02_12_2013, Strohgaeu_extra

Transcription

02_12_2013, Strohgaeu_extra
Tennis zieht nicht
Punkte verschenkt
Ludwigsburg will Tennisstadt werden. Der Schaukampf der beiden besten
deutschen Spieler stieß
indes auf wenig Interesse.
Trotz haushoher Überlegenheit verschenkt Fußball-Landesligist Münchingen gegen Untermünkheim
den Sieg in acht Minuten.
Seite IV
Seite V
Montag, 2. Dezember 2013
Die gute Nachricht
Wo kommen die
Nullen her?
iebe Gemeinden!
Als Christdemokrat hat man es
auch nicht immer leicht. Bund: absolute Mehrheit verpasst, also Koalitionszwang mit den Sozen. Land: auf die Oppositionsbank verdonnert. Zweckverband
Strohgäubahn: als einzige Fraktion das
neue Konzept des Bähnles großteils abgelehnt, trotzdem fünf Sitze im Zweckverband Strohgäubahn. Wie einst Cato der Ältere im Senat von Rom
auf die Notwendigkeit
der Zerstörung Karthagos hingewiesen
haben soll, so sitzt heute Manfred (Hollenbach) der Jüngere (immerhin zehn Jahre
jünger als sein Fraktionskollege Manfred
List) in der Verbands- Wer behält bei
versammlung
und Bahn-Baukosten
weist gebetsmühlen- den Überblick?
artig darauf hin, dass
die Strohgäubahn zwar nicht zerstört werden muss, dass sie aber viel, viel zu teuer geworden sei. Schon wieder vier Millionen
Euro mehr? Auch wenn dadurch großteils
der Betrieb später billiger werden soll: das
brachte Hollenbach jüngst auf die Palme.
Und dann dieser Landrat als Verbandsvorsitzender! Nicht nur, dass Rainer Haas die
Frechheit besitzt, kein CDU-Parteibuch
(vielmehr gar keines) zu besitzen. Er wies
Hollenbach auch noch in die Schranken
mit einem bösen Basta-Argument. Erheblich größere Kostensteigerungen „erleben
wir ja gerade auch bei wesentlich teureren
Bahnprojekten“. Wollte Haas damit nur
Manfred den Jüngeren zum Schweigen
bringen? Oder wollte er etwa die CDU zum
offenen Widerstand gegen die Kostensteigerungen beim Tiefbahnhof Stuttgart (den
Manfred der Ältere übrigens maßgeblich
mit aufs Gleis gebracht haben soll) aufrufen? Da sind ja durchaus noch ein paar Nullen mehr im Spiel . . .
So sei es!
Foto: dpa
L
Das Feuer und seine Auswirkungen: die Scheuer (links) komplett ausgebrannt, zwei Dächer samt Vordach zerstört, Großeinsatz für mehr als 90 Feuerwehrleute.
Fotos: Feuerwehr Ditzingen
Großeinsatz bei Feuer im Ortskern
Ein Brand in einem alten Gehöft in der Schöckinger Ortsmitte hat am Samstagabend mehr als 100 Rettungskräfte gefordert.
Personen sind nicht verletzt worden; eine Scheuer ist komplett zerstört, das Wohnhaus zu einem großen Teil. Von Klaus Wagner
Ditzingen
s sind dramatische Stunden am
Samstagabend gewesen. Die Scheuer eines Anwesens in der Ludwigsburger Straße geriet gegen 19.45 Uhr in
Brand – bis die Feuerwehr kurz darauf eintraf, brannte das Dach in voller Breite. Ein
älteres Ehepaar, das im angebauten Haus
wohnte, wurde nicht verletzt. Durch das rasche Eingreifen zahlreicher Feuerwehren
aus Ditzingen und Umgebung gelang es, das
Ausbreiten des Feuers auf nahe gelegene
weitere Häuser zu verhindern. Es ist der
zweite dramatische Brand in dem Ditzinger Stadtteil in diesem Jahr.
Sie habe gegen zehn vor acht mit ihrem
Sohn geredet und im Augenwinkel durch das
Fenster ungewohntes orangefarbenes Licht
gesehen, berichtet Ulrike Jourdan am Sonntag. Sie habe geschrien, „die Scheune
brennt“, sofort die 112 gewählt und gleich
danach die Nachbarin angerufen. Da war ihr
E
Sohn schon zu Fuß dorthin unterwegs. Die
Frau sei von selbst herausgekommen, der
Mann noch unterwegs im Ort gewesen.
20 Minuten zuvor habe er noch im Hof gestanden, an den das Nachbarhaus angrenzt,
so Florian Jourdan weiter, „da war gar
nichts“. Die Flammen hätten in dem 240
Jahre alten Fachwerkgehöft rasend schnell
um sich gegriffen, erzählen andere Augenzeugen. Die Schöckinger Feuerwehr war nur
wenige Minuten nach dem Alarm an Ort und
Stelle, unmittelbar danach kamen auch deren Kollegen aus den anderen Stadtteilen.
Kommandant alarmiert Kollegen
„Wir haben von unterwegs schon den Feuerschein gesehen“, so der Feuerwehrsprecher Andreas Häcker. Der Kommandant
habe noch auf der Anfahrt von Hirschlanden aus weitere Löschzüge angefordert,
unter anderem aus Heimerdingen und
Hemmingen. Aus dem Hydrantennetz und
sieben Löschfahrzeugen habe man zu Beginn des Einsatzes 5000 Liter Wasser pro
Minute zur Verfügung gehabt – genügend,
um auch die umliegenden Häuser mit Wasserwänden zu schützen. Denn diese waren
durch starken Funkenflug gefährdet. „Die
erste Viertelstunde war schon kritisch“,
meinte Häcker – das einzig Gute sei gewesen, dass keine Menschenleben in Gefahr
gewesen seien. Die Brandursache stand
gestern noch nicht fest, das Polizeirevier in
Ditzingen ermittelt.
Das Feuer war zumindest in der ersten
Zeit weithin zu sehen. „Mich hat eine
Freundin aus Hemmingen angerufen und
gefragt, ob unser Kirchturm brennt“, berichtete eine weitere Nachbarin. Einen anderen Bewohner des Ortskerns erinnerte
das starke Feuer mit Hitze, Funkenflug und
krachendem Holz an frühere Sonnwend-
feuer. Eine Schutzwand unterm Dach, so
der frühere Feuerwehrmann, habe Schlimmeres verhindert. Bis zum frühen Morgen
waren die Wehrleute im Einsatz.
Zweiter größerer Brand in einem Jahr
Auch der Schöckinger Ortsvorsteher Michael Schmid hat das Geschehen von Anfang an miterlebt: Der Alarmpiepser eines
Freundes, bei dem er zu Besuch war, sei losgegangen. „Das war erschreckend, wie das
alles gebrannt hat.“ Das betroffene Ehepaar sei sofort vom Sohn versorgt worden.
„In den letzten 20, 30 Jahren hat es das
nicht mehr gegeben, dass ein Haus niedergebrannt ist“, sagte Schmid. Auch er ist
letztlich erleichtert, dass keine Menschen
verletzt wurden. Denn im vergangenen Juni, beim letzten größeren Brand im Ort, war
ein 87 Jahre alter Mann ums Leben gekommen – bei einer Verpuffung in einer Garage.
Jeden Tag geht im Advent
irgendwo eine Tür auf
meister. So reicht der Rahmen von Gedanken und Geschichten über kurze Konzerte,
Engel, Lichter, Sterne, und Flöten spielen
eine Rolle bis zum 22. Dezember.
Mit den Weihnachtsgottesdiensten am
Heiligen Abend endet die Reihe in Korntal.
Sie wird von der evangelischen Kirchengemeinde, der Brüdergemeinde und der katholischen Kirchengemeinde gemeinsam
organisiert. Auch private Gastgeber öffneten in Korntal ihre Türen, der Anfang und
Schluss sei immer ein Lied, meist ein Kanon, berichtet Pfarrer Jochen Hägele von
der Brüdergemeinde. „Impulse zum Advent, häufig ein Bibelwort mit Interpretation“, bildeten die Mittelteile. „Wir haben
das bewusst als Kirchen gemacht“, und so
manche kirchliche Institution sei auch
nicht zufällig auf dem Programm.
„Meine kleine Kerze ist heut aufgewacht. Meine kleine Kerze leuchtet durch
die Nacht“ – wie alle zwei Jahre ist dieses
Lied gestern Nachmittag nach zwei Jahren
wieder erklungen am Tannenbaum in der
Ditzinger Ortsmitte. Petra Zentgraf hat es
Gemeinsam wartet sich’s besser: Zum Nikolaustag am kommenden Freitag ist der
Nikolaus zu Gast im Heimatmuseum Münchingen, Kirchgasse 1. Die Veranstaltung
beginnt um 17 Uhr, der Eintritt ist frei. Der
Besuch findet im Rahmen der Ausstellung
„Einkaufen im Miniaturformat“ statt. Die
Wartezeit können sich Kinder und ihre
Eltern damit verkürzen, Spielzeug-Kaufläden aus zwei Jahrhunderten zu bewundern: für Kinder eine bunte Spielzeugwelt,
für Erwachsene ein anschauliches Bild des
vergangenen Alltagslebens.
mk
Verkostung mit einem
Weinakademiker
Die Lebendigen Adventskalender sind wieder gestartet. Das
Ziel ist eine halbe Stunde Ruhe und Besinnung. Von Klaus Wagner
ie Türchen sind ein bisschen größer als bei den Adventskalendern,
die man zu Hause an die Wand
hängt. Es sind echte Türen – aber davon
werden im Strohgäu im Advent gleich in
drei Orten jeweils 24 Stück geöffnet. Lebendige Adventskalender gibt es in Gerlingen, im Ditzinger Stadtteil Schöckingen
und in Korntal. Dort ist es eine Initiative
der Kirchen, in den beiden anderen Orten
wird die Reihe von Privatpersonen organisiert. Der Zweck und das Ziel ist überall
dasselbe: jeden Tag bis Weihnachten zur
selben Stunde für ein Weilchen zur Ruhe
kommen. Das gilt für Kinder und Erwachsene gleichermaßen.
In Gerlingen organisiert Ute Beck den
Lebendigen Adventskalender, heuer schon
zum neunten Mal. Bei ihr würden manche
Leute schon im April einen Termin buchen,
erzählt die 69-Jährige. „Wir hätten bis zum
6. Januar machen können, so viele Angebote hatten wir.“ Von Anfang an dabei seien
unter anderem die Jugendmusikschule,
Kirchen, Kindergärten und der Bürger-
Nikolaus zu Gast im
Heimatmuseum
Ditzingen
Strohgäu
D
Korntal-Münchingen
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt – hier für Groß und Klein in Ditzingen.
mit zwei Freundinnen wieder übernommen, 24 Veranstaltungen zu organisieren,
zu denen die Leute gerne kommen, meist
mit ihren Kindern. Manchmal musste sie
„bitten und betteln“, räumt die 31-Jährige
ein; aber es sei eben schön, gemeinsam mit
Lichtern durchs Dorf zu ziehen, zu singen
und eine Geschichte zu hören.
„Es war wunderbar. Schöner hätten wir
es uns gar nicht vorstellen können“, berichtet Zentgraf vom ersten Advent. Gut 40 Besucher seien dabei gewesen. Die Veranstaltungsorte gebe man bewusst nicht vorab
bekannt – der Treff am Tannenbaum und
der Lampionumzug seien ein Teil des Ganzen. Nicht an einen bestimmten Termin
halten muss sich, wer am Adventskalender
Foto: factum/Bach
der Lukasgemeinde in Gerlingen ein Türchen öffnen will: Der Kalender ist im Internet zu finden (www.ev-lukaskirche-gerlingen.de). Den Text für den 1. Dezember hat
die Pfarrerin Elke Kaltenbach-Dorfi verfasst. In ihrer Besinnung beginnt auch sie
mit der Kerze, die im Advent erwacht ist.
Die Adventszeit lade dazu ein, Nutzloses
zur Seite zu räumen, Platz zu machen und
ein Licht in die Mitte zu stellen – das Licht
der Liebe Gottes. Auf der Seite der Gemeinde wird jeden Tag bis Weihnachten ein weiteres Türchen zum Öffnen erscheinen.
Termine Die Veranstaltungsorte der Lebendigen Adventskalender in Korntal und Gerlingen
sind täglich auf unserer Serviceseite zu finden.
Thomas Curtius, Weinakademiker und angehender „Master of Wine“, präsentiert am
Samstag, 14. Dezember, sechs Spitzenweine. Die Verkostung im Alten Rathaus Schöckingen kostet 15 Euro und beginnt um
20 Uhr. Karten für die Veranstaltung des
Arbeitskreises Altes Rathaus Schöckingen
gibt es bei der Bäckerei Bofinger und der
PAN Buchhandlung in Ditzingen. Probiert
und erläutert werden sechs Weine mit
Festtagspotenzial aus Europa, Australien
und den USA .
mk
Ditzingen
Am Bahnhof
wird gebohrt
Bohrungen lässt die Stadt Ditzingen am
heutigen Montag, 2. Dezember, im Bereich
des Ditzinger Bahnhofs vornehmen. Zum
einen dienen die Arbeiten nach Auskunft
der Stadtverwaltung der Altlasten- und
Kampfmitteluntersuchung des Geländes.
Zum anderen gehe es dabei um eine Untersuchung des Baugrundes und Grundwasserstandes. Der Betrieb des Bahnhofs solle
nicht eingeschränkt werden, heißt es. mk