als PDF
Transcription
als PDF
02 16. Jahrgang € 12 | ISSN 1614-7804 German Council of Shopping Centers e. V. german council MAgazin VERFÜHRUNG Alles nur Geschmackssache? | Das Königsgefühl für den Kunden | Räume der Verführung Die AufgAbe: Den neuen Stern am münchner Shopping-himmel zum Funkeln bringen. Die Lösung: eine reichweitenStarke unD einprägSame multi-channel-kampagne mit Frechen key viSualS, Die DaS münchner publikum bewegt. Die verführung: knapp 100.000 beSucher allein am eröFFnungStag, ein erFolgreicheS erSteS Jahr unD eine hohe akzeptanz im ganzen einzugSgebiet. Liebe mfi Ag, herzLichen gLückwunsch zum ersten geburtstAg Der PAsing ArcADen. via Qr direkt zum eröffnungsfilm! übrigens – die eröffnung war nur das herzstück einer umfangreichen kommunikationskampagne. Die ganze Story finden Sie unter: www.weckert.De/PAsing Grußwort Sehr geehrte Damen und Herren, »Manch einer, der vor der Versuchung flieht, hofft doch heimlich, dass sie ihn einholt …« lesen wir in »Don Camillo und Peppone« aus dem Jahr 1948. Über »Verführung« zu schreiben, war jedoch viele Jahrhunderte lang äußerst gefährlich: Der Dichter Ovid wurde im Jahr 8 n. Chr. vom sittenstrengen Kaiser Augustus aus Rom verbannt, weil er in seinem bekannten Werk »Ars Amandi« einen Abschnitt dem erfolgreichen Verführen gewidmet hatte. Oskar Wilde schlug im London des 19. Jahrhunderts gleichermaßen Bewunderung und Entsetzen entgegen, als er in einem Roman schrieb: »Der einzige Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist, ihr nachzugeben.« Er wurde als Skandalautor bezeichnet und behandelt, verbüßte wegen seines Lebenswandels eine mehrjährige Haftstrafe und starb im Jahre 1900 verarmt und isoliert im Pariser Hotel D’Alsace. die Konferenz mit überwältigendem Lob bedachten. Mike Kercheval, Präsident und CEO des ICSC, schrieb mir vor wenigen Tagen, dass die Veranstaltung eine Spitzenposition im Ranking aller Events belegt, welche der ICSC jemals in Europa veranstaltet hat. Deutschland hat seine Rolle als Gastgeber und als europäischer Motor für Innovation rund um Handel und Immobilie exzellent ausgefüllt – dafür danke ich allen, die dabei geholfen haben, von ganzem Herzen. Ich bin überzeugt, dass wir weder verbannt werden noch Entsetzen bei Ihnen auslösen, weil wir das spannende Thema »Verführung« aufgegriffen haben: Wir beschäftigen uns damit ausführlich in diesem Magazin und Sie werden hoffentlich der Versuchung erliegen, den GCSC Kongress am 20. September 2012 in Berlin zu besuchen, der sie aufs Angenehmste überraschen dürfte. Zurück in die Innenstädte betitelte DIE WELT am 27. April 2012 ihre vierseitige Sonderausgabe anlässlich der ICSC Konferenz zum Thema Shopping Center, die der GCSC initiiert hatte. Den Interviewpartnern und den Anzeigenkunden gilt großer Dank für ihre Unterstützung, denn die konstruktive Auseinandersetzung mit den für unsere Städte so wichtigen Handelsimmobilien als Innovationsmotor gewinnt zügig an Bedeutung und Qualität. Hierfür sage ich ebenfalls besonderen Dank meinen Vorstandskollegen, dem Beirat und unserem Pressesprecher, die allesamt aktiv und fleißig an diesem Thema arbeiten. Ausruhen dürfen wir uns an dieser Stelle noch nicht, denn obwohl diese Wahrnehmung einen Quantensprung bedeutet, berichten noch nicht alle Medien vorurteilsfrei über unsere Industrie. Is big beautiful? fragte die 37. ICSC European Conference, die vom 18. bis 20. April 2012 in Berlin stattfand. 600 Delegierte aus 30 Ländern erlebten ein hochkarätiges Vortragsprogramm, bei dem lebendige Interaktion zwischen den Experten auf der Bühne und dem Publikum stattfand. Ich bin sehr stolz, dass die Besucher ein dynamisches Berlin erlebten und Es gibt keine Alternative zu einem starken Europa, wenn man sich die globalen Entwicklungen ansieht: Jeden Tag werden auf der Welt 216.000 Menschen geboren, 79 Millionen pro Jahr. Bereits im Jahr 2025 wird die Grenze zu 8,0 Milliarden Bewohnern auf der Erde überschritten. Europa hat dann noch 5,0 % Anteil an der Weltbevölkerung, Deutsch- land gerade einmal 1,0 %. Wer diese Zahlen auf sich wirken lässt, wird unschwer erkennen, in welche Bedeutungslosigkeit Staaten kommen werden, wenn sie in Isolation verharren oder zurückkehren. Corporate Partnerschaft GCSC – ICSC Der GCSC hat als erster Partner gemeinsam mit dem ICSC in Europa eine Corporate Partnerschaft kreiert, die ein klares Signal zu einem noch stärkeren europäischen Spitzenverband gibt, in dessen Mitgliedsunternehmen in Europa über 4,0 Millionen Menschen arbeiten. Alle 700 Mitglieder des GCSC können ab sofort sämtliche Leistungen des ICSC sowie die Netzwerke und Veranstaltungen des weltweiten Verbandes nutzen, ohne selbst hierfür eine individuelle Mitgliedschaft erwerben zu müssen. Der ICSC ist begeistert, dass die Ankündigung des Modells sofort reges Interesse aus weiteren Ländern ausgelöst hat, die diesem Beispiel des deutschen Verbandes folgen wollen. Wir haben damit einmal mehr unsere Rolle als Motor in Europa verstanden und wahrgenommen. Wie Sie als Mitglied des GCSC künftig dieses attraktive und kostenfreie Angebot nutzen können, werden wir Ihnen in Kürze mitteilen. Nun lade ich Sie ein, das druckfrische Magazin zu lesen, uns Ihre Gedanken und Anregungen mitzuteilen, und erwarte Sie alle spätestens am 20. September 2012 in Berlin, wo Sie erfahren werden, wie IHRE Kunden zukünftig gerne verführt werden wollen – dieser Versuchung sollten Sie nicht widerstehen, rät Ihnen mit herzlichen Grüßen GERMAN COUNCIL . inhalt VERFÜHRUNG GerMan CounCil . VerführunG GerMan CounCil . VerführunG Alles nur Geschmackssache? Umstrittene Werbung und die moralischen Grenzen der zulässigen Verführung Wirtschaftswerbung dient der Gewährung der Gewerbefreiheit und der Meinungsfreiheit. Das Ziel besteht darin, sie als strategische Kommunikationsvariante durch einen Konsumappell so einzusetzen, um den Verbraucher appellativ zu motivieren, die angepriesenen Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Das kreative Spektrum der Produktwerbung ist groß. So kann das Kindchenschema eingesetzt werden, um Beschützerinstinkte beim Verbraucher zu wecken. Erotische Signale werden gesetzt, um positive Assoziationen zu wecken. Oder es wird mit Mitleidselementen gearbeitet, wenn im Rahmen von Spendenkampagnen bei Non-Profit-Organisationen Not und Elend gezeigt werden. Das Ziel besteht immer darin, Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden in einer Welt der permanenten Reizüberflutung zu erhalten. Erster Neujahrsempfang Frankfurt, 19. Januar 2012 Am Donnerstagabend dem 19. Januar 2012 ab 19.00 Uhr trafen erstmals zum Neujahrsempfang über 130 GCSC Mitglieder und Gäste im bekannten Museum Giersch am Schaumainkai (Museumsufer) in Frankfurt zusammen. Das Museum Giersch ist eine Initiative des Frankfurter Unternehmer, Senator E.h. Prof. Carlo Giersch und seine Frau Senatorin E.h. Karin Giersch die hiermit an die stolze bürgerliche Stiftertradition ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main und der Region anknüpfen. Aus privaten Mitteln wird nicht nur die Stiftung des Museum Giersch gefördert, das Ehepaar unterstützt seit vielen Jahren zahlreiche Institutionen mit Spenden und Zuwendungen. Es gibt zunächst zwei Möglichkeiten, Werbung zu gestalten. Die konventionelle Form besteht darin, schöne Menschen in einer attraktiven Atmosphäre zu zeigen. Die Präsentation von perfekten Produkten junger und glücklicher Menschen findet dabei in einem ansprechenden und verführerischen Umfeld statt. Das Produkt wird in einer Wohlfühlatmosphäre ästhetisiert, um positive Emotionen bei der Zielgruppe zu erzeugen. Die eigentlichen Produkteigenschaften können dabei durchaus in den Hintergrund treten und der Informationsgehalt hält sich in der Regel in engen Grenzen. Bisweilen ist bis zum Ende des Spots unklar, wofür eigentlich geworben wird. Die abschließende Einblendung eines Produktlogos zeigt als Auflösung, womit die schönen Bilder und Geschichten in Verbindung gebracht werden sollen. »Hier treffen Projektentwickler, Eigentümer, Geldgeber ebenso zusammen wie Retailer und alle zur Erfolgspipeline gehörenden Dienstleister – Frankfurt ist und das zeigen auch die vielen Teilnehmer heute, die Schaltzentrale der Branche!« sagte Jung. In seiner ersten öffentlichen Rede stellte sich der neue Vorstand Markus Trojansky launig und pointiert vor und betonte zudem die entscheidende Rolle des Einzelhandels bei der Wertschöpfungskette der Branche. »Nur wenn wir Zahnpastaverkäufer zufrieden sind, ist der Vermieter und Eigentümer glücklich!« erklärte Trojansky den Gästen und erntete viel Zustimmung und Applaus für sein Debüt. Bis spät in den Abend gingen bei erstklassigem Büffet und Getränken die vielen Gespräche. Ob es einen zweiten Neujahrsempfang in Frankfurt geben sollte? Diese Frage wurde nicht wirklich diskutiert. Die Erwartungen waren eindeutig. Na dann bis zum Januar 2013! Ein besonderer Ort allemal – der Blick auf die Skyline unterstreicht die einzigartige Location. Der passenden Rahmen für den ersten Versuch die GCSC Community gleich zum Jahresbeginn zu begrüßen, einzustimmen auf ein GCSC Jahr und vor allem Networking nachhaltig zu fördern. Die große Teilnehmerzahl machte vor dem Hintergrund diverser prominenter Parallelveranstaltungen den Stellenwert des GCSC deutlich. Ein Beitrag von Ingmar Behrens, -Pressesprecher Einige Gäste kamen sogar direkt von anderen Events, nur um hier dabei zu sein. In seiner Begrüßungsrede ging der Vorstandsvorsitzende Stephan Jung nicht nur auf die aktuelle Lage der Immobilienwirtschaft ein, sondern hob insbesondere die Bedeutung des Standortes Frankfurt für die Shopping Center und Handelsimmobilienbranche hervor. bei ist sie einem permanenten kulturellen und gesellschaftlichen Wandlungsprozess unterworfen, da sich Werte- und Normvorstellungen ändern. So hat das traditionelle Familienbild mit einem berufstätigen Vater und der von ihm wirtschaftlich abhängigen Hausfrau und Mutter in den letzten Jahrzehnten massiv an Bedeutung verloren. Es wird nicht mehr die dümmliche Hausfrau gezeigt, deren einziges Lebensziel darin besteht, dem Ehemann und den Kindern ein gemütliches Heim zu schaffen, indem sie sich mit großer Begeisterung ausschließlich dem Putzen, Kochen und Waschen widmet. Die Individualisierung der Lebensstile und -entwürfe mit der damit einhergehenden Pluralisierung der Lebensformen wird auch in der Werbung aufgegriffen und strategisch umgesetzt. Auch Schönheitsideale werden kritisch hinterfragt und ggf. verändert. So hat die DoveKampagne des Kosmetikkonzerns nicht mit den üblichen schlanken Fotomodellen geworben, sondern Frauen aller Altersstufen mit normalen Rundungen in den Kampagnen gezeigt. Durch derartige Aktionen schafft Werbung Orientierung und schafft aktuelle Gesellschaftsentwürfe. Es wird dabei auf Vor- und Leitbilder zurückgegriffen, die Wünsche, Hoffnungen und Träume der potenziellen Kunden aufgreifen. Die innovative und medienethisch relevantere Form der Werbung besteht darin, unvorhergesehene und provokative Bilder, Slogans oder Themen zu präsentieren. So wurde mit den Produkten der SteakhausKette »Maredo« unlängst eine Kampagne von der Hamburger Agentur »Scholz & Friends« gestartet, bei der der Slogan »Tofu ist schwules Fleisch« im Mittelpunkt stand. Dieser Satz wurde auf ein Steak gebrannt und präsentiert. Es gab wütende Proteste bis hin zu Boykottaufrufen der Steakhauskette. Dabei wurde kritisiert, dass Homosexuelle durch den Slogan diskriminiert werden. Andere fanden die Kampagne witzig und originell. In jedem Fall hat diese Provokation zu einer breiten Debatte in der Öffentlichkeit hergestellt, die mit einer konventionellen Kampagne für wohlschmeckende Steaks kaum geführt worden wäre. Die eigentliche Aufgabe der Werbung besteht ursprünglich darin, Informationen über Produkte zu generieren, um dem mündigen Verbraucher Vergleichsmöglichkeiten und Alternativen bei der Produktauswahl aufzeigen zu können. Dies findet jedoch in der Regel nicht statt. Vielmehr steht eher die Darstellung von Klischees und Stereotypen im Vordergrund. Insofern besitzt Werbung insgesamt ein schlechtes Image. Die Glaubwürdigkeit der Produktinformationen ist begrenzt, da es in der Regel weniger um Informationen, sondern um die Schaffung von positiven Assoziationen und Emotionen für den Kaufanreiz geht. Dabei wird keine umfassende und glaubwürdige Darstellung von speziellen Eigenschaften des beworbenen Objektes vermittelt. Vielmehr soll der Konsument zur Kaufentscheidung motiviert werden. Es geht primär darum, zu überreden statt zu überzeugen. Die kritische Medientheorie und die Konsumkritik gehen seit Jahrzehnten davon aus, dass die Konsumenten durch Werbung manipuliert werden und regelrecht verblödet sowie verblendet werden. Der schöne Schein suggeriert eine Traumwelt, die in der Praxis auch nicht ansatzweise vorhanden ist. Dabei werden Dinge angepriesen, die in vielen Fällen überhaupt nicht benötigt werden. Es werden falsche Bedürfnisse bei den Konsumenten suggeriert, die eigentlich nicht vorhanden sind. Werbung dient der Imagepflege des Unternehmens und ist – wie das skizzierte Steakbeispiel zeigt – durchaus riskant. Sie greift politische und ökonomische Entwicklungen auf und vermittelt ihre Sicht darauf in Spots und Anzeigen auf den unterschiedlichen Medienkanälen. Da- Zudem werden auch moralische und rechtliche Grenzen überschritten. Provokative Werbung erreicht eine breite öffentliche Resonanz und dient der Steigerung von Aufmerksamkeit. Denn nur, was wahrgenommen wird, hat auch die Chance, von den Unternehmen für den Pro- © aluxum - Istockphoto.com Werbung im Wandel GERMAN COUNCIL . VOR ORT GERMAN COUNCIL . VOR ORT duktverkauf strategisch genutzt zu werden. Gleichwohl ist es auch sehr riskant, den Verbraucher durch umstrittene Werbung zu provozieren, da dadurch auch eine Abwehrhaltung (Reaktanz) erzeugt werden kann, die eben gerade nicht dazu führt, dass das entsprechende Produkt erworben wird. Insofern stellt sich die Frage, wo die moralisch zulässigen Grenzen von Werbung liegen und welche Regeln zu beachten sind. Nachfolgend soll am Beispiel von umstrittenen Werbeformen und Beispielen ein Kriterienkatalog entwickelt werden, der Formen und Ausprägungen sogenannter Produktinformationen aufzeigt, bevor eine abschließende ethische Bewertung mit Handlungsempfehlungen erfolgt. dass die boxenden Klitschko-Brüder Heißhunger auf einen Schokoriegel entwickeln und dass Fußballnationalspieler ihr Butterbrot beim Frühstück mit fettiger Schokoladencreme genießen. Wenn Sportler hingegen für gesunde Produkte und Fitness werben, ist dies eher glaubwürdig. Werbung mit Prominenten Erstaunlich ist auch die Flexibilität einiger prominenter Werber bei der Auswahl ihrer Produkte in kurzen Abständen. Wenn ein Sportler kurz hintereinander für zwei konkurrierende Telefondienstanbieter wirbt, ist dies unglaubwürdig. Die Werbung mit prominenten Schauspielern, Fotomodellen und Sängern hat eine lange Tradition. Künstler nutzen ihre Popularität und Vorbildfunktion als Identifikationsfiguren dazu, um Produkte auf Werbeplakaten, in Anzeigen und Fernsehspots anzupreisen. Dass hierbei nicht zwingend der kompetente Sachverstand über das Produkt, sondern die Beliebtheit und Geschäftstüchtigkeit der Prominenten im Mittelpunkt des Interesses stehen, lässt sich an zahlreichen Beispielen nachweisen. Aktuell ist Heidi Klum als Multitestimonial aktiv. Sie wirbt u.a. für Fruchtgummis, eine Fastfoodkette, Ökosandalen, Kosmetikprodukte und hat mit ihrem damaligen Lebenspartner Seal einen Werbespot für einen Automobilhersteller gemacht. In diesem Kontext ergeben sich mehrere Probleme. Zum einen tritt durch den sogenannten Vampireffekt das beworbene Produkt in den Hintergrund. Die Aufmerksamkeit gilt dem Prominenten und nicht dem Produkt. Zum anderen kann die Qualität des Produktes fragwürdig sein und somit nicht zum Image des Prominenten passen. Dass sich ein Fotomodel von FastFood-Produkten ernährt, ist ebenso unglaubwürdig wie die Aussage, Ein weiteres Problem stellt fehlender Sachverstand der Testimonials dar. Sofern ein Schauspieler, der in einer Fernsehserie einen Chefarzt spielt, mit Gesundheitsargumenten Werbung für koffeinfreien Kaffee macht, ist dies ebenso wenig rational wie der Hinweis eines Seriendarstellers, der Aktien oder eine Bank anpreist. Problematisch ist auch die Werbung mit Prominenten, die nicht explizit ihr Einverständnis für die entsprechende Kampagne artikuliert haben. Der Autoverleiher Sixt hat mit Angela Merkel und dem Slogan »Lust auf eine neue Frisur? – Mieten Sie sich ein Cabrio« geworben. Das Bild des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff erhielt die Bildunterschrift: »Spaß kann man auch ohne reiche Freunde haben. Mit einem Mietwagen von Sixt. Auch in Hannover.« Auch weitere Politiker wie Ulla Schmidt, Gerhard Schröder oder Oskar Lafontaine sind zu unfreiwilligen Werbeträgern bei Sixt geworben. Lafontaine ist dabei mit Erfolg juristisch gegen den Autoverleiher vorgegangen, der ohne seine Zustimmung mit ihm geworben hat. Hier wurde deutlich, dass das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen in diesem Fall einen höheren Stellenwert hatte als die Meinungs- und Pressefreiheit, die im Art. 5 des Grundgesetzes auch für die Werbung geschützt ist. GCM 2 / 2012 GCM 2 / 2012 GCM 2 / 2012 4 Erster Neujahrsempfang GCM 2 / 2012 42 Alles nur Geschmackssache? german council academy 01 Grußwort 34 Reden ins Unterbewusstsein vor ort 04 06 07 08 09 Erster Neujahrsempfang GCSC on Stage Network Dinner Neuer Chairman Größe allein reicht nicht on tour 15 16 20 22 Study Tour Brasilien Study Tour London 37. Regionaltreffen Großraum Frankfurt Network Regionaltreffen München foren 24 26 28 30 Forum Recht + Beratung Nichts wird so bleiben, wie es ist »Ich will (doch nur) Euer Bestes!« Forum Leasing und Vermarktung insight 36 Termine 2012 38 GCSC stellt sich vor 40 Engagement, Verantwortung und Ehrenamt titelthema verfhrung 42 48 52 54 56 58 62 64 Alles nur Geschmackssache? Das Königsgefühl für den Kunden Halb zog sie ihn, halb sank er hin ... Verführung am PoS Mit Licht verführen Räume der Verführung Verführung für Fortgeschrittene Was begeistert Kunden karriere und netzwerk 66 Moving Breakfast 2011 impressum herausgeber redaktion bezug verlag übernommen werden. das nchste german German Council of Ingmar Behrens Mitgliederzeitschrift für Verlag Müller + Busmann KG Namentlich gekennzeichnete council magazin Shopping Centers e. V. Prof. Dr. Johannes Busmann Mitglieder des GCSC e. V. Hofaue 63 Beiträge müssen nicht die erscheint im juli 2012. Bahnhofstraße 29 Stephan Jung (viSdP) 42103 Wuppertal Meinung der Redaktion D-71638 Ludwigsburg Rüdiger Pleus auflage Telefon 0202.248 36 0 widerspiegeln. Die Redaktion Telefon 07141.38 80 83 Markus Trojansky 4.000 Telefax 0202.248 36 10 behält sich die Kürzung Telefax 07141.38 80 84 Klaus Striebich mb@mueller-busmann.de eingesandter Manuskripte vor. Erfüllungsort und bankverbindung office@gcsc.de geschftsstelle Deutsche Bank AG, druck Ger ichtsstand ist des gcsc e. v. Ludwigsburg Silber Druck oHG, Niestetal Ludwigsburg. Nachdruck verantwortlich i.s.d.p. Bahnhofstraße 29 BLZ 604 700 24 Stephan Jung, D-71638 Ludwigsburg Konto 149 807 Savills Immobilien Telefon 07141.38 80 83 Beratungs-GmbH Telefax 07141.38 80 84 www.gcsc.de GCM 2 / 2012 oder sonstige Reproduktion Das German Council (auch auszugsweise) nur mit Magazin basiert auf Infor- Genehmigung des Covermotiv mationen, die wir als Herausgebers. office@gcsc.de ivan-96 – istockphoto.com, zuverlässig ansehen, www.gcsc.de volff – fotolia.com eine Haftung kann nicht german council . inhalt GerMan CounCil . inSiGHT GerMan CounCil . inSiGHT Engagement, Verantwortung und Ehrenamt Ein Gespräch mit Albert Scherer Auf der Mitgliederversammlung des GCSC im Jahre 2010 wurde Albert Scherer als neues Vorstandsmitglied von den GCSC Mitgliedern gewählt. Berufliche Veränderungen und ein damit einhergehender Wechsel zur ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG stellten die Weichen des beruflichen Lebens neu. Zusammen mit dem GCSC Vorstand Klaus Striebich waren nun zwei Vorstände bei der ECE tätig. Vor diesem Hintergrund hatte sich Albert Scherer entschieden, sein Amt auf der Mitgliederversammlung 2011 zur Verfügung zu stellen. Er folgte damit seiner inneren Überzeugung und ebenso dem Beispiel des Ehrenmitglied Rainer Bodenburg, der seinerzeit sein Amt als Vorstand niederlegte, nachdem er eine berufliche Partnerschaft mit dem heutigen Ehrenmitglied Dr. hc. Wolfgang Bays einging. Als Vertreter des Einzelhandels hat Albert Scherer insbesondere seine Rolle im Vorstand verstanden. Auch wenn es nur eine kurze Amtszeit war, so war es doch ein besonderes Jahr nach dem Ausscheiden von Dr. hc. Wolfgang Bays als Vorstand, der Generationswechsel im gesamten Vorstand war gelungen. »Handel ist Wandel – nur wer Veränderungen offen zulässt, wird auch die Früchte der Zukunft ernten!« sagte Albert Scherer zu seiner Grundhaltung. In unserem persönlichen Gespräch habe ich Albert Scherer um seine Meinung zu Fragen der Rolle des GCSC im Kontext der Immobilienwirtschaft und anderer Verbände sowie um seine Einschätzung zum Engagement eines Verbandsfunktionärs – als Vorstand oder Beirat – gebeten. Was zeichnet den GCSC und seine vielartigen Mitglieder aus? Uns zeichnet aus, dass wir ein »lebendiger Verein« mit vielen, sehr aktiven Mitgliedern sind. Dies ist im Vergleich außergewöhnlich auffällig. Persönliches Engagement ist das Stichwort! Die hohe Identifikation und Einbringung unserer Mitglieder war und ist der Garant für erfolgreiche, vielfältige Veranstaltungen zum Wissensaustausch und gemeinsamen Erfahrungssammeln auf hohem Niveau sowie für die stetige Weiterentwicklung des GCSC. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die aktive Nutzung und Pflege des einzigartigen BranchenNetzwerkes auf der Plattform des GCSC. Es gibt für mich keinen vergleichbaren Verband in der Immobilienwirtschaft der so viele unterschiedliche Branchen und somit Menschen erfolgreich verbindet. Immerhin arbeiten in den rund 700 Mitgliedsunternehmen des GCSC über 1 Millionen Menschen! Was unterscheidet uns von anderen Interessenvertretungen und Verbänden? Zum Einen unsere vielfältige Mitgliederstruktur. Viele andere Verbände haben hier deutlichere Trennungen bzw. wird über die Beitragsstruktur der Zugang zum Netzwerk gesteuert. Eine Mitgliedschaft im GCSC hingegen ist besonderes im Verhältnis zur gebotenen Leistung mehr als preiswert! Als Beispiel: Unsere zielgruppenspezifischen, pra- GerMan CounCil . VerführunG GerMan CounCil . VerführunG Räume der Verführung Shopping Center locken, Shops verführen Inszenierung & Emotionalisierung – die permanente Lockung Der bereits erwähnte und größte aller Verführer, Casanova, zieht unter all seinen Erfahrungen die folgende, einfache Bilanz: »Die Liebe besteht zu drei Viertel aus Neugier.« Neugier ist der Schlüssel zum Erfolg, zur erfolgreichen Lockung und Verführung. Konsumenten sind von Grund auf neugierig auf Neues, Überraschendes, Schönes. Es gilt lediglich, diese Neugierde durch sich verändernde, neue, überraschende Inszenierungen permanent zu erhalten oder immer wieder neu zu wecken. Dies können Shopping Center gleich auf zweierlei Ebenen: Erstens über ihre Außenanlage und ihre Fassade. Zweitens über das Innere des Centers, was ihr großer Trumpf gegenüber Fußgängerzonen und anderen Shop-Konglomerationen ist. Von außen fangen große Objekte wie gigantische Weihnachtsbäume in der Adventszeit oder immer wieder wechselnde Inszenierungen der Fassade die Blicke der Konsumenten ein. Sie machen sie neugierig und locken sie an. Auch im Inneren des Shopping Centers bieten architektonische Gegebenheiten wie Atrien, Gänge, Rolltreppen, Lifte und Decken unzählige Möglichkeiten, das Center immer wieder neu und spannend zu inszenieren. Das ganze Shopping Center ist damit keine nüchterne Immobilie und keine neutrale Ansammlung von Shops mehr, sondern wird stark emotionalisiert! Konsumenten kommen ins Staunen, sehen sich um, wer- Wäre Casanova ein Händler, würde er seinen Shop im Shopping Center aufmachen? Ich meine, ja. Denn: Shopping Center können die Verführung der Konsumenten durch die Händler extrem befördern. Doch beginnen wir beim Konsumenten. Wir wissen: Der zielorientierte, schnelle Versorgungseinkauf ist die eine, das Shoppen als Vergnügen die andere Seite der derzeitigen Konsumkultur. Konsumenten von heute vereinigen stets beide Spielarten und beherrschen diese sehr gut. xisorientierten Veranstaltungen mit großer Bandbreite und hohem Zuspruch sind nicht nur inhaltlich ein echter Mehrwert. Die Foren und auch der GC Congress bieten ein professionelles Qualitätsniveau an Referenten und Inhalten, zu einem -im Quervergleich- sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Zum Anderen zählt für mich die hohe Anzahl aktiver Mitglieder. Das ist die essentielle Grundlage für einen nachhaltig erfolgreich agierenden Verband und stellt zudem einen entscheidenden Faktor dar. Aktive Mitglieder kommunizieren untereinander, vernetzen sich und generieren für ihre Unternehmen sichtbare Mehrwerte! Was kann, darf und muss ein engagiertes GCSC Mitglied von Vorstand und Beirat erwarten? Da gibt es eine ganze Reihe von Punkten. Sicherlich haben die Mitglieder zunächst einmal eine klare Erwartungshaltung an die Zusammensetzung der Gremien. Vorstand und Beirat stehen schließlich für die Vielschichtigkeit der Mitgliedschaft. Es ist existenziell wichtig für den GCSC, dass alle Branchen vertreten sind, es zu keiner Überproportion einzelner Disziplinen oder Unternehmen kommt und der Vorstand und Beirat idealerweise ein echtes Spiegelbild darstellt. Und wenn sich Vorzeichen geändert haben, muss man den Dingen – wie in meinem Fall geschehen – auch Rechnung tragen. Als weiterer, wesentlicher Punkt wäre die professionelle Führung und Organisation unseres Verbandes zu nennen. Impulse und Initiative zu Themen sowie neue Ideen sollten maßgeblich von Vorstand und Beirat kommen. Auch wenn die Geschäftsstelle als Herz des GCSC verlässlich Schlagen muss, so zeichnet unseren Verband aus, dass diese ebenso aktiv als Impulsgeber agiert. Das ist nicht selbstverständlich und schon gar nicht immer vergleichbar mit anderen Strukturen. Um dies alles nachhaltig und verlässlich zu bewerkstelligen, haben Vorstand und Beirat eine Fülle von ehrenamtlichen Aufgaben und Aktivitäten zu leisten. Dazu zählt sicher auch die Öffnung des eigenen Netzwerkes zu Gunsten des GCSC. Die Einbringung eigener Erfahrung und Kompetenzen sowie besonders die Expertise des dahinterstehenden Unternehmens sollten immer im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten dem GCSC zur Verfügung gestellt werden. Wer den GCSC sehr gut findet, sich hier wohlfühlt und dann noch über die »normale« Mitgliedschaft hinaus sich als Vorstand oder Beirat engagiert, der hat doch alle Argumente in der Hand, mit Eigeninitiative eine aktive Mitgliederbetreuung und Mitgliederwerbung durchzuführen. Man ist erster Ansprechpartner für alle Mitglieder und Interessenten! Konsumenten wissen genau, was sie wollen. Sind sie im Auftrag der Versorgung, der Befriedigung ihrer Bedürfnisse unterwegs, achten sie auf Verfügbarkeit, Qualität und Preis. Versorgungseinkäufe wollen schnell und effizient getätigt sein. Wenig Zeit soll dafür verloren gehen, weshalb eine schnelle Orientierung innerhalb, eines sowie eine gute Infrastruktur rund um ein Geschäft hier zusätzliche entscheidende Erfolgskriterien für den Handel sind. Fachleute sprechen hier auch von der Fast Line des Handels. Last but not least haben Vorstand und Beirat die aktive Rolle als Botschafter des GCSC -wo immer erforderlich- mit Engagement wahrzunehmen. Aber trotz der Vielzahl von Aufgabenstellungen ist es eine wirklich tolle Sache, aktive Verantwortung im GCSC zu übernehmen! Ihr Gegenstück ist die so genannte Slow Line, der wir uns hier widmen wollen. Hier geht es ums Shoppen, das in dieser Form schon mehr und mehr zur bewussten Freizeitgestaltung geworden ist. Hier geht es nicht um Bedürfnisse, sondern um vielschichtige Gefühle. Hier geht es um Neugierde, Inspiration und Wünsche. Trendforscher David Bosshart, Leiter des Gottlieb-Duttweiler-Instituts, schrieb dazu im vergangenen Jahr: »Ich gehe nicht mehr shoppen, weil ich ein Bedürfnis habe. Ich gehe shoppen, um mich anregen zu lassen. Erst die Waren teilen mir mit, welche neuen Wünsche ich haben könnte. […] Es geht also in der modernen Konsumkultur nicht mehr um Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, sondern um endlos zu ködernde Wünsche.«1 In diesem Zusammenhang führte er auch die türkischstämmige, in Paris lehrende Soziologin Nilüfer Göle an, die den Kern der westlichen Moderne als ‚Freiheit der Verführung‘ charakterisiert. Bosshart beschreibt bereits 2005 den Unterschied der Bedürfnisökonomie und Wunschökonomie: »Bedürfnisse kann man befriedigen, der Wünsche hingegen sind unendlich viele.«2 Vielen Dank für das Gespräch! Ein Gespräch mit Albert Scherer, ehem. GCSC Vorstand 2010-2011, geführt von Ingmar Behrens, -Pressesprecher GCM 2 / 2012 GCM 2 / 2012 Konsumenten wollen also, dass ihre Wünsche geweckt, dass sie zum Konsum gereizt werden – und dazu gehen sie shoppen. Sie wollen interessiert, gelockt, be- und verzaubert werden. Für diese Art einzukaufen sind Shopping Center gerade zu prädestiniert. Die Menschen ziehen los in ihr Lieblingscenter, ohne zu wissen, was sie genau wollen. Sie wollen ohne Hetze flanieren, von Shop zu Shop bummeln, genüsslich und in angenehmer Atmosphäre essen und trinken, plaudern. Vor allem aber wollen sie von ihrem Center und seinen Shops überrascht, inspiriert, umschmeichelt werden, um am Ende schöne ‚Entdeckungen‘ mit nach Hause nehmen, von denen sie am Morgen nicht wuss- angesprochen, ist der erste Schritt getan. Eröffnet das Shopping Center ganz neu, sind die Besuche dieser Zielgruppe fast sicher. Doch Shopping Center sind sehr langfristige Investitionen und wollen über viele Jahre hinweg ungebrochenen Zuspruch erhalten. Nun beginnt die Aufgabe, sich kontinuierlich interessant zu halten. den immer weiter ins Center gelockt, wollen um jede Ecke biegen und jedes Stockwerk erkunden, wollen entdecken. Über Licht und Dekoration lassen sich ganz gezielt gewisse Atmosphären kreieren, die die Sinne der Konsumenten anregen und sie in eine offene und positive Stimmung versetzen. Darüber hinaus geben die Shopping Center Konsumenten mit neuen, spannenden Inszenierungen und innovativen Gestaltungsideen auch viel Gesprächsstoff für die Zeit nach dem CenterBesuch mit. Ein nicht zu unterschätzender und nachhaltiger Effekt, um weitere Konsumenten anzulocken. Der Auftritt der Shops – die Verfhrung Die eigentliche Kaufverführung findet natürlich in den Shops selbst statt. Hier ist es an den Einzelhändlern, die Attraktivität und Verlockung, die Neugierde und Emotionalisierung, die die Shopping Center aufgebaut haben, durch gutes Visual Merchandising in Frequenz im eigenen Shop und in Umsatz umzuwandeln. Visual Merchandising ist die hohe Schule der Kaufverführung. Mit der Kombination aus solidem Handwerk und aufmerksamkeitsstarken Ideen gewinnen Shops die Aufmerksamkeit der Konsumenten im Shopping Center für sich. Visual Merchandising ist dabei nie Selbstzweck, sondern lenkt den Fokus des Betrachters immer auf den Star: die angebotene Ware. Im Zusammenspiel mit serviceorientiertem und beratungsstarkem Verkaufspersonal führt es dazu, dass der Konsument den Shop mit dem Produkt in der Tasche und einem Lächeln auf den Lippen verlässt. Das Shopping Center empfängt ihn wieder in einer inspirierenden und angenehmen Atmosphäre und lockt ihn weiter durch seine Hallen. Im besten Falle empfindet der Konsument nie einen Abbruch des Wohlfühlens, da Shop-Besitzer und Center-Betreiber Hand in Hand arbeiten. Flughafen München ten, dass sie sie am Abend stolz ihr Eigen nennen werden. Es ist eine einfache Wahrheit: Die Konsumenten von heute wollen verführt werden – und zwar auf hohem Niveau und immer wieder neu. Das ist der neue Auftrag der Shopping Center. Shopping Center können diesen Anforderungen in einer einzigartigen Weise gerecht werden, denn sie können für diese Verführung an dreierlei Hebeln ansetzen. Positionierung – das attraktive Profil Bevor die eigentliche Lockung und Verführung beginnen kann, gilt es, den Konsumenten klare Gründe zu geben, weshalb sie ihre ShoppingTour in diesem Shopping Center und nicht in der Fußgängerzone oder einem anderen Shopping Center unternehmen sollten. Dies geht vor allem über eine klare Positionierung aus harten und weichen Faktoren in der sich die Konsumenten wiederfinden. Ob diese nun die beste Anbindung an die Infrastruktur, die größte Shop-Vielfalt, das luxuriöseste Portfolio, das nachhaltigste und grünste Gebäude, die entspannteste Atmosphäre ist, oder ein geschickter Mix aus mehreren Attributen, gilt es natürlich ganz auf die Zielgruppen vor Ort abzustimmen. Fühlen sich die Zielgruppen über eine gut gewählte Positionierung erst einmal Centrum Galerie Dresden GCM 2 / 2012 GCM 2 / 2012 40 Engagement, Verantwortung und Ehrenamt 58 Räume der Verführung handel und gastronomie 68 70 72 76 80 Branchenmix – quo vadis? Die »Neue Mitte« als Partner für Shopping Center Der Exit bei Shopping Centern Stadtwert – zur Zukunft des Handels in der Stadt iPads statt Einkaufswagen – Showroom statt Regale architektur und ladenbau 82 Innovatives Beleuchtungskonzept marktplatz – advertorial 111 112 113 114 115 116 117 118 119 SQM Property Consulting GmbH & Co. KG Bernd Wolter Design GmbH Philips Deutschland GmbH GRR Real Estate Management GmbH Urban INDEX Institut GmbH TRINAVIS GmbH & Co. KG KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG First Christmas by ROSENAU GmbH Sonae Sierra center 84 88 92 95 96 99 100 102 104 106 109 Center Eröffnungen Deutschland 2012 – 2016 Center Umstrukturierungen Deutschland Center Eröffnungen Ausland 2012 – 2016 Center Umstrukturierungen Ausland Schatzsuche ... Mediation als Kostenoptimierungsinstrument bei der Revitalisierung von Shopping Centern Revitalisierung mit System Refurbishment einer preisgekrönten Marke Centermanagement in Teilzeit Shopping Center in Deutschland Mehrwert der Commercial Due Diligence international 120 Netzwerk Europa 121 ICSC Europe kaleidoskop 122 124 126 128 130 132 Warum bleiben die Kunden weg? Verführung der »jungen« Kunden Mediation Gutschein-Automaten in deutschen Shopping Centern Besucherbefragung 2.0 Den Übergang überzeugend kommunizieren gcsc mitglieder 134 Neue Mitglieder im GCSC 135 Aufnahmeantrag 137 Mitgliederverzeichnis 140 Vorschau GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . VOR ORT Erster Neujahrsempfang Frankfurt, 19. Januar 2012 Am Donnerstagabend, 19. Januar 2012, ab 19.00 Uhr trafen erstmals zum Neujahrsempfang über 130 GCSC Mitglieder und Gäste im bekannten Museum Giersch am Schaumainkai (Museumsufer) in Frankfurt zusammen. Das Museum Giersch ist eine Initiative des Frankfurter Unternehmers Senator E.h. Prof. Carlo Giersch und seiner Frau Senatorin E.h. Karin Giersch, die hiermit an die stolze bürgerliche Stiftertradition ihrer Heimatstadt Frankfurt am Main und der Region anknüpfen. Aus privaten Mitteln wird nicht nur die Stiftung des Museum Giersch gefördert, das Ehepaar unterstützt seit vielen Jahren zahlreiche Institutionen mit Spenden und Zuwendungen. Ein besonderer Ort allemal – der Blick auf die Skyline unterstreicht die einzigartige Location. Der passende Rahmen für den ersten Versuch, die GCSC Community gleich zum Jahresbeginn zu begrüßen, einzustimmen auf ein GCSC Jahr und vor allem Networking nachhaltig zu fördern. Die große Teilnehmerzahl machte vor dem Hintergrund diverser prominenter Parallelveranstaltungen den Stellenwert des GCSC deutlich. »Hier treffen Projektentwickler, Eigentümer, Geldgeber ebenso zusammen wie Retailer und alle zur Erfolgspipeline gehörenden Dienstleister – Frankfurt ist und das zeigen auch die vielen Teilnehmer heute, die Schaltzentrale der Branche!«, sagte Jung. In seiner ersten öffentlichen Rede stellte sich der neue Vorstand Markus Trojansky launig und pointiert vor und betonte zudem die entscheidende Rolle des Einzelhandels bei der Wertschöpfungskette der Branche. »Nur wenn wir Zahnpastaverkäufer zufrieden sind, ist der Vermieter und Eigentümer glücklich!« erklärte Trojansky den Gästen und erntete viel Zustimmung und Applaus für sein Debüt. Bis spät in den Abend gingen bei erstklassigem Buffet und Getränken die vielen Gespräche. Ob es einen zweiten Neujahrsempfang in Frankfurt geben sollte? Diese Frage wurde nicht wirklich diskutiert. Die Erwartungen waren eindeutig. Na, dann bis zum Januar 2013! Ein Beitrag von Ingmar Behrens, -Pressesprecher Einige Gäste kamen sogar direkt von anderen Events, nur um hier dabei zu sein. In seiner Begrüßungsrede ging der Vorstandsvorsitzende Stephan Jung nicht nur auf die aktuelle Lage der Immobilienwirtschaft ein, sondern hob insbesondere die Bedeutung des Standortes Frankfurt für die Shopping Center und Handelsimmobilienbranche hervor. GCM 2 / 2012 german council . VOR O GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . VOR ORT GCSC on Stage © HeuerDialog/QUO VADIS 2012 Kongress »Quo Vadis 2012« und 8. Deutscher Handelsimmobilienkongress 2012 Runde auf der Bühne In Berlin trafen sich Anfang Februar 300 namhafte Experten und Unternehmer der Immobilienwirtschaft zum Kongress »Quo Vadis 2012«. Wie gewohnt im Fokus: die wichtigsten Branchenentwicklungen des Jahres. Was tut sich auf den Kapitalmärkten, in der Stadtentwicklung und welche Wirtschaftsanalysen können den Marktstrategien 2012 zugrunde gelegt werden? Auch waren Shopping Center wieder im Fokus. Der GCSC moderierte durch seinen Vorstandsvorsitzenden Stephan Jung die Runde mit den teils bekannten GCSC Mitgliedern: • Claus-Matthias Böge, Sprecher des Vorstands, Deutsche EuroShop AG • Dr. Bernhard Fuhrmann, CEO, Treveria Asset Management GmbH • Hubertus Kobe, CEO, Corio Deutschland GmbH • Johannes Palla, Gründer und Gesellschafter, Habona Invest GmbH • Stefan Zimmermann, Managing Partner, ACREST Property Group GmbH Eine spannende Diskussion kreist um die Frage: »Woher kommt der Run auf Einzelhandelsimmobilien?« Die Teilnehmer beleuchteten die verschiedenen Marktaspekte vom limitierten Angebot bis hin zum wachsenden Wettbewerb für den Handel durch Onlinemärkte. Am 13./14. März 2012 trafen sich auf Einladung des HDE, Handelsverband Deutschland, rund 200 Fachleute zum 8. Deutschen Handelsimmobilienkongress 2012 in Berlin. Das gute Miteinander und die inhaltliche Kompetenz des GCSC gerade zu diesem Themenkomplex hat in diesem Jahr erstmals dazu geführt, dass Stephan Jung, Vorstands- GCM 2 / 2012 vorsitzender German Council of Shopping Centers, sich in einem Impulsvortrag ausführlich mit der Frage: »Die Entwicklung der Shopping Center – Fluch oder Segen für Mittelstädte?« beschäftigte. Hierbei wurden folgende Schwerpunkte besprochen: • Centeransiedlungen stimulieren nachweislich Modernisierungsmaßnahmen und weitere Investitionen in der Stadt • Neue innerstädtische Center führen zu einem Anstieg der Mieten in 1-A-Lagen der jeweiligen Stadt • Natürliche Fluktuation von Läden bis zu 15 % p. a. ist normal und bildet die Änderungen im Konsumentenverhalten ab • Der Attraktivitätsrückgang der Warenhäuser ist selbstverursacht und nicht ein Ergebnis von Centeransiedlungen Insbesondere die anhaltend schwierige Situation der deutschen Kaufhauslandschaft prägte die anschließende Diskussion. Stephan Jung meinte hierzu: »Die Neuansiedlung von Shopping Centern ist nicht die Ursache des Niedergangs der traditionellen Kaufhäuser. Es ist vielmehr die Antwort auf die Wünsche der Konsumenten, denen die Kaufhäuser eine zeitgemäße Antwort größtenteils bisher schuldig geblieben sind.« Ein Beitrag von Ingmar Behrens, -Pressesprecher german council . VOR ORT Network Dinner Hamburg, 22. März 2012 Vor ein paar Jahren hatte Stephan Jung, damals noch nicht GCSC Vorsitzender, sondern »einfacher Vorstand«, zwei tolle Networking-Veranstaltungen in Hamburg durchgeführt. Ein Mittagslunch in den wunderschönen Räumen des angesehenen Überseeclubs begeisterte 50 Mitglieder. Bei einem vorweihnachtlichen Beisammensein fanden immerhin 30 GCSCler trotz adventlich voller Terminkalender ihren Weg ins damals neue Hotel George an der Alster. Dann schlief diese schöne Idee des kleinen Formats leider wieder ein. Nun hat der GCSC seine Regionalbeauftragten und es geht wieder los! Die Idee ist, das fabelhafte Angebot, das Rüdiger Pleus, der Vorstand und die Forenleiter auf die Beine stellen, um kleine regionale Veranstaltungen zu erweitern. Da es sich um Mittag- oder Abendessen handeln wird, dürften Mitglieder aus anderen Regionen als Teilnehmer kaum zu erwarten sein, wären aber natürlich herzlich willkommen. Und in der Tat kamen zum ersten Networking Dinner in Hamburg auch Teilnehmer aus dem Raum Stuttgart und aus NRW, die teils ohnehin in der Stadt zu tun hatten, teils sogar einen beträchtlichen Umweg in Kauf nahmen. Merke: Der German Council ist ein Verein, in dem Mitglieder für Mitglieder genau das organisieren, was diese wollen: attraktive, interessante und auch kurzweilige Veranstaltungen, etwas zum »Mitnehmen«, viel Networking und gute Laune! Da sind 200 Kilometer Umweg nichts. Ganz bewusst war als Dinnerspeaker mit Lars Haider, dem Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, jemand ausgesucht worden, den man nicht ohnehin regelmäßig in der Immobilienwelt sieht. Haiders Thema: »Die Zukunft der Zeitung!«. Eigentlich aus der Zeit gefallen, wo sich unsere Kongresse doch sonst nur noch mit Facebook, Twitter, Blogs & Co. befassen. Haben sie denn eine Zukunft, die Zeitungen? Beredt, witzig und unterhaltsam kam der führende Vertreter des Hauses Axel Springer zu einer positiven Antwort, zeigte auf, wie sich die Printmedien verändern, sich selbst ergänzen durch Online-Angebote. Ob aber wirklich jemand auf die Idee kommen wird, 9,50 Euro pro Monat für einen stadtteilbezogenen Internetnachrichtendienst zu bezahlen, wie Haider sich das vorstellt? Das Publikum zeigte sich eher konservativ: Einer der Teilnehmer monierte, dass Haider die Gesellschaftskolumne abgeschafft hatte (Haider: ewig dieselben 30 Gesichter!), ein anderer vermisste Inhalte, zu viele, riesige Fotos (von Haider vehement verteidigt). Nach einer Viertelstunde lebhafter Diskussion – wenn’s am schönsten ist, nicht, wenn keinem mehr was einfällt – ging’s in den Networkingteil des Abends über, Flying Dinner, schöne Weine - und das alles für nur 50 Euro pro Person in der exklusiven Hanse Lounge mitten in der schönsten Stadt der Welt! Ein Beitrag von Dr. Kersten Rosenau, Gründer und CEO der First Christmas by ROSENAU GmbH, -Regionalbeauftragter Hamburg GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . VOR ORT Neuer Chairman des ICSC European Advisory Board Das Ringen des alten Europa um einen einheitlichen Auftritt seiner Politiker auf der Weltbühne lässt sich jeden Tag in den Nachrichten beobachten. Europa ist ein bunter Flickenteppich aus vielen verschiedenen Europäern. Dieses Streben nach Einheitlichkeit wird sich auch in der Arbeit widerspiegeln, die der CEO der Hamburger ECE, Alexander Otto, in seiner Funktion als neuer Chairman des European Advisory Board beim International Council of Shopping Centers (ICSC) übernommen hat. »die Informationen zu analysieren und die Ergebnisse den Mitgliedern verfügbar zu machen.« Denn von solchen Datenbanken und Studien würden alle Mitglieder profitieren. Darüber hinaus sieht Otto den ICSC als »perfekte Plattform«, den Know-how-Transfer zwischen Europa, Amerika und Asien voranzubringen. Denn immer mehr Spieler in der Handelsimmobilienszene – vom Einzelhandel über die Entwickler bis hin zu den Investoren – agieren heute global – immer auf der Suche nach Wachstumsmärkten. Es sei aktuell einfacher, Daten über den US-Shopping-Center-Markt zu beziehen als über den europäischen, bringt Otto die Ausgangslage auf den Punkt. Dabei haben alle Mitglieder des europäischen ICSC ein umfangreiches Marktwissen. »Dieses gilt es, beim ICSC zu vereinen«, umreißt der neue Chairman eine der wichtigsten Aufgaben des Verbands, Die Zeit, in der Alexander Otto den Stab von seinem Vorgänger Marcus Wild, Chef der SES Spar European Shopping Centers, übernommen hat, ist geprägt von den Unsicherheiten über die Entwicklung im EuroRaum und der Krise in der Finanzwirtschaft. In diesem Umfeld sieht Otto vier zentrale Herausforderungen: »Die Märkte für Fremdkapital werden enger, ältere Shopping Center weisen einen erhöhten Modernisierungs- und Restrukturierungsbedarf auf, der Wettbewerb zwischen stationärem und Online-Handel wird weiter zunehmen und die Globalisierung und Konzentration in der Shopping-Center-Branche macht auch vor dem Asset Management großer Handelsimmobilien nicht Halt.« Und auch die Partizipation des ICSC, der in Brüssel ein Büro unterhält, am Meinungsbildungsprozess in der EU gehört laut Otto zu den wichtigsten Zielen. Der Verband müsse sich politisch noch stärker vernetzen, um der Branche in der EU und den Mitgliedsländern mehr Gehör zu verschaffen. »Schließlich ist es Aufgabe der EU, innerhalb der Staatengemeinschaft für freien Marktzugang zu sorgen«, so Otto mit Blick auf die Restriktionen in einigen EU-Staaten, durch die ausländische Marktteilnehmer benachteiligt werden. »Diese muss die EU beseitigen und für deutlich mehr Transparenz in der Genehmigungspraxis für Immobilienentwicklungen sorgen.« Das erfordert aus Ottos Sicht aber auch, dass der ICSC noch geschlossener auftritt. Es sei für den ICSC wichtiger denn je, nach außen mit einer Stimme zu sprechen und die Kooperation mit der EU zu vertiefen. Ein Gespräch mit Alexander Otto, ICSC Chairman, geführt von Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin »Handelsimmobilien Report« GCM 2 / 2012 german council . VOR ORT Größe allein reicht nicht Eindrücke von der ICSC Konferenz in Berlin Nach 12 Jahren fand erstmals wieder im April 2012 die europäische ICSC Konferenz in Deutschland statt. Mit gut 600 Teilnehmern – darunter rund 120 deutsche Vertreter der Handelsimmobilien und Shopping-Center-Branche war es einer der erfolgreichsten Europa-Konferenzen, so Michael Kercheval, Präsident und CEO des ICSC. Der GCSC hat sich im Vorfeld und auch während der Konferenz vielseitig bei der Planung und Konzeption eingebracht und ebenso die vierseitige Shopping-Center-Beilage in der WELT organisiert. Es war nicht nur das Interesse an dem provokanten Thema »Is big beautifull?«, sondern am deutschem Standort insgesamt, der weltweite Aufmerksamkeit genießt, wenn es um Erfolge in der Shopping-Center-Branche geht. Viele verschiedene Themen wurden diskutiert und wir fassen im Folgenden die Stimmung und die Aspekte der Konferenz zusammen. Thema No. 1 war: Was sichert einem Shopping Center im raueren Wettbewerbswind den Umsatz? In verschiedenen Paneldiskussionsrunden und Vorträgen fahndeten internationale Branchenexperten nach Antworten für die verschiedenen europäischen Länder – dabei hatten sie immer das positive Beispiel Deutschland vor Augen! Dominanz ist erfolgreich – das beweist Westfields Stratford London. Gegen den 176.500-qm-Koloss – Europas größte Mall – hat der umliegende Handel wenig Chancen. So gesehen ist Verkaufsflächendimensionierung sowohl eine Frage von Profitmaximierung als auch von Ethik. Denn ohne gesunde Limitierung können mancherorts Fußgängerzonen und Stadtplanung in Bedrängnis kommen. »Ist groß schön?« titelte denn auch die Konferenz und forderte auf, Erfolgsstrategien auf den Zahn zu fühlen, denn Flächengrößen haben weltweit Auftrieb – allein in Südamerika werden derzeit 200 Mallgiganten gebaut. Im urbanen Europa sind Baugenehmigungen über 100.000 qm hingegen rar, nehmen aber vor allem in Süd- und Osteuropa zu. Deutschland setzt hingegen mit sinkenden Durchschnittsgrößen auf nun 27.000 qm den bemerkenswerten Gegentrend, konstatiert Kongressvorsitzender und Geschäftsführer DTZ Polen Patrick Delcole in seiner Eröffnungsrede. »Die Center der 7. Generation sind Investitions- und Innovationsmotor für Städte, die nach Integration und Auflösung der Grenzen zwischen Stadt und Center streben«, bricht GCSC Vorsitzender und Savills Handelsberater-Chef GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . VOR ORT Stephan Jung eine Lanze für einen Entwicklerethos, der Nachhaltigkeit statt kurzfristige Gewinne maximiert. Die Krise gibt konservativen Entwicklungsansätzen Recht: Investoren bevorzugen derzeit Objekte in Ländern, die der kopflosen Flächenvermehrung entsagen. Neben Nachhaltigkeitsfragen beschäftigte die anwesenden Experten der Einfluss aktueller betriebswirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen: Gewinnt Größe auch dann noch, wenn Onlinehandelsumsätze weiter steigen? Oder wenn die Europapolitik überzeugende Lösungen für Schuldenkrise und Währung schuldig bleibt? Dass einschneidende Umbrüche ihre Schatten vorauswerfen und Innovation nötiger tut denn je, darin waren sich alle Anwesenden ebenso einig wie in der Ansicht, dass Größe auch weiterhin wichtiger Umsatzgarant ist. Ungeklärt blieb allerdings unter den internationalen Experten, wo die umsatzsichernden Quadratmeter aufhören GCM 2 / 2012 und ungehörige Flächendominanz beginnt. So gesehen gab es keine Patentrezepte, welches für alle Städte Europas gleichermaßen gelten könnte, aber vielfältige Denkanstöße: Groß ist relativ und nur im jeweiligen Stadtumfeld sinnvoll zu definieren! Darin waren sich das Planerpanel mit Chris Lanksbury/Chapman Taylor, José Quintela/Sonae Sierra und Toni Joergens/ESP einig. Ratschäge: Nutz Größe für Mischnutzung, das macht sie weniger krisenanfällig, und lass weitläufige Center klein wirken, denn heutige Kunden bevorzugen wohnliches Einkaufsambiente. Wichtiger als Größe ist Schnelligkeit. Wo Veränderungstempo fehlt, wird Masse zur Gefahr, arbeitete der Konsumforscher Dr. David Bosshart vom Gottlieb Duttweiler Institut in seinem Plädoyer für kreativeres Vorgehen heraus. Beispiel: Handelsriesen wie H&M oder Zara german council . VOR ORT sind erfolgreich, weil ihre Designideen innerhalb weniger Tage ver- hängnis, wenn kleine Einheiten höhere Quadratmeterpreise erzielen kaufsbereit im Laden hängen; Media Markt oder Carrefour stolpern und Bewirtung Leerflächen füllt. über ihre eigene Behäbigkeit. Groß wird unschön, wenn es illiquide ist, diskutierten Dr. Frank BilGröße zeigen Betreiber, die Konsumer- und Mieterwünsche antizipie- land/Union Investment, Eric Donnet/AEW Europe, Anne Kavangh/ ren, führte das CEO-Forum mit Gerard Groener/Corio, Alexander AXA Real Estate und Matthias Boning/Mfi auf dem Investment-Panel Otto/ECE und Markus Wild/SES-Spar ins Feld. Wer Malls als Ver- mit Blick auf die Konsolidierung im Amazon-geschröpften Buchhansuchslabor für Konsumverhalten in Echtzeit begreift, weiß schneller, del. Trotz schrumpfender Ladenflächen sind Center mit regionaler was zu tun ist, z. B. Kunden Produktvielfalt und den wachsenden Mo- Dominanz attraktive Invests. nolabels Markenbühnen zu bieten. Groß ist dominant, aber eCommerce omnipräsent! Wer künftig im Größe gewährt Flexibilität. Händler verkleinern ihre Stores und ver- Handel bestehen will, muss die Bricks wie Clicks beherrschen. Das handeln Mieten härter, doch Gastronomen expandieren, denn Ame- sich beides erfolgreich bewerkstelligen lässt, zeigte das italienische rikaner gehen immer öfter essen, berichtete Kimco Reality CEO Da- Modelabel List Fashion, der polnische Media & Modehändler NFI Emvid B. Henry über den US-Markt. Ladenschrumpfung ist kein Ver- pik sowie der polnische Schuhhänder Hegos. Noch unbeantwortet GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . VOR ORT blieb, wie sich eCommerce-Auftritte und Läden markenkonform durchmischen lassen. Kurzum, Handelskonzepte sind im Wandel! Doch wie formulierte Patrick Delcol abschließend treffend: »Nicht wir, sondern unsere Mieter, die Evaluatoren und Investoren sind an vorderster Front. Wir können zunächst nur achtsam verfolgen, was sich entwickelt.« Ein Beitrag von Rahel Willhardt, Journalistin GCM 2 / 2012 VERFÜHRUNG FÜR FORTGESCHRITTENE 20./21. SEPTEMBER 2012 Hotel Adlon, Berlin Mit freundlicher Unterstützung von: In Zusammenarbeit mit: GCM FrühjahrGCM | Sommer 2 / 2012 VERBINDLICHE ANMELDUNG GERMAN COUNCIL . VOR ORT TERMIN Donnerstag, Freitag, ANMELDUNG 20. September 2012 21. September 2012 Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl nehmen wir Anmeldungen nach der »First come – first served«-Regelung entgegen. ORT Hotel Adlon Unter den Linden 77 10117 Berlin Tel. 030-22 61 0 Fax 030-22 61 22 22 German Council of Shopping Centers e. V. Bahnhofstraße 29 71638 Ludwigsburg Tel. 07141-38 80 83 Fax 07141-38 80 84 office@gcsc.de www.gcsc.de GEBÜHR 695,00 € (Mitgliederpreis) 1.390,00 € (Nichtmitgliederpreis) ZIMMERRESERVIERUNG Für die Teilnehmer dieser Veranstaltung besteht die Möglichkeit, bis Ende Juli und anschließend nach Verfügbarkeit auf ein begrenztes Zimmerkontingent zurückzugreifen: Die angegebenen Preise gelten zzgl. 19 % MwSt. (Bei gleichzeitigem Eintritt in den GCSC ist die Congress-Gebühr für Mitglieder zu entrichten.) Hotel Adlon Unter den Linden 77 10117 Berlin Tel. 030-22 61 0 Einzelzimmer 250,00 € zzgl. Frühstück Die Gebühr beinhaltet die Teilnahme, das Mittagessen inklusive Getränke, Snacks, Kaffee und Erfrischungsgetränke während der Veranstaltung sowie das Walking Dinner inklusive Aperitif und Getränke im Hotel Adlon. Arcotel John F. (ca. 17 Gehminuten zum Hotel Adlon) Werderscher Markt 11 10117 Berlin Tel. 030-40 50 46 0 Einzelzimmer 165,00 € inkl. Frühstück HINWEIS: Bei der Veranstaltung wird ein Fotograf vor Ort sein und Fotografien der Teilnehmer anfertigen. Mit der Anmeldung erklären Sie sich damit einverstanden, dass der German Council of Shopping Centers e. V. Fotografien von Ihnen anfertigt und im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit verwendet und verbreitet. Bitte nehmen Sie Ihre Reservierung direkt im jeweiligen Hotel unter dem Stichwort »German Council Congress« vor. Ja, ich nehme am German Council Congress teil Walking Dinner: Ja, ich nehme teil. Nein, ich nehme nicht teil. Ich bin Mitglied bzw. möchte Mitglied im German Council of Shopping Centers e. V. werden und zahle 695,00 € zzgl. 19 % MwSt. Ich bin kein Mitglied und zahle 1.390,00 € zzgl. 19 % MwSt. Name, Vorname Firma Straße PLZ, Ort Telefon Telefax E-Mail Datum Unterschrift GESCHÄFTSBEDINGUNGEN Die Teilnahmegebühr ist sofort nach Erhalt der Rechnung fällig. Bei Stornierung bis zum 31.08.2012 wird eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 150,00 € zzgl. 19 % MwSt. erhoben. Bei Stornierung ab dem 01.09.2012 sowie Nichterscheinen wird die Teilnahmegebühr in voller Höhe fällig. Stornierungen müssen schriftlich erfolgen. Programmänderungen aus aktuellem Anlass behält sich der Veranstalter GCM 2 / 2012 vor. Einlass ist nur nach vollständiger Bezahlung möglich. german council . on tour Study Tour Brasilien 28.03. – 05.04.2012 GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . ON TOUR Study Tour London Die großen neuen Einkaufszentren in der britischen Metropole Oktober 2011 Etwas überrascht sahen sich die rund 20 Teilnehmer der GCSC Study Tour London an, als ihnen der Leiter, Rüdiger Pleus, beim Start im attraktiven Hotel Mandeville verkündete: »So jetzt geht’s auf zur Underground!« Die Benutzung des bestvernetzten Verkehrsmittels in der britischen Metropole hat sich aber als Erfolgsrezept für diese Studienreise erwiesen, weil nicht nur viel Geld und Zeit gespart wurde (und tatsächlich im unterirdischen Getümmel nie ein Teilnehmer verloren ging), sondern auch weil sämtliche innerstädtischen Center auf dem Programm optimal an das Verkehrsnetz angebunden sind. Insbesondere die beiden großen neuen Center des australischen Entwicklers und Betreibers Westfield, White City und Stratford City, setzen in einem für englische Verhältnisse ungewohnten Maß auf die An- und Einbindung in das öffentliche Verkehrsnetz. Hervorragend waren dafür die Voraussetzungen, weil beide Objekte auf ehemaligen Eisenbahnbzw. U-Bahn-Depot-Arealen entwickelt werden konnten. Und letzten Endes ermöglicht seit einiger Zeit in UK nur die gute Anbindung an den ÖV die Entwicklung solcher riesigen Center. Weitere Erfolgsgeheimnisse der neueren UK-Center, aber auch wenig überraschende Schwachstellen ergaben sich für uns im Verlauf der dreitägigen Tour im Rahmen der Besichtigung von insgesamt fünf Objekten ziemlich rasch. Abgerundet wurde die Tour durch einen Rundgang durch die fashionablen Bereiche der Londoner Innenstadt und die phänomenalen LuxusQuartiere im Westend. Gastronomie-Spezialist Rüdiger Pleus hatte natürlich zwischendurch die richtigen Catering-Empfehlungen, neben Riegeln und Softdrinks auf den U-Bahnhöfen gab’s dann als Höhepunkt einen abendlichen Besuch im angesagten Restaurant Hakkasan im bestimmt 2.000 qm großen Untergeschoss eines unscheinbaren Hinterhofanwesens mit einem Weltklasse-Service und interessanter asiatischer Crossover-Küche … Hier nun einige Stichworte zu den besuchten Centern: London White City, Westfield Der australische Entwickler Westfield ist zwar erst seit gut einem Jahrzehnt in Großbritannien aktiv, betreibt dort aber bereits acht Center von insgesamt 124 Centern weltweit. Wir haben die beiden neuesten besucht, White City und Stratford City, zugleich die beiden größten Einkaufs- und Multi-Use-Zentren auf der Insel. Diese beiden Centerentwicklungen weisen jeweils auch umfangreiche Büro-, Hotel- und Wohnanteile auf, abgesehen von dem voluminösen Gastronomie-, Freizeit- und Kulturangebot (Kinos, Bibliothek, Fitness). White City, 2008 in der jetzigen Form und Größe eröffnet, liegt nur etwa vier Kilometer westlich vom Westend bzw. Oxford/Regent Street. Das Gesamtinvestment belief sich auf 1,5 Mrd. Pfund (GBP): Dafür entstanden GCM 2 / 2012 rund 150.000 qm Retail auf zwei Ebenen, ca. 260 Läden, ca. 60 – 70 Restaurants. Der Jahresumsatz 2010 soll sich auf ca. 870 Mio. GBP Umsatz belaufen (bei sechs Stunden Sonntagsöffnung!). Einige Spezifika: • Außen liegende, halb offene Gastronomiezone (Jamie Oliver etc.) • Greenwall als Lärm- und Sichtschutz zur benachbarten Wohnbebauung • Ca. 4.500 kostenlose Stellplätze • Direkter Autobahnanschluss und vier U-Bahnzugänge von zwei wichtigen Linien • Großes zentrales Atrium als Event-Fläche für Großveranstaltungen, z.B. mit Justin Bieber • The »Village« als speziell gestaltete, quasi separate Luxus-Zone (»The Best of West End«), nach Anlaufschwierigkeiten inzwischen sehr gut vermietet und frequentiert (auch durch einen ursprünglich als Nebeneingang konzipierten Eingang) • Im EG Deckenhöhe 5 m; im 1. OG überwiegend zweigeschossige Einheiten mit 8 m Deckenhöhe • Fünf Warenhäuser als Anchor (teilweise dreigeschossig) • Relativ schmales Lebensmittel- und Elektronik-Angebot • Hohe Servicequalität: Concierge Service; Kinderbetreuung; Hands Free Shopping • ca. 250 (!) Mitarbeiter im Management- und Service-Team! german council . ON TOUR Bluewater Im Sinne eines Kontrastprogramms ging’s dann quer durch London in die östliche Suburbia mittels einer schier endlosen Fahrt mit dem Regionalexpress zur ziemlich gottverlassenen Station Greenhithe, von hier dann mit dem Bus direkt in die Kiesgrube, in die vor gut zehn Jahren das seinerzeit viel besprochene und besuchte Center Bluewater vom ebenfalls australischen Entwickler LendLease platziert wurde. Dieses Center beeindruckt immer noch durch seine ausgefallene und aufwendige Innenraumgestaltung, seine Größe (ca. 155.000 qm GLA, ca. 330 Shops, davon drei Warenhäuser) sowie die ca. 11.000 qm für Leisure und Catering (50 Restaurants, drei große Food Courts). Allerdings war sich die Studiengruppe auch einig, dass das Center schon ein bisschen »in die Jahre gekommen« ist und deutliche Abnutzungserscheinungen aufweist, vor allem bei den außen liegenden Freizeiteinrichtungen. Insofern hat Bluewater seinen Zenit vermutlich schon überschritten; immerhin sollen noch ca. 27 Mio. Besucher p.a. kommen (Spitze früher bis zu 30 Mio.), es wohnen aber auch ca. 10 Mio. Einwohner in einem Einzugsgebiet von einer Stunde PKW-Fahrzeit, für die 13.000 PKW-Stellplätze bereitstehen – hingegen kein schienengebundener ÖV, aber ca. 60 Busse/Tag (12 % Anteil ÖV-Nutzer). Die Besucher halten sich in diesem Out-of-the-Town-Center ca. drei bis vier Stunden lange auf. Westfield Stratford City Wieder zurück in der Stadt, empfing uns am nächsten Tag der General Manager der Stratford City, Robert Staniford, dessen Laufbahn alleine schon bemerkenswert genug ist: Er hat seit den ersten Ideenskizzen im Jahre 2006 an der Verwirklichung dieser Mega-Entwicklung mitgewirkt und machte zum Besuchszeitpunkt, vier Wochen nach Eröffnung, einen recht zufriedenen Eindruck. Das Center liegt im Eingangsbereich zum 2012er-Olympia-Gelände im Osten Londons (Motto: »Where East meets Westfield«) mit einer völlig neuen Infrastruktur, in die rund 10 % der Gesamtentwicklungskosten von ca. 1,45 Mio. GBP flossen: oberund unterirdische Bahnanbindungen, Fußgängerbrücken, Busbahnhöfe, Autobahnanbindung usw. Auch hier kann man von einer PPP-Entwicklung sprechen, weil der Entwickler offensichtlich für weite Teile der Infrastruktur verantwortlich zeichnete, die zur Eröffnung weitgehend fertiggestellt war. Das Besondere an diesem Center ist die offene Einkaufs- und Gastronomiezone in direktem Anschluss an die dreigeschossige Mall, die noch deutlich stärker ausgeprägt ist im Schwester-Center im Westen Londons, sodass hier sicherlich von einem echten Hybrid-Center gesprochen werden kann. Westfield hat in Stratford, einem sozioökonomisch GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . ON TOUR eher benachteiligten Teil Londons, das größte EKZ in UK mit ca. 190.000 qm GLA EH, 13.000 qm Restaurants/Leisure, 110.000 qm Büro, drei Hotels mit über 600 Zimmern, 5.000 neuen Appartements im Umfeld geschaffen. Alle Teilnehmer der Besuchergruppe waren überwältigt von der Qualität des Branchenmix (300 Shops, davon zwei Warenhäuser; 70 Restaurants; davon viele mit neuen Designund Gestaltungskonzepten), dem gigantischen Strom von derzeit rd. 200.000 Besuchern pro Tag (!), den Schlangen vor den Restaurants, der Großzügigkeit der Räume und Geschäftslokale. Das Management rechnet aufgrund der Anordnung des Centers zwischen den neuen Regional- und Lokalbahnhöfen (ca. 27 Mio. Fahrgäste pro Monat!) und den olympischen Anlagen im Sommer mit 10 Mio. zusätzlichen Besuchern innerhalb von fünf Wochen. Ausnehmend gut gefallen haben uns die attraktiven Parkhäuser (5.000 Stellplätze), wo alle Fahrzeuge per Kamera erfasst werden, sodass der Stellplatz der Fahrzeuge mittels Touchscreen ermittelt werden kann, das Wegeleitsystem (50 Touchscreens) und die schon bekannten Serviceeinrichtungen von Westfield. Übereinstimmendes Fazit: Sicherlich das derzeit attraktivste Center in Europa. One New Change Ganz anders dieses innerstädtische Center, das uns von der Managerin Charlotte Fletcher sehr charmant erläutert wurde: Ein Büro- und Geschäftshaus (rd. 500 Mio. GBP GIK), auf dem früher von der London Stock Exchange genutzten Areal an einer der historisch bemerkenswertesten Adressen im Herzen der City, direkt gegenüber von St. Pauls. Architekt: Jean Nouvel, der aufgrund der prominenten Nachbarschaft mit aufwendigen Materialien zu punkten versucht. Dreigeschossige Einzelhandelssituation (UG, EG, 1. OG – ca. 20. 000 qm EH, ca. 65 Betriebe) mit eher konventionellem Branchenmix (im UG großer M&S Simply Food, sonst überwiegend Textiler wie H&M, Next, Top Shop, All GCM 2 / 2012 Saints, Mango; im OG Gastronomieschwerpunkt). Darüber 30.000 qm Büro, mit langer Rolltreppe von EG-Bürolobby erreichbar; weitere sehr großzügige Bürolobby im 2. OG. Keine Parkplätze im Haus, Anlieferung im 2. UG. Sehr attraktive, öffentlich begehbare Dachterrasse, erreichbar über zwei Außenaufzüge, mit zwei gastronomischen Betrieben on top, mit tollem Blick zur Kathedrale und über London. Das Mallkonzept ist nicht sehr überzeugend: kreuzförmige Mall mit zentraler Aufweitung im EG, teilweise offen, geprägt durch dunkle Marmorfronten; nicht gut in den Lauf der umliegenden Straßen eingebunden. Die großen Flagship-Stores sind überwiegend nur von außen erreichbar. Seitliche Mall-Äste im 1. OG »Sackgassen« mit nach außen offenen Enden. Höhepunkt dieses Objekts sind sicherlich die beiden seitlich im Obergeschoss angesiedelten renommierten Restaurants Barbecoa (Jamie Oliver, mit eindrucksvoller Metzgerei im EG) und Bread Street (je ca. 1.000 qm mit bestimmt 6 m Geschosshöhe!). St. Pancras Station Den Abschluss der Center-Tour stellte der ca. 150 Jahre alte neogotische Bahnhof St. Pancras dar, in dem heute die Eurostar-Züge ankommen. Das alte Bahnhofsgebäude, das Ende der 1960er-Jahre abgerissen werden sollte, wird heute durch das Marriott Renaissance Hotel und Luxus-Appartements genutzt. In der denkmalgeschützten Bahnhofshalle selbst, seinerzeit der weltweit größte überdachte Raum mit 30 m Firsthöhe, wurden im halboffenen Untergeschoss ca. 9.000 qm für Retail und Gastronomie angeordnet, unter Nutzung alter Backsteingewölbe und -arkaden. Nach umfangreicher Renovierung und Modernisierung in den 90er-Jahren (800 Mio. GBP) heute, zusammen mit dem benachbarten King’s Cross, einer der großen Verkehrsknoten im Norden der Innenstadt (6 U-Bahnlinien, Regionalzüge in mehreren Etagen) mit ca. 1 Mio. Fahrgästen pro Woche. Unser Fazit: sehr schöne Bahnhofsrevitalisierung. german council . ON TOUR Ein Beitrag von Tanja Karg, HafenCity Hamburg GmbH & Günter Muncke, Günter Muncke Immobilienconsulting, Hamburg Das gelungene Center-Besichtigungs-Programm wurde ergänzt durch einen Besuch bei Cushman Wakefield, wo uns die GCSC-Gastdozentin Yvonne Court professionell in die Retail-Situation im Großraum London einführte, die sich weitgehend unbeeindruckt von den rezessiven Entwicklungen in Großbritannien zeigt: Die Nachfrage nach den KomfortLagen am Oxford Circus und nach Luxus-Lokalen im Westend ist ungebrochen, das Angebot geeigneter Läden völlig unzureichend, die Mieten kennen nur einen Trend: nach oben. Man könnte noch viel erzählen über unseren Rundgang bei spätsommerlichem Wetter (Ende Oktober!) durch das spezielle EinzelhandelsBiotop Mount Street mit seinen superexquisiten Marken, das etwas merkwürdig gelegene, völlig werbefreie Gebäude des Retail-Phänomens Abercrombie&Fitch, die einzelhandels-paläontologisch besonders bemerkenswerten Kaufhäuser Liberty’s oder Fortnum&Mason an der Piccadilly, aber das würde dann doch den Rahmen sprengen. Unser Fazit: Man kann weiterhin sehr viel von den mit sehr hoher Professionalität entwickelten und betriebenen britischen Retail-Großprojekten lernen. Aber nicht alles kann man davon auf den Kontinent übertragen. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . on tour 37. Regionaltreffen Großraum Frankfurt 19./20. Januar 2012 Als diesjährige Auftaktveranstaltung fand am 19./20.01.12 das 37. Regionaltreffen im Rahmen des GCSC Neujahresempfangs statt. Ziel während der eineinhalbtägigen Tour war einmal mehr die Rhein-Main-Region mit den Städten Hanau, Ingelheim, Ludwigshafen, Neu-Isenburg und Sulzbach. Unsere erste Station führte uns von Frankfurt aus nach Ludwigshafen in die 2010 eröffnete Rhein-Galerie, welche durch ihre exponierte Lage direkt am Wasser und großen Eventflächen als »Erlebnis-ShoppingCenter« gesehen wird. Mit rund 130 Geschäften auf 30.000 qm, bestehend aus Mode, Wellness, Wohndesign, Literatur, Food Court und einer Markthalle, bietet das Center seinen Kunden einen vielseitigen und spannenden Mietermix. Vom Centermanagement wurden wir zu Beginn in einer kurzen Präsentation über die Eckdaten und Besonderheiten des Centers informiert. Danach konnten wir uns während einer geführten Tour selbst von dessen Vorzügen überzeugen. Ein Highlight ist sicherlich das elliptische Glasdach, das den Innenraum sehr hell erstrahlen lässt und zusammen mit den großen Verkehrsflächen eine tolle Atmosphäre kreiert. Im Anschluss daran ging es in die Rotweinstadt Ingelheim zu einem nicht weniger interessanten Objekt. Ingelheim verfügt durch das weltweit tätige Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim sowie die Nähe zu Mainz und Wiesbaden über eine hohe Kaufkraft, welche bisher in die umliegenden Städte abgeflossen ist. Herr Claus, der Bürgermeister der Stadt, ließ es sich nicht nehmen und präsentierte die Entwürfe persönlich. Ingelheim hat große Pläne und mit dem Projekt »Neue Mitte« bereits einen Teil der Planungen der neuen Innenstadt GCM 2 / 2012 umgesetzt. Die Entwickler HBB und das regionale Unternehmen Molitor haben das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Ingelheim geplant und fertiggestellt. Das Nahversorgungscenter verfügt über ca. 14.000 qm Büro- und Einzelhandelsfläche, als Ankermieter konnten REWE, ein zweigeschossiger C & A Family Store und Müller Drogerie gewonnen werden. Zum Abschluss des Tages ging es in das bereits 1964 eröffnete MainTaunus-Zentrum in Sulzbach. Im vergangenen Jahr wurde das MTZ um 12.000 qm erweitert und zählt nun mit 91.000 qm Verkaufsfläche zu einer der größten Center in Deutschland. Durch die neuen Mieter Apple und Hollister, die strategisch sinnvoll nebeneinander in der Erweiterung angesiedelt wurden, ist ein neuer Magnetpunkt entstanden, der nach ersten Hochrechnungen keine Frequenz von den anderen Lagen abzieht. Die Erweiterung ist der ECE gut gelungen und das MTZ hat weiter an Attraktivität gewonnen. Auf der Busfahrt zurück nach Frankfurt wurden die Vor- und Nachteile der besichtigten Center von allen Teilnehmern aus vielen verschiedenen Betrachtungsweisen analysiert und kontrovers diskutiert. Nach diesem hochinteressanten, aber auch anstrengenden Tag konnten sich die Teilnehmer am Abend auf dem Neujahresempfang des German Council in Frankfurt entspannen und den Tag bei einem guten Glas Wein ausklingen lassen. Die Stadt Hanau machte am zweiten Tag der Tour den Auftakt und begeisterte uns mit einem spannenenden und hochattraktiven Städtebauprojekt, dem »Forum Hanau«. Realisiert wird das Einkaufsquartier german council . on tour von der Hamburger HBB, die sich im wettbewerblichen Dialog durchsetzte. Das Innenstadtquartier Hanau ist das erste Projekt, welches im Rahmen dieses öffentlichen Verfahrens in Deutschland vergeben wurde. Das Forum wird bei Fertigstellung im Jahre 2014 über rund 22.500 qm Einzelhandels-, Gastronomie- und Bürofläche verfügen. Letzter Anlaufpunkt des Tages war das von der ECE gemanagte Isenburg-Zentrum in Neu-Isenburg. Nach der 2011 eröffneten Erweiterung, dem Shopteil West mit einer Größe von 5.500 qm, verfügt das Center über eine Gesamtverkaufsfläche von 44.000 qm. Vom Centermanager wurden wir nach einer kurzen Präsentation durch das Center geführt und über die vorher bestehenden Probleme und die herbeigeführten Lösungen aufgeklärt. Mit Abschluss der Besichtigung des IZ endete das spannende 37. GCSC Regionaltreffen am Nachmittag. Ganz herzlich möchten wir uns, stellvertretend für alle Teilnehmer, bei dem Organisationsteam für den einwandfreien Ablauf sowie bei den Verantwortlichen der besuchten Center für ihre Offenheit und Gastfreundschaft bedanken. Ein Beitrag von Sven Gruber und Sven Kersten, Studenten des CoRE Campus of Real Estate, Nürtingen-Geislingen, -Network Mitglieder Anzeige Die K+S Haustechnik ist ein seit 20 Jahren in der Technischen Gebäudeausrüstung national und international etabliertes Ingenieurbüro. Wir führen Planungsleistungen in sämtlichen Phasen der HOAI von Anlagen aller Größenordnungen in diesen Gewerken der Gebäudetechnik durch: Klima- und Lüftungstechnik Kühlanlagenbau Heizungstechnik Sanitärtechnik Elektrotechnik Energieberatung und Konzepte Umwelttechnik Brandschutztechnik Feuerlöschanlagen Weitere Leistungen: Technische Due Diligences Erschließungsmaßnahmen Technisches Controlling K+S Haustechnik Planungsgesellschaft mbH Egermannstraße 7 53359 Rheinbach Tel.: 02226 8080-0 info@k-s-haustechnik.com www.k-s-haustechnik.com GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . on tour Network Regionaltreffen München 16. Februar 2012 Am 16. Februar 2012 fand die erste Networking-Veranstaltung des Jahres 2012 in München statt. Dem Branchennachwuchs wurde bei dieser Veranstaltung die Möglichkeit für einen Blick hinter die Kulissen des neuen Globetrotter-Stores am Isartor sowie des im Jahr 2011 eröffneten Shopping Centers Pasing Arcaden ermöglicht. Die Teilnehmer erhielten bei Globetrotter München (Store of the Year 2012) eine exklusive Führung durch das Haus im ehemaligen Pelzhaus Rieger. Die Ausbaukosten für das Flagship beliefen sich auf rund 8 Mio. Euro. Seit 1979 überzeugt Globetrotter Ausrüstung mit qualitativem Outdoor-Equipment und hat es nach eigener Aussage über die Jahre geschafft, zum größten europäischen Outdoorhändler heranzuwachsen. Insgesamt betreibt das Hamburger Unternehmen sieben Flagshipstores: Hamburg, Berlin, Dresden, Frankfurt, Köln, Bonn und München. Besondere Highlights der Filiale am Münchner Isartor sind die Kanuteststrecke mit Wasserfontäne sowie die Kältekammer mit angeschlossenem Höhentraining. GCM 2 / 2012 Das Sortiment lässt die Herzen von Outdoor- und Campingfreunden höher schlagen: Funktionskleidung kann im Wind- und Regenkanal und in der Kälteanlage auf Funktionsfähigkeit getestet werden und Kanus direkt vor Ort zu Wasser gelassen werden. Für die kleinen Abenteurer gibt es eine Kletterwand sowie ein 260 qm großes Kinderland. Veranstaltungsflächen für Vorträge, Sonderverkaufsflächen für Markenhersteller, das Büro des Deutschen Alpenvereins (DAV) sowie eine Reisearztpraxis runden das Vor-Ort-Paket ab. Der zweite Programmpunkt führte die Gruppe nach München-Pasing. Dort wurden sie vom Centermanager Christian Zimmermann und dem Gesamtprojektleiter Lars Jähnichen empfangen. Nach einer Führung durch Münchens neustes Einkaufscenter (Eröffnung März 2011) der mfi AG folgte eine detaillierte Präsentation zu Rahmenbedingungen, Bauphase und Vermietung/Marketing des Centers. Auch die Baumaßnahmen des zweiten Bauabschnitts, welcher derzeit in vollem Gange ist, und das Wohnungsangebot auf den Arcaden wurden erläutert. german council . on tour Die Pasing Arcaden befinden sich im wachsenden Stadtbezirk München-Pasing im westlichen Teil von München, ergänzen hier das vorhandene Einzelhandelskonzept und bilden die neue Mitte des Stadtteils. Ein abwechslungsreicher Mietermix wird nach Fertigstellung des neuen Bauabschnitts auf rund 21.000 qm Verkaufsfläche eine bunte Einkaufs- und Erlebniswelt für Kunden aus dem Nah- und Ferneinzugsgebiet darstellen. Die Lage des Centers, an einem der meist frequentierten Umsteigebahnhöfe Deutschlands, ermöglicht die Ansprache vielschichtiger Zielgruppen. Ein Beitrag von Julia Graf, IPH Handelsimmobilien GmbH, Regionalbotschafterin -Network Zum Ensemble der Pasing Arcaden gehört, neben 45 lichtdurchfluteten Wohnungen in gehobener Ausstattung mit Fußbodenheizung und Alpenblick bei gutem Wetter, auch das denkmalgeschützte Gebäude des Bürklein-Bahnhofs. In diesem historischen ehemaligen Bahnhofsgebäude betreibt das Konzept »ALEX« ein Restaurant mit tollem Ambiente. Die Regionalbotschafter des German Councils bedanken sich bei den Firmen Globetrotter und mfi AG für die Unterstützung und freuen sich auf die nächsten Networking-Veranstaltungen u. a. die Network Study tour nach Lissabon vom 5. bis zum 8. September 2012. Anzeige kiddieland.de Kiddieland: Kinderunterhaltung, Ladenbau und Mallvermarktung in einem. Binden Sie Familien und verlängern Sie die Verweildauer im Center. Kiddieland GmbH Tomphecke 40, 41012 Mönchengladbach T. 02161/189799, p.hutten@kiddieland.eu GCM 2 / 2012 Die Nr. 1 für Kids in Einkaufcentren GERMAN COUNCIL . Foren Forum Recht + Beratung Mediation – Konfliktbewältigung jenseits der Gerichte Deeskalation wird bei Bauprojekten zum Schlüsselwort Bürgerentscheide haben schon so manches Shopping-Center-Projekt zu Fall gebracht. »Stuttgart 21« zeigt, wohin es führen kann, wenn sich Bevölkerungsgruppen nicht mitgenommen fühlen. Als Maßnahme der Vermittlung zwischen Konfliktparteien gewinnt die Mediation zunehmend an Bedeutung. Das dürfte durch das neue Mediationsgesetz forciert werden. Die Bilder von den völlig entfesselt gegen »Stuttgart 21« kämpfenden Schwaben bewegten die Gemüter über Wochen. Nicht langhaarige Autonome, von denen aktiver Widerstand zu erwarten war, beherrschten das Bild, sondern viele ältere Stuttgarter stellten sich den Wasserwerfern entgegen. Ein anderes Beispiel sind die heftigen Proteste in den arabischen Ländern, die eins belegen: Basisdemokratie ist in der heutigen Zeit zum gewichtigen Thema geworden. Die Instrumente dieser Bewegung – Facebook oder Twitter – machen es Gleichgesinnten vor allem unter der jüngeren Generation leicht, sich in kurzer Zeit zum Massenprotest zusammenzufinden. Das ist ein Machtfaktor geworden, wie die vielen Umstürze im Rahmen der Arabellion in Nord afrika belegen. Social Media verhilft den Massen zur gelebten Basisdemokratie. Da die Bürger sehr schnell und umfassend ihre Meinung vor einer breiten Öffentlichkeit ausbreiten können, wird »Volkes Meinung« auch bei städtischen Planungsprojekten viel stärker artikulierbar. Zu den Projekten, die im Vorfeld fast immer kontrovers diskutiert werden, gehören innerstädtische Shopping Center. Mit ihrem Branchenmix und ihren modernen Ladenformaten bilden sie ein Schwergewicht, von dem sich etablierte Einzelhändler, Immobilieneigentümer und Immobilienmakler herausgefordert, nicht selten sogar bedroht fühlen. So ist in Städten und Kommunen die Online-Kommunikation für die frühe Diskussion mit den Bürgern über Stadtentwicklung und großflächige Shopping Center Pflicht geworden. Und die Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen, Eva Lose, mahnte im vergangenen Jahr beim Quo-Vadis-Kongress in Berlin: »Partizipation und kurze Entscheidungswege sorgen für nachhaltige Projekt-Umsetzungen.« Dadurch gewinne Meinungsbildung dramatisch an Tempo. Dass Deeskalation bei solch komplexen Bauprojekten zum Schlüsselbegriff wird, belegt einmal mehr »Stuttgart 21«. Der Schlichter und Mediator Heiner Geißler sei erst eingeschaltet worden, als die Fronten bereits verhärtet waren, kritisiert Susanne Seidel, Inhaberin der pm Planungsmediation in Düsseldorf. Deshalb plädiert die Expertin dafür, die Mediation bereits zu Beginn des Planungsverfahrens einzuschalten, um Konflikte erst gar nicht aufkommen zu lassen. Das entspreche ganz dem Grundgedanken heutiger Planungen: die Bürger von Anfang an zu beteiligen. Für den German Council of Shopping Centers (GCSC) war diese Entwicklung bei Planungsverfahren Anlass genug, sich im »Forum Recht und Beratung« unter Moderation von Rechtsanwalt Johannes Grooterhorst von Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte in Düsseldorf mit dem Thema »Mediation« zu beschäftigen. Denn als Maßnahme der Vermittlung zwischen Konfliktparteien nimmt sie in Gerichtsverfahren immer größeren Raum ein. © Foto: Froxx / istockphoto.com Gerade weil dieses Verfahren darauf setzt, alle Parteien an der Lösung mitarbeiten zu lassen, alle ausreden zu lassen, damit sich die Konfliktparteien gegenseitig wahrnehmen können, wie Ursula Grooterhorst, Rechtsanwältin von Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte, es umschreibt, bietet sich die Mediation auch bei komplexen Planungsprojekten wie Shopping Centern an. Immerhin gibt es kaum eine Immobilie, die einen so großen Kreis von Interessenten berührt: Politik, Investoren, Einzelhandel, Bürger, die Nachbarkommunen, Behörden und Verwaltung. GCM 2 / 2012 german council . Foren Während Mediation in den USA laut Ursula Grooterhorst schon seit Langem praktiziert wird, führte sie hierzulande eher ein Schattendasein. Das wird sich ändern, wenn im kommenden Frühjahr in Deutschland das Mediationsgesetz in Kraft tritt. Dann sei es notwendig, so die Rechtsanwältin, bei Erhebung einer Klage in der Klageschrift zu erklären, »ob der Klageerhebung der Versuch einer Mediation oder eines anderen Verfahrens der außergerichtlichen Konfliktbeilegung vorausgegangen ist, sowie eine Äußerung dazu, ob einem solchen Verfahren Gründe entgegenstehen«. Dabei dürfte aus ihrer Sicht gerade für die Immobilienwirtschaft der Nutzen der Mediation groß sein. Im Laufe von Planungsverfahren würden sich viele Möglichkeiten bieten, ein drohendes Konfliktpotenzial durch frühzeitige Mediation zu verhindern. »Anders als bei einem gerichtlichen Verfahren«, so erklärt Ursula Grooterhorst, »ist bei einer Mediation die aktive und eigenverantwortliche Mitwirkung der Konfliktparteien an einer Lösung des Konflikts gefragt.« Es werde nicht nach dem gesucht, der Recht habe, oder nach dem, der Schuld sei. Die Entscheidung werde auch nicht von einem Richter gefällt. Und anders als bei sonstigen Vergleichsverhandlungen werde der Konflikt in Gegenwart eines neutralen Dritten ausgetragen. Dass Meditationsverfahren Geld sparen, belegt eine Konfliktstudie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG. Danach könnten pro Jahr mindestens 25 Prozent der Konfliktkosten gespart werden. Auch Mediationsexpertin Susanne Seidel merkte bei der GCSC-Veranstaltung kritisch an, dass in Deutschland Mediation oft erst angeboten werde, nachdem sich die Konfliktparteien bereits ineinander verhakt hätten. Mit Blick auf die im BauGesetzbuch geregelte Bürgerbeteiligung ist es aus ihrer Sicht jedoch sinnvoll, dass die Menschen die Gelegenheit erhalten, mit den Planern zu diskutieren und damit das Projekt von Anfang an mitzugestalten. der Mietvertrag bis zur Eröffnung des Centers schwebend unwirksam bleibt. Außerdem wies er darauf hin, dass nach einem BGH-Urteil vom 3.8.2011 die Leistung des Centermanagements genau umschrieben und die Kosten der Höhe nach (z.B. auf 4 Prozent der Miete) begrenzt werden sollte. (BGH Urteil vom 3.8.2011) Mit dem Vergaberecht im Städtebau und der Frage, was nach dem »Ahlhorn-Urteil« bleibt, beschäftigte sich Olaf Otting von Gleiss Lutz Rechtsanwälte in Frankfurt/M. Im Fall Ahlhorn ging es um den Verkauf des früher militärisch genutzten Flughafens Ahlhorn, der dem Bund gehörte und sich in der Gemeinde Großkneten befindet, die großes wirtschaftliches Interesse an der gewerblichen Nutzung hatte. Der Vergabesenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf hatte die Bundesrepublik als Eigentümerin 2007 verurteilt, den Verkauf des Geländes nicht ohne eine EU-weite Ausschreibung und ein erneutes ordnungsgemäßes Vergabeverfahren zu vollziehen. Der Europäische Gerichtshof (EUGH) hat diese Entscheidung inzwischen relativiert und klargestellt, dass eine Ausschreibung nur notwendig ist, wenn die öffentliche Hand ein unmittelbares wirtschaftliches Interesse an der Bauleistung hat, z.B. indem sie Eigentümerin der Bauleistung oder des Bauwerks wird. Laut Otting begründen städtebauliche Vorgaben durch die Gemeinde dagegen keine Verpflichtung zur Ausschreibung. Ein Beitrag von Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin »Handelsimmobilien Report« Mediation soll aber, das stellte Seidel, die viele Jahre in der Bauaufsicht gearbeitet hat, klar, das Planungsrecht nicht aushebeln: »Es geht natürlich um Recht und Vorschriften.« Die Mediation müsse mit dem rechtlichen Rahmen zusammenpassen. Sinnvoll ist es aus ihrer Sicht, im Rahmen der Mediation alle Phasen der Projektentwicklung zu begleiten. Dabei kommt es im Interesse der Verständigung darauf an, die grundlegenden Interessen der Betroffenen herauszuarbeiten, damit sie erkennen, worum es für sie eigentlich geht. Rollenspiele, bei denen die einzelnen Gruppierungen die Rolle des jeweils anderen einnehmen, erbringen nach Seidels Erfahrung erstaunliche Ergebnisse. Walter Wiese, Inhaber der Walter Wiese – Architektur Consulting in Aachen, schloss sich der Forderung an, dass Mediationen einen großen öffentlichen Raum einnehmen und kein Verfahren mehr ohne Mediation stattfinden sollte. Wie Ursula Grooterhorst berichtet, erbrachten hierzulande 80 Prozent der Mediationsverfahren ein positives Ergebnis. Mit den Problemen und Fallstricken des Mietrechts in der Projektentwicklung beschäftigte sich Rainer Burbulla von Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte. Er wies darauf hin, wie wichtig es ist, einen Mietvertrag in schriftlicher Form abzufassen und auch genau zu erfassen, was im Einzelnen zum Mietgegenstand gehört. Seien etwa gemietete Parkplätze nicht erfasst, könne der Mietvertrag dadurch unwirksam werden. Das gilt auch, wenn Mietverträge etwa mit Gesellschaften in der Rechtsform der GmbH, AG, GbR oder Erbengemeinschaften geschlossen wurden und nicht alle Gesellschafter unterschrieben haben. Oder wenn im Mietvertrag der Mietbeginn und das Mietende nicht sauber formuliert sind. Mit Blick auf die Anmietung von Verkaufsflächen in Shopping Centern in der Entwicklungsphase machte Burbulla darauf aufmerksam, dass GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Foren Nichts wird so bleiben, wie es ist Forum Marketing: Onlinetrends – Einblicke und Ausblicke Mit knapp unter 40 Teilnehmern war das Forum Marketing am 23./ 24.11.2011 in Frankfurt ordentlich besucht und insbesondere die Marketingfachleute und Webspezialisten aus den Mitgliedsunternehmen waren gekommen. Jeder hat heute ein Handy, arbeitet mit dem Computer nicht nur im Büro, sondern erledigt, von fast jedem Platz der Welt aus, seine Geschäfte und kommuniziert ebenso mit seinem privaten Netzwerk via Facebook, Xing & Co. Was vor 25 Jahren – einem vierteljahrhundert – schier undenkbar war, ist heute Realität. Ist nun das Ziel erreicht, die Zukunft da? Nein, wir befinden uns eigentlich erst ganz am Anfang einer spannenden, völlig offenen und auch sehr schnellen Entwicklung. Wie können wir da mithalten und verstehen, wo »vorne« ist? Was bedeuten diese Ideen und Produkte für die Konsumenten und für unsere Unternehmen? Wer wird unser Wettbewerber sein, wenn alles online denkt? Viele Fragen – oft auch mit eigenen Existenzängsten verbunden – dürften in den Köpfen der Unternehmenslenker aber auch, sicher unterschiedlich ausgeprägt, in den Köpfen der Menschen weltweit kreisen. Globalisierung wird eben nirgendwo besser sichtbar als im Web. media GmbH, Stuttgart. Auch hier wird deutlich: Die Reise hat erst begonnen, der Kreativität scheinen kaum Grenzen gesetzt und die Animationstechnik erfindet ständig neue Wege, um uns zu beeindrucken! Was bleibt, ist große emotionelle Begeisterung – der Ursprung des Filmes wirkt auch hier. Was aber machen, wenn der Nachbar die gleiche Technik zur Begeisterung seiner Kunden einsetzt? Und wann ist Schluss? Wann wird sich der Kunde abwenden, weil es zu viel von zu vielen gibt und der Unterschied nicht mehr deutlich wird? Noch ist es nicht so weit. Man darf also gespannt bleiben auf neue Ideen. Der heimliche Shooting Star des Tages war Patrick Breitenbach. Am Morgen hatte er erst von seinem Arbeitgeber VOK Dahms Consulting GmbH aus Wuppertal von seinem Einsatz als Redner erfahren. Das an sich ist schon sportlich. Aber es war sein erster Arbeitstag! Sicher im Thema, professionell im Auftritt und unglaublich sympathisch führte Patrick Breitenbach uns die Schnittmenge Online und Eventkultur, Livemarketing vor. Als ein ebenso »Digital Native« hatte man zeitweise das Gefühl, er würde nur über das plaudern, was er gerne macht, und dies mal kurz jemand erklären. Beeindruckende Zahlen und spannende Projekte, bei denen online Marken und deren Events zum Leben erweckt werden, rundeten den Vortrag ab. Ein perfekter erster Arbeitstag! Thomas Gawlitta, Geschäftsführer von Gawlitta Digitale aus Berlin, erkennt man schon von Weitem als »Digital Native« – eine »Menschenrasse«, denen der Umgang mit den neuen Medien als eines der natürlichsten Sachen der Welt erscheint. Kein Katalog mehr zu Präsentation des Unternehmens in der Taschen – ein Tab von Apple ist 1000 Kataloge in einem. In seinem Vortrag stellt er fest: »Digitale Kommunikation wird mobil, emotional und social!« Aktuelle Beispiele wie ein Living Lifestyle Test eines großen Maklerhauses oder auch die Plattform »Styleupyouroffice.com« zeigen in etwa den Punkt, wo die Berliner Webkreativen gerade sind und wo möglicherweise vorne ist. Man könnte meinen, wenige, fast manchmal unbekannte Kunden zieren den Erfolgsweg solcher Ideen – oder sind dort alles schon neue Unternehmen, die es vorher gar nicht gab? In Hamburg und Berlin gibt es bundesweit die höchste Quote an Startups im Webbusiness. Das dürften nicht nur Dienstleister sein, sondern sind, wie das Beispiel Zalando es zeigt, völlig neue Unternehmen. Gawlitta wartet nicht – er macht einfach. Ist das der Unterschied zur Old Economy? Ist das erfolgreich? Fragen, Antworten und Networkzeit beim Mittagessen und der dann folgenden Fahrt zum Loop 5 nach Weiterstadt halfen den Teilnehmern, das Erfahrene einzusortieren und weiterzuverarbeiten. Starre Websites waren gestern – das bewegte Bild mit Ton erfährt eine wahre Renaissance! Während der Satz des einen Warner Brothers (1927) »Wer zur Hölle will Schauspieler reden hören?« noch im Ohr klingt, wird Kopfkino heute auf jeder professionellen Website geboten. Einer, der sich damit auskennt, ist Mirko Völker von fischerAppelt, tv Den Abschluss des interessanten Tages bildete der Vortrag »Das Web im Blick – Social Media Monitoring als Element einer guten OnlineStrategie« und die anschließenden Diskussion mit Prof. Dr. Lars Harden. Er ist Geschäftsführer von »aserto Kommunikationsanalysen und Beratung« in Hannover und nebenberuflich Professor der Hochschule GCM 2 / 2012 Futuristisch passte der Besuch des Loop 5 zum Tag. Gewerbegebiet auf der »Grünen Wiese« und drinnen dann eine andere Welt. Die Anfahrt mit dem Bus bis vor die Tür kam einer Zeitschleuse gleich. Fliegen, als Thema umfassend inszeniert, beeindruckte die Geführten im Center. Imbiss auf eigene Faust – Currywurst mit dem mitreisenden FAZ Immobilienredakteur Steffen Uttich im Foodcourt – was will ein hungriges GCSC Mitglied mehr? Zurück im Tagungshotel führt uns Ralf Schwarz, Geschäftsführer der Center Scout GmbH, Bensheim, die aktuelle Entwicklung der APP Industrie vor. Interessant besonders die ersten Gehversuche von Kommunen, um das Stadtmarketing auf aktuelle Augenhöhe mit dem Konsumenten zu bringen. german council . Foren Osnabrück. Für die Kunden von aserto befasst er sich vor allem mit deren medialer Präsenz und der Entwicklung erfolgreicher Kommunikationsstrategie. Genau hinschauen, wer eigentlich meine Zielgruppe im Web ist, was die mit meinen Themen macht, wo wie darüber diskutiert wird und welche Konsequenzen dies für die eigene Kommunikationsstrategie haben sollten. Hier bekamen die Teilnehmer einen tiefen Einblick in den strategischen Teil der sichtbaren Onlinekommunikation. Und wer gut zuhörte, erkannte: Ohne eine solche strategische Ausrichtung und ständige Optimierung kann kein Sieg um die Gunst der Kunden errungen werden. Klug ist daher, nicht nur den bunten Bildern und technisch faszinierenden Möglichkeiten zu folgen, sondern diese immer ganzheitlich und nachhaltig – wie ein Hamburger Kaufmann es täte – vorzunehmen. »Das Thema wird uns weiter begleiten und wir werden es in jedem Forum Marketing einbauen«, sind sich die beiden Forenleiter Prof. Dr. Johannes Busmann und Ingmar Behrens sicher. Ein Beitrag von Ingmar Behrens, -Pressesprecher Anzeige EXPERTEN FÜR EINZELHANDELSIMMOBILIEN Die GRR Real Estate Management GmbH ist ein auf Einzelhandelsimmobilien in Deutschland spezialisiertes Immobilienunternehmen mit den Leistungsschwerpunkten Asset Management, Property Management und Transaction Management. Aktuell betreut GRR Real Estate Management für internationale Immobilieninvestoren ein Immobilienvermögen von rund 1 Milliarde Euro, bestehend aus 290 Einzelhandelsimmobilien, hauptsächlich Fachmarktzentren, Vollsortimenter und Lebensmittel-Discountmärkte. We take care of your portfolio. GCM 2 / 2012 GRR Real Estate Management GmbH | Wetterkreuz 15 | 91058 Erlangen | Tel. +49 . 9131 . 920 08 - 810 | info@grr-gmbh.de | www.grr-gmbh.de GERMAN COUNCIL . Foren »Ich will (doch nur) Euer Bestes!« Forum Centermanagement, Düsseldorf, 10.02.2012 Das erste Forum Centermanagement in 2012 widmete sich dem Thema Der Centermanager: Werte erhalten und langfristig investieren – Ich will (doch nur) Euer Bestes! Dieses Thema versprach interessante Inhalte und war mit fast 50 Teilnehmern eine sehr gut besuchte Veranstaltung. Bereits am Vorabend traf sich ein Großteil der Teilnehmer im Restaurant »Victorian« zu einem geselligen Dinner mit herausragendem Essen und interessanten Gesprächen. Hier wurden alte Kontakte vertieft und neue geknüpft. Nach einer herzlichen Begrüßung aller Teilnehmer durch die Forumsverantwortlichen Susanne Zimmermann, SEC Centermanagement GmbH, und Lars Samman, stilwerk Centermanagement GmbH, eröffnete Christoph Stoll, Center Manager Donau Zentrum Wien – Unibail-Rodamco Group, mit dem Thema »Ich seh´ es zuerst« die Veranstaltung im Intercontinental Hotel Düsseldorf. Moderiert wurde das Forum von Peter Glöckner, Geschäftsführer RGM Retail GmbH. GCM 2 / 2012 Das Donau Zentrum wurde seit seiner Eröffnung in 1975 stetig erweitert und ausgebaut. Nach dem letzten Umbau und einer vollumfänglichen Revitalisierung ist es nun mit über 260 Markenshops auf 119.000 qm ein Besuchermagnet für die gesamte Region. Die letzte Umbaumaßnahme mit einem Investitionsvolumen von 160 Millionen Euro beinhaltete die Kompletterneuerung des Centereingangs durch eine markante Lichtinstallation und die Aufwertung der Mall durch zahlreiche Instandhaltungsmaßnahmen. Zudem wurde das bestehende Center um weitere 28.000 qm erweitert. Der Vortrag gab den Teilnehmern zahlreiche nützliche Anregungen zu den Themen »Wohlfühlatmosphäre«, »Design« und »Erhöhung von Aufenthaltsqualität«. Laut Stoll liegen die wichtigsten Stellschrauben eines Centermanagements in den Punkten »Erweiterung der Altersstruktur durch Ansprache sämtlicher Kundengruppen«, »Verlängerung der Aufenthaltsdauer« und »Erhöhung des Durchschnittsbons«. Es muss dem Center Manager gelingen, in dem Dreieck Eigentümer / Mieter / Kunde sämtliche Parteien zu überzeugen. german council . Foren Frisch gestärkt und um zahlreiche Kontakte reicher, kamen die Forumsteilnehmer aus der Mittagspause, wo sie ein spannender Vortrag des Handelsexperten Peter Fuhrmann, Peter Fuhrmann Consulting, mit dem Titel »Wie erkläre ich es meinem Investor« erwartete. Peter Fuhrmann erläuterte aus seiner langjährigen Erfahrungen die Vorteile eines professionellen Centermanagements für die Handelsimmobilie, um eine nachhaltige Bewirtschaftung des Objektes zu ermöglichen. Zukünftig werden Mieter nicht mehr in der Lage sein, zwischen 7 und 8 Euro / qm für Betriebs- und Nebenkosten zu bezahlen. Generell hält Peter Fuhrmann ein Umdenken bei den Investoren für unumgänglich. Die Immobilien müssen nach ihrem tatsächlichen Wert beurteilt und bewertet werden und nicht nach reinen Ertragswerten. Die aktuelle Bewertungsmethodik führt aus seiner Sicht dazu, dass Eigentümer nicht ausreichend in die Immobilie investieren, da zukünftige Investitionen beim Kaufpreis nicht bzw. nicht angemessen berücksichtigt werden. Mit seinem Vortrag »Was kann, was muss« entführte Norbert B. Löffler, Leiter FM-& Energie Consulting (EPM Assetis GmbH), das Auditorium in den Bereich des technischen Objektmanagements. Speziell die Themen »Nachhaltigkeit« und »Trinkwasserhygiene« standen im Mittelpunkt. Durch einfache Maßnahmen wie die Anpassung von Schaltzeiten bei Wärme, Kälte und Allgemeinstrom und Justierung der Anlagen können bis zu 20 Prozent Betriebskosten eingespart werden. Hierzu sind meist keine technischen Umbauten erforderlich. Eine Überprüfung der Anlagen auf Einsparpotenziale, so Löffler, kostet ca. 1.500 Euro, kann jedoch ein Einsparungspotenzial von bis zu 35.000 Euro zur Folge haben. Die neueste Rechtsprechung im Bereich der Trinkwasserqualität stellt eine Verschärfung der Verordnung für Eigentümer und Betreiber von Gewerbe- und Wohnimmobilien dar. Löffler zeigt auf, dass und in welchen Bereichen der Betreiber / Eigentümer zukünftig sehr viel stärker in der Haftung ist, sollte es zu Versäumnissen in Bezug auf die Hygienevorschriften kommen. Hauptgefahrenquellen liegen vor allem in Leerstandsflächen, Leerleitungen, Defiziten aus der Bauzeit etc. Verschiedene Möglichkeiten zur Vorbeugung wurden erläutert. Im letzten Vortrag vor der Mittagspause überzeugte Peter Knopf, Geschäftsführer Centrum Projektentwicklung GmbH, seine Zuhörer, dass »Investieren und dadurch Sparen« die Devise der zukünftigen Centerentwicklung darstellen muss. In seinem Vortrag legt Peter Knopf das Augenmerk auf die Wichtigkeit der »intelligenten Material- und Baustoffauswahl«. Ein höheres Investment in der Bauphase verringert die laufenden Kosten im Betrieb. So sollten vor allem die technischen Anlagen im Hinblick auf neueste Technik, Nutzerfreundlichkeit und Bedienbarkeit sowie die Thema Sicherheit, Sauberkeit und Events bereits in der Planungsphase berücksichtigt werden. Bestenfalls werden das FM-Unternehmen und die Betreibergesellschaft bereits in der Planungsphase mit in den Prozess einbezogen. So kann durch ein vorerst erhöhtes Investment eine wirtschaftliche und nachhaltige Bewirtschaftung der Immobilien erfolgen. Auch kleine Investitionen, wie zum Beispiel zur Schaffung von Atmosphäre im Parkhaus oder von sympathischen Aufenthaltsbereichen in der Mall, führen zu einem hohen Mehrwert durch höhere Kundenumsätze im späteren Betrieb des Objektes. Seine Punkte erläuterte Christoph Stoll am Beispiel »Forum Duisburg«. Den Abschluss der überaus interessanten Tagung bildete der Vortrag von Berthold Freiherr von Thermann, Vice President und Direktor Retail Properties bei der Archon Group Deutschland. Berthold von Thermann berichtete ohne Präsentation und ging insbesondere auf die Kernthemen der Vorredner aus Sicht der Investoren ein. Im Fokus lagen seine Ausführungen hinsichtlich der Prüfung der Ankaufunterlagen. Hierbei stellt er folgende Themen in den Vordergrund: Betriebskostenabrechnung im Hinblick auf Höhe der umlage-/ nichtumlagefähigen Kosten, Abrechnungsfristen und Transparenz der Kostenarten bzw. deren Plausibilität, Ermittlung der Marktmiete des Kaufobjektes als Benchmark zur Kapitalisierung anstatt der gemäß aktuellem Mietvertrag erzielten Grundmiete sowie Angaben über Durchschnittsmieten pro Quadratmeter, Umsatzmieten und Frequenzen. Berthold von Thermann betonte, dass sogenannte »Blindkäufe«, wie sie noch in 2007 / 2008 erfolgten, ohne fundierte Due Diligence heute undenkbar seien. Mit diesem Vortrag endete das erste Forum Center Management 2012. Die Teilnehmer waren von der bestens organisierten Veranstaltung sowie von den zahlreichen, spannenden Vorträgen begeistert. Am Spätnachmittag traten sie ihre Rückreise mit der Versicherung an, bald eine weitere Veranstaltung aus dem Kalender des German Councils zu besuchen. Ein Beitrag von Julia Graf, IPH Handelsimmobilien GmbH, Regionalbotschafterin - Network GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Foren Forum Leasing und Vermarktung Hamburg, 9. März 2012 Bereits zum dritten Mal in Folge präsentierte der German Council of Shopping Center (GCSC) am 9. März 2012 das Forum Leasing und Vermarktung. Über siebzig Branchenkenner kamen im stilvollen Ambiente des Überseeclubs in Hamburg zusammen, um mit nationalen wie internationalen Spitzenreferenten über die Headline »Neue Wege für ShoppingCenter« zu diskutieren. Organisiert und moderiert wurde diese Forenreihe von Klaus Striebich, Managing Director Leasing bei ECE Projektmanagement und Vorstand im GCSC e.V., sowie Frank Pöstges-Pragal, Geschäftsführer der CentrO Management G.m.b.H. Robert Bonwell, CEO Einzelhandelimmobilien EMEA bei Jones Lang LaSalle, stimmte das Publikum intensiv auf das Thema mit der Zukunftsstudie »Retail 2020« ein. Diese hinterfragt die Herausforderungen des europäischen Einzelhandels innerhalb der nächsten Dekade und stellt sie in den Kontext der sich rasant verändernden globalen Einzelhandelslandschaft. Folgende fünf »Key Lessons« heben die Einzelhandelsexperten von Jones Lang LaSalle als Fazit ihrer Studie hervor: Key Lesson 1: Digitale und interaktive Kommunikation beeinflussen das Einkaufsverhalten Gut informierte Konsumenten nutzen mobile Kommunikationsmittel, um ihre Einkaufs- und Produkterfahrungen publik zu machen. Kunden GCM 2 / 2012 tauschen sich mit Gleichgesinnten aus und können dabei eine erhebliche Reichweite erzielen. Fakt ist also, dass inzwischen etablierte »Technologien« wie Facebook, Twitter und Co heute nicht nur als einfache Anforderung im Werbe- und Kommunikationsbereich im B2C-Geschäft gelten, sondern vielmehr als Mentalität der dialogorientierten Kundenkommunikation wahrgenommen werden muss. Key Lesson 2: Verbraucher erwarten ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, was Chancen, aber auch Risiken birgt Die Erwartungshaltung der Verbraucher im Hinblick auf ein klares Bekenntnis des Einzelhandels zur Ökologie und Nachhaltigkeit wird wachsen. Schon heute bewirken entsprechende Investitionen Imagegewinne und niedrigere Betriebskosten. Zukünftig wird Nachhaltigkeit auch im Bau und Betrieb von Shopping Centern einen immer höheren Stellenwert einnehmen. Somit werden vermehrt Umstrukturierungsund Revitalisierungsmaßnahmen in den Fokus von Projektentwicklern und Investoren rücken. Key Lesson 3: Kundenbindung durch Individualität, Partnerschaftlichkeit und Fachkompetenz Erfolgreiche Handelskonzepte antizipieren gesellschaftliche Trends und greifen diese im Sinne der Kundenbindung auf. Hierzu zählen Aspekte wie Lebensstile, Design oder Nachhaltigkeit. Es geht künftig weniger um die reine Bedürfnisbefriedigung als vielmehr um Individuali- german council . Foren tät, Service und Fachkompetenz. Händler müssen ihre Unterhaltungsfähigkeiten unter Beweis stellen, Center müssen das Shoppen zum Erlebnis machen und Verweilqualität schaffen. Flexible Formate und Strukturen stehen im Vordergrund, die stetig ihre Anpassungsfähigkeit und Kundennähe unter Beweis stellen müssen. Key Lesson 4: Kundenbindung wird zukünftig eine täglich neue Herausforderung Die Unberechenbarkeit der Kunden und die Selbstbestimmung ihrer Kaufentscheidungen nehmen zu. Die Verbraucher sind anspruchsvoller als je zuvor und gewinnen gegenüber Händlern und Herstellern an Verhandlungsmacht und Einflussmöglichkeiten, nicht zuletzt durch Kommunikationsplattformen wie Facebook, Twitter o. ä. Durch eine klare Markenpositionierung, unterstützt durch professionelles Trend‑ scouting, regelmäßige Audits und innovative Produktentwicklungen kann Kundenbindung erfolgreich sein. Key Lesson 5: Gute Qualität wird sich bewähren Laut der Zukunftsstudie sind bis zu 30 % der Retailflächen aller Industrieländer in ihrer heutigen Form veraltet. Der Expansionsbereich konzentriert sich demnach mehr und mehr auf gut strukturierte Highstreets und moderne Shopping Center, die ihren aktuellen und zukünftigen Ansprüchen gerecht werden. Diese Polarisierung führt dazu, dass sich Investoren zukünftig intensiv damit beschäftigen müssen, wie sie ihre Assets positionieren wollen. Um den wachsenden Risikofaktor Leerstand zu vermeiden, muss entweder (wenn überhaupt bautechnisch möglich) investiert werden, um sich den neuen Gegebenheiten anzupassen, oder ein Downgrading der Mieten stattfinden, um Flächen weiterhin bespielen zu können. Wie heute neue Medien innovativ eingesetzt werden können, zeigte Dr. Hans-Ulrich Sachenbacher von Jochen Schweizer mit dem Pilotprojekt seines »1 mm Shops«. Vorbild war hier der Lebensmittelkonzern Tesco, der im Sommer 2011 große Plakate mit ca. 500 Frische- und Convenienceprodukten in einer U-Bahnstation in Südkorea platzierte. Die Produkte werden mit QR-Codes (Quick Response Codes) markiert, die mit dem Smartphone gescannt werden können und die Ware somit direkt im virtuellen Warenkorb landet. Innerhalb von vier Monaten gab es 600.000. Downloads der App und die Onlineverkäufe stiegen um 200 % im Juli 2011 im Vergleich zum April 2011. Die Umsetzung des »1 mm Shops« (was lediglich die Dicke des Plakats symbolisieren soll) erfolgte auf ähnliche Art und Weise. In Ingolstadt platzierte man während der KW 49 – 51 2011 ca. 70 Plakate an Bushaltestellen o. ä., die einen Geschenke-Kiosk mit ca. 10 Produkten von Jochen Schweizer darstellten. Ziel war es, die Wartezeit der Passanten zu nutzen, um auf die Produkte aufmerksam zu machen und hiermit die Onlineverkäufe in der Weihnachtszeit zu steigern. Einer vielversprechenden Umsetzung folgte jedoch ein ernüchterndes Ergebnis: Die Umsätze wurden nur minimal gesteigert. Die Bestellungen durch Plakatwerbung erhöhten sich im Aktionszeitraum von 0,4 % auf nur 3,5 %. Was hat man hatte falsch gemacht? Sollte man diesen Test fortsetzen? Nach der Meinung von Dr. Sachenbacher sollte man vor allen Dingen eines: aus Fehlern lernen! Man hatte u. a. In der Mall wird der Verkauf zum Event Individuelles Design, ein Höchstmaß an Qualität und eine Funktionalität, die ihresgleichen sucht, zeichnen alle unsere Shopsysteme aus. Profitieren auch Sie von einem sehr speziellen und langjährigen Erfahrungspotential, das bereits das who`s who der Shopping-Center-Szene nutzt. VERMIETUNG LEASING VERKAUF GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Foren In die Welt der Coca-Cola-Automaten entführte Stephan Lilkendey, Leiter Operating im Verkaufsgebiet Ruhrgebiet-Westfalen. Durchschnittlich trinkt jeder Deutsche 42 Liter Cola im Jahr. Doch man muss auch lernen, seine Kunden immer wieder neu für das Produkt zu begeistern! Da das Produkt gleich bleibt, muss also am Auftritt gearbeitet werden. Dies versteht Coca Cola par exellence wenn es darum geht, mit innovativem Automatendesign den Kunden neugierig zu machen und vom Kauf zu überzeugen. Frei nach dem Motto »Der Shopper sucht nicht, er findet« entwickelt Coca-Cola themenspezifische Motive für die Automaten, die sich ihrem unmittelbaren Umfeld anpassen. So wurde für die Berlinale ein roter Teppich vor den Automaten gelegt oder aber am Flughafen eine Gangway vor dem dort benannten »Board Refreshment«-Automaten platziert. Mit der Platzierung eines Coca-Cola-Automaten in Shopping Centern sieht Stephan Lilkendey folgende Vorteile für den Betreiber: Zum einen können zusätzliche Umsätze generiert und zum anderen Flächen attraktiver genutzt werden. Für die Kunden im Center bedeutet dies eine bessere Versorgung mit Getränken und Snacks »on the run« und somit einen optimierten Kundenservice. den geringeren Bekanntheitsgrad und die kalte Jahreszeit unterschätzt. Mit den neu erworbenen Erkenntnissen will man nun einen Relaunch des Projektes starten. Auch bei Andreas Jobmann, tätig im Marketingbereich bei dem Hamburger Unternehmen Iwan Budnikowski, stehen Unique-Marketingtools im Vordergrund. Mit dem neuen Beautymarkenshop »Aliqua«, das 50 hochwertige Kosmetikmarken aus 4 Kontinenten mit insgesamt ca. 2.500 Produkten und Eigenmarken vertreibt, wollte man neue Maßstäbe im Bereich des Online- und Mobileshoppings bei Budnikowski setzen. Aliqua eröffnete seinen ersten Shop 2009 in der Eppendorfer Landstraße. Als zweites Standbein wurde der Onlineshop aufgebaut. Auch Aliqua nahm sich das »Tesco-Modell« zum Vorbild und plakatierte an unterschiedlichen U-Bahnhöfen in Hamburg ein Verkaufsregal mit Beautyprodukten von Aliqua. Dies sollte primär dazu dienen, auf die Marke aufmerksam und neugierig zu machen und den Bekanntheitsgrad zu steigern. Gestärkt nach einer kurzen Pause und einem ersten Austausch unter den Teilnehmern, lief der zweite Teil des Vormittags unter dem Leitthema Vending Machines – Konzepte für Shopping Center. Die Einleitung übernahm Frank Pöstges-Pragal, der die Vorzüge von Automaten für Shopping Center erörterte. Insgesamt gibt es ca. 500.000 Automaten in Deutschland, die einen Umsatz von ca. 2,6 Mrd. Euro p. a. generieren, also 32 Euro/Kopf p. a.! Automaten können das Serviceangebot im Bereich Snack und Drinks von Shopping Centern erweitern. Vorteil ist hierbei, dass aufgrund der geringen Flächenanforderungen die Möglichkeit besteht, Nischen (unter Rolltreppen, Seiteneingänge etc.) sinnvoll zu nutzen und dem Kunden einen zusätzlichen Service anzubieten. Als komplementäre Angebotsform, neben Foodcourts, Restaurants und Supermärkten, steht die ständige Verfügbarkeit der Produkte, auch außerhalb der Öffnungszeiten, im Fokus. Dies führt dazu, dass sich Kunden häufig impulsgetrieben an den Automaten bedienen, was allerdings auch Platzierungen in gut frequentierten Lagen fordert. Neben den typischen Getränke- und Snackautomaten gibt es heute auch viele neue Kreationen, wie z.B. Vending Machines von Lego und Barbie, Media Markt, Clinique, Closed oder Seidensticker. GCM 2 / 2012 Nicole Czempik, Geschäftsführerin von Fresca Deutschland, klärte das Publikum über alle Einzelheiten zum neuen Tee-Kultgetränk »Bubble Tea« auf. Das Getränk auf der Basis von gesüßtem grünem oder schwarzem Tee, das mit Milch und Fruchtsirup versetzt wird, hat seinen Ursprung in Taiwan. Der Name »Bubble Tea« schuldet diesen nicht etwa den zugesetzten farbigen Kügelchen aus Tapioka, sondern der Art und Weise der Zubereitung, bei der auf der Teeoberfläche Schaumbläschen entstehen. Um Bubble Tea dem deutschen Gaumen anzupassen, veränderte Nicole Czempik die Rezeptur zu einem weniger süßen Getränk, um insbesondere den Charakter der gesunden Alternative zum Kaffee hervorzuheben. Der regelrechte Boom von Bubble Tea Shops in Deutschland (über 100 Stores allein in Berlin seit 2010) ist nicht nur dem individuellen Geschmack zuzuschreiben, sondern auch den hohen Gewinnmöglichkeiten. Aufgrund des geringen Kapitaleinsatzes und einem niedrigen gastronomischen Aufwand können überdurchschnittlich hohe Gewinnmagen erwirtschaftet werden. Hochfrequenzlagen in Shopping Centern, Bahnhöfen oder Kinos sind dafür jedoch Voraussetzung. In der abschließenden Diskussionsrunde wurde noch einmal deutlich: Shopping Center haben die Möglichkeit, den Wandel mitzugestalten! Dabei ist es wichtig Trends richtig zu analysieren und sie typgerecht einzusetzen. Fehler zu machen, ist keine Schande, sondern viel mehr ein Grund, sich immer wieder neu damit zu beschäftigen, um sich für die Zukunft optimiert darzustellen. Rundum eine absolut gelungene Veranstaltung in einem eindrucksvollen Ambiente und äußerst praxisnahen und hoch qualitativen Beiträgen, die mit Sicherheit auch im Nachgang den einen oder anderen Teilnehmer zu neuen Ideen und Projekten anregte. Ein Beitrag von Christina Franzenburg, Leasingmanager, ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG & Mitglied des -Networks german council . Foren GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . ACADEMY Reden ins Unterbewusstsein Rhetorik-Training mit Matthias Pöhm Haben Sie schon einmal ein Fußballspiel am Fernsehen live miterlebt? Die Wirkung, die Sie erleben, wenn Sie ein Fußballspiel live miterleben und das Ergebnis in seiner Dramaturgie entstehen sehen, ist nichts im Vergleich zu der Wirkung, wenn Sie in der Zeitung nur das Endergebnis erfahren. Stellen Sie sich bitte vor, er hätte das Ganze »perfekt« mit PowerPoint realisiert. Sie spüren es: Das hätte nur einen Abklatsch der Wirkung erzeugen können, die es tatsächlich gehabt hat. In der Gegenüberstellung kann in 95 von 100 Fällen nachgewiesen werden: Der Flipchart erzeugt eine wesentlich höhere Wirkung als PowerPoint! PowerPoint gegen Flipchart: Der Akt des Erschaffens Handlungsanweisungen, die auch Verhaltensnderungen erzeugen Genauso ist es bei Ihren Präsentationen und Reden. Es gibt einen Irrtum, der sich beim Thema Beamer und PowerPoint hartnäckig hält. Die Menschen meinen, es sei das Ergebnis, das die Wirkung ausmacht. Die letzten Umsatzzahlen, die aufgelisteten Strategieelemente oder das Funktionsdiagramm auf der fertigen Folie. Aber es ist nicht das Ergebnis, das Wirkung bringt, es ist der Akt des Erschaffens. Der Akt des Erschaffens durch einen lebendigen Menschen. Das haben die wenigsten verstanden. Wenn Sie etwas am Flipchart kreieren, da entsteht erst vor den Augen der Zuschauer eine Information. Es ist nicht das fertige Ergebnis, das die Menschen im Herzen berührt, es ist das Entstehen, das miterlebt werden kann, und es ist das Entstehen, das die Botschaft von der Logik in den Bauch bringt. Mit PowerPoint ist das unmöglich. Da wird nichts von Menschen erschaffen, da wird nur Fertiges abgerufen. In meinem Buch »Der Irrtum PowerPoint« erzähle ich die Geschichte, wie ich eine Berliner Werbeagentur für eine Wettbewerbspräsentation gecoacht habe – und die damit zwei Millionenaufträge geholt hat. Mein Vorteil: Die Konkurrenz-Agenturen kamen alle mit PowerPoint – meine kamen mit Flipchart. Für das »Handelsblatt« habe ich kürzlich Top Manager von Dax30-Unternehmen bei ihren Aktionärsversammlungen rhetorisch analysiert. Von den Schlechten der Schlechteste war Kaspar Rorstedt, CEO von Henkel. Neben anderen Sünden schloss er seine Rede, indem er fünf firmeninterne »Werte« zitierte, an die sich Henken-Mitarbeiter neuerdings weltweit halten sollen. Original-Ton Rorstedt: »Erstens: Wir stellen unsere Kunden in den Mittelpunkt unseres Handelns. Zweitens: Wir schätzen, fordern und fördern unsere Mitarbeiter. Drittens: Wir streben nachhaltigen, herausragenden wirtschaftlichen Erfolg an. Viertens: Wir verpflichten uns, unsere führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit auszubauen. Fünftens: Wir gestalten unsere Zukunft auf dem Fundament eines erfolgreichen Familienunternehmens. Bitte halten Sie kurz inne und sagen Sie kurz, was Sie ab Morgen anders machen werden als bisher …« Selbst wenn Sie diese Regeln in Stein meißeln und jedem Mitarbeiter auf den Tisch stellen, wird sich nichts ändern. Das sind fünf Mal unkonkrete 08/15-Nebelaussagen, die keine einzige Verhaltensänderung erzeugen werden. Denn das Problem ist: Sie sind komplett unkonkret und damit wirkungslos. Bei der einen Präsentation vor dem Autokonzern Mazda zeichnete der Firmeninhaber am Schluss schweigend mit zwei V-förmigen Strichen die Schwingen eines stilisierten fliegenden Vogels auf das Flipchart. Er drehte sich zur Geschäftsleitung: »Wir wollen mit Ihnen zu neuen Ufern fliegen.« Ihre Firmenvisionen, Ihre Wertekataloge, Ihre Handlungsanweisungen, lieber Leser, werden nicht viel anders aussehen. Die meisten Führungskräfte sind nicht in der Lage, eine Handlungsanweisung so zu geben, dass sie auch wirklich Verhaltensänderung erzeugt. Die sagen: »Wir brauchen mehr Engagement!« Oder: »Nehmen Sie mehr Rücksicht« oder »Halten Sie Solidarität unter den Abteilungen« Oder: »Binden Sie den Kunden öfter ein«. Dann drehte er sich wieder zurück und ergänzte den Vogel mit einem an den Ecken abgerundetem Viereck – und heraus kam ... das Logo des Autokonzerns. »Ich danke Ihnen!« Aufgrund von so einer Handlungsanweisung kann sich nichts ändern, weil sie keine präzise Vorstellung erzeugt. Hier ist das Kriterium, das Ihre Handlungsanweisungen erfüllen muss, damit echte Verhaltensänderung wahrscheinlicher wird. Ihre Handlungsanweisungen muss folgende Frage beantworten: GCM 2 / 2012 german council . ACADEMY Wie wollen Sie diese Anweisung trainieren? »Stellen Sie den Kunden in den Mittelpunkt des Handelns«. Wenn Sie hingegen sagen: »Geben Sie dem Kunden beim Hereinkommen immer zuerst die Hand und dabei sagen Ihren eigenen Namen«, dann könnten Sie das notfalls trainieren und damit haben Sie eine konkrete und damit wirksame Handlungsanweisung. Selbst wenn Sie die Handlungsanweisung konkret (das heißt trainierbar) formulieren, dann gilt immer noch obige Wirksamkeitshierarchie. Wenn Sie sie geschrieben als Memo verteilen, dann werden zwei von zehn das umsetzen, wenn Sie sie mündlich sagen, dann werden das drei von zehn umsetzen, wenn Sie es trainieren, dann werden es sieben von zehn umsetzen. Mein Tipp: Formulieren Sie die Handlungsanweisung so konkret wie irgend möglich und trainieren Sie sie mit Ihren Mitarbeitern, damit haben Sie das höchste Umsetzungsergebnis! Was mache ich ab morgen anders, was ich bis heute noch nicht getan habe? Ein Beitrag von Matthias Pöhm www.poehm.com Die Aussage: »Den Kunden in den Mittelpunkt stellen!« oder »Wir gestalten unsere Zukunft auf dem Fundament eines erfolgreichen Familienunternehmens« fällt damit voll durch. Ich habe eine Hierarchie der Wirksamkeit entwickelt, die auch gleichzeitig ein Kriterium darstellt, wann eine Anweisung konkret genug ist, um echte Verhaltensänderung erzeugen zu können. Drittwirksamstes: Sie schreiben die Handlungsanweisung. Zweitwirksamstes: Sie sagen die Handlungsanweisung. Wirksamstes: Sie trainieren die Handlungsanweisung. Wenn Sie eine Handlungsanweisung trainieren, dann haben Sie nicht nur die höchste aller möglichen Wirksamkeiten, sondern Sie sind gleichzeitig gezwungen, sie so konkret zu formulieren, dass sie trainierbar wird. Sobald Sie eine Handlungsanweisung so scharf formulieren, dass sie trainierbar wird, ist sie konkret genug. Matthias Pöhm war der Referent bei dem GCSC Acadamy Training »Verführung mit Rhetorik« am 23. März 2012 in Berlin. Anzeige PERSONENZÄHLUNG INNOVATIVE PERSONENZÄHLUNG IM SHOPPINGCENTER Wesentliche Erfolgsfaktoren Besucher § § § § Besucherfrequenzen erhöhen Kundenzufriedenheit steigern Verweildauer erhöhen Kauftrends der Kunden erkennen www.peoplecounter.de Mieter § § § § Vollvermietung Freiflächenvermarktung gesunder „Mieter-Mix“ Ankermieter Standort § § § Standortattraktivität steigern Standortentwicklung Kosteneinsparung (durch Gebäudemanagement) ERFOLG IST ZÄHLBAR LASE PeCo Systemtechnik GmbH Am Schornacker 59 D-46485 Wesel Tel.: 0281 / 9 59 90 0 GCM 2 / 2012 Fax: 0281 / 9 59 90 111 peoplecounter@lase.de GERMAN COUNCIL . INSIGHT Termine 2012 Mai 03./04.05. German Council Forum: Architektur, Wien 10.05. 20. – 23.05. SCSC Conference, Zürich ReCon, Las Vegas Juni 14./15.06. 28./29.06. German Council Forum: Projektentwicklung & Nachhaltigkeit, Hamburg German Council on Tour: Regionaltreffen München September 05. – 08.09. 20./21.09. 21.09. German Council Network: Study Tour Lissabon German Council Congress 19. Mitgliederversammlung Oktober 08. – 10.10. EXPO REAL, München 12.10. 31.10. – 04.11. German Council Academy: Training German Council on Tour: Study Tour Middle East: Doha / Abu Dhabi 14. – 16.11. MAPIC 29./30.11 German Council Forum: Marketing November Änderungen vorbehalten: Stand: 30.04.2012 Alle Termine anderer Organisationen ohne Gewähr German Council Congress 2012 SAVE THE DATE: Der nächste German Council Congress findet vom 20. bis 21. September 2012 im Hotel Adlon Berlin statt. GCM 2 / 2012 german council . INSIGHT Ihre erste Adresse für Immobilienrecht Grooterhorst & Partner verfügen über umfassende Kompetenz bei allen Rechtsfragen auf dem Gebiet der Gewerbeimmobilien. Zu unserer immobilienrechtlichen Praxis gehören die Begleitung von Immobilientransaktionen auf Verkäufer- oder Käuferseite. Wir übernehmen für unsere Auftraggeber die vertragliche Umsetzung von Investitionen, deren Finanzierung und Absatz. Öffentliches und privates Baurecht sind Schwerpunkte unserer Arbeit. Unsere intensive und breitgefächerte Erfahrung setzen wir erfolgreich bei großflächigen Einzelhandelsprojekten ein. • Grundstücksrecht • Portfoliotransaktionen • Öffentliches und privates Baurecht • Gewerbemietrecht und Bauvertragsrecht • Restrukturierung von Problemimmobilien • Vergaberecht und öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP / PPP) Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte Königsallee 53–55, 40212 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 211-8 64 67-0, Fax: +49 (0) 211-13 13 42 E-Mail: INFO@grooterhorst.de, www.grooterhorst.de GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . insight GERMAN COUNCIL . ZUVERSICHT GERMAN COUNCIL . VOR ORT german council of shopping centers e.v. Positionen und Ziele Der German Council of Shopping Centers e. V. (GCSC) ist der einzige bundesweite Interessenverband der Handelsimmobilienwirtschaft. Die 700 Mitgliedsunternehmen der Bereiche Entwicklung und Analyse, Finanzierung, Centermanagement, Architektur, Handelsimmobilien, Einzelhändler und Marketing-Spezialisten bilden hier einen aktiven Interessenzusammenschluss als ideale Networkingbasis der Immobilien- und Handelsimmobilienakteure. Mit über 1 Million Arbeitnehmern und direkt verbundenen Dienstleistern repräsentieren die Mitgliedsunternehmen des GCSC einen bundesweit bedeutenden W irtschaftszweig. Derzeit sind im GCSC namhafte Managementgesellschaften folgender Branchen vertreten: • Einkaufscenter • Fachmarktzentren • Verkehrsimmobilien • Immobilienentwickler • Kreditinstitute • Einzelhandelsunternehmen • Kino- und Entertainmentbetreiber • Unternehmensberatungen • Werbeagenturen • Spezialisten der Einrichtungs- / Designbranche • Architekten Aktivitäten und Dienstleistungen Der German Council of Shopping Centers e. V. fördert und vertritt die Interessen seiner Mitglieder konsequent, wirkt meinungsbildend nach außen, organisiert und informiert, schafft Geschäftskontakte. Unterschiedlichste Aktivitäten und Dienstleistungen stehen den Mitgliedern zur Verfügung. GCM 2 / 2012 Jährlich treffen sich auf der Pflichtveranstaltung der Branche im Hotel Adlon in Berlin rund 500 Entscheidungsträger aus Handel und Wirtschaft zu einem zweitägigen Congress. Der GCSC hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit renommierten Persönlichkeiten aktuelle Fragen zu wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen zu diskutieren. Die Handelslandschaft einer ganzen Region in Deutschland analysieren wir bei den zweitägigen Regionaltreffen. Sowohl neu eröffnete Center als auch alteingesessene Unternehmen öffnen die Tore und ermöglichen uns einen Einblick. Ein- bis zweimal im Jahr blicken wir über die Bundesgrenzen hinaus und erforschen bei den »Study Tours« den Shopping-Center-Markt im Ausland. Selbst kulturelle Grenzen werden überschritten, wenn in Istanbul, Dubai arabische Märkte inspiziert und in Shanghai, Hongkong der asiatische sowie in Brasilien der südamerikanische Handelsraum besucht werden. Auf fachlich hohem Niveau und mit ausgewählten Spitzenreferenten bieten wir bei diesen ein- bis zweitägigen Veranstaltungen umfassende Informationen. Verteilt über die gesamte Bundesrepublik finden mehrmals im Jahr Foren zu den Themen Architektur, Centermanagement, Leasing und Vermarktung, Marketing, Projektentwicklung und Nachhaltigkeit sowie Recht und Beratung statt. Für die Vernetzung von jungen Talenten und Berufseinsteigern mit Professionals stehen die Veranstaltungen des Networks »Moving Dinner«, »Kaminabend«, »Backstage« sowie »Coaching«. Hier betreiben wir eine gezielte Nachwuchsförderung. Für internationale Kontakte sorgt unser Netzwerk zum International Council und zu den europäischen Partnercouncils. Darüber hinaus dient das German Council Network zum Erfahrungsaustausch unter den derzeit 120 Mitgliedern. Die Academy engagiert sich für Forschung und Fortbildung. Der GCSC vergibt Stipendien an der IREBS für das Intensivstudium Handelsimmobilien, finanziert einer Auswahl von jungen Mitgliedern die Summer School des ICSC und fördert jährlich den Aufbau der German Council Bibliothek. Die Academy bietet jährlich ein bis zwei Fortbildungsveranstaltungen mit Top-Referenten an. Es wird vom GCSC in Zusammenarbeit mit der IREBS darüber hinaus eine »Visiting Professorship« eingerichtet. Das Magazin ist das zentrale Informations- und Kommunikationsmedium der deutschen Shopping Center und Handelsimmobilienbranche. Neben der Darstellung verbandsinterner Anlässe, werden in unterschiedlichen Berichten vornehmlich nationale und internationale Trends und Themen diskutiert. Mit Sonderausgaben zu speziellen Themen trägt das Magazin dem Informationsanspruch der Immobilienwirtschaft, der meinungsbildenden Akteure und der Politik im besonderen Maße Rechnung. german council . insight Beirat Vorstand Stephan Jung vorsitzender Thomas Binder Sierra Developments Germany GmbH Düsseldorf Tel.: 0211 / 43 61 62 40 t.binder@sonaesierra.com Savills Immobilien Beratungs-GmbH Frankfurt / Main Tel.: 069 / 27 30 00 28 sjung@savills.de Dr. Johannes Grooterhorst Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte Düsseldorf Tel.: 0211 / 86 46 70 johannes.grooterhorst@grooterhorst.de Klaus Striebich ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Hamburg Tel.: 040 / 606 06-67 00 klaus.striebich@ece.com Dr. Marcus u. Httermann mfi management für immobilien AG Essen Tel.: 0201 / 82 08 18 00 m.huettermann@mfi.eu Markus Trojansky Olaf Petersen Comfort Hamburg GmbH Hamburg Tel.: 040 / 30 08 58 - 0 petersen@comfort.de dm-drogerie markt GmbH + Co. KG Karlsruhe Tel.: 0721 / 55 92-12 30 markus.trojansky@dm.de Lars Richter Union Investment Real Estate GmbH Hamburg Tel.: 040 / 34 91 91 76 lars.richter@union-investment.de Rdiger Pleus beauftragter des vorstandes Rüdiger Pleus Consulting Ludwigsburg Tel.: 07141 / 38 80 05 consulting@pleus.de Thomas Rmer Intersport Deutschland eG Heilbronn Tel.: 07131 / 28 82 70 troemer@intersport.de Geschftsstelle Die Geschäftsstelle ist Dreh- und Angelpunkt für Mitglieder und Interessierte. Mit der Organisation aller Veranstaltungen und als Ansprechpartner bei allen Fragen, die den Verein betreffen, ist sie für die Mitglieder da. Susanne Zimmermann MultiSec Mall Management GmbH Duisburg Tel.: 0203 / 66 89 50 00 szimmermann@multisec.de German Council of Shopping Centers e. V. Bahnhofstraße 29 71638 Ludwigsburg Ehrenmitglieder Peter Fuhrmann Elisabeth Lange Rainer Bodenburg Tel.: 07141 / 38 80 83 Fax: 07141 / 38 80 84 office@gcsc.de www.gcsc.de Award of Excellence Michael P. Kercheval Dr. h. c. Wolfgang R. Bays Prof. Dr. Karl-Werner Schulte Jörg Hintz Dr. Dr. h. c. Jörn Kreke Prof. Götz W. Werner GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . INSIGHT Engagement, Verantwortung und Ehrenamt Ein Gespräch mit Albert Scherer Auf der Mitgliederversammlung des GCSC im Jahre 2010 wurde Albert Scherer als neues Vorstandsmitglied von den GCSC Mitgliedern gewählt. Berufliche Veränderungen und ein damit einhergehender Wechsel zur ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG stellten die Weichen des beruflichen Lebens neu. Zusammen mit dem GCSC Vorstand Klaus Striebich waren nun zwei Vorstände bei der ECE tätig. Vor diesem Hintergrund hatte sich Albert Scherer entschieden, sein Amt auf der Mitgliederversammlung 2011 zur Verfügung zu stellen. Er folgte damit seiner inneren Überzeugung und ebenso dem Beispiel des Ehrenmitgliedes Rainer Bodenburg, der seinerzeit sein Amt als Vorstand niederlegte, nachdem er eine berufliche Partnerschaft mit dem heutigen Ehrenmitglied Dr. hc. Wolfgang Bays einging. Als Vertreter des Einzelhandels hat Albert Scherer insbesondere seine Rolle im Vorstand verstanden. Auch wenn es nur eine kurze Amtszeit war, so war es doch ein besonderes Jahr nach dem Ausscheiden von Dr. hc. Wolfgang Bays als Vorstand, der Generationswechsel im gesamten Vorstand war gelungen. »Handel ist Wandel – nur wer Veränderungen offen zulässt, wird auch die Früchte der Zukunft ernten!«, sagte Albert Scherer zu seiner Grundhaltung. In unserem persönlichen Gespräch habe ich Albert Scherer um seine Meinung zu Fragen der Rolle des GCSC im Kontext der Immobilienwirtschaft und anderer Verbände sowie um seine Einschätzung zum Engagement eines Verbandsfunktionärs – als Vorstand oder Beirat – gebeten. Was zeichnet den GCSC und seine verschiedenartigen Mitglieder aus? Uns zeichnet aus, dass wir ein »lebendiger Verein« mit vielen, sehr aktiven Mitgliedern sind. Dies ist im Vergleich außergewöhnlich auffällig. Persönliches Engagement ist das Stichwort! Die hohe Identifikation und Einbringung unserer Mitglieder war und ist der Garant für erfolgreiche, vielfältige Veranstaltungen zum Wissensaustausch und gemeinsamen Erfahrungssammeln auf hohem Niveau sowie für die stetige Weiterentwicklung des GCSC. Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die aktive Nutzung und Pflege des einzigartigen BranchenNetzwerkes auf der Plattform des GCSC. Es gibt für mich keinen vergleichbaren Verband in der Immobilienwirtschaft, der so viele unterschiedliche Branchen und somit Menschen erfolgreich verbindet. Immerhin arbeiten in den rund 700 Mitgliedsunternehmen des GCSC über 1 Millionen Menschen! Was unterscheidet uns von anderen Interessenvertretungen und Verbänden? Zum einen unsere vielfältige Mitgliederstruktur. Viele andere Verbände haben hier deutlichere Trennungen bzw. wird über die Beitragsstruktur der Zugang zum Netzwerk gesteuert. Eine Mitgliedschaft im GCSC hingegen ist besonders im Verhältnis zur gebotenen Leistung mehr als preiswert! Als Beispiel: Unsere zielgruppenspezifischen, pra- GCM 2 / 2012 xisorientierten Veranstaltungen mit großer Bandbreite und hohem Zuspruch sind nicht nur inhaltlich ein echter Mehrwert. Die Foren und auch der GC Congress bieten ein professionelles Qualitätsniveau an Referenten und Inhalten, zu einem – im Quervergleich – sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Zum anderen zählt für mich die hohe Anzahl aktiver Mitglieder. Das ist die essentielle Grundlage für einen nachhaltig erfolgreich agierenden Verband und stellt zudem einen entscheidenden Faktor dar. Aktive Mitglieder kommunizieren untereinander, vernetzen sich und generieren für ihre Unternehmen sichtbare Mehrwerte! Was kann, darf und muss ein engagiertes GCSC Mitglied von Vorstand und Beirat erwarten? Da gibt es eine ganze Reihe von Punkten. Sicherlich haben die Mitglieder zunächst einmal eine klare Erwartungshaltung an die Zusammensetzung der Gremien. Vorstand und Beirat stehen schließlich für die Vielschichtigkeit der Mitgliedschaft. Es ist existenziell wichtig für den GCSC, dass alle Branchen vertreten sind, es zu keiner Überproportion einzelner Disziplinen oder Unternehmen kommt und der Vorstand und Beirat idealerweise ein echtes Spiegelbild darstellt. Und wenn sich Vorzeichen geändert haben, muss man den Dingen – wie in meinem Fall geschehen – auch Rechnung tragen. german council . INSIGHT Als weiterer, wesentlicher Punkt wäre die professionelle Führung und Organisation unseres Verbandes zu nennen. Impulse und Initiative zu Themen sowie neue Ideen sollten maßgeblich von Vorstand und Beirat kommen. Auch wenn die Geschäftsstelle als Herz des GCSC verlässlich schlagen muss, so zeichnet unseren Verband aus, dass diese ebenso aktiv als Impulsgeber agiert. Das ist nicht selbstverständlich und schon gar nicht immer vergleichbar mit anderen Strukturen. Um dies alles nachhaltig und verlässlich zu bewerkstelligen, haben Vorstand und Beirat eine Fülle von ehrenamtlichen Aufgaben und Aktivitäten zu leisten. Dazu zählt sicher auch die Öffnung des eigenen Netzwerkes zu Gunsten des GCSC. Die Einbringung eigener Erfahrung und Kompetenzen sowie besonders die Expertise des dahinterstehenden Unternehmens sollten immer im Rahmen der persönlichen Möglichkeiten dem GCSC zur Verfügung gestellt werden. Wer den GCSC sehr gut findet, sich hier wohlfühlt und dann noch über die »normale« Mitgliedschaft hinaus sich als Vorstand oder Beirat engagiert, der hat doch alle Argumente in der Hand, mit Eigeninitiative eine aktive Mitgliederbetreuung und Mitgliederwerbung durchzuführen. Man ist erster Ansprechpartner für alle Mitglieder und Interessenten! Last but not least haben Vorstand und Beirat die aktive Rolle als Botschafter des GCSC – wo immer erforderlich – mit Engagement wahrzunehmen. Aber trotz der Vielzahl von Aufgabenstellungen ist es eine wirklich tolle Sache, aktive Verantwortung im GCSC zu übernehmen! Vielen Dank für das Gespräch! Ein Gespräch mit Albert Scherer, ehem. GCSC Vorstand 2010 – 2011, geführt von Ingmar Behrens, -Pressesprecher GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Alles nur Geschmackssache? Umstrittene Werbung und die moralischen Grenzen der zulässigen Verführung Werbung im Wandel Wirtschaftswerbung dient der Gewährung der Gewerbefreiheit und der Meinungsfreiheit. Das Ziel besteht darin, sie als strategische Kommunikationsvariante durch einen Konsumappell so einzusetzen, um den Verbraucher appellativ zu motivieren, die angepriesenen Produkte und Dienstleistungen zu kaufen. Das kreative Spektrum der Produktwerbung ist groß. So kann das Kindchenschema eingesetzt werden, um Beschützerinstinkte beim Verbraucher zu wecken. Erotische Signale werden gesetzt, um positive Assoziationen zu wecken. Oder es wird mit Mitleidselementen gearbeitet, wenn im Rahmen von Spendenkampagnen bei Non-Profit-Organisationen Not und Elend gezeigt werden. Das Ziel besteht immer darin, Aufmerksamkeit des potenziellen Kunden in einer Welt der permanenten Reizüberflutung zu erhalten. Es gibt zunächst zwei Möglichkeiten, Werbung zu gestalten. Die konventionelle Form besteht darin, schöne Menschen in einer attraktiven Atmosphäre zu zeigen. Die Präsentation von perfekten Produkten junger und glücklicher Menschen findet dabei in einem ansprechenden und verführerischen Umfeld statt. Das Produkt wird in einer Wohlfühlatmosphäre ästhetisiert, um positive Emotionen bei der Zielgruppe zu erzeugen. Die eigentlichen Produkteigenschaften können dabei durchaus in den Hintergrund treten und der Informationsgehalt hält sich in der Regel in engen Grenzen. Bisweilen ist bis zum Ende des Spots unklar, wofür eigentlich geworben wird. Die abschließende Einblendung eines Produktlogos zeigt als Auflösung, womit die schönen Bilder und Geschichten in Verbindung gebracht werden sollen. bei ist sie einem permanenten kulturellen und gesellschaftlichen Wandlungsprozess unterworfen, da sich Werte- und Normvorstellungen ändern. So hat das traditionelle Familienbild mit einem berufstätigen Vater und der von ihm wirtschaftlich abhängigen Hausfrau und Mutter in den letzten Jahrzehnten massiv an Bedeutung verloren. Es wird nicht mehr die dümmliche Hausfrau gezeigt, deren einziges Lebensziel darin besteht, dem Ehemann und den Kindern ein gemütliches Heim zu schaffen, indem sie sich mit großer Begeisterung ausschließlich dem Putzen, Kochen und Waschen widmet. Die Individualisierung der Lebensstile und -entwürfe mit der damit einhergehenden Pluralisierung der Lebensformen wird auch in der Werbung aufgegriffen und strategisch umgesetzt. Auch Schönheitsideale werden kritisch hinterfragt und ggf. verändert. So hat die DoveKampagne des Kosmetikkonzerns nicht mit den üblichen schlanken Fotomodellen geworben, sondern Frauen aller Altersstufen mit normalen Rundungen in den Kampagnen gezeigt. Durch derartige Aktionen schafft Werbung Orientierung und schafft aktuelle Gesellschaftsentwürfe. Es wird dabei auf Vor- und Leitbilder zurückgegriffen, die Wünsche, Hoffnungen und Träume der potenziellen Kunden aufgreifen. Die innovative und medienethisch relevantere Form der Werbung besteht darin, unvorhergesehene und provokative Bilder, Slogans oder Themen zu präsentieren. So wurde mit den Produkten der SteakhausKette »Maredo« unlängst eine Kampagne von der Hamburger Agentur »Scholz & Friends« gestartet, bei der der Slogan »Tofu ist schwules Fleisch« im Mittelpunkt stand. Dieser Satz wurde auf ein Steak gebrannt und präsentiert. Es gab wütende Proteste bis hin zu Boykottaufrufen der Steakhauskette. Dabei wurde kritisiert, dass Homosexuelle durch den Slogan diskriminiert werden. Andere fanden die Kampagne witzig und originell. In jedem Fall hat diese Provokation zu einer breiten Debatte in der Öffentlichkeit hergestellt, die mit einer konventionellen Kampagne für wohlschmeckende Steaks kaum geführt worden wäre. Die eigentliche Aufgabe der Werbung besteht ursprünglich darin, Informationen über Produkte zu generieren, um dem mündigen Verbraucher Vergleichsmöglichkeiten und Alternativen bei der Produktauswahl aufzeigen zu können. Dies findet jedoch in der Regel nicht statt. Vielmehr steht eher die Darstellung von Klischees und Stereotypen im Vordergrund. Insofern besitzt Werbung insgesamt ein schlechtes Image. Die Glaubwürdigkeit der Produktinformationen ist begrenzt, da es in der Regel weniger um Informationen, sondern um die Schaffung von positiven Assoziationen und Emotionen für den Kaufanreiz geht. Dabei wird keine umfassende und glaubwürdige Darstellung von speziellen Eigenschaften des beworbenen Objektes vermittelt. Vielmehr soll der Konsument zur Kaufentscheidung motiviert werden. Es geht primär darum, zu überreden statt zu überzeugen. Die kritische Medientheorie und die Konsumkritik gehen seit Jahrzehnten davon aus, dass die Konsumenten durch Werbung manipuliert werden und regelrecht verblödet sowie verblendet werden. Der schöne Schein suggeriert eine Traumwelt, die in der Praxis auch nicht ansatzweise vorhanden ist. Dabei werden Dinge angepriesen, die in vielen Fällen überhaupt nicht benötigt werden. Es werden falsche Bedürfnisse bei den Konsumenten suggeriert, die eigentlich nicht vorhanden sind. Werbung dient der Imagepflege des Unternehmens und ist – wie das skizzierte Steakbeispiel zeigt – durchaus riskant. Sie greift politische und ökonomische Entwicklungen auf und vermittelt ihre Sicht darauf in Spots und Anzeigen auf den unterschiedlichen Medienkanälen. Da- Zudem werden auch moralische und rechtliche Grenzen überschritten. Provokative Werbung erreicht eine breite öffentliche Resonanz und dient der Steigerung von Aufmerksamkeit. Denn nur, was wahrgenommen wird, hat auch die Chance, von den Unternehmen für den Pro- GCM 2 / 2012 © aluxum - Istockphoto.com german council . Verführung duktverkauf strategisch genutzt zu werden. Gleichwohl ist es auch sehr riskant, den Verbraucher durch umstrittene Werbung zu provozieren, da dadurch auch eine Abwehrhaltung (Reaktanz) erzeugt werden kann, die eben gerade nicht dazu führt, dass das entsprechende Produkt erworben wird. Insofern stellt sich die Frage, wo die moralisch zulässigen Grenzen von Werbung liegen und welche Regeln zu beachten sind. Nachfolgend soll am Beispiel von umstrittenen Werbeformen und Beispielen ein Kriterienkatalog entwickelt werden, der Formen und Ausprägungen sogenannter Produktinformationen aufzeigt, bevor eine abschließende ethische Bewertung mit Handlungsempfehlungen erfolgt. dass die boxenden Klitschko-Brüder Heißhunger auf einen Schokoriegel entwickeln und dass Fußballnationalspieler ihr Butterbrot beim Frühstück mit fettiger Schokoladencreme genießen. Wenn Sportler hingegen für gesunde Produkte und Fitness werben, ist dies eher glaubwürdig. Werbung mit Prominenten Erstaunlich ist auch die Flexibilität einiger prominenter Werber bei der Auswahl ihrer Produkte in kurzen Abständen. Wenn ein Sportler kurz hintereinander für zwei konkurrierende Telefondienstanbieter wirbt, ist dies unglaubwürdig. Die Werbung mit prominenten Schauspielern, Fotomodellen und Sängern hat eine lange Tradition. Künstler nutzen ihre Popularität und Vorbildfunktion als Identifikationsfiguren dazu, um Produkte auf Werbeplakaten, in Anzeigen und Fernsehspots anzupreisen. Dass hierbei nicht zwingend der kompetente Sachverstand über das Produkt, sondern die Beliebtheit und Geschäftstüchtigkeit der Prominenten im Mittelpunkt des Interesses stehen, lässt sich an zahlreichen Beispielen nachweisen. Aktuell ist Heidi Klum als Multitestimonial aktiv. Sie wirbt u.a. für Fruchtgummis, eine Fastfoodkette, Ökosandalen, Kosmetikprodukte und hat mit ihrem damaligen Lebenspartner Seal einen Werbespot für einen Automobilhersteller gemacht. In diesem Kontext ergeben sich mehrere Probleme. Zum einen tritt durch den sogenannten Vampireffekt das beworbene Produkt in den Hintergrund. Die Aufmerksamkeit gilt dem Prominenten und nicht dem Produkt. Zum anderen kann die Qualität des Produktes fragwürdig sein und somit nicht zum Image des Prominenten passen. Dass sich ein Fotomodel von FastFood-Produkten ernährt, ist ebenso unglaubwürdig wie die Aussage, Ein weiteres Problem stellt fehlender Sachverstand der Testimonials dar. Sofern ein Schauspieler, der in einer Fernsehserie einen Chefarzt spielt, mit Gesundheitsargumenten Werbung für koffeinfreien Kaffee macht, ist dies ebenso wenig rational wie der Hinweis eines Seriendarstellers, der Aktien oder eine Bank anpreist. Problematisch ist auch die Werbung mit Prominenten, die nicht explizit ihr Einverständnis für die entsprechende Kampagne artikuliert haben. Der Autoverleiher Sixt hat mit Angela Merkel und dem Slogan »Lust auf eine neue Frisur? – Mieten Sie sich ein Cabrio« geworben. Das Bild des ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff erhielt die Bildunterschrift: »Spaß kann man auch ohne reiche Freunde haben. Mit einem Mietwagen von Sixt. Auch in Hannover.« Auch weitere Politiker wie Ulla Schmidt, Gerhard Schröder oder Oskar Lafontaine sind zu unfreiwilligen Werbeträgern bei Sixt geworben. Lafontaine ist dabei mit Erfolg juristisch gegen den Autoverleiher vorgegangen, der ohne seine Zustimmung mit ihm geworben hat. Hier wurde deutlich, dass das Persönlichkeitsrecht des Betroffenen in diesem Fall einen höheren Stellenwert hatte als die Meinungs- und Pressefreiheit, die im Art. 5 des Grundgesetzes auch für die Werbung geschützt ist. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Provokative Werbung Angesichts der zahlreichen Medieneinflüsse hat sich die provokative Werbung als eine Variante herausgebildet, bei der durch einen kalkulierten Tabubruch Aufmerksamkeit und Emotionen erzeugt werden. Sie hat das Ziel, mit überraschenden Bildern und Aussagen zu polarisieren. Durch kontroverse Diskussionen in der Öffentlichkeit und in den Medien kann diese Werbeform eine zusätzliche kostenlose Werbung erhalten, die aber durchaus kontraproduktiv sein kann, sofern sich die öffentliche Meinung von den Produkten der Unternehmen abwendet, die derartige Kampagnen anbieten. Grundsätzlich ergibt sich das Problem, dass allgemein zugängliche Schockbilder die Rezipienten verstören können und insofern eine entsprechende Darstellung problematisch sein kann. Der Werberat hat in diesem Rahmen darauf hingewiesen, dass Werbung weder Angst erzeugen darf noch das Leid und Unglück anderer für Werbezwecke instrumentalisieren soll. Das bekannteste Beispiel für eine provokative Werbung liefert Benetton. Nachdem das Modeunternehmen zunächst den traditionellen Mustern der Produktwerbung gefolgt war und fröhliche Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen in der entsprechenden Kleidung gezeigt hatte, wurde später eine vollkommen konträre Strategie gewählt. Das eigentliche Produkt wurde nicht mehr gezeigt, sondern es wurden Bilder von politischen und gesellschaftlichen Missständen ausgewählt, um die Aufmerksamkeit der potenziellen Benetton-Kunden zu bekommen. Fotos vom Flüchtlingselend, der Umweltverschmutzung und von Verbrechen führten zu kontroversen Diskussionen und zu Klagen gegen das Unternehmen. Abbildungen von Behinderten und von verurteilten Mördern, die auf ihre Hinrichtung warteten, sorgten ebenfalls für Empörung. Benetton wählte diesen Weg dieser visuellen Konfrontation, um auf die entsprechenden Probleme aufmerksam zu machen. Somit sollte auch ein Kontrast zur üblichen Darstellung einer heilen und glücklichen Welt geschaffen werden, die in der konventionellen Produktwerbung zum Tragen kommt. Sofern sich die Benetton-Kunden mit der Werbestrategie identifiziert haben, die Missstände anprangert, hat dies ggf. zu einem Kauf der Kleidung geführt. Wie glaubwürdig derartige Provokationsversuche durch Werbung sind, hängt letztlich auch von der konkreten Unternehmensstrategie ab. Sofern sich ein Konzern sozial engagiert, ist dieses Vorgehen bedeutend glaubhafter, als wenn Probleme nur durch Schreckensbilder artikuliert werden. Insofern verfügen gemeinnützige Umweltschutz- und Menschenrechtsorganisationen über eine höhere Glaubwürdigkeit als Wirtschaftsunternehmen, die in erster Linie der Profitmaximierung folgen. sumhandlungen abschätzen können und besonders schutzbedürftig sind, ist es wichtig, bei der Werbung für Kinderprodukte entsprechend zurückhaltend zu agieren. So hat der Deutsche Werberat zu Recht direkte Kaufaufrufe an Kinder grundsätzlich untersagt. Sex sells? Der plakative Blickfang durch attraktive Körperdarstellungen gilt als ein klassisches Aufmerksamkeitskriterium bei der Produktpräsentation in der Werbung. Der Anteil frauenfeindlicher Werbung hat in den letzten Jahrzehnten zwar sukzessiv abgenommen. Die Problematik der Geschlechterstereotypen und -diskriminierungen in der Werbung ist allerdings nach wie vor ein zentrales Thema, mit dem sich die Medienselbstkontrollinstanz des Deutschen Werberates bereits seit 1980 beschäftigt. Frauen in der Werbung wurden der Maxime »Sex Sells« folgend regelmäßig zum Sexualobjekt herabgewürdigt oder als schmückendes Beiwerk eines erfolgreichen Mannes dargestellt. Inzwischen hat sich diesbezüglich einiges verändert. Die erfolgreiche Geschäftsfrau hat das traditionelle Rollenbild der Hausfrau und Mutter teilweise abgelöst oder zumindest ergänzt. Gleichwohl werden Frauen nach wie vor leicht beschürzt im Rahmen der Produktwerbung eingesetzt. Bei Automessen finden sich neben dem ausgestellten KfZ-Model BikiniSchönheiten, die dem Mann offensichtlich suggerieren sollen, dass die Wahl des entsprechenden Automobils offensichtlich auch seinen Erfolg beim weiblichen Geschlecht erhöht. Derart dümmliche Präsentationen halten sich erstaunlich hartnäckig. Moralisch fragwürdig wird es hingegen an dem Punkt, wo besonders junge Mädchen in erotischer Pose in der Werbung dargestellt werden. Hier kommen ggf. Formen der Sittenwidrigkeit sowie der Verletzung der Menschenwürde zum Tragen. Schleichwerbung Werbung ist eine legitime Form der Produktdarstellung, sofern sie als solche erkennbar und in einem dafür vorgehenden Rahmen stattfindet. Juristische und moralische Probleme tauchen dann auf, wenn die Werbebotschaft in einem Zusammenhang auftritt, der nicht für Werbung vorgesehen ist. Bei der Schleichwerbung als getarnte oder unterschwellige Ausprägung handelt es sich um eine redaktionelle Produktinformation, bei der der Rezipient die Werbebotschaft zunächst nicht durchschaut. So wurde u.a. in der ARD-Serie »Marienhof« in unzulässiger Weise für zahlreiche Produkte im Rahmen der Spielhandlung geworben, ohne dass dies kenntlich gemacht wurde. Dafür wurden verbotenerweise auch Honorare von den Unternehmen an die Produktionsfirma der Serie gezahlt. Problematische Produkte Für potenzielle Suchtmittel wie Alkohol, Zigaretten und Medikamente darf nur eingeschränkt geworben werden. Hierbei ist die Beachtung des Jugendschutzes von zentraler Bedeutung. Kinder und Jugendliche sollten bei derartigen Produkten nicht direkt angesprochen und zum Konsum aufgefordert werden. Zudem dürfen keine leistungssteigernden Versprechen durch den Genuss von Alkohol gemacht werden. Die Verknüpfung von Alkohol und Leistungssport in der Werbung ist ebenso zu unterlassen wie die werbliche Verbindung des Führens von Fahrzeugen mit dem Konsum von alkoholischen Getränken. Hierzu hat der Deutsche Werberat zuletzt 2009 entsprechende Verhaltensregeln über die kommerzielle Kommunikation für alkoholhaltige Getränke vorgelegt. Bei ungesunden Nahrungsprodukten ist die Reglementierung weit weniger ausgeprägt. In der Kritik stehen vor allem besonders süße und fettige Artikel. Zudem werden Süßigkeiten zusätzlich häufig durch Spielzeugartikel angereichert, um die jugendliche Zielgruppe zu erreichen. Da Kinder und Jugendliche nur begrenzt die Folgen ihrer Kon- GCM 2 / 2012 Schleichwerbung in Kinofilmen stellt ein zusätzliches Diskussionsfeld dar. Während in ausländischen Filmen wie bei »James Bond« oder »Sex and the City« ein äußerst liberaler Umgang bei der Präsentation von Produkten vorherrscht, sind die Regeln in Deutschland diesbezüglich stärker reglementiert. Auch beim Deutschen Presserat häufen sich Beschwerden über unzulässige Werbung in redaktionellen Berichten im Printbereich. Die Vermischung von werblichen und redaktionellen Inhalten steht dabei im Zentrum der Kritik. Besonders anfällig für unzulässige Werbung ist der Motor- und Reisejournalismus. Hier ergibt sich die Problematik, dass die Unternehmen z.T. die Dienstreisen für die Journalisten bezahlen, wodurch eine unabhängige Berichterstattung erschwert wird. Zu beachten ist auch die Trennung von redaktionellem Text und Anzeigen, die als solche gekennzeichnet werden müssen. Die gilt auch für die Produkte von Verlagsmitarbeitern, sofern sie etwa Bücher schreiben, die in der eigenen Zeitung rezensiert werden. Ein grundlegendes Problem stellt auch die Übernahme von PR-Material ohne Angabe der Quelle für einen redaktionellen Beitrag dar. Hier ist german council . Verführung Mehr unter www.porsche.de oder Tel. 01805 356 - 911, Fax - 912 (Festnetzpreis 14 ct/min; Mobilfunkpreise max. 42 ct/min). Für manches im Leben wird es wohl niemals eine App geben. Der neue Boxster. Kraftstoffverbrauch (in l/100 km) innerorts 12,2–10,6 · außerorts 6,9–5,9 · kombiniert 8,8–7,7; CO2-Emissionen 206–180 g/km GCM 2 / 2012 © FarukUlay - Istockphoto.com GERMAN COUNCIL . Verführung eine besondere Sorgfalt und Transparenz der verantwortlichen Journalisten erforderlich. Grundsätzlich sollten Wirtschaftsunternehmen, die Anzeigen schalten, keinen Einfluss auf die Berichterstattung ausüben. Product Placement als gezielte Platzierung eines Markenartikels ist dann legitim, wenn ein Requisit in die reale Filmhandlung schlüssig eingebaut wird. Dass der Fahrzeugtyp der Krimikommissare in den Serien sichtbar wird, ist unproblematisch, sofern das Auto nicht permanent und in außergewöhnlich ästhetisierter Form im Film gezeigt wird. Fazit Werbung dokumentiert auch die kulturelle und gesellschaftliche Entwicklung einer Gesellschaft. Ihre Normen und Werte werden in den Anzeigen und Spots dokumentiert. Wechselnde Rollenerwartungen werden ebenso aufgezeigt wie Moden und Trends. Die Ausgestaltung von Werbemaßnahmen ist keine reine Geschmackssache. Natürlich spielen ästhetische Kategorien eine wichtige Rolle. Zentral ist aber neben der Form vor allem der Inhalt, durch den die Werbebotschaft vermittelt wird. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, die Vorzüge von attraktiven Produkten in einem verführerischen Umfeld anzupreisen und hierbei weniger auf Informationen als auf positive Assoziationen und Emotionen beim Rezipienten zu setzen. Dass hierbei auch übertrieben wird, ist in der Regel nicht problematisch. Kein durchschnittlich aufgeklärter Konsument geht davon aus, dass ein Getränk Flügel verleiht, ein Schokoriegel mobil macht oder bei einer Kreditkarte mit einem guten Namen bezahlt werden kann. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass die Eigenschaften, die in der Werbung mit dem Produkt in Verbindung gebracht werden, auch tatsächlich denjenigen entsprechen, die es faktisch auszeichnen. Die suggestive Kraft hält sich daher in engen Grenzen. Mündige Konsumenten sind durchaus in der Lage, eigene Präferenzen zu entwickeln und die Kaufentscheidung nach eingehender Prüfung der Produkteigenschaften souverän zu fällen. Sie sind in der Regel durchaus rational und nicht so leicht beeinflussbar, wie manche Werbekritiker dies befürchten. Informationen werden schließlich nicht über die Werbung kommuniziert, sondern durch unabhängige Experten wie die Stiftung Warentest, Foodwatch oder eine kritische und unabhängige journalistische Berichterstattung. Sie dienen erst nach einer unabhängigen Prüfung als Maßstab für die realisti- GCM 2 / 2012 sche Beurteilung der angepriesenen Produkte. Gleichwohl gibt es aus einer ethischen und auch juristischen Perspektive eine Reihe von Regeln, die einzuhalten sind. 1.Werbung ohne Einwilligung. Es ist nicht legitim, Werbung z. B. mit Prominenten und Nicht-Prominenten zu machen, die damit nicht einverstanden sind. 2.Diskriminierung. Es ist nicht legitim, bestimmte Personengruppen, Religionsgemeinschaften und konkurrierende Mitbewerber zu beleidigen. 3.Falsche Versprechen. Es ist nicht legitim, einem Produkt spezifische Eigenschaften zuzuschreiben, die irreführend oder falsch sind. 4.Unzulässige Provokationen. Es ist nicht legitim, durch Schockbilder zu verängstigen oder mit Bildmotiven und Aussagen zu arbeiten, die jugendschutzgefährdend sind. 5.Kinder und Werbung. Es ist nicht legitim, die mangelnde Urteilsfähigkeit von Heranwachsenden für Werbezwecke, z. B. durch direkte Konsumappelle, auszunutzen. 6.Schleichwerbung. Es ist nicht legitim, Produkte in Zusammenhängen anzupreisen, die nicht als werbliches Umfeld ausgewiesen sind. Der Werbecharakter muss gekennzeichnet und von den Konsumenten durchschaut werden können. Daher ist auch unterschwellige Werbung untersagt. 7.Gefährdende Werbung: Es ist nicht legitim, Werbung zu zeigen, die Menschen gefährdet. Sie kommt z. B. dann zum Tragen, wenn Verkehrs- oder Handygeräusche in der Radiowerbung auftauchen, die das Unfallrisiko erhöhen. Insgesamt können und sollten an die Wirtschaftswerbung keine zu hohen moralischen Ansprüche gestellt werden. Es ist offensichtlich, dass Unternehmen ihre Gewinnmaximierung durch Produktwerbung nicht anhand der Kategorien Transparenz und Aufrichtigkeit ausrichten, sondern positive Assoziationen beim möglichen Kunden erreichen wollen, die zur Kaufentscheidung motivieren sollen. Sofern hierbei die skizzierten moralischen und rechtlichen Grenzen eingehalten werden, kann Werbung aufgrund ihres originellen und kreativen Potenzials durchaus einen ästhetischen Genuss vermitteln, der auch Freude verbreitet. Dann kann kreative Werbung im optimalen Fall auch mit positiven Verkaufserfolgen korrelieren. Ein Beitrag von Prof. Dr. Christian Schicha, Hochschullehrer im Fach Medien- und Kommunikationsmanagement an der Mediadesign Hochschule in Düsseldorf und Mitherausgeber des Handbuches Medienethik german council . Verführung THE MULTI PERSPECTIVE MultiSec Mall Management GmbH To create city hearts that sustain the future www.multi.eu GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Das Königsgefühl für den Kunden Ein Gespräch mit Dr. Christian Mikunda Und mit der Erlebnisdramaturgie kann man Menschen verführen? Wenn man all die vielen psychologischen Ebenen und Methoden auf einen Nenner bringen müsste, ist Verführung, wenn man die Menschen dazu bringt, selber die letzten Puzzlesteine ins Mosaik einzusetzen. Wenn man mit wenigen Signalen eine Geschichte in ihnen lostritt, sodass sie ihre inneren Drehbücher anwenden dürfen, um sie selber zu Ende zu führen. Wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, sich selber etwas zusammenzureimen, denn dann fühlen sie sich aktiviert und involviert. In dem Moment geht ein Wert hoch, den man in der Medienpsychologie als AIME-Wert bezeichnet. Das Kürzel steht für »Amount of Invested Mental Effort«, also die notwendige geistige Ausarbeitungsleistung. Wenn dieser Wert hoch ist, fühlt man sich angenehm emotional aufgekratzt und wendet sich positiv gestimmt einem Informationsangebot zu. Man wird aber auch in einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit versetzt, sodass Informationen gierig aufgenommen werden. Werbung ist deshalb seit 30 Jahren nicht mehr nur Reklame, in der man einen Produktnutzen kommuniziert. Sie ist so inszeniert, dass die Menschen in diesen Zustand der erhöhten Aufmerksamkeit versetzt werden, sodass die Slogans, die am Ende einer Werbebotschaft kommen, begierig aufgenommen werden. Wie kann man das in den von Ihnen erwähnten dreidimensionalen Räumen umsetzen? Wenn Orte so inszeniert sind, dass der AIME-Wert hochgeht, dann beginnen die Menschen mit dem, was die Amerikaner als »Browsing« bezeichnen, also dem Abgrasen aller Möglichkeiten. Das ist der Grund, GCM 2 / 2012 © DrAfter123 - Istockphoto.com Herr Dr. Mikunda, Sie waren Film- und Fernsehdramaturg und werden heute als »Erlebnisdramaturg« bezeichnet. Können Sie den Begriff etwas näher erläutern? Wie kann man ein Erlebnis in Dramaturgie fassen? Ist das eine Methode? Erlebnisdramaturgie ist eine populäre Bezeichnung für »Strategische Dramaturgie«, einer Wissenschaftsdisziplin, als deren Begründer ich gelte. Ich habe mich schon immer für professionell hergestellte Erlebnisse interessiert. Ich habe damit als Praktiker und Theoretiker beim Film und beim Fernsehen begonnen und eines Tages gemerkt, dass diese Erlebnisse in der Wirtschaft angekommen sind. So bin ich, ohne das geplant zu haben, vom zweidimensionalen Entertainment ins dreidimensionale gerutscht und so hat sich über dreißig Jahre und vier Bücher diese Methode entwickelt, die wir strategische Dramaturgie nennen. Als Erlebnisdramaturg interessiere ich mich dafür, diese professionell hergestellten Erlebnisse zu erklären. Ich möchte die von den Profis eingesetzten dramaturgischen Kunstgriffe und die psychologischen Mechanismen, die dahinterstecken, identifizieren. Und in erster Linie interessiere ich mich für Wirkungssteigerung, dafür, wie man etwas emotional noch intensiver machen kann. warum heute vor allem in der Wirtschaft und im Handel Erlebnisse inszeniert werden: Man versucht die Menschen dazu zu bringen, mit erhöhter Aufmerksamkeit positiv gestimmt einen Ort abzugrasen. Wie funktioniert diese Inszenierung genau? Wie verführt man jemanden, etwa eine Shopping Mall, die zu Ihren großen Interessenfelder gehören, überhaupt zu betreten und dann dort von A nach B zu gehen? In der Gestaltung von Shopping Malls hat sich in den letzten 20 Jahren vor allem eines grundlegend geändert: Man gestaltet heute nicht nur die Geschäfte, sondern auch den Raum dazwischen, sprich, die Plätze, die Achsen, den Vorplatz, die Fassade, die Toiletten, die Tiefgarage. So entsteht ein Ort, der nicht mehr, wie das in den 70er-Jahren war, eine brutale Verkaufsmaschine ist, sondern ein echter Aufenthaltsort, ein Dritter Ort, über den ich in meinen Buch »Marketing spüren. Willkommen am Dritten Ort« ausführlich geschrieben habe. Der Erste Ort ist die eigene Wohnung, die mir emotional guttut. Der Zweite Ort ist der gestaltete Arbeitsplatz, der ja auch ein »Home away from Home« sein soll. Und der Dritte Ort, das sind immer schon die Orte gewesen, an die wir nicht nur gegangen sind, um dort das Eigentliche zu erledigen, sondern auch, um uns etwas von der Emotionalität des Ortes zu holen. Der Tante-Emma-Laden, in dem man auch tratscht, der Friseur, bei dem man drei Stunden verbringt. Diese Orte sind bis auf wenige Ausnah- german council . Verführung Landmark bedeutet, man muss sich zum Wahrzeichen machen und zeigen, dass man da ist. Man inszeniert schon im Eingangsbereich den großen Auftritt für den Kunden. Viele Malls haben zum Beispiel ein übergroßes Tempeltor, durch das man schreitet. Wenn man durch das Landmark-System hineingesaugt worden ist, dann braucht es ein Malling System. »Malling« bedeutet »promenieren« und damit man promeniert, muss eine kognitive Landkarte erzeugt werden, ein inneres Bild des Ortes. Dann kann man sich sehr leicht orientieren und vor allem fühlt man sich an dem Ort heimisch, das ist der emotionale Mehrwert. Für das Malling ist außerdem wesentlich, dass die Flussgeschwindigkeit einen optimalen Punkt erreicht. Dafür muss man Spannungsachsen kreieren, die den Blick in die Tiefe lenken, aber auch Elemente, die die Flussgeschwindigkeit bremsen. Aus dem Wechselspiel von Beschleunigen und Bremsen besteht die Kunst des optimalen Malling Systems. Als Drittes gilt es, eine Concept Line zu entwerfen, einen roten Faden. Wenn man heute eine Concept Line macht, versucht man die Drehbücher im Kopf der Besucher vor allem mit Designelementen zu inspirieren. In den letzten zehn Jahren haben sich da vor allem zwei Themen herauskristallisiert, Natur und Kunst. Sie finden überall Anspielungen auf Naturelemente als roten Faden, es gibt sinnlich wahrnehmbare künstlerische Elemente, die die Dramatisierung, das Drehbuch im Kopf anspringen lassen. Schließlich das vierte Element, die Core Attraction. Die brauchen Sie allein schon, weil man in der Kommunikation und auch für die Mundpropaganda zwei Bilder braucht, eines von dem Landmark von außen und eines von der Core Attraction von innen. In Ihrem jüngsten Buch geben Sie außerdem Hinweise darauf, wie verführerisch die von Ihnen sogenannten Hochgefühle in Shopping Malls wirken können. Richtig. Eine Mall braucht eine Mischung aus zwei Hochgefühlen, die beide gleichwertig vorhanden sein müssen. Glory und Joy. Glory ist die positive Variante des Hochmuts. Wenn man sich selbst auf ein Podest stellt, bekommt man eine hochmütige Inszenierung. Wenn man es schafft, die Natur, etwas Göttliches oder den Kunden auf das Podest zu stellen, dann erreicht man ein Gefühl des Erhabenen, das Königsgefühl für den Kunden. Wenn Sie sich aber allein darauf beschränken, bekommt Sie eine Mall, die in Schönheit stirbt. Deswegen müssen Sie mit der Dramaturgie dem Glory-Gefühl ein Joy-Gefühl entgegensetzen. Dafür brauchen Sie die Bäume, die Büsche, die Sitzbänke. Sie brauchen die kleinen Kioske mit dem kleinteiligen Angebot, das sozusagen visuelle Völlerei ausdrückt, denn Joy kommt von Völlerei. Das Gefühl geht einher mit hoher Dopaminausschüttung, wodurch die Trägheit der Motorik überwunden wird und die Menschen stöbern und zugreifen. Das heißt, der Konsum kommt erst durch das Joy-Gefühl. Beides zusammen, Glory und Joy, ergibt einen idealen Hochgefühlscocktail in einer Mall. Welche Rolle spielen dabei Licht, Farbe, Materialien, die akustische Umgebung? Ich bin kein Fan von Polysensualismus, bei dem man sagt, das Licht mache ich so, die Farbe so und die Akustik so, dann gebe ich noch einen Duft dazu und dann funktioniert das. So bekommt man ein Gemisch wie Kraut und Rüben. Es braucht ein emotionales Gesamtsystem. © konradbak - Fotolia.com men, wie das Wiener Kaffeehaus oder das britische und irische Pub, durch die Globalisierung weitgehend hinweggefegt worden. Die Wirtschaft ist vor ungefähr 15 Jahren in dieses Vakuum eingestiegen und hat angefangen, ihre eigenen Dritten Orte zu gestalten, mit diesem Gefühl des »Home away from Home«, einem hohen AIME-Wert und einer langen Aufenthaltsdauer. Diese Dritten Orte haben alle eine ähnliche grundlegende Struktur, die man, vereinfacht, auf vier Begriffe reduzieren kann: Landmark, Malling, Concept Line und Core Attraction. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Sie sind als Berater international tätig. Unterscheiden sich die erfolgreichen Verführungsstrategien und Inszenierungen in den jeweiligen Ländern oder lassen wir uns alle global auf dieselbe Art und Weise verführen? Je weiter an der Oberfläche, desto größer sind die Unterschiede. In Europa wollen die Menschen zum Beispiel echte Materialien sehen, sie wollen Tageslicht sehen, sie wollen Design und Lifestyle erleben. In Indien, überhaupt im Orient, ist das Farbempfinden komplett anders als bei uns. In Amerika und England sind es die Reizschwellen, die ganz anders liegen. Aber je stärker es dramaturgisch wird, also je stärker Storytelling, kognitive Landkarten und auch die Hochgefühle eine Rolle spielen, desto ähnlicher. Vielleicht liegt es an diesen Reizschwellen, dass viele Marken und Shopping Center immer aufwendigere Strategien und Erscheinungen zu bemühen scheinen, um die Aufmerksamkeit ihrer Kunden zu gewinnen. Ist das ein ständig fortschreitender Prozess, müssen sich die Protagonisten immer weiter gegenseitig übertreffen? Nein. In solchen Entwicklungen entstehen immer irgendwann Inszenierungen, die dem Zuviel etwas entgegensetzen. Eines der wichtigsten Hochgefühle im Moment ist zum Beispiel Chill. Dabei geht es nicht nur um Entspannung, sondern tatsächlich um Entlastung. In der Experience Economy wurde den Kunden in den letzten 20, 30 Jahren so viel an wertvollen Materialien wie Marmor, Messing etc. zugemutet, dass durch die Inszenierung natürlich der Druck erhöht wurde. Die Gegenbewegung auf der Chill-Ebene ist das Rough Luxe. 50 Prozent aller Shops in London agieren im Moment über bewusst dramatisierte minderwertige Materialien, vom absoluten Luxus bis zu den Ketten. Da gibt es strategisch eingesetzten Edelrost, abgewrackte Metallwarenträger, raues Holz, das aussieht, als wäre es recycelt worden. Alles natürlich in Wirklichkeit sehr sauber und sehr chic gemacht, aber mit einem emotionalen Environment, einer Geste der Entlastung. Die Hochgefühle sind ja auch dafür da, damit unsere körpereigenen Drogen ausgeschüttet werden. Wir gehen an die Orte, an denen diejenigen körpereigenen Drogen ausgeschüttet werden, die wir gerade brauchen. Sie sehen gut entworfene Malls also als emotionale Therapie? Sicher. Ästhetik bleibt nicht ohne Auswirkung, sie hat einen unmittelbaren Einfluss auf unser Seelenleben. Es ist nicht egal, ob man sie einsetzt oder nicht. Der Verkaufserfolg, der mit einer guten Gestaltung immer einhergeht, weil der AIME-Wert hochgeht, ist quasi immer nur eine Begleiterscheinung. In Wirklichkeit geht es bei einer Mall darum, den Menschen ein angenehmes Malling-System zu bieten, das ihnen guttut, in dem sie Toiletten vorfinden, die ihnen keine Angst machen, sondern an denen sie für zwei Minuten einen Rückzugsort haben, damit sie sich überlegen können, ob sie sich jetzt dieses Ledersofa kaufen sollen oder nicht. Eine gute Mall-Architektur und ein optimales Verführungssystem in einer Mall bedeuten immer, die Menschen in erster Linie gut zu behandeln. Für Sie steht nicht die Verführung an erste Stelle? Die ist nur eine Nebenwirkung. Alle unsere Auftraggeber, die besonders erfolgreich sind, wollten zwar auf der einen Seite immer auch einen kommerziellen Erfolg. Auf der anderen Seite wollten sie aber auch ihren Kunden einen Ort geben, der ihnen emotional guttut. Wenn wir das nicht sehen bei einem Auftraggeber, wissen wir, dass es ein Problem geben wird. Wodurch sind Sie selbst das letzte Mal verführt worden? Das war ein Restaurant in London. Der Koch Yotam Ottolenghi hat es geschafft, vegetarisches Essen so zu machen, dass man sich denkt, da braucht man kein Fleisch mehr, so unglaublich intensiv ist es. In einem GCM 2 / 2012 seiner Restaurants in London waren wir in vier Tagen drei Mal. Es gibt dort zum Beispiel ein Linsengericht, so was haben Sie noch nie gegessen. Das ist etwas, auf das man absolut nicht kommt, auch von der Konsistenz, danach wird man süchtig. Es ist also tatsächlich noch möglich, Sie als Experten zu verführen? Absolut. Ich komme ja ursprünglich vom Film und kann ich mich trotzdem noch in ein Kino setzen und den Film genießen. Ich kann aber im Nachhinein analysieren, was ich erlebt habe und warum. Ich bin auch ein ganz normaler Konsument von Hotels, Malls und Urban Design. Wenn etwas besonders intensiv ist, beginne ich zu filmen oder zu fotografieren. In dem Augenblick konzentriere ich mich natürlich auf die Codes, aber ich kann sie zugleich auch genießen. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass der Genuss geringer wird, wenn man über eine Sache Bescheid weiß. Das Gegenteil ist der Fall. Beim intuitiven Genießen wird es umso interessanter, wenn man sich kurz der Strategien bewusst wird, und dann nachschnüffelt, was es noch alles gibt. Und wir wissen, wenn Herr Ottolenghi so wahnsinnig gut kocht, dann sind die Toiletten wahrscheinlich auch interessant. Und genauso war es auch. Ein Gespräch mit Dr. Mikunda (Foto) Christian Mikunda gilt als Vordenker der Erlebniswirtschaft und Begründer der Strategischen Dramaturgie. Er berät die Automobilindustrie und Handelskonzerne, Fernsehanstalten, Museen und Weltausstellungen, entwickelt Brandlands und Shopping Malls, findet den »roten Faden« für Städte und Kommunen. Als Vortragender wird er weltweit gebucht, als Dozent lehrte er in Wien, Salzburg und München, war Gastprofessor in Klagenfurt und Tübingen und Guest Speaker an der Harvard University in Boston. Text: Lea Rickert Von Dr. Christian Mikunda sind unter anderem erhältlich: »Der verbotene Ort, oder Die inszenierte Verführung«, München 2011 (Düsseldorf 1995) »Marketing spüren. Willkommen am Dritten Ort«, Heidelberg 2007 (Frankfurt 2002) »Warum wir uns Gefühle kaufen. Die 7 Hochgefühle und wie man sie weckt«, Berlin 2009 german council . Verführung foto. ansgar M. van Treeck BüroDüsseldorf RKW RKW Rhode Rhode Kellermann Kellermann Wawrowsky Wawrowsky Architektur + Städtebau BüroDüsseldorf Architektur + Städtebau Das Neue SevenS iN DüsselDorf. Das seVeNs, seit 10 Jahren etabliertes shopping Center auf der Königsallee in Düsseldorf, strahlt nach seinem umfassenden umbau in neuem Glanz. Tersteegenstraße 30 D-40474 Düsseldorf Tersteegenstraße 30 Telefon 0211.4367.0 D-40474 Düsseldorf Telefax 0211.4367.111 Telefon 0211.4367.0 info@rkwmail.de Telefax 0211.4367.111 www.rkw-as.de info@rkwmail.de www.rkw-as.de Düsseldorf Leipzig Düsseldorf München Leipzig Warschau München Moskau Warschau Moskau ansprechpartnerin: Barbara Possinke. Geschäftsführende Gesellschafterin Tel. 0211.4367-133 GCM 2 / 2012 www.rkw-as.de GERMAN COUNCIL . verführung Halb zog sie ihn, halb sank er hin ... Von Verführung und Manipulation Haben Sie heute schon jemanden verführt? Oder gar manipuliert? Oder sind Sie vielleicht sogar selbst verführt oder manipuliert worden? Vielleicht haben Sie es auch überhaupt nicht bemerkt ... Hat Eva Adam verführt, in den Apfel zu beißen, oder hat sie ihn manipuliert? Was trennt die Verführung von der Manipulation? Nichts – zumindest nicht in der Anwendung, denn die Techniken sind eigentlich die gleichen. Wikipedia definiert Verführung als »eine Person gewaltlos so zu manipulieren, dass sie etwas tut, was sie eigentlich nicht wollte«. Verführung bedient sich also der Mittel der Manipulation. »Verführung ist«, schreibt dementsprechend der amerikanische Autor Robert Greene, »die ultimative Form von Machtausübung. Wer sich verführen lässt, tut das freiwillig und ist dabei glücklich.« Der Unterschied liegt also nicht in dem Verführer, der durchaus manipulative Techniken anwendet, sondern in der Einstellung des Adressaten. Der Verführung geben wir uns mehr oder minder bereitwillig hin, bei der Manipulation spüren wir, dass wir gegen unseren ursprünglichen Willen gelenkt werden. Um erfolgreich zu verführen, sollten wir alle Sinne ansprechen, denn wird nur auf den Kopf gezielt, dann hat es eher mit überzeugen oder überreden zu tun. Die Sinnlichkeit ist es jedoch, die uns verlockt und ins Verderben stürzt – sei es der Fischer in Goethes gleichnamigem Gedicht, der der Nixe, dem »feuchten Weib«, nur halb widerstrebend ins Wasser folgt, sei es der Konsument, der angesichts der vielen Verlockungen sein Geld auch dann noch ausgibt, wenn das Portemonnaie schon längst leer ist. Die großen Warenhäuser, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eröffnet wurden, waren sich dessen sehr wohl bewusst, denn es war nicht nur die Warenfülle, die sich in den Kaufhäusern unter einem Dach fand, sondern die sinnliche Inszenierung der Waren. Zuvor mussten die Kunden den Händler erst nach den Produkten fragen, die jener dann aus Schachteln zog – und so nur einen, den erfragten Teil seines Sortiments präsentierte. Nun wurden die Sortimente regelrecht in Szene gesetzt, mit Spiegeln, Dekorationen und entsprechender Beleuchtung. Man ging spazieren durch die Warenwelt des Kaufhauses, konnte sich alles ansehen und war nicht zum Kauf verpflichtet. Emile Zola beschrieb 1883 in seinem Roman »Das Paradies der Damen« gleich auf den ersten Seiten diese neue Sinnlichkeit: »Lange Bahnen der verschiedensten Stoffe ergossen sich aus dem Zwischenstock herab und flatterten wie Fahnen in allen Farben, schiefergrau, meerblau, olivgrün. (…) Es war ein riesiger Jahrmarkt; das Geschäft GCM 2 / 2012 schien vor Überfülle bersten und seinen Überfluss auf die Straße ausschütten zu wollen.« Die Schaufenster wurden nicht nur zur bloßen Zurschaustellung der Produkte genutzt, sondern diese wurden quasi »choreografiert«. Einer der Begründer der Soziologie, Georg Simmel, sprach 1896 von der »Schaufenster-Qualität der Dinge«. Nicht mehr nur nützlich sollten die Waren sein, sondern sie mussten darüber hinaus noch über eine verlockende Außenseite verfügen, denn erst dieser äußere Reiz der Objekte und die Art ihres Arrangements vermochten es, das Interesse des Käufers zu erregen. So viel Gestaltungswille konnte nicht nur dem Abverkauf dienen – es ging um Warenästhetik und damit um Kunst. So wurde dann 1910 auch die »Höhere Fachschule für Dekorationskunst« in Berlin gegründet. Sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken – das fasziniert uns noch heute und so verwundert es nicht, dass die Märkte und Markthallen stets auch Anziehungspunkt für Touristen sind. Ob La Boqueria in Barcelona, der Pike Place Market in Seattle, Les Halles de Lyon oder jeder kleine pittoreske Hafenmarkt – die Sinnlichkeit des Angebotes schlägt jeden sterilen Supermarkt mit seinem schreiend bunten und um Aufmerksamkeit heischenden Kampf der Verpackungen. In Paris gibt es den kleinen, versteckten Gewürzladen von Monsieur Izrael, bis unter die Decke voll mit Köstlichkeiten aus aller Welt. Es duftet so herrlich, dass einem fast schwindelig wird. In offenen Säcken lagern Nüsse, Kräuter, Wurzeln in allen Farbschattierungen, Dosen und Verpackungen mit exotischen Namen und Etiketten entführen uns in eine Welt von 1001 Nacht ... Wer dieses Geschäft einmal betreten hat, wird es nie wieder vergessen ... Farben, Formen, Düfte verführen uns – nicht nur als Käufer. Welche Sinnlichkeit geht denn von den Magermodels aus, die storchenbeinig durch die Castingshows staksen? Nicht umsonst geht Liebe durch den Magen und das gemeinsame Essen ist oftmals der Auftakt zu weiteren Sinnesfreuden (zu denen es wohl kaum kommt, wenn ein Part nur mäkelig in Salatblättern stochert ...). Zolas Roman karikierte jedoch diese Zeit der ersten Kaufhäuser und zeigte auch die dunklen Seiten der Verführung: Kaufhauschef Mouret nutzt es nämlich aus, »wenn wir alle Frauen anlocken und sie, verführt, toll gemacht von der Unmenge unserer Waren, uns auf Gnade und Ungnade ausgeliefert sind und, ohne zu rechnen, ihre Geldbörse leeren! Die Hauptsache, mein Bester, ist, dass sie Feuer fangen, und dafür braucht man einen Artikel, der gefällt, der Aufsehen erregt!« Der Roman sei künftigen Marketingmanagern sehr zur Lektüre empfohlen. Wie immer im Marketing übrigens, können wir uns selbst befragen: Wovon lassen wir uns denn nur zu gerne verführen? Lautstärke und german council . verführung Geschrei, grelles Licht und schreiende Farben sind es wohl nicht – ich frage mich daher, warum dann immer wieder genau das eingesetzt wird, um Kunden angeblich um den Finger zu wickeln? Statt mit Charme und Geist sinnlich zu verführen, scheint es doch viel einfacher zu sein, mit Tricks zu manipulieren, das Gegenüber dazu zu überreden, das zu tun, was man selbst eigentlich möchte. Doch diese grobe Form der Beeinflussung, die dem Täter ein Gefühl der Beherrschung zu geben vermag, ist plump und nur von kurzem Erfolg gezeichnet, denn die Manipulierten fühlen sich hinterher immer übervorteilt, hintergangen, gelenkt. Wer zu den feinen Tricks nicht in der Lage ist, nimmt die vermeintlich viel versprechenden – so lehrt es heute eine Vielzahl von mittelmäßigen Verkaufstrainern, stolz auf ihr angebliches Gewinnerwissen. Ob Überlegenheit aus der Schatztruhe der neurolinguistischen Programmierung oder Bauernfängereien aus der Psychokiste – auch die Hütchenspieler finden jeden Tag neue Opfer. Alle Manipulatoren machen es sich dabei zunutze, dass unsere Abwehrkräfte leider im besten Falle nur als niedrig zu bezeichnen sind. Wir haben nicht die nötige Zeit und Ruhe, jeden Menschen gründlich kennenzulernen und uns ein faires Urteil über ihn zu bilden. Ganz im Gegenteil, wir müssen in Sekundenbruchteilen einschätzen können, ob unser Gegenüber vertrauenswürdig ist oder nicht. Äußerlichkeiten sind da für uns in der Kürze der Zeit ausschlaggebend. Wir vertrauen leichter auf Signale wie Autorität, transportiert durch Titel, Kleidung, Uniformen und Statussymbole. Ein guter Anzug, ein Doktortitel, ein teures Auto – das sind die Zutaten, mit denen wir leicht getäuscht werden können, wie es jeder Hochstapler und Heiratsschwindler zu bestätigen weiß. In Alexander Apolphs großartiger Dokumentation »Die Hochstapler« erzählen vier Betrüger, wie leicht es ihnen gefallen ist, ihre Mitmenschen zu hintergehen, und dass Lügen entweder ungemein glaubwürdig oder ungemein unglaubwürdig sein müssen, damit ihnen Glauben geschenkt wird. Wer uns manipuliert, macht es sich zunutze, dass wir schlecht im Rechnen sind, insbesondere im Prozentrechnen. Er weiß vom Gesetz der sozialen Bewährtheit, das besagt, dass wir das, was andere auch tun, nur selten hinterfragen. Schon der Zirkuspionier P. T. Barnum wusste: »Nichts zieht eine Menge so sehr an wie eine Menge.« Wir orientieren uns gerne an dem, was andere tun, besonders, wenn wir unsicher sind. Ob es die eingespielten Lacher in den Sitcoms sind oder der Umstand, dass wir uns nie in ein leeres Restaurant setzen würden, sondern lieber weiterlaufen, bis ein volleres kommt – all diese Verhaltensweisen beruhen auf diesem Gesetz. Verführung ist ein Spiel mit offenem Ausgang, bei der Manipulation steht der Verlierer schon fest. Wer falsch spielt, um zu gewinnen, zeigt, dass er das Spiel ernst nimmt, meinen die Zyniker. Ich würde es anders herum formulieren: Wer keinen Spaß am Spiel hat, spielt mit gezinkten Karten. Wer falsch spielt, bringt damit zum Ausdruck, dass er sein Gegenüber nicht respektiert. Statt der hohen Kunst der Verführung, die plumpe Kunst des Überrumpelns. Doch naht ein Ende? Immer häufiger wird der Werbung verboten, den Konsumenten mit falschen Aussagen irrezuführen. 1.600 Werbeaussagen der Lebensmittelbranche hat die EUOrganisation EFSA verboten, nur 220 hielten der Prüfung stand. Das Marketing sucht neue Aussagen und Werte, denn die Verbraucher fordern Klarheit und Wahrheit. Gerne lassen wir uns verführen, wir sollen aber nicht manipuliert werden. Es ist ein Irrtum, wenn wir glauben, Marketing, Werbung oder ein guter Verkäufer könnten Bedürfnisse schaffen. Sie können bestenfalls bereits vorhandene Bedürfnisse verstärken. Und wir als Konsumenten wollen uns auch nicht länger anderes einreden lassen. Wir handeln als Menschen auf Basis von Werten wie Anstand, Ehrlichkeit, Integrität, Weitblick und Verantwortung. Nur in der Wirtschaft tun wir so, als spiele das alles keine Rolle. Wir brauchen ihn wieder, den ehrbaren Kaufmann, der sein Handeln am langfristigen Erfolg ausrichtet, ohne den Interessen der Gesellschaft entgegenzustehen. Der kein schnelles Geschäft sucht, sondern eine lange Kundenbeziehung aufbauen will. Wir haben alle gesehen und sehen es noch, wohin uns eine Welt voller gieriger Geschäftemacher geführt hat. Verführung endet dort, wo der Respekt schwindet. Verführung heißt, sich freiwillig geschlagen zu geben, sich der Versuchung hinzugeben ... halb zog sie ihn, halb sank er hin. Ein Beitrag von Marcus Bartelt, Marketing-Consultant, -Dozent und -Blogger Doch auch Sympathie macht uns angreifbar; Menschen, die wir mögen, vertrauen wir eher. Und wer gemocht wird, dem verzeiht man Fehler. Diese Sympathie-Falle spiegelt sich im Gesetz der Reziprozität (Gegenseitigkeit) wider: In jeder Kultur finden wir Beispiele dafür, dass Menschen, die etwas geschenkt bekommen (und das kann auch Zeit oder Aufmerksamkeit sein), versuchen, sich für das Erhaltene erkenntlich zu zeigen. Ganz gleich, ob aus Dankbarkeit, Schuldgefühl, Verpflichtung oder einfacher Freundlichkeit heraus – der Manipulation öffnet dies Tür und Tor. Francis Ford Coppola erklärt uns in den ersten Minuten seines Meisterwerks »Der Pate« auf geniale Weise, dass die Mafia auf diesem Gesetz der Reziprozität beruht: Ich tue dir einen Gefallen – und erwarte, dass du mir diesen Gefallen eines Tages erwidern wirst. Mitgefangen, mitgehangen. Eine Hand wäscht die andere. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Verführung am PoS Shopping mit dem siebten Sinn In Zeiten, in denen Stress zur Volkskrankheit Nr. 1 zählt und jede Minute kostbar ist, stellt auch der Einkauf immer öfter ein notwendiges Übel dar, das man gerne auf das Notwendigste reduziert. Die Anbieter reagieren: Der Online-Handel boomt und bietet unkompliziert, ohne das Haus zu verlassen, alles, was das Herz begehrt. Alles? Nicht ganz – denn auch wenn Pragmatismus und Zeitmanagement voll bedient werden, bleiben Genuss und Emotionen auf der Strecke. Die Chance für den Handel, um den Kunden wieder zum Erlebnis »Einkauf« zu verführen. Essen bedeutet endlich wieder Genuss Im Food-Bereich ist der Begriff Sinnlichkeit schon lange nicht mehr wegzudenken. Nachdem ambitionierte Lohas dem sprichwörtlichen »Junk Food« endgültig die Existenzberechtigung entzogen haben, hat »Soul Food« Hochkonjunktur. Essen ist auch im hektischen Alltag endlich wieder Genuss. Convenience bedeutet auf einmal »Slow Food« und dieses wird begeistert gefeiert. Restaurants wie »Slappy Cakes« gehen auf dieses Bedürfnis ein und integrieren den Kunden sogar in den eigentlichen Herstellungsprozess. An eigenen kleinen Herdplatten werden die verschiedensten Zutaten nach Wahl mit dem fertigen Teig vermischt und anschließend selbst gebacken. Sehen – Riechen – Schmecken ist wichtiger als schnelle Bedürfnisbefriedigung. Dieses prinzipiell sehr einfache Konzept von Erregung des Bedürfnisses und Befriedigung desselben kann ebenso in den Non-Food-Bereich eingebracht werden. Eskapismus beim Einkaufen Eine sehr wirkungsvolle Methode ist die des »Storytelling«. Im Rahmen einer perfekten Markeninszenierung wird der Kunde in eine vollkommen andere Welt entführt. Victoria’s Secret lässt seine Kunden die © Fotos: www.globetrotter.de »Neuro Merchandising«, »Visual Merchandising« oder »Neuro Marketing« – die Liste der omnipräsenten Schlagwörter zu diesem Thema ist lang und wird immer wieder um weitere originelle Termini erweitert. Tatsächlich ist das Neuro-Marketing ein noch relativ junges, interdisziplinäres Forschungsgebiet, das psychologische und neurophysiologische Erkenntnisse für Marketing-Konzepte nutzt. Wer kauft was, wie und weshalb? Die kognitive Wahrnehmung spielt bei Kaufentscheidungen eine weitaus geringere Rolle als bisher angenommen. NeuroMarketing erkennt diese Überlegenheit des Unbewussten an und stellt menschliche Emotionen in den Vordergrund. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist die Berücksichtigung der Tatsache, dass Emotionen durch Sinnesreize ausgelöst werden, und zwar durch alle Sinnesreize. Der Begriff »Visual Merchandising« wird fälschlicherweise oft im Zusammenhang mit dem gesamten Store-Konzept verwendet, was falsch ist. Das Konzept sollte eben gerade nicht auf eine ansprechende Optik redu- ziert sein. Um den Kunden verführen zu können, müssen seine Sinne ganzheitlich angesprochen werden. Abenteuer »Einkauf« – der Kick im Store verspricht Glücksgefühle In der Eiseskälte der Globetrotter Kühlkammer schaltet sich der Verstand aus – jetzt zählt nur noch das Gefühl GCM 2 / 2012 © Fotos: Nilsen Omvik german council . verführung Alice oder Cinderella? In verträumt-sehnsüchtiger Stimmung steigt die Bereitschaft einen Teil des Traumes käuflich zu konservieren frivol-elegante Atmosphäre eines Boudoirs erleben und weckt somit die Lust auf mehr. Dass die angebotene Ware essenzieller Bestandteil des »Mehr« ist, versteht sich von selbst. Keine Befriedigung ohne Kauf. Das Modelabel Monki verfährt ähnlich. Das Shopping-Erlebnis bietet die Möglichkeit des Eintauchens in eine surreale Welt, die vieles ist: elfenhaft, filigran, fantastisch und melancholisch, doch keinesfalls normal. Der Alltag bleibt vor der Tür. Wenn man doch wieder gehen muss, hilft die erworbene Kleidung, einen Hauch des Märchens zu erhalten. »Thought is wonderful, but adventure is more wonderful still« Oscar Wilde Verführung muss nicht immer subtil sein. Wichtig ist, dass an menschliche Grundbedürfnisse appelliert wird. Statt zu verführen, kann das Store-Konzept selbst Begehren wecken und den »Jagdinstinkt« des Kunden herausfordern. Ein erfolgreiches Beispiel hierfür ist die perfekte Outdoor-Welt, die Globetrotter bietet. In dieser wird dem Kunden vor Erwerb des Produktes direkt vor Augen geführt, wieso er dieses eigentlich braucht. Der Sinn einer Daunenjacke erschließt sich unmittelbar in der hauseigenen Kältekammer und die Trittfestigkeit der Bergsteiger-Schuhe überzeugt direkt an der Kletterwand. Schnöde Fakten auf dem Etikett kann man sich sparen. Pseudo-originelle Werbetexte auch. Wer in der Regenkammer überstehen will, braucht eine hochwertige Regenjacke. So einfach kann es sein. Erfolgreich sind all diese Konzepte nur dann, wenn einzelne Elemente zueinander passen. Sinnesreize müssen stimmig kombiniert werden, um den gewünschten Effekt zu erzeugen. Ein Sound, der in einer bestimmten Situation als angenehm empfunden wird, wirkt in einer anderen hemmend oder gar abstoßend, weil er nicht zu Optik oder Haptik passt. Das Schlüsselwort ist Harmonie, nur so kann eine Atmosphäre geschaffen werden, die in der Lage ist, den Kunden zu lenken. Hier- für muss von Anfang an geklärt werden, welche Bedürfnisse geweckt werden sollen. Soll das Konzept verführen oder Begehren wecken? Erwartet den Kunden Thrill oder Chill-Out? Welches Bedürfnis, welcher Instinkt soll angesprochen werden? Nur durch Klärung dieser Fragen können die richtigen Impulse geweckt werden, die zur Kaufentscheidung führen. »Schnheit ist eine Droge« Irenäus Eibl-Eibesfeldt Trends werden sich im Wandel der Zeit kontinuierlich verändern, verschwinden und auch wiederkehren. Was jedoch sicher Bestand hat, ist das Muster der Verführung. Ob dies nun darin besteht, durch Schönheit zu beeindrucken oder durch Freeclimbing-Erlebnisse den Puls in die Höhe schnellen zu lassen – immer geht es dabei um Emotionen. Erfolg am PoS ist dann gesichert, wenn Glücksgefühle garantiert sind. Ein Beitrag von Dr. Wolfram Krause, Geschäftsführer, dlv - Netzwerk Ladenbau e. V. Fotos von Nilsen Omvic und www.globbetrotter.de GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Mit Licht verführen Wege zur optimalen Verkaufsraumbeleuchtung 3000 – das ist die ungefähre Anzahl an Warenberührungen, die ein Mensch täglich erlebt. Dies geschieht über reale Kauferlebnisse, digitale Kontakte über Fernseh- und Radiospots oder E-Mails sowie visuelle Anreize durch Plakate oder Zeitungsannoncen. an Bedeutung verloren. Durch gezielten Einsatz von Kontrastverhältnissen und einem bewussten Umgang mit Leuchtdichten kann man die Attraktivität steigern und Kunden locken. Damit eine Marke nicht in der Vielfalt an Sinnesreizen untergeht, sondern dauerhaft in Erinnerung bleibt, werden heute mehr und mehr ganzheitliche Ladenkonzepte kreiert, die ALLE Sinne ansprechen sollen, um möglichst auf vielen Ebenen ins Bewusstsein der Kunden zu gelangen. 2. Lichtverteilung Eine Mischung aus vertikaler und horizontaler Beleuchtung macht das Einkaufen einfach und angenehm. Eine leichte Orientierung im Raum begünstigt die Entscheidung eines Kunden, durch einen Shop zu gehen. Je nach Konzept wird mit einer breiten Lichtverteilung oder detailliert auf die Ware beleuchtet. Im Zuge dessen ist das Licht ein wichtiges Medium, um das Kaufverhalten und die Aufenthaltsdauer von Kunden positiv beeinflussen zu können. Marktstudien belegen hierbei eindeutig: Wenn Kunden mehr Zeit in einem Laden verbringen, kaufen sie auch mehr. 3. Farbtemperatur Die Farbtemperatur hat Einfluss auf die Akzeptanz und das Wohlbefinden in einem Shop und tritt in Wechselwirkung mit Material und repräsentiertem Charakter. Es gibt viele Studien zum Kaufverhalten, jedoch so gut wie keine, die das Thema Kundenverhalten in Bezug auf die Beleuchtung und Lichtqualität untersucht. 4. Helligkeitskontrast Präzises Akzentlicht mit hohen Kontrasten schafft Wahrnehmungsschwerpunkte und zieht die Aufmerksamkeit eines Kunden auf sich. Die Wahrnehmung ist dabei abhängig von der Umgebungshelligkeit. Helles Umgebungslicht benötigt eine starke Kontrastausprägung, was nicht selten auf Kosten des Energiehaushaltes geht, wohingegen bei dunkler Umgebung bereits kleine Leuchtdichteunterschiede wirksam werden. Um diese Lücke zu schließen, wurde die »Applied Lighting Research Wege zur optimalen Lichtqualität in der Verkaufsraumbeleuchtung« angestoßen, als Planungshilfe für zielgruppenorientierte Konzeptentwicklungen. Durchgeführt wurde die Studie von der Königlich Technischen Hochschule Stockholm (KTH) und der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) in Zusammenarbeit mit Felsch Lighting Design. Hierbei werden Thesen auf ihre Richtigkeit untersucht und bieten so Beleuchtungsregeln, die für die Beleuchtung eines Shopkonzeptes berücksichtigt werden können. Ich schreibe hier bewusst können, da bei unterschiedlichen Ladenformaten unterschiedliche Gesetzmäßigkeiten herrschen. Darum kann es gerade richtig und wichtig sein, eine Beleuchtungsgrundregel, die als bewiesen gilt, für ein Konzept NICHT zu befolgen, um durch eine Negierung zu irritieren und so wiederum eine evtl. gewünschte Markenaussage zu stärken. Das Wissen um den gezielten Umgang mit Licht und passende Technologien liegen einmal mehr in der Hand des fähigen Lichtdesigners/designerin. 5. Farbtemperaturkontrast Unterschiedliche Beleuchtungskomponente mit differenzierten Farbtemperaturen innerhalb eines Shops steigern die Akzeptanz beim Kunden. Hierbei wird klar unterschieden zwischen der Allgemeinbeleuchtung eines Raumes und dem eingesetzten Akzentlicht. 6. Zielgruppenspezifisches Licht Je nach Geschlecht, Alter oder Menschentyp verändern sich die Anforderungen an die Beleuchtung. Auf diese Unterschiede einzugehen gewährt eine kundengerechte Konzeptentwicklung mit dem größtmöglichen Nutzen für Marke UND Kunde. Wenn wir uns das Ergebnis der Studie nun etwas genauer anschauen, wurden folgende zehn Punkte als maßgebliche Einflussfaktoren auf ein erfolgreiches Beleuchtungskonzept untersucht: 7. Tag und Nacht Je stärker das Tageslicht, desto mehr Akzentlicht auf der Ware ist nötig um einen ausreichenden Kontrast zur Warenwahrnehmung zu gewährleisten. Im Gegensatz dazu reichen in der Nacht schon geringe Beleuchtungsstärken, um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Die größte Fernwirkung wird hierbei über vertikale Flächenbeleuchtung erzielt. 1. Helligkeit Helligkeit hat keine Aussagekraft. Das Helligkeitsaufrüsten hat nicht nur durch die energetische Betrachtung von Beleuchtungskonzepten 8. (Un-)Ordnung Die Wahrnehmung kann gezielt gelenkt werden durch unerwartete Veränderungen bekannter Gestaltungsmittel der Verkaufsraumbe- GCM 2 / 2012 german council . Verführung leuchtung. Der richtige Umgang mit Anordnung, Lichtrichtung, Lichtfarbe oder Intensität der Beleuchtung lenkt die Blicke der Kunden in die gewünschte Richtung und steigert die Warenwahrnehmung. Ein Beitrag von Dipl.-Des. Interior Design Yvonne Frölich, Zumtobel Lighting GmbH 9. Vertikale Aktivierung Waren werden nur auf Blickhöhe wahrgenommen. Eine Aktivierung des unteren Regaldrittels steigert die Kundenwahrnehmung und somit die Verweildauer. Hier kommen Akzentlicht, Hinterleuchtung, Farbtemperaturkontrast oder dynamische Veränderungen zum Einsatz. 10. Lichtrichtung Flächige Hinterleuchtung von Regalflächen in Verbindung mit Akzentpunkten werden durch Kunden attraktiver bewertet als die ausschließliche Akzentbeleuchtung von Waren. Eine regalintegrierte Beleuchtung ist je nach zu beleuchtender Ware einer Beleuchtung von außerhalb vorzuziehen. Wenn man sich nun also die unterschiedlichen Faktoren vor Augen führt, die ein stimmiges Beleuchtungskonzept beim Kunden beeinflussen, wird schnell klar, dass bei der Planung eines neuen Ladendesigns das Licht ein starker Partner für den Transport einer Markenbotschaft darstellt. Dieses zu nutzen, gilt es, um die unterschiedlichen Ebenen des Kundenbewusstseins anzusprechen und den Kaufprozess mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln positiv zu unterstützen. Hier gilt das chinesische Sprichwort: Glück entsteht oft aus kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Räume der Verführung Shopping Center locken, Shops verführen Wäre Casanova ein Händler, würde er seinen Shop im Shopping Center aufmachen? Ich meine, ja. Denn: Shopping Center können die Verführung der Konsumenten durch die Händler extrem befördern. Doch beginnen wir beim Konsumenten. Wir wissen: Der zielorientierte, schnelle Versorgungseinkauf ist die eine, das Shoppen als Vergnügen die andere Seite der derzeitigen Konsumkultur. Konsumenten von heute vereinigen stets beide Spielarten und beherrschen diese sehr gut. Konsumenten wissen genau, was sie wollen. Sind sie im Auftrag der Versorgung, der Befriedigung ihrer Bedürfnisse unterwegs, achten sie auf Verfügbarkeit, Qualität und Preis. Versorgungseinkäufe wollen schnell und effizient getätigt sein. Wenig Zeit soll dafür verloren gehen, weshalb eine schnelle Orientierung innerhalb eines sowie eine gute Infrastruktur rund um ein Geschäft hier zusätzliche entscheidende Erfolgskriterien für den Handel sind. Fachleute sprechen hier auch von der Fast Line des Handels. Ihr Gegenstück ist die sogenannte Slow Line, der wir uns hier widmen wollen. Hier geht es ums Shoppen, das in dieser Form schon mehr und mehr zur bewussten Freizeitgestaltung geworden ist. Hier geht es nicht um Bedürfnisse, sondern um vielschichtige Gefühle. Hier geht es um Neugierde, Inspiration und Wünsche. Trendforscher David Bosshart, Leiter des Gottlieb-Duttweiler-Instituts, schrieb dazu im vergangenen Jahr: »Ich gehe nicht mehr shoppen, weil ich ein Bedürfnis habe. Ich gehe shoppen, um mich anregen zu lassen. Erst die Waren teilen mir mit, welche neuen Wünsche ich haben könnte. […] Es geht also in der modernen Konsumkultur nicht mehr um Bedürfnisse, die befriedigt werden müssen, sondern um endlos zu ködernde Wünsche.«1 In diesem Zusammenhang führte er auch die türkischstämmige, in Paris lehrende Soziologin Nilüfer Göle an, die den Kern der westlichen Moderne als »Freiheit der Verführung« charakterisiert. Bosshart beschreibt bereits 2005 den Unterschied der Bedürfnisökonomie und Wunschökonomie: »Bedürfnisse kann man befriedigen, der Wünsche hingegen sind unendlich viele.«2 Konsumenten wollen also, dass ihre Wünsche geweckt, dass sie zum Konsum gereizt werden – und dazu gehen sie shoppen. Sie wollen interessiert, gelockt, be- und verzaubert werden. Für diese Art einzukaufen sind Shopping Center geradezu prädestiniert. Die Menschen ziehen los in ihr Lieblingscenter, ohne zu wissen, was sie genau wollen. Sie wollen ohne Hetze flanieren, von Shop zu Shop bummeln, genüsslich und in angenehmer Atmosphäre essen und trinken, plaudern. Vor allem aber wollen sie von ihrem Center und seinen Shops überrascht, inspiriert, umschmeichelt werden, um am Ende schöne »Entdeckungen« mit nach Hause zu nehmen, von denen sie am Morgen nicht GCM 2 / 2012 Flughafen München wussten, dass sie sie am Abend stolz ihr Eigen nennen werden. Es ist eine einfache Wahrheit: Die Konsumenten von heute wollen verführt werden – und zwar auf hohem Niveau und immer wieder neu. Das ist der neue Auftrag der Shopping Center. Shopping Center können diesen Anforderungen in einer einzigartigen Weise gerecht werden, denn sie können für diese Verführung an dreierlei Hebeln ansetzen. Positionierung – das attraktive Profil Bevor die eigentliche Lockung und Verführung beginnen kann, gilt es, den Konsumenten klare Gründe zu geben, weshalb sie ihre ShoppingTour in diesem Shopping Center und nicht in der Fußgängerzone oder einem anderen Shopping Center unternehmen sollten. Dies geht vor allem über eine klare Positionierung aus harten und weichen Faktoren, in der sich die Konsumenten wiederfinden. Ob diese nun die beste Anbindung an die Infrastruktur, die größte Shop-Vielfalt, das luxuriöseste Portfolio, das nachhaltigste und grünste Gebäude, die entspannteste Atmosphäre ist oder ein geschickter Mix aus mehreren Attributen, gilt es, natürlich ganz auf die Zielgruppen vor Ort abzustimmen. Fühlen sich die Zielgruppen über eine gut gewählte Positionierung erst einmal german council . Verführung angesprochen, ist der erste Schritt getan. Eröffnet das Shopping Center ganz neu, sind die Besuche dieser Zielgruppe fast sicher. Doch Shopping Center sind sehr langfristige Investitionen und wollen über viele Jahre hinweg ungebrochenen Zuspruch erhalten. Nun beginnt die Aufgabe, sich kontinuierlich interessant zu halten. Inszenierung und Emotionalisierung – die permanente Lockung Der bereits erwähnte und größte aller Verführer, Casanova, zieht unter all seinen Erfahrungen die folgende, einfache Bilanz: »Die Liebe besteht zu drei Viertel aus Neugier.« Neugier ist der Schlüssel zum Erfolg, zur erfolgreichen Lockung und Verführung. Konsumenten sind von Grund auf neugierig auf Neues, Überraschendes, Schönes. Es gilt lediglich, diese Neugierde durch sich verändernde, neue, überraschende Inszenierungen permanent zu erhalten oder immer wieder neu zu wecken. Dies können Shopping Center gleich auf zweierlei Ebenen: Erstens über ihre Außenanlage und ihre Fassade. Zweitens über das Innere des Centers, was ihr großer Trumpf gegenüber Fußgängerzonen und anderen Shop-Konglomerationen ist. Von außen fangen große Objekte wie gigantische Weihnachtsbäume in der Adventszeit oder immer wieder wechselnde Inszenierungen der Fassade die Blicke der Konsumenten ein. Sie machen sie neugierig und locken sie an. Auch im Inneren des Shopping Centers bieten architektonische Gegebenheiten wie Atrien, Gänge, Rolltreppen, Lifte und Decken unzählige Möglichkeiten, das Center immer wieder neu und spannend zu inszenieren. Das ganze Shopping Center ist damit keine nüchterne Immobilie und keine neutrale Ansammlung von Shops mehr, sondern wird stark emotionalisiert! Konsumenten kommen ins Staunen, sehen sich um, wer- den immer weiter ins Center gelockt, wollen um jede Ecke biegen und jedes Stockwerk erkunden, wollen entdecken. Über Licht und Dekoration lassen sich ganz gezielt gewisse Atmosphären kreieren, die die Sinne der Konsumenten anregen und sie in eine offene und positive Stimmung versetzen. Darüber hinaus geben die Shopping-Center-Konsumenten mit neuen, spannenden Inszenierungen und innovativen Gestaltungsideen auch viel Gesprächsstoff für die Zeit nach dem CenterBesuch mit. Ein nicht zu unterschätzender und nachhaltiger Effekt, um weitere Konsumenten anzulocken. Der Auftritt der Shops – die Verfhrung Die eigentliche Kaufverführung findet natürlich in den Shops selbst statt. Hier ist es an den Einzelhändlern, die Attraktivität und Verlockung, die Neugierde und Emotionalisierung, die die Shopping Center aufgebaut haben, durch gutes Visual Merchandising in Frequenz im eigenen Shop und in Umsatz umzuwandeln. Visual Merchandising ist die hohe Schule der Kaufverführung. Mit der Kombination aus solidem Handwerk und aufmerksamkeitsstarken Ideen gewinnen Shops die Aufmerksamkeit der Konsumenten im Shopping Center für sich. Visual Merchandising ist dabei nie Selbstzweck, sondern lenkt den Fokus des Betrachters immer auf den Star: die angebotene Ware. Im Zusammenspiel mit serviceorientiertem und beratungsstarkem Verkaufspersonal führt es dazu, dass der Konsument den Shop mit dem Produkt in der Tasche und einem Lächeln auf den Lippen verlässt. Das Shopping Center empfängt ihn wieder in einer inspirierenden und angenehmen Atmosphäre und lockt ihn weiter durch seine Hallen. Im besten Falle empfindet der Konsument nie einen Abbruch des Wohlfühlens, da Shop-Besitzer und Center-Betreiber Hand in Hand arbeiten. Centrum Galerie Dresden GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Beide Fotos: Westgate Zagreb Ein Beitrag von Wolfgang Bastert, Barthelmess Display & Decoration GmbH Somit ist klar: Die eigentlichen Räume der Verführung sind die Shops. Dort entscheidet sich schließlich, ob der Konsument nur bummelt, oder doch shoppt. Doch Shopping Center sind die attraktive Hülle, das ultimative Lockmittel – und das über viele Jahre hinweg immer wieder neu. Zukunft: Vom Shopping Center zum Lifestyle Place Konsumenten verändern sich. Bestimmte Zielgruppen – gerade im urbanen Umfeld – wollen bereits heute zu weit mehr als zum Shoppen verführt werden. Wir glauben, dass gerade Shopping Center in Zukunft nicht nur das lockende Gewand für Shops sein werden, sondern sich immer stärker zu einem hybriden Lifestyle Place wandeln. Arbeit, Freizeit und Shoppen fließen in der Lebensgestaltung urbaner Menschen immer stärker in einander. Sie arbeiten von überall, treffen zwischendurch Freunde und lassen sich zur Erholung beim Shoppen inspirieren. Gerade Shopping Center bieten optimale Voraussetzungen, sich in Zukunft als solch multiple Arbeits-Lebens-Shopping-Orte zu positionieren und entsprechend zu inszenieren. Menschen, die heute schon stundenlang in Cafés sitzen und arbeiten, werden in Zukunft gerne auch ganz gezielt Shopping Center aufsuchen, wenn diese entsprechende Flächen schaffen, die Slow-Food-Gastronomie stärken und ganz neu auch Coworking-Spaces in ihr Center integrieren. GCM 2 / 2012 Quellenangaben 1) Bosshart, David: The Age of Less. Die neue Wohlstandsformel der westlichen Welt. Hamburg 2011. S. 142 2) Bosshart, David: Die Ökonomie des Billigen. Online unter http://zeitenwende.ch/ spezial/die-oekonomie-des-billigen. Abruf 24.01.2012 german council . Verführung Ihre Leidenschaft kennen wir nicht. Unsere ist Shopping. Shopping ist Emotion. Auch für unsere Experten. Als erster Immobilien-Dienstleister bietet die EPM umfassende Retail-Lösungen mit dem Leitbild des Simplifying. Einfach und professionell. Erfahren Sie, wie unsere Immobilien-Manager auch Ihre Shopping-Immobilien zum Must-have machen. Einfach anklicken: www.epm-world.com/shopping GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Verführung für Fortgeschrittene Der Workshop Vogelmännchen bauen prächtige Nester oder schlagen bunte Räder, Affen brüllen, Blütenblätter locken Insekten mit Duft- und Farbstoffen zum Nektar. Was uns die Verführungsstrategien in der Tier- und Pflanzenwelt zeigen, gilt mehr denn je auch für die Welt des Einzelhandels: Verführung ist ein sehr aufwendiges Unterfangen. Denn die Gunst seines Gegenübers – in diesem Fall des Konsumenten – erringt niemand mit süßem Nichtstun. Erst recht dann nicht, wenn eine schier endlose Anzahl Verführer (Einzelhändler) einer deutlich endlichen Zahl von zu Verführenden (Konsumenten) gegenübersteht – die dazu noch über begrenzte Zeit verfügen. Wie geht es weiter? Genauer: Wie lassen sich Konsumenten in Zukunft noch verführen? Durch Schokolade und Unterwäsche? Durch Düfte und sinnliche Erlebnisse? Durch charmantes Verkaufspersonal? Oder nur noch durch den Preis? Um Antworten auf diese und weitere Fragen zu finden, lud das German Council of Shopping Centers Ende letzten Jahres ans Gottlieb Duttweiler Institut bei Zürich ein. Zusammen mit Dr. David Bosshart und weiteren Experten aus der Konsum-, Handelsund Immobilienbranche wurde im Rahmen eines eintägigen Workshops intensiv über Versprechungen, Verlockungen und Verführungen in den Shoppingwelten von heute und morgen diskutiert. Der Workshop war Teil der Studie »Verführung für Fortgeschrittene«, die das GDI im Auftrag des German Council of Shopping Centers derzeit erarbeitet. Von materiellen Verlockungen zu immateriellen Versprechen Schnell wurde klar: Ob durch Porsche, Champagner oder Mon Chéri, verführen lässt sich (fast) jeder. Doch mit Blick auf andere Märkte zeigt sich auch rasch, dass menschliche Begehrlichkeiten kultur- und länderspezifisch sehr unterschiedlich sind. Was die Konsumenten in aufstrebenden Märkten wie China, Brasilien oder Russland verzückt, sorgt nicht zwingend auch in Deutschland und Europa für Begeisterung. Je gesättigter eine Gesellschaft ist, desto rascher verlieren rein materielle Verlockungen und Prestigeobjekte wie Louis-Vuitton-Handtaschen oder goldene Rolex-Uhren an Faszination. Denn sind Produkte und Waren erst mal jederzeit verfügbar und sofort zu haben, verschwindet automatisch auch die Freude daran – und vor allem die Vorfreude darauf. Doch nicht nur die schwindende Vorfreude, auch das schwindende Vertrauen erschwert die Kunst der Verführung. Den Verführern im Handel schlägt heute ein immer stärkeres Misstrauen der Konsumenten entgegen – dabei sind sie doch, um überhaupt verführen zu können, auf eine vertrauensvolle Bereitschaft angewiesen. Ob im Lebensmittelhandel, in der Automobilindustrie oder der Bankenbranche: Das Vertrauen der Kunden erodiert. Gammelfleisch, Greenwashing und andere Skandale haben dazu beigetragen, dass das Misstrauen gegenüber den Versprechen der Unternehmen, Marken und Händler wächst. Im Zeitalter der Transparenz gilt zudem: Was verheimlicht oder vertuscht wird, kommt früher oder später ans Licht. Millionen von Augen im Netz zu täuschen, ist praktisch unmöglich. Genauso wie Odysseus nach seiner langen Irrfahrt, haben heute auch die Konsumenten nach vielen Täuschungen, Enttäuschungen und flüchtigen Verführungen eine tiefe Sehnsucht nach Authentizität und Ehrlichkeit. So wenden sich die Menschen in westlichen Märkten vermehrt immateriellen Versprechen zu, die einzigartige Erlebnisse und Erfahrungen, echte Emotionen und bedeutsame Beziehungen verheißen. Von der Qualitt der Produkte zur Qualitt der Konversation GDI, Saal GCM 2 / 2012 Insbesondere im stationären Handel wird das Einkaufserlebnis und die Erfahrung des Einzelnen deshalb wichtiger als je zuvor. Denn die Herausforderung besteht darin, die Konsumenten, die immer einfacher und bequemer online oder übers Mobiltelefon einkaufen können, überhaupt noch in den Laden zu bringen. Das heißt: In erster Linie geht es um das Herstellen von Beziehungen. Wer verführen will, muss sich vom reinen Transaktionsverhältnis zu seinen Kunden verabschieden und stattdessen in den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung investieren. Echte Verführungskünstler zeichnen sich denn auch durch die german council . Verführung GDI, Terrasse Art und Weise aus, wie sie mit ihren Kunden sprechen, wie gut sie zuhören, wie erfolgreich sie auf die Kundenbedürfnisse eingehen und welche Anerkennung sie ihnen entgegenbringen. So lautet der Leitsatz des Ritz Carlton beispielsweise »Ladies and Gentlemen serve Ladies and Gentlemen«. So weiß der erfolgreiche Berliner Einzelhändler Andreas Murkudis, warum mitunter auch das ehrliche Abraten von einem Kauf in das Repertoire seiner Verkäufer gehört. Und so weist der Online-Händler Amazon seine Kunden freundlich darauf hin, wenn ein soeben bestelltes Buch um einige Cents günstiger geworden ist – mit dem Nachsatz, dass dem Kunden die Preisdifferenz im Nachhinein selbstverständlich gutgeschrieben werde. Die Studie »Verführung für Fortgeschrittene – Wie Shoppingwelten künftig Konsumenten anziehen« erscheint im Sommer 2012. Dies sind nur einige Beispiele, die eine weitere wichtige Erkenntnis des Workshops verdeutlichen: In den Shoppingwelten von morgen muss nicht nur die Qualität der Produkte stimmen. Wer die Gunst der Konsumenten gewinnen will, muss auch auf einem anderen Feld zum Experten werden: Er muss die Qualität der Konversation verstehen und beherrschen. Ein Beitrag von Dr. Martina Kühne, Senior Researcher, GDI Gottlieb Duttweiler Institut GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Verführung Was begeistert Kunden ... und macht Retail spannend? Mit Blick auf die scheinbar immer leichter werdende Do-it-yourself-Welt lässt sich eines mit Sicherheit feststellen: Mit noch reduzierterer Kommunikation können Kunden nicht verführt werden. Die Prozessrationalisierung verlangt vielerorts eine höhere Aktivität auf Kundenseite – sei es das eigenhändige Runterladen von Rechnungen, das Selbstkassieren im Einzelhandel oder die Online-Suche nach Serviceangeboten zum bereits gekauften Produkt. © Schwitzke & Partner Damit verlagern sich Arbeitsabläufe vom Verkäufer auf die Käuferseite – und damit verändern sich auch Kommunikationsprozesse. Verführung bedeutet vor allem aber individuelle Vielfalt: mehr Gespräche, mehr Erleben, mehr Sympathie. Nicht das Gleichschalten von Prozessen, sondern die Individualisierung ist der Schlüssel zu mehr Authentizität und damit auch mehr Strahlkraft. Egal ob Mono- oder Multilabelstore, wer sich lediglich durch ein »übergestülptes« Designkonzept darstellt, vermitteln keine echten Werte. Die Kommunikation von Markenwerten setzt eine Haltung der Marke oder des Händlers gegenüber dem Kunden voraus und will eine Botschaft vermitteln. Eine Haltung ist spürbar und kann verführen. Verführung bedeutet das Wecken von Begehrlichkeiten. Design transportiert diese Haltung und macht sie für den Kunden erlebbar. Im Moment sind es gerade die kleinen inhabergeführten Geschäfte oder Label, die in meist weniger prominenten Einkaufslagen von sich reden machen und für Spannung sorgen. Sie transportieren die Leidenschaft ihrer Macher und stellen damit eine Verbindlichkeit zwischen sich, ihren Produkten und den Kunden her. Das verführt. Online-Shopping und 24-Stunden-Verfügbarkeit sind dann plötzlich keine Argumente mehr. Unorthodoxe Öffnungszeiten oder eine angestrengte Parkplatzsituation werden sogar in Kauf genommen – schließlich gibt es etwas zu entdecken, das nicht sofort für jeden zugänglich ist. © Schwitzke & Partner »Diese Inspiration fehlt dem Systemgeschäft häufig. Es wird konzeptionell noch zu wenig darüber nachgedacht, eine Geisteshaltung nachhaltig zu entwickeln und zu kommunizieren«, so die Beobachtung von Klaus Schwitzke, »die Store-Aussage sollte immer ein Bekenntnis sein. Begeisterung überträgt sich auf den Kunden und wird so zur Botschaft.« Answear ist ein polnisches Fashion-Konzept, das zunächst online erfolgreich wurde und im zweiten Schritt ein Store eröffnete. Dieser ist bewusst extrovertiert, geizt nicht mit visuellen Reizen und schafft vor allem eines: die internetaffine Zielgruppe für den stationären Handel zu begeistern. Dabei setzt Answear auf Materialien mit Charakter. Technik trifft Vintage, Designerleuchten hängen vor Wellblechwänden, filigrane Vogelbauer tanzen über groben Holzpaletten. Es ist der eklektische Mix aus Materialien, Farben, Stilbildern und Texturen, der die Store-Leidenschaft versprühen lässt. »Es wird im Mo- GCM 2 / 2012 © Schwitzke & Partner german council . Verführung ment viel zu sehr darüber nachgedacht, technische Gimmicks in StoreKonzepte zu integrieren. Das alleine reicht aber nicht aus, wenn das Konzept ansonsten keine Inspiration liefert.« Ein Markenerlebnis setzt haptische und visuelle Reize voraus. Marken brauchen eine reale Plattform, um zu erobern. Verführen sollte daher nicht mit schneller Verfügbarkeit oder attraktivem Preis des Produktes verwechselt werden. Bekommen Kunden eine Idee, eine Entscheidungshilfe oder eine greifbare Vision dessen geliefert, was sie sich wünschen, dann tritt die Preisentscheidung in den Hintergrund. Darum sollte der Anspruch an eine Storegestaltung auch immer aus der Fähigkeit zur Inspiration heraus formuliert werden. Der Kundenanspruch lässt sich einfach definieren: Was kann zu meinem Leben etwas beitragen – ein schönes Essen, eine tolle Reise, ein neuer Bildband? Sind die Lebensmittel thematisch und mit passendem Rezept präsentiert, können die Bildbände in einer besonderen Atmosphäre und bei guter Beratung ausgewählt werden, dann wird dem Kundenwunsch nach dem besonderen Moment bereits beim Kauf nachgekommen. Diese imaginären Momente sind handlungsleitend bei der Entwicklung einer Gestaltungssprache, die verführen soll. Denn Aufmerksamkeit und persönliche Interaktion erleichtern die Kommunikation mit dem Kunden und bilden ein emotionales Markengerüst. Wenn die Kunden spüren, was die Marke bzw. den Händler antreibt, schafft das Verbindlichkeit. Dann fängt die Marke an, Bedeu- tung zu bekommen. Eine Differenzierung, ob die Marke oder der Händler begehrlich und damit erfolgreich ist, wird immer aufgrund emotionaler und rationaler Faktoren vorgenommen. Basis einer Konzeptentwicklung ist also immer die Frage, welche der Merkmale am stärksten differenzieren. Ein Beitrag von Natalie Marth für Schwitzke & Partner, Düsseldorf GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . KArriere und netzwerk Moving Breakfast 2011 München, 06.10.2011 Bereits zum siebten Mal fand das Moving Breakfast der Networkinitiative des GCSC im Rahmen der Expo Real statt. Organisiert wurde die Veranstaltung durch Agnieszka Sawicki, Regionalbotschafterin des GC Network der Region Rhein-Main. Die Veranstaltung ist im Laufe der Jahre zum festen Bestandteil der Messe avanciert und erfreut sich bei den Professionals sowie den Young Professionals von Jahr zu Jahr einer größeren Resonanz. Der frühzeitige Austausch zwischen erfahrenen Führungspersönlichkeiten und Young Professionals wird von beiden Seiten als immer bedeutsamer erachtet. Wie bereits in den Vorjahren trafen sich die Professionals und die Networker am Morgen des dritten Messetages auf dem Dach des ECE Messestands. Bei der Veranstaltung im Speeddating-Format saßen die Seniors den Juniors im 10-Minuten-Takt gegenüber und konnten sich in einer lockeren Atmosphäre bei Kaffee und Frühstückshäppchen kennenlernen. Bei den Networkern wurde primär Studenten die Teilnahme ermöglicht, besonders die Immobilienwirtschaftler der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen zeigten eine sehr starke Präsenz. Diese waren bestens ausgestattet und hatten sich im Vorfeld der Messe mit Visitenkarten gewappnet, welche vor den Gesprächen obligatorisch ausgetauscht wurden. Auch in diesem Jahr war eine Vielzahl von Seniors bereit, sich den Fragen der Juniors zu stellen. Besonders Persönlichkeiten der bekannten Shopping-Center-Entwickler, Expansionisten, Architekten und Berater waren schnell von dem Event begeistert und zögerten nicht mit ihrer Zusage. Neben dem allgemeinen Smalltalk standen häufig Fragen zur Karriereplanung im Fokus. Die Professionals zeigten sich besonders an GCM 2 / 2012 den Zukunftsplänen interessiert und waren vielfach von den bereits erworbenen Berufserfahrungen ihrer jungen Gesprächspartner beeindruckt. Wiederum berichteten die Professionals von ihren Berufsanfängen, den damit verbundenen Erfahrungen und gaben den Juniors abschließend hilfreiche Ratschläge mit auf den Weg. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass sich im Nachgang zur Moving-Breakfast-Veranstaltung die eine oder andere Praktikantenstelle bei einem der teilnehmenden Unternehmen ergeben hat. Die teilnehmenden Nachwuchskräfte resümierten: »Die Veranstaltung gab uns die Möglichkeit, interessante Persönlichkeiten der Immobilienwirtschaft kennenzulernen und unser Netzwerk zu erweitern. Wir haben uns über diese tolle Chance von Seiten des GCSC sehr gefreut und möchten uns bei den Professionals für ihre Offenheit bedanken.« Ein Beitrag von Sven Gruber, Student des Campus of Real Estate, NürtingenGeislingen, Mitglied - Networks des & Sven Kersten, Student des Campus of Real Estate, NürtingenGeislingen, Mitglied - Networks des german council . KArriere und netzwerk Wahnsinn!!! Das ist X-Mas in Berlin :-) Und die Farben ändern sich zur Musik... WOOOOOOOW! Amazement WIR ERSCHAFFEN WEIHNACHTSWELTEN T: +49 40 8664 8750 · mail@rosenau.com · www.rosenau.com GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie Branchenmix – quo vadis? Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft Seit Ende der 1960er-Jahre ist ein kontinuierlicher, bisweilen sogar rasanter Anstieg der Shopping-Center-Realisierungen zu beobachten. Jährlich finden Neueröffnungen statt, sodass heute bundesweit, je nach Definition, von bis zu 644 bestehenden Centern ausgegangen werden kann. Gleichzeitig werden viele, inzwischen in die Jahre gekommene Center revitalisiert. Während Einkaufszentren noch in den 1960er- und 1970er-Jahren überwiegend als »Verkaufsmaschinen« auf der »grünen Wiese« konzipiert wurden und zumeist durch einen ausgesprochenen Versorgungscharakter gekennzeichnet waren, sollen die Shopping Center heute mit Merkmalen wie Entertainment und Lifestyle zunehmend Urbanität vermitteln und auf diese Weise dem Konsumenten ein besonderes Einkaufs- und Freizeiterlebnis bescheren. Im Jahr 2010 wurde erstmals eine Untersuchung durchgeführt, deren primäres Forschungsinteresse der Veränderung des Branchenmix in ausgewählten regionalen Einkaufszentren in der Rhein-Main-Region1 im zeitlichen Verlauf galt. Im Rahmen der Untersuchung wurde das Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot auf Bedarfsgruppenebene zunächst für jedes einzelne Shopping Center separat auf grundlegende strukturelle Veränderungen in der Zeit von 1964 bis 2010 analysiert. Darauf aufbauend wurde die Gesamtheit aller Teilergebnisse auf Gemeinsamkeiten untersucht, um somit mögliche Regelmäßigkeiten in der Entwicklung des Branchenmix zu identifizieren. Um potenzielle Veränderungen in der Zusammensetzung der Branchen überhaupt erst entdecken zu können, wurde im Jahr 2010 zunächst eine Erhebung des Einzelhandels- und Dienstleistungsbestandes auf Geschäftsebene durchgeführt. Für die Zeit davor wurden sekundärstatische Daten, näherungsweise in 10-Jahres-Invervallen, recherchiert. Zudem wurden mehrere offene leitfadengestützte Experteninterviews geführt, um zusätzliche Informationen zu erhalten und die Untersuchungsergebnisse GCM 2 / 2012 zu reflektieren. In den folgenden Abschnitten sollen die wesentlichen Erkenntnisse der Studie vorgestellt werden. Quantitative und qualitative Vernderungen im Bekleidungssegment Bereits 1964/1975 lagen in den untersuchten Shopping Centern Angebotsschwerpunkte im Bereich »Bekleidung« vor, wobei die Anteile des Bekleidungssegments in den einzelnen Einkaufszentren durchaus unterschiedlich stark ausgeprägt waren. Mit knapp 27,5 % aller Ladeneinheiten lag der weitaus größte Anteil in der City Galerie Aschaffenburg, dem einzigen innerstädtischen Shopping Center, vor. Weniger stark ausgeprägt war der Anteil in den untersuchten Stadtteilzentren Hessen-Center (ca. 23,2 %), Nordwestzentrum (ca. 16,7 %) sowie dem Rhein-Neckar-Zentrum (ca. 24,1 %). Der mit Abstand niedrigste Anteil wurde im Main-Taunus-Zentrum (ca. 12,0 %) dokumentiert. In der Zeit zwischen 1964/1975 und 2010 fand neben einer deutlichen Erweiterung (City Galerie Aschaffenburg +4,4 Prozentpunkte, Hessen-Center +7,6 Prozentpunkte, Main-Taunus-Zentrum +16,3 Prozentpunkte, Nordwestzentrum +0,2 Prozentpunkte und Rhein-Neckar-Zentrum +5,8 Prozentpunkte) zeitgleich eine interessante Entwicklung auf Branchenebene statt. Ein Blick in die Bedarfsgruppe soll diese Entwicklung näher beleuchten. Während bei den Branchen »Herrenbekleidung«, »Kinderbekleidung«, »Wäsche & Mieder« und »Pelze« zwischen 1964/ 1975 und 2010 nur in geringem Ausmaß Veränderungen festzustellen sind, ist bei »Damenbekleidung« sowie bei den »gemischten Sortimenten« eine exorbitante Ausweitung der Angebotskompetenz festzustellen. Demzufolge wurde die Entwicklung des Bekleidungssegments bislang im Wesentlichen durch die beiden letztgenannten Branchen geprägt. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass sich die im Jahr 1975 vorliegende vergleichsweise breite Streuung der Anteile der Bekleidung am gesam- ten Branchenmix (zwischen 13,6 % im Main-Taunus-Zentrum und 27,5 % in der City Galerie Aschaffenburg) im zeitlichen Verlauf einem ähnlichen Niveau annähert (zwischen 28,3 % im Main-Taunus-Zentrum und 31,9 % in der City Galerie Aschaffenburg). Einzig das Nordwestzentrum entzieht sich diesen Regelmäßigkeiten. Was wurde aus dem klassischen Mbelbau? Noch in den Jahren 1964/1975 war der Anteil der Bedarfsgruppe »Einrichtung, Möbel, Teppiche« am gesamten Branchenmix mitunter deutlich größer als heute. In den Jahren danach schrumpfte der Anteil der Bedarfsgruppe am gesamten Branchenmix kontinuierlich bis in die 1990er-Jahre. Erst ab 1995, beginnend bei der City Galerie Aschaffenburg sowie dem MainTaunus-Zentrum, später ab 2003 bei dem Hessen-Center und dem Nordwestzentrum, wächst der Anteil erneut (vgl. Abb. 1). Ausschlaggebend hierfür ist eine durchaus interessante Entwicklung innerhalb der Bedarfsgruppe. Die noch in den 1960er und 1970er Jahren vorliegende Dominanz im Bereich »Möbel« war in den 1980er- und 1990er-Jahren stark rückläufig. Zum Erhebungszeitpunkt im Jahr 2010 waren bereits keine reinen Möbelgeschäfte mehr in den Einkaufszentren vorhanden. Ebenfalls rückläufig und schließlich komplett aus den untersuchten Einkaufszentren verschwunden ist der Bereich »Teppiche«. Abweichend hiervon ist seit 1983 eine wachsende Integrierung solcher Einzelhandelsbetriebe festzustellen, die primär »Einrichtungsaccessoires« anbieten. Die Zunahme dieser Geschäfte kompensierte in den Folgejahren die rückläufige Zahl an Möbelhäusern und Teppichfachgeschäften, wobei der Anteil der Geschäfte im Einrichtungsbereich, gemessen an der Gesamtzahl aller Geschäfte im Center, tendenziell rückläufig ist. So ist neben der übergeordneten Schrumpfung des Bedarfsgruppenanteils am gesamten Branchenmix gleichzeitig innerhalb der Bedarfsgruppe eine strukturelle Veränderung festzustellen, im Rah- german council . handel und gastronomie Abb. 1: Entwicklung der Bedarfsgruppe »Einrichtung, Möbel, Teppiche« zwischen 1964 und Abb. 2: Entwicklung der Bedarfsgruppe »Elektrowaren, Unterhaltungselektronik und Handy- 2010; Quelle: eigene Darstellung shops« zwischen 1964 und 2010; Quelle: eigene Darstellung men derer die klassischen Möbelfachgeschäfte und -häuser von Fachgeschäften und -märkten für Einrichtungsaccessoires abgelöst werden. Neuerungen im Elektroniksegment: die Expansion der Handyshops Bereits in den ersten Jahren nach der Eröffnung waren in jedem Untersuchungsobjekt, unabhängig von der Standortlage, Elektronikfachgeschäfte bzw. -märkte vorhanden. Während sich die Anzahl an Handelsbetrieben mit Elektroniksortimenten bis 1995 auf einem gleichbleibenden Niveau befand, ist seit 1995 in allen untersuchten Einkaufszentren eine massive Erweiterung zu erkennen. Ursächlich hierfür ist primär die Expansion der »Handyshops«. Während 2003 in allen Centern in Summe acht Handyshops vorhanden waren, hat sich deren Zahl bis 2010 mehr als verdoppelt (vgl. Abb. 2). Gegenwärtig sind in jedem untersuchten Shopping Center durchschnittlich etwa 3,4 Mobilfunkshops vorhanden. Zudem kann seit 2010 eine zusätzliche Neuerung beobachtet werden. Während Computer- und Konsolenspiele sowie die dafür notwendige Hardware bislang primär als Teilsortimente in entsprechenden Technikfachmärkten oder Warenhäusern angeboten wurden, ist seit 2010 in jedem Untersuchungsobjekt wenigstens ein filialisiertes Fachgeschäft vorzufinden. Fast-Food-Konzepte ersetzen klassische Gastronomie Die Gastronomiebetriebe spielen innerhalb des Branchenmix seit jeher eine besonders wichtige Rolle. So überrascht es nicht, dass bereits zum Zeitpunkt der Centereröffnung eine vergleichsweise große Anzahl an Flächen mit Gastronomiebetrieben bespielt wurde. Insgesamt wird sehr deutlich, dass für die Mehrheit der Untersuchungsobjekte insgesamt ein Trend hin zu mehr Gastronomiebetrieben vorliegt. Die zunehmende Bedeutung der gastronomischen Angebote ist nach LIEBMANN und ZENTES (2001: 418) auf Veränderungen im Ernährungsverhalten, auf eine wachsende Convenience-Orientierung sowie auf die stärkere Fokussierung der Freizeitund Erlebniselemente zurückzuführen. Neben der rein quantitativen ist allerdings auch eine qualitative Veränderung zu beobachten. Während der Anteil an Gastronomiebetrieben am Branchenmix insgesamt also wächst, ist innerhalb der Gruppe eine interessante Verschiebung festzustellen. So kehrt sich ein in den Anfangsjahren 1964/1975 zunächst einsetzender Trend hin zu Restaurants und Gaststätten ab 1995 um. Gleichzeitig ist eine kontinuierliche Zunahme an Cafés und Eisdielen, Bars und Bistros sowie insbesondere Imbiss- und Fast-Food-Angeboten zu beobachten. vorgang selbst einen Freizeit- und Erlebniswert vermitteln (Bekleidung, Gastronomie, Unterhaltungselektronik, Einrichtungsaccessoires), während demgegenüber solche Bereiche tendenziell rückläufig sind, die eher der Kategorie »Versorgungseinkauf« zuzuordnen sind (Nahrungs- und Genussmittel, Möbel). Ein Beitrag von Dipl.-Geogr. Jan Schlesinger, Mitglied des - Networks Fazit Das Ziel der Untersuchung war es, die Entwicklung des Branchenmix in ausgewählten regionalen Shopping Centern in der Rhein-Main-Region im Hinblick auf grundlegende strukturelle Veränderungen hin zu analysieren. Hierbei konnten durchaus interessante Erkenntnisse gewonnen werden. Die Ergebnisse bestätigen zunächst grundsätzlich die Existenz von Veränderungen in der Entwicklung des Branchenmix. Des Weiteren klären sie über Art und Umfang jener Veränderungen auf, die in der Zeit zwischen 1964 und 2010 beobachtet werden konnten. Besonders interessant ist, dass in der Gesamtheit aller Teilergebnisse vergleichbare Entwicklungsprozesse festgestellt werden konnten. Unter Berücksichtigung von GERHARD (1998: 30) sowie von SCHMITZ und KÖLZER (1996, zit. nach: HEINRITZ, KLEIN und POPP 203: 164) lassen sich die identifizierten Entwicklungstrends in ein übergeordnetes Schema bringen. So scheint insgesamt eine Verschiebung zwischen Angeboten mit Versorgungscharakter hin zu jenen mit Freizeitcharakter stattzufinden. Dies ist vor allem daran zu erkennen, dass die Angebotskompetenz in den Bereichen erweitert wurde, die beim Einkaufs- Literatur (Auswahl): • GERHARD, U. (1998): Erlebnis-Shopping oder Versorgungseinkauf? Eine Untersuchung über den Zusammenhang von Freizeit und Einzelhandel am Beispiel der Stadt Edmonton, Kanada (= Marburger Geographische Schriften 133). Marburg. • HEINRITZ, G., K. KLEIN und M. POPP (2003): Geographische Handelsforschung. Berlin und Stuttgart. • LIEBMANN, H.P. und J. ZENTES (2001): Handelsmanagement. München. • SCHMITZ, C. und B. KÖLZER (1996): Einkaufsverhalten im Handel. Ansätze zu einem kundenorientierten Handelsmarketing. München. Fußnote: 1) City Galerie Aschaffenburg, Hessen-Center Frankfurt, Main-Taunus-Zentrum Sulzbach, Nordwestzentrum Frankfurt, Rhein-NeckarZentrum Viernheim GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie Die »Neue Mitte« als Partner für Shopping Center Zur Renaissance eines Marktsegments Wenn man heute Experten nach der »Renaissance der Mitte« befragt, dann wird schon die Frage häufig als unzulässig zurückgewiesen. Unisono wird festgestellt, dass die Mitte nie tot war und deshalb auch nicht auferstehen muss. Hatten sich die Konsumforscher in ihren Prognosen also getäuscht? Ja und nein. Ja, weil ihre Vorhersagen vor allem in der dargestellten Intensität maßlos überzogen waren und die Kraft der Mitte unterschätzt wurde. Selbst die GfK, 2005 noch als Quelle für eine klassische »Tote-Mitte-Graphik« (siehe Abbil- dung) genannt, musste zurückrudern. Schon bei der 60. GfK-Tagung 2010 in Nürnberg war von »Zwischen Premium und billig – Die Mitte lebt« die Rede. Und Dr. Raimund Wildner von der GfK erläuterte: »Die Mitte erscheint zwar oftmals unauffällig, stellt aber den Kern von Gesellschaft und Konsumenten dar und beeinflusst daher zukünftige Entwicklungen maßgeblich mit.« Nein, weil in den letzten Jahren tatsächlich unzählige profilschwache Unternehmen, die nicht zuletzt mittelständischen Bereich zuzurechnen sind, aus dem Markt ausgeschieden sind. Sie sind im Spannungsfeld von Polarisierung, Vertikalisierung, Online-Handel und Shopping-Center-Euphorie untergegangen oder mussten ein Nischendasein fristen. Daraus sind allerdings auch beträchtliche neue Chancen entstanden. Diese Morgenluft beschrieb das Zukunftsinstitut im Herbst 2009 wie folgt: »Die neue Konsum-Mitte wird gerade aus den Nischen, aus den Extremen und anhand neuer Trends wie etwa Smart Basics, Tante Emma reloaded oder Glokalisierung wieder auferstehen. Sie wird in den nächsten Jahren die Pole Diskont und Luxus sukzessive wieder zu dem machen, was sie einst waren: Extreme am Rand des Konsummarkts. Mit der Wiederbesiedlung der toten Mitte wird aber eine neue Mitte entstehen, die einen Großteil ihrer Energie aus den Nischen und Peripherien bezieht. Denn Konsum der Zukunft passiert nicht mehr als Massenmarkt. Das bedeutet, dass man in dieser Mitte nicht an alte Handelsstrukturen anknüpfen kann, sondern sich besonders scharf positionieren muss.« © GfK Die Neue Mitte zeigt Profil Diese Prophezeiung des Unterganges »der Mitte« ist nicht eingetroffen. Oder war es bloß ein Missverständnis? GCM 2 / 2012 Genau das ist passiert. Brands wie s.Oliver, Gerry Weber oder Tom Tailor haben diese Positionierung gefunden. Tom Tailor-Vorstand Marc Schumacher etwa stellte bei der 61. GDI Handelstagung im Herbst 2011 in Zürich schlüssig dar, dass die für tot erklärte Mitte © Umdasch Shopfitting An düstere Prognosen und noch schlimmere Bilder und Graphiken wird erinnert, wer den Begriff »Die tote Mitte« googelt. Prophezeit wurde vor etwa sechs oder sieben Jahren der Untergang des riesigen, mittleren Marktsegments, das zwischen Luxus, Diskont und Internet zerrieben werden sollte. »Die Mitte lebt« ist heute die StandardSchlagzeile in Fachgazetten und das Motto einschlägiger Kongresse. Was noch mehr zählt, ist ein Blick in die reale Handelslandschaft. Dort wird deutlich, die Mitte blüht und gedeiht tatsächlich. Sowohl was die Positionierung in der preislichen Mitte betrifft als auch die Aktivitäten mittelständischer Unternehmen. Davon profitieren in zunehmenden Maß auch die Shopping Center. Weltstadt-Auftritt am Land. In einem großzügigen Atrium empfängt Mittermayr in Wildenau (Oberösterreich) seine Kundinnen und Kunden und führt sie in seine Mode-Boulevards. der stärkste Konsumtreiber ist und bleibt. Denn knapp 61 Millionen Konsumenten in Deutschland sind genau diesem Segment zuzurechnen. Es gelte aber heute, so Schumacher, auch für diese Mitte in allen Bereichen, vom Produkt bis zur Warenpräsentation, Premium zu inszenieren. Auch zahlreiche mittelständische Handelsunternehmen, häufig inhabergeführt, haben sich zuletzt darauf erfolgreich aus- und eingerichtet. Sie haben sich bei Flächenpartnerschaften emanzipiert, sich mit (innerstädtischen) Einkaufszentren arrangiert und spielen zunehmend selbst am digitalen Klavier. Vor allem machen sie, vielfach sind es Platzhirsche und spezialisierte Nischenplayer, glaubwürdiger denn je ihre Wettbewerbsvorteile spürbar und sichtbar: individuelle Sortimente, Beratungs- und Service-Kompetenz, stimmige Atmosphäre und vor allem höchst engagierte, authentische Unternehmer-Persönlichkeiten. Nicht selten werden ergänzend zur Dachmarkenstrategie Filialen, MonolabelStores sowie Spezialgeschäfte betrieben. Als mittelständische Paradebeispiele werden immer wieder Firmen wie Engelhorn, Konen, Garhammer, Klingenthal, Globus oder Kastner & Öhler genannt. Gemeinsamer Nenner vieler Projekte ist die übersichtliche Gestaltung der © SHOP aktuell german council . handel und gastronomie Garhammer, der deutsche Vorzeige-Platzhirsch aus dem bayerischen Wald, überzeugt u. a. durch seinen authentischen Auf- © Dielmann © Emanuele Inchingolo tritt und schöne Warenbilder. Pfiffiger Auftritt mit einem Format für junge Leute: DSTEP im ECE-Center Neu-Isenburg. Shopping-Center-Premiere in Castenedolo: Nico, der oberitalienische Platzhirsch in Sachen Mode, Schuhe, Accessoires. Läden, die den Kunden sofort Orientierung und Sicherheit bietet. Professionelles Visual Merchandising ist selbstverständlich, nicht selten wird durch die Art der Präsentation der Anspruch auf Beratung deutlich signalisiert. Komfortzonen wie Bars, Cafés oder Lounges schaffen eine persönliche Atmosphäre. Das erhöht die Verweildauer und auch die Begleitung wird damit bei Laune gehalten. © hachmeister + partner Platzhirsche, die in ihr individuelles Erscheinungsbild investieren, finden sich auch im Sport und bei Schuhen. Ein Beispiel dafür aus Deutschland ist das Outdoorhaus von Sport Klahsen in Aschendorf, nahe der bekannten Meyer-Werft. Dort bietet das in vierter und fünfter Generation geführte Familienunternehmen unter dem Motto »Der Berg ruft« ein breit Die Analyse der Sortimentsanteile bei Damenmode zeigt: Die Mainstream-Stilgruppen behaupten die höchsten Anteile. gefächertes Sortiment an Sport- und Outdoorartikeln an. Gut leben lässt es sich auch in der Nische. Ein Beispiel dafür ist die Firma Steinecker. Der Mostviertler Mode-Platzhirsch, u. a. mit großen Häusern in Randegg und Amstetten präsent, hat sich zusätzlich als Brautmoden-Anbieter etabliert. Mit seinen Hochzeitshäusern in Randegg, Graz und Salzburg zählt das Unternehmen inzwischen zu den führenden österreichischen Anbietern in diesem Segment. Vielfalt statt Flche Noch immer wachsen die Verkaufsflächen bei real stagnierenden Handelsumsätzen, die noch dazu anhaltend zweistellige Online-Zuwachsraten beinhalten. Dieser Cocktail führt zu einer permanenten Verschlechterung der Flächenproduktivität im stationären Bereich. Vor diesem Hintergrund definieren viele Handelsbetriebe ihre Formate neu und werden zu CrossChannel-Playern. Großflächen stehen am Prüfstand, der Buchhandel tritt als erste Branche die »Flucht aus der Fläche an«. Weitere werden folgen (müssen). Angesagt sind Vielfalt statt Fläche, Authentizität statt Uniformität. Diese Entwicklung ist zunehmend auch in unseren Einkaufszentren zu sehen. Nicht vordergründig die großen Flächen sind die gefragten Ankermieter der Stunde, sondern die großen Namen. »Local Heroes« werden zur Bereicherung und zu gefragten Partnern in Shopping Centern. Damit hat für die »neue Mitte« auch hinsichtlich der Standortwahl ein neues Zeitalter begonnen. Ein gutes Beispiel dafür ist Dielmann, der mittelständische Schuhfilialist aus Darmstadt, der zunehmend die Attraktivität der Shopping Center nutzt. Im Loop 4 in Weiterstadt ist das Unternehmen sowohl unter Dielmann als auch mit seiner jungen Ladenmarke DSTEP präsent. Mit diesem Format mischt er seit September 2011 auch im ECE-Center Neu-Isenburg mit. Erste Shopping-Center-Erfahrung sammelt der oberitalienische Platzhirsch Nico im Einkaufspark Castenedolo, nahe Brescia. Bisher wurden nur allein stehende, großflächige Läden als Standort gewählt. Ein Beitrag von Reinhard Peneder, Marketingleiter bei Umdasch Shopfitting, Chefredakteur SHOP aktuell & Vorstandsmitglied dlv sowie Herausgeber Ladenbau- und LadenMarketing-Lexikon GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie Der Exit bei Shopping Centern 6 Schritte, die Eigentümer und Projektentwickler berücksichtigen sollten Die erfolgreiche Veräußerung von innerstädtischen Shopping Centern erfordert weit mehr, als einen Käufer zu finden und einen Kaufvertrag zu schließen. Der Verkauf dieser besonderen und aufmerksamkeitserregenden Immobilienart ist ein sensitiver Prozess, der eine gute und strukturierte Planung erfordert. Er sollte zu einem möglichst frühen Zeitpunkt berücksichtigt werden, um das Objekt erfolgreich im Markt zu platzieren. Solide Verkaufsergebnisse lassen sich hier nicht durch kurzfristige Aktivitäten unmittelbar vor dem Verkauf erwirken. Der Beitrag des Investmentberaters André Müller zeigt, welche Aspekte Eigentümer und Projektentwickler beim Verkauf ihrer Hochfrequenzimmobilie beachten sollten. Monitoring whrend der Konzeptund Vermietungsphase Der Verkaufsprozess eines Shopping Centers beginnt im Idealfall bereits in der Projektentwicklungsphase. Das Center muss auf die Bedürfnisse der Kunden, der Mieter, der Stadt und letztendlich auch auf den zukünftigen Eigentümer angepasst werden. Hierzu ist das entsprechende Know-how in der Planung und Vermietung von Shopping Centern unerlässlich. Ist es die Intention und das Geschäftsmodell des Projektentwicklers, das Centerprojekt anschließend zu veräußern, sollten frühzeitig und kontinuierlich die Entscheidungs- und Entstehungsprozesse auf eine entsprechende Endinvestorenfähigkeit überprüft werden. Entscheidungsparameter, die für den Projektentwickler zunächst von untergeordneter Bedeutung erscheinen, sind für den Endinvestor vielleicht von großer Wichtigkeit. Somit sollten die Konzeption sowie der Entwicklungs- und Vermietungsprozess überwacht werden. Gegebenenfalls muss regulierend eingewirkt werden. Themen wie Nachvermietung, Flexibilität der Grundrisse, einfache und kostengünstige Bewirtschaftung, Energieeffizienz sowie endin- GCM 2 / 2012 vestorenfähige Mietverträge in Bezug auf Nebenkosten, Indexierungen, Laufzeiten, Sicherheiten etc. haben für einen Endinvestor einen hohen Stellenwert. Ein derartiges, kontinuierliches und frühzeitig implementiertes Monitoring kann über den Erfolg oder Misserfolg eines Verkaufsprozesses entscheiden, da hier Abzüge der Investoren vermieden oder Wertsteigerungen herbeigeführt werden können. Speziell der Einfluss auf Miethöhen oder auf Nebenkosten kann bei marginalen Abweichungen über den Multiplikator beim Verkauf schnell im siebenstelligen Bereich liegen. Ob das Center anschließend die gewünschte Qualität und den beabsichtigten Erfolg am Standort hat, hängt maßgeblich von dem Know-how der beteiligten Partner ab. Neben den rein finanziellen Aspekten werden beispielsweise die architektonische Form, die Akzeptanz der Bevölkerung, ein ausgewogenes und abwechslungsreiches Angebot im Center sowie der professionelle Betrieb immer wichtiger, die den Erfolg der Immobilie nachhaltig prägen. Der strategisch geordne- Hanse-Carré, Münster te Mietermix aus Filialisten, kleineren regionalen Einzelhändlern, Dienstleistern und Gastronomen bestimmt die Verkaufsfähigkeit der Immobilie nachhaltig. Denn ein ausgewogener Mietermix und ein proaktives Mietermanagement sichern das langfristige Interesse der Kunden. Den Zeitpunkt des Markteintritts ermitteln und festlegen Verkauft wird nur, was am Markt benötigt wird und was die notwendige Marktreife hat. Marktreife bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die Grundvoraussetzungen für eine erfolgversprechende Investorenansprache gegeben sind. Hierbei gilt: Je früher, desto problematischer. Investoren brauchen Sicherheiten in Bezug auf Mieten und Zahlungsströme. Solange ein Projekt diese Sicherheiten nicht bieten kann, sollten keine Investorengespräche geführt werden. Jede Unsicherheit und Unwägbarkeit, die noch im Projekt liegt, wird dem Entwickler bei einem zu frühen Markteintritt des Projektes als Risiko auferlegt oder mit Ab- german council . handel und gastronomie um auch hier in der Objektprüfungsphase der Investoren keine Kaufpreisabzüge zu verursachen. Investorenscreening Geschäftshaus, Münster schlägen bedacht. Dennoch sind die Investoren aufgrund des geringen Angebotes daran interessiert, frühzeitig in den Entstehungsprozess eingebunden zu werden, um gegenüber Wettbewerbern einen Zeit- und Vertrauensvorsprung zu haben. Shopping Center produzieren aufgrund ihrer städtebaulichen und überregionalen Bedeutung eine besondere Medienaufmerksamkeit und -präsenz. Dadurch werden Investoren früher als bei anderen Immobilienarten auf das Centerprojekt aufmerksam. Nationale und internationale Investoren nehmen daraufhin immer häufiger eigeninitiativ direkt oder indirekt über entsprechende Berater Kontakt zum Entwickler auf. Der Entwickler freut sich über das Interesse an seinem Produkt, jedoch kann er die Anforderungen der Investoren noch nicht erfüllen. Er ist verleitet, sämtliche Entwicklungsschritte des Projektes mit dem Investor abzustimmen. Somit nimmt neben den Städten, den Planern und Kunden, Entwicklern und Banken eine weitere Partei Einfluss auf das Projekt. Sowohl aus Investoren- als auch Entwicklersicht sollte aus Rücksicht auf das Projekt diese Entwicklung unterbunden werden. Der Entwickler sollte während der frühen Projektphase die verschiedenen, an ihn herantretenden Interessen sammeln, jedoch kein aktives Gespräch mit Investoren führen. Besonders sollte er darauf verzichten, den regen Informationsaustausch zu suchen oder regelmäßige Statusberichte über die Entwicklungen des Projektes zu liefern. Sobald das Projekt dann die notwendige Marktreife erlangt hat, kann der Entwickler oder sein Berater die weiterführenden Investorengespräche zentral einleiten. Für Großprojekte wie Shopping Center kommen aufgrund der hohen Investitionsvolumina fast ausschließlich institutionelle Investoren und größere Family Offices aus dem Inund Ausland als mögliche Käufer in Frage. Um den optimalen Kaufpreis zu erzielen, kann es notwendig werden, an das Investoren-Netzwerk eines fachspezialisierten Beraters anzuknüpfen. Die vorhandenen Ankaufsprofile der Investoren sollten aktualisiert, auf Gültigkeit überprüft und auf die Passfähigkeit mit den ermittelten Merkmalen der Immobilie verglichen werden, um einen geeigneten Investorenkreis zu identifizieren. Die Investoren, die während der vorangegangenen Projektentwicklungsphase an den Entwickler direkt herangetreten sind, werden in diesen Screening- und Auswahlprozess mit einbezogen, um eine optimale Käufergruppe zu identifizieren. Durch diesen Strukturierungs- und Verdichtungsprozess wird gewährleistet, dass alle möglichen Käufer auf dem gleichen Informationsstand sind und zeitgleich an das Investitionsobjekt herangeführt werden. Die Profile und Interessensbekundungen dienen als Basis für eine Liste mit 20 bis 30 potentiellen Investoren – die sogenannte Long-List. Diese Liste wird so gewichtet, dass die Investoren mit der größten Übereinstimmung von Ankaufsprofil und Immobilieneigenschaften an oberster Stelle stehen. Mehrstufige Investorenauswahlverfahren Die Marktreife herstellen Ob ein Projekt die notwendige Marktfähigkeit besitzt, wird unter anderem daran gemessen, ob Planungssicherheit besteht. Das Centerprojekt muss in Bezug auf Flächenumfang, -zuschnitt und planung weitgehend fixiert sein. Die Grundstücke sollten erworben, das Baurecht sollte vorhanden und die Baugenehmigung erteilt sein. Weiterhin ist es notwendig, dass die Finanzierung des Gesamtprojektes gesichert und eine Vorvermietungsquote von möglichst 70 % erreicht sind. Der Entwickler sollte die meisten Gewerke bereits vergeben und somit Baukostensicherheit erlangt haben. Der Fertigstellungs- und Eröffnungszeitpunkt sollte bekannt sein. All diese Informationen und Daten müssen akribisch und sauber dokumentiert werden und in einem realen oder virtuellen Datenraum zur Verfügung stehen. Dieser muss gepflegt und fortwährend aktualisiert werden, Die gesamten vorangegangenen Tätigkeiten sind ausschließlich verkaufsvorbereitende Strukturierungsmaßnahmen. Erst jetzt, wenn alle vorbereitenden Maßnahmen ergriffen wurden, erfolgt der Kontakt nach außen, zum Investor. Dabei sollte als Erstes ein zeitlicher Rahmen von der Erstansprache des Endinvestors bis zum Kaufvertragsabschluss für das Projekt definiert werden. In der Regel wird hierfür ein Zeitraum zwischen 6 und 9 Monaten eingeplant werden. Ein zu langer Verbleib des Produktes im Markt senkt die Verkaufs- und Erlöschancen. Der anschließende Verkaufsprozess sollte in folgenden grundsätzlichen Phasen erfolgen: Investorenerstansprache, Präsentation des Projektes (Road Show), Interessensbekundungen, Lieferung von Detailinformationen, Angebote, Zugang zum Datenraum, Kaufpreisverhandlungen, Kaufvertragsverhandlung, Abschluss. Die einzelnen Phasen werden von GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie RatioLand, Baunatal einem Verdichtungsprozess begleitet, der wie ein Trichter funktioniert. Am Ende dieses Prozesses wird der beste Investor identifiziert. In den vergangenen Jahren wurden für einen derartigen Verkaufsprozess oft Bieterverfahren durchgeführt. In Zeiten schneller Transaktionsabläufe war dies für den Verkäufer zur Interessensverdichtung sicher opportun. Aufgrund des erschwerten Finanzierungsmarktes und der Erfahrungen aus den schnellen Transaktionen der Vergangenheit nehmen sich solide Investoren heute wieder mehr Zeit für die Prüfung der Immobilie. Die Immobilie rückt wieder in den Fokus des Investoreninteresses und nicht die reine, in der Vergangenheit teilweise zu optimistisch betrachtete Renditeoder Performanceberechnung. Bieterverfahren verschaffen heute keine Gewissheit mehr, am Ende des Prozesses den besten Investor oder höchsten Kaufpreis identifiziert zu haben. Die besten Investoren kennen ihre heutige Marktposition und verlangen bei guten Konditionen relativ frühzeitig eine Exklusivität der Ankaufsprüfung. Dadurch möchten sie sich vor Einstieg in die detaillierte Objektprüfung und den damit verbundenen zeitlichen und finanziellen Aufwand Gewissheit verschaffen, anschließend auch Zugriff auf die Immobilie zu bekommen. Diese Bedingungen können durch ein mehrstufiges Bieterverfahren häufig nicht erfüllt werden. Als Ergebnis beteiligen sich viele Investoren gar nicht erst an dem Bieterverfahren. »Off market deals are sexier.« Im aktuellen Marktumfeld ist eine diskrete und konzentrierte Investorenansprache erfolgversprechender. Dabei richtet sich der Fokus zunächst auf die ersten zehn potentiellen Investoren der Long-List. Den Investoren dieser sogenannten Short-List werden die grundlegenden Informationen zum Objekt GCM 2 / 2012 Stadthausgalerie, Andernach präsentiert. Zusätzlich wird das Objekt erklärt, denn die Einzelhandelsimmobilie und speziell das Shopping Center ist die komplexeste Immobilienart, die am meisten Knowhow erfordert. Bleibt das Bearbeiten der Short-List im weiteren Prozess ohne zufriedenstellendes Ergebnis, beginnt die Kontaktaufnahme mit den folgenden Investoren der Long-List. Wann der richtige Zeitpunkt für die Ansprache von Investoren ist, hängt vom Immobilientyp ab. Handelt es sich um einen Neubau, der sich noch im Bau befindet, sollte die Annäherung frühestens 12 Monate vor Fertigstellung des Objektes erfolgen. Dabei gilt: Je sensibler und diskreter der Verkaufsprozess erfolgt, desto nachhaltiger und belastbarer das Ergebnis. Wird die Immobilie breit und laut angeboten, verringert sich ihr Wert erfahrungsgemäß. beispielsweise einschätzen, wie zuverlässig sich die Zusammenarbeit gestaltet. Zeitlich sollte der Kaufvertrag frühestens 6 Monate vor Fertigstellung und Eröffnung der Immobilie verhandelt werden, damit der Investor das Produkt genau kennt, keine großen Risiken mehr vorhanden sind und keine Preisabschläge aus Risikogesichtspunkten mehr vorgenommen werden müssen. Im Idealfall erfolgt der Verkauf dann kurz vor oder nach der Eröffnung des Objektes. Fazit Bei dem Verkauf einer gewerblichen Immobilie sind viele Faktoren zu berücksichtigen. Je früher die Immobilie für den Verkauf optimiert wird, desto höher sind die Renditeergebnisse. Den richtigen Verkaufszeitpunkt, den passenden Investor, einen annehmbaren Kaufpreis zu finden, sind Aufgaben, die ohne externes Know-how und ein professionelles Netzwerk kaum optimal zu bewältigen sind. Kaufverhandlungen und Abschluss Nach erster Interessensbekundung und Angebotsabgabe der Investoren können sich die Preisvorschläge im Detail noch stark unterscheiden. Hier muss die Vergleichbarkeit unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte sichergestellt werden. Erst so werden die optimalen Angebote herausgefiltert. Hinter dem höchsten Kaufpreis steckt nicht immer die beste Lösung. Die Bedingungen und Details des Angebotes sind zu bewerten. Eigentümer sollten das Fachwissen von Spezialisten nutzen, um die tatsächlich herausragenden Offerten aufzufinden. Die Erfahrungswerte aus der Zusammenarbeit mit den Investoren sind ebenso wichtige Faktoren für die Beurteilung und Belastbarkeit der Angebote. Aufgrund der Erfahrungen mit dem potentiellen Investor lässt sich Ein Beitrag von André Müller, Geschäftsführer, SQM Property Consulting GmbH & Co. KG german council . handel und gastronomie Kennen Sie Ihre Kunden? Als führender Anbieter für PoS-Befragungen realisieren wir bundesweit Umfragen und Analysen in Filialstandorten, Einkaufs- und Fachmarktzentren. Full Service Langjährige Expertise trifft modernste Technologie. Von der Planung über die tatsächliche Befragung bis hin zur Analyse und Auswertung bieten wir eine Komplettbetreuung, die sich zu 100% an Ihrem Bedarf orientiert; gerne beziehen wir auch Ihr bereits vorhandenes Material ein. Über unsere Online-Auswertung können Sie die Ergebnisse bequem in einem individuellen Portal betrachten. Natürlich liefern wir Ihnen auch nach Wunsch aufbereitete Daten – von Rohdaten bis zur fertigen Powerpoint-Präsentation nach Ihrer Unternehmensvorlage. Wissen statt Würfeln Erfahren Sie objektiv, wie Besucher Ihren Point-of-Sale wahrnehmen und erhalten Sie valide Ergebnisse. Unsere langjährig erworbene Expertise versetzt uns in die Lage, für jedes Szenario die passende Lösung anzubieten – eigene geschulte Supervisoren und Interviewer sowie der Einsatz von über 100 Tablets und PDA‘s zur digitalen Erfassung sorgen für eine Datenerhebung auf höchstem Niveau. www.jasu.deGCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie Stadtwert – zur Zukunft des Handels in der Stadt Stadt ist ein Geschenk Der Wert der Stadt steigt offensichtlich unaufhaltsam. Städte sind weltweit konkurrenzlose Magneten für alle, die im weitesten Sinne ein besseres Leben vor Augen haben. Für die Masse der Menschen in den sogenannten Schwellenländern wie Brasilien, Südafrika und China sind die schnell wachsenden Städte die einzig realistische Hoffnung auf ein existenzielles Minimum an Einkommen, Sicherheit, Ausbildung und Behausung. In der deutschen Wohlstandsgesellschaft ist Stadt – auch wenn ihr Umfang schrumpft – der attraktivste Zugang zu einem Maximum an Lebensqualität. Stadt ist ein Geschenk. Man muss Stadt nicht besitzen und sie gehört einem doch. Nicht selten sind es die für Einzelne wertlosen Objekte, die gleichwohl den subjektiven Stadtwert begründen: Kirchen, in die man nicht geht; Theater, die man nur von außen kennt; Türme, auf die man noch nie gestiegen ist. Aus der Erfahrung der Stadt als etwas Äußerem, dessen Atmosphäre man sich aussetzt und sinnlich spürt, dass es einem gefällt, resultiert das Image der 1A-Adresse, der guten Lage oder das Gefühl der Zugehörigkeit zum eigenen Viertel. Stadt ist wieder machbar in einer Weise, die noch bis weit über die Mitte des 20. Jahrhunderts hinaus für die progressiven Planer allen Anlass bot, sie abzuschaffen: in hoher baulichräumlicher Dichte, funktional komplex gefügt, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach und Straßen, in denen Auto, Bus, Straßenbahn, Radfahrer und Fußgänger zusammen unterwegs sind. In dieser Stadt der kurzen Wege nimmt der Handel nicht nur wieder die zentrale Funktion in der Mitte ein, sondern ist erneut der materielle Träger eines Lebensstils, dem man in der Moderne lange misstraute: Urbanität. Der Wert der europäischen Stadt des 21. Jahrhunderts basiert also auf Qualitäten, die in der traditionellen Baukultur weitsichtig angelegt worden sind.1 GCM 2 / 2012 Mit dem Wortpaar Stadtwert finden zwei Begriffe zueinander, die schon einzeln ein weites Bedeutungsspektrum widerspiegeln. Der Begriff Stadt lässt sich etymologisch in einen mediterranen und einen mitteleuropäischen Kern spalten. In der Kultur nördlich der Alpen wird Stadt bis ins 16. Jahrhundert mit Burg gleichgesetzt. Der Bürger ist also ursprünglich ein Burgverteidiger. Ganz anders südlich der Alpen: Seit der Gründung Roms vor ca. 2500 Jahren wird Stadt mit »urbs« verbunden. Woraus sich »urban« ableitet und das heißt so viel wie »vornehmes geistreiches Benehmen«. In der urbanen Kultur Italiens ist der Stadtwert an Menschen gebunden und nicht an Mauern, auch wenn diese noch so prächtig erscheinen. Stadtwert resultiert aus Stadtleben. Auch der Wertbegriff schillert in vielen Farben und Facetten. Zum Vorschein kommen materielle und immaterielle Substanzen, zum Beispiel Wertsache und Werturteil; bewerten und für wert halten; Wert vergüten und wertschätzen. Oder schlicht: lieb und teuer. Den Stadtwert zu ermitteln ist demnach die Kunst, Kapital und Kultur als zwei Seiten einer Medaille zu begreifen. Der Wert der Stadt basiert auf Werten Den Wert der Stadt quantitativ zu erfassen, macht vor allem für die Kapitalseite Sinn. Zu viel hängt vom Risiko ab, den konkreten Stadtwert bei einer Projektentwicklung nicht zu kennen, falsch einzuschätzen oder in der strategischen Planung ungenügend zu berücksichtigen. Das hat die deutsche Wohnungswirtschaft im Verlauf der Privatisierung kommunaler Wohnungsbestände erfahren müssen und 2005 als Reaktion den Begriff der »Stadtrendite« eingeführt2. Die Gesellschaft für Immobilienforschung sucht seit 2009 nach einem Instrument, Stadtwert präzise messbar zu machen. Bislang werden lediglich alle Boden- und Immobilienwerte einer Stadt addiert und auf diese Weise wird dann zum Beispiel Düsseldorf für 2010 ein Stadtwert von ca. 66 Mrd. Euro attestiert.3 Doch dieses Modell sagt so wenig über den Wert einer Stadt aus wie der Preis des Bodens und der Festmeter Holz über den Wert des Waldes. Dessen Funktionen als Wasserspeicher und Luftreiniger, als Biotop für Pflanzen und Tiere, als Natur- und Kulturraum machen deutlich, dass man sich davor hüten muss, die Stadt in ihrer ganzen Fülle vor lauter Immobilien nicht zu sehen. Nur wo diese fehlt, geht die einfache Rechnung auf: Eine Gated Community kann noch so groß, schön und abwechslungsreich für Bewohner und ertragreich für Eigentümer sein, ihr Stadtwert ist gleich null! Zur infrastrukturellen und baulich-räumlichen Ausstattung eines Standortes müssen die entscheidenden Attribute zur Ermittlung eines Stadtwertes erst noch hinzukommen und das sind soziale und kulturelle Werte. Zum weiterhin selbstverständlichen Gebrauchswert einer Immobilie treten dann Eigenschaften, die sich in Konzepten wie »Placemaking«, »Community Building« oder »3rd Place« ausdrücken.4 Deren strukturelles Ziel ist es, mit einem »im wörtlichen Sinne wertvollen Ort […] auf werthaltige, ökonomische Werte generierte Nutzungen anziehend zu wirken. Kulturell aufgeladene, intelligente Produkte, die ›Werte‹ repräsentieren und eine ›Markenpersönlichkeit‹ darstellen, werden an kulturell aufgeladenen Standorten entstehen.«5 Stadtwert wird zum entscheidenden Faktor im Konkurrenzkampf um Einwohner und Arbeitsplätze, Investoren und Steuerzahler, Talente und Touristen, Marken und Konsumenten. Ohne Handel ist Stadt nichts wert Die integrative Klammer zwischen materiellem und immateriellem Stadtwert, zwischen Kapital und Kultur, ist seit jeher der Handel. Nur aus diesem Grund existieren unsere Städte german council . handel und gastronomie Southgate Place – Bath überhaupt. Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert waren die Städte Knotenpunkte im weitmaschigen Netz der Kaufleute. Toleranz, Talent und Technologie lernten Kaufleute geschickt zu kombinieren, lange bevor Richard Florida dies als Nährboden der »Creative Class« entdeckt hat. Kaufleute navigieren in fremden Territorien und Gesellschaften. Sie legen die Basis für Informationsbörsen und Wissensnetzwerke. Handel öffnet die Tür zur Globalisierung. Mit dem Händler verschmelzen Rationalität, Freiheit und Bürgerstolz in einer Person. In ihm erkennen wir das Profil der Moderne. Gleichwohl wird in allen relevanten Programmen und Konzepten der Architektur und des Städtebaus des 20. Jahrhunderts der Handel radikal und bewusst ausgeblendet. Sogar das Warenhaus als eine Ikone der modernen Architektur verschwindet von der Bildfläche: Der merkantile Charakter der traditionellen Marktstadt ist den Protagonisten der funktional gegliederten, durchgrünten und autogerechten Stadt der Zukunft zutiefst suspekt. Der industrialisierte Städtebau der Großwohnkomplexe und Satellitenstädte ersetzt den Marktplatz durch die grüne Mitte. Die Moderne sorgt für Luft, Licht und Sonne, hygienische und gesunde Wohnverhältnisse und einen nicht gekannten Standard an Sicherheit und Komfort. Sie baut Siedlungen, aber Stadt wird daraus bis heute nicht. Insofern kommt der Städtebau der Moderne einer Kapitalvernichtung des Stadtwertes gleich. Die Vertreibung des Handels aus dem Bau der Stadt hat die Stadtplanung als Disziplin und Institution bis heute nicht rückgängig gemacht. Gleichgültig, ob es sich um Shopping Center, Fachmarktzentren oder Discounter handelt, die aktuellen und alltäglichen Formate des Einzelhandels werden nach wie vor als Fremdkörper behandelt, sozusagen als nicht Integrierbare. Überfällig ist daher ein Städtebau des Handels und eine Baukultur des Konsums, wenn die Renaissance der Stadt von Dauer sein soll.6 Online-Handel macht Stadt wertvoll Das Verhältnis von Stadt und Handel wird von der Debatte um das Shopping Center und dessen Stadtverträglichkeit geprägt. Dies wird auch noch in Zukunft so sein, denn alle 4 bis 5 Wochen wird in einer deutschen Stadt ein neu- es Center eröffnet. Wie das Warenhaus, für dessen Implantierung auf der grünen Wiese das Shopping Center in den USA einst den Rahmen bildete, ist es ein Kind des Industriezeitalters und das heißt, es ist standardisiert, raumgreifend, massiv, auf lange Dauer angelegt, aufs Engste verbunden mit dem Auto, hierarchisch organisiert und als Großstruktur strahlt es »natürliche« Macht aus auf die Umgebung, den Handel, die Kunden, die Bürger. Doch alles hat seine Zeit: Vieles deutet darauf hin, dass die Epoche des Shopping Centers zu Ende geht. Seine paradigmatische Kraft, die avanciertesten Methoden und Instrumente der Rationalisierung, Technisierung und Medialisierung zu bündeln, muss man heute dem OnlineHandel zuschreiben. Er befördert die Ladenstruktur und das Warenangebot des Centers in unendliche Größenordnungen. Parallel eröffnen sich ungeahnte Perspektiven für neue Marktakteure, sich zu profilieren und in den Rang einer Marke aufzusteigen. Mit Smartphone und Tablet-Computer schrumpft das Prinzip Shopping Center auf Taschenformat. Und der Zugang zu Ware und Dienstleistung ist zu jeder Zeit an jedem Ort sicher möglich. Wozu dann noch Stadt? GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie Die einzig erfolgversprechende Chance der städtischen Zentren wird in der Arbeitsteilung mit dem Online-Handel liegen. Der überzeugendste Grund, in der Stadt einzukaufen und damit persönlich zur Ware (bzw. zum Handel) zu kommen, ist in Zukunft nur noch die Stadt selbst. Jeder Strukturwandel setzt auch neue Potentiale frei: Der Online-Handel befreit die Städte von der Last, ihre Mitte(n) nahezu voll und ganz in ein reines Mega-Shopping-Center verwandeln zu müssen. Nicht die Masse an Verkaufsfläche und Ladeneinheiten, sondern die urbane Klasse des Einzelhandels und der Dienstleistungen wird gegenüber der digitalen Konkurrenz bestehen. Der Stadtwert wird den Wert des Stadthandels bestimmen: Jede Investition in Stadtqualität ist eine Investition in Kunden, die für sich den Mehrwert aus der Kombination von Konsumkultur und Stadtkultur suchen. Third Space: Alles unter einem Dach Wie kann der Handel in Zukunft vom Stadtwert profitieren? Wie kann er den Stadtwert im eigenen Interesse sichern, pflegen, stärken? Hierzu zwei mögliche Antworten. Die erste betrifft die Kultur des Handels in ihrem Wesen und führt zurück zu den Anfängen des Marktes: Mobiler Internetzugang ordnet die Machtverhältnisse zwischen Verkäufer und Käufer neu. Das Wissen über Produkte und Preise ist potentiell gleich, mit Vorteilen für Kunden, die sich en détail informieren. Wissen entzaubert Götter. Auch die Markengottheiten des Einzelhandels werden ihrem Schicksal nicht entgehen. Die Emanzipation des Konsumenten, seine »Befreiung aus selbst verschuldeter Unmündigkeit«, ist in vollem Gange. Im Zeitalter der Konsum-Aufklärung wird der Kunde zum kritischen Partner des Handels. Damit wird der Handel wieder urban im Geiste einer Marktund Messekultur, bei der der Käufer auf einer (fast) neutralen Handelsplattform dem Verkäufer selbstbewusst gegenübertritt. Die zweite Antwort knüpft an der Feststellung an, dass die Aufklärung 2.0 neuartige »Urban Shopping Spaces« zur Folge haben wird: Das Internet hebt das Kontinuum von Raum und Zeit auf. Die Stadt fügt es wieder zusammen! Absehbar ist, dass dies in einer Atmosphäre geschieht, die Elemente und Charaktereigenschaften großer Hallentypologien aufgreift, wie wir sie aus der Stadtbaugeschichte kennen. Beispiele hierfür sind Kirche, Bahnhof, Museum, Kunstgalerie, Theater- und Hotelfoyer, aber auch die Passage, der Lichthof des Warenhauses und die Mall des Shopping Centers. Dieser gebaute, offene Innenraum wird die Generation Facebook zur Face-to-FaceKommunikation einladen. Ich nenne ihn »Third Space«. Er wird neben dem 1. Raum, der als GCM 2 / 2012 der gebaute, geschlossene Innenraum Zugang an Legitimation knüpft und in der Regel privaten Charakter hat, sowie dem 2. Raum, als dem offenen Außenraum der Straßen, Plätze und Parks, einer der wenigen – wenn nicht der einzige – Raum in der Stadt sein, der »alle(n) unter einem Dach« offen steht. »Die Präsentation von Waren, das klassische Stangensystem, wird nur noch in den seltensten Fällen bemüht. […] Es geht nicht mehr um den Preis oder die qualitativen Vorzüge, es geht um Haltung. […] Der Showroom der Gegenwart ist ein von allen merkantilen Zwängen befreiter Raum, in dem der Mensch das erlebt, was er einst auf der Agora in Athen erleben konnte: die Gemeinschaft Gleichgesinnter.«7 Ein Beitrag von Wolfgang Christ, Professor für Entwerfen und Städtebau an der Bauhaus-Universität Weimar. Gründer und Vorsitzender des Beirats der Urban INDEX Institut GmbH Quellenangaben: 1)Die Erklärung von Leipzig, Internationaler Kongress Stadt & Center – Ziele und Wege für die Europäische Stadt des 21. Jahrhunderts, Leipzig, Oktober 1999; siehe auch: http://www.uni-weimar.de/architektur/ stadt1/2012/01/leipziger-erklaerung 2)Lutz Freitag, ehemaliger Präsident des GdW e.V.: Zehn Thesen zur kommunalen Privatisierung, 12. Handelsblatt Jahrestagung zur Immobilienwirtschaft, Berlin, April 2005 3)Statista GmbH. Stadtwert deutscher Großstädte 2010, http://de.statista.com/statistik/ daten/studie/209432 (Stand 09.02.2012); gif e.V. Arbeitskreis Stadtwert, https://www.gifev.de/arbeitskreise/stadtwert (Stand 26.01.2012) 4)Christ, Wolfgang: Stadtwert – Handel baut Stadt, in: W. Christ (Hrsg.): Shopping Center Heidelberg, Urbane Konzepte für Stadt und Handel, Weimar, 2005 5)Christ, Wolfgang: Stadttyp Europäische Stadt, in: K.-W. Schulte (Hrsg.): Immobilienökonomie Band III, Stadtplanerische Grundlagen, München, 2005 u. 2010 6)Christ, Wolfgang: Plädoyer für eine Baukultur für den Konsum, in: Bundesarchitektenkammer (Hrsg.): Deutsches Architektenblatt, Ausgabe 12/2008, Düsseldorf; siehe auch http://www.dabonline.de/2008-12/baukultur-fur-den-konsum. 7)Barth, Nadine: Von der Piazza zur Party, in: Echo Medienhaus (Hrsg.): Berlin live Magazine – The Showroomdays Issue #1, Ausgabe 1/2012, Wien/Berlin german council . handel und gastronomie OFFEN FÜR EINE ERFOLGREICHE ZUKUNFT SEVENS. Home of Saturn. Wo Stil und Exklusivität ebenso zu Hause sind wie die Unternehmen, die ihre Markenwelten in einem außergewöhnlichen Rahmen präsentieren. Dafür verantwortlich zeichnet die COMFORT Center Consulting GmbH, ein führendes Unternehmen im Segment Konzeption, Beratung und Vermietung von Shopping-Centern. Die Revitalisierung der SEVENS Shopping-Mall ist das einzigartige Ergebnis von einzelhandelsorientierter Architektur, verbunden mit der Kreativität und Fachkenntnis eines überregional tätigen Unternehmens mit umfassender Expertise. Wenn auch Sie offen für eine erfolgreiche Zukunft sind, sollten wir miteinander sprechen. www.comfort.de GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . handel und gastronomie iPads statt Einkaufswagen – Showroom statt Regale Erster Try Store im deutschsprachigen Raum eröffnet Im Einkaufszentrum Glatt bei Zürich wurde vor ein paar Monaten der erste Ausprobier-Store im deutschsprachigen Raum eröffnet. Mit einem erfrischenden Mix aus neuen Technologien, Gamestrategien und elegantem Store-Design holt der Try Store ein Stück Shoppingzukunft ins Einkaufszentrum. Bruno Beusch und Tina Cassani, verantwortlich für Konzept und Betrieb, beleuchten Hintergründe und Perspektiven des innovativen Erlebnis- und Konsumformats. Welche Akzente setzen Sie im TryStore-Format? Wir kombinieren verschiedene Impulse aus Social Shopping, Concept-Stores, Freemium-Modellen und dem Prinzip des Tryvertising (»try before you buy«), das dem Format den Namen gibt, mit Gamestrategien und portablen Lifestyle-Kommunikationsgeräten zu einem neuen Konsum- und Erlebnisformat. In der Version, die wir in Zürich im Auftrag des Einkaufszentrum Glatt konzipiert haben und betreiben, werden in monatlichen Kollektionen ausgewählte Produktneuheiten von etablierten Herstellern und jungen Labels aus dem Kosmetikund Lebensmittelbereich verglichen. Mitglieder, sogenannte »Trystoristas«, können diese Neuheiten in einem stylischen Showroom entdecken, auf In-Store-iPads auswählen und zur gewünschten Zeit gratis an einem Pick-upSchalter abholen – und zwar in farblich kodierten Shopping-Bags, die augenzwinkernd den jeweiligen Membership-Status signalisieren, den sie sich erspielt haben. Warum brauchen wir heute neue Shoppingformate? Unsere Konsumgewohnheiten wurden schon immer sehr direkt durch technologischen Wandel geprägt. In den Einkaufstempeln des 19. Jahrhunderts in Paris, London oder New York war Elektrizität die Killer-App. Sie bot völlig neue Möglichkeiten, Produkte in Schaufenstern zu inszenieren. Ein Jahrhundert später wurde der Fernseher zum Fenster auf eine grenzenlose Konsumwelt und brachte die Produkte direkt zu den Kunden in die gute Stube. Heute übernehmen unsere Smartphones nicht nur die Rolle von Schaufenster und Fernseher, sondern von umfassenden Kommunikationsund Konsumplattformen. Das hat weitreichende Auswirkungen. Die trennende Glasscheibe von einst ist aus unseren Köpfen verschwunden. Wir interagieren auf völlig neue Weise mit Produkten, wollen sie aktiv selber entdecken und unseren Freunden weiterempfehlen. Das zwingt Betreiber von Handelsimmobilien, Konsum- und Erlebnisformate anzubieten, die diesen neuen Realitäten gerecht werden und die Bedürfnisse der Kunden befriedigen. Was bedeuten diese vernderten Bedrfnisse der Konsumenten fr Shopping center? Sie sind eine große Herausforderung! Kaum ein Bereich der Konsumgesellschaft wird in nächster Zeit durch Internet, Cloud & Co so GCM 2 / 2012 wecken Wie reagieren die Kunden auf das neue Shoppingformat? weitreichend umgestaltet werden wie der Retail- und Shopping-Bereich. Wie und vor allem wo werden wir morgen einkaufen? Welche Rolle spielen dabei mobile Kommunikationsgeräte? Wie weckt man Spielfreude und Kauflust der Konsumenten? Wie peilt man ihre emotionalen Sweetspots an, und stellt sicher, dass ihnen im Überangebot der Spaß nicht abhanden kommt? Das sind nur einige der brennenden Fragen, mit denen sich Handelsimmobilien in den kommenden Jahren auseinander setzen müssen. Mut zur Innovation ist dabei Voraussetzung für Erfolg in der Zukunft. Hybride Erlebnis- und Handelsformate, die innovative Consumer-Touchpoints in der Mall mit mobilen Kommunikationsplattformen und Gamedynamiken kombinieren, sind dabei eine vielversprechende Richtung. Eine zentrale Aufgabe im »Shopping der Zukunft« wird es sein, den Kunden mehr Wertschätzung entgegenzubringen. Das Bedürfnis der Kunden nach Teilnahme und Transparenz erfordert neue Formen der Emotionalisierung. Die »Trystoristas« erleben sich nicht als gläserne Konsumenten. Vielmehr steht, wie in einem guten Game, ihre Sehnsucht nach Selbstwirksamkeit im Zentrum. Die Kunden werden individuell angesprochen und in einen positiven Feedbackloop eingebunden. Man kann förmlich spüren, wie im Try Store ein Teil der unsichtbaren Schutzmauer, die sich heutige Konsumenten gegen die auf sie einprasselnden Produktebotschaften aufgebaut haben, wegfällt. Für den kurzen Moment ihres Besuches blitzt eine neue Unbeschwertheit auf, die sich in gesteigerter Aufmerksamkeit und hoher Try, Share, Play: Spielfreude und Kauflust der Konsumenten © Alle Fotos: TNC Network german council . handel und gastronomie Discovery-Shopping im stylischen Showroom Wiederbesuchshäufigkeit manifestiert. Der Besucheransturm im Try Store zeigt, wie sehr die Konsumenten ein Shoppingformat schätzen, bei dem Spielspaß, Discovery und Konversation zentral sind. Warum setzen Sie auch in diesem Format wieder explizit auf Gamemechanismen? Spielstrategien bringen überall dort Vorteile, wo es darum geht, Einfluss auf das Konsumentenverhalten und die Kundenbindung zu nehmen. Schon Friedrich Schiller wusste, dass der Mensch »nur da ganz Mensch ist, wo er spielt«. Im »Zeitalter des Engagements« immer stärker um Konsumenten gehen, die eine aktive, spielerische Mitwirkung in Marken- und Shoppingumgebungen fordern, als »Playsumer« Trends selber aufspüren, Neuheiten vor dem Kauf ausprobieren und ihre Meinung untereinander austauschen wollen. Wir arbeiten in unseren Konzepten jeweils mit einer übergreifenden Engagement-Architektur, die auf bewährten Gamemechanismen basiert. Dazu greifen wir tief in die Trickkiste der interaktiven Unterhaltung. Im Zentrum steht das Konzept der Replay Value, des Wiederspielbarkeitswerts. Es garantiert durch die Verbindung von aktiver Teilnahme, Belohnungssystemen und Status-Upgrades eine hohe Erlebnisqualität bei häufiger Nutzung. Ist der Einsatz neuester Technologien Voraussetzung fr erfolgreiche Shoppingformate? In neuen Shoppingkonzepten wird der Akzent leider oft viel zu stark auf Technologien ge- setzt, die sich gerade im Hypecycle-Hoch befinden, aber noch nicht für ein Mainstream-Publikum reif sind und sich deshalb in der harten Alltagsrealität noch nicht bewähren. Im Zentrum muss die Frage stehen, wie durch Einbindung neuer Technologien die Erlebnisqualität für den Kunden nachhaltig erhöht werden kann. Wir verzichten im Try Store gänzlich auf herkömmliche POS-Technologien, Einkaufswagen und Regale und setzen dafür auf eine eigens entwickelte, intuitive Shopping-App, die Produktauswahl und Empfehlfeatures mit einem dynamischen Gamelayer überzieht. So hebt sich der Aufenthalt für den Kunden erfrischend vom gewohnten Ladenbesuch ab und verbindet die Emotionalität eines Real-WorldShoppingerlebnisses mit dem Komfort eines Online-Einkaufs. Es entsteht ein neuer Erlebnisraum, in dem sich die Konsumenten selber als Akteure in einem »Echtzeit-ShoppingSpiel« erleben. Das fördert die emotionale Verbundenheit und das Involvement der Besucher. Die präsentierten Produkte und das Erlebnis rücken dabei ganz selbstverständlich ins Zentrum der Konversationen. ein Stück Zukunft antizipieren, indem man neues Terrain exploriert und daraus die richtigen Schlüsse zieht. Nur so wird die Beziehung zwischen Konsument und Shopping Center auch in Zukunft vor allem eines sein: eine super happy true Lovestory. Ein Beitrag von Bruno Beusch, TNC Network & Tina Cassani, TNC Network Wo sehen Sie Shopping- und Einkaufszentren in zwanzig Jahren? »Stop thinking, and start selling«, empfiehlt der Autor Gary Shteyngart in »Super Sad True Lovestory«, seiner dystopischen Vision des bankrotten Konsum-Amerikas. Das ist guter Stoff für einen Roman, im Retail-Business ist Denkstopp aber keine Option. Die Spielregeln in unseren Konsumwelten werden zurzeit neu geschrieben. Wer heute behauptet, er wisse, wie schon nur die nächsten paar Jahre aussehen, ist wenig glaubwürdig. Man kann aber GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . architektur und ladenbau Innovatives Beleuchtungskonzept Ambiente und Nachhaltigkeit Die Bedeutung von Licht nimmt in Einzelhandel und Shopping Centern aus gutem Grund stetig zu: Licht ist Blickfang und Blickführung zugleich, es erzeugt Atmosphäre und spiegelt im Idealfall das Image des Shopbetreibers wider. Moderne Beleuchtungskonzepte haben deshalb das Potenzial, wirkungsvoll zu einem nachhaltigen Erfolg beizutragen. Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten wird es jedoch zunehmend schwieriger, ein attraktives, stimulierendes Verkaufsraumambiente zu schaffen, das sowohl ökonomischen als auch ökologischen Kriterien gerecht wird. Der Telekommunikationsanbieter Swisscom hat sich deshalb für seinen Shop im Emmen Center für eine innovative LED-Beleuchtung entschieden. Der 2011 fertiggestellte Verkaufshop ist eines von über 80 Top-Geschäften in einem der ersten Einkaufszentren der Zentralschweiz, dem Emmen Center in der Nähe von Luzern. Das Unternehmen gilt mit rund 6 Millionen Mobilfunkkunden und 1,6 Millionen Breitband-Anschlüs- Swisscom GCM 2 / 2012 sen (Retail) als führendes Telekom-Unternehmen in der Schweiz. Entsprechend anspruchsvoll waren die Anforderungen an die neue Lichtlösung, die im Rahmen eines Pilotprojektes realisiert wurde. Die Herausforderung Die Herausforderung bestand darin, für das Ladengeschäft im Emmen Center ein nachhaltiges Beleuchtungskonzept zu entwickeln, das wirtschaftlich und umweltverträglich zugleich ist. Gefordert waren u. a. ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis, eine hohe Energieeffizienz und geringe CO2-Werte. Weitere wichtige Kriterien waren sogenannte weiche Faktoren wie eine schnelle Orientierung, eine warme Einkaufsatmosphäre und eine wirkungsvolle Inszenierung der betont rustikalen Einrichtung. Im Fokus stand eine moderne Akzentbeleuchtung zur Präsentation von Mobil- und Festnetztelefonen, Computern, Internet, Fernsehen und Zubehör. Eine klassische Allgemeinbeleuchtung war nicht vorgesehen. Die Lsung Um das Design des Geschäftes mit innovativer Beleuchtungstechnik in Einklang zu bringen, fiel die Wahl auf eine Kombination von LEDLeuchten, die exzellent mit dem geplanten Interieur harmoniert. Im Mittelpunkt des Lichtkonzeptes stehen LED-Stromschienenstrahler, die für die Raumbeleuchtung und eine akzentuierte Produktinszenierung eingesetzt werden. Diese sehr kleinen und eleganten Leuchten sind der ideale Ersatz für sich auf dem Markt befindlichen herkömmliche Beleuchtungssysteme: Sie reduzieren durch ihr Effizienzkonzept Energieund Wartungskosten bei einer vergleichbaren Lichtqualität erheblich, sind zusätzlich komplett dimmbar und besitzen ein innovatives Optiksystem. Durch eine breite Auswahl an auswechselbaren Zubehörteilen sind die Leuchten sehr flexibel in der langfristigen Anwendung, sodass der Betreiber die technischen Eigenschaften und Designelemente später problemlos an unterschiedliche Produktschwerthemen, POS-Stimmungen oder Verkaufsaktionen anpassen kann. german council . architektur und ladenbau Swisscom Durch ihr hochwirksames Wärmemanagement verfügt die Swisscom Filiale nun über eine zukunftssichere, langlebige und energieeffiziente Beleuchtungslösung. Für eine besondere Inszenierung der Produkte in der Ladenmitte sorgten bisher Designpendelleuchten, die aufgrund ihrer Attraktivität im neuen Konzept erhalten bleiben sollten. Sie sind jetzt mit Master LEDbulb Leuchtmitteln bestückt, einer stufenlos dimmbaren Retrofit-Lampe, die eine 1:1-Alternative zur bisher dort eingesetzten Glühlampe darstellt: Ihr Licht ist sanft und warmweiß und sorgt damit für die gewohnte freundliche und wohnliche Atmosphäre an den Tischen. Die Ergebnisse zienz und die lange Nutzungsdauer von bis zu 50.000 Stunden zahlen sich ökonomisch und ökologisch aus. Selbiges bewirken der geringe Quecksilbergehalt und die reduzierte Wärmeabstrahlung. Da LED-Leuchtmittel nahezu keine UV- und IR-Strahlung enthalten, wird weniger Wärmeabstrahlung im Raum freigesetzt und die ausgestellten Produkte bleichen nicht mehr durch das Licht aus. Ein Beitrag von Prof. Dipl.-Wi.-Ing. Iska Schönfeld, Market Segment Manager D/A/CH Philips GmbH, Hamburg Die Möglichkeiten, mit Licht zu gestalten und gleichzeitig auf Nachhaltigkeit zu setzen, sind im vorgestellten Verkaufsshop im Emmen Center durch den Einsatz von LED erheblich gewachsen. Wirtschaftlich betrachtet bietet das neu installierte Beleuchtungssystem eine hervorragende Lichtausbeute und hilft dabei, die Betriebskosten zu senken. Die hohe EnergieeffiGCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center center erffnungen deutschland 2012 – 2016 center centertyp shops gla in m² Überseequartier, Hamburg ShoppingCenter 150 40.000 Boulevard Berlin, Berlin InnenstadtCenter ca. 160 ca. 81.000 RATIO_Land Baunatal ShoppingCenter 50 35.000 Arneken Galerie, Hildesheim ShoppingCenter ca. 90 27.000 CCL (City Center Langenhagen), Langenhagen ShoppingCenter ca. 60 (neu) zzgl. ca. 30 (Bestand) Alter Fischmarkt, Münster InnenstadtCenter Buchholz Galerie, Buchholz Innerstädtisches ShoppingCenter Forum Mittelrhein, Koblenz InnenstadtCenter Glacis Galerie, Neu-Ulm parkplätze magneten ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER 1. BA: Frühjahr 2010 2. BA: 2012 ING / SNS / Groß & Partner ca. 850 Karstadt, Karstadt sports, Saturn Frühjahr 2012 T&T Design, Ortner&Ortner, Multi Development Germany GmbH / Corio Mall Management / Corio N.V. 1.635 RATIO, H&M, Saturn, C&A Frühjahr 2012 Maas&Partner, Münster/SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster/RATIO Grundstücks GmbH & Co. KG 400 Saturn, Intersport, dm drogeriemarkt März 2012 Peter Kulka, Dresden / Corio Deutschland GmbH / Projekt Arnekenstr. GmbH & Co. KG ca. 21.000 ca. expert, H&M, C&A, REWE 1.500 März 2012 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / HBB Centermanagement GmbH & Co. KG / HBB Gewerbebau Projektgesellschaft Langenhagen mbH & Co. KG 10 10.900 100 Medienhaus, Lifestyleanbieter Herbst 2012 Pfeiffer.Ellermann.Preckel, Münster / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG / Alter Fischmarkt Assets GmbH & Co. KG ca. 50 ca. 11.000 90 20.000 ShoppingCenter 105 25.000 Höfe am Brühl, Leipzig Klassisches EKZ 130 44.400 Arsenal, Lutherplatz Wittenberg Innerstädtisches Center ca. 60 ca. 13.350 Bahnhofsarkaden, Bergheim ShoppingCenter 20 14.000 GCM 2 / 2012 k. A. k. A. eröffnung ca. 250 H&M, Modehaus Ramelow, Herbst Schuhkay, Thalia 2012 750 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe sowie ein freistehendes Kulturgebäude mit ca. 12.000qm Nutzfläche 1.300 C&A, Zero, MediaMarkt, Bestseller 820 Media Markt, Edeka, Müller Drogerie Markt, New Yorker ca. 330 H&M, Expert, Netto, Rossmann 250 Alpha-Tecc, C&A, Intersport, Rossmann Frank Pawlik Architekten / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster, Münster / DC Commercial, Hamburg Herbst 2012 Benthem Crouwel GmbH, Aachen / ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Herbst 2012 Nps Tchoban Voss / Procom Investor GmbH & Co. KG / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster Herbst 2012 Grüntuch Ernst Architekten, Berlin / mfi management für immobilien AG / mfi management für immobilien AG Oktober 2012 Weis & Volkmann, Leipzig / Dunnett Craven Unit 512 (Concept Design) / Einkaufszentrum Wittenberg GmbH Ende 2012 Wieberg, Köln / GEG H.H. Göttsch KG (Eigentümer) german council . center center centertyp shops gla in m² parkplätze magneten Königshof Galerie, Mettmann ShoppingCenter 37 14.800 527 C&A, REWE, UE, hochwertige Innenstadtsortimente Ende 2012 Rusche Retail Business Consultants / Phoenix Development GmbH Taunus Carré, Friedrichsdorf ShoppingCenter 20 16.000 400 Rewe, Drogerie Müller, Alpha Tecc, Intersport Ende 2012 Nps Tchoban Voss / GEG Köln, Ten Brinke Bocholt (Eigentümer) MEP Meppener Einkaufszentrum, Meppen Innerstädtisches ShoppingCenter 45 ca. 15.600 ca. 480 C&A, New Yorker, Esprit, Zero Frühjahr 2013 Maas & Partner, Münster / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster / MEP GmbH & Co. KG, Lähden Pasing Arcaden, München Pasing Klassisches EKZ 150 39.000 670 C&A, H&M, Hugendubel, Esprit 1. BA: Frühjahr 2011 2. BA: Frühjahr 2013 Allmann Sattler Wappner Architekten, München / mfi management für immobilien AG / mfi management für immobilien AG KaiserplatzGalerie, Aachen InnenstadtCenter 130 29.000 600 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Herbst 2013 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG (Vermietung, Management) Salzach Zentrum Burghausen, Burghausen InnenstadtCenter ca. 50 ca. 17.500 ca. Textilkaufhaus, Unterhal1.000 tungselektronik, EDEKA Herbst 2013 pos 4 Hinrichsmeyer Pilling GbR / SQM Property Consulting / EKZ Burghausen GmbH Skyline Plaza, Frankfurt Innerstädtisches Center 180 38.000 2.400 Einzelhandel, Fitnessund Wellnesscenter, Dachgarten, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Herbst 2013 Allianz / CA Immo Deutschland GmbH / ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG StadtGalerie Heinsberg, Heinsberg InnenstadtCenter 20 10.000 200 Textilkaufhaus, Young Fashion, Unterhaltungselektronik Herbst 2013 Chapman Taylor Architekten / NN / CONCEPTA Projektentwicklung GmbH StadtGalerie Dülmen, Dülmen InnenstadtCenter 20 10.000 200 Textilkaufhaus, Young Fashion, Drogeriemarkt Herbst 2013 Wrocklage & Partner / NN / CONCEPTA Projektentwicklung GmbH Troisdorf Galerie, Troisdorf Einkaufspassage ca. 20 ca. 8.500 Herbst 2013 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / HBB Centermanagement GmbH & Co. KG / HBB Gewerbebau Projektgesellschaft Troisdorf mbH & Co. KG Hofgarten, Solingen InnenstadtCenter 70 28.000 600 Unterhaltungselektronik, Textilkaufhaus, Lebensmittelmarkt 2013 / 2014 HPP / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG / Joint Venture Sonae Sierra 50% & MAB 50%, Movesta Development Das Gerber/ Quartier S., Stuttgart InnenstadtCenter ca. 80 ca. 25.000 ca. 900 EDEKA, ALDI, dm, Bekleidungshaus, Label-Stores Frühjahr 2014 EPA Planungsgruppe GmbH / Koprian IQ / Württembergische Lebensversicherung AG ca. 350 Saturn, C&A, Müller eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center center centertyp shops gla in m² parkplätze magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Ems-GalerieRheine, Rheine Innerstädtisches ShoppingCenter 55 17.000 500 k. A. Frühjahr 2014 RKW Rhode, Kellermann u. Wawrowsky / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster / Hermann Klaas Projektentwicklungs GmbH Mönchengladbach Arcaden, Mönchengladbach Innerstädtisches ShoppingCenter ca. 110 ca. 35.000 ca. 850 k. A. Frühjahr 2014 mfi Architektur (Konzept), Heine Planungsges. mbH & Co. KG (Entwurf) / mfi AG / mfi Grundstück GmbH & Co. Mönchengladbach Arcaden KG NeuerMarkt, Neumarkt InnenstadtCenter 45 ca. 27.000 ca. 600 Innenstadtsortimente Frühjahr 2014 T&T Design, Multi Development Germany GmbH/ Multi SEC Mall Management Germany GmbH/ NeuerMarkt Besitz- und Vermietungs GmbH Neutor Galerie InnenstadtCenter ca. 75 ca. 20.000 ca. 500 Innenstadtsortimente Frühjahr 2014 T&T Design, RKW Architekten, Hellmich Projektentwicklung, Multi Development Germany GmbH/ Multi SEC Mall Management Germrany GmbH / Hellmich Unternehmensgruppe, Multi Development WEIL 3, Weil am Rhein Innerstädtisches ShoppingCenter ca. 110 ca. 27.000 Frühjahr 2014 mfi management für immobilien AG Forum Hanau Innerstädtisches Center über 80 ca. 36.000 Herbst 2014 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / HBB Centermanagement GmbH & Co. KG / HBB Gewerbebau Projektgesellschaft Forum Hanau mbH & Co. KG Galerie Lippe, Dorsten Innerstädtisches ShoppingCenter ca. 80 15.000 400 k. A. Herbst 2014 Boge Johannsen Architekten BDA / hkm Center-Management GmbH / Galerie Lippe GmbH & Co. KG Holsten-Galerie, Neumünster Innerstädtisches Einkaufszentrum ca. 90 ca. 27.000 ca. 420 k. A. Herbst 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / Objektgesellschaft Einkaufszentrum Neumünster »Sagerviertel« GmbH & Co. KG (Joint Venture HBB/ECE) Milaneo, Stuttgart Innerstädtisches Center 200 43.000 Herbst 2014 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / STRABAG, Bayerische Hausbau / ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG Oranien Galerie, Dillenburg City-Galerie ca. 40 ca. 10.000 Herbst 2014 Kubus / Koprian IQ / PLS Plaza Q6/Q7, Mannheim InnenstadtCenter 95 19.000 Herbst 2014 Blocher Blocher Partners, Stuttgart & Mannheim / Engelhorn ECM, Mannheim / Diringer & Scheidel, Mannheim GCM 2 / 2012 ca. k. A. 1000 ca. 500 Stadtbibliothek, Einzelhandel, n.n. 1.680 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe ca. 400 Media Markt, Bekleidungshaus, Drogeriemarkt, Label-Shops 800 k. A. german council . center center centertyp shops gla in m² parkplätze magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Rathaus Galerie, Hagen InnenstadtCenter ca. 70 ca. 24.000 ca. 400 Bekleidungshaus, Saturn, Kaufpark, Label-Stores Herbst 2014 Kubus Architekten, Wetzlar / Koprian IQ / GEDO-KG Stadtgalerie, Kaiserslautern InnenstadtCenter 100 20.900 490 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Herbst 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG SteinmüllerGalerieGummersbach, Gummersbach Innerstädtisches Einkaufszentrum ca. 70 ca. 21.000 ca. k. A. 1.500 Herbst 2014 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / HBB Centermanagement GmbH & Co. KG / Entwicklungsgesellschaft Forum Gummersbach mbH & Co. KG Einkaufszentrum, Velbert Innerstädtisches Einkaufszentrum ca. 100 ca. 24.500 ca. 650 n.n. IV. Quartal 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / Objektgesellschaft Marktzentrum Velbert »Friedrichstraße« GmbH & Co. KG (Joint Venture HBB/ECE) Göppingen Arcaden, Göppingen Klassisches, innerstädtisches EKZ ca. 100 ca. 26.000 ca. 650 n.N. Vollsortiment 2014 mfi management für immobilien AG GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center center centertyp shops gla in m² parkplätze Neue Mitte, Schwentinental ShoppingCenter 90 100 30.000 ca. 400 k. A. Böblingen-Center Innerstädtisches ShoppingCenter ca. 120 30.000 800 k. A. Stadt-Galerie, Pirmasens InnenstadtCenter ca. 80 ca. 20.000 GutenbergCenter, Marburg innerstädtisches Center k. A. k. A. Quartier an der Stadtmauer, Bamberg InnenstadtCenter 20 11.000 Bernward Galerie, Hildesheim City-Galerie ca. 40 k. A. Neue Mitte, Garbsen InnenstadtCenter 110 41.200 Rathausgalerie, Kiel InnenstadtCenter k. A. 23.000 magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER 2014 RKW Rhode Kellermann Wawrowsky / HBB Centermanagement GmbH & Co. KG / HBB Gewerbebau Projektgesellschaft sechsundvierzig mbH & Co. KG Frühjahr 2015 Boge Johannsen Architekten BDA / hkm Center-Management GmbH / PBC Project GP S.à.r.l. ca. 650 Unterhaltungselektronik, Bekleidungshaus, Supermarkt, Schlemmermarkt, Drogeriemarkt Herbst 2015 Kubus / Koprian IQ / PVS ca. 300 k. A. ca. Ende 2015 npp, Dresden / k. A. / Tenkhoff Properties GmbH; OFB Projektentwicklung GmbH k. A. Innenstadtsortimente 2015 T&T Design, Multi Development Germany GmbH / Multi SEC Mall Management Germany GmbH / Multi Investment ca. 400 LM-Supermarkt, Drogeriemarkt k. A. Kubus / Koprian IQ / GEDO-KG k. A. Sonae Sierra k.A. Kubus Architekten, Wetzlar / GEDO-KG 1.400 k. A. 700 LEH, Textil center umstrukturierungen deutschland center Centertyp dodenhof ShoppingWelt Posthausen, Posthausen ShoppingCenter Westpark Einkaufszentrum, Ingolstadt Klassisches EKZ Allee-Center, Essen-Altenessen StadtteilCenter GCM 2 / 2012 Shops GLA in m² 66 125.500 145 52.000 80 20.000 Parkplätze Magneten mass nahme eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER 5.000 dodenhof Einzelhandel, H&M, Esprit 1982 Erweiterung März 2012 RKW Düsseldorf / dodenhof Posthausen Centermanagement GmbH / dodenhof Posthausen Immobilien u. Dienstleistungs KG 3.200 Wöhrl, Zara, H&M, Vapiano Erweiterung 29. März 2012 Helmut und Klaus Stich / Frank Hausschmid / CIVILIS Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH Umstrukturierung Frühjahr 2012 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / BAT, DWS, DZ Bank, ECE 650 Einzelhandel, Schlemmerzone, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe german council . center GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center center Centertyp Shops GLA in m² Parkplätze Magneten mass nahme eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Kö Galerie, Düsseldorf InnenstadtCenter 90 20.000 1.000 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Revitalisierung Frühjahr 2012 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / ECE, Merrill Lynch Luisen Forum Wiesbaden, Wiesbaden Innenstädtisches ShoppingCenter 50 30.000 800 Ansons, Roland Schuhe, Karstadt Sports, Saturn Revitalisierung Frühjahr 2012 Omega Center Management / SQM Property Consulting GmbH & Co. KG, Münster / Grundst. gesellschaft Wiesbaden Luisenstraße/Kirchgasse GbR StadtGalerie Datteln, Datteln InnenstadtCenter 20 10.000 330 Lebensmittel, Textilhäuser Revitalisierung Frühjahr 2012 Chapman Taylor Architekten / EPM Assetis / CONCEPTA Projektentwicklung GmbH DEZ, Kassel StadtteilCenter 75 26.000 1.400 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Erweiterung / Umstrukturierung Herbst 2012 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / BAT, DWS, DZ Bank, ECE CentrO Oberhausen, Oberhausen Überregionales Center 200 105.000 12.000 Galeria Kaufhof, C&A, Saturn, SinnLeffers Erweiterung Herbst 2012 Centro Management GmbH / Stadium England, CPPIB Kanada Main-RegnitzCenter, Trosdorf-Bischberg FachmarktCenter 12 14.600 Neueröffnung nach Development Herbst 2012 CLP Ian Crompton / Garigal Asset Management GmbH / k. A. Paunsdorf Center, Leipzig Klassisches EKZ ca. 180 119.000 7.300 C&A, Kaufland, Media Markt, Müller Drogerie Umstrukturierung Herbst 2012 mfi management für immobilien AG / mfi management für immobilien AG, Leipzig / Leipzig Paunsdorf Center GmbH & Co. KG c/o mfi AG Dietrich Karree, Düsseldorf StadtteilCenter ca. 20 ca. 11.600 ca. 644 Edeka, Aldi, Textilkaufhaus Revitalisierung Herbst/ Winter 2012 msm meyer schmitz-morkramer / Pamera Asset Management GmbH / CCP III DK Germany S.à.r.l., Luxemburg Citti-Park Einkaufszentrum, Flensburg ShoppingCenter 20 18.000 1.000 Citti, SB Warenhaus, Media Markt Erweiterung 2012 Ax5/ Citti Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Citti-Park Einkaufszentrum, Lübeck ShoppingCenter 50 30.000 2.150 Citti, SB Warenhaus, Media Markt, Toys'R'Us; BOC Erweiterung 2012 Ax5/ Citti Handelsgesellschaft mbH & Co. KG Hanse-Viertel, Hamburg InnenstadtCenter 60 10.300 Umstrukturierung 2012 DECM Deutsche EinkaufsCenter Management G.m.b.H. / Allianz Südring-Center, Frankfurt (Oder) StadtteilCenter ca. 35 ca. 12.000 Revitalisierung 2012 / 2013 Koprian iQ Ingenieur & Planung GmbH / Koprian iQ / Achtzigste Hanseatische Grundbesitz GmbH & Co. KG GCM 2 / 2012 555 Kaufland, Schuh Mücke 440 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe ca. 300 REWE, ALDI, NKD, SCHLECKER german council . center center Centertyp Shops GLA in m² Parkplätze Magneten mass nahme eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Multimarkt Hameln, Hameln FachmarktCenter 32 16.880 506 Kaufland, Consumer Electronics Revitalisierung / Erweiterung Frühjahr 2013 CLP Ian Crompton / Garigal Asset Management GmbH / k. A. StadtGalerie Herten, Herten InnenstadtCenter 35 15.000 550 Textilkaufhaus, Young Fashion, Unterhaltungselektronik, Lebensmittelmarkt Revitalisierung / Erweiterung Herbst 2013 Chapman Taylor Architekten / NN / CONCEPTA Projektentwicklung GmbH FMZ Am Scharlach- Fachberg, marktBingen Center 20 14.000 220 Netto, Dänisches Bettenlager, Fressnapf Revitalisierung 2013 FMAN Ingenieurgesellschaft mbH / Garigal Asset Management GmbH / k. A. PEP Torgau 40 26.500 700 Kaufland, OBI Revitalisierung 2013 BHS Architekten / Garigal Asset Management GmbH / k. A. ShoppingCenter GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center center Centertyp Shops GLA in m² ca. 80 Verkaufsfläche 18.000 Parkplätze Magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Revitalisierung Frühjahr 2014 Auer + Weber + Assoziierte, München / mfi management für immobilien AG / Dr. Helmut Greve Bau-+Boden AG c/o mfi AG Forum Löhertor, Fulda klassisches EKZ Recklinghausen Arcaden, Recklinghausen VollsortimentCenter, innerstädtisch 120 27.700 1.200 Media Markt, Deichmann, H&M, dmdrogerie Markt Revitalisierung Frühjahr 2014 Auer + Weber, Stuttgart / München / mfi management für immobilien AG / German Shopping Centre Fonds c/o mfi AG Ruhrpark Bochum Offenes EKZ mit angeschlossener Mall 180 200 126.000 7.500 Media Markt, Karstadt, C&A, SinnLeffers Revitalisierung sukzessive Maas + Partner, Münster / mfi management für immobilien AG / Perella Weinberg Real Estate Funds c/o mfi AG 120 27.000 k. A. ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / Union Investment 85 35.000 2.100 Einzelhandel, Dienst- Erweitek. A. leistungs- und Gasrung / tronomiebetriebe Umstrukturierung ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / ECE, ECE Prime European Shopping Centre Fund Sophienhof, Kiel InnenstadtCenter Stern-Center, Potsdam Innerstädtisches Center 650 k. A. mass nahme 980 Einzelhandel, Dienst- Erweiteleistungs- und Gasrung / tronomiebetriebe Refurbishment center erffnungen ausland 2012 – 2016 center / STADT / LAND Centertyp Shops GLA in m² Centrál, Bratislava, Slowakei InnenstadtCenter 140 36.000 Marmara Park, Istanbul, Türkei StadtteilCenter 250 100.000 Boulevard Londrina Shopping, Brasilien ShoppingCenter 236 Le Terrazze, La Spezia, Italien StadtteilCenter Shopping em Goiânia GO, Brasilien ShoppingCenter GCM 2 / 2012 Parkplätze Magneten 1.400 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Herbst 2012 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / Immocap Group 4.000 1 Bau- und Hypermarkt, 1 Herbst Multiplex-Kino, Foodcourt, 2012 Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG, DWS 47.800 2.400 Supermarkt, Kino 2012 Sonae Sierra / Sonae Sierra Brasil / Sonae Sierra Brasil, Grupo Marco Zero 108 38.500 2.000 Unterhaltungselektronik 2012 Sonae Sierra, Broadway Mayian/ Sonae Sierra / ING Real Estate (50%), Sonae Sierra (50%) 262 81.900 5.700 k. A. 2012 Sonae Sierra / DDR / Marco Zero / Enplanta german council . center 16 Neueröffnungen von großflächigen ShoppingCentern in den Jahren 2010 und 2011 u. a. mit Informationen über Adresse/Ansprechpartner Branchenmix Einzugsgebiet Kundenmagneten Mietfläche/Verkaufsfläche Parkplätze 57 Shopping-Center-Planungen ab dem 1.1.2012 u. a. mit Angaben über voraussichtlicher Eröffnungstermin Mietfläche/Verkaufsfläche Kontaktdaten Verwaltung/Investor 42 Shopping-Center-Revitalisierungen u. a. mit Details über Umfang der Maßnahme Termin der Fertigstellung 11 Factory-Outlet-Center mit Einzelportraits der bestehenden FOC Kurzdarstellung der geplanten FOC sowie alle 444 Shopping-Center in Deutschland am 1.1.2012 in der Gesamtübersicht in Kooperation mit dem GCSC German Council of Shopping Centers DIN A4, gebunden, ca. 150 Seiten ISBN 978-3-87257-382-7 Bestellen Sie jetzt! Fax: +49 (0) 2 21 · 5 79 93-45 Preis: EUR 150,– inkl. Versand und MwSt per Post: EHI Retail Institute · Spichernstraße 55 · 50672 Köln Kontakt: Claudia Husseck · Mail: husseck@ehi.org Fon: +49 (0) 2 21 · 5 79 93-64 · www.ehi.org Name: Fon / Fax: Firma: E-Mail: Straße, Nr.: PLZ, Ort: Datum Unterschrift GCM 2 / 2012 Forschung Kongresse Medien Messen GERMAN COUNCIL . center center / STADT / LAND Centertyp Shops GLA in m² Parkplätze Magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Árkád Örs vezér tere II, Budapest, Ungarn Innerstädtisches Center 200 20.000 1.600 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Frühjahr 2013 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG, DWS Golden Ring Gallery, Jaroslawl, Russland InnenstadtCenter 250 62.000 1.000 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe 2013 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Passeio das Aguas Shopping, Brasilien ShoppingCenter 260 78.100 5.700 Supermarkt, Kino 2013 Sonae Sierra / Sonae Sierra Brasil / Sonae Sierra Brasil BahnhofCity Wien Hauptbahnhof, Wien, Österreich InnenstadtCenter 115 20.000 600 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe Herbst 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG / ÖBB Arkády, Hradec Králové, Tschechien Innerstädtisches Center 120 36.400 1.600 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Bydgoszcz, Polen Innerstädtisches Center 180 47.600 1.300 Einzelhandel, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe 2014 ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Erlenmatt-Galerie, Basel, Schweiz InnenstadtCenter 70 27.000 2014 T&T Design / Multi Development Germany GmbH Adora Mall, Craiova, Rumänien ShoppingCenter 190 59.000 1.930 Supermarkt, Kino, Bowling, Unterhaltungselektronik k. A. Sonae Sierra Centro Bordalo, Caldas da Rainha, Portugal ShoppingCenter 95 24.000 1.100 k. A. k. A. Sonae Sierra Europe Center, Sofia, Bulgarien Innerstädtisches Center 250 80.000 2.600 Textilhäuser, 1 Fachmarkt für Unterhaltungselektronik, 1 Supermarkt, Foodcourt, Dienstleistungsund Gastronomiebetriebe k. A. ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Ionnina, Griechenland ShoppingCenter k. A. k. A. k. A. Sonae Sierra IRIS Shopping Center, Bukarest, Rumänien StadtteilCenter 45 14.000 2.000 Domo, Sprider k. A. AVRIG 35 / DTZ Echinox / DEGI Gesellschaft für Immobilienfonds Parklake Plaza, Bukarest, Rumänien ShoppingCenter 443 110.000 3.300 k. A. k. A. Sonae Sierra / Caelum Development GCM 2 / 2012 700 Textil, Food k. A. k. A. german council . center center / STADT / LAND Centertyp Shops GLA in m² Parkplätze Magneten eröffnung ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Ploiesti Shopping, Rumänien StadtteilCenter k. A. 64.000 3.200 k. A. k. A. Sonae Sierra Retail Park, Setúbal, Portugal ShoppingCenter 18 20.300 880 k. A. k. A. Sonae Sierra / Miller Development Star Dome, Griechenland ShoppingCenter 180 38.500 1.500 k. A. k. A. Sonae Sierra / Sonae Sierra / Sonae Sierra (50%), Charagionis Group (50%) Trimontium Center, Plovdiv, Bulgarien InnenstadtCenter 200 51.000 1.200 Textilhäuser, 1 Fachmarkt für Unterhaltungselektronik, 1 Supermarkt, Foodcourt, Dienstleistungsund Gastronomiebetriebe k. A. ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG Volga Mall, Togliatti, Russland StadtteilCenter 160 60.000 3.000 Textilhäuser, 1 Fachmarkt für Unterhaltungselektronik, 1 Heimwerkermarkt, 1 Hypermarkt, Dienstleistungs- und Gastronomiebetriebe k. A. ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG center umstrukturierungen ausland center / stadt / Land Centertyp Shops Einkaufszentrum Sonnenhof, Rapperswil StadtteilCenter 33 GLA in m² 15.000 Parkplätze Magneten 400 Migros, C&A, Ochsner Sport + ein weiterer Textilanbieter mass nahme eröffnung Revitalisierung Teileröffnung Nov. 2011, Fertigstellung Aug. 2012 ARCHITEKT / CENTERMANAGEMENT / EIGENTÜMER Ramseier & Associates Ltd. / psm Center Management AG / Gallintra AG GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Schatzsuche ... oder normales Investment auf dem deutschen Markt für Handelsimmobilien? Hat man zum Jahresbeginn die Trendberichte zum Einzelhandelsinvestmentmarkt verfolgt, war in Deutschland fast etwas von Goldgräberstimmung zu spüren. Der Verbraucher in ungebremster Kauflaune, internationale Investoren, die ihr Geld am liebsten für deutsche Einzelhandelsimmobilien ausgeben möchten und eine robuste Wirtschaft, die mit guten Beschäftigungszahlen glänzt. Aber – einen sicheren Hafen anzusteuern, bedeutet noch lange nicht, einen Anlegeplatz sicher zu haben. geben und gestiegenen Ansprüchen wird die Umsatzentwicklung an der Ladentheke so bald sicher nicht zu rekordverdächtigen Höhen führen. Die Ausgaben für den reinen Konsum sinken nämlich, und damit nimmt der Wettbewerb um den Kunden, der sein Geld am Point of Sale lässt, an Fahrt auf. Andererseits ist nicht mit großen Einbußen zu rechnen, und ein moderates Umsatzwachstum im Einzelhandel ist in diesen Zeiten durchaus als Erfolg zu werten. Auf dem Markt fr Core-Objekte wird es enger Die deutsche Wirtschaft, so das einhellige Urteil, galt und gilt inmitten der europäischen Staatsschuldenkrise als sicherer Hafen, den viele internationale Immobilien-Investoren ansteuern. Es scheint nur noch eine Richtung zu geben: auf ins gelobte Deutschland. Die meisten Investoren glauben, dass Deutschland gestärkt aus der Krise hervorgeht. Grund dafür sind die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt, moderate Zinsen und die daher ungebrochene Kauflaune deutscher Verbraucher. Sparen als Reflex auf wirtschaftliche Krisen war wohl gestern, heute geht man in Deutschland lieber shoppen. Gleichzeitig verzeichnen Handelsexperten unisono endlich das Ende der »Geiz-ist-geilMentalität« der Konsumenten. Außerdem verfügen die deutschen Einzelhandelsstandorte über konkurrenzfähige Handelsstrukturen, gute Umsatzaussichten und attraktive Mietpreise. Paradiesische Zeiten also für die Handelsimmobilienbranche, die wie kaum ein anderer Immobiliensektor unmittelbar von der Stimmung der Konsumenten abhängt? Wer Arbeit hat, kauft ein So rosig ist das Bild – wen wundert’s – nun auch nicht. Der Einzelhandel hat sich seit Jahren mit eher bescheidenen Wachstumsraten abgefunden, und trotz neuer Lust am Geldaus- GCM 2 / 2012 Auch auf dem Investmentmarkt für Einzelhandelsimmobilien sind Differenzierungen notwendig. Hoch im Kurs stehen deutsche Einzelhandelsimmobilien – darunter besonders die Assetklasse Shopping Center. Ein wichtiger Grund für die besondere Wertschätzung, die Investoren Einkaufszentren entgegenbringen, ist die hohe Risikodiversifzierung, die sich aus der großen Anzahl der Mieter ergibt, die ein Einkaufszentrum unter seinem Dach versammelt. Ganz oben auf der Wunschliste stehen vor allem Objekte in 1-A-Lagen, die eine hervorragende Positionierung im Markt haben und langfristig gesicherte Mieteinnahmen aufweisen. Naturgemäß sind diese Objekte zahlenmäßig begrenzt, und der ein oder andere Investor ist zwar bereit, Abstriche zu machen, aber von einer wirklich hohen Risikobereitschaft, wie es sie vor Jahren noch gab, ist nur noch wenig zu spüren. Es ist also weiter damit zu rechnen, dass sich zwei Marktsegmente mit unterschiedlichen Zukunftsaussichten ausbilden. Starke Shopping-Center-Konzepte werden sich weiter am Markt durchsetzen und entsprechende Wertsteigerungen erzielen. Schwache Konzepte dagegen werden es zunehmend schwer haben. Analog dazu werden 1-A-Lagen bei vergleichsweise knappem Angebot stark nachge- fragt, während Nebenlagen zwar vermehrt angeboten, aber weniger nachgefragt werden. Neben Lage, Lage, Lage gilt Performance, Performance, Performance Das heißt, auch weniger attraktive Center werden hinsichtlich ihrer gegenwärtigen und künftigen Leistungsentwicklung genau unter die Lupe genommen werden, und die so genannten Low Performer unter ihnen kommen auch weiterhin kaum ins Visier anspruchsvoller Investoren. Auch Standorte am Rande der Ballungsgebiete haben es schwer, Mietsteigerungen zu realisieren und werden daher weiter unter Druck geraten. Aus dem bisher Gesagten ergibt sich zwingend, dass Einkaufszentren mit ihren langen Lebenszyklen kontinuierlich wertsteigernd gemanagt werden und eine hervorragende Zukunftsperspektive aufweisen müssen, um in den Fokus finanzstarker Anleger zu kommen, die auf stabile und langfristige Erträge ausgerichtet sind. Neben der Lage und dem aktuellen Vermietungsstand ist damit auch die künftige gesicherte Performance eines Centers ein entscheidendes Kriterium bei der Investitionsentscheidung. Auch Nachhaltigkeit und Umweltschutz spielen hier eine Rolle. Aufgrund des knappen Angebotes an Core-Immobilien ist es aber keineswegs unwahrscheinlich, dass Anleger auch vermehrt Objekte anvisieren, deren Leistungsfähigkeit verbesserungswürdig ist und die ungehobenes Wertsteigerungspotential aufweisen. Auch die weiterhin zurückhaltende Finanzierungslust der Banken könnte dafür sorgen, dass das Angebot an solch überholungsbedürftigen Centern ansteigt. Marktkenntnis und aktives Asset Management als Werttreiber Es gilt eines aber ganz unabhängig davon, ob es sich um risikoarme und risikobereitere In- © Foto: Sonae Sierra german council . center ALEXA in Berlin vestoren handelt, die auf dem deutschen Markt tätig werden wollen: Um eine exakte Marktkenntnis werden internationale Anleger nicht herumkommen. Sie sind gut beraten, sich der Expertise von marktkundigen Centerspezialisten aus dem Bereich Developments und Asset Management zu bedienen, um ihr Investitionsziel zu erreichen und nachhaltig zu sichern. Ein aktives und kundiges, den lokalen Gegebenheiten angepasstes Asset und Property Management sind die entscheidenden Werttreiber, die internationale Investoren beim Eintritt auf dem deutschen Shoppingcentermarkt realisieren müssen. Planen sie, durch Erweiterungen oder Modernisierungen von Centern deren Leistungspotential zu optimieren oder bei langfristigem Investment Revitalisierungsmaßnahmen, ist selbstverständlich auch das Know-how eines ausgewiesenen Centerentwicklers vonnöten, der in Kooperation mit dem Property und Asset Management das künftige Einkaufszentrum optimal am Markt ausrichtet. Ein Beitrag von Thomas Binder, CEO, Sierra Germany GmbH Umgekehrt gilt für die entsprechenden Partner auf der Service-Ebene, dass sie sich noch mehr als bisher an international anerkannten Standards orientieren müssen. Das fällt vielen Marktteilnehmern hierzulande noch immer schwer, war der deutsche Immobilienmarkt doch noch vor wenigen Jahrzehnten durch hauptsächlich nationale Akteure bestimmt. Fazit Von alleine lassen sich die Schätze, die der deutsche Einzelhandelsimmobilienmarkt bietet, nicht heben. Wer sich aus gutem Grund für die vergleichsweise sichere und gute Rendite des Shopping-Center-Investments entscheidet, entscheidet sich gleichzeitig dafür, sich langfristig um den Werterhalt und die Wertsteigerung des Objektes zu kümmern. Nur mit genügender Kenntnis des Marktes und der lokalen Besonderheiten bergen Handelsinvestments lohnende Renditen und solide Wertsteigerungen. © Fotos: Sonae Sierra GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center GCM 2 / 2012 german council . center Mediation als Kostenoptimierungsinstrument bei der Revitalisierung von Shopping Centern Ausgangspunkt dieses Beitrags sind zwei Begriffe, die allgemein bekannt sind: Mediation und Kostenoptimierung. Was aber hat nun ein Verfahren, das der außergerichtlichen Konfliktlösung dienen soll, mit der Kostenoptimierung bei Revitalisierungsmaßnahmen zu tun? Baumaßnahmen im Bestand sind bekanntlich in vielerlei Hinsicht anspruchsvoller und damit in der Regel auch kostenintensiver als Neubauten. Selbst bei detaillierter, intensiver Planung lassen sich unliebsame Überraschungen, die während der Umsetzung des Projektes auftreten können, in der Regel nicht zu 100 % vermeiden. Dies belastet in vielerlei Hinsicht auch die Beziehung der am Projekt beteiligten. Enttäuschte Bauherren, angestrengte Architekten und Planer, gestresste Bauleiter. Ein explosives Gemisch. Zu allem Überfluss bedeuten derartige »Störungen« oftmals ja nicht nur Kostensteigerungen, sondern auch zeitliche Verzögerungen. Was von beidem das größere Übel ist, hängt vom Einzelfall ab. in der Vorbereitungsphase Wartet man den Eintritt des vorbeschriebenen Szenarios ab, so ist die Situation in vielen Fällen nicht mehr zu retten. Dabei lässt sich schon zu Beginn der Realisierung eines Projektes durch gezielten frühzeitigen Einsatz von erfahrenen und baufachkundigen Mediatoren Zeit und sehr viel Geld sparen. Regelmäßig stehen am Anfang der Revitalisierung eines Shopping Centers Gespräche und Verhandlungen zwischen dem Investor und der Kommune. Aufgrund der in der Regel sehr unterschiedlichen Interessenlagen bieten diese Gespräche ein weites Feld für vielfältige Gesprächsthemen und ausufernde Diskussionen. Schnell gehen über derartige Verhandlungen mehrere Monate ins Land. Die hierdurch verursachten mittelbaren Kosten sind oftmals sechsstellig. Der Erfolg ist nicht garantiert. Der Einsatz eines Mediators kann durch das Lenken der Gespräche und das zurückführen auf wesentliche Themen (die er durch seine baufachliche Kompetenz erkennt und gewichten kann) diesen ersten Teilschritt einer Projektentwicklung nicht nur erheblich verkürzen, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zu seinem erfolgreichen Abschluss leisten. Die Kostenersparnis im Bereich der sog. mittelbaren Kosten übersteigt hierbei regelmäßig deutlich die Kosten des Mediationsverfahrens. Darüber hinaus gehen die Projektbeteiligten, die in der Zeit der Projektrealisation noch über einen erheblichen Zeitraum zusammenarbeiten und kommunizieren müssen, ohne ein durch die Vorphase belastetes Verhältnis in die Baurealisierungsphase. Ein kaum zu unterschätzender Vorteil. Hierdurch wirkt sich das Mediationsverfahren auch nach seinem Abschluss noch bis in die weiteren Teilschritte der Projektumsetzung positiv aus. in der Konkretisierungsphase Aber auch in der Phase der Detailabsprachen und Vertragsschlüsse ist der Mediator ein wertvolles und kostenreduzierendes Instrument. Aufgrund unzureichender Kommunikation und Definition von Zielen, insbesondere von Qualitäten und Quantitäten, wartet in der Realisierungsphase eine Vielzahl von Reibungspunkten und Stolpersteine auf die Beteiligten. Was soll in welcher Ausführung und zu welchem Preis gebaut werden? Wer ist für was zuständig? Detailfragen, deren Klärung in der Realisierungsphase erhebliche zeitliche und insbesondere finanzielle Ressourcen verbrauchen. Kostenoptimierungsgesichtspunkte lassen sich zu diesem späten Zeitpunkt kaum noch umsetzen. Auch in dieser Phase leistet der baufachkundige Mediator, der ohne Berücksichtigung projektspezifischer eigenen Interessen, sondern vielmehr mit dem »Großen und Ganzen« im Blick, wertvolle Arbeit. Durch seine einschlägigen Erfahrungen und seinen Kenntnisse der Abläufe, der möglichen Problempunkte und Bedürfnisse ist er in der Lage, die Beteiligten auf die Notwendigkeit belastbarer Entscheidungen hinzuweisen und sie hierauf zu verpflichten. im klassischen Aufgabenfeld Schlussendlich ist der Einsatz eines Mediators auch in der eigentlichen Bauphase bei der Revitalisierung von Shopping Centern oftmals unerlässlich. Regelmäßig ist dies bei solchen Projekten der Fall, in der in der zuvor beschriebenen Phase die geschilderten Fehler und Unterlassungen in den Detailabsprachen gemacht wurden. Diese Fehler, gepaart mit unzureichender Kommunikation und stark divergierenden Interessen, können ein Projekt in kürzester Zeit zum Stocken, wenn nicht sogar zum Erliegen bringen. Haben sich die Beteiligten festgefahren, ist Kommunikation kaum noch oder gar nicht mehr möglich, findet der Mediator sein klassisches Aufgabenfeld vor. Hier wird die Mediation als Verfahren zur außergerichtlichen Konfliktlösung eingesetzt. Zu diesem Zeitpunkt ist Kostenoptimierung jedoch kein realistisches Ziel mehr. Aufgabe kann hier nur noch die Vermeidung zusätzlicher Kosten, insbesondere solche, die durch Bauverzögerungen entstehen, sein. Der frühzeitige Einsatz eines baufachlich versierten Mediators in Projektphasen, in denen noch Weichen gestellt und kostenoptimierende Entscheidungen getroffen werden können, ist sinnvoll. Sowohl im Bereich der mittelbaren als auch der unmittelbaren Baukosten lassen sich bei der Revitalisierung von Shopping Centern erhebliche Kosteneinsparungspotentiale realisieren. Ein Beitrag von Dipl.-Ing. Walter Wiese, Architekt und Mediator, Inhaber von Walter Wiese Architektur Consulting GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Revitalisierung mit System Bestandsentwicklung von Shopping Centern am Beispiel Burghausen Stärker als andere Immobilientypen müssen sich Shopping Center weiterentwickeln und stetig neu erfinden. Nur so können sie auf die sich permanent ändernden Bedürfnisse der Konsumenten eingehen, sie ins Einkaufszentrum locken und immer wieder Kaufanreize schaffen. Bei der Revitalisierung von Shopping Centern sind daher drei Dinge entscheidend: Man muss ein Gespür für das Entwicklungspotenzial von Standort und Objekt haben, der Mietermix und die architektonische Gestaltung müssen auf Einzigartigkeit abzielen und das Einkaufszentrum muss einen Erlebniswert bieten. Den richtigen Standort finden Jahrelang haben sich Handelsunternehmen und Investoren vor allem auf Projekte in Metropolregionen konzentriert. Das Argument: In Städten wie Hamburg, München oder Düsseldorf sei die Kaufkraft besonders stark, eine vollständige Vermietung der Geschäftsflächen nahezu garantiert – und hohe Renditen somit sicher. Mittlerweile macht sich jedoch ein Gegentrend bemerkbar: Bei den großen Handelsketten wie beispielsweise H&M und C&A zeichnet sich eine Hinwendung zu mittleren und kleinen Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohnern ab. Denn angesichts hoher Benzinpreise und immer knapper werdenden Zeitreserven haben Kunden zunehmend den Wunsch, am Wohnort einzukaufen und nicht in die nächste Großstadt fahren zu müssen. Diese Trendwende können sich auch Projektentwickler zunutze machen und B- und C-Standorte prüfen. Insbesondere in Süddeutschland gibt es äußerst finanzstarke Kommunen, die bislang zu wenig attraktive Einkaufsmöglichkeiten bieten. Ein Beispiel dafür ist Burghausen im Südosten Bayerns. Die 20.000-Einwohner-Stadt zählt zu den finanzstärksten Kommunen des Freistaates. Beim Haushaltsvolumen kam Burghausen 2010 mit 131 Mio. Euro auf den dritten Platz nach Neu-Ulm (142 Mio. Euro, 53.000 GCM 2 / 2012 Einwohner) und München-Grünwald (359 Mio. Euro, 11.000 Einwohner). Bei der Steuerkraft belegte Burghausen mit rund 3.500 Euro je Einwohner sogar den bayerischen Spitzenplatz. Dennoch sind in der Stadt bislang nur sehr wenige große Filialisten angesiedelt – nicht einmal ein H&M findet sich hier. Mit der Revitalisierung des Salzachzentrums soll sich das ändern. Ab Frühjahr 2012 soll hier auf rund 15.000 qm Verkaufsfläche ein modernes Shopping Center entstehen. Bei der Konzeption sind die spezifischen Belange der Region und die kulturelle Ausprägung besonders zu berücksichtigen. Während Shopping Center lange Zeit – nach dem Vorbild amerikanischer Malls – auf der grünen Wiese gebaut wurden, sind innerstädtische Einkaufszentren mittlerweile wieder verstärkt in den Fokus gerückt. Im Unterschied zu Fachmarktzentren oder amerikanischen Malls befinden sich die City-Center an den belebtesten Punkten der Stadt. Während Malls nur mit dem Auto erreichbar sind und der dortige Einkauf im Voraus geplant sein muss, setzen City-Center auf die spontane Verführung des Käufers. Denn von der Haupteinkaufsstraße sind es oftmals nur wenige Schritte bis zum Eintritt in die Einkaufswelt. Das neue Salzachzentrum soll daher wesentlich näher an die Marktlerstraße – eine der Haupteinkaufsstraßen von Burghausen – heranrücken und mit seinem transparenten und durchlässigen Design zu einem Besuch einladen. Die Mieter sorgfltig auswhlen Ein wesentlicher Erfolgsfaktor von Einkaufszentren ist die richtige Mischung der Geschäfte. Wichtig ist, dass ergänzend zum vorhandenen regional geprägten Einzelhandel ein überregionaler filialisierter Einzelhandel positioniert wird. Auf diese Weise wird ein »Sterben der Innenstadt« vermieden – und das Shopping Center zugleich zum Anzie- hungspunkt für die Kunden. Bei der Revitalisierung von Shopping Centern müssen Projektentwickler wissen, was die Kunden wollen, wie sich die Kundschaft verändert und welche Trends im Kommen sind. Vor allem für die Kunden in Deutschland ist der Preis häufig noch das entscheidende Kaufargument. Doch das Kriterium »preiswert« allein reicht für den Erfolg eines Shopping Centers nicht aus. Denn genauso wie es Kunden gibt, die auf möglichst günstige Produkte aus sind, gibt es viele Kunden, die nach Exklusivität, Luxusartikeln und teuren Marken verlangen. Für die Branche heißt das, dass es längst nicht mehr so einfach ist, den Geschmack der Konsumenten zu treffen und mit einem breiten, gleichförmigen Angebot zu befriedigen. Die gleichen Mieter auf dem gleichen Grundriss mit dem gleichen Design – dieses Konzept funktioniert nicht mehr. Die Kunden werden individueller – und Einkaufszentren müssen es auch werden. Gefragt sind Originalität, lokaler Bezug und das Eingehen auf unterschiedliche Konsumgewohnheiten. Eine Kernaufgabe von Projektentwicklern und Centermanagern ist daher die Zusammenstellung des richtigen Mietermixes. Dieser muss für jedes Objekt und auf jeden Standort individuell zugeschnitten sein. Entscheidend sind Alleinstellungsmerkmale, durch die sich das Center von anderen abhebt – und so zu einem Publikumsmagneten mit unverwechselbarem Charakter wird. Beim Salzachzentrum wird daher neben nationalen und internationalen Filialisten auch großer Wert auf lokale und überregionale Händler gelegt. So wird das Center stark durch den Einzelhandel geprägt – und wird nicht nur von der Stadt und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft unterstützt, sondern auch vom Einzelhandelsverband. Einen Erlebniswert bieten Die heutige Konsum- und Freizeitgesellschaft erwartet von einem Shopping Center weit mehr, als nur einkaufen zu können. Die Kun- stimmungsvolle Illuminationen setzen festliche Akzente german council . center Salzachzentrum shopping über Sonderausstellungen bis hin zu Gratiskonzerten. Auf diese Weise können die Kunden immer wieder ins Shopping Center gelockt und zum Einkaufen animiert werden. L A G O S h o p p i n g - C e n t e r, K o n s t a n z den wollen unterhalten werden, Einkaufen muss ein Erlebnis sein. Für Shopping Center sind daher eine innovative Architektur und ein attraktives Ambiente wichtiger denn je. Verstärkt wird der Druck auf die Shopping Center durch den rasant wachsenden OnlineHandel. So ist der deutsche Online-Einzelhandelsumsatz im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent auf 26,1 Milliarden Euro gestiegen. Der Umsatz stationärer Einzelhändler hingegen stieg im selben Jahr um lediglich zwei Prozent auf rund 413 Milliarden Euro an. Projektentwickler von Einzelhandelsimmobilien und Centermanager müssen auf den Trend zum Online-Kauf reagieren. Das Einkaufszentrum muss den Besuchern etwas bieten, das die Online-Welt nicht leisten kann: Lust auf Einkaufen, Emotionen und Erlebnis. Durch Wasserspiele, Pflanzen und Skulpturen wird ein angenehmes Ambiente geschaffen, ein breitgefächertes gastronomisches Angebot verführt den Besucher kulinarisch. Wichtig ist, die Sinne der Kunden auf innovative Weise anzusprechen und immer wieder neue, kreative Kaufanreize zu geben. Mit Blick auf Burghausen kommt hinzu, dass weder ein breites Einzelhandelsangebot für die jugendliche Bevölkerung noch für die gutsitierten »Silverages«-Konsumenten vorhanden ist. Insbesondere auf diese beiden Kerngruppen wird daher bei der Konzeption und der Vermietung abgezielt. Dem Centermanagement sind dabei keine Grenzen gesetzt: Das Erlebnisspektrum reicht von Mitternachts- Ein Beitrag von Bernhard Schoofs, geschäftsführender Gesellschafter der Wegner & Schoofs GmbH ideen und innovatives Reeger GmbH Am Kuhlenkamp 40 44795 Bochum/Germany www.reeger-deko.de Tel.: +49(0)234 58860-0 Fax: +49(0)234 58860-29 info@reeger-deko.de Shopping Center Passagen Galerien Kaufhäuser Stadtmarketing Bahnhöfe Flughäfen Sonderprojekte Beratung Planung Produktion Dekoration Illumination Dekoservice Montage Logistik GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Refurbishment einer preisgekrönten Marke Shopping-Center-Entwicklung Düsseldorf Königsallee Der Aufwand hat sich gelohnt. Das SEVENS, seit 10 Jahren etabliertes Shopping Center auf der Königsallee 56 in Düsseldorf, strahlt nach seinem umfassenden Umbau nicht nur in neuem Glanz. Auch die Kunden sind knapp drei Monate nach Neueröffnung im November 2011 in größerer Zahl als je zuvor zurückgekehrt. Das Shopping Center ist wieder gut besucht. An den Wochenenden ist es sogar brechend voll. Und das liegt weniger am zurückliegenden Weihnachtsgeschäft oder an der ungebrochenen Kauflust der Menschen im konjunkturstarken Deutschland. Entscheidend für die große Akzeptanz beim anspruchsvollen Kö-Publikum sind vor allem das neue Betreiberkonzept und die konsequente Umsetzung der daraus resultierenden kundenfreundlicheren Architektur. Sieben Shopping Malls bereinander? Kellermann Wawrowsky – Architektur und Städtebau 2001 den 1. Preis in der Kategorie innerstädtische Shopping Center auf der internationalen Immobilienmesse MIPIM in Cannes. Alle wollten ins Erdgeschoss Beste Lage, starke Marke und Top-Auszeichnung – das zusammen waren gute Startbedingungen für ein neuartiges Shopping Center, das sich ehrgeizig als Themenhaus aufgestellt hatte. Geplant war, im Erdgeschoss eine kleinteilige Angebotsstruktur mit hochwertigen Accessoires zu etablieren und das Thema Mode im ersten und zweiten Obergeschoss anzubieten, um so das Shopping Center an die Modestadt Düsseldorf anzubinden. Für die drei obersten Etagen wurde mit Saturn ein Top-Ankermieter gewonnen. Doch erwies sich die Vermietung der Etagen eins und zwei – auch mit dem Gütesiegel der begehrten 1A- Kö-Lage – als schwierig. Denn alle anderen angefragten Mieter wollten ins Erdgeschoss. Der Grund war, dass viele Kunden die Fahrstühle als direkten Weg nach oben in den Elektronikmarkt nahmen und die weiteren Wege über die Rolltreppen vermieden. Manche Angebote der ersten und zweiten Etage blieben unbeachtet. Die Folge war eine hohe Händlerfluktuation. Radikale Kundenorientierung – neues Flchennutzungskonzept Die Lehre, die die neuen Eigentümer ab 2010 daraus ziehen, ist die der radikalen Orientierung am Kunden. Mit ihrem neuen Konzept haben die Eigentümer und RKW als Architekten und Generalplaner konsequent der Tatsache Rechnung getragen, dass es in Deutschland ab dem zweiten Obergeschoss in die Höhe kein wirklich funktionierendes innerstädtisches Shopping Center gibt. Im klassischen Warenhaus sind wir daran gewöhnt: Damenmode in der ersten Etage. Herrenmode eins tiefer. Ganz oben Spielwaren oder Bücher … Aber ein Shopping Center auf einer der renommiertesten Prachtmeilen Europas als Themenhaus mit sieben Etagen? Und auf jeder Etage ein anderes Thema? Doch so war nun mal das mutige neue Shopping-Center-Konzept der ursprünglichen Bauherrin, der DeTeImmobilien. An diesem Standort sollte und musste etwas Besonderes entstehen. Und so lautete die Konzeptvorgabe: sieben Ebenen – sieben Themen. Größte Herausforderung bestand neben der Besonderheit der damaligen futuristisch anmutenden Architektur darin, den Besucherstrom über das Rollentreppensystem von unten nach oben so zu leiten, dass er die Etagen maximal durchläuft und an möglichst allen Geschäften vorbeigeführt wird. Für die herausragende architektonische Umsetzung dieses Betreiberkonzepts erhielt das Düsseldorfer Architekturbüro RKW Rhode GCM 2 / 2012 Eingangsbereich vor der Revitalisierung Eingangsbereich nach der Revitalisierung german council . center schoss eine freiere, direkter zugängliche »konsumige« Atmosphäre geschaffen worden. Erreicht wurde dies nicht zuletzt durch die völlige Neugestaltung der Eingangssituation, die eine umfassend veränderte Geometrie erhalten hat (Foto 3). Am ehesten ablesbar ist die Veränderung des Haupteinganges durch seine größere Deckenhöhe, die zuvor eingeschossig war und jetzt zweigeschossig ist und so den Eindruck eines großzügigen Vorplatzes vermittelt. Die eigens hergestellte neue Deckenplatte besteht aus weißem Architekturbeton, der diesen luftigen hellen Eindruck verstärkt. Wesentlich ist auch die Reduktion von vormals vier Stützsäulen auf nunmehr zwei zurückgesetzte Säulen, wodurch eine wesentlich offenere Empfangssituation entsteht. Neu gestaltete Eingangssituation Die neue Flächennutzung im SEVENS sieht also unter anderem vor, dass • im Untergeschoss der abwechslungsreiche und gut besuchte Restaurantbereich verbleibt, • das begehrte Erdgeschoss offener gestaltet wird und in der Verlängerung der Kö kleinere edle Geschäfte wie Modelabel möglichst dauerhaft einziehen, • die Obergeschosse 1 bis 5 dem Ankermieter Saturn zur Verfügung stehen – in denen der Elektromarkt seine Angebote jetzt ausweiten und über verschiedene »ThemenEtagen« anbieten kann. Klarheit, Orientierung, �bersichtlichkeit Stammte die 2001 preisgekrönte Architektursprache noch aus dem Zeitgeist der technophilen ausgehenden 90er-Jahre und transportierte sie – auch auf Wunsch des Ankermieters Saturn – die Faszination für die damals erwachte Elektronik- und Computerbegeisterung, so folgte unser neues Architektur-Konzept jetzt also vor allem den Erfahrungen der ersten zehn Betriebsjahre des SEVENS und den abgesicherten Erkenntnissen über das Kundenverhalten in den innerstädtischen Shopping Centern Deutschlands. Die aufwendige architektonische Umgestaltung – die reine Umbauphase dauerte gleichwohl nur sieben Monate! – gibt dem ganzen Ensemble jetzt vor allem mehr Helligkeit und Übersichtlichkeit. Um die größtmögliche Klarheit und Orientierung herzustellen, wurde das gesamte Gebäude komplett bereinigt und entkleidet. Entfernt wurden die alles dominie- renden dunkelgrauen Blechverkleidungen (Foto 1), die sich über alle Etagen zogen, und die alle Rolltreppen und Galerien weitgehend uneinsehbar gemacht hatten. Die an den Rolltreppen und Galerien über alle fünf Obergeschosse entlanglaufenden Geländer sind jetzt vollkommen transparent aus bodentiefem Glas. Durchgängig weiß gehalten sind alle Decken und Verkleidungen; die blickdichten Rolltreppenverkleidungen sind verschwunden, und die geschwungenen Rolltreppenträger sind ebenfalls weiß. Damit alles wie aus einem Guss wirken konnte, war RKW auch mit der Innenarchitektur betraut. Verwendet wurden nur ausgesuchte Materialien wie Naturstein oder Edelstahl für die Säulen. Sogar die retro-modischen Chromschirmlampen sind eigens von einem Berliner Lichtplaner angefertigt. Neues Passagensystem im K-Quartier Bereits beim Eintritt erlebt man jetzt einen weitläufig und größer wirkenden, in alle Richtungen geöffneten Raum. Und man sieht sofort die nach hinten versetzten hellen und offen einsehbaren Rolltreppen, durch deren transparente Glasgeländer die Menschen klar erkennbar sind (Foto 2). Allein durch die allenthalben sichtbare Bewegung der Menschen auf den Rolltreppen ist jedem Eintretenden sofort begreiflich, in welche Richtung er sich bewegen kann. Die Wegführung ist also vorgegeben durch die fortwährende Bewegungsrichtung der Menschen auf den Rolltreppen. Insgesamt ist im Erdge- Entstanden ist hier ein neuer Kö-Blickfang, der seinerseits schon auf eine neue Dimension hinweist: In Kürze beginnt die Anbindung des umgestalteten Centers an die unmittelbar benachbarte Kö-Galerie. Beide Adressen führen dann durchgängig zueinander hin und bilden als erweitertes Passagensystem ein Ensemble, das dieses Quartier neu prägen und ihm eine neue städtebauliche Qualität geben wird. Handelsimmobilie als eigene Marke Für uns als Architekten ist es natürlich immer reizvoll und wichtig, herausragende, preisverdächtige Objekte zu entwerfen. Doch die Vordergründigkeit von Architektur ist in diesem Genre nicht angebracht. Für Handelsimmobilien gilt, dass sich der Architekt mit ihnen in der Regel kein Denkmal setzt. Er muss sich zurücknehmen, das Passepartout gestalten, sich den Gesetzen des Handels und der Konsumwelt beugen, um bestmöglich die Sache des Handels zu unterstützen. Etwas wirklich Besonderes kann allerdings erst dann entstehen, wenn es auch architektonisch gelingt, ein einzigartiges Gebäude zu schaffen, das dann eine – gerade für den Handel wichtige – Markenfähigkeit besitzt. Ein Beitrag von Barbara Possinke, Geschäftsführende Gesellschafterin RKW Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH & Co. KG GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Centermanagement in Teilzeit Auch die können’s richten! Nach einer Analyse der Verfasser fragen immer mehr Eigentümer von Shopping Centern speziell auf ihre realen und wirtschaftlich tragbaren Bedürfnisse zugeschnittene CentermanagementDienstleistungen nach. Dabei werden in manchen Fällen einzelne Elemente der kompletten Dienstleistungspalette, die sich aus den Bestandteilen des Centermanagements vor Ort, aber auch des zumeist dezentralen Property Managements zusammensetzen, entweder ausgeklammert, an Dritte beauftragt oder vom Eigentümer selbst erbracht. Die größte Herausforderung besteht in diesen Fällen für die unterschiedlichen Dienstleister oft darin, zu erfassen, wer schlussendlich mit welchen Leistungen beauftragt ist, da bestehende Verträge den einzelnen Auftragnehmern untereinander oft nicht bekannt sind. Mögliche Überschneidungen oder auch fehlende Bausteine respektive Abstimmungserfordernisse der verschiedenen Dienstleister untereinander führen infolgedessen bisweilen zu Missverständnissen. Die erforderliche Leistungskette zum reibungslosen Betrieb eines Shopping Centers wird dadurch zu wenig beachtet. Unzulänglichkeiten, Schuldzuweisungen und lange Berichtsketten bis zur schlussendlichen Lösung des Problems sind an der Tagesordnung. Eigentümer bzw. deren Vertreter unterschätzen oft den notwendigen, deutlich erhöhten Koordinierungsaufwand aller »betriebsnotwendigen« Beteiligten, sofern nicht alles in einer Hand liegt. Nicht zuletzt diese Unkenntnis über die Erfordernisse aus dem laufenden Betrieb – insbesondere bei Störungen im Geschäftsverlauf – stellen die vor Ort tätigen Mitarbeiter täglich vor neue Herausforderungen. Erster Ansprechpartner für Kunden, Besucher, aber auch Mieter vor Ort ist in der Regel das Centermanagement. Oftmals ist dieses jedoch nur mit Teilleistungen beauftragt, wie z. B. Mieterbetreuung und -beratung, Öffentlichkeitsarbeit oder der Führung der GCM 2 / 2012 Werbegemeinschaft. Entstehen beispielsweise Probleme mit den Reinigungsintervallen, muss zunächst geklärt werden, ob das Centermanagement dem vor Ort tätigen Reinigungspersonal weisungsbefugt ist. In den meisten Fällen obliegt die Führung der Reinigungskräfte dem Facility-Management-Unternehmen, welches einen separaten Vertrag mit dem Eigentümer abgeschlossen hat. Kontrolliert und gesteuert werden diese gemäß Leistungsbild durch das Property Management, welches nicht im Objekt, sondern zumeist in der zentralen Niederlassung des Property-Management-Unternehmens sitzt. Allein dies kleine, wenn auch aussagekräftige Beispiel zeigt, wie lang unter Umständen der Weg bis zur Abhilfe des eigentlichen Problems ist. Der Kunde hingegen kennt das Spiel hinter den Kulissen nicht und ärgert sich in diesem skizzierten Fall über den schlechten Sauberkeitsgrad des Centers – schlimmstenfalls entscheidet er sich beim nächsten Einkaufsbummel für einen anderen Standort! Den Mietern gehen somit nicht kalkulierbare Umsatzpotentiale verloren. Zuständigkeiten sind kaum mehr nachvollziehbar, der Gesamteindruck hinsichtlich der professionellen Verwaltung des Centers ist in Frage gestellt. Die Lösung dieser angesprochenen Thematik kann nur darin bestehen, dass die Vertragsinhalte allen Beteiligten vollständig bekannt sind, dass – firmenübergreifende – Weisungsbefugnisse in den Verträgen eindeutig geregelt sind und von allen Parteien akzeptiert werden. Gerade kleinere Objekte, die oftmals als reine Ergänzungsstandorte zu umliegenden Einkaufslagen fungieren, sind dem Wettbewerbsdruck besonders stark ausgesetzt. Center dieser Größenordnung kämpfen zumeist mit einer anderen Lagequalität, einem intensiven Wettbewerbsumfeld und – je nach Errichtungszeitraum – bisweilen auch mit baulich-konzeptionellen Schwächen (z. B. Größe und Erschließungskonzept). In Einzel- fällen verstärken auch unprofessionelle Managementstrukturen die Situation. Die Anforderungen an den reibungslosen Betrieb des Centers sind die gleichen wie bei größeren autarken Standorten, folglich ebenso die erforderlichen Leistungsbausteine des Managements. Die Auftraggeber können aber oftmals nur Teilbeauftragungen aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der Rentabilitätskriterien auslösen. Insbesondere in diesen Standorten muss die Berichts- und Entscheidungskette prägnant, aussagefähig und entscheidungsorientiert sein. Kleinere Center benötigen im Ergebnis der Betreuung den gleichen Aufwand wie größere, der zeitliche Einsatz der eingesetzten Dienstleistungsunternehmen muss oftmals jedoch stark optimiert werden. Dies stellt eine hohe wirtschaftliche Herausforderung dar. Liegt zudem noch eine hohe Leerstandsquote vor, verhält sich der Managementbedarf diametral zur Ertragskurve. Das Problem potenziert sich, sofern suboptimale Standort- und Marktbedingungen sowie ein schlecht funktionierendes Funktions- und Nutzungskonzept (Erschließung sowie nicht standortgerechter Branchen- und Mietermix) vorliegen. Das notwendige zeitliche Engagement zur Stabilisierung der Situation übersteigt oft das eines gut eingelaufenen Standortes mit problemloser Vermietungssituation im Vollzeitmandat. Die Herausforderungen zur Lösung des Sachverhaltes sind Kernaufgaben des Centermanagements, die Verantwortlichkeiten zur Lösung können jedoch nur gemeinsam mit den Eigentümern getragen werden. Bestehende Handlungsempfehlungen, die durch das Centermanagement aufgezeigt werden, müssen auch umgesetzt werden, sonst verlaufen die Bemühungen im Sande. Proaktives Centermanagement ist umso mehr gefragt! Schlagworte wie »rechtzeitig«, german council . center »initiativ« und »zielgerichtet« bestimmen die Anforderungen an das Management, denn ohne dies ist ein langfristiger, nachhaltiger und renditeorientierter Erfolg nicht möglich. Doch auch die Eigentümer müssen sich ihrer Verantwortung stellen. Die Ursachen im Misserfolg liegen zumeist in der Missachtung der Korrelation zwischen Wettbewerbsund Revitalisierungsdruck, der falschen Platzierung der Ankermieter im Objekt, des nicht vorhandenen standortgerechten Branchenund Mietermixes, die zumeist nur halbherzige Anpassung an veränderte Kunden- und Handelsbeziehungen sowie der eingeschränkten Verfügbarkeit von Flächen. Komplizierte und teilweise auch uneinige Eigentümerstrukturen sowie zu spätes Erkennen von Negativentwicklungen potenzieren die schwierigen Rahmenbedingungen. Allgemein gültige Rezepte zur Heilung des Problems gibt es hierbei nicht, es bedarf individueller Lösungsansätze. Nimmt der Druck eigentümerseitig zu, kommen schlecht durchdachte Aktivitäten erschwerend hinzu, beispielweise die Einschaltung mehrerer Makler zur vermeintlichen Erhöhung der Vermietungschancen. Genau das Gegenteil ist der Fall: Der Standort gilt unter Filialisten als »verbrannt« und »dümpelt« bis zur Lösung vor sich hin. Als Folge entfällt die Bindung an den Standort und die Kunden orientieren sich neu. Ablesbar kann eine Negativentwicklung aus Sicht der Dienstleister auch an der Laufzeit der Centermanagement-Mandate sein. Konnte man früher noch von einer Mindestlaufzeit von fünf Jahren oder mehr ausgehen, sehen sich die Unternehmen heute oftmals einer Laufzeit von zwei Jahren oder weniger ausgesetzt. Eine Dauer, in der selten nachhaltig etwas umzusetzen ist, zumindest wenn es sich um die grundlegende Veränderung eines in Schieflage geratenen Standortes handelt, bei dem entsprechende Investitionsund Erneuerungszyklen aus den verschiedensten Gründen außer Acht gelassen wurden. Für den Service-Provider bedeutet dies eine hohe Anforderung an Organisation und Flexibilität hinsichtlich der Mitarbeiterstruktur. Zu unterscheiden ist zwischen der Übernahme der Dienstleistungen für ein neu geplantes Center und der Übernahme eines bereits im Betrieb befindlichen Objektes. Unterschiedliche Aspekte stehen hierbei im Vordergrund. Bei der Neueröffnung beispielsweise der frühzeitige Einsatz des Centermanagements, die Eröffnungsphase (und das damit verbundene Werbebudget) sowie die Gründung der Werbegemeinschaft. In der Regel ist Dreh- und Angelpunkt der Tätigkeit in der Anlaufphase die beratende Funktion des Centermanagements, sei es nun bei der Ausgestaltung der Mietverträge zur späteren Sicherstellung der höchstmöglichen Umlagefähigkeit der Betriebskosten oder – eigentlich profan – die Platzierung der notwendigen Anschlüsse und Befestigungen der Weihnachtsdekoration. Bei der Übernahme des Managements von einem anderen Marktteilnehmer spielen der Überblick über den vorliegenden Datenbestand bis hin zur Zufriedenheitsanalyse der Kunden und Mieter eine zentrale Rolle. In jedem der skizzierten Fälle ist die Investitionsbereitschaft des Eigentümers Kernthema der Verhandlungen. Es bedarf zwingend eines gemeinsamen »Ausgangspunktes« hinsichtlich der Erfolgsmöglichkeiten im Centermanagement, denn dieses ist nicht zuletzt Gradmesser der beiderseitigen Zufriedenheit im laufenden Betrieb. Die Trendentwicklung auf dem Markt für Centermanagement-Dienstleistungen splittet sich in zwei Richtungen auf. Zum einen werden weiterhin »Rundum-sorglos-Pakete« beauftragt. In diesen klassischen Fällen übernimmt das Dienstleistungsunternehmen alle Tätigkeiten von der konzeptionellen Entwicklung über die Vermietung bis zur eigentlichen Übernahme des laufenden Center- und Property Managements. Hierzu gehören auch die in der Implementierungs- bzw. Setup-Phase anfallenden Tätigkeiten. Dieser Zustand stellt den Idealfall dar und birgt bei Beachtung die größten Erfolgschancen hinsichtlich des professionellen Betriebes. In diesen Fällen übernimmt das mit dem Management beauftragte Unternehmen häufig auch einen Investmentanteil an der Immobilie. Zum anderen gewinnen – den sich ändernden Marktbedingungen geschuldet – zeitlich eingeschränkte Beauftragungen an Bedeutung. Daraus resultierend erfreuen sich individuell auf Kundenbedürfnisse zugeschnittene Lösungen reger Nachfrage. Ziel der Eigentümer kann dabei die Wiederherstellung der »Verkaufsfähigkeit« nach erfolgreicher Neuplatzierung am relevanten Markt sein, aber auch die Erkenntnis, dass ein zeitlich begrenztes professionelles Centermanagement besser ist als gar keines. bei dieser Größenordnung finanziell weder dargestellt noch umlegbar gestaltet werden. Für die Anbieter von Management-Dienstleistungen bleibt die steigende Nachfrage nach zeitlich eingeschränkten Teilbereichen ihrer Angebotspalette nicht ohne Folgen, da der Erfolg vom reibungslosen Zusammenspiel vieler Beteiligter abhängt und nicht singulär betrachtet werden kann. Nach außen ist zumeist auch der Vermietungsstand Gradmesser für eine erfolgreiche Managementaktivität. Folglich muss der Umsetzung eben jenes Punktes besonders hohe Aufmerksamkeit eingeräumt werden. Sofern das Centermanagement hier keinen oder einen zu geringen Einfluss hat, wird es schwierig. Das Image des beauftragten Unternehmens leidet, sofern hohe Leerstandsquoten vorliegen und keine Abhilfe in Sicht ist. Dem gilt es, vorzubeugen. Eine ganzheitliche – wenn auch zeitlich eingeschränkte – professionelle Betreuung ist auch für kleinere Standorte unverzichtbar. Insofern wird der Markt für Centermanagement-Leistungen auch in Zukunft durch ein wachsendes Maß an Flexibilität und Bedarfsorientierung gekennzeichnet sein und sich an realitätsbezogenen und renditeorientierten Parametern ausrichten. Ein Beitrag von Christine Wegner, Head of Shopping Center Management Germany, Jones Lang LaSalle GmbH & Peter Glöckner, Geschäftsführer, RGM Retail GmbH Die Angebote sehen in solchen Fällen oft für einen begrenzten Zeitraum (Anlaufphase nach Übernahme des Centermanagements) eine Vollzeitbesetzung vor Ort an 5 – 6 Tagen die Woche vor, die nach einer vorher festgelegten Zeit auf 2 – 3 Tage zurückgefahren wird. Ein durchgängiges Vollzeitmanagement kann GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Shopping Center in Deutschland Weniger neue Planungen – mehr Revitalisierungen Auch der Investitionswille scheint ungebrochen. Wie Jones Lang LaSalle im letzten Jahr meldeten, lag das Transaktionsvolumen im Investment-Markt für Handelsimmobilien 2010 bei knapp 7,5 Mrd. Euro nach nur rd. 2,9 Mrd. Euro im Jahr 2009. Mit einem Volumen von ca. 3,2 Mrd. Euro bildeten Shopping Center dabei die mit Abstand stärkste Handelsimmobilien-Sparte! Umso verwirrender erscheint dabei die Feststellung, dass es neben den Befürwortern auch immer wieder viele Gegner von Shopping Centern gibt. Wenn man zurückschaut, mag der Vorwurf gegen die Shopping-CenterBranche gerechtfertigt sein, dass früher oftmals eher stereotype Einkaufszentren entwickelt wurden. Mittlerweile aber achten alle großen Entwickler darauf, dass die Center, was die Fassaden- und Innenraumgestaltung angeht, wesentlich anspruchsvoller und individueller gestaltet und historische Details beibehalten werden. Auch bei den auf den folgenden Seiten vorgestellten neu eröffneten Centern kommt dieser Aspekt zum Ausdruck, unter anderem bei der Thier-Galerie in Dortmund (ein ehemaliges Brauereigebäude) oder auch beim Fachmarktzentrum Emaillierwerk in Fulda (ehemalige industrielle Nutzung). In vielen Fällen allerdings wird es den Centerentwicklern sehr schwer gemacht. Dazu GCM 2 / 2012 bemerkte kürzlich Dr. Christof Glatzel, Vorstandsmitglied der mfi AG: »Wenn Beschlüsse der gewählten Stadtverantwortlichen im Nachhinein durch Bürgerbegehren obsolet werden, dann wird es für uns Entwickler schwierig, da wir bereits im Vorfeld viel Kapital investieren und Planungssicherheit brauchen. Auch die ermüdenden Diskussionen um die Größenordnung der Projekte sind oft problematisch, da zu kleine Center keine zusätzlichen Besucher in die Stadt ziehen und es dann allenfalls zu Umsatzverlagerungen kommt. Wir haben in Deutschland schon genug kleine Center, die nicht funktionieren.« Welche Bedeutung die Shopping Center haben, zeigt die Tatsache, dass Städte, in denen ein Center realisiert wurde, mehrheitlich davon berichten, dass die erhofften positiven Auswirkungen auch eingetroffen sind, was sich vor allem in der Verzeichnung durchweg signifikanter Zentralitätszuwächse niederschlägt. Die Investoren ihrerseits schätzen bei Shopping Centern vor allem die guten Lagen sowie die bonitätsstarken Mieter. Mehr �bernahmen Der niederländische Shopping-Center-Investor Corio erwarb 2010 für rd. 1,3 Mrd. Euro ein Portfolio von insgesamt neun Shopping Centern, von denen sich sieben in Deutschland befinden, z. B. die Centrum Galerie Dresden, das Forum Duisburg und das Boulevard Berlin. Der Konzern aus unserem Nachbarland ist dabei offenbar nicht der Einzige, der großes Vertrauen in die Entwicklung von Immobilienwerten, Mietpreisen und in die Konsumlaune der Bevölkerung hat. So wechselte eine Vielzahl weiterer großer Einzelhandelsimmobilien ihre Besitzer wie z. B. das Berliner Alexa, das Anfang 2010 von Union Investment, der Fondsgesellschaft der Volks- und Raiffeisenbanken, übernommen wurde. Allein im ers- ten Halbjahr 2010 haben Shopping Center, Fachmärkte und Discounter im Wert von 4,1 Mrd. Euro den Besitzer gewechselt. Weniger Neuerffnungen Nach den Erhebungen des EHI Retail Institute ist die Zahl der Neueröffnungen von Shopping Centern klar zurückgegangen: War die rasant anwachsende Anzahl von großflächigen Shopping Centern (über 10.000 qm Mietfläche) in Deutschland ein über viele Jahre zu beobachtendes Phänomen – sie stieg von 93 Anfang 1990 auf 279 zehn Jahre später bis 428 nach einer weiteren Dekade bis 2010 an –, so ist gerade in jüngster Zeit eine rückläufige Entwicklung zu erkennen mit dem Niedrigrekord 2010, als nur sieben Neueröffnungen verzeichnet wurden. Werden die zurzeit bekannten anstehenden Planungen realisiert, ist für die Zukunft wieder von einem leichten Anstieg auszugehen. So werden im laufenden Kalenderjahr 2012 nach dem aktuellen Erhebungsstand voraus- Jahr/ Stand 01.01. Zahl der Shopping Center Gesamtfläche* in qm Fläche je Center in qm 1965 2 68.000 34.000 1970 14 458.800 32.800 1975 50 1.545.000 30.900 1980 65 1.956.500 30.100 1985 81 2.413.800 29.800 1990 93 2.780.700 29.900 1995 179 6.019.500 33.600 2000 279 9.212.200 33.000 2005 363 11.449.600 31.500 2009 414 13.037.500 31.500 2010 428 13.512.000 31.600 2011 435 13.692.900 31.500 2012 444 13.883.900 31.300 Entwicklung der Shopping Center von 1965 bis 2012 Quelle: EHI, Köln * noch nicht um abgeschlossene oder anstehende Revitalisierungen bereinigt Die Schuldenkrise tobt – und die Deutschen konsumieren auf Rekordniveau. Die Geschäfte der Einzelhändler sind bis Ende November 2011 mit einem Umsatzplus von 2,7 bis 2,9 Prozent so gut gelaufen wie seit 17 Jahren nicht mehr, verkündet das Statistische Bundesamt. Dafür sorgte vor allem der boomende Internet- und Versandhandel, der im selben Zeitrahmen um 6,3 Prozent zulegte. Doch hiervon profitierten auch stationäre Einzelhändler, weil immer mehr Unternehmen auch einen Onlineshop betreiben – und damit auch die vielen Stores in Shopping Centern. german council . center sichtlich elf Shopping Center in Deutschland hinzukommen. Ansonsten lauten die aktuellen Schlagwörter in der Branche »Revitalisierung« und »Refurbishment«. Die Liste der vom EHI Retail Institute erfassten Center, die in nächster Zeit umstrukturiert, modernisiert, umgestaltet oder erweitert werden, muss regelmäßig um weitere Immobilien ergänzt werden. 444 Center zum Jahresanfang 2012 Bis zum 01.01.2010 erfasste das EHI für seinen letzten Shopping-Center-Report 428 Center mit einer Gesamtfläche von rund 13,5 Mio. qm. Nach den sieben Neueröffnungen 2010 und den weiteren neun Centern, die im Jahresverlauf 2011 hinzukamen, stieg die Anzahl der Center auf 444 an, während die Gesamtfläche bis zum Stichtag 01.01.2012 auf fast 13,9 Mio. qm anwuchs. Standort: Innenstadt gefragt Bei der Verteilung der Shopping Center auf die drei Standort-Kategorien Innenstadt, Stadtteil und Grüne Wiese lagen die Prozentwerte bei den jährlichen Neueröffnungen in den 90er-Jahren, bedingt durch die starke Vermehrung von Fachmarktzentren in Ostdeutschland, in der Relation 20-40-40, Anfang dieses Jahrhunderts dann bei 45-40-15, um sich in den letzten Jahren bei etwa 65-2510 einzupendeln. Für die Neueröffnungen 2010 und 2011 gilt, dass zwölf der 16 neu erfassten Center einen innerstädtischen Standort aufweisen; drei Center öffneten in Stadtteilen und Bezirken ihre Pforten, lediglich bei dem außerhalb der Stadt realisierten Landshut Park handelt es sich um ein »Grüne-Wiese-Center«. Bei der Betrachtung aller heute in Deutschland existierenden Shopping Center ergibt sich folgende Standortverteilung: Innenstadt 45 Prozent, Stadtteil 40 Prozent, Grüne Wiese 15 Prozent. Grssenklassen: Shopping Center fallen kleiner aus Von den 16 Shopping Centern, die in den letzten beiden Jahren neu entstanden sind, fallen elf in die Mietflächen-Größenklasse 10.000 bis 19.999 qm Mietfläche, zwei in die Kategorie 20.000 bis 29.999 qm und drei in die Größenklasse 30.000 bis 39.999 qm. Das flächengrößte Shopping Center unter den Neueröffnungen 2010/2011 ist die im September 2011 von der ECE eröffnete Thier-Galerie in Dortmund mit einer Fläche von 33.900 qm (einschließlich Food-Court). Stadtgrsse: Kleinstdte werden gemieden Nach der »Wende« bis Mitte der 90er-Jahre fanden jeweils rund 40 Prozent der CenterNeueröffnungen in Groß- und Mittelstädten statt, aber immerhin auch fast 20 Prozent in Kleinstädten unter 20.000 Einwohnern. Zum Beginn des neuen Jahrhunderts fielen die Anteile der Neueröffnungen mit 53 Pro- Standort MietflächenGrößenklasse Größe der Stadt A Innenstadt 12 A 10000-19999: 11 A Mittelstadt (75 %) (69 %) (2000099999 EW) 8 (50 %) B Stadtteil 3 B 20000-29999: 2 B Großstadt (19 %) (12 %) (100000 und mehr EW) 8 (50 %) C Grüne Wiese 1 C 30000-39999: 3 (6 %) (19 %) Neueröffnungen nach Standort, Größenklasse, Stadtgröße zent Großstadt, 41 Prozent Mittelstadt und 6 Prozent Kleinstadt dann wieder ähnlich aus wie in den Jahren vor der Wiedervereinigung – ein Trend, der sich in den Folgejahren noch weiter festigen sollte. Die Center-Neueröffnungen 2010 und 2011 fanden jeweils zur Hälfte in mittelgroßen Städten und Großstädten statt, wobei Flörsheim und Ingelheim die niedrigsten Einwohnerzahlen aufweisen. Auch bei der Betrachtung der Shopping-CenterPlanungen für die nächsten Jahre ist festzustellen, dass Groß- und Mittelstädte mehr und mehr als Standort für Shopping Center gefragt sind. 2012 wird es fünfmal die Groß- und sechsmal die mittelgroße Stadt sein, und auch in den Jahren nach 2012 werden über 90 Prozent der Neueröffnungen von Shopping Centern in Groß- und Mittelstädten stattfinden. Textiliten besonders expansionsfreudig Bei der Unterscheidung der Mietfläche nach Branchen wird deutlich, dass auch in den neuen Shopping Centern der mit Abstand größte Anteil auf die Anbieter von Bekleidung entfällt. Am häufigsten vertreten ist C&A mit insgesamt zwölf Filialen und einer Gesamtmietfläche von ca. 24.400 qm. In der Liste der Top-Filialisten nach Anzahl der Shops stechen von der belegten Flächendimension her darüber hinaus H&M mit fast 14.000 qm (verteilt auf sieben Filialen) und New Yorker mit 6.200 qm (fünf Filialen) hervor. Was die anderen Branchen betrifft, sind mit Blick auf die Gesamtmietfläche insbesondere Rewe (14.500 qm/7 Märkte), dm (7.600 qm/ Platz 2 in der Top-Filialisten-Rangliste mit 11 Filialen), Intersport (4.500 qm/5 Häuser) und der Deko-Spezialist Depot (3.800 qm/8 Ladeneinheiten) zu nennen. In der Rangliste (s. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Tabelle) nicht enthalten ist Saturn: Die vier Häuser nehmen in den neuen Shopping Centern eine Gesamtmietfläche von rd. 15.000 qm ein. Center-Boom auch in Hessen In der Shopping-Center-Statistik nach Bundesländern führte bis zuletzt nicht nur nach der Anzahl, sondern auch in Bezug auf die Gesamtfläche und die Mietfläche klar Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Sachsen und Bayern; danach folgten Berlin, Baden-Württemberg und Brandenburg. Am unteren Ende des Rankings stehen Rheinland-Pfalz, Bremen und das Saarland. Bei den Neueröffnungen 2010 und 2011 tat sich neben NRW auch das Bundesland Hessen mit drei neuen Centern hervor. Jeweils zwei neue Shopping Center entstanden in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, BadenWürttemberg, Bayern sowie in Hamburg; die beiden anderen liegen in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Planungen Für die Zeit ab 01.01.2012 sind dem EHI insgesamt 57 Shopping-Center-Planungen bekannt – hiervon entfallen auf das Jahr 2012 allein 11 Projekte. Wie auch in der Vergangenheit ist aber davon auszugehen, dass einige Projekte – bedingt durch heute noch nicht abzusehende Verzögerungen – tatsächlich erst ein Jahr oder noch später realisiert werden. Interessant wird auch weiterhin die Beobachtung bleiben, inwieweit sich dabei ausländische Investoren auf dem deutschen Markt engagieren werden. Auch in Zukunft wird es die meisten Neueröffnungen in Innenstädten geben, und auch verschiedene Stadtteilkerne werden wieder durch die Errichtung eines Shopping Centers eine (zusätzliche) Attraktion erhalten. GCM 2 / 2012 Anzahl Geschäfte Mietfläche qm rd. C&A 12 24.400 dm 11 7.600 s.Oliver/Selection 9 2.700 Vodafone 9 550 e-plus/Base 9 450 O2-Shop 9 400 Depot 8 3.800 Esprit/Esprit Bodywear 8 3.200 Tom Tailor/Denim 8 1.500 Ernsting’s family 8 1.300 Tamaris 8 1.000 Bonita 8 700 Rewe 7 14.500 H&M 7 13.900 Vero Moda/Jack & Jones 7 2.300 McPaper 7 700 Bijou Brigitte 7 400 Madonna 6 1.700 Gerry Weber 6 1.400 Street One 6 1.000 Apollo 6 850 Telekom/T-Punkt 6 350 New Yorker 5 6.200 Intersport 5 4.500 Parfümerie Douglas 5 1.400 Tally Weijl 5 1.100 Nordsee 5 750 Zero Fashion 5 700 Triumph 5 500 Frisör Klier 5 400 WMF 5 400 New York Nails 5 300 Supercut 5 250 Swarovski 5 200 Unternehmen TOP-Filialisten in den neuen Shopping-Centern 2010 und 2011 nach Anzahl der Geschäfte Quelle: EHI, Köln Ein Beitrag von Rainer Pittroff, Forschungsbereich Shopping Center, EHI Retail Institute GmbH german council . center Mehrwert der Commercial Due Diligence Deutsche Handelsimmobilien stehen nach wie vor ganz oben auf dem Einkaufszettel der Immobilieninvestoren. Je komplexer und großvolumiger das Anlageobjekt, umso gewichtiger ist die Bedeutung einer sorgfältigen Due Diligence im Ankaufprozess, zur Absicherung einer fundierten Entscheidungsfindung für Käufer, Anleger oder finanzierende Banken. Dies setzt eine Unterstützung des Entscheidungsprozesses durch unabhängige Dienstleister in der Praxis quasi als unerlässlich voraus. Shopping Center stellen in diesem Zusammenhang zweifellos eine besondere Herausforderung dar, im Hinblick auf die Vielfalt der zu berücksichtigenden Parameter. Entsprechend wird auch der Due-Diligence-Prozess nach verschiedenen sachlich verwandten Bereichen gegliedert, u. a. der technischen und rechtlichen Due Diligence sowie der Commercial Due Diligence, die im Vordergrund der nachfolgenden Betrachtungen steht. Sie beinhaltet die eingehende Auseinandersetzung mit den wirtschaftlichen Voraussetzungen sowie Perspektiven von Standort, Markt und Immobilie. Mieten oder Umsatz-Mietbelastungen geht es zum einen um die zielbezogene und zügige Aufbereitung der spezifischen Daten. Dabei erbringt die reine Produktion von »Datenfriedhöfen« allerdings nur sehr bescheidenen Erkenntnisgewinn und lässt die Entscheider mit den »nackten« Zahlen relativ allein. Zum anderen – und das ist sehr viel wesentlicher – kommt es vor allem darauf an, die zusammengestellten Daten in den richtigen Kontext zu bringen, d. h. ihnen ein »Gesicht« und Perspektive zu geben und sie fundiert zu bewerten. Also aus einem breiten Datenfundus sowie mit viel Erfahrung und Marktwissen die richtigen Vergleiche und Analogien anzustellen, um hiervon ausgehend die marktseitigen Spielräume/Restriktionen eines Centers für die Zukunft adäquat abzuleiten. Mit Blick auf die weiter gehende Entwicklung eines nachhaltigen Center-Funktionskonzepts ist bekannt, dass dies üblicherweise, neben der umfassenden Analyse des Standortes und Objektes, der technischen und kommerziellen Möglichkeiten, auch eine konkrete Planung, Berechnungen und eine Vielzahl von Gesprächen bedarf, um belastbare Aussagen treffen zu können. Mit einem erfahrenen Partner, der hausintern auf umfangreiches Know-how eigener Architekten und Centerentwickler, eigener Centervermieter und Centermanager zurückgreifen kann, ist es aber auch im Rahmen einer zeitlich sehr begrenzten Due Diligence durchaus möglich, eine Aussage von hoher Treffsicherheit zu machen. Selbstverständlich werden diese Ergebnisse nicht nur »aus dem Bauch gemacht«. In einer gemeinsamen Runde mit Architekten und Konzeptentwicklern sollten Funktionsschwächen analysiert und daraus unter Beachtung der baulichen Struktur mögliche Optimierungen skizziert werden. Bauliche Veränderungen, die beispielsweise über die bestehende bauliche Hülle hin- Entscheidend für die Ankaufsentscheidung und die Findung des zum Ziel führenden Kaufpreises ist vor allem eine kompetente Einschätzung möglicher Entwicklungspotenziale. Hierzu müssen die externen Rahmenund Marktbedingungen wie auch die centerinternen/betrieblichen Gegebenheiten gezielt untersucht werden. Eine fundierte Einschätzung kann nicht zuletzt bei Bieterverfahren erst den Spielraum für die zum Erfolg führende Preisgestaltung ergeben. Bezogen auf die Analyse der relevanten Daten, seien es nun die sozio-ökonomischen Rahmendaten der Standortkommune oder die einzelhandelsspezifischen Daten zum Wettbewerb, dem Einzugsgebiet, von Flächenproduktivitäten, Abschöpfungsquoten, Einzelhandelsstruktur nach Warengruppen GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . center Einzugsgebiet ausgehen, sind in ihrer Umsetzbarkeit nur sehr vorsichtig einzuschätzen, da die Baurechtschaffung häufig mit erheblichen Imponderabilien versehen ist. Aus maßstäblichen Skizzen sollte unter der Einbindung erfahrener Centervermieter das Mietsteigerungspotenzial prognostiziert und den von den Architekten eingeschätzten Umbauaufwendungen gegenübergestellt werden. Diese komplexen Abläufe in der gegebenen kurzen Zeit zu einem weitgehend gesicherten aussagekräftigen Ergebnis zusammenzuführen, ist typischerweise allerdings nur in einem eingespielten Team möglich und bedingt ein Höchstmaß an Erfahrung. Eindeutig bewährt hat sich in diesem Zusammenhang die Einbindung von Senior-Centermanagern, die bereits bei verschiedenen Centermanagement-Gesellschaften Erfahrungen sammeln konnten. Diese weisen die notwendige Kompetenz auf, die entscheidenden Fragen zu stellen, um evtl. Risiken aufzudecken. Als ein Beispiel sei die Bewertung von Nebenkostenabrechnungen genannt, häufiger Anlass für langwierige Diskussionen und Streitereien und damit verbundener Unsi- GCM 2 / 2012 cherheit. So ist die Bestimmung des Grads der umlegbaren Nebenkosten, nur von erfahrenen Mitarbeitern, die täglich mit diesem Geschäft befasst sind, qualifiziert zu leisten. Eine eigene »Probe«-Abrechnung ist im Rahmen einer Due Diligence kaum durchführbar. Nur im täglichen Doing entsprechend versierte Mitarbeiter kennen die kritischen Stellen, können diese prüfen und damit in einem relativ kurzen Zeitraum eine fundierte Einschätzung abgeben. Auf der anderen Seite kann der Faktor Zeit allerdings nicht unbegrenzt optimiert werden. Bei aller Professionalität, Erfahrung und Ablaufoptimierung setzt die seriöse Commercial Due Diligence für ein Shopping Center typischerweise auch ein Mindestmaß an zur Verfügung stehender Zeit voraus – in Abhängigkeit von der Komplexität des Objekts bzw. der Projektentwicklung. Nur so ist eine individuelle qualitätsvolle Beratung ohne Textbausteine und Lösungen »von der Stange« zu gewährleisten. Andernfalls droht die Commercial Due Diligence in jeder Beziehung »zu kurz« zu springen, was nachhaltig ausgesprochen teuer werden kann. Ein Beitrag von Thomas Doerr, COMFORT Center Consulting GmbH & Olaf Petersen, COMFORT Hamburg GmbH, -Beirat german council . MARKTPLATZ – ADVERTORIAL Erlebnisshopping am Wasser im Meppener Diamant Erfolgreiche Vermietung des Einkaufszentrums MEP Meppen SQM Property Consulting GmbH & Co. KG Im emsländischen Meppen entsteht mit der MEP Meppener Einkaufspassage eine innerstädtische Einkaufswelt in bester Citylage zwischen Bahnhof und Rathaus. 45 Handels- und Gastronomieeinheiten auf zwei Ebenen mit einer Gesamtmietfläche von ca. 16.000 m² sichern die Aufmerksamkeit der Käuferschaft aus der Stadt und einem starken Ferneinzugsgebiet. Den Auftrag zur Vermietung des Shopping Centers und Konzeption des Branchenmix erhielt SQM Property Consulting aus Münster von dem Investor asp Projektsteuerung aus Lähden. Es wird ein ausgeglichener Branchenmix aus den Bereichen Mode, Schuhe, Unterhaltungselektronik, Parfümerie und Drogerie mit Top-Filialisten sowie regionalen Einzelhändlern geschaffen. Das Shopping Center wird voraussichtlich im Frühjahr 2013 eröffnen. Innerstädtische Shopping Center sind für viele kleine und mittelgroße Städte eine Maßnahme zur Stärkung der Innenstadt. Neben einer Vielzahl optimal auf den Einzelhandel abgestimmten Mieteinheiten bietet die MEP Meppen auch für Geschäfte mit einem großen Flächenbedarf die Möglichkeit, sich im Stadtzentrum niederzulassen. Über großzügig angelegte Galerien werden attraktiv zugeschnittene Einzelhandelseinheiten mit bis zu 2.500 m² Verkaufsfläche erschlossen. SQM Property Consulting wirkte frühzeitig auf die Flächenaufteilung, Infrastrukturplanung und Gestaltung ein, um die Mieteinheiten auf die Anforderungen der Mieter abzustimmen und eine hohe Aufenthaltsqualität zu erzeugen. Hochkaräter des deutschen Einzelhandels haben sich eine Fläche gesichert, u. a. New Yorker, dm, Esprit, C&A, Deichmann, Tom Tailor, Zero und ein namhafter Unterhaltungselektroniker. Die Kunden erreichen das Shopping Center bequem über die direkt angebundene Tiefgarage des Einkaufszentrums, in der ca. 500 Parkplätze zur Verfügung stehen. Durch die moderne Gebäudeform und Fassadengestaltung ist die MEP ein Leuchtturm mit überregionaler Anziehungskraft für Besucher. Der östliche Baukörper ist autark gestaltet und stellt sich als strahlender Diamant am Wasser dar. Einzigartig in der Stadt ist die Verbindung mit dem Element Wasser durch die direkte Lage des Shopping Centers am Fluss Hase. Die Stadt Meppen wertet das Gebiet um die MEP zusätzlich durch verschiedene Modernisierungsmaßnahmen auf. Beispielsweise werden die ehemaligen Hafenanlagen umgenutzt und die Infrastruktur ausgebaut. So entsteht gemeinsam mit der MEP ein attraktives, neues Innenstadtquartier am Wasser. Die Stadt Meppen bietet darüber hinaus eine überdurchschnittlich hohe Handelszentralitätskennziffer von 116,7. Die Umsatzkennziffer liegt mit einem Wert von 132,8 deutlich über dem Landesdurchschnitt. und Betreiber bei der Vermietung und dem Verkauf von innerstädtischen Shopping Centern, Geschäftshäusern und Fachmarktzentren bundesweit. Zu den derzeit von SQM Property Consulting betreuten Projekten gehören u. a. das am 13.03.2012 eröffnete RATIO_Land Baunatal, die Ems-Galerie Rheine, das SALZACHZENTRUM Burghausen, das LuisenForum Wiesbaden und die Glacis-Galerie Neu-Ulm. Ein Beitrag von Guido Müller, Geschäftsführer SQM Property Consulting GmbH & Co. KG SQM Property Consulting GmbH & Co. KG berät Projektentwickler, Investoren, Eigentümer GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . MARKTPLATZ – ADVERTORIAL The Future is Wild Das neue Ausstellungsthema der Bernd Wolter Design GmbH Bernd Wolter Design GmbH Als einer der größten Ausstellungshersteller- und Vermarkter in Europa bietet die Firma Bernd Wolter Design GmbH aus Niedersachsen für 2012 wieder ein neues Ausstellungsthema an: – the Future is Wild – losskalmar - ab April 2012 steht diese Großausstellung erstmalig zur Verfügung! Hervorgegangen vor 20 Jahren aus dem heutigen Dinosaurierpark Münchehagen, startete Bernd Wolter Design mit Dinosauriermodellen und entwickelte im laufe der Jahre auf Grund der vielen Nachfragen weitere Themen. The Future is Wild bietet den Besuchern eine fantastische Entdeckungsreise. Erstmalig gelang es Wissenschaftlern eine Welt in Millionen Jahren zu kreieren. Über 20 Modelle sind Bestandteil dieser neuen und noch nie gezeigten Ausstellung. Eine mehrteilige Dokumentation über dieses Thema lief bereits im Fernsehen! So können heute Ausstellungsthemen wie »Giganten der Urzeit«, »Die Erben der Dinosaurier«, »Eiszeit«, »Giganten der Meere«, »Evolution des Menschen«, »Fabelwesen« und »Rieseninsekten« gebucht werden. Welche phantastischen Tierarten kann die Evolution noch hervorbringen? Finden Sie es heraus und bestaunen Sie z.B. die 4m hohe Dinoschildkröte oder den achtbeinigen Ko- Alle Ausstellungen werden in Zusammenarbeit mit Museen oder Wissenschaftlern hergestellt und sind leicht verständlich beschildert. Das Ausstellungsteam liefert die Aus- stellungen an und baut sie innerhalb weniger Stunden auf. Es sind Ausstellungsgrößen von 200 qm bis 10.000 qm möglich. Alle Modelle sind witterungsbeständig und können auch auf Außenflächen, z.B. als Eyecatcher vor einem Einkaufscenter oder in der Fußgängerzone, eingesetzt werden. Ein unverbindlicher, kostenloser Beratungstermin kann gebucht werden bei: Ein Beitrag von Sven Neumüller, Geschäftsführer, Bernd Wolter Design GmbH Bernd Wolter Design GmbH Heide 3 31547 Rehburg-Loccum Tel.:05766 – 9419 – 134 Fax.05766 – 9419 – 139 e-mail: wolterdesign@t-online.de www.wolterdesign.de GCM 2 / 2012 german council . MARKTPLATZ – ADVERTORIAL Philips StyliD »PureDetail« Die Zukunft der Beleuchtung im Mode-Einzelhandel Philips Deutschland GmbH Textur ist überall – Fotografen, Künstler und Modedesigner wissen den Mehrwert von Texturen schon lange zu schätzen und betonen diese bei jeder Gelegenheit, um ihrer Arbeit mehr Tiefe und Dimension zu verleihen. Im Textil-Einzelhandel ist die Darstellung von Details von wesentlicher Bedeutung. Designer nutzen raffinierte Details, um die Anziehungskraft ihrer Produkte zu verstärken, sie verwenden sich gegenseitig ergänzende oder kontrastierende Texturen, um immer wieder – in der Mode wie auch im Möbelbereich – beeindruckende neue Farboder Materialeffekte zu schaffen. Jetzt gibt es eine Möglichkeit, diese Details auch durch den Einsatz neuster LED Technologie zum Leben zu erwecken. Durch die Optimierung der Textur mit Licht wirkt jedes zum Verkauf stehende Produkt unwiderstehlich. StyliD »PureDetail« ist das erste LED-Akzentlicht, das Texturen deutlicher zeigt als je zuvor. Die erste LED-Akzentbeleuchtung zur Betonung von Strukturen StyliD »PureDetail« ist eine einzigartige LEDBeleuchtungslösung, die: • Materialien und Oberflächen mehr Tiefenstruktur verleiht • die Struktur der ausgestellten Waren intensiviert • Gewebe plastischer und Farben natürlich und leuchtend erscheinen lässt • die Wahrnehmung von weichen, seidenen, wollenen oder gewebten Strukturen verstärkt • es dem Kunden ermöglicht, Stoffe mit den Augen buchstäblich zu »fühlen« • die Attraktivität von Waren erhöht, so dass Kunden eher bereit sind, sie zu kaufen. Die Schnheit liegt im Detail StyliD »PureDetail« kombiniert fortschrittliche LED-Technologie mit einer speziell für diese Anwendungen entwickelten, sehr hochwertigen Optik. Zusammen führt dies zu einer fein abgestimmten Lichtabstrahlung, die selbst kleinste Unterschiede in der Materialtiefe deutlicher sichtbar werden lässt. Es ist die perfekte Ausgewogenheit zwischen der Intensität des Lichts und der Farbwiedergabe, die Tiefe und Schatten verstärkt und Details auf diese Weise deutlicher sichtbar macht. Das Licht spielt mit Texturen und Farben, lässt diese immer wieder neu und anders erscheinen, während sich der Betrachter rund um das Objekt bewegt. So entsteht eine besonders intensive Erfahrung, bei der gerade textile Produkte an Attraktivität gewinnen und sichtbar hochwertiger aussehen. StyliD »PureDetail« hat Eigenschaften, die andere LED Leuchten heute so nicht haben. Es sorgt dafür, dass sich Objekte in ihrer wahren Wertigkeit dargestellt werden und erweckt Oberflächen zu dreidimensionalem Leben. Die »PureDetail« Strahler-Serie hält den Vergleich mit der gewohnten hochwertigen Lichtqualität von Halogen-Strahlern stand und besticht darüber hinaus mit einem um 50% geringeren Energieverbrauch und einer wesentlich längeren Lebenszeit von 50.000h. Ein Beitrag von Ulrich Köhler, Senior Sales Manager Retail, Philips Deutschland GmbH, ulrich.koehler@ philips.com GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Marktplatz – Advertorial GRR German Retail Fund No. 1 Investmentchance in krisensichere Einzelhandelsimmobilien GRR Real Estate Management GmbH Wie bereits im vergangenen Jahr zählt das Segment der Einzelhandelsimmobilien auch 2012 wieder zu den Favoriten der internationalen Investoren. Die GRR Real Estate Management GmbH aus Erlangen (GRR REM) hat daher einen Immobilienfonds mit dem Schwerpunkt Einzelhandelsimmobilien aus dem Segment »Basic Retail« aufgelegt. Der Fonds richtet sich als Immobilienspezialsondervermögen nach dem deutschen Investmentgesetz an institutionelle Anleger, die in Immobilien mit langfristigen Mietverträgen und stabilen Cashflows investieren möchten. Eine Beteiligung ist ab einer Investitionssumme von 10 Millionen Euro möglich. GRR REM ist ein auf Einzelhandelsimmobilien in Deutschland spezialisiertes Immobilienunternehmen mit den Leistungsschwerpunkten Transaktionsmanagement, Assetund Property Management. Die zur Sontowski & Partner-Gruppe gehörenden Experten für Einzelhandelsimmobilien betreuen für internationale Immobilieninvestoren ein Immobilienvermögen von derzeit knapp 1 Milliarde Euro. Unter dem Begriff »Basic Retail« subsumiert GRR REM Einzelhändler, deren Sortiment ganz oder überwiegend aus Gütern des täglichen Bedarfs besteht. Dazu können neben Lebensmitteldiscountern und Vollsortimentern (Supermärkten) auch Fachmarkt- und Nahversorgungszentren sowie Einkaufszentren zählen, wenn diese ihren Angebotsschwerpunkt auf Gütern des täglichen Bedarfs haben. Die Fondsadministration wird durch die IntReal International Real Estate Kapitalanlagegesellschaft mbH, einem Tochterunternehmen der Warburg - Henderson Kapitalanlagegesellschaft für Immobilien mbH, als GCM 2 / 2012 so gennante Service-KAG erbracht. Die IntReal verfügt über bewährte Organisations-, Abwicklungs-, EDV- und Reportingstrukturen und hat rund 30 Fonds mit einem gesamten Investitionsvolumen von etwa 5 Milliarden Euro in der laufenden Verwaltung. Der Ankauf der Immobilien, das Asset Management und das Property Management werden von der GRR REM geleistet. Das von GRR REM betreute Immobilienvermögen besteht aktuell aus über 290 Einzelhandelsimmobilien, hauptsächlich Fachmarktzentren, Vollsortimenter und Lebensmittel-Discountmärkte. Etwa die Hälfte der betreuten Einzelhandelsimmobilien wurde im Rahmen von Akquisitionsmandaten auch von der GRR REM für ihre Mandanten angekauft. Das Fondsvolumen soll im Laufe des Investitionszeitraums von drei bis vier Jahren auf 250 bis 300 Millionen Euro anwachsen, rund zur Hälfte eigenkapitalfinanziert sein und – gemessen an den Mieteinnahmen – einen etwa 70%igen Anteil an Lebensmitteleinzelhändlern aufweisen. Susanne Klaußner, die Vorsitzende der GRR REM-Geschäftsführung, konkretisiert die in Frage kommenden Einzelhandelsimmobilien wie folgt: »Wir schauen uns Objektgrößen von drei bis 15 Millionen Euro an. Am Ende wollen wir im Durchschnitt bei 6 bis 8 Millionen Euro landen. Wichtig sind uns langfristige Mietverträge mit bonitätsstarken Filialisten als Ankermieter, die zu den TOP 20 des deutschen Lebensmitteleinzelhandels zählen.« Die Risikostreuung soll durch eine hohe Anzahl an Objekten, zusammen mit einer starken Durchmischung von Betriebstypen, Regionen und Handelskonzernen erreicht werden. Als durchschnittliche Ausschüttungsrendite des GRR German Retail Fund No.1 werden deutlich über 6% p.a. prognostiziert. Ein Beitrag von Susanne Klaußner, GRR Real Estate Management GmbH Vorsitzende der Geschäftsführung german council . Marktplatz – Advertorial Shoppen kann man nicht alleine Urban INDEX Institut GmbH – Stadtqualität vor Augen! Alles hat seine Zeit. Also auch die Formate des Handels. Und es scheint einen Rhythmus zu geben im Auf und Ab der Innovation: Um 1800 wird die Passage als ein eigener kleiner Kosmos des Luxus und der Moden in die Stadt implantiert. 50 Jahre später startet das Warenhaus als Kathedrale des Konsums in der Stadt und kann 100 Jahre lang den Fortschritt bestimmen. Mitte des 20. Jahrhunderts übernimmt das Shopping Center den Staffelstab der Moderne. Zuerst in Suburbia, dann in der Stadt. Immer sind es neue Technologien, die den Paradigmenwechsel vorantreiben: Eisenbahn, Telegraph, Straßenbahn, Telefon, U-Bahn, Stahl-Glas-Betonbau, LKW, PKW, Aufzug, Rolltreppe, Computer, Internet, Handy, usw. Heute erleben wir den Wandel von der Shop-Kultur zur Smartphone-Kultur des Einkaufens. Alles steht auf dem Prüfstand: Die Fahrlage, wenn wir den Kofferraum brauchen; die Lauflage, wenn die High Street oder die Fußgängerzone unser Ziel ist; die Kauflage, wenn uns ein Laden magisch anzieht. Neu und ohne Vorbild ist die Surflage: Online einkaufen kennt keinen Ort, ist überall und nirgends zuhause. Einkaufen kann man alleine, shoppen nicht. Denn eine »Community« ist keine City, »Freunde« sind keine Mitbürger und »Marke« ist keine Mitte. Und alle Apps dieser Welt nutzen nichts, wenn keiner am Laden vorbeikommt. Wenn also die Ware zum Kunden kommt, muss es gute Gründe geben, noch selbst zur Ware zu kommen. Dies betrifft zuallererst die Stadtzentren, die Warenhäuser und Shopping Center. Sie werden alles auf eine Karte setzen müssen und das anbieten, was nicht im Netz digitalisiert werden kann: Urbanität. Wer zur Ware will, will mehr: mehr sehen, mehr fühlen, mehr erleben. Shopping als urbane Form des Einkaufens hat nur dann Zukunft, wenn es mit Atmosphäre, Authentizität und Aura verbunden ist. In die Stadt gehen muss sich lohnen. Die Pioniere des Online-Handels wissen, wo es lang geht: Apple, eBay und in Kürze Amazon bieten in ihren Flagship-Stores Shoppen in 3D an Triple-A-Standorten. Und wir wissen, dass der Kurs des Stadtwerts den Kurs der Handelswerte bestimmt. Mit dem Urban INDEX® Shopping erschließen wir avancierte Methoden und Instrumente für die erfolgreiche Synergie von Stadt und Handel. Ein Beitrag von Prof. Wolfgang Christ, Gründer und Vorsitzender des Beirats der Urban INDEX Institut GmbH, Goebelstraße 21, 64293 Darmstadt Mehr Stadtqualität für den Handel! www.ui-institut.de/stadtgold GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Marktplatz – Advertorial Real Estate Compliance TRINAVIS GmbH & Co. KG Die deutsche Immobilienwirtschaft hat die Krise überstanden. Bei den Marktakteuren ist größtenteils nichts mehr zu spüren von den Turbulenzen, die noch vor wenigen Monaten den Markt beherrschten. Waren die vergangenen Jahre durch hochspekulative Geschäfte geprägt, steht heute vor allem das Sicherheitsbedürfnis der Investoren und Anleger im Mittelpunkt aller Überlegungen. Hierzu zählen neben der Generierung von belastbaren Daten über die Zielobjekte auch die Gewinnung von verlässlichen Partnern auf der Managementebene und der operativen Ebene im Vordergrund. Eine integrierte Betreuung der Investitionsobjekte ist aus diesem Grund unerlässlich. zen für unsere Mandanten und seine Immobilienberater. Neben dem Management der Beziehungen erfüllen wir alle notwendigen Arbeiten, um den gesetzlichen Anforderungen an die Gesellschaften nachzukommen. Dies beinhaltet die Führung der laufenden Buchhaltung, die Erstellung der Jahresabschlüsse und notwendiger Management Reports nach nationalen oder internationalen Rechnungslegungsstandards sowie die Erstellung der monatlichen Umsatzsteuer-Voranmeldungen und jährlichen Steuererklärungen. Zusätzlich bringen wir unsere langjährigen Erkenntnisse aus der Jahresabschlussprüfung, Steuergestaltung sowie Transaktions- und Restrukturierungsberatung ein. Leistungen aus einer Hand fr Investoren Bei uns laufen die Fden zusammen! TRINAVIS bietet auf Basis jahrzehntelanger Erfahrungen in der Immobilienbranche eine Lösung für rechnungslegungsrelevante, steuerliche und wirtschaftsrechtliche Fragestellungen von Immobilieninvestoren aus einer Hand. Mit unseren Real Estate Compliance Services (RECS) steuern wir alle diesbezüglich relevanten Informationsströme und schaffen damit für unsere Mandanten neue Handlungsspielräume. Dabei berücksichtigen wir auch solche Beziehungen, die zwischen unseren Mandanten und seinen Immobilienberatern bestehen. Die Dienstleister unserer Mandanten sind üblicherweise Banken, Versicherungen, Vermögensverwalter, Hausverwalter und Rechtsanwälte. Unsere Kompetenz besteht in der Zusammenführung aller Beteiligten und in dem Management der Beziehungen zu und zwischen den Immobilienberatern. Dies gilt insbesondere bei ausländischen Mandanten, die einen zentralen Ansprechpartner im Inland benötigen. Darüber hinaus sehen wir unsere Aufgabe in einem aktiven Aufgreifen von Fragestellungen und der Generierung von Lösungsansät- GCM 2 / 2012 Mit diesem Angebot bieten wir unseren Mandanten eine integrierte Dienstleistung für alle rechnungslegungsnahen Themen an. Darüber hinaus verfügen wir über Kontakte zu qualifizierten Unternehmen des Investment- und Portfolio Managements, die uns aus unserer langjährigen Zusammenarbeit bekannt sind. Wenn Sie unseren Beratungsansatz näher kennen lernen wollen, stehen wir Ihnen für ein Gespräch sehr gern zur Verfügung. Wirtschaftsprfung, Steuerberatung und Rechtsberatung – die drei Disziplinen unseres Handelns TRINAVIS ist ein mittelständisches Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmen mit über 200 Mitarbeitern und Sitz in Berlin. Der interdisziplinäre Ansatz unserer Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Rechtsanwälte ermöglicht eine ganzheitliche Perspektive auf die Fragestellungen unserer Mandanten. So finden wir effektive Lösungen und unterstützen unsere Mandanten darin, auch schwierige Situationen in ihrem Interesse zu gestalten. Ihre Ansprechpartner Diplom-Kaufmann Achim Schulte Wirtschaftsprüfer Telefon: +49 30 89 04 82 - 134 achim.schulte@ trinavis.com Diplom-Kaufmann Hendrik Heuser Wirtschaftsprüfer, Steuerberater, CPA Telefon: +49 30 89 04 82 - 171 hendrik.heuser@ trinavis.com german council . Marktplatz – Advertorial Der ideale Projektmanager und die Wirklichkeit Was kann Coaching in Bauprojekten leisten? KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG Der ideale Projektmanager (nach Scheurer, Intelligentes Projektmanagement) • hat Herz und Verstand, Spirit und Pragma • bringt widersprüchliche Dinge und Eigenschaften unter einen Hut: bei sich selbst und auch im Team • verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen • hat stets Ideen für neue Projekte • kann sich selbst und andere begeistern • prüft Ideen und analysiert Risiken vor einer Entscheidung • setzt sich klare Ziele und konzentriert seine Kräfte • verzichtet notfalls auf Annehmlichkeiten, schirmt sich ab gegenüber Ablenkungen und kämpft um den Erfolg • findet für seine Projekte stets Verbündete und Ratgeber • schafft es, Niederlagen zu verarbeiten und daraus für künftige Vorhaben zu lernen • kann sich entspannen, loslassen, andere machen lassen und anderen den Erfolg gönnen Die Wirklichkeit holt den idealen Projektmanager jedoch mit permanenten Ablaufstörungen, Ressourcenknappheit und Interessenkonflikten ein. Das bringt ihn in eine dauerhafte persönliche Überlastungssituation. Darunter leidet die Qualität und die Lebensfreude. Der Stress beginnt schon bei der Vorbereitung des Projektes mit Behörden, Banken und Bürgerinitiativen. Danach sorgen Mieter, Planer und Generalunternehmer für einen weiterhin stabilen Adrenalinspiegel. Den Rest erledigen Anwälte, Gerichte und am Ende die Burnout-Klinik. Und nun kommt eine kleine Truppe von Hanseaten und sagt: Es geht auch anders! Barbara Kuster und Siegmund Kuzmicki, in Hamburg verwurzelt, haben nach über 30 Jahren – getrennter – Erfahrungen im Businesscoaching und in der Projektsteuerung ihre Talente nun auch beruflich zusammengetan und 2010 die Firma KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG gegründet. Neben der klassischen Projektsteuerung und der Beratung bei großen Immobilienprojekten werden Führungskräfte und Projektteams durch individuelles Kurzzeitcoaching wieder »fit fürs Projekt« gemacht. Konflikte werden – wenn möglich – durch Mediation gelöst. Für eine langfristige Personalentwicklung und permanente Fortbildung wurde die AKADEMIE NEUEKAROLINE geschaffen. Hier führen praxiserfahrene Trainer und Coaches maßgeschneiderte Seminare und Workshops zu Management- und Führungsthemen aber auch zu »Persönlichkeit, Stimme und Körpersprache« durch. Eine Spezialität ist das sogenannte TandemTraining. Hier werden vornehmlich junge Führungskräfte von zwei »Alten Hasen« – im Wechsel – mit Fachwissen und Kommunikationskompetenz für die nächste Stufe auf der Karriereleiter oder im Projektteam stark gemacht. Jüngstes Projekt der KPMC ist ein besonderes Dienstleistungsangebot bei der Revitalisierung von Shopping Centern. Durch die Vernetzung der Kompetenzen aus Marktforschung, Coaching, Projektsteuerung und Centermanagement kann der Investor frühzeitig und umfassend die Wahrnehmung der (Nicht-)Kunden seines Centers ergründen und zielgerichtet in das Konzept zur Neupositionierung und Umgestaltung einfließen lassen. (»Den Schatz der Wissenden heben – Kundenmotive erkennen.«) Für die weitere bauliche Abwicklung von Revitalisierungen von Shopping Centern steht ein Netzwerk von »centererfahrenen« Architekten, Brandschutzgutachtern, TGA-Experten und Mieterkoordinatoren bereit. Das Stiefkind aller Immobilienprojekte, die rechtzeitige und umfassende Berücksichtigung der optimalen IT-Strukturen für den Nutzer, wird durch einen eigenen IT-Experten gefördert. Ein Beitrag von Barbara Kuster, Geschäftsführerin, KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG & Siegmund Kuzmicki, Geschäftsführer, KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG Flora-Neumann-Straße 6 20357 Hamburg www.kpmc.ag www.akademie-neuekaroline.de GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . Marktplatz – Advertorial 0,004 Cent – nicht viel für ein »Wooooow!« Eine neue Ikone der Hamburger Weihnacht! First Christmas by Rosenau »Weihnachtsdekorationen kosten irrsinnig viel Geld. Und erst die von First Christmas, na ja, die kann sich vielleicht Westfield London leisten. Wir machen das vernünftig, kaufen bei unserem Dekorateur...«! Das kann man natürlich machen. Und das sollte man sogar so machen, wenn einem die Umsätze im November und Dezember nicht so wichtig sind. Wenn man aber diese Umsätze will und die Menschen kennt, dann weiß man, dass diese ihre Weihnachtseinkäufe dort machen, wo die schönste Weihnachtsstimmung ist. Und dass sich deshalb eine Investition in die schönste Weihnachtsdekoration schnell auszahlt. Aber mehr noch: Wenn man richtig rechnet, ist eine erstklassige Weihnachtsdekoration von Anfang an günstig. Im Ver- gleich zu dem, was für Modenschauen, Ausstellungen und Events ausgegeben wird, hat eine gute Weihnachtsdekoration eine unglaublich gute Preis-Leistungs-Relation. Bei einer Top-Adresse am Hamburger Jungfernstieg, dem Hamburger Hof, hat First Christmas 2011 eine neue Deko konzipiert, die in ganz Hamburg Aufsehen erregt hat. Leuchtschriftzüge an der Fassade strahlten über die Binnenalster und wirklich jeder Hamburger und jeder Tourist sagten: »Wooooow!« und wollten wissen, wer da so strahlt. Der Hamburger Hof! Das Ganze kostete unseren Kunden pro Blickkontakt gerade mal 0,004 Cent. Modeschauen, Events und Ausstellungen gehen leicht in die Euros pro Kontakt. Für die Superdeko gab es dann auch noch Berichte und Fotos in den Tages- zeitungen! Der Hamburger Hof war »Talk of the Town«. Und die Frequenz im Center stieg merklich. Wichtig war natürlich die tolle Idee, die Fassade so zu inszenieren. Des weiteren haben wir dem Kunden geholfen, den nicht einfachen Genehmigungsprozess erfolgreich abzuschließen. Und schließlich haben wir TopQualität zu einem enorm günstigen Preis geliefert. Nicht weniger Aufsehen erregend war die Sternenshow, die wir für die Neukölln Arcaden konzipierten, die Kugelinstallation vor dem Donau Zentrum in Wien oder der Festsaal, in den wir das Hamburger Hanse Viertel verwandelten. First Christmas ist nicht europaweit so erfolgreich, weil wir teuer sind. Wir haben ein erstklassiges Kreativteam für beste Konzepte, entwickeln unsere Produkte überwiegend in China mit deutschem Know-how, lassen die Ware dann in Deutschland zertifizieren. Das heisst zum Beispiel DIN 4102 B 1 für Tannenware und Kugeln und 40.000 Stunden für die LEDs. Deutsche Qualität zu chinesischen Preisen! Und das Beste: Wir entwickeln für Sie kostenlos ein Konzept für Ihr Center! In Ihrem Budget! Völlig individuell für Ihr Haus, unverwechselbar. Damit Ihr nächstes Weihnachten ein First Christmas wird! Ein Beitrag von Dr. Kersten Rosenau, Gründer und CEO der First Christmas by ROSENAU GmbH, Hamburg Weihnachtsgrüße in 11 Sprachen strahlten über der Binnenalster. Diese stimmungsvolle Beleuchtung hat alle Chancen, zu einer Ikone der Hamburger Weihnacht zu werden. GCM 2 / 2012 german council . Marktplatz – Advertorial Sicherheit und Gesundheit bei Sonae Sierra Sonae Sierra zeichnet C&A und Reformhaus Escher für hervorragende Leistung im Bereich Sicherheit & Gesundheit aus Sonae Sierra Sonae Sierra, der internationale Spezialist für Einkaufszentren, hat in Deutschland zum dritten Mal die PERSONÆ Awards an die Mieter vergeben, die in ihren Shops durch beispielhafte Leistungen und gute Praktiken im Bereich Sicherheit & Gesundheit überzeugten. Das Modeunternehmen C&A und der Lebensmittel- und Pflegeartikelhändler Reformhaus Escher sind die deutschen Gewinner des PERSONÆ Awards 2011 – beide Shops befinden sich im Einkaufszentrum Loop5 in Weiterstadt. Die PERSONÆ Awards werden von Sonae Sierra in zwei Kategorien vergeben, die für unterschiedliche Unternehmensgrößen stehen. Diesjähriger Sieger der Kategorie A (große Ladeneinheiten oder Ketten) ist C&A. Preisträger in der Kategorie B ist Reformhaus Escher (kleine Ladeneinheiten oder Ketten). Die Auswahl der Sieger berücksichtigte die besten Maßnahmen der Shops zur Unfallverhütung im Jahre 2011. Neben einem vorbildlichen Brandschutz, der Feuerbekämpfung sowie der Gestaltung der Fluchtwege gingen Schulungen für Mitarbeiter und Filialleiter in die Bewertung ein. Auch die Anzahl sicherheitsrelevanter Ereignisse war ein entscheidendes Auswahlkriterium. Sonae Sierra hat 2011 in seinen 51 Einkaufszentren in Europa und Brasilien etwa 428 Millionen Besucher willkommen geheißen. Deren Wohlergehen hat für das Unternehmen oberste Priorität. Daher ist der Bereich Sicherheit & Gesundheit elementarer Teil der unternehmerischen Verantwortung bei Sonae Sierra. Die Mieter in den Centern werden auch dafür ausgezeichnet, dass sie sich der Wichtigkeit des Themas Sicherheit und Gesundheit bewusst sind und hier besonders vorbildliche Leistungen zeigen. Das Managementteam von Sonae Sierra überreicht den Personae Award an C&A Der PERSONÆ Best Tenant Award ist ein Instrument, das Sonae Sierra einsetzt, um gemeinsam mit Mietern eine Kultur der Sicherheit umzusetzen. Das Ziel ist, alle Unfälle zu vermeiden und somit jeden Menschen zu schützen, der sich in unseren Centern aufhält. Der PERSONÆ Award unterstützt die Mieter aktiv bei der Umsetzung der Richtlinien zur Unfallverhütung und -vermeidung und dient außerdem als Ansporn zur steten Verbesserung. Ein Beitrag von Elsa Monteiro, Leiterin Nachhaltigkeit bei Sonae Sierra Das Managementteam von Sonae Sierra überreicht den Personae Award an Reformhaus Escher GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . international austria Netzwerk Europa belgium/luxembourg acsc – austrian council of shopping centers blrw / cblcc – belgian council of shopping centers Secretary General Mrs. Dr. Sabine Schober Standort + Markt Consultants Rathausgasse 11 A-2500 Baden T: + 43 22 52 806 400 F: + 43 22 52 806 406 s.schober@acsc.at www.acsc.at Secretary General Senneberg Avenue Jean Monnetlaan B-1804 Vilvoorde T: + 32 2 255 03 50 F: + 32 2 255 03 59 mvdb@blrw-cblcc.org www.blrw-cblcc.org france hungary enmark, finnland, d norway, sweden ncsc – nordic council of shopping centers Secretary General Mrs. Agneta Uhrstedt Slöjdgatan 9 S-11157 Stockholm T: + 46 8 611 11 42 F: + 46 8 611 12 99 agneta.uhrstedt@ncsc.se www.ncsc.se italy cncc – conseil national des centres commerciaux hcsc – hungarian council of shopping centers cncc italy – italian council of shopping centers Secretary General Mr. Jean-Michel Silberstein 3, rue de Havre F-75008 Paris T: + 33 1 53 43 82 60 F: + 33 1 53 43 82 61 infocncc@cncc.com www.cncc.com Secretary General Mrs. Judit Kiss Balatoniné c/o Elizium Real Estate Utàsz u.9.V.em.1. H-1143 Budapest T: + 36 1 273 0618 F: + 36 1 273 0619 mbsz@mbsz.hu www.mbsz.hu Secretary General Mrs. Teresa Sommonte Piazza Oberdan, 3-1 Piano I-20129 Milan T: + 39 02 295 365 52 F: + 39 02 294 177 48 www.cncc.it netherlands poland portugal nrw / dscc – dutch council of shopping centers prch – polish council of shopping centers apcc – portuguese council of shopping centers Secretary General Mrs. Linda A. Kruit Herculesplein 271 NL- 3584 Utrecht T: + 31 30 23 13 754 F: + 31 30 23 41 287 info@nrw.nl www.nrw.nl Secretary General Mrs. Anna Szmeja-Kroplewska Atrium Centrum al. Jana Pawla II 27 PL-00-867 Warszawa T: + 48 22 70 19 229 F: + 48 22 70 19 201 prch@prch.sm.pl www.prch.org.pl Secretary General Mr. Pedro Teixeira Av. Eng.° Duarte Pacheco, Amoreiras Torre 2 – Piso 9 – Sala 2 P-1070 – 102 Lisboa T: + 351 21 319 3188 F. + 351 21 354 3401 pedro.teixeira@apcc.pt www.apcc.pt spain switzerland turkey aecc – asociacin espaola de centros comerciales scsc – swiss council of shopping centers tcsc – turkish council of shopping centers and retailers Secretary General Mrs. Victoria Gozálvez Martínez C/Mauricio Legendre, 19,1°A E-28046 Madrid T: + 34 91 308 48 44 F: + 34 91 310 55 35 asociacion@aedecc.com www.aedecc.com Secretary General Marcel Stoffel Postbox 3119 glatt-tower 2. floor CH-8301 Glattzentrum b. Wallisellen info@scsc.ch wwwscsc.ch Secretary General Mrs. Sabahnur Erdemli Dikilitas Plaza, Ayazmadere Caddesi, No.10/1 Kat 5 TR-34349 Dikilitas-Besiktas-Istanbul T: +90 212 227 85 42 F: +90 212 227 85 35 serdemli@ampd.org www.ampd.org united kingdom bcsc – british council of shopping centers Secretary General Mr. Michael Green 1 Queen Anne’s Gate Westminster GB-SW1H 9BT London T: + 44 20 7227 3454 F: + 44 20 7222 3452 michael.green@bcsc.org.uk www.bcsc.org.uk GCM 2 / 2012 german council . International ICSC Europe London Retail Connections 2012 Auch 2012 veranstaltete die ICSC bereits das fünfte Jahr in Folge wieder die Retail Connections im Londoner Business Design Center. Diese messeähnliche Veranstaltung mit Speeddating-Charakter ist mittlerweile zu einer festen Größe und Pflichttermin im Veranstaltungskalender der europäischen Projektentwickler, Dienstleister im Immobiliensektor und international expandierenden Einzelhändlern geworden. Diese Aussage bestätigen auch die Zahlen. So stieg die Zahl der Aussteller auf insgesamt 38, was im Vergleich zum Vorjahr fast doppelt so viele Stände bedeutete (+40 %). Auch die Besucherzahlen stiegen um 25 % auf fast 600 Besucher. Zu den Ausstellern zählten, wie auch im Vorjahr, CBRE, Cushman & Wakefield, ECE Projektmanagement GmbH & Co KG, Inter Ikea Centre Group, Ivanhoe Cambridge S.A., mfi, Multi Corporation, SES Spar European Shopping Centers, Sonae Sierra, Steen & Strøm, Unibail Rodamco und Westfield UK. Zum ersten Mal vertreten waren in diesem Jahr auch Cório, Jones Lang LaSalle, Gentalia und das Londoner Designer Outlet. Vordergründiges Ziel der Ein-Tages-Veranstaltung war nicht etwa das einfache Präsenzzeigen oder ein unvorbereiteter Schnack am Stand. Vielmehr lag der Fokus darauf, in gut vorbereiteten und organisierten Gesprächen, die oftmals nicht länger als 30 Minuten dauerten, die wichtigsten Key-Facts der aktuellen oder einer möglichen Zusammenarbeit zu besprechen. Dazu zählte die Vorstellung neuer Standorte, Konzepte, Expansionsinteressen, aber auch die Verhandlung über konkrete Flächen. So fanden im Laufe Vormittages, trotz strahlendem Sonnenschein, viele etablierte Retailer den Weg in die Halle des Buisness Design Centers. Unter den Besuchern konnte man u. a. die Inditex Gruppe, Bestseller, Beeline, Deichmann oder Footlocker ausfindig ma- chen. Auch die beiden Erfolgskonzepte Apple und Abercrombie & Fitch, die im vergangenen Jahr vor allem in Deutschland mit zahlreichen sehr erfolgreichen Neueröffnungen auf sich aufmerksam machten, waren wieder mit dabei. sehr effektive, atmosphärische und gleichzeitig weniger kostenintensive Veranstaltung hätte daher durchaus die Berechtigung, auch zweimal jährlich stattfinden zu dürfen. Unabhängig davon können wir uns aber heute schon auf die sicherlich stattfindende sechste Retail Connections 2013 freuen. Fazit Trotz der straffen Terminkalender und der oftmals von Fakten geprägten Inhalte der absolvierten Termine hat diese Veranstaltung im Vergleich zu ihren großen Brüdern Expo Real, Mapic & Mipim einen fast familiären Charakter. Auch wenn sich hier und da neue Gesichter und Konzepte unter die Besucher mischten, konnte man doch schnell den Eindruck gewinnen, dass hier jeder jeden kennt. Diese Ein Beitrag von Christina Kraft, ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Warum bleiben die Kunden weg? Wirksame Kunden- und Mieterbefragungen für die Revitalisierung von Shopping Centern Mit klassischen Fragebögen oder Besucherzählungen am Centereingang lassen sich verborgene Kundenmotive nicht ergründen. Für die Neupositionierung als Grundlage einer baulichen Umgestaltung sind aber gerade Antworten auf die Frage »Warum der Kunde nicht mehr kommt« von entscheidender Bedeutung. Darüber hinaus sind auch die Mitarbeiter in den Shops und des Centermanagements nach wie vor ungenutzte Wissensquellen über die »gefühlten« Verhältnisse im Center. Dafür müssen wir anders und besser fragen. Und dann, was passiert mit dem gesammelten Geheimwissen? Nur durch die ganzheitliche Führung eines centererfahrenen Projektsteuerers und die Begleitung des Prozesses durch den Centermanager lassen sich verlässliche Grundlagen für eine Revitalisierung ermitteln, Konzepte entwickeln und erfolgreich umsetzen. Der Zusammenhang zwischen Kundenzufriedenheit und Kundenbindung wird nicht nur durch den richtigen Ankermieter und die optimale Mieterstruktur bestimmt, sondern durch die Inspiration, die vom Center als physischer und sozialer Raum ausgeht. Die Aufenthaltsqualität und -dauer werden nicht nur von Events und aufwendiger Dekoration bestimmt, sondern davon, wie das Motiv- und Belohnungssystem im menschlichen Gehirn bedient wird. Emotionalisierung, Spaß, Genuss und Inszenierung sollen nicht nur hinter der Shop-Fassade durch raffinierte Ladenkonzepte der Mieter stattfinden, sondern ihre bauliche und gestalterische Entsprechung in der Mall und den übrigen Allgemeinflächen des Centers finden. Die freundlich lächelnde Kompetenz sollte über den Infotresen hinaus auch, von den Verkäuferinnen bis hin zum Wachmann des Centers gelebt werden. Deshalb gilt es, all die »Wissenden« für den Centererfolg zu identifizieren, ihnen die richtigen Fragen mit den richtigen Methoden zu stellen GCM 2 / 2012 und die so gewonnenen Erkenntnisse in den Prozess der Konzeptionierung, Planung und Ausführung umzusetzen. Doch wie befragt man Menschen nach ihren Motiven, wenn ihnen das, was sie im Innersten antreibt, Handlungen auslöst und Verhalten steuert, selbst nur unvollständig zugänglich ist? Rund 95 % dessen, was menschliche Entscheidungen beeinflusst und Handlungen steuert, basiert auf impliziten – also vorwiegend unbewussten – Gedächtnisinhalten. Mit den klassischen »expliziten« Fragebögen, mit denen reflektierte und klar formulierte Meinungen eingeholt werden, kommt man jedenfalls nicht weiter. Hier sind andere (psychologische) Ansätze und Verfahren gefordert, da nur solche Aufschlüsse über das »gefühlte« Center liefern können, die bislang den Kunden, Architekten, Centermanagern und Investoren verborgen blieben. Menschen wissen meist gar nicht, warum sie positiv gestimmt sind und was ihre Handlungen im Kern begründet. Direkte Nachfragen, warum etwas so oder anders empfunden wird, zielen damit folglich ins Leere bzw. unterliegen sogar deutlich der Gefahr, dass nachträgliche Rationalisierungen von Kunden scheinbar plausible Erklärungen bieten, jedoch nichts mit den wahren Motiven zu tun haben müssen. Denn nachträgliche Rationalisierungen dienen Menschen dazu, ihr Verhalten aus dem Wunsch nach Integrität auch dann plausibel zu begründen, wenn sie es eigentlich gar nicht können. german council . kaleidoskop Motive ergrnden und Belohnungsgehalte messen Als ein erfolgreicher Ansatz zur Erhebung verborgener impliziter Motive und Belohnungen haben in der jüngsten Zeit reaktionszeitbasiere Verfahren eine Renaissance erlebt. Dabei wird eine Messung vor und eine nach dem Besuch des Centers durchgeführt. Anhand der unterschiedlichen Reaktionen und Reaktionszeiten wird die Wirkung eines Stimulus (Besuch des Centers) beobachtet und daraus Analysen und Aussagen über Motive und die (Image- bzw. Belohnungs-)Wirkung des Centers auf die Wahrnehmung des Kunden gewonnen. Diese Erkenntnisse sind eine wichtige Grundlage für die Neupositionierung und Konzeptentwicklung für eine Revitalisierung. Ein anderer, erfolgreicher Zweig der Motivforschung versucht über den Weg von Metaphern zu ergründen, was Menschen mit dem Center assoziieren, welche Geschichten, Erfahrungen und Bilder sich bei den Kunden als neuronale Muster eingeprägt haben. Mit projektiven und assoziativen Verfahren werden solche Metaphern herausgearbeitet. Durch die Beobachtung und Auswertung von Mikroexpressionen, d. h. kleinsten, unwillkürlichen emotionalen Gesichtsausdrücken werden zusätzlich Aufschlüsse über den emotionalen Gehalt von Äußerungen im Zusammenhang von Metaphern gegeben. Beide Methoden – reaktionszeitbasierte Motivmessungen und die Evaluation über Metaphern und Projektionen – zusammen ermöglichen es, die impliziten, verborgenen Motive der (Nicht-)Kunden umfassend zu erkennen und für eine Neupositionierung und Revitalisierung zugrunde zu legen. Erst dann sind mit gezielten baulichen und gestalterischen Mitteln Belohnungen für die Kunden zu schaffen und deren unbewusste Motive zu befriedigen. tungen sind erkannt und zielgenau umgesetzt worden. Ein Beitrag von Dipl.-Päd. Olde Lorenzen-Schmidt, KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG, Hamburg Die ganzheitliche Vorgehensweise sichert den Erfolg & Dipl.-Ing. Siegmund Kuzmicki, KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting UG, Hamburg Damit die Erfahrungen und das Prozesswissen aus Planung, Bau und Betrieb des Centers durchgängig und ohne Verluste genutzt werden können, ist die frühzeitige Einbindung von Centermanagement, Werbegemeinschaft und Projektsteuerung schon bei der Konzeptionierung der Maßnahmen zur Kundenbefragung erforderlich. Ein maßgeschneidertes prozessbegleitendes Kommunikationstraining aller Mitarbeiter (d. h. auch der »hinterm Tresen«) im Center und im Projektteam sichert den Erfolg aller Maßnahmen vor, während und nach der Revitalisierung nachhaltig ab. Nun kommen die Kunden wieder, sind zufrieden und verbunden: Ihre Motive und Erwar- Literatur: Scarabis, M. & Florack, A. (2003). Was denkt der Konsument wirklich? Reaktionszeitbasierte Verfahren als Instrument der Markenanalyse. Planung & Analyse, 6, 30 – 35. GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Verführung der »jungen« Kunden Ein Thema, das jahrelang mehr oder weniger untergegangen ist im deutschen Einzelhandel: Kinder Kinder sind immerhin eine sehr wichtige Kundengruppe für die Einkaufscenter. Wichtig, da das kinderorientierte Kaufvolumen ein wesentlicher Anteil des gesamten Einzelhandelsvolumen ist. Darüber hinaus haben Kinder auch noch direkt und indirekt Einfluss darauf, wo die Familien überhaupt einkaufen gehen. Und damit wird der Einfluss der Kinder überproportional. Kinder können auch das Kaufvolumen der Eltern beeinflussen. Wenn die Kinder sich nicht wohlfühlen oder Langeweile haben, wird die Kaufbereitschaft negativ beeinflusst. der Umgebung von Gastronomie führt auch noch dazu, dass die Verweildauer verlängert wird und die Umsätze der Gastronomie ansteigen lässt. Mit der richtigen Kinderunterhaltung kann man die Kinder verführen und alle oben genannten Punkte für sich gewinnen: Wo die Kinder gut unterhalten werden, kommen die Familien lieber und demnach auch öfter einkaufen. Wenn die Kinder sich im jungen Alter schon wohl und zu Hause fühlen in einem Einkaufscenter, werden sie zu zukünftigen Stammkunden. Kinderunterhaltung in Des Weiteren kann man sich noch entscheiden, ob man das Konzept mit oder ohne münzbetriebene Automaten ergänzt. Denn neben einem gewissen Anteil an gratis Spielelementen, macht es durchaus Sinn, auch Kiddie Rides zu integrieren. Und damit entwickelt sich das Konzept von einem Kostenpunkt in eine gewinnbringende Mietfläche und gratis Ladenbau der öffentlichen Fläche. GCM 2 / 2012 Man kann die Gelegenheit nutzen, nicht nur eine Kinderzone zu bauen, sondern diese auch lokal zu thematisieren, sodass es dem Einkaufscenter an Atmosphäre gewinnt. Der Kölner Dom zum Beispiel in einer Kinderzone in Köln zieht nicht nur Kinder und ihre Eltern an, sondern es ist auch ein Highlight für das jeweilige Center. Ein Beitrag von Paul Hutten, Geschäftsführer, Kiddieland GmbH german council . Verführung NEU: SANIFAIR JETZT AUCH IN EINKAUFSCENTERN! SANIFAIR, die etablierte Marke für öffentliche Sanitäreinrichtungen, gibt es jetzt auch in Einkaufscentern. Einwandfreie Sauberkeit und das SANIFAIR Wert-Bon-System schaffen einen fairen Mehrwert für Ihre Kunden. Und erfreuliche Mehreinnahmen für Ihr Einkaufscenter. Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: thomas.klaffke@sanifair.de GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Mediation Ein Baustein im Wertemanagement von Unternehmen der Immobilienwirtschaft Mediation als außergerichtliches Konfliktlösungsverfahren ist wieder in den Fokus gerückt. Das Mediationsgesetz befindet sich zurzeit in der letzten Phase des Gesetzgebungsverfahrens und stellt nunmehr Regeln für die alternative Streitbeilegung auf. Dies ist auch für die Immobilienwirtschaft insofern von Bedeutung, als zu den Grundpfeilern einer professionellen Kultur in der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienwirtschaft neben der kompromisslosen Rechtstreue auch die Orientierung an ethischen Werten gehört. Dazu jedenfalls haben sich zahlreiche führende Unternehmen der deutschen Immobilienwirtschaft im Rahmen der Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft e.V. mit ihrem Leitfaden »Wertemanagement in der Immobilienwirtschaft« bekannt. Diese Werte müssen gelebt werden, und zwar durch das Wahrnehmen der Vorbildrolle der Führungskräfte, das persönliche Engagement jedes Mitarbeiters der Unternehmen und durch die Einrichtung von unternehmensspezifischen Prozessen und Instrumenten, die integeres Verhalten fördern, präventiv wirken im Hinblick auf unrechtmäßige und unerwünschte Handlungen und die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung ermöglichen (Leitfaden, Seite 3). Ein solches Instrument zum Wertemanagement stellt die Mediation dar. Abgrenzung der Mediation zum gerichtlichen Verfahren Die Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, in dem die Konfliktparteien mit Hilfe eines Mediators ohne Entscheidungsbefugnis freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Lösung ihres Konflikts anstreben. Ziel der Mediation ist es, für beide Parteien einen Mehrwert zu schaffen, der z. B. darin bestehen kann, dass wirtschaftliche Beziehungen durch den Konflikt keinen Schaden nehmen, sondern zukunftsorientiert weiterbestehen können. GCM 2 / 2012 Um ein Einvernehmen zu erzielen, verlassen die Konfliktparteien ihren Blick auf Rechtsansprüche und nehmen eine neue Perspektive ein. Nicht mehr Rechtsansprüche, sondern die Interessen der Parteien stehen im Vordergrund des Verfahrens. Was bei einem gerichtlichen Verfahren nicht zur Sprache kommen kann, kann nunmehr den entscheidenden Impuls zu einer Konfliktlösung geben. Neben der Einsparung von immensen Konfliktkosten und der Reduzierung des Zeitaufwands bis zur Konfliktlösung bietet die Mediation den Vorteil, dass es keinen Gewinner und keinen Verlierer gibt. Die Eigenverantwortlichkeit der Konfliktparteien wird gestärkt und eine darauf basierende Lösung wird auf Dauer haltbarer sein als eine Lösung, die von einem Dritten, z. B. einem Richter, aufoktroyiert ist. Einsetzbarkeit der Mediation Mediation ist deshalb als Baustein des Wertemanagements von Unternehmen notwendig, da durch sie ein verbesserter Umgang mit Konflikten garantiert wird. Das ergibt sich zunächst einmal daraus, dass Mediation sich präventiv einsetzen lässt mit dem Ziel, dass gar keine Konflikte entstehen. Ein Verfahren zur Konfliktvermeidung ist als erstrebenswert anzusehen, da es den Ruf des Unternehmens fördert und zeitaufwendigen Auseinandersetzungen zuvorkommt. Es kann als sogenannte Unternehmenshygiene betrachtet werden, Kooperation auf allen Handlungsebenen zu fördern. Soweit aber ein Konflikt entstanden ist, d. h. bei geschäftlichen Beziehungen eines Unternehmens mit außenstehenden Dritten sowie bei unternehmensinternen Beziehungen, ist Mediation ebenfalls häufig die bessere Alternative. Da bei einer Mediation die Parteien nicht nur Rechtsrelevantes äußern dürfen, sondern ihr Handeln dem Gegenüber verständlich machen, wird der Gedanke von Fairness auf beiden Seiten wach. Dieser fördert die Einigung der Parteien durch den Abschluss einer Mediationsvereinbarung, stärkt die Zufriedenheit aller Beteiligten und führt deshalb unmittelbar zum wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens. Anwendungsbereiche der Mediation in der Immobilienwirtschaft ergeben sich aus dem Entwicklungsprozess einer Immobilie. Auf allen Entwicklungsstufen sind Konflikte denkbar. Mediation im ffentlichen Bereich Auf dem wichtigen Gebiet des Bauplanungsverfahrens kann die Immobilienwirtschaft die Mediation fruchtbar machen. Die Vorbereitung und Durchführung von Verfahrensschritten kann die Gemeinde insbesondere zur Beschleunigung des Bauleitplanverfahrens gemäß §§ 2 a – 4 a BGB einem Dritten, d. h. einem Mediator, übertragen. Hier sollten Projektentwickler und Investoren zukünftig im eigenen Interesse mehr Offenheit zeigen. Die bisherige Praxis hat sich in der Öffentlichkeit den vom Planobjekt betroffenen Bürgern als unzureichend dargestellt, weil sie sich und ihre Argumente nicht ernstgenommen fühlen. Aufgabe der Kommune ist es, bei planungsrechtlichen Verfahren die öffentlichen und privaten Interessen gegeneinander und untereinander abzuwägen. Das Stadtplanungsamt hat die unterschiedlichen Interessenlagen, wie sie sich aus der Sicht des Investors, der Nachbarkommune, der Einzelhändler der Stadt, der angrenzenden Nachbarn etc. darstellen, zu berücksichtigen. Bei der Abwägung der Interessen ist selbstverständlich das oft erhebliche Eigeninteresse der Kommune an der Verwirklichung des Objekts vom Stadtplaner einzubeziehen, das sich aus einer höheren Wirtschaftlichkeit oder einer Vergrößerung der Attraktivität der Stadt ergeben kann. Wenn im Zuge von Vorplanungen und vor ei- german council . kaleidoskop nem offiziellen Planungsverfahren, z. B. für Einkaufszentren, die schon absehbaren unterschiedlichen Interessen im Wege einer Mediation Gehör finden können, ist ein für alle Betroffenen zufriedenstellendes Ergebnis eher zu erreichen, als wenn bereits konkretisierte Planungsabsichten im Wege einer Planänderung nachträglich den Bedürfnissen angepasst werden sollen. Ein rechtzeitiges Mediationsverfahren kann somit der Entstehung eines Konflikts vorbeugen oder, soweit ein Konflikt bereits entstanden ist, kann eine Mediation die Folgen eines Konflikts durch den frühzeitigen Versuch einer Konfliktlösung (frühzeitige Anhörung der Öffentlichkeit) eindämmen. Der Vorteil der Mediation besteht darin, dass der Mediator als Katalysator für die verschiedensten Interessen dienen kann. Er kann Befürchtungen und Ängste zerstreuen, da er selbst neutral und allparteilich ist. Dagegen wird der Stadtplaner, dessen Aufgabe es ist, politische Aufträge umzusetzen, oftmals von den verschiedenen Interessenvertretern als interessenverstrickt und als im Lager der Kommune stehend empfunden, auch wenn er rechtlich gebunden ist, eine fehlerfreie Abwägung vorzunehmen. Als Zeitpunkt für eine Mediation, z. B. bei geplanten Einkaufszentren und deren Erweiterung bietet sich bereits das Stadium vor Einleitung des planungsrechtlichen Verfahrens an, wenn Politik, Verwaltung und Investor nicht schon ihre Vorverhandlungen in Verträgen festgeschrieben haben. Spätestens aber kann die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit für eine Mediation genutzt werden. Ideen können entwickelt werden, die beim späteren Abwägungsvorgang nicht entstehen können. Da in einem Mediationsverfahren die Entscheidungsprozesse transparent werden, sind auf diesem Wege gefundene Lösungen nachhaltig, da sie eine hohe Akzeptanz genießen. Für den Investor bedeutet dies eine frühere Planungssicherheit und keine Verzögerung des Verfahrens durch nachträgliches Aufbegehren der Öffentlichkeit. Wenn der Öffentlichkeit in der Mediation eine Stimme verliehen wird, so ist hierin ein Weg zu sehen, Lösungen zu entwickeln, weiterzuentwickeln und voranzutreiben. Hiervon zu unterscheiden sind populistische Stimmungen und organisierte Interessen, die die Verwirklichung eines Projekts blockieren, die verantwortlichen Behörden und Projektentwickler handlungsunfähig machen und letztlich in ihrer teilweise von der Presse verliehenen Übermacht das Ziel verfolgen, die Un- möglichkeit jedweder Planung herbeizuführen. Wenn jedoch allen Stimmen in der Mediation zunächst Raum gegeben wird, besteht die Möglichkeit, destruktive Strömungen als solche zu entlarven. Schnell wird deutlich, wer wirklich ernst zu nehmende Interessen vertritt und wem es nur darum geht, sich zu profilieren und sachwidrig aus politischen Gründen Obstruktion zu betreiben. Auf diese Art und Weise werden Quertreiber entmachtet und eliminiert mit der Folge, dass die verbleibenden gegenläufigen Interessen respektvoll miteinander diskutiert werden können und in der öffentlichen Wahrnehmung eine Solidarisierung gegen sachfremd argumentierende organisierte Interessengemeinschaften möglich wird. Abschließend muss festgehalten werden, dass ein Plädoyer für die Mediation in Planungsverfahren selbstverständlich stets von der Prämisse ausgeht, dass der rechtliche Rahmen Beachtung finden muss. Lediglich dort, wo Interessen innerhalb von Gesetzen Berücksichtigung finden können (so bei Ermessensentscheidungen und Entscheidungen, denen eine Abwägung der Behörde vorausgeht), ist Raum für eine Mediation gegeben. Egal, ob im Rahmen eines planungsrechtlichen Verfahrens eine Mediation bereits vor der öffentlichen Auslegung oder erst danach stattfindet, ist im Hinblick auf die Mediationsvereinbarung, die die Interessenvertreter zum Abschluss der Mediation treffen, zu beachten, dass es an dieser Stelle zu keinen Vorabbindungen kommen darf. Die getroffenen Mediationsvereinbarungen dürfen den sonstigen rechtlichen Anforderungen eines Planungsverfahrens nicht widersprechen. Eine solche Vereinbarung wäre rechtlich unzulässig, da das Gesetz einen Abwägungsprozess innerhalb des Planungsverfahrens vorschreibt und nicht innerhalb des Mediationsverfahrens. Dennoch sind die in der Mediation gefundenen Ergebnisse wertvoll, da die Relevanz der betroffenen Interessen deutlich wird. Die Argumentation der Einwender kann und soll nunmehr in die Abwägung mit einfließen. Wenn die Auseinandersetzung der Behörde mit den Argumenten im anschließenden Genehmigungsbescheid deutlich wird, ist eine Befriedung der gegensätzlichen Positionen zu erwarten. Mediation mit Vertragspartnern Nach der Durchführung des Planungsverfahrens bieten die vielen Vertragsbeziehungen zwischen Immobilienunternehmen und Bauausführenden zur Auftragsabwicklung erhebliches Konfliktpotential. Um nicht sofort vor Gericht zu landen, sollte bereits in den Verträ- gen eine Mediationsklausel vereinbart werden. Darin verpflichten sich die Vertragsparteien, bei Streitigkeiten, die sich im Zusammenhang mit dem Vertrag ergeben, ein Mediationsverfahren durchzuführen. Da dieses jederzeit beendet werden kann, ist somit eine streitige Entscheidung vor Gericht dennoch – wenn nötig – jederzeit herbeiführbar. Mediation auf der Baustelle Um Konflikte am Bau zu vermeiden, ist die Einrichtung einer Mediationsstelle hilfreich, die schnell auf Konflikte reagieren kann. Diese können sich beispielsweise zwischen den beteiligten Bauunternehmen, zwischen Mitarbeitern am Bau sowie zwischen der Behörde und den Unternehmen ergeben oder auch aus technischen Streitigkeiten. Eine schnelle Lösung vermeidet unvorhergesehene spätere Mehrkosten und einen Baustillstand. Mediation im Unternehmen Ein weiteres Feld für Konflikte tut sich unternehmensintern auf. Dort, wo viele Menschen zusammenarbeiten, sind aufgrund der vielfältigen Handlungsmöglichkeiten gegensätzliche Auffassungen und daraus entstehende Konflikte unvermeidbar. Da es in der Mediation vor allem darum geht, zwischenmenschliche Anerkennung, Wertschätzung und Zuneigung zwischen den Mediationsparteien wiederherzustellen, indem jede Partei für die andere Verständnis entwickeln kann, wird die Kooperation der Mitarbeiter gestärkt. Dies gilt sowohl für die Führungsebene sowie auf Mitarbeiterebene und auch zwischen diesen Ebenen. Fazit Die Einsatzmöglichkeiten der Mediation bei der Verwirklichung von Bauprojekten sind vielfältig. Das Mediationsverfahren kann als Baustein im Wertemanagement der Immobilienwirtschaft zum Erfolg der Unternehmen beitragen, da sie die Geschäftsethik im Umgang mit den Behörden, mit den Geschäftspartnern und mit vom Bauprojekt betroffenen Dritten sowie das Sozialverhalten im Unternehmen sicherstellt. Ein Beitrag von Dr. Ursula Grooterhorst, Rechtsanwältin und Mediatorin, Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Gutschein-Automaten in deutschen Shopping Centern Vor gut drei Jahren haben sie Einzug in die deutschen Shopping Center gehalten: Gutschein-Automaten, die als »stille Verkäufer« Center-Gutscheine ausgeben. Was können die Automaten, welche Erfahrungen wurden bisher gesammelt und wie sehen zukünftige Automatengenerationen aus? Der Anstoß zur Entwicklung eines GutscheinAutomaten kam von einem großen deutschen Shopping-Center-Betreiber. Nach gründlichen Recherchen stand fest, dass das sehr effektive Marketinginstrument Center-Gutschein insbesondere aufgrund des hohen Potentials zur Kundenbindung und -neugewinnung eingeführt wird. Es sollte jedoch keine Technik bei den Mietern vorausgesetzt werden, da diese über eine sehr heterogene IT-Infrastruktur verfügen. Zudem durften keine zusätzlichen personellen Belastungen entstehen. Die Idee: Ein Automat soll weitgehend eigenständig und ohne Belastung für das Centermanagement den Gutscheinverkauf und die Gutscheinrücknahme insbesondere in jenen Centern übernehmen, die über keine Kundeninformationen verfügen. Ein Dienstleister für Gutscheinsysteme entwickelte 2008 den europaweit ersten GutscheinAutomaten seiner Art. Noch im selben Jahr wurde der Prototyp in den ersten deutschen Shopping Centern aufgestellt. Spätestens seit dem Weihnachtsgeschäft 2010 ist der Gutschein-Automat aus der deutschen ShoppingCenter-Landschaft nicht mehr wegzudenken. trag wird elektronisch an die Server des Dienstleisters für Gutscheinsysteme übermittelt, welche über Nacht die automatische Überweisung an die Mieter über eine korrespondierende Geschäftsbank auslöst. Funktionen des Gutschein-Automaten Durch diese Rundum-Betreuung werden die Aufgaben des Centermanagements weitgehend auf die Befüllung des Automaten mit Gutscheinen und Verpackungen sowie die Entnahme von Bargeld reduziert. Die Hauptaufgabe des Gutschein-Automaten besteht darin, Center-Gutscheine an den Endkunden zu verkaufen. Hierzu wählt der Kunde den gewünschten Gutschein aus bis zu sechs angebotenen Kartenwerten und bezahlt diesen mit Bargeld oder mit der EC-Karte. Der Kunde erhält daraufhin den Center-Gutschein, eine Verpackung sowie den Kaufbeleg. Die eigentliche Besonderheit besteht jedoch in der Rücknahme des Center-Gutscheins durch die Mieter. Letztere nehmen den Center-Gutschein wie Bargeld entgegen. Etwa einbis zweimal wöchentlich gehen die Mieter mit den gesammelten Gutscheinen an den Gutschein-Automaten, identifizieren sich mit ihrem individuellen Mietercode und schieben die eingelösten Gutscheine in den dafür vorgesehenen Automatenschlitz. Die jeweiligen Kartenwerte werden eingelesen und die Mieter erhalten ihre Einlösebelege, auf denen die exakte Anzahl und die Summe der Kartenwerte der eingelösten Gutscheine steht. Der Be- Automatennutzung 2011 in Zahlen Im Jahr 2011 wurden durchschnittlich knapp 9.000 Gutscheinkarten mit einem Umsatz von etwa 205.000 € pro Shopping Center mit Gutschein-Automat(en) verkauft. Dabei wird rund ein Viertel dieser Verkaufszahlen im Weihnachtsgeschäft erzielt. Besonders verkaufsstarke Center verzeichnen mit bis zu 40.000 Karten einen Jahresumsatz von 900.000 € im Jahr allein durch den Verkauf an GutscheinAutomaten. Die zusätzlichen Verkäufe an der Kundeninformation oder im Centermanagement sind in diesen Statistiken nicht berücksichtigt und werden entsprechend zusätzlich generiert. Bei Vorhandensein mehrerer Verkaufsstellen finden durchschnittlich 44 Prozent aller Verkäufe am Automaten statt. Die Gutscheinrückführungen erreichen saisonbedingt ihren Höhepunkt im Januar, wenn die Mehrzahl der zu Weihnachten Beschenkten ihren Gutschein in den Shops einlöst. Im Durchschnitt finden pro Woche 27 Einlösevorgänge am Automaten mit jeweils 10 Gutscheinen pro Einlösevorgang statt. Durchschnittlicher Gutscheinkarten-Umsatz am Automaten in Durchschnittliche Gutscheinkarten-Rückführungen am Auto- einem deutschen Shopping Center im Jahresverlauf 2011 maten in einem deutschen Shopping Center im Jahresverlauf 2011 GCM 2 / 2012 Was die Tageszeit der Automatennutzung betrifft, so liegen die Peak-Zeiten des Gutscheinverkaufs zwischen 10 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 15 Uhr. Die meisten Gutscheinrückführungen durch die Mieter erfolgen dagegen zwischen 16 und 18 Uhr. german council . kaleidoskop Wenn beide Zahlarten, Bargeld und EC-Karte, am Automaten angeboten werden, erfolgen gut zwei von drei Gutscheinkäufen in bar. Auch bei den Kartenwerten gibt es klare Tendenzen. Bei einem Standardangebot von 10 €, 20 € und 50 € Gutscheinen ist annähernd die Hälfte aller verkauften Gutscheine ein 20 € Gutschein. Im Weihnachtsgeschäft steigt der Anteil des 50 € Gutscheins von durchschnittlich 21 Prozent auf 26 Prozent an. Der durchschnittlich gekaufte Kartenwert beträgt im Jahresmittel 22,74 € und im Dezember 24,81 €. Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit der Automatenanschaffung amortisiert sich die Investition bei einem Sofortkauf nach 2 bis 3 Jahren, in Abhängigkeit vom Verkaufsvolumen. Bei einem Ratenkauf über 36 Monate ist der Break Even bereits nach wenigen Monaten erreicht, da die monatlich erzielten Restwerte der Gutscheinkarten die Monatsrate in der Regel übersteigen. Verkaufsvorgang am Gutschein-Automat Das A und O: die Bewerbung Wie so oft im unternehmerischen Umfeld entscheidet die Bewerbung eines Produkts über Erfolg oder Misserfolg. Das gilt ebenfalls für den ausgewählten Verkaufskanal des CenterGutscheins. Es muss klar und deutlich an die Kunden kommuniziert werden, dass es erstens einen Gutschein-Automaten im Center gibt und zweitens, wo dieser Gutschein-Automat zu finden ist. Die Möglichkeiten innerhalb eines Centers sind weitreichend: Plakate an den Eingangstüren, Aufkleber in den Aufzügen, Deckenhänger und Wegweiser in den Gängen, Thekenaufsteller und Roll-up-Banner an der Kundeninformation, Artikel in der Centerzeitung. Mit all diesen Medien kann und sollte auf den Gutschein-Automaten hingewiesen werden. Der Automat sollte durch Leuchtsäulen und belichtete Displays ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgen und mit einer kurzen und einfachen Bedienungsanleitung versehen werden. Gutschein-Automat 2.0 Die neue Generation der Gutschein-Automaten mit Internetanbindung befindet sich derzeit in der Entwicklung und soll ab Sommer 2012 neue Maßstäbe setzen. Der weiterentwickelte Gutschein-Automat wird dann per Touchscreen vom Endkunden bedient und bietet neue, attraktive Funktionalitäten wie z. B. Warenkorbfunktionalität zum Kaufen von mehreren Gutscheinen, Freiwertgutscheine mit Guthabenabfrage, das Einlösen von centereigenen Kundenkartenguthaben und virtuellen Gutscheinen (per E-Mail oder SMS). Ebenso kann der Automat ausschließlich über das Internet angebunden werden und durch die integrierte mehrsprachige Menüführung auch im Ausland zum Einsatz kommen. Prozentuale Aufteilung der am Automaten getätigten Gut- Prozentuale Aufteilung der am Automaten getätigten Gut- scheinkäufe nach Kartenwert in 2011 scheinkäufe nach Zahlart in 2011 Ein Beitrag von Dr. Peter Schnückel, Geschäftsführer, PSA Prepay Services GmbH GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Besucherbefragung 2.0 Die Kundenzufriedenheit geht online Was denkt der Kunde? Diese Frage steht im Zentrum fast aller Bemühungen, wenn es darum geht, das Marketing, die Angebote und die Produktpräsentationen im Shopping Center gezielt auf die Wünsche der Besucher auszurichten. Vielfach wird die Frage nach der Kundenzufriedenheit mit den angebotenen Locations, Waren und Dienstleistungen aber nicht konkret beantwortet. Deshalb beruhen viele Aktivitäten zur Attraktivitätssteigerung im Shopping Center auf purem Bauchgefühl. Das soll sich demnächst ändern: Neue Wege der Besucherbefragung, die mit moderner Personenfrequenzmessung kombiniert werden, liefern jetzt messbare Antworten. Der beste Kunde ist ein zufriedener Kunde. Denn er empfiehlt seinen Freunden ein bestimmtes Produkt oder eine bestimmte Einkaufsstätte weiter und macht sich auf diese Weise gewissermaßen zum aktiven Promotoren für seinen Händler. Im Zeitalter der sozialen Netzwerke ist diese »Mund-zu-Mund-Werbung« wertvoller denn je – und das gilt auch umgekehrt: Die altbekannte Regel, dass jeder unzufriedene Kunde zehn weiteren Freunden sein Leid klagt, darf in Zeiten von Facebook & Co. getrost nach oben korrigiert werden. Auch im Shopping Center ist die Kundenzufriedenheit im Web-2.0-Zeitalter eine Kennziffer, deren Bedeutung stetig steigt. Die Schwierigkeit besteht allerdings darin, eben jene Zufriedenheit der Shopper verlässlich zu messen – und sie natürlich gezielt zu erhöhen. In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern wurde ein Befragungsmodell speziell für Shopping Center entwickelt, das die Zufriedenheit der Center-Besucher exakt abbildet – und auch Änderungen frühzeitig sichtbar macht. Abgefragt wird dabei die Bereitschaft der Kunden, das Shopping Center weiterzuempfehlen, in dem sie gerade eingekauft haben. Anhand der Antworten werden die Promotoren und Kritiker des Shopping Centers ermittelt – und die Gründe für ihre Zustimmung oder Ablehnung. GCM 2 / 2012 So werden etwa dezidierte Aussagen zu der Zufriedenheit mit der Lage, der Erreichbarkeit, der Sauberkeit und dem Warenangebot ermittelt. Bei jeder Befragung werden 500 Besucher interviewt, sodass man eine qualitativ messbare Aussage über die Kundenzufriedenheit im Shopping Center erhält. Regelmäßig durchgeführt, liefern die Befragungen valide Daten, mit denen sich die Zufriedenheit der Besucher auch im Zeitverlauf dokumentieren lässt. Das Besondere an dem Verfahren: Die Daten der Befragung können verknüpft werden mit Frequenzdaten, die gleichzeitig im Shopping Center erhoben werden. Moderne Peoplecounter, die mit unsichtbarer Lasertechnik arbeiten, bilden dabei die Besucherströme im Shopping Center exakt ab. Sie zeigen nicht nur auf, wie viele Menschen sich an einem bestimmten Tag zu einer bestimmten Zeit im Shopping Center aufgehalten haben – sondern auch, wie die Laufwege der Besucher waren, welche Warenpräsentationen besondere Attraktion ausgeübt haben und wie die Wetterlage draußen war an diesem Tag. Die gemessenen Daten können online in Echtzeit abgerufen und mit den Ergebnissen der Befragung verknüpft werden. Diese Verknüpfung der Befragungsdaten mit den gemessenen Besucherfrequenzdaten eröffnet völlig neue Potenziale der Kundenzufriedenheitsmessung. Denn nunmehr ist es möglich, die in der Befragung erlangten Antworten mit weiteren Daten in Bezug zu setzen: Wie voll war es eigentlich im Shopping Center an dem Tag, als die Kundenzufriedenheit mit einem Mal deutlich schlechter ausfiel als sonst? Hatte das Wetter Einfluss auf die Laune der Besucher? Gab es Engpässe an bestimmten Stellen der Passage? Auf solche Fragen können die kombinierten Befragungsund Frequenzdaten demnächst Antwort geben. Für die Betreiber von Shopping Centern, aber auch für die Mieter der Ladenlokale sind diese Informationen bares Geld wert. Denn sie liefern nahezu seismographische Daten für den Verkaufserfolg in den einzelnen Läden, aber auch für das Center im Ganzen. In der Verbindung von Besucherfrequenzmessungen und Zufriedenheitsbefragung steht somit ein wirklich valides Instrument zur Bewertung nicht nur des quantitativen, sondern auch des qualitativen Kundenzuspruchs im Shopping Center zur Verfügung. Da die gemessenen Daten zudem im Längs- und Querschnittsvergleich zum Benchmarking eingesetzt werden können, ist es erstmals möglich, die Frequenzdaten – ebenso wie die klassischen Kennzahlen in Handelsunternehmen – zur Unternehmenssteuerung einzusetzen. Mit dem Vorteil allerdings, dass es sich bei der Kundenzufriedenheit um einen Frühindikator handelt. Denn alle Erfahrung zeigt, dass einer Verschlechterung von Verkaufszahlen in der Regel eine sinkende Kundenzufriedenheit vorausgeht. Wer die Kundenzufriedenheit also frühzeitig messen und steigern kann, kann Umsatzeinbußen vermeiden. Ein Beitrag von Arnulf Wulff, LASE PeCo Systemtechnik GmbH german council . kaleidoskop M.Sc. im Weiterbildungsstudiengang REM + CPM Zukunft gestalten Interdisziplinäres Wissen für lebenszyklusorientiertes Bau- und Immobilienmanagement Master of Science Real Estate Management + Construction Project Management Architektur, Stadt- und Regionalplanung Projektentwicklung, Immobilienbewertung und -marketing Kommunikation Projektmanagement Bautechnik Nachhaltige Gebäudeplanung Bau- und Immobilienrecht Real Estate Management Real Estate Asset Management (GB) International Business (GB) Baumanagement Unternehmensführung In Kooperation mit Das Plus für Ihre Zukunft Universitär International anerkannter, akademischer Grad Master of Science [M.Sc.] Akkreditiert ASIIN (09/ 2002 | 12/ 2009) Qualifiziert Mehr als 80 namhafte Dozenten aus Praxis und Wissenschaft vermitteln interdisziplinäres Wissen über den gesamten Lebenszyklus von Immobilien International Zwei Auslandsmodule an der renommierten University of Aberdeen Business School in Schottland Berufsbegleitend Studieren im 2-Wochen-Takt, Donnerstag bis Samstag und vier Präsenzwochen Interdisziplinär Kompetenzen in Management, Ökonomie, Technik, Recht Praxisnah Semesterbegleitende Fallstudien mit realen Projekten Zukunftsorientiert Abstimmung der Inhalte auf die Anforderungen des Marktes, starkes immobilienwirtschaftliches Netzwerk www.rem-cpm.de 2 / 2012 ... denn auf die Inhalte GCM kommt es an. GERMAN COUNCIL . kaleidoskop Den Übergang überzeugend kommunizieren Die Revitalisierung eines Shopping Centers bietet vielfältige Chancen für die Kommunikation Die Kundschaft während des Umbaus bei Laune halten, neue Mieter akquirieren und allen Lust machen auf das »Neue«: Das sind nur einige der Herausforderungen, die die Revitalisierung eines Shopping Centers mit sich bringt. Vor und während der Umbauphase ist insbesondere in der Kommunikation viel Geschick und Kreativität gefragt. Doch wer diese Herausforderungen als Chance begreift, kann das Projekt der Neugestaltung zugleich nutzen zu einem Relaunch des visuellen und kommunikativen Auftritts auf allen Ebenen: vom Corporate Design inklusive Logo und Claim über die Werbung bis hin zum Internetauftritt. Das Alte war gut – das Neue wird besser: Mehrwert kommunizieren Zuerst einmal bietet ein anstehender Umbau die Gelegenheit, sich auf die Stärken des Shopping Centers zu besinnen und diese im Lichte eines sich verändernden Erscheinungsbildes neu zu definieren. Denn der ursprüngliche Charakter des Einkaufscenters bleibt ja bestehen: der Markenkern. Während der Name und die Philosophie des Shopping Centers unverändert bleiben, werden mit dem Umbau neue (Mehr-)Werte geschaffen, die es auch zu kommunizieren gilt: von der Erweiterung in der Fläche und einem neuen Ambiente über neue Freizeitangebote bis hin zur Veränderung der Mieterstruktur zum Beispiel durch einen neuen Ankermieter. Das aus der Leitidee entwickelte neue Corporate Design inklusive Logo muss so beschaffen sein, dass es auf verschiedensten Medien seine Wirkung entfalten kann: Schließlich kommt es auf Bussen und Großflächen ebenso zum Einsatz wie auf Einkaufstüten und Giveaways. Über die (Weiter-)Entwicklung des CDs hinaus sollte die Agentur auch die Entwicklung eines neuen Leitsystems begleiten und eine neue Werbung am Objekt kreieren. Neben dem CD und dem Logo soll natürlich auch der Claim als Leitspruch die Leitidee kommunizieren. Er muss darum emotional und dynamisch sein und sich souverän und selbstbewusst von der Konkurrenz abgrenzen. Er muss aber auch zeitlos sein und für alle Mieter bzw. Branchen anwendbar. Im Zentrum der Kommunikation: die Kunden Baustellenkommunikation und Kundenformation über die Umbaumaßnahmen sind wesentliche Bausteine der Kommunikation während der Umbauphase Umbauphase, eine kurze Pre-Opening-Phase vor der Neueröffnung, die Eröffnung selbst und die Phase der Festigung und Bewerbung des neuen Images. Die Umbauphase Das Shopping-Erlebnis für die Kunden ist Dreh- und Angelpunkt aller Kommunikation. Dabei empfiehlt es sich, die Kunden, also die Verbraucher, selbst mit einzubeziehen. Denn treue Kunden werben am besten neue Kunden. Dies ist bei der werblichen Ansprache zu berücksichtigen: zum Beispiel, indem man Kunden zu Testimonials macht und ihre Aussagen mit der Produktvielfalt des Shopping Centers kombiniert. Die Phasen der Kommunikation Während dieser Phase geht es zum einen darum, die bestehenden Kunden des Shopping Centers zu binden und für ihre Treue zu belohnen. Zum anderen können durch Events und Aktionen auch neue Kunden und Zielgruppen angesprochen werden. Für die Kundenbindung während des Umbaus eignen sich zum Beispiel Punktesammelaktionen: Für einen Einkaufswert ab xy Euro erhält jeder Kunde einen Sticker (z. B. in Form eines Bauhelms), welchen er in ein Sammelheft einkleben kann. Ist dieses gefüllt, kann der Kunde sich z. B. im Centermanagement gegen Vorlage des Sammelheftes diverse Prämien oder einen Einkaufsgutschein abholen. Ähnliche Treue-Akti- Von der Leitidee zum Leitsystem: Umbau auch in der Kommunikation Für eine adäquate Strategie der Kommunikation während und nach dem Umbau ist eine Einteilung in Phasen hilfreich (s. Grafik): die Der Relaunch des Erscheinungsbildes sollte keinesfalls eine oberflächliche Überarbeitung des alten Corporate Designs sein. Vielmehr muss der kommunikative Umbau auf einer ausgearbeiteten, durchdachten und gut begründeten Leitidee basieren. Vom Logo über das Layout bis zum Claim sollte sie in allen Maßnahmen durchdeklinierbar sein. Die Website des Shopping Centers liefert zeitnahe Kundeninformation rund um die Uhr GCM 2 / 2012 german council . kaleidoskop onen sind auch möglich, indem die Kunden Einkaufsquittungen in Höhe eines bestimmten Betrages vorlegen und als Dankeschön eine Prämie erhalten. Alle Aktionen sollten entsprechend beworben werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt natürlich vor allem der Baustellenkommunikation: die Gestaltung der Bauzäune, Beschilderungen, ein provisorisches Übergangsleitsystem während der Bauphase gehören genauso dazu wie die laufende Information über das Bauvorhaben und werbliche Maßnahmen im Einzugsgebiet. Mit Events fr gute Laune sorgen Aktionen während der Umbauphase halten nicht nur die Kunden bei Laune, sondern können zudem die oft in dieser Phase fehlenden Entertainmentmöglichkeiten kompensieren. Aufhänger für Events und Aktionen können zum einen Großereignisse wie eine FußballEM, Olympiade etc. sein, zum anderen saisonale Anlässe wie Ostern und Weihnachten, Valentinstag oder Muttertag. Aber auch der Umbau selbst bietet viele Möglichkeiten, von der Shop-Rätsel-Jagd bis zur Umbau-Party mit Live-Musik. Solche Events sprechen vor allem auch die jüngeren Zielgruppen an. Und durch die Verteilung von Giveaways an die Kunden wird das neue Erscheinungsbild »gelernt«. Ein wichtiger Bestandteil während der Umbauzeit ist die kontinuierliche Kundeninformation. Diese geschieht zum einen über hauseigene Medien wie die Center-Zeitung, mit der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf der eigenen Website sowie vor Ort durch einen Infopoint oder Infobox als zentrale Anlaufstelle für die Kunden. Nachhaltig unterstützt wird die Kundeninformation durch Plakate und Flyer. Zusätzliche Services wie etwa Schuhputzautomaten an den Eingängen sorgen zudem für einen positiven Effekt im Baustellenumfeld. Pre-Opening und Neuerffnung Um die Neueröffnung zum Stadtgespräch zu machen, werden kurz davor die Image-Motive durch verschiedene Maßnahmen in der ganzen Stadt kreativ und nachhaltig in Szene gesetzt: von Megalights an zentralen Orten über flankierende Guerillamaßnahmen bis hin zu Leuchtspots an Hauswänden oder Post-its an den Briefkästen der umliegenden Wohnhäuser. Vom Umbau bis zur Eröffnung: Der Kunde steht immer im Zentrum der Kommunikation Werden schon vor der Neueröffnung die Mieter – insbesondere die neuen – auf allen Ebenen in die Kommunikation aktiv eingebunden, so gilt dies natürlich erst recht für die Eröffnung selbst. Eröffnet ein neuer Ankermieter eine große Filiale, dann spielt er strategisch eine Hauptrolle und trägt einen großen Teil der Werbemaßnahmen mit. Nach der Neuerffnung: Imagekampagne Der neue Look und die neue Ausrichtung des Shopping Centers sind damit aber noch längst nicht verankert im Bewusstsein der Verbraucher. Deshalb empfiehlt es sich, nach dem Opening eine längerfristig angelegte Imagekampagne zu starten, in der neben den Shoppingmotiven auch die Benefits des Centers bespielt werden. Durch die Nutzung von Out-ofHome-Medien (Megalights und Citylights) sowie über Verkehrsmittelwerbung (Infoscreen, Treppenwerbung, Bus- und Bahnwerbung) wird in kurzer Zeit eine große Reichweite aufgebaut und ein hoher visueller Impact erreicht. Parallel zur Imagekampagne werden die saisonalen Highlights und Events im laufenden Betrieb beworben. Online-Kommunikation Ein elementarer Baustein der Centerkommunikation – nicht nur während der Umbauphase – ist die eigene Internetseite, schließlich dient sie dem Imagetransfer und der langfristigen Kundenbindung. Als das »Aushängeschild« des Centers sorgt sie für eine zeitnahe Kommunikation mit den Kunden und bietet nutzerorientierte Services. Ergänzt werden kann die Website durch Microsites, auf denen spezielle Zielgruppen angesprochen werden. Neben dem neuen Webauftritt kommen Facebook, Twitter und Youtube als wirksame Online-Kommunikationskanäle in Betracht. Dazu gehören auch Mobile-Marketing-Instrumente wie eine App für Smartphone-Nutzer. Als AppFunktionen bieten sich u. a. an: Aktuelle Infos wie Sonderangebote oder Events, die standortbasierte Berechnung der schnellsten Route zum Center oder Etagenpläne mit Zoomfunktion und Detailinformationen. Ein Beitrag von André Schwind, Inhaber Schwind’Agentur für Zukunftskommunikation, Wachtberg/ Bonn GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . MITglieder Neue Mitglieder im GCSC Beitritte 10/2011 bis 05/2012 Allianz Real Estate GmbH Axel Vespermann Seidlstr. 24 – 24 a 80335 München GermanReal Asset & Property Management GmbH Jörg Witzmann Mädler-Passage/ Grimmaische Straße 2 - 4 04109 Leipzig Magran Beteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Dirk Lührmann Neumarkt 9 - 10 49074 Osnabrück SpaceandPeople GmbH Michael Scholtysek Weidestraße 122 c 22083 Hamburg Bernd Wolter Design GmbH Sven Neumüller Heide 3 31547 Rehburg-Loccum Gruber International Real Estate Volker Gruber Fusswasser 58 63500 Seligenstadt MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG Christian Schröder, Jann Robert Am Albertussee 1 40549 Düsseldorf Sport StadiaNet GmbH Dr. Ing. (mgsu) Achim Matuszek Haroldstraße 14 40213 Düsseldorf Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH Sascha Hanekopf, Thomas Prahle Niedernstraße 10 20095 Hamburg Höhn & Co. Immobilienkontor GmbH Steffen Höhn Neuer Wall 80 20354 Hamburg Palais Quartier Asset Management GmbH Jürgen Hege Schillerstraße 20 60313 Frankfurt am Main Stiefel Digitalprint GmbH Bernhard Stiefel Felix-Wankel-Ring 13 a 85101 Lenting CR Investment Management GmbH Alexander Lackner Speersort 1 20095 Hamburg JASU Marktforschung und Datenservice GmbH Sascha Suer Westfalenstraße 5 44651 Herne personal total Essen Christian Moderegger Maxstraße 3 45127 Essen Tamer Capital Partners GmbH Alexandra Hüther Potsdamer Platz 9 10117 Berlin crosscan GmbH Benjamin Schilp Ruhrstraße 46 58452 Witten KPMG AG Lars Godenschweig Ludwig-Erhard-Str. 11 - 17 20459 Hamburg SANIFAIR GmbH Thomas Klaffke Andreas-Hermes-Straße 7 - 9 53175 Bonn TKN Real Estate Solutions AG Richard Treis Karl-Hammerschmidt-Str. 50 85609 Aschheim Die Bärenmacher Holding AG Markus Frengel Theodorstr. 42 - 90, Haus 6b 22761 Hamburg K///R Real Estate Investment Service GmbH Andreas Reuner MRICS Sonnenberg 19 21227 Bendestorf Seidel, Clara Seydelstr. 7 10117 Berlin Wegner & Schoofs GmbH Bernhard Schoofs Haferweg 26 22769 Hamburg Fielmann AG Stefan Riepenhof Weidestraße 118 a 22083 Hamburg LUX MOMENTUM GmbH Karsten Fischer Markelstraße 15 12163 Berlin Shoppingcenters.de Momme Torsten Falk Ph. D. Riedener Weg 58 82319 Starnberg Stand: 11.05.2012 GCM 2 / 2012 german council . mitglieder GERMAN COUNCIL . ZUVERSICHT Aufnahmeantrag GERMAN COUNCIL . VOR ORT Hiermit beantrage(n) ich (wir) eine Mitgliedschaft im German Council of Shopping Centers e. V. Firma Name Anschrift Telefon E-Mail Telefax Homepage Ja, ich gebe mein Einverständnis, dass in der zentralen Mitgliederdatei des German Council eine Verlinkung zwischen meinen Daten und meiner Homepage erfolgt und für Mitglieder des German Council zugänglich gemacht wird. Nein, bitte keine Verlinkung. Warum wollen Sie Mitglied im German Council werden? Welche Angebote des German Councils interessieren Sie besonders? Was erwarten Sie vom German Council? Bitte ankreuzen und ausfüllen: firmenangaben / hauptgeschftsbereiche / ttigkeitsfelder (bitte nur 1 Tätigkeitsfeld ankreuzen) : Anwalt Architekt / Ingenieur / Projektsteuerung Bank / Finanzdienstleister / Fondsanbieter Bauträger Behörde / Wirtschaftsförderer / Kommune Berater / Gutachter / Sachverständiger Centerbetreiber / Centermanagement Einzelhandel national / international Anzahl Mitarbeiter Facility Management Investor Makler / Wohnungsunternehmen Marketing / Werbung Presse Projektentwickler Schulung / Weiterbildung / Wissenschaft Zulieferer für Handelsimmobilien Anzahl Geschäftsbetriebe Anzahl Center Eigene Firmenangaben (bitte maximal 30 Wörter) bitte wenden GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . MITglieder U-6 € 1.800,– p. a. Unternehmensmitgliedschaft einschließlich 6 Personen avon 2 namentliche Repräsentanten, wovon einer Sitz und Stimmrecht (36 Stimmen) bei der Mitgliederversammlung hat, und 4 variable Personen d (das sind unterschiedliche Mitarbeiter bei Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw.) 1. Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) 2. Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) U-4 € 1.400,– p. a. Unternehmensmitgliedschaft einschließlich 4 Personen avon 2 namentliche Repräsentanten, wovon einer Sitz und Stimmrecht (28 Stimmen) bei der Mitgliederversammlung hat, und 2 variable Personen d (das sind unterschiedliche Mitarbeiter bei Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw.) 1. Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) 2. Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) U-2 € 900,– p. a. Unternehmensmitgliedschaft einschließlich 2 Personen avon 1 Repräsentant mit Sitz und Stimmrecht (18 Stimmen) bei der Mitgliederversammlung, der auch Ansprechpartner (für Schriftverkehr usw.) ist d und 1 variable Person (das ist ein austauschbarer Mitarbeiter bei Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw.) Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) U-1 € 450,– p. a. Unternehmensmitgliedschaft für 1 Person übertragbar, Sitz und 9 Stimmen bei der Mitgliederversammlung Repräsentant: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . (Vor- und Zuname, Titel) S-0 € 100,– p. a. Passive Mitgliedschaft für Studenten icht übertragbar, kein Stimmrecht, Gast bei der Mitgliederversammlung, Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw., n kostenlose Zusendung des German Council Magazins Name und Anschrift bitte im Formularkopf eintragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Art des Studiums: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N-0 € 0,–/€ 25,– p. a. Network Mitgliedschaft für Young Professionals icht übertragbar, kostenlose Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw. nach Maßgabe des Network Programms, kostenlose Zusendung des n German Council Magazins. Die Mitgliedschaft im Beitrittsjahr ist kostenfrei; erfolgt der Beitritt im letzten Quartal eines Jahres, ist das Folgejahr ebenfalls kostenfrei. Die Altersgrenze liegt bei 35 Jahren. Für die Network Mitgliedschaft ist zusätzlich ein separater Antrag erforderlich. Name und Anschrift bitte im Formularkopf eintragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K-0 € 300,– p. a. Mitgliedschaft für Städte, Kammern und Einzelhandelsverbände bertragbar, Sitz und Stimmrecht (6 Stimmen) bei der Mitgliederversammlung, Teilnahme an Lehrgängen, Reisen, Veranstaltungen usw., ü kostenlose Zusendung des German Council Magazins Ansprechpartner und Empfänger des Schriftverkehrs: Vor- und Zuname, Titel: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ort, Datum Position: . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rechtsverbindliche Unterschrift Ich erlangte Kenntnis vom GCSC durch - Austrittserklärungen mit einer Kündigungsfrist von 12 Monaten zum Ende eines Geschäftsjahres - German Council of Shopping Centers e. V. Bahnhofstraße 29 · 71638 Ludwigsburg · Tel. 07141 / 38 80 83 · Fax 07141 / 38 80 84 GCM 2 / 2012 german council . mitglieder mitglieder A Brune Consulting GmbH Die Bärenmacher Holding AG 1A Retail GmbH bucherproperties gmbh Die Schmücker Klöpner GmbH 2high ballooning GmbH BulwienGesa AG DILAX Intelcom GmbH 3W Immobilien Projektentwicklungsges. mbH & Co. KG Bumat Bewegungssysteme GmbH DIRINGER & SCHEIDEL Wohn- und Gewerbebau GmbH 4-RED GmbH C DIS Die Immobilien Strategie GmbH A. Siegmund Projektmanagement C&A Mode GmbH & Co. KG DIS Die Immobilien Strategie GmbH Aalener-Treuhand-Verwaltungs GmbH CA Immo Deutschland GmbH DIVA Immobilien Management GmbH Acrest Property Group GmbH Carl Konferenz- & Eventtechnik GmbH & Co. dm-drogeriemarkt GmbH + Co. KG Activ Consult Real Estate GmbH Catalyst Capital GmbH DMW Schwarze GmbH & Co. Industrietore KG Activ-Immobilien GmbH & Co. KG CB Richard Ellis GmbH Dodenhof Posthausen Immobilien u. Dienstleistungs KG AD Mission GmbH Art & Media CCM BugaGloede & Friends UG Dolce Vita Entertainment GmbH Aichinger GmbH Centerscape Deutschland GmbH & Co. KG Douglas Immobilien GmbH & Co. KG AIP Consulting Düsseldorf GmbH Centerscout GmbH Dr. Lademann & Partner GmbH Airport Commercial Services GmbH CentrO Management GmbH Dr. Schäfer Projektmanagement GmbH & Co. KG Allianz Real Estate GmbH CERO DEVELOPMENT Projektentwicklungsges. mbH Dr. Vielberth Verwaltungsges. mbH Amandla International GmbH & Co. KG CEV Center Entwicklungs- und Verwaltungs GmbH Drees & Sommer GmbH Ansorg GmbH Chapman Taylor Architektur + Städtebau Planungsges. mbH DTZ Zadelhoff Tie Leung GmbH ANTAN Management GmbH & Co. KG CharterHaus Real Estate GmbH Duc Thu, Ngo anwr Schuh GmbH CIS City-Initiative Stuttgart e. V. Duetz Fashion GmbH APCOA Autoparking GmbH CITTI Handelsges. mbH & Co. KG Duisburger Hafen AG Apollo-Optik Holding GmbH & Co. KG City Center Weiden Management GmbH DZ-Donauzentrum Besitz- und Vermietungs-GmbH Architekturbüro Messerschmid City Immobilien Verwaltungsges.mbH & Co. Betreuungs KG E Architekturbüro Reinhard Liebig City Projekt Immobilien GmbH E-C-G Gebäudemanagement GmbH Architekturbüro Sturm City-Center Management GmbH E-Plus Retail GmbH Archon Group Deutschland GmbH Claire's Germany GmbH E. Breuninger GmbH & Co. Argoneo Real Estate GmbH Clifford Chance EC Harris GmbH Armony Concept SA CMde Centermanager und Immobilien GmbH & Co. KG eccos GmbH ArsRatio GmbH CMM Center Management München GmbH ECE Projektmanagement G.m.b.H & Co. KG AS Projektentwicklung GmbH CMS Hasche Sigle EDEKA-MIHA Immobilien-Service GmbH ASIAGOURMET GmbH COMFORT Center Consulting GmbH EHI Retail Institute asmit GmbH COMFORT Hamburg GmbH Einkaufszentrum Abensberg ATAG Klöckner & Cie. Commerz Real Spezialfondsges. mbH Engbers GmbH & Co. KG Atelier Bügelmayer ZT GmbH Commerz Real AG Engelhorn KGaA ATP Architekten und Ingenieure Commerz Real Investmentges. mbH EPM Assetis GmbH ATP N+M Architekten und Ingenieure GmbH Concarus Real Estate Invest GmbH EPP Sales Communications GmbH & Co. Verkaufsförd. KG AVW Immobilien AG CONCEPTA Projektentwicklung GmbH Ernst Schnetkamp Beteiligungs GmbH AXA Investment Managers Deutschland GmbH Connect N Ernsting's Bau u. Grund GmbH & Co. KG axel weber & partner Cordea Savills GmbH ESP. Expo Service- und Projektmanagement Hannover GmbH B Corio Deutschland GmbH Essanelle Hair Group AG B & V Braun Volleth Architekten GmbH Corpus Sireo Asset Management Commercial GmbH Estama Ges. für Real Estate Management mbH B + L Real Estate GmbH CORUS Centermanagement GmbH EXPERT i SALE Deutschland GmbH BACKFACTORY GmbH CR Investment Management GmbH expert Warenvertrieb GmbH Bank of Scotland plc. Credit Suisse Asset Management Immo. Kapitalanlageges. mbH Expovivo Tierausstellungen AG Barthelmess Display & Decoration GmbH Credit Suisse Asset Management Abt. IMV Immobilien EXPERT i SALE Deutschland GmbH bauWerk GmbH crosscan GmbH F BayernLB Cushman & Wakefield LLP F.v.W. Freiherr von Wrangel Vermögensverwaltung GmbH BBE Handelsberatung GmbH D Faco Immobilien GmbH BDKplan Ingenieurges. für Haustechnik mbH Damisch GmbH Famos Immobilien GmbH Berlin-Hannoversche Hypothekenbank AG Daniela Bosser-Meyer Fashion Time International GmbH Berliner Flughafen Ges. mbH Dänisches Bettenlager GmbH & Co. KG Feri EuroRating Services AG Bermayer Planung GmbH DasBühnenwerk Fielmann AG BERND HEUER & PARTNER Human Resources GmbH DB Station&Service AG Fink Schuhe + Sport GmbH & Co. KG Bernd Wolter Design GmbH DBH Buch Handels GmbH & Co. KG Firma Saller Unternehmensgruppe Betriebsges. Zentrum Glatt DC Commercial GmbH & Co. KG First Christmas by ROSENAU GmbH BGW Marketing & Management Service GmbH DECM Deutsche Einkaufs-Center Management G.m.b.H. FIRU GmbH BHG Gewerbe GmbH degimeg mbH fischerAppelt, tv media GmbH Bijou Brigitte modische Accessoires AG Deka Immobilien GmbH Flughafen Hamburg GmbH Blachere Illumination GmbH Deutsche EuroShop AG Flughafen München GmbH Blocher Blocher Partners Deutsche Messe AG Flughafen Stuttgart GmbH BNP Paribas Real Estate GmbH Deutscher Ladenbau-Verband Foot Locker Germany GmbH & Co. KG Bobrowski Retail Property Consultants Development Partner AG FootFall Ltd. BOETHER RealtyPartner GmbH dez Einkaufszentren GmbH Framode GmbH Brauweiler Immobilienbewertung und Beratung DG HYP FRANKONIA Eurobau Projektentwicklung GmbH & Co. KG Bream Real Estate GmbH Di Pino GmbH & Co. KG Freiherr von Maydell GmbH Brezelbäckerei Ditsch GmbH DIC Deutsche Immobilien Chancen AG & Co. KGaA Frisör Klier GmbH Brockhoff & Partner Immobilien GmbH DIC Immobilien Consulting GmbH Fritsch & Nuxoll GmbH GCM 2 / 2012 GERMAN COUNCIL . MITglieder fsnc. Image Marketing GmbH Leo's Jeans Handels GmbH FUNDUS FONDS-Verwaltungen GmbH Immobilien Scout GmbH LEOFF holding GmbH G iMS Immobilien-Management-Systeme GmbH LICHTSPIEL GmbH G.I.W. mbH Independent Partners Management Consultants LNC Property Group Galeria Kaufhof GmbH ING Real Estate Germany GmbH Location Group Garigal Asset Management GmbH INPUT(S) Ltd. & Co. KG Lorenz, Näve & Collegen Real Estate GmbH & Co. KG GAZIT Germany Beteiligungs GmbH & Co. KG Inter IKEA Centre Deutschland GmbH Losinger Construction AG Gedo Grundstücksentwicklungs- und Verwaltungsges. mbH & Interboden GmbH & Co. KG Ludwig Görtz GmbH gefio - Ges. f. Immobilienökonomie mbH Interone GmbH Ludwigsburger Innenstadt e.V. GEG H. H. Göttsch KG Intersport Deutschland eG LUX MOMENTUM GmbH GEKA KEMPER GmbH Ipam GmbH M Generali Deutschland Immobilien GmbH IPC Vermögensanlagen GmbH MAB Development Deutschland GmbH Genossenschaft Migros Aare IPH Handelsimmobilien GmbH Magran Beteiligungsges. mbH & Co. KG German Development Group GmbH & Co. KG IREBS Immobilienakademie GmbH Mank, Michael GermanReal Asset & Property Management GmbH Irisys InfraRed integrated Systems Ltd. Mannheimer Swartling Advokatbyra AB GETEC net GmbH IVG Institutional Funds GmbH Marathon Real Estate Management GmbH GfK GeoMarketing GmbH ISS Facility Services GmbH Markt und Standort Beratungsges.mbH Gina Tricot GmbH IVG Institutional Funds GmbH Marktblick GmbH Gisela Mezger Vermietungs-Consulting J MATRIX Immobilien GmbH Gleiss Lutz Rechtsanwälte Jaksch - IDEEundKONZEPT Mc Paper AG GMA Ges.f.Markt- u. Absatzforschung mbH Jasper-Stawicki Werbeagentur GmbH mc+c Marketing Consulting & Creation Gravis AG JASU Marktforschung und Datenservice GmbH MEC METRO-ECE Centermanagement GmbH & Co. KG Grooterhorst & Partner Rechtsanwälte Jegen AG Media-Saturn Deutschland GmbH Groß & Partner Grundstücksentwicklungsges. mbH Jelitto Star GmbH MEDICONSULT AG Grossmann & Berger GmbH Jenike Retail Expansion MEGA 4 Management GmbH GRR Real Estate Management GmbH Jochinger Bauconsulting und Projektmanagement GmbH Megecon Immobilienentwicklungsges. mbH & Co. KG Gruber International Real Estate Jones Lang LaSalle GmbH Mensing Holding GmbH Grüne Erde Wohnstudio GmbH JUK Johannsen und Kersting Werbeagentur GmbH Mergen & Co. Immobilienverwaltung KG Grünewald Ladenbau K METRO PROPERTIES GmbH & Co. KG Gruschwitz GmbH architektur, marketing und consulting retail K&L Ruppert Stiftung & Co. Handels-KG MEXX Holding GmbH GuD Planungsges. für Ingenieurbau mbH K+S Haustechnik Planungsges. mbH mfi management für immobilien AG GVG Grundstücksverwaltungsges. der Stadt Mainz mbH Kai Johansen Handelsimmobilien GmbH MGC Michael Grundmann Consulting H Kamps GmbH MIC Massmann Interior Concepts GmbH & Co. KG H & E Werbung GmbH Kapellmann und Partner Michelgroup GmbH H + P Herrwerth + Partner Marketing AG Kaufland Stiftung & Co. KG MK Illumination Handels GmbH H.I.C. Hoffmann Immobilien Consult GmbH KEC Planungsges. mbH mms mainstream media solutions GmbH HafenCity Hamburg GmbH Kemper´s Jones Lang LaSalle Retail GmbH mobilcom-debitel Shop GmbH HAHN-Immobilien-Beteiligungs AG Kentucky Fried Chicken Modehaus Gustav Ramelow KG Hamborner REIT AG Kiddieland GmbH Multi Development Germany GmbH Hamm Reno Group GmbH Kintyre Investments GmbH Münchener Hypothekenbank eG Hammer AG Klaus Zorn Konzept + Vermietung Muncke Immobilienconsulting Handelsimmobilien Schubert Klauser Schuhhaus GmbH & Co. KG Munitor AG Handelsverband Berlin-Brandenburg e.V. Klingenthal Südring GmbH myPharmacy GmbH Hannover Leasing GmbH & Co. KG Knight Frank Consult GmbH & Co. KG Mythen Center AG Hans Boehlke Elektroinstallationen GmbH Knight Frank Munich GmbH & Co. KG N HARK Treppenbau GmbH Kollmannsperger ESC & Partner NAI Becar Hauschildt & Blunck Wach- und Objektschutz GmbH & Co. KG KONEN Bekleidungshaus KG NANU - NANA HBB Hanseatische Betreuungs- u. Beteiligungsges. mbH Könen Immobilien Consulting GmbH Nattler GmbH HefeHof Center GmbH & Co. KG Koppenhöfer, Joachim Neschen AG Heine Architekten Partnerschaft KOPRIAN iQ GmbH netvico GmbH Henderson Global Investors KPMC Kuster Projektmanagement und Consulting Niederrheinische Bauges. mbH & Co. KG Hermann Friedrich Bruhn GmbH & Co. KG KPMG AG Noerr LLP Hermann Hagemeyer GmbH & Co. KG Krieger Liegenschaften GmbH nora systems GmbH Hermann Klaas Projektentwicklung GmbH Küblböck Projektentwicklungs GmbH Norddeutsche Landesbank Girozentrale Herzog & Bräuer HGmbH Kugel Immobilien NORDSEE GmbH Hetzel, Tor-Westen + Partner Ingenieurges. mbH & Co. KG Kundörfer Consulting GmbH Nordwest Zentrum Verwaltungsges. mbH Heuchert, Steffen Küspert & Küspert Immobilien oHG O High Gain House Investments GmbH Kugel Immobilien Objekt-Entwicklung GmbH Hillemeyer Immobilien GmbH Kundörfer Consulting GmbH OLIA Licht GmbH hkm Management AG Küspert & Küspert Immobilien oHG OMEGA Immobilien GmbH HLG Ges. zur Entwicklung von HandelsCentren mbH & Co. KG L Orlando Real Estate AG HOFFMANN-LEICHTER Ingenieurges. mbH L & S Deutschland Schuhhandels GmbH Orrick Hölters & Elsing Höhn & Co. Immobilienkontor GmbH Laren Development AG Orsay GmbH Holy AG Laren Estate AG Ostenwaller Verwaltungsges. mbH Hotel Adlon Kempinski Lars Birkemeier Immobilien Otto Group HPP Hentrich-Petschnigg & Partner GmbH & Co. KG LaSalle GmbH Otto Stöben Immobilien I LASE PeCo Systemtechnik GmbH P iandus Unternehmensgruppe GmbH & Co. KG Le CroBag GmbH & Co. KG Palais Quartier Asset Management GmbH IKP Immobilienberatungsges. mbH Leineweber GmbH & Co. KG Peek & Cloppenburg KG ILG Fonds GmbH Lengermann + Trieschmann GmbH + Co. KG personal total Essen c&i-consilio et industria GmbH GCM 2 / 2012 german council . mitglieder Peter Fritz Immobilien GbR mbH Sachsenfonds Asset Management GmbH Tk Maxx GmbH & Co. KG Peter Fuhrmann Consulting e. K. Sachsenpark Grundbesitz GmbH & Co. Projekt KG TKN Real Estate Solutions GmbH Peter Hahn GmbH Salamander GmbH transact Elektronische Zahlungssysteme GmbH PFG Projektentwicklung für Grundbesitz GmbH Sana Rent GmbH & Co. KG Triflex GmbH & Co. KG Philips GmbH SANIFAIR GmbH TRINAVIS GmbH & Co. KG Piepenbrock Sicherheit GmbH & Co. KG Sauer Modehandels GmbH Trowe Düsseldorf GmbH POLARES Real Estate Asset Management GmbH Savills Immobilien Beratungs-GmbH U Possible Retail SBP GmbH Ulf Hohmuth - Expansionsberatung PR.O.U.D. GmbH Scanmarketing GmbH Ulla Popken GmbH Pramerica Real Estate International AG SCC Shopping Center Consulting Berlin GmbH Umdasch Shopfitting GmbH Prelios Deutschland GmbH Schadow Arkaden Betriebsges. mbH Rheingrund Immobilien UNDKRAUSS Bauges. mbH Berlin Prima HGBD mbH Schenavsky + Pemper GmbH & Co. KG Unilever Deutschland GmbH Prime Real Estate Consulting GmbH Scheven Group GmbH Germany Union Investment Institutional Property GmbH Pro Retail Consult Schneider & Partner Union Investment Real Estate GmbH PROCENTER GmbH SCHREIB + KEPPLER GmbH & Co. KG UNITED CINEMAS INTERNATIONAL Multiplex GmbH Procom Invest GmbH & Co. KG SCHWIND. Werbeagentur Universität des Saarlandes Prodesign Lichtwerbung GmbH Schwitzke & Partner GmbH Unternehmensgruppe Schlau- Hammer- Impuls Projektiv GmbH Schwitzke Project GmbH Urban INDEX Institut GmbH promod Deutschland GmbH Scott Beleuchtung GmbH urbanicom - Deutscher Verein für Stadtentwicklung PSA Prepay Services GmbH SCREEN Mallmarketing URBANIS GmbH psm Center Management AG SEATS and SOFAS V Q SEB Investment GmbH Valora Retail Kiosk GmbH Quantaflow s.a.s. SEC Center Management GmbH VEDDER.LICHTMANAGEMENT R Segafredo Zanetti Deutschland GmbH Velbert Marketing GmbH R+V Lebensversicherung AG Seidel, Clara Verlag Müller + Busmann KG RE-sponsibility GmbH SEPA Projekt- u. Entwicklungsges. mbH Versandhaus Walz GmbH real Innenausbau AG Serious Communications GmbH vgn Verwaltungsges. Niederrhein KG REAL-ITY GmbH Service Concept Heilmann u. Partner GmbH Villa Klassik GmbH Rechtsanwalt Janzen SH Selection GmbH & Co. KG Virkus Projekt GmbH & Co. KG Rechtsanwälte Dr. Kreidler-Pleus + Kollegen Shop der guten Taten gGmbH Vis-á-pix GmbH Rechtsanwälte Frenzl & Voigt ShopperTrak RCT Völkel Company Shopping Center Management GmbH Rechtsanwälte Krömer-Steger-Westhoff Shoppingcenters.de VON HIPPEL GMBH Rechtsanwälte Voigt - von Heusinger Sierra Germany GmbH W RECON Real Estate Consulting & Services SKIM Schüler Knedel Immobilienmanagement GmbH Walter Wiese Architektur Consulting Redevco Services Deutschland GmbH Smilax Dekorationspflanzen e.K. WealthCap Real Estate Management GmbH Redic GmbH Software AG Weckert Wirtschaftswerbung GmbH Reed MIDEM SpaceandPeople GmbH Wegner & Schoofs GmbH Reeger GmbH speedikon Facility Management AG Werbegemeinschaft Hallen am Borsigturm GbR ReiseBank AG Sport StadiaNet GmbH Werbegemeinschaft Seidnitz-Center Dresden GbR ReMass GmbH & Co.KG Spree Center 2. Tranche GbR Wertdesign Remondis GmbH Rheinland SQM Property Consulting GmbH & Co. KG WestPark Shoppingcenter RESAS Communication & Design GmbH & Co. KG Stable International Development B.V. WGF Westfälische Grundbesitz und Finanzverwaltung AG RESULT retail real estate consulting Stadtteilzentrum Halle-Neustadt GmbH & Co. KG Wiener Feinbäckerei Heberer GmbH Retail Development Group GmbH Stadtverwaltung Ludwigsburg Wincor Nixdorf Retail Consulting GmbH Retail Profile Europe GmbH Starbucks Coffee Deutschland GmbH Winters & Hirsch Valuation Services GmbH & Co. KG retail systems project management Stiefel Digitalprint GmbH wir drei werbung gmbh Retail Television International Twenty One Media GmbH stilwerk Center-Management GmbH Wirtschaftsförderung der Stadt Velbert REWE Centermanagement und Verwaltungs GmbH STOFFEL Holding GmbH WISAG Sicherheit & Service Holding GmbH & Co. KG REWE Markt GmbH strandgut + Witex Flooring Products GmbH RGM Facility Management GmbH Street One GmbH Witty's food and nonfood Handelsges. mbH RKW Rhode Kellermann Wawrowsky GmbH + Co. KG Studioline Photostudios GmbH WLS Engineering+Projektmanagement GmbH & Co. KG Robert Apel GmbH & Co. KG SWAROVSKI (Deutschland) GmbH WS Beratung & Dienstleistung e. K. ROSCO GmbH & Co. KG T WWW gGmbH Rotthege Wassermann & Partner T-Punkt Vertriebsges. mbH Y RPG Rathaus Passage GmbH TALLY WEiJL Trading AG YIT Germany GmbH RREEF Investment GmbH Tamar Capital Partners GmbH Yves Rocher GmbH RSKS Group Taurus Investment Holding (Deutschland) GmbH Z RSPRO Marketing / Consulting Taylor Wessing, Partnerschaftsgesellschaft Zeppelin Rental & Co. KG RST-ConsulT Robert Strasser GmbH TCHIBO GmbH Zumtobel Lighting GmbH Rüdiger Pleus Consulting Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Runners Point Warenhandelsges. mbH Tempelhofer Hafen Rusche Retail Business Consultants Tenkhoff Properties GmbH RSPRO Marketing / Consulting Terrania AG RST-ConsulT Robert Strasser GmbH TETRIS Grundbesitz GmbH & Co. KG Rud. Prey GmbH & Co. KG The Jerde Partnership Rüdiger Pleus Consulting The Phone House Telecom GmbH Rudolf Wöhrl AG Thomas Daily GmbH Runners Point Warenhandelsges. mbH THOMSEN GROUP International Strategy Consultants Estd. 1984 S TIMM Retail Services s.Oliver Bernd Freier GmbH + Co. KG TJS Consult GCM 2 / 2012 Vorschau German Council of Shopping Centers e. V. Die nächste Sonderausgabe des German Council Magazins mit dem Titel »Verführung für Fortgeschrittene« erscheint im Juli 2012. 03 16. Jahrgang € 12 | ISSN 1614-7804 German Council of Shopping Centers e. V. german council MAgAzin SonderauSgabe gerMAn council MAgAzin | 3 / 2012 VERFÜHRUNG FÜR FORTGESCHRITTENE Neue Perspektiven für gemeinsamen Erfolg. Union Investment: Ihr Partner für Einzelhandels-Investments. 45 Jahre Immobilien-Know-how und eine hohe Asset Management-Kompetenz haben uns zu einem der führenden europäischen Immobilien-Investment-Manager gemacht. Bereits heute betreuen wir ein Einzelhandelsimmobilien-Portfolio von 35 Objekten und Projekten im Wert von rund 5,2 Mrd. Euro. Mit unserem Spezialfonds „UII Shopping Nr. 1“ stellen wir unsere langjährige Expertise in diesem Segment einmal mehr unter Beweis. Der Fonds investiert in Shopping Center, Fachmarktzentren und ausgewählte Geschäftshäuser in nachgefragten Lagen europäischer Core-Märkte. Für unsere Einzelhandelspartner bleiben wir damit auf Wachstumskurs. www.union-investment.de einKauFSzentrum, Velbert Geplante Eröffnung: Herbst 2014 Verkaufsfläche: ca. 20.000 qm Shops: ca. 100 Projektpartner: HBB, ECE Neumünster holSten-galerie, neumünSter Geplante Eröffnung: Frühjahr 2015 Verkaufsfläche: ca. 25.000 qm Shops: ca. 90 Projektpartner: HBB, ECE Forum mittelrhein, Koblenz Forum mittelrhein, Koblenz Geplante Eröffnung: Herbst 2012 endspurt am zentralplatz Verkaufsfläche: ca. 20.000 qm Shops: ca. 90 Baubeginn: August Projektpartner: ECE,2010 STRABAG RE, Geplante Eröffnung:GmbH Herbst 2012 RREEF Investment Verkaufsfläche: ca. 20.000 qm Shops: ca. 90 Parkplätze: ca. 750 Projektpartner: ECE, STRABAG Real Estate, RREEF Investment GmbH Investitionsvolumen: ca. 145 Mio. Euro Nachhaltigkeit: DGNB-Vorzertifikat in Gold Velbert Koblenz Frankfurt Kaiserslautern Stuttgart Stuttgart StaDtgalerie, KaiSerSlautern Geplante Eröffnung: Herbst 2014 Verkaufsfläche: ca. 20.900 qm, zzgl. Gastronomie und Dienstleistung Shops: ca. 100 Projektpartner: ECE, Parkhausbetreiber Q-Park SKYline Plaza, FranKFurt Geplante Eröffnung: Herbst 2013 Verkaufsfläche: ca. 38.000 qm Shops: ca. 180 Projektpartner: Allianz, CA Immo Deutschland, ECE milaneo, Stuttgart Geplante Eröffnung: Herbst 2014 Verkaufsfläche: ca. 43.000 qm, zzgl. Gastronomie und Dienstleistung Shops: ca. 200 Projektpartner: STRABAG RE, Bayerische Hausbau, ECE Deutschland, Dynamik – eCe Mit neuen Standorten und außergewöhnlichen Konzepten setzt die ECE ihren Wachstumskurs weiter fort. Unseren Heimatmarkt Deutschland haben wir dabei besonders im Blick. In Stuttgart, Frankfurt, Koblenz, Kaiserslautern, Neumünster und Velbert entstehen für insgesamt 1,5 Mrd. € neue und einzigartige Einkaufswelten. Und davon haben sowohl Städte als auch Investoren und Retailer etwas, denn stabiles Wachstum ist für alle gut. Shopping | Office | Traffic | Industries eCe Projektmanagement g.m.b.h. & Co. Kg Heegbarg 30, 22391 Hamburg Telefon: (040) 60606-0, Fax: (040) 60606-6230 www.ece.de, info@ece.de