Trendreport 2011 - K-MB

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Trendreport 2011 - K-MB
SPECIAL REPORT:
YEAR:
KMB-TC-1011-C
SPECIAL REPORT
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TREND-CHECK
2011
SEKTION
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THEMA
GESELLSCHAFT
S E I T E TREND-CHECK
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SEKTION
THEMA
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TREND-CHECK 2011
EINBLICKE IN DIE ZUKUNFT DER EUROPÄISCHEN KONSUMKULTUR
INHALT
A
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F
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H
I
J
SSTTRRI C
I CTTLLYY TTRRAANNSSPPAARREENNCTY
STATUS
5
GESELLSCHAFT
MUSIK
ENTERTAINMENT
MARKE
PEOPLE
SHOPPING
TRAVEL
MODE
SPORT
DIGITAL
7
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AUTOR
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TREND-CHECK
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THEMA
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SEKTION
THEMA
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STATUS
Willkommen im neuen Jahrzehnt.
Völlig transparent:
Die Zusammensetzung unseres
Trendchecks
Die Themenbereiche des Trendchecks ergeben sich aus unseren Tätigkeitsfeldern Public Relations, Markenkommunikation und Markenberatung
und prägen die aktuelle Konsumkultur. Zu den neun bisherigen Bereichen
Gesellschaft, Musik, Entertainment, Marke, People, Shopping, Metropole,
Mode und Sport ergänzen wir dieses Jahr noch das Thema Digital. Wir, als
Generation der digital natives, wollen auch hier unsere Augen nach neuen
Trends und Möglichkeiten offen halten.
Wir geben für alle zehn Themen einen Ausblick auf das Jahr 2011 und
beleuchten rückwirkend die Geschehnisse der letzten zwölf Monate.
Bei der Auswertung der Ergebnisse vertrauen wir neben Erfahrungswerten
aus mittlerweile sechs Jahren Agenturgeschichte auch auf die Meinungen
von 500 Journalisten und Meinungsführern. Transparent wie der Obertrend
des Jahres 2011 geben diese uns Einblicke in ihre ganz persönlichen Erwartungen für das kommende Jahr. Oft zeigen sich hier auch Tendenzen von
internationaler Gültigkeit.
Unsere Rückblicke auf das Jahr 2010 sind nützlich, um längerfristige
Trends von kurzfristigen Tendenzen zu unterscheiden. Auch hier zeigen
wir Transparenz: Wir untersuchen die Vorhersagungen des vergangenen Jahres zu jedem Themenbereich und bewerten die Ergebnisse durch eine prozentuale Trefferquote. Darüber hinaus hilft der Trendcheck Entwicklungen aufzuzeigen, die sich schon im letzten Jahr in der Aufwärtsbewegung
befanden und die weiter an Bedeutung gewinnen werden.
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Zwölf Monate sind vorbei. Eine Weltwirtschaftskrise liegt hinter uns, in einer Eurokrise stecken wir noch und die Fußball WM machte Europa unter sich aus. Es
ist viel passiert seitdem wir das letzte Mal nach den Tendenzen der europäischen
Konsumkultur fragten.
Für das neue Jahrzehnt stehen die Zeiten auf Sturm. Stürmisch steigen alle
Wirtschaftsdaten nach der Krise an und Arbeitslosigkeit ist aus dem Fokus der
Medienberichterstattung verschwunden. Auf der anderen Seite schwappen
Wutwellen der Zivilbürger über ihre Regierungen, der weltweite Klimaschutz
kommt trotz aller Kongresse nicht recht in Tritt und wir, ja wir schreiben über den
Trend zu mehr Transparenz.
Als wir im September 2010 mehrere hundert europäische Meinungsführer
nach den Trends für das Jahr 2011 fragten, war Wikileaks noch eine Randnotiz.
Mit dem Medienrummel um diese eine Webseite hat allerdings auch unser zentraler Konsumtrend des Jahres 2011 nur beiläufig zu tun. Was wir aus den vielen
Antworten in den Monaten Oktober und November 2010 qualitativ ausgewertet
und verdichtet haben, steht auf den folgenden Seiten: ein Ausblick auf die Tendenzen der Konsumkultur des Jahres 2011. Diese Trends beschäftigen uns in
den nächsten Monaten bei unserer Kommunikationsarbeit in den Kategorien mit
den unterschiedlichen Zielgruppen. Alle Ergebnisse sind rein qualitative Bewertungen und erheben keinen Anspruch auf quantitative Objektivität.
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GESELLSCHAFT
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RÜCKBLICK GESELLSCHAFT 2010
[ Èric Cantonas ]
[ Margot Käßmann ]
Social Applications
Es liegt in der Natur des Menschen, immer der Lauteste, Erste und Schnellste sein zu müssen. Aber
wenn man einmal ganz unten war, solidarisiert man sich dann mit jenen, denen es nicht so gut geht?
Leider nicht. Es darf schon wieder größenwahnsinnig jongliert werden und wenn gesetzlich festgelegt
wurde, dass der Manager nicht mehr die Monsterboni bekommen darf, dann bekommt es eben der,
Darauffolgende kommt. So verschieben sich einfach nur die Realitäten – Probleme gelöst wurden dadurch
aber nicht. Doch es gab auch positive Gegenbeispiele. Das Miteinander wurde wieder wichtiger, nicht
nur im Web: Online-Plattformen wie Foursquare sind kein geschlossener Rahmen, sondern stellen eine
Hilfe für die reale Welt mit echten Freunden dar. Auch auf politischer Ebene gelang vielen Menschen der
Schulterschluss: Im November protestierten Tausende gegen den Castortransport und im beschaulichen
Schwabenland trat das Bürgertum gegen Bebauungspläne mit Großdemonstrationen an, das Wort des
Jahres wurde dementsprechend erkoren: Wutbürger. Der Friedensnobelpreis ging an Muhammad Junus,
einen Banker, der in Bangladesh Mikrokredite an die arme Bevölkerung verteilte und ihnen damit den
Einstieg in ein besseres Leben geboten hat, das sie anders niemals erreicht hätten. Die Welt ist eben doch
nicht nur schlecht.
Trade something, with someone
In den Nachwehen der Krise saß das Geld bei manchen nicht mehr so locker wie vorher. Und alten
Krempel hatte man von den Jahren vorher immer noch genug. Wieso ihn dann nicht gegen Brauchbares
umtauschen? 2010 gab es diverse, so genannte Swap-Märkte. Was es vereinzelt schon vorher gab, wurde
im letzten Jahr im großen Rahmen bespielt: vielleicht hätte jemand anderes unbedingt gerne die gelbe
Windjacke, das letzte, nicht ganz dem Geschmack entsprechende Geburtstagsgeschenk von Oma und
hat im Gegenzug dafür die tolle Stooges-Platte, die man schon so lange sucht. Wohnungstausch war
2010 zwar medial präsenter, so richtig getraut haben wir uns aber nicht, unsere Wohnung jedem dahergelaufenen Fremden zu überlassen. Zu groß die Angst, dass am Ende viel mehr Platz in selbiger gewesen wäre. Das „Tauschen“ von Musik haben wir auch 2010 wieder exzessiv betrieben – zu schwammig
die Rechtsauslegung, zu einfach das Ziehen auf den Rechner. Obwohl die Musikindustrie noch immer
versucht dagegen vorzugehen, haben sie entdeckt, dass man sich das Geld wohl oder übel über andere
Sparten wieder reinholen muss.
[ Muhammad Junus ]
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The Dinflation Complex
Die Welt druckte 2010 immer mehr Geld, trotzdem kam das bei den Bürgern dieser Erde komischerweise nicht an. Menschen horteten, in geglaubt weiser Voraussicht, sicherheitshalber Nahrungsmittel in
den Vorratskammern. Man war der Meinung, dass der Kollaps spätestens 2012 kommen würde. Wer
nicht schon die apokalyptischen Reiter gesehen hat, sich aber 2010 trotzdem ein wenig wunderte, wo das
alles hingehen soll, folgte Èric Cantonas Beispiel: Der ehemalige französische Nationalspieler forderte die
Menschen dazu auf, zum gleichen Zeitpunkt das Geld von der Bank abzuheben. Durch diesen „Bankrun“
versprach er sich eine „Revolution durch das Räumen der Bankkonten“.
Während Deutschland verhältnismäßig unbeschadet durch die Krise gekommen ist, hat es Länder wie
Griechenland, Spanien und Irland stärker getroffen. Durch Milliardenhilfen und massive Einsparungen wird
versucht dem entgegenzuwirken, um den Euro wieder zu stabilisieren. Geprotzt wurde 2010 trotzdem nur
bei den Russen. Und dort gehört das schon länger zum guten Ton, in der Krise feiert es sich ja bekanntlich
am besten.
[ A.1 ]
[ A.2 ]
SEKTION
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THEMA
GESELLSCHAFT
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Die neue Transparenz
Gehälter? Offen legen! Gesetze verabschieden? Volksentscheid! Geheime Dokumente? Ab damit ins
Internet! Facebook wird bald eine Milliarde Mitglieder besitzen – trotz des oft bemängelten schlechten
Schutzes der Privatsphäre. Google Street View geht ins Netz: Hier und da will einer nicht mitmachen,
aber im Großen und Ganzen finden wir es doch auch toll uns zu präsentieren. Und das nicht nur mit einer
Persönlichkeit: GoogleME wird das Monopol von Zuckerberg brechen, denn es bietet mehrere Persönlichkeitsprofile an: für die Familie der brave Sohn, für die Kollegen der fleißige Alleskönner und der Feierkönig
für Freunde. Die neue Transparenz suggeriert eine vermeintliche Durchschaubarkeit, doch der Schein
trügt: Viele der im Internet als Transparenzkampagnen getarnten Informationen sind oft bis ins kleinste
Detail durchgeplante Marketingstrategien. Dort nehmen große Firmen z.B. ihr eigenes Greenwashing vor,
schließlich wird im Zuge der Ölkatastrophe im Golf von Mexico das Augenmerk verstärkt auf die „saubere“
Förderung von Energiestoffen gelegt. Doch das wollen sich die großen Energieriesen nicht leisten und
werden vermehrt grüne Kampagnen für Ihr Image fahren. Wir dürfen also gespannt sein, was da noch auf
uns zukommt.
[ A.3 ]
[ Facebook ]
GESELLSCHAFT 2011
[
Avignon
]
Ich kann zwar nicht alles wissen…
… aber ich will die Möglichkeit dazu haben. Das wird der bestimmende Tenor des kommenden Jahres
sein. Wir müssen nicht wissen, woher der Apfel im Supermarkt kommt, aber wir lieben den Gedanken,
dass wir es sofort herausfinden könnten. Früher kam der aus Omas Garten oder zumindest aus den Nachbarländern. In Zeiten der Globalisierung kann man sich da aber nicht mehr so sicher sein. Gerne lassen wir
uns auch von Etikettenschwindel blenden, denn was im Endeffekt daran wirklich biologisch ist, wollen wir
dann meistens doch lieber nicht wissen. Im Bereich Media äußert sich das ähnlich: Riesige Mediatheken
wie die Plattform „Hulu“ werden im Internet angelegt, auf die man jederzeit zugreifen kann. So kann man
alles schauen, muss es aber auch nicht. Die neue große Freiheit ist dementsprechend: alles sehen, essen
und wissen können. Zum Glücklichsein reicht uns aber oft schon die Aussicht auf die Möglichkeit. Aufreger des Jahres werden die Veröffentlichungen zehntausender interner Dokumente mehrerer US-Großbanken, die nach Aussage von Julian Assange „die Welt verändern und Banken in die Tiefe reißen werden“.
Auch er selbst wird weiter ins Visier der Öffentlichkeit geraten und sich mit massiven Schmutzkampagnen
konfrontiert sehen, denn viele der Dokumente werden radikale Reformen des Bankensystems und eine
größere Transparenz fördern, um ein korrumpiertes System abzulösen.
Tradition rules!
Früher war alles besser. Oder zumindest nicht so schlecht, wie es immer heißt. 2011 werden wir
verstärkt Wert auf Tradition legen. Die alten Werte von gestern sind die neuen Werte von morgen. Wenn
der Opa erzählt, wie er damals um die Hand von Oma angehalten hat, Weihnachten alle zusammen
gekommen sind und die Stimmung das Wichtige war und nicht die Geschenke, dann wünscht man sich
diese Verhaltenskodexe zurück: Früher hatte man noch Respekt! Früher gab es auch noch Qualitätsfernsehen. Wir möchten eine intakte Familie mit zwei Kindern, ein Haus mit Garten im Umland und einen Volvo
Kombi. Die Neotradition ist geboren. Aber das immer mit dem Zusatz des grünen Zeitgeists. Tradition light
sozusagen. Nach erneut mittelmäßigem Abschneiden der deutschen Jugend in der Pisastudie, träumen
wir wieder von Bildungsidealen. Das lässt sich auch gut ins soziale Leben übertragen: wenn man mal
einen Fehler gemacht hat, dann steht man gefälligst dazu und lebt mit den Konsequenzen. Genau deswegen werden Personen wie Margot Käßmann die Durchstarter 2011. Vermeintliche Loyalität und Ehrlichkeit
zahlen sich manchmal eben auch aus. Gerhard hätte das jetzt schon längst mal hätte zugeben können.
Schließlich trinkt man bei Gazprom auch gern mal einen…
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[
Video Music Award
]
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SEKTION
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MUSIK
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RÜCKBLICK MUSIK 2010
New H.
Die minimale Musik ist 2010 eher in den Hintergrund getreten. Auch wenn gefeierte Künstler des
Frickelsounds wie Matthew Dear neue Platten rausbrachten, lag der Schwerpunkt auf anderen Acts: LCD
Soundsystem mit ihrer Mischung aus Dance und Punk brachten das (vorerst) letzte Album heraus und lösten (mal wieder) einen Hype aus. 2010 bestimmten Labels wie Ed Banger mit Justice, Birdy Nam Nam und
SebstiAn in vielen Clubs den Sound und auch Kitsuné mit Simian Mobile Disco und Digitalism füllte wieder
mit vielen Hits die Tanzfläche. Dass die Crowd auf der Tanzfläche explodiert ist, weil Hip Hop gespielt
wurde, haben wir 2010 dagegen eher selten gesehen.
[
Grammy
]
90s are back
2010 war unter anderem das Jahr der 90er: Lady Gaga landete mit „Alejandro“ einen Riesenhit. Diese
Mischung aus Madonnas „La Isla Bonita“ und Mr. Presidents „Coco Jambo“ hörten wir 2010 an jeder
Ecke. Die in den 90ern groß gewordenen Take That versöhnten sich dieses Jahr mit Robbie und singen
wieder zusammen; Ace of Base haben sich mit zwei deutlich jüngeren neuen Frontfrauen wieder zusammengerauft und ein neues Album herausgebracht. Die wirklichen Newcomer des Jahres – The Drums und
Hurts – setzten wiederum auf die 80er. Altbewährt, aber dennoch mit einem komplett neuen Sound. Sie
schafften es, alte Klänge in einem vollkommen neuen Gewand erscheinen zu lassen.
It’s a (Wo)Man’s World
It’s definitely a woman’s world! 2010 war das Jahr der starken Frauen. Acts wie Lady Gaga, Beyoncé
und M.I.A. waren die meistbesprochenen Künstlerinnen im letzten Jahr. Lady Gaga räumte bei den Video
Music Awards in L.A. sagenhafte 8 Awards ab, stach damit die bei den Grammy Awards mit 6 Auszeichnungen versehene Beyoncé aus und stellte einen neuen Rekord auf. Fever Ray wurde beim Berlin Festival
zum Act des Abends und auch zum Ende des gesamten: Der Andrang zu ihrem Konzert war so groß,
dass das Festival kurzerhand am selbigen wie auch nächsten Abend verkürzt wurde, um Panikausfälle à la
Duisburg zu verhindern.
Womit wir beim musikalischen Tiefstpunkt des Jahres 2010 wären: Während der Loveparade in
Duisburg starben 19 Menschen im Gedränge einer schlecht organisierten Veranstaltung, bei der sich im
Nachhinein alle den schwarzen Peter zuschoben und die Trauer von einem politischen Geschacher überschattet wurde. Das ist voraussichtlich das Ende des Technos in dieser Form gewesen.
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MUSIK
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MUSIK 2011
Ordinary Stars
Der Star, dein bester Freund. Wir haben keine Lust mehr auf Riesenacts, die mit bombastischer
Selbstdarstellung auf sich aufmerksam machen müssen. 2011 wird das Jahr der leiseren Töne. Künstler,
die ihre Lebensläufe mit Skandalen künstlich aufgepeppt haben, werden durch echte und glaubwürdigere
Acts ersetzt. Wir wollen in diesem Jahr „reale“ Artists, mit denen wir uns wieder identifizieren können,
statt unerreichbarer und abgehobener Popgötter. Junge Songwriter wie Colin Caulfield, auch bekannt als
„Young Man“, erfüllen diese Voraussetzungen als Paradebeispiel. Neben einem normalen Lebenslauf als
New Yorker Vorstadtkind nutzt er alle digitalen Werbe- und Distributionsformen, die man heutzutage als
aufstrebender, junger Musiker nutzen soll und kann: Facebook, Soundcloud, Youtube, Blog, und Twitter.
So schafft er auch außerhalb kleiner Konzerte eine größtmögliche Nähe zu seinen Fans. Auch Künstlerinnen wie Florence and the Machine, die auf Konzerten auch gerne die körperliche Nähe zu ihren Fans
sucht, indem sie sich in die Menge wirft, kommen dieses Jahr groß heraus: Nach ihrem grandiosen Auftritt
bei den MTV Video Awards 2010 wird sie 2011 gefragter sein denn je.
mp3 sucks.
Überall wurde 2010 getauscht, geladen und runtergezogen. Leider besteht diese Möglichkeit fast
ausschließlich mit mp3s. Das macht zwar vieles einfacher, hat aber auch seine Nachteile: Bei mp3s
vermissen wir im Gegensatz zu anderen Audiodateiformaten oftmals die Höhen und Tiefen im Klang. Um
dem entgegenzuwirken und das musikalische Komplettgefühl wieder zu bekommen, werden wir 2011 auf
viele Konzerte gehen. Doch auch dort wollen wir keine bis ins kleinste durchchoreografierten Pyroshows
gepaart mit schlechtem Playback sehen, sondern freuen uns auf Bands auf kleineren Bühnen. Wir wollen
Musiker, die ihr Handwerk ehrlich beherrschen und uns endlich wieder Gänsehaut und echte Gefühle
bescheren. Nirgendwo ist man den Künstlern näher als dort, nichts ist besser, als sein Lieblingslied live
performt zu hören. Deswegen hoffen wir heute schon, dass Grizzly Bear, Animal Collective und Atlas
Sound 2011 zu uns kommen!
Viva la Rave!
Wir haben die Nase voll im Club immer nur mit trockenem Frickelkram oder den altbekannten Hits
konfrontiert zu werden. Wir wollen fette und satte Beats, die vor Sound nur so triefen! SebastiAn ist soooo
2010. Vergesst ihn – 2011 ist das Jahr von Alan Gay! Der DJ von den Young Gunz propagiert eine komplett
neue Art von Rave. Hipsterkids stehen sich vor dem Social Club in Paris die Röhrenjeans in den Bauch,
nur um an den Parties des DJs teilzunehmen. Prinzipiell nur mit Polo und Wayfarer an den Plattentellern
propagiert er einen neuen Rave-Hedonismus ohne lästige Neonästhetik. Würde man die Augen schließen,
könnte man auch im Hacienda stehen: Seine Sets sind eine Mischung aus Madchester Rave, Acid House
und Mr. Oizo auf Crack. Außerdem werden wir im Club 2011 wieder viel Synthie und ab und zu auch ein
paar Streicher hören. Künstler wie das Pariser Duo Acid Washed werden 2011 the next big thing. Mit ihrer
Mischung aus Koyaanisqatsi und Lindstrom & Prins Thomas sind sie der coole Bruder von Metro Area. Mit
ihren Liveauftritten spielen sie locker jeden Ed Banger Act an die Wand. Let’s rave like it’s 1989!
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ENTERTAINMENT
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RÜCKBLICK ENTERTAINMENT 2010
Die Eckkneipe
Ja, wir hatten Recht. Gestorben ist die Eckkneipe nicht, aber wir haben sie auch nicht zu unserer
Stammkneipe auserkoren. Nach einer durchzechten Nacht landen wir zwar alle immer mal wieder in
Erikas Eck oder der Karibik Bar, aber unser Feierabendbier trinken wir dann doch lieber im Biergarten oder
dem kleinen Italiener. Das Refugium des kleinen Mannes bleibt auch weiterhin ein Ort, an den wir uns nur
selten verirren. Aber wenn, dann tun wir dies mit äußerster Hochachtung. Wir wissen um den Wert dieser
Lokalitäten für unsere Gesellschaft. Ehrliches Bier für ehrliche Arbeiter und manchmal mischen wir uns
dazwischen und bestellen ein Herrengedeck. Dann fachsimpeln wir mit Manfred und Herbert über die
Steuererhöhung und die Rente mit 72. Und freuen uns über die Frikadelle mit Senf für 1 Euro. Wir genießen die Einfachheit, und dass zwischen Eckbank und Zapfhahn hier die Welt noch schön in schwarz und
weiß einzuteilen ist. Dior, iPad und Google TV sind hier weit weg und wir lassen den Druck der modernen
Gesellschaft einfach vor der Tür. Vor unseren Freunden in New York, Rio und Tokio würden wir natürlich
unsere kleine Schwäche nie zugegeben und treffen uns mit ihnen dann doch lieber in der Szene-Bar, wo
der DJ jegliche Unterhaltung unmöglich macht. Aber geredet werden soll hier eh nicht, hier geht es ums
Sehen und gesehen werden. Auch wenn wir der Meinung sind, dass wir das Feiern als Statussymbol doch
spätestens seit den 90ern hinter uns gelassen haben sollten, sieht die Realität doch anders aus. Genau
deshalb kommen wir immer gerne wieder zurück zu Erika, Manfred, Herbert und dem Herrengedeck.
Neo-Biedermeier
2010 wurde tatsächlich wieder zu Hause gekocht, gefeiert und sogar zusammen ferngesehen. Egal was: Wir haben
einfach wieder Spaß daran uns in unseren eigenen vier Wänden zu treffen. Vielleicht lag es an der Wirtschaftskrise,
die uns wieder Gefallen an Selbstgekochtem zu Hause bescherte statt ins Restaurant zu gehen. Oder vielleicht war
uns aufgefallen, dass unsere perfekt eingerichteten Wohnungen auch mehr als nur eine Schlafstätte sein könnten?
Zu Hause war es eben doch am schönsten: So luden wir Freunde via Facebook zum perfekten Dinner ein und taten
es mit stolzgeschwellter Brust. All dies hatte natürlich nichts mit den pfiffigen Tupperpartys unserer Mütter zu tun, bei
uns gab es zum Rotwein Konversation über den neuen Tom Ford Film und die Vor- und Nachteile des iPads. Nach
einem Sommer des Public-Viewings trafen wir uns jetzt auch zu Hause und guckten gemeinsam Serien oder spielten
Wii. Unsere Wohnung liessen wir zum zentralen Treffpunkt werden und liessen unser Ego streicheln, wenn Freunde
sich wohlwollend über den Farbton der Küchenwand und den Eames-Stuhl im Esszimmer äußerten. Wir hatten
verstanden, dass unsere Wohnungen uns widerspiegeln und wir uns hier gerne mit unseren Freunden aufhielten.
Falls es dann doch einmal nicht unsere Wohnung sein sollte, gingen wir gerne in kleine, fast illegale Restaurants,
über die wir von Freunden erfahren hatten. Home-Cooking, aber in, nur zu diesem Zweck, angemieteten Wohnungen. So fühlte es sich irgendwie wie zu Hause an und trotzdem konnten wir am nächsten Tag sagen, dass wir
auswärts gespeist hatten.
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SEKTION
C
THEMA
ENTERTAINMENT
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Classic Cuisine
Kein szeniges Sushi, kein vegetarischer Bio-Schnick-Schnack und keine Exoten-Gerichte mit unaussprechlichen Namen – auf Feiern in Firmen und Freundeskreisen 2010 wurde Deftiges serviert! Egal ob
Rotkohl mit Klößen und Gulasch oder Kartoffel-Gemüse-Suppe mit Mettwurst-Einlage: Wir wollten Gerichte aus der Kindheit, deutsche Küche und echte Hausmannskost – eben einen Hauch „Wie früher bei Oma
essen“-Feeling. Ganz nach dem Motto: „Schweinebraten und Schnitzel anstatt Sushi und Soja“ haben wir
uns 2010 wieder alte Rezeptbücher von Mutter geliehen, in Restaurants mit Namen wie „Schwarzwaldstuben“ gegessen und andere urige Gaststätten besucht. Die klassische Küche war unser heimlicher Favorit
im letzten Jahr – schließlich haben wir bei Oma doch auch immer am liebsten gegessen
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ENTERTAINMENT
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unterstützen diesen Trend. Größere Displays bei der Geräte-Generation 3.0, sowie 3D-Techniken werden
den Preisverfall der Modelle begünstigen. Der Run auf Smartphones ist somit offiziell eröffnet und niemand
wird sich mehr entziehen können. 2011 werden sich sogar unsere Eltern fragen, wie sie jemals ohne ihren
Mini-Computer leben konnten. Telefonieren wird zur Nebensache: Multimedia ist das Stichwort. Gerüchte
über das erste Facebook-Smartphone in 2011 machen uns nur noch hungriger auf die neue Technologie.
Gleichzeitig beginnt der Kampf zwischen Blackberry und Apple – Playbook versus iPad. 2011 wird
die 2. Generation des iPads gelauncht und den Wettbewerb starten. Während wir noch dabei sind, uns
die Feinheiten der 1. Generation näher zu bringen, wird 2011 das Jahr der Tablet-Computer. Egal, ob von
Apple oder Blackberry, wir werden mit einer ganzen Kommandozentrale an Kommunikationsgeräten ausgestattet sein. Neue Gadgets mit HD-Bildschirmen, Netbook-Chips, Windows 7 und Android OS werden
uns locken und wir werden die Kassen der Unternehmen klingeln lassen. Die Zukunft kann beginnen!
ENTERTAINMENT 2011
Party Transparenz
Auf geht’s, ab geht’s, drei Tage wach – und im Internet kann sich jeder zu diesem Marathon anmelden.
Weltweit werden Events in Internet-Portalen wie Facebook angekündigt und die Besucher können anhand
ihres Profils ihr Kommen bestätigen. Vorbei sind also die Zeiten, in denen man nervös immer wieder einen
Blick in Richtung Tür werfen musste, weil man nicht wusste, ob der süße Jörg der Party auch eine Stippvisite abstatten würde. Die Allmacht der Türsteher, die wie Gott über die Gästeliste wachten, endet 2011
an diesem Punkt. Facebook wird der neue Türsteher und wer von Freunden verlinkt wird, ist drin. Dank
Facebook werden Partys immer mehr zum öffentlichen Raum, zu dem jeder Zutritt erhält. Kein Sample
Sale, kein Gallery-Opening, keine simple WG-Party kommt mehr ohne eigens kreierte Facebook EventPage aus, über die die potentiellen Gäste animiert werden sich schon Wochen im Voraus über ihre Party
Planung Gedanken zu machen. So entsteht das Gefühl, dass man selbst auf einer Veranstaltung, bei der
man niemanden persönlich kennt, doch irgendwie alle kennt. Wenigstens via Facebook-Profil. Anonymität
und Spontanität ist Schnee von gestern, bei Partys, Konzerten und Events überlassen wir nichts mehr
dem Zufall. Wir wollen schon genau wissen, mit wem wir unsere kostbare Freizeit verbringen. So kann ein
Event noch so gut sein, sollten nicht die richtigen Leute den „I like“ Button gedrückt haben, entscheiden
wir uns auch ganz schnell dagegen. Schließlich wollen wir nicht mit den drei Loosern zusammen auf der
Tanzfläche an einer Cola nuckeln, sondern auch mit der Crowd auf der richtigen Party down sein.
Smartphone & Tablet-Computer
Natürlich sind die Amerikaner uns hier schon einen Schritt voraus: Smartphones und iPads sind im
Land der unbegrenzten Möglichkeiten schon jetzt Alltag.
2011 ziehen wir nach! Im Moment noch zögerlich im Umgang mit Smartphones wird auch der
durchschnittliche Europäer im nächsten Jahr den Nutzen der mobilen Alleskönner für sich erschließen.
Bisher noch Statussymbol einer designorientierten Elite, wird sich das Smartphone auch beim Otto
Normalverbraucher durchsetzen und so die ganze Welt erobern. Die großen Telefonanbieter werden sich
wahre Preisschlachten liefern und den Kunden bombardieren, um ihn zu überzeugen. Neue Technologien
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We love to entertain you for seven more days!
Wie toll ist das! Ich verpasse die Tagesschau auf ARD und meine Lieblingssoap auf ZDF, aber schau
mir das Ganze einfach sieben Tage später noch mal in den jeweiligen Mediatheken an. Nichts übertrifft
dieses wohlige Gefühl, dass mir alles zu jeder Zeit zur Verfügung steht und meine Gebühren doch noch
lohnend investiert wurden. Aber herrje – Was ist mit „Schwiegertochter gesucht“ und „Galileo“? 2011
wollen die privaten Sender endlich ihre eigenen Mediatheken starten und damit nicht nur die Wünsche
gelangweilter Hausfrauen erhören. Orientiert am amerikanischen Dienst „Hulu“ wollen die beiden privaten
Senderiesen Teile ihres regulären TV-Programms im Internet verfügbar machen. Auf der neuen Entertainment-Plattform sollen Sendungen nicht nur sieben Tage lang, sondern auch noch gratis zur Verfügung
stehen. Mit diesem Vorstoß in die Welt des Online-Entertainments bieten die ProSiebenSat.1 Media AG
und Mediengruppe RTL endlich einen Service auf den wir gewartet haben. VHS-Recorder, jetzt heißt es
endgültig Abschied nehmen.
Mit der neuen Plattform wollen die beiden die Lücke füllen, die „Hulu“ aufgrund von Lizenzrechten an
populären deutschen Sendungen nicht füllen konnte. Damit werden sie also in direkten Konflikt mit den
europäischen Expansionsplänen des US-Riesen treten. Ein spannendes Rennen um den im internationalen Vergleich in Deutschland unterentwickelten Online-Streaming-Markt, was uns sicherlich zu Gute
kommt.
International haben sich YouTube und „Hulu“ den Markt aufgeteilt und füttern die US-amerikanische
Bevölkerung mit Gratisfilmen und -serien. „Hulu“ ist aber schon einen Schritt weiter als die Anbieter aus
Deutschland: wie sich einem aktuellen Werbevideo entnehmen lässt, wird „Hulu“ Kurs auf die Xbox nehmen und soll in den USA bereits 2011 starten.
Wir freuen uns auf alle neuen Gimmicks und den „Mitten im Leben“-Lifestream.
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Marke
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MARKE
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RÜCKBLICK MARKE 2010
Apples Siegeszug
Auch 2010 war Apple wieder der große Gewinner unter den Brands und setzt somit seinen Siegeszug
fort. Auf einem Nebenschauplatz - dem Computerspielemarkt - schien Apple vor Einführung des iMacs
den Wettkampf gegen Microsoft verloren zu haben. Auf eben solchen Plätzen holt die Marke überhaupt
weiter auf und hat mittlerweile eine klare Dominanz erkämpft. iPod & und iPhones bleiben - auch wenn
neue Anbieter weiterhin versuchen gleichzuziehen - das Maß aller Dinge. Den entscheidenden Sprung
nach vorne brachte aber das iPad.
Mit diesem Tablet-Computer bietet Apple trendy Hipstern genauso wie betuchteren Muttis ein Traumgadget: Die Muttis müssen sich nicht mehr durch zu viele Möglichkeiten des PCs überfordert fühlen und
die Hipster haben ein neues, cooles Spielzeug aus dem Hause ihrer Lieblingsfirma. Ganz nebenbei wird
das iPad auch noch als große Hoffnung für die Medienbranche gefeiert. Endlich zeigt sich eine realistische Möglichkeit für die großen Content-Anbieter mit ihrem wertvollen Gut auch Geld zu verdienen. Den
Apps sei Dank!
Viele glauben, Apples Apps können wirklich dem klassischen Journalismus zu einem Revival verhelfen
oder ihn sogar neben der neuen Blog- und Twitter-Welt mittelfristig lukrativ machen. Ob dem so ist, werden wir sehen. Auf dem Tablet-PC-Markt rücken einige andere Anbieter nach und werden wie schon beim
iPhone versuchen, dem Apfel-Giganten Konkurrenz zu machen. Auch hier wird dies sehr schwer werden.
Vor lauter Gadgets, Apps und Devices muss Apple aber aufpassen, dass man sich nicht verfährt und das
klassische Computergeschäft aus den Augen verliert. Weder beim iMac noch bei den MacBooks ist in den
letzten Jahren viel passiert und Apples iTunes Social Media Anbindung „Ping“ wirkt wie ein etwas lieb- und
hilfloser Versuch, dem stetig wachsenden Riesen Facebook etwas entgegenzusetzen.
Schweden schickt seine Ritter
In den letzten Jahren waren die skandinavischen Brands in der Modewelt tonangebend. Ein schier unerschöpflich wirkender Fluss von frischen Ideen und großartigen Kreationen kam zu uns über die Ostsee geschwappt. Ob
schwedisch minimalistisch oder dänisch verspielt: Was aus dem europäischen Norden kam, kam an. Immer neue
Nischen wurden stilsicher bedient, optimiert oder massentauglich ausgeschlachtet. Mit traumwandlerischer Sicherheit wurde ein Erfolg nach dem anderen gefeiert: Acne mit seiner kühlen Arroganz, Fillipa K mit ihrer geschmeidigen
Zurückhaltung oder WeSC mit seinen Wurzeln in der sympathischen schwedischen Skate- und Snowboardszene.
Alles Volltreffer. Weiter ging es mit Nudie und Cheap Monday, die mehr auf Rock’n’Roll, bzw. Indiepop setzten.
Weekday vereinte dies in einem übergreifend glaubwürdigen und frischen Departmentstore.
Das letzte Jahr gehörte eindeutig der kreativen Kraft der Skandinavier. Nicht Wenige fragten sich: Wie kann es
sein, dass die Labels aus dem Norden irgendwie modisch immer alles richtig machen und einen Erfolg nach dem
anderen feiern? Was hat man denen dort bloß ins Trinkwasser getan?
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Made in Germany
Bis jetzt ist Deutschland überraschend gut durch die vom Finanzmarkt ausgelöste Weltwirtschaftskrise
gekommen und von der amerikanischen Business Week als „New Germany“ gehypt worden.
Denn wider allen Erwartungen sinken die Arbeitslosenzahlen, der Export steigt und die Nachfrage nach
Produkten „Made-in-Germany“ wächst. Laut dem Economist sind besonders in China Made-in-GermanyProdukte gefragt wie nie. Mittlere zweistellige Prozentzahlen des Exportwachstums in diese Länder
belegen dies. Woran liegt das?
Zum einen steht „Made-in-Germany“ immer noch für höchste Qualität und Zuverlässigkeit. German
Engineering ist vielleicht nicht unbedingt sexy, aber extrem erfolgreich. Zum anderen wurde hierzulande
aber auch frühzeitig und Dank der Rot-Grünen Förderung auf zukunftsweisende Energie-Technologien
wie Wind- und Solarkraft gesetzt. Der Glaube an diesen Markt erfasst langsam nicht mehr nur die Mitte
unserer Gesellschaft, sondern die ganze Welt. Mittlerweile wird selbst in China auf alternative Energiegewinnung gesetzt, um das Wachstum nachhaltig und energieeffizient zu gestalten. In den USA werden die
Wachstumszahlen deutscher Firmen wie der ALTUS AG oder Pure Carbon Services mit großer Anerkennung als positives Beispiel genannt - und das in einem Land, das die europäische Trägheit und Nachdenklichkeit belächelt hat. Das alte Europa ist zurück!
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Traditionslabel hoch im Kurs
Neue Trends, Stoffe und Designs werden Jahr für Jahr zu „Must-Haves“ erklärt: So drehen sich die
Räder der Modebranche scheinbar unaufhaltsam. Nicht zuletzt angetrieben durch die Verbraucher. Jetzt
ertönen allerdings Stimmen, die dem zu widersprechen scheinen. 2011 wird ein allgemeines Zweifeln
am ungebremsten Fortschrittsglauben und an den sauberen Chic ausbrechen. Wir besinnen uns auf alte
Traditionen und die Geschichte der Marken. Marken, die nicht nur eine Geschichte zu erzählen haben,
sondern ebenso echte und authentische Produkte mit Qualität und handwerklicher Perfektion herstellen,
die geschätzt werden.
Levis beispielsweise führt das neue Unterlabel „Levis Made & Crafted“. Die Linie M&C wird parallel zur
Levis-Vintage-Collection entworfen. Es ist ein modernes Sortiment, das im Wesentlichen von amerikanischen Klassikern inspiriert ist. Die Philosophie dieser Vintage-Teile liegt darin, ein authentisches und umfassendes Sortiment anzubieten, das den Spirit der amerikanischen Workwear aufgreift und wiedergeben
soll. Besonderes Augenmerk legt man hierbei auf hochwertige Verarbeitung und die ursprünglichen Stoffe
der jeweiligen Epochen.
Ein weiterer Vertreter dieses Trends ist der Brillenhersteller Moscot. Das Unternehmen wird bereits in
der vierten Generation von der Moscot-Familie geführt. Es bietet klassische Brillen aus vielen Epochen
und Stilen aus der langen Zeit seines Bestehens. Das Unternehmen, seit über 50 Jahren in der Lower
Eastside ansässig, ist sich der Kraft und Ausdrucksstärke seiner Modelle vollkommen bewusst. Trägt man
eine Moscot-Brille, fühlt man sich in andere Zeiten zurückversetzt und spürt die Geschichte dahinter. Ist
die Rückbesinnung auf Klassisches, Liebgewonnenes und Ehrwürdiges nicht das, wonach wir uns nach all
den Jahren „höher, schneller, weiter und neuer“ nicht sehnen und was wir vielleicht sogar vermisst haben,
ohne es zu wissen?
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Glaubwürdigkeit von transparenter Kommunikation
Sieht man rückblickend auf das überall verwendete Vokabular der vergangenen Jahre, so müsste man
meinen, dass die „neue Ehrlichkeit“ schon längst Einzug gehalten habe. An den Worten „Transparenz“,
„Glaubwürdigkeit“, „Vertrauen“, „Nachhaltigkeit“ wurde nicht gespart. Doch diese ehrbaren Intentionen
wurden im Verlauf der ungebremsten kapitalistischen Hochphase immer mehr in den Hintergrund gedrängt
oder aber auch schlicht als Lippenbekenntnis geführt. Wozu das führte haben wir alle an der Weltwirtschaftskrise miterleben dürfen. Denn, wenn man wirklich ehrlich ist, gelten auf dem hart umkämpften Markt
andere Gesetze: Der Kampf um Firmenerhalt, Macht, Umsätze und rücksichtslose Gewinnsteigerung.
Ein allzu gängiges Bemühen von Unternehmen ist beispielsweise das so genannte Greenwashing:
Durch medienwirksame Vermarktung wird versucht ein positives Standing in der Öffentlichkeit zu erlangen – oftmals nach negativer Berichterstattung bzw. der Aufdeckung negativer Fakten. Greenwashing
übernimmt somit teilweise die Rolle des sozialen Engagements und soll dem Unternehmen Wettbewerbsvorteile verschaffen, wie ein positiveres Image oder Stärkung der Machtposition gegenüber den Wettbewerbern. Außerdem können sie auch dazu dienen, die Öffentlichkeit zu manipulieren. Diese Maßnahmen
suggerieren Transparenz.
Der eigentliche Effekt ist aber das genaue Gegenteil.
Eine regelrechte Transparenz-Offensive startete die Fast-Food-Kette McDonald‘s: Nachdem
McDonald‘s Anfang der 2000er immer mehr Negativschlagzeilen machte und mit für die steigende
Fettleibigkeit verantwortlich gemacht wurde, hat eine Neuorientierung der Firmenphilosophie stattgefunden. „Eigentransparenz“ war das neue Stichwort. McDonald‘s wollte nicht nur grüner wahrgenommen
werden, sondern dies auch mit Fakten belegen können. So wurde beispielsweise der Shootingstar unter
den Bio-Limonaden die „Bionade“ mit ins Programm aufgenommen. Außerdem sollte auch die soziale
und ökologische Nachhaltigkeit des Fastfood-Riesen mit dem goldenen M nachvollziehbar und messbar
gemacht werden:
McDonald‘s entwickelte zwei Programme zur internen Qualitätssicherung, die Transparenz zeigen
sollen: MAAP– McDonald’s Agricultural Assurance Programme und HACCP – Hazard Analysis and
Critical Control Points. HACCP ist laut McDonald’s eine Überwachungsinstanz, in der jeder Abschnitt des
Herstellungsprozesses eines Lebensmittels, der zu einer Gefährdung führen könnte, kontrolliert wird. Eine
zusätzliche Qualitätskontrolle ist der Einsatz externer Prüfer wie das Institut Fresenius, das die Glaubwürdigkeit des Unternehmens erhöhen soll. Darüber hinaus bietet McDonalds sogenannten Quality-Scouts,
also interessierten Kunden, die Möglichkeit den Weg der Bestandteile der McMenüs vom Bauern bis zur
Theke mitzuverfolgen.
Mit seiner Transparenz-Offensive hat McDonald‘s zumindest eins geschafft: Innerhalb von wenigen
Jahren ihr Negativ-Image abzulegen und sich aus der Ecke der Gejagten weg zu bewegen. In welche
Richtung McDonlad‘s sich bewegt und wie transparent das Unternehmen tatsächlich ist, sei dahin gestellt.
Eines ist klar, die Bereitschaft Fragen zu stellen ist erforderlich. In welchem Rahmen ist es einem Unternehmen möglich ehrlich transparent zu kommunizieren, ohne dabei unangenehme Wahrheiten ans Licht zu
bringen? Ist das Erscheinungsbild mit den tatsächlichen Unternehmenswerten und -zahlen vereinbar?
Im Jahr 2011 ist die Ehrlichkeit und Authentizität der Unternehmen gefragter denn je. Mit Hilfe der
neuen Medien verbreiten sich Negativnachrichten rasend schnell. So können weitere Schummeleien zu
Verlusten von Marktanteilen führen. Bekenntnisse sollten nicht nur verlautet und in Kampagnen propagiert,
sondern auch gelebt werden.
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Appell an die Vernunft
2010 war das Jahr des Erdöl-GAUs. Die schwerste Umweltkatastrophe der US-amerikanischen Geschichte
begann mit der Explosion der BP Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko. Nach dem
Untergang der Plattform dehnte sich ein Ölteppich immer weiter aus – mit verheerenden Konsequenzen:
Über Monate war das weiterhin ungebremst ausströmende Öl von den Verantwortlichen nicht unter Kontrolle
zu bringen.
Die Vertuschung des wahren Ausmaßes der Ölkatastrophe machte den Vorfall noch undurchsichtiger
und bedrohlicher. Die Öffentlichkeit wurde von der amerikanischen Regierung und den beteiligten Firmen
in die Knie gezwungen und komplett außen vor gelassen bzw. ausgeschlossen. Weder Journalisten, Reporter, noch Blogger oder Fotografen durften sich dem Ort des Geschehens nähern und fundiert darüber
berichten. Ist das wirklich die Transparenz, die wir uns einer verantwortungsvollen Regierung gewünscht
und erwartet hätten?
Gerade wenn man an die Ölkatastrophe denkt, wird klar, dass neue Energiekonzepte immer wichtiger
werden. Unsere Abhängigkeit vom Öl macht nachhaltige Mobilität unausweichlich. So werden diese Themen in den kommenden Jahren eine gesteigerte Aufmerksamkeit erfahren. Rationale Argumente bestimmen in den nächsten Jahren das Konsumverhalten und setzen gleichzeitig den Trend: Weg vom „Lifestyle“
hin zur „Green urban mobility“, wie beispielsweise durch Carsharing oder auch E-Bikes.
Auch unsere Automobilindustrie ist sich dieser Verantwortung bewusst. Mercedes Benz nutzt seinen
Kleinsten - den smart - als Vorreiter in Sachen Elektromobilität. Hier wird seit Jahren am Elektroantrieb
geforscht und voll auf „Grüne Formel“ gesetzt. Der neue emissionsfreie smart fortwo electric drive, der
einfach über eine Haushaltssteckdose aufgeladen werden kann, verspricht umweltfreundliche Mobilität,
Unabhängigkeit vom Öl und ist eine von vielen Alternativen, die unseren aktuellen Lebensstandard beibehalten und trotzdem umweltfreundlich - und somit nachhaltig - ist. Wir können uns weiterhin automobil
bewegen ohne dabei die Zukunft unserer Kinder auszublenden.
Hier wird und muss in den nächsten Jahren noch einiges passieren. Wenn unsere Automobilindustrie
den Anschluss an die führenden Japaner nicht verlieren will, ist es alternativlos voll auf die grüne Karte zu
setzen. Denn mittlerweile heißt Grün nicht mehr Weltuntergangstheorie und Blockade – wie man in den
90er Jahren noch dachte – sondern Zukunftssicherung des Wirtschaftsstandortes Deutschland.
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RÜCKBLICK PEOPLE 2010
[ VON DER LEYEN ]
Les Grandes Dames
2010 war das Jahr der großen Damen, die mit Stil und Klasse überzeugten. Sie haben es nicht nötig
ihre Emanzipation auf stolzgeschwellter Brust vor sich her zu tragen, sondern sind einfach Frauen des 21.
Jahrhunderts. Wir alle lieben Michelle Obama, DIE Frau auf dem internationalen politischen Parkett. Egal,
ob in amerikanischer Sportswear oder in einer Robe von Narciso Rodriguez, Michelle Obama gehört unser
Herz. „Ich bin eine von euch“ heißt ihre Botschaft. Mit Leichtigkeit besteht sie als Frau an der Seite des
wichtigsten Mannes der Welt und ist nebenbei noch Mutter und engagierte Kämpferin gegen die Ungerechtigkeit dieser Welt. Nie aufdringlich, aber auch nie nur Gattin des Präsidenten: So ist die First Lady
zum Vorbild für junge Frauen weltweit geworden und inspiriert wie ihr Mann eine ganze Generation.
In Deutschland überzeugt Ursula von der Leyen als erfolgreiche Politikerin mit innovativen Ideen zur
Sozialpolitik. Wie auch Michelle Obama sticht sie mit ihrem bewusstem Handeln und ihrem Engagement
heraus. In der von Männern dominierten Politszene bezieht sie auch Stellung zu unangenehmen Fragen
und eckt bei ihren männlichen Kollegen an. Sie steht ihre Frau und gilt als Vorbild für viele junge Politikerinnen.
Merci beaucoup, mes dames!
David Mayer de Rothschild
2010 war das Jahr der engagierten Visionäre: David Mayer de Rothschild überquerte auf einem Floß
aus Plastikflaschen den Pazifik, um auf die globalen Umweltkatastrophen aufmerksam zu machen. Nicolas
Berggruen trat als „gute Heuschrecke“ in die Öffentlichkeit und rettete die gesamte Karstadt-Belegschaft.
Diese beiden Männer bestimmten die Medien mit ihren engagierten Aktionen und zeigten der Welt, dass
man als Spross einer reichen Familie mehr leisten kann, als seine Tage auf einem Golfplatz zu verbringen.
Als Retter des Planeten tritt David Mayer de Rothschild 2010 auf, begeistert Massen via Facebook für
seine Aktionen und schafft eine breite Öffentlichkeit für den Umweltschutz. Dabei ist er nicht nur ökologisch korrekt, sondern auch modern: Von all seinen Trips schickt er Internetvideos und Podcasts. Der
schöne Ökologe kämpfte sich auch schon durch den ecuadorianischen Regenwald, um jene Schäden zu
fotografieren, die Ölfirmen dort durch ihre Bohrungen hinterlassen haben. David Mayer de Rothschild ist
sich nicht zu schade, für die gute Sache selbst die Finger schmutzig zu machen.
Mit Investitionen Gutes tun und zugleich Geld verdienen - das ist das Credo von Nicolas Berggruen. Er
ist das Anti-Klischee des Investors. Nicht geleckt, sondern mit Wuschelkopf und unrasiert, nachdenklich
statt smart, zurückhaltend statt laut. Ja, einer der Geld verdienen will. Für den es dabei aber nicht nur um
Rendite geht. Seine Investments sind eine große Suche nach Sinn. Der Karstadt-Kauf ist nicht seine erste
Investition mit der er seine soziale Verantwortung zeigt. Er stellt die richtigen Fragen, die wir so oft in der
Wirtschaft und Politik vermissen. „Wie kann ich mit meinem Leben einen Unterschied machen?“, fragte
Berggruen einmal. Wir freuen uns auf weitere moderne Helden in 2011.
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Der Home-Manager
Die Weltwirtschaftskrise hat 2010 nicht nur ganze Staaten in die Knie gezwungen, sondern auch dafür
gesorgt, dass immer mehr Väter nicht mehr morgens ins Büro, sondern auf den Kinderspielplatz eilen.
Kündigungswellen weltweit ließen „das starke Geschlecht“ 2010 unfreiwillig zu Hausmännern werden
und warfen ein ganz neues Licht auf die Männer, die bisher nur belächelt wurden.
Hausmann war ein Relikt der 68er Bewegung und passte lange nicht in unsere leistungsorientierte
Gesellschaft. Aber in Zeiten der Krise wird der männliche Ernährer zu einer bedrohten Spezies. Nicht
zuletzt, weil immer mehr Frauen die bessere Ausbildung haben – zwischen 1991 und 2004 stieg die Zahl
berufstätiger Akademikerinnen um 70 Prozent. So entscheiden sich viele Männer für Kinder und Haushalt
und überlassen diese Aufgabe nicht mehr automatisch der Frau. 2010 nahmen 21 Prozent aller Väter ihr
Recht auf Elternzeit in Anspruch. Jeder fünfte Mann nimmt mittlerweile Partnermonate in der ersten Zeit
nach der Geburt des Kindes – und gilt mittlerweile damit unter seinen Geschlechtsgenossen als Vorbild
und nicht mehr als Exot.
In Europa führen die Norweger und Schweden die Rangliste der meisten Hausmänner an, aber weltweit ziehen immer mehr Männer nach. Auch 2011 wird das männliche Geschlecht öfters mal den Laptop
gegen einen Staubsauger eintauschen.
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William & Kate
2011 wird unser „William-und-Kate-Jahr“. Wir fiebern schon lange dieser britischen Hochzeit der
Superlative entgegen und 2011 wird unser Traum wahr. Nach ihrer Trennung 2007 und dem Comeback
ihrer Beziehung 2008, das weltweit von den Boulevard-Medien frenetisch bejubelt wurde, steht 2011 der
Gang zum Altar an. Prinz William, der in der englischen Thronfolge direkt nach seinem Vater Prinz Charles
kommt, und seine langjährige Freundin Kate Middleton kennen sich seit ihrem gemeinsamen Studium
in St. Andrews und führen eine Liebesbeziehung unter den wachsamen Augen der weltweiten Klatschund Tratsch-Presse. Seit Jahren wird über eine mögliche Hochzeit spekuliert, aber 2011 werden sich die
beiden tatsächlich trauen. Während William es langsam mit dem Bund fürs Leben angehen ließ, schien es
Kate eilig zu haben endlich Prinzessin zu werden. Die englische Presse titulierte sie bereits „Waity-Katie“ –
nun hat ihr Warten ein Ende.
Am 29. April 2011 werden die beiden den Bund fürs Leben eingehen und schon jetzt bestimmt die
Hochzeit die Medien weltweit. Wo wird die Trauung stattfinden? Welcher Designer wird das Kleid schneidern? Wie viele Millionen Pfund wird die englische Staatskasse das royale Spektakel kosten? Williams
und Kates Hochzeit wird das Medienereignis des Jahres 2011 sein und Millionen von Zuschauern vor die
Fernseher locken. Laut Experten wird die Feierlichkeit die Zuschauerzahl von 750 Millionen Menschen, die
die Hochzeit von Prinz Charles und Lady Di verfolgten, noch übersteigen.
Die britische Adelsexpertin Margaret Holder prophezeit dem Paar nur Gutes: „Dies wird eine sehr, sehr
gute und erfolgreiche Ehe werden. Sie bringt die Monarchie gut ins 21. Jahrhundert.“
Wir haben uns die erste Reihe vor dem Buckingham Palace schon gesichert und warten sehnsüchtig
auf den 29. April. Und bis dahin heißt es: „Abwarten und Tee trinken“ – natürlich nur aus einer William-undKate-Hochzeitstasse!
Eric Schmidt
Das Internet und spätestens Facebook haben uns gelehrt, dass Privatsphäre in der digitalen Welt nur
noch eine schöne Utopie ist. Jeder kann alles über jeden im World Wide Web in Erfahrung bringen und
viele von uns präsentieren selbst bereitwillig ihr Leben online. Dennoch regt sich Kritik an dieser Transparenz: Stein des Anstoßes ist „Street View“ von Google. Google wird Mangel am Schutz der Privatsphäre
von Datenschützern in Europa vorgeworfen und auch in der Öffentlichkeit wird der Straßenfotodienst der
Internet-Suchmaschine heftigst diskutiert.
Hinter dem neuesten Clou des Konzerns steht Eric Schmidt, CEO der gigantischen Internetsuchmaschine und erfolgsverwöhnter Manager, der mit Google die Welt verändert. In schnellen Schritten treibt der
promovierte Informatiker den Konzern mit neuen Technologien voran und sichert so die Vormachtstellung
im weltweiten Markt. Er war es auch, der den Schritt nach China wagte und stolperte. Die Übermacht China ließ sich von Eric Schmidt nicht bezwingen, und so musste er sich im Land der aufgehenden Sonne der
Zensur der Staatsmacht beugen. Bisher war es außerhalb der IT-Welt ruhig um das progressive Google
Oberhaupt. Mit seinen Internetdiensten entlockt Google den Nutzern private Daten – während Vorstand
Eric Schmidt wenig von Transparenz hält, sobald es um sein Privatleben geht. Was sagt es über einen
Mann aus, der Daten aus der ganzen Welt sammelt, den Medien aber selbst skeptisch in Bezug auf sein
Privatleben gegenüber steht und diese Skepsis seinen Kunden aberkennt?
So fordert Schmidt nur allzugern die Öffentlichkeit auf, weitere intime Daten freizugeben und die Invasion auf das Private zu zulassen. Unbeeindruckt von der Diskussion um den Schutz der Privatsphäre heizt
er die Debatte mit polarisierenden Aussagen an und möchte User dazu bewegen private Mails und Infor-
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mationen freizugeben. Schmidt ist ebenfalls überzeugt, dass jeder Mensch mit Erreichen der Volljährigkeit
eines Tages das Recht erhalten wird, seinen Namen zu wechseln. Damit könne jedermann sich seiner
Jugendsünden, die auf Social-Media-Seiten, wie beispielsweise Facebook, dokumentiert sind, auf einen
Schlag entledigen. Schon jetzt wird Schmidt von Kritikern als Monopolist und nicht am Kunden orientiert
angeprangert. Eric Schmidt wird 2011 im Zuge der hitzigen Debatten um den Schutz der Privatsphäre und
den sicheren Umgang mit Informationen im Internet weiter ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken und uns
und die Welt weiter polarisieren.
Ex-Frauen
Es gab sie schon immer und es wird sie auch immer geben, aber 2011 werden weitere Ehefrauen
berühmter Männer ihrem Beispiel folgen. 2010 machte Elin Nordegren den Anfang, als sie ihren Ehemann,
den Golfprofi Tiger Woods, medienträchtig verließ. Der Grund: Unzählige Affären, die an Dreistigkeit nicht
mehr zu überbieten waren und Außenstehenden die Schamesröte ins Gesicht trieben. Ebenso medienwirksam verdrückte Tiger Woods einige Tränen in einem TV-Interview, aber weder seine Ex-Frau, noch
seine Sponsoren ließen sich von seinem Bekenntnis, dass er sexsüchtig sei, überzeugen. Elin, die als
schwedisches Au-Pair Tiger Woods kennengelernt hatte, zeigte allen Frauen, was Emanzipation bedeutet.
Nämlich nicht aus Angst im gesellschaftlichen Abseits zu landen die Launen des erfolgreichen Gatten stillschweigend zu ertragen, sondern diesen lieber mit dem eigenen Golfschläger zu verprügeln und anschließend mit hocherhobenem Kopf die Scheidung einzureichen.
Auch Cheryl Cole zog nach und verließ ihren untreuen Ehemann und Fußballprofi Ashley Cole. Nachdem sich die Gerüchte häuften, dass der Chelsea-Spieler auch private Auswärtsspiele bevorzuge, legte
die Britin ihren Ehering ab. Und das, obwohl ihre Karriere in England stark mit ihrem Image als erfolgreiche
Fußballer-Gattin zusammen hängt.
2011 freuen wir uns auf weitere starke Ehefrauen, die ihren erfolgreichen Männern Grenzen zeigen. Diese Frauen stellen ihren Stolz über ihre gesellschaftliche Position und lassen sich nicht von einer medialen
Hetzjagd, die eine Scheidung mit sich bringt, abschrecken. Jede von ihnen könnte dem Skandal in der
Presse entgehen und weiter das Bild ihres Fußballer-, Musiker- und Schauspielergatten in der Öffentlichkeit bestehen lassen. Aber wir sind dankbar über diese Ehrlichkeit und ein kleines bisschen Wahrheit.
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[ SERVER FARM ]
[ Cheryl Cole performing at Battle Abbey, Battle in 2008 ]
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Vintage-Online-Shopping
Das Jahr 2010 stand unter dem Stern der Good-Life-Application und tatsächlich regierten Apps aus
diversen Branchen den Markt und ebneten einen neuen Weg für Konsumstrategien. Simultan zur fortschreitenden Digitalisierung fand ebenfalls eine Rückbesinnung auf althergebrachte Werte statt. Und auch
wenn sich Vintage-Shopping ins Online-Universum verlagerte, hat Tanya Bednar, Besitzerin von „Das neue
Schwarz“, neben ihrem Onlineshop mittlerweile einen eigenen Laden in der Mulackstraße, die alle Trendshops Berlins beherbergt. Unser immerwährender Hang zu Vintage-Objekten, sei es Mode, Accessoires
oder Möbel, hat sich also in 2010 gehalten, wenn nicht sogar verstärkt.
[ Kostas Murkudis ]
Des Kaisers neue Kleider
Die Freude an Individualismus betrifft nicht nur den Vintage-Trend, sondern auch Neuanfertigungen.
Um uns dem Massenproduktwahn zu widersetzen und gleichzeitig etwas gutes zu tun, wollten wir 2010
immer mehr regionale Kleinhändler unterstützen. Das belegt auch Kostas Murkudis in einem Interview.
Wer Wert auf Handarbeit und Manufakturen legt, „der braucht in erster Linie eins – Zeit“. Lässt sich unser
Wunsch nach handgefertigter Individualität überhaupt mit unserem normalen Lebensrhythmus vereinen?
Ein Blick ins Internet macht es möglich, immer mehr Hobby-Designer stellen ihre Einzelstücke online zum
Verkauf. Portale wie das deutsche dawanda.de oder das amerikanische etsy.com boomen: Nach der
Arbeit im Internet nach individuellen Einzelteilen suchen, mit einem Klick bestellen und sich nach Hause
liefern lassen – das ist Individualität im bequemen Stil.
Where is my label?
Ohne das Internet geht es nicht mehr. Online-Shopping ist zwar bequem – manchmal wollen wir das
Teil, was wir im Magazin erspäht und im Online-Shop gefunden haben eben doch erst anprobieren. Aber
wo gibt es das gute Stück denn im Real Life? Wir können uns gar nicht mehr daran erinnern, wie es war,
als wir Anziehsachen noch mühsam in kleinen Shops suchen mussten. Stundenlang von einer Boutique
zur nächsten in allen möglichen und unmöglichen Stadtteilen hetzen um das Label zu finden, was wir
schon immer gesucht haben. Die Zeiten sind spätestens seit 2010 vorbei! Wir hatten das Bedürfnis uns
wieder in Ankleidekabinen zu quetschen und vor dem Zücken der Kreditkarte zu sehen, ob uns das Kleid
aus der neuen InStyle wirklich passt. TheLabelfinder.com hat diesen Wunsch erkannt und es möglich gemacht: im Internet die Shops in der Nähe angezeigt bekommen, die auch wirklich unsere Lieblingsmarken
führen. Sogar eine App zum schnellen Finden des Wunschdesigners gibt es bereits. 2010 haben sich immer mehr Labels in der Internetplattform eingetragen und diese weiter wachsen lassen. Danke TheLabelFinder! Du hast unsere Nerven vor orientierungslosem Herumlaufen im Schnee, unsere Beine vor Ermüdung
und unsere Portemonnaies vor unnütz ausgegebenem Geld für nicht passende Kleidung gerettet!
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Trotzdem haben auch Onlineshops und Shoppingportale im Allgemeinen einen immensen Aufschwung
erlebt. Asos.com und der Onlineshop von Urban Outfitters wurden immer beliebter, und es vergeht kein
Tag, an dem man kein Zalando-Paket in der Post liegen sieht. Dabei ist die Entwicklung des Online-Shoppings noch längst nicht abgeschlossen. Insgesamt wollen wir wie so oft alles haben. Die Chancen, auch
bald alles zu bekommen, stehen nicht schlecht.
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Bei Anfrage weiSSe Weste
Nach Wirtschaftskrise und allgemeiner Sparparole sind wir wieder kritischer in unserem Konsumverhalten. Zwar schwimmen wir nicht im Geld, aber statt viel für wenig zu kaufen, darf Qualität wieder etwas
kosten und wir sind bereit zu zahlen. Diese Prämisse betrifft nicht nur den schon lange gehypten Biosektor, sondern auch alle anderen Produkte, die uns das Leben schöner machen sollen. Wir wollen Sicherheit
über die Herkunft, die Qualität und die Nachhaltigkeit der Produkte. Alle Informationen müssen zugänglich
sein. Wir wollen transparente Marken, die ihre Mitarbeiter gut behandeln, Fair Trade betreiben und ihre
Produkte nicht für Dumpingpreise auf Kosten der Menschheit verschleudern. Alles, was nach Massenprodukt aussieht, ist grundsätzlich kritisch zu begutachten. Die Discount-Riesen wie Lidl und Kik haben vor
diesem Hintergrund keine Chance mehr bei uns zu landen. Doch auch Übermächte wie Apple oder American Apparel, die sich von ihren einstigen Prinzipien des underdog Produkts abgewendet haben, werden
die Konsequenzen dieses Sinneswandels spüren. Es heißt Klasse statt Masse. Jetzt haben kleine, traditionsreiche Marken die Chance, sich zu beweisen. Sei es der Wermut Lillet, Beautyprodukte von Snowberry
oder einfach der Bäcker von nebenan: Einzigartigkeit gepaart mit einer weißen Weste ist gefragt. Das gilt
für Designer, Nahrungsmittel, Autos, Technik… einfach für alles – auch für uns selbst. Wir wollen einzigartig, qualitativ hochwertig und nachhaltig sein: selbst eine weiße Weste haben. Daher tauschen wir den
Benziner gegen das Elektroauto, beleuchten nur noch mit Energiesparlampen und tragen Biobaumwolle.
Wir belügen uns nicht selbst und wollen auch von unseren Marken nicht belogen werden.
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Wegweiser für Kundenbedürfnisse erfolgreich vorgemacht hat, wird nun auch von kleineren Marken
praktiziert. H&M ist online, Zara ist online und auch das Label drykorn hat den Schritt zur Selbstständigkeit im Internet gewagt. Das neue Konsumverhalten erfordert neue Verkaufskonzepte. Sisley stattet sein
Schaufenster wie einen Supermarkt mit Obst- und Gemüseständen aus, Erlebnisshopping ist die Devise.
Das reine Ausstellen von Produkten reicht schon lange nicht mehr, um die Kunden in die realen Shops zu
locken. Wenn wir schon rausgehen, muss uns etwas geboten werden. Den Kunden in das Geschäft zu
locken erfordert einiges an strategischem Geschick. Hier beeindruckend von Zara demonstriert: Wer sich
seine Kleidung online bestellt, kann diese im nächstgelegenen Zara-Shop umsonst abholen und spart sich
das Porto. Das ist zwar kein Erlebnisshopping, aber den Laden betritt man trotzdem und findet vielleicht
doch eine weitere Kleinigkeit. Schließlich bleibt die größte Herausforderung beim Online-Shopping: Bei der
Lieferung tatsächlich zu Hause zu sein.
Bio 2.0
Am Anfang stand der Biotrend. Überall auf der Welt poppten kleine Bioläden auf, die von dem neuen
Gesundheits- und Umweltbewusstsein diverser Konsumenten frequentiert wurden. Nach und nach passte
sich der Ernährungsmarkt dieser Bewegung an, und bald waren alle Produkte mit einem kleinen Biosiegel
gebrandet. Wir fühlten uns gut und sicher. Doch eine kleine grüne Plakette mit der Aufschrift „BIO“ kann
uns mittlerweile nicht mehr nachhaltig beeindrucken. Wir sind der großen Masse an Bioware gegenüber
skeptisch geworden und fordern auf dem Gebiet Ernährung sehr viel mehr Transparenz. Darum wird der
Lebensmitteleinkauf statt in die zwielichtige Bioabteilung vom Penny auf den Samstagsmarkt verlagert
und das Mittagspausenbrot im Bioladen um die Ecke frisch zubereitet. Wir wollen sehen, was wir essen
und kein vorgefertigtes Endprodukt auf dem Teller haben. Wir kochen wieder selbst, statt immer nur essen
zu gehen und stellen fest, dass Balkontomaten sehr viel besser schmecken als die spanischen roten
Wasserkugeln aus dem Supermarkt. Und wenn wir uns doch mal etwas abseits des Bio-Hypes leisten,
wollen wir Frozen Yogurt mit leckeren frischen Toppings. Mit dem kochen, dem Marktbesuch und dem
Gemüseanbau geht noch etwas anderes einher, was unserer Gesundheit nur gut tun kann: Entschleunigung. Wir nehmen uns mehr Zeit für die Zubereitung und den Verzehr unserer Nahrung. Eine ganz neue
Situation! Getränke wie „Antistress Brennessel“ und „Bononi“ helfen dabei, runter zu kommen. Adé Red
Bull und Co.! Anbieter wie Sonnenalm, Herbalremedies.com oder VitaElan, deren Produkte übrigens auch
per Onlinebestellung erhältlich sind, werden sich bald einer ungeahnten Nachfrage gegenübersehen. Oder
wir stellen unsere Slow-Down-Getränke nach einem der diversen Onlinerezepte gleich selbst her. Warum
etwas kaufen, wo Bio draufsteht, wenn man selbst etwas machen kann, wo wirklich Bio drin ist?
Shoppen gehen – Ein Nachruf?
Zeitmangel, Bequemlichkeit oder geographische Aspekte veranlassen uns immer häufiger dazu, den
Samstagsbummel auf Online-Boulevards zu verlegen. Shopping im Internet ist schon seit geraumer Zeit
ein Thema und mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Wir klicken uns durch Asos und MyTheresa und stellen uns einen internationalen und individuellen Kleiderschrank zusammen. Wir lassen uns
unser Dinner von Bloomsbury’s liefern und bestellen unser Ikearegal online, ohne uns dem Wochenendandrang stellen zu müssen. Was passiert dann nur mit den Läden auf den Straßen? Ganz offensichtlich ist
dieser Gedanke bereits bei einigen Brands angekommen, die sich keiner Online-Dachmarke unterordnen
wollen und höchst selbst das Internet-Zepter in die Hand nehmen. Was das Versandhaus Otto als ewiger
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Kapstadt
Was hätte nicht alles schief gehen können? Massenhaft überfallene WM-Touristen, Versagen der
Infrastruktur und dann auch noch Massentinitus im WM-Stadion. Wie groß waren die Zweifel und wie
hoch die Erwartungen, denen Kapstadt als Nabel der Fußball Weltmeisterschaft 2010 begegnen musste.
Spätestens beim WM-Finale im Green-Point-Stadium waren sich die 700 Millionen Live-Zuschauer und
alle internationalen Gäste der WM einig: Südafrika, aber vor allem die WM-Hauptstadt Kapstadt, hat die
Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern übertroffen. Selbstbewusst und einig wie nie feierten die Südafrikaner ihre WM – und die erfolgreich absolvierte Mammutaufgabe ein globales Ereignis wie eine FußballWM zu stemmen. Ein historisches Momentum, wie es seit dem Ende der Apartheid nicht mehr gegeben
hatte, erfüllte die Stadt und das ganze Land mit Stolz, vor allem aber Hoffnung. Hoffnung auf eine bessere
Zukunft, die sich nicht durch die neuen Straßen und Stadien definiert, sondern durch die Entdeckung
eines neuen Wir-Gefühls. Über soziale, politische, aber am bedeutendsten über ethische Schranken und
Ressentiments hinweg, sahen sich Südafrikaner als eine wirkliche Gemeinschaft. Kapstadt, die Stadt
zwischen Stränden und majestätischen Bergen, mit einer bewegten Geschichte zwischen Reichtum und
Townships, war der wahrhafte Spiegel dieser Entwicklung. Noch lange wird die Stadt, vor allem aber deren
Bewohner, von diesem Ereignis profitieren.
Das wirkliche Ereignis war also im Grunde nicht die WM, sondern der Zusammenhalt, der Erfolgswille
und das Vertrauen der Menschen Südafrikas in- und zueinander. Es ist dieser gemeinsame Schritt in die
Zukunft, der mehr wiegt als jedes WM-Tor. Kapstadt zeigte 2010 eindrucksvoll das, was Nelson Mandela
als erster schwarzer Präsident des Landes mit Blick auf die Zukunft seines Landes treffend formulierte: „It
always seems impossible until its done.“ Welche Stadt hätte 2010 aufregender sein können als diese, die
sich nicht nur von außen, sondern – und das ist entscheidend – spürbar von innen neu definiert hat?
Mein Abseits-Bergresort
Ach schade – die Bergressorts von Allvater, Faraja und Wanaka waren dann wohl doch zu exotisch.
Na gut, Islands Skigebiet Blafjol war durch unseren Liebling Eyjafjallajökull nur eingeschränkt zu erreichen.
Aber wenigstens hat Europa jetzt auch einen Vulkan, dessen Namen man mindestens genauso erotisch
säuseln kann, wie den von Hawaiis Kilaea. Nach Wanaka in Neuseeland hat es 2010 scheinbar auch nur
die üblichen verschlagen: reiche Asiaten und Herr-der-Ringe-Backpacker. Nichtsdestotrotz bleiben diese
abgelegenen Bergressorts vom europäischen Massentourismus verschonte und geheime Perlen und sind
schon deshalb einen Besuch wert. Nach Ischgl und Garmisch fahren ja auch nur noch Micky Krause, die
Busenwitwe Gsell und Heidi ohne schlechtes Gewissen.
Eines hat sich 2010 aber trotzdem gezeigt: Der Trend geht verstärkt hin zu Outdoor-Aktivitäten. Dass
Jack Wolfkskin plötzlich mehrseiteseitige Anzeigen in eher outdoor-fernen Medien wie der Gala schaltet,
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TRAVEL
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ist hier wohl der eindeutigste Beleg. Aber spätestens wenn Europas letzte Gletscher und Ski-Gebiete der
globalen Erwärmung zum Opfer gefallen sind und die Schneekanonen auch im Januar Krach machen,
wissen wir nun zumindest, wo passende Outdoor-Locations warten.
Leipzig Calling
Leipzig Calling – und selbst in New York City war es zu hören! Von der New York Times zu den 30 weltweiten Orten, die man 2010 besuchen sollte, erkoren zu werden, ist der Ritterschlag für jede Stadt. Insbesondere die Leipziger Musikszene hat diese Wahl maßgeblich mitbeeinflusst. Die aus Berlin Mitte und
Münchens Glockenbachviertel zu Unrecht oder aus Unwissen verschmähte „Sachsenmetropole“ bietet
eine Diversität, die ihresgleichen sucht. Dank qm-Preisen, von denen man in Kreuzberg nur noch träumt,
ist Leipzig der Place-to-be für Musiker und Künstler aus ganz Europa. 2010 feierte die Stadt den 325.
Geburtstag von Johann Sebastian Bach und lockte damit so viele Besucher wie nie. Einen nicht minder
bedeutenden Anteil am wachsenden Renommee der Stadt hat die dort ansässige innovative und kreative
Kunstszene. Von den neo-realistischen Werken der neuen Leipziger Schule um Neo Rauch spricht man in
den besten Galerien von Peking bis Auckland. Alles scheint möglich in dieser Stadt des Aufbruchs, deren
Potential selbst 2010 noch nicht ausgeschöpft ist. Wo Berlin langsam zur Vergnügungstouristen-Metropole
degeneriert, schafft sich Leipzig einen authentischen Charme, der mehr wert ist als jede Imagekampagne
und Bar25-Party.
TRAVEL 2011
Eat. Pray. Travel to Bali.
Bali - das ist doch 2011 kein Geheimtipp mehr? Sogar Tante Kristin war schon da und jetzt auch noch
die Selbtsfindungschmonzette mit Julia Roberts… Stimmt, aber genau hier zeigen sich die zwei Seiten der
Insel, von denen sich die zweite nur dem Reisenden erschließt, der sie bewusst sucht. 2011 ist Bali mehr
als die bloße Urlaubsdestination mit weißen Stränden und Banana-Pancakes zum Frühstück. Abseits vom
Massentourismus um Kuta und den Bier-Meilen der Pauschalurlauber, suchen und finden Reisende die
spirituelle Seite der Insel. Für sie ist der Weg das Ziel – und Bali der erste Schritt. Zwischen den Reisterassen und Tempeln Ubuds im Herzen der Insel können Geist und Seele zu sich selbst finden. Wer im nächsten Jahr sein spirituelles Wesen erforschen, beleben oder erweitern möchte, den wird es nach Bali ziehen:
den Verheißungen der Insel folgen. So wie die Figuren im balinesischen Schattenspieltheater verschwimmen auf Bali die Grenzen zwischen gestern, heute und morgen – aus Tagen werden Wochen und die
Einfachheit des Bungalows am Waldrand übertrifft jedes 5-Sterne-Ressort. Wer sucht, der findet – und die
spirituelle Seite der Insel wird im nächsten Jahr eine Vielzahl von suchenden Menschen anziehen. Schon
jetzt sind die Besucherzahlen trotz der Nachwehen der Wirtschaftskrise stabil, sogar ein Aufwärtstrend ist
erkennbar. Doch statt Touristen, die nur oberflächliche Erholung suchen, werden bewusste Reisende Bali,
eine Insel die bekannt schien, neu entdecken. Spirituelles Reisen ist der Trend für das nächste Jahr und
Bali die authentischste Destination für dieses Streben.
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TRAVEL
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Das Welt-Festival
Es gab mal eine Zeit, da reiste man übers Wochenende zu Rock am Ring, hatte zwei Tage Spaß und
saß am Montag wieder in der Uni. Die Zeiten ändern sich! Festivals gibt es längst wie Sand am Meer und
– noch wichtiger – an den ausgefallensten Orten. Nachdem die Festivallandschaft sich in den vergangenen
Jahren unglaublich diversifiziert hat, war es also nur noch eine Frage der Zeit, bis eine ganz eigene strukturierte Subkultur hier ihre Heimat findet. Das Ziel der Festival-Traveler ist es, nicht nur die beste Musik zu
hören, sondern auch neue Orte und Menschen kennenzulernen. Sie reisen von Festival zu Festival und
starten einen Trend, dem im nächsten Jahr so viele Menschen wie noch nie folgen werden. Sie besuchen
nicht nur ein oder zwei Festivals, sondern kreieren durch ihre Mobilität einen neuen Ort: das Welt-Festival.
Um Teil des Weltfestivals zu sein, muss man nur drei Dinge tun: den Railwaypass oder das Around-TheWorld-Ticket buchen, seinen kompletten Jahresurlaub nehmen und für einen angemessenen Nachschub
an Gummistiefeln sorgen.
Die erste Etappe beim Besuch des Welt-Festivals ist 2011 das FUSION oder das HURRICANE. Wer
es ruhiger angehen möchte besucht eines der noch kleinen Insider-Festivals. In der deutschen Provinz
locken das CUCUMA- oder MSBEAT-Festival oder gleich eine entlegene Waldbühne im Erzgebirge. Von
Underground-Festivals auf deutsch-dänischen Ostseeinseln munkelt man auch schon. Nachdem man den
heimischen Teil des Weltfestivals mit Bravour absolviert hat, geht es gen Norden. Das Bukta-Festival in
Norwegens Tromsø bietet nur zwei Bühnen, dafür stehen diese aber direkt am Strand des Arktischen Ozeans. Hier kann man neben der einmaligen Szenerie seinen Stockfisch gleich selbst klopfen und kostenlos
essen – eine norwegische Tradition, die fleißig genutzt wird. Wahlweise bietet auch Schweden mit dem
Hultsfred-Festival eine geographische und kulinarische Alternative. Überschüssige Bonusmeilen verliert
man dann am besten mit dem Flug nach Island, wo angeblich „the hippest long weekend on the annual
music-festival-calendar” statfindet. Schon die Pool-Party mit Björk im natürlichen Heißwasserbecken des
Iceland-Airwaves-Festival ist die Reise wert.
Von Island ist es nur ein Katzensprung zum kanadischen MUTEK-Festival für elektronische Musik oder
dem legendären Burning-Man-Festival in der Wüste Kaliforniens.
Bei Rock-in-Rio oder beim Dubai-Desert-Rock-Festival sind die Namen und der unvermeidlich
exotische Urlaubsfaktor sowieso Programm. Das gute am Weltfestival ist die schier endlose Möglichkeit,
nicht nur den Musikschwerpunkt, sondern gerade die Reiseroute zu variieren. China, die Türkei, Südafrika,
Russland – Festivals auf denen von Großbühnen bis hin zum Sandhaufen im Märchenwald alles bespielt
wird und garantiert jeder Musikgeschmack seine Berücksichtigung findet.
Wer 2011 Teil des Welt-Festivals ist, wird hierdurch nicht nur eine ganz neue Form des IndependentPurpose-Travelings erleben, sondern auch das Bild einer neuen globalen, vor allem aber transnationalen
Reisekultur mitprägen. Das Weltfestival ist kein monolokales Event, sondern die Summe der kontinuierlichen Erfahrungen der Festival-Traveler und ihrer Begegnungen.
Der indische Ashram
Was ist es mit Südost-Asien und der scheinbar heilsamen Wirkung, die die Region auf die erschöpften
Seelen des Westens ausübt? Indonesien, Thailand, Vietnam, jedes dieser Länder verspricht eine ganz
eigene Art von Renaissance – körperlich, mental oder spirituell.
Doch nirgends scheinen diese drei in der westlichen Welt scheinbar aus dem Gleichgewicht geratenen
Dimensionen des inneren Friedens so einfach zu harmonieren, wie in einem indischen Ashram. Vorurteile
beiseite: Im Ashram trifft man nicht nur Nina Hagen und merkwürdig vernebelt dreinschauende Alt-Hippies, es handelt sich auch nicht um eine monotone Wellness-Schleife aus Honigmassage und Früchtemüsli. Der Ashram bedeutet zum einen „Ort der Anstrengung“, zum anderen ist es eine aus langer Tradition
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entstandene Stätte und kein aus kommerziellen Überlegungen entstandenes Center-Park-Double. Der
Ashram ist eine gewachsene Institution aus Meditation, Yoga, bewusster Ernährung und ja, – einfacher
Arbeit. In für den „modernen“ Menschen unbekannter Abgeschiedenheit, aber vor allem Losgelöstheit
von Hektik und weltlichen Verpflichtungen, können hier unter kompetenter Anleitung Ruhe und Harmonie
wieder neu erlernt werden. Begleitet von der Weisheit und Erfahrung eines indischen Yogis suchen 2011
mehr und mehr Menschen im Ashram eine Erfahrung, wie sie keine andere „Institution“ bieten kann. Anund Abreise lassen sich zwar planen doch das dazwischen Erlebte entzieht sich den Beschränkungen des
gewöhnlichen Erholungsurlaubes. Gerade in Krisenzeiten erlaubt der Ashram einen gesunden Abstand zu
letztendlich unbedeutenden Wohlstandsproblemen und einen Blick auf die Gründe des eigenen Ungleichgewichts. Im Ashram kann man 2011 tatsächlich noch eine lohnende Lektion lernen, die im gleichen Maße
befreit, wie sie auch den richtigen Weg weist.
[ MUTEK ]
[ HURRICANE ]
[ FUSION ]
[ Burning Man ]
[ BUKTA ]
[ Ashram ]
[ MS BEAT ]
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[ DUBAI DESERT ROCK ]
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[ McQueen ]
[ Hamilton ]
[ Wang ]
[ Doma ]
Alexander der GroSSe
Nie gab es einen tragischeren Moment im Leben des Trend-Checks. 2010 sagten wir als ein Jahr des
großen Alexander voraus. Und zynischer Weise wurde es das.
Im Jahr 2010 verstarb tragisch einer der größten Designer dieses Jahrhunderts:
Alexander McQueen. Diesem Ereignis folgten Retrospektiven, Verhandlungen, posthum Auszeichnungen und Überhöhungen seines Werkes auf alle kommunikativ erdenklichen Arten und Weisen. FashionfilmIkone Nick Knight verabschiedete sich sogar mit einem Film, dessen Präsentation die British Fashion
Awards eröffnete. Also trifft dieser Punkt ungewollter Weise mehr als zu.
Auch die Annahme, dass Alexander Wang seinen Zenit erreichen wird, erwies sich als absolut richtig.
Die roten Teppiche dieser Welt waren voll von Wang- Kunden wie zum Beispiel Megan Fox. Er trifft genau
den Zeitgeist mit der stilistischen Veredlung von Casual Sportswear im 90ies Look: Seine Tasche „Rocco
Mini Duffle“ wurde von der Instyle 2010 in den Himmel der It-Bags gehoben. Die Gerüchte um eine
Kooperation mit Nike feuerten den Rumor um Wang noch mehr an. Zwar erwiesen sie sich als falsch –
Alexander, dem Großen, hätten wir es aber zugetraut.
Die Kronprinzen
2010 war ihr Jahr. Sie bekamen die größere Krone, ein Zepter in die Hand und bestiegen den Thron:
Die Kronprinzen der Männermode Patrik Ervell, Damir Doma und Tim Hamilton schafften es im vergangenen Jahr zu überzeugen und höher aufzusteigen.
Patrik Ervells Homepage wurde im Internet genauso gefeiert wie seine Kollektionen: Keiner konnte
verschweigen, wie schön die animierten Models in den umso schöneren Kreationen des Designers auf der
Webseite doch aussahen. Kronprinz Nummer 2 Damir Doma wählte auch hübsche Models zur Präsentation seiner Kollektion – und zwar auf der Men’s Fashion Week Paris. 2010 vollführte das königliche
Designtalent auch zum ersten Mal die Königsdisziplin: eine Schau in der Stadt der Mode. Tim Hamilton
wird sogar schon als Legende gesehen. Jedenfalls von Lacoste. Deswegen designte er nun auch für das
französische Traditionslabel die Kollektion „Lacoste Legends x Tim Hamilton“ – mehr als ein Ritterschlag.
2010 sind unsere drei Kronprinzen die gefeierten Herrscher eines Königreichs gut angezogener Herren
geworden – was wollen wir mehr?
[ Ervell ]
[ Renn ]
Dick ist nicht doof – ist nicht dick
Brigitte war nicht doof und wagte es: Rundungen auf dem Titelblatt – alle folgten. Die Elle titelte mit
einem Plus-Size-Model auf dem Cover, Marc Jacobs kündigte eine Linie für große Größen an und Übergewichtige wie Big Soul bei X-Factor und Sarah bei Popstars regierten die Castingshows. Jungdesignerin
Natalia Weimann startete Anfang des Jahres in Berlin erfolgreich ihr Label mit Kollektionen in Größen 38
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bis 48. Endlich konnten auch Frauen ohne Modelmaße Designerware am Körper tragen. 2010 war big
einfach beautiful. Keiner musste sich mehr Gedanken über die Figur machen. Chocolate Chic siegte über
das Heroin. Aber natürlich muss es auch immer die Menschen geben, die gegen den Strom schwimmen.
Crystal Renn war Vorreiterin und Supermodel im Plus-Size-Business. Jetzt, wo es Trend ist, nimmt sie
wieder ab. Und passt so schon fast zum neuen America’s Next Topmodel. Die ist 1,88 Meter groß. Und
wiegt 45 Kilo.
MODE 2011
Gut ist, was immer gut war
Die Alternative ist die Besinnung auf das, was immer wieder funktioniert und sich durch Bestand seine
Berechtigung gesichert hat. 2011 kauft man sich ein Paar Red Wings, ehemalige Arbeiterschuhe, die
aufgrund von zehn Jahre getragenen Vorführmodellen den Käufer auf Persönlichkeit durch Bestand hoffen
lassen. Ein Anzug gilt 2011 nicht mehr als spießig, sondern als notwendig. So wie sich die Frauen durch
Louis Vuitton wieder auf ihre Weiblichkeit besinnen, tun die Männer das ihre: Einstecktücher, breite Revers
und Hemden bedeuten 2011, dass wieder gebügelt werden darf. Kurzum: Qualität, Langelebigkeit und
Klassik gewinnen an Notwendigkeit.
Frauen: Purismus und Eklektizismus
Sentimentalität und Nostalgie waren gestern. In der Mode geht es um die Zukunft und der sieht man
2011 optimistisch und visionär entgegen. Im Zeitalter der Über-Kommunikation durch Social Networks
stellen sich die Menschen nicht mehr nur zu gesellschaftlichen Anlässen besonders dar, sondern 24/7Mode ist eine der wichtigsten Formen der Kommunikation, da sie nicht nur in diesem Bereich maßgeblich die Wirkung auf andere beeinflusst. Da dem Stil durch die Demokratisierung der Vorbilder viel mehr
Freiheit obliegt, ist die nötige Richtung, die man für 2011 benennen kann: keine lauten Statussymbole
und irreführenden Fantasy-Looks mehr. Jil Sander hat gesagt: „Die reinste Form von Luxus ist Reduktion.
Ein Kleidungsstück ist perfekt, wenn man nichts mehr weglassen kann“. Der Trend geht wieder in diese
Richtung. 2011 zählt nicht mehr das Credo „Ich mache also bin ich“, sondern viel mehr die Konzentration
auf Wissen und Intellekt, die Stil in seiner Reinform vermittelten.
Einerseits werden für uns deshalb bekannte Vertreter wie Jil Sander und Helmut Lang wieder eine Rolle
spielen, aber vor allem Ausnahmetalent Phoebe Philo mit ihrem Revolutionsdesign für Celine. Sie schafft
es den Zeitgeist in Material umzusetzen: strenge, maskuline Reduktion, die Frauen zielstrebig, elegant und
selbstbewusst wirken lässt. Ein eklektisches Highlight aus Schnitt und Material. Neben der Tatsache, dass
ein französisches Traditionshaus wie Céline, sein Headquarter für Phoebe Philo nach London verlegt hat,
kommen gleich zwei von drei vielversprechenden „Neuheiten“ aus England: Die Nachwuchstalente Erdem
und Christopher Kane versprechen uns neben leuchtenden Orange-, Pink-, Grün- und Gelbtönen, genau
wie die beiden Französinnen von Rodarte, auffällige Muster- und Materialmixe. Leder wird zur Freude von
Rick Owens 2011 das neue Kaschmir.
Im nächsten Jahr werden wir Fashionteile mit Sport- und Funktions-Accessoires kombinieren, wie beispielsweise WeSC-Headphones, oder einen Rucksack von Vans zu spitzen Stiefeletten von Gianvito Rossi
oder Pierre Hardy und Metallic-Nagelack. Die Freiheit ist und bleibt grenzenlos, solange es nachvollziehbar ist.
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Männer. Sneaker oder Lackschuh
2011 geht es um Entscheidungen. War 2010 noch alles erlaubt, wird man sich im nächsten Jahr zwischen bekennender Klassik oder der subversiven Absage an die Angezogenheit entscheiden müssen. Die
Klassik orientiert sich an vergangenen Stilen wie dem Preppy-Look und der klassischen Konfektion: hoch
tailliert mit breiten Revers, wie man sie aus Italien und Großbritannien kennt. Vorbilder werden hier LuxusVirtuose Tom Ford, Lucas Ossendrijver für Lanvin und Purist Raf Simons für Jil Sander sein.
Als anarchistischer Gegenspieler wird der Homeless-Chic, gepaart mit osteuropäischer Skateboardkultur, für den modischen Ausgleich sorgen. Diese Richtung wird durch subkulturelle Strömungen aus
dem aufstrebenden Russland bedingt. Dort bildet sich zurzeit eine starke Jugendkultur, die, wie einst in
New York durch Graffiti in den 80ern, dort in der Skateboard-Szene ihre eigenen Regeln hat. Durch diese
subversive Kraft, die eine solche Bewegung ausstrahlt, träumen die gelangweilten Jugendlichen im Speckmantel des Überflusses.
Die revolutionäre Stilistik von Gosha Rubinskajas Mode erinnert an die Radikalität, mit der einst Hedi
Slimane den Laufsteg revolutionierte: Jogginghosen, Muskel-Shirts und extraterrestrische Ambient-Motive, präsentiert in der Turnhalle einer russischen Kaderschmiede. Das ist der Stoff aus dem die Sehnsüchte
des gelangweilten Europäers sind. 2011 wird der Look der legeren Avantgarde durch den Look der
Verzichtenden geprägt. Die gemäßigten Lieblingsjungs werden sich 2011 kernig entspannt in drykorn und
Rag&Bone, aber auch grunge-inspiriert kleiden und ihren Look mit high-end Funktionsthemen von Firmen
wie Acronym, Arc’teryx Veilance und Stone Island aufpeppen: 2011 kehrt die Oakley-Brille in unser Leben
zurück.
[ Ford ]
[ Simons ]
[ Rubchinsky ]
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[ Ossendrijver ]
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RÜCKBLICK SPORT 2010
Der Ball ist rund, auch in Südafrika
Fußball, Fußball, Fußball. Was bleibt da noch zu sagen? Natürlich überstrahlte die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika das ganze Sportjahr 2011. Nie hat es eine Plastiktröte in mehr als 300 Nachrichtensendungen geschafft. Das verdanken wir der WM, die an Sympathie kaum zu überbieten war, da der
Underdog Südafrika nach dem Ausscheiden in der ersten Runde solidarisch und nicht weniger energetisch für die anderen Mannschaften mitfeierte. Es gab zwar einige organisatorische Pannen aber auch
Ausnahmeerscheinungen wie das jüngste Team der Deutschen Elf, das unerwartet den 3. Platz belegte. Es
war ein perfektes Fußballjahr!
[ Green Piont Stadium ]
Advanced Biking – die Zukunft des Radrennens
Das E-Bike hat tatsächlich den Sprung in die Öffentlichkeit geschafft. 2010 gab es bereits vom Klapprad über das Liegefahrrad bis zum Tandem alle erdenklichen Modelle, die bei weitem nicht nur Rentner
beeindrucken. 160.000 Stück gehen 2010 in Deutschland über die Ladentheke, während es in China 20
Millionen sind. Smart hat neben einem E-Bike sogar einen E-Scooter vorgestellt. Menschen lieben das
Prinzip des Teamwork: Ich gebe Körperkraft und mein Fahrrad steuert Kraft dazu, was bedeutet, dass sich
die Geschwindigkeit potenziert.. Alle großen Automobilhersteller planen für 2011 ebenfalls E-Bikes. Erstmals entwickelte sich damit ein Trend von alt nach neu. Schließlich nutzen Rentner diese Technik schon
seit Jahren.
Floorball
Nicht umsonst wird Floorball im Deutschen auch als Unihockey bezeichnet, denn da verweilt diese
Sportart wohl auch noch etwas: in den zahlreichen Universitäten der Bundesrepublik. Leider konnte sich
die Masse der Gesellschaft nicht für den Mix aus Eishockey, Polo, Handball und Golf erwärmen. Vielleicht
liegt das auch daran, dass die Finnen die Weltmeisterschaft 2010 gewonnen haben – und das deutsche
Team nur auf dem zehnten Platz landete. Vielleicht sollte demnächst hierzulande eine Floorball-Weltmeisterschaft ausgetragen werden, denn von dem Fußball-Märchensommer 2006 haben wir eines gelernt:
Wenn etwas direkt bei uns stattfindet, dann feiern wir umso mehr. Vielleicht ist es ja bald doch soweit. Und
wer weiß, dann dauert es auch nicht mehr lange, bis wir für das deutsche Floorball-Team die schwarz-rotgoldenen Fähnchen ans Auto hängen und hupend durch die Stadt fahren…
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SPORT 2011
Körper 2.0
Beim Thema Körperertüchtigung ist ein klarer Trend zu erkennen: Nachdem die ganze Welt 2010 durch
die Fußballweltmeisterschaft euphorisiert wurde, kehren der Teamgeist und der Spaß in den Sport zurück.
Es geht in erster Linie nicht mehr um egoistische Körperoptimierung, sondern um Freude, Ausgelassenheit
und Abschalten vom Alltag.
Wer sich dabei immer noch vorrangig um einen perfekten Bodyshape bemüht, der ist beim Poledance
richtig! Die Kunst mit einer Stange zu tanzen, kennt man eigentlich aus zwielichtigen Striptease Clubs.
2011 schafft es dieser Sport aber zu einem seriösen Equivalent der Fitness-Lessons: Hier gibt es neben
der körperlichen Fitness gleich noch Koordination und Haltung inklusive, gerne auch in privaten Stunden.
In New York wachsen Pole-Dance-Studios wie Pilze aus dem Boden und werden zunehmend auch von
Männern gern besucht.
Streetsurfing
Wellenreiten auf dem Asphalt ist die Abwandlung einer bekannten Sportart, des klassischen Skateboardings. Das Brett besteht aus zwei Standplatten, die durch eine spezielle Stange – die Torsionsstange
– miteinander verbunden sind. Dieses Verbindungsstück sorgt dafür, dass das Board nicht gradlinig, sondern in Wellenbewegungen fährt. Der Vorteil daran ist, dass man sich nicht wie beim Skateboard immer
wieder mit einem Fuß abstoßen und neu Schwung holen muss. Stattdessen steigt man nur einmal auf das
Brett, stellt je einen Fuß auf eine der Standplatten und stößt sich ab. Das Board fährt dann automatisch
weiter, da es durch die Wellenbewegungen angetrieben wird.
Auch das klassische Skateboarding erlebt eine Renaissance, es ist eben auch mehr als Sport. Diese
Jugendkultur wird vor allem in Osteuropa als Protesthaltung gegen das Establishment praktiziert und
bekommt so eine ganz neue Kraft und Ideale, die von gelangweilten Jugendlichen in Nordeuropa dankend
angenommen werden.
Crushed Ice-WM
Auch für den Winter gibt es etwas spannendes Neues, bei dem neben körperlicher Höchstleistung vor
allem der Sport im Mittelpunkt steht: Crushed Ice. Ein Hindernis-Parkour, bestehend aus einer Eislandschaft, den man auf Eishockey-Schlittschuhen bewältigen muss. 2010 hat unter der Ägide von Red Bull
erstmals eine Weltmeisterschaft stattgefunden, die 20 Nationen und 50.000 Fans begeisterte. Auch Prominente begeistern sich für das neue sportliche Abenteuer des Winters: Der deutsche Fußballenationalspieler
Mario Gomez fand sehr viel Gefallen am Ice Cross Downhill Event. Diese Sportart sollte man 2011 im Auge
behalten und schon mal die Kufen schleifen.
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My Social Network is better than yours!
Wo finde ich noch mal die Privatasphäreeinstellungen bei Facebook? Irgendwie kompliziert und
undurchsichtig, am besten ich wechsle mein Social Network. 2011 wird das Jahr der echten Alternativen,
denn der Platzhirsch aus Seattle bekommt zum ersten Mal ernstzunehmende Konkurrenz. Nachdem
myspace zum Zwischenlager für Party-Flyer verkommen und das deutsche studi.vz nur noch bei den
Erziehungswissenschaftlern der Uni-Passau der Hit ist, blieb dem geneigten Networker bis jetzt eigentlich
keine echte Wahl – Facebook oder stirb!
Doch die E-Rettung naht – die Alternativen kommen zwar von nicht minder obskuren Konzernen, doch
mit Ping und GoogleME wollen Apple und Google nicht nur aus den Fehlern Facebooks lernen, sondern
neue Maßstäbe setzen. Apples Dienst Ping startet als ein Zusatz zu iTunes10 und versteht sich als Social
Network, in dem die Person und deren Musik im Mittelpunkt stehen. Neben dem schon bekannten Hören,
Bewerten und Downloaden von Titeln und Alben kann man nun direkt mit Freunden über Songs, aber
auch Fotos, Statusmeldungen und Musikempfehlungen kommunizieren.
Bei Ping sollen das Entdecken neuer Songs und Sounds, sowie der interaktive Austausch über Musik
im Mittelpunkt stehen. Mit diesem Schwerpunkt hat das Network nicht nur das Potential die myspaceLücke neu zu beleben, sondern auch die Möglichkeit, eine persönliche Ebene mit einzubeziehen, die
Facebook so nicht bietet – eine akustische Alternative sozusagen.
GoogleMe ist die noch nicht offiziell bestätigte Bezeichnung eines für 2011 geplanten Google-SocialNetworks. Bis jetzt war der Konzern mit Diensten wie Buzz im Bereich Social Network nicht erfolgreich,
doch nun soll sich das endlich ändern. Mit Geheimnistuerei und mysteriösen Andeutungen, wie man sie
sonst eigentlich von Steve Jobs erwaten würde, flüstert der Konzern geradezu unwillig erste Informationen
in die Runde. Das Schlagwort Social-Layering, also die Einbindung einer Vielzahl von interaktiven Diensten,
soll demnach im Vordergrund stehen. Die klammheimliche Aquise von SlideInc, einem Anbieter von
Social-Network-Gaming und dem Social-Network-Spezialisten Angstro lässt die Spannung steigen. Noch
unbestätigte Vermutungen im Web sprechen von einem Social Network, das mehrere Avatar-Profile für einen
Account vorsieht. So könnten Max Mustermann und Jane Doe ihre Profilinformationen und -ansichten je
nach vorbestimmten Gruppen für Freunde, Arbeitskollegen oder Familie separat und gefiltert sichtbar
machen und zusätzlich sogar mit anderen Google-Diensten abstimmen. Ein Service, der bei Facebook
eher ungelenk eingesetzt werden kann, denn diese galante Lösung verhindert den dort offensichtlichen
Ausschluss von Menschen über Profilinformationen in nur einem Profil. Allgemein haben Ping und GoogleMe
die Absicht, die von Facebook verprellten User und deren Vertrauen durch Transparenz, nachvollziehbare
Datenschutzrichtlinien und innovative Neuerungen zu locken.
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2011 wird E-König Facebook wohl erstmalig in seiner Geschichte den digitalen Social-NetworkKuchen teilen müssen. Zwar handelt es sich bei Facebook, Apple und Google um keine Wohltätigkeitsvereine, aber ein echter Wettbewerb zwischen ihren Social Networks kann nur zum Vorteil der User, ihrer
Rechte und Möglichkeiten beitragen. Uns gefällt das!
Meta-Blog + Blog-Netzwerk
Wo habe ich nur das Lesezeichen für den coolen Blog-Beitrag gesetzt? Wo war der Blog, mit den
super Informationen zum Thema Technik? Hilfe – ich blicke nicht mehr durch! Immer öfter zeigt sich die
größte Schwäche der umfassenden Informationsgesellschaft: ein Überangebot an Informationen. Was
ist relevant in dem schier endlosen Strom an Informationen, Nachrichten, Tweets, Posts und Bildern?
Monothematische Blogs, beispielsweise aus dem Bereich Fashion, können hier eine wirkliche Hilfe sein.
Pünktlich zu den internationalen Fashion Weeks konzentrieren sie sich nach bestimmten Kriterien auf spezielle Styles oder Labels. Aber auch hier besteht das Problem des Überangebots. 2011 scheint ein Licht
am Ende des Daten-Highways. Volle Fahrt in Richtung des gut sortierten Meta-Blogs! Der Meta-Blog ist
der Heilbringer auf den überforderte Google-Reader-Nutzer und Trend-Searcher warten. Der Meta-Blogger
durchsucht die relevantesten Blogs und filtert aus ihnen die wichtigsten, wegweisensten und interessantesten News. Ein guter Meta-Blog erspart dem User so die zeit- und oft nervenaufreibende Suche nach
speziellen Trends und Informationen. Er vereint das Beste aus vielen Blogs und ist so das ideale digitale
Werkzeug für Leute mit großem Interesse am Geschehen aber begrenzter Zeit. Mindestens ebenso
wichtig werden die verwandten, thematischen Blog-Netzwerke, die individuelle Blogs zu einem eklektisch
informierenden Gesamt-Blog verschmelzen. Hypebeast, Artschoolvets oder Highsnobiety sind die besten
Beispiele für die thematische Produktivität, die eine Vielzahl von informierten Bloggern gemeinsam auf
einem Blog aufbringen können. 2011 sind es auch diese Netzwerke, welche die Suche nach Trends und
authentischen Meinungen im digitalen Ozean spürbar erleichtern.
Googlereader vs. Metablog/Blognetzwerk: Das ist wie Walmart gegen Tante Emma. Überfüllt und billig
treten gegen gut sortiert und persönlich an – da fällt die Wahl doch leicht. Oder?
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Plattform. Sie ist das neue digitale Gegenmittelmittel um eines der größten Übel unserer Gesellschaft zu
beheben: den offensichtlich zu Tage tretenden Mangel an Transparenz in einer Vielzahl von vitalen Bereichen, die direkt und mittelfristig unser Konsum- und Lifestyle-Verhalten beeinflussen.
WikiLeaks ist durch diese Eigenschaften nicht nur ein Unikum unter den digitalen Plattformen des
WWW sondern ein Modell für die zukünftige Veränderungskraft des Internets jenseits von e-Shopping und
Reisebuchung. Wie sich WikiLeaks und Gründer Julian Assange im Angesicht der Untiefen von Diplomatie, Sicherheitsbedenken und Informationsfreiheit behaupten werden, wird sich zeigen, aber bitte nach
dem Grundsatz: Don’t shoot the messenger!
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Was prägt den westlichen Lifestyle? Kapitalismus, Konsum und Geld sind da sicherlich mit an vorderster Position, doch auch das Recht auf Informationen, vor allem aber Informationsfreiheit, prägen ihn
maßgeblich. Unser Lifestyle ist der Lifestyle einer kapitalistischen Informationsgesellschaft. Wissen oder
Unwissen über Regierungen, Menschen oder Produkte bestimmen nicht nur unsere Meinung, sondern
auch unser Konsumverhalten. Wer kauft noch freiwillig Textilien aus Bangladesch nachdem er Berichte
über die Arbeitsbedingungen in den Sweat-Shops Dhakas gesehen und gelesen hat? Und die Bank, die
Millionen Menschen durch unseriöse Kredite in den Ruin treibt, wechsle ich lieber.
Eigentlich gibt es WikiLeaks schon seit dem Jahr 2006, doch einen fundamentalen Einfluss auf die
Konsumlandschaft und unser Bild von den Möglichkeiten des Internets wird die digitale Plattform 2011
weiter fundamental verändern. Die von vielen als erste staatenlose Nachrichtenorganisation bezeichnete
Page hat bereits in diesem Jahr massive Wellen geschlagen, vor allem im Bereich Politik. Doch 2011 wird
das Jahr, in dem der Konflikt um WikiLeaks bzw. den Zugang zu Informationen entscheidende Verwerfungslinien für die digitale Kommunikationsgesellschaft und deren Konsum ziehen wird. Informationen
entscheiden über unser Vertrauen in Institutionen, Regierungen, Personen aber auch Produkte. Auf diese
Meinungsbildungsprozesse wird WikiLeaks 2011 verstärkten Einfluss ausüben. Schon die bisher enthüllten
Details führen einmal quer durch alle Ebenen unserer Gesellschaft und Kultur: Öl, Umwelt, Banken, Loveparade oder Sarah Palins E-Mails sind Beispiele für die weit reichende Enthüllungsschlagkraft der digitalen
S T R I C T LY T R A N S PA R E N T
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K-MB betreut seit 2004 Marken und
Unternehmen in den Bereichen
Public Relations und Brand Consulting
in Deutschland, Europa und weltweit.
Die Agentur ist unter anderem für das
Brand Consulting und Trendmarketing
der Marke smart international, für die
Public Relations von ABSOLUT VODKA,
Jawbone, drykorn, GAS Jeans, Vans und
WeSC verantwortlich.
Aktuelle Informationen
zu Agentur und Kunden finden sie unter: WWW.K-MB.DE
Wenn Sie sich für die Arbeit von K-MB interessieren,
nehmen Sie doch einfach Kontakt zu uns auf:
Per Mail an KICKSTART@K-MB.DE
oder telefonisch unter +49 (0)30 69 59 72 80.
Den Trend-Check 2012 können sie dann
ab Dezember 2011 bei uns bestellen.
Design und Produktion:
Willem Stratmann / StudioAnti™
www . studioanti . com
WWW.K-MB.DE
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