Jahresbericht 2010/2011 - bei FZD - Technische Universität Darmstadt
Transcription
Jahresbericht 2010/2011 - bei FZD - Technische Universität Darmstadt
Jahresbericht 2010/2011 Fachgebiet Fahrzeugtechnik Technische Universität Darmstadt | Prof. Dr. rer. nat. Hermann Winner www.fahrzeugtechnik-darmstadt.de Vorwort Sehr geehrte Leserinnen und Leser, in diesem Jahresbericht berichten wir Ihnen über die Entwicklungen bei FZD und den aktuellen Stand von Forschung und Lehre im Zeitraum 2010 bis Mai 2011. Wie auch in anderen Bereichen ist dieser Zeitraum durch die wirtschaftliche Erholung nach einer Talfahrt geprägt. Die industrielle Drittmittelforschung ist mittlerweile wieder auf Vorkrisenniveau, passend zum Generationswechsel, der seit Ende 2010 stattfindet und mit dem viele neue Gesichter bei FZD und auch neue Forschungsaufgaben verbunden sind. Im Jahresberichtszeitraum gelang es uns auch den Beitrag von FZD zur Internationalisierung der Studierenden auszubauen. Mit dem im Jahre 2010 begonnenen Automotive-Engineering-Summer-Germany-Programm legt FZD die Basis für die Sicherstellung des Austauschs mit den beiden Partneruniversitäten in den USA (VirginiaTech und SUNY Buffalo), weil hierüber die geforderte Balance des Austauschs erreicht wird. Weiterhin wurde ein neues Tor nach China errichtet, das, unterstützt durch Industriestipendien, Studierenden der TU Darmstadt einen Studienaufenthalt und in Zukunft sogar einen Doppelmasterabschluss an der Tongji Universität in Schanghai ermöglicht. Auch dieses Programm wird stark nachgefragt. Details zu diesen Programmen finden sich im weiteren Verlauf dieses Berichts, ebenso wie die vielfältigen anderen Aktivitäten des Berichtszeitraums. Ich danke all unseren Projektpartnern für ihre großzügige Unterstützung und schließe dieses Vorwort mit dem herzlichsten Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die äußerst engagierte und professionelle Mitarbeit am Erfolgsmodell FZD. Im Juli 2011 Prof. Dr. rer. nat. Hermann Winner Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Inhaltsverzeichnis 2 Mitarbeiter 3 Neu bei FZD 5 Lehre 8 Exkursionen 12 FZD-Seminare 20 Promotionen 23 Veranstaltungen 27 Finanzen 29 Fördernde Institutionen und Kooperationspartner 33 Forschungsprojekte 34 Testfahrzeugprojekt 55 ASE Darmstadt 57 Uni-DAS e.V. 58 Internationale Austauschaktivitäten 59 Tagungsbesuche 63 Vorträge 65 Veröffentlichungen 67 Mitarbeit in Gremien 70 Auszeichnungen 71 Redaktion: Felix Lotz, Sebastian Geyer 2 Mitarbeiter Das FZD-Team vor dem roten Zahnrad Von links nach rechts: Christina Grotenhöfer, Stephan Hakuli, Robert Korndörfer, Stefan Habenicht, Sven Müller, Kai Schröter, Michael Augustin, Felix Lotz, Prof. Hermann Winner, Alexander Weitzel, Rita Delp, Sebastian Geyer, Dr. Norbert Fecher, Peter Korzenietz, Benedikt Lattke, Alexander Stoff, Fabian Regh, Gunther Seipel, Mathias Haag, Nico Dziubek, Ning Zhang Auf dem Foto sind nicht vertreten: Phil Adams, Harald Bathke, Alexander Betz, Prof. em. Bert Breuer, Dr. Uwe Ernstberger, Anneliese Hüther, Emir Kutluay, Benjamin Marx, Dr. Dietrich Overhoff, Christine Suszka, Daniel Simmermacher, Anja Stretz, Timo Völkl, Dr. Alois Weidele 3 Anzahl der Mitarbeiter in den Jahren 2009 bis 2011 Die derzeit (Stand 31. Mai 2011) insgesamt 36 Personen sind: 2 Professoren, 3 Lehrbeauftragte, 1 Oberingenieur, 18 Wissenschaftliche Mitarbeiter bei FZD und 4 externe Doktoranden 1 Sekretärin, 1 Buchhalterin 4 Mitarbeiter in der Mechanischen Werkstatt 1 Mitarbeiter in der Elektronischen Werkstatt 1 Auszubildender Es sind ausgeschieden: Marcus Reul Anke Mehm Florian Füllgrabe 4 Wiss. Mitarbeiter Sekretärin Wiss. Mitarbeiter 31.08.2010 30.04.2011 30.04.2011 Neu bei FZD Ning Zhang Wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 18.10.2010 2003-2007 2007-2010 2010 Studium des Maschinenbaus an der Southeast University in Nanjing, Provinz Jiangsu, China, Abschluss: Bachelor of Engineering Studium der Fahrzeugtechnik an der Southeast University, Abschluss: Master of Engineering Promotionsstipendium des China Scholarship Council Alexander Betz Wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 01.11.2010 2005 2005-2010 Abitur: Ricarda-Huch-Schule, Dreieich-Sprendlingen Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der TU Darmstadt Bachelor Thesis am Fachgebiet Fahrzeugtechnik im Bereich Bremskomfort/Heißrubbeln Auslandsaufenthalte: Miami University, Virginia Tech Master Thesis am Fachgebiet Fahrzeugtechnik im Bereich Fahrsimulation 5 Felix Lotz Wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 01.01.2011 2003 2004-2010 Abitur am Spessart Gymnasium in Alzenau i. Ufr. Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der TU Darmstadt Studienarbeit am Fachgebiet Fahrzeugtechnik zum Thema Kollisionswarnsysteme Auslandsaufenthalt an der Virginia Tech, Blacksburg, USA Diplomarbeit am Institut für Arbeitswissenschaft: „Analysis of the Influence of Daylight Conditions on the Driver Alert in Emergency Braking Situations.“ Christina Grotenhöfer Wissenschaftliche Mitarbeiterin seit 01.03.2011 2003 2005-2008 2008-2010 6 Abitur Friedrich-Spee Gymnasium in Rüthen Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der FH Südwestfalen Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der TU Darmstadt Auslandssemester an der Virginia Tech, USA Masterarbeit am Fachgebiet Fahrzeugtechnik Peter Korzenietz Wissenschaftlicher Mitarbeiter seit 01.04.2011 2003 2003-2010 Abitur an der Oberstufe der Immanuel-Kant-Schule in Kelkheim/Ts. Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der TU Darmstadt Studienarbeit am Institut für Arbeitswissenschaften zum Thema Conduct-by-Wire Auslandsstudium an der Chalmers Tekniska Högskolan, Göteborg, Schweden Diplomarbeit am Fachgebiet Fahrzeugtechnik: „Konzeption und Validierung der Systemarchitektur eines manöverbasierten Fahrstreifenwechselassistenten“ Lehre und Forschung am Fachgebiet Fahrzeugtechnik wurden auch im Jahr 2010 tatkräftig durch studentische Hilfskräfte unterstützt. Die Zahl der von den HiWis geleisteten Arbeitsstunden belief sich auf 13.710. Anzahl der geleisteten HiWi-Stunden in den Jahren 2008 bis 2010 7 Lehre Wie schon im Vorjahr ist das studentische Interesse an den von FZD angebotenen Lehrveranstaltungen ungebrochen, was sich auch in der hohen Zahl der am Fachgebiet absolvierten Prüfungen widerspiegelt. Auch im Sommersemester 2010 wurde wieder eine FAS-Demonstration veranstaltet. Diese dient dazu die theoretische Ausbildung zur Vorlesung "Mechatronik und Fahrerassistenzsysteme im Automobil" abzurunden. Hierbei erhalten die Studenten die Möglichkeit, aktuelle und in der Forschung befindliche Fahrerassistenzsysteme zu erleben und selbst zu erfahren. Bei der FAS-Demonstration 2010 wurde FZD tatkräftig von der AUDI AG und der PMD Technologies GmbH unterstützt. FAS-Demo 2010 auf dem August-Euler Flugplatz in Griesheim Mit sehr positiver Resonanz wurde die Einführung von E-Learning-Angeboten am Fachgebiet Fahrzeugtechnik angenommen. Dabei wurden das Tutorial Digitale Signalverarbeitung als Hilfestellung zur Anfertigung studentischer Arbeiten und die Erweiterung der Veranstaltung „Fahrdynamik und Fahrkomfort“ um Videoaufzeichnungen erfolgreich abgeschlossen. Im Sommersemester 2011 wird ebenso die Veranstaltung „Mechatronik und Assistenzsysteme im Automobil“ aufgezeichnet und zum Download angeboten. Um auch weiterhin eine aktuelle Repräsentation des FZDLehrekonzeptes in einem virtuellen Format anzubieten, wurde diese Vorlesung um am heimischen Rechner verwendbare Simulationsmodelle erweitert. Der hohe Ausstattungs- und Reifegrad beider Veranstaltungen wurde mit der Verleihung des „ELabels“ für hervorragende E-Learning-Angebote ausgezeichnet. Nach der Bewilligung von Fördermitteln aus den Programmen TU-Online III und TUOnline IV vom E-Learning-Center der TU Darmstadt, welche ausschließlich zur Umsetzung von E-Learning-Veranstaltungen vorgesehen waren, wird nach der Förderzusage des neuen Programmes „TU Online Plus“ am Fachgebiet Fahrzeugtechnik dedizierte Lehre-Hardware angeschafft. Dadurch ist eine standardisierte, zentrale Plattform zur Präsentation und Aufzeichnung von Vorlesungen geschaffen, welche die angestrebte Umsetzung des Angebotes aller FZD-Veranstaltungen in einem ELearning-Format ermöglicht. 8 Bei der Lehrveranstaltung „Fahrdynamik und Fahrkomfort“ kommt ein bewährtes Lehr- und Lernkonzept zum Einsatz. Die herkömmliche Vorlesung wird durch begleitende Übungen ergänzt, in denen die Studenten Fahrzeugmodelle in MATLAB/Simulink erstellen und vorgegebene Aufgaben lösen. Ergänzend dazu finden in regelmäßigen Abständen im Multimediapool betreute Rechnerübungen statt. Die Studenten erlangen aufgrund der praktischen Umsetzung des gelernten Wissens ein tieferes Verständnis und ein Gefühl für die Abhängigkeiten und den Einfluss verschiedener Parameter auf das Fahrzeugverhalten. Erweiternd zum vorherigen Semester wurden alle Vorlesungen und die Rechnerübungen hinsichtlich eines ELearning-Angebotes aufgezeichnet und den Studenten in Clix zur selbstständigen Wissensaneignung sowie zur Vorlesungsnachbereitung zur Verfügung gestellt. E-Learning bei FZD Die Vorlesung „Trends der Kraftfahrzeugentwicklung“ wird seit 2010 im Sommersemester auf Englisch, im Wintersemester auf Deutsch gehalten. Damit wurde der Integration englischsprachiger Austauschstudenten, die im Rahmen des „Automotive Engineering Summer Germany“ (AESG) ans Fachgebiet kommen, Rechnung getragen. Im Tutorium Fahrzeugtechnik wurde ein neuer Versuch zur Adaptive Cruise Control (ACC) realisiert, außerdem wird das Tutorium im Hinblick auf AESGAustauschstudenten sowohl in Deutsch als auch in English angeboten. 9 Tutorium Fahrzeugtechnik Das Tutorium Fahrzeugtechnik ist eine jährlich stattfindende Lehrveranstaltung im Rahmen des Master-Studiengangs und wurde bei FZD erneut im Sommersemester 2010 in der ersten Woche der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt. Im Rahmen des Tutoriums bereiten sich die Studenten auf vier verschiedene Fahrversuche vor, die an zwei Tagen auf dem August-Euler-Flugplatz in Griesheim durchgeführt werden. Danach erfolgt die Auswertung und Nachbereitung der Versuche in Form einer schriftlichen Ausarbeitung. Im Abschlusskolloquium wird diese dann von einem anderen Gruppenmitglied vorgestellt und diskutiert. Die Durchführung und Ausarbeitung der praktischen Versuche dient der Vertiefung der theoretischen Grundkenntnisse aus den kraftfahrzeugtechnischen Vorlesungen. Die folgenden Versuche wurden durchgeführt: Analyse von Systemparametern und Funktionsgrenzen eines exemplarischen ACC-Systems Fahrwiderstands- und Fahrleistungsbestimmung im Fahrversuch Bestimmung der Größen des Bremsvorgangs und Grundsatzversuche zum Einfluss des Ausfalls einzelner Radbremsen Ermittlung des Einflusses unterschiedlicher Schwingungsdämpferabstimmungen auf das querdynamische Fahrverhalten und den Vertikalkomfort Erstmals in diesem Jahr fand das Tutorium in Kombination mit dem „Automotive Engineering Summer Germany“ statt. Dadurch gab es zusammen mit den amerikanischen Austauschstudenten insgesamt 24 statt bisher 16 Teilnehmer. Weiterhin war das gute Wetter perfekte Voraussetzung für das neue Werbevideo zur Ankündigung des Tutoriums in der Vorlesung, welches im Rahmen der Versuchsdurchführung gedreht wurde. 10 Forschungsseminar Das Forschungsseminar ist eine Lehrveranstaltung im Rahmen des MasterStudiengangs und wurde bei FZD erneut im Sommersemester 2010 sowie im Wintersemester 2010/11 durchgeführt. Im Rahmen des Seminars bearbeiten die Studenten unterschiedliche wissenschaftliche Fragestellungen in einer Recherche und erlernen dabei auch die notwendige methodische Vorgehensweise. Die erarbeiteten Erkenntnisse werden in Form einer schriftlichen Ausarbeitung und zweier Präsentationen dargestellt. Die folgenden Themenbereiche wurden in insgesamt 12 Seminararbeiten bearbeitet: Elektromobilität (SS 2010) Fahrsimulatoren (SS 2010) Subjektive Bewertungsmethoden von Fahrzeugkomponenten (WS 2010/11) Prüfungsleistungen bei FZD Einen Überblick über alle bei FZD abgelegten Prüfungen gibt die folgende Tabelle: Prüfungen Kraftfahrzeugtechnik Mechatronik und Assistenzsysteme Fahrdynamik und Fahrkomfort Trends der Kraftfahrzeugentwicklung Motorräder (Dr. Weidele) Reifentechnologie (Dr. Overhoff) Kfz I+II Produktentstehung und -auslegung Summe 2008 76 16 14 13 13 44 176 2009 77 15 9 9 23 14 17 164 2010 81 21 46 34 19 28 3 14 246 Über die Anzahl abgeschlossener Master-Theses (MaTh), Diplomarbeiten (DA), Bachelor-Theses (BaTh) und Studienarbeiten (SA) sowie über die betreuten Studenten im Rahmen des Advanced Design Projects (ADP) und des Forschungsseminars (FS) gibt die nächste Übersicht Auskunft. Studentische Arbeiten Bachelor-Theses, Studienarbeiten Master-Theses, Diplomarbeiten Advanced Design Projects Forschungsseminar Summe 2008 38 20 8 66 2009 32 14 11 17 74 2010 27 17 16 17 77 11 Exkursionen Exkursion zu Pirelli Deutschland, Breuberg, 15. Juni 2010 Im Rahmen der Vorlesung „Reifentechnologie II“ wurden die Teilnehmer von Pirelli Deutschland in das Entwicklungszentrum und Werk nach Breuberg im Odenwald eingeladen. Dort hatten die Studenten die Möglichkeit, die einzelnen Stationen Reifenentwicklung, -Herstellung und –Prüfung von Anfang bis Ende „live“ zu erleben. Einer der Höhepunkte stellte die Besichtigung der MIRS-Fabrik (Modular Integrated Robotized System) dar. Dabei handelt es sich um eine hochautomatisierte Pilotanlage, welche die mögliche Zukunft der Reifenherstellung aufzeigt. Die Exkursion verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise die Inhalte der Vorlesung und trägt dadurch zu einem tiefer gehenden Verständnis bei den Studenten bei. Gleichzeitig wurden noch einmal die Komplexität und der Entwicklungsaufwand deutlich, die hinter einem modernen Fahrzeugreifen stecken. 12 Exkursion in das Mercedes-Benz Werk, Sindelfingen, 24. Juni 2010 Das FZD-Lehrangebot wurde zum Sommersemester 2010 um eine neue Lehrveranstaltung mit dem Titel „Produktentstehung und –auslegung in der Automobilindustrie“ erweitert. Als Dozenten konnte FZD Herrn Dr. Uwe Ernstberger, Leiter Programm-Management S/SL/SLK/M/R/GL/Maybach bei der Daimler AG, gewinnen, der die Vorlesung im Lehrauftrag hält. Ein fester Bestandteil des Lehrkonzepts ist die Durchführung einer Exkursion in das Mercedes-Benz Werk nach Sindelfingen. In der Pkw-Entwicklung erhielten die Studenten interessante Einblicke in den Bereich Virtual Reality und eine Demonstration der dort eingesetzten Entwicklungs-Tools wie Powerwall, CAVE und Mixed Reality. Im zweiten Teil der Exkursion lag der Fokus auf der Fertigungstechnik. Im Anschluss an die dazugehörige Vorlesungseinheit, die Herr Dr. Ernstberger vor Ort hielt, konnten die Studenten die in der Theorie betrachteten Verfahren direkt im Werk erleben. Hierbei wurden mehrere Stationen durchlaufen. Ausgangspunkt bildete das Presswerk, gefolgt von dem Rohbau der C-Klasse mit dem Schwerpunkt auf dem RobscanVerfahren und abschließend dem Rohbau der S-Klasse mit dem Schwerpunkt auf den Verfahren mechanisches Fügen und Kleben. Während der gesamten Exkursion standen den Studenten an allen Stationen kompetente Ansprechpartner Rede und Antwort. Insgesamt kann die Exkursion aufgrund der äußerst positiven Bewertung durch die Studenten als voller Erfolg gewertet werden und wird daher auch in den kommenden Jahren Teil dieser neuen Lehrveranstaltung bleiben. 13 Exkursion „Motorräder“, 28.-29. Juni 2010 Am 28. und 29. Juni 2010 fand im Rahmen der Vorlesung „Motorräder“ eine Exkursion zum KTM Entwicklungszentrum in Mattighofen (Österreich) statt. Unter der Leitung von Dr. Alois Weidele und Kai Schröter nahmen 18 Studenten an der Fahrt teil. Neben der Anreise stand am ersten Tag eine „Heiße Führung“ in der ältesten betriebenen Hammerschmiede Europas in Burghausen (www.hammerschmied.de) auf dem Programm. Nach kurzer Abkühlung im Schatten rings um den Wasserspeichersee heizte das „Schmiedefeuer“ (u.a. in Schnapsform) gleich doppelt ein. In schummrig uriger Atmosphäre gab Herr Wagenhofer Anekdoten aus mehreren Jahrhunderten Schmiedegeschichte zum Besten und vermittelte die Technik der Hammerschmiede und das Schmiedehandwerk „am lebenden Objekt“. Untermalt vom Fauchen des Feuers, vom Rauschen des Wassers und dem Donnern der Hämmer entstand so unter Beteiligung der Exkursionsteilnehmer ein mittelalterlicher Kerzenhalter. Ein weiteres Tages-Highlight stellte die Besichtigung der Burghausener Burg dar, die mit ihrer Länge von 1.051 m zu den imposantesten Burganlagen der Welt zählt. Der steile Aufstieg bei blauem Himmel und Sonnenschein belohnte zusätzlich mit einem wundervollen Panoramablick über den Wöhrsee und die malerische Altstadt, deren Besichtigung zu Fuß wir in einem Eiscafé ausklingen ließen. Nach zünftigem Abendessen und kurzer Nacht im Gasthaus Moosbräu in Simbach am Inn ging es am zweiten Tag früh morgens weiter zu KTM nach Mattighofen, wo uns im Kontrast zum vorigen Ausflug ins Mittelalter tiefe Einblicke in modernste Motorradtechnik erwarteten. Als erstes besichtigten wir das KTM Motorenwerk im nahegelegenen Munderfing, wo wir vom kleinen Einzylinder-Zweitakt-Cross-Motor bis zum größten Superbike-Viertakt-V2-Aggregat alles zu sehen bekamen. Da sich gleich zwei Ingenieure extra für uns Zeit nahmen und wir sogar die Werker direkt ansprechen konnten, blieb am Ende keine Frage offen. Sogar ein aktueller Zylinderkopf konnte als Anschauungsobjekt für die Vorlesung zur Verfügung gestellt werden. Zurück im Hauptwerk Mattighofen wurden wir in ebenso exklusiver Weise durch die Fahrzeugassemblierung geführt, wobei insbesondere das manuelle Rad-Einspeichen für allgemeines Staunen und das Fügeverfahren „Schwoaß’n“ bei unseren Austauschstudenten zunächst für Verwunderung sorgte. Nach einem leckeren Mittagessen besichtigten wir weiterhin das Entwicklungszentrum, wo wir als Highlights das EBike, die Prüfstände der Fahrwerksentwicklung und Einblicke in die Arbeit des Proto14 typenbaus geboten bekamen, bevor unser Besuch bei KTM mit einer abschließenden Fragerunde endete und wir die Heimreise nach Darmstadt antraten. Abschließend sei bemerkt, dass die Kosten für Studenten vollends durch Studiengebührengesetzkompensationsmittel gedeckt werden konnten. Ein herzlicher Dank gilt den Ansprechpartnern vor Ort, allen voran Herrn Wagenhofer in der Hammerschmiede und den Herren Kolb, Matschl und Schelhaas bei KTM, die wesentlich zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben. 15 TdK Exkursion zu Audi Sport am Lausitzring, 01. Juli 2010 Im Rahmen der Vorlesung „Trends der Kraftfahrzeugentwicklung“ folgten am 01. Juli 2010 16 Studenten, unter ihnen 8 Teilnehmer des AESG (Automotive Engineering Summer Germany), einer Einladung von Audi Sport, am Lausitzring Aerodynamiktests des aktuellen LMP-Rennfahrzeugs (Le Mans Prototyp) zu besuchen. Beim Besuch bot sich neben den unvergesslichen Eindrücken des Fahrzeugs die Möglichkeit der fachlichen Diskussion mit Ingenieuren und Technikern des Teams. Des Weiteren bestand hierdurch die Möglichkeit sich mit Tom Kristensen, dem mit 8 Gesamtsiegen erfolgreichsten Rennfahrers bei den 24h von Le Mans, zu unterhalten und ihn aus nächster Nähe bei der Arbeit zu beobachten. Die Exkursion bot einen exklusiven Einblick in die Entwicklungsarbeit eines Rennfahrzeugs. Wir danken den Mitarbeitern von Audi Sport, deren Einsatz maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen hat. FFF-Herbstexkursion nach Istanbul, 22.-26. September 2010) Die diesjährige Herbstexkursion führte die FFF-Mitglieder in die Türkei. Nach individueller Anreise stand am 23.9.2010 ein Besuch der „HOŞDERE OTOBÜS FABRİKASI“ von Mercedes Benz Türk A.Ş. in Bahçeşehir auf dem Programm. Mercedes-Benz produziert in dem 1995 gegründeten Werk mit 2400 Mitarbeitern auf 115.000 m² Stadt-, Überland- und Reisebusse. Bei dem Besuch wurde nach einer Unternehmenspräsentation die komplette Herstellungskette von der Teilfertigung über den Karosseriebau und die kathodische Tauchlackierung bis hin zur Endmontage besichtigt. Der hohe Anteil der Handarbeit bei der Fertigung der Busse beeindruckte die Teilnehmer besonders. Der Folgetag stand ganz im Zeichen von Ford Otosan, einem Joint-Venture der Ford Motor Company und der Koç Holding. Ford Otosan ist größter türkischer Hersteller und Exporteur von Nutzfahrzeugen. 2008 wurden insgesamt 268.800 Fahrzeuge produziert, davon waren 220.000 für den Export bestimmt. 16 Zunächst wurde unter sehr fachkundiger Führung des Entwicklungsleiters Baris Senyener das Entwicklungszentrum in Gebze besucht, wo u.a. die Cargo Lkw-Reihe von Ford weiterentwickelt wird. Nach einem Mittagessen erfolgten die Weiterfahrt nach Gölcük und die Besichtigung der dortigen Produktionsanlage von Ford Otosan, auf der die Modelle Transit und Transit Connect gefertigt werden. Am dritten Tag der Exkursion stand eine Sightseeing-Tour auf dem Programm. U.a. wurden der Topkapi-Palast, die Hagia Sophia und Sultan-Ahmed-Moschee besichtigt. Bei traumhaftem Wetter klang die Exkursion in einem der schönen Dachcafés mit Blick über den Bosporus und die Dächer Istanbuls aus. Fahrdynamikvorführung Pferdsfeld, 13. April 2011 Zum Abschluss der Vorlesung „Fahrdynamik und Fahrkomfort“ wurden die Teilnehmer von der Adam Opel AG in das Testzentrum nach Pferdsfeld eingeladen. Die Mitarbeiter der Abteilung GME Vehicle Dynamics gewährten bei strahlendem Sonnenschein sehr interessante Einblicke in Ihr Tätigkeitsfeld und standen mit einer Vielzahl von Experten Rede und Antwort. Inhaltlich wurden der Bordsteinrutschtest mittels eines ferngesteuerten Pkw, die subjektiven Bewertungsmethoden für die Kurvenfahrt, Spurwechsel und Slalom mit und ohne Unterstützung von ESP sowie die Gespannstabilität gezeigt. Diese Exkursion trug zum Lehrkonzept bei, Wissen aus dem komplexen Feld der Fahrdynamik nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis direkt erlebbar zu vermitteln. 17 Exkursion der Mentorengruppenmitglieder Mobilität neu entdeckt Ein Bericht von André Kind und Jakob Herchenreder Viele Wege führen nach Rom. Der Weg von Prof. Winner vom Fachgebiet für Fahrzeugtechnik (FZD) und 30 seiner Studenten führte jedoch Ende April 2011 nach München. Ziele dieser alljährlichen Exkursion waren diesmal, neben dem Erfahrungsaustausch von Studenten verschiedener Semester untereinander, besonders Aspekte der Mobilität der heutigen Gesellschaft. Die erste Station dieser Reise war das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, kurz DLR. Dieses legt seine Schwerpunkte auf die Forschung und Entwicklung in Luft-und Raumfahrt, sowie auf die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten. Am Standort Oberpfaffenhofen besuchte die Gruppe zunächst einen der Hangars des Zentrums. Dort befindet sich ein Teil der modifizierten Flugzeuge, die unter anderem zur Fernerkundung genutzt werden. Anschließend ging es auch schon weiter zum nächsten Rendezvous. Nämlich einem Rendezvous im All. So nennt das DLR den Andockvorgang eines Service-Satelliten an wartungsbedürftige Systeme im All, welcher sich zur Zeit in der Entwicklungsphase befindet. Des Weiteren betreibt das DLR verschiedene Kontrollzentren, die unter anderem der Überwachung des Columbus Moduls dienen. Dieses befindet sich auf der ISS ist aber Eigentum der Europäischen Raumfahrtagentur ESA. Das eigentliche Highlight aber erlebte die Gruppe zu Beginn der Besichtigung im Institut für Robotik und Mechatronik des DLR. Dort lernten sie JUSTIN, das Aushängeschild des „Soft-Robotics“-‐Konzeptes, kennen. Hierbei handelt es sich um einen nachgiebig geregelten Roboter, der dem menschlichen Kollisionsverhalten nachempfunden ist. Roboter gab es aber nicht nur beim DLR zu bestaunen, sondern auch beim zweiten Ziel des Tages, BMW. Dort bekam die Gruppe Einblicke in die Fertigung der aktuellen 3er-BMW‐Serie. Gezeigt wurden unter anderem die fast vollautomatisierte Karosseriefertigung sowie die anschließenden Lackiervorgänge, die hauptsächlich von Industrierobotern durchgeführt werden. Wie es sich für einen Besuch in München gehört, fand sich die Gruppe zum Abschluss eines gelungenen Tages im „Weissen Bräuhaus“ zusammen, um bei typisch bayerischem Essen und Weissbier die Erlebnisse Revue passieren zu lassen. Aber Studenten wären keine Studenten, wenn das schon alles an Abendprogramm gewesen sein sollte. Trotzdem standen am nächsten Morgen alle pünktlich zur Abfahrt bereit. Es ging zu Siemens, der letzten Station der Tour. Das Siemenswerk in München spezialisiert sich auf den Lokomotivbau. Die dort produzierten Lokomotiven finden Absatz in der ganzen Welt, so auch zum Beispiel in Australien. Die im Werk größtenteils gefertigten und handmontierten Lokomotiven gibt es in Elektro- und Dieselaus18 führung. Aktuell wird nach wirtschaftlich praktikablen Möglichkeiten gesucht, den Wirkungsgrad der Lokomotive zu erhöhen, zum Beispiel durch aerodynamische Maßnahmen. Den Abschluss der Exkursion machte eine Fertigungsführung bei der die Entstehung der Lokomotive vom Einzelteil bis zum fertigen Produkt aufgezeigt wurde. Die anschließende gesellige Diskussionsrunde bot der Gruppe eine letzte Möglichkeit, auf die vergangenen beiden Tage zurück zu blicken, in denen sie wertvolle Erfahrungen über die Mobilität der Gesellschaft gesammelt hat. Gruppenfoto im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Oberpfaffenhofen 19 FZD-Seminare Fahrzeug- und Motortechnisches Seminar Die zahlreichen interessanten Vorträge des Fahrzeug- und Motortechnischen Seminars, das gemeinsam mit dem Institut für Verbrennungskraftmaschinen (Professor Beidl) organisiert wird, boten auch in den Jahren 2010 und 2011 eine öffentliche Plattform für fachübergreifenden Austausch mit Industrie und Forschungseinrichtungen. Nachfolgend sind die Vorträge des Sommersemesters 2011 und ein Rückblick auf das Wintersemester 2010/2011 aufgeführt. Sommersemester 2011: 02.05.2011 Frank Weinert, Daimler AG „Die neue V6/V8-Motorenfamilie mit Direkteinspritzung der dritten Generation von Mercedes-Benz“ 09.05.2011 Dr. Gotthard Rainer, AVL List GmbH „Simulationstechnologien für die Entwicklung zukünftiger Antriebe“ 23.05.2011 Dr. Torsten Wey, Ford-Werke GmbH „Fahrerassistenzsysteme und deren Beitrag zur Verkehrssicherheit“ 20.06.2011 Prof. Dr. Jürgen Hammer, Robert Bosch GmbH „Pkw der Zukunft – Trends bei ottomotorischen Antriebssystemen“ 27.06.2011 Prof. Dr. Ralf G. Herrtwich, Daimler AG „Von Fahrsimulatoren und Roboterfahrzeugen: Neue Hilfsmittel zur Absicherung moderner Fahrerassistenzsysteme“ 04.07.2011 Ulrich Baretzky, Audi AG „Audi – Spitzentechnologie für Le Mans“ 11.07.2011 Dr. Jens Möller, CLAAS Agrosystems GmbH & Co. KG „Computer Vision – a versatile technology in automation of agriculture machinery“ 20 Wintersemester 2010/2011 08.11.2010 Wolfgang Müller-Pietralla, Volkswagen AG „Auto der Zukunft“ 22.11.2010 Lars Netsch, TÜV Süd Automotive GmbH „Messung der Temperatur in der Struktur von Reifen unter Last“ 06.12.2010 Dr. Barna Hanula, AVL Schrick GmbH „Boosted Range Extender – ein großserientaugliches Hybridkonzept für unter 50 g CO2 Emission“ 13.12.2010 Salvatore Scuderi, Scuderi Group LLC „The Scuderi Split Cycle Engine – Technical Presentation“ 24.01.2011 Dr. Martin Mühlmeier, Audi Sport „Entwicklungsprozess bei Audi Sport“ 31.01.2011 Jörg Rückauf, MAHLE International GmbH „Motorkomponenten als „Enabler“ für moderne Downsizingkonzepte“ 07.02.2011 Michael Fischer, Honda Europe (Deutschland) GmbH „Die Rolle des Verbrennungsmotors im Hybrid – Hauptantrieb oder Range Extender?“ 14.02.2011 Dr. Heinz Voss, KEIPER GmbH & Co. KG „Entwicklung Fahrzeugsitz – Bedeutung für Komfort und sportliches Fahren“ 21 Motorradtechnisches Seminar Seit 2004 wird zusätzlich zum Fahrzeugtechnischen Seminar und besonders für die Hörer der Vorlesung Motorräder und alle weiteren Motorradbegeisterten das Motorradtechnische Seminar angeboten. Sommersemester 2011: 26.05.2011 Dipl.-Ing. Hans-Albert Wagner, BMW Motorrad „Erweiterte Fahrerassistenz durch die Verknüpfung der Motor-und Fahrwerksregelsysteme der BMW S 1000 RR 30.06.2011 Dr.-Ing. Joachim Funke, Fludicon GmbH „Elektrorheologische Verstelldämpfer als Grundlage für semiaktive Motorradfahrwerke“ 14.07.2011 Dipl.-Ing. Christoph Gatzweiler, Industrie-Verband Motorrad „Gesetzliche Rahmenbedingungen der Europäischen Union für die Entwicklung motorisierter Zweiräder “ 22 Promotionen Dr.-Ing. Andree Hohm Tag der mündlichen Prüfung: 06.07.2010 Umfeldklassifikation und Identifikation von Überholzielen für ein Überholassistenzsystem Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung einer Umfeldwahrnehmung für ein Fahrerassistenzsystem für Überholsituationen. Um den Fahrer vor einer gefährlichen Situation im Rahmen eines Überholmanövers rechtzeitig warnen zu können, muss ein solches System in der Lage sein, sogenannte Überholziele zu erfassen und dahingehend zu bewerten, ob diese für einen sicheren Abschluss des Überholens geeignet sind. Für die Umfeldwahrnehmung des vorgeschlagenen Überholassistenzsystems wird eine Grundstruktur vorgestellt, die drei zentrale Elemente enthält, die für die Bereitstellung einer validen Umfelderfassung für Überholziele bedeutsam sind: Die robuste Erfassung von Umfelddaten, die Klassifikation von Objekten im Fahrzeugumfeld hinsichtlich ihrer Relevanz für eine vorliegende Überholsituation und eine ParameterDatenbasis, die eine Bewertung von Überholzielen gestattet. Ein wichtiger Parameter für diese Bewertung ist die Grenz-TTC zum Gegenverkehr zum Zeitpunkt des Endes des Überholmanövers. Wird dieser Grenzwert bei der Vorausberechnung des Überholablaufes unterschritten, wird das entsprechende Überholziel als nicht geeignet bewertet und das Assistenzsystem warnt den Fahrer vor dieser Gefahrensituation. Um diesen Grenzwert zu ermitteln, dessen Auslegung einen großen Einfluss auf die Akzeptanz eines derartigen Systems durch den Fahrer erwarten lässt, wurde in dieser Arbeit eine umfassende Probandenstudie mit 24 Teilnehmern und über 680 Versuchsfahrten durchgeführt. Als Ergebnis steht die Empfehlung für einen Grenzwert bei 1,4 s. Die Arbeit beleuchtet diese drei als maßgeblich identifizierten Teilaspekte einer Umfelderfassung für ein Überholassistenzsystem und zeigt auf, dass die zentralen Anforderungen, die von einem derartigen System gestellt werden, mehrheitlich erfüllbar sind und die hier vorgestellte Fahrzeugumfelderfassung die Assistenzfunktion „Überholen“ auf eine solide Grundlage stellt. 23 Dr.-Ing. Gabriele Wolf Tag der mündlichen Prüfung: 16.07.2010 Kosten-Wirksamkeits- und Stakeholder-Analyse von Systemen zur Unfallvermeidung in Straßentunneln Unfälle in Straßentunneln sind seltene Ereignisse, können aufgrund der räumlichen Gegebenheiten jedoch schwerwiegendere Konsequenzen haben als vergleichbare Ereignisse auf freier Strecke. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Hypothese, dass der Einsatz kooperativer Systeme Synergien schaffen und einen wesentlichen Beitrag zur Unfallvermeidung in Straßentunneln leisten kann. Auf Basis einer Unfallanalyse werden je zwei kooperative und zwei rein infrastrukturbasierte Systeme ausgewählt und in einer Kosten-Wirksamkeits- sowie einer Stakeholder-Analyse untersucht. Ergebnis der beiden Bewertungen ist, dass kooperative Systeme im betrachteten Zeithorizont ein schlechteres Kosten-Wirksamkeits-Verhältnis aufweisen als rein infrastrukturbasierte und eine geringere Akzeptanz durch die Stakeholder zu erwarten ist. Die Annahme, dass eine Interaktion von Fahrzeug- und Tunnelsystemen Synergien in Bezug auf die Tunnelsicherheit schafft, muss somit verworfen werden. 24 Dr.-Ing. Alexander Wesp Tag der mündlichen Prüfung: 12.01.2011 Analyse fahrerwirksamer Systemauslegungen und -störungen eines Fahrzeugs mit Hinterradlenkung bei gleichzeitiger Fahrerbeanspruchung durch eine Fahraufgabe Die Entwicklung leistungsfähiger Aktoren im Bereich des Fahrwerks motiviert eine (erneute) Prüfung des Einsatzes einer Hinterachslenkung im Pkw. Mit dem Einsatz einer Hinterradlenkung wird durch den Lenkwinkel der Hinterräder dem System Kraftfahrzeug ein weiterer Freiheitsgrad hinzugefügt. Im Vergleich zu einer Überlagerungslenkung (AFS) kann durch die funktionale Weiterverwendung des Freiheitsgrades an der Hinterachse die Dynamik gezielt beeinflusst werden. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Ermittlung des fahrerwirksamen Nutzens des zusätzlichen Freiheitsgrads und die Evaluation durch Normalfahrer sowie die Identifikation einer Versagensauswirkung, die eine Lenksystemstörung zur Folge haben kann. Ein in der Literatur mehrfach vermuteter Zusammenhang zwischen der Bewertung der Fahrer und dem Zeitverzug zwischen der Gierrate und Querbeschleunigung wurde bisher in Fahrversuchen nicht nachgewiesen, deshalb ist ein Ziel dieser Arbeit den Zusammenhang zwischen der fahrerindividuellen Einschätzung der Beanspruchung beim Fahren einerseits und der Gierrate und Querbeschleunigung andererseits durch eine gezielte Variation des Zeitverzugs in Probandenversuchen im Fahrzeug zu untersuchen. Das zweite Ziel der Arbeit ist durch die Realisierung des Freiheitsgrades an der Hinterachse motiviert. Der Ausfall eines Aktors bedeutet im Worst-Case-Fall einen Lenkwinkel mit dem maximal möglichen Winkel des Aktors. Im Fall eines solchen Stellfehlers muss die durch den Fehler auftretende Störung der Fahrdynamik vom Fahrer beherrscht werden können. Mit den durchgeführten Versuchen sind Abschätzungen für maximal zulässige Stellfehler im Fahrbetrieb bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Fahrmanövern möglich. Für den Einsatz einer Hinterachslenkung müssen aufgrund der Ergebnisse keine strengeren Anforderungen an die Überwachungseinrichtungen der Hinterachslenkung als an Überlagerungslenkanlagen gestellt werden. 25 Dr.-Ing. Marcus Reul Tag der mündlichen Prüfung: 11.05.2011 Bremswegverkürzungspotential bei Informationsaustausch und Koordination zwischen semiaktiver Dämpfung und ABS Bei ABS-geregelten Bremsungen heutiger Fahrzeuge agieren ABS/ESP und semiaktive Dämpfungssysteme koexistent und tauschen keine oder nur rudimentäre Informationen aus (z.B. den aktuellen Betriebszustand „ABS-Bremsung“). Ziel dieser Arbeit ist die Beantwortung der Frage, ob durch breitbandigen Informationsaustausch zwischen ABS/ESP mit einem semiaktiven Dämpfungssystem und Koordination beider Systeme grundsätzlich eine Bremswegverkürzung erreicht werden kann. Kurze Bremswege sind durch die Optimierung der mittleren Reibwertausnutzung und durch möglichst große Bremskräfte zum Bremsbeginn erreichbar. Bremsversuche und Simulationsbetrachtungen zeigen ein im Vergleich größeres Bremswegverkürzungspotential in der Optimierung der mittleren Reibwertausnutzung durch minimierte Schlupfschwankungen. Diese resultieren u.a. aus dynamischen Radlaständerungen (Fahrbahnanregungen, Aufbaubewegungen), die dem Serien-ABS unbekannt sind und mit serienmäßigen semiaktiven Dämpfungssystemen geschätzt und beeinflusst werden können. Das Übertragungsverhalten radlastbedingter Schlupfänderungen wird als vom Schlupfarbeitspunkt abhängiges zeitvariantes PT1-Verhalten identifiziert. Strategien zur Reduktion von Schlupfschwankungen werden top-down abgeleitet: Eine von dynamischen Radlaständerungen abhängige Bremsmomentanpassung zur Kompensation radlastbedingter Schlupfänderungen wird vorgestellt. Die dynamische Radlast wird mit Seriensensorik semiaktiver Dämpfungssysteme geschätzt. Mit dem nur an den Vorderrädern wirkenden Ansatz wird mit dem verwendeten Versuchsfahrzeug BMW X5 im Bremsversuch mit (harter) Seriendämpfung eine statistisch signifikante Bremswegverkürzung gegenüber der Serien-ABS-Regelung nachgewiesen. Darüber hinaus wird eine mit dem ABS koordinierte schlupfabhängige Dämpferregelung vorgestellt, die in Überschlupfphasen durch radindividuelle temporäre Radlasterhöhung an Vorder- und Hinterachse das Ziel reduzierter Schlupfschwankungen verfolgt. Dämpferumschaltbedingungen für möglichst große temporäre Radlast- bzw. Schlupfbeeinflussbarkeit sind hierzu identifiziert worden. Im Vergleich zur Seriendämpfung wird mit diesem Ansatz im Versuch eine Bremswegverkürzung nachgewiesen, der kürzeste mittlere Bremsweg wird allerdings mit einem binären SkyhookRegelansatz erreicht. Die identifizierten Wirkungsketten zwischen den einzelnen Dämpferregelansätzen und der ABS-Regelung werden detailliert diskutiert. 26 Veranstaltungen Continental Day Am 20. Januar 2011 veranstaltete die Continental AG in Zusammenarbeit mit der TU Darmstadt einen gemeinsamen Aktionstag für Studenten aller Fachrichtungen, der unter dem Motto "Your future begins here" stand. Die Studierenden konnten sich dabei in der Ausstellung im Foyer des Karo 5 über die Kooperationsprojekte mit der TUD, aktuelle Entwicklungen in der Automobilindustrie und Karrieremöglichkeiten bei der Continental AG informieren. Auftakt der Veranstaltung war ein gemeinsamer Vortrag von Professor Winner und Dr. Peter Rieth, Leiter 'Systems & Technologie' bei Continental, mit dem Thema "Automobile Zukunft gemeinsam gestalten". Ein besonderes Highlight für die Studenten fand im Anschluss statt: 20 Gewinnern einer Auslosung wurde die Möglichkeit gegeben, eine Vielzahl von Conti-eigenen Test- und Entwicklungsfahrzeuge zu fahren, die auf dem August-Euler Flugplatz in Griesheim auf die Studenten warteten. Das Spektrum an Fahrzeugen reichte dabei von einem Tata Nano bis zum Tuningfahrzeug von AC Schnitzer (ACS3). Besonderes Interesse weckten außerdem Versuchsfahrzeuge von Continental, die mit verschiedenen Assistenzsystemen, wie z.B. ContiGuard, ausgestattet waren. Dieses Event wurde von Herrn Ronald Bayer, Leiter 'Versuch Zukunftsentwicklung', und FZD organisiert. Ein weiterer wichtiger Programmpunkt des Continental Day war die mit dem Besuch von Dr. Elmar Degenhart einhergehende Vertragsunterzeichnung des gemeinsamen Forschungsprojektes Studenten diskutieren mit Vertretern von Conti PRORETA 3, an dem FZD und das Institut für Arbeitswissenschaft sowie das Institut für Automatisierungstechnik vertreten sind. Der Vorstandsvorsitzende der Continental AG hielt im Anschluss mit TUDPräsident Professor Jürgen Prömel einen Vortrag über aktuelle Marktentwicklungen und die Herausforderungen zukünftiger Führungskräfte. [Fotos: Stephan Hakuli] Weise. Die Testfahrzeuge und das Team von Continental und FZD auf dem August-Euler Flugplatz 27 5. Darmstädter Kolloquium „Mensch und Fahrzeug“ Zukunft der Fahrzeugführung – kooperativ oder autonom? In Straßenfahrzeugen werden immer komplexere und umfangreichere Assistenzsysteme eingesetzt. Sie reichen von der Einparkunterstützung über Abstandsregeltempomaten bis hin zur Kollisionswarnung und Unfallvermeidung. Sie assistieren dem Fahrer in sehr unterschiedlichen Fahrsituationen. Gleichzeitig steigt auch der Interaktionsaufwand zwischen Fahrer und Assistenzsystem. Daher stellt sich die Frage, wie die zukünftigen Aufgaben des Fahrers bei der Führung des Fahrzeugs aussehen. Zwei durchaus unterschiedliche Wege können in diese Zukunft führen: Zum einen die kooperative Fahrzeugführung, also die Kooperation zwischen Mensch und Maschine mit einem neuen Bedien- und Informationskonzept, so dass neben der Beförderung von A nach B weiterhin Fahrspaß geboten wird. Zum anderen ist aber auch die gänzlich maschinell autonome Fahrzeugführung denkbar, bei der das Fahrzeug sich über eine komplette Fahrt selbsttätig der jeweiligen Situation anpasst, geeignet handelt und somit völlig ohne den Menschen als Fahrer auskommt. Entscheidend mitbestimmt wird die Frage nach dem Weg in die Zukunft der Fahrzeugführung nicht zuletzt durch die Akzeptanz der neuen Fahrzeuge und Systeme durch die Fahrerinnen und Fahrer. Auf Einladung von Prof. Dr.-Ing. Ralph Bruder (Institut für Arbeitswissenschaft, TU Darmstadt) und Prof. Dr. rer. nat. Hermann Winner (Fachgebiet Fahrzeugtechnik, TU Darmstadt) trafen sich am 06. und 07. April in der Orangerie in Darmstadt führende Experten aus Industrie und Wissenschaft, um sich im Rahmen des 5. Darmstädter Kolloquiums mit der Frage der „Zukunft der Fahrzeugführung - kooperativ oder autonom?“ auseinanderzusetzen. Neben zahlreichen Vorträgen aus den Bereichen Arbeitswissenschaft, Fahrzeugtechnik, Psychologie und Philosophie wurde das Kolloquium auch für anregende Diskussionen zu den Themen Begriffsbildung und Definitionen, sowie zu möglichen Problemen und Lösungen auf dem Weg zu den Fahrzeugen der Zukunft genutzt. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch ein gemeinsames Abendessen, bei dem manche Teilnehmer noch lange, anregende Diskussionen führten. 28 Finanzen Einnahmen Einnahmen bei FZD im Rückblick bis 2008 (Stand: 31.12.2010) 2008 2009 2010 Einnahmen absolut prozen- absolut tual prozen- absolut tual prozentual Industriemittel 922 T€ 53,5 % 720 T€ 43,6 % 889 T€ 50,1% Öffentliche 82 T€ 4,8 % 185 T€ 11,2 % 155 T€ 8,8% 651 T€ 37,8 % 679 T€ 41,1 % 731 T€ 41,1% 60 T€ 3,5 % 60 T€ 3,6 % 7 T€ 0,4 % 8 T€ 0,5 % Förderer Fachbereichsbudget ASE Darmstadt1 Spenden Summe: 1.722 T€ 1.652 T€ - -2 1.775 T€ 1 Automotive Systems Engineering Darmstadt, Fortsetzungsmittel ehemaliger Forschungsschwerpunkt Mechatronik 2 Verbuchung der Spende der Volkswagen AG Golf VI R erfolgt erst im Jahr 2011 Finanzquellen 2010 29 Studienbeitragsgesetz-Kompensationsmittel Im Sommersemester 2010 standen FZD aus den Mitteln zur Verbesserung der Lehre insgesamt 11.200 Euro zur Verfügung. Für das jährliche Tutorium wurden insgesamt 785 € für die Instandsetzung der eigens hierfür eingesetzten Fahrzeuge sowie für ein Zelt bezahlt. Im Rahmen des Automotive Engineering Summer Germany wurden zwei Exkursionen sowie die Betreuung durch einen wissenschaftlichen Mitarbeiter mit 4.380 € gefördert. Die Exkursionen zu den Lehrveranstaltungen Trends der Kraftfahrzeugtechnik sowie Motorräder wurde mit 2.244 € unterstützt. Für 286 € wurde studentisches Werkzeug gekauft, und für 2.197 € wurde der ADP Raum modernisiert. Des Weiteren wurden studentische Betreuer der FahrerassistenzsystemDemonstration für 180 € und Transponder für die Schließanlage im Wert von 223 € sowie Bücher für 491 € finanziert. 446 € wurden in einen neuen Drucker mit Toner für den studentischen Arbeitsraum investiert. Auf Initiative von FZD wurde die Maschinenbauhalle für 4.500 € mit WLAN ausgestattet. Die Kosten wurden aus den fachbereichsweiten Mitteln beglichen. FZD standen im Wintersemester 2010/2011 10.800 € zur Verfügung. Diese wurden genutzt, um für 700 € studentische Transponder für die Schließanlage zu kaufen. Darüber hinaus wurde es mit Finanzmitteln in Höhe von 10.100 € ermöglicht, zwei wissenschaftliche Mitarbeiter bereits deutlich vor Projektstart einzustellen und durch Sie in einem fachgebietsinternen Projekt die langfristige Gewährleistung der Prüfungsqualität sicherstellen zu lassen. Fahrzeugspende der Volkswagen AG Wolfsburg Das Fachgebiet Fahrzeugtechnik darf sich über die Spende eines aktuellen VW Golf R der Volkswagen AG Wolfsburg freuen. Möglich wurde diese herausragende Unterstützung unserer Lehre und Forschung durch den persönlichen Einsatz unseres früheren FZD’lers Dr.-Ing. Jochen Reichel, der heute die Funktionsentwicklung Bremsregelsysteme bei der Volkswagen AG leitet. Das Fahrzeug wird zur studentischen Ausbildung sowie für einen Versuch zum Vergleich verschiedener Systeme zur Positionsbestimmung im Tutorium Fahrzeugtechnik eingesetzt. Wir danken der Volkswagen AG für die großzügige Spende. Volkswagen Golf R 30 Schwungmassenprüfstand "DYANA" Am 5. August 2010 wurde der bei FZD in Betrieb genommene Schwungmassenprüfstand eingeweiht und auf den Namen DYANA (Dynamometer for the Analysis of Car Brakes) getauft. Im Rahmen der Feierlichkeiten dankte Prof. Winner allen Förderern und Helfern, die das Großprojekt, FZD einen Schwungmassenprüfstand für die Forschung zur Verfügung zu stellen, ermöglicht haben. Besonderer Dank erging an den Oberingenieur Dr. Norbert Fecher, auf dessen Initiative sowohl die Akquise der benötigten Komponenten sowie die Zusammenstellung des Inbetriebnahmeteams zurück gingen. Ebenso wichtig waren die Beiträge von Herrn Dieter Weiß (Horiba Europe) und Dr. Martin Semsch (Continental Teves) einzustufen, ohne deren Know-How ein erfolgreicher Abschluss nicht ohne weiteres möglich gewesen wäre. Robert Korndörfer, bildete mit seiner engagierten Mannschaft, der mechanischen Werkstatt des Fachgebiets, den Kern des Aufbauteams. Robert Korndörfer, Dieter Weiß, Dr. Norbert Fecher, Dr. Martin Semsch, Prof. Hermann Winner (v.l.n.r) Seit der Einweihung steht DYANA der Bremsenforschung bei FZD zur Verfügung. Neben grundsätzlichen Versuchen zum Belagschrägverschleiß (Dipl.-Ing. Mathias Haag) wurden bereits Prototypbremsscheiben in Hybridbauweise (Dipl.-Ing. Florian 31 Füllgrabe) experimentell untersucht. Bei den Verschleißuntersuchungen wurden nach definiertem Lastkollektiv die verschlissene Belagmasse und die Tendenz zu Belagschrägverschleiß ermittelt. Bezüglich der Hybridbremsscheibe wurden Temperatursensoren in der Bremsscheibe installiert und das thermische Verhalten untersucht. Schwungmassenprüfstand DYANA (Dynamometer for the Analysis of Car Brakes) (Foto: S. Hakuli) Für den Betrieb des Prüfstandes außerhalb der Forschung wurde im März 2011 die TUD-Spin-Off-Gesellschaft „Testcenter Rhein-Main (GmbH)“ gegründet, die Dienstleistungen auf eigene Rechnung und eigenes Risiko anbieten kann. Der Prüfstand befindet sich im Eigentum der GmbH und finanziert sich (Refinanzierung, dauerhafte Erhaltung, Wartung und Modernisierung) durch die Bearbeitung von Prüfaufträgen für Dritte. Geschäftsführer der Gesellschaft ist Dr. Norbert Fecher. http://www.testcenter-rhein-main.de 32 Fördernde Institutionen und Kooperationspartner Öffentliche Institutionen und Verbände Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen Bundesanstalt für Straßenwesen Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Deutsche Forschungsgemeinschaft Sächsisches Textilforschungsinstitut e. V. (STFI), Chemnitz Industrielle Auftraggeber und Forschungskooperationen Adam Opel AG, Rüsselsheim Audi AG, Ingolstadt Continental Teves, Frankfurt Daimler AG, Sindelfingen Federal-Mogul Friction Products GmbH, Bad Camberg Honda R&D Co., Ltd., Saitama (Japan) Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH, Offenbach Schwäbische Hüttenwerke Automotive GmbH, Tuttlingen TRW Automotive, Koblenz Volkswagen AG, Wolfsburg Partner und Förderer Bertrandt Ingenieurbüro GmbH, Gaimersheim Buckle-Up Productions, Essen carhs.communication GmbH, Alzenau KTM Sportmotorcycle AG, Mattighofen, Österreich Steinbeis Innovation gGmbH, Stuttgart Testcenter Rhein-Main (TRM) GmbH, Laufach TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH Yuasa Trading GmbH Forschungseinrichtungen Fachhochschule Frankfurt am Main Institut für Arbeitswissenschaft (IAD), TU Darmstadt Institut für Automatisierungstechnik (IAT), TU Darmstadt Institut für Verkehrssystemtechnik des DLR, Braunschweig Lehrstuhl für Ergonomie (LfE), TU München 33 Forschungsprojekte Bei unserer Forschung steht die Betrachtung des Gesamtsystems Fahrer-FahrzeugUmwelt im Vordergrund. Wir schaffen systematisch Konzepte und Methoden mit der notwendigen Technologie, unabhängig von Disziplinengrenzen. Daher verwundert es auch nicht, dass viele der Arbeiten unter dem Oberbegriff Systementwicklung verstanden werden können. Mit unserer Kompetenz auf den Gebieten der Fahrzeugmechanik und der Mechatronik lösen wir viele Aufgaben autark. Zusätzlich kooperieren wir mit anderen Disziplinen, um eine breitere Expertise für unsere Projekte zu erreichen und den interdisziplinären Austausch zu fördern. Die Forschung bei FZD umfasst dabei die sechs Bereiche Fahrerassistenz, Fahrdynamik, Motorrad, Sicherheit, Bremse und Testverfahren. FZD steht für „Innovation durch Verständnis“. 34 FZD-Forschungsprojekte Conduct-by-Wire: Serielle Assistenz im Automobil - Fahrzeugführung mit einer Manöverschnittstelle Seite 36 Fahrstreifenwechselassistenz Seite 37 PRORETA 3 Seite 38 Aufwandsreduzierende Applikations- und Freigabekonzepte von Bremsregelungssteuergeräten Seite 39 Fusion von GNSS- und Fahrdynamiksensorsignalen für eine genaue und integere Positions- und Fahrzustandsschätzung Seite 40 Auswirkung von Fahrzeugtuning auf die Verkehrssicherheit Seite 41 Analyse von Reifenspurmerkmalen unter kontrollierten Bedingungen Seite 42 Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen Gespannstabilität und Dämpfereinstellungen Seite 43 SenComBox - Entwicklung einer Sensor-Kommunikations-Einheit für Motorräder Seite 44 Bremslenkmomentoptimierte Kurvenbremsung von Motorrädern Seite 45 Entwicklung einer systemunabhängigen Bremsvorrichtung zur Untersuchung einzelner Bremssystemkomponenten am Schwungmassenprüfstand Seite 46 Modellierungskonzept für die Auslegung von Bremssystemen Seite 47 Machbarkeitsstudie eines selbstfahrenden Fahrsimulators Seite 48 Objektive Bewertung der Kontrollierbarkeit von Falschauslösungen nach ISO 26262 Seite 49 Forschungsprojekte externer Doktoranden Darstellung von radaräquivalenten Fahrzeugen für Tests der radarbasierten Fahrerassistenzsysteme durch Soft Crash Targets Seite 50 Erweiterte Ansätze zur objektiven Bewertung von Fahrsicherheit in Probandenkollektiven Seite 51 Wechselwirkung zwischen CDC-Dämpfern und deren Stützlagern hinsichtlich Fahrkomfort Seite 52 Analyse und Bewertung der Fahrzeugparameter zur Bestimmung des Rundenzeitoptimums eines Rennsportfahrzeugs Seite 53 35 DFG-Projekt: Conduct-by-Wire Bearbeiter: Dipl.-Ing. Sebastian Geyer, Dipl.-Ing. Stephan Hakuli Am Fachgebiet Fahrzeugtechnik der TU Darmstadt (FZD) wird mit dem Projekt Conduct-by-Wire an einem neuen Paradigma der Fahrzeugführung geforscht. Die bisher bekannten Fahrerassistenzsysteme zur Bahnführungsunterstützung werden zumeist aktiviert und arbeiten bis zu ihrer Deaktivierung in einem zum Fahrer parallelen Automatisierungsmodus ohne einen definierten Informations- und Auftragsfluss für bestimmte, situationsabhängige Manöver. Diese statische Aufgabendefinition führt zur Reduktion der Fahrzeugführungsaufgabe des Fahrers auf die Überwachung der Assistenzfunktion und erfordert die permanente Bereitschaft zur Rückübernahme, wenn der statische Auftrag an die funktionalen Grenzen gerät. Conduct-by-Wire ist die Übertragung des Paradigmas der seriellen Assistenz auf die Fahrzeugführungsund Fahrerassistenzphilosophie: Anstatt dedizierte Fahraufgaben durch Assistenzsysteme durchführen zu lassen, unterstützt das Konzept Conduct-by-Wire den Fahrzeugführer bei deren Durchführung. In diesem gemeinsam mit dem Institut für ArConduct-by-Wire im Drei-Ebenen-Modell der Fahrzeugführung beitswissenschaft (IAD) nach Donges (1982) bearbeiteten Forschungsvorhaben wird ein übergreifendes Konzept für eine ereignisgesteuerte Manöverschnittstelle entwickelt, die sowohl die Stabilisierungs- als auch die Bahnführungsebene umfasst und dem Fahrer situationsabhängige Assistenzfunktionalitäten zur Verfügung stellt. Dabei kommuniziert er ereignisdiskret und mit der Möglichkeit des Verzichts auf die eigene Stabilisierungsaufgabe mit dem Fahrzeug, bleibt aber gegensätzlich zum heute üblichen Konzept der Bahnführungsassistenz permanent im Auftragsfluss der unterstützten Fahraufgabe. 36 Industrieprojekt: Fahrstreifenwechselassistenz Bearbeiter: Dipl.-Ing. Stefan Habenicht Der Fahrstreifenwechsel ist ein sehr beanspruchendes Manöver, da viele, teilweise parallel ablaufende Aufgaben, wie z.B. die Überwachung des seitlichen und vorausliegenden Fahrstreifens, das Bewerten der Lücken auf dem Zielfahrstreifen, die Anpassung der Längsdynamik und das Wechseln des Fahrstreifens, durchzuführen sind. Für einzelne Handlungen sind bereits Unterstützungssysteme wie Adaptive Cruise Control (ACC) und Lane Change Decision Aid Systeme (LCDAS) oder eine automatisierte Trajektorienplanung entwickelt. Allerdings ist bislang Optische Fahrerwarnelemente (Quellen: kein System bekannt, das dem Mercedes, Volvo, Audi, VW) Fahrer über einen längeren Zeitraum, der sich von der Intentionsbildung bis zur Wechseldurchführung erstreckt, eine Einzelhandlungen verknüpfende Manöverassistenz bietet, ohne die Fahrzeugführung zu automatisieren. Aus diesem Grund wir im Rahmen des Kooperationsprojekts mit der Honda R&D Europe GmbH an der manöverbasierten Fahrstreifenwechselassistenz geforscht. Im Vordergrund steht die Evaluierung des neuartigen Systems in Probandenversuchen. Das System wurde in den vergangenen zwei Jahren konzipiert, implementiert und in einem Versuchsträger integriert. Im diesem Jahr wird das System in Versuchen mit Probanden evaluiert. Prototypfahrzeug 37 Industrieprojekt: PRORETA 3 Bearbeiter: Dipl.-Ing. Felix Lotz Ziel des interdisziplinären Forschungsprojektes PRORETA 3 ist die Entwicklung eines Integralkonzeptes für ein unfallvermeidendes Fahrzeug. In Kooperation mit Continental und den Instituten für Arbeitswissenschaft sowie Automatisierungstechnik forscht FZD dabei an einem Fahrerassistenzsystem, das in der Lage ist, Unfälle sowohl im Überland- als auch im Stadtverkehr zuverlässig zu vermeiden. Einer der Forschungsschwerpunkte liegt dabei auf der Entwicklung einer leistungsfähigen Systemarchitektur, die es ermöglicht, die Lücken zu schließen, die sich aus den anwendungsspezifischen Beschränkungen heutiger, zumeist einzeln arbeitender Fahrerassistenzsysteme ergeben und damit die Ausnutzung der Sensorinfrastruktur im Fahrzeug zu maximieren. Um dies zu erreichen, ist eine robuste Umfelderfassung durch Fusion der Fahrzeug-Sensordaten notwendig. Die umfassende Assistenz stellt dabei große Anforderungen an das Gesamtsystem hinsichtlich der zuverlässigen Situationsanalyse sowie der Aktions- und Eingriffsplanung. Aufbauend darauf wird an einem Konzept geforscht, das teilautonomes Fahren in Kooperation mit dem Fahrer durch die Einbindung einer intuitiven Mensch-Maschine Schnittstelle ermöglicht. Der Fahrer kommuniziert hierbei im Rahmen einer seriellen Assistenz auf Manöverebene mit dem Fahrzeug, wobei dieser durch den Wegfall der Stabilisierungsaufgabe entlastet wird. Im Sinne der Weiterentwicklung heutiger Assistenzsysteme und deren Automationsgrade hinsichtlich der Mensch-Maschine Interaktion stellt dieses Konzept einen grundlegenden Zwischenschritt auf dem Weg zum automatisierten Fahren dar. Das Assistenzsystem wird parallel zur Software- und Funktionsentwicklung zu Erprobungs- und Validierungszwecken in ein Forschungsfahrzeug von Continental integriert. Bei PRORETA 3 handelt es sich um die dritte Staffel der Forschungskooperation zwischen Continental und der TU Darmstadt, die auf den Ergebnissen der vorangegangenen Projekte PRORETA 1 (Notbrems- und Notausweichassistenz) sowie PRORETA 2 (Überholassistenz) aufbaut. 38 Industrieprojekt: Aufwandsreduzierende Applikations- und Freigabekonzepte von Bremsregelungssteuergeräten Bearbeiter: M. Sc. Christina Grotenhöfer Die Variantenvielfalt im Automobilbereich ist durch Zielgruppenzuschnitt und Diversifizierung in den letzten Jahren stark angestiegen. Dies hat dazu geführt, dass der Aufwand für die Applikation und Freigabe von sicherheitskritischen, elektronischen Systemen einen wesentlichen Anteil am Entwicklungsprozess einnimmt. Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit der Volkswagen AG und TRW Automotive wird daher an der Reduzierung des Applikations- und Freigabeaufwands geforscht. Ziel des Vorhabens ist eine systematische Analyse der Vereinfachungspotenziale der heute angewandten Applikations- und Freigabeprozesse am Beispiel von Bremsregelungssteuergeräten. Die beiden Kernherausforderungen sind einerseits eine möglichst effiziente Applikation der Steuergeräte an neue Fahrzeugtypen zu gewährleisten und andererseits ein sicheres Freigabeverfahren zu garantieren, das den Regularien und Normen (z.B. ISO 26262) genügt. Auf Basis einer umfassenden Systemarchitekturanalyse werden in diesem Projekt Vorschläge erarbeitet, mit denen der Aufwand für Applikation und Freigabe reduziert werden kann. Die Ergebnisse werden exemplarisch umgesetzt und in Versuchen verifiziert. Dabei wird untersucht, ob die an das Bremsregelungssystem gestellten Anforderungen mit den entwickelten Verfahren erfüllt werden, so dass die technischen Grenzen und ihre Übertragbarkeit beschrieben werden können. Die abschließende Validierung bewertet die Auswirkungen auf den Aufwand und die Qualität des resultierenden Freigabeprozesses. Quelle: Volkswagen AG 39 Industrieprojekt: Fusion von GNSS- und Fahrdynamiksensorsignalen für eine genaue und integere Positions- und Fahrzustandsschätzung Bearbeiter: Dipl.-Ing. Nico Dziubek Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit einem Industriepartner wird an der Möglichkeit der fahrstreifengenauen Ortung von Fahrzeugen geforscht. Eine genaue Kenntnis der eigenen Position ist notwendig, um beispielsweise Fahrerassistenz-Konzepte wie Car-2-x realisieren zu können. Damit werden Funktionen wie Abbiege- und Kreuzungsassistent, ortsgebundene Gefahrenwarnung, Stauassistent und automatischer Notruf mit präziser Ortsangabe möglich. Durch den Ansatz einer Sensorfusion lassen sich „Dead Reckoning“-Positionierung und GPS-Ortung verschmelzen und Quelle: www.esa.int deren Vorteile vereinen. Die dafür benötigte Sensorik ist in Fahrerassistenz- und Fahrdynamikregelsystemen wie ESP, ACC und Navigationssystemen bereits mit Standardkomponenten zu entsprechend wirtschaftlichen Preisen in vielen Fahrzeugen der Mittel- und Oberklasse verbaut. Bisher verwendet jede der im Fahrzeug verbauten Funktionen ihre eigenen Sensoren, ohne mögliche Synergieeffekte mit anderen Funktionen zu berücksichQuelle: Projektpartner tigen. Der Fusionsansatz basiert auf einer zentralen Verarbeitung der Daten aller im Fahrzeug verbauten und für die Positionsberechnung relevanten Sensoren. Dabei erfolgt über eine Fusionsrechnung sowohl eine gegenseitige Verbesserung der gemessenen Größen als auch eine Bewertung und Fehlerabschätzung der Daten. 40 BASt-Projekt: Auswirkung von Fahrzeugtuning auf die Verkehrssicherheit Bearbeiter: Dipl.-Ing. Fabian Regh Tuning erfreut sich in Deutschland großer Beliebtheit. Jedes achte bis zehnte Auto ist nach Schätzungen des Verbands der Deutschen Automobil Tuner e.V. (VDAT) getunt. Insbesondere junge Käufer planen Modifikationen am Fahrzeug, jedoch verfügen diese oftmals nicht über die Kaufkraft um sich Markenprodukte zuzulegen. Neben der optischen Aufwertung wird durch umfangreiche Umbaumaßnahmen eine bessere fahrdynamische Performance angestrebt. Hierzu bieten etablierte Unternehmen aufeinander abgestimmte Gesamtlösungen an, die, von Fachwerkstätten montiert, lediglich Einschränkungen beim Komfort, nicht jedoch bei der Sicherheit aufweisen sollen. Demgegenüber stehen zum Teil um 90 % billigere Lösungen durch im Internet zu bestellende Produkte mit anschließender Eigenmontage. Der sachgemäße Einbau und die Einhaltung gesetzlicher Mindestanforderungen werden von Prüfstellen untersucht, Aussagen über das tatsächliche Verhalten bei speziellen Fahrsituationen liegen jedoch nicht vor. Eine Gefährdung der Verkehrssicherheit durch getunte Fahrzeuge ist somit zurzeit nicht auszuschließen. Im Rahmen des Projekts mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) werden hierzu die sicherheitskritischen Auswirkungen von Modifikationen am Fahrwerk untersucht. Im Fokus des Projekts stehen sicherheitskritische Kombinationen verschiedener Modifikationen. Diese Tuningmaßnahmen umfassen neben der Montage von Bauteilen wie beispielsweise Federn, Dämpfer, Spurverbreiterungen und Gewindefahrwerken auch die Veränderung von Sturz und Spur. Daraus folgen geänderte Fahrwerkparameter wie beispielsweise dem Lenkrollhalbmesser, die eine Beeinflussung des Fahrverhaltens insbesondere im fahrdynamischen Grenzbereich bewirken. Die Grenzkombinationen werden durch eine Feldstudie ermittelt und im Anschluss systematisch untersucht. Ziel der Untersuchung ist eine klare Abgrenzung sicherheitstechnisch akzeptabler Modifikationen von den inakzeptablen. Abgeleitet aus der Untersuchung können Prüfmethoden zur Gewährleistung von Sicherheitskriterien erstellt werden. 41 Industrieprojekt: Analyse von Reifenspurmerkmalen unter kontrollierten Bedingungen Bearbeiter: Dipl.-Ing. Gunther Seipel Im Rahmen eines Forschungsprojekts mit der Industrie wird der Einfluss fahrdynamischer Größen auf die Ausprägung von Reifenspuren untersucht. Bei der Ursachenforschung von Verkehrsunfällen dienen die am Unfallort aufgenommenen Reifenspuren als wichtige Anknüpfungstatsachen für die Rekonstruktion des Unfallhergangs. Dabei können Reifenspuren Hinweise auf den fahrdynamischen Zustand eines Pkw vor einer Kollision geben, wenn das Spurzeichnungsverhalten der Reifen und der Fahrbahn bekannt ist. Der Zusammenhang zwischen fahrdynamischen Kenngrößen und dem Spurzeichnungsverhalten ist für moderne Pkw und Reifenkombinationen bislang nicht geklärt. Inhalt des Forschungsprojekts ist die systematische Untersuchung von Einflussparametern auf das Spurzeichnungsverhalten von Pkw-Reifen. Die relevanten Größen werden zunächst auf Grundlage bekannter Modellvorstellungen zur Entstehung von Reifenspuren identifiziert und anschließend experimentell unter kontrollieren Bedingungen überprüft. Als Werkzeug kommt der fachgebietseigene Reifenmessanhänger PETRA (PersonenwagenReifen-Traktions-Messanhänger) zum Einsatz, welcher die unabhängige Variation von Längsschlupf, Schräglaufwinkel und Radlast erlaubt, sowie eine mobile Versuchseinrichtung zur Untersuchung des Spurzeichnungsverhaltens am ReifenProfilelement. Reifenmessanhänger PETRA 42 Industrieprojekt: Untersuchung der Abhängigkeiten zwischen Gespannstabilität und Dämpfereigenschaften Bearbeiter: Ning Zhang M. Eng., Dr.-Ing. Norbert Fecher Im Rahmen einer Forschungskooperation mit einem Industriepartner werden systematisch die Abhängigkeiten zwischen Gespannstabilität und Dämpfereinstellungen analysiert. Für alle Gespanne gilt eine kritische Geschwindigkeit, bei der die Gierdämpfung zu null wird. Wird die Geschwindigkeit darüber hinaus erhöht, führt die negative Gierdämpfung dann zu einer Schwingung bis zur Instabilität. Durch die ESPErweiterung TSA (Trailer Stability Assist) wird bei Aufschaukeln der Gierrate in der typischen Eigenfrequenz durch Bremseingriffe entgegengewirkt, die Geschwindigkeit unter die kritische reduziert und somit stets ein stabiles Systemverhalten sichergestellt. Um diese Eingriffe jedoch so selten wie möglich stattfinden zu lassen, sollte die kritische Geschwindigkeit möglichst hoch liegen. Nach heutigem Stand der Wissenschaft sind die Einflüsse des Fahrwerks auf die kritische Geschwindigkeit nicht vollständig verstanden. Modellbetrachtungen für diese Fahrsituation sind bislang nur in der horizontalen Ebene bekannt und vernachlässigen die vertikaldynamischen Fahrzeugeigenschaften. Beobachtungen zeigen allerdings, dass die vertikaldynamischen Fahrwerks- und besonders die nichtlinearen Dämpfereigenschaften ebenfalls die kritische Geschwindigkeit beeinflussen. Ziel der hier durchgeführten Studie ist daher, ein Systemverständnis zu entwickeln, wie Dämpfereigenschaften und Gespannstabilität, die wesentlich von der Gierdämpfung beeinflusst zu sein scheint, zusammenhängen. Dabei wird zunächst durch mathematische Beschreibung der physikalischen Zusammenhänge abgeschätzt, welche die wesentlichen zu erwartenden Einflussparameter sind. Parallel werden bestehende Simulationsmodelle (in IPG CarMaker) durch reale Versuchsfahrten in den relevanten Arbeitspunkten überprüft. Anschließend werden u.a. mit Methoden der Regelungstechnik für nichtlineare Systeme Maßnahmen abgeleitet, die eine möglichst hohe kritische Geschwindigkeit versprechen. Diese Maßnahmen werden in abschließenden Fahrversuchen überprüft. Simulierte Pendelschwingung eines Gespanns (in IPG CarMaker) 43 Kooperationsprojekt: SenComBox Entwicklung einer Kommunikations-Einheit für Motorräder Bearbeiter: Dipl.-Ing. Benedikt Lattke Sensor- In dem öffentlich geförderten Kooperationsprojekt „SenComBox“ entwickelt FZD zusammen mit den Partnern carhs.communication GmbH und Steinbeis Innovation GmbH eine Sensor-Kommunikations-Einheit, die als Basis für verschiedene sensorund kommunikationsbasierte Systeme in Motorrädern und anderen Freizeitfahrzeugen dient. Die Einheit ist eine grundlegende Voraussetzung für verschiedene Fahrerassistenzsysteme. Beispielsweise lassen sich darauf basierend Fahrdynamikregelsysteme oder auch kommunikationsbasierte Warnsysteme realisieren. Zusätzlich wird die Kommunikationstechnik so ausgelegt und implementiert, dass diese nicht nur für Sicherheitsanwendungen, sondern auch für komfortorientierte Funktionen, wie eine Sprachkommunikation, genutzt werden kann. Während FZD grundlegende Untersuchungen zu Signalverarbeitung und Zustandsschätzung durchführt, werden von den Partnern die Entwicklung von Elektronik (carhs) und Kommunikationsmethoden (Steinbeis) übernommen. Fahrzeugkommunikation und Sensorik liefern die Grundlage für Systeme zu Unfallvermeidung Das Teilprojekt von FZD beinhaltet u.a. die theoretisch-wissenschaftliche Entwicklung einer Signalverarbeitung, die an für Motorräder typische Störeinflüsse angepasst ist. Dies schließt beispielsweise Maßnahmen zur Kompensation von durch Motorvibrationen verursachten Störungen ein. Um die Anzahl der Sensoren gering zu halten oder nicht direkt messbare Größen zu bestimmen, werden Zustandsschätzer entwickelt. Diese ermöglichen beispielsweise die Bestimmung des Rollwinkels, d.h. der Schräglage, des Motorrades. 44 Industrieprojekt: Bremslenkmomentoptimierte von Motorrädern Bearbeiter: Dipl.-Ing. Kai Schröter Kurvenbremsung Bei unerwarteten Bremsungen von Einspurfahrzeugen in Kurven führt ein im Schreck durch den Fahrer meist nicht ausreichend zu kompensierendes Bremslenkmoment (BLM) zum Aufrichten der Maschine und zum Verlassen der geplanten Trajektorie. Schlimme Kollisionsunfälle sind oft die Folge. Zur Abschwächung bzw. Behebung dieses Problems existieren in der Theorie verschiedene technische Ansätze, deren Wirksamkeit es in der Praxis zu überprüfen gilt. Ziel der Untersuchungen ist neben einem besseren Verständnis des Fahrerverhaltens und der Rolle des Schreckeffekts (der „Psychologie der Kurvenbremsung“) vor allem herauszufinden, welches Potential neuartige technische Systeme bieten, einem durchschnittlichen Fahrer einen messbaren Sicherheitsgewinn gegenüber heute bereits in Serienfahrzeugen erhältlichen Brems- bzw. Lenksystemen zu verschaffen. Zur fahrdynamischen Analyse der als am vielversprechendsten angesehenen Lösung wurde im Rahmen eines von Honda R&D Co., Ltd., Saitama (Japan) geförderten Projekts im vergangenen Jahr erstmalig ein Versuchsmotorrad prototypisch mit einem BLM-Verhinderer nach Weidele ausgerüstet, dessen Funktionsprinzip auf der seitlichen Verschwenkung der Lenkachse durch exzentrische Verstellung des oberen Lenkkopflagers beruht. Im Fokus der Untersuchungen stehen aktuell die Analyse des Fahrverhaltens mit aktivem System in Simulation und Fahrversuch, die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, die Übertragbarkeit auf alternative Fahrwerkssysteme sowie Aspekte einer potentiellen Serienfertigung. Verlassen der Trajektorie | Prinzip-Skizze BLM-Verhinderer | Vorversuche mit Serienmotorrad 45 Industrieprojekt: Entwicklung einer systemunabhängigen Bremsvorrichtung zur Bremsbelagprüfung am Schwungmassenprüfstand Bearbeiter: Dr.-Ing. Norbert Fecher Im Mittelpunkt dieser Kooperation mit der Federal-Mogul Friction Products GmbH in Bad Camberg steht die Entwicklung einer Prüfmethode für Bremsbeläge für die Anwendung am Schwungmassenprüfstand. In der Bewertung von Bremsbelageigenschaften sind im Wesentlichen drei Hauptfragestellungen zu adressieren: Funktion/Performance, NVH-Verhalten und Verschleiß. Wesentlicher Nachteil heutiger Prüfungen, die überwiegend am Schwungmassenprüfstand stattfinden, ist, dass nicht nur die Bremsbeläge alleine, sondern stets auch die Einflüsse des Gesamtsystems (Eigenschaften von Bremssattel, –scheibe, Bushings, Radlager etc. sowie Interaktionen) mit gemessen werden. Die umfangreichen Erfahrungen beim Auftraggeber zeigen, dass insbesondere zwei Effekte die isolierte Beurteilung von Bremsbelägen behindern: A.) Wechselwirkungen zwischen Bremssystem und Bremsbelag im Betrieb B.) Undefinierter ungebremster Betrieb Im Rahmen des hier beschriebenen Vorhabens Quelle: Federal-Mogul werden mit Methoden der Produktentwicklung verschiedene Konzepte für eine Bremsvorrichtung für die Prüfung von Bremsbelägen unabhängig vom späteren Zielsystem erstellt. Diese werden anschließend in einem methodischen Prozess bewertet. Das am meisten Erfolg versprechende Konzept soll zunächst für einen Bremsbelag bis zum Prototypenstadium auskonstruiert und nach Möglichkeit realisiert werden. Im anschließenden Prüfstands-versuch am FZD-eigenen Schwungmassenprüfstand DYANA (Dynamometer for the Analysis of Car Brakes) ist die Erfüllung der wesentlichen Anforderungen zu verifizieren. 46 Industrieprojekt: Modellierungskonzept für die Auslegung von Bremssystemen Bearbeiter: Dipl.-Ing. Mathias Haag Im Entwicklungsprozess von Radbremsen lassen sich unerwartete Eigenschaften der resultierenden Entwicklungsergebnisse trotz der eingesetzten Technologien oftmals nicht ausschließen. Durch umfangreiche experimentelle Versuchsdurchführungen werden zwar die wesentlichen Problematiken ausfindig gemacht, jedoch sind hierzu reale Prototypen der Radbremse notwendig. Wesentliche Entwicklungsziele sind beispielsweise eine geringe Volumenaufnahme des Bremssattels, um ein „knackiges“ Pedalgefühl zu gewährleisten, die Vermeidung von Belagbewegungen bei hohen Bremsdrücken, die Reduzierung von Restbremsmomenten im unbetätigten Zustand, die Reduktion des Belagschrägverschleißes, sowie eine möglichst hohe Sattelwirksamkeit. Letztere beschreibt die Gesamtübersetzung zwischen dem hydraulischen Druck als Eingangsgröße und dem durch die Radbremse erzeugten Bremsmoment als Ausgangsgröße. Bei einem Nichtbestehen der im Untersuchungsprozess vorgesehenen Versuchsdurchführungen werden meist Änderungen im Bereich der Produktkonstruktion notwendig, die als Zusatzbelastung in den Entwicklungsprozess einfließen. Für ein Entwicklungs-Frontloading und zur Qualitätssteigerung des Entwicklungsprozesses von Bremssystemen wird im Rahmen des Forschungsprojektes ein erweitertes Modellierungskonzept entwickelt. Durch die Identifikation eindeutiger Schnittstellen der Bauteile zueinander und das Systemverhalten im experimentellen Versuch, werden dabei die Komponenten der Radbremse auf Basis gekoppelter Starrkörper modelliert und in ein nichtlineares und vektorbasiertes Gesamtmodell integriert (Abb. 1). Durch das Vorgehen werden die notwendigen Wirkprinzipien bei gleichzeitig minimaler Freiheitsgradanzahl abgebildet. Vollparametrierte CADModelle sind nicht erforderlich, können aber zusammen mit experimentellen Versuchsergebnisses sowie mit Berechnungsergebnissen der EinzelteilFEM zur Grundparametrierung verwendet werden. Möglich wird dadurch bereits zu Beginn der Produktkonfiguration eine Simulation der Volumenaufnahme unter statischen und dynamischen Bedingungen, der Belagbewegungen unter Last, der Sattelwirksamkeit, der Restbremsmomente sowie der Tendenz zu Belagschrägverschleiß. Die Modell- Abb. 1: Vektorbasiertes und erstellung erfolgt multidisziplinär auf Basis von nichtlineares Simulationsmodell des Blockschaltbildern in Matlab /Simulink Bremssattels als Virtual-RealityModell in Matlab (oben) und /SimMechanics. Modellinhalte (unten) 47 Eigenprojekt: Machbarkeitsstudie eines selbstfahrenden Fahrsimulators Bearbeiter: M.Sc. Alexander Betz Die Fahrsimulation wird seit mehreren Jahrzehnten im Verkehrswesen eingesetzt. Der hohe Grad an Reproduzierbarkeit und Sicherheit für Mensch, System und Umwelt macht Fahrsimulatoren für die Forschung interessant. Deshalb sind bis heute zunehmend komplexere Fahrsimulatoren entstanden, die Verbesserungen in der Simulationsdarstellung erbracht haben. Erkauft wird die verbesserte Darstellungsqualität jedoch durch eine hohe Systemmasse und steigende Kosten in Anschaffung und Betrieb. Die Eigenschaften des Fahrsimulators eignen sich besonders für die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen. Hierbei ist sowohl die Entwicklung und Absicherung der eigentlichen Assistenzfunktion als auch die Gestaltung der Benutzerschnittstelle (HMI) von Bedeutung. An Systemen wie ESP, ACC oder auch dem Fahrstreifenhalteassistenten, die in letzter Zeit Einzug in die Serie gefunden haben, ist ersichtlich, dass der bisherige Fokus solCAD Modell des selbstfahrenden cher Systeme primär auf dem Fahrsimulatorkonzepts Überland- und Autobahnverkehr lag. Die in Städten auftretenden Szenarien weisen im Vergleich zu Autobahnfahrten infolge der unterschiedlichsten mitwirkenden Verkehrsteilnehmer sowie der vielfältigeren und unübersichtlicheren Streckenführung eine deutlich höhere Komplexität auf. Eine Validierung entsprechender Assistenzansätze ist daher nur sehr eingeschränkt und mit entsprechendem Aufwand im kontrollierten Feldversuch möglich. Die Betrachtung im realen Straßenverkehr ist aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials generell nicht möglich, so dass für die Entwicklung, Absicherung und Validierung solcher Systeme Fahrsimulatoren benötigt werden. Der selbstfahrende Ansatz begegnet sowohl dem Problem der Systemmasse als auch der Darstellbarkeit von komplexen innerstädtischen Verkehrsszenarien. Das Auflösen der Kernprobleme des aktuellen Stands der Fahrsimulatortechnik verspricht eine erhebliche Kostenreduktion. Dadurch wird der Zugang zur Forschung mit Fahrsimulatoren erleichtert und eine breitere Forschungsbasis angestrebt. 48 Eigenprojekt: Objektive Bewertung der Kontrollierbarkeit von Falschauslösungen nach ISO 26262 Bearbeiter: Dipl.-Ing. Alexander Weitzel Vor dem Serieneinsatz von Fahrerassistenzsystemen ist der Nachweis zu führen, dass diese entsprechend dem Stand der Technik sicher sind. Um die funktionale Sicherheit zu standardisieren wurde die ISO 26262 Norm entwickelt, die Anforderungen an die Absicherung für automobile Anwendungen zusammenfasst. Sie definiert Anforderungen an Prozessdefinitionen, Dokumentation der Abläufe. Ein zentraler Prozess ist die Gefahrenanalyse und Risikobewertung. Dort werden mögliche Gefahren, Fehler und Risiken identifiziert und diese in den Kategorien Folgenschwere, Auftretenswahrscheinlichkeit und Kontrollierbarkeit klassifiziert. Dazu sind die Gefahren in den drei Kategorien in Stufen einzuteilen. Die Bewertung des Risikos ergibt sich aus der Kombination der ermittelten Stufen in den drei Kategorien. Daraus wiederum ergibt sich das geforderte ASIL (Automotive Safety Integrity Level), welches die Anforderungen an Überwachung und Validierung der Funktion in Herstellung bzw. Betrieb definiert. Auch wenn stets versucht wird, Falschauslösungen zu vermeiden, können diese konzeptionell bei auf moderner Umfeldsensorik basierten Fahrerassistenzsystemen nicht ausgeschlossen werden. Daher ist die Gewährleistung der Kontrollierbarkeit der Falschauslösungssituation entscheidend für die Kundenakzeptanz und Produkthaftungsfragen. Für die Bewertung im Bereich der Kontrollierbarkeit werden dazu aktuell verschiedene Techniken wie z.B. Fahrversuche mit Probanden und Expertenbewertungen kombiniert. Im Rahmen des Projektes wird untersucht, wie eine objektive Metrik für die Bewertung der Kontrollierbarkeit gefunden werden kann. Anschließend ist der Nachweis der Anwendbarkeit anhand einer konkreten Assistenzfunktion (z.B. autonome Notbremsfunktion) zu führen. Nachgestellte Fehlauslösungssituation 49 Industrieprojekt: Darstellung von radaräquivalenten Fahrzeugen für Tests der radarbasierten Fahrerassistenzsysteme durch Soft Crash Targets Bearbeiter: Dipl.-Ing. Benjamin Marx externer Doktorand bei der Daimler AG Zum Testen und Präsentieren der die kollisionsstärke-mindernden und kollisionsvermeidenden Fahrerassistenzsysteme werden Kollisionsziele benötigt, die für die eingesetzten Sensoren ein Äquivalent zu einem realen Fahrzeug darstellen. Zusätzlich müssen diese Ziele kollisionsgeeignet sein und nach der Kollision eine Reproduzierbarkeit der Sensoreigenschaften aufweisen. Diese Äquivalenz für Radarsensoren zu gewährleisten, ist bisher noch nicht möglich. Zurzeit gibt es noch kein Verfahren, ein Fahrzeug so zu vermessen, dass aus den Ergebnissen die Reflexionszonen bestimmt werden können. Heutige Kollisionsziele werden bei Automobilzulieferern, Fahrzeugherstellern und verschiedenen Gremien in der Regel nach dem Trial-and-Error-Prinzip erstellt. Das ist schon aus den vielen verschiedenen Varianten von Kollisionszielen ersichtlich, die sich im Einsatz befinden und meist für Heckkollisionen eingesetzt werden. Für die in Zukunft entwickelten Fahrerassistenzsysteme reicht es jedoch nicht mehr aus, ein Fahrzeug nur von hinten zu betrachten, sondern es wird notwendig sein, ein Fahrzeug auch von den Seiten, von vorne und den Einfluss des Winkels beim Abbiegen zu betrachten. 100 90 80 Intensität [%] 70 60 50 40 30 20 10 0 Intensität der Reflexion eines realen Pkw Auf Grund dieser neuen Anforderungen und der kontinuierlich verbesserten Sensoren, ist es notwendig, ein Messverfahren zu entwickeln, mit dem die genauen Positionen der Reflexionen bestimmt werden können. Ziel ist es, über die gewonnen Informationen ein Normfahrzeug zu definieren und zu diesem ein radaräquivalentes Kollisionsziel zu entwickeln. 50 Industrieprojekt: Erweiterte Ansätze zur objektiven Bewertung von Fahrsicherheit in Probandenkollektiven Bearbeiter: Dipl.-Ing. Daniel Simmermacher externer Doktorand der Daimler AG In der Entwicklung und Bewertung des Fahrverhaltens heutiger Kraftfahrzeuge spielt der Aspekt Fahrsicherheit eine zentrale Rolle. Ein fahrsicheres Fahrzeug ermöglicht dem Fahrer, seiner Kursführungsaufgabe nicht nur in den Grenzen der Physik, sondern vor allem auch unter Berücksichtigung seines Fahrkönnens nachzukommen. Ziel ist die Vermeidung gefährlicher und instabiler Fahrzustände, wie z.B. ein Schleudern des Fahrzeugs. Um dies zu gewährleisten werden heute Fahrzeuge in standardisierten und reproduzierbaren Testmanövern getestet. Dabei werden die Reaktionen des Fahrzeugs auf Fahrereingaben und Störgrößen messtechnisch in Form von Kennwerten erfasst. Experten bewerten stellvertretend für den Kunden, welchen Stabilitätsgrenzwert ein Kennwert annehmen darf, damit das Fahrzeug für ihn später beherrschbar bleibt. Die Konsequenz sind zum Teil deutlich abweichende Grenzwerte zwischen Fahrzeugen verschiedener Hersteller. Die Frage, welchen quantifizierten Einfluss die Variation eines Grenzwertes auf die Beherrschbarkeit durch Normalfahrer hat, ist unzureichend beantwortet. Eine Alternative zu Expertenbewertungen sind Fahrversuche mit kundenrepräsentativen Probandenkollektiven. resultierender Kurs SP ng llu fü er en ab fg u A Kursvorgabe s d an fw lau ge Re Lenkwinkel vor Bremsbeginn Korrektur-/ Nachregelaufwand Anwendung der erweiterten Testmethodik am Beispiel Kurvenbremsen In diesem Projekt wird eine Methodik zur objektiven Bewertung der Beherrschbarkeit relevanter Fahrsituationen durch Probandenkollektive entwickelt und erprobt. Ein Fahrzeug mit Hinterradverstellung erlaubt dabei die gezielte Variation der Fahrsicherheits-Kennwerte. In einer umfangreichen Versuchsreihe auf dem Prüfgelände in Papenburg wurde die objektive Beherrschbarkeit (Kurshaltevermögen und Lenkarbeit) durch Normalfahrer in Abhängigkeit dieser Variation untersucht. Die entwickelte Testmethodik wird abschließend in einer Fahrsimulatorstudie auf den Hochgeschwindigkeitsbereich übertragen. 51 Industrieprojekt: Wechselwirkung zwischen CDC-Dämpfern und deren Stützlagern hinsichtlich Fahrkomfort Bearbeiter: Dipl.-Ing. Anja Stretz externe Doktorandin bei der ZF Sachs AG Der Zielkonflikt zwischen Fahrsicherheit und Fahrkomfort wird mit CDC (Continous Damping Control)-Dämpfern durch die Verwendung eines verstellbaren Ventils gelöst, das in Abhängigkeit von der Fahrsituation durch entsprechende Regulierung der Stromstärke unterschiedliche Dämpfkräfte stellt. Nicht nur die Höhe der Dämpfkräfte sondern auch der Verlauf der Dämpferkennlinie beeinflusst das Fahrverhalten maßgeblich. Im Entwicklungsprozess von Pkw werden in Fahrversuchen Dämpferkennlinien auf das jeweilige Fahrzeugmodell abgestimmt. Hinsichtlich des Fahrkomforts (engl. Ride) spielen hierbei ebenso die Gummimetall-Stützlager des Dämpfers eine große Rolle. Im Vergleich zum „Primary Ride“, der durch große Amplituden der Aufbaubewegung bei geringen Frequenzen gekennzeichnet ist, ist der „Secondary Ride“ mit kleineren Amplituden bei höheren Frequenzen stärker abhängig von der Kombination Dämpfer - Lager. Auf Grund des hohen Komfortanspruchs bei Fahrzeugen mit CDC-Dämpfern soll die funktionale Wechselwirkung zwischen CDC-Dämpfern und ihren schwingungsdämpfenden Stützlagern untersucht werden. Zug Kardanik Stabilität Radial Axial Dämpfkraft [N] Sicherheit Komfort Druck Geschwindigkeit [m/s] Gegenseitige Abstimmung von CDC-Dämpfern und deren Stützlagern Ziel ist die Entwicklung einer methodischen Vorgehensweise zur ganzheitlichen Dämpferauslegung durch gegenseitige Abstimmung von CDC-Dämpfern und deren Lagern. Die Kennlinien dieser Bauteile sollen hierbei so aneinander angepasst werden, dass komfortrelevante Kenngrößen wie Kolbenstangen- oder Aufbaubeschleunigung reduziert werden. Ergebnisse aus der Simulation dienen der Auslegung der Versuchsteile, die in Komponentenmessungen und im Fahrzeug untersucht werden. 52 Industrieprojekt: Analyse und Bewertung der Fahrzeugparameter zur Bestimmung des Rundenzeitoptimums eines Rennsportfahrzeugs Bearbeiter: Dipl.-Ing. Timo Völkl externer Doktorand bei der AUDI AG Aufgrund von kürzeren Entwicklungszeiträumen, steigendem Kostendruck und stetig wachsenden Anforderungen wird die Entwicklung der Rennfahrzeuge vermehrt durch den Einsatz von virtuellen Entwicklungstools unterstützt. Diese sollen eine kürzere Entwicklungsdauer durch weniger Iterationsschritte in der Testphase ermöglichen. Für die Entwicklung im automobilen Rennsport gilt die Rundenzeit als entscheidendes Kriterium. Daher ist es wichtig, die Einflüsse der verschiedenen Fahrzeugparameter wie z.B. Masse, Leistung, Reibbeiwert und Aerodynamik auf die Rundenzeit zu kennen und zu bewerten. Aus den physikalischen Zusammenhängen lässt sich eine Zielvorgabe für die Weiterentwicklung und fahrdynamische Abstimmungsarbeit der Fahrzeuge bilden. Einige Einflussgrößen auf die Rundenzeiten lassen sich ausreichend genau in quasistatischen Simulationen untersuchen. Eine größere Schwierigkeit bereiten die dynamischen Einflussfaktoren, wie z.B. Schwingungen aus Bodenanregung und Aufbaubewegung. Um die Rundenzeit zu bewerten, muss die Simulationsumgebung äußerst exakt auch auf kleine Änderungen der Fahrzeugparameter reagieren. Das führt zu einem hohen Anspruch an Genauigkeit und Rundenzeitkonvergenz. Da nur bei Einhaltung des optimalen Fahrzustandes während der gesamten Streckendurchfahrt ein Rückschluss auf die Rundenzeit möglich ist, ist die korrekte Bestimmung dieses optimalen Zustandes eine der größten Anforderungen an die dynamische Rundenzeitsimulation. Im Rahmen dieses Projekts wird mit verschiedenen Simulationsumgebungen die komplette Rennrunde abgebildet und analysiert. Um die objektive Bewertung des Einflusses der dynamischen Fahrzeugparameter auf die Rundenzeit zu vervollständigen, wird die Umsetzbarkeit der theoretisch optimalen Parameter auch auf der Strecke überprüft. Ziel ist es, besonders die dynamischen Größen theoretisch genauer bewerten zu können und so eine Vorgabe für die Fahrzeugabstimmung zu ermöglichen. 53 Abgeschlossene Forschungsprojekte 2010 54 Optimierung der Fahrdynamik durch Koordination von ESP und Dämpferregelung MoLife - Wissenschaftliche Grundlagen kommunikationsbasierter Fahrerassistenzsysteme für Motorräder Konzeptentwicklung einer kostengünstigen, funktionserweiterten LeichtbauBremsscheibe Testfahrzeugprojekt Im Rahmen des Testfahrzeugprojektes führt das Fachgebiet Fahrzeugtechnik Subjektivbeurteilungen an Serienfahrzeugen unterschiedlicher Hersteller und Importeure durch. Das Projekt bietet unseren Mitarbeitern Zugriff auf aktuelle Fahrzeuge. Dies ist im Hinblick auf die Kenntnis über den Stand der Technik sowohl für die Forschung als auch für die Lehre unabdingbar. Die Ausbildung der Studierenden lebt von den Eindrücken der Ausbilder, welche durch deren ‚Erfahrungen‘ im Umgang mit neuen Fahrzeugen und Systemen zu Stande kommen. Darüber hinaus gibt das Projekt Rückmeldung über die Umsetzung der laufenden Forschung in den Produkten und ermöglicht, weitere Potenziale in der Fahrzeugentwicklung abzuschätzen. Die von den Mitarbeitern zu verfassenden Berichte trainieren die Fähigkeit zur sachlichen Diskussion subjektiver Eindrücke und zwingen zur Definition von Beurteilungskriterien. Nicht zuletzt bietet das Testfahrzeugprojekt eine hervorragende praktische Weiterbildung für junge Fahrzeugingenieure. Unseren Partnern, die uns ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen, bieten wir eine fachlich kompetente Diskussion unserer Eindrücke in Form eines ausführlichen Subjektivbeurteilungsberichtes als marktnahe Studie. Zu Gute kommt ihnen insbesondere unsere Unabhängigkeit als Hochschulinstitut bei zugleich guter Kenntnis der Wettbewerber. Im Mittelpunkt jedes Berichtes steht vor allem die konstruktive Kritik. Mit diesem Anspruch haben wir 1987 unser Testfahrzeugprojekt etabliert und blicken damit bereits auf eine lange Tradition zurück. Nachdem inzwischen rund 32 Hersteller und Importeure mit uns zusammenarbeiten, ist allein die Gesamtzahl an beurteilten Testwagen bis zur Jahresmitte 2011 auf 437 gestiegen. Die Anzahl der dem Projekt erst 1994/95 formell zugeordneten Test-Motorräder beläuft sich auf 28. Diese recht gering anmutende Zahl trügt, da in nunmehr über 30 Jahren aktiver Motorradforschung unzählige Motorräder im Rahmen von Forschungsprojekten ausführlich untersucht wurden, aber in der Testfahrzeugstatistik nicht auftauchen. In den vergangenen 12 Monaten wurden acht Wagen sowie ein Motorrad verschiedener Hersteller und Importeure über Zeiträume von zwei bis vier Wochen auf einer Gesamtstrecke von ca. 29.600 km im Alltagseinsatz gefahren und subjektiv beurteilt. Das Fahrerkollektiv der Testwagen umfasste durchschnittlich 14 Mitarbeiter des Fachgebietes (Prof. Dr. rer. nat., Dr.-Ing., Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. und M.Sc.). Das Fahrerkollektiv für den Motorradtest setzte sich neben vier Mitarbeitern des FG aus acht weiteren dem FG nahe stehenden Motorradenthusiasten, darunter Studenten und Techniker, zusammen. Der Neuwert der Fahrzeuge lag in Summe bei über 293.000 €. Die Beurteilung findet im Alltagsbetrieb ausschließlich auf öffentlichen Straßen statt. Unser Fahrerkollektiv legt während der Versuchsphase 2.200 bis 5.400 km mit den Testfahrzeugen zurück. Der von uns erstellte Beurteilungsbericht beinhaltet eine kritische Diskussion der positiven und negativen Eindrücke aus fahrzeugtechnischer Sicht. Zusätzlich werden freie Beschreibungen unserer Tester berücksichtigt. 55 Testfahrzeugstatistik Die Testfahrzeugstatistik enthält die von FZD beurteilten Fahrzeuge im Zeitraum Juni 2010 bis Mai 2011. Testwagen DS3 VHub (ccm) 1.560 Pmax (kW) 68 Mmax (Nm) 230 Masse (kg) 1.155 Preis (€) 20.125 Testverbrauch (l/100 km) 6,8 d Gef. Km 2.494 Accord 2.199 110 350 1.632 39.130 6,8 d 2.225 370Z 3.696 241 363 1.583 44.690 14,2 Sb 3.044 Nissan Navara 2.488 140 450 2.075 41.989 12,5 d 2.731 Opel Astra 1.686 82 240 1.365 24.080 8,0 d 4.127 Opel Insignia OPC 2.792 239 435 1.810 52.085 16,3 Sb 5.399 Seat Leon 1.598 77 250 1.325 24.880 6,8 d 2.351 Skoda Octavia Combi 1.390 90 200 1.340 28.050 9,7 Sb 3.011 Hersteller Typ Citroen Honda Nissan Summe 275.029 25.382 Mittelwert 2.176 131 315 1.536 34.379 10,1 3.173 Minimum 1.390 68 200 1.155 20.125 6,8 l 2.225 Maximum 3.696 241 450 2.075 52.085 16,3 l 5.399 VHub Pmax Mmax Masse Preis Verbrauch Gef. (ccm) (kW) (Nm) (kg) (€) (l/100 km) Km 1.237 127 129 277 18.511 7,0 l Sb 4.194 Testmotorrad Hersteller Honda Typ VFR 1200 FD Opel Insignia OPC Honda Accord 56 Seat Leon Nissan 370Z Citroen DS3 Opel Astra Skoda Octavia Combi Nissan Navara Honda VFR 1200 ASE Darmstadt Die TU Darmstadt zeichnet sich traditionell durch erhebliche Forschungsaktivitäten zu automobilen Themen aus. Eine große Zahl an Fachgebieten beschäftigt sich dabei mit Methoden, Architekturen und Werkzeugen für die Systementwicklung im Automobilbereich. 11 Fachgebiete/Institute der TU Darmstadt und zwei Darmstädter Fraunhofer Institute aus den Bereichen Maschinenbau, Elektrotechnik und Informatik kooperieren, zusätzlich zu ihren individuellen Forschungsaktivitäten, im Rahmen der gemeinsamen Forschungsinitiative Automotive Systems Engineering (ASE) Darmstadt. Da die Themenstellung Automotive Systems Engineering per se sehr breit und vielfältig ist und außerdem einer hohen Entwicklungsdynamik unterliegt, ist eine Festlegung auf einzelne Technologie- oder Produktgruppenfelder nicht beabsichtigt. Andererseits benötigt eine solche Kooperation konkrete Leitthemen zur Außendarstellung, weshalb mit drei großen und innovativen Vorhaben begonnen werden soll. Bei den Vorhaben handelt es sich zum einen um ein „Car-in-the-Loop-Konzept“ für die ganzheitliche Entwicklung von Antriebsstrangkonzepten. Des Weiteren widmet sich ASE dem Thema „Fahrsimulation“ mit dem Schwerpunkt auf einer für den Fahrer realitätsnahen Simulation. Das dritte Thema zielt auf einen „integrierten SoftwareEntwicklungsprozess und Lebenszyklus“ ab, welcher die Software- und Funktionsentwicklung von frühestem Ideenstadium über den ganzen weiteren Lebenszyklus bis zur Nachlieferung für Reparaturteile umfasst. Für verschiedene Teilaspekte zu diesen Forschungsthemen wurden im aktuellen und vergangenen Jahr Förderanträge gestellt. Gespräche mit potentiellen Herstellern und Zulieferern aus der Automobilindustrie hinsichtlich einer Unterstützung beim Aufbau eines angestrebten Zentrums für Automotive Systems Engineering, in dem die Entwicklung hochkomplexer Systeme und die damit gekoppelten hochvernetzten Entwicklungsprozesse durch die Forschung an neuen Systemkonzepten und Methoden zum Verstehen und Bewerten komplexer Vorgänge unterstützt wird, haben bisher neben einem prinzipiellen großem Interesse an den geplanten Aktivitäten seitens der Industrie zur Unterzeichnung eines Rahmenvertrags zwischen der TU Darmstadt und der Adam Opel AG im April 2011 geführt. Die inhaltliche Diskussion bezüglich einer weiterführenden Forschungskooperation zwischen den beiden Partnern war zum Zeitpunkt der Drucklegung des Jahresberichts noch nicht abgeschlossen. Unterzeichnung Rahmenvertrag TU Darmstadt/Adam Opel AG am 15.04.2011 in den Räumen von FZD 57 Uni-DAS e.V. Uni-DAS e.V., Anfang 2010 als gemeinnütziger Verein gegründet, ist im Frühjahr 2011 mit Prof. Klaus Bengler um ein Mitglied reicher geworden. Der diesjährige Workshop Fahrerassistenzsysteme vom 30. März bis 01. April 2011 wurde erstmalig von Uni-DAS veranstaltet. Im Rahmen dieser Tagung verlieh UniDAS in Walting folgende Preise erstmalig: ADAS-Award für die besondere Leistungen zur Förderung der Entwicklung von FAS an Herrn Hans-Georg Metzler. Uni-DAS Wissenschaftspreis für seine herausragende Dissertation an Herrn Dr. Mirko Mählisch. Best Paper Award anlässlich des Workshops an Herrn M. Essayed Bouzouraa. Des Weiteren wurde der Vereinsvorstand turnusgeVerleihung des ADAS-Award mäß neu gewählt. Prof. Maurer (TU Braunschweig) folgt auf Prof. Winner als neuer Vorsitzender von Uni-DAS e.V. Stellvertretender Vorsitzender ist nun Prof. Dietmayer (Uni Ulm). Den weiteren Schritten zur gemeinsamen Förderung des wissenschaftlichen Austauschs sowie gemeinsamer Forschungsaktivitäten blicken allen Beteiligten mit großer Freude entgegen. Weitere Informationen können der Homepage www.uni-das.de entnommen werden. Intelligent Vehicles Symposium 2011 Anlässlich des diesjährigen Intelligent Vehicles Symposium (IV'11) in Baden-Baden fand am 09. Juni 2011 eine Demo-Veranstaltung für 150 Tagungsteilnehmer auf dem Gelände des LuK Driving Centers in Rheinmünster statt. In diesem Rahmen präsentierten 10 Austeller aus Forschung und Industrie den Stand der Technik von FAS anhand von Versuchträgern, Messaufbauten und insbesondere durch Mitfahrgelegenheiten auf dem Versuchsgelände. Prof. Winner leitete als Demonstration Chair die Organisation des Events. FZD dankt allen Beteiligten und insbesondere den Ausstellern, die zum Gelingen dieser Veranstaltung maßgeblich beigetragen haben. IV' 11 Demonstration Event 58 Internationale Austauschaktivitäten Austauschprogramm Virginia Tech Im Jahr 2006 initiierte FZD ein studentisches Austauschprogramm und kooperiert seitdem mit dem Advanced Vehicle Dynamics Laboratory der Virginia Tech unter der Leitung von Frau Professor Sandu. Seit nunmehr fünf Jahren entsendet FZD jährlich 3 Studierende nach Blacksburg an die Virginia Tech. Die Studenten können auf Grund der jahrelangen Partnerschaft zwischen der TU Darmstadt und der Virginia Tech eine Semester in den USA studieren und sind von den Studiengebühren in Höhe von 9.000 US-$ pro Semester befreit. Zusätzlich unterstützt FZD die Studenten mit einem Stipendium des DAAD in Höhe von 975 € monatlich und einer Reisepauschale in Höhe von 775 €. Im WS 2010/11 besuchten die Studenten Joscha Krieglsteiner und Maximilian Seibel die Virginia Tech. Aus persönlichen Gründen konnte der dritte ausgewählte Student den Aufenthalt nicht antreten. Die Erfahrungsberichte sind auf der FZD-Homepage nachzulesen. Austauschprogramm University at Buffalo Bereits im Jahr 2009 initiierte FZD ein studentisches Austauschprogramm mit der University at Buffalo (UB) im US-Bundesstaat New York. Als die ersten beiden ausgewählten Studenten besuchten Kerstin Becker und Marius Müller die UB. Durch die Unterstützung von FZD wurde ein Stipendium des DAAD bewilligt. Die Erfahrungsberichte sind auf der FZD-Homepage nachzulesen. Aus den zahlreichen Bewerbern für FZD-Austauschprogramme wurden auch für das Fall Semester 2011 wieder zwei Studenten ausgewählt, ein Semester an der UB zu verbringen. Internationale Stipendiaten Als weiterer wichtiger Bestandteil der internationalen Austauschaktivitäten von FZD wurde als Ergänzung zu den studentischen Austauschprogrammen ein neues Konzept für internationale Stipendiaten entworfen. Dieses sieht vor, dass in einem Auswahlprozess im Oktober eines jeden Jahres ein Kandidat identifiziert wird, der bei FZD ab dem Wintersemester des darauf folgenden Jahres seine Forschungstätigkeit aufnimmt. Während einer Aufenthaltsdauer von drei bis vier Jahren forscht der Stipendiat eigenverantwortlich an einem wissenschaftlichen Projekt, das es ihm ermöglicht, sich wissenschaftlich mit der Promotion zu qualifizieren. Als erster Kandidat wurde Herr M. Eng. Ning Zhang ausgewählt, der seinen MasterTitel von der Southeast University in Nanjing, V.R. China verliehen bekommen hat und nun das Fahrdynamik-Team von FZD verstärkt. 59 Automotive Engineering Summer Germany In der Zeit vom 24.5.2010 bis zum 30.7.2010 wurde zum ersten Mal das Austauschprogramm Automotive Engineering Summer Germany (AESG) für Studenten amerikanischer Partneruniversitäten (z.Z. Virginia Tech, University at Buffalo) durchgeführt. Im Rahmen von AESG belegten die Austauschstudenten die drei von FZD angebotenen Lehrveranstaltungen Trends der Kraftfahrzeugentwicklung, Advanced Design Project und Tutorium Fahrzeugtechnik. AESG-Zeitplan 2011 Bei der Gestaltung des Programms wurde großer Wert darauf gelegt, den Bedürfnissen der amerikanischen Studenten entgegenzukommen. Beispielsweise findet das Programm in den amerikanischen Sommersemesterferien statt und es können alle Lehrveranstaltungen ohne Deutschkenntnisse belegt werden. Zusätzlich werden in Deutschland erworbene Leistungsnachweise vollständig von den Partneruniversitäten anerkannt. Das Programm erfreute sich bereits im ersten Jahr großer Beliebtheit. So wurden im Mai 2010 fünf Studenten von der Virginia Tech und drei von der University at Buffalo bei FZD begrüßet. AESG sichert somit das Fortbestehen des auf gegenseitigem Studentenaustausch basierenden FZD-Programms mit der Virginia Tech, durch das jedes Jahr drei von FZD ausgewählte deutsche Studenten ein Semester in den USA studieren können. Zusätzlich konnte ein neues Austauschprogramm mit der University at Buffalo etabliert werden. Dieses ermöglicht FZD seit 2010 jedes Jahr die Entsendung von zwei deutschen Studenten für ein Semester an die amerikanische Universität. Auch in 2011 wird das Programm wieder angeboten. In der Zeit vom 23.5.2011 bis zum 29.07.2011 werden wieder sieben amerikanische Studenten bei FZD zu Gast sein. 60 Auslandsprogramm Tongji Universität Shanghai V.R. China Seit 2010 bietet FZD in Zusammenarbeit mit dem College of Automotive Engineering der Tongji University Shanghai fahrzeugtechnisch interessierten Master-Studenten die Möglichkeit, das 3. Master-Semester an der Tongji Universität zu studieren und dort, wenn gewünscht, auch die Master-Thesis zu schreiben. Die Studenten werden dabei durch ein Stipendien-Programm von Continental Chassis & Safety Frankfurt über die gesamte Dauer des Master-Studiums gefördert. Diese Förderung beinhaltet auch ein Fachpraktikum bei Continental an einem der chinesischen Standorte. Bereits kurz nach Gründung der Tongji Universität Shanghai im Jahre 1907 begann der Austausch mit der TU Darmstadt. Im Jahre 1980 unterzeichnete dann die TUD als erste deutsche Hochschule einen Kooperationsvertrag. Auch zwischen den Fachgebieten für Fahrzeugtechnik fand in der Folge unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Bert Breuer eine intensive Zusammenarbeit statt. So wurde beispielsweise in den 1990er Jahren gemeinsam ein fahrzeugtechnisches Praktikum an der Tongji nach Darmstädter Vorbild entwickelt. Mit der Etablierung eines Auslandsprogramms wird diese Tradition fortgeführt und die Kontakte ausgebaut. Durch die Einbindung eines Stipendiums wird den Studenten zudem ermöglicht, ihre Kenntnisse in einem Auslandspraktikum zu vertiefen und direkte praktische Erfahrungen in der Arbeitswelt einer fremden Kultur zu sammeln. Im Jahr 2010 wurden 4 Studenten für den Austausch ausgewählt, sie werden im Sommer 2011 ihr Semester an der Tongji beginnen. Für den Austausch im Jahr 2012 wurde ebenfalls das Bewerbungsverfahren durchgeführt und 6 Studenten nominiert. 61 Ausländische Gäste bei FZD AESG - Programm, 24.05 - 30.07.2010 University at Buffalo, NY, USA Steven Mangone Nicholas Rhode John Robinson Virginia Polytechnic Institute and State University, VA, USA Rebecca Bandy Devin Clancy Sujay Kawale Scott Naranjo Eduardo Pinto AESG - Programm, 23.05 - 29.07.2011 University at Buffalo, NY, USA Jonathon Gondek Brian Ivancic Brian Literman Andrew Koonce Virginia Polytechnic Institute and State University, VA, USA Matthew Kandel Craig Keys John Saffran 'Research Experience for Undergraduates', 23.05 - 15.07.2011 Daniel Ace Aten Eric Del Castillo Alex Rivera Heather Michelle Spence 62 Northern Arizona University, AZ Massachusetts Institute of Technology, MA University of Arkansas-Fayetteville, AR Arkansas Tech University, AR Tagungsbesuche Tagungsbesuche 2011: Tire Technologie Expo 2011, Köln, 15.-17. Februar 2011: Gunther Seipel Workshop Fahrerassistenzsysteme, Walting, 30. März-01. April 2011: Sebastian Geyer, Stefan Habenicht, Felix Lotz, Alexander Weitzel, Hermann Winner Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU) Frühjahrsseminar, Bergisch Gladbach, 6. Mai 2011: Gunther Seipel 8. Kooperationsforum Fahrerassistenzsysteme 2011, Aschaffenburg, 26. Mai 2011: Benedikt Lattke Tagungsbesuche 2010: PISa - MYMOSA Workshop, Helmond - Eindhoven (NL), 03.-04. Februar 2010: Benedikt Lattke, Kai Schröter GfA Frühjahrskongress 2010, Darmstadt, 24.-26.März 2010: Andree Hohm, Hermann Winner Sicherheit durch Fahrerassistenz, 14.-15. April 2010: Norbert Fecher Gesellschaft für Ursachenforschung bei Verkehrsunfällen (GUVU) Frühjahrsseminar, Köln, 16. April 2010: Fabian Regh Safety Week 2010, Aschaffenburg, 19.-20. Mai 2010: Benedikt Lattke FISITA 2010 World Automotive Congress, Budapest, 30. Mai - 04. Juni 2010: Mathias Haag, Stephan Hakuli International Conference on Safety and Mobility of Vulnerable Road Users (VRU): Pedestrians, Motorcyclists, and Bicyclists, Jerusalem (IL), 30. Mai - 02. Juni 2010: Kai Schröter Chassis.Tech plus, 1st International Munich Chassis Symposium, München, 08. - 09. Juni 2010: Fabian Regh IEEE Intelligent Vehicles Symposium (IV’10), San Diego (USA), 21. - 24. Juni 2010: Andree Hohm, Fabian Regh IPG apply & innovate, Ettlingen, 15.-16. September 2010: Stephan Hakuli 8. Internationale Motorradkonferenz, Köln, 04.-05. Oktober 2010: Benedikt Lattke, Kai Schröter, Alois Weidele, Jan Bunthoff (Student) VDI/VW-Gemeinschaftstagung Fahrerassistenz und Integrierte Sicherheit, Wolfsburg, 06.-07. Oktober 2010: Stefan Habenicht, Alexander Weitzel 28th SAE Brake Colloquium and Exhibition. 10.-13. Oktober 2010 in Phoenix, Arizona, USA: Florian Füllgrabe 63 2. Fachkonferenz Elektrik und Elektronik im Nutzfahrzeug. 13.-14. Oktober 2010 in Baden-Baden: Hermann Winner XXIX. Internationales µ-Symposium. 29.-30. Oktober 2010 in Bad Neuenahr: Florian Füllgrabe, Mathias Haag, Hermann Winner 15. VDI-Tagung Erprobung und Simulation in der Fahrzeugentwicklung, 16.-17. November 2010, Baden-Baden: Alexander Weitzel, Hermann Winner 15. Kongress SIMVEC Berechnung und Simulation im Fahrzeugbau 16.-17. November 2010, Baden-Baden: Hermann Winner 6th European Conference on Braking, 24.-25. November 2010 in Lille, Frankreich: Florian Füllgrabe, Mathias Haag 64 Vorträge Vorträge 2011, Vortragende unterstrichen: Schröter, K.; Weidele, A.: Fahrdynamik, Stabilität und Bremsverhalten von Motorrädern, DEKRA Grundlehrgang Unfallanalyse, Altensteig, Januar 2011 Seipel, G.; Winner, H.: Analysis of Tire Mark Characteristics, Tire Technology Expo 2011, Köln, Februar 2011 Winner, H.; Weitzel, A.: Freigabefalle des Autonomen Fahrens , 5. Darmstädter Kolloquium Mensch und Fahrzeug 06.-07. April 2011 Darmstadt Vorträge 2010, Vortragende unterstrichen: Schröter, K.; Weidele, A.: Fahrdynamik, Stabilität und Bremsverhalten von Motorrädern, DEKRA Grundlehrgang Unfallanalyse, Altensteig, Januar 2010 Hohm, A.; Winner, H.: Probandenstudie zur Ermittlung der Adequate Overtaking Margin (AOM) für die Fahrerassistenz in Überholsituationen. In: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e. V. (Hrsg.): Neue Arbeits- und Lebenswelten gestalten. 56. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom 24. - 26. März 2010 in Darmstadt Lattke, B., Winner, H.; Entwicklung eines kommunikationsbasierten Fahrerassistenzund Komfortsystems für Motorräder, Safety Lecture, Safety Week 2010, Aschaffenburg, Mai 2010 Winner, H.; Fecher, N.: Forschung für mehr Fahrsicherheit, Kolloquium „Talk im Tower“, Technische Universität Darmstadt, 27.05.2010, Griesheim Haag, M., Winner, H., Ungethüm, U., Simon, D., Sykora, J.: Modeling Concept for Dimensioning of Wheel Brake Systems, FISITA 2010 World Automotive Congress, Budapest, 30. Mai - 04. Juni 2010 Hakuli, S.; Kluin, M.; Geyer, S.; Winner, H.: Development and Validation of Manoeuvre-Based Driver Assistance Functions for Conduct-by-Wire with IPG CarMaker, FISITA 2010 World Automotive Congress, Budapest, 30. Mai - 04. Juni 2010 Seiniger, P.; Schröter, K.; Gail, J.: Perspectives for Motorcycle Stability Control Systems, International Conference on Safety and Mobility of Vulnerable Road Users (VRU): Pedestrians, Motorcyclists, and Bicyclists, Jerusalem (IL), 30. Mai - 02. Juni 2010 Hakuli, S. et al.: Systematic Development of Manoeuvre-Based Driver Assistance Functions for Conduct-by-Wire with IPG CarMaker. Apply & Innovate, Karlsruhe/Ettlingen, September 2010 65 Lattke, B; Sperber, F.; Schad, R.; Zademach, M.; Winner, H.: MoLife – Development of a Communication-Based Driver Assistance System for Motorcycles. 8. Internationale Motorradkonferenz des ifz. 04.-05.Oktober 2010 in Köln, 2010 Schröter, K.; Bunthoff, J.; Fernandes, F.; Schröder, T.; Winner, H.; Seiniger, P.; Tani, K.; Fuchs, O.: Brake Steer Torque Optimized Corner Braking of Motorcycles (Bremslenkmomentoptimierte Motorrad-Kurvenbremsung). 8. Internationale Motorradkonferenz des ifz. 04.-05.Oktober 2010 in Köln, 2010 Füllgrabe, F.; Winner, H.; Hoffmann, I.: New Joining Methods for Composite Brake Disks. 28th SAE Brake Colloquium and Exhibition. 10.-13. Oktober 2010 in Phoenix, Arizona, USA, 2010 Winner, H.; Geyer, S.: Fahrerunterstützung im Nutzfahrzeug. 2. Fachkonferenz Elektrik und Elektronik im Nutzfahrzeug, 13.-14. Oktober 2010 in Baden-Baden, 2010 Hoffmann, I.; Füllgrabe, F.; Winner, H.: Die Zukunft der Bremsscheibe im Umfeld des Leichtbaus. XXIX. Internationales µ-Symposium. 29.-30. Oktober 2010 in Bad Neuenahr, 2010 Winner, H.; Weitzel, A.: Freigabefalle des Autonomen Fahrens ,15. Kongress SIMVEC Berechnung und Simulation im Fahrzeugbau 16.-17. November 2010, Baden-Baden Weitzel, A.: Verfahren zur Darstellung und Untersuchung realer Auffahrunfallszenarien , 15. VDI-Tagung Erprobung und Simulation in der Fahrzeugentwicklung, 16.17. November 2010, Baden-Baden Füllgrabe, F.; Winner, H.; Kiefer, A.; Fischer, S.; Hoffmann, I.: Simulative Analysis and Experimental Investigation of Innovative Lightweight Brake Discs. 6th European Conference on Braking. 24.-25. November 2010 in Lille, Frankreich, 2010 66 Veröffentlichungen Veröffentlichungen 2011: Franz, B.; Schreiber, M.; Kauer, M.; Geyer, S.; Bruder, R.: Konzeption eines kontaktanalogen Head-Up-Displays für Fahrerassistenzsysteme am Beispiel von Conduct-byWire. 57. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, 23. -25. März 2011, Chemnitz, pp. 285-289, 2011 Hakuli, S.; Geyer, S.; Winner, H.; Henning, J.: Integriertes Konzept für die manöverbasierte Fahrerassistenz. In: ATZ Automobiltechnische Zeitschrift 03/2011, S. 220223, 2011 Kauer, M.; Schreiber, M.; Franz, B.; Hakuli, S.; Geyer, S.; Eggers, D.; Bruder, R.: Nutzungsszenarien manöverbasierter Fahrzeugführung. 57. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, 23. -25. März 2011, Chemnitz, pp. 809-812, 2011 Seipel, G.: Analysis of tire mark characteristics. Tire Technology Expo, 15.-17. Februar 2011 in Köln, 2011 Seiniger, P.; Schröter, K.; Gail, J.: Perspectives for Motorcycle Stability Control Systems, in Accident Analysis & Prevention (AA&P, 2011), doi:10.1016/j.aap.2010.11.018, Article in Press, journal homepage: www.elsevier.com/locate/aap Veröffentlichungen 2010: Breuer, B. (Hrsg.): XXIX. Internationales µ-Symposium. Bremsen-Fachtagung. VDI Reihe 12 Nr. 728. Düsseldorf, VDI, 2010. Füllgrabe, F.; Winner, H.; Hoffmann, I.: New Joining Methods for Composite Brake Disks. 28th SAE Brake Colloquium and Exhibition. 10.-13. Oktober 2010 in Phoenix, Arizona, USA, 2010 Füllgrabe, F.; Winner, H.; Kiefer, A.; Fischer, S.; Hoffmann, I.: Simulative Analysis and Experimental Investigation of Innovative Lightweight Brake Discs. 6th European Conference on Braking. 24.-25. November 2010 in Lille, Frankreich, 2010 Haag, M., Winner, H., Ungethüm, U., Simon, D., Sykora, J.: Modelling Concept for Dimensioning of Wheel Brake Systems, FISITA 2010 World Automotive Congress, Budapest, 30. Mai – 04. Juni 2010 Hakuli, S.; Kluin, M.; Geyer, S.; Winner, H.: Development and Validation of Manoeuvre-Based Driver Assistance Functions for Conduct-by-Wire with IPG CarMaker, FISITA 2010 World Automotive Congress, Budapest, 30. Mai – 04. Juni 2010 67 Hakuli,S.; Geyer, S.; Winner, H.; Kauer, M.; Schreiber, M.: Systematic Development of Manoeuvre-Based Driver Assistance Functions for Conduct-by-Wire with IPG CarMaker. Apply & Innovate, Karlsruhe/Ettlingen, September 2010 Hoffmann, I.; Füllgrabe, F.; Winner, H.: Die Zukunft der Bremsscheibe im Umfeld des Leichtbaus. XXIX. Internationales µ-Symposium. 29.-30. Oktober 2010 in Bad Neuenahr, 2010 Hohm, A.; Winner, H.: Probandenstudie zur Ermittlung der Adequate Overtaking Margin (AOM) für die Fahrerassistenz in Überholsituationen. In: Gesellschaft für Arbeitswissenschaft e. V. (Hrsg.): Neue Arbeits- und Lebenswelten gestalten. 56. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft vom 24. – 26. März 2010 in Darmstadt Hohm, A.: Umfeldklassifikation und Identifikation von Überholzielen für ein Überholassistenzsystem. Fortschritt-Berichte VDI Reihe 12 Nr. 727, ISBN 978-3-18372712-4, Düsseldorf, 2010 Kauer, M.; Schreiber, M.; Hakuli, S.; Bruder, R.: Akzeptanz manöverbasierter Fahrzeugführungskonzepte am Beispiel von Conduct-by-Wire. 5. VDI Fachtagung USEWARE 2010. Grundlagen - Methoden - Technologien, Baden-Baden, 13.-14. Oktober 2010, pp. 39-48., 2010 Kauer, M.; Schreiber, M.; Hakuli, S.; Bruder, R.; Basha, A.: Nutzbarkeit taktiler Touchdisplays im Fahrzeug. 56. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft 2010, 24.-26. März 2010, Darmstadt, pp. 153-156., 2010 Lattke, B; Sperber, F.; Schad, R.; Zademach, M.; Winner, H.: MoLife – Development of a Communication-Based Driver Assistance System for Motorcycles. 8. Internationale Motorradkonferenz des ifz. 04.-05.Oktober 2010 in Köln, 2010 Schmidt, D.: Fehleranalyse und Datenfusion von Satellitennavigations- und Fahrdynamiksensorsignalen. Fortschritt-Berichte VDI Reihe 12 Nr. 719, ISBN 978-3-18371912-9, Düsseldorf, 2010 Schreiber, M.; Kauer, M.; Hakuli, S.; Bruder, R.: Conduct-by-Wire: Evaluation von teilautonomer Fahrzeugführung mit Hilfe der Wizard of Oz-Technik, 56. Kongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft 2010, 24.-26. März 2010, Darmstadt, pp. 161-164., 2010 Schreiber, M.; Kauer, M.; Schlesinger, D.; Hakuli, S.; Bruder, R.: Verification of a maneuver catalog for a maneuver-based vehicle guidance system. IEEE International Conference on Systems, Man, and Cybernetics, 10-13 Oktober, Istanbul, Turkey, pp. 3683-3689., 2010 Schröter, K.; Bunthoff, J.; Fernandes, F.; Schröder, T.; Winner, H.; Seiniger, P.; Tani, K.; Fuchs, O.: Brake Steer Torque Optimized Corner Braking of Motorcycles (Bremslenkmomentoptimierte Motorrad-Kurvenbremsung). 8. Internationale Motorradkonferenz des ifz. 04.-05.Oktober 2010 in Köln, 2010 68 Seiniger, P.; Schröter, K.; Gail, J.: Perspectives for Motorcycle Stability Control Systems, International Conference on Safety and Mobility of Vulnerable Road Users (VRU): Pedestrians, Motorcyclists, and Bicyclists, Jerusalem (IL), 30. Mai – 02. Juni 2010 Semsch, M.: Entwurf einer elektromechanisch betätigten Radbremse mit Selbstverstärkung. VDI Reihe 12 Nr. 721, ISBN 978-3-18-372112-2, Düsseldorf, 2010 Weitzel, A.: Verfahren zur Darstellung und Untersuchung realer Auffahrunfallszenarien. 15. VDI-Tagung: Erprobung und Simulation in der Fahrzeugentwicklung, 16.17. November 2010 in Baden-Baden, 2010 Winner, H.; Geyer, S.: Fahrerunterstützung im Nutzfahrzeug. 2. Fachkonferenz Elektrik und Elektronik im Nutzfahrzeug, 13.-14. Oktober 2010 in Baden-Baden, 2010 Winner, H.; Habenicht, S.: Evolution of Active Safety. Sino German Symposium 2010: Driver Assistance and Traffic Safety, 9.-12. Dezember 2010 in Beijing, 2010 Winner, H.; Wolf, G.; Weitzel, A.: Freigabefalle des Autonomen Fahrens. 15. VDI-Tagung: Erprobung und Simulation in der Fahrzeugentwicklung, 16.-17. November 2010 in Baden-Baden, 2010 Wolf, G.: Kosten-Wirksamkeits- und Stakeholder-Analyse von Systemen zur Unfallvermeidung in Straßentunneln. Fortschritt-Berichte VDI Reihe 12 Nr. 726, ISBN 9783-18-372612-7, Düsseldorf, 2010 69 Mitarbeit in Gremien Kai Schröter: Fachausschuss Kraftfahrzeugtechnik des Kraftfahrtbundesamtes, Sonderausschuss Zweiradfahrzeuge Hermann Winner: Uni-DAS e.V. zur Förderung der universitären Fahrerassistenzforschung, Gründungsvorsitzender bis 31.03.2011 Wissenschaftliche Gesellschaft für Kraftfahrzeug- und Motorentechnik e.V. Programmausschuss VDI-Tagungsreihe SIMVEC (Erprobung und Simulation) Programmausschuss VDI/VW-Gemeinschaftstagung Integrierte Sicherheit und Fahrerassistenz Programmausschuss VDI-Tagungsreihe Reifen, Fahrwerk, Fahrbahn Vertreter des Fachbereichs Maschinenbau in der Prüfungskommission Master of Traffic and Transport, TU Darmstadt Sprecher des TU Darmstadt Kompetenznetzwerks Automotive Systems Engineering ASE Darmstadt Senatsbeauftragter der TU Darmstadt für Berufungen Externes Mitglied der Berufungskommission „Kraftfahrzeugtechnik“ der TU Graz Mitglied des AK I.14, Normungsausschuss Automobiltechnik Akkreditierungsgutachter für verschiedene Akkreditierungsagenturen (ZEvA, AIISIN, AQIN) 70 Auszeichnungen Am 14.10.2010 hat Herr Dr. Jens Hoffmann, im Rahmen der nationalen WISAUTagung der TAC Academy, für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Kraftfahrzeugtechnik, nachgewiesen durch seine Dissertation „Das Darmstädter Verfahren (EVITA) zum Testen und Bewerten von Frontalkollisionsgegenmaßnahmen“, die Kamm-Jante-Medaille 2009 verliehen bekommen. Seit Juni 2011 wird Herr Alexander Betz durch die Studienstiftung des deutschen Volkes gefördert. Herr Betz arbeitet im Rahmen dieser Förderung am Thema alternativer Fahrsimulatoren. Die Aufnahme als Promotionsstipendiat erfolgte aufgrund des Vorschlags durch Professor Winner und den damit eingeleiteten Begutachtungsprozess der deutschen Studienstiftung. Herr Claas Rodemerk wurde mit dem FFF-Jahrespreis 2010 ausgezeichnet. Zu seinen besonderen Leistungen zählt u.a. die tatkräftige und kompetente Unterstützung von Fahrversuchen in Griesheim sowie die Betreuung des Untersuchungswerkzeugs EVITA. 71 KONTAKT Prof. Dr. rer. nat. Hermann Winner Technische Universität Darmstadt Fachgebiet Fahrzeugtechnik Petersenstraße 30 64287 Darmstadt Telefon Fax +49 6151 164372 +49 6151 165192 kontakt@fzd.tu-darmstadt.de www.fahrzeugtechnik-darmstadt.de Fachgebiet Fahrzeugtechnik Technische Universität Darmstadt Petersenstraße 30 64287 Darmstadt Telefon: 06151/16 - 43 72 Fax: 06151/16-5192 E-Mail: kontakt@fzd.tu-darmstadt.de www.fahrzeugtechnik-darmstadt.de