Programmheft 2014
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Programmheft 2014
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ........................................ Grußwort Ministerpräsident W. Kretschmann ......................................0 Grußwort Landrat Kurt Widmaier ........................................ 05 Grußwort Bürgermeister Magenreuter ....................................... 07 Grußwort Christine Bremer-Frömmert ........................................ 09 Programmübersicht ....................................... 10 die Sänger und Darsteller ....................................... 11 die Instrumentalisten ........................................ 12 die Mitarbeiter am Festival ....................................... 13 Szenenführer ....................................... 16 Modernes bei Spoliansky ...................................... 23 ......................................... 26 Interpretationen “Zar“ 02 3 Portraits der Sänger ....................................... 30 Portraits der Mitarbeiter ....................................... 35 Portrait Hans-Christian Hauser ........................................ 36 Komponisten und Textdichter ....................................... 37 Festivalkonzert ...................................... 48 Dank ........................................ 56 Unterstützung ........................................ 58 Impressum ........................................ 58 2 Grußwort Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg Vom 24. bis zum 29. Juni 2014 werden wieder zahlreiche Liebhaberinnen und Liebhaber klassischer Musik ins Allgäu gelockt. Zum 26. Isny Opernfestival begrüße ich alle mitwirkenden Musikerinnen und Musiker, Organisatoren sowie das opernbegeisterte Publikum sehr herzlich in Isny. Baden-Württemberg besitzt eine beeindruckend vielseitige Festivallandschaft. Von großen und überregional bekannten Veranstaltungen bis hin zu kleineren lokalen Festspielen – für jede Besucherin und jeden Besucher wird etwas geboten. Es freut mich sehr, dass beim Isny Opernfestival vor allem besonders begabte Studentinnen und Studenten nationaler und internationaler Musikhochschulen die Möglichkeit erhalten, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Klassische Musik liegt in der Luft Isnys – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Auf der Freilichtbühne am Stadtgrabenweiher unter den Trauerweiden erwartet die Besucherinnen und Besucher eine farbenfrohe Inszenierung mit stimmgewaltigen jungen Darstellerinnen und Darstellern. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr Kurt Weills klassisch-moderne Kriminalkomödie „Der Zar lässt sich fotografieren“ kombiniert mit den unterhaltsamen Berliner Chansons des Revuestücks „Es liegt in der Luft“ von Mischa Spoliansky. Mein Dank gilt dem künstlerischen Leiter Hans-Christian Hauser für sein herausragendes Engagement, sowie allen an der Organisation und der Durchführung des Festivals beteiligten Helferinnen und Helfern. Dem künstlerischen Nachwuchs wünsche ich den verdienten Erfolg und allen Gästen einzigartige Opernabende in Isny. Winfried Kretschmann Ministerpräsident des Landes BadenWürttemberg 3 Grußwort Landrat Kurt Widmaier Seit 1989 erfreut uns Isny Jahr für Jahr mit einem außergewöhnlichen sommerlichen Musikgenuss. Wieder werden uns die jungen Musiker der Isny-Oper mit ihrem Können, ihren starken Stimmen und Instrumentaldarbietungen sowie mit ihrer Hingabe bezaubern. In diesem Jahr entführen sie uns nicht in ferne orientalische Gefilde, sondern in eine auf andere Weise faszinierende Zeit - in das großstädtische Flair der „Goldenen Zwanziger Jahre“. beherzt eine Wiederentdeckung und trägt diese aus dem Allgäu auch nach Stuttgart ins Wilhelma-Theater und nach München ins Cuvilliés-Theater. Ich danke allen, die wieder zu diesem ganz besonderen kulturellen Höhepunkt in unserer Region beigetragen haben: Dem Regisseur und musikalischen Leiter Hans-Christian Hauser für seine brillanten Ideen, seine Beharrlichkeit und seinen außerordentlichen Einsatz; der Stadt Isny für die Logistik und Begleitung. Ebenso danke ich den Fachleuten, den ehrenamtlichen Helfern und den Gastfamilien, die diese hochprofessionelle Leistung erst möglich machen. Kurt Weill, den wir heute vor allem von seiner Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht kennen, hat in der einaktigen furiosen Krimi-Oper „Der Zar lässt sich fotografieren“ alle Register seines kompositorischen Könnens gezogen. Wir dürfen gespannt sein, wie es dem Zaren als Gast im Pariser Fotoatelier der schönen Angèle ergeht. Noch leichtfüßiger hat Mischa Spoliansky seine Revue „Es liegt in der Luft“ angelegt. Weill und Spoliansky gehörten zu jenen Musikern, die das Kulturleben Berlins in jener Zeit mitprägten. Kurt Weill ist mit großen Teilen seines Werks ein „berühmter Unbekannter“; Mischa Spoliansky ist trotz einiger Wiederaufführungen heute ein Geheimtipp. Die Isny-Oper wagt also Allen Freunden und Gästen des Isny-Oper Festivals wünsche ich viel Freude und gute Unterhaltung mit dem diesjährigen Programm. Kurt Widmaier 5 Grußwort Bürgermeister der Stadt Isny, Rainer Magenreuter Herzlich willkommen zum Isnyer Opernfestival 2014! München und anderer internationaler Hochschulen gewinnen können. Nach den Aufführungen bei uns in Isny gastiert die Isny-Oper auch im prächtigen Cuvilliés-Theater der Münchener Residenz und im reizvollen Wilhelma-Theater Stuttgart und trägt damit nicht nur den Namen unserer Stadt über die Region hinaus sondern ermöglicht den jungen Künstlerinnen und Künstlern, Musikerinnen und Musikern auch attraktive Möglichkeiten im Rahmen ihres Studiums. Liebe Freunde des Isnyer Opernfestivals, junge Nachwuchskünstler aus aller Welt, noch eher unbekannte aber ausdrucksstarke Stimmen, ungebremste Spiellust und pfiffige Inszenierungen – auf all das dürfen wir uns Jahr für Jahr beim Isnyer Opernfestival freuen – ein kultureller Höhepunkt im Sommer in unserer Stadt! Neben dem künstlerischen Leiter HansChristian Hauser und den zahlreichen Talenten auf der Bühne engagieren sich auch zahlreiche Personen hinter der Bühne, im Trägerverein und Organisationsteam, damit wir unterhaltsame und stimmungsvolle Isnyer OpernfestivalTage erleben dürfen. Den Mitwirkenden auf und hinter der Bühne möchte ich an dieser Stelle für ihr Engagement und Ihre Arbeit ganz herzlich danken. Hans-Christian Hauser, der künstlerische Leiter, bringt in diesem Jahr mit „DER ZAR LÄSST SICH FOTOGRAFIEREN“ (Oper von Kurt Weill 1927) und „ES LIEGT IN DER LUFT“ ein Spiel im Warenhaus (Revuestück von Misha Spoliansky, Berlin 1928) gleich zwei Stücke auf die Isnyer Bühne. Freuen Sie sich auf die kurzweilige Kriminalgeschichte der Weill-Oper im klassischen modernen Opernstil und auf den unterhaltsamen, frechen Chansons des Revuestücks von Spoliansky im Berliner Warenhaus der 1920er-Jahre. Nun wünsche ich allen Beteiligten ein gutes Gelingen, viel Erfolg und Freude und allen Gästen amüsante Abende, bei lauem Sommerwetter in der traumhaften Atmosphäre unserer Stadt. Nicht nur die Auswahl der Stücke, auch die Zusammenstellung der Ensembles verspricht eine farbige Inszenierung mit leuchtenden jungen Stimmen auf der Freilichtkulisse am Grabenweiher vor unserer beeindruckenden historischen Stadtmauer. Hans-Christian Hauser hat auch in diesem Jahr wieder Studenten und Absolventen der Musikhochschule Isny im Allgäu, im April 2014 Rainer Magenreuter Bürgermeister 7 Ihr zuverlässiger Partner für Werbetechnik aller Art Kemptener Straße 7 88316 Isny im Allgäu Tel: 0 75 62 27 89 Fax: 0 75 62 53 87 hrung rige Erfa jäh über 38 Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen der Worte. (Mosche Ibn Esra) in der Fußgängerzone am Rathaus - Espantor 3 88316 Isny Telefon: 07562 - 8601 Grußwort Christine Bremer-Frömmert Vorsitzende des Vereins Isny - Oper Festival e.V. Die Freilichtbühne wird dieses Jahr ein Stück in den See hinein verbreitet und bringt uns so hörbar und visuell die Aufführungen noch näher - ohne den Zauber und die Athmosphäre dieses wunderbaren Ortes zu stören. Liebe Freundinnen und Freunde der IsnyOper, die beiden Werke, die wir in diesem Sommer inszenieren, entstanden in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, einer Periode, die die Erleichterung der Menschen widerspiegelt, dieses furchtbare Ereignis und die anschliessenden Revolten im Lande überstanden zu haben. Es war eine Zeit ausgelassener Feierlaune und Leichtigkeit am Vorabend der Weltwirtschaftskrise und des aufkeimenden Faschismus in Deutschland, zumindest bei jenen, die es sich leisten konnten. Nun bleibt mir nur noch, uns allen ein gutes Wetter zu wünschen, wenn ich auch meine, dass eine Vorstellung im Inneren des Kurhauses auch ihren Reiz hat! Eine wunderbare Zeit für Sie alle, Christine Bremer-Frömmert Vorsitzende des Vereins Isny-Oper-Festival e.V. Die Oper von Kurt Weill, mit Texten von Georg Kaiser, und auch die Revue von Mischa Spoliansky sind ein Zeugnis jener Epoche. Ich bin mir sicher, dass meine Großeltern, die damals gerade erst angefangen hatten, ihre Familien zu gründen, Stücke wie diese beiden außerordentlich amüsant fanden. 9 Programmübersicht DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN (Opera buffa von Kurt Weill 1927) kombiniert mit ES LIEGT IN DER LUFT ein Spiel im Warenhaus (Revuestück von Misha Spoliansky, Berlin 1928) Kartenvorverkauf Isny: Isny Marketing GmbH, Büro für Tourismus Tel.: 07562 97563-0 www.isny-oper.de IGEL-Buchhandlung: Tel. 07562-8601 Kartenvorverkauf München: München-Ticket www.muenchenticket.de Tel. 089-54 81 81 81 ISNY 24., 27., 29. Juni 2014 jeweils 20:30 Uhr Freilichtbühne unter Trauerweiden vor der Stadtmauer Isny (Kurhaus) Kartenvorverkauf Stuttgart: Theaterkasse des Wilhelma Theaters Tel. 0711 95 48 84 95 www.wilhelma.theater.de www.reservix.de (bei ungünstiger Witterung im Kurhaus am Park) MÜNCHEN Cuvilliéstheater der Residenz München Sonntag, 06. Juli 2014, 19:30 Uhr Gefördert von: Stadt Isny im Allgäu Ministerium f. Wissenschaft u. Kunst Baden-Württemberg STUTTGART Wilhelma-Theater Stuttgart Samstag, 12. Juli 2014, 19:00 Uhr Oberschwäbische Elektrizitätswerke OEW Bezirk Oberbayern Trude-Scerri-Littmann-Stiftung FESTIVALKONZERT Sonntag, 28. Juni 2014, 20:00 Uhr in der Nikolaikirche Isny Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition München 10 Die Sänger und Darsteller Mischa Spoliansky ES LIEGT IN DER LUFT (Ein Spiel im Warenhaus) Revue in 24 Bildern Text von Marcellus Schiffer Direktor des Warenhauses, auch: Geheimpolizist, Detektiv, Portier Hyoung-hoon Lee Verkäuferin Susanne Wesselsky Kundin, auch Nippesfigur Kundin, auch Nippesfigur Katharina Wittmann Elsa Kodeda Zwilling Petersilie, auch: Pudel, Nippesfigur Anna Semenow Zwilling Peter, auch: Pudel, Fahrstuhlführer, Nippesfigur Myoungcheol Jeon Kunde, auch: Schaufensterpuppe Mirjam Künstner Kleiderständer Benjamin Leist -- Pause -- Kurt Weill DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN Opera buffa in einem Akt von Georg Kaiser, op.21 der Zar Insu Hwang Angèle Katharina Wittmann die falsche Angéle I Anna Semenow die falsche Angéle II Elsa Kodeda der Anführer der Verschwörer der Boy Angéles / der falsche Boy Susanne Wesselsky Mirjam Künstner der Gehilfe Angéles / der falsche Gehilfe Myoungcheol Jeon Ein Begleiter des Zaren Hyoung-hoon Lee 11 Die Instrumentalisten VIOLINE Christian Zahlten Hochschule für Musik und TheaterMünchen VIOLA VIOLONCELLO N.N. Mirella Nagy Hochschule für Musik und TheaterMünchen FLÖTE I Bruno Jouard Professor am Conservatoire de Massy FLÖTE II Alisa Heutmann Professorin an der University of Auckland jetzt freie Flötistin, Isny KLARINETTE Marvin Balzer Hochschule für Musik und TheaterMünchen TROMPETE Yael Gat Hochschule für Musik und TheaterMünchen HORN Traian Tulbure Philharmonie Cluj (Klausenburg) SCHLAGWERK Ji Yuyuan Hochschule für Musik und TheaterMünchen KLAVIER N.N. 12 Die Mitarbeiter am Festival KOSTÜME Diana Leist BÜHNE Roman Wolski ASSISTENZ BÜHNE Julia Leiprecht Dorothee Schulz-Nowitzki Isabell Dinser Nora Nägele ASSISTENZ KOSTÜME Anne Oosterkamp Stefan Czura BELEUCHTUNG Anton Lenke Sebastian Vornhagen PUBLIKUMSBEREICH (Isny) Christine Bremer-Frömmert Dorothee Schulz-Nowitzki Jacqueline Bekker Alicia Schuwerk BÜHNENAUFBAU, TECHNIK UND TRANSPORTE Josef Kempter Hans Wagner TONTECHNIK Frank Erhardt MITARBEIT, PRESSE, PR Karin Hoser Katharina Breyer KÜNSTLERISCHE LEITUNG INSZENIERUNG UND MUSIKALISCHE LEITUNG Hans-Christian Hauser 13 ALLGÄUER COMPUTER PROFIS Ihr Partner rund um den PC Hardware Nur 45.- pro Stunde inkl. 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Ich muss warten Stund um Stündchen, ganz verödet trau wem Schauchen! halb verblödet, sprach mein Frauchen: "Artig sei das brave Hündchen!... Duett "Peter/Petersilie" (vergessene Zwillinge im Fundbüro) ...Ich heiß Peter von uns beiden. Sag´ um uns zu unterscheiden: Heißt du Emma, Ruth, Ottilie, Paula, Dorothee, Emilie? Nein, wenn du der Peter bist, bin ich die Petersilie!... Couplet "Juchhu, dann ist Karneval" (Abteilung Scherzartikel) ...Wenn der praktische Berliner sich aus alten Sofakissen neckische Kostüme macht... Lied "L´heure bleue" (Parfümlager) ...Ich esse nicht, ich schlafe nicht, ich tanze nicht, ich bade nicht, ich liebe nicht, ich lebe nicht, ich s c h m i n k e mich!... Duett "Kleptomanen" ...Alle Männer, alle Frauen, welche Waren sich beschauen, lieben das Gefühl zu klauen!.. "ein scharfes Lied" (Geheimpolizist) ...Ein jedes Blatt der Zeitungsstadt schreibt in der Zeit-Kritik: "Es schreit danach die Zeit danach - her ein politisch Lied!"... Duett "Feiertage müssen ungemütlich sein" (Konfirmationslager) ...Die Kinder ham was niedliches, doch wird´s was ungemütliches für jedes bessre Kind wenn Feiertage sind. Dann kriegt das 16 Szenenführer ES LIEGT IN DER LUFT pflichtet und das doch irgendwie verpflichtend ist! Das auf Exaktheit irgendwie verzichtet, und das man irgendwie sehr rasch vergisst... Kind ein Kleidchen an worin sich´s nicht bewegen kann, und jeder ruft "wie nett!" - wird´s Kind so steif wie´n Brett!.. Chanson "Die Braut" (Weiße Woche) ...Es tritt die Braut zu dem Altar so voll Sehnsucht, so voll Bleichsucht! Es soll anders werden wie es war mit der Sehnsucht, mit der Bleichsucht! Sie möcht gern vermeiden, dass man merkt, was sie will... Chanson "Der flüsternde Bariton" (Musikalien) ..."Jack Smith, Jack Smith", so geht heut ein Flüstern. Brachte dieses Flüstern auf, und ein Interview frug lüstern: "Smith, wie kamen Sie darauf?" Chanson "Ich weiß, das ist nicht so" (Portier) ...Ich bin ein sehr zufried´ner Mann - wer das von sich behaupten kann! - Ich denke mir, es wird mal sein, dass ich hier nicht mehr rumstehn muss! Ich bilde mir ganz einfach ein, ich werd mal reich zum guten Schluss... Chanson "Meine beste Freundin" (zwei Freundinnen) ...Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin, um was einzukaufen, um sich auszulaufen, durch die Straßen latschen, um sich auszuquatschen.... Chanson "Es liegt in der Luft" (Dame und Jüngling) ...Es liegt in der Luft eine Sachlichkeit, es liegt in der Luft eine Stachligkeit! Es liegt in der Luft was Idiotisches! Es liegt in der Luft was Hypnotisches! Und es geht nicht mehr raus aus der Luft!... Chanson "Die Linie der Mode" (Schaufensterpuppe) ...Es steht in dem Fenster, der Menschheit zur Schau, eine magere Frau unbeweglich! Es hat zum Kostüm ihr der Stoff nicht gereicht, was oben sie zeigt, ist recht kläglich.... Duett "Bitte recht freundlich" (Passfoto) ...Lässt du dich fotografieren, von ´nem Maler portraitieren, überhaupt in jedem Falle: Lächle!.... Ensemble "Nippes" ...Ei seht wie wir erwachen, wie täuschend echt wir´s machen! Ich bin Nippes, du bist Nippes! Wir alle sind Nippes, wir steigen jetzt runter vom Schrank! Chanson "So genau woll´n wir´s ja gar nicht wissen" (Auskunft) ...Es hat beim Mann und bei der Frau sich mit der Zeit ergeben. Man nimmt´s heut Chanson "Irgendwie" (Auskunft) ...Es gibt ein Wörtchen, das zu nichts ver- 17 Szenenführer ES LIEGT IN DER LUFT nicht mehr so genau beim Lieben und beim Leben! Genauigkeit ist umbequem. Wozu? Wenn wir´s nicht müssen!... Duett "Ping-Pong" (Sportabteilung) ...Ping-Pong! Ping-Pong! Kreuzworträtsel, einst umrissen, hetzten sich zu Tode! "Frag mich was" will keiner wissen, Ping-Pong ist jetzt Mode!... Finale (Umtauschkasse - wiedergefundene Zwillinge) ...Euer Glück spricht dicke Bände, weil ihr fandet und ich fände, ihr müsst zu dem Happy Ende lächeln! 88167 Maierhöfen/Isny www.landhotel-zur-grenze.de Wir wünschen viel Erfolg! IHR FACHHÄNDLER schnell - kompetent - zuverlässig Inh. Gertrud Lanz Trachtenmode für Damen Herren und Kinder Übergrößen für Damen 88316 Isny Marktplatz 4 Tel.: 07562-913428 ALLGÄUER COMPUTER PROFIS Telefon: 0 83 83 - 9 22 80 91 Hardware Software Eiscafe Soravia Eiscafe Soravia Gbr. Wassertorstraße 13 - 88316 Isny Telefon 07562 - 2252 Szenenführer DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN Ort: das Atelier Angèle für Photographie, Paris ten ins Herz zu treffen. Sie verraten ihr auch, dass sie sich gegenüber dem Hofmarschallamt als Angèle ausgegeben haben, um dem Zaren einen Besuch im Atelier schmackhaft zu machen. ...Verschwörer!... Im Atelier von Angele klingelt das Telefon und verursacht Aufregung. Sie erfährt, dass der Zar, der gerade in Paris weile, sich bei ihr fotografieren lassen möchte. Sie habe ja dem Hofmarschallamt gegenüber die entsprechende Bitte geäußert. Als sie verwundert nachhakt, wird die Leitung durch die Verschwörer gestört, die nicht wollen, dass herauskommt, dass sie diesen Termin herbeigeführt haben. Angèle und ihr Personal freuen sich auf diese spontane und unerhörte Chance, berühmt zu werden und bereiten sich aufgeregt auf den Besuch des Zaren vor. Angèle und ihr Personal wird jetzt außer Gefecht gesetzt. Es klingelt, doch es ist nicht der Zar, sondern die Verschwörerbande: der Anführer und zwei falsche Angèles, die sich beim Besuch des Zaren an Stelle der echten setzen werden gefolgt von einem falschen Gehilfen und einem falschen Boy, die das Personal des Ateliers täuschend echt abbilden sollen und sich dafür einiger Kleidungsstücke des Boys und des Gehilfen bemächtigen. Entschlossen zum Attentat als Signal für die Befreiung ihres Landes und ihrer in des Zaren Gefängnissen schmachtenden Brüder legen die Verschwörer einen Schwur ab. Der Zar, ein kultivierter Gentleman, tritt ins Atelier ein. Sein Begleiter untersucht das Personal - also die Verschwörerbande -, schöpft jedoch keinen Verdacht. Die Verschwörer konfrontieren die entsetzte Angèle mit ihrem Plan: ein Geschoss in den fotografischen Apparat einzusetzen, um den Zaren, wenn er zur Aufnahme still sitzt, mit- Der Zar erklärt, dass er als normaler Mensch, nicht als Zar, fotografiert werden möchte. Er genießt die Muße, für eine kurze Zeit den pro- 20 Szenenführer DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN tokollarischen Pflichten entronnen zu sein. Die beiden falschen Angèles betreuen und verwirren ihn abwechselnd, so dass ihm nie klar wird, dass es sich um zwei Frauen handelt und nicht um die EINE Angèle. Der Zar blickt verträumt aus dem Fenster über die Dächer von Paris, betrachtet mit Interesse die zahlreichen Fotografien an den Wänden des Ateliers und ergeht sich in philosophischen Gedanken. Er zweifelt, als privater Mensch mit all diesen schönen Portraits standhalten zu können. Und er beginnt (die falsche) Angèle sinnlich zu begehren. Die falschen Angèles erschrecken über dieses Ansinnen und suchen nervös Ausflüchte. Zwischendurch gehen sie zum Schein auf seinen Wunsch ein, täuschen dann Herzrasen vor und intensivieren ihre sinnlichen Verführungskünste bis der Zar endlich ruhig sitzt. Die beiden falschen Angèles haben nichts Anderes im Sinn, als rasch zur Sache zu kommen: ihn ruhig auf den Sessel zu setzen - und dann abzudrücken. Doch der Zar hat es nicht eilig. Er sinniert: er möchte ein Portrait als der friedliche Mensch, der er in Wirklichkeit sei, und nicht als Herrscher in seiner Rolle als Kriegsführer. Aber kurz vor dem Moment des Abdrückens stürmt er Begleiter des Zaren herein und berichtet, dass ein Komplott entdeckt sei. Verdächtige Personen hielten sich hier auf. Man sei dabei, den Häuserblock zu umzingeln. Niemand dürfe das Haus verlassen. In zehn Minuten käme die Polizei. Dabei probiert er immer neue Sitzpositionen aus. Als er schließlich fast zur Fotografie bereit ist, hat er plötzlich eine neue Idee: er möchte zuerst seinerseits Angèle ablichten: sie sei doch ein viel lohnenderes Objekt als er selbst, dessen Fotos man in jedem Laden kaufen könne. Der Zar ist in keiner Weise erschüttert. Attentatsversuche seien ein normaler Sport, Attentäter sollten sich mal neue Methoden ausdenken, es langweile ihn. Er versucht, die falsche Angèle, die "vor Aufregung weiß wie Kreide" ist, zu beruhigen. Dabei schöpft er keinerlei Verdacht: "Hier bin ich sicher! 21 Szenenführer DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN Das Atelier ist ungefährlich." So werden eine Menge Kissen auf den Zaren gehäuft. Die Verschwörer lassen das echte Personal frei und fliehen über die Dächer. Die verbleibenden zehn Minuten will er für Liebe nützen. Seine Begierde auf die schönen falschen Angèles wächst mehr und mehr. Mit poetischer Rede versucht er sie gefügig zu machen und abzulenken von der Absicht, ihn zu fotografieren. Diese hingegen drängen darauf, erst zu fotografieren, dann würden sie sich ihm hingeben. So entspinnt sich ein hitziger Kampf, bei dem eine von beiden ihn zum Fotografieren in den Sessel zu drücken versucht - und er seinerseits sie in den Sessel drücken will. Die echte Angèle begreift geistesgegenwärtig, dass der Verdacht auf sie selbst fallen könnte, wenn man das Geschoss im fotografischen Apparat finde. So fasst sie den beherzten Entschluss, dieses noch schnell hochgehen zu lassen. Sie drückt ab. Der Knall ist im allgemeinen Getöse der anrückenden Polizei nicht zu hören. Der Zar kommt unter den Kissen hervor. Weich abgefedert, ist ihm weder etwas passiert, noch hat er von dem Schuss etwas mitbekommen. Er riecht aber den Pulvergeruch.Angèle gibt vor, es rieche nach Magnesium: eine fotografische Platte, die sie gerade ausprobiert habe. Sie wolle eine neue, bessere, in den Apparat einsetzen. Die zehn Minuten sind um, der Begleiter des Zaren tritt erneut ein und berichtet, die Spuren der Verschwörung führten direkt hierher ins Atelier. Es werde sogleich mit der Durchsuchung begonnen. Der Zar bedauert, dass nun offensichtlich das Ende seiner Freizeit gekommen ist: "Nun stirbt der Traum Paris"! Die falschen Angèles wissen, dass sie rasch durch Flucht ihre Haut retten müssen. Mit dem "Tango Angèle" tanzt eine von ihnen einen letzten verführerischen Tanz mit dem Zaren, um ihn einzulullen. Dann gibt sie vor, sich für ihn entkleiden zu wollen. Damit er diesen Moment nicht sehen soll, wolle sie ihn für einen Moment unter Kissen verbergen. Der Zar sieht die echte Angèle jetzt bei Tageslicht und wundert sich, dass sie seltsam verändert aussieht. Diese Empfindung bringt ihn zum Philosophieren, ob er selbst der Zar sei. Polizei und Offiziere kommen und stellen sich in Parade auf. Und jetzt wird der Zar fotografiert. 22 Modernes bei Spoliansky MODERNES BEI SPOLIANSKY Wo sollte denn besser für sie gesorgt werden als bei uns im Warenhaus? Hier ist doch alles da! "Es liegt in der Luft" kann als erster deutscher Versuch gewertet werden, ein Musical zu schreiben. Da aber seinerzeit dieser Begriff in Deutschland noch unbekannt war, bezeichneten die Künstler ihr Stück als Revue, und damit konnte jeder etwas anfangen. Margo Lion stand darin zusammen mit ihrer Freundin, der zwei Jahre jüngeren Marlene Dietrich, auf der Bühne. Sie sangen unter anderem das doppeldeutige Duett "Wenn die beste Freundin mit der besten Freundin". Mit dem Titelchanson wurde die "Neue Sachlichkeit" zum Modewort dieser Jahre. Globalisierung Unsere Hochzeitsreise machen wir durch sämtliche fremdländischen Abteilungen unseres Warenhauses: Japanlager, Chinaabteilung, Indienlager, russisches kommunistisches Kunstgewerbe... Profanisierung "Ich möchte für meine Kleine ein weißes neckisches Konfirmationskleidchen! Meine Kleine ist zwar noch nicht so weit, aber ich habe mir gedacht: weil gerade weiße Woche ist - lass ich sie mit einsegnen! Eingesegnet ist eingesegnet! Occasion ist Occasion!" Die hübschen Szenen führen uns so vieles vor Augen, was zur modernen Zeit gehört. 1928 gar nicht viel anders als 2014... Die Braut, sie tritt und sie tritt, alle Eltern und Verwandten treten hinten mit! Bis sie mit ihm getraut wird, dann tanzt man hinterher, und die holde Braut wird ganz langsam ordinär. Kommerzialisierung Diesseits, jenseits, halberwegen - Gottes Segen auf und ab! Es schwebt die Welt seit jeher schon zwischen Herren- und Damenkonfektion. Stühle, welche wackeln, Fackeln, die nicht fackeln! Fremde Wohnungsschilder, unmoderne Bilder, und das allerbeste: vom Coupon die Reste! Billig ohnegleichen! Die zum Kleid nie reichen und die enden müssen dann als Sofakissen! Nur zurückgesetzt muss es sein! Was machen denn unsere lieben abgegebenen Zwillinge? Wird auch gut und reichlich für sie gesorgt? der letzte Schrei Führen nur Neuestes! Nur neueste Elektroplatten des weltberühmten amerikanischen Chansonniers Jack Smith, der sogenannte flüsternde Bariton! Singt nicht, flüstert nur!...Modesache, meine Dame! Flüstern jetzt sehr modern! Alles heute sehr undeutlich! "Frag mich was" - will keiner wissen, Pingpong ist jetzt Mode! 23 Modernes bei Spoliansky Petersilie: Das Warenhaus ist ja so groß, dass man sich jahrzehntelang nicht trifft. Mannequin geworden! Peter: Chef geworden! Telefon. Durch die Luft geht alles drahtlos und die Luft wird schon ganz ratlos. Hört wie´s in den Lüften schwillt! Ferngespräch und Wagnerton! Es liegt in der Luft eine Sachlichkeit, es liegt in der Luft eine Stachlichkeit... Unverbindlichkeit der zwischenmenschlichen Beziehungen Motorik Karriere Abwärts - Aufwärts - Aufwärts - Abwärts ...alles wegen der Tschingdabumsdara und alles wegen der Herren- und Damenkonfektion! Sagt beispielsweise irgendwer zu wem: "Du kannst dich irgendwie darauf verlassen", so ist das irgendwo nicht angenehm. Zwar ist das ein Versprechen irgendwie, jedoch man hält es meistens irgendnie. Was hier aber auch alles liegenbleibt! Die Menschen sind doch sehr vergesslich geworden! - Das liegt in der Luft! Fotografiergesicht Bitte recht freundlich, bitte zu grinsen, rauf mit den Mienen! Hoch mit der Lippe, raus mit die Zähne! charakterloses Durcheinander sich etwas vormachen Damenkonfektion, Schreibwaren, Wirtschaftslager, Schlipse, Nippes, Leder, Bücher, Sport, Papier, Brautabteilung, Trauerwäsche.... Nur ein Tröpfchen von l´heure bleu und von mille fleurs ein Hauch! Mit chevalier d´orsay Dann noch etwas Himbeersaft vermischt mit Juchtenduftund etwas Autoluft, dann tüchtig schütteln und noch einmal rütteln und dann dreimal möglichst heiß aufkochen... Ich bilde mir ganz einfach ein - ich werd mal reich zum guten Schluss. Ich weiß - das kommt nicht so, ich weiß - das wird nie sein. Spaßgesellschaft Wir wollen furchtbar lustig und ganz schrecklich ausgelassen sein. Wenn der praktische Berliner sich aus alten Sofakissen neckische Kostüme macht...wenn die eleganten Damen nichts anziehn als ihren Namen, Juchhu dann ist Karneval! Technisierung Was liegt heut in der Luft bloß? Was ist heut mit der Luft los? Durch die Lüfte sausen schon Bilder, Radio, 24 Modernes bei Spoliansky Kitsch sexuelle Eigenarten Ich bin Nippes, du bist Nippes, ein Schrank, der ohne Nippes ist, das ist gar kein richt´ger Schrank! Amor: Wann schieß ich endlich mit dem Pfeil? Das macht mich ganz nervös! Wasserträgerin: Immer frag ich mich verstolen: wozu muss ich Wasser holen? Er: Oh doch, und ich kann dir diesen lieblichsten aller Wünsche nicht erfüllen! Ich nicht! Sie: Warum kannst du nicht!? Er: Ich kann und ich kann nicht. Sie: Bitte drücke dich noch deutlicher aus. Er: Ich kann überhaupt nicht! Soll ich noch deutlicher werden? Wellness O meine beste Freundin, o meine schöne Freundin, o meine treue Freundin, o meine süße Freundin! ...Früher gab´s noch Hausfreund, doch das schwand dahin. Heute statt des Hausfreunds gibt´s die Hausfreundin! ..ich pflege mich, ich fette mich, ich pudre mich, ich creme mich, ich föhne mich, ich dufte mich, ich rieche nur! Politisieren Die Rechtspartei kommt an die Reih, na, hat man das gesehn! Wie findst du das, das ist doch krass, und Wilhelm - na, nu schön! ...Ich sage nur i keine Spur - es will heut jeder leben! Na und Lenin, na lasst ihn ziehen! Na, dem hab ich´s gegeben! (Schaufensterpuppe:) Sie kann sich nicht brüsten, sie hat keine Brust, ein Leibchen ist Hülle des Leibes! Sie hat keine Hüften, sie hat keine Lust, dieser Restbestand eines Weibes. Ausrufe im Cartoonstil ...ist viel bill´ger und bequemer, Ping! zu empfehln für Funkteilnehmer, Pong! Ping - Pong - Päng! Dann schmeiß ihr´n Ball ins Gesicht! (Die Kleptomanen:) Wir haben einen kleinen Stich, wir stehlen wie die Raben! Trotzdem wir es ja eigentlich gar nicht nötig haben! Uns treibt nicht finanzielle Not, nein ein ganz anderer Grund! Wir tun´s aus sexueller Not! Aber sonst fühl´n wir uns gesund. Gesellschaftsspiele in der Familie Welch ein Spiel, das gar wie häuslich! Ist viel bill´ger und bequemer! Man kann´s mit Verwandten spielen! Das könn´ alle Tanten spielen! 25 Interpretationen “Zar“ SPIELERISCHE INTERPRETATIONEN ZUR WEILL-OPER 2/ tiefenpsychologische Deutung: die drei Phasen der Handlung sind wie drei Phasen der inneren Entwicklung einer Persönlichkeit: "Der Zar lässt sich photographieren"... Der Titel des Werkes kokettiert mit dem biblischen Gebote "Du sollst dir kein Bildnis machen!" - zuerst Unschuld: Angèle symbolisiert den intuitiven, reinen, kreativen Zustand des Ich. dann Bedrohung und Machtkampf: der Zar symbolisiert den reinen, naiven Zustand des Ich; die Verschwörer hingegen den bedrohten, kriegerischen Zustand: sie machen Gewalt, Unterdrückung, Schuld des Tyrannen bewusst, der Gegengewalt und List hervorruft. dann Verdrängung: der Konflikt wird nicht gelöst, sondern verdrängt. Die Schlusssituation läuft rasch, motorisch und wie neurotisch ab: ein scheinbar gesicherter Seelenzustand, der unter der Oberfläche und in Wirklichkeit einen gefährlichen, scharfen und bekannten Konflikt birgt. Das Opernlibretto ist geistreich und birgt viel Potential. Um das geneigte Publikum auch bei Lesen des Programmheftes zu unterhalten, habe ich mir dreizehn Deutungen unserer Geschichte ausgedacht. Sagt Ihnen das nicht zu, können Sie es getrost überlesen und die Inszenierung als harmlose Spieloper genießen! 1/ politische Deutung: Seht her! Auch der Zar ist ein seelisch vielschichtiges Wesen! Der Unterdrücker des Volkes und der einfühlsame, inspirierte Gentleman stehen konträr zueinander, spielen schizophren in gegensätzlichen Sphären. Soll man das Zarentum abschaffen, den Menschen hingegen leben lassen! Oder aber: Seid nicht so naiv zu glauben, der Tyrann sei gänzlich unsympathisch! Er mag ja nett sein, aber bringt ihn trotzdem um! 3/ sozialpsychologische Deutung: das Sein der Personen wird durch die gesellschaftliche Stellung bedingt: Angèle ist intuitiv im seelischen Gleichgewicht. Doch dann trifft sie plötzlich die Möglichkeit des Berühmtwerdens: "Und morgen wird mein Atelier gestürmt, ich werde gefeiert wie eine Königin!" Der Ehrgeiz des gesellschaftlichen Aufstiegs verän- Erschießt ihn endlich! 26 Interpretationen “Zar“ dert ihre Seele: heimliche zerstörerische Kräfte tauchen auf, eine FALSCHE Angèle. Umgekehrt der Zar: er möchte so gern seine hohe und mächtige Position abstreifen und auch die zerstörerischen Triebkräfte der Aufständischen ausblenden. "Ich will ein Bild von mir, das mich erinnert an einen Menschen, der ich bin. Ich werde es anseh´n, wenn ich über Krieg und Frieden bestimmen soll und werde fragen: Warum wollen das die Völker? Wäre ich Volk, mir wären grüne Felder und wimmelnde Herden lieber... Ich könnte keinen Menschen töten." Vergeblich. "Nun stirbt der Traum Paris. Eiserne Tore fallen zu, die mich verwahren. Kein Bummel mehr in Boulevards..." trügen. Das ist Komödie. Sie bleiben Photograph im Taumel noch." 5/ Deutung in Gesellschaftsmechanismen: Machtspiele, Rollenverhalten, Verführung, Verrat - ein geniales Bild der menschlichen Kommunikation: Ganz verschiedene Auffassungen der Wirklichkeit laufen nebeneinander her. Dem Zuschauer wird bewusst, in welchem Missverständnis sich die Beteiligten befinden. Der Zar: "Keine Furcht! Hier bin ich sicher. Das Atelier ist ungefährlich.." Dabei ist es eigentlich kein Missverständnis, denn schliesslich muss jeder seinen eigenen Überlebenskampf führen - und am Ende kommt ja auch jeder mit seinem Spiel durch; nur, dass die Verschwörer ihr Ziel nicht erreichen. 4/ sexualpsychologische Deutung: Mann und Frau bleiben sich fremd: beide haben ihr Ziel im Gegenüber, doch wie durch einen seltsamen Anti-Magnetismus verfehlen sie sich, finden sich nie. Die Frau ist für den Mann nicht zu greifen. Sie bleibt immer "Photographin", Spielerin, Beobachtende. Und sie splittet sich auf - ähnlich der Frau in der Oper "Hoffmanns Erzählungen" - in die echte und die falschen Angèles. 6/ religiöse Deutung: Gott schützt die Naiven: Wie in einer Art Anti-Magnetismus wird der Zar vor dem Anschlag bewahrt. Alle raffinierten Bemühungen der Verschwörer werden durch einen geheimen Zufall - in dem man Gottes Hand sehen kann - abgelenkt. auch: man soll Menschen nicht vergöttern. Das Photographieren am Ende der Oper schließlich ist ganz trivial... der Zar ist eben KEIN Gott! Der Zar: "Wir wollen uns lieben, Angèle!" Die falsche Angèle: "Ich will dir alles gewähren nach dem Bilde..." Der Zar: "Sie be- 27 Interpretationen “Zar“ 7/ modernistische Deutung: ein inspiriertes Bild der modernen Welt: Angèle (zum Boy) "Jetzt warst Du Zar, mein Boy. Nun bist Du wieder Boy, mein Zar." Der Zar: "Ich pflege meinen Launen zu gehorchen, denn wer befiehlt mir sonst? In jedem von uns will etwas niederknien, vor Gott, vor Launen, wie man´s nennen will." Der Zar: "Wie bezahlt man Fürsten, Madame? " Angèle: "Nach der Aufnahme, Monsieur, wenn Ihnen noch Zeit bleibt. " Der Zar: "Wir haben Zeit, Madame." Die falsche Angèle: "Endlich sitzen Sie so wie ich wünschte. " Der Zar: "Und halte nun still bis Sie mich wecken wie einen Toten. " Die falsche Angèle: "Das wird einem Gott nicht gelingen." Der Zar: "Doch einer Göttin!" emanzipierte Frauen, Unmöglichkeit der Berechnung, Vertauschung von Rollen, Ideal der Gleichheit unter Menschen, Offenheit, Helligkeit, Freiheit, Spontaneität, Un-Romantik, Rationalität, schlagfertige Konversation, triviale Öffentlichkeit. Der Zar: "Halt, Madame! Erlauben Sie, dass wir die Rollen tauschen...Vergessen Sie den Zaren, wie ich ihn vergaß. Monsieur macht eine Aufnahme von Madame und das im Augenblick." 8/ konstruktivistische Deutung: die Welt als technisches, verschachteltes Spielfeld: Intimes Atelier contra große Politik, Naivität contra Verschwörung, geistreiche Konversation contra Technik. Die Kommunikation ist verschachtelt und doppelbödig: Angèle: "Können Sie fotografieren?" Die Verschwörer: "Auf uns´re Art. Sehn Sie unsre Vorkehrungen. Von besonderer Art, doch vollen Erfolg versprechend." 10/ künstlerische Deutung: Angèle und der Zar sind beide geschützt vor Berechnung und Gefahr, da sie intuitiv und kunstsinnig sind: "Wie schön sind Sie, Angèle! Zwei schwarze Monde schwimmen Ihre Augen in Wogen Bluts, das diese Wangen färbt. Ich sah noch keine Frau in solchem Aufruhr." 11/ fatalistische Deutung: 9/ spielerische Deutung: alle aktive Bemühung führt ins Leere... alle Kommunikation als geistvolles Spiel: Schlag auf Schlag (Pingpong), geistreiche, doppelbödige Umdeutung jedes Satzes 28 Interpretationen “Zar“ 12/ philosophische Deutung: Angèle: "Halt! Wann hätte ich den Zaren zur Aufnahme eingeladen? Mit einem Brief und noch einem Brief, einer Flut von Briefen?" der Mensch ist in seiner wahren Identität nicht zu fassen: Das Groteske zieht sich durch viele Details unserer Handlung: ein Zar im privaten Fotoatelier in Paris, das Geschoss im Fotoapparat, Ahnungslosigkeit und Liebeswerben des Zaren gegenüber den Verschwörerinnen, das heile Schlussbild, und die Selbstwahrnehmung des Zaren: "Ein Bild (von mir): das können Sie in jedem Laden kaufen. En face und im Profil. Zivil, in Uniform. In Hut, mit Krone. Ich bin im Handel, doch Sie sind rar." Die Fotografie, die Abbildung, die Abstraktion vermag das wahre Leben nicht zu greifen. Der Zar bleibt unfotografierbar. Ist er kultivierter Gentleman oder brutaler Tyrann? Ist Angèle naiv-charmante Photographin oder raffinierte Verschwörerin? Der Zar: "Sind Sie den Angèle? - Jetzt bei Tageslicht.. - Wie das verändert! Bin ich denn der Zar?" "Man wird hier eindringen. Erst sind es zehn, dann zwanzig, dann wie Sand am Meer. Kann ich´s verhindern? Über alles soll ein Zar gebieten, nur nicht über sein Leben. Denn ich bin ein Prinzip." . 13/ existentialistische Deutung: unvermittelt dringt eine übermächtige Kraft in dein Leben ein. Sie wirkt grotesk, denn sie stellt deine bisherige Geborgenheit so unvermittelt und radikal in Frage wie ein Krokodil, das im scheinbar stillen Gewässer plötzlich mit seinen spitzen Zähnen auftaucht. 29 Porträts der Sänger Insu Hwang Katharina Wittmann Bariton, Titelpartie: ZAR Sopran, Partie: ANGÈLE Katharina Wittmann absolvierte die Berufsfachschule für Musik in Altötting und begann anschließend - von 2007 bis 2009 - ihr Grundstudium in Konzertgitarre an der Hochschule für Musik und Theater München bei Matthias Kläger.Ihr Hauptstudium in Konzertfach und Instrumentalpädagogik Gitarre setzte sie im Oktober 2009 bei Frau Prof. Maria-Isabell Siewers de Pazur am Mozarteum in Salzburg fort. Bereits im Sommer 2011 erhielt sie zum Abschluss ihres Gitarrenstudium die Bestnote 1,0 mit Auszeichnung und den akademischen Grad "Bachelor of Arts". Im Oktober 2011 begann sie ihr Masterstudium. Des weiteren studierte sie von 2008-2013 ebenfalls an der Universität Mozarteum in Salzburg Gesang bei Prof. Norbert Prasser und Prof. Kjellaug Tesaker. Im März 2013 schloss sie ihr Gesangstudium dort mit Auszeichnung ab. Im Sommer 2013 feierte sie ihr Operndebüt beim internationalen Opernfestival in Gut Immling in der Rolle der Annina in der Oper "La Traviata" (G. Verdi). Zahlreiche Operetten- und Liederabende sowie sakrale Konzerte bestritt sie bereits in Deutschland und Österreich. Seit Oktober 2013 setzt sie ihr Gesangstudium in Konzertgesang in der Klasse von Frau Prof. Fenna Kügel-Seifried an der Musikhochschule München fort. Insu Hwang wurde 1983 in Seoul geboren. Er studierte 2011-2013 an der Musikhochschule Karlsruhe Gesang (Prof. Donald Litaker) und legte die Masterprüfung mit Auszeichnung ab. 2002-2006 hatte er an der Yonsei-Universität Seoul studiert. Er war DAAD-Preis-Stipendiat 2011 und Brahmshausstipendiat 2012. 2011 sang er in Brüssel ein Gesangsrezital im Théatre de la Monnaie, in Karlsruhe das DAAD-Preisträgerkonzert sowie die Titelpartie in "Falstaff". 2012 spielte er den Direktor in "Les mamelles de Tirésias" von Francis Poulenc in Karlsruhe, den Ceprano in "Rigoletto" auf Burg Lindenfels. Mit den Hofer Symphonikern sang er eine Operngala in Erlangen (2012) und Neujahrskonzerte in Selb und Hof. In Seoul hatte er bereits den Grafen in "Nozze di Figaro" und den Guiglielmo in "Così fan tutte" gesungen. 2011 war er Finalist beim Königin ElizabethWettbewerb in Brüssel, 2013 gewann er den 3. Preis und den Mozart-Sonderpreis im Veronica-Dunne-Wettbewerb Dublin. Zuvor hatte er bereits in Korea zahlreiche Prese erhalten, so 2009 den Sonderpreis im Nanpa Wettbewerb, den 1. Preis im Vision Voice Wettbewerb, den 1. Preis im La Bella Wettbewerb, und 2010 den 2. Preis im Joongang Wettbewerb, jeweils in Seoul. 30 Porträts der Sänger Anna Semenow Elsa Kodeda Sopran - Partie: DIE FALSCHE ANGÈLE I Sopran - Partie: DIE FALSCHE ANGÈLE II Anna Semenow, geb. Malkenzon, wurde 1984 in Kaliningrad, Russland geboren. Dort bekam sie ihre 7jährige musikalische Grundausbildung an der Staatlichen Musikschule E. T. A. Hoffmann in Klavier und Gesang und war viele Jahre Solistin im Gesangsensemble "Melodie". Mit 17 Jahren begann sie ihr Studium an dem Staatlichen Konservatorium M. I. Glinka in Nizhniy Novgorod. Im Jahr 2005 kam sie nach Deutschland, um hier das neue Abschnitt ihres Lebens zu beginnen. Sie sang häufig in der Synagoge in Augsburg. Seit 2007 studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater München in der Gesangsklasse von der Prof. Fenna Kügel-Seifried. Sie studierte sowohl im Studiengang Konzertgesang als auch in Musiktheater. Sie hat in zahlreichen Konzerten in München und Augsburg gesungen und an Projekten und Workshops der Bayerischen Theaterakademie teilgenommen. Seit 2008 besucht sie die Interpretationsklasse für slawische und jüdische Vokalmusik von Hans-Christian Hauser und nimmt an seinen Produktionen ("Wie eine Lilie unter den Dornen", "Der Schlag ans Hoftor") und Konzerten teil. In der "Rose von Stambul" (Isny-Oper 2013) sang sie die Midili. 2013 macht sie ihre beide Hochschulabschlüsse. Elsa Kodeda studierte Gesang an der Musikhochschule in Kazan (Russland, Tatarstan) und schloss ihre Ausbildung im Fach Gesang und Vokalpädagogik mit Auszeichnung ab. Meisterkurse bei Galina Wischnewskaja, Karina Lisizian, Cheryl Studer, Susanne Kelling vervollständigen ihre Ausbildung. Sie ist Preisträgerin der internationalen und nationalen Gesangswettbewerbe in Moskau, Königsberg, Kazan (Liedwettbewerb "Romansiada" 2003, "Bernsteinnachtigall" 2004 u.a.). Nach der Gesangstudium sammelte sie Erfahrungen im Opernstudio im Permer Opernhaus und danach war sie im Sapaev-Opernhaus (Republik Mari El, Russland) engagiert, wo sie unter anderem als Angele (Graf von Luxemburg), Brigitta (Iolanta), Gräfin Ceprano (Rigoletto) zu erleben war. Oft trat sie mit Kazaner Philharmonie und dem Kammerorchester "La Primavera" auf. Seit 2009 lebt sie in Deutschland, gibt regelmäßig Liederabende und übernimmt solistische Partien in Oratorien und Messen. 31 Porträts der Sänger Mirjam Künstner Susanne Wesselsky Sopran, Partie: DER ANFÜHRER DER VERSCHWÖRER Mezzosopran, Partie: DER BOY / DER FALSCHE BOY 1971 Abschluss Oberstufe im Fach Violine. 1973-1980 Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Leipzig, bei Kammersängerin Prof. Eva Fleischer. 1980 Staatsexamen SoloSängerin und Pädagogin für Gesang. Während des Studiums Praktika an der Oper und der musikalischen Komödie, Leipzig. 19801986 Opernsängerin im Solo-Ensemble des Theaters der Altmark in Stendal (Kreis Magdeburg). Erhielt dort sechs Jahre lang alle Partien für Soubrette und später auch teilweise für Koloratursopran. 1987-1999 hauptberuflich Gesangspädagogin in Festeinstellung an der Musikschule "Sächsische Schweiz" (Pirna) Nebenberufliche Konzerttätigkeit in TVSendungen der Unterhaltungsmusik des DDR-Fernsehens sowie Konzerte gemeinsam mit Künstlern der Staatsoperette Dresden in Galaprogrammen. Seit 2000 freiberufliche Sängerin und Pädagogin für Gesang im Raum Allgäu/Bodensee. 2002 Gründung der privaten "Gesangsschule Susanne Wesselsky". Aktuelle Unterrichtsorte: Wangen, Kißlegg, Isny 2008 Gründung des "Klassik – Ensembles S. W." Mitglied im "Bundesverband der Deutschen Gesangspädagogen" Sie sang Partien in verschiedenen Produktionen der Isny-Oper, und bildete mit ihrer Gesangsschule mehrmals einen Opernchor, so in der Operette "Der Vogelhändler" 2009. Geboren 1957 in Heidberg, Bergisch Gladbach, aufgewachsen in Königstein (Sächsische Schweiz) Mirjam Künstner, Jahrgang 1994, wuchs in einem Musikerhaushalt auf und erlernte in jungen Jahren das Klavierund Fagottspiel. Von klein auf sang sie in verschiedenen Chören und begann früh, Gesangsunterricht zu nehmen. Seit Oktober 2013 studiert sie Gesang bei Prof. Christiane Iven an der Musikhochschule München. Noch vor Beginn ihres Gesangsstudiums tat sich Mirjam Künstner als junge Gesangssolistin mit Werken unterschiedlichster Stilrichtungen hervor und wirkte in renommierten Ensembles mit, wie z.B. dem Württembergischen Kammerchor unter Leitung von Dieter Kurz und dem Vokalensemble 15 unter Leitung von Albrecht Schmid. Des weiteren komponiert sie auch selbst und hat zudem bereits eine Chorleitungsausbildung abgeschlossen. 32 Porträts der Sänger Myoungcheol Jeon Hyung-hoon Lee Bass-Bariton, Partie: BEGLEITER DES ZAREN Tenor, Partie: DER GEHILFE / DER FALSCHE GEHILFE Hyung-hoon Lee, geboren 1980 in Südkorea, studierte von 2000 bis 2004 Gesang (Bachelor) an der Yon-Sei Universität in Seoul. Nach dem Grundwehrdienst setzte er sein Studium von 2006 bis 2013 an der Universität für Musik und Darstellende Kunst in Wien fort: Musikdramatische Darstellung bei Reto Nickler, Michael Temme und Christoph U. Meier (Masterstudium mit Auszeichnung bestanden), Lied und Oratorium bei KS Robert Holl, Gesangsunterricht bei Gehard Kahry, Anton Scharinge. Er hat folgende Opernpartien gesungen: 2002 Benoit/Alcindoro in La Boheme - K.B.S. Hall in Seoul, 2003 Sprecher/Priester in Die Zauberflöte - Nationaltheater in Seoul und Leporello in Don Giovanni - Yoonjooyoung Hall in Seoul. 2006 Colline in La Bohème - Probebühne an der Universität Wien 2007 Publio in La clemenza di Tito - Schlosstheater in Wien. 2011 Ariodate in Xerxes Studiobühne an der Universität Wien. 2012 Re di Scozia in Ariodante - Schlosstheater in Wien. 2012 Colline in La Bohème - KaiserSaal in Wien und Osmin in Die Entführung aus dem Serail - Schlossfestspiele Sondershausen in Deutschland. 2013 Daland in Der Fliegende Holländer - Orchesterstudio an der Universität Wien. Der koreanische Tenor wurde 1980 geboren und studierte von 2000 bis 2008 Gesang (Bachelor) an der Baek-Seok Universität, Cheonan, dann 2011-2013 an der Hochschule für Kirchenmusik Heidelberg. Er besuchte einen Meisterkurs bei Prof. Monika Moldenhauer in Bremen sowie die 4. Deutsche Liedakademie für Liedduo in Trossingen. 2006-2008 bekam er ein Stipendium an der Baek-Seok Universität. 2012 erhielt er einen Anerkennungspreis beim Inge-Pittler Gesangswettbewerb. 2007 sang er die Hauptrolle im Musical "Happy Christmas" von Ji-Hun Park in Seoul sowie Konzerte in der Baekseok-Art-Halle Cheoan und in der Seoul-Arts-Konzerthalle Seoul. 2011-2013 sang er in verschiedenen Kirchenkonzerten (Bach, Mozart) in Heidelberg, Mannheim und Wieblingen sowie ein Recital im Theodor-Fliedner-Haus Mannheim. 33 Porträts der Sänger Han-Bo Jeon Tenor, Tenorsolist im Festivalkonzert 2003 in "Gianni Schicchi" den Rinuccio und in "Jolante" den Grafen Vaudemont. An Oktober 2003 sang er den Duca in "Rigoletto" im Theaterzelt "Das Schloss" München. 2004 war er Graf Tormes in Schuberts "Freunde von Salamanca" am Stadttheater Bologna. Seit 2003 ist er Mitglied der Konzertreihe "Kulturgipfel" "Außergewöhnliche Konzerte an besonderen Orten". Mit den Frankfurter Sinfonikern ging er dabei auf Tournee durch Bayern, Hessen, NordrheinWestfalen. 2013 sang er in einer Verdi-Gala in der Allerheiligenhofkirche München große Verdi-Arien, 2014 wirkte er bei einer J.Strauß-Gala, einer Verdi-Nacht und einer Italienischen Nacht mit. Seit der Spielzeit 2005/06 ist er Mitglied der Oper Nürnberg. wurde 1972 in Seoul geboren und studierte bei In-Soo Park Gesang an der Staatlichen Universität seiner Heimatstadt. Von 1999 bis 2001 setzte er sein Studium bei Roland Hermann an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karlsruhe fort, und studierte ab Oktober 2001 dann im Aufbaustudium bei Maria de FrancescaCavazza an der Hochschule für Musik und Theater München. In Seoul wirkte er bei mehreren Konzerten mit, so in Beethovens 9. Symphonie. In Karlsruhe bzw. Mannheim sang er Bachs Weihnachtsoratorium, Brahms´ Zigeunerlieder und Schuberts "Die schöne Müllerin". 2001 wirkte er in einer Konzerttournee nach Brasilien mit. Bei der Bayerischen Theaterakademie sang er 2002 und 2003 im Prinzregententheater München Mozarts Rollen Don Ottavio und Tamino sowie in "Beatrice und Benedict" den Benedict. Für das Isny Opernfestival sang er 2002 in Purcells "The Fairy Queen" den Falken und den Hirten Coridon, 34 Porträts der Mitarbeiter Roman Wolski Diana Leist Kostüme Bühnenbild Diana Leist, aufgewachsen in Wangen im Allgäu, machte zunächst eine Ausbildung zur Industriekauffrau bei Hymer Leichtmetallbau .1989 ging sie in die USA 1990-1994 Fashion/Costume Design Studium, mit Auszeichnung abgeschlossen. 1993-1994 Certificate Program CDCollege in Los Angeles, danach 6 Monate Praktikum im Image Design Studio D. Weiss in Los Angeles, Thema: Image und Modeberatung. Aufträge für Design (Freelancing) in Los Angeles und San Francisco. Schon während des Studiums Assistenzen und eigene Arbeiten bei diversen Theater- und MusicCompanies im Kostümebildnern in LA. 1996-99 Assistant/ Executive Director für das Bear Valley Music Festival, (zweiwöchige Konzertreihe mit Inszenierungen wie z.B. “Die Fledermaus“, “Der Barbier von Sevilla“). Seit 1998 beschäftigt sie sich mit SchmuckDesign, "Certification Programm" auf der Revere Acadamy of Jewelry Arts, San Francisco - 2000/2003. Im Jahr 2000 ebenso Ausbildung zum PMC Instructor (Precious Metal Clay), 2000-2006 eigene Schmuckkollektion in hochwertigen Boutiquen undGalerien verkauft, 2006-2008 eigenes Schmuckgeschäft in Tahoe City. 2008 kehrte sie nach Wangen im Allgäu zurück. Sie war Kostümbildnerin für die Opernbühne BWA (2010-2014 Die Zauberflöte, Die Lustige Witwe, Der Freischütz) und Roman Wolski, geboren 1950 in Wangen, 1972 Ausbildung zum Schauwerbegestalter bei der Firma Orion Ravensburg. 1972-1978 Schauwerbegestalter im Bekleidungshaus Bredl Ravensburg. 1979 Volontär, Kirchenmaler und Restaurator bei Josef Schugg, Kimratshofen / Allgäu. 1980-1990 Schauwerbegestaltung, Entwurf, Interieurdesign und Modellbau. 1991-2009 Entwurf, Computer Design Planung, Domicil Möbel GmbH Weingarten / Lindau Modellbau und Bauleitung, Deuter GmbH Augsburg Entwurf, Interieur und Messe. Er schuf das Bühnenbild für "Die Rose von Stambul" (Isny-Oper 2013) Seit 2010 an der Freien Schule Allgäu, Wangen. ------2011 für das Musical "Der Himmel über dem Bodensee" zur 200 Jahrfeier in Friedrichshafen. Sie schuf die Kostüme für die Produktionen des Isny Opernfestivals 2010-2013 (Hippolyte et Aricie, Das schlaue Füchslein, Roméo et Juliette, Kafka-Projekt Der Schlag ans Hoftor, Die Rose von Stambul) "Ein Leben ohne Design und kreatives Schaffen kann ich mir gar nicht vorstellen, das ist meine große Leidenschaft!", sagt Diana Leist. 35 Hans-Christian Hauser Künstlerische und musikalische Gesamtkonzeption und Leitung HANS-CHRISTIAN HAUSER München: 2006 Strawinskys "DIE NACHTIGALL", 2007 Ullmanns "DER KAISER VON ATLANTIS", 2008 "WIE EINE LILIE UNTER DORNEN..." Szenen über Frauengestalten zu Musik jüdischer Komponisten; dann seine eigenen Kompositionen "NOUS SAUTERONS JUSQU´A LA LUNE" - musikalisch-szenische Collage über Bella und Marc Chagall (jüdische Kulturtage München 2009), "PLÖTZLICHES HERZ" - Szenen zu Gedichten des israelischen Dichters Dan Pagis (zum 27. Januar 2011) sowie "DER SCHLAG ANS HOFTOR" - Szenen zu 17 kurzen Erzählu gen Franz Kafkas (2013, auch im Wilhelma-Theater Stuttgart). Künstlerische Leitung des Isny Opernfestivals: jährlich eine Opernproduktion vor historischer Kulisse, flankiert von Konzerten. Regelmäßige Aufführungen in München (Allerheiligenhofkirche, Cuvilliéstheater) und in Stuttgart (Wilhelma-Theater). Viele Male Gastdozent in China, Konzerte als Dirigent und Gesangsbegleiter, Jurymitglied im Internationalen Wettbewerb Ningbo. 2011 inszenierte er ein szenisches Projekt mit Studenten der Pädagogischen Universität Peking: seine eigenen Vertonungen von 13 alten chinesischen anekdotischen Kurzgeschichten ("DER KÖNIG VON CHU SCHLÄGT DIE TROMMEL") Weitere Auslandsengagements in San Francisco ("Ariadne auf Naxos"-Opernprojekt), Rumänien (Philharmonie Arad) und Erbil im irakischen Kurdistan. Als Organist gestaltet er Orgelkonzerte (z.B. Milleniumskirche und Dom Temesvar, Basilika Weingarten) und zahlreiche Gottesdienste mit feinem fantasievollem Spiel. in Stuttgart geboren, in Isny im Allgäu aufgewachsen, an der Hochschulefür Musik und Theater München ausgebildet. Künstlerischer Einfluss durch Bärbel HerzogWerner (pianistisches Klavierspiel), Siegfried Vogel (sächsische Orgel- und Kirchenmusiktradition), Erik Werba (Liedgestaltung), Andrej Kucharsky (slawische Oper und Lied), Reri Grist (deutsches und italienisches Repertoire), Marshall Raynor (Schauspiel und Inszenieren) sowie Kantorin Roslyn Barak (jüdisches Gesangsrepertoire). Beschäftigung mit verschiedensten Fremdsprachen, wie Ivrith, Chinesisch, Russisch, Italienisch, Französisch. Langjährig Dozent an der Hochschule für Musik und Theater München. 2003 übernahm er die Interpretationsklasse für Slawische Vokalmusik für Sänger und Pianisten und erweiterte sie um den Bereich Jüdische Vokalmusik. Zahlreiche Konzerte mit Studenten dieser Klasse, Rundfunkaufnahmen für den Bayerischen Rundfunk, Kooperation mit den jüdischen Kulturtagen Hannover und München, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und der Janusz-Korczak -Gesellschaft, Auftritt bei den jüdischen Kulturwochen Stuttgart. Fein stilisierte Inszenierungen für die Reaktorhalle und den Carl-Orff-Saal im Gasteig 36 Biographie Marcellus Schiffer Textdichter von “Es liegt in der Luft“ Kabarettautor, Grafiker, Maler, Chansontexter und Librettist * 20. Juni 1892 in Berlin; † 24. August 1932 ebenda Marcellus Schiffer (eigentlich Otto Schiffer) wurde 1892 als Sohn eines jüdischen Holzhändlers in Berlin geboren. Nach seinem Abitur absolvierte er bei Emil Orlik eine Ausbildung zum Maler, Illustrator und Grafiker. Bald musste er jedoch erkennen, dass seine eigentliche Begabung auf einem anderen Gebiet lag: dem Schreiben von persiflierenden Texten. In den frühen 1920er Jahren lernte Schiffer in seiner Heimatstadt die Französin Margo Lion kennen, die nach Berlin gekommen war, um dort eine russische Ballettschule zu besuchen. Weil Schiffer seine Freundin für krankhaft eifersüchtig hielt, glaubte er, sie damit kurieren zu können, dass er sie zu Auftritten in Kabaretts überredete. Er entwickelte eine in Berlin neue Form der literarischen Revue und arbeitete von 1922 bis 1925 in den Kabaretten "Wilde Bühne", "Rampe", "Tütü", "Größenwahn" und "Katakombe". Im November 1923 gab sie ihr Debüt mit dem von Schiffer verfassten Chanson "Die Linie der Mode". Im Jahr 1928 heirateten sie. Für Schiffer wegweisend war auch seine Bekanntschaft mit Mischa Spoliansky. Zusammen kreierten die beiden neue Formen eines geistreichen Musiktheaters, das sowohl Elemente des Kabaretts als auch solche der Revue beinhalteten, so in "Rufen Sie Herrn Plim". Gleich mit ihrem ersten Stück "Es liegt in der Luft" gelang ihnen 1928 der Durchbruch. Fortan war Schiffer gefragter Verfasser von Couplets im Deutschland der Weimarer Republik. Als fruchtbar gestaltete sich auch Schiffers Bekanntschaft mit dem Komponisten Paul Hindemith. Aus dieser Verbindung entstand 1929 die Oper "Neues vom Tage". Zwei Jahre zuvor hatte er für Hindemith den Text zu dessen Kurzoper "Hin und zurück" geschrieben. Marcellus Schiffer schrieb zudem für Friedrich Hollaender ("Hetärengespräche", "Was Sie wollen", "Hin und zurück", "Der rote Faden"), Rudolf Nelson ("Quick"), Werner Richard Heymann und Allan Gray. Am 24. August 1932 setzte er, der "stets über seine ewige und tödliche Langeweile geklagt hatte", seinem Leben mit einer Überdosis Schlaftabletten selbst ein Ende. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße im Berliner Ortsteil Westend. 37 Biographie Mischa Spoliansky Komponist von “Es liegt in der Luft“ Komponist, Arrangeur, Dirigent, Pianist, Sänger (Revue, Filmmusik) (* 28. Dezember 1898 in Białystok; † 28. Juni 1985 in London) Misha Spoliansky wurde als Kind einer musikalisch vielseitigen Familie geboren. Der Vater war Opernsänger, seine Schwester Konzertpianistin, sein Bruder Cellist. Furcht vor Pogromen und die Engagements des Vaters zwangen die Familie zu häufigem Ortswechsel. Nach der Geburt Mischas zog die Familie nach Warschau, später nach Kalisz. Nach dem frühen Tod der Mutter übersiedelte der Fünfjährige mit seinem Vater 1903 nach Dresden, wo er seine früh begonnene musikalische Erziehung (Klavier, Geige und Cello) fortsetzte. Im Alter von zehn Jahren trat Mischa, inzwischen Vollwaise, erstmals öffentlich auf. Er zog zu Verwandten nach Königsberg, musste aber bereits 1914 infolge des Kriegsausbruchs nach Berlin fliehen, wo sein Bruder als Cellist arbeitete und seine Schwester bei Artur Schnabel studierte. Spoliansky war in Kaffeehäusern als Pianist tätig, um sein Musikstudium am Stern'schen Konservatorium zu finanzieren. Seine ersten Kompositionen wurden vom UFA-Filmtheaterorchester in der Friedrichstraße gespielt.Zudem wirkte er als Komponist und Pianist in einem russischen Emigrantenkabarett mit. Dort hörten ihn Friedrich Hollaender und Werner Richard Heymann und luden ihn ein, für das literarische Kabarett "Schall und Rauch" im Keller des Großen Schauspielhauses zu komponieren und zu spielen, das Max Reinhardt 1919 gegründet hatte. Ein Jahr später wechselte er zur "Wilden Bühne". Er vertonte Texte von Kurt Tucholsky, Klabund, Joachim Ringelnatz und begleitete Stars wie Gussy Holl, Paul O’Montis, Rosa Valetti und Trude Hesterberg am Klavier. 1922 lernte er den Dichter Marcellus Schiffer kennen, mit dem er bis zu dessen frühen Tod 1932 eng zusammenarbeitete, sowie die Diseuse Margo Lion - und er heiratete die Tänzerin Elsbeth (Eddy) Reinwald. 1924 wechselte er zum Kabarett "Tü-Tü" und fungierte als musikalischer Leiter der Münchener "Bonbonniere". Daneben spielte er Geige in Giuseppe Becces Stummfilmorchester und betätigte sich als Pianist in verschiedenen (auch Jazz-) Orchestern. Bereits 1925 war er als Komponist, Sänger, Arrangeur, Orchesterleiter und Pianist an zahlreichen Schallplattenproduktionen beteiligt. 1926 begleitete er Richard Tauber bei Schuberts "Winterreise". Schon seine ersten Kompositionen fanden starke Beachtung, darunter der Morphium-Walzer, den die skandalumwitterte Nackttänzerin Anita Berber auf der Bühne darbot. Das Lila Lied, das er 1921 unter dem Pseudonym Arno Billing zu dem Text "Wir sind nun einmal 38 Biographie Mischa Spoliansky anders als die andern" schrieb, avancierte in Berliner Homosexuellen-Kreisen zu einer bekenntnishaften Hymne des "dritten Geschlechts", ähnlich wie später sein Kabarett-Schlager von der Hausfreundin ("Wenn die beste Freundin"). Seinen ersten Theatererfolg hatte er 1925 mit der Schauspielmusik für Reinhardts Inszenierung des Maugham-Stücks "Victoria", die fünf Jahre später noch einmal zu einem der Höhepunkte der Salzburger Festspiele wurde. In seiner Revue "Es liegt in der Luft" trat 1928 Marlene Dietrich auf. Mit dem Titelchanson wurde die "Neue Sachlichkeit" zum Modewort dieser Jahre. Ein Jahr später wurde Marlene Dietrich in Spolianskys Revue "Zwei Krawatten" (Text von Georg Kaiser) von Josef von Sternberg entdeckt, der die Hauptdarstellerin für den "Blauen Engel" suchte. Es folgten 1930 "Wie werde ich reich und glücklich?", 1931 "Alles Schwindel", 1932 "Rufen Sie Herrn Plim" und "Das Haus dazwischen", 1933 "100 Meter Glück". Bei den Filmmusiken, die er ab 1931 schrieb, gelang es ihm, eine sensible, die Handlung stützende Musikuntermalung mit erfolgreichen Filmschlagern zu verkoppeln, die sich bald verselbständigten. 1933 emigrierte Spoliansky über Wien nach London, wo er in kurzer Zeit zu einem der maßgeblichen Filmkomponisten avancierte und Musik zu mehr als 50 Spielfilmen komponierte. Die rasche Einbürgerung als britischer Staatsangehöriger gelang nicht zuletzt dank des Schlagers "Heute Nacht oder nie" aus dem Film "Das Lied einer Nacht" (1932), der Spoliansky Weltruhm verschaffte. Während des II. Weltkrieges schrieb er Chansons für das Londoner Exil-Kabarett - so das antifaschistische Lied vom Stacheldraht - und arbeitete für den deutschsprachigen Dienst der BBC in London. In den 1950er und 1969er Jahren gab es noch einmal zwei Uraufführungen "Katharina Knie" nach Carl Zuckmayer und "Wie lernt man Liebe" nach Richard Brinsley Sheridan. Er starb 1985 in London. 39 Biographie Georg Kaiser Textdichter von “Der Zar lässt sich photographieren“ erfolgreichster Dramatiker der expressionistischen Generation. (* 25. November 1878 in Magdeburg; † 4. Juni 1945 in Ascona) Friedrich Carl Georg Kaiser wurde als fünfter von sechs Söhnen eines Kaufmanns geboren. Er besuchte das Pädagogium des Magdeburger Klosters. Nach der Mittleren Reife nahm er eine Lehre in einer Buchhandlung und einem Ex- und Import-Geschäft auf, brach diese jedoch ab. Von 1898 bis 1901 arbeitete er für die AEG in Buenos Aires. Zurückgekehrt nach Deutschland lebte er bei verschiedenen Familienmitgliedern, nachdem er mehrere Monate in einer Nervenklinik in Berlin verbracht hatte. 1908 heiratete er Margarethe Habenicht, eine vermögende Kaufmannstochter. Nun finanziell unabhängig, ließ er sich in Seeheim an der Bergstraße nieder. Künstlerisch war Kaiser in dieser Zeit sehr aktiv, ohne jedoch öffentliche Anerkennung zu finden. Wegen fehlender Einkünfte verlor er bald wieder die finanzielle Unabhängigkeit. Schulden führten 1921 zu einer Verurteilung wegen Unterschlagung. Der Gustav-Kiepenheuer-Verlag übernahm 1921 für Kaiser eine Bürgschaft und ermöglichte ihm so ein Wohnen in Grünheide (Mark) bei Berlin. Er bestimmte dann die Berliner Kulturszene maßgeblich mit, unterhielt Kontakte zu Ernst Toller, Kurt Weill, Lotte Lenya und Bertolt Brecht und war zwischen 1921 und 1933 der meistgespielte Dramatiker in Deutschland. Seine Stücke wurden darüber hinaus unter anderem auch in New York, London und Rom aufgeführt. Seit 1903 schrieb er Dramen. 1912 entstand sein erstes gesellschaftskritisches Werk "Von morgens bis mitternachts", das 1920 auch verfilmt wurde. Hier zeigte er den im Selbstmord endenden Helden als Vorbild auf.Mit seinem 1917 in Frankfurt am Main aufgeführten Drama "Die Bürger von Calais" (1912/13) erringt er einen ersten großen Erfolg. Es geht darin um die moralische Haltung, "den Hass ... durch Menschenliebe und stellvertretendes Opfer zu überwinden". Am 18. Februar 1933 wurde sein Stück "Der Silbersee" an drei deutschen Bühnen Erfurt, Magdeburg und Leipzig uraufgeführt. Alle drei Inszenierungen mussten wegen Protestdemonstrationen und Boykottdrohungen abgesetzt werden, die Intendanten der Theater wurden in der Folge im Frühjahr entlassen. Kein Stück Kaisers wurde danach noch in Deutschland gespielt. Obwohl Kaiser noch am 22. März 1933 eine Loyalitätserklärung der Abteilung Dichtung innerhalb der Preußischen Akademie der Künste unterzeichnet hatte, wurde er am 5. Mai 1933 ausgeschlossen. Seine Werke wurden ein Opfer der Bücherverbrennung vom 10. Mai 1933. 40 Biographie Georg Kaiser Trotzdem versuchte er noch in Deutschland zu bleiben. Er schloss sich Widerstandskreisen an und verfasste Flugblätter. Erst kurz vor einer Gestapo-Hausdurchsuchung flüchtete er 1938 nach Amsterdam, wobei seine Frau und Kinder in Deutschland blieben. Gemeinsam mit Maria von Mühlfeld und der gemeinsamen Tochter Olivia ging er 1938 in die Schweiz ins Exil. Dank reicher Unterstützer musste nicht im Emigrantenlager leben wie seine meisten Freunde. 1940 wurde am Zürcher Schauspielhaus sein von der Zensur genehmigtes Stück "Der Soldat Tanaka" uraufgeführt, dann aber auf Druck des japanischen Gesandten in Bern vom Spielplan abgesetzt, da es den japanischen Militarismus entlarvte. Kaiser war darüber äußerst verbittert. Die deutsche Erstaufführung fand nach seinem Tod am 13. Februar 1946 im Berliner Hebbel-Theater statt. Als mittelloser vergessener Emigrant hielt er sich seit November 1944 auf dem Monte Verità in Ascona auf, starb dort am 4. Juni 1945 an einer Embolie. Am selben Tage brachte sein Freund und Bevollmächtigter Julius Marx in Zürich einen Vertrag mit dem ArtemisVerlag zustande, der Kaiser finanziell absichern sollte. Beigesetzt wurde er auf dem Friedhof von Morcote. Die zentrale Idee seiner Stücke ist der "neue Mensch", der durch sein Opfer die Hoffnung auf eine bessere Welt eröffnet. In "Der Bürger von Calais" ,"Gas" und "Die Koralle" erwächst der Konflikt aus dem tödlichen Zusammenprall von Mensch und Technik. In diesen Stücken, deren übersteigerte Rhetorik beispielhaft für den Expressionismus steht, agieren typisierte, zum Teil namenlose Figuren in düsteren Szenerien. In den späteren Stücken ("das Floß der Medusa") haben die Figuren stärker individuelle Züge. Der produktive Dramatiker schuf insgesamt 60 Dramen, darunter auch zahlreiche satirische Gesellschaftskomödien, wie "Der Zar lässt sich fotografieren" (1928). Er war einer der Ersten, der Film- und Geräuscheffekte für die Bühne nutzte. Sein letztes Werk war eine mythologische Trilogie von Versdramen, "Zweimal Amphitryon", "Pygmalion", und "Bellerophon". 41 Biographie Kurt Weill Komponist von “Der Zar lässt sich photographieren“ (* 2. März 1900 in Dessau; † 3. April 1950 in New York) Kurt Julian Weill entstammte einem jüdischen Elternhaus. Sein Vater Albert Weill kam aus Kippenheim, einer einstmals blühenden jüdischen Landgemeinde in Baden. Er war Kantor der jüdischen Gemeinde in Dessau, später auch in Eichstetten am Kaiserstuhl. Im Alter von fünf Jahren begann Kurt Weill mit dem Klavierspiel, bereits im jugendlichen Alter entstanden erste Kompositionen. Noch nicht 18 Jahre, begleitete er bereits eine Dessauer Opernsängerin am Klavier bei Liederabenden, wobei er auch erste eigenen Lieder zum Besten gab. 1918 begann er mit dem Studium an der Hochschule für Musik in Berlin. 1920 folgte dann ein Engagement als Kapellmeister am Stadttheater Lüdenscheid. Maßgebend für sein späteres Schaffen, insbesondere seine Opernästhetik, wurde die Zeit als Schüler Ferruccio Busonis. In seinen frühen Opernprojekten ab 1925 nutzte Weill Libretti von Georg Kaiser und Yvan Goll. 1927 begann er, mit Bertolt Brecht zusammenzuarbeiten, woraus 1928 "Die Dreigroschenoper" entstand. Kurt Weill war seit 1926 mit der Schauspielerin und Chansonsängerin Lotte Lenya verheiratet, einer Interpretin und Protagonistin seiner Werke. Anfang 1933 reichte Lenya in Charlottenburg die Scheidung ein. Die Gründe dafür dürften einerseits in einer Affaire zwischen ihr und dem Tenor Otto Pasetti liegen. Zudem zeichnete sich bereits für Kurt Weill die Flucht aus Deutschland ab. Die Scheidung ermöglichte Lenya, Weills Besitztümer wenigstens teilweise vor der Konfiszierung durch die Nazis zu retten. Im Mai fielen seine Werke der Bücherverbrennung zum Opfer. Weill floh nach Paris, wo er im Auftrag für das Théâtre des Champs-Élysées ein Ballett mit Gesang ("Die sieben Todsünden", Text Bertolt Brecht) komponierte und seine zweite Symphonie vollendete. Im September 1935 verließen Weill und Lenya gemeinsam von Cherbourg aus Europa. Auf der "Majestic" erreichten sie New York. Im Januar 1937 heirateten sie in Westchester County bei New York City erneut. Ein Hauptwerk der frühen Exilzeit ist "Der Weg der Verheißung" bzw. "The Eternal Road", ein Bibelspiel, das die Geschichte des jüdischen Volkes darstellt. In den 1940er Jahren hatte Weill großen Erfolg am Broadway mit verschiedenen Musicals und erhielt 1943 die amerikanische Staatsbürgerschaft. Im selben Jahr wurde "We will never die", ein Werk über die Shoah, uraufgeführt. Bemerkenswerte Werke aus seiner letzter Schaffensperiode sind die "amerikanische Oper" "Street Scene", die eine Synthese zwischen europäischer Oper und amerikanischem Musical darstellt, und die "musikalische Tragödie" "Lost in the Stars", die die südafrikanische Apartheid thematisiert und mit afrikanisierenden Stilmitteln arbeitet. 42 Biographie Kurt Weill Im Februar 1950 begann Weill an den Arbeiten zu einem Musical nach Mark Twains Huckleberry Finn, erkrankte dann im März schwer und starb in New York am 3. April an den Folgen eines Herzinfarkts. Am 5. April wurde er im Mount Respose Cemetery in Haverstraw beigesetzt. Das schlichte Begräbniszeremoniell bestand aus einem kurzen Nachruf von Maxwell Anderson. Darin kam eine Passage aus "Lost in the Stars" vor, die man als Inschrift für Weills Grabstein auswählte: A bird of passage out of night Flies in at a lighted door, Flies through and on in its darkened flight And then is seen no more. This is the life of men on earth Out of darkness we come at birth Into a lamp-lit room, and then Go forward into dark again. 43 der frühe Weill DER FRÜHE WEILL Als Inspirationsquelle für sein Schaffen identifizierte Kurt Weill schon früh den literarischen Text. "Eine Dichtung brauche ich, um meine Phantasie in Schwung zu bringen; meine Phantasie ist kein Vogel, sondern ein Flugzeug". Weills Musiksprache entwickelte sich zunächst aus der deutschen Tradition heraus, wobei sich die Wurzeln seiner melodischen Begabung auch in der jüdischen Liturgie vermuten lassen. Die Jugendwerke zeigten Einflüsse Pfitzners und Richard Strauss´. In den Jahren 1918 bis 1920 wurde das Vokabular zunehmend komplexer, Einflüsse von Mahler, Reger, Schreker und Schönberg führten zu Chromatik und stark erweiterter Tonalität. Angeregt durch Busoni erkundete Weill Bereiche jenseits der deutschsprachigen Hemisphäre und begann, Formen und Satzbild durchsichtiger zu gestalten. Damit orientierte er sich an Ideen der "jungen Klassizität", die sich nicht als Variante eines Neoklassizismus (etwas im Sinne Stravinskijs), sondern als zeitloser Gegenpol zu manieristischen Strömungen verstand. Er grenzte sich damit von der Spätromantik ab, deren Subjektivität und Klangrausch ("Dickflüssigkeit Wagnerscher Partituren") er wie viele seiner Generation als überholt ansah. Erkennbar wird diese Ästhetik im Liederzyklus "Frauentanz", den Weill in Anschluss an die Frankfurter Kammermusiktage von 1923 komponierte, wo er Stravinskijs "Histoire du Soldat" und Schönbergs "Buch der hängenden Gärten" kennengelernt hatte. Instrumentalbehandlung und häufige Taktwechsel erinnern an Stravinskij, während die Wahl der Gattung durch Schönberg beeinflusst sein könnte. Weills Vertonung ist frei von romantischer bzw. expressionistischer Textausdeutung. Sie wirkt durchsichtig und zugänglich. Die stark chromatisch geführte Singstimme bewegt sich über einer diatonischen Begleitung, in der ein unterschwelliger Tanzcharakter spürbar ist. Die kurzen erotischen Texte erscheinen in einer eigenartig unbekümmerten Heiterkeit. Die in den Kompositionen der Jahre 1921 bis 1924 gewonnenen Erfahrungen gipfeln 1925 in dem Operneinakter "Der Protagonist", wo Weill zu einem völlig eigenständigen Resultat gelangte. Die distanzierte Präsentation der von Georg Kaiser expressionistisch angelegten Figuren trug bereits Züge der neuen Sachlichkeit, die die Handlung eher episch als dramatisch erscheinen ließ. 44 der frühe Weill KURT WEILL UND DER JAZZ Kurt Weill suchte mehr und mehr die Verbindung mit populären Idiomen. War "Der Protagonist" noch atonal und musikalisch kompliziert gewesen, fand er schon im gleichen Jahr in der Kantate "Der neue Orpheus" und im Einakter "Royal Palace" zu größerer Einfachheit und Eingängigkeit. Er verwendete zum ersten Mal Jazzelemente und Modetänze, vor allem den Tango. Im März 1926 legte er ein Bekenntnis zur Tanzmusik ab. Sie gehöre zu den wenigen Dingen, die den Großstadtmenschen über den Alltag hinweg zu heben vermögen. Vor allem der Jazz biete die Chance, sich vom musikalischen Allgemeinstil zu einem allgemeinverständlichen musikalischen Zeitstil zu entwickeln. "Der Rhythmus unserer Zeit ist der Jazz. Die Amerikanisierung unseres ganzen äußeren Lebens, die sich langsam aber sicher vollzieht, findet hier ihren merkwürdigsten Niederschlag. Die Tanzmusik gibt ja nicht - wie die Kunstmusik - die Empfindung überragender Persönlichkeiten wieder, die über der Zeit stehen, sondern sie spiegelt den Instinkt der Masse. Und ein Blick in die Tanzsäle aller Kontinente beweist, dass der Jazz genauso der äußerliche Ausdruck unserer Zeit ist wie der Walzer der des ausgehenden 19. Jahrhunderts." Mit echter Bewunderung schrieb Weill über diese Musik: "Die Negermusik, die den Ursprung der Jazzband bildet, ist voll einer Kompliziertheit des Rhythmus, von einer harmonischen Sorgfalt, von einem klanglichen und modulatorischen Reichtum, wie ihn die meisten unserer Tanzkapellen einfach nicht aufbringen können." Die Verarbeitung von Elementen aus Jazz und zeitgenössischer Popularmusik wurde zum wesentlichen Merkmal von Weills Theaterarbeiten. Erschien bereits in "Die Zaubernacht"(1922) ein vereinzelter Foxtrott, so begann Weill in der Zusammenarbeit mit Goll mit dem systematischen, dramaturgisch motivierten Einsatz von modernen Tanzformen (Foxtrott, Shimmy, Blues, Tango), den er in der verschollenen Musiquette "Na und?"(1926) und in "Der Zar lässt sich photographieren" (1927/28) fortsetzte. Rückblickend erkannte er 1929, "dass an der rhythmischen, harmonischen und formalen Auflockerung, die wir heute erreicht haben, und vor allem an der ständig wachsenden Einfachheit und Verständlichkeit unserer Musik der Jazz einen wesentlichen Anteil hatte. 45 der frühe Weill WEILLS MUSIKSPRACHE IN "DER ZAR LÄSST SICH PHOTOGRAPHIEREN" Der Komponist benützt hier wie in "Royal Palace" und im Gegensatz zum "Protagonist" eine auf Klarheit und Einfachheit zielende Musiksprache. Der Quintsprung aufwärts, mit dem der den Handlungsgang neutral kommentierende Chor zu Beginn den Titel der Oper deklamiert, kann als Leitintervall der Partitur bezeichnet werden. Nachromantisches Espressivo und kecke Rhythmen der Tanzmusik stellen den Gegensatz von Illusion und Wirklichkeit dar. Die episierenden Chöre unterstreichen diese Tendenz ebenso wie die von der falschen Photographin als Vorbereitung eines Schäferstündchens aufgelegte Platte mit dem "Tango Angèle": das erste Grammophon-Solo der Operngeschichte.Die Uraufführung fand 1928 am Leipziger Neuen Theater statt. Weill verstand den Einakter, sein letztes durchkomponiertes Bühnenwerk, als Beitrag zum Typus der Zeitoper. Er hielt diesen für nötig, um "die Bühne endgültig zu technifizieren, das Theater in der Form, im Geschehen und im Gefühl aufzulockern". Diese Aufgabe sei erfüllt, nun gehe es darum, "der Oper wieder große, umfassende, allgemeingültige Zusammenhänge" als "Spiegelung eines Weltbildes unter dem Gesichtspunkt einer großen tragenden Idee" zuzuführen. Das sei nur möglich in einem Epischen Musiktheater. Für ihn war nun die Zeit für die Zusammenarbeit mit Brecht reif. DAS EPISCHE MUSIKTHEATER 1929 stellte Weill in einem Aufsatz "Über den gestischen Charakter der Musik" eine alte und eine neue Form des Theaters einander gegenüber: "Das Theater der vergangenen Epoche war für Genießende geschrieben. Es wollte seinen Zuschauer kitzeln, erregen, aufpeitschen, umwerfen. Die andere Form des Theaters, die sich heute durchzusetzen beginnt, rechnet mit einem Zuschauer, der in der ruhigen Haltung des denkenden Menschen den Vorgängen folgt und der, da er ja denken will, eine Beanspruchung seiner Genussnerven als Störung empfinden muss." Damit hatte er Brechts berühmte Gegenüberstellung von dramatischem und epischem Theater schon vorweggenommen. An die Stelle des vorher atonalen, linear-polyphonen Stils trat ein tonaler, akkordisch-homophoner Musikstil, sein sogenannter Songstil. Am prägnantesten wird diese Stilistik in der "Dreigroschenoper" und in "Happy End" angewandt. Parallel dazu nutzte er auch eine neoklassische bzw. neobarocke musikalische Sprache, so in der Ouvertüre zur "Dreigroschenoper", in der Hurrikanszene von "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" und vor allem in der Oper "Die Bürgschaft". 46 der frühe Weill MEINUNGEN ÜBER KURT WEILL "Wie groß Kurt Weill als Komponist war, wird die Welt allmählich entdecken - denn er war ein weit größerer Musiker, als man heute denkt. Es werden Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte nötig sein, um auszulesen, aber wenn es eines Tages wirklich so weit ist, dann wird Kurt Weill als einer der wenigen bleiben, die große Musik geschrieben haben." (Maxwell Anderson, amerikanischer Dramatiker, Juli 1950 bei einem Gedenkkonzert zu Ehren des in New York am 3. April verstorbenen Komponisten) "Wäre er nach Indien eingewandert und nicht in die Vereinigten Staaten von Amerika, hätte er, wie ich fest glaube, wundervolle indische Musik geschrieben." und "Darum kann Deutschland Weill als Deutschen, Frankreich ihn als Franzosen, Amerika ihn als Amerikaner und ich ihn als Schwarzen ausgeben." (Langston Hughes, der schwarze amerikanische Dichter, der die Songtexte für "Street Scene" schrieb) Eine vergleichbare Höhenzuordnung war in den Nachrufen Musikkundiger nicht anzutreffen. In Amerika wurde Kurt Weill ausschließlich mit seinen seit 1936 für den Broadway geschriebenen Werken gewürdigt - von seinen europäischen war lediglich die "Dreigroschenoper" umrisshaft bekannt.In Deutschland wurden Weills amerikanischen Bühnenwerke mit Skepsis, gelegentlich fast schon mit Verachtung erwähnt. Während "Die Dreigroschenoper" überaus populär wurde, lehnten Komponistenkollegen wie Arnold Schönberg und Anton Webern sie vollkommen ab. Andere wie Alban Berg, Theodor W. Adorno und Alexander Zemlinsky zeigten jedoch großes Interesse. Kurt Weill ausschließlich als deutschen Komponisten zu bezeichnen, würde weder seinem Werk, noch seiner Person gerecht. Als er 1947 vom Magazin Life als deutscher Komponist bezeichnet wurde, protestierte Weill in einem öffentlichen Brief: "Obgleich ich in Deutschland geboren bin, bezeichne ich mich nicht als "deutschen Komponisten". Die Nazis haben mich eindeutig nicht als solchen bezeichnet, und ich verließ ihr Land 1933 ... Ich bin amerikanischer Staatsbürger, während meiner zwölf Jahre in diesem Land habe ich ausschließlich für die amerikanische Bühne komponiert ... Ich würde es begrüßen, wenn Sie Ihre Leser auf diese Tatsache hinweisen könnten." Sein Name ist im deutschsprachigen Raum untrennbar mit Bertolt Brecht verbunden und steht oft im Schatten des Dichters. Diese Einengung wird dem Komponisten Kurt Weill nicht gerecht. Auch zu Lebzeiten musste Weill sich immer wieder diesbezüglich verteidigen. In einem Interview 1934 sagte er, befragt zu den gemeinsamen Werken mit Brecht: "Das klingt ja fast, als glaubten Sie, Brecht habe meine Musik komponiert? ... Brecht ist ein Genie; aber für die Musik in unseren gemeinsamen Werken, dafür trage ich allein die Verantwortung." 47 Festivalkonzert Samstag, 28. Juni 20:00 Uhr Nikolaikirche Isny Elsa Kodeda, Sopran Anna Semenow, Sopran Katharina Wittmann, Sopran Mirjam Künstner, Mezzosopran Han-Bo Jeon, Tenor Myoungcheol Jeon, Tenor Insu Hwang, Bariton Hyoung-hoon Lee, Bass Christian Zahlten, 1. Violine Jürgen Vlach, 2. Violine (ehem. Konzertmeister SWR Stuttgart, jetzt Isny) N.N, Viola Mirella Nagy, Violoncello Bruno Jouard, 1. Flöte Alisa Heutmann, 2. Flöte Marvin Balzer, Klarinette Yael Gat, Trompete Traian Tulbure, Horn Ji YuYuan, Pauken Hans-Christian Hauser, Leitung 48 Festivalkonzert Programm Johann Sebastian Bach (1685-1750) Kantate Nr.76 "Die Himmel erzählen die Ehre Gottes" Erster Teil 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. Coro: Die Himmel erzählen die Ehre Gottes Recitativo Tenor: So lässt sich Gott nicht unbezeuget Aria Sopran: Hört, ihr Völker, Gottes Stimme Recitativo Bass: Wer aber hört, da sich der größte Haufen Aria Bass: Fahr hin, abgöttische Zunft Recitativo Bariton: Du hast uns, Herr, von allen Straßen Choral: Es woll uns Gott genädig sein Zweiter Teil 8. Sinfonia 9. Recitativo Bass: Gott segne noch die treue Schar 10. Aria Tenor: Hasse nur, hasse mich recht 11. Recitativo Bariton: Ich fühle schon im Geist 12. Aria Bariton: Liebt, ihr Christen, in der Tat 13. Recitativo Tenor: So soll die Christenheit 14. Choral: Es danke, Gott, und lobe dich --- Pause --Kurt Weill (1900-1950) Kiddusch (Segensspruch) (komponiert 1947) für Kantor (Bariton) und Begleitung Baruch Adonai Eloheinu melech haolam, borei p´ri hagefen (Gelobt sei der Herr unser Gott, König der Welt, der die Frucht des Weinstockes geschaffen hat) 49 Festivalkonzert Felix Mendelssohn (1809-1847) aus dem 42.Psalm "Wie der Hirsch schreit" op.42 1. Chor Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu Dir. 2. Arie (Sopran) Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gotte! 3a. Recitativ (Sopran) Meine Tränen sind meine Speise Tag und Nacht, weil man täglich zu mir saget: Wo ist nun dein Gott? 3b. Sopranarie mit Chor Denn ich wollte gern hingehen mit dem Haufen und mit ihnen wallen zum Hause Gottes. 5. Recitativ (Sopran) Mein Gott, betrübt ist meine Seele in mir, darum gedenke ich an dich! 6. Quintett (Sopran, Tenöre, Bässe) Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte, und des Nachts singe ich zu ihm und bete zu dem Gotte meines Lebens. 4. Chor (bereits in der Uraufführung als Schlusschor verwendet) Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! Denn ich werde ihm noch danken, dass er mir hilft mit seinem Angesicht. 50 Festivalkonzert Felix Mendelssohn (1809-1847) aus dem 95.Psalm "Kommt, lasst uns anbeten" op.46 1. Tenor und Chor Kommt, lasst uns anbeten und knien vor dem Herrn, anbeten vor ihm, und knien vor dem Herrn. 3. Duett Sopran und Mezzosopran Denn in seiner Hand ist, was die Erde bringt, und die Höhen der Berge sind auch sein. 4. Chorfuge und Tenor Denn sein ist das Meer und er hat es gemacht, und seine Hände haben das Trock’ne bereitet. 5. Tenor und Chor Heute, so ihr seine Stimme höret, so verstocket euer Herz nicht! 51 Festivalkonzert DIE HIMMEL ERZÄHLEN DIE EHRE GOTTES Das Werk wurde zum ersten Mal am 6. Juni 1723 in der Thomaskirche in Leipzig aufgeführt und ist damit die zweite von Bachs Leipziger Kantaten nach seinem Amtsantritt als Thomaskantor. Wie auch die erst eine Woche zuvor aufgeführte Kantate "Die Elenden sollen essen" (BWV 75) besteht die Komposition aus zwei Teilen, die ursprünglich jeweils vor und nach der Predigt erklangen. Die aufwändige Gestaltung beider Werke zeigt das große Engagement, mit dem Bach sich der neuen Aufgabe widmete. Der unbekannte Textdichter greift die Thematik der Evangelienlesung zum 2. Sonntag nach Trinitatis auf, der Bekehrung der Menschen zu Gott. Die Worte des Eingangchores sind die Verse 2 und 4 des Psalm 19. Nach der Aufforderung zum Bekenntnis zu Gott wird in den Sätzen 4 und 5 die Götzenanbetung durch den Großteil der Menschheit beklagt. Im anschließenden Rezitativ folgt der Dank der bekehrten Heiden, bekräftigt durch den Lutherchoral "Es woll uns Gott genädig sein", der den ersten Teil abschließt. Im zweiten Teil geht die Aufforderung an die treue Schar der Bekennenden, den Hass ihrer Feinde mit Liebe zu vergelten. Auch hier erfolgt wiederum eine abschließende Reflexion des Themas, diesmal durch die 3. Strophe desselben Lutherliedes. KIDDUSCH Als Kiddusch (hebräisch von kadosch, heilig, deutsch wörtlich "Heiligung") wird der Segensspruch über einen Becher Wein bezeichnet, mit dem der Schabbat und die jüdischen Feiertage eingeleitet werden. Der Kiddusch wird abgeleitet aus dem 2. Buch Mose 20,8: "Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst". Am Schabbat und an den Feiertagen wird er unmittelbar vor der Mahlzeit zu Hause üblicherweise vom männlichen Familienoberhaupt gesprochen – aber auch Frauen sind verpflichtet, Kiddusch zu machen. Der Kiddusch wird über Wein und meist anschließend über die Schabbatbrote (Challot) gesprochen. Aschkenasische Juden sprechen am Freitagabend auch in der Synagoge einen Kiddusch, der darauf zurückgeht, dass früher Durchreisende in den Synagogen zu essen pflegten. Davon abgeleitet wird ein Imbiss, der in aschkenasischen jüdischen Gemeinde meist am Schabbat, manchmal auch an Feiertagen, nach dem Vormittagsgottesdienst von Gemeindemitgliedern zu besonderen Gelegenheiten offeriert wird, als Kiddusch bezeichnet. In einigen Gemeinden ist er heute fester Bestandteil des Gemeindelebens und wird von der Gemeinde finanziert. 52 Festivalkonzert WIE DER HIRSCH SCHREIT Am 28. März 1837 heiratete Felix Mendelssohn Bartholdy die Pfarrerstochter Cécile Jeanrenaud. Mendelssohns Vertonung des 42. Psalms entstand größtenteils 1837 während seiner Hochzeitsreise, die das junge Ehepaar durch das Elsass und den Schwarzwald führte. Die Uraufführung der ersten Fassung fand am 1. Januar 1838 im Leipziger Gewandhaus statt; im Frühjahr des gleichen Jahres folgte die überarbeitete, endgültige Fassung mit einem hinzugefügten Schlusschor Nr.7. Die Psalmkantate wurde zu Lebzeiten des Komponisten häufig aufgeführt und auch vom selbstkritischen Mendelssohn als eine seiner besten Kirchenkompositionen eingeschätzt. Robert Schumann urteilte, das Werk sei "die höchste Stufe, die er als Kirchenkomponist, ja die neuere Kirchenmusik überhaupt, erreicht hat". Der weichgetönte Eingangschor verarbeitet das vom Chor-Alt vorgestellte Thema kontrapunktisch, mit homophon bekräftigenden Einwürfen und einem verinnerlichten a-cappellaAbschnitt am Schluss. In den beiden folgenden Arien führt der Solo-Sopran zunächst einen Dialog mit einem Soloinstrument nach dem Vorbild der Arien Bachs, danach mit dem Frauenchor. Der ermunternde Chor Nr.4 ("Was betrübst Du dich...Harre auf Gott"), der Elemente der Mehrchörigkeit aufnimmt, bildet den Mittelteil des Werks. In der Uraufführung diente er - wie auch in unserem Konzert - als Schlusschor. Wir setzen das Quintett des Solo-Soprans mit den Männerstimmen davor und lassen den an Händel gemahnenden Chor Nr.7 aus. (Dieser nimmt den Duktus des Chores Nr. 4 wieder auf und mündet in eine breit angelegte Fuge "Preis sei dem Herrn", die dem Psalmtext wie ein "Ehr sei dem Vater" angefügt ist.) Ein kritisches Urteil fällt Eric Werner (geboren in Ludenberg bei Wien, Doktor der Musikwissenschaft Straßburg 1928, Emigration 1938, Direktor der Musikinstitutes des Hebrew Union College New York ab 1951): bei diesem Werk werde gelegentlich "über den Text hinwegkomponiert". "Man vergleiche nur den Psalmtext (dessen deutsche Übersetzung die wilde Inbrunst des Urtexts schon abschwächt) mit seiner musikalischen Deutung. Hier ist alles abgeschwächt, gedämpft, was im Gedicht mit starken Worten und leidenschaftlichen Bildern und Erinnerungen auf den Leser eindringt." Besonders kritisch bewertet Werner, dass Mendelssohn dem originalen Psalmtext im Schlusschor Nr.7 ein "Preis sei dem Herrn" anfügt: "eine Freiheit, die zwar bei einem liturgischen Werk sinnvoll wäre, bei einem für das Konzert bestimmten nicht am Platze war... Steht nun diese ‚optimistische‘ Lobpreisung schon im Widerspruch zum problemgeladenen Text, so trägt die dazugehörige Musik einen unangenehm salbungsvollen Charakter ...Hier hat Mendelssohn nicht den Psalm komponiert, sondern eine triviale theologische Tirade mit opernhaftem Einschlag." 53 Festivalkonzert Wie immer man auch Mendelssohns Textumdeutungen bewertet: der Komponist entwirft in dieser Psalmkantate ein tief empfundenes Bild von Sehnsucht und Suche nach Gott, die in Trost und Gottvertrauen Erfüllung findet. KOMMT, LASST UNS ANBETEN Der Text des Psalms 95 gliedert sich in zwei Teile von gegensätzlichem Charakter. Der erste Teil ist ein froher Aufruf, den Herrn anzubeten und seine Allmacht zu preisen. Der zweite Teil eine ernste Warnung davor, sein Wort zu missachten und damit seinen Zorn zu erregen. Um diese Zweiteiligkeit deutlicher hervorzuheben, ändert Mendelssohn in seiner Vertonung die Anordnung der Verse. Er beginnt mit dem 6. und 7. Vers ("Kommt, lasst uns anbeten und knien und niederfallen vor dem Herrn") und beschließt im 4. Satz den 1. Psalmteil mit den Versen 5 bis 7, dabei zitiert er die Musik des 1. Satzes. Dadurch erhält der erste Teil des Psalms eine textliche und musikalisch abgerundete Form. Im 5. Satz vertont Mendelssohn den ernsteren und verhalteneren zweiten Teil des Psalms und lässt ihn in einem Pianissimo enden.Die Vertonung des 95. Psalms erstreckte sich über eine Zeitspanne von 3 Jahren (1838-41). Nach der Uraufführung 1839 begann Mendelssohn das Werk zu überarbeiten. Auch die neue Fassung gefiel ihm nicht. Er verglich seine Arbeit an dem Psalm mit Penelopes Weberei und dem Turmbau von Babylon. Am 15. Juli 1841 teilte er seinem Freund Klingemann in einem Brief mit: "Dann habe ich den Psalm, welchen ich Dir im vorigen Herbst vorspielte, und von dem nur ein Stück mir ans Herz gewachsen war, ganz neu gemacht, bis auf das eine Stück; also 4 frische dazu. Ich glaube fest, er ist der beste von 4 Psalmen geworden" 54 F ü r e inen glanzvollen Abschluß in der Café Bar Horke nicht weit von der Stadtmauer Kanzleistraße 39 i n I s n y in Isny Untere Achstraße 8 Tel.: (0 75 62) 9 34 20 E-Mail: kopier.kamp@t-online.de Nehmen Sie Platz auf unserer sonnigen Terrasse an der alten Stadtmauer im Park und lassen Sie sich mit unseren Köstlichkeiten verwöhnen. Familie Falcone Tel. 0 75 62 - 52 01 www.kurhaus-restaurant-isny.de 88316 Isny Tel: 07562 - 4579 Fax: 07562 - 4079 Ein herzliches Dankeschön der Öffentlichen Förderung Franz Veltgens, Argenbühl Herr Weiler, Walter Baustoffe, Leutkirch durch die Stadt Isny (Zuschuss und Bauhofleistungen sowie Unterstützung durch das Büro für Kultur, das Büro für Tourismus und das Hauptamt), den Spendern aus Isny Wilfried und Ruth Angele Brunhilde Aurenz, Jägerhof Dr. Maike Bastian Drs. Peter und Daniela Clement Dr. Wolfgang Dieing Dr. Hans Diebolder Lisa Eiler Ursula Fiedel Kristin Fischer Manfred und Christa Haaga Johanna Hofer-Kink Alwine Immler Dr. Gerhard Jennemann Dr. Ingeborg Krauß Irmingard Konzelmann Margot Migoni Josefine Merk Rolf und Brigitte Pawelka Margret und Rainer Pscheidl Elisabeth Romer Gerhard Sailer Anne-Rose Schlagenweith Dorothea Schulz Dr. Alexander Sochor Waltraude Tkaczyk Hans u. Ursula Westhäußer das Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg, den Bezirk Oberbayern Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition München den Stiftungen Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) vertreten durch Herrn Landrat Kurt Widmaier Trude-Scerri-Littmann-Stiftung vertreten durch Herrn Rolf Pawelka den Sponsoren Herrn Johannes Lehmann, Isny den auswärtigen Spendern Manfred und Gudrun Buck, Mengen Hildegard Debert, Argenbühl Karin Decker, Maierhöfen Hilde Faber, Riemerling Tamas und Giséle Kertai, München Peter Kübel, Salem Robert und Christel Leiprecht, Kleinweiler Siegfried Liebchen, Ludwigsburg Paul Rapp, Pfarrer, Ruschweiler Gudrun Rommel, Lindenberg Ilse Snopkowski, München den Gastgebern Fam. Blaser-Sziede Fam. Dr. Dittmar Frau Gengnagel 56 Ein herzliches Dankeschön für die Zusammenarbeit, ehrenamtliche Hilfe und Mitarbeit Fam. Gutmair Fam. Lenke Fam. B. Hadwiger Fam. Heutmann Fam. Dres. Proebster-Massoth Fam. Pareth Fam. Poppele Fam. Rupf-Bolz Fam. Dr. Schirmer Fam. Schmid Fam. Schmelzenbach Fam. Sutter Fam. Dr. Wiedemann-Stahl Christine Bremer-Frömmert (Vorsitzende Verein Isny-Oper) Kulturbüro, Isny Marketing GmbH Organisatorische Unterstützung und Presse Dorle Brunner (Gästeunterbringung) Irene Schauer (Verein Isny-Oper, Finanzverwaltung) Robert Leiprecht (Kassenprüfung) Roswitha Boneberger (Layout, Anzeigen und Werbung) den Blumenspendern Dorothee Schulz-Nowitzki Dornröschen Blumen Gärtnerei u. Blumenwerkstatt Gutmair (Requisiten) für Leihe bzw. Spende von Material Jürgen Frömmert Steffen Kamp "Der Kopierladen" Isny Peter Kübel Tino Kluge (Internetseite) (technische Hilfe) (Verein Isny-Oper) Brauerei Stolz, Isny Irene Schauer (Abendkasse) Siebdruckwerbung Ort & Kolb, Isny (Werbe-Banner) Günter J. Neher (juristische Beratung) Firma Deiss, Argenbühl (erstellt die Bühnenkonstruktion im Grabenweiher) Rolf Pawelka Herr Basmann vom Isny-Kino Dr.Thure Adler, München (Unterstützung durch die Commerzbank) (stellt die Stühle kostenlos zur Verfügung) (redaktionelle Beratung) Andrea Weinstock (Premierenfeier) Klavierhaus Gelück (Leihe eines Klavieres und eines Cembalos) Lydia und Franz Musch (Premierenfeier) u.v.a. 57 Ihre Unterstützung Ihre Vorteile: Wir möchten Sie bitten auch unser Münchner und Stuttgarter Sie erhalten die Möglichkeit zur ReserviePublikum - unser Isny-Oper Festival zu rung der besten Plätze vor Beginn des eiunterstützen! gentlichen Vorverkaufs und Sie werden Seit 25 Jahren schaffen es der künstleri- regelmäßig über alle Aktivitäten des Isnysche Leiter Hans-Christian Hauser und Oper Festivals informiert. seine Truppe mit viel Idealismus, die Kunstform Oper in Isny zu präsentieren und Jahr für Jahr begabten jungen Sängern die Möglichkeit zur künstlerischen Ausarbeitung von Bühnenpartien und zu Auftritten auf Freilichtbühnen vor historischer Kulisse in Isny - zudem viele Jahre in Kempten und München und seit 2012 auch in Stuttgart - zu geben. Auch eine einmalige Spende hilft uns. Gerne stellen wir Ihnen eine abzugsfähige Spendenbescheinigung fürs Finanzamt aus. Bankverbindung: Isny-Oper Festival e.V. Commerzbank Isny So konnte sich das Projekt zu einem klei- Konto 24 877 8000 650 800 09 nen, aber feinen Festival entwickeln, das BLZ im Rahmen der Festivalkriterien des Ministeriums für Kunst Baden-Württemberg seinen festen Platz in der Festspielland- Kontakt: Freundeskreis der Isny-Oper schaft bekommen hat. Unterer Grabenweg 18 Als Mitglied im Freundeskreis haben Sie 88316 Isny im Allgäu die Möglichkeit, unser Projekt mit einem Telefon: 07562 97563-50 finanziellen Beitrag zu unterstützen. Hoser@isny-tourismus.de Redaktion: Hans-Christian Hauser (v.i.S.d.P.) Organisat. Unterstützung und Presse: Kulturbüro, Isny Marketing GmbH Layout: R. Boneberger - KUNST www.boart.de Quellen: Ulrich Schreiber „Die Kunst der Oper“ Frankfurt a.M. 2000 Albrecht Dümling „Lasst euch nicht verführen“ München 1985 MGG Musiklexikon Musik in Geschichte und Gegenwart Wikipedia Chanson von der Gesellschaft (Gedicht von Marcellus Schiffer) Auf der Gesellschaft Rauscht die Gesellschaft, Plauscht die Gesellschaft. So ist die Gesellschaft. Man muss voll Schaudern Die Nacht durchplaudern Und hat seit Tagen Sich nichts zu sagen. Das plaudert kritisch Und plauscht politisch, Löst alle Fragen Mit Käse im Magen.