Merkblatt Reben schneiden

Die Pflege der Reben
Erziehung von Reben Reben machen (fast) alles mit, sofern die Rebe nicht überfordert wird
1, Jahr: entweder 1 Stamm bilden oder Rückschnitt auf 2 – 3 Augen
2, Jahr: 2 – 4 Augen für Triebe, von denen 1 Trieb als Tragholz ausgebildet wird oder 1 Stamm bilden
3,Jahr: 6 – 8 Augen an Strecker oder Zapfen für Triebe schneiden oder Tragholz ausbilden
4,Jahr: Rebe voll ausgebildet, Zapfen oder Strecker schneiden, 8 – 12 Augen belassen
Pflanzabstände
Reben in Reihenkultur, Zaun:
1 – 1.5 m
Spalierreben an Hauswänden:
1.5 – 2 m
Pergola: Pflanzabstände entsprechend den Pfosten; pro 2– 4 m2 Dachfläche 1 Rebe
Merksätze zum Rebenschnitt
• In jeder Knospe (Auge) ist der Trieb mit den Fruchtständen aufgrund der Vorjahrbedingungen vorangelegt.
• Bei guten Bedingungen ist aus jeder Knospe (Auge) je 1 Trieb mit 2 Trauben zu erwarten.
• Pro m2 Standraum ist unter unsern Bedingungen optimal mit 1 kg Trauben zu rechnen.
• Optimale Holzstärke bedeutet: gut bleistiftdicke, gut ausgereifte, verholzte einjährige Triebe.
• An schwachen oder geschwächten Reben sind beim Schneiden weniger Augen zu belassen.
• Beim Schneiden sind senkrecht gewachsenen ohne Krankheitssymptome zu bevorzugen.
• Spalierreben mit Cordon-Schnitt: Je 1 Zapfen mit 2 – 3 Augen im Abstand von 30 – 40 cm belassen.
• Auf gute Verteilung der angeschnittenen Zapfen und Strecker achten.
• Optimaler Schnittzeitpunkt: März, bei Plus-Temperaturen.
Düngung
ist als Nachlieferung der Nährstoffe zu betrachten!
Die Rebenwurzeln sind weit verzweigt; in der Regel sind die Wurzeln auf 25 m2 verteilt.
Zeitraum:
April-Mai
Mist, oben angelegt oder Beerendünger (vorzugsweise chlorfreie Handelsdünger verwenden!)
Frühjahr
Zeitraum zwischen Austrieb und Blütezeit
• Nach Austrieb und Ende der Frostgefahr erlesen: Pro angeschnittenem Auge 1 schöner Trieb belassen
• Überzählige Triebe und Kümmertriebe (nicht wüchsige Triebe ohne Triebspitze) entfernen
• Die belassenen Triebe anbinden oder zwischen den horizontal gespannten Drähten einschlaufen
• Triebe nach Möglichkeit lang wachsen lassen und frühestens zur Blütezeit Triebspitze kappen.
Sommer
Zeitraum zwischen Blüte und Farbumschlag oder Weichwerden der Beeren
Die Rebe muss nun die Trauben wachsen lassen und ernähren können. Dazu braucht sie möglichst viel aktive
(grüne) und gut besonnte Blätter. In den Blättern werden die Assimilate (Zucker) produziert. Zugleich bildet die
Rebe bereits die Augen mit der Fruchtbarkeit für das nächste Jahr aus. Davon hängt der kommende Ertrag ab.
• Aufbinden und Einschlaufen der Triebe, „Blätter in die Sonne stellen“.
• Triebspitzen oben abnehmen; optimal 8 Blätter oberhalb der Trauben
• Geiztriebe (Triebe, die aus den Blattachseln des Haupttriebs entspringen) sind nur aus der Traubenzone
zu entfernen. Sie „arbeiten“ an Stelle der abgehenden alten Blätter und liefern jetzt die Assimilate.
• Auf lockeren Aufbau ist zu achten
• Überzählige Trauben entfernen, Ertragsregulierung je früher, desto besser
Herbst
Zeitraum bis zur Ernte
Das aktivste Laub ist nun das der Geiztriebe. Ältere Blätter sind immer weniger an der Ernährung beteiligt.
Zugunsten einer besseren Durchlüftung der Traubenzone sollten sie jetzt entfernt werden.
• Triebspitzen der Geiztriebe oben abnehmen.
• Trauben an den Geiztrieben reifen in der Regel nicht aus, also diese „zweite Ernte“ entfernen
• Trauben freistellen, Auslauben der Traubenzone. Achtung auf Sonnenbrand bei stark besonnter Lage
• Vor der Reife sind die Trauben schonend zu behandeln, damit die Wachsschicht nicht verletzt wird.
Felix Indermaur Rebschule und Weinbau, Eichholz, Postfach 44, CH-9442 Berneck
felix.indermaur@bluewin.ch
0041 (0)71 744 51 10
Die Pflege der Reben
Sortenwahl
Die Rebensorte hat bestimmte Eigenschaften wie Traubenfarbe, Geschmack der Trauben, Reifezeitpunkt,
Wüchsigkeit, Widerstandskraft gegen Winterkälte, aber auch Krankheitsanfälligkeit oder Krankheitstoleranz.
Achten Sie auf die Eigenschaften bei der Auswahl der Rebensorten.
Pflanzen Sie Rebensorten, die Ihren Ansprüchen und Pflegemöglichkeiten entsprechen.
Werden Reben als Sichtschutz oder als Schattenspender gepflanzt, sind Wuchsstärke und Blatt entscheidend
Bei Anbau für den Direktverkauf von Trauben achten Sie auf die Nachfrage nach gefragten Trauben.
Herkömmliche Weintraubensorten sind eher krankheitsanfällig; für Weinbereitung aber bestens geeignet.
Heute werden krankheitsresistente oder krankheitstolerante Sorten für den Hobbyanbau bevorzugt.
Geeignete Sorten
Reifezt. Farbe
Anfällig Freisteh. Wand
Pergel
Höhenlag Tafeltr. Weintr
Nein
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Mögl.
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Alle Europäerreben sind hochempfindlich
Müller-Thurgau (Rivaner; Riesling-Sylvaner fr.
Chardonnay (Morillon)
sp.
Weisser Gutedel (Chasselas)
msp.
Grüner Veltliner
sp
Weisser Riesling
sp
Blauburgunder Pinot noir
sp
Zweigelt
msp.
Blaufränkisch
msp
Dornfelder
mfr
Merlot
sp
Cabernet sauvignon
ssp
Cardinal
mfr
Roter Gutedel
msp
Hoch
weiss H
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blau H
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Interspezifische Neuzüchtungen
Solaris (Sortenschutz)
Johanniter (Sortenschutz)
Léon Millot
Marschall Foch
Cabernet Jura (Sortenschutz)
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msp
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Amerikaner- u. Asiatische Reben
Dirju Campbell Early
Magliasina
Isabella
Buffalo
sfr
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Spezielle Tafeltraubensorten
Muscat bleu
Regent (Sortenschutz)
Nero (Sortenschutz)
Birstaler Muskat (Sortenschutz)
Seyval blanc S.V.5-276
Verdelet Seibel 9110
Aurora
Lilla (Sortenschutz)
Fanny (Sortenschutz)
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Felix Indermaur Rebschule und Weinbau, Eichholz, Postfach 44, CH-9442 Berneck
felix.indermaur@bluewin.ch
0041 (0)71 744 51 10