Ein Jahr EU - Korea FTA
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Ein Jahr EU - Korea FTA
Nr. 40 I August 2012 KORUM Korea I Unternehmen I Märkte www.kgcci.com I www.osec.ch Ein Jahr EU - Korea FTA Kompakt Ein Jahr Freihandelsabkommen Recht Firmenniederlassung in Korea Konjunktur Branchenreport Maschinen- und Anlagenbau fine dining at the paris grill Famous for its European sophistication and spectacular, commanding views of Seoul, 5IF1BSJT(SJMMGFBUVSFTºOF'SFODI(SJMMBOE#SBTTFSJFTUZMFDVJTJOFXJUIBOFNQIBTJT POFYDFQUJPOBMRVBMJUZBOEGSFTIJOHSFEJFOUT5IFSFTUBVSBOUPGGFSTFMFHBOUZFUEJTDSFUF QSJWBDZGPSCVTJOFTTNFFUJOHTXJUIQSJWBUFSPPNTBWBJMBCMF POSFRVFTU'PSSFTFSWBUJPOTQMFBTFDBMM )ZBUU:PV±SF.PSF5IBO8FMDPNF KORUM Ein Jahr EU - Korea FTA Korea I Unternehmen I Märkte 4 Kompakt Kompakt Ein Jahr EU-Freihandel mit Korea zeigt gemischte Bilanz 4 The EU-Korea FTA in Practice 6 Luftfracht: Import schlägt Export 8 Ausländische Automobile in Korea: Marktstruktur und Entwicklung 10 Konjunktur Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau 12 Koreanische Firmen bauen neue Chemieanlagen Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea ist seit über einem Jahr in Kraft. Beide Seiten profitieren vom Abbau tarifärer und nicht-tarifärer Handelshemnisse. 14 12 Konjunktur Kontrakte Korea öffnet den Markt für Beratungsdienstleistungen 16 Business establishment in Korea 17 KORUM – Schweizer Seiten 6 Jahre Freihandelsabkommen EFTA Staaten mit Korea 20 Kontakte News and People New Members Upcoming Contacts 22 23 23 24 Der Maschinen- und Anlagenbau zählt zu den wichtigsten Wirtschaftssektoren in Korea. Im mittleren Preis- und Technologiesegment ist der koreanische Maschinenbau besonders stark, Spezialmaschinen werden hingegen noch oft importiert. 17 Kontrakte Korea Life Beschwerlicher Weg in die Freiheit 25 Ausländische Unternehmen, die eine Niederlassung in Korea gründen wollen, müssen sich für eine Rechtsform entscheiden. Der Fachbeitrag von Sage Lim fasst die Wahlmöglichkeiten in Bezug auf die Rechtsform und ihre Implikationen zusammen. KORUM Nr. 40 | August 2012 3 Kompakt Ein Jahr EU-Freihandel mit Korea zeigt gemischte Bilanz Abkommen ließ deutsche Ausfuhren stärker wachsen Koreanische Einfuhren sanken Frank Robaschik The Free Trade Agreement between the EU and the Republic of Korea has been applied already for a year now. Effective from July 1, 2012, tariffs will be further reduced. So far, trade results are mixed, however: Despite lower tariffs trade volumes have declined due to lower demand for Korean goods in Europe. On the other hand, exports from the EU and from Germany increased. Alongside companies, consumers profit from lower prices and a larger range of goods available. Despite the tariff reductions, however, non-tariff barriers continue to exist. Seit Juli 2011 wird das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Korea angewendet. Das Abkommen ist das erste der EU mit einem asiatischen Land. Vereinbart Erzeugnisse, wenn auch mit einigen Ausnahmen und zum Teil über lange Zeiträume. Hinzu kommen unter anderem Vereinbarungen zum Abbau von Handelshemmnissen Deutscher Handel mit wichtigen außereuropäischen Partnern Juli 2011 bis April 2012 Werte in Mrd. Euro; Veränderung in %* USA VR China Japan Korea Brasilien Indien Ausfuhr 66,4 55,2 13,7 10,2 9,8 9,3 Veränderung 14,9 12,2 18,1 9,4 9,5 11,1 Einfuhr 40,4 66,3 19,3 7,6 9,0 6,1 Veränderung 1,0 -2,1 -2,6 -16,3 1,5 2,1 Saldo 26,0 -11,1 -1,9 2,7 0,8 3,2 * vorläufige Angaben Quelle: DeStatis; Berechnungen von Germany Trade & Invest wurde eine vollständige Abschaffung der Einfuhrzölle auf alle Industriegüter innerhalb von sieben Jahren. Darüber hinaus entfallen weitgehend die Zölle auf landwirtschaftliche 4 KORUM Nr. 40 | August 2012 und Verbesserungen beim Marktzugang für Anbieter von Dienstleistungen. In den ersten zehn Monaten der Anwen- dung des Abkommens (Juli 2011 bis April 2012) stiegen die deutschen Ausfuhren nach Südkorea auf einen Wert von 10,2 Mrd. Euro. Dies war ein Plus von 9,4% gegenüber dem Zeitraum Juli 2010 bis April 2011. Das Wachstum fiel damit etwas stärker aus als das der gesamten deutschen Ausfuhren in Höhe von 7,0%. Es war aber geringer als der Zuwachs der Ausfuhren in andere wichtige außereuropäische Märkte. Dennoch bleibt Korea damit nach der VR China und Japan der drittwichtigste Abnehmer deutscher Waren in Asien. Die deutschen Einfuhren aus Korea sanken dagegen mit einem Minus von 16,3% ungewöhnlich stark. Da deutsche Anbieter vor allem Maschinen, Autos und chemische Erzeugnisse nach Südkorea exportieren, profitieren sie vom Zollabbau bei diesen Produkten. Tatsächlich stieg seit der Anwendung des FHA vor allem der Wert der deutschen Lieferungen von Pkw, chemischen Erzeugnissen, Metallen und Metallerzeugnissen sowie Mess-, Analysen- und Kontrollgeräten. Bei Maschinen konnte das sehr hohe Niveau der Vorperiode gehalten werden. Der Veränderungsrate nach ist vor allem der Zuwachs bei Kompakt Nahrungsmitteln beeindruckend. Deutsche Anbieter profitieren hier unter anderem von der Wiederzulassung deutscher Schweinefleischausfuhren. Insgesamt verzeichnet Südkorea nach wie vor einen Überschuss im Warenhandel mit den EU-Ländern. Defiziten mit großen Ländern, wie Deutschland, Frankreich, dem Ver- Einfuhren von Korea aus Deutschland nach wichtigen Warengruppen in Mio. USD; Veränderung zum gleichen Vorjahresvergleichszeitraum in % SITC-Warengruppe 0-9 Insgesamt .71-74 Maschinen .78 Straßenfahrzeuge ..781 Pkw .5 Chemische Erzeugnisse .67-69 Metalle, Metallerzeugnisse .77 minus 776 Elektrotechnik .874 Mess-, Analyse- und Kontrollgeräte .75/76/776 Elektronik .0 Nahrungsmittel/lebende Tiere Juli 2010 bis Mai 2011 14.632 4.500 2.728 1.963 2.545 Juli 2011 bis Mai 2012 15.880 4.516 2.974 2.178 2.749 Veränd. 8,5 0,4 9,0 11,0 8,0 848 1.064 25,5 836 982 17,4 794 846 8,9 790 118 716 311 -9,4 162,6 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest Eine rapide Zunahme der südkoreanischen Exporte nach Deutschland und in die EU blieb bisher aus. Die Gründe liegen in dem Einbruch der Nachfrage nach Schiffen, dem wichtigsten Exportprodukt, und einem geringeren Absatz elektronischer Erzeugnisse aus Südkorea. Die Rückgänge sind nachfragegetrieben und haben nichts mit dem FHA zu tun. Auf Schiffe bestand schon vorher kein Zoll, das gilt auch für viele Elektronikprodukte. Dagegen stiegen vor allem die Verkaufszahlen koreanischer Automobile und Maschinen sowie unter anderem von Handys und Autoreifen. Das Handelsvolumen Südkoreas mit der EU insgesamt fiel seit der Anwendung des FHA um 0,3%. Wie oben für Deutschland skizziert, fielen die koreanischen Exporte während die Lieferungen der Europäer nach Korea stiegen. Dennoch ist die Entwicklung je nach Land unterschiedlich. Das Vereinigte Königreich beispielsweise rückte auf Rang zwei der größten Lieferländer Südkoreas innerhalb der EU vor. Der hohe Zuwachs war vor allem durch den Kauf britischen Erdöls bedingt. Britische Kanzleien gehörten auch zu den ersten, die von der im FHA vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch machten, Niederlassungen in Korea zu gründen. einigten Königreich und Italien, stehen deutliche Überschüsse mit mitteleuropäischen Staaten gegenüber. In Ländern, wie der Slowakei, Polen oder Tschechien, unterhalten südkoreanische Firmen, darunter Hyundai, Kia oder LG, Produktionsstützpunkte und beliefern von dort aus europäische Märkte. Trotz gesunkener Ausfuhren nützt das FHA mit der EU Südkorea schon. Das Land verfügt mittlerweile über FHA unter anderem mit den USA, der EU, der südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN und Indien. Der Zugang zum koreanischen Markt und über FHA-bedienbare Märkte stärkt die einheimische Industrie und ist mit ein Grund für steigende ausländische Direktinvestitionen beispielsweise aus Japan. Nicht zuletzt bringt das FHA den Konsumenten in der EU und in Korea Vorteile in Form von niedrigeren Preisen wegen des Wegfalls oder der Verringerung von Einfuhrzöllen. In Korea geht das so weit, dass sogar die Fair Trade Commission (FTC) bei einer Reihe von Produkten prüft, ob Preisvorteile aus dem FHA auch an Kunden weitergegeben wurden, beispielsweise bei Automobilen, Wein oder Bratpfannen. Mitte Juni 2012 gab das Ministry of Strategy and Finance bekannt, durch verschiedene Maßnahmen die Preise für Kosmetika senken zu wollen. Trotz des FHA und der Verbesserungen beim Marktzugang verbleiben nach wie vor nichttarifäre Hemmnisse im bilateralen Handel. Schon länger gibt es beispielsweise Vorschriften, wonach Busse in Korea 5 cm schmaler sein müssen als in Europa, was dazu führt, dass auf Südkoreas Straßen keine europäischen Busse zu sehen sind. Eine Liste der wichtigsten Handelsbarrieren aus Sicht europäischer Lieferanten veröffentlicht regelmäßig die European Chamber of Commerce in Korea (EUCCK). Die letzte ver- Ausfuhren von Korea nach Deutschland nach wichtigen Warengruppen SITC-Warengruppe 0-9 Insgesamt .793 Schiffe .75/76/776 Elektronik ..776 Halbleiter ..76411 Telefone .78 Straßenfahrzeuge ..781 Pkw .71-74 Maschinen .5 Chemische Erzeugnisse .77 minus 776 Elektrotechnik .67-69 Metalle, Metallerzeugnisse .625 Reifen .774 Elektrodiagnosegeräte in Mio. USD; Veränderung in % Juli 2010 bis Mai 2011 9.370 3.332 1.834 753 363 1.058 632 701 526 481 Juli 2011 bis Mai 2012 7.636 1.839 1.223 439 385 1.192 929 866 574 490 Veränd. -18,5 -44,8 -33,3 -44,8 6,1 12,7 46,9 23,6 9,1 2,0 301 326 8,2 105 110 168 144 59,6 30,8 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest KORUM Nr. 40 | August 2012 5 Kompakt öffentlichte Aufstellung kann unter http:// trade.eucck.org/site/2011/en/index.htm eingesehen werden. Ebenfalls kommen neue Regelungen hinzu oder werden sukzessive verschärft, wie beispielsweise Vorschriften zu den erlaubten Kohlendioxidemissionen von Fahrzeugen. Nach Informationen von Marktkennern gibt es dabei immer wieder Fälle, wo neue Regeln nicht lange genug im Voraus vorhersehbar und planbar sind. Die EU-Kommission ermuntert europäische Firmen, ihre Probleme bei der Einfuhr nach Korea unter der Mailadresse Trade-EU-Korea-FTA@ec.europa.eu zu melden. Spezifisch deutscher Probleme nehmen sich die Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer und die Deutsche Botschaft in Seoul an. Frank Robaschik ist Korrespondent von Germany Trade & Invest in Korea. Koreas Handel mit ausgewählten EU-Ländern von Juli 2011 bis Mai 2012 Werte in Mrd. USD; Veränderung im Vergleich zu Juli 2010 bis Mai 2011 in %* Einfuhr 45.086 15.880 4.852 4.055 4.213 5.276 1.484 1.347 1.185 1.105 141 430 506 51 87 465 488.421 EU insgesamt .Deutschland .Vereinigtes Königreich .Niederlande .Italien .Frankreich .Schweden .Belgien .Österreich .Spanien .Slowakei .Polen .Tschechien .Griechenland .Slowenien .Ungarn Koreas Handel weltweit Veränderung 14,8 8,5 62,8 0,4 17,9 18,7 -13,1 11,8 7,8 12,1 32,2 49,4 36,0 -35,7 -15,5 10,3 12,3 Ausfuhr 46.728 7.636 3.730 4.484 3.141 2.760 867 2.265 767 1.734 3.893 3.646 1.904 1.566 1.362 1.136 509.659 Veränderung -11,5 -18,5 -36,1 12,3 -25,3 -50,3 10,9 16,4 1,7 -0,4 -6,8 -9,6 65,1 33,8 84,8 -40,0 8,0 Saldo 1.643 -8.244 -1.122 429 -1.072 -2.516 -616 918 -419 630 3.752 3.216 1.398 1.515 1.275 671 21.238 * vorläufige Angaben Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, KOTIS; Berechnungen von Germany Trade & Invest The EU-Korea FTA in Practice Interview with H.E. Ambassador Tomasz Kozlowski, Head of Delegation of the European Union to the Republic of Korea reciprocal agreements providing substantial opportunities to the EU and its trading partners. The FTA with Korea is a landmark agreement, the most ambitious trade deal ever concluded by the EU – and our first in Asia – which has opened up a fast-growing East Asian market for EU exporters and is already providing results. EU-Korea trade has reached record levels particularly since the EU-Korea FTA entered into force on July 1, 2011. Our bilateral trade in goods and services reached a total of 80 billion € in 2011 and grew by 11.75% - which is remarkable given the difficult economic environment of last year. KORUM: Your Excellency, the EU-Korea FTA came into force one year ago. What is your personal evaluation? Kozlowski: First of all, I would like to underline that the EU-Korea FTA is a prime example of the EU policy to pursue ambitious and 6 KORUM Nr. 40 | August 2012 This is, partially, thanks to the FTA, which will eliminate virtually all duties for both industry and agriculture within five years. Immediately upon its entry into force, some 70% of bilateral trade is already duty free, and the immediate benefits amount to some 850 million € of import duties saved in the first year. Cumbersome and expensive testing and double certification requirements have been eased in particular for automobiles, whereas regulatory transparency and predictability further increased across a range of sectors. Equally, there will be new opportunities worth several billion euros in the services sector in the medium to long term. According to the latest figures, in 2011 we recorded the smallest trade deficit with Korea over the last 15 years, down from 11.3 billion € in 2010 to 3.6 billion € in 2011. In the first 12 months of the FTA implementation, from July 2011 to June 2012, EU exports to Korea increased by 5.6 billion € or 12.9% year on year. The EU’s depressed domestic demand due to the instability in the euro area seems to have affected Korea's exports to the EU. However, the figures also show that the Kompakt exports of products that enjoyed duty free access from entry into force of the agreement have increased much more than other products, and in that respect the positive impact of the FTA is already visible even after only one year. In a broader context, the FTA encompasses non-tariff measures as well as opening of trade in services, to be fully implemented over the coming years. Therefore, the overarching effects of this highly comprehensive agreement will materialise gradually, in a manner to boost EU exporters' freer access to the Korean market and facilitate fair competition. KORUM: Did any specific sectors particularly benefit from the FTA during the last year? Kozlowski: The FTA has resulted in significant benefits for different industries. EU companies significantly improved their performance in the Korean market in sectors such as cars and car parts, industrial machines, telecommunications equipment, iron and steel products, luxury products, pharmaceuticals and food and alcohol products. Tariff dismantling under the FTA had an immediate impact on the growth of EU exports ranging from agricultural exports to machinery/mechanical appliances and automobiles. However, equally important are the four sectoral Annexes of the FTA (electronics, pharmaceuticals and medical devices, automobiles and parts, chemicals) which provide innovative approaches to tackling existing non-tariff measures in Korea, as well as strong legal grounds to prevent trade-restrictive behind-the-border measures from newly emerging. We may need some more time to precisely quantify the effects of these provisions on the growth of bilateral trade, but noticeable improvements in market access for some industrial sectors have already materialised. For instance, the industrial machinery industry has seen the immediate "win-win effect" between the two parties under the FTA. Whilst Korea produces and exports machines for general use, the EU manufactures highquality industrial machines. The high level of complementarities in this sector has contributed to bilateral trade growth in a mutually beneficial manner under the FTA. Of course, it is in addition to the enhanced price competitiveness as a result of an 8% reduction in customs duties (for most machines) and the elimination of several non-tariff barriers. tic committees and seven specific working groups to ensure proper implementation. KORUM: Are SMEs in Europe and Korea aware of the FTA and its benefits or are bureaucratic hurdles, for example related to rules of origins, too high for them? Kozlowski: Yes, I do believe that the Korean public holds a fairly positive view of the Korea-EU FTA in general terms, although there are also public opinions which oppose Korea's FTA policies. Kozlowski: SMEs both in Europe and Korea are relatively less engaged in direct exports to the other party or to the rest of the world and many of them are producers of parts and components or services embedded in the exports of larger companies. Given this, SMEs certainly stand to benefit from the opportunities created by the FTA and therefore their contribution to trade can be much improved. This is an integral part of the competitiveness strategy for both, the EU and Korea. In order to maximize the benefits for SMEs in particular, as far as I know, both parties have been making their respective efforts to raise awareness of the FTA and its provisions and to increase the utilization rate of the FTA through various channels and policy tools available. KORUM: Which are the major non-tariff barriers that have been eased or removed as a result of the agreement? KORUM: Do you believe that the Korean public generally has a positive view of the Korea-EU FTA one year after it went into force in July 2011? The EU is widely considered as one of the most important trading partners for Korea, and equally as the best source for a wide range of high-quality goods and premium brands. It is not surprising that the Korean public was in high anticipation of the immediate reflection of the tariff elimination or reduction in EU imports as a result of the FTA, but as we all noted, the resulting price changes turned out to be different from sector to sector. Therefore, when it comes to the immediate benefits for consumers and the price of goods, the Korean public may have mixed feelings about the effect of the FTA. It is important to stress to the public that consumer goods are a small part of bilateral trade and not always those where the largest tariff reductions are felt. Also, tariffs are only one cost element in price setting by companies on both sides. Kozlowski: As I have mentioned, cumbersome and expensive testing and double certification requirements will be eased particularly for electronics, automobiles and automobile parts. Transparency and predictability in regulatory issues have been increased and the protection of intellectual property rights has been much strengthened under the FTA. All these have already started to work to serve as important tools to tackle any existing and newly emerging non-tariff measures. Rather than a mechanical decrease in prices resulting from every tariff reduction, the improved competitive environment brought by the opening of the Korean economy (and not only the EU-Korea FTA) can only contribute to keep consumer prices down. As an example, I have read in the press that prices of wine have dropped 22.4 percent on average since the free trade agreements with the EU and the U.S. came into effect, much more than the tariff reduction of 15 percent. Also, I would like to attach significance to an increased emphasis on the proper implementation of the EU-Korea FTA. Both parties are committed to holding several thema- KORUM: What is the European agenda for the post FTA period? Which are the sectors where further trade liberalization could take place? KORUM Nr. 40 | August 2012 7 Kompakt Kozlowski: For the next few years, our priority here in Korea will be to work together with the Korean government, industry and the EU Member States and to fully implement the FTA. This is a complex technical task, due to the comprehensiveness of the FTA, which is unprecedented for both sides. There are no new negotiations planned in any particular sector, but the FTA establishes an open-ended framework to make progress in numerous areas, such as technical barriers to trade, intellectual property, and liberalisation in key service sectors, to name just a few. It is our job, and our plan, to make the most of it. Luftfracht: Import schlägt Export Entgegen den Erwartungen profitieren Importe nach Korea stärker vom Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea Uwe Glunz 12 months after the implementation of the free trade agreement between Korea and the EU (FTA) the development of the trade volumes lags behind expectations. However, this should not be attributed to the failure of the FTA but to the general market downturn in both, Korea and the EU. The air cargo industry clearly benefits from the FTA but can at the same time not escape the impact of soft demand due to the current economic crisis. Die Entwicklung des Handels als Treiber der Luftfracht Mit der Unterzeichnung des Freihandelsabkommens waren große Erwartungen hinsichtlich des künftigen Handelsvolumens zwischen den beiden Wirtschaftspartnern verbunden. Experten gehen davon aus, dass das koreanische Bruttosozialprodukt durch die positiven Effekte des Freihandelsabkommen um bis zu 5% wachsen wird. Eine Studie des Korea Institute for International Economic Policy weist darauf hin, dass die koreanischen Exporte in den ersten 15 Jahren des Abkommens jährlich um 2,5 Mrd. USD und die Importe aus der EU um 2,1 Mrd. USD steigen würden. Der koreanische Handelsüberschuss würde demnach deutlich zunehmen. Ein Jahr nach Inkrafttreten des Freihandelsabkommen weichen die tatsächlichen Zahlen allerdings deutlich von diesen Erwartungen ab: der koreanische Handelsüberschuss mit der EU ist drastisch gefallen. Entsprechend den Daten des Korea Customs Service, die im Juli 2012 veröffentlicht wurden, stiegen die Importe aus der EU im Zeitraum Juli 2011 bis Juni 2012 um 13% im Vergleich zur Vor- 8 KORUM Nr. 40 | August 2012 jahresperiode auf 49 Mrd. USD. Gleichzeitig sind die koreanischen Exporte um ebenfalls 13% von 57,9 Mrd. USD auf 50,9 Mrd. USD gefallen. Vom koreanischen Handelsüberschuss von 14,5 Mrd. USD in der Zeit vor Inkrafttreten des Freihandelsabkommen blieben somit nur noch 1,9 Mrd. USD übrig. Gewinner und Verlierer Importe nach Korea waren maßgeblich vom Anstieg bei Automobilen (+11,3%) und Maschinen (+22,7%) geprägt. Vor allem das Wachstum der Automobilhersteller, hier insbesondere der deutschen Marken, kann jeder Besucher auf den Straßen Koreas unmittelbar bestätigen. Importe von Flugzeugen und Flugzeugteilen stiegen um beachtliche 122% an. Auch Erdölprodukte nahmen deutlich zu (+110%). Auf der Exportseite profitierte die koreanische Automobilindustrie ebenfalls beachtlich vom Freihandelsabkommen. Automobile (+38%) und Teile (+15,8%) legten mit am stärksten zu. Stark verloren haben dagegen die klassischen koreanischen Produkte wie z.B. Flachbildschirme, Halbleiter und Mobiltelefone. Treiber der Entwicklung Bei genauerer Betrachtung der Exporte zeigt sich, dass vom Freihandelsabkommen begünstigte Produkte im Gegensatz zum Gesamtexportvolumen sogar gewachsen sind, so berichtet das Institute for International Trade der Korea International Trade Association (KITA). Gleichzeitig sind die Exporte von Produkten, die nicht vom Freihandelsabkommen profitieren, so stark gefallen, dass dadurch die gesamte Exportbilanz negativ ausfällt. Wie z.B. im Schiffsbau, der für rund ein Sechstel der gesamten koreanischen Exporte in die EU steht. Ein regionaler Vergleich deutet ebenfalls auf eine positive Wirkung des Freihandelsabkommen hin. Grosze Handelspartner der EU wie China, Taiwan und Japan, mit denen aktuell kein Freihandelsabkommen besteht, verzeichnen im Gegensatz zu Korea gar einen Rückgang der Exporte der relevanten Güter. Kompakt Ausschlaggebend für den Rückgang gerade der klassischen koreanischen Produkte ist dabei vor allem die andauernde europäische Wirtschaftskrise mit einschneidenden Auswirkungen auf die Kaufkraft der EUBewohner und Unternehmen. Zudem ist zu berücksichtigen, dass viele koreanische Unternehmen in diesen Segmenten inzwischen verstärkt auch in Europa produzieren. So werden die meisten koreanischen Mobiltelefone, die in der EU verkauft werden, mittlerweile in China, Südostasien oder Osteuropa gefertigt. Auf der anderen Seite ist z.B. der Erfolg der europäischen Automobilhersteller in Korea sicherlich nicht ausschließlich auf reduzierte Importzölle zurückzuführen, sondern vielmehr auf erfolgreiches Marketing und die immer noch vorhandene Kaufkraft koreanischer Konsumenten. Insgesamt wird damit klar, dass ein Schluss von der Entwicklung des Gesamthandelsvolumens auf den Erfolg des Freihandelsabkommen nicht möglich ist und es wie so oft einer genaueren Betrachtung bedarf. Die Entwicklung der Luftfracht zwischen Korea und der EU Der Luftfahrtbranchenverband IATA ging 2011 von einem Wachstum des koreanischen Luftfrachtvolumens (Import und Export) von 3,9% in 2012 aus. Ähnlich haben die Branchenanalysten von Seabury die Luftfrachtexporte von Korea in die EU-Länder eingeschätzt (+4%). Umgekehrt waren sie bei den Importen aus der EU nach Korea mit +2% etwas zurückhaltender. Beiden Prognosen lagen allerdings günstigere Annahmen zur Entwicklung des Handels zugrunde als sie nun, wie oben aufgezeigt, tatsächlich eingetreten sind. Aktuelle Entwicklung nach Inkrafttreten des Freihandelsabkommen Tatsächlich bildet die Luftfrachtbranche bei dieser Betrachtung die Entwicklung des Handelsvolumens weitgehend nach. Auch hier schrumpft entsprechend den IATA-Zahlen das Exportgeschäft aus Korea in die EU in den ersten 12 Monaten des Freihandelsabkommen deutlich (-9%). Auf der anderen Seite ging das Luftfrachtvolumen aus der EU nach Korea leicht um knapp 3% zurück und hinkt damit dem wachsenden Handelsvolumen etwas hinterher. Luftfracht-Export Korea-EU 15000 13275 12866 11090 12000 9000 11879 8607 10734 11437 10287 10524 9084 8305 993412 7103 6000 Damit zeigt sich auch für die Luftfracht, dass die Industrie einerseits vom Freihandelsabkommen profitiert (siehe Bsp. Deutschland), auf der anderen Seite jedoch genauso den konjunkturellen Einflüssen unterliegt wie der gesamte Handel eben auch (siehe Bsp. Österreich). Bereinigt man hier die Entwicklung der letzten 12 Monate, so kann man spätestens auf den zweiten Blick auf einen positiven Einfluss des Freihandelsabkommens auf die Luftfracht-Entwicklung zwischen Korea und der EU schließen. Wie stellt sich ein deutsches Luftfrachtunternehmen wie Lufthansa Cargo auf das Freihandelsabkommen ein? 3000 0 Aufschlussreicher ist dabei eine Betrachtung einzelner, größerer Länder: gingen die Frachtmengen in den bislang größten Zielmarkt Österreich um knapp 18% zurück, so stiegen diese in den bisher zweitgrößten Markt Deutschland um 8,5% an. Hinter Österreich verbergen sich dabei die großen Warenströme von Samsung und weiteren koreanischen Konsumgüterherstellern, die vom Flughafen Wien aus größtenteils nach Osteuropa verteilt werden. Diese leiden aktuell fast ausnahmslos unter der europäischen Konjunkturflaute, und nicht etwa an mangelnder Konkurrenzfähigkeit oder gar zu hohen Zöllen. Die positive Entwicklung der Frachtmengen nach Deutschland ist dabei erwartungsgemäß von der prosperierenden Automobil- und Automobilzulieferindustrie geprägt. Jun11 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan12 Feb Mär Apr Mai Jun 12 Quelle: IATA-CASS Korea Jun 11 - Jun 12 Korea ist und bleibt ein strategisch wichtiger KORUM Nr. 40 | August 2012 9 Kompakt Markt für Lufthansa Cargo. Das Freihandelsabkommen hat das nur noch einmal verstärkt. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen hat Lufthansa die eigene Frachter-Bedienung Koreas in der Krise 2009 allerdings vorübergehend eingestellt. Auf der Basis der positiven Marktentwicklung in 2010 und in Erwartung weiterer positiver Impulse durch das Freihandelsabkommen hat Lufthansa Cargo bereits im August 2011 damit begonnen, Korea wieder mit eigenen MD-11 Frachtern zu bedienen (damals mit zwei Frequenzen pro Woche). Nach ersten positiven Erfahrungen im Winterflugplan 2011 wurde die Bedienung im Sommerflugplan 2012 auf 3 wöchentliche Frequenzen aufgestockt. Trotzt der aktuellen, konjunkturell bedingten Marktschwäche geht Lufthansa Cargo davon aus, dass der Koreanische Luftfrachtmarkt von und nach Europa auf längere Sicht spür- Luftfracht-Import Korea-EU 20000 15723 17229 15000 16006 15691 15800 14561 14327 14522 13973 13989 14587 14351 12022 10000 5000 0 Jun11 Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jan12 Feb Mär Apr Mai Jun 12 Quelle: IATA-CASS Korea Jun 11 - Jun 12 bar vom Freihandelsabkommen profitieren wird. Daher wurde im Juli beschlossen, die Bedienung mit dem nächsten Winterflugplan Ende Oktober von 3 auf 6 Frequenzen zu verdoppeln. Damit investiert Lufthansa Cargo einmal mehr in die Zukunft des kore- anischen Marktes und in die Handelsbeziehungen zwischen Korea und Europa. Uwe Glunz ist General Manager bei Lufthansa Cargo Korea. Ausländische Automobile in Korea: Marktstruktur und Entwicklung Bewertung aus Sicht eines Automobilimporteurs Thomas Urbach For several decades, foreign car manufacturers only had a minor presence on the Korean automobile market. During recent years however, foreign car manufacturers were able to expand their presence on the Korean market. Foreign car manufacturers are expected to reach a market share of 10% this year and, for the first time, exported more than 100.000 cars to Korea in 2011. German car manufacturers have particularly profited from this development and the EU - Korea FTA further improves the market position of foreign car manufacturers. Lange Zeit war der koreanische Automobilmarkt durch ausländische Hersteller fast gänzlich unerschlossen. Im Jahr 1987 wurde ein Mercedes-Benz 560 SEL als erstes ausländisches Fahrzeug offiziell in Korea zugelassen. Dies läutete den Beginn einer Erfolgsgeschichte für die europäischen Automobilimporteure einerseits und die koreanischen Konsumenten andererseits ein. In den letzten 25 Jahren hat sich der Importmarkt sprunghaft entwickelt. Wurden im Jahr 1987 lediglich zehn ausländische PKW importiert, so erhöhte sich deren Zahl bis 2007 auf über 50.000. Im Jahr 2011 wurde das erste Mal die 100.000er Marke geknackt. Laut einer Prognose der Korea Automobile Importers and Distributors Association (KAIDA) werden in diesem Jahr die derzeit rund 10 KORUM Nr. 40 | August 2012 Kompakt 25 Importmarken einen Marktanteil von etwa 10% erreichen. Dieser vergleichsweise geringe Marktanteil verdeutlicht die nach wie vor sehr ausgeprägte Dominanz der koreanischen Automobilhersteller. Zum Vergleich: In Deutschland liegt der Importanteil bei rund 30%. Nichtsdestotrotz deutet der nach wie vor geringe Marktanteil ausländischer Automobilhersteller aber auch auf weiterhin vorhandenes Wachstumspotenzial hin. Dies wird auch in der Entwicklung der Automobilabsätze auf dem koreanischen Markt innerhalb der letzten Jahre deutlich. Während der koreanische Pkw-Markt von 2007 bis 2011 um ca. 30% auf 1,32 Mio. Fahrzeuge wuchs, verdoppelte sich der Importmarkt im gleichen Zeitraum. Deutsche Automobilhersteller konnten ihren Absatz im besagten Zeitraum sogar verdreifachen. Neue Marktchancen für ausländische Automobilhersteller ergeben sich auch durch das zum 1.7. 2011 zwischen der EU und Korea in Kraft getretene Freihandelsabkommen (FHA). Das EU – Korea FHA sieht einen schrittweisen Abbau der koreanischen Importzölle auf Automobile vor. Ab Juli 2014 sollen diese gänzlich entfallen. Auch wenn Automobil- hersteller und Konsumenten von dem Freihandelsabkommen in finanzieller Hinsicht profitieren, so sahen sich europäische Automobilhersteller und andere exportierende Unternehmen dennoch in der Kritik als es zu Preissteigerungen nach Abschluss des EU – Korea FHA kam. Dies ist auf steigende Logistik-, Transport- und Vertriebskosten zurückzuführen. Im letzten Jahr wurden die Zollgebühren um 2,4% reduziert, die Inflationsrate in Korea betrug hingegen 4%. Da Zollgebühren lediglich auf den Warenwert der importierten Fahrzeuge anfallen, kam es durch inflationsbedingte Steigerungen der Transport-, Logistik- und Vertriebskosten dennoch zu unvermeidbaren Preiserhöhungen in Höhe von rund 2%. In verschiedenen koreanischen Medien wurde nach Inkrafttreten des FHA gefordert, dass es zu Pkw-Markt in Korea 1,600,000 Gesamtmarket Ausländischer Markt 1,400,000 1,235,736 1,200,000 1,039,978 160,000 1,316,321 140,000 1,308,325 120,000 1,020,502 105,037 1,000,000 100,000 90,562 800,000 600,000 Deutsche Hersteller 61,648 51,701 53,390 400,000 22,282 25,946 80,000 66,917 60,993 60,000 32,148 40,000 200,000 20,000 0 0 2007 2008 2009 Wachstumsraten seit 2007 30% 20010 2011 100% 200% Quelle: KAIDA EU-Korea FHA: Zollsenkungen bei Personenkraftwagen Hubraum > 1,500 cc Ursprünglicher Zollsatz 8% Juli 2011 5.6% Zollsatz Juli 2012 Juli 2013 3.2% 1.6% Juli 2014 0% Preissenkungen in Höhe der Zollreduktion hätte kommen sollen. Dies ist nachvollziehbar, auf Grund der hohen Inflationsrate für die Automobilimporteure aber nur schwer in Einklang mit der wirtschaftlichen Realität zu bringen. Eine Preiserhöhung in Höhe von rund 2% war erforderlich, allein um die gestiegenen Kosten auszugleichen - ohne FHA hätte die Preiserhöhung noch höher ausfallen müssen. Trotz der Kontroverse um Preissteigerungen nach Inkrafttreten des EU – Korea FHA ist das Abkommen dennoch als großer Schritt nach vorn zu bewerten, sowohl für die koreanische als auch die europäische/deutsche Automobilindustrie. Seit Inkrafttreten des FHA stiegen die koreanischen Fahrzeugimporte aus der EU um rund 15%. Die koreanischen Automobilexporte in die EU verzeichneten sogar einen Anstieg von 40%. Über die gestiegenen Absatzzahlen hinaus haben Importeure durch Direktinvestitionen und den Aufbau großer Vertriebs- und Servicenetzte einen positiven wirtschaftlichen Beitrag in Korea geleistet und neue Arbeitsplätze geschaffen. Allein bei Mercedes-Benz sind auf der Groß- und Einzelhandelsstufe etwa 2.000 koreanische Arbeitnehmer beschäftigt. Insgesamt betrachtet kann daher das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Korea für beide Seiten als sehr erfolgreich angesehen werden. Die Hersteller beider Wirtschaftsräume konnten ihren Absatz steigern und die europäischen und koreanischen Kunden können aus einem jeweils breiteren und attraktiveren Fahrzeugangebot wählen – auf neu-Deutsch eine echte “win-win“ Situation! Thomas Urbach ist President & CEO von Mercedes-Benz Korea Ltd. Quelle: KAIDA KORUM Nr. 40 | August 2012 11 Konjunktur Branche kompakt - Maschinenbau und Anlagenbau Frank Robaschik Engineering and plant manufacturing are key sectors of the South Korean economy. Domestic companies are especially strong in the manufacturing of standard equipment. Import demand exists particularly in the field of highly-specialized niche technologies. German companies are well established in this market and have a promising outlook: German manufacturers profit from Korean efforts to raise the technological level of domestic industrial manufacturing. In addition, they also profit from the EU – Korea FTA. Marktentwicklung/-bedarf Die inländische Nachfrage nach Industriemaschinen soll 2012 gegenüber dem Vorjahr um 6,7% auf etwa 95,8 Bill. Won (62,2 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won im Jahresdurchschnitt 2011) steigen, so die Prognose der Korea Association of Machinery Industry (KOAMI) vom April 2012. Hintergrund sind höhere Investitionen im verarbeitenden Gewerbe. Die Bank of Korea erwartet - ebenfalls mit Stand von April 2012 - für das laufende Jahr um real 6,2% höhere Ausrüstungsinvestitionen als 2011. Die Prognosen berücksichtigten allerdings noch nicht eventuelle Verzögerungen von Investitionsprojekten angesichts der jüngsten Schwierigkeiten im Euroraum. Nach einer im Mai 2012 veröffentlichten Umfrage der Korea Finance Corporation unter den wichtigsten Firmen des Landes, planen diese 2012 ihre Aufwendungen zur Anschaffung neuer Anlagen und Aus- rüstungen nominal um 2,5% zu steigern (Ergebnis für 2011: 8,4%). Im verarbeitenden Gewerbe soll der Zuwachs 1,4% betragen. Dabei sind es vor allem Großunternehmen und kleine Firmen, die am stärksten erweitern. Mittelgroße Firmen planen dagegen deutlich weniger auszugeben. Für den Werkzeugmaschinenbau war 2011 in Korea ein weiteres gutes Jahr. Es stiegen die Bestellungen aus dem Schiffbau, der Stahlindustrie, der metallverarbeitenden Industrie und dem Präzisionsmaschinenbau. In den ersten vier Monaten von 2012 fiel dagegen der Auftragseingang der Mitglieder der Korea Machine Tool Manufacturers' Association um knapp ein Viertel, darunter die Orders aus dem Inland um 30% gegenüber dem sehr guten Vorjahr. Etwas geringer fällt der Rückgang der Bestellungen aus der Automobilindustrie aus. Die Hersteller und Zulieferer treiben ihre Bemühungen um umweltfreundlichere, leichtere Fahrzeuge mit geringerem Spritverbrauch weiter voran. Die Regierung fördert Aktivitäten zur Entwicklung von Batterien für Hybrid- und Elektroautos sowie die Energiespeicherung und dazugehöriger Materialien. Zu den in diesem Segment aktiven Firmen zählen unter anderem LG Chem, Samsung SDI, SK Innovation, Hyundai Heavy Industries, POSCO und Honam Petrochemical. In der Elektronikindustrie steigen die Investitionen bei Halbleiteren und OLED. Samsung will 2012 insgesamt 15 Bill. Won in Halbleiter investieren. SK Hynix plant Investitionen von mindestens 4,2 Bill. Won. Im Bereich der OLED beabsichtigt Samsung Mobile Display Meldungen der koreanischen Presse zufolge, 2012 mehr als 5 Bill. Won aufzuwenden. Dagegen ist bei Flüssigkristallbildschirmen (LCD) deutlich weniger Schwung zu verzeichnen. Zudem findet der Ausbau der Kapazitäten in diesem Bereich zum Teil in China statt. Daneben ist in der gesamten Wertschöpfungskette der Solarindustrie eine starke Zurückhaltung zu spüren. Bei Pumpen und Kompressoren zogen in den ersten fünf Monaten von 2012 die Importe um 18,2% an. Bei Abwasser kommen Impulse durch die neue Regelung, dass ab 2012 kein Klärschlamm mehr in den Ozean geleitet werden darf. Ende Mai 2012 begann die deutsche Firma Wilo Pumpen mit dem Bau einer Fertigungsstätte für Pumpen in Busan. Wilo will 24 Mio. Euro in das neue Werk investieren. Bosch Rexroth legte im Juni 2012 den Grundstein für ein neues Hydraulikwerk in Busan. Die Einfuhren von Gummi- und Kunststoffmaschinen stiegen 2011 um fast 60%. Auch die Ergebnisse für die ersten fünf Monate 2012 waren gut. Südkorea produziert viele Maschinen zur Herstellung von Rohren selbst. Importiert werden beispielsweise Maschinen für Spezialfolien für Bildschirme oder Verpackungen. Ein wichtiger Abnehmer ist zudem die Reifenindustrie mit Herstellern wie Hankook Tire, Kumho Tire und Nexen Tire. 12 KORUM Nr. 40 | August 2012 Konjunktur Beim Geschäft mit Verpackungsmaschinen ist laut dem koreanischen Fachverband die Nachfrage aus dem Nahrungsmittelsektor stabil. Schwung sei bei Getränkeabfüllanlagen zu erwarten, unter anderem wegen Deregulierungen für Bier-Mikrobrauereien. Lotte Chilsung plant, von 2015 bis 2017 insgesamt 700 Mrd. Won in den Bau einer Brauerei in Chungju (Provinz North Chungcheong) zu investieren. Lotte würde damit zum dritten großen Bierhersteller in Korea. Im Pharmabereich sind die Firmen wegen der Senkung der Arzneimittelpreise sehr zurückhaltend mit Investitionen. Bei Textilmaschinen ist das Geschäft 2012 etwas schwächer als im hervorragenden Vorjahr. Wichtige Themen bleiben technische Textilien und neue Materialien. So begann Hyosung im Februar 2012 mit dem Bau eines Werks für Karbonfasern in Jeonju (Provinz North Jeolla, Investition von 250 Mrd. Won). Die Fertigstellung ist für 2013 vorgesehen. Die japanische Firma Toray baut in Gumi (Provinz North Gyeongsang) eine Fabrik mit einer Kapazität von 2.200 t Karbonfasern pro Jahr, die im Januar 2013 in Betrieb gehen soll. Eine weitere Fertigung in Gumi für jährlich 2.500 t Karbonfasern soll bis März 2014 entstehen. Die Einfuhren von Druck- und Papiermaschinen schrumpften in den ersten fünf Monaten 2012 um weitere 8,5%. Die Nachfrage befindet sich weit unter dem Niveau der Jahre 2000 bis 2008. Dennoch bleibt die Lage besser als im Krisenjahr 2009. Impulse kommen vor allem durch den Wahlkampf. Andererseits verringert die zunehmende Verbreitung mobiler Geräte die Notwendigkeit, auf gedrucktes Material zurückzugreifen. Im Anlagenbau steht ein massiver Ausbau der Kernenergie zuvor. In der chemischen Industrie laufen mehrere Großprojekte bei Paraxylol, oft mit Partnern aus Japan. Die Glasbearbeitung erhält Impulse von der Nachfrage nach Spezialgläsern für Bildschirme und mobile Telekommunikationsgeräte. Das japanische Unternehmen Nippon Electric Glass (NEG) unterzeichnete im Mai 2012 eine Absichtserklärung mit der Pro- Ausgewählte Investitionsprojekte in Korea Vorhaben Bau von 14 Kernreaktoren Wert 33,2 5 GW Offshore-Windpark in Prov. 18,5 S. Jeolla Green Samcheok Enertopia (6 GW Kohlekraftwerk, Anlage für 14,0 30.000 t Polysilizium p.a., etc.) Auswahl; Werte in Bill. Won Stand Einer fertig, sieben im Bau, sechs in Planung Durchführer Anmerkung Korea Hydro & Nuclear Power Corp. Plan von 2010 bis 2024 Plan u.a. DSME Projektlaufzeit 2010 2023 Plan Dongbu Group Projektlaufzeit 2012 2022 Offshore Wind Energy Promotion Council* Samsung Electronics Beginn der SubstrukturInstallationen frühestens ab 2. Hj. 2013 Neubau, Fertigstellung Anfang 2014 2,5 GW Offshore-Windpark in Buan - Yeounggwang (Prov. N. u. 10,2 S. Jeolla) Plan Werk für mobile Prozessoren in Hwaseong (Prov. Gyeonggi) Plan 2,25 *Büro im Korea Institute of Energy Technology Evaluation and Planning (KETEP) Quelle: Recherchen von Germany Trade & Invest vinz Gyeonggi über den Bau eines Werks für Glasplatten für OLED-Bildschirme in Paju für 500 Mio. USD. Hauptkunde ist LG Display. LG Chem erweitert ebenfalls in Paju seine Kapazitäten zur Herstellung von Glas für Flüssigkristallbildschirme auf Grundlage der Technologie von Schott. Für 2012 prognostiziert der Verband einen Zuwachs gegenüber 2011 um 8,2% auf 111,0 Bill. Won. Damit zählt der Maschinenbau neben der Elektronik und Kommunikationstechnik, der chemischen Industrie, der Automobilbranche und der Metallindustrie zu den wichtigsten Industriesektoren. Deutsche Anbieter sind in vielen Segmenten mit hochwertigen, innovativen Maschinen prominent im Markt vertreten. Die Aussichten sind auch in den kommenden Jahren prinzipiell gut. Denn Korea muss wegen der zunehmenden Konkurrenz aus der VR China seine technologische und industrielle Struktur auf eine höhere Stufe heben und braucht dafür zunehmend komplexere Ausrüstungen. Wichtige Konkurrenten deutscher Unternehmen kommen vor allem aus Japan. Im Großanlagenbau erhalten südkoreanische Firmen im Ausland viele Aufträge. Dies führt zu Folgeaufträgen für den koreanischen Maschinenbau und für Zulieferer aus Deutschland. Die Branche ist überwiegend mittelständisch geprägt: 2009 hatten weniger als 1.000 Firmen 50 oder mehr Mitarbeiter und nur 19 beschäftigten über 500 Arbeitskräfte. Das größte Unternehmen ist Doosan Infracore (Umsatz 2011: 8,5 Bill. Won, +13,1% gegenüber 2010). Produktschwerpunkte sind schwere Baumaschinen, Werkzeugmaschinen, Automationsausrüstungen sowie Gabelstapler. Produktion/Branchenstruktur Der Maschinen- und Anlagenbau ist eine der großen Branchen der koreanischen Wirtschaft. 2010 gab es nach Angaben des National Statistical Office etwa 32.800 Unternehmen. Laut KOAMI wurden in Korea 2011 Industriemaschinen im Wert von 102,5 Bill. Won hergestellt, 13,6% mehr als im Vorjahr. Das Angebot ist meistens im mittleren Preisund Technologiesegment angesiedelt, wird aber zunehmend anspruchsvoller. Zu den Stärken gehören die Exportausrichtung der Branche, die Flexibilität und Spezialisierung der oft kleinen Hersteller, die große preisliche Wettbewerbsfähigkeit und die sehr gute informationstechnische Grundlage des Landes. Südkorea wird auch zunehmend als Beschaffungsquelle für Komponenten interessant. Eine Schwäche ist die Knappheit an Fachkräften. Hinzu kommt, dass diese oft besser in der Theorie als in der Praxis ausgebildet sind. Zudem ist die finanzielle KORUM Nr. 40 | August 2012 13 Konjunktur Ausstattung der Unternehmen und ihrer Zulieferer nicht immer ausreichend. Außenhandel Korea führte 2010 Maschinen für 49,3 Mrd. USD aus. Dem standen Einfuhren von 43,0 Mrd. USD gegenüber. Während die Einfuhren um 4,7% zulegten, stiegen die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 27,8%. Im Jahr 2012 dürften die Exporte weiter wachsen (Prognose der KOAMI +10,8%). Die Einfuhren sollen ebenfalls zulegen (+7,7%). Geschäftspraxis Bei der Einfuhr von Maschinen erhebt Südkorea Zölle von in der Regel 8%. Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea Anwendung. Viele Maschinen können seither zollfrei nach Südkorea eingeführt werden. Ab Juli 2018 soll das für alle Maschinen mit Ursprung in der EU gelten. Nähere Informationen zu zoll- und einfuhrrechtlichen Fragen bietet das kostenlose "Merkblatt über gewerbliche Wareneinfuhren" oder ausführlicher die Broschüre "Zoll und Einfuhr" (30 Euro). Beide Publikationen können unter http://www.gtai.de/zoll heruntergeladen werden. Letztere steht auch in gedruckter Form zur Verfügung. Auskünfte zu Normen und Standards in Korea können zudem bei der Korean Agency for Technology and Standards (http://kats.go.kr/english/ home/home.asp) eingeholt werden. Einfuhr von Maschinen nach Korea SITC Kategorie Bau-, Baustoff- u. Bergbaumaschinen 724 Textilmaschinen 725, 726 Druck- u. Papiertechnik Nahrungsmittel-, 727, 745.27 Verpackungsmaschinen 728.12, 728.44 Holzbearbeitungsmaschinen Maschinen f. Halbleiter u. 728.2* Flachbildschirme Kunststoff- u. 728.42 Gummimaschinen Werkzeugmaschinen zur 731-735 Metallbearbeitung 742, 743.1 Pumpen, Kompressoren 744 Fördertechnik 723, 728.3 in Mio. USD 2010 2011 darunter aus Deutschland (2011) 1.062,9 987,8 154,5 418,0 489,6 582,6 350,1 133,3 105,4 287,2 353,6 55,5 87,6 107,5 27,4 11.076,1 10.336,2 296,4 342,8 546,7 178,7 1.767,8 2.182,6 342,5 2.752,8 1.579,0 2.622,6 1.606,6 502,3 224,4 *recherchiert als HS 8486 Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik, Kotis Koreanische Firmen bauen neue Chemieanlagen Paraxylol-Projekt im Inland Zahlreiche Vorhaben im Ausland Frank Robaschik South Korean companies continue to build new chemical plants in and outside of Korea. Within Korea, particularly noteworthy is a project to build another paraxylene plant. Moreover, Korean companies have been contracted for various large-scale projects abroad. This includes, among others, petro-chemical facilities in Saudi Arabia and Abu Dhabi, involvement in the construction of a plant for synthetic rubber in Saudi Arabia, the expansion of a refinery in Venezuela as well as the construction of a refinery in Turkmenistan and a fertilizer plant in Morocco. Nach großen Paraxylol-Projekten von Hyundai Oilbank und Cosmo Oil in der südkoreanischen Stadt Daesan, JX Nippon Oil & Energy und SK Global Chemical in Ulsan, Samsung Total in Daesan sowie GS Caltex, Showa Shell und Taiyo Oil in Yeosu gibt es 14 KORUM Nr. 40 | August 2012 ein weiteres Vorhaben in diesem Bereich. SK Energy gab Ende April 2012 bekannt, 1,6 Bill. Won (mehr als 1 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.541 Won im Jahresdurchschnitt von 2011) in den Bau einer Paraxylol-Anlage in Incheon investieren zu wollen. Die Anlage soll bei Fertig- stellung im 2. Halbjahr 2014 eine Kapazität von 1,3 Mio. t Paraxylol pro Jahr besitzen. Hyosung will bis Ende 2013 in Ulsan eine zweite Linie zur Produktion von Triacetatfilm (TAC-Film) für LCD-Displays errichten. Dafür investiert das Unternehmen rund 200 Mrd. Won. SK Chemicals plant nach einer Meldung der Stadt Ulsan vom März 2012 von Juli 2012 bis 2015 insgesamt 600 Mrd. Won in den Bau eines neuen Werks für leichte Werkstoffe und Biowerkstoffe in Ulsan zu investieren. Daneben werde auch die Fertigung von Werkstoffen im Bereich der erneu- Konjunktur erbaren Energien diskutiert. Samsung Engineering erhielt im Juni 2012 einen Auftrag zum Bau einer Anlage zur Rußherstellung und zur Verkokung von Rohöl (carbon black and delayed coker unit) von der Abu Dhabi Oil Refining Company (Takreer) in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Anlage in Ruwais im Westen von Abu Dhabi soll bis Ende 2015 fertiggestellt werden und eine Kapazität von 40.000 t Ruß pro Jahr und 30.000 Barrel Rohöl pro Tag haben. Der Auftragswert beträgt 2,48 Mrd. USD. Takreer ist eine Tochterfirma der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc). Die venezolanische staatliche Ölgesellschaft Petroleos de Venezuela SA (PDVSA) erteilte im Juni 2012 Hyundai Engineering & Construction, Hyundai Engineering und der chinesischen Wilson Engineering einen Auftrag im Wert von knapp 3 Mrd. USD zur Erweiterung der Raffinerie in Puerto La Cruz. Hyundai Engineering & Construction hat dabei einen Anteil von 1,35 Mrd. USD und Hyundai Engineering einen Anteil von 719 Mio. USD. Im April 2012 gab das südkoreanische Ministry of Knowledge Economy zahlreiche weitere geplante Projekte mit Venezuela bekannt. Dazu zählt auch eine Absichtserklärung zwischen PDVSA und Hyundai E&C zum Bau der ersten Stufe der Santa Ines Raffinerie mit einer Kapazität von 60.000 Barrel Erdöl pro Tag im Wert von 800 Mio. USD. Die saudi-arabische Al Jubail Petrochemical Company (Kemya) vergab Aufträge zum Bau eines Werks für synthetischen Kautschuk in Jubail mit einer Kapazität von 400.000 t pro Jahr. Davon erhielt die südkoreanische Daelim-Gruppe im Juni 2012 Teilaufträge im Wert von 710 Mio. USD für indirekte Unterstützungs- und Hilfsanlagen wie den Bau eines Rußwerks mit einer Kapazität von 50.000 t pro Jahr und einer Anlage zur Fertigung von Polybuten mit einer Kapazität von jährlich 102.000 t. Kemya ist ein Joint Venture der staatlichen Saudi Basic Industries Corporation (Sabic) und der USamerikanischen Exxon Mobil. LG International und Hyundai Engineering erhielten im Mai 2012 einen Auftrag zum Bau einer Raffinerie in der Stadt Turkmenbashi in Turkmenistan im Wert von rund 530 Mio. USD. Der Baubeginn ist für 2012 vorgesehen, die Fertigstellung für 2015. Die Anlage soll Benzin hoher Oktanzahlen herstellen. Daewoo Construction bekam im März 2012 einen Auftrag zum Bau einer Düngemittelfabrik im Wert von 367 Mrd. Won (rund 240 Mio. Euro) in Marokko. Auftraggeber ist Maroc Phosphore, eine Tochterfirma des marokkanischen Staatsunternehmens OCP. Die Fertigstellung ist für Mai 2014 geplant. Im Mai 2012 sicherte sich das südkoreanisch-usbekische Joint Venture Uz-Kor Gas Chemical nach eigenen Angaben eine Kreditfinanzierung in Höhe von 2,5 Mrd. USD für das Surgil-Projekt in Usbekistan. Hinzu kommt Eigenkapital in Höhe von 1,4 Mrd. USD. Im Rahmen dieses Vorhabens sollen ab 2016 jährlich 4,5 Mrd. cbm Erdgas gefördert werden. Daneben sollen Produktionsstätten für jährlich 400.000 t Polyethylen hoher Dichte (HDPE) und 100.000 t Polypropylen entstehen. An Uz-Kor Gas sind die Korea Gas Corporation, Honam Petrochemical und STX Energy beteiligt. Die anderen 50% am Joint Venture gehören dem Staatsunternehmen Uzbekneftegaz. Im Juli 2012 unterzeichneten nach Meldungen der koreanischen und der indischen Presse LG Chem und die indische Bharat Petroleum Corporation (BPCL) eine Absichtserklärung zum Bau eines Propylen-Werks nahe der Raffinerie von BPCL in Kochi im Südwesten Indiens. Dazu soll ein Joint Venture zwischen den beiden Firmen gegründet werden. Die Investitionssumme könnte demnach bis zu 1 Bill. Won betragen. Bereits im Februar 2012 unterzeichneten BP Chemicals Investment, SK Global Chemical und Sinopec Sichuan Vinylon Works (SVW) eine Absichtserklärung zum Bau von Anlagen zur Produktion von Essigsäure und 1,4-Butandiol (BDO) nordöstlich der Stadt Chongqing in der VR China. SK soll dabei gemeinsam mit SVW das BDO-Werk mit einer geplanten Produktionskapazität von 200.000 t pro Jahr errichten. Die Grundsteinlegung für den gesamten Komplex soll 2012 erfolgen, die Fertigstellung bis 2015. GS Engineering & Construction bekam im Juni 2012 Aufträge zum Bau wichtiger Teile einer Petrochemieanlage 9 km südlich von Rabigh in Saudi-Arabien (Rabigh-II-Projekt). Die von GS gewonnenen Aufträge haben einen Wert von 1,8 Mrd. USD. Laut Meldungen der koreanischen Presse zählen dazu vor allem der Bau von Anlagen für Ethylenvinylacetat (EVA), Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), Methylbutylether (MTBE) und Methylmethacrylat (MMA). Vertragspartner sind Saudi Aramco und Sumitomo Chemical. Laut Sumitomo sollen die Anlagen in Rabigh ab dem 1. Halbjahr 2016 in Betrieb genommen werden. KORUM Nr. 40 | August 2012 15 Kontrakte Korea öffnet den Markt für Beratungsdienstleistungen Freihandelsabkommen ermöglicht europäischen Kanzleien die Errichtung von Repräsentanzen Frank Robaschik The Free Trade Agreement between the EU and South Korea which has been applied since July 2011 gradually increases the access of European lawyers and law firms to the Korean market. Nevertheless, various restrictions remain in place. The British law firm Clifford Chance is the first European law firm that has received domestic approval from the South Korean Ministry of Justice. Seit Juli 2011 erlaubt das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Südkorea in der EU registrierten Kanzleien die Gründung von Repräsentanzen (Foreign Legal Consultant Offices, FLC Offices). In diesen tätige ausländische Rechtsberater können in Korea Beratungsdienstleistungen zu ihrem jeweiligen europäischen Heimatrecht und für internationales öffentliches Recht anbieten. Gleiches gilt auch für bei koreanischen Kanzleien tätige Anwälte mit Zulassung in der EU. Einzelheiten der Zulassung von Foreign Legal Consultants (FLC) und FLC Offices regelt der Foreign Legal Consultants Act (FLC Act) aus dem Jahr 2009. Um eine Repräsentanz eröffnen zu können, muss die ausländische Kanzlei seit mindestens fünf Jahren über eine aktive Niederlassung im Heimatstaat verfügen (FLC Act § 16 Absatz 1). EU-Rechtsanwälte können die Zulassung als Foreign Legal Consultant erhalten, wenn sie mindestens drei Jahre in der Gerichtsbarkeit, für die sie zugelassen sind, als Anwalt praktiziert haben (FLC Act § 4 Absatz 1). Der Leiter der Repräsentanz einer ausländischen Kanzlei muss mindestens sieben Jahre als Anwalt tätig gewesen sein, davon drei Jahre in dem Land seiner Zulassung (FLC Act § 16 Absatz 3). Darüber hinaus muss sich der Foreign Legal Consultant mindestens 180 Tage im Jahr in Korea aufhalten. Als erster europäischer Interessent hat nach Angaben des südkoreanischen Ministry of Justice (MOJ) die britische Anwaltskanzlei Clifford Chance im Dezember 2011 das Verfahren zur Errichtung eines FLC Offices 16 KORUM Nr. 40 | August 2012 werden voraussichtlich Anwälte mit koreanischer Zulassung als Partner oder Associates einstellen dürfen. Südkorea kann allerdings Beschränkungen für die Stimm- und Kapitalanteile an diesen Joint Ventures festlegen. eingeleitet. Das Zulassungsverfahren besteht aus einer Vorprüfung sowie dem eigentlichen Antragsverfahren. Im Juli 2012 erfolgte die Zulassung durch das MOJ. Nach Anmeldung bei der Korean Bar Association kann Clifford Chance damit ein Büro in Korea eröffnen. Auch 2016 und darüber hinaus sollen nur Rechtsanwälte mit Zulassung in Korea zum koreanischen Recht beraten dürfen. Korea hat sich im Freihandelsabkommen offengehalten, Beschränkungen beizubehalten oder einzuführen. Zu den explizit genannten Ab Juli 2013 soll Korea laut dem Freihandelsabkommen Kooperationen zwischen koreanischen Kanzleien und Repräsentanzen ausländischer Kanzleien zulassen. Im Rahmen einer solchen Zusammenarbeit können gemeinschaftlich Mandate bearbeitet werden, in denen sowohl in- als auch ausländische Rechtsfragen eine Rolle spielen. Von Juli 2016 an sollen europäische Kanzleien in Südkorea Gemeinschaftsunternehmen mit lokalen Beratungen gründen können. Diese Bereichen zählen beispielsweise die Zulassung ausländischer Anwälte und Kanzleien sowie die Beschäftigung in Korea zugelassener Anwälte, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater oder Zollbroker durch ausländische Anwälte oder Kanzleien. Darüber hinaus sind eine Reihe von Bereichen, wie beispielsweise die Vertretung vor Gericht und vor staatlichen Behörden, komplett vom Geltungsbereich des Abkommens ausgenommen. Kontrakte Zu den großen Kanzleien in Korea zählen unter anderem Kim & Chang, Shin & Kim, Lee & Ko, Bae Kim & Lee, Yulchon, Yoon & Yang, Barun Law, Hwang Mok Park, Jipyong & Jisung, Kim, Choi & Lim, APEX LLC und DR & AJU International Law Firm. Das am 15.03.2012 in Kraft getretene Freihandelsabkommen zwischen den USA und Südkorea enthält ähnliche Bestimmungen zur Öffnung des Marktes für Rechtsdienstleistungen in Korea wie das Abkommen zwischen der EU und Südkorea. Neben europäischen Anbietern zeigen auch USamerikanische Kanzleien Interesse an der Eröffnung von Büros in Südkorea. Von Seiten des MOJ haben im Juli 2012 bereits Ropes & Gray und Sheppard Mullin die Genehmigung erhalten, dies zu tun. Business Establishment in Korea Choosing the appropriate form of legal entity Sage Lim When a German corporation which has or is looking for business opportunities in Korea, one of the key decisions it faces is what kind of business entity is suitable for its purpose. Three types of business entities are available in Korea; liaison office, branch and corporation. Liaison offices and branch offices face constraints on the range of business activities they are allowed to engage in. Both business entity types profit however from simplified business establishment procedures. Violating the above restrictions on permitted business activities can incur penalties. The simple conversion of one type of legal entity into another however is not possible due to differences in applicable laws. In other words, if a German company opens a liaison office and needs to change the liaison office into a branch, the closing of the liaison office and the opening of a branch office is a separate process. The decision on the type of business entity should be made after considering various aspects such as the business opportunity, the continuity and size of the business and the policy of the company. The definition and suitability of each type of business entity are as follows: A liaison office is not permitted to directly or indirectly undertake any commercial / trading / industrial activity. Since the liaison office is not permitted to earn any income, it is not subject to any tax liabilities other than withholding income tax on its employees' salaries and submitting payment statements. purpose of the whole enterprise, does not exercise a preparatory or auxiliary activity. - Each individual case will have to be examined on its own merits. The following examples are cited as the cases that can be taxed as business activities in Korea by the NTS. Suitability of a liaison office A liaison office cannot undertake any business activity nor earn any income in Korea. The liaison office generally conducts preliminary and auxiliary services for the head office. Examples of preliminary and auxiliary services as defined by the Korea National Tax Service (NTS) are as follows: - Purchase of assets - Storage or custody of goods not for the purpose of sale - Advertising activities - Collection and provision of information - Market research - Activities to have another party process its goods or merchandise, etc. 1. Liaison office The NTS mentions the following standards for determining preliminary and auxiliary services A liaison office is a representative office that is limited to performing preparatory and auxiliary activities such as liaison work, advertisement, publicity, information gathering, etc. solely on behalf of its head office. - The activity of a liaison office in itself should not form an essential and significant part of the enterprise as a whole. - A liaison office whose general purpose is one which is identical to the general - A liaison office’s activities conforms with the business purposes of its head office: Advertising activities of an advertising company, purchasing activities of a purchasing company, information collection or market research of a company providing information services, etc. - A liaison office conducting activities for a third party: Providing business activities as well as preliminary and auxiliary services for a third party. - After-sales service activities: Supplying machine parts to the customer who has purchased machinery or performing maintenance or repairing services. - Management activities for a company: Providing partial or full management services to other companies. If a liaison office is regarded as a permanent establishment due to its business activities, the liaison office is confronted with the following tax risks: - The liaison office will be liable for taxes on all source income derived from Korea and has the obligation to file and pay corpo- KORUM Nr. 40 | August 2012 17 Kontrakte rate income tax under Korean tax law. If the taxable income is negative and small, the risk will not be big. - T he liaison office should issue a VAT invoice for all goods and services provided to third parties (i.e. for all source income derived in Korea) and submit an aggregate statement of output/input VAT invoice to the responsible tax office at the time of filing a VAT return. The mother company will be held responsible for local offices inappropriately registered as a liaison office instead of a branch office or subsidiary. The penalty tax for improper business registration is 1% of the supply value of Korea source income. approval of the foreign exchange bank after the branch office submits a financial report audited by an external certified public account. - Remittances from the head office should be well organized and reported to the branch’s designated foreign exchange bank (branch’s bank), indicating whether it is an operation fund, service fee or loan. If an medical, certain government regulated businesses). operation fund is remitted from the head office to the branch’s bank, these operation funds cannot be withdrawn until the branch is finally closed. - Intercompany loans can be given by the head office to the branch through the branch’s bank. - Income can be the service fee for the service to the head office or to external clients on behalf of the head office. Suitability of foreign invested corporation The foreign invested corporation has tax liability on global source income. In other words, the foreign invested corporation should pay corporate taxes not only for the income derived from Korea, but also for the income derived from overseas. 2. Branch office A branch is a business place in Korea where income generating business activities are performed on behalf of its overseas head office. It is treated as a part of the foreign company. With regard to the taxation on the income of the branch for each fiscal year, only income generated in Korea (Korean source income) is taxed in Korea. Suitability of a branch Some operations such as after-sales services or conducting safety and quality checks may be required as part of the German companies’ business activities in Korea. Engaging in these operations is considered as having a permanent establishment in Korea. A branch office has the following characteristics: - A branch office is a permanent establishment of the head office. - Since a branch office engages only in a limited range of business activities, an initial capital injection is not required for the establishment of a branch while a subsidiary requires 100 million Korea won as initial capital. - T here is no dividend since no capital investment is made. Annual profit can be repatriated to the head office, subject to the approval of the foreign exchange bank if less than 100 million won. Annual profit more than 100 million can be remitted to the head office subject to the 18 KORUM Nr. 40 | August 2012 3. Subsidiary - A foreign invested corporation A corporation established under the Foreign Investment Promotion Law is a domestic corporation of which the head office is located in Korea. There are two types of foreign invested corporations; wholly owned subsidiary or joint venture. There is no limitation in general on business scope, except for a few businesses (e.g., financial services, Companies which plan to engage in a broad range of business activities and establish the company in Korea should select this type of business entity. Foreign invested companies may profit from the following benefits: - Tax exemption for some years if the company gets prior approval of tax exemption based on the category of business or business place. - Participation in government bidding as a domestic corporation: Some types of government biddings are only open to domestic corporations. The following is a summary of each business entity type with relevant legal and tax regulations and obligations. Kontrakte Category Liaison Office Legal base Foreign Exchange Transactions Act Registration type Business function ID number Preliminary and auxiliary activities Duty of collaboration for compliance Limited obligation (Withholding of taxes on employees’ (Corporation tax on domestic source salaries & submission of payment income) record) 1. Establishment report of a liaison office of the foreign company (Appointed foreign exchange bank) 2. Business certificate (documentary evidence which proves the address of the foreign corporation's headquarters and business item) 3.If other laws or regulations allow establishment, a copy of the documentary evidence which proves it 4. Specification of the business item and intended scope of operations in Korea Tax obligation Required document for establishment (Foreign Exchange Transactions Act or Foreign Investment Promotion Act) Court Registration documents (Notarization of some documents in Germany will be required) Minimum Investment Amount Required documents for establishment of a domestic place of business (109 of Corporate Tax Act) n/a n/a n/a Deadline for reporting establishment n/a Business registration Within 20 days from the establishment of the liaison office Required document for business registration 1. Application for business registration 2. Copy of the lease contract 3. Copy of the report on the establishment of the foreign company's domestic branch Branch Regulations on Foreign Exchange Transactions Business registration Business activities n/a No minimum amount. Initial operation fund will be recorded at the registration court and this fund cannot be withdrawn until the closure of the branch office 1. Report on the establishment of a business place in Korea 2. Balance sheet 3. Register of headquarters and other offices 4. Articles of incorporation 5. Certified copy of the branch register or other documentary evidence which can prove business operation in a domestic place Within two months from the establishment of business place Within 20 days from the opening of the business Subsidiary Foreign Investment Promotion Act Business registration Business activities Unlimited obligation (including overseas income) Foreign Direct Investment notification (FDI) at the bank with the opening of the account (POA or visit with passport) 1. Business certificate of head office 2. Executives written consent to take a position in company with copy of passport 3. Certificate of registered corporation seal 100 million won 1. Report on the establishment of the corporation 2. Articles of incorporation 3. Specification of shareholders 4. Copy of FDI notification Within two months from the registration of establishment Within 20 days from the opening of the business 1. Application for business 1. Application for business registration registration 2. Copy of business license/ business 2. Copy of business license/ business registration and a copy of the registration and a copy of the certificate of register certificate of register 3. Copy of the lease contract 3. Copy of the lease contract 4. Copy of the deposit certificate 4. Other (report of the appointed tax indicating amount of purchased agent) foreign currency Sage Lim is Certified Tax Accountant at Global Tax & Accounting Corporation. KORUM Nr. 40 | August 2012 19 Schweizer Seiten 6 Jahre Freihandelsabkommen EFTA Staaten mit Korea FHA als zentrale Pfeiler der Schweizer Aussenwirtschaftspolitik Michael Zoller The intergovernmental organization EFTA (European Free Trade Association) consists of Switzerland, Norway, Iceland and Liechtenstein. It represents the world’s 11th largest trader in merchandise goods and its GDP per capita numbers are among the highest. On 1 September 2006, an FTA between all EFTA states and the Republic of Korea entered into force and has facilitated mutual trade relations. Die Grundidee von Freihandelsabkommen (FHA) basiert darauf, stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen mit den jeweiligen Partnerländern zu schaffen. Langfristig gesehen soll für alle involvierten Akteure ein hindernis- bzw. diskriminierungsfreier Zugang in andere Wirtschaftsräume geschaffen werden. Für kleinere Länder wie die Schweiz beziehungsweise Korea, welche zudem rohstoffarm und stark exportorientiert sind, ist es von grosser Bedeutung den vereinfachten Marktzugang zu ausländischen Märkten kontinuierlich auszubauen. Über die letzten Jahre ist ein regelrechter Boom für die Unterzeichnung von bi- bzw. multilateralen Freihandelsabkommen ausgebrochen. Sowohl mit Korea (2006, im Rahmen der EFTA Staaten) als auch mit Japan (2009, bilaterales Abkommen), hat die Schweiz als erstes europäisches Land umfassende FHA unterzeichnet. Zudem ist man bestrebt die Anzahl in den nächsten Jahren auszubauen und steht aktuell in Verhandlungen mit zukünftigen Wachstumstreibern wie Indien, China und Indonesien. Zunahme bilateraler Handelsbeziehungen Korea verfolgt ebenfalls eine proaktive Freihandelspolitik. Nur ein Jahr nach Etablierung der sogenannten „FTA Roadmap 2003“ wurde Chile erster offizieller Freihandelspartner Koreas. Gefolgt von Singapore im April 2006, wurde als drittes FHA im September 2006 dasjenige mit der Schweiz bzw. den EFTA Verbundstaaten rechtsgültig in Kraft gesetzt. Seit 2011 verfügt Korea zudem über Abkommen mit der EU bzw. Indien. Nach langjährigen Debatten wurde schliesslich auch das FHA mit den USA (März 2012) unter Dach und Fach gebracht. Das FHA zwischen den EFTA-Staaten und Korea umfasst den Handel mit Industrieprodukten, das geistige Eigentum, das öffentliche Beschaffungswesen sowie den Wettbewerb. Ausserdem haben die Schweiz und Entwicklung bilaterales Handelsvolumen Schweiz / Korea 3,000 FHA 2,500 2,000 1,500 1,000 500 0 20 2005 Milionen CHF 2006 KORUM Nr. 40 | August 2012 2007 Korea in einem bilateral ausgehandelten Abkommen den Handel mit Landwirtschaftserzeugnissen geregelt. Ebenfalls festgelegt sind rechtliche Bestimmungen betreffend Investitionen und Dienstleistungen. Letztere sind insbesondere für die Schweiz von Bedeutung, da sie im tertiären Sektor Weltweit eine führende Rolle einnimmt. 2008 2009 2010 2011 Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung Seit der Inkraftsetzung des FHA hat sich der Wirtschaftsaustausch zwischen der Schweiz und Korea positiv entwickelt (siehe Grafik). Besonders bei den Exporten von der Schweiz nach Korea zeigt die Tendenz, mit Ausnahme des Krisenjahrs 2009, stetig nach oben. Im ersten Jahr nach Inkrafttreten des FHA belief sich der Wert aller exportierten Waren auf CHF 1.3 Mrd. In den zwei folgenden Jahren nahmen die Exporte um prozentual 12% beziehungsweise 4.3% zu, ehe sie im Jahr 2009 um -4% einbrachen. Die zwischenzeitliche Baisse hatte sich aber bereits 2010 wieder gelegt und es konnte ein starkes Wachstum von 20% verbucht werden. Letztes Jahr erreichten die Schweizer Ausfuhren, trotz der Frankenstärke und der instabilen Weltwirtschaftslage, mit über CHF 2.31 Mrd. einen neuen Rekordwert. Somit belegt die Schweiz statistisch gesehen Rang 31 (0.5%), wenn man die Gesamtimporte Koreas betrachtet. Die statistischen Zahlen betreffend Importen aus Korea in die Schweiz sehen weniger zufriedenstellend aus. Im Jahr 2006 betrugen diese rund CHF 770 Mio. Danach verringerten sich die Importzahlen drastisch und lagen Ende 2011 noch bei CHF 492 Mio. Der Hauptgrund für diese markante Abnahme sind die in den letzten Jahren erfolgten Produktionsverlagerungen von koreanischen Grosskonzernen wie Hyundai, Kia oder Samsung. Die beiden bedeutendsten kore- Schweizer Seiten anischen Autobauer produzieren ihre Autos für Europa mittlerweile in Tschechien und der Slowakei. Samsung seinerseits investierte vor allem in China. Diese Verlagerungen sind mehrheitlich verantwortlich für die sinkenden Einfuhren aus Korea. Zufriedene Schweizer Firmen vor Ort In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsdienst der Schweizer Botschaft hat der Swiss Business Hub Korea im Herbst 2011 eine Umfrage bei Schweizer Firmen lanciert. Von allen befragten Schweizer Unternehmen geben 85% an, sich seit Inkrafttreten des FHA ansprechend (52%) beziehungsweise deutlich (33%) verbessert zu haben. Eine grosse Mehrheit erwartet zudem einen weiteren Anstieg im Handels- und Geschäftsverkehr in den nächsten Jahren. Von grossem Nutzen sind gemäss Auswertung der Befragung: - Mehr Wettbewerb und tiefere Preise - Abschaffung technischer Handelsbarrieren - Einheitliche Normen und klare Vorschriften Obwohl sich durch das im Juli 2011 in Kraft getretene FHA zwischen Korea und der EU die Konkurrenz für Schweizer Firmen verstärkt hat, bewerten fast zwei Drittel (64%) der lokal ansässigen Schweizer Unternehmen dieses Abkommen als positiv. Dies widerspiegelt das grosse Vertrauen in die Qualität und Innovationskraft der eigenen Produkte gegenüber der wachsenden Konkurrenz. Potenzial für weiteres Wachstum Erwartungsgemäss sind Schweizer Uhrenexporte nach Korea oben anzufinden. Die Uhrenindustrie verzeichnete letztes Jahr einen beeindruckenden Anstieg. Mit einem Wachstum von 29% ist Korea bis auf Platz 11 bei Uhren-importen vorgestossen. Ähnlich erfolgreich sind Güter aus den Bereichen Werkzeugmaschinen (v.a. Metallbearbeitung), Textilien (Spinnstoffe, Stickereien, etc.) sowie Kraftmaschinen (Gasturbinen, Strahltriebwerk). Korea ist global gesehen mittlerweile zur 7. grössten Exportnation aufgestiegen. Um in Zukunft weiter wachsen zu können, ist das Land auch auf den Import (425 Mrd. USD im Jahr 2011) von erstklassigen Investitionsgütern, spezifischen Komponenten und qualitativ hochstehenden Teilen angewiesen. Hier ergibt sich auch für Schweizer Firmen ein zugenommen und stand letztes Jahr bei 2.65 Mrd. USD (2011). Schweizer Unternehmen könnten mit der Präzision und Langlebigkeit Ihrer Produkte in dieser Branche noch vermehrt Nischenmärkte abdecken. Weiteres Geschäftspotenzial ist unter anderem in der „Cleantech“ Branche auszumachen. Über die nächsten 10 Jahre sollen über 30 Milliarden USD in die Förderung erneuerbarer Energien, effizientere Energienutzung und Reduktion von Treibhausgasen investiert werden. Korea möchte eine Pionierrolle ein- Exporte nach Korea 2011 (CHF 2,31 Mrd.) machinery, apparatus, electronics 2.0% 2.2% 1.8% chemicals, pharmaceuticals 4.1% watches & components 5.3% 33.2% 7.1% precision instruments metals 17.1% textiles, apparel, shpes 25.8% agricultural products plastics, leather, rubber other goods Quelle: Eidgenössische Zollverwaltung grosses Potential um am Wachstum Koreas teilzuhaben. So ist beispielsweise für die MEM-Branche (Maschinen, Elektronik- und Metallindustrie) der hiesige Markt von grosser Bedeutung. Die Nachfrage nach Industriemaschinen belief sich im vergangenen Jahr auf fast 80 Mrd. USD und es ist davon auszugehen, dass koreanische Grosskonzerne auch in den kommenden Jahren weiter in Sachanlagen investieren werden. Auf Grund der rasanten demographischen Entwicklung Koreas (Rang 1 aller OECD Länder), wird in Zukunft vorallen die Medtech Branche exponentiell wachsen. Das Volumen importierter Medizintechnik hat in den letzen Jahren von 2.2 Mrd. USD (2008) markant nehmen und bis 2020 über einen globalen Marktanteil von 10% im Bereich „CleanEnergy“ einnehmen. Trotz der erfreulichen Entwicklung über die letzten Jahre, ist das Potenzial noch nicht vollends ausgeschöpft. Auffallend ist vor allem, dass erst vereinzelte Schweizer KMU den Schritt nach Korea gewagt haben. Mit Hilfe des vor knapp zwei Jahren gegründeten Swiss Business Hub, soll Korea in Zukunft noch vermehrt auf dem Radar von Schweizer KMUs erscheinen. Michael Zoller, Commercial Assistant, Swiss Business Hub Korea. KORUM Nr. 40 | August 2012 21 Kontakte News and People In July 2012, Rolf Mafael has taken office as German Ambassador to the Republic of Korea. He was born 1955 in Bruchsal, Baden-Württemberg where he also went to school. He studied law from 1974 to 1980 in Heidelberg and Berlin. Upon completion of his bar exam he worked as a prosecutor in Mannheim and subsequently joined the German Foreign Service in 1985. Following assignments at German Embassies in Geneva (1989-1993) and Tehran (1993-1995), at the European Commission (1995-1998) and the Permanent Mission of the Federal Republic of Germany to NATO (1998-1999) in Brussels, he returned to Berlin. After another assignment in Tokyo (2002-2005), he served as Head of the Division for European Policy Coordination and as Deputy Director General for European Affairs. Ambassador Mafael is married and has five children. █ The Korean-German Society elected Ambassador (rtd.) Michael Geier (68) as new President on June 18, 2012. His predecessor, Mr. Hartmut Koschyk MdB, Parliamentarian Secretary of State in the Federal Ministry of Finance, was proclaimed Honorary President of the Society. Mr. Koschyk also continues to head the German delegation at the 11th German-Korean Forum scheduled to take place in the Goseong region, Gangwon Province, from October 10 to 14 this year. Mr. Geier served as German Ambassador in Seoul from 2003 to 2006. His last ambassadorial post was Sofia/Bulgaria from 2006 to 2009. Previous assignments included negotiations on forced labor as assistant to former Minister Graf Lambsdorff as well as diplomatic postings to Brazil (Sao Paulo and Rio de Janeiro), Maputo, Ouagadougou, Tunis and Rome. Mr. Geier is a lawyer. He and his wife Julia have three adult children. the same time he was always active as a cultural journalist (among others in Munich) and as an editor of an online magazine. In 2002, he worked as lecturer at the Seoul Women’s University and at the Goethe-Institut Seoul. █ On June 28, 2012 the groundbreaking ceremony for the construction of a new factory building of Bosch Rexroth Korea Ltd in Mieum Industrial Park, Busan was held. Mr. Sangkook Han, Representative Director and CEO of Rexroth Korea, and Dr. Bertram Hoffmann, Member of the Executive Board of Bosch Rexroth AG, welcomed more than 200 guests, among them Mr. Younghwal Lee, Vice Mayor for Economic Affairs, Busan Metropolitan City, Dr. Choongyoung Ahn, KOTRA/Foreign Investment Ombudsman, as well as representatives of the Busan Jinhae Free Economic Authority, KGCCI and EUCCK. Bosch Rexroth will invest approx. 30 million USD in the new factory which will build hydraulic, mechanical and electrical components and customized systems, both for industrial and mobile applications and factory automation. █ Mr. Christoph Pollmann (born in 1969) assumes his position as Director at DAAD Information Centre Seoul (DAAD, German Academic Exchange Service), on September 1, 2012. He is taking over from Mr. Michael Paulus, who has headed the centre for 5 years. Mr. Poll-mann studied German literature and philosophy in Stuttgart and Würzburg and then worked at the Universities of Würzburg and Bamberg. At █ Merck: Evolution and continuity during its 344 year-long history The Korean affiliate of Germany-based chemical and pharmaceutical company Merck KGaA shared its 344 year-long history and strategy for sustainable growth as a family-owned business during a press meeting on August 7. During the meeting, Dr. Frank StangenbergHaverkamp, Chairman of the Board of Partners, discussed the company’s growth strategy and corporate culture which has shown a remarkable continuity during the last 300 years and over several generations of family ownership. Moreover, Dr. Stangenberg-Haverkamp also discussed various issues faced by many Korean companies in family ownership. █ 22 KORUM Nr. 40 | August 2012 Please send news for this column to info@kgcci.com Kontakte New Members New Publication Eppendorf Korea Ltd. Mr. Christian Groeger President & CEO E-Mail: groeger.c@eppendorf.kr Branche: Biotechnology Business guidebook to Korea Korea auf einen Blick (PDF) Erhardt + Leimer GmbH Mr. Reinhold Rueckel CFO E-Mail: r.rueckel@erhardt-leimer.com Branche: Machinery Korea auf einen Blick Kurzinformationen zum Leben und Arbeiten in Korea Stand: JuliKGCCI 2012 Salary Survey Korea 2012 - confidential - for members only - Linklaters LLP Dr. Sebastian Daub Partner Mr. Chung-Hun Daniel Kim E-Mail: sebastian.daub@linklaters.com chung-hun_daniel.kim@linklaters.com Branche: Legal, Tax, Accounting © AHK Korea | 1 Language: German www.kgcci.com/publications Upcoming August 27 September 3 September 6 Sundowner #3 Summer Escape with Formula 1 KGCCI Half-Year Economic Outlook 2012 in cooperation with Jinju City Game on Germany, Business Dinner (Germany Trade & Invest) 6:30 pm KGCCI Veranda 5:00 - 9:30 pm Grand Hilton Seoul Convention Center 3F, Emerald Hall 5:30 pm Ritz Carlton Hotel Kumgang Room October 9 October 16/17 Chamber Breakfast with Prime Minister Volker Bouffier of Hessen VDW-Symposium Machine Tools & Manufacturing Systems from Germany 8:00 – 9:30 am TBC Ritz Carlton Hotel Grand Ballroom Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | shkim@kgcci.com KORUM Nr. 40 | August 2012 23 Kontakte Contacts 24 Breakfast Meeting with Dr. Brauner (BMWi) KGCCI Sundowner #2 On July 17, a KGCCI breakfast meeting with Dr. Karl-Ernst Brauner, Director General "External Economic Policy" at the Federal Ministry of Economics and Technology, took place at Grand Hyatt Hotel. Dr. Brauner visited Korea on the occasion of official bilateral economic consultations at the Ministry of Foreign Affairs and Trade (MOFAT). At the breakfast meeting various members had the chance to address non-tariff issues and thus gave valuable input to the German delegation. KGCCI also joined the official consultations that took place right after the breakfast meeting. On June 21, the “Sundowner” casual-gathering took place on the KGCCI roof terrace. The sundowner was attended by about 70 participants from member companies as well as by individual KGCCI members. German Beer and Barbecue was enjoyed by the participants and the excellent weather and late sunset also contributed to the lively atmosphere at the event. Working Group for SME Breakfast Meeting with Hamburger SV On June 21st, the KGCCI Working Group for Small and Medium-sized Companies (“Arbeitskreis Mittelstand” - AKM) held a meeting under its Chairman Michael Hennig, President of Korea Illies Engineering. The participants discussed about the requirement of Board approval for intra-group transactions under the amended Korean Commercial Code, advantages and disadvantages of Advanced Pricing Agreements as well as legal limitations on the award of gifts to employees and customers. On July 19 KGCCI organized a breakfast meeting with the top management of Hamburger Sport Verein (HSV), represented by Mr. Hilke, Chief Marketing Officer, and Mr. MacGowan, Commercial Director. More than 25 members and football fans had the rare chance to gain insights about the management strategies of a professional premier league football club. The HSV team was in Korea for the “2012 Peace Cup”. LEG Thuringia Delegation Baden-Wuerttemberg Delegation An eight-person delegation, composed of representatives from optic companies in Thuringia and the LEG Thuringia, visited Korea from June 24 to June 29. The business trip was organized and coordinated by the KGCCI. As part of the event, the delegation and 70 representatives from the Korean optoelectronic industry attended a symposium on the optoelectronic industry in Seoul at the Hilton Hotel. Besides, the delegation attended a networking luncheon, visited Gumi and participated in more than a dozen company visits in Seoul and Gumi. From July 8-11, KGCCI hosted a delegation from Baden-Wuertemberg under the motto “BadenWürttemberg – The German Southwest: Driving Force for E-Mobility in Germany”. KGCCI organized an electric mobility seminar at the Millennium Seoul Hilton. The seminar was attended by 55 participants from related industries and research institutes. The delegation also visited Yeongnam University in Daegu City and held talks with representatives from the Korea Battery Industry association (KBIA) and the Korea Automobile Manufacturers Association (KAMA). KORUM Nr. 40 | August 2012 Korea Life Beschwerlicher Weg in die Freiheit Tim Tepel Hunger and oppression leads several thousand North Koreans to flee their country every year. Out of those who make it to South Korea, many struggle with their new reality and surroundings and often fail to integrate into the South Korean job market and society. Tausende Menschen fliehen jedes Jahr vor Repression, Verfolgung oder aus wirtschaftlichen Motiven aus Nordkorea. Nur einem Bruchteil gelingt die direkte Flucht in den Süden. Ein Großteil flieht über den Tumen Fluss nach China, und Schätzungen gehen von mehreren zehntausend nordkoreanischen Flüchtlingen in China aus. Auch hier bleibt das Leben für die Flüchtlinge schwierig. Dem Risiko der zwangsweisen Abschiebung nach Nordkorea ausgesetzt, versuchen viele unerkannt in China zu leben, insbesondere in der von vielen ethnischen Koreanern bewohnten Yanbian Präfektur, oder über Drittländer wie die Mongolei, Thailand oder Vietnam nach Südkorea zu gelangen. Während in den späten 1990er Jahren jährlich nur wenige Dutzend nordkoreanische Flüchtlinge in Südkorea eintrafen, erhöhte sich deren Zahl 2004 bereits auf 1.894 und seit 2006 auf jährlich mehr als 2.000. In Sicherheit in Südkorea bleibt dennoch das Leben für viele Flüchtlinge aus dem Norden schwierig. Nach ihrer Ankunft nehmen die Flüchtlinge an einem dreimonatigen Kurs im Hanawon Eingliederungszentrum in Anseong teil. In den Kursen wird ein breites Themenspektrum abgedeckt, von Hilfe bei alltäglichen Dingen, wie der Benutzung von Computern und Geldautomaten, bis hin zu Jobtrainings, psychologischer Betreuung und Hilfe bei der Wohnungssuche. Nach Abschluss des Programms erhalten sie fortlaufenden Beistand bei der Integration in ihr neues Umfeld und finanzielle Unterstützung (bspw. rund 12.600 Euro an einmaligen Leistungen für Ein-Personen-Haushalte). Ebenfalls existieren diverse Programme, die den neuen Staatsbürgern den Berufseinstieg in Südkorea erleichtern sollen. Hierzu zählen Hilfe bei der Jobsuche und Initiativen, die den Arbeitgebern nordkoreanischer Flüchtlinge bis zu 50% des monatlichen Gehalts erstatten. Auch gehören Bonuszahlungen für Flüchtlinge, die Trainingsprogramme absolvieren oder über längere Zeit bei dem gleichen Arbeitgeber beschäftigt sind, zu den angebotenen Fördermaßnahmen. Nichtsdestotrotz gestaltet sich die erfolgreiche Integration nordkoreanischer Flüchtlinge in die koreanische Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt als schwierig. 2011 hatten nur rund acht Prozent der kürzlich eingetroffenen Flüchtlinge einen vollwertigen Universitätsabschluss. 50% waren vor ihrer Flucht arbeitslos oder abhängige Familienmitglieder und 39% Arbeiter. Aufgewachsen in der stark durchreglementierten nordkoreanischen Gesellschaft und mit wenig individuellen Freiheiten ausgestattet, fällt es vielen schwer, sich in der schnelllebigen, bildungshungrigen südkoreanischen Gesellschaft einzugliedern. Im Januar 2011 befanden sich lediglich 50 Prozent (10.248 von 20.539) aller Flüchtlinge in einem Beschäftigungsverhältnis, davon nur ein Bruchteil in administrativen und Spezialtätigkeiten. Trotz hoher Regierungsinvestitionen in Jobtrainings in 2008 und 2009 (zusammen über 7 Mio. USD) und Anreizzahlungen an potenzielle Arbeitgeber, fand nur rund ein Drittel der Programmteilnehmer eine Beschäftigung. Erschwert werden oben genannte Probleme durch soziale Stigmata, die nordkoreanischen Flüchtlingen oftmals in Südkorea angelastet werden und ihre gesellschaftliche Eingliederung behindern. Ebenfalls leiden viele Flüchtlinge unter gesundheitlichen Problemen auf Grund der Mangelernährung in Nordkorea. Hinzu kommen in vielen Fällen psychische Probleme, bedingt durch die Traumata der oftmals mehrere Jahre dauernden Flucht nach Südkorea und der Sorge über die in Nordkorea zurückgebliebenen Familienmitglieder. Nach wie vor sind große Bemühungen von Seiten der südkoreanischen Regierung und anderen Organisationen erforderlich, um nordkoreanischen Flüchtlingen nicht nur die nötigen Kenntnisse zu vermitteln, um auf dem südkoreanischen Arbeitsmarkt bestehen zu können, sondern auch um ihre Akzeptanz in der südkoreanischen Gesellschaft zu erhöhen. Ihre erfolgreiche Integration ist für Südkorea von hoher Bedeutung, insbesondere auch im Hinblick auf eine mögliche Wiedervereinigung beider Länder. Die derzeitige Situation nordkoreanischer Flüchtlinge deutet daraufhin, dass weitere Integrationsbemühungen von Nöten sind, damit eine zukünftige Wiedervereinigung der beiden Koreas nicht hinter der ökonomischen und sozialen Realität zurückstehen wird müssen. Tim Tepel war Junior Economist bei der AHK Korea. KORUM Nr. 40 | August 2012 25 KORUM Media Data Korea I Unternehmen I Märkte KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy, markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies. A special section is contributed by the Swiss Business Hub Korea c/o Embassy of Switzerland in Seoul. Nr. 40 l August 2012 KORUM target group consists of KGCCI members and Swiss businesses in Korea and abroad, decision makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant public sector institutions. Herausgeber: Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,500 copies German minimum 32 (full colour) bimonthly (February, April, June, August, October, December) Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer 8F Hannam Plaza, 85 Dokseodang-ro Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea www.kgcci.com Redaktion KORUM: ADVERTISEMENT RATES Sora Jon sjon@kgcci.com Rates per issue, all pages full colour Redaktion Schweizer Seiten: Page Inside front cover page + page 3 Outside back cover page Page 30 + inside back cover page Inside double page spread Inside front cover page Inside back cover page Inside page Inside 1/2 page Prices (Mil. KRW) 2.2 2.2 2.1 2.0 1.7 1.6 1.4 0.8 Trim size (WxH mm) 420 x 297 210 x 297 420 x 297 420 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 297 210 x 149 Non bleed size (WxH mm) 426 x 303 216 x 303 426 x 303 426 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 303 216 x 155 Okjeong Monica Baik Director, Swiss Business Hub Korea Tel. + 82-2-3704-4741 seo.sbh-korea@eda.admin.ch I www.osec.ch Anzeigen: Ms. Sunae Ju Tel. + 82-2-37804-645 Fax + 82-2-37804-637 saju@kgcci.com NEXT ISSUE Advertisements and contributions for issue 41, 2012: September 28th, 2012 Main topic: “Financial transactions and collateral” Layout und Druck: DeSIGN SIDAE DISCOUNT RATES Member discount: 10% per ad Frequency discount: 3 issues 5% | 6 issues 10% 26 KORUM Nr. 40 | August 2012 © Deutsch-Koreanische Industrie- und Handelskammer Alle Rechte vorbehalten