Baskenmütze und Zeichenstift
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Baskenmütze und Zeichenstift
LANDKREIS HILDBURGHAUSEN Dienstag, 1. März 2011 Infos zum Weltgebetstag Römhild – Chile ist ein Land der extremen Gegensätze: Naturschönheiten und Reichtum auf der einen Seite, Hunger und Erdbebenfolgen auf der anderen. Ein Informationsabend am kommenden Freitag, dem 4. März, um 19 Uhr im Pfarrhaus von Römhild beschäftigt sich mit Chile, dem Weltgebetstags-Land 2011, und steigt mit der Frage ein “Wie viele Brote habt ihr?“ Mit Bildern, Musik und landestypischen Speisen sollen die Gäste das Land besser kennen lernen. Bereits am Donnerstag um, 16.30 Uhr ist zu einer Andacht im AWO-Seniorenheim „Gleichbergblick“ eingeladen. Kinder-SecondHand-Basar Linden – Im Kulturhaus Linden findet am Freitag, dem 11. März, in der Zeit von 18 bis 20 Uhr ein Kinder-Second-Hand-Basar statt. Verkauft wird alles rund ums Kind: Frühjahrs- und Sommerbekleidung, Umstandsmode, Kinderwagen, Autositze, Kinderschuhe und Spielsachen (außer Plüschtiere). Unter der Baby-BasarHotline 콯 0170/6426584 werden Anmeldungen von Anbietern entgegen genommen. Zehn Prozent des Erlöses sind für einen gemeinnützigen Zweck bestimmt. Faschingskaffee im Vereinshaus Wallrabs – Der Heimatverein Wallrabs lädt für morgen um 14 Uhr zum gemütlichen gemeinsamen Faschingskaffee-Trinken ins Vereinshaus Alte Schule ein. Baskenmütze und Zeichenstift Mit einer aufwendig und liebevoll gestalteten Ausstellung im Stadtmuseum würdigt die Stadt Hildburghausen das Lebenswerk ihres Ehrenbürgers Willi Hopf, dessen Geburtstag sich heuer zum einhundertsten Mal jährt. Von Gabi Bertram Hildburghausen – „Es hat lang gedauert, bis ich mal einen Sprint gegen meinen Vater gewonnen habe. Dabei war er schon 41, als ich geboren wurde.“ – Ekkehard Hopf kann sich an zahllose Anekdoten und Episoden aus dem Leben seines Vater erinnern. Und nicht nur eine beneidenswerte Kondition soll der Willi bis ins hohe Alter gehabt haben, sondern auch einen bemerkenswerten Frohsinn: „Wenn ich mal sterb`“, hatte er kurzerhand bestimmt, „sollen die Leut` nicht traurig sein.“ In diesem, seinem Sinne fand nach seinem Tod auch keine Trauerfeier, sondern eine Gedächtnisfeier statt. Talent und Heimatliebe Im Stadtmuseum zu Hildburghausen fiel am Sonntagnachmittag kaum ein Apfel zur Erde. Um das Lebenswerk des Malers und Grafikern Willi Hopf zu ehren und an den beliebten und bekannten Häselriether Heimatmaler und Ehrenbürger zu erinnern, wurde im feierlichen Rahmen eine Sonderausstellung unter dem Titel „Willi Hopf (1911-2000) – Malerei und Grafik“ eröffnet. Wasser-Gymnastik mit der vhs Bad Rodach – Am Samstag, 5. März, beginnen neue Wasserkurse in der ThermeNatur in Bad Rodach. Die Wassergymnastik dient der Kräftigung der gesamten Muskulatur, trainiert das Herz-Kreislaufsystem und fördert gelenkschonend die Beweglichkeit. Die Kurse finden um 17 und um 18 Uhr unter Leitung von Physiotherapeutin Adrianna Hülsmann statt. Anmeldungen nimmt die vhsAußenstelle Bad Rodach 콯 09564/ 804166 entgegen. Plakatkunst aus der Hopf`schen Feder Fäkalien werden abgefahren Brünn/Ehrenberg – In den Gemeinden Brünn und Ehrenberg wird am heutigen Dienstag mit der Fäkalienabfuhr begonnen. Seite 9 HBN3 Hopfs Bilder legen nicht nur Zeugnis von seinem hohen künstlerischen Talent und Können ab, sie sind auch Beweis seiner tiefen Heimatliebe. Kaum einen Ort im Thüringer Wald hatte es gegeben, wo er nicht mit seiner Baskenmütze und seinen Zeichenutensilien Platz genommen Tochter Annegret Müller und Sohn Ekkehard Hopf sind stolz auf das Lebenswerk ihres Vaters. hat, die Landschaft auf sich wirken ließ und der Menschen Werk aufs Papier bannte. So entstanden zauberhafte Aquarelle, wie das vom Sägewerk Biberau oder vom Ehrenberg Themar. Die idyllische Schönheit des kleinen Orts Einsiedel hielt er in Öl und als Lithografie fest. Gezeigt wird auch eine Trilogie von Entwürfen für die Serie „Vom Notstands- zum Wohlstandsgebiet“, die um 1970 entstand. Scharfe Beobachtungsgabe Beeindruckend sind seine Vogelstudien, gezeichnet mit Bleistift, Tusche oder als Aquarell – das zarte Gefieder filigran im Detail herausgearbeitet, ein Feld, das dem Vogelschutzwart im Blut lag und für seine scharfsinnige Beobachtungsgabe spricht. Geradezu legendär sind auch seine Plakate und Transparente, die einst die Stadt Hildburghausen mit prägten. Groß, farbig, auffällig, das Bild knallig, die Schrift sparsam, auf das Wesentliche beschränkt, reihen sind die Hopf`schen Plakate in das Metier der Künstlerplakate ein. Die Ausstellung zeigt Werke aus allen Schaffensphasen des Hildburghäuser Künstlers, Arbeiten, vor denen man kurzweilig lang verweilen kann. ren wandelte und heute promovierte Kunstpädagogin ist, war ihr erstes großes Aquarell entstanden. Zur Ausstellungseröffnung hielt sie die Laudatio auf den Vater und Künstler, Maler und Grafiker, Lehrenden und Lernenden Willi Hopf. Ein begnadeter Zeichner sei er gewesen, hätte aber auch mehrere andere, sozusagen „handfeste“ Berufe erlernt, in weiser Voraussicht, weil des Künstlers Brot nicht selten ohne Butter blieb. Als geduldig und frohgemut hat die Tochter den Vater in Erinnerung, einer der es verstand, sein Können und seinen Blick auf die Menschen und die Welt weiter zu vermitteln. Wer einen seiner Kurse in Schwarzbach besucht hat, dem sind sie in nachhaltiger Erinnerung: die alte Litho-Presse im Keller, die beseelte Flusslandschaft vor den Augen und das gute Schwarzbacher Bier im Bauch. Viel, so Annegret Müller, habe sie von ihrem Vater gelernt, das Malen und Zeichnen, und auch seine Fantasien, die zauberhaft atmosphärische Bilder entstehen ließ, hat er ihr mitgeben können. Multitalent Willi Hopf Ein Multitalent war er, der Willi Hopf, Maler, Künstler, Vogelkenner und nicht zuletzt auch Fußballer. Seine Verdienste um die Kultur und die Kulturschaffenden im Landkreis über Jahrzehnte hinweg würdigt diese Sonderausstellung, zeigt die Vielseitigkeit seines eigenen künstlerischen Schaffens und rückt dem Be- Fotos: Gabi Bertram trachter auch den Menschen nahe. Bei vielen sind seine Bilder im Kopf haften geblieben, ob die Transparente, die von ihm gestalteten Festwagen, die Plakate oder seine Zeichnungen und Aquarelle. So wie sich Bürgermeister Steffen Harzer noch an ein Schulbuch Heimatkunde erinnert, in dem ein Bild von Willi Hopf veröffentlicht war, das den Bahnübergang in Häselrieth zeigt. Viel Arbeit hat Sohn Ekkehard auch in eine Bildschirmpräsentation gesteckt, die Leben und Wirken von Willi Hopf auf dem Monitor plastisch werden lässt. Diese Sonderausstellung im Stadtmuseum hat wahrlich einen neuen Besucherrekord verdient. Noch bis zum 1. Mai können die Bilder besichtigt werden. Annegret erinnert sich Vor 50 Jahren mag es gewesen sein, als Tochter Annegret neben ihrem Vater auf dem Balkon stand und unter seiner Unterweisung den Blick in sich aufsog. Danach, erinnert sich die Tochter, die auf des Vater Fußspu- Sängerinnen des Ensembles der Stadt umrahmten die Ausstellungseröffnung in würdiger Form musikalisch. Karnevals-Premiere bei den Gleichberg-Wichteln Exakt 41 Mitwirkende zählte der Wichtelkarneval des Kindergartens am vergangenen Freitag im Landgasthaus, die den knapp 250 Gästen ein buntes und lustiges Programm boten. Von Kurt Lautensack Gleichamberg – „Als wir beschlossen, nach dem Vorbild des GKV doch einen Wichtelkarneval zu veranstalten“, gestand die Kindergartenleiterin Dagmar Frank, „hatten wir nicht bedacht, was da auf uns zukommt“. Denn es sei einfacher gesagt gewesen, als getan, die roten, gelben und blauen Gleichbergwichtel (zugleich die Altersgruppen von gut einem Jahr bis zum 6.Lebensjahr) unter einem Hut zu kriegen und alle mit einzubeziehen. Doch da war der Ehrgeiz des Erzieherteams längst aufgeflammt und die „Ideenwerkstatt“ in Gang gesetzt. Kostümideen wurden vor allem durch die Erzieherin Elli Schüler und Schneidermeisterin Heike Conrad an der Nähmaschine umgesetzt. Es wurde gemeinsam gedich- Die kleinen Gleichberg-Wichtel gestalteten ein fröhliches und turbulentes Premiere-Programm, das mit viel Applaus belohnt wurde. tet, gewerkelt und geprobt. Dabei konnten sich der Erzieherinnen der Unterstützung des Karnevalvereins und seines Präsidenten Tino Kraußlach, des Kulturhauspächters Ottmar Winkler und vieler Eltern sicher sein. So fieberten alle der Premiere des Wichtelkarnevals entgegen. Und was beim Erwachsenen-Karneval fast überall ein wenig fehlt: Alle Premierengäste kamen zum Wichtelfasching „närrisch behütet“. Zum stimmungsvollen Rahmen trug auch das Bühnenbild des GKV bei. Unter den Klängen des Narrhalla-Marsches marschierten die Akteure, begleitet von einigen Gardemädchen, gemeinsam mit einer Mischung aus großen und kleinen Elferrätern in den Saal ein. Eröffnet wurde der Kinderkarneval mit dem Traditionslied, bei dem es textlich ein wenig verändert hieß: „Gleichamberg helau, heute tobt das Wichtelvolk, ob rot, ob gelb, ob blau“. Und ganz nach dem Vorbild der Großen, stieg nun auch der Wichtelkelte zum ersten Mal vom Berg. Der kleine Kelte, der künftige Schulanfänger Max Conrad, hat seine Sache prima gemacht. So wie der Alte Kelte, schaute auch er vom Berg herab und hielt seine Beobachtungen fest. Dabei stellte er fest, dass neben den Omas und Opas dieses Mal auch die Eltern wichtige Nachrichten in der „Kindergartenzeitung“ gelesen hatten. Mit einer Mischung aus Tanzeinla- gen, kleinen Büttenreden und Sketchen wurden vor allem die Eltern und Großeltern aufs Korn genommen. Die Worte aus Kindermund sind natürlich besonders erheiternd und belustigend, weil sie manchmal „den Nagel auf den Kopf“ treffen. Aber auch die Kleinsten sorgten mit ihren teilweise noch ungelenken Bewegungen für Lacher und viel Spaß. Sportliche Höchstleistungen vollbrachten die größeren Mädchen mit ihren Hula-Hup-Reifen, den sie mi- Fotos: Kurt Lautensack nutenlang kreisen lassen konnten. Da staunte selbst der Grundschüler Janek, der meinte: „Mensch, die können es ja besser als unsere Mädchen“. Schließlich tanzten zum Finale die Hexen und die „Cowboys und Indianer holten das Lasso raus“. So fand ein Premierenkarneval seinen Abschluss, der nicht nur die Zuschauer erfreute, sondern vor allen den Kindern sehr viel Spaß machte, auch wenn sie am Ende alle ziemlich geschafft waren.