ZMA Gebäudeeffizienz Australien 2015
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ZMA Gebäudeeffizienz Australien 2015
Zielmarktanalyse Australien Energieeffizienz und erneuerbare Energien im Gebäudesektor 2016 Mit Profilen der Marktakteure www.efficiency-from-germany.info Impressum Herausgeber: Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer Level 6, 8 Spring Street, Sydney NSW 2000 Tel: +61 2 8296 0400 Fax: +61 2 8296 0411 E-Mail: info@germany.org.au Internet: www.germany.org.au Stand: 30.09.2015 Autoren: Anja Kegel, Leiterin DEinternational, Anja Eulitz, Senior Consultant Consulting Services und Annika Bielawny, Assistant Consulting Services Anja Eulitz Senior Consultant, Consulting Services Tel: +61 2 8296 0456 E-Mail: anja.eulitz@germany.org.au Titelbild: Melbourne, Deutsch-Australische Industrie- und Handelskammer, 2013 Disclaimer: Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Herausgebers. Sämtliche Inhalte wurden mit größtmöglicher Sorgfalt und nach bestem Wissen erstellt. Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. Inhalt Abbildungs- und Bilderverzeichnis ................................................................................................. I Tabellenverzeichnis ....................................................................................................................... II Abkürzungsverzeichnis ................................................................................................................ III Zusammenfassung ......................................................................................................................... 4 Einführung in den australischen Markt ...........................................................................................5 Politik und Wirtschaft im Überblick ............................................................................................... 8 3.1 Politischer Hintergrund ...................................................................................................................................8 3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung ......................................................................................................... 10 3.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland-Australien ....................................................................................... 13 3.4 Investitionsklima und –förderung in Australien ......................................................................................... 15 Energiemarkt Australien ............................................................................................................... 16 4.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen ....................................................................................................... 17 4.1.1 Stromerzeugung und –verbrauch ......................................................................................................................19 4.1.2 Energiehandel und- preise .................................................................................................................................21 4.1.3 Marktakteure ..................................................................................................................................................... 22 4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen .................................................................................................................24 4.3 Erneuerbare Energieträger............................................................................................................................ 25 4.3.1 Status der Erneuerbaren Energieträger ........................................................................................................... 25 4.3.2 Hybrid- und Off-Grid Lösungen....................................................................................................................... 28 4.3.3 Marktbarrieren ...................................................................................................................................................31 Der Bausektor in Australien ..........................................................................................................33 5.1 Die Struktur des Bausektors in Australien .................................................................................................... 34 5.2 Marktentwicklung und –bedarf in den einzelnen Bausektoren .................................................................. 34 5.2.1 Infrastrukturbau ................................................................................................................................................ 34 5.2.2 Gewerbebau ....................................................................................................................................................... 36 5.2.3 Wohnungsbau ................................................................................................................................................... 38 5.3 Ausschreibungen ............................................................................................................................................ 39 5.4 Markteintrittsbarrieren - Regulierungen und Zertifizierung ...................................................................... 39 5.5 Ausblick für die Bauindustrie ........................................................................................................................ 41 Gebäudeeffizienz .......................................................................................................................... 43 6.1 Standards und Normen im Rahmen der Gebäudeeffizienz .........................................................................44 6.1.1 Wohnungen und Häuser.................................................................................................................................... 44 6.1.2 Gewerbebau ....................................................................................................................................................... 50 6.1.3 Bewertungssysteme ........................................................................................................................................... 50 6.1.4 National Energy Efficiency Building Project (NEEBP) ................................................................................... 52 6.2 Nutzung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor ............................................................................ 53 6.2.1 Solar ................................................................................................................................................................... 53 6.2.2. Corporate Social Responsibility ...................................................................................................................... 53 6.2.3 Rolle der Regierung und der Bundesstaaten ................................................................................................... 54 6.3 Programme und Initiativen im Rahmen der Gebäudeeffizienz .................................................................. 54 Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen .......................................................................59 Profile der Marktakteure.............................................................................................................. 63 8.1 Behörden und öffentliche Einrichtungen ..................................................................................................... 63 8.2 Messen und Veranstaltungen ab 2015 .......................................................................................................... 73 8.3 Fachzeitschriften ............................................................................................................................................ 75 Literaturverzeichnis ...................................................................................................................... 79 Anhang ......................................................................................................................................... 85 Anhang 1: Nationale und föderale Initiativen im Bereich Energieeffizienz .....................................................85 Anhang 2: Gesamtübersicht der regulierenden Behörden und Vorschriften in den einzelnen Bundesstaaten und Territorien ..................................................................................................................................................... 91 Anhang 3: Gesamtüberblick Einspeisetarife in Australien ................................................................................ 93 Abbildungs- und Bilderverzeichnis Abbildungs- und Bilderverzeichnis Abbildung 1: Bevölkerungsdichte Abbildung 2: BIP 2013 Entstehung in Prozent Abbildung 3: Entwicklung des australischen Außenhandels 2012-2014 Abbildung 4: Hauptlieferanten 2014 Abbildung 5: Hauptabnehmerländer 2014 Abbildung 6: Entwicklung der Arbeitslosenquote Abbildung 7: Bilateraler Handel 2014 Abbildung 8: Rohstoffvorkommen in Australien 2009 Abbildung 9: Jährliches Wachstum des australischen Energieverbrauchs Abbildung 10: Australiens Stromnetzinfrastruktur und Kraftwerke Abbildung 11: Strompreisindex für Haushaltskunden Abbildung 12: Strompreisindex für Unternehmen Abbildung 13: Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Abbildung 14: Wert der Bauvorhaben 2014-2015 in Mrd. A$ Abbildung 15: Lokalität der Bauunternehmen 2013-14 Abbildung 16: Anteile Umsatz im Gewerbebau in 2014-15 Abbildung 17: Lokalität der Bauunternehmen im Wohnungsbau 2013-14 Abbildung 18: Anteile Umsatz Wohnungsbau 2013-14 Abbildung 19: Anzahl der Haushalte mit Isolierungen in Australien Abbildung 20: Karte der Klimazonen Abbildung 21: Energy Rating Label Abbildung 22: Green Star Rating Abbildung 23: Green Star Projekte in Australien Bild 1: Tony Abbott Bild 2: Malcolm Turnbull Bild 3: Josh Frydenberg Bild 4: Greg Hunt I Tabellenverzeichnis Tabellenverzeichnis Tab. 1: Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien Tab. 2: Wirtschaftliche Eckdaten 2013-2016* Tab. 3: Bruttoinlandsprodukte – Top 13 der Welt in 2014 Tab. 4: Ausländische Direktinvestitionen nach Industrien in 2012 Tab. 5: Australische Energie-Exporte, nach Energieträgern Tab. 6: Stromerzeugung in Australien nach Energieträgern Tab. 7: Stromverbrauch in Australien, nach Regionen Tab. 8: Australiens Stromverbrauch, nach Industrie Tab. 9: Durchschnitts-Strompreise (Volumen) per MWh in A$ Tab. 10: Top 10 Stromproduzenten in Australien, 2012–13 Tab. 11: Teilnehmer am NEM nach Wirtschaftssektor und Eigentumsverhältnis Tab. 12: Jährliche Erzeugung pro Energiesegment in 2013 und 2014 Tab. 13: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Tab. 14: ARENA Förderung für Solar-PV/ Solarthermie/ Hybridprojekte in 2013-2014 Tab. 15: Umsatz im Bausektor 2014 Tab. 16: Genehmigungsbehörden im Bausektor Tab. 17: Standards im Bausektor Tab. 18: Regulierungsbehörden & derzeitige Vorgaben in den einzelnen Bundesstaaten Tab. 19: Standards relevant für MEPS Tab. 20: Vorschriften für Türen und Fenster laut Building Code of Australia Tab. 21: Solar-Credit Multiplikator II Abkürzungsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Die im Dokument verwendeten Abkürzungen für Behörden und Institutionen wurden bereits im Text direkt ausführlich beschrieben. Desweiteren werden die folgended Abkürzungen benutzt: ACT Australian Capital Territory NSW New South Wales NT Northern Territory QLD Queensland SA South Australia TAS Tasmania VIC Victoria WA Western Australia REC Renewable Energy Certificate RET Renewable Energy Target PJ Petajoule kWh Kilowattstunde MWh Megawattstunde GWh Gigawattstunde MW Megawatt GW Gigawatt GTAI Germany Trade and Invest BIP Bruttoinlandsprodukt F&E Forschung & Entwicklung KMU Klein- und mittelständische Unternehmen OECD Organisation for Economic Cooperation and Development sog. Sogenannte III Zusammenfassung Zusammenfassung Energieeffiziente Technologien gewinnen vor dem Hintergrund stetig steigender Energiepreise an Interesse bei Industrie und Verbrauchern. Neben den Investitionen in erneuerbare Energien gibt es mittlerweile auch zahlreiche Förderprogramme für die Industrie, um Energie- und Wassereffizienz für die bestehende und kommende Bausubstanz sowie in Betriebsprozessen zu erhöhen. Die in Australien weit verbreitete Leichtbauweise weist oft Defizite an Isolierungen, luftdichten Türen und Fenstern sowie wasser- und energiesparender Haustechnik auf. Es existieren zwar bereits jetzt für den Neubau von Wohnungen und Häusern Energieeffizienzrichtlinien aber sie sind im Vergleich zu europäischen Anforderungen nicht sehr hoch. Weiterhin existiert momentan ein breiter Markt zur Bewertung und Sanierung bestehender Gebäude hinsichtlich der Verbesserung des Energiemanagements. Eine Harmonisierung dieser Standards ist seitens der Industrie gewünscht, konnte bisher jedoch nicht sehr weit vorangetrieben werden. Seit einigen Jahren sieht sich Australien verstärkt der Notwendigkeit ausgesetzt, seine Infrastruktur in verschiedenen Bereichen zu modernisieren und zu expandieren. Die australische Regierung hat im Jahr 2009 (Nation Building Program) und im Jahr 2014 (Infrastructure Growth Package) milliardenschwere Investitionsprogramme in der Infrastruktur verabschiedet. Im Wohnungsbau ist jedoch seit Jahren eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage vorhanden, vor allem in den Großstädten entlang der Küste Australiens, was sich vor allem auf die Erschwinglichkeit von Wohnraum auswirkt. Ebenso prägen günstige Kreditvergabebedingungen die rege Nachfrage. Australische Baufirmen besuchen verstärkt Schulungen, um sich mit neuen Technologien und Vorschriften vertraut zu machen. Es ist ein enormer Bedarf an Wissens- und Erfahrungsaustausch vorhanden, um den wahrgenommenen Mangel an Erfahrung und Fähigkeiten beim Einsatz von energieeffizienter Technologie zu überwinden. Die Medien berichten regelmäßig über die Konsequenzen der Energiepolitik für Industrie und Verbraucher und regen somit zur aktiven Diskussion an. Als AHK Australien verfolgen wir diese Diskussionen und sehen für deutsche Unternehmen ein großes Potenzial in diesen dynamischen Markt einzusteigen. In dem nachfolgenden Bericht geben wir einen Überblick über den Energiemarkt Australiens. Des Weiteren wird die derzeitige Situation in der Bauindustrie näher betrachtet und speziell auf das Thema Gebäudeeffizienz eingegangen. Der Bericht schließt mit einer umfassenden Auflistung von relevanten Behörden und Verbänden sowie Messen und relevanten Fachzeitschriften ab. 4 Einführung in den australischen Markt Einführung in den australischen Markt Australien ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel sondern auch eines der wichtigsten Wirtschaftsländer in der AsienPazifik Region. Australien wird oft als Sprungbrett für den Handel mit Asien von international tätigen Unternehmen gesehen. Immer mehr deutsche Unternehmen erkennen die Vorzüge, die Australien als Hauptsitz ihrer Aktivitäten in der Asien-Pazifik Region bietet. Das Land ist reich an Ressourcen und bietet neben stabilen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auch eine gut ausgebaute Infrastruktur. Flächenmäßig ist Australien der sechstgrößte Staat der Welt. Australien ist der einzige Kontinent der Welt, welcher zugleich auch eine Nation ist. Die Gesamtfläche von Australien beträgt 7,74 Mio. Quadratkilometer mit einem Küstenstreifen von 34.218 Kilometern. Die Entfernung allein zwischen Sydney und Perth beträgt 3.250 km. Australien ist der trockenste Kontinent der Welt, ein Großteil des Landes ist eine unbewohnbare Wüste. Entlang des Küstenstreifens sind die Klimazonen jedoch sub-tropisch, tropisch oder gemäßigt. Auf Grund der klimatischen Bedingungen leben mehr als 85% der Australier in den Großstädten und Ballungsräumen entlang der Küste. Melbourne, Sydney, Perth und Brisbane verzeichneten den größten Bevölkerungszuwachs unter den Landeshauptstädten in den letzten Jahren. Der Commonwealth of Australia besteht aus sechs Bundesstaaten und zwei Regierungsgebieten: New South Wales, Victoria, Queensland, South Australia, Western Australia und Tasmanien sowie das Australian Capital Territory und das Northern Territory. Der Unterschied zwischen Staaten und Gebieten besteht darin, dass die Bundesregierung die Regierung der Gebiete aufheben kann. Australien ist unter Bruttoinlandsprodukt- den Top Weltrangliste 15 Ländern des der Abbildung 1: Bevölkerungsdichte International Monetary Funds (2014). Australien verzeichnet jedoch pro Kopf das fünfthöchste Bruttoinlandsprodukt weltweit (2014). Der Wohlstand beruht vor allem auf den reichen Vorkommen von mineralischen Rohstoffen und Energieträgern wie Stein- und Braunkohle, Eisenerz, Kupfer, Aluminium und Erdgas. Die anhaltende Nachfrage dieser Rohstoffe aus Asien sorgt für anhaltend positives Wirtschaftswachstum auf dem Inselkontinent. Quelle: Australian Bureau of Statistics, Stand 24.05.2012 5 Einführung in den australischen Markt Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien Tab. 1: Allgemeine Fakten und Zahlen über Australien Fläche 7,74 Mio. km². Australien ist 20-mal größer als Deutschland und fast so groß wie die USA bzw. Kanada. Als kleinster Kontinent ist Australien gleichzeitig weltweit die größte Insel und liegt zwischen dem Pazifischen Ozean (Ost) und dem Indischen Ozean (West). Bevölkerung 2014 ca. 23,8 Millionen Einwohner Bevölkerungswachstum 2014 1,1 % Staatsform Parlamentarisch-föderative Monarchie im Commonwealth Regierungshauptstadt Canberra, Australian Capital Territory Bundesstaaten Western Australia (Perth), South Australia (Adelaide), Victoria (Melbourne), New South Wales (Sydney), Queensland (Brisbane), Tasmania (Hobart) Territorien Northern Territory (Darwin), Australian Capital Territory (Canberra), Jervis-BayTerritory NT A QLD WA SA NSW / ACT VIC TAS Externe Territorien Norfolk Island, Territory of Heard Island and Mc Donald Island, Australian Antarctic Territory, Cocos (Keeling) Island, Christmas Island, Coral Sea Island Territory, The Territory of Ashmore and Cartier Islands Klima Der australische Sommer ist die europäische Winterzeit und der europäische Sommer ist in Australien die kälteste Jahreszeit. Nördlich des ‘Tropic of Capricorn’ herrschen zwischen Dezember und Februar starke Regenfälle vor. Südlich des ‘Tropic of Capricorn’ sind die Küstengebiete auch im Winter angenehm warm; im Sommer heiß und schwül. Die fruchtbaren Regionen der Ostküste, zwischen dem Pazifischen Ozean und der Great Dividing Range (Gebirgserhöhung im Süd-Osten), sind die am dichtesten bevölkerten Gebiete. Schneefall ist in den Wintermonaten im südlichen Teil der Great Dividing Range (Snowy Mountains) zu verzeichnen. Der höchste Berg Australiens ist Mt. Kosciusko mit 2.228 m. Australiens Mitte sowie die westlichen Regionen sind überwiegend Wüstengebiete mit heißen, trockenen Tagen und kalten Nächten. Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II. Regierungsform Australien ist ein unabhängiges, selbstregiertes Mitglied des britischen Commonwealth. Das parlamentarische System basiert auf dem britischen „Westminster“ System. Die Legislative setzt sich aus zwei Kammern zusammen, dem Repräsentantenhaus (150 Sitze) und dem Senat (76 Sitze); die Partei oder Parteienkoalition mit der Mehrheit im Repräsentantenhaus stellt die Regierung und ernennt Minister aus beiden Kammern. Premierminister ist Malcolm Turnbull (Liberal Party), der sich in seiner ersten Amtszeit befindet. Einreisebestimmungen Besucher aus Übersee müssen ihren gültigen Pass sowie ein Visum vorzeigen. 6 Einführung in den australischen Markt Wirtschaft Der Export von Kohle und Rohstoffen ist die Hauptquelle für Deviseneinnahmen. Die größten Industriezweige sind: Dienstleistungen, Bergbau – Eisen, Gold, Kohle; Tourismus, Landwirtschaft – Schafe, Rinder, Milchprodukte, Zucker, Obst; Produktion – Stahl, Chemikalien. Bruttoinlandsprodukt in 2014 1.444,18 Mrd. US$, BIP pro Kopf: 61.219* US$ Bruttoinlandsprodukt in 2015 1.252,27* Mrd. US$, BIP pro Kopf: 52.454* US$ Warenimporte, 2014* 227,5 Mrd. US$ (aus Deutschland: 7,8 Mrd. Euro) Warenexporte, 2014* 240,4 Mrd. US$ (nach Deutschland: 2,0 Mrd. Euro) Besiedlung Kapitän James Cook nahm Australien im Jahre 1770 für Großbritannien in Besitz. Die Besiedlung unter Kapitän Arthur Phillip begann 18 Jahre später in Port Jackson, dem heutigen Sydney. Kultur der Aborigines Die Ureinwohner Australiens lebten 50.000 Jahre in Isolation. Es existiert keine Schriftsprache, jedoch gibt es ca. 600 verschiedene gesprochene Dialekte. Legenden, Lieder und Tänze erzählen von übersinnlichen Kräften, die einst das Land und die Menschen geschaffen haben in einer Zeit, die die Ureinwohner als ‘Dreamtime’ bezeichnen. *Prognose Quelle: GTAI, Mai 2015 Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 7 Politik und Wirtschaft im Überblick Politik und Wirtschaft im Überblick 3.1 Politischer Hintergrund Obwohl Australien eine unabhängige und parlamentarische Demokratie ist, fungiert Queen Elizabeth II des Vereinigten Königreiches ebenso auch als Staatsoberhaupt Australiens. Die Landeshauptstadt ist Canberra. Das australische Parlament besteht aus zwei Kammern: Dem Repräsentantenhaus und dem Senat. Beide Kammern sind für Bundesgesetze verantwortlich. Das Repräsentantenhaus hat 150 Mitglieder, die jeweils rund 80.000 Wähler vertreten und der Senat besteht aus 76 Mitgliedern. Die Regierung wird seit dem 15. September 2015 von Premierminister Malcolm Turnbull (Liberal Party of Australia) geführt. Das politische System in Australien wurde auf demokratischen und liberalen Werten aufgebaut. Die Regierungsinstitutionen und Praktiken basieren auf den Prinzipien der Religionsfreiheit, Redefreiheit und der Rechtsstaatlichkeit und spiegeln amerikanische sowie britische Staatsformen wieder. Außenpolitik Australien ist Mitgliedstaat des Commonwealth-Staatenbundes und der Vereinten Nationen. Australien war ein Verfasser der UN-Charter und unterstützt die Vereinten Nationen und deren Unterorganisationen beständig. Ebenso hat Australien mit einigen Staaten Freihandelsabkommen unterzeichnet, um den Marktzugang zu den wichtigsten Handelspartnerländern zu erleichtern und um engere wirtschaftliche und strategische Beziehungen zu diesen Ländern zu schaffen. Es bestehen Freihandelsabkommen zwischen Australien und der ASEAN, Chile, Neuseeland, den USA, Südkorea, Malaysia, Singapur, Thailand, Japan und China. Die Freihandelsabkommen mit den drei wichtigsten asiatischen Handelspartnern – Südkorea, Japan und China – wurden erst im Jahr 2014 bzw. 2015 (China) unterzeichnet. Weitere Freihandels- und sonstige Wirtschaftsabkommen mit dem Gulf Cooperation Council (GCC), Indien und Indonesien sowie das Pacific Trade and Economic Agreement (PACER Plus), Regional Comprehensive Economic Partnership Agreement (RCEP), Trade in Services Agreement (TiSA) und das Trans-Pacific Partnership (TPP) werden noch verhandelt. Spätestens seit dem G-20 Gipfel im Oktober 2014 in Brisbane wird auch ein Freihandelsabkommen zwischen Australien, Neuseeland und der EU angestrebt. 1 In den Jahren 2013 und 2014 war Australien als nichtständiges Mitglied im UN-Sicherheitsrat vertreten.2 Rolle in der pazifischen Region Australien ist an der politischen Zusammenarbeit in der Asien-Pazifik Region intensiv beteiligt. Australien ist Mitglied des Pacific Islands Forum Sekretariats, des APEC Forums (Asiatisch-Pazifische wirtschaftliche Zusammenarbeit), des GATT-Abkommens (Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen) und des Verbandes Südostasiatischer Nationen, welcher mit dem Ziel gegründet wurde, durch verstärkte Zusammenarbeit wirtschaftlichen Aufschwung, sozialen Fortschritt und politische Stabilität zu erreichen. Zwischen den USA und Australien besteht eine enge politische und wirtschaftliche Beziehung. Die Zusammenarbeit mit den USA ist nach australischer Ansicht unentbehrlich, um politische Sicherheit und Wohlstand zu wahren. Australien ist zusammen mit den Vereinigten Staaten und Neuseeland ein Mitgliedsstaat des ANZUS-Abkommens: das Militärbündnis sieht vor, dass die Mitgliedsstaaten im Verteidigungsfall miteinander kooperieren. 1 2 Australian Government – Department of Foreign Affairs and Trade, http://www.dfat.gov.au/fta/ Australia – United Nations Security Council 2013-14: https://australia-unsc.gov.au/ 8 Politik und Wirtschaft im Überblick Innenpolitik Während der vergangenen Jahre profitierte Australien wirtschaftlich von einer starken Nachfrage nach Rohstoffen vor allem aus China, was einen Boom des Sektors auslöste und dem Staat hohe Einnahmen brachte. Die rückläufige Nachfrage sowie der allgemeine Preisverfall der Rohstoffe sorgen nun für sinkende Exporteinnahmen, weshalb Premierminister Tony Abbott (2013- 2015) den Fokus seiner Amtszeit auf die Stärkung der nicht vom Bergbau abhängigen Wirtschaftsbereiche legte und so die Auswirkungen des Endes des „Mining Boom“ abfedern wollte. Einer dieser Wirtschaftsbereiche ist der Bausektor, der von den hohen Investitionen in Infrastrukturmaßnahmen profitiert (A$ 12 Mrd. im Budget 2014-15, € 7,6 Mrd.)3. Im Budget 2014-15 sind zwar vorerst nur A$ 12 Mrd. vorgesehen, insgesamt investiert die Regierung jedoch A$ 50 Mrd. (€ 35,4 Mrd.) in die Infrastruktur des Landes, in Form des sog. „Infrastructure Growth Package“. Weitere A$ 5 Mrd. kommen dem Northern Territory Fund zu, der Infrastrukturmaßnahmen im Nordern des Landes einleiten soll. Ein weiteres Thema, das während des Wahlkampfes 2013 eine prominente Rolle spielte, ist der Umgang Australiens mit Flüchtlingen bzw. generell Australiens Asylpolitik. Unter dem Slogan „we will stop the boats“ hat Tony Abbott die restriktive Flüchtlingspolitik Australiens verstärkt und seit Amtsantritt verhindert, dass Flüchtlinge über den Seeweg nach Australien kommen konnten. Offiziell soll so Menschenschmugglern die Geschäftsgrundlage genommen werden. Tony Abbotts Regierungsprogramm (2013-2015) Hohen Stellenwert innerhalb des politischen Programms von Tony Abbott hatte das Bild 1: Tony Abbott Investment in Infrastruktur und die Stärkung des Arbeitsmarktes um dem australischen Wirtschaftswachstum ein breiteres Fundament zu geben als es in den vergangenen Jahren durch den Mining Boom geschehen ist. Die Regierung um Tony Abbott stand dem Thema Klima- und Umweltschutz deutlich zurückhaltender gegenüber als die Vorgängerregierung um Premierministerin Julia Gillard. So versprach Abbott im Wahlkampfsjahr 2013, die seitens der Industrie unbeliebte CO2Steuer (Carbon Tax) und Bergbausteuer (Mining Tax) abzuschaffen sowie die Unternehmenssteuer zu senken. Im Sommer 2014 setzte er diese Vorhaben mit Hilfe Quelle: Liberal Party of Australia seiner Koalitions-Mehrheit im Senat um. Die generell kritische Haltung der Regierung wird auch am Umgang mit dem Renewable Energy Target (RET) deutlich. Seit der Einführung im Jahr 2009, sah das RET vor, den Anteil erneuerbarer Energien bis zum Jahr 2020 auf 20% (41.000 GWh) zu steigern. Nach über einem Jahr Revision haben sich Regierung, Opposition und Industrievertreter im Juni 2015 schließlich darauf geeinigt, das RET-Ziel mit dem Hinweis auf den sinkenden Stromverbrauch auf 33.000 GWh nach unten zu korrigieren. Malcolm Turnbulls Regierungsprogramm (2015-) 3 Australian Government Budget, http://www.budget.gov.au 9 Politik und Wirtschaft im Überblick Malcolm Turnbull wurde am 14. September in einer Parteiabstimmung zum Parteichef der Bild 2: Malcolm Turnbull Liberal Party und damit zum neuen Premierminister gewählt. Als Premierminister hat Malcom Turnbull angekündigt, an den bisherigen Entscheidungen von Tony Abbott festzuhalten; er möchte jedoch ein neues Wirtschaftskonzept vorschlagen und die digitale Wirtschaft stärker in den Vordergrund rücken. Ebenfalls möchte Turnbull die Kommunikation und Aufgabenbereiche der Minister neu strukturieren. So hat er The Hon Jamie Briggs MP zum Minister für Städte und die bebaute Umgebung ernannt. Auch sind nun zwei weitere Minister mit Ressorts betraut, die den Energiesektor berühren: das Ministerium für Umwelt und das Ministerium für Ressourcen, Energie & Northern Australia. Quelle: Commonwealth of Australia 3.2 Wirtschaft, Struktur und Entwicklung Australien genießt eine stabile und freie Wirtschaft. Weder der steile Anstieg der Immobilienpreise, die große Dürre der letzten Jahre, noch die Wirtschafts- und Finanzkrise konnten sie erschüttern. Laut dem World Heritage Fund 2015 liegt Australien auf dem Index für wirtschaftliche Freiheit auf Platz vier 4. Australien verfügt über immense Rohstoffe, die Asien braucht und das Land profitiert nach wie vor von der anhaltenden Nachfrage in diesen Absatzmärkten. War Australien in den Jahren zwischen 2002 und 2007 noch mit durchschnittlichen Wachstumsraten von 3,3% verwöhnt, reagierten die Wirtschaftsvertreter in 2009 sensibel. Dennoch gelang es Australien als einziges OECD-Land einer Rezession auszuweichen. Die Regierung steuerte mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen gegen die Rezession und sicherte das anhaltende Wirtschaftswachstum mittels Konjunkturpaketen. Im Jahr 2013 lag das Wachstum bei 2,0%. Für 2014 bestätigte der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von 2,7%. Für die kommenden Jahre wird allgemein ein positiver Wirtschaftstrend und Wachstumsraten von rund 3% prognostiziert. Tab. 2: Wirtschaftliche Eckdaten 2013 bis 2016* Indikator 2013 (reale Veränderung in % zum Vorjahr) 2014 2015 2016 Bruttoinlandsprodukt** 2,0 2,7 2,8 3,1 Warenimportvolumen* -3,0 -0,4 -4,3 1,6 Investitionen (Anteil am BIP)** 27,6 26,7 27,1 27,5 * 2014-2016: Prognosen, ** 2015-2016: Prognosen Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2015 Verwendet wird das BIP vorrangig für den Privatverbrauch (55,7%). Der Staat verbraucht rund 18% und investiert mehr als 27% in Anlagen5. 4 5 World Heritage Fund 2015, Index of economic freedom, http://www.heritage.org/index/ GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 10 Politik und Wirtschaft im Überblick Abbildung 2: Entstehung des BIP 2013 Das Bruttoinlandsprodukt Australiens wird überwiegend Bergbau/ Industrie 20,3% Anderes 49,8% durch Dienstleistungen (70% des BIP) erwirtschaftet. Die wichtigsten Industrien sind der Bergbau mit 8,6% und der Finanzsektor mit 8,5%. Der Bausektor kommt auf 8%. Die Handel/ Gaststätten/ Hotels 11,7% Land-/Forstwirtschaft 2,4% Bau 8,1% verarbeitende Industrie erreicht aktuell nur noch 6,3%.6 Wie aus Tabelle 3 hervorgeht, besitzt Australien eine sehr hohe Kaufkraftparität im internationalen Vergleich - Rang 1 unter Transport/ Logistik/ Kommunikation 8,3% den Top 12 Wirtschaftsnationen, Rang 5 im weltweiten Vergleich. Quelle: GTAI 2014, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien Tab. 3: Bruttoinlandsprodukte – Top 12 der Welt in 2014 BIP-Weltrangliste 2014 in Mrd. US$ USA 17.418.925 China 10.380.380 Japan 4.616.335 Deutschland 3.859.547 Großbritannien 2.945.146 Frankreich 2.846.889 Brasilien 2.353.025 Italien 2.147.952 Indien 2.049.501 Russland 1.857.461 Kanada 1.788.717 Australien 1.444.189 BIP pro Kopf in US$ 54.596 7.589 36.331 47.589 45.653 44.538 11.604 35.823 1.626 12.925 50.397 61.219 Quelle: International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2015 Mrd. US$ Abbildung 3: Entwicklung des Außenhandels 2012-2014 600 500 400 300 200 100 0 Export Import Gesamt Die Einfuhr von Waren betrug ein Volumen von US$ 227,5 Mrd. in 2014 - ein Minus von 2,1% gegenüber dem Vorjahr. Australiens Warenexporte sind in 2014 um -4,6 % auf US$ 240,4 Mrd. gesunken 7 . Die sinkenden Weltmarktpreise für Rohstoffe wirken 2012 256.2 250.5 506.7 2013 252.1 232.4 484.5 sich langsam aber sicher auf den australischen 2014 240.4 227.5 467.9 Außenhandel aus. Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten komtakt: Australien 6 7 GTAI 2015, Wirtschaftsstruktur und –chancen Australien GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 11 Politik und Wirtschaft im Überblick Exportgüter Australien exportierte auch im Jahr 2014 überwiegend Rohstoffe (36,3%) - vor allem Kohle, Eisenerz und Gold, sowie Nahrungsmittel (11,6%) und Gas (7,1%). Im Verhältnis zu Deutschland ist Australiens verarbeitende Industrie deutlich schwächer ausgeprägt. Steinkohle und Eisenerz sind Australiens größte Devisenbringer8. Importgüter Verarbeitete Waren werden im großen Umfang aus dem Ausland importiert. Darunter zählten 2014 vor allem Erdöl (15,8%), Maschinen (11,9%), KFZ und –Teile (11,3%), Chemische Erzeugnisse (9,6%) und Elektronik (9,4%)9. Australiens Handelspartner befinden sich vorrangig in Asien. Die USA, Großbritannien und Deutschland befinden sich als einzige europäische Länder unter den Top 10 der Handelspartner. China bleibt für Australien die Nummer 1 der Handelspartner. Das Handelsvolumen zwischen beiden Nationen betrug in 2014 mehr als A$ 150 Mrd (€ 106,2 Mrd.)10. Neben Rohstoffen sind vor allem Finanzdienstleistungen, Tourismus als auch Ausbildung relevant. Während China vorrangig Kohle und Eisenerz aus Australien bezieht, so werden umgekehrt insbesondere Bekleidung, sowie IT- und Telekommunikationsausrüstungen erworben. Nachfolgende Grafiken veranschaulichen prozentual den Handel mit den einzelnen Zielländern im Jahr 2014. Die wichtigsten Handelspartner in 2014 Abbildung 5: Hauptabnehmer 2014 Abbildung 4: Hauptlieferanten 2014 Andere 27,2% VR China 18,4% Andere 43,1% USA 11,7% VR China 33,9% Singapur 3,2% NZ 3,0% Japan 7,9% Korea (Rep.) 4,1% Indien 3.3% Deutschl. 4,6% Thailand 4,2% USA 4,1% Singapur 6,0% Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien Korea (Rep.) 7,4% Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 10 Department of Foreign Affairs and Trade, Composition of Trade Australia 2014 8 9 12 Japan 17,9% Politik und Wirtschaft im Überblick Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit in Australien wurde vor der Weltwirtschaftskrise in Abbildung 6: Entwicklung der Arbeitslosenquote 2009/10 kaum als Problematik betrachtet. Ende 2007 lag die Arbeitslosenquote bei 4,3% – die niedrigste Quote seit 33 Jahren. Im Jahr 2009 konnte ein Anstieg auf 5,6% verzeichnet werden, der größte seit Anfang der neunziger Jahre. Seit dem Jahr 2014 hat sich die Quote bei rund 6,1% eingependelt. Heute leidet Australien trotz konjunkturbedingter steigender Arbeitslosenzahlen nach wie vor an einem Mangel an Fachkräften.11 Inflation Der Leitzins wurde seit der Finanzkrise gekürzt und steht derzeit bei 2,0% (Stand September 2015) 12. Die Staatsverschuldung (in % des BIP, Quelle: Australian Bureau of Statistics 2015 netto) ist im internationalen Vergleich moderat und liegt derzeit bei ca. 17% 13. Infrastruktur Die Infrastruktur-Bereiche Transport, Wasser, Energie und Kommunikation gelten als Engpässe und Kapazitäten müssen ausgebaut bzw. saniert werden. Daher ist der in 2009/10 beschlossene A$ 37 Mrd. (€ 26,2 Mrd.) umfassende Nation Building Fund ein wichtiger Bestandteil des australischen Konjunkturpakets. Die im September 2013 neu gewählte Regierung unter Premierminister Tony Abbott kündigte ein neues Infrastrukturpaket (Infrastructure Growth Package, 2013/14 bis 2019/20 ) in Höhe von A$ 11,6 Mrd. (€ 8,2 Mrd.) an 14 . Das prestigeträchtige HochgeschwindigkeitsBreitbandkabel Netzwerk (National Broadband Network), welches sich seit dem Jahr 2011 im Bau befindet, wurde mehrfach überdacht und wird nicht vor 2021 fertiggestellt werden 15. Die Kosten belaufen sich auf geschätzte A$ 55 Mrd (€ 39 Mrd.). 3.3 Wirtschaftsbeziehungen Deutschland-Australien Politische Beziehungen Deutschland und Australien genießen eine offene und kooperative Beziehung, die politische, wirtschaftliche und kulturelle Verbindungen umfasst. Australien schätzt das wachsende politische und wirtschaftliche Engagement Deutschlands für Hilfsprojekte, Terrorismus-Bekämpfung und Maßnahmen zur Förderung demokratischer Regierungsformen im Asien-Pazifik Raum. GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien Reserve Bank of Australia 2015, Statistical Tables – Interest Rates, http://www.rba.gov.au/statistics/tables/index.html, Stand 01.09.2015 13 GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 14 Vgl. http://www.businessinsider.com.au/theres-50-billion-in-infrastructure-spending-outlined-in-the-budget-2014-5, Stand 13.05.2014 15 GTAI 2013, Australiens neue Regierung setzt auf Infrastrukturprojekte, http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=879450.html, Stand 13.09.2013 11 12 13 Politik und Wirtschaft im Überblick Wirtschaftliche Beziehungen Australien und Deutschland unterzeichneten im Februar 2007 eine Absichtserklärung zur Förderung der Stabilität im Asien-Pazifik-Raum, um so auch die Zusammenarbeit bei Entwicklungsprojekten zu stärken. Diese Absichtserklärung baut auf die Rahmenbedingungen für fortlaufende Kooperation und ein Abkommen für Sozialsicherheit. Deutschland und Australien unterzeichneten weiterhin bilaterale Verträge zur Doppelbesteuerung, Auslieferung, gegenseitigen Bankenvereinbarungen sowie zur kulturellen, wissenschaftlichen und technischen Zusammenarbeit. Die Direktinvestitionen von Australien in Deutschland lagen im Abbildung 7: Bilateraler Handel 2014 Jahr 2013 bei € 2,1 Mrd. Von deutscher Seite aus lagen die Direktinvestitionen in Australien bei € 16,3 Mrd 16. 7,8 Mrd. € (-9,1%) Der bilaterale Handel zwischen Deutschland und Australien hatte im Jahr 2014 ein Volumen von € 9,8 Mrd. Aus australischer Sicht ist Deutschland neben Großbritannien der Deutschland Australien 2,0 Mrd. € (-19,7%) wichtigste Handelspartner in Europa. Deutsche Exporte nach Australien sowie australische Exporte nach Deutschland verzeichneten in den Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien Jahren 2013 und 2014 jedoch starke Rückgänge im Jahresvergleich 17. Deutschland bezieht aus Australien hauptsächlich Rohstoffe wie Steinkohle, Eisenerz, Halbwaren, Koks, Blei- und Zinkerzen. Nach China, den USA, Japan, Singapur und Thailand liegt Deutschland auf Platz 6 der Lieferländer. Die 360 deutschen Niederlassungen und 470 Zweigstellen deutscher Unternehmen sind in unterschiedlichen Industriebranchen tätig. Vor allem die deutsche Automobilbranche, der Telekommunikationsbereich sowie die Chemieund Bauindustrie sind in Australien stark vertreten. Die australische Regierung fördert deutsche Investitionen in Australien. Mehr als ein Drittel der deutschen Niederlassungen führen die Fertigung oder den Zusammenbau ihrer Produkte in Australien durch. Damit trägt Deutschland zu der Export-, Forschungs- und Entwicklungsfähigkeit Australiens merklich bei. 16 17 GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien 14 Politik und Wirtschaft im Überblick 3.4 Investitionsklima und –förderung in Australien Die Reformpolitik der 90er Jahre transformierte Australien in ein attraktives Bestimmungsland für ausländische Investoren. Auf dem fünften Kontinent werden Investitionen aus dem Ausland mit offenen Armen empfangen, um Arbeitsplätze zu schaffen. Die Investitionen konzentrieren sich hauptsächlich auf Vorhaben in den Bereichen Bergbau, Energie und Infrastruktur. Die ausländischen Investitionen in Australien beliefen sich im Jahr 2013 bei US$ 560 Mrd (€ 647,2 Mrd.)18. Tab 4. Ausländische Direktinvestitionen nach Industrien in 2012 % Anteil Industrie* Bergbau 34,0 Industrie 16,8 Finanzdiestleistungen 15,8 Handel 10,7 Quelle: GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien Laut dem Capgemini und RBC Wealth Management World Wealth Report 2015 liegt Australien auf Platz 9 der größten privaten Wohlstandsmärkte der Welt19. Australien ist ein äußerst unternehmerfreundliches Land. Zudem bietet Australien ein attraktives, sicheres und freundliches Umfeld. Laut der Weltbank ist Australien eines der attraktivsten Länder der Welt, um ein Unternehmen zu gründen. Die Verfahren der Behörden beanspruchen in der Regel nur zwei Tage. Von allen 30 OECD-Ländern wurde Australien als das Land mit den wenigsten Einschränkungen für Produktmärkte eingestuft. Australien wird auch oft als Sprungbrett zur Erschließung des asiatisch-pazifischen Marktes betrachtet. GTAI 2015, Wirtschaftsdaten kompakt: Australien World Wealth Report 2015, Capgemini & RBC Wealth Management; Vgl. http://www.startupsmart.com.au/growth/how-i-did-it/aussie-millionaireson-the-rise-four-insights-from-the-2015-world-wealth-report/2015061914951.html 18 19 15 Energiemarkt Australien Energiemarkt Australien Australien ist ein rohstoffreiches Land und verfügt über riesige Kohle- und Erdgasreserven, die auch relativ leicht abbaubar bzw. förderbar sind. Das Land steht weltweit an vierter Stelle, was die Reserven an Braun- und Steinkohle angeht und besitzt die größten Uraniumvorkommen weltweit. Rohöl ist ebenfalls vorhanden, wobei das Land auf Rohölimporte angewiesen ist. Nuklearenergie gibt es in Australien nicht. Es gibt aber derzeit Überlegungen seitens der Regierung, hier möglichweise einzusteigen. Abbildung 8: Rohstoffvorkommen in Australien 2009 Quelle: ABARE, Energy in Australia 2009 16 Energiemarkt Australien Auf Grund der hohen Vorkommen an Ressourcen exportiert Australien rund 80% seiner jährlichen Energieträger ins Ausland und verwendet nur 20% für die Abdeckung des inländischen Bedarfs 20. Australien war im Jahr 2012 im globalen Vergleich der acht größte Energieträgerexporteur und kam für 2,4% der weltweiten Energieproduktion auf 21. Tab. 5: Australische Energie-Exporte, nach Energieträgern 2013-14 PJ Anteil (%) Steinkohle Kohle (Nebenprodukte) LNG Erdöl Flüssiggas Veredelte Produkte Uran Gesamt 10 557,5 27,3 1 264,6 548,2 66,4 24,6 3 149,5 15 658,2 Durchschnittliches jährliches Wachstum 2013-14 (%) Über 10 Jahre (%) 67,6 0,2 8,1 3,5 0,4 0,2 20,1 100 11,7 -12,3 -1,1 -6,0 3,1 -29,7 -20,1 1,7 5,4 na 9,1 -0,7 -1,6 -10,5 -5,6 1,9 Quelle: Bree, Australian Energy Statistics 2015, Tabelle N Im Vergleich zu fossilen Brennstoffen (87%) nehmen erneuerbare Energien im Rahmen der Stromerzeugung mittlerweile einen Anteil von 13% ein 22. Wasser (7,4%), Wind (4,2%) und Solar PV (2,0%) sind die wichtigsten Energiequellen, wobei die Wachstumsraten in den vergangenen zehn Jahren für Wasserkraft begrenzt waren (+1,9%), wohingegen Solar PV (+58,3%) und Windkraft (+31,3%) in Zukunft weiterhin wachsen werden23. Tab. 6:Stromerzeugung in Australien nach Energieträgern 2013-14 GWh Anteil (%) Steinkohle Braunkohle Erdgas Öl Wasserkraft Windkraft Solar PV Bioenergie Erdwärme Gesamt 105 772,4 46 076,2 54 393,9 5 012,4 18 421,0 10 252,0 4 857,5 3 511,3 0,5 248 297,1 Durchschnittliches jährliches Wachstum 2013-14 (%) Über 10 Jahre (%) 42,6 18,6 21,9 2,0 7,4 4,1 2,0 1,4 0,0 100 -5,1 -3,1 6,5 12,3 0,8 28,8 27,0 11,4 0,0 -0,6 -2,1 -1,6 9,6 6,5 1,9 31,3 58,3 -1,0 0,0 0,9 a Einschließlich hybride Elektrizitätswerke, die nicht klassifiziert werden können. Quelle: BREE 2015, Australian Energy Statistics 4.1 Energiepolitische Rahmenbedingungen Der National Electricity Market (NEM) ist eines der größten Stromübertragungsnetzwerke der Welt (750.000 km). Die Struktur des australischen Strommarktes hat sich mit Beginn der Jahrtausendwende stark verändert. In der Mehrzahl der Bundesstaaten fanden Reformen statt, die zur Auflösung der vertikal integrierten staatlichen Energieanbieter und zur Gründung von eigenständigen, zum größten Teil privatisierten Unternehmen auf allen Ebenen führte. Ziel der Reformen war es, den Wettbewerb in der Branche zu fördern und Konsumenten eine größere Angebotsvielfalt zu bieten. In Victoria, Energy White Paper At a glance 2015 Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014 22 Clean Energy Council, Clean Energy Report 2013 23 Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014 20 21 17 Energiemarkt Australien im Australian Capital Territory und in South Australia wurden Stromübertragungsnetze privatisiert, teilprivatisiert oder verpachtet. Die Regierungen in Queensland, New South Wales und Tasmanien sind jedoch weiterhin Eigentümer der Übertragungs- und Verteilungsnetze. In Queensland und New South Wales wurden Maßnahmen zur Privatisierung von staatlichen Vermögenswerten im Energiesektor angekündigt, um daraus resultierende Milliarden-Erlöse in den Infrastrukturbau zu investieren. Die beiden Bundesstaaten schlugen jedoch im Jahr 2015 unterschiedliche Richtungen ein. Die in Queensland neu gewählte Labor-Regierung hat Pläne der abgewählten liberal-konservativen Regierung umgeworfen und strebt nun statt einer Privatisierung eine Konsolidierung im Strommarkt an; er soll aber weiterhin in öffentlicher Hand bleiben. In New South Wales hingegen hat Premier Mike Baird den Verkauf von Transgrid, Ausgrid und Endeavour zu Gunsten von Infrastrukturfinanzierung für Schienenverkehr, Tunnelbau, Straßenbau, Schulen und Krankenhäuser in New South Wales in die Wege geleitet. Die Privatisierung soll dem Bundesstaat rund $A 20 Mrd. einbringen. Angebote von ausländischen Bietern werden jedoch sorgfältig durch das Foreign Investment Review Board und australische Sicherheitsbehörden geprüft. Der Vermögenswert des NEM wurde im Jahr 2010 auf A$ 60 Mrd geschätzt mit Investitionsbedarf von A$ 40 Mrd (€ 28,3 Mrd.) zwischen 2010 und 2015 24. Die Realität sieht jedoch so aus, dass Stromproduzenten derzeit nicht in den Ausbau des Netzwerkes investieren. Dynamische Entwicklungen auf Ebene der privaten Konsumenten – allen voran der sinkende Stromverbrauch im NEM seit 2009-10 und die zunehmende Zahl privater Photovoltaikanlagen – beeinflussen die strategische Ausrichtung der Stromproduzenten kaum. Der Strompreis für Konsumenten wird im Wesentlichen im Großhandel festgelegt. Dieser ist jedoch in kritischem Maße von Spitzenzeiten abhängig. Für Stromproduzenten steht die stärkere Verlagerung des Verbrauchs zu diesen Zeiten im Vordergrund. Energiespeicher sollen nicht vor dem Jahr 2020 marktreif sein, somit werden sich Spitzenzeiten in den kommenden fünf Jahren nicht verringern. Obwohl schon 13% aller Haushalte Solarstrom nutzen, deckt dieser nur 2% der Gesamtnachfrage im Stromnetz ab, kommerzielle und industrielle Nutzer sind noch weitesgehend ausgeschlossen. Die Bundesregierung appelliert an die Bundesstaaten, durch die Einführung von Smart Meter Technologien eine effiziente Stromnutzung durch Verbraucher anzustossen. Eine grundlegende Tarifreform im Strommarkt will sie jedoch (noch) nicht angehen. Der Australian Energy Market Operator fürchtet in seiner aktuellen Prognose (2015) um eine zunehmende Resignation der Verbraucher gegenüber Strom- und Gaspreisschocks. Der unter der derzeit amtierenden liberal-konservativen Bild 3: Josh Frydenberg Bild 4: Greg Hunt Quelle: Parliament of Australia Quelle: Parliament of Australia Regierung verantwortliche Minister für Energie ist the Hon. Josh Frydenberg MP (links). Der amtierende Umweltminister ist the Hon. Greg Hunt MP (rechts). 24 Australian Government - Productivity Commission, Electricity Network Regulatory Frameworks Report, April 2013 18 Energiemarkt Australien 4.1.1 Stromerzeugung und –verbrauch In 2013-14 wurden insgesamt 214.635 GWh an Elektrizität erzeugt. Die zukünftige Nutzung der Energieträger wird sich vor allem in Richtung Erdgas bewegen (Erzeugungsanteil derzeit 12,7%), wobei Kohle nach wie vor den Hauptanteil (derzeit 70,5%) einnehmen wird25. Seit den 90er Jahren verlief das Wachstum im Energieverbrauch unter dem Niveau des jährlichen Wirtschaftswachstums. Kurzfristiger betrachtet verläuft der nationale Stromverbrauch in Australien seit ca. vier Jahren fallend. Im Vergleich zum Vorjahr fiel der Stromverbrauch im NEM in 2013-14 um 1,5%. Zurückzuführen ist dieser Trend auf stetig steigende Strompreise für Haushalte und Unternehmen, die hohe Anzahl an Solar-PV Installationen, den schrumpfenden verarbeitenden Sektor und Verbesserungen der Bausubstanz. Die Kapazität von installierten Solaranlagen betrug im Juni 2014 rund 3.700 MW durch ca. 1,3 Mio Anlagen26. Tab. 7: Stromverbrauch in Australien, nach Regionen 2013-14 PJ Anteil (%) National Electricity Market (NEM)a Western Australia Northern Territory Gesamt 4 682,3 1 049,3 99,5 5 831,1 Durchschnittliches jährliches Wachstum 2013-14(%) 10 Jahre (%) 80,3 18,0 1,7 100,0 -5,9 -1,4 0,2 -1.5 a Gesamtverbrauch in New South Wales, Victoria, Queensland, South Australia, Tasmania und dem Australian Capital Territory. Quelle: BREE 2015 Australian Energy Statistics Abbildung 9: Jährliches Wachstum des Australischen Energieverbrauchs Quelle: BREE 2015, Australian energy statistics 25 26 ESAA, Electricity Gas Australia 2015; Bureau of Resources and Energy Economics, Energy in Australia 2014 ESAA, Electricity Gas Australia, 2015 19 0,3 3,8 5,8 0,9 Energiemarkt Australien Insgesamt betrug der Stromverbrauch von Haushalten und Unternehmen in 2013-14 rund 249.100 GWh. Die Unternehmen nehmen hier einen Anteil von 71% ein27. Tab. 8 Australiens Stromverbrauch, nach Industrie 2013-14 PJ Anteil (%) Transport Stromversorgung Produktion Bergbau Privathaushalte Gewerbebauten Landwirtschaft Baugewerbe Andere Gesamt 1 589,2 1 575,6 1 186,2 531,1 449,0 315,8 99,7 26,7 58,0 249,1 Durchschnittliches jährliches Wachstum 2013-14 (%) 10 Jahre (%) 27,3 27,0 20,2 9,1 7,7 5,4 1,7 0,5 1,0 100,0 -1,1 -2,8 -6,9 6,6 -1,4 2,8 0,3 7,1 -13,9 -1,5 1,8 -0,9 0,2 6,9 1,0 1,9 -0,2 -0,5 -2,6 0,9 Quelle: BREE 2014, Australian Energy Statistics, Tabelle F Im Jahr 2014 trug der Sektor der Elektrizität, Gasförderung, Wasser- und Entsorgungswirtschaft mit einem Anteil von 2,9% zur Bruttowertschöpfung bei. Das Sektorwachstum war jedoch recht moderat mit 1,4% pro Jahr, verglichen mit einem durchschnittlichen Wachstum von 3,3% für alle Industriesektoren 28. 27 28 ESAA, Electricity Gas Australia, 2015 Australian Trade Commission, Australia Benchmark Report 2015: Average annual % growth rate by industry 1991–92 to 2013–14 20 Energiemarkt Australien 4.1.2 Energiehandel und- preise Der Großhandel erfolgt über den sog. National Electricity Market (NEM), der während der Reformen des Energiemarktes 1998 zur Regelung von Angebot und Nachfrage gegründet wurde. Der NEM ermöglicht, über sieben Hauptkabel den Handel zwischen Tasmanien und den verbundenen Oststaaten Victoria, New South Wales, South Australia, Queensland, Australian Capital Territory. Western Australia und das Northern Territory sind aufgrund der großen Übertragungsdistanzen nicht am NEM beteiligt. Seit dem 1. Juli 2009 wird der NEM von dem Australian Energy Market Operator (AEMO) geführt; bis dahin war es NEMMCO. In Hinsicht auf die Einhaltung der Regeln im NEM kontrolliert dies der Australian Energy Regulator (AER). Abbildung 10: Australiens Stromnetzinfrastruktur und Kraftwerke Quelle: Geoscience Australia 21 Energiemarkt Australien Vergleicht man Strompreise weltweit, so liegt Australien auf Platz 21 aller OECD Länder, weit hinter den meisten europäischen Ländern, darunter Deutschland auf Platz 1 29. In den letzten Jahren sind die Strompreise dennoch in Australien erhöht worden und sollen auch in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Die OECD geht von folgenden Strompreiserhöhungen im Vergleich zum Vorjahr aus: 2012: +7,3%, 2013: +6,3%, 2014: +1,2% 30. Tab. 9: Durchschnitts-Strompreise (Volumen) per MWh in A$ Bundesstaat New South Wales 2012-13 56,06 2013-14 53,17 Queensland 70,34 60,61 South Australia 74,40 69,32 Victoria 60,81 54,42 Tasmanien 48,76 42,27 Aktuelle Strompreise im National Electricity Market können eingesehen werden unter: http://www.aemo.com.au/Electricity Quelle: ESAA, Electricity Gas Australia, 2013, 2015 Abbildung 11: Strompreisindex für Haushaltskunden Abbildung 12: Strompreisindex für Unternehmen 400 300 200 100 1988-89=100 1988-89 1993-94 1998-99 CPI 2003-04 2008-09 2013-14 Electricity price index Quelle: ABS 2014, 6401.0 Consumer Price Index, Australia Quelle: ABS 2014, 6427.0 Producer Price Index, Australia 4.1.3 Marktakteure Am australischen Energiemarkt befinden sich derzeit 40 Energieerzeuger, von denen sich Einige (AGL Energy, Origin Energy) mittlerweile wieder zu sogenannten „gentailers“ integriert haben - also Unternehmen, die sowohl als Erzeuger als auch als bei Übertragung und Einzelhandel im Markt auftreten. Im Finanzjahr 2013 war Macquarie Generation mit einem Erzeugungsanteil von 9,3% der größte Erzeuger, gefolgt von AGL Energy und Delta Electricity mit 8,7% bzw. 8,6% 31 . Der Australian Energy Regulator (AER) hat im Jahr 2014 im Rahmen einer Analyse des Wettbewerbs im Energiemarktes kritisiert, dass AGL Energy, Origin Energy und Energy Australia zum Ende des Finanzjahres über 70% der privaten Stromkunden und 80% der privaten Gaskunden beliefert haben. Quellen: BREE; AEMC 2013, Residential Electricity Price Trends; IEA 2014, Electricity Prices and Taxes; OECD.Stat. Quelle: stats.oecd.org, OECD. Stat: Consumer Prices: Consumer prices - Annual inflation, energy 31 ESAA, Electricity Gas Australia, 2014 29 30 22 Energiemarkt Australien Tab. 10: Top 10 Stromproduzenten in Australien, 2012–13 Erzeugtes Volumen (GWh) 23.171 21.732 21.364 20.183 14.316 12.478 11.728 11.663 11.483 11.469 249.075 Macquarie Generation AGL Energy Limited Delta Electricity Stanwell Corporation Limited C S Energy Limited Hydro-Electric Corporation EnergyAustralia Holdings Ltd OzGen Holdings Australia Pty Ltd National Power Australia Investments Limited Origin Energy Electricity Limited Gesamte australische Stromproduktion Anteil an der gesamten Stromerzeugung (%) 9,3 8,7 8,6 8,1 5,7 5,0 4,7 4,7 4,6 4,6 - Quellen: BREE 2014, Australian Energy Statistics, Tabelle O; Clean Energy Regulator Tab. 11: Teilnehmer am NEM nach Wirtschaftssektor und Eigentumsverhältnis Unternehmen Wirtschaftssektor AGL Energy Produktion und Einzelhandel CS Energy EnergyAustralia GDF SUEZ Energy International Hydro Tasmania Produktion und Einzelhandel Origin Energy Produktion und Einzelhandel NSW, VIC, QLD, SA, TAS NSW,ACT,VIC,QLD,SA Snowy Hydro Produktion und Einzelhandel NSW, SA, VIC, QLD Stanwell Corporation Produktion und Einzelhandel Produktion, Distribution und Einzelhandel QLD Privat (AUS) Staatlich (NSW, VIC, Commonwealth) Staatlich (QLD) QLD Staatlich (QLD) ElectraNet Übertragung SA Powerlink TransGrid Ausgrid AusNet Services TasNetworks CitiPower & Powercor Australia Endeavour Energy ENERGEX Essential Energy SA Power Networks Übertragung Übertragung Übertragung und Distribution Übertragung und Distribution Übertragung und Distribution QLD NSW, ACT NSW VIC TAS Privat (CHN, MY & AUS) Staatlich (QLD) Staatlich (NSW) Staatlich (NSW) Privat (AUS, SG, CHN) Staatlich (TAS) Distribution VIC Privat (HK & AUS) Distribution Distribution Distribution Distribution Staatlich (NSW) Staatlich (QLD) Staatlich (NSW) Privat (HK & AUS) Aurora Energy Einzelhandel NSW QLD NSW SA NSW, ACT, QLD, SA, TAS Ergon Energy Eigentumsverhältnis Produktion und Einzelhandel Produktion und Einzelhandel Bundesstaat(en) NSW, ACT, VIC, QLD, SA, TAS QLD NSW,ACT,VIC,QLD,SA Produktion und Einzelhandel VIC, SA, NSW, QLD Privat (FRA & JP) Quelle: ESAA Electricity Gas Australia 2015 23 Privat (AUS) Staatlich (QLD) Privat (HK) Staatlich (TAS) Staatlich (TAS) Energiemarkt Australien 4.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen Der Energiemarkt in Australien wird durch folgende gesetzliche Regelwerke geführt: National Electricity Law (NEL) National Electricity Rules (NER) Australian Energy Market Act 2004 National Energy Retail Law (NERL) Das National Electricity Law begründet den NEM (National Electricity Market). Das NEL wird dann wiederum durch Gesetze in den NEM-Bundesstaaten ergänzt, wie z.B. National Electricity (Vic) Act 2005. Die National Electricity Rules bestimmen die Regeln für die Marktteilnehmer und Zulassung neuer Teilnehmer am National Electricity Market (NEM). Der Australian Energy Market Act 2004 beinhaltet zusammenfassend die Vorschriften im Energiemarkt (z.B. NEL), die Anwendung der Gesetze und Aufgaben der Behörden. Weitere Informationen stehen zur Verfügung unter: http://www.industry.gov.au/Energy/EnergyMarkets/Pages/EnergyMarketLegislation.aspx Folgende Behörden sind für den Energiemarkt von Bedeutung: Australian Energy Market Commission (www.aemc.gov.au): in 2005 etabliert und verantwortlich für die Entwicklung und Änderung von Vorschriften sowie Marktentwicklung im NEM. Seit dem 1. Januar 2008 wurde die Rolle der Behörde auf die Elektrizitätsdistribution erweitert. Australian Energy Regulator (www.aer.gov.au): in 2005 etabliert und verantwortlich für die wirtschaftliche Regulierung des Grosshandels und Aufsicht der Übertragungsanlagen im NEM. Man geht davon aus, dass die Rolle der Behörde so erweitert wird, dass diese dann für den gesamten Strom- und Gasindustriemarkt alleinverantwortlich regulierend tätig sein wird. Der AER ist ebenso für die Einhaltung und Durchsetzung der Vorschriften seitens des NEL und NER zuständig. AEMO (www.aemo.com.au): 2009 eingerichtet zur Überwachung und Koordination des Großhandelsmarkts – National Electricity Market (NEM) und seiner Akteure. Der AEMO vereint sechs Institutionen und übernimmt auf nationaler Ebene die Planung der Übertragungen von Strom und Gas: Australian Competition and Consumer Commission (www.accc.gov.au): in 1995 etabliert, agiert als unabhängige Behörde, die die Einhaltung des Trade Practices Act, einschließlich des Wettbewerbs und Markteintrittsbarrieren beaufsichtigt. National Electricity Tribunal (www.neca.com.au) wurde eingerichtet, um Anhörungen möglicher Verstöße von Marktteilnehmern vorzunehmen. Australian Government – Department of Industry (industry.gov.au/energy) ist für das Ressort Energie zuständig. COAG Council of Australian Governments –Standing Council on Energy & Resources (www.scer.gov.au) steht der Regierung zu Fragen der Energiepolitik in beratender Funktion zur Verfügung. 24 Energiemarkt Australien 4.3 Erneuerbare Energieträger 4.3.1 Status der Erneuerbaren Energieträger Australien ist aufgrund der bisher vorwiegenden Nutzung fossiler Brennstoffe eines der Länder, die weltweit die höchsten Treibhausgasemissionen pro Kopf verzeichnen. Dies liegt vor allem an einem enormen Stein- und Braunkohlevorkommen im Land. Durch große Transportentfernungen, die mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte verbunden sind, sowie fast erschöpfte Kapazitäten im Bereich Wasserkraft, ist der Ausbau erneuerbarer Energien nur schwer umzusetzen. Momentan beträgt der Anteil der erneuerbaren Energien an der Gesamtstromerzeugung circa 13%. Der fünfte Kontinent bietet dennoch optimale Ressourcen für Wind-, Solar-, Bioenergie sowie Geothermie und ist daran interessiert, dieses bisher ungenutzte Potential zu nutzen. Wird die Verteilung innerhalb der erneuerbaren Energien betrachtet, steht die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft (45,9%) an erster Stelle gefolgt von Windenergie (30,9%). In der Regel ist dies für alle Bundesstaaten der Fall mit Ausnahme von South Australia, wo die Windkraft deutlich an erster Stelle steht. In Queensland macht neben der Energiegewinnung durch Wasserkraft auch die Bioenergie, mit einer Kapazität von 430 MW (2012), einen Hauptanteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien aus 32. Tab. 12: Jährliche Erzeugung pro Energiesegment in 2013 und 2014: Quelle GWh 2013 GWh 2014 Anteil 2014 in % 19.243 14.555 45,9 Wind 9.259 9.777 30,9 Bioenergie 2.400 2.400 7,6 Solar PV - Haushalt & Gewerbe (< 100 kW) 3.820 4.834 15,3 27,4 - - - 118 0,4 0,2 0,002 0 0,5 0,5 0,002 34.750** 31.684 Wasserkraft Solarthermie Großflächige Solaranlagen* Wellen-und Gezeitenenergie (Marine Energy) Geothermie Summe * Beinhaltet sowohl großflächige Solaranlagen als auch Solarthermie ** Solar-Heißwasser mit 2.627 GWh (2013) wurde nicht in Summe berücksichtigt, da keine Stromerzeugung Quelle: Clean Energy Report 2013, 2014 32 Clean Energy Council 2014, Clean Energy Australia Report 2014 25 Energiemarkt Australien Abbildung 13: Entwicklung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Quelle: Australian Energy Update 2015, Tabelle 4.3 Regional betrachtet sind die Bundesstaaten Tasmanien (Wasser und Wind) und South Australia (Wind und Solar), bezüglich des Anteils der erneuerbaren Energien an der lokalen Stromerzeugung, schon sehr gut aufgestellt. Der Bundesstaat Western Australia konnte im letzten Jahr einen starken Zuwachs an erneuerbaren Energien verzeichnen. Während 2013 nur knapp 4 % der Stromerzeugung aus erneurbaren Energiequellen bestand, ist der Anteil in 2014 auf 13 % angestiegen. Im Australian Capital Territory wird erwartet, dass bis 2017 rund 65% der Stromerzeugung durch erneuerbare Energien sichergestellt werden können und der Bundesstaat so sein Renewable Energy Target von 90% bis 2020 erreichen kann 33. South Australia schloss sich im September 2014 mit den Ziel an, 50% seines Energiebedarfs bis zum Jahr 2025 durch erneuerbare Energien zu decken. Eine Umfrage der Australian Renewable Energy Agency (ARENA) in australischen Haushalten hat ergeben, dass die überwiegende Mehrheit der Haushalte erneuerbare Energien unterstützen. Die beliebteste Energiequelle in Australien sind PV-Anlagen auf Hausdächern (87%), gefolgt von großflächigen Solaranlagen (78%). Energiegewinnung aus Kohle (23%) und Nuklearanlagen (26%) belegen die hinteren Plätze34. Das grüne Umdenken der Endverbraucher wurde in den letzten 5 Jahren mit zahlreichen Subventionen, Preisnachlässen und Vergütungen auf Bundes- und Landesebene belohnt. Der mögliche Rabatt für PV-Anlagen wird bei derzeit durchschnittlichen Anschaffungskosten von A$ 6.500 ( Є 4.600) mit A$ 1.200 (Є 850) beziffert35. Tab. 13: Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen Bundesstaat Erzeugungsanteil in % GWh 2014 Tasmanien 95 10.420 South Australia 40 4.817 New South Wales Victoria Queensland Western Australia 6 3.368 10 5.166 7 3.885 13 2.343 Quelle: Clean Energy Report 2014 33Vgl.: http://www.cmd.act.gov.au/open_government/inform/act_government_media_releases/corbell/2015/act-sets-sights-on-second-large-scalewind-auction 34 ARENA: Establishing the social licence to operate large solar dacilities in Australia 35 Australian Solar Council, Solar Progress Magazine, Issue 1 2014, Seiten 8-10 26 Energiemarkt Australien Während im Jahr 2014 weltweit die Investitionen im Bereich der erneuerbare Energien um rund 12 % , auf A$ 383 Mrd. (Є 271,2 Mrd.) angestiegen sind, hat Australien lediglich A$ 4,6 Mrd (Є 3,3 Mrd.) (inkl. kleiner Investitionen, wie zum Bespiel Solardächer) in diesem Sektor aufgewendet; 35% weniger als ein Jahr zuvor. Die Höhe der Investitionen in Großprojekte im Sektor Wind und Solar ist auch stark zurückgegangen. Wurden von 2011 bis 2013 noch durchschnittlich A$ 1.644 Mio. (Є 1.164 Mio.) investiert, flossen 2014 nur rund A$ 240 Mio. (Є 170 Mio.) in den Ausbau erneuerbarer Energien36. Die Mitte 2012 von der australischen Regierung ins Leben gerufene Australian Renewable Energy Agency (ARENA) hat bis 2022 eine Fördersumme von A$ 2,5 Mrd (Є 1,8 Mrd.) zur Verfügung. In Anlehnung an den General Funding and Investment Plan liegt der Fokus der Investitionen auf der Förderung von Technologien für erneurbare Energiequellen. Besondere Schwerpunkte der ARENA-Investionen sind die Einbindung von erneuerbaren Energien in das Stromnetz, die Anpassung von erneuerbaren Energien an die Anforderungen der Nutzer und Verbraucher und die stetige Weiterentwickung von Basistechnologien für erneuerbare Energien37. Neben der Australian Renewable Energy Agency investiert die Clean Energy Fincance Cooperation (CEFC) in erneurbare Energiequellen und Energieeffizienz. Seit 2013-2014 investierte der CEFC bereits A$ 931 Mio (Є659,2 Mio.) in verschiedene Projekte in ganz Australien. In den kommenden fünf Jahren sollen nun jährlich A$ 2 Mrd (Є 1,4 Mrd.) in erneuerbare Energien und Energieeffizienz fließen38. Im Jahr 2014 wurden in Australien fünf Projekte im Bereich erneuerbarer Energien (Großprojekte über 1 Megawatt), mit einer Energiekapazität von 590 MW, fertiggestellt, von denen 566,7 MW durch Windparks erzeugt werden. Weitere 10 Projekte, mit einer Gesamtkapazität von 638 MW, befinden sich im Bau und sollen zwischen 2015 und 2016 in Betrieb genommen werden. Auch hier dominieren Windparks mit einer Kapatität von 379 MW, gefolgt von Solar PV mit 214 MW und Solarthermie mit 44 MW. Knapp die Hälfte der Projekte werden in New South Wales in Betrieb genommen (431 MW)39. Mitte 2009 verabschiedete das australische Parlament den Renewable Energy Target Act (RET), der bis zum Jahr 2020 das Wachstum und die Beschäftigung im Bereich erneuerbarer Energien unterstützen soll. Im Mittelpunkt stehen dabei die Umgestaltung der Stromerzeugung in einen Mix aus umweltfreundlichen Energieträgern und deren Energiequellen. Ziel des RET ist es eine Ökostromquote von 20%, oder 33.000 GWh (large-scale) des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien bis zum Jahr 2020 zu decken. Zudem sollen 30-50 Großprojekte in diesem Zeitraum umgesetzt werden, mit einer Gesamtkapazität von 6.000 MW. Durch diese neue Anlagen sollen rund 15.000 neue Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien in Australien geschaffen werden. Derzeit sind rund 20.000 Angestellte im Sektor Erneuerbare Energien beschäftigt (Stand 2014)40. Die Unterstützung von erneuerbaren Energien durch die im September 2013 gewählte Abbott-Regierung hat mit Beschluss des Budgets 2014-15 (Mai 2014) stark nachgelassen. Derzeit ist die Industrie hoch verunsichert, was Neuinvestitionen in erneuerbare Projekte angeht und verlangt eine klare Stellungnahme der Regierung im Hinblick auf die langfristige strategische Entwicklung des Sektors. Im Juli 2015 sprach sich die Regierung gegen neue Förderungen Vgl. http://www.smh.com.au/environment/climate-change/australias-largescale-renewable-investment-dives-in-2014-2015011212mbis.html, Clean Energy Report 2014 37 Vgl. http://arena.gov.au/ 38 http://www.cleanenergyfinancecorp.com.au/ 39 Clean Energy Report 2014 40 Clean Energy Council 13, Clean Energy Australia Report 2014 36 27 Energiemarkt Australien von Projekten im Windbereich aus und sorgte somit auf der Oppositionsseite für Unruhe, diese sprechen von „Industriesabotage“ 41. Das RET galt seit seiner Einführung als wichtigstes legislatives Instrument, um erneuerbare Energien, speziell Solartechnologien, zu fördern. In 2014 ließ die Bundesregierung das RET im Hinblick auf die wirtschaftliche Belastung für Unternehmen und Verbraucher prüfen. Regierung und Verbände des Rohstoffsektors argumentierten, dass sich das Wachstum beim Stromverbrauch verlangsamt und das RET nach heutigem Stand übererfüllt wird. Somit würde ein Teil der erneuerbaren Energieträger unnötig subventioniert, womit sich der Strom für alle Verbraucher verteuert. In 20132014 haben die Subventionen des RET die durchschnittliche Stromrechnung für Haushalte mit 3-9% und industrielle Abnehmer mit bis zu 20% belastet. Auf eine Megawattstunde gerechnet bedeute das eine Förderung von A$ 412 (Є 292) für Solartechnologien, $A 42 (Є 30) für Windtechnologien und A$ 18 (€ 13) für alle anderen erneuerbaren Energiequellen. Im Vergleich dazu wird die Stromerzeugung aus Kohle mit weniger als A$ 1 (Є 0,71 ) pro MWh und die Stromgewinnung aus Gas mit weniger als 1 cent pro MWh subventioniert 42. Im Zuge der Debatte hatten die Premierminister von New South Wales, Victoria, Tasmanien und South Australia ihre Unterstützung für das RET und neue Investitionen in erneuerbare Energien bekräftigt, um weiterer Unsicherheit bei Investoren entgegenzuwirken. Der Clean Energy Council geht davon aus, dass an der alten RET-Zielvorgabe ca. A$ 18 Mrd (€ 12,7 Mrd) an Investmentkapital geknüpft war 43 . Australien hält zwar aktuell immernoch am Ziel fest, die Emissionen bis zum Jahr 2020 um 5% zu senken (Basisjahr 2000), es wird jedoch wieder heftig diskutiert 44, ob dies im Rahmen des vorgestellten Direct Action Plan der Abbott-Regierung möglich sein wird, der an die Stelle der im Jui 2014 abgeschafften Karbonsteuer getreten ist. Der Energiesektor ist der größte Verursacher von Treibhausgas-Emissionen (3,2 45 Mio Tonnen pro Jahr) mit einem Anteil von 33% . Weiterhin wird derzeit diskutiert, ob Tariffreformen im Energiemarkt notwendig sind, um der wachsenden Bedeutung von privaten Solar PV-Anlagen und der damit verbundenen Solarstrom-Einspeisung Rechnung zu tragen, die beispielsweise im Bundesstaat Western Australia zu einem Kapazitätsüberhang geführt hat. In den letzten Jahren wurden Millardenbeträge für den Ausbau der Übertragungsnetze budgetiert. Verbraucher hinterfragen mittlerweile, ob diese Investitionen notwendig sind, wenn das vorgründige Ziel des Ausbaus die Abdeckung des Spitzenbedarfs „Peak Demand“ an vereinzelten Tagen (insgesamt 40h in 201246) während der Sommermonate ist. 4.3.2 Hybrid- und Off-Grid Lösungen Bisher gibt es im Rahmen der Förderung von Forschung und Demonstration für Hybrid-Technologien eine begrenzte Anzahl an laufenden Projekten. Solar und Wind sind die beiden am häufigsten genutzten Quellen für HybridTechnologien, wobei Wind eher im Süden des Kontinents genutzt wird. Die Entwicklung wird zum großen Teil von globalen Playern aus Europa und Asien bestimmt wie General Electric, Siemens, ABB und SMA. Bedeutende australische Unternehmen sind Selectronic Australia in Victoria und LC Energy in Queensland. Vgl.: http://www.abc.net.au/news/2015-07-12/government-lobbies-for-cefc-to-stop-wind-farm-funding/6613590 The Australian: Shorten bill for RET proving a tall order at $85bn 43 Australian Solar Council, Solar Progress Magazine, Issue 1 2014, Seite 4 44 Vgl. http://www.smh.com.au/federal-politics/political-news/australia-will-miss-emissions-target-due-to-direct-action-un-says-20141121-11rn2h.html 45 Vgl. https://www.climatecouncil.org.au/australia-s-electricity-sector-ageing-inefficient-and-unprepared 46 Clean Energy Report 2013 41 42 28 Energiemarkt Australien Die Siemens AG stand im Juli 2014 für ein Experteninterview zum Thema erneuerbare Energien im australischen Bergbausektor zur Verfügung. Herr Matthias Becker, Repräsentant des Unternehmensbereichs Energy Sector, Power Generation Division, berichtet, dass man derzeit noch eine zögerliche Haltung bei Investitionen in erneuerbare Energien beobachtet. Für die Siemens AG stellt Australien eine Fokusregion im Rahmen der Bewertung and Analyse von Minenstromversorgungssystemen und Energielösungen für weit abgelegene Industrien dar, da lokale Industrien und Minenbetreiber stetig steigenden operativen Kosten bei der Stromversorgung mit Dieselsystemen gegenüberstehen. Dies hat zur Folge, dass Effizienzsteigerungen realisiert werden müssen und über eine optimale Auslegung der Stromversorgung nachgedacht werden muss. Siemens bietet hier Komplett-Lösungen für Performance Monitoring, Finanzierungslösungen und Automatisierungslösungen an. Die australische Regierung hat sich in den letzten Jahren verstärkt mit dem Thema “Remote Power Supply” auseinandergesetzt und verschiedene Arbeitsgruppen und Informationsforen eingerichtet. Unter den bereits realisierten Projekten befindet sich beispielsweise das King Island Renewable Energy Integration Project (King Island, Tasmanien). Hierbei handelt es sich um ein Demonstrationsprojekt von Hydro Tasmania zur netzunabhängigen Energieversorgung mit einem Vorsorgungsanteil von 65% bereitgestellt durch Erneuerbare Energien (Wind, Solar, Biodiesel) sowie Einsatz von Energiespeicher und Smart Grid Technologie. Das laufende Projekt wurde mit mehreren Innovationspreisen ausgezeichnet. Das Investitionsvolumen beträgt A$ 18,2 Mio. (€ 12,9 Mio.), davon steuert ARENA A$ 6,1 Mio. (€ 4,3 Mio.) bei. Weiterhin fördert ARENA mit A$ 410.000 (Є 290.280) eine Machbarkeitsstudie für ein mobiles hybrides SolarDieselkraftwerk zum Einsatz in entlegenen Gebieten und in der Industrie ab März 2014, der Projektpartner ist Laing O’Rourke. Im Juni 2014 haben SMA Australia und der Solarspezialist Ingenero in Queensland eine strategische Kooperation bei der Produktentwicklung für Solar-Diesel Hybridlösungen (Hybrid Energy System) bekannt gegeben. Beide Unternehmen haben ähnliche Systeme schon erfolgreich in der Asien-Pazifik Region eingesetzt und möchten nun gemeinsam in Australien forschen. First Solar kündigte im April 2014 ein Pilotprojekt für den Einsatz von Solarzellengruppen an entlegenen Minenstandorten mit bis zu 200 MW Kapazität bis zum Jahr 2017 an, davon kommen ca. 5-10 MW für ein einzelnes Projekt auf. Im Mai kündigte First Solar die Zusammenarbeit mit Rio Tinto im Rahmen eines 1,7 MW Solarkraftwerkes in Weipa auf der Cape York Peninsula in Queensland an, welches in der ersten Phase zum Ende 2014 realisiert werden soll und von ARENA mit A$ 3,5 Mio. (€ 2,5 Mio.) unterstützt wird. In der zweiten Phase wird ARENA nochmals A$ 7,8 Mio. (€ 5,5 Mio.) Förderung zur Verfügung stellen, damit die Kapazität um 5 MW erweitert werden kann, was einer Investition von insgesamt A$ 23,4 Mio (€ 16,6 Mio) entspricht. Es wird geschätzt, dass das Projekt Treibhausgasemissionen der Mine um 1.600 Tonnen pro Jahr reduzieren wird und Kosteneinsparungen an Diesel von ca. A$ 1 Mio. (Є 0,71 Mio.) pro Jahr einbringen wird. First Solar betrachtet Australien als “Inkubator” und globales Beispiel für die Kooperation zwischen Solarsektor und Rohstoffsektor. Auch wenn der politische Rückhalt für erneuerbare Energien fehle, sei die Entwicklung von Solartechnologien in entlegenen Gebieten in Australien nicht aufzuhalten, wenn deren Einsatz Kosteneinsparungen ermöglicht. First Solar schätzt, dass bis zu 70% des Energiebedarfs einer Mine durch Solar bedient werden kann, sollten optimale Bedingungen vorherrschen und die Anlage kleiner ist als 10 MW. Ein weiteres lobenswertes Projekt zur Integration von Solartechnologien in laufende Bergbaustandorte stellt die DeGrussa Kupfermine von Sandfire Resources in Western Australia dar. In die bestehende Dieselversorgung (19 MW) wurde eine Solaranlage (10,6 MW) mit Batteriespeicher (6 MW) integriert. Die Effizienz des Systems zur Energiebereitstellung beträgt laut Aussage der Projektpartner 95%. Das Projekt gilt als das bisher größte integrierte Off29 Energiemarkt Australien Grid Modell in Australien und wurde von ARENA und der Clean Energy Finance Corporation mit A$ 21 Mio (Є 14,9 Mio.) bzw. A$ 15 Mio. (Є 10,6 Mio.) unterstützt. Siemens, Eurus Energy und Danvest sind ebenfalls an einer Partnerschaft für Wind-Diesel Hybrid Systeme interessiert. Im Gespräch ist ein 30 MW Kraftwerk mit einem Auftragsvolumen von A$ 300 Mio. (€ 212,4 Mio.) Verhandlungspartner ist ein Minenbetreiber, der seine Betriebskosten verringern will. ABB Australia betreibt in Darwin (NT) ein Global Centre of Competence für Microgrids. ABB Australia hat gemeinsam mit Horizon Power schon an mehreren Solar/Diesel Hybrid Projekten (Marble Bar und Nullagine, Western Australia) und Wind/Diesel Hybrid Projekten (Coral Bay, Western Australia) gearbeitet. Tab. 14: ARENA Förderung für Solar-PV/Solarthermie/Hybridprojekte in 2013-14 Projekt Technologie Standort AGL Energy Ltd Alinta Energy 155 MW photovoltaic power plant Port Augusta Solar Thermal Generation Measure Broken Hill & Nyngan, NSW Fördersumme A$ 166, 7 Mio SA A$ 1,0 Mio Chinchilla, QLD A$ 34,9 Mio QLD A$ 11,3 Mio Newcastle, NSW A$ 0,81 Mio King Island, TAS A$ 6,1 Mio NSW A$ 50,0 Mio NSW A$ 0,41 Mio NSW A$ 101,7 Mio QLD A$ 2,5 Mio Solar thermal energy capacity 44 CS Energy Ltd MW for Kogan Creek coal-fired power station First Solar Weipa Solar PV Project solar supercritical organic Granite Power Ltd Rankine cycle for power and industrial heat integration of wind and solar Hydro-Tasmania energy and energy storage with a biodiesel generator to power a mini-grid Infigen Laing O’Rourke Australia Pty Ltd Moree Solar Farm Pty Ltd Design, construction and build Capital Solar Farm 30MW PV Redeployable Hybrid Power Generation Feasibility Study 56 MW photovoltaic plant Feasibility of converting RATCH-Aust Corp Ltd Collinsville Coal Power Station to Solar Thermal 30 Energiemarkt Australien Projekt Sandfire Resources Technologie Diesel-integrated 10,6 MW solarPV and battery storage Standort Fördersumme WA A$ 21,6 Mio NSW A$ 0,55 Mio Mildura, VIC A$ 75 Mio NSW A$ 4,9 Mio UltraBattery Distributed Solar PV Smart Storage P/L (Ecoult) Support and UltraBattery for RAPS Solar Systems Pty Ltd (Silex Systems Ltd) 100 MW solar-concentrator power project Vast solar 6MWth grid connected Vast Solar P/L multi-module CST plant with thermal storage Quelle: ARENA Datenbank, August 2015, http://arena.gov.au/projects 4.3.3 Marktbarrieren Kosten Die Entwicklung der erneuerbaren Energien wird vor allem von wirtschaftlichen Faktoren gehemmt. Eine durch Kohle erzeugte Megawattstunde (neu gebaute Anlage) in Australien kostet ungefähr A$ 90 (€ 63,7), damit ist Kohle der günstigste Treibstoff, um Elektrizität zu erzeugen. In Zukunft wird sich dies womöglich ändern. Um eine Megawattstunde durch erneuerbare Energien zu erzeugen, müssen mindestens A$ 100 (Wind) aufgewendet werden. ARENA gibt ein Kostenziel für Solar (5 MW Anlage oder größer) mit A$ 135 an (€ 95,6) 47. Die Anbindung an das zentrale Stromverteilungsnetz ist sehr kostenintensiv, da die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen meist in entlegenen Orten erfolgt und das ursprüngliche Stromnetz um die riesigen Kohle- und Gasreserven sowie Industriestandorte und Großstädte errichtet wurde. Eine weitere Hürde sind technische Standards für Kraftwerke, die ans Netz angeschlossen werden sollen und bisher kaum neue Technologien berücksichtigen und somit die Anbindung solcher Kraftwerke erschweren. Ebenso existieren bisher kaum allgemeine Simulations-Modelle, die Kraftwerkbetreibern eine dauernde Stromversorgungsgewährung aus erneuerbaren Energiequellen nachweisen. Ein nationales Einspeisegesetz, wie von einzelnen Bundesstaaten und Industrie gefordert, wurde bisher nicht durchgesetzt. Projektfinanzierung Die Auswirkungen der Finanzkrise haben auch die australischen Banken vorsichtiger werden lassen, was die Finanzierung von Windfarmen und Großanlagen betrifft. Oft verlangen sie nun Mitsprache bei der Auswahl der Turbinen, Garantien für Anlagen usw. Die Vergabe von Krediten ist nun meist gekoppelt an langfristige Kaufverträge zwischen Energieerzeugern und Abnehmern (PPA- power purchase agreements), die der Kreditnehmer vorweisen muss. 47 RenewEconomy, vgl. http://reneweconomy.com.au/2015/arena-seeking-large-scale-solar-projects-under-135mwh-45619 31 Energiemarkt Australien Die Schwierigkeit solche Verträge zu bekommen, ist verbunden mit den derzeit sehr niedrigen REC (Renewable Energy Certificates) Preisen. Marktgegebenheiten der RECs Die Behörde Office of the Renewable Energy Regulator (ORER) schreibt vor, dass ein Stromerzeuger einen bestimmten Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien erzeugen muss. Wird die Quote nicht erreicht, kann der Schuldner Zertifikate kaufen, die ihn entlasten. Renewable Energy Certificates (RECs) werden bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien durch Generatoren oder Kraftwerke erstellt. Die RECs können an Händler verkauft werden; der Preis für RECs wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Verkäufer und Käufer verhandeln daher über den Preis und das Zahlungssystem unmittelbar. Die Behörden regeln lediglich die Richtlinien und Voraussetzungen für den Handel. Weitere Informationen zu RECs sind zugänglich unter www.rec-registry.gov.au Energiespeicher Der australische Markt für Energiespeicher befindet sich noch in der Forschungs- und Entwicklungsphase und getestete Technologien haben sich noch nicht auf Kostenbasis im Markt bewährt. Fortwährende F&E im Hinblick auf neue Batterietypen soll das Kostenproblem noch in diesem Jahrzehnt lösen. Die Entwicklung der Pumpspeichertechnik (pumped hydro storage) ist bereits gut vorangeschritten; mit 2,2 GW an genutzten Kapazitäten derzeit. AusNet Services in Victoria testet die Integration von Energiespeichern im Stromnetz derzeit an einer kleinen Sektion des Grids in Victoria. Das Testprojekt umfasst 300 Haushalte und Unternehmen. Die Stromnetzbetreiber erhoffen sich, dass der Einsatz von Energiespeichern die Belastung des Netzwerks zu Spitzenzeiten im Sommer durch Einbindung erneuerbarer Quellen verringern wird und hohe Investitionen in Infrastruktur-Upgrades damit unnötig machen wird. Für dieses Szenario gibt es jedoch bisher keine Präzedenz in Australien. Die Einführung von Energiespeichern wird regulatorische Reformen auf Bundesebene und auf Ebene der Bundesstaaten nach sich ziehen. Australiens führender Analyst zur Entwicklung erneuerbarer Energien, Bloomberg New Energy Finance, geht davon aus, dass sich der Energiemarkt in den kommenden zwei Jahrzehnten fundamental verändern wird. 48 Eine Reihe von Unternehmen arbeiten derzeit mit Technologien zur Energiespeicherung und haben Produkte für die Nutzung in australischen Haushalten ab 2016-17 angekündigt: Enphase: AC Battery (USA) Tesla: Powerwall (USA) AGL Energy / Origin Energy (AUS) Panasonic (JP) In Bezug auf die Nutzung elektrischer Fahrzeuge geht der Australian Energy Market Operator von 1.900 Fahrzeugen auf Australiens Straßen zum 30 April 2015 aus 49. http://reneweconomy.com.au/2015/rooftop-solar-battery-storage-to-dominate-australian-grid-58078 Australian Energy Market Operator, Emerging Technologies Information Paper: http://www.aemo.com.au/News-and-Events/News/News/2015Emerging-Technologies-Information-Paper 48 49 32 Der Bausektor in Australien Der Bausektor in Australien Die Baubranche trägt mit einem Anteil von rund 8% des BIP50 zur allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung Australiens bei. Nach zwei starken Jahren des Wachstums, brachte das Jahr 2014 einen deutlichen Wachtumsrückgang von 3,6 % hervor, bedingt durch den Einbruch bei den Bauvorhaben im Rohstoffsektor seit dem 2. Halbjahr 2013. Für das Jahr 2015 wird ein weiterer Rückgang von 4,3 % prognostiziert. Im Jahr 2016 wird ein Wachstumsrückgang von 1,7 % erwartet. Jedoch wird in den Bereichen Verkehrsinfrastruktur sowie Wohnungs- und Bürobauten mit neuen Projekten gerechnet, die zum Wachstum in diesen Sektoren führen werden.51 Der Umsatz der Transportinfrastruktur ist 2014 um knapp 8 % geschrumpft. Für das Jahr 2015 wird ein weiter Rückgang der Investitionen von 0,3 % erwartet. Im Jahr 2016 wird wiederum mit einem Wachstum von 10,6% gerechnet. 52 Herbeigeführt wird das Wachstum durch das im Mai 2014 angekündige Infrastrukturprogramm der Regierung.53 Außerdem ist es, wie bereits erwartet wurde, zum Abbildung 14: Wert der Bauvorhaben 2014-15 in Mrd. A$ Bauboom in den Metropolen Sydney und Melbourne Gewerbe 34,5 16% gekommen, der sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird. Schätzungen gehen bis 2017 von landesweiten Investitionen in Höhe von A$ 68 Mrd. (€ 48,1 Mrd.) im Bausektor aus, BIS Shrapnel schätzt die Bauausgaben allein in NSW bis 2017 auf A$ 48,6 Mrd (€ Infrastruktur 130,0 61% 34,4 Mrd.). Grund hierfür ist neben den wiederholten Zinssenkungen der australischen Zentralbank Wohnungen 50,0 23% der Wunsch der Australier, näher an ihre Arbeitsplätze und damit von den Vororten in die Innenstädte zu ziehen.54 Quelle: IBISWorld Industry Report E, Construction in Australia, March 2015 Im Jahr 2014-2015 lag der Industrieumsatz bei rund A$ 341,2 Mrd. (€ 241,6 Mrd.)55. Den größten Teil des Wertes aller Bauvorhaben tragen Infrastrukturprojekte mit einem Anteil von 60,3% bei. Dies beinhaltet auch diverse Investitionen im Bergbau, daher ist dieser Posten in den letzten Jahren am stärksten gewachsen. Ferner trugen der Wohnungsbau mit 23,3% und der gewerbliche Bau mit 16,4% zum Gesamtwert bei. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass sich diese Verteilung in den nächsten Jahren verlagern wird. Veränderte Rahmenbedingungen auf dem Rohstoffmarkt, insbesondere die stark gefallenen Preise für einige Rohstoffe, führten Ende 2013 zu einem Ende des Investitionsbooms in Bauprojekte im Bergbau. Hauptwachstumsträger der australischen Bauwirtschaft wird dagegen in den nächsten Jahren der Wohnungsbau sein.56 Die stark gestiegene Nachfrage, insbesondere getrieben durch historisch niedrige Zinssätze, führte zu einem Umsatzanstieg von A$ 71,4 Mrd. (€ 50,6 Mrd.) in 2012-13 auf A$ 79 Mrd (€ 55,9 Mrd.) in 2014-15. Bis 2017-18 wird mit einem weiteren Anstieg um fast 17% auf knapp A$ 90 Mrd. (€ 63, 7 Mrd.) gerechnet.57 Bauleistungen werden sowohl von öffentlicher Hand als auch vom privaten Sektor ausgeführt. Der private Sektor hat eine führende Rolle im Bereich des Wohnungs- und Gewerbebaus. Der öffentliche Sektor bestimmt hauptsächlich die Aktivitäten im Infrastrukturbau. Außerdem ist dieser Sektor für die Errichtung von gewerblichen Gebäuden wie 50 GTAI Wirtschaftsdaten kompakt: Australien, November 2014 51 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015 52 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015 53 Buidling Australia’s Infrastructure, Mai 2014 54 GTAI Branche kompakt – Bauwirtschaft – Australien, 2014 55 IBISWorld Industry Report E, Construction in Australia, March 2015 56 GTAI Branche kompakt – Bauwirtschaft – Australien, 2014 57 ACIF Australian Construction Market Report, December 2014 33 Der Bausektor in Australien beispielsweise Gesundheits- und Bildungseinrichtungen verantwortlich. Der Trend geht jedoch zunehmend hin zu Public - Private - Partnerships (PPP) im Infrastrukturbereich. 5.1 Die Struktur des Bausektors in Australien Die Bauindustrie umfasst drei Sektoren: Wohnungsbau (Mehrfamilienhäuser, Apartmenthochhäuser, Einfamilienhäuser, Renovierungen und Anbauten) Gewerbebau (Geschäfte, Bürogebäude, Hotels, Fabriken, Schulen und Krankenhäuser) und Infrastrukturbau (Straßen, Tunnel, Abwasseranlagen, Kraftwerke, Häfen, Brücken, usw.). Die Industrie beschäftigt rund 1,1 Millionen Angestellte in 330.000 Betrieben, die sich zu 64,7% in den östlichen Bundesstaaten befinden 58 . Die Mehrheit dieser Betriebe sind Einzelunternehmer oder zählen zu den klein- und mittelständischen Unternehmen und sind in Handwerksdienstleistungen wie Klempner, Maler, Dachdecker, Landschaftsgestaltung u.a. tätig. Der älteste und größte Branchenverband der Industrie ist die Master Builders Association, www.masterbuilders.com.au, mit mehr als 31.000 Mitgliedern. Die Marktkonzentration in der Bauindustrie ist gering. Die vier größten Unternehmen der Industrie haben weniger als 10% Anteil am Gesamtumsatz. 59 Die Großunternehmen sind in der Australian Constructors Association (ACA), www.constructors.com.au, registriert. Mitglieder des Verbandes müssen einen jährlichen Mindestumsatz von A$ 1 Mrd. (€ 710 Mio.) nachweisen.60 Die Struktur der australischen Bauindustrie unterscheidet sich aber in den einzelnen Segmenten. So sind beispielsweise im Gebäudebau zahlreiche kleine bis mittelgroße Unternehmen aktiv. Im Infrastrukturbereich dagegen bestimmen vorwiegend große, zum Teil multinationale Unternehmen das Geschehen. Prinzipiell gilt der australische Markt für ausländische Firmen als weit geöffnet. Aus Deutschland ist unter anderem Hochtief in Australien engagiert. Hochtief hält eine Mehrheitsbeteiligung von 55% an dem größten lokalen Anbieter, der Unternehmensgruppe Leighton Holdings. Diese ist hauptsächlich im Bereich Hoch- und Infrastrukturbau, Rohstoffgewinnung sowie Projektentwicklung tätig. Bilfinger Berger war lange im australischen Markt tätig, hat sich jedoch im Jahr 2010 von seinen Beteilligungen an der Abigroup sowie Baulderstone getrennt. 5.2 Marktentwicklung und –bedarf in den einzelnen Bausektoren 5.2.1 Infrastrukturbau Seit einigen Jahren sieht sich Australien verstärkt der Notwendigkeit ausgesetzt, seine Infrastruktur in verschiedenen Bereichen zu modernisieren und zu expandieren. Auslösender Faktor war die boomartige Nachfrage asiatischer Länder nach mineralischen Rohstoffen aus Australien, der mit der vorhandenen Infrastruktur an Seehäfen, Straßen und Schienenwegen nicht mehr in ausreichendem Umfang entsprochen werden konnte. Es mussten schnelle Investitionsentscheidungen zum Ausbau der transporttechnischen Infrastruktur getroffen werden. Auch in den Bereichen Energie, Gesundheit und Nahverkehr wurden Infrastrukturmängel und Engpässe immer deutlicher sichtbar. Aus diesem IBIS Construction Market Research Report 2015 IBIS Construction Market Research Report 2015 60 Vgl. www.constructors.com.au 58 59 34 Der Bausektor in Australien Grund haben die Bundesstaaten und Territorien in den letzten Jahren diverse Großprojekte in Auftrag gegeben. Daneben wurde auch die Möglichkeit von Betreibermodellen, um auch private Investoren zu einem Engagement im Sektor zu bewegen, angestrebt. Über die aktuellen Entwicklungen in diesem Bereich informiert die Website des zuständigen Ministeriums unter: http://www.infrastructureaustralia.gov.au. Der größte Anteil am Gesamtumsatz im Jahr 2014 wurden in der Transportinfrastruktur (Straßenbau und Eisenbahnprojekte; 19,9%), Bergbau (17,0%) und im Wirtschaftsbau (26,1%) realisiert.61 Die Australian Constructors Association geht davon aus, dass der Wert der Bauvorhaben für das Jahr 2015 im Infrastrukutsektor um 4,9 % zurückgehen werden, bedingt durch den Abschluss einiger großer Straßenbauprojekte und den starken Rückgang der Investitionen im Bergbau und der Schwerindustrie. Dagegen wird die Wachstumsphase im Wohnungssektor anhalten mit einem Anstieg von 14,9%62. Tab. 15: Umsatz im Bausektor 2014 in Prozent 2014 Anteil am Gesamtumsatz 67,6 2014 jährliche Änderung -5,4 2015 jährliche Änderung -7,6 2016 jährliche Änderung -3,6 Infrastruktur 41,3 -7,6 -4,9 2,0 Versorgungsinfrastruktur 6,3 -13,9 -11,3 -13,4 Stromerzeugung und Gasversorgung 3,2 -3,4 -11,6 -13,8 Abwasser, Entwässerung, Wasserspeicher 3,1 -22,6 -11,0 -13,0 19,9 -7,7 -0,3 10,6 Straßen und Autobahnen 9,2 -7,6 -2,7 10,2 Eisenbahnprojekte 10,7 -7,7 1,8 10,9 Telekommunikations-Infstrastruktur 3,2 -3,1 -2.0 3,3 Andere Bauprojekte 8,7 -5,5 -9,3 -4,8 Rohrleitungen 3,2 -3,0 -11,5 -9,5 Bergbau und Rohstoffaufbereitung 17,0 -2,8 -16,8 -12,0 Schwerindustrie 9,3 -0,2 -3,2 -14,6 Chemische und petrochemische Anlagen 0,9 -4,4 -13,5 -8,9 Öl- und Gasverarbeitung (Raffinerien) 6,3 0,1 -1,1 -17,5 Sonstige Industrieanlagen 2,1 0,3 -5,4 -7,9 26,1 0,0 1,3 1,5 Privater Sektor 11,7 2,3 2,5 3,5 Öffentlicher Sektor 14,4 -1,7 0,3 -0,1 Wohnungen 3,2 7,1 14,9 4,1 Auslandsgeschäft 2,8 -1,1 0,1 0,2 Andere 0,3 0,3 3,2 2,0 100,0 -3,6 -4,3 -1,7 Umsatz im Bausektor Ingenieurbau (Infrastruktur, Bergbau und Industriebau) Transport Infrastruktur Wirtschaftsbau Gesamtumsatz im Bausektor Quelle: Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015 61 62 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015 Australian Industry Group, Construction Outlook, http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook, Stand Mai 2015 35 Der Bausektor in Australien Im Bereich der Schwerindustrie wird in den kommenden Jahren ein Rückgang erwartet auf Grund der sinkenden Investitionen in den Rohstoffabbau. Dennoch bleiben die Aktivitäten in diesem Bereich hoch im historischen Vergleich, überwiegend getrieben durch Großprojekte wie das Gorgon liquefied natural gas (LNG) Projekt in Western Australia, sowie die Curtis Island LNG Anlage und die Flözgas Projekte in Queensland.63 Im Infrastrukturbau sind vorrangig Großunternehmen Abb. 15: Lokalität der Bauunternehmen 2014-15 ACT 2% tätig, wie Lend Lease, Thiess, Leighton Holdings, Brookfield Multiplex Group und Downer EDI Ltd. zunehmend auch im Ausland, verstärkt im benachbarten und Western WA 27% VIC 18% Asien. Die Mehrheit der Unternehmen ist in den Queensland TAS 1% SA 5% Diese arbeiten nicht nur im lokalen Markt sondern Bundesstaaten NT 2% Australia angesiedelt. QLD 25% NSW 20% Quelle: IBIS World Construction in Australia, Report E, May 2015 5.2.2 Gewerbebau Die Situation im Gewerbebau ist durchwachsen. In diesen Sektor fällt die Errichtung von Bürogebäuden, Hotels, Krankenhäusern, Einkaufszentren, Restaurants, Kongress- und Ausstellungshallen, Industrieparks, Logistikeinrichtungen und anderen kommerziell genutzten Gebäuden. Auf Grund der Finanzkrise darauffolgenden Jahren kam zu es in den Abb. 16: Anteile Umsatz im Gewerbebau in 2014-15 starken Andere Gewerbebau -ten 6,7% Investitionsrückgängen in diesem Sektor. Dies zeigte sich in einem flachen Umsatzwachstum Hotels 5,2% Freizeitbauten 9,8% (durchschnittlich 0,0% pro Jahr) während der letzten Bürogebäude 26,4% fünf Jahre bis 2014-15, wobei diese Zahl die starken Fluktuationen in der Aktivität seit den späten 2000ern verdeckt. Der Umsatz in 2014-15 liegt voraussichtlich bei A$ 30,6 Mrd. (€ 21,7 Mrd.), was einem Anstieg von 1,4% gegenüber dem Vorjahr entspricht, hauptsächlich angetrieben durch Hotelkomplexe, steigende Lagerhäuser Investitionen und in Fabriken & Industriegebäude 23,1% Einzelhandel 28,8% Quelle: IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015 Transport Terminals.64 Mehr als 66% des Umsatzes wurden durch den Neubau von Gebäuden geschaffen, das restliche Drittel durch Umbauten und Renovierungsarbeiten. Die Mehrheit der Bauvorhaben wurde durch den privaten Sektor finanziert. Im Gewerbebau sind rund 9.400 Unternehmen tätig, die mehr als 40.000 Angestellte beschäftigen und vorrangig in New South Wales (31,5%) und Victoria (27,1%) angesiedelt sind. Anhand des Umfangs solcher Bauvorhaben gibt es neben den zahlreichen KMUs sehr viele Großunternehmen in diesem Sektor. Dazu zählen u.a. Leighton Holdings (Marktanteil 63 64 IBIS Construction Market Research Report 2014 IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015 36 Der Bausektor in Australien von 2,7 %), Lend Lease Corp. Ltd (Marktanteil von 2,9%), BHCA Pty Ltd (Marktanteil von 2,9%), Probuild Constructions (Aust) Pty Ltd (Marktanteil von 2,0%) und Hansen Yuncken (Marktanteil von 1,2%).65 Über die kommenden fünf Jahre wird mit einem jährlichen Wachstum von 3,3% gerechnet, so dass der Umsatz in 201920 bei A$ 36 Mrd. (€ 25,5 Mrd.) liegen wird. Im Einzelhandel sind Bauvorhaben in 2014-2015 auf 28,8% gewachsen und erreichten A$ 8,8 Mrd. (€ 6,2 Mrd.). 66 Mit der wachsenden Bevölkerung und der damit verbundenen steigenden Nachfrage erhöhen sich die Investitionen in den Neubau bzw. die Renovierung von Einkaufszentren. Das Australian Construction Industry Forum geht von einem Investitionsvolumen von A$ 35 Mrd. (€ 24,8 Mrd.) bei Bauvorhaben im Einzel- und Großhandel über die kommenden 10 Jahre aus.67 Auch im Bürogebäudemarkt sind die Bauvorhaben nach dem durch die Finanzkrise bedingten Einbruch wieder zu einem moderaten Wachstum zurückgekehrt. Einen wesentlichen Teil zum Anstieg der Bauvorhaben im Gewerbesektor trägt die verstärkte Entwicklung von Warenhäusern bei, getrieben durch den Nachfrageboom im Warenhandel und OnlineShopping.68 Investitionen im Gesundheits- und Pflegebereich sind in den letzten fünf Jahren um 59% gestiegen auf A$ 6,3 Mrd. (€ 4,5 Mrd.) in 2013-2014. Vor allem wurden Krankenhäuser in den Großstädten und in Ballungsräumen renoviert. Aufgrund der steigenden und alternden Bevölkerung in Australien werden Neubauten mit einer Gesamtbettenanzahl von 80.000 Krankenhausbetten erwartet69. Eine Übersicht zu geplanten Projekten in den einzelnen Bundesstaaten kann man auf der folgenden Website des australischen Construction Forecasting Council, www.acif.com.au/forecasts/summary einsehen (Registrierung auf der Webseite ist erforderlich). IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015 IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015 67 Australian Construction Industry Forum, Summary Edition Australian Construction Market Report, Juli 2015 68 IBISWorld Industry Report E3021 „Commercial & Industrial Building Construction in Australia“, Januar 2015 69 Australian Construction Market Report Juli 2015 65 66 37 Der Bausektor in Australien 5.2.3 Wohnungsbau In den Sektor des Wohnungsbaus fallen der Bau von neuen Häusern, anderen neuen Wohngebäuden (Zwei- und Mehrfamilienhäuser, Reihenhäuser, Apartments, Villen) sowie andere Arbeiten, die auf Grund von Umbauten bestehender Gebäude entstehen. Der Umsatz im Wohnungsbau wird für 2014-15 mit A$ 40,4 Mrd. (€ 28,6 Mrd.) beziffert. Dies entspricht Abbildung 17: Lokalität der Bauunternehmen im Wohnungsbau 2013-14 einem Anstieg von rund 4,1 % im Vergleich zum Vorjahr, was auf die unverändert hohe Nachfrage nach Wohnimmobilien, Kreditkonditionen nächsten fünf sowie zurückzuführen Jahre wird günstige ist. Über die einem jährlichen Umsatzwachstum von 1,4% gerechnet, so dass dieser bis 2019-20 etwa A$ 43,3 Mrd. (€ 30,7 Mrd.) erreichen wird. Während hohe Preise und die steigende Privat-Verschuldung der Haushalte die Investitionen in den Neubau von Einfamilienhäusern bremsen, wächst der Trend in Richtung Mehrfamilienhäuser und Wohnanlagen, die eine Quelle: IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011 , April 2015 erschwinglichere Variante darstellen.70 Der Wohnungsbau beschäftigt rund 70.000 Arbeitskräfte. Die Mehrheit der rund 41.900 Baufirmen in diesem Bereich sind Kleinunternehmen, die weniger als 20 Angestellte beschäftigen. Ein großer Teil der Baufirmen (20%) haben nur bis zu vier Angestellte und agieren selten in mehreren Bundesstaaten. Von den insgesamt 41.900 Unternehmen sind ca. 24.200 kleine Unternehmen, die meistens nur aus einem Geschäftsführer und einem Partner bestehen. Folglich besitzen die Großunternehmen nur einen geringen Marktanteil. Die größten vier Baufirmen kommen insgesamt auf weniger als 10%. Zu den Großunternehmen zählen ABN Consolidated Holdings Pty Ltd (Marktanteil liegt bei 2,5%), BGC (Australia) Pty Ltd (2,3%), Metricon Group Pty Ltd (1,6%) und Simonds Homes Melbourne Pty Ltd (1,6%).71 Abb. 18: Anteile Umsatz im Wohnungsbau 2014-15 Der Wohnungsbau-Sektor generiert mehr als die Hälfte seines Umsatzes von Neubauprojekten. Der Umsatz mit Andere, 7% Reperaturen und Instandhaltungen ist in den letzten fünf Jahren stetig gewachsen Wirtschaftswachstums und aufgrund einem eines starken Wertanstieg Instandhaltung, 12% des Wohneigentums.72 Neubauprojekte, 56% Das langfristige Wachstum in der Bauindustrie wird vor Um- und Anbauten, 25% allem durch die demografischen Faktoren bestimmt. Die Bevölkerungszahl in Australien steigt zum einen durch das natürliche Wachstum aber auch durch die stete Quelle: IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 72 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 70 71 38 Der Bausektor in Australien Einwanderung anderer Nationen und erzeugt so Druck auf die bereits aufgestaute Nachfrage nach Wohnraum und vor allem Erschwinglichkeit. Diese anhaltend positive Entwicklung wird Neuinvestitionen in die Wohnungswirtschaft begünstigen.73 5.3 Ausschreibungen Die australische Regierung und die verschiedenen Bundesstaaten und Territorien veröffentlichen aktuelle Projektausschreibungen im Internet unter: www.tenders.gov.au. Eine Zusammenstellung relevanter Internetseiten liefert auch der Australian Procurement and Construction Council (APCC) unter der Rubrik „Government Links“: http://www.apcc.gov.au/SitePages/Government%20Links.aspx 5.4 Markteintrittsbarrieren - Regulierungen und Zertifizierung Die Barrieren für den Markteintritt neuer Bauunternehmen haben sich in den letzten Jahren als Reaktion auf staatlich basierte Rechtsvorschriften für Bauherren und Eigentümer sowie aufgrund der Notwendigkeit eines angemessenen garantierten Versicherungsschutzes verschärft. Die Regierung (durch Bundesstaaten und Territorien) verlangt von Bauherren, dass sie sich bei anerkannten Verbänden, wie beispielsweise der Housing Industry Association oder der Master Builders Association registrieren lassen, um ihre Kompetenz zu überprüfen und sich für den Versicherungsschutz bei Bauprojekten qualifizieren zu lassen. Neue Marktteilnehmer, die keine Akkreditierung haben und zudem wenig Erfahrung im Markt nachweisen können, erhalten nur schwer eine Versicherungsgarantie und können somit auch nicht am Markt um Aufträge konkurrieren. 74 Die bestehenden Unternehmen haben gegenüber neuen Marktteilnehmern in mehrfacher Hinsicht Wettbewerbsvorteile: Zugriff auf einen Pool von qualifizierten Zulieferern; laufende Vereinbarungen mit Materiallieferanten; laufende Vereinbarungen mit Finanzinstituten und Bauträgern; die Fähigkeit abgeschlossene Projekte vorzustellen und der Einfluss der „Mundpropaganda" zufriedener Kunden. Die größte Barriere für den Zugang von kleinen Unternehmen in die Branche ist Marktteilnehmer, der Erhalt ohne eine von Versicherungskapazitäten nachgewiesene Erfolgsbilanz, und einer könnten Berufshaftpflichtversicherung. benachteiligt sein, wenn sie Neue einen Versicherungsschutz erhalten wollen, d.h. höhere Prämien, schwere Abdeckung, Einschränkungen oder sogar die Ablehnung der Deckung.75 Bauunternehmen müssen grundsätzlich in Australien registriert sein, um Bauarbeiten auszuführen. Der Standard AS 4120-1994 (Code of Tendering) legt die zu erfüllenden Kriterien für die Auswahl von Bauunternehmen in Australien fest. Die relevanten Genehmigungsbehörden für Registrierungen und Baugenehmigungen in den einzelnen Bundesstaaten oder Territorien sind: 73 Australian Bureau of Statistics IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 75 IBIS World Industry Report: House Construction in Australia, E3011, April 2015 74 39 Der Bausektor in Australien Tab. 16: Genehmigungsbehörden im Bausektor ACT Planning and Land Authority NSW Department of Fair Trading – Builders Licensing NT Department of Lands and Planning QLD Building and Construction Commission SA Business and Occupational Services (Office of Consumer and Business Services) TAS Workplace Standards Tasmania (Dept of Infrastructure Energy and Resources) VIC Building Authority – Building Practitioners Board WA Department of Commerce www.actpla.act.gov.au www.fairtrading.nsw.gov.au http://www.dlp.nt.gov.au/ http://www.qbcc.qld.gov.au/ www.ocba.sa.gov.au http://worksafe.tas.gov.au/ www.buildingcommission.com.au https://www.commerce.wa.gov.au/ Quelle: Internet Recherche zu Ministerien der Staaten und Territorien Die meisten Bautätigkeiten werden durch Qualitätssicherungsstandards geregelt. Außerdem benötigen Bauherren eine internationale Qualitätsstandardsakkreditierung (z.B. ISO 9001 oder 9002), um an öffentlichen Aufträgen arbeiten zu dürfen. Für die Entwicklung nationaler Richtlinien und Vorschriften für die Bauindustrie ist das Australian Building Codes Board (ABCB) zuständig: www.abcb.gov.au Standards Standards Australia/ SAI Global hat einige Richtlinien für Bauarbeiten und verwendete Materialien festgelegt. Die Standards können direkt über die Website www.saiglobal.com käuflich erworben werden. Die nachfolgende Tabelle zeigt eine Übersicht der wichtigsten relevanten Standards: Tab. 17: Standards im Bausektor Generelle Gebäudestandards AS 1288: 1994: Glas in Buildings – Selection and Installation AS 1316: 2003: Masonry cement AS 1351.1: 1974: Spaces in dwellings (kitchens) AS 1562.1: 1992: Design and installation of sheet roof and wall cladding - Metal AS 1680.1: 1990: Interior lighting – General principles and recommendations AS 1684.4: 1999: Residential timber –framed construction-non-cyclonic areas AS 1720.1: 1997: Timber structures AS 2047: 1999: Windows in buildings - Selection and Installation AS 2185: 1978: Fibrous plaster products AS 2460: 2002: Acoustics – Measurement of the reverberation time in rooms AS 2589.1: 1997: Gypsum linings in residential and light commercial construction AS 2627.1: 1993: Thermal insulation of dwellings – roof / ceilings and walls AS 2699.1: 2000: Built in components for masonry construction – wall tiles 40 Der Bausektor in Australien AS 2870: 1996: Residential slabs and footings construction AS 2904: 1995: Damp-proof courses and flashing AS 3500.3.1: 1998: National plumbing and drainage courses – stormwater drainage AS 3600: Concrete structures – general specifications AS 3660.1: 2000: Protection of buildings from subterranean termites – new buildings AS 3700: 2001: Masonry structures CIA Z7-2001: Durable concrete structures (Von der National Precast Concrete Association Australia und dem Concrete Institute of Australia veröffentlicht) AS 3828 bis AS 4100 & AS / NZ Guidelines for construction using structural steel 4600: Standards relevant für die Isolierung von Gebäuden AS/NZS 1276.1:1999: AS 2462-1981: AS/NZS 2499:2000: AS 2627.1 –1993: AS 3999-1992: AS/NZS 4200.1: 1994: AS/NZS 4200.2: Acoustics- Rating of sound insulation in buildings & of building elements. Cellulosic fibre thermal Insulation Acoustics – Measurements of sound insulation in buildings and of building elements – Laboratory measurement of room-to-room airborne sound insulation of a suspended ceiling with plenum above it. Thermal insulation of dwellings. Thermal insulation of roofs & ceilings and walls in dwellings Thermal insulation of dwellings – Bulk Insulation – Installation requirements Pliable building membranes and underlays – Materials Pliable building membranes and underlays – Installation requirements 1994: AS 4426: 1997: Thermal insulation of pipework, ductwork and equipment – Selection, installation and finish. AS 4508: 1999: Thermal resistance of insulation for ductwork used in building air-conditioning AS/NZS 4859.1: Materials for the thermal insulation of buildings – General criteria and technical Provisions 2002: (awaiting release). Quelle: www.saiglobal.com 5.5 Ausblick für die Bauindustrie Die Bauindustrie wird durch diverse Faktoren wie Regierungsinvestitionen, Baugenehmigungen, Kreditzinsen und Bevölkerungswachstum wesentlich beeinflusst. Auch die konstant starke Nachfrage nach Australiens Rohstoffen aus Asien bedarf der Erweiterung der Hafenanlagen und Transportwege für die rege produzierende Öl- und Bergbauindustrie. Zahlreiche Erneuerungen und Erweiterungen des bisherigen Straßen- und Transportnetzes sind vorgesehen. Den Status von diversen staatlichen Infrastrukturprojekten kann man auf folgender Webseite einsehen: http://www.nics.gov.au/Project In New South Wales wurden bereits A$ 15 Mrd. (€ 10,6 Mrd.) seit 2014 für Infrastrukturprojekte zur Verfügung gestellt und es sollen weitere A$ 46,5 Mrd. (€ 32,9 Mrd.) bis 2018 in Großprojekte zur Modernisierung des Versorgungsnetzes investiert werden 76 . Hauptsächlich sollen Projekte umgesetzt werden, die sowohl die Produktivität als auch das Wirtschaftswachstum in New South Wales positiv beeinflussen und zusätzlich ein Beschäftigungswachstum ermöglichen. 76 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015 41 Der Bausektor in Australien In Queensland wurden A$ 64 Mrd. (€ 45,3 Mrd.) im Jahr 2013-2014 in der Bauindustrie aufgewendet77. Vor allem durch viele Projekte in der Schwerindustrie (Mining) wurde der Ausbau von Straßen, Stromnetzen und Piplines massiv gefördert. Mit dem Ende des Mining-Booms werden auch in Zukunft Investitionen im Infrastrukturbereich zurückgehen. Es wird mit einem Rückgang des Investitionsvolumen auf A$ 27 Mrd. (€ 19,1 Mrd.) im Jahr 2017-2018 gerechnet78. Der Wohnungsbau (Einfamilien-,Mehrfamilien- und Appartmenthäuser) in Queensland wird auf grund der wachsenden Bevölkerung, vor allem an der Ostküste Australiens, in den nächsten Jahren wachsen. Im Jahr 2015-2016 wird ein Plus von 10% erwartet 79 . Der Ausbau von Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird in den kommenden Jahren zunehmen. Bedingt druch die wachsende und alternde australische Bevölkerung steigt der Bedarf an neuen Krankenhausbetten und Altenpflegeeinrichtungen. Sowohl Projekte in Großstädten als auch in ländlichen Räumen sollen umgesetzt werden, wie die Renovierung des Gosford Hospitals in New South Wales und der Bau des Elizabeth Hospitals in South Australia. Es sind Projekte mit 80.000 neuen Krankenhausbetten angedacht. Zukünftige Investionen im Gesundheits- und Pflegebereich belaufen sich auf rund $A 31,6 Mrd. (€ 22,4 Mrd.) bis zum Jahr 2020 80. Aktuelle Projekte im Gesundheits- und Pflegebereich und für weitere Bauvorhaben in Australien sind auf folgender Website einzusehen: http://www.bciaustralia.com. 77 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015 79 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015 80 ACIF: Australian Construction Market Report July 2015 78 42 Gebäudeeffizienz Gebäudeeffizienz Viele Gebäude in Australien sind durch eine rudimentäre Isolierung und Verwendung veralteter Kühl- und Heizungssysteme gekennzeichnet. Eine Umfrage des Australian Bureau of Statistics aus dem Jahr 2014 hat ergeben, dass 21% aller australischen Haushalte keine Heizung haben und sogar 26% keine Klimaanlage. Weiterhin waren nur 68% der australischen Häuser isoliert (Abbildung 19). Vor allem die Bundesstaaten Queensland und New South Wales liegen hinter dem Durchschnittswert zurück. Im Abbildung 19: Anzahl der Haushalte mit Isolierungen in Australien in % 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Australian Capital Territory hingegen sind 81% der Häuser isoliert. 78 75 63 75 81 79 68 60 50 NSW VIC Qld SA WA TAS NT ACT Aust. Quelle: ABS 4602.0 Environmental Issues: Energy Use and Conservation, März 2014 Weiterhin gibt es in australischen Häusern und Wohnungen selten Doppelverglasung; Türen weisen Luftspalten nach außen auf und das Heizen/Kühlen erfolgt oft über elektrisch betriebene Heizlüfter/-geräte, sog. reverse cycle Systeme (49% aller Haushalte). 81 Gründe für diesen Zustand liegen zum einen in den günstigen klimatischen Bedingungen in weiten Teilen Australiens, so dass eine über den jetzigen Standard hinausgehende Verbesserung nicht als zwingend notwendig erachtet wird. Aufgrund der kostentreibenden Wirkung solcher Verbesserungen werden diese von Hauskäufern / Auftraggebern von Bauprojekten deshalb nicht entsprechend nachgefragt. Hersteller verzichten auf standardmäßigen Einbau wegen der geringeren Wettbewerbsfähigkeit gegenüber Konkurrenten durch den damit verbundenen Preisanstieg. Unangenehme Wetterperioden (in Sydney zum Beispiel zwei bis drei Monate im Jahr, in denen es kühl bis nasskalt werden kann aber kein Frost auftritt) werden ggf. mit dem Einsatz elektrischer Heizgeräte überbrückt. Dies erweist sich zumindest kurzfristig als kostengünstigere Variante im Vergleich zu effizienteren baulichen Maßnahmen, die sich erst nach gewisser Zeit amortisieren. Insgesamt hat sich in Australien eine Leichtbauweise vor allem im Wohnungsbausektor durchgesetzt. Grund dafür ist u.a., dass Häuser und Eigentumswohnungen nicht als Anschaffung fürs Leben betrachtet werden, sondern über die Jahrzehnte durchaus mehrfach den Eigentümer wechseln. Eine weitere Barriere für die nachträgliche Ausstattung von z.B. Isolierungen in Häusern ist, dass viele Häuser und Wohnungen oftmals vermietet sind, so dass Energieeinsparung und Kostenvorteile dem Mieter, aber nicht dem Vermieter, zugute kommen. Somit besteht kein Interesse an Verbesserungen der Bausubstanz und der als nicht unbedingt notwendig erachteten Ausstattung der Wohnung mit Heizung oder Klimaanlage. Dennoch hat die australische Regierung erkannt, dass zur Verminderung von Umweltbelastungen und aufgrund aktueller Klimaveränderungen (Stichwort Dürreperioden) besonders in den Bereichen Energie- und Wassereinsparung Verbesserungen notwendig sind. Der Energieverbrauch in Gebäuden (Gewerbe und Wohnungen) ist für rund 13% der Treibhausgase in Australien verantwortlich 82 . Im Jahr 2009 einigten sich der Commonwealth of Australia und die Bundesstaaten auf die sog. Australian Bureau of Statistics - 4602.0.55.001 - Environmental Issues: Energy Use and Conservation, http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/mf/4602.0.55.001, Mar 2014 82 BREE, Energy in Australia, 2014 81 43 Gebäudeeffizienz National Strategy on Energy Efficiency (NSEE), welche mit einer Laufzeit von 10 Jahren Zuständigkeiten für Energieeffizienz-Maßnahmen auf Landes- und Bundesstaatenebene regeln soll.83 Nachzulesen ist die Strategie unter: http://www.coag.gov.au/node/503 Der COAG – Council of Australian Governments hat im sog. Building Code of Australia (BCA) neben allgemeinen Leitfäden für Architekten und Bauherren die ersten Vorschriften für Energieeffizienz im Jahr 2003 verabschiedet, welche sukzessive in den letzten Jahren erweitert worden sind. Der BCA wird durch das Australian Building Codes Board (ABCB) http://www.abcb.gov.au/ verwaltet und ist die gesetzliche Grundlage für die Bauindustrie. Die Umsetzung der Energieeffizienzrichtlinien und Vorschriften liegt bisher jedoch in der Verantwortung der einzelnen Bundesstaaten und Territorien und beinhaltet oft weitere lokale Richtlinien, wie bespielsweise in Tasmanien. Die Vorschriften im BCA sind nach Gebäudearten gegliedert (z.B. Minimum Energieleistungsstandards für Häuser, Büros, Parkhäuser, öffentliche Gebäude usw.) und betreffen auch Aus- und Umbauten ab bestimmten Schwellenwerten. Die Anforderungen sind, gemessen an deutschen Vorgaben, bisher nicht übermäßig streng (z. B. Einbau von Solar- oder Gas-Heißwassersystemen, bessere Verglasung und Isolierung, Einbau von Wassertanks und effizienten Wasserarmaturen, intelligente Ausrichtung des Gebäudes auf dem Gelände mit Berücksichtigung von Sonne / Beschattung u. ähnliche Vorgaben) und haben das Ziel, in Abhängigkeit von den regionalen klimatischen Bedingungen den Energie- und Wasserverbrauch in der Regel zwischen 20% und 40% zu reduzieren. 6.1 Standards und Normen im Rahmen der Gebäudeeffizienz 6.1.1 Wohnungen und Häuser Die Vorgaben im Building Code of Australia (BCA) beziehen sich sowohl auf die Gebäudehülle (Wände, Dach, Fenster, Boden und Decken) als auch die integrierten Systeme und Geräte im Gebäude, wie zum Beispiel Heißwassergeräte, Armaturen, Klimaanlage, z.T. Beleuchtung, Badeinrichtungen u.a. Die Vorgaben treffen meist auf den Neubau von Gebäuden und Häusern sowie größere Renovierungsarbeiten mit einem Volumen von mehr als A$ 50.000 (€ 35.400) zu. Abbildung 20: Karte der Klimazonen Der BCA unterscheidet acht Klimazonen in Australien. Ursprünglich gab es, basierend auf den verschiedenen Klimazonen in Australien, unterschiedliche Mindeststandards für die jeweiligen Bundesstaaten. Diese wurden jedoch einander angepasst, so dass es derzeit nur noch 6 Sterne Bewertungen für Neubauten gibt. Die Richtlinien, welche u.a. neue Vorgaben für Heißwassersysteme und Beleuchtung beinhalten, wurden mittlerweile von allen Bundesstaaten und Territorien umgestzt – Ausnahme ist das Northern Territory. Quelle: ABCB, www.abcb.gov.au Auch für Renovierungsarbeiten bei existierenden Häusern gibt es Richtwerte bzgl. des Strom- und Wasserverbrauchs, die beachtet werden müssen. In den meisten Bundesstaaten müssen die Mindestrichtlinien für die Gebäudehülle eingehalten 83 Strategy on Energy Efficiency (NSEE), http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-24679-en.php 44 Gebäudeeffizienz werden; betreffen aber nur den renovierten Teil des Hauses. Interne Renovierungsarbeiten, die die Gebäudehülle nicht beeinflussen, sind diesen Richtlinien nicht unbedingt unterworfen. Als Regel bei Renovierungsarbeiten gilt; was von der lokalen Verwaltungsbehörde genehmigt werden muss, muss den Richtlinien entsprechen. Tab 18: Regulierungsbehörden & derzeitige Vorgaben in den einzelnen Bundesstaaten Bundes- Energieeffizienz Vorgabe Gesetzliche Relevante Websites staat Grundlage / Weitere Informationen QLD 6 Sterne für Neubauten, 5 BCA Department of Housing and Public works Sterne für Wohnungen & Renovierungsarbeiten NSW Basix Zertifizierung BCA Department Environment of Planning ACT 6 Sterne BCA Environment & Planning Directorate VIC 6 Sterne BCA Victorian Building Authority TAS 6 Sterne BCA Department of Justice SA 6 Sterne BCA Government of South Australia WA 6 Sterne BCA Department of Commerce NT 5 Sterne BCA Dept of Lands Environment Planning & and the the Quelle: Internet Recherche zu Regulierungsbehörden der Staaten und Territorien Neben der Bewertung des Gebäudes insgesamt, hat die australische Regierung auch Mindestanforderungen in 2008 (Minimum Energy Performance Standards (MEPS)) für Haushaltsgeräte und Bauprodukte festgelegt, die kontinuierlich erweitert werden. Die Mindestanforderungen sind obligatorisch für folgende Geräte / Produkte: Kühlschränke und Gefriertruhen Kältemaschinen Gewerbliche Kühlanlagen Elektrische und gasgefeuerte Heißwassergeräte Wäschetrockner, Waschmaschinen und Spülmaschinen Elektrische Motoren Klimaanlagen & Wärmepumpen Leuchtröhren & Glühlampen Fernseher & Digitalempfänger Computer & Bildschirme Swimmingpool – Elektrische Pumpen Verteilertransformatoren 45 Gebäudeeffizienz Tab. 19: Standards relevant für MEPS AS 1056: & AS/NZS domestic storage water heaters AS/NZS 1359: three phase electric 4692: motors AS 1731: commercial refrigeration AS/NZS 2007: dishwashers AS/NZS 2040: clothes washers AS/NZS 2442: clothes dryers AS 2374 & AS 2735: distribution transformers AS/NZS 4474: domestic refrigerators and freezers AS/NZS 4782: fluorescent lamps AS/NZS 4776: chillers AS/NZS 4783: fluorescent lamp ballasts AS/NZS 4965: close control air conditioners AS/NZS 62087: digital TV set top boxes AS 5102-2009: swimming pool pumps AS/NZS 3823: three-phase air conditioner and AS/NZS 3823: Air conditioner — heat pump system up to 65 kW refrigerative (single phase, vapour compression type) AS/NZS 4665: performance of external power AS/NZS 4847: self-ballasted lamps for supplies general lighting services (CFLs) AS/NZS 4879: performance of transformers & AS/NZS 4934: incandescent lamps for electronic step-down converters general lighting services for ELV lamps AS/NZS 62301- test method for the measurement 2005: of standby power for household AS/NZS 62087: televisions electrical appliances Quelle: WA Chamber of Commerce, http://www.commerce.wa.gov.au/publications/electrical-appliances-and-equipment-importing-selling-or-hiring; SAI Global, www.saiglobal.com Beleuchtung Im Jahr 2013 lag das Marktkapital von 153 Mio. Beleuchtungsprodukten für Abbildung 21: Energy Rating Label Gewerbe- und Wohngebäude bei rund A$ 3,2 Mrd. (€ 2,3 Mrd.). Knapp 13% der Produkte sind auf gewerblichen Flächen wiederzufinden und die übrigen 87% werden für Wohngebäude genutzt. Ende der 2000 wurden neue Richtlininen für Glühbirnen eingeführt, die zu einem Rückgang der Importe in Australien um 62% führten. Seit November 2009 dürfen nur noch Sparbirnen, die den Mindestvorgaben gerecht werden, im Einzelhandel verkauft werden. Dennoch gibt es für viele Produkte im Lichtsegment noch keine vorgeschrieben Standards und keine staatlichen Anreize um die Effizienz von Quelle: South Australian Government Glühbirnen und anderen Beleuchtungsarten zu fördern. Um eine Leistungsverbesserung der Beleuchtungstechnologien sowohl bei Gewerbebauten als auch bei Wohnbauten zu erreichen, sollte daher der MEPS“ Minimum Energy Performance Standard“ für importierte und in Australien hergestellt Produkte angewendet werden. Der Wettbewerb in der Beleuchtungsindustrie ist hoch. Neben einem großen Marktakteur gibt es viele kleine Unternehmen, die sich mehr als 65% des Marktes teilen. Lighting Investment Australia (LIA) ist der größte 46 Gebäudeeffizienz Beleuchtungshersteller und Vertriebshändler in Australien, mit einem Marktanteil von 32,2% und einem Umsatz von A$ 320,4 Mio. (2014-2015). Vertrieben werden die Produkte unter dem Namen Gerard Lighting. Bis 2014- 2015 plant die Gerard Lighting Group 20% des Umsatzes durch technologieverwandte Produkte zu generieren, zum Beispiel durch LEDTechnologien, Sensoren, Lichtsteueranlagen, Notbeleuchtungsanlagen und lichtabgebende Plasmatechnologien. Unter der deutschen Muttergesellschaft der Zumtobel Group vertreibt Thorn Lighting Beleuchtungen und LichtKomponenten auf dem australischen Markt. Zukünflich fokussiert sich die Thorn Lighting Group stärker auf innovative LED-Technologien. Momentan besitzt Thorn-Lighting einen Marktanteil von 10,6% und ist somit der zweitstärkste Marktteilnehmer. Die übrigen Markanteile sind auf viele kleinere Unternehmen aufgeteilt, die sich meist auf kleine Produkpaletten, qualitativ hochwertige Produkte und Nischenprodukte konzentrieren. So ist zum Beispiel die Legrand Group Pty Ltd (Markanteil 4,0%) auf Not- und Fluchtbeleuchtung spezialisisert und LED Signs Pty Ltd ist Australiens größter Hersteller für elektronische Schilder und Displays. Im Jahr 2009 hat die Philips Group das australische Unternehmen Dynalite gekauft, welche Lichtsteuerungssysteme vertreiben. Seit einigen Jahren setzten viele Städte in Australien auf energieeffiziente Straßenbeleuchtungen. Anfang April 2015 wurden bereits mehr als 200.000 Straßenlampen mit energieeffizienten Glühbirnen ausgestattet. Meist werden LEDLampen eingebaut und ersetzen so die ineffizienten Glühbirnen. Dieser Ansatz unterstützt das Ziel der australischen Regierung die Treibhausgasemissionen zu senken. Straßenbeleuchtungen produzieren circa 30 % bis 60 % der Treibhausgasemissionen in Gemeinden. Laut Expotrade planen mehr als 60 australische Gemeinden, darunter Brisbane, Perth, Adelaide und Horbart, den Austausch von ineffizienten zu effizienten Glühbirnen. In Brisbane wurden bereits im Jahr 2014 rund 25.000 Straßenlampen mit energieeffizienteren Leuchten versehen. Der Bundestaat Victoria hat das Ziel circa 45 % der bisherigen Straßenlampen durch eine effizientere Lösung zu ersetzten. Auch in New South Wales sind schon in einigen Gemeinden effizientere Lampen eingebaut worden. Ingesamt hat Australien 2,3 Mio. Straßenlampen, die auf einen Austausch der Glühbirne warten. Beleuchtung in Wohngebäuden Ein australischer Haushalt hat durchschnittlich 48 Lampen, die meist im Supermarkt (64%), Baumarkt (47%) oder im Spezialgeschäft (18%) gekauft werden. Beleuchtungen in privaten Haushalten machen circa 12 % des Stromverbrauches aus. Zukünftig wird davon ausgegangen, dass viele Haushalte zu energieeffizienteren Beleuchtungstechnologien greifen und LED-Lampen bei diesem Trend eine wichtige Rolle spielen. Durch agressivere Richtlinen und einen schnelleren Technologiewandel wäre es jedoch möglich, schneller positive Ergebnisse im Bereich energieeffiziente Beleuchtungstechnologien zu erzielen. Beleuchtung in gewerblichen Gebäuden Gewerbliche Beleuchtungssysteme (Lampen und elektronische Vorschaltgeräte) betragen zwischen 18% und 40% des Stromverbrauchs in Australien, oder 33,5 PJ pro Jahr. Es wird geschätzt, dass Leuchtstoffröhren im gewerblichen Sektor eine Emissionsrate von 20,1 CO2 –e (Treibhausgas) haben. Dennoch greifen viele Installateure zu meist günstigeren Lampen, die gerade so die „Minimum Energy Performance Standards“ entsprechen. Die eher kurze Lebensdauer, die günstige Lampen haben, werden dabei meist nicht beim Kauft berücksichtigt. Die Mehrheit an Beleuchtungen, die auf dem australischen Markt zu finden sind, wird aus Deutschland, Ungarn und China importiert. Die Hauptlieferanten sind Elektorinstallationsfirmen, Elektorgroßhändler und Spezialgeschäfte und der Vertrieb wird meist von Großhändlern durchgeführt. Die meisten Leuchstoffröhren die in Australien vertrieben werden sind von den Marken Philips, Osram, Sylvania, General Eletric und Narva NZ. 47 Gebäudeeffizienz Der Vorrat an Leuchtstoffröhren in Australien liegt bei ungefähr 70 Millionen Stück, von denen 17 Millionen Sück im Jahr 2013 verkauft wurden. Des Weiteren wurden im gleichen Jahr 3,5 Millionen Kompaktleuchstofflampen und 4 Millionen kreisförmige und u-förmige Leuchtstofflampen importiert. Der Verkauf von elektronischen Vorschaltgeräten im selben Jahr lag bei circa 2,2 Mio. Stück. Leuchtstoffröhren werden meistens durch effizientere Röhren ausgetauscht anstatt mit LED – Leuchten. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass in den nächsten 5 Jahren ein Umschwung zu LEDLeuchten geschehen wird. LED Effiziente LED-Lampen sind weit verbreitet und auch verfügbar in Australien, dennoch benutzen viele Konsumenten alte und ineffiziente Lampen. Während in privaten Haushalten der Anteil von LED-Technik nur 1% beträgt, sind im gewerblichen Gebäuden LED-Lampen, vor allem als Deckenleuchten in Hotelfoyers, Einzelhandelsflächen und Bürogebäuden, beliebt. Es gibt bereits über 50 Marken von LED-Lampen, die in Supermärkten, Elektoreinzelhandelsgeschäften und Baumärkten gekauft werden. Dazu steigt der Onlinehandel von Lampen und dazugehörigen Produkten. Minimum Standards für LED-Lampen gibt es in Australien nicht, daher gibt es hohe Qualitäts- und Effizienzunterschiede bei LED-Produkten. Es wird erwartet, dass der Marktanteil von LED-Lampen im gewerblichen Bereich auf 69 % bis 2020 wächst. Bislang liegt der Anteil bei 22 % (2013). Elektro-Haushaltsgeräte & Sanitärkeramik Der Strombedarf in Haushalten ist aufgrund der Nutzung von mehr elektrischen Haushaltsgeräten, IT-Ausrüstungen und auch der zunehmenden Größe der Wohnfläche gestiegen. Australische Haushalte verbrauchen ihren Strom vorrangig fürs Heizen (38%), Heißwasserbereitstellung (25%) und Licht (7%) und tragen damit nicht unwesentlich zu den Treibhausgasen bei. Seit dem 1. Juli 2006 müssen alle Hersteller und Importeure von Haushaltsgeräten und Sanitärkeramik ihre Waren im Rahmen des Water Efficiency Labelling and Standards Act 2005 registrieren lassen und hinsichtlich des Wasserverbrauchs (1 bis 6 Sterne) einstufen lassen und für die Endkunden ausweisen. Ab dem 1. März 2016 sind alle Lieferanten dazu verpflichtet ihre Produkte mit einer spezifischen Kennzeichnung zu versehen, dem Regulatory Compliance Mark (EMC). Diese neue Regelung gilt für Radio- und Telekommunikationsgeräte, Telekommunikationsausrüstung, elektronische Verträglichkeit (EMC) und elektronische Emissionen (EME). Während bis jetzt noch A-Tick und C-Tick als Kennzeichnung für Elektrotechnik verwendet werden, soll ab März 2016 einheitlich das Regulatory Compliance Mark (EMC) genutzt werden. Des Weiteren muss die Mehrheit dieser Produkte ebenso ein Sicherheitszertifikat tragen, welches bei den jeweiligen Behörden in den einzelnen Bundesstaaten und Territorien beantragt werden muss. Nähere Informationen sind erhältlich unter: http://www.erac.gov.au/ Ohne die Ausweisung der Einstufungsklasse (Sterne-Rating) und Zertifizierung dürfen die Produkte nicht im Handel verkauft werden. Weitere Informationen zum Erhalt des Labels sind erhältlich unter: www.energyrating.gov.au. Fenster Fenster sind die häufigste Quelle von Wärmeverlust in Gebäuden in Australien. Einfachverglaste Fenster geben zehnmal mehr Wärme ab als eine isolierte Wand. Dennoch verwenden australische Haushalte Fensterläden, Markisen und Rollläden anstatt doppeltverglaste Fenster, um den Wärmeverlust einzuschränken. Nur rund 15% der eingebauten 48 Gebäudeeffizienz Fenster in Australien haben eine Doppelverglasung. Der Grund dafür liegt in dem Irrtum, dass eine Doppelverglasung der Fenster nur Schutz gegen die Kälte ist. Jedoch helfen isolierte Fenster auch die Hitze im Sommer in Gebäuden zu verringern. Während in Neuseeland die Doppelverglasung bereits in die Bauordnung aufgenommen wurde, setzt Australien bislang auf eine freilwillige Kennzeichnungsvorschrift. Der Verband der Fensterbauer, Australian Window Association (AWA) hat zusammen mit der Australian Glass and Glazing Association ( AGGA) die Kennzeichnung eingeführt, bei der die Energieeffizienz des Produktes für den Endverbraucher durch ein Sterne-Rating (1-10) kenntlich gemacht wird. Nähere Informationen dazu auch unter: www.wers.net/. In 2013 wurden in Australien 1.842.600 Fenster in neue Wohnbauten installiert. Mehr als die Hälfte dieser Fenster sind in den Bundesstaaten Victoria und New South Wales eingebaut worden, wo sich auch 60% der Neubauten befinden. Anforderungen an das Design und die Konstruktion von Fenstern sind im dritten Teil des BCA wiederzufinden und sind gemäß dem australischen Standard AS 2047 gekennzeichnet. Für verglaste Konstruktionen, die nicht dem Standard AS 2047 entsprechen wird der Standard AS 1288 zugeordnet. Australische Standards für Fenster und Glastüren gemäß Building Code of Australia AS 2047 : Fenster und extern verglaste Türen in Gebäuden AS 1288 : Glas in Gebäuden, das nicht durch den AS 2047 abgedeckt ist Ein entscheidener Faktor bei der Installation von Fenstern und Türsystemen ist die Windbelastung von Gebäuden. Der australische/neuseeländische Standard AS/NZS 1170.2 weist auf die Windwirkung hin, während der australische Standard AS4055 auf die Windbelastung von Wohngebäuden hinweist. Tab. 20: Vorschriften für Türen und Fenster laut Building Code of Australia Products are structurally adequate to meet site Abschnitt 3.6 und Abschnitt B des BCA requirements manufacturers for must SLS be and ULS. capable of Window verifying performance claims. Products have a water penetration resistance that Abschnitt 3.6 und Abschnitt F des BCA meets the site requirements. Window manufacturers must be capable of verifying performance claims. Flashing required to window and door systems to Abschnitt 3.3.4.9 und Abschnitt F des BCA prevent water penetration around the system. Manifestation required for glass doors and panels Abschnitt 3.6.4.6 des BCA that could be mistaken for a door or unimpeded path of travel. Bushfire requirements Abschnitt 3.7.4.7 und Abschnitt G des BCA Balustrades and barriers. This includes restricted or Abschnitt 3.9.2.2 und Abschnitt D des BCA protected openings. Energy efficiency requirements Abschnitt 3.12.2 und Abschnitt J des BCA Sealing in requirements for window and door Abschnitt 3.12.3.3 und Abschnitt J des BCA systems to stop air leakage (around the systems) which significantly reduces energy efficiency. Quelle: Australian Window Association 49 Gebäudeeffizienz 6.1.2 Gewerbebau Im Gewerbebau (Büros, Hotels, Einzelhandel) gibt es ein ähnliches Bewertungssystem wie im Wohnungs- und Häuserbau. Das National Australian Built Environment Rating System (NABERS) www.nabers.com.au, früher als Australian Building Green Rating (ABGR) bekannt, misst die Energieeffizienz bereits existierender Gebäude und kann ebenso als Richtlinie für den Bau neuer Gebäude hergenommen werden. Bauherren können sich unter diesem System verpflichten, eine gewisse Energieeffizienz (Sterne-Einstufung) beim Neubau zu erreichen. Das NABERS wird auf Bundesebene von dem NSW Department of Environment and Heritage verwaltet. Die akkreditierte Bewertung erfolgt mittels Vergabe von 1 bis 6 Sternen und erfolgt auf Basis des Gebäudedesigns und des Energie-, Wasser- und Abfallmanagements der vergangenen 12 Monate. Die Bewertung erfolgt jährlich und kostet bei 1.500 m2 ca. A$ 1.000 – A$ 4.000. (€ 708 - € 2.832) Eine Liste der bereits bewerteten Gebäude ist einsehbar unter: http://www.nabers.com.au/frame.aspx?show=buildings&code=BUILDINGS Mitte 2010 wurde der sog. Building Energy Efficiency Disclosure Act (BEED) verabschiedet (http://www.cbd.gov.au/). Das Gesetz trat am 1. November 2010 mit einer einjährigen Übergangsperiode in Kraft und verlangt die Bereitstellung detaillierter Informationen zur Energieeffizienz von Bürogebäuden. Betroffen davon sind zunächst jedoch nur Eigentümer, die Gebäude bzw. Gebäudeteile mit einer Nutzfläche von mehr als 2000 m2 verkaufen/vermieten und Pächter/ Mieter, die ein Gebäude bzw. Gebäudeteile mit einer Nutzfläche von mehr als 2000 m2 untervermieten. Neben dem Nachweis des Zertifikats gegenüber potentiellen Käufern, Mietern und Untermietern von Büros besteht somit auch die Auflage, das Ergebnis der Einstufung in Werbeanzeigen u.a. anderen Veröffentlichungen darzustellen. Lediglich offiziell anerkannte Gutachter können ein Building Energy Efficiency Certificate (BEEC) ausstellen. Sämtliche registrierte BEECs werden darüber hinaus in einem zentralen Register geführt. Ein BEEC ist lediglich gültig für 12 Monate, beginnend mit dem Datum der Ausstellung. Es beinhaltet eine Einstufung des Gebäudes anhand des NABERS Energy Star Systems, eine Analyse der Beleuchtung und generellen Energieeffizienz Richtlinien. 6.1.3 Bewertungssysteme Es gibt neben NABERS, das sehr verbreitet ist, noch eine Reihe von Systemen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu messen. Dazu gehören u.a.: Das BASIX System (the Building Sustainability Index), www.basix.nsw.gov.au, wird in New South Wales hergenommen, um die Bewertung von Neubauten (Wohnungen und Häusern) vorzunehmen. Für jeden Neubau muss ein BASIX Zertifikat mit dem Bauantrag eingereicht werden. Das Green Star Rating Tool , http://www.gbca.org.au/green-star/rating-tools/, wurde von der freiwillig zusammengeschlossenen Organisation Green Buildings Council of Australia entwickelt. Es evaluiert das Gebäudedesign in Hinsicht auf neun Kategorien und wird vorrangig für kommerzielle Gebäude zu Rate gezogen. NatHERS (Nationwide House Energy Rating Scheme) , http://www.nathers.gov.au/ Green Star: Australisches Nachhaltigkeitszertifikat Green Star ist ein umfassendes Nachhaltigkeitsbewertungs- und Zertifizierungsverfahren, das die Umweltverträglichkeit von Nichtwohngebäuden misst. Bereits 2003 vom Green Building Council of Australia (GBCA) eingeführt, wird das Verfahren seitdem erfolgreich in Australien und Neuseeland angewendet. Es basiert auf dem britischen 50 Gebäudeeffizienz Zertifizierungssystem Building Research Establishment Environmental Assessment Method (BREEAM) und dem amerikanischen Leadership in Energy and Environmental Design (LEED). Das Bewertungssystem Green Star verleiht bis zu sechs Sterne für besonders umweltfreundliche und nachhaltige Gebäude. Die Kategorien beinhalten Faktoren wie Management, Arbeitsklima, Energie, Transport, Baumaterialien, Standort, Emissionen und innovative Ansätze. Sogenannte Green Star Rating Tools sind für alle Eigentümer und Planer frei verfügbar. Eine Zertifizierung erfolgt aber nur durch das GBCA nach der Objektregistrierung. Abbildung 22: Green Star Rating 1 2 3 5 4 6 Green Star Quelle: Green Building Council of Australia 2015 Momentan sind in Australien 845 Projekte mit dem Green Star ausgezeichnet und weitere 161 Projekte sind bereits registriert und warten auf die Zertifizierung. In der folgenden Abbildung sind die australischen Projekte, die mit dem Green Star (4-6 Sterne) ausgezeichnet worden sind, nach Bundesstaaten aufgelistet. Auffallend hierbei ist, dass knapp 80% der Projekte in den östenlichen Bundesstaaten (QLD, NSW, ACT, VIC) wiederzufinden sind. Abbildung 23: Green Star Projekte in Australien 9 Projekte 86 Projekte 178 Projekte 208 Projekte 50 Projekte 74 Projekte 230 Projekte 10 Projekte Quelle: Green Building Council of Australia 2015 51 Gebäudeeffizienz 6.1.4 National Energy Efficiency Building Project (NEEBP) Das South Australian Government hat im Namen aller Bundesstaaten und Territorien Australiens die praktische Umsetzung von Energieeffizienzrichtlinien in Australien untersucht. In Phase 1 des Projekts wurden 1.000 Stakeholder danach gefragt, wo systematische Schwächen und Nicht-Konformität gegenüber den Anforderungen des National Building Code für Energieeffizienz vorliegen. Im Dezember 2014 wurde ein Bericht vorgelegt. Dieser besagt, dass die Aufsicht und Vollstreckung der Vorgaben bei Zuwiderhandlung mangelhaft ist. Die direkte Konsequenz seien höherer Energieverbrauch, höhere Schadstoffemissionen und höhere Rechnungen für Mieter und Wohneigentümer während der Gebäudelebensdauer. Unter anderem wurde bemängelt, dass die 6-Sterne Energieeffizienz Vorgabe für NatHERS nicht erfüllt wird und die Minimumstandards für Energieeffizienz bei durchschnittlich eingestuften Bürogebäuden ebenfalls nicht eingehalten werden. Experten warnen, dass die Nichtbeachtung von Energieeffizienzrichtlinien für Gebäude langfristig dazu führt, dass strategische Energieeffizienzziele und Schadstoffemissionsziele der Regierung in der Praxis nicht umgesetzt werden können. Standards müssen angehoben werden, um Wohnräume lebenswerter zu machen. Effiziente Warmwasser-, Heizund Kühlsysteme, Lichttechnik und Haushaltsgeräte sollten dem als sehr hoch wahrgenommenen australischen Lebensstandard entsprechen. Die Ausweitung von Inspektionen und eine umfangreiche Verbraucherkampagne seien notwendig. Verbraucher seien sich in hohem Maße nicht über Energieeffizienzrichtlinien und Stromkosten über die Lebensdauer ihrer Kapitalanlage bewusst und würden aus diesem Grund das geplante Gebäudedesign und den berechneten Strombedarf nicht hinterfragen. Die Bundesregierung und die Bundesstaaten seien gefordert, die wirtschaftlichen Vorteile von Energieeffizienz, unabhängig von übergeordneten energiepolitischen Zielen, prominenter zu kommunizieren - vor allem was Standards für Licht und Lüftung im Wohnungsbau betrifft. Weiterhin sollten mehr Mittel für Aufsicht und Vollstreckung von Standards in der Bauindustrie zur Verfügung gestellt werden. Vor allem Städte und Gemeinden seien sehr an Energieeffizienzmaßnahmen interessiert. Ebenfalls wurden Bauträger und Handwerker angemahnt, sich weniger auf „best price“ Projekte zu konzentrieren und mehr auf den Dialog mit Architekten, Komponenteneinkäufern und Gutachtern. Ein weiteres Problem stellt die Substitution von hochwertigen geplanten Baustoffen mit minderwertigen letztendlich verbauten Produkten dar. Vor allem betroffen seien Sperrholzplatten, Fenster & Verglasung, PVC-Rohre, Stahlkonstruktionen und Elektrokabel. Trainings- und Bildungsmaßnahmen für die Industrie seien notwendig. Im Bericht positiv angemerkt wurde die wachsende Akzeptanz von Photovoltaikanlagen auf Seite der Verbraucher sowie das Wachstum bei NABERS und Green Star Zertifizierungen im Gewerbebau. In Phase 2 des Projekts sollen nun konkrete Maßnahmenpläne für eine Reform erdacht werden. Weitere Informationen zur Energieeffizienz-Review stellt das Government of South Australia zur Verfügung 84. Government of South Australia, vgl. https://www.sa.gov.au/topics/water-energy-and-environment/energy/government-energy-efficiencyinitiatives/national-energy-efficient-building-project 84 52 Gebäudeeffizienz 6.2 Nutzung von erneuerbaren Energien im Gebäudesektor 6.2.1 Solar Zum Ende des Jahres 2014 waren 1,4 Millionen Solaranlagen auf Australiens Dächern installiert. Dazu kommen 900.000 Solaranlagen für Warmwasser. Im Jahr 2014 wurden 187.000 Anlagen neu installiert, ein Rückgang von 8,5% gegenüber dem Vorjahr und nur etwas halb so viele wie im Rekordjahr 2011, in dem noch 358.000 Anlagen installiert wurden 85. Der Clean Energy Council berichtet jedoch, dass die jährlich neu installierte Kapazität aufgrund von größeren Anlagen steigt. Der negative Trend bei der Anzahl der neu installierten Anlagen lässt sich auf damals großzügige Rabatte und angebotene Einspeisetarife der Bundesstaaten zurückführen, die mittlerweile zurück gefahren wurden. Warmwasser-Neuinstallationen beliefen sich auf 50.000 im letzten Jahr, ein Rückgang von 15% im Vergleich zum Vorjahr. Das Rekordjahr war hier 2009 mit 195.000 neu installierten Anlagen 86 . Rund 90% des Bedarfs an SolarHeißwassergeräten werden durch die lokale Produktion abgedeckt. Solahart Industries (www.solahart.com.au) mit Sitz in Western Australia ist der bekannteste Hersteller in diesem Markt. Weitere führenden Hersteller sind Rinnai Australia Pty Ltd (www.rinnai.com.au) mit Fertigungsstätten in South Australia und Rheem Australasia Pty Ltd (www.rheem.com.au) mit Hauptsitz in New South Wales. Der Building Code of Australia schreibt seit 2010 vor, dass Neubauten ausschließlich treibhausgasarme Heißwassersysteme installieren müssen. So sollen veraltete Heißwassersysteme schrittweise durch klimafreundlichere Anlagen ersetzt werden. Installateure von Solar-Heißwassergeräten als auch Photovoltaikanlagen müssen akkreditiert sein, welches der Clean Energy Council übernimmt:www.cleanenergycouncil.org.au. Derzeit sind rund 4.400 Installateure akkreditiert (Stand 2014)87. 6.2.2. Corporate Social Responsibility Die Nachfrage nach Solaranlagen für gewerbliche und industrielle Nutzung steigt. Der Clean Energy Council geht von 50 neuen Installationen im vergangenen Jahr aus (100 kW bis 1 MW). Die Clean Energy Finance Corporation erkennt diesen Trend früh und bietet zusammen mit der National Australia Bank ein Business Support Programm (A$ 120 Mio.) an, um Unternehmen bei der Finanzierung von kraftstoffeffizienten PKW, Elektrofahrzeugen, Solaranlagen, Warmwasseranlagen & Wärmepumpen zu unterstützen. IKEA Australia hat im vergangenen Jahr 16.000 Solarpanels installiert sowie Upgrades bei Lichttechnik in australischen Filialien vorgenommen. Das Design und die Verpackung der Produkte wird ebenfalls im Hinblick auf Material- und Prozesseffizienz optimiert. Internationale Hotelketten wie Hilton, Marriott, Radisson Blu und Amora sind ebenfalls an Solarstrom interessiert und habe erste Upgrades durchgeführt. 85 Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014 Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014 87 Clean Energy Council, Clean Energy Australia Report 2014 86 53 Gebäudeeffizienz 6.2.3 Rolle der Regierung und der Bundesstaaten Bund Australien kann nicht als Vorreiter in Sachen Klimatschutzpolitik bezeichnet werden. Die Regierung unter Tony Abbott hat dem Thema Klimaschutz weniger Bedeutung eingeräumt als es die Labor-Regierung unter Julia Gillard/Kevin Rudd getan hat. So hat Tony Abbott Investitionen in den Straßenverkehr anstatt in die öffentliche Verkehrsplanung vorangetrieben, die CO2-Steuer aufgehoben und das Renewable Energy Target gesenkt. Da man mit Malcolm Turnbull nun einen gemäßigten Premierminister ins Amt berufen hat, hoffen die Australier, dass er sich mehr an der Klimapolitik führender Länder orientieren wird. Clean Energy Finance Corporation Im Juli 2013 wurde die Clean Energy Finance Corporation (CEFC) in das Regierungsprogramm aufgenommen und am 22. Juli vom Parlament abgesegnet. Die Organisation startete mit einem Budget von A$ 10 Mrd. als Teil der Initiative Clean Energy Future Package. Das Ziel ist seitdem die Förderung von Infrastrukturprojekten im Bereich der erneuerbaren Energien mit Fokus auf Finanzierung von Solar-PV, Bioenergie, „waste to energy“, Transport, Energiespeicher und „remote/end-of-grid power solutions“ sowie Energieeffizienz Upgrades und „low emissions technologies“. Weiterhin will man Unternehmen finanziell unterstützen, die am neuen Emissions Reduction Fund der Regierung teilnehmen wollen. Nähere Informationen zur CEFC sind einsehbar unter www.cleanenergyfinancecorp.com.au. Bundesstaaten Die nachhaltige Städteplanung wird also eher durch die Bundesstaaten vorangetrieben, allen voran South Australia und das Australian Capital Territory sowie die Städte Adelaide, Melbourne und Sydney. Grundsätzlich kann man einige Herausforderungen definieren, die Australiens Städte bewältigen müssen: Ausbau der Energieeffizienz-Standards für neu gebaute Objekte Stärkeres Engagement bei der Nutzung von Spitzentechnologien bei Sanierungen Bessere Energieleistungs-Standards für Lüftungs- und Lichttechnik sowie Haushaltsgeräte Der sogenannte mode shift hin zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und besseres Verkehrsmanagement in den Städten 6.3 Programme und Initiativen im Rahmen der Gebäudeeffizienz Die Bundesregierung hat im Juli 2009 ein umfangreiches Maßnahmenpaket im Rahmen der nationalen Strategie für Energieeffizienz National Strategy on Energy Efficiency (NSEE) in Höhe von A$ 88 Mio. verabschiedet. Dabei wurden teilweise neue Projekte ins Leben gerufen oder vorhergehende Initiativen nachträglich in dieser übergeordneten Strategie zusammengefasst. 54 Gebäudeeffizienz Ein für die Energieeffizienz relevanter Punkt des Budgets aus dem Jahr 2012/13 der australischen Regierung ist ein Investitionsvorhaben bis zum Abschluss des Haushaltsjahres 2015/2016 von A$ 2,8 Millionen für Maßnahmen im Rahmen der Heating Ventilation Air Conditioning High Efficiency Systems Strategy zur Anwendung in Nichtwohngebäuden sowie des National Australian Built Environment Rating System (NABERS) zur Anwendung in Bürogebäuden, Hotels und Wohngebäuden. The Australian Institute of Refrigeration, Air Conditioning and Heating (AIRAH) hat im Oktober 2014 ein Bewertungstool für Heizungs- , Lüftungs- und Klimatechniksysteme (HLK) eingeführt. Dieses Verfahren ist auf freiwilliger Basis und bewertet online bei verschiedenen HLK-Systemen die Konstruktion, Installation und den Betrieb. Ziel ist es die Effizienz verschiedener Systeme zu messen und bei Bedarf zu verbessern um damit Kosten zu sparen. Bis jetzt gibt es noch keine einheitlichen Standards auf staatlicher Ebene, die die Effizienz von HLK-Anlagen misst, daher ist das Bewertungstool momentan das einzige Hilfmittel um verschiedene Systeme qualitativ und quantiativ zu vergleichen. Weitere Informationen sind unter www.calculatingcool.com.au zu finden. Für gewerbliche Gebäude wurde ein Webportal eingerichtet (www.yourbuilding.org), welches Richtlinien und Information zu Energieeffizienz in neuen und bestehenden Gebäuden an Architekten, Investoren, Planungsbüros, Bauherren und Gebäudemanager erteilt. Ebenso wurde eine Webseite eingerichtet (http://eex.gov.au/) auf der sich mittelgroße und große Unternehmen über ihre Erfahrungen beim Thema Energieeffizienz austauschen können. Das sog. Solar Credits-Programm wurde am 9. Juni 2009 eingeführt und umfasst kleine Solar PV-Systeme zwischen 1,5 kW und 5,0 kW. Je nach Größe der Anlage und Klimazone (es gibt 4 Klimazonen in Australien) können sog. STCs (small-scale Technology Certificates) generiert werden, die vergütet und als Preisnachlass beim Händler eingetauscht werden können. Tabelle 20 zeigt den Solar Credit-Multiplikator für eine 1,5 kW-Anlage. Generell gilt: je größer das System, desto höher die Vergütung. Tab. 21: Solar-Credit Multiplikator Klimazone Zone 1 (Darwin, Townsville, Rockhampton) Zone 2 (Alice Springs) Zone 3 (Brisbane, Sydney, Canberra, Adelaide, Perth) Zone 4 (Melbourne, Hobart Solar Credit Multiplikator Vergütung 36 STC x $36 per STC $1.296 34 STC x $36 per STC $1.224 31 STC x $36 per STC $1.116 26 STC x $36 per STC $936 Quelle: https://www.australiansolarquotes.com.au/resources/solar-powerrebates/solar-credits-rebate/ Da es keine nationale Regelung für die Einspeisevergütung gibt, hatten fast alle Bundesstaaten jeweils landesweite Systeme eingeführt, die allerdings in den meisten Staaten abgelaufen sind. In Australien unterscheidet man zwischen einem „net“ und „gross“ Feed-In-Tarif (FIT). Beim „gross FIT“ wird jede Kilowattstunde die eine Anlage erzeugt verrechnet. Beim „net FIT“ werden nur die Kilowattstunden vergütet, welche zurück in das Verteilungsnetz gespeist werden. Die derzeit noch gültigen Tarife in den einzelnen Bundesstaaten sind im Anhang 7 aufgeführt. Im Mai 2009 wurde ein freiwilliges Recyclingprogramm FluoroCycle für Leuchtstoffröhren mit Quecksilberbestandteilen ins Leben gerufen. Die Bundesregierung hat A$ 600.000 zum Start der Initiative beigesteuert, welche durch den hiesigen Industrieverband The Lighting Council of Australia verwaltet wird. Fokus hierbei liegt bei den gewerblichen und öffentlichen Sektoren, die für mehr als 90% des Abfalls hinsichtlich Beleuchtungen verantwortlich sind. Bisher wurden diese Leuchten in Deponien entsorgt und nur vier Prozent fachgerecht recycelt. Das Potenzial für die gerechte Entsorgung dieser Leuchten ist hoch, zumal seit November 2009 Leuchten, die die Mindeststandards nicht erfüllen, nicht länger im Markt verkauft werden dürfen. Näheres dazu auch unter: http://www.fluorocycle.org.au/ 55 Gebäudeeffizienz Neben der Landesebene haben auch die einzelnen Bundesstaaten Förderprogramme und Initiativen eingerichtet. Nachfolgend werden beispielhaft einige dieser Programme und Initiativen am Beispiel von New South Wales und Victoria aufgeführt. Weitere Informationen zu Förderprogrammen und Initiativen in allen Bundesstaaten und Territorien finden sich im Anhang 3. New South Wales Im Jahr 2013 ist in NSW der Renewable Energy Action Plan in Kraft getreten, um Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu initiieren und zu fördern. Der Plan soll zukünftig für eine sichere, zuverlässige, bezahlbare und saubere Energie für Haushalte und Unternehmen im Bundesstaat sorgen. Insgesamt beinhaltet das Programm 24 Maßnahmen, die zur Erfüllung der Ziele beitragen sollen. Des Weiteren unterstützt der Renewable Energy Action Plan das nationale Ziel des Renwable Energy Target, circa 20 % der Ernergiegewinnung aus umweltfreundlichen Energiequellen zu gewinnen. Eine detaillierte Auflistung der Maßnahmen sind unter folgendem Link zu finden: http://www.resourcesandenergy.nsw.gov.au/energy-consumers/sustainable-energy/renewable-energy-action-plan NSW Trade and Investment geht aktuell von einer Investment-Pipeline in Höhe von A$ 12 Mrd. aus – dies schließt jedoch auch Projekte mit ein, die sich in der Antragsphase befinden. Die bisher größten in Auftrag gegebenen Projekte sind: Moree Solar Farm (56 MW, versorgt 15.000 Haushalte), Broken Hill (53 MW, versorgt 11.000 Haushalte) und Nyngan (103 MW, versorgt 33.000 Haushalte). Im Jahr 2007 wurde der sog. Climate Change Fund etabliert, der die Initiativen der Energie- und Wassereinsparung bei hohen Endverbrauchern integriert. Die finanzielle Unterstützung zielt auf Technologien zur Reduzierung von Treibhausgas-Emissionen (Bereiche: Müll, Transport, Forst- und Landwirtschaft und Industrieprozesse, ausgenommen Energieerzeugung) und Programme für die Unterrichtung und das Training im Bereich Energieeffizienz für Kommunen, Industrie und öffentliche Ämter. In der Zeit von 2013 bis 2014 wurden rund A$ 295 Millionen in das Solar Bonus Scheme, Regional Clean Energy Programm und in das Enhanced Bushfire Mangagement Programm investiert. Ebenfalls finanziert aus dem Climate Change Fund wurde im Jahr 2007 die ambitonierte A$ 150 Millionen Energy Efficiency Strategy eingeleitet. Die Strategie beinhaltet verschiedene Programme welche sich alle zum Ziel setzen, Energieeffizienz zu steigern und Emmissionen zu reduzieren. Weiterhin hat die Stadt Sydney, das sog. City Switch Green Office (www.cityswitch.net.au) Programm verabschiedet, in dessen Rahmen die Kosten für die NABERS-Messung und Sterne-Klassifizierung eines Bürogebäudes mit bis zu 1000 m² kostenfrei sind. Für Büros mit einer größeren Fläche wurden die Kosten auf A$ 350 halbiert. Die Großstädte Adelaide, Brisbane, Melbourne und Perth beteiligen sich seit einiger Zeit ebenfalls an diesem Programm. Bisher hat die Initiative auf nationaler Ebene mehr als 734 teilnehmende Mieter mit insgesamt 2,9 Mio. m2 Bürofläche gewinnen können. 88 In New South Wales müssen neben dem BASIX System für Wohnhäuser im Rahmen der Energy and Utilities Administration Regulation 2006 bestimmte elektrische Haushaltgeräte registriert und mit einem Etikett, welches Auskunft zur Energieeffizienz gibt, ausgezeichnet sein. 88 City Switch, www.cityswitch.net.au 56 Gebäudeeffizienz Die Stadt Sydney hat im letzten Jahr für ihren Renewable Energy Master Plan den European Solar Prize für Innovation verliehen bekommen, der von EUROSOLAR (European Association for Renewable Energy) verliehen wird. Man betonte in diesem Sinne die technologische Vision und das politische Engagement der Stadt bei der Förderung von erneuerbaren Energien.89 Victoria Mitte 2015 ist in Victoria die Renewable Energy Roadmap in Kraft getreten. Mit diesem Strategieplan soll der Bundestaat attraktiver für neue Investitionenen im Bereich der erneuerbaren Energien werden und somit neue Arbeitsplätze schaffen. Wesentliche Inhalte der Roadmap sind, dass bis 2020 mehr als 20 % der Energieerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen produziert werden sollen und dass durch den New Energy Job Fund, der mit A$ 20 Mio. gefördert wird, neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Der Strategieplan ist Teil des Victorian Renewable Energy Action Plan ein, welcher langfristig Maßnahmen für neue Investitonen plant. In Victoria wurde das sog. Energy Saver Initiative Program, offiziell bezeichnet als Victorian Energy Efficiency Target (VEET) am 31. Oktober 2007 beschlossen. Dies trat im Jahr 2009 in Kraft und unterstützt Haushalte bei der Treibhausgasreduzierung und kürzt sogleich Energierechnungen. Das Programm läuft zum Ende 2029 aus. Im Rahmen des VEET erhalten Haushalte Zugang zu energieeffizienten Produkten und Dienstleistungen, die kostengünstig durch den Einzelhandel zur Verfügung gestellt werden müssen. Energielieferanten erhalten durch die Regierung Auflagen, bestimmte Energieeffizienzziele zu erreichen. In der zweiten Runde des Programms, ab 01.01.2012, werden Einsparungen von 5,4 Mio. Tonnen CO²-Emissionen pro Jahr prognostiziert.90 In Victoria befindet sich auch das neu gegründete „ARC Training Centre for Advanced Manufacturing of Prefabricated Housing“, welches mit A$ 4 Mio. finanziert wird. Vier Universitäten (The University of Melbourne, The University of Sydney, Curtin University of Technology und Monash University) sowie neun Unternehmen forschen hier nach Methoden um die Baumaterialeffizienz zu optimieren und Konstruktionskosten im Bausektor zu senken. Die Stadt Melbourne wurde in diesem Jahr zum vierten Mal in Folge zur weltweit lebenswertesten Stadt durch das Wirtschaftsmagazin The Economist gekührt. Melbourne soll auch bis zum Jahr 2030 zu Australiens größter Stadt anwachsen. Dies sollte Grund genug sein, um die nachhaltige Stadtplanung voranzutreiben. Die Initiative “1200 Buildings” des Melbourne City Council unterstützt Eigentümer und Verwalter von Bürogebäuden bei der Sanierung Ihrer Immobilien im Sinne besserer Resultate bei Energie- und Wassereffizienz. Rund 50% der Treibhausgas-Emissionen der Stadt Melbourne und ihrer Gemeinden werden durch Büro-und Geschäftsgebäude verursacht. Bis zum Jahr 2020 sollen im Rahmen der Initiative 383.000 Tonnen Treibhausgas-Emissionen vermieden werden (bei Steigerung der Energieeffizienz-Level bestehender Gebäude um 38%). Die Stadt will sich im Rahmen der Initiative als Australiens kommunaler Vorreiter für Emissionsfreiheit bei 2/3 ihres geschäftlich genutzten Gebäudebestands im Hinblick auf eine nachhaltige urbane Entwicklung etablieren. Der Markt für Gebäudesanierung in Australien ist traditionell kostenbestimmt. Die Initiative “1200 Building” verspricht höhere Investitionen in energieeffiziente Technologien mit Blick auf langfristig attraktive Kapitalerträge und Wettbewerbsfähigkeit im Mietsektor. Die Stadt Melbourne bietet dabei Beratung und Zugang zu Finanzierungsoptionen (Environmental Upgrade Finance EUF, siehe auch http://betterbuildingfinance.com.au/) an. Weitere Informationen zur Initiative mit Beispielen bereits sanierter Objekte stehen im Internet unter www.melbourne.vic.gov.au/1200buildings zur Verfügung. 89 90 WME Magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe, S. 5 VEET Programm, https://www.veet.vic.gov.au/Public/Public.aspx?id=Overview 57 Gebäudeeffizienz Unabhängig von der RET-Zielvorgabe auf Bundesebene, hat die Stadt Melbourne ein eigenständiges Ziel von 50% verabschiedet, was die Deckung des Energiebedarfs durch erneuerbare Energiequellen angeht. Gewerbliche Gebäude und industrielle Anlagen kommen für zwei Drittel der jährlichen CO2-Emissionen der Stadt auf. Bis zum Jahr 2020 möchte die Stadt schadstoffneutral sein, unter anderem durch den Einsatz von LED-Straßenbeleuchtung und ihrem Environmental Upgrade Agreement Programm mit Fokus auf Solartechnologie. 91 Es empfiehlt sich die Seite www.sustainability.vic.gov.au regelmäßig auf neue Förderrunden zu überprüfen. 91 WME Magazine, September 2014 58 Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen Australiens Wirtschaft muss ihre Energieproduktivität steigern. Die Australian Alliance to Save Energy (A2SE) hat die Regierung dazu aufgerufen, eine entsprechende Strategie bis zum Jahr 2030 zu entwickeln. Energieeffizienz-Programme, die bisher mit fester Laufzeit nur auf Bundesstaatenebene (NSW Energy Savings Scheme, Victorian Energy Efficiency Target) laufen, müssen harmonisiert und in einem nationalen Programm umgesetzt werden. Mit Veröffentlichung des Energy White Paper im April 2015 hat die Regierung nun eine Strategie zur Steigerung der Energieproduktivität um 40% bis zum Jahr 2030 angekündigt (National Energy Productivity Plan). Einzelne Maßnahmen zur Erreichung dieses Ziels wurden jedoch noch nicht definiert. Positiv betrachtet gibt es in Australien bereits übergreifende Maßnahmen zur Stärkung von Energieeffizienz im Gebäudesektor und in der Industrie. Diese finden in der National Strategy on Energy Efficiency (NSEE) Anwendung. Weiterhin läuft das Commercial Building Disclosure Scheme für Energieeffizienz im Gewerbebau seit mehreren Jahren. Außerdem ist das Green Star Programm des Australian Green Building Council äußerst erfolgreich und wächst neben den bereits etablierten NABERS Energy und NatHERS Initiativen. Darüberhinaus unterstützt das Renewables Energy Target noch immer die Stromgewinnung aus erneuerbaren Quellen. Dahingegen wirken kürzlich getroffene Entscheidungen im Rahmen der nationalen Umweltpolitik bremsend auf die genannten positiven Entwicklungen. Die im Jahr 2012 eingeführte Carbon Tax wurde nach zwei Jahren wieder abgeschafft, ebenso wie die Minerals Resource Rent Tax (MRRT). Es herrscht noch Ungewissheit darüber, wie genau der von der Abbott-Regierung vorgestellte Emissions Reduction Fund ähnlich hohe Einsparung von Emissionen erreichen will. Es müssen Wege gefunden werden, um die australische Wirtschaft unabhängiger von fossilen Brennstoffen zu machen. ClimateWorks Australia und die Australian National University kooperieren derzeit im Rahmen des „Deep Decarbonisation Pathway“ Projekts der Vereinten Nationen (UN Sustainable Development Solutions Network). Erhebliche Verbesserungen der Energieeffizienz seien notwendig, so die Projektträger. 92 Ebenso gibt es ein Forschungszentrum für „Low Carbon Living“ (http://www.lowcarbonlivingcrc.com.au) an der University of New South Wales in Sydney, mit dem auch der World Green Building Council kooperiert 93. Die fehlenden Investitionen zur Steigerung der Energieeffizienz führen Berechnungen zufolge zu gesamtwirtschaftlichen Mehrkosten von 26 Mrd. A$ bis zum Jahr 2030. Großes Potenzial zur Verbesserung der Energieeffizienz sehen wir in ausgewählten Bereichen. Energieeffizienz im Industriesektor Mit einem Verbrauch von etwa 75% ist der industrielle Sektor der mit Abstand größte Energieverbraucher Australiens 94. Darunter finden sich hauptsächlich energieintensive Sektoren wie die Aluminium-, Stahl- und Zementproduktion, die Bergbauindustrie, Rohstoffveredler, die Chemie- und Automobilindustrie sowie das Baugewerbe. Es bieten sich WME Magazine, Juli 2014 Ecolibrium Magazine, Oktober 2014 94 ABS 4655.0.55.002 - Information Paper: Towards the Australian Environmental -Economic Accounts, http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/mf/4655.0.55.002, 2013 92 93 59 Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen umfangreiche Möglichkeiten, den Energieverbrauch einzuschränken und die Energieeffizienz zu erhöhen. Insbesondere in Zeiten steigender Energiepreise bietet eine Reduktion des Primärenergiebedarfs eine willkommene Chance zur Kostenreduktion bei Unternehmen. Vor allem werden Unternehmen dazu angehalten, Energie „off-peak“ zu nutzen, was die Notwendigkeit zum Bau neuer Kraftwerke verringern würde. ClimateWorks Australia, http://climateworks.com.au hat in den letzten Jahren zahlreiche Studien zum Energieeinsparpotenzial in der Industrie veröffentlicht. So heißt es, dass die Hauptbelastungszeit (peak times) um über 10% reduziert werden könnte (Einsparpotenzial von 3,8 GW oder 42% des Bedarfs zur Hauptbelastungszeit), wenn der Industriesektor seine Energienutzung stärker auf Nebenzeiten verlagert.95 Gleichzeitig wird jedoch betont, dass es den Unternehmen momentan noch an finanziellen Anreizen und internen Kapazitäten fehlt, um Optimierungsmaßnahmen einzuleiten. Energiekosten werden mit rund 10% des Jahresumsatzes großer börsennotierter Unternehmen (ASX listed companies) gedeckt. Eine Optimierung der Energieeffizienz könnte die Rentabilität dieser Unternehmen um 5% steigern, so ClimateWorks Australia.96 Victoria geht hier mit gutem Beispiel voran. Ein Industriepark in Melbournes Osten – The Key Industrial Park – hat sich im Jahr 2014 als erste Industrieanlage überhaupt für ein Green Star Rating registriert. 97 Im Zuge des „Clean Energy Bill 2011“ wurde die Einführung eines Systems zum Emissionshandel (carbon pricing mechanism) beschlossen, welches am 1. Juli 2012 mit einem festen Preis von $23 in Kraft trat. Die amtierende Regierung hatte sich bei Regierungsantritt im September 2013 zum Ziel gesetzt, den Carbon Price abzuschaffen und durch einen (Carbon) Emissions Reduction Fund in Höhe von A$ 2,5 Mrd. zu ersetzen. Das Programm ist im Dezember 2014 in Kraft getreten. Auch das sog. Energy Efficiency Opportunities (EEO) Programm setzte durch verschiedene Auflagen Impulse für energiesparende Maßnahmen, speziell im Industriesektor. Die Regierung beschloss jedoch im Februar 2014 das Programm nicht zu verlängern und Finanzhilfen ab Juni 2014 abzuziehen. Zur Teilnahme verpflichtet waren Unternehmen mit einem jährlichen Energieverbrauch von mehr als 0,5 Petajoule. Eine unabhängige Studie von 2013 zeigte, dass das EEO Programm erfolgreich umgesetzt wurde, indem es Informationsbarrieren minderte und Kooperationen mit Unternehmen formte, welche die Energieeffizienz in Gebäuden analysierten und Chancen evaluierten. Rund 40 % der befragten Unternehmen gaben dabei an, Energieeinsparungen in Folge des Programms wahrzunehmen. 98 Generell gibt es bei der Energieeffizienz im Industriesektor noch viel Luft nach oben. Deutschland erzielte im Jahr 2014 hervorragende Ergebnisse im Energieeffizienz-Rating „International Energy Efficiency Scorecard“ – vor allem im Industriesektor. Im Vergleich dazu rangiert Australien nur auf Platz 10; immerhin vor den USA, die nur auf Platz 13 landeten.99 Energieeffizienz im kommerziellen Sektor Auf den gewerblichen Sektor, dem sowohl Büro- und Verkaufsgebäude, Hotels- und Restaurants, als auch Krankenhäuser, öffentliche Einrichtungen und Regierungsgebäude angehören, entfallen etwa 4% des gesamten Energieverbrauchs in Australien. Den Großteil des Verbrauchs machen dabei Beleuchtung, Heizung/ Kühlung sowie EDV-Geräte aus. Schätzungen besagen, dass der Energieverbrauch im kommerziellen Sektor bis 2020 um bis zu 24% steigen soll. 100 WME Magazine, März 2014 WME Magazine, November 2014 97 WME Magazine, Mai 2014 98 Vgl. http://www.ret.gov.au/ENERGY/EFFICIENCY/EEO/Pages/default.aspx (Quellverzeichnis wurde gelöscht), http://ee.ret.gov.au/ (neues Quellverzeichnis) 99 Ecolibrium Magazine, Oktober 2014 100 Baseline Energy Consumption and Greenhouse Gas Emissions in Commercial Buildings in Australia, Council of Australian Governments (COAG) 95 96 60 Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen Durch die Einführung verschiedener Standards konnten hier bzgl. energieeffizienter Beleuchtung, Verglasung, Heizung/ Kühlung und Belüftung erste Erfolge erzielt werden. Die Mehrheit der Büros wendet Leuchtstofflampen an. Der Einbau von LED Leuchten ist bisher auf Grund der relativ hohen Kosten, wenig Praxiserfahrung mit dieser neuen Technologie und auch übertriebener Leistungsdarstellung seitens der Hersteller gering in Australien. LED Beleuchtung weist aber ein hohes Potenzial auf. Es gibt einige sehr gute Bauprojekte der großen australischen Bauträger, um das neu gebaute Portfolio komplett auf LED-Technologie umzustellen. Im Jahr 2014 hat das NSW Office of Environment and Heritage einen Bericht zur aktuellen Nutzung von energieeffizienter Lichttechnik in Australien (energy efficient lighting technology report) veröffentlicht.101 Australische Unternehmen haben bis dato rund A$ 500 Mio. (€ 354 Mio.) in Solar-PV Anlagen investiert, so der australische Clean Energy Council. Über 15.000 Unternehmen sparen so rund A$ 64 Mio. (€ 45,3 Mio.) an Stromkosten jährlich. Der Markt wird mit einer Kapazität von 150-350 MW geschätzt.102 Das Einrichtungshaus IKEA hat im Jahr 2014 sieben seiner Standorte entlang der australischen Ostküste mit Solar Panels ausgestattet. IKEA ist damit der bisher bedeutendste kommerzielle Nutzer von Solarenergie in Australien. Es wurden insgesamt 16.000 Panels mit einem Output von 5,495 MWh installiert.103 Entwicklung intelligenter Stromnetze (Smart Grids) Australiens Elektrizitätsinfrastruktur benötigt dringend eine umfassende technologische Aufrüstung. Die Entwicklung und der Ausbau intelligenter und dezentraler Stromnetze ermöglichen dabei eine verstärkte Einbindung dezentralisierter und erneuerbarer Energie, eine intensivere Einbindung der Konsumenten, eine flexible Steuerung des schwankenden Stromverbrauchs und somit eine verbesserte Energieeffizienz. Bedarf besteht z.B. bei Kontrollsystemen im Rahmen des Netzmanagements und Smart Metern zur Bewertung der Netzstabilität. So werden alle Akteure entlang der Versorgungskette integriert, vom Erzeuger bis zum einzelnen Haushalt. Das staatliche Forschungsinstitut CSIRO forscht hier im Rahmen des „Smart Grid Smart City“ Programms der australischen Regierung. Weitere Informationen zum Programm unter: http://www.csiro.au/outcomes/energy/renewable-energy-integration-facility Äußerst positiv bezüglich der Entwicklung intelligenter Stromnetze ist auch das Mammutprojekt der australischen Regierung zur Realisierung eines nationalen Breitbandnetzwerks zu bewerten, mit dem 93% aller Haushalte abgedeckt sein sollen. In diversen Landesteilen befindet sich das Netzwerk im Bau und soll bis zum Jahr 2021 abgeschlossen sein. Der Townsville City Council hat kürzlich ein “Big Data” Management Projekt ins Leben gerufen, um die Formulierung eines strategischen Plans zur Stadtentwicklung zu unterstützen. Es werden Daten über Energieverbrauch, Wasserverbrauch, Wetterverhältnisse, Landnutzung Bevölkerungswachstum von 50% bis zum Jahr sowie Demografie gesammelt. Die Stadt erwartet ein 2040.104 Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien Da der Markt für Solarheißwasser bereits recht etabliert ist, was die Geräteherstellung angeht, so besteht vor allem Bedarf an Solarpumpen sowie technischer Beratung und Training zur Installation. Ebenso bietet der noch recht neue Bereich der solaren Kühlung weitere Ansatzpunkte. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse in Australien ist der Bedarf für Kühlungsanlagen sehr hoch. Damit verbunden sind hohe Belastungen für das Stromnetz vor allem in den heißen Download: http://www.environment.nsw.gov.au/resources/business/140017-energy-efficient-lighting-tech-rpt.pdf, Stand 22.01.2015 WME Magazine, Oktober 2014 103 WME Magazine, Juni 2014 104 WME Magazine, November 2014 101 102 61 Fazit & Marktpotenzial für deutsche Unternehmen Sommermonaten. In Australien gibt es bisher keinen etablierten Markt. Interessengruppen, wie die Australian Solar Cooling Interest Group, http://ausscig.com.au/index.html bemühen sich um die Förderung dieser Technologie. Zielgruppe für solare Kühlungstechnologien wären neben Hotels und Freizeiteinrichtungen ebenso Einkaufszentren und Krankenhäuser. Im Vergleich zu führenden Märkten wie Europa, liegt Australien jedoch noch weit hinter den dort zu beobachtenden Entwicklungen zurück. Lediglich im gewerblichen Bereich sowie bei Krankenhäusern wird die Technologie bisher getestet. Das CSIRO, zusammen mit dem Hersteller Brevis Climate Systems, arbeitet gerade an der Kommerzialisierung einer Technologie zur Solarkühlung im Wohnungsbau (www.csiro.com.au/solar-cooling). Der Verband AIRAH forscht ebenfalls mit einer technischen Arbeitsgruppe. Die Stadt Brisbane hat unlängst angekündigt, in Zusammenarbeit mit der Behörde CitySmart, das „CBD District Cooling“ Projekt für die Innenstadt zu planen. Die Unternehmen Cofely Australia (Tochter von GDF Suez) und Thiess Services sowie Energex sind am geplanten Projekt beteiligt. Man hat berechnet, dass das Konzept ein Energieeinsparpotential von 10-30% für angeschlossene Gebäude hat und CO2-Emissionen in Höhe von 24.000 Tonnen pro Jahr einsparen könnte.105 Das CSIRO berichtet außerdem von einem Pilotprojekt zur geothermischen Kühlung in Western Australia. Der Supercomputer, der die Daten des Radioteleskops „Australian Square Kilometre Array Pathfinder (ASKAP)“ auswertet wird mit Hilfe von Grundwasser gekühlt.106 In Sydney wurde jüngst die erste gebäudeintegrierte PV-Thermische Solaranlage errichtet. An dem Pilotprojekt waren das Unternehmen BlueScope Steel, die University of Wollongong und das deutsche Fraunhofer Institut beteiligt.107 Es gibt also bereits sehr interessante Projekte in Australien, die erneuerbare Energien einbeziehen; vor allem hervorzuheben ist der Bereich der Forschung & Entwicklung für erneuerbare Energien, die Städteplanung und die Verkehrsplanung auf Ebene der einzelnen Bundesstaaten. Mit dem langfristig positiven Trend im Wohnungs- und Wirtschaftsbau, besonders im Rahmen des Neubaus von Industrieparks, Büros, Einzelhandel, Altenheimen und Krankenhäusern, besteht jetzt mehr als je zuvor die Notwendigkeit zum Ausbau und der strategisch-langfristigen Planung von städtischer Infrastruktur und zur Integration von erneuerbaren, effizienten und innovativen Technologien auf breiterer Basis. 105 106 107 WME Magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe, S. 40-41 Ecolibrium Magazine November 2014 WME Magazine, Juli 2014 62 Profile der Marktakteure Profile der Marktakteure 8.1 Behörden und öffentliche Einrichtungen Department of Industry (Australian Government) Adresse: Industry House 10 Binara Street, Canberra ACT 2601 Postanschrift: GPO Box 9839, Canberra ACT 2601 Telefon: +61 2 6213 6000 Internet: www.industry.gov.au Email: enquiries@industry.gov.au Ansprechpartner: Mr Glenis Beauchamp (Secretary) Zweck: Die Regierungsabteilung Department of Industry vereinigt alle Anstrengungen der Australischen Regierung mit dem Ziel, das Wirtschaftswachstum, die Produktivität und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und verbindet dabei die Bereiche Industrie, Energie, Ressourcen und Wissenschaft. Australasian Procurement and Construction Council Inc (APCC) Postanschrift PO Box 106, Deakin West ACT 2600 Telefon: +61 2 6285 2255 Fax: +61 2 6282 3787 Internet: www.apcc.gov.au Email: info@apacc.gov.au Ansprechpartner: Bill Sullivan (Acting Deputy Director General) Zweck: Die Behörde ist das oberste Konzil aller Ministerien, die für Beschaffungs-, Bau- und Vermögensmanagementpolitik zuständig sind. Sie ist neben der australischen Regierung mit den einzelnen Staaten und Territorien auch für die neuseeländische Regierung zuständig. Department of Planning & Infrastructure (NSW) Adresse: 23-33 Bridge Street, Sydney NSW 2000 Postanschrift: GPO Box 39, Sydney NSW 2001 Telefon: +61 2 9228 6333 Fax: +61 2 9228 655 Internet: www.planning.nsw.gov.au Email: information@planning.nsw.gov.au Ansprechpartner: Mr. Marcus Ray (Deputy Secretary) Gegründet: 2005 Zweck: Die Behörde entwickelt und fördert u. a. Strategien zum nachhaltigen Wachstum der Städte, Gemeinden und Umwelt. 63 Profile der Marktakteure Department of Trade & Investment (NSW) Adresse: Level 47 MLC Centre, 19 Martin Place, Sydney NSW 2000 Postanschrift: GPO Box 5477, Sydney NSW 2001 Telefon: +61 2 9338 6600 Fax: +61 2 9338 6950 Internet: www.business.nsw.gov.au Email business@business.nsw.gov.au Abkürzung: DSRD Ansprechpartner: Mr. Scott Hansen (Director General) Zweck: Die Behoerde unterstuetzt auslaendische Firmen bei der Ansiedlung in NSW. Department of State Development, Infrastructure and Planning (QLD) Postanschrift: PO Box 15009, Brisbane City East QLD 4002 Telefon: +61 7 3452 7100 Fax: +61 7 3224 6465 Internet: www.dsdip.qld.gov.au Email: info@dsdip.qld.gov.au Ansprechpartner: Mr. Michael Schaumburg (Director-General) Zweck: Die Behörde ist für die Planung und Bewilligung von Projekten und Baumaßnahmen zuständig. Energy Efficiency Council Adresse: Suite 2, 490 Spencer Street, West Melbourne VIC 3003 Telefon: +61 3 8327 8422 Internet: www.eec.org.au Email: info@eec.org.au Abkürzung: EEC Zweck: Der EEC vereint Firmen, die Produkte und Dienstleistungen im Bereich Energieeffizienz anbieten. Sustainability Victoria Adresse: Urban Workshop, Level 28, 50 Lonsdale Street, Melbourne VIC 3000 Telefon: +61 3 8626 8700 Fax: +61 3 9663 1007 Internet: www.sustainability.vic.gov.au Email: info@sustainability.vic.gov.au Ansprechpartner: Mr Stan Krpan (CEO) Zweck: Sustainability Victoria arbeitet eng mit der Regierung zusammen und beschäftigt sich mit dem Thema Nachhaltigkeit in Melbourne und Umgebung. 64 Profile der Marktakteure Institute Australian Institute of Architects Adresse: Level 2, 7 National Circuit, Barton ACT 2600 Postanschrift: PO Box 3373, Manuka ACT 2603 Telefon: +61 2 6121 2000 Fax: +61 2 6121 2001 Internet: www.architecture.com.au Email: national@architecture.com.au Mitglieder: 12.000 Abkürzung: RAIA Ansprechpartner: Mr David Parken (CEO) Zweck: Interessenverband der Architekten Australian Institute of Buildings Adresse: Unit 10, Building C, Trevor Pearcey House, Treagar Court, 28-34 Thynne Street, Bruce ACT 2614 Postanschrift: GPO Box 705, Jamison ACT 2614 Telefon: +61 2 6253 1100 Fax: +61 2 6253 4411 Internet: www.aib.org.au Email: ceo@aib.org.au Abkürzung: AIB Ansprechpartner: Mr Robert Hunt (CEO) Zweck: Unterstützung der Entwicklung der Bauindustrie und –wissenschaft Australian Institute of Energy Postanschrift: PO Box 193, Surrey Hills VIC 3127 Telefon: 1800 629 945 Fax: +61 3 9898 0249 Internet: www.aie.org.au Email: aie@aie.org.au Abkürzung: AIE Ansprechpartner: Mr John Blik (Vice President) Zweck: Förderung von Energiethemen und Richtlinien in dieser Industrie. 65 Profile der Marktakteure Australian Institute of Refrigeration, Air-conditioning and Heating Inc Postanschrift: Level 3, 1 Elizabeth Street, Melbourne Vic 3000 Telefon: +61 3 8623 3000 Fax: +61 3 9614 8949 Internet: www.airah.org.au Email: phil@airah.org.au Abkürzung: AIRAH Ansprechpartner: Phil Wilkinson (CEO) Zweck: Förderung des Gewerbes der Klimatechnik- und Heizungsfirmen. Barbara Hardy Institute (University of South Australia) Adresse: University of South Australia, Building J2-02, Mawson Lakes Campus, Mawson Lakes, SA 5095 Postanschrift: GPO Box 2471 Adelaide, South Australia 5001 Telefon: +61 8 8302 5347 Internet: http://www.unisa.edu.au/research/barbara-hardy-institute/ Email: Leanne.Haller@unisa.edu.au Ansprechpartner: Mrs. Leanne Haller (Institute Manager) Zweck: Setzt sich für die Stärkung der Akzeptanz für erneuerbare Energien in der australischen Bevölkerung ein, leistet unabhängige Beratung und stellt Testeinrichtungen bereit. Sustainable Energy Development Office (Government of Western Australia) Adresse: QBE House 200 St Georges Terrace, Perth WA 6000 Postanschrift GPO Box T1600, Perth WA 6845 Telefon: +61 8 9262 1400 Fax: +61 8 9226 0842 Internet: http://www.finance.wa.gov.au Gegründet: 2001 Abkürzung: SEDO Ansprechpartner: Mrs Anne Nolan (Director General) Zweck: Das „Sustainable Energy Development Office“ unterstützt die Einführung von erneuerbaren Energien und energieeffizienten Strategien in allen Bereichen – angefangen bei Wirtschaft und Industrie, bis hin zu Regierung und Öffentlichkeit. Es untersteht seit 2012 dem Department of Finance. 66 Profile der Marktakteure Verbände Association of Building Sustainability Assessors Adresse: Unit 208, 54 Foveaux Street, Surry Hills NSW 2010 Telefon: 1300 889 438 Fax: +61 2 9212 1468 Internet: www.absa.net.au Email: admin@absa.net.au Abkürzung: ABSA Ansprechpartner: Mr Doug Gilmour (Chair) Zweck: Der Verband vertritt die Interessen von Baufirmen und Designern, die sich mit dem Einfluss von Gebäuden auf die Umwelt auseinandersetzen. Australian Construction Industry Forum Adresse: GPO Box 1691, Canberra, ACT 2601 Telefon: +61 1300 854 543 Fax: +61 1300 301 565 Internet: www.acif.com.au Email: ceo@acif.com.au Abkürzung: ACIF Ansprechpartner: Mr. Peter Barda (Executive Director ACIF) Zweck: Beratende Organisation des Gebäude- und Baugewerbes. Australian and New Zealand Solar Energy Society Postanschrift: PO Box 231 Mawson ACT 2607 Telefon: +61 1300 768 204 Internet: www.anzses.org Email: anna@solar.org.au Gegründet: 1962 Abkürzung: AUSEC Ansprechpartner: Anna Washington Zweck: Förderung und Vermarktung der Solarenergie und anderen ern. Energien. Australian Constructors Association Adresse: 51 Walker Street, North Sydney NSW 2060 Telefon: +61 2 9466 5522 Fax: +61 2 9466 5599 Internet: www.constructors.com.au Email: jim.barrett@constructors.com.au Mitglieder: 13 Ansprechpartner: Mr. Lindsay LeCompte (Executive Director) Zweck: Zusammenschluss von Baufirmen die mind. A$ 200 Millionen pa umsetzen. 67 Profile der Marktakteure Australian Industry Greenhouse Network Adresse: Unit 3, 4 Kennedy Street, Kingston ACT 2604 Postanschrift: PO Box 4622, Kingston, ACT 2604 Telefon: +61 2 6295 2166 Fax: +61 2 6232 6075 Internet: www.aign.net.au Email: info@aign.net.au Gegründet: 1995 Mitgliederzahl: 26 Abkürzung: AIGN Ansprechpartner: Mr Alex Gosman (Chief Executive Officer) Zweck: Beratende und informierende Funktion für Industrie und Regierung u. a. in Fragen des Klimawandels. Australian Industry Group Adresse: 51 Walker Street, North Sydney NSW 2060 Postanschrift: PO Box 289, NSW North Sydney NSW 2059 Telefon: +61 2 9466 5566 Fax: +61 2 9466 5599 Internet: www.aigroup.asn.au Email: info@aigroup.asn.au oder ceo@aigroup.asn.au Gegründet: 1873 Mitglieder: 10.000 Abkürzung: Ai Group Ansprechpartner: Innes Willox (CEO) Zweck: Interessenverband der Industrie (Ingenieurbau, Bau, Druck, IT, Lebensmittel, Verpackung, Automobil, Telekommunikation, Chemie, Energie u.a.) Building Designers Association of Australia Ltd Postanschrift: PO Box 592, HRMC NSW 2310 Telefon: 1300 669 854 Internet: www.bdaa.com.au Email: president@bdaa.com.au Abkürzung: BDA Mitglieder: 1.400 Ansprechpartner: Mrs Theresa Hatton (National President) Zweck: Interessenverband der Gebäudedesigner mit Büros in allen Bundesstaaten. 68 Profile der Marktakteure Building Products Innovation Council Postanschrift: Po Box 417, Randwick NSW 2031 Telefon: +61 (0) 438 740 240 Internet: www.bpic.asn.au Email contact@bpic.asn.au Abkürzung: BPIC Ansprechpartner: Ms. Elizabeth McIntyre (Chair) Zweck: Interessenverband, der die effiziente und innovative Nutzung von Bauprodukten fördert. Vertritt die Interessen der Bauprodukteindustrie im Vorstand des Buildings Codes of Australia Board. Clean Energy Council Adresse: Level 15, 222 Exhibition Street, Melbourne VIC 3000 Telefon: +61 3 9929 4100 Fax: +61 3 9929 4101 Internet: www.cleanenergycouncil.org.au Email: info@cleanenergycouncil.org.au Gegründet: 2007 Ansprechpartner: Mr. Kane Thornton (Chief Executive) Zweck: Der Clean Energy Council ist durch die Fusion von BCSE (Australian Business Council for Sustainable Energy) und Auswind (Australian Wind Energy Industry Association) entstanden. Dieser Verband arbeitet aktiv mit Regierung und Behörden bzgl. Regulierungen und Entwicklung der Industrie für ern. Energien zusammen. Ist u.a. für die Akkreditierung von Installationsfirmen im Bereich PV zuständig. Construction Industry Engineering Services Group Ltd Postanschrift: PO Box 29, Burwood VIC 3125 Telefon: +61 3 9888 7688 Fax: +61 3 9888 7699 Email: jlpilley@bigpond.net.au Abkürzung: CIESG Ansprechpartner: Mr. John L. Pilley Zweck: CIESG ist der nationale Verband der Handwerksverbände vor allem im Ingenieurdienstleistungssektor des Baugewerbes. 69 Profile der Marktakteure Sustainable Business Australia Adresse: Legion House, Level 2, 161 Castlereagh Street, Sydney NSW 2000 Telefon: +61 (0)2 8267 5782 Internet: http://www.sba.asn.au/sba/ Email: sba@sba.asn.au Gegründet: 1991 Mitgliederzahl: 150 Abkürzung: EBA Ansprechpartner: Mr Andrew Petersen (CEO) Zweck: Versuchen Wirtschaft und Politik mit Wissenschaftlern, Investoren, etc. zusammenzubringen. Green Building Council Australia Adresse: Level 15, 179 Elizabeth Street, Sydney NSW 2000 Postanschrift: PO Box Q78, QVB, Sydney NSW 1230 Telefon: +61 2 8239 6200 Fax: +61 2 8252 8223 Internet: www.gbca.org.au Email: info@gbca.org.au Ansprechpartner: Romilly Madew (CEO) Zweck: Förderung und Entwicklung einer nachhaltigen Immobilienindustrie und Annahme von ökologischen Bauweisen. Housing Industry Association Adresse: 79 Constitution Avenue, Campbell ACT 2612 Telefon: +61 2 6245 1300 Fax: +61 2 6257 5658 Email: enquiry@hia.com.au Internet: www.hia.com.au Gegründet: 1965 Mitglieder: 42.000 Abkürzung: HIA Ansprechpartner: Neil Evans (Regional Executive Director ACT/Southern NSW) Zweck: Förderung der Bautechniken für Wohnungen, Interessenverband der Bauunternehmen, Sammlung und Auswertung von Baustatistiken, Förderung energieeffizienter Bauprodukte und Technologien. 70 Profile der Marktakteure Industry Capability Network Adresse: 620 Macauley Street, Albury NSW 2640 Telefon: +61 2 6041 5226 Email: klausb@icnnsw.org.au Internet: www.icn.org.au Gegründet: 1984 Abkürzung: ICN Ansprechpartner: Klaus Baumgartel (National Sector Mgr Clean Technology) Zweck: Förderung der Vernetzung von großen und kleinen Projekten in Australien und Neuseeland. Das Netzwerk bietet eine Platform für Projektmanager und ist ein unabhängiger Verband. Insulation Council of Australia and New Zealand Adresse: Suite 301, Leicester Street, Carlton VIC 3053 Telefon: +61 3 9265 4096 Internet: www.icanz.org.au Email: info@icanz.org.au Abkürzung: ICANZ Zweck: Förderung der Industrie im Bereich Glas- und Steinwolle-Isolierungen. Master Builders Australia Inc. Adresse: Level 1, 16 Bentham Street, Yarralumla ACT 2600 Postanschrift: PO Box 7170, Yarralumla ACT 2600 Telefon: +61 2 6202 8888 Fax: +61 2 6202 8877 Internet: www.masterbuilders.com.au Email: enquiries@masterbuilders.com.au Abkürzung: MBA Gegründet: 1870 Mitglieder: 31.000 Ansprechpartner: Mr. Wilhelm Harnisch (Chief Executive Officer) Zweck: Hauptverband der Bauindustrie, der die Interessen von Unternehmen vertritt. 71 Profile der Marktakteure National Association of Testing Authorities Adresse: 7 Leeds Street, Rhodes NSW 2138 Postanschrift: PO Box 7507, Silverwater NSW 2128 Telefon: +61 2 9736 8222 Fax: +61 2 9743 5311 Internet: www.nata.asn.au Email: corpcomm@nata.com.au Abkürzung: NATA Ansprechpartner: Ms. Susan Jones (State Manager NSW und ACT) Zweck: NATA ähnelt dem TÜV in Deutschland. Die Behörde führt Produkttests durch. Timber and Building Materials Association NSW Ltd Adresse: Suite 603 Level 6, 486 Pacific Highway, St Leonards NSW 2065 Postanschrift PO Box 518, St Leonards NSW 1590 Telefon: +61 2 9277 3100 Fax: +61 2 9437 1222 Internet: www.tabma.com.au Email: info@tabma.com.au Mitglieder: 160 Ansprechpartner: Colin Fitzpatrick Zweck: Repräsentanz von NSW Firmen im Bereich Holzbaumaterialien und Hardware Einzelhandel. 72 Profile der Marktakteure 8.2 Messen und Veranstaltungen ab 2015 Titel All-Energy Australia / Australian Sustainability / ATRAA Solar Conference Datum 07. – 08. Oktober 2015 Ort Melbourne Convention & Exhibition Centre Information www.all-energy.com.au/ All-Energy Australia reflektiert die wachsende Bedeutung von sauberer Energie für Australiens Wirtschaft und Gesellschaft. Interessant ist die Messe vor allem für Anbieter im Bereich erneuerbare Energien. Titel DesignBUILD Australasia Datum 04.-06. März 2016 Ort Melbourne Convention & Exhibition Centre Information www.designbuildexpo.com.au DesignBUILD ist Australiens größte Gebäude Expo, die neue, innovative und nachhaltige Innovationen in der Gebäudeplanung zeigt. Interessant vor allem für Bauherren, Architekten und Installateure. Titel Green Cities 2016 Datum 22.-24. März 2016 Ort Grand Hyatt Melbourne Information www.greencities.org.au Green Cities ist eine der größten und einflussreichsten Konferenzen zu “grünen Gebäuden” im Asien-Pazifik Raum. Sie bietet den Besuchern vor allem neue Ideen in nachhaltigem Bauen, Networking und zeigt neue Produkte und Technologien auf. Titel HIA Melbourne Home Show Datum 21.-24. April 2016 Ort Melbourne Exhibition Centre Information www.hiahomeshow.com.au/ Jährlich in allen Großstädten Australiens stattfindende Messe für Fachpublikum und Konsumenten, die Bauprodukte und Techniken für Häuser vorstellen. Titel HIA Sydney Home Show Datum 26.-29. Mai 2016 Ort Sydney Showground Exhibition Centre Homebush Information www.sydneyhomeshow.com.au/ 73 Profile der Marktakteure Titel HIA Perth Homeshow Datum 04.-07. März 2016 Ort Perth Convention & Exhibition Centre Information www.hiahomeshows.com.au/ Titel Solar 2016 Exhibition and Conference Datum 04.-05. Mai 2016 Ort Melbourne Convention & Exhibition Centre Information http://www.solar2015.com.au/ Jährlich vom Australian Solar Council organisierte Ausstellung und Konferenz für die Solarindustrie. Titel Total Facilities 2015 Datum 06.-07. April 2016 Ort Sydney Exhibition Centre, Glebe Island Information http://www.totalfacilities.com.au/ Total Facilities ist Australiens größte Industriemesse für Gebäude und Einrichtungen. Es werden Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz in Gebäuden vorgestellt. Titel 2016 AIRAH Conference Datum 2016 Ort Melbourne Information http://www.airah.org.au/ Der Fachverband AIRAH repräsentiert 10.000 Mitglieder in Australien und veranstaltet eine zweitägige Konferenz rund um die Themen Kühlung, Heizung, Ventilation. 74 Profile der Marktakteure 8.3 Fachzeitschriften Titel Austral Ecology – Journal of Industrial Ecology Inhalt Themen sind u. a. Material-/Energieflussstudien, technologischer Wandel und umweltorientierte Industrieparks. Auflage 8 Magazine/Jahr Herausgeber John Wiley & Sons Australia, Ltd. Postadresse PO Box 1226 Milton QLD 4064 Ph: +61 7 38599611 Fax: +61 3 38599 627 http://onlinelibrary.wiley.com/ custservice@wiley.com Titel Infolink - Building Products News Inhalt Informationen über neue Produkte und Materialien in der Baubranche Auflage 6 Magazine/Jahr Herausgeber Cirrus Media Postadresse Locked Bag 2999 Chatswood NSW 2067 Ph: +61 2 8484 2999 Fax: +61 2 8484 0633 www.cirrusmedia.com.au martin.sinclair@cirrusmedia.com.au Titel Construct Magazine Inhalt Informationen über Innovationen und Forschung in der Bauindustrie Auflage 4 Magazine / Jahr Herausgeber The Australian Institute of Building Postadresse GPO Box 1467 Canberra ACT 2601 Ph: +61 2 6247 7433 Fax: +61 2 6248 9030 www.aib.org.au 75 Profile der Marktakteure Titel Earth Garden Inhalt Earth Garden stellt u. a. Informationen über alternative Energien bereit. Auflage 4 Magazine/Jahr Herausgeber Alan T. & Judith K. Gray Postadresse PO Box 2 Trentham VIC 3458 Ph: +61 3 5424 1819 Fax: +61 3 5424 1743 www.earthgarden.com.au Titel EcoGeneration Inhalt Die Zeitschrift behandelt Themen im Bereich der nachhaltigen Energieerzeugung, z. B. das Design und die Konstruktion von erneuerbaren Energien. Auflage 6 Magazine/Jahr Herausgeber Great Southern Press Postadresse GPO Box 4967 Melbourne VIC 3001 Ph: +61 3 9248 5100 Fax: +61 3 9602 2708 www.ecogeneration.com.au query@ecogenmagazine.com Titel Ecos Magazine Inhalt Wissenschaft und Nachhaltigkeit in Industrie und Umwelt sind der Schwerpunkt vom Ecos Magazine. Auflage 12 Magazine/Jahr Herausgeber CSIRO Publishing Postadresse PO Box 1139 Collingwood VIC 3066 Ph: +61 3 9662 7500 Fax: +61 3 9662 7555 www.publish.csiro.au/ecos ecos@csiro.au 76 Profile der Marktakteure Titel Eco Voice - EcoNews Inhalt Das Magazin sammelt und veröffentlicht Informationen und Ideen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung. Auflage 12 Magazine/Jahr Herausgeber Carbon Market Postadresse 6/15 Marine Parade St Kilda VIC 3182 Ph: +61 3 9593 9665 Fax: +61 3 9593 9071 www.ecovoice.com.au Titel Energy Source & Distribution Inhalt Energy Source & Distribution konzentriert sich auf alle Möglichkeiten der Energieerzeugung, u. a. auf Solarenergie und Biomasse. Auflage 6 Magazine/Jahr Herausgeber The Magazine Publishing Company Postadresse PO Box 406 Nundah QLD 4012 Ph: +61 7 3866 0000 Fax: +61 7 3866 0066 www.tmpc.com.au energy@tmpc.com.au Titel GreenSmart Guide Inhalt Das Magazin sammelt und veröffentlicht Informationen und Ideen im Hinblick auf energieeffiziente Bauprodukte und Techniken und deren Anbieter. Auflage Jährlich Herausgeber HIA Publishing Pty Ltd Postadresse 79 Constitution Avenue Campbell ACT 2612 Ph: +61 2 6245 1300 Fax: +61 2 6257 5658 www.hia.com.au Titel Master Builder Inhalt Offizielles Magazin des “Master Builder” – Verbandes Auflage 5 Magazine / Jahr Herausgeber Crowther-Blayne & Associates Postadresse PO Box 824 Surfers Paradise Qld 4217 Ph: +61 3 9411 4534 www.mbav.com.au 77 Profile der Marktakteure Titel ReNew-Technology for a Sustainable Future Inhalt ReNew ist die führende Informationsquelle über nachhaltige Technologien. Auflage 4 Magazine/Jahr Herausgeber ATA (Alternative Technology Association) Adresse Level 1, 39 Little Collins Street Melbourne VIC 3000 Ph: +61 3 9639 1500 Fax: +61 3 9639 5814 www.ata.org.au ata@ata.org.au Titel Sustainability Matters Inhalt Informationen zur Abfallbehandlung, Ressourcenerholung und nachhaltige Angelegenheiten. Auflage 6 Magazine/Jahr Herausgeber Westwick-Farrow Publishing Postadresse Locked Bag 1289 Wahroonga NSW 2076 Ph: +61 2 9487 2700 www.westwick-farrow.com.au sm@westwick-farrow.com.au Titel WME – Environment Business Magazine Inhalt WME liefert in einem unabhängigen Rahmen Nachrichten, Veranstaltungen und Themen in den Bereichen Umwelt und Umweltindustrie. Auflage 11 Magazine/Jahr Herausgeber Waste Management & Environment Media Pty Ltd Postadresse GPO Box 499 Sydney NSW 2001 Ph: +61 2 9252 9440 www.wme.com.au richard@wme.com.au 78 Literaturverzeichnis Für die Erstellung des Berichtes wurden eine Vielzahl von verschiedenen Quellen benutzt. Die Firmenwebseiten sind hier nicht erneut einzeln aufgeführt, da sie bereits im Text erscheinen. Im Folgenden wurden diese Quellen verwendet: Webseiten von Behörden und Verbänden: Australian Building Codes Board, www.abcb.gov.au Australia – United Nations Security Council 2013-2014, https://australia-unsc.gov.au/ Australian Bureau of Statistics, http://www.abs.gov.au/ Australian Competition and Consumer Commission, www.accc.gov.au Australian Constructors Association (ACA), www.constructors.com.au Australian Construction Forecasting Council, http://www.cfc.acif.com.au Australian Energy Regulator, www.aer.gov.au Australian Energy Market Operator, www.aemo.org.au Australian Government, www.alp.org.au Australian Procurement and Construction Council, www.apcc.gov.au Australian Solar Cooling Interest Group, http://ausscig.com.au/index.html Australian Solar Council, http://solar.org.au/ Australian Renewable Energy Agency (ARENA) www.arena.gov.au Australian Window Association, www.awa.org.au Budget 2015, www.budget.gov.au Building Sustainability Index, www.basix.nsw.gov.au Business Insider, www.businessinsider.com.au Building Products News, http://www.bpn.com.au/home City Switch Green Office, www.cityswitch.net.au Clean Energy Council, www.cleanenergycouncil.org.au/ COAG, www.coag.gov.au Commonwealth of Australian Law, http://fedlaw.gov.au Department of the Environment, http://www.climatechange.gov.au/u Department of the Environment, Climate Change, Energy and Water in ACT, www.environment.act.gov.au Department of Foreign Affairs and Trade, www.dfat.gov.au Department of Industry, www.ret.gov.au Energy Efficiency Opportunities Act 2006, www.energyefficiencyopportunities.gov.au Energy Rating, http://www.energyrating.gov.au/ Energy Savings Scheme, http://www.ess.nsw.gov.au/Home Essential Services Commission, www.esc.vic.gov.au Energy Supply Association of Australia, www.esaa.com.au Energy White Paper, http://ewp.industry.gov.au/ Geoscience Australia, www.ga.gov.au/ Germany Trade and Invest, www.gtai.com 79 Government of South Australia, http://www.sa.gov.au FluoroCycle, http://www.fluorocycle.org.au/ International Monetary Fund, www.imf.org Insulation Council of Australia, www.icanz.org.au Master Builders Association, www.masterbuilders.com.au/ National Australian Built Environment Rating System, www.nabers.com.au NSW Office of Environment & Heritage, www.environment.nsw.gov.au Northern Territory Government, http://www.nt.gov.au/ Parliament of Australia, www.aph.gov.au Reserve Bank of Australia, www.rba.gov.au/ South Australian Government – Renewables SA, www.renewablessa.sa.gov.au Sustainability Victoria, www.sustainability.vic.gov.au Water Efficiency Labeling and Standards (WELS) Scheme, www.waterrating.gov.au Window Energy Rating Scheme, www.wers.net World Heritage Fund, http://www.heritage.org/index/country/australia Berichte ABARE – Energy in Australia 2009 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://data.daff.gov.au/data/warehouse/pe_abarebrs99001629/energy_in_aust_09.pdf Australian Construction Industry Forum, Market Report 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource kostenpflichtig einzusehen unter URL: http://www.acif.com.au/shop/acif-reports/australian-construction-market-report59 Austrade, Australian Energy Efficiency Market - Industry Capability Report 2009 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://di.dk/SiteCollectionDocuments/Markedsudvikling/2%20Australian%20Energy%2 0Efficiency%20Industry%20Capability%20Report.pdf Australian Bureau of Statistics – Yearbook 2012 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/abs@.nsf/second+level+view?ReadForm&prodno=13 01.0&viewtitle=Year%20Book%20Australia~2012~Latest~24/05/2012&&tabname=Past %20Future%20Issues&prodno=1301.0&issue=2012&num=&view=& Australian Bureau of Statistics - Information Paper: Towards the Australian Environmental Economic Accounts, 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/mf/4655.0.55.002 Australian Bureau of Statistics - Environmental Issues: Energy Use and Conservation, March 2014 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abs.gov.au/ausstats/abs@.nsf/cat/4602.0.55.001 Australian Bureau of Statistics - Energy in Focus: Energy Efficiency of Australian Homes, April 2010 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/abs@.nsf/productsbyCatalogue/206E5F67BEA87587 CA25771400262CA2?OpenDocument 80 Australian Energy Market Commission – Electricity Price Trends, Final Report, March 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.aemc.gov.au/media/docs/ELECTRICITY-PRICE-TRENDS-FINAL-REPORT609e9250-31cb-4a22-8a79-60da9348d809-0.PDF Australian Government – Continuing Opportunities Report 2011 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: https://eex.govspace.gov.au/files/2014/08/Continuing-Opportunities-2011.pdf Australian Government - Productivity Commission, Electricity Network Regulatory Frameworks Report, April 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.pc.gov.au/inquiries/completed/electricity/report Australian Industry Group – Construction Outlook May 2015 neu abgerufen 12.08.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.aigroup.com.au/constructionoutlook Australian Sustainable Built Environment Council - Australian Green Building Report June 2010: Quellverzeichnis nicht archiviert Australian Building Codes Board – Factsheet on Building Code of Australia EE 2010: Quellverzeichnis nicht archiviert City Switch – National Progress Report 2011 neu abgerufen 22.09.2015, Neue Version der Webressource einzusehen unter URL: http://www.cityswitch.net.au/Portals/0/Progress%20Reports/CitySwitch_National_Prog ressReport2012.pdf BREE – Energy in Australia 2015 neu abgerufen 08.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.industry.gov.au/Office-of-the-ChiefEconomist/Publications/Documents/aes/2015-australian-energy-statistics.pdf BREE – Energy in Australia 2014 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.industry.gov.au/Office-of-the-Chief-Economist/Publications/Pages/Energyin-Australia.aspx BREE – Energy in Australia 2013 Capgemini Consulting – World Wealth Report 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.industry.gov.au/Office-of-the-Chief-Economist/Publications/Pages/Energyin-Australia.aspx neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: https://www.au.capgemini.com/thought-leadership/world-wealth-report-2015-fromcapgemini-and-rbc-wealth-management City of Melbourne, 1200 Buildings – Melbourne Retrofit Survey 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.melbourne.vic.gov.au/1200buildings/Resources/Pages/RetrofitSurvey2013.a spx Clean Energy Council – Clean Energy Australia Report 2013 81 Webressource nicht archiviert Clean Energy Council – Clean Energy Australia Report 2014 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.cleanenergycouncil.org.au/policy-advocacy/reports/clean-energy-australiareport.html Clean Energy Council, Solar Hot Water & Heat Pump Study 2011 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.cleanenergycouncil.org.au/technologies/solar-water-heating.html Council of Australian Governments - National Strategy on Energy Efficiency, July 2009 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.coag.gov.au/node/218 Department of Foreign Affairs and Trade – Composition of Trade Australia, May 2014 neu abgerufen 22.09.2015, Neue Version der Webressource einzusehen unter URL: http://dfat.gov.au/about-us/publications/Pages/composition-of-trade.aspx Environmental Issues: People’s View and Practices, 2005 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abs.gov.au/AUSSTATS/abs@.nsf/Lookup/4602.0Main+Features1Mar%202 005?OpenDocument ESAA – Electricity Gas Australia 2014, 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Abruf gebührenpflichtig unter: http://www.esaa.com.au/shop Germany Trade & Invest – Wirtschaftsstrukturen und –chancen, August 2015 neu abgerufen 12.01.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter der URL: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Geschaeftspraxis/wirtschaftsst ruktur-und-chancen,t=wirtschaftsstruktur-und-chancen--australien,did=1303390.html Germany Trade & Invest – Branche Kompakt - Bauwirtschaft Australien, September 2014 neu abgerufen 12.01.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/maerkte,did=887828.html Germany Trade & Invest – Wirtschafstdaten kompakt: Australien, 2014, 2015 neu abgerufen 12.01.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.gtai.de/GTAI/Navigation/DE/Trade/Maerkte/Wirtschaftsklima/wirtschaftsd aten-kompakt,t=wirtschaftsdaten-kompakt--australien,did=1250536.html IBIS World Industry Report E- Construction in Australia, May 2014, March 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL: http://www.ibisworld.com.au IBIS World Industry Report E 4114 - Commercial & Industrial Building Construction in Australia, 2014 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL: http://www.ibisworld.com.au IBIS World Industry Report E 3011 – House Construction in Australia, April 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL: http://www.ibisworld.com.au 82 IBIS World Industry Report E3021– Commercial and Industrial Building Construction in Australia, January 2015 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource nur mit Benutzerkonto einzusehen unter URL: http://www.ibisworld.com.au Infrastructure Australia – National Infrastructure Plan, Juni 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://infrastructureaustralia.gov.au/policy-publications/publications/Report-to-COAGNational-Infrastructure-Plan-June-2013.aspx Melbourne Energy Institure, University of Melbourne – Zero Carbon Australia Buildings Plan, August 2013 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://bze.org.au/node/1440 The Parliament of the Commonwealth of Australia - Building Energy Efficiency Disclosure Bill 2010 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.aph.gov.au/Parliamentary_Business/Bills_Legislation/bd/bd0910/10bd152 Sonstige Quellen ABC News neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abc.net.au/news/2015-07-12/government-lobbies-for-cefc-to-stop-windfarm-funding/6613590 Australian Building Council Board – Work Program on Energy Efficiency neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.abcb.gov.au/en/work-program/energy-efficiency.aspx Ecolibrium magazine, Oktober 2014, Printausgabe Ecolibrium magazine, November 2014, Printausgabe Ecolibrium magazine, August 2014, Printausgabe International Energy Agency – National Framework for Energy Efficiency neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-21658-en.php International Energy Agency - National Strategy on Energy Efficiency (NSEE) neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.iea.org/policiesandmeasures/pams/australia/name-24679-en.php RenewEconomy neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://reneweconomy.com.au/2015/arena-seeking-large-scale-solar-projects-under135mwh-45619 / http://reneweconomy.com.au/2015/rooftop-solar-battery-storage-todominate-australian-grid-58078 Sydney Morning Herald neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.smh.com.au/federal-politics/political-news/australia-will-miss-emissionstarget-due-to-direct-action-un-says-20141121-11rn2h.html The Australian 83 neu abgerufen 22.09.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.theaustralian.com.au/national-affairs/shorten-bill-for-ret-proving-a-tallorder-at-85bn/story-fn59niix-1227473374725?sv=4a83df97219886db1c0845785fafafff WA Chamber of Commerce - Electrical appliances and equipment - importing, selling or hiring neu abgerufen 19.01.2015, Webressource einzusehen unter URL: http://www.commerce.wa.gov.au/publications/electrical-appliances-and-equipmentimporting-selling-or-hiring WME magazine, Dezember 2014/Januar 2015, Printausgabe WME magazine, November 2014, Printausgabe WME magazine, Oktober 2014, Printausgabe WME magazine, September 2014, Printausgabe WME magazine, Juni 2014, Printausgabe WME magazine, Mai 2014, Printausgabe WME magazine, April 2014, Printausgabe WME magazine, März 2014, Printausgabe 84 Anhang Anhang 1: Nationale und föderale Initiativen im Bereich Energieeffizienz Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite Australian Sustainable Schools Initiative (AuSSI) Alle Australische Schulen Offen für Bewerbungen AuSSI is a partnership of the Australian Government, all state and territory governments and the Catholic and Independent school sectors. Bitte hier klicken Arena Research and Development Programme Alle Unterstützung des Ressourcenmanagements in Schulen, unter anderem auch Energienutzung Gefördert im Rahmen des UN Decade of Education for Sustainable Development Programms Förderung von $A 300 Mio bis 202 für die Enwicklung von erneuerbaren Technolgien, die die kommerzielle Einführung von Technologien im erneuerbaren Bereich in Australien unterstützt. R&D Laufend Australian Renewable Energy Agency (Arena) Bitte hier klicken Building Code of Australia Energy efficiency provisions for Class 2 to 9 buildings Alle Obligatorisch für neue gewerbliche und öffentliche Gebäude. Laufend Australian Building Codes Board (ABCB) / Council of Australian Government (COAG) Bitte hier klicken Carbon Farming Initiative Alle Energieeffizienz Vorgaben für Gebäude der Klassen 2 bis 9 enthalten im National Construction Code Volume One - Building Code of Australia (BCA) zum Ziel der Emissionsreduzierung. Mit A$ 250 Mio. gefördertes Programm, Landwirte können carbon credits für emissionsverringerte Bewirtschaftung sammeln und diese weiter verkaufen Seit Juli 2014 Teil des Emissions Reduction Fund (Wert A$ 2,25 Mrd) Speziell definierte Anforderungen für die Eignung zur Teilnahme Offen für Bewerbungen Australian Government/ Department of the Environment Bitte hier klicken 85 Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite Emissions Reduction Fund Alle Gesetzgebung Offen für Bewerbungen Australian Government/ Department of the Environment Bitte hier klicken Emerging Renewable Program (ERP) Alle Gesetzgebung Laufend Australian Renewable Energy Agency (Arena) Bitte hier klicken Clean Energy Finance Corporation / Low Carbon Australia Alle In Australien angesiedelte Projekte Offen für Bewerbungen Clean Energy Finance Corporation / Low Carbon Australia Bitte hier klicken Clean Energy finance Corporation (CEFC) Funding Streams Alle Gesetzgebung laufend Clean Energy Finance Corporation Bitte hier klicken Commercial Building Disclosure (CBD) Program Alle Das Programm unterstützt australische Unternehmen und private Haushalte bei aktiven Maßnahmen der Emissionssenkung. A$ 215 Mio. Förderungmittel für Technologien, die Kosten senken und die die Nutzung von Technologien im Bereich erneuerbaren Energien unterstützen. Finanzfonds in Höhe von rund A$ 10 Mrd (2013-2017) für Wettbewerbsfähigkeit und Investment in erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Emissionseinsparung Investierung in die Vermarktung und Bereitstellung von erneuerbarer Energien und energieeffizienten Technologien Verkäufer und Vermieter von Büroflächen > 2.000 qm müssen EnergieeffizienzDaten offenlegen. Gesetzgebung Laufend Australian Government Bitte hier klicken Energy Efficiency in Government Operations (EEGO) Alle Auflagen für den Energieverbrauch in Regierungsgebäuden, u.a. mindestens 4,5-Sterne NABERS Rating für Büroflächen >2.000 qm Gesetzgebung Laufend Australian Government / Department of Industry Bitte hier klicken 86 Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite Enhanced Project By-Law Scheme (EPBS) Alle AusIndustry Bitte hier klicken Alle Projekte müssen Teil des Australian Industry Participation (AIP) Plan sein. Gesetzgebung Offen für Bewerbungen Minimum Energy Performance Standards (MEPS) & Energy Rating Labelling Scheme Nationwide House Energy Rating Scheme (NatHERS) Tariffzollkonzessionen für die Einfuhr von Gütern zur Nutzung bei Projekten in verschiedenen Branchen MEPS Registrierung ist obligatorisch für eine Reihe von Produkten in Australien und Neuseeland. Verkauf darf sonst nicht erfolgen. Laufend Australian & New Zealand Governments / E3 Committee / Department of Industry Bitte hier klicken Alle Rahmenwerke zur Bewertung der Energieeffizienz in Gebäuden NatHERS & BASIX Software muss den Vorgaben im BCA entsprechen Laufend NatHERS National Administrator / NSW Department of Planning BASIX Bitte hier klicken Alle Förderung von geeigneten Energiesystemen mit erneurebaren Energiequellen Privatpersonen & KMU’s Laufend Australian Government/ Clean Energy Regulator Bitte hier klicken Alle Steuererleichterungen für F&E Speziell definierte Anforderungen für die Eignung zur Teilnahme, u.a. muss Umsatz weniger als A$ 20 Mio p.a. betragen Offen für Bewerbungen AusIndustry / Australian Taxation Office Bitte hier klicken BASIX for NSW Small-scale Renewable Energy Scheme (SRES) Research & Development (R&D) Tax Incentive 87 Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite ACT Energy Efficiency Improvement Scheme (EEIS) ACT Gesetzliche Vorschriften für Energy Retailers - Retailer Energy Savings Obligation (RESO) - zum Zweck der Energieeinsparung Gesetzgebung (Energy Efficiency (Cost of Living) Improvement Act 2012) regelt Teilnahme Laufend, nur noch bis Ende 2015 ACT Government / Environment and Sustainable Development Directorate Bitte hier klicken ACTSmart Business Energy and Water Program ACT 50% Rabatt für Umternehmen für Upgrades zum Zweck der Energie- und Wassereffizienz Offen für Bewerbungen ACT Environment and Sustainable Development Directorate Bitte hier klicken NSW Energy Efficiency Action Plan NSW Ziel ist die Kostensenkung für Unternehmen und Haushalte im Zuge der stetig steigenden Strompreise in Australien, Ziel ist die Einsparung von 16.000 GWh bis 2020 Laufend New South Wales Government / Environment & Heritage Bitte hier klicken NSW Sustainability Advantage Program NSW Hilfe für Unternehmen zur Steigerung der Rentabilität und Wettbewerbsfähigkeit Ausgeschlossen sind Regierungsstellen, sowie Unternehmen mit Stromkosten von mehr als A$ 20.000 pro Jahr oder mehr als 10 Vollzeitangestellten Verschiedene Initiativen, 50% der in NSW verfügbaren Mietfläche soll mindestens 4 Sterne bei Energieeffizienz und Wasserefffizienz im NABERS Rating bis 2020 erreichen Speziell definierte Zeitpläne und Fristen sind Teil des Programms Offen für Bewerbungen Office of Environment & Heritage (OEH) Bitte hier klicken NSW Energy Saver NSW Förderung der Energieeffizienz seitens der Unternehmen Speziell definierte Branchen und Technologien Laufend Office of Environment & Heritage (OEH) Bitte hier klicken NSW Environmental Upgrade Agreements NSW Finanzierungshilfen für Eigentümer von Gebäuden für Energieeffizienz-Upgrades Nur von bestimmen Gemeinden angeboten: City of Sydney, Parramatta City Council, North Sydney Council, Lake Macquarie City Council, The City of Newcastle Offen für Bewerbungen New South Wales Government / Environment & Heritage Bitte hier klicken 88 Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite Energy Efficiency Training Program NSW Office of Environment & Heritage (OEH) Bitte hier klicken NT Projekte im Zusammenhang mit Hochschulbildung oder berufsbegleitender Bildung KMUs Offen für Bewerbungen ecoBiz NT Offen für Bewerbungen Northern Territory Government / Department of Business Bitte hier klicken ecoBiz Queensland & ClimateSmart Business Cluster Program QLD Trainingprogramm für Handwerker and handwerksnahe Branchen für Energieeffizienz-Management Förderung von KMUs mit bis zu A$ 20.000 pro Unternehmen für effizientere Betriebsprozesse, u.a. Energienutzung Informations- und Trainingsprogramm für Unternehmen zum Zweck der Effizienzsteigerung, Technologien werden ebenfalls gefördert im Rahmen von Finanzhilfen Speziell definierte Anforderungen für die Eignung zur Teilnahme Offen für Bewerbungen Bitte hier klicken Solar Bonus Scheme QLD Teilnahmeberechtigt sind Haushalte und Unternehmen aus QLD, jedoch nicht im süd-osten des Bundesstaates. Offen für Bewerbungen Retailer Energy Efficiency Scheme (REES) SA Laufend Essentail Services Commission of South Australia Bitte hier klicken BSA Energy Efficiency Program SA Vergütung von überschüssigem Strom, erzeugt durch PV-Anlagen, der in as QLDNetz eingespeist wird. Ansprechpartner für die Gesetzgebung verschiedener Industrien (Elektrizität, Gas, Wasser, Häfen und Eisenbahn) in South Australia Finanzhilfen im Gesamtwert von $300.000 über 3 Jahre, max. $10.000 pro Unternehmen für Durchführung von Energy Audits Department of Environment and Heritage Protection / Chamber of Commerce and Industry Queensland Queensland Government/ Department of Energy and Waste Laufend SA Government / Business Sustainability Alliance Bitte hier klicken Für KMUs 89 Bitte hier klicken Programm Staat Beschreibung Anforderungen an Teilnehmer Status Behörde Webseite Energy Efficient Design Guidelines TAS Richtlinien für Hausbauer und Designer Laufend Hobart City Council Bitte hier klicken Grow Me The Money VIC EnergieeffizienzRichtlinien in neuen Gebäuden und Anbauten 12-Stufen-Programm für KMUs zum Zweck der Kosteneinsparung Für KMUs Offen für Bewerbungen Bitte hier klicken 1200 Buildings Program / Zero Net Emissions by 2020 – update 2014 VIC Finanzfond für die Sanierung von Bürogebäuden in der Stadt Melbourne zur Erhöhung der Energieeffizienz Eigentümer und Verwalter von Bürogebäuden in der City of Melbourne Laufend Environment Protection Authority Victoria (EPA Victoria) and the Victorian Employers' Chamber of Commerce and Industry (VECCI) City of Melbourne Sustainable Melbourne Fund VIC KMU‘s Laufend Melbourne City Council Bitte hier klicken The Victorian Sustainability Fund VIC 100% Kredifinanzierung von Gebäudenachrüstungen für nachhaltige und umweltfreundliche Technologien im Solarbereich. Förderung von Ressourceneffizienz und Produktivität für KMUs im Rahmen des "Smarter Resources Smarter Business - Energy and Materials Program" Finanzierungshilfen für Energieeffizienz in Gebäuden – „Resource Efficient Buildings“ Laufend State Government Victoria Bitte hier klicken 90 Bitte hier klicken Anhang 2: Gesamtübersicht der regulierenden Behörden und Vorschriften in den einzelnen Bundesstaaten und Territorien Zuständige Behörde (Legislation) Regulatory function NSW Vic Qld SA WA Independent Market Operator / Western Power Corp. Economic Regulation Authority (ERA) Tas ACT NT AEMO AEMO Power and Water Corporation AEMC/AER AEMC/AER Utilities Commission Wholesale Market Market and system operator AEMO AEMO AEMO AEMO Regulation AEMC/AER AEMC/AER AEMC/AER AEMC/AER Transmission access / pricing AER AER AER AER ERA AER AER Utilities Commission Distribution access / pricing AER AER AER AER ERA AER AER Utilities Commission Licensing / compliance IPART and Dep. of Trade & Investment ESC Dep. of Energy & Water Supply ESCOSA ERA OTTER Independent Competition & Regulatory Commission (ICRC) Utilities Commission Retail Licensing / compliance AER ESC Dep. of Energy & Water Supply AER ERA AER AER Utilities Commission 91 Regulatory function NSW Standing tariff prices for small customers - Safety Dep. of Trade & Investmen t/ Work Cover Authority Environment protection Environment Protection Authority Vic - Energy Safe Victoria Environment Protection Authority Victoria Qld Queensland Competition Authority (bis Juli 2016) Department of Justice and Attorney General – Electricity Safety Office/ Workplace Health and Safety Department of Environment & Heritage Protection SA WA Tas ACT NT - Public Utilities Office OTTER ICRC Treasury Department of State Development SA Department of Commerce – Energy Safety Department of Justice – Workplace Standards Tasmania Office of Regulatory Services – WorkSafe Northern Territory Work Health Authority - NT Worksafe Environmental Protection Authority Environment Protection Authority – TAS, Department of Primary Industries, Parks, Water and Environment – EPA Division Environment & Sustainable Development Directorate – Environment Protection Authority Environment Protection Authority –SA Quelle: ESAA, Electricity Gas Australia 2015 92 Department of Lands, Planning & Environment Anhang 3: Gesamtüberblick Einspeisetarife in Australien Einspeisetarif Start des Programmes Einspeisung Tarifstufen ACT NSW Seit 14 Juli 2011 nicht mehr reguliert. Solar Bonus Scheme (nicht für neue Anträge) Netto Je nach Stromhändlerkonditionen Netto Solar Bonus Scheme: 20 cents/kWh (1 Januar 2010 - 31 Dezember 2016) Sonst richtet sich die Rate nach Angebot des Händlers, NSW Government schlägt vor: 4,4 5,8 cents/kWh TAS WA VIC Queensland Solar Bonus Scheme (nicht für neue Anträge) Netto Tarif vor 07/2012: 44 cents/ kWh QLD Solar feed-in Scheme (nicht für neue Anträge) SA Tarif reguliert seit 1. Januar 2014 Tarif reguliert seit 1. Januar 2015 Gültig für Alice Springs Area seit 2008 Netto Vergütung variiert nun nach lokalem Anbieter: Netto Tarif 1. Juli 2015 – 30. Juni 2016: 5,5 cents/kWh Lokale Versorger sind verplichtet einen Einspeisetarif anzubieten. Netto Renewable Energy Buyback Scheme (REBS) Vergütung variiert nun nach lokalem Anbieter, ungefähr 6 cents/kWh The Essential Services Commission of South Australia (ESCOSA) gibt ein “Minimum retailer payment” vor: 5,3 – 9,8 c/kWh (bis 31 Dezember 2016) Netto The Essential Services Commission (ESC) gibt vor: 6,2 cents/kWh Netto Alice Springs Solar Initiative: 51,28 c/kWh; max. $5/Tag (keine neuen Anträge) Beispiel Synergy (7,13 cents/kWh) NT Haushalte: 19,23 cents/kWh Unternehmen: 22,37 cents/kWh Time of Use Rate Peak (6am 6pm): 28,63 cents/kWh Off-peak (6pm 6am): 16,12 cents/kWh Webseite Hier Klicken Hier klicken Hier klicken Hier klicken Quelle: Regierungswebseiten (Angaben ohne Gewähr) 93 Hier Klicken Hier klicken Hier klicken Hier klicken 94