Tagungsmappe zum Innovationsdialog

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Tagungsmappe zum Innovationsdialog
BERLINER REPUBLIK – INNOVATIONSDIALOGE 2015
MOBILITÄT DER ZUKUNFT – BEGINNT HEUTE
20. Mai 2015, 17.30 Uhr – 21.30 Uhr, Verband der Automobilindustrie, Behrenstr. 35, 10117 Berlin
Referentinnen & Referenten
Michael Miebach
Klaus Bräunig
Martin Rabanus MdB
Kirsten Lühmann MdB
Fabien Nestmann
Oliver Lünstedt
Dr. Weert Canzler
Patrick Kurth
Arno Klare MdB
Moderation: Daniel Pöhler
BERLINER REPUBLIK -- WERFTSTR. 3, 10925 BERLIN, DIALOGE@B-REPUBLIK.DE -- CHEFREDAKTEUR: DR. TOBIAS DÜRR -- GESCHÄFTSFÜHRERIN: LISA SOFIE LOEPER
VERANSTALTUNGSMANAGEMENT & SPONSORING: REPUBLIK MOVIDA GMBH -- LÜBECKER STR. 42·-- 10559 BERLIN -- T: 030-526 825 410 ·-- INFO@REPUBLIK-MOVIDA.DE
HERAUSGEBERINNEN UND HERAUSGEBER: TORSTEN ALBIG -- JÖRG ASMUSSEN -- GÜNTER BAASKE -- HEIKE BAEHRENS -- DR. HANS-PETER BARTELS -- SÖREN BARTOL -- KURT BODEWIG -DR. KARL-HEINZ BRUNNER -- HANS MARTIN BURY -- MARTIN DÖRMANN -- ELVIRA DROBINSKI-WEIß -- MARTIN DULIG -- SIEGMUND EHRMANN -- MARTINA EICKHOFF -- PETRA ERNSTBERGER -DR. JOHANNES FECHNER -- CHRISTIAN FLISEK -- GABRIELE FRECHEN -- PETER FRIEDRICH -- MARTIN GERSTER -- KERSTIN GRIESE -- METIN HAKVERDI -- MICHAEL HARTMANN -- NINA HAUER -HUBERTUS HEIL -- THOMAS HITSCHLER -- DR. EVA HÖGL -- KLAAS HÜBNER -- MATTHIAS ILGEN -- JOHANNES JUNG -- JOSIP JURATOVIC -- JOHANNES KAHRS -- CHRISTIAN LANGE -- KIRSTEN
LÜHMANN -- KATJA MAST -- CHRISTOPH MATSCHIE -- URSULA MOGG -- GESINE MULTHAUPT -- MICHELLE MÜNTEFERING -- DR. ERIKA OBER -- THOMAS OPPERMANN -- AYDAN ÖZOĞUZ -MATTHIAS PLATZECK -- FLORIAN POST -- MARTIN RABANUS -- STEFFEN REICHE -- DR. CAROLA REIMANN -- DR. MARTIN ROSEMANN -- BIRGIT ROTH -- SUSANN RÜTHRICH -- SILVIA SCHMIDT -CARSTEN SCHNEIDER -- DR. MARTIN SCHWANHOLZ -- ALEXANDER SCHWEITZER -- PETER SIMON -- SONJA STEFFEN -- PEER STEINBRÜCK -- DR. FRANK-WALTER STEINMEIER -- ROLF STÖCKEL
-- JÖRN THIEßEN -- WOLFGANG TIEFENSEE -- UTE VOGT -- ANDREAS WEIGEL -- ANDREA WICKLEIN – DR. JENS ZIMMERMANN
Michael Miebach
Leitender Redakteur der Berliner Republik
Lebenslauf
Beruflicher Werdegang
1997
Abitur, Gymnasium Neu Wulmstorf, Niedersachsen
1998-2000
Studium der Politikwissenschat, Rechtswissenschaft, Germanistik und Volkswirtschaftslehre an der GeorgAugust-Universität Göttingen
2000-2003
Studium der Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin (Diplom)
2003-2004
Studium der „European Social Policy“ an der London School of Economics (MSc)
2000-2004
Stipendiat der Friedrich-Ebert-Stiftung
Seit 2004
Redakteur der Zeitschrif „Berliner Republik“, seit 2011 Leitender Redakteur
2005-2006
Referent für Öffentlichkeitsarbeit der SPD-Landtagsfraktion Brandenburg
2006-2013
Büroleiter MdB Carsten Schneider
Seit 2012
Zweiter Vorsitzender des Think Tank „Das Progressive Zentrum“, Berlin
2013-2014
Referent im Referat PE3 „Analyse, Prioritätensetzung und Beratung in EU-Angelegenheiten“ des Deutschen
Bundestages
2014-2015
Referent im Referat PE2 „EU-Grundsatzangelegenheiten, Fragen der Wirtschafts- und Währungsunion“ des
Deutschen Bundestages
Seit 2015
Referent des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion
Klaus Bräunig
Geschäftsführer Verband der Automobilindustrie (VDA)
Lebenslauf
Herr Bräunig, geboren am 26. Januar 1954 in Wiesbaden, absolvierte seine juristische Ausbildung an der
Universität Mainz, im OLG Bezirk Koblenz und an der deutsch-französischen Auslandshandelskammer in
Paris. Im Berliner Bundeskartellamt wurde er 1981 bis 1984 mit den Branchenstrukturen der
Pharmazeutischen Industrie, des Lebensmittelhandels und der Bauwirtschaft vertraut. 1984 wechselte er in
die Abteilung Mittelstandspolitik des Bonner Bundesministeriums für Wirtschaft unter Bundesminister Otto
Graf Lambsdorff, FDP und rückte 1985 in den Leitungsstab des Bundeswirtschaftsministers Martin
Bangemann, FDP auf, 1987 bis 1989 als Persönlicher Referent des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr.
Ludolf v. Wartenberg, CDU. Die Breite wirtschaftspolitischer Themen ergänzte Bräunig in 1989 um die
europäische Perspektive bei der EU-Kommission als Stagière im Kabinett Peter Schmidhuber und in der
Generaldirektion Wettbewerb. 1990 wechselte er zum Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ins
Büro der Hauptgeschäftsführung. 1990 erfolgte auch seine Zulassung als Rechtsanwalt in der Kanzlei
Classen Rechtsanwälte (Kaiserslautern, Berlin, Brüssel). Von 1991 bis 1994 war Bräunig Abteilungsleiter des
Büros der BDI-Präsidenten Tyll Necker und Heinrich Weiss, von 1995 bis 1998 Leiter der Zentralabteilung
des BDI und Geschäftsführer der Industrie-Förderung GmbH. Ab 1999 gehörten zu seinem
Verantwortungsbereich als Mitglied der BDI-Hauptgeschäftsführung und Beauftragter für
Mittelstandsfragen die Steuer-und Wettbewerbspolitik, Recht, und Versicherung, Öffentliches
Auftragswesen, Verteidigungswirtschaft, Mittelstand, Personal, Finanzen und Verbandsfragen. 2007 war
Bräunig zudem Sprecher der BDI-Hauptgeschäftsführung.
2008 wechselte Bräunig als Geschäftsführer zum Verband der Automobilindustrie (VDA). Bräunig
übernahm den Geschäftsbereich der Herstellergruppe III „Teile und Zubehör“ sowie die VDAübergreifenden Ressorts Mittelstand, Recht, Steuern, Verbraucherschutz und Organisation im VDA, seit
2010 auch die Verantwortung als Messe-Geschäftsführer der Internationalen Automobilausstellungen (IAA),
Personal und Finanzen.
Statement von Klaus Bräunig
Immer mehr Menschen leben immer häufiger in Städten und wollen mobil sein. Gleichzeitig führt die
steigende Wirtschaftskraft großer Schwellenländer zu mehr Verkehr und hohem Bedarf an Rohstoffen. Die
Mobilität als Motor für wirtschaftliches Wachstum zu erhalten und gleichzeitig Ressourcen und Klima zu
schützen – das sind die Herausforderungen unserer Zeit.
Die deutsche Automobilindustrie liefert Antworten - als technischer Spitzenreiter : Ob Elektrofahrzeug,
Ökodiesel, klassischer Verbrenner oder moderne Mobilität: Unsere Fahrzeuge sind hoch effizient, unsere
Unternehmen bieten Innovationen und neue Dienstleistungen. Um auch in Zukunft am Standort
Deutschland erfolgreich zu sein, sind unsere Unternehmen auf gute Bedingungen zu Hause angewiesen
sowie auf weltweit freie Märkte und faire Wettbewerbsbedingungen. Das können wir nur gemeinsam mit
Partnern aus der Politik erreichen.
Martin Rabanus MdB
Sprecher des Netzwerks Berlin
Lebenslauf
Geburtsdatum
2. September 1971
Geburtsort
Fulda
Staatsangehörigkeit
Deutsch
Konfession
römisch-katholisch
Familienstand
Verheiratet, zwei Kinder
Zivildienst
Zivildienst in Wiesbaden (Arbeiterwohlfahrt, Mobiler Sozialer Hilfsdienst)
Studium
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Hauptfach: Politologie (Diplom), Wahlpflichtfach:
Rechtswissenschaften, 1. Wahlfach: Soziologie, 2. Wahlfach: Geschichtswissenschaften. Verleihung des
akademischen Diplomgrades im Fach Politologie
Berufliche Tätigkeiten
1994
Landesgeschäftsführer der Hessischen Schülervertretung
1994–1998
Persönlicher Mitarbeiter des Vorsitzenden der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, Staatsminister a.D.,
Armin Clauss
1998-1999
Mitarbeiter der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, zuständig für allgemeine externe Kontakt, EventManagement und interne Koordination
1999-2013
Referent der SPD Fraktion im Hessischen Landtag, zuständig für die Bereiche Schule und Kultur,
Wissenschaft und Kunst
Seit 2013
Mitglied des Deutschen Bundestages und dort seit 2014:
 Mitglied im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung
 Stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union
 Stellvertretendes Mitglied im Unterausschuss für Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik
 Mitglied im erweiterten Fraktionsvorstand der SPD-Bundestagsfraktion
 Sprecher des „Netzwerk Berlin“ und stellvertretender Vorsitzender der „Berliner Republik“
 Mitglied in der Deutsch-Südamerikanischen Parlamentariergruppe
 Mitglied in der Deutsch-Irischen Parlamentariergruppe
 Mitglied in der Parlamentariergruppe SADC-Staaten
(Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika)
 Mitglied in der Parlamentsgruppe Bahnlärm
 Mitglied in der Parlamentsgruppe Schienenverkehr
 Mitglied in der Parlamentsgruppe Kommunalpolitik
Ehrenamtliche Tätigkeiten
Mitglied im Bundesvorstand in der Arbeitsgemeinschaft für Bildung in der SPD
Vorsitzender der SPD im Rheingau-Taunus-Kreis
Mitglied im Kreistag des Rheingau-Taunus-Kreises
Statement von Martin Rabanus MdB
Heute müssen wir schon an morgen denken. Dies spiegelt auch das diesjährige Wissenschaftsjahr
„Zukunftsstadt“ wider, bei dem der Aspekt der Mobilität für die Zukunft eine ebenso große Rolle spielt wie
nachhaltige sowie klimaangepasste Stadtentwicklungspolitik. Mobilität ist Voraussetzung für Wachstum und
Beschäftigung sowie für gesellschaftliche Teilhabe – akzeptiert wird Verkehr aber nur, wenn er die
Lebensqualität nicht beeinträchtigt. Daher muss Mobilität für alle bezahlbar und umweltverträglich sein.
Dies gelingt insbesondere mit innovativen Mobilitätsdienstleistungen wie Carsharing oder der Förderung
von Elektromobilität.
Die Mobilität der Zukunft muss aber noch viele weitere Herausforderungen meistern: Insbesondere im
Kontext der zunehmenden Digitalisierung von Gesellschaft und Arbeitswelt muss sie jederzeit verfügbar sein,
individuelle Ansprüche der Nutzer erfüllen, vorhandene Ressourcen effizient nutzen bzw. kostengünstig sein,
gleichzeitig aber stärker miteinander vernetzt und wirtschaftlich verwertbar sein. Dies kann jedoch nur
erreicht werden, wenn die verschiedenen Verkehrsträger zusammenspielen und Kosten so besser verteilt
werden. Aber auch die Autoindustrie muss sich an diesen Wandel anpassen. Daher finden Carsharing, neue
Dienstleistungsangebote oder Vermittlungs-Apps sowie intensivere Anstrengungen im Bereich der
Mobilitätsforschung in meiner Vorstellung von einer Mobilität der Zukunft unbedingt einen Platz.
Kirsten Lühmann MdB
Sprecherin der AG Verkehr und digitale Infrastruktur der SPD-Bundestagsfraktion, Vorsitzende des Vereins
Berliner Republik e.V.
Lebenslauf
Geburtsdatum
28. April 1964
Geburtsort
Oldenburg
Politisch
Seit 2001
Mitglied im Kreistag Celle
2001-2011
Mitglied im Gemeinderat Hermannsburg, Ausschussvorsitzende des Ausschusses Jugend, Sport und Soziales
2006-2010
Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Celle
Seit 2009
Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Celle/Uelzen
Seit 2014
Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion für Verkehr und digitale Infrastruktur
Beruflich
1983
Abitur Gymnasium Wildershausen
1983
Dienstantritt bei der Schutzpolizei des Landes Niedersachsen im mittleren Dienst
1999-2002
Studium zum Aufstieg in den gehobenen Polizeidienst (Abschluss: Diplom-Verwaltungswirtin (FH))
Gewerkschaftlich
Seit 1983
Mitglied der Deutschen Polizeigewerkschaft DPolG
Seit 2003
Mitglied in der Sozialrechtskommission (SOC) der European Confederation of Indepentent Trade Unions
(CESI)
Seit 2005
Vorsitzende des Ausschuss Chancengleichheit (FEMM) der CESI
Seit 2007
stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Beamtenbundes und Tarifunion
Mitgliedschaften (Auszug)
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
International Association of Women Police (IAWP)
European Network of Policewomen (ENP)
Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik in der Bundesrepublik Deutschland e.V. (SGK)
Berliner Republik e.V., Berlin (Vorsitzende)
Statement von Kirsten Lühmann MdB
Aus meiner Sicht kann die Mobilität der Zukunft unserer Gesellschaft dabei helfen zwei zentrale Fragen zu
lösen: Wie können wir trotz steigendem Verkehrsaufkommen die Zahl der Todesopfer und Verletzten im
Straßenverkehr deutlich verringern und wie kann die klare Reduktion von klimaschädlichen Treibhausgasen
gelingen? Auf der Elektronikmesse „Consumer Electronics Show“ in Las Vegas im Januar dieses Jahres
zeigten die deutschen Automobilherstellenden auf, was im Bereich des automatisierten Fahrens bereits
technisch möglich ist. Hier liegt auch eine große Chance für den deutschen Industriestandort. Die Weichen
werden schon heute gestellt, ob in der Forschung und Entwicklung oder in der Politik. Wir müssen den
Kundinnen und Kunden Sicherheit bieten und damit für Akzeptanz sorgen - auf Seiten der Herstellenden
sowie der Gesetzgebung. Dabei gilt es zeitnah u.a. Fragen zur Datensicherheit und Haftungsansprüchen zu
klären.
Neben der Forschung und Entwicklung in diesem Feld müssen wir weiterhin eine umfassende Energiewende
im Verkehr vorantreiben. Dabei gilt es einen technologieoffenen Ansatz zu verfolgen.
Fabien Nestmann
General Manager Uber Technologies
Lebenslauf
Fabien Nestmann, geboren im Juli 1980, ist seit September 2013 Sprecher von Uber Technologies in
Deutschland und General Manager der Münchener Niederlassung.
Herr Nestmann war von 2007 bis zu seinem Eintritt bei Uber in verschiedenen leitenden Funktionen für die
Indentive Group tätig. Die Identive Group ist einer der führenden Anbieter von Produkten, die den sicheren
Austausch elektronischer Informationen ermöglichen. Zuletzt war er dort Geschäftsführer der Division
„Nahfeldkommunikation“. Von 2005 bis 2007 arbeitete Herr Nestmann als Key Account Manager für Saffil
Automotive, einem Automobilzulieferer.
Fabien Nestmann studierte Wirtschaftswissenschaften an der European School of Business (ESB) in
Reutlingen sowie an der Reims Management School und schloss das Studium 2005 als Diplom-Betriebswirt
ab.
Statement Fabien Nestmann
Damit das Bevölkerungs- und das damit einhergehende Städtewachstum sozial und ökologisch darstellbar
ist, müssen die Städte der Zukunft smarter werden und die Verschwendung von Ressourcen für ineffiziente
Mobilität enden. Durchschnittlich wird ein PKW in Deutschland nur 45 Minuten am Tag genutzt, meistens
befindet sich darin dann nur eine Person. Diese niedrige Auslastung kostet uns unzähligen Quadratkilometer
Parkplätze. Und trotz mehr als 640.000 km Straßennetz kommen die 43 Millionen PKW in Deutschland oft
nur im Schritttempo voran, vor allem in Städten. Die durch Staus verursachten volkswirtschaftlichen Kosten
in Deutschland liegen bei 250 Millionen Euro — pro Tag. Städte sollten sich eine solche Verschwendung
nicht mehr leisten.
Verkehrsinfrastruktur steht längst in Konkurrenz zu anderen Nutzungsarten für vorhandene Flächen.
Zudem sorgt digitale Vernetzung dafür, dass aus Individualverkehr intelligente Plattformen werden, die
als zusätzliche städtische Infrastrukturebene die Grundlage für neue Dienstleistungen bilden —
beispielsweise Uber.
Für die meisten Urbanistas ist der eigene PKW eigentlich überflüssig: Viele Wege lassen sich schon heute
schneller und günstiger mit einer Kombination aus ÖPNV, Car-Sharing, Taxi, Fahrrad und zu Fuß abdecken.
Die stark wachsende Zahl an Car-Sharing-Nutzern unterstreicht eindrucksvoll den sich
vollziehenden Mentalitätswandel — weg vom eigenen Fahrzeug, hin zu Mobilitätsdienstleistungen.
Situativ ergibt sich aber immer wieder der Bedarf für individuelle Mobilität — beispielsweise, weil ein Ziel
mit dem ÖPNV nicht zu erreichen ist und die anderen Verkehrsmittel zu teuer oder zu umständlich sind. Für
diese Fälle gibt es derzeit noch kein jederzeit verfügbares, günstiges Angebot, bei dem man nicht selber fährt.
Uber schließt diese Lücke und macht damit den Verzicht auf den eigenen PKW attraktiv.
Für die Jahreskosten eines PKW lassen sich hunderte Fahrten mit Uber-Partnern durchführen.
Auch das Taxigewerbe profitiert von Angeboten wie Uber: Je mehr Menschen auf ein eigenes
Fahrzeug verzichten und sich alternativer Transportmittel bedienen, desto mehr Nachfrage gibt es auch nach
anderen Mobilitätsdienstleistungen. Der Kuchen wird für alle größer. Uber erschließt dieses Potential, indem
es das Mobilitätserlebnis günstig und einfach ermöglicht. Die Plattform bringt Angebot und Nachfrage in
Echtzeit zusammen. Beide Seiten profitieren — Kunden durch kurze Wartezeiten, Fahrer durch eine hohe
Auslastung und attraktive Verdienstmöglichkeiten.
Mit uberPOOL arbeiten wir bereits an der nächsten Generation innerstädtischer Mobilität: Mehrere
Personen teilen sich dabei ein Fahrzeug. So steigt die Auslastung der Fahrzeuge noch weiter an und der Preis
pro Fahrt wird noch geringer. Damit wird der Verzicht auf ein eigenes Fahrzeug nochmal attraktiver.
Als Ergebnis unserer effizienten Technologie verdienen Uber-Partnerunternehmen in reifen Märkten wie
San Francisco bereits heute durchschnittlich mehr als ein vergleichbarer Taxi-Fahrer und liegen mit ihren
Einkünften deutlich über dem Niveau des Mindestlohns. Fahrer wie Verbraucher gehören damit
gleichermaßen zu den Gewinnern der Uber-Plattform.
Vermittlungsplattformen wie Uber - aber nicht nur Uber - werfen sozialwirtschafltliche Fragen auf, denen
wir uns stellen müssen: Wie können neue Formen der Arbeit so gut und so pragmatisch wie möglich in das
System des Sozialstaates eingebunden werden? Um das volle Potential von Mobilitätsplattformen künftig
ausschöpfen zu können, bedarf es in Deutschland allerdings einer Modernisierung des Rechtsrahmens, der
im Kern aus den 1960er-Jahren stammt. Reine Vermittler wie Uber sind im Gesetz bislang nicht vorgesehen.
Gerichte haben daher mangels Alternative entschieden, Uber als Beförderer einzustufen, obwohl wir
selber kein einziges Fahrzeug besitzen und keine einzige Fahrt selber durchführen. Eine angemessene
Regulierung von Vermittlungsplattformen sowie tatsächlichen Beförderungsunternehmen ist zweifelsohne
richtig und notwendig. Uber stimmt mit den Intentionen der meisten bestehenden Bestimmungen auch
grundsätzlich überein, denn sie zielen auf Qualität, Sicherheit und Transparenz ab. Diese Ziele gehören zum
Kern unseres Serviceversprechens. Wir machen uns jedoch für eine technologieneutrale Ausgestaltung von
Regulierung stark. Bestimmungen, beispielsweise, nach denen Aufträge nur “fernmündlich” übermittelt
werden dürfen, halten wir für nicht mehr zeitgemäß.
Oliver Lünstedt
CEO carzapp
Lebenslauf
Studium
Wirtschaftsingenieur (Universität Karlsruhe)
Berufliche Tätigkeiten
2010- 2012
Selbstständiger Berater von indischen Automobilzulieferern
2012
Gründung carzapp GmbH zusammen mit Sahil Sachdeva (CTO)
Statement von Oliver Lünstedt
"Unsere wichtigste Aufgabe heute ist es flächendeckende und nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln,
denn der umfassende Zugang zu Mobilität ist der Schlüssel in die Zukunft. Dies gilt insbesondere für den
ländlichen Raum."
Dr. Weert Canzler
Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB)
Lebenslauf
Dr. habil. Dipl.-Pol. Weert Canzler, geb. 1960, studierte Politische Wissenschaft, Volkswirtschaft und Jura an
der Freien Universität Berlin, Promotion in Soziologie an der Technischen Universität Berlin, Habilitation
mit Lehrbefugnis für „Sozialwissenschaftliche Mobilitätsforschung“ an der Technischen Universität Dresden.
Beruflicher Werdegang: 1986 bis 1992 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zukunftsstudien und
Technologiebewertung (IZT) Berlin sowie am Sekretariat für Zukunftsforschung (SFZ) Gelsenkirchen, seit
1993 als Wissenschaftler am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), seit 1998 zusammen
mit Andreas Knie Leiter der „Projektgruppe Mobilität“ am WZB und seit 2008 Mitglied der
„Forschungsgruppe Wissenschaftspolitik“. Seit 2013 Sprecher des „Leibniz-Forschungsverbundes
Energiewende“.
Forschungsschwerpunkte: Innovations- und Zukunftsforschung, (Auto-)Mobilitätsentwicklung und
Verkehrspolitik, Energiepolitik.
Jüngste Buchpublikationen: Mitherausgabe des Sammelbandes Zukünfte des Automobils. Aussichten und
Grenzen der autotechnischen Globalisierung, Berlin: edition sigma 2008 (zusammen mit Gert Schmidt)
sowie Tracing Mobilities - Towards a Cosmopolitan Perspective, London: Ashgate, 2008 (zusammen mit
Sven Kesselring und Vincent Kaufmann), Grüne Wege aus der Autokrise. Vom Autobauer zum
Mobilitätsdienstleister, Berlin: Heinrich-Böll-Stiftung 2009 (zusammen mit Andreas Knie), Einfach
aufladen. Mit Elektromobilität in eine saubere Zukunft, München: oekom Verlag 2011 (zusammen mit
Andreas Knie), Schlaue Netze. Wie die Energie- und Verkehrswende gelingt, München: oekom Verlag 2013
(zusammen mit Andreas Knie). Außerdem: Mit-Herausgeber der Buchreihe „Mobilität und Gesellschaft" im
LIT-Verlag Münster sowie des „Handbuchs Verkehrspolitik“ im VS Verlag Wiesbaden 2007/2015.
Statement Dr. Weert Canzler
Die Digitalisierung vernetzt alle Verkehrsmittel zu einer Dienstleistung. Busse und Bahnen, Autos und
Fahrräder werden zu einem „Intermodalen Mobilitätsangebot“ verknüpft. Der Ausbau der fluktuierend
einspeisenden Erneuerbaren Energien Wind und Solar treibt auch die Elektrifizierung des Verkehrs voran.
Die Erneuerbaren profitieren von einer neuen, intelligenten Organisation des Verkehrs, weil sie über
„vehicle-to-grid“ im Flottenmanagement netzstabilisierend wirkt und zur Glättung von stochastischen
Residuallasten beitragen kann. Gleichzeitig verstärkt sich der Trend zum „Nutzen statt Besitzen“, weil sich
Wertepräferenzen verändern und das Auto entzaubert ist. Nötig sind allerdings förderliche politische
Rahmenbedingungen wie ambitionierte CO2-Grenzwerte und Nutzungsvorteile für Multimodale.
Patrick Kuhrt
Leiter Politische Beziehungen MeinFernbus FlixBus
Lebenslauf
Geburtsjahr
1976
Wehrdienst
Wehrdienst 95/96
Studium
Studium Politikwissenschaft, Rechtswissenschaft, Neuere Geschichte in Jena, Magister
Berufliche Tätigkeiten
2002 - 09
Mitarbeiter im Bundestag, Pressesprecher, Geschäftsführer in Thüringen
2009
Mitglied Deutscher Bundestag. 2013: Repräsentant Meinungs- und Marktforschungsinstitut INSA in Berlin
2015
MeinFernbus FlixBus
Statement von Patrick Kurth
Mobilität ist nicht mehr Privileg, sondern Alltag. Waren Ausflüge und Reisen bis vor wenigen Jahren noch
die Jahreshöhepunkte von Familien, sind häufige Besuche von Regionen oder Familienangehörigen
mittlerweile selbstverständlich. Gleiches gilt für Geschäftsreisende. Deutschland ist ein führendes Land in
der Mobilität: Vergleichsweise gute Straßen- und Schienennetze stellen die
Hauptbeförderungsmöglichkeiten dar. Künftig sollen lange Strecken durch weniger Indvidualverkehr und
mehr gemeinsames Reisen zurückgelegt werden. Ein gutes Miteinander von Luft-, Schienen- und Busverkehr
kann dies bieten. Die Fernbusse haben sich als jüngster Verkehrsträger im Öffentlichen Personenfernverkehr
(ÖPFV) hervorragend entwickelt. Die Betreiber drücken nicht ein Produkt auf den Markt, sondern bedienen
mit ihrer Dienstleistung eine hohe Nachfrage. Ökologisch, preiswert und komfortabel. Dabei sehen sich
Fernbusse nicht in Konkurrenz zu anderen Verkehrsträgern, sondern in einer Rolle des sinnvollen
Miteinanders. Diese Intermodalität sollte nicht durch Belastungen und Diskriminierungen des Öffentliche
Personenfernverkehr bedroht werden.
Arno Klare MdB
Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur
Lebenslauf
Geboren am 1. Februar 1952 in Oberhausen; evangelisch.
Abitur am Heinrich-Heine-Gymnasium, Studium der Germanistik und Philosophie für das Lehramt an der
Universität in Bochum und Duisburg, Referendariat in Xanten. 18 Monate Zivildienst in der Evangelischen
Markuskirchengemeinde.
Angestellter der Volkshochschule Moers als Lehrer für Hauptschulabschlusskurse und für Deutsch als
Fremdsprache; Leiter des Lotte-Lemke-Weiterbildungswerks des Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverbands
Wesel e. V. und seit 1998 Geschäftsführer der SPD im Unterbezirk Mülheim an der Ruhr und seit 2009 auch
in Essen.
Mitglied der SPD, dort Mitglied in mehreren Ortsvereinsvorständen.
Mitglied des Bundestages seit 2013.
Statement von Arno Klare MdB
#mob2015ff: flexibler, spontaner, situativer, inter- u. multimodal/Echtzeitmanagement/RailrunnerSystem/kombiBUS/Logistik4.0/(Car)Sharing/H2,CH4/E-Lastenrad/LNG/digital/Big Data/EHighway/Platooning/E-Flyer Ax/CO2-neutral ...
Daniel Pöhler
Redakteur für Mobilität und Medien Finanztip
Lebenslauf
*16.4.1983
Daniel Pöhler ist bei dem gemeinnützigen Online-Verbrauchermagazin Finanztip für die Themen Mobilität
und Medien verantwortlich. Wie die Telekommunikations-Branche tickt, hat er durch seine Arbeit bei der
Fachzeitung Telecom Handel gelernt. Davor bekam er Einblick ins Produktmanagement der SoftwareSchmiede SAP und des Unterhaltungsmedien-Herstellers Loewe. Daniel Pöhler hat ein Diplom in
Betriebswirtschaft von der Universität Bayreuth.
Statement Daniel Pöhler
Das Thema moderne Mobilität beschäftigt mich bereits seit einigen Jahren, bei Finanztip verantworte ich das
Thema seit Anfang dieses Jahres. Auslöser der aktuellen Verkehrswende ist meiner Meinung nach, dass junge
Städter kein Auto mehr besitzen wollen (teuer, unpraktisch). Stattdessen nutzen sie einen individuellen
Mobilitätsmix aus Öffentlichen, Carsharing, Fahrrad, Bahn, Fernbus, Mitfahrgelegenheiten, Taxi und im
Ansatz auch alternative Fahrdienstvermittler wie Uber. Weniger private Pkw sind gut für Geldbeutel, Umwelt
und Lebensqualität. Allerdings bringt der Wandel auch große Herausforderungen mit sich. Darüber möchte
ich mit den Gästen gerne sprechen.