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N º 43 OKTOBER 2014 Hotels mit Vorleben Eine ehemalige Kirche, eine ausgediente Feuerwache, ein einstiger Stripclub, eine alte Silbermine – zehn Orte, an denen man schläft wie noch nie C H I N A Im Fluss der Geschichte Das Waterhouse umrahmt Shanghais dunkle Erinnerungen mit viel Design. Während des Zweiten Weltkriegs war es das Hauptquartier der japanischen Besatzer Fotos: VO N 36 Z E IT R E I S E N X I FAN Y A N G Wolkenkratzer verdrängen das alte China: Der Wandel Shanghais lässt sich im Waterhouse aus der Badewanne mit Panoramablick studieren. Das Hotel liegt selbst in einer Gegend, in der traditionelle Häuser weichen mussten N achts möchte man hier nicht alleine sein. Der Aufgang ist eng und verschachtelt, Rohre liegen offen, die Decke hängt tief. Parkhausflair. Ich habe meine Suite, die Nummer elf, verlassen und suche den Weg zur Dachterrasse. Da, die schmale Wendeltreppe führt nach oben. Ich ziehe den Kopf ein, hefte den Blick auf die Füße und taste mich am nackten Beton entlang, als würde ich einen mittelalterlichen Turm besteigen. Die Decke ist zugemauert. Endstation. Wo bin ich? An der Wand ein aufgesprühtes Kafka-Zitat: »Findest du nichts hier .., es ist keine Not, schwinge dich neue Treppen hinauf«, lautet es im deutschen Original. Der Satz stammt aus der Kurzgeschichte Der Fürsprecher, in der der Icherzähler durch ein riesenhaftes Gerichtsgebäude irrt, ohne eine Ahnung, ob er sich am richtigen Ort befindet. Mir geht es ähnlich. Rückwärtsgang in den ersten Stock. Endlich: Wendeltreppe Nummer drei führt an die frische Luft. Ein Dachgarten mit Hibiskussträuchern, Minze und Wandelröschen. Ich lasse mich in einen Konstantin-GrcicStuhl fallen und blicke über den Huangpu-Fluss: Die Sicht auf die Spitze des neuen Rekordwolkenkratzers von Shanghai ist heute frei. 632 Meter misst der Shanghai Tower, das Richtfest ist erst einen Monat her. Ich habe im Waterhouse Hotel eingecheckt, zwei Kilometer südlich der alten kolonialen Prachtpromenade Bund. Wären nicht die Panoramafenster zur Flussseite und die geschwungene, kupferfarbene Stahlverkleidung der obersten Etage, würde man von außen kaum ein Designhotel vermuten. Unscheinbar, rau und abweisend wirkt das vierstöckige Gebäude auf den ersten Blick. Das Baujahr ist nicht bekannt. Ganz früher, in den Zwanzigern, als Shanghai »die Hure des Orients« genannt wurde, lagen in der Gegend die Warenlager eines legendären Triadenbosses, genannt Big Ears Du, damals mächtigster Opium-Mogul der Stadt. Möglich, dass er das Haus als Drogenlager nutzte. Im Jahr 1937 fiel die japanische Armee mit 200 000 Mann in die Stadt ein. Die Besatzer überzogen das vergnügungssüchtige Shanghai mit Terror. Wer sich wehrte, wurde in Geheimgefängnissen gefoltert oder gleich auf offener Straße ermordet. Big Ears Du, der die den Kampf gegen die Japaner offen unterstützt hatte, floh aus der Stadt. In das Lagerhaus am heutigen Ort des Waterhouse zog die 13. Japanische Armee ein. Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges diente es den Besatzern als Militärhauptquartier. »In den Augen der Behörden und der Öffentlichkeit sind es die Überreste der japanischen Besetzung nicht wert, erhalten zu bleiben«, sagt die Architektin Rosanna Hu, die gemeinsam mit ihrem Büropartner Lyndon Neri den Auftrag erhielt, ein Hotelkonzept für das Grundstück zu entwickeln. Im Gegensatz zu anderen Architekten, die sich in China einen Namen gemacht haben, klotzen die beiden chinesischstämmigen Amerikaner keine gigantomanischen Hoteltürme und Stadien in die Landschaft. Die Gebäude, die sie entwerfen, sind Liebhaberprojekte: vergleichsweise klein, ausgewählt, einzigartig. Immer mit dem Anspruch, die Architektur der lokalen Umgebung anzupassen, nicht umgekehrt. Hu und Neri überzeugten den Hotelbetreiber, die Cameron Holdings aus Singapur, davon, das alte Gebäude nicht abzureißen. »Die Jahre der Besatzung sind im kollektiven Gedächtnis der Stadt verankert«, sagt Hu. »Das ist die Geschichte dieses Ortes, und die wollen wir erfahrbar machen. Nicht im musealen Sinne, sondern auf unkonventionelle Weise.« Jetzt wirkt der verwitterte Bau wie eine bizarre anatomische Studie; als habe man bei einem Verletzten alle Wunden, Narben und Blutflecken freigelegt, um sie dann mit Designer-Accessoires neu zu präsentieren. Mal glaube ich, durch eine Realität gewordene Wallpaper-Fotostrecke zu wandeln, dann wieder scheine ich durch eine Ruine zu tappen. Wo sich heute die mit Vitra-Klassikern und Vintage-Möbeln bestückte Lobby befindet, war früher ein Heizraum, in dem es laut und dreckig zugegangen sein muss. Davon zeugen die Krater in den Wandfliesen, die aussehen wie Schusslöcher, und der Ruß an der neun Meter hohen Decke. Über der Lobby steht, am Ende eines vergitterten Flurs, ein alter Friseursessel, bezogen mit braunem Leder in Krokodilmuster. Spontan muss ich an einen Gruselkerker denken. Der Rundgang durchs Hotel gleicht einer architektonischen Schnitzeljagd. In einer Art U-förmigem Labyrinth liegen auf drei Etagen 19 Luxuszimmer verstreut. Überall finden sich stilistische Querverweise: hier der Industrieschick der schwarzen Stahlträger. Dort miniZ E IT R E I S E N 37 C H I N A Information RUSSLAND Anreise: Mit dem CHINA Peking Shanghai IN D IE Pazifik N ZEIT- GRAFIK 1000 km Von außen gibt sich das Waterhouse unnahbar, über der Betonfassade thront ein Aufbau aus rostrotem Stahl. Innen ist das Haus gemütlicher, trotz einiger unverputzter Wände in den Zimmern 38 Z E IT R E I S E N malistische Zitate chinesischer Tradition, wie der graue Ziegelsteinboden und die Becher aus weißer Emaille – eigentlich ein Arme-Leute-Geschirr. Da sind Kuriositäten wie die Kirchenbank von den Philippinen. Oder die goldene »Kyoto Drip«-Kaffeemaschine aus Japan, die aussieht wie eine antike Sanduhr. Seltenes Sammlerstück, raunt mir der Kellner zu. Jedes Detail im Waterhouse ist eigen, fügt sich aber ins Ganze. Meine Suite hätte auf dem Wohnungsmarkt nicht den Hauch einer Chance. Hinter der Eingangstür wartet gleich die Badewanne: Wie ein gigantischer Viehtrog aus gegossenem Beton ragt sie aus der Wand. Ein paar Schritte weiter das Wohnzimmer, eingerichtet wie ein Loft. Oben in der Ecke wieder ein unverputztes Rohr. Ich setze mich an den Schreibtisch und blicke in einen Wandspiegel. Ach nein, das ist gar kein Wandspiegel – sondern die Rückseite des Fensterladens. Ist der geöffnet, kann ich mit dem Spiegel um die Ecke lugen wie ein Detektiv. Dann die kleine Stahlluke neben dem Sofa: Was ist das? Könnte ein kleiner Ofen sein oder die Öffnung eines Lüftungsschachtes. Ich hebe den Deckel an. Dahinter ist: nichts. Vom Schlafzimmer aus betrete ich Balkon Nummer eins, der klein und hoch ummauert ist. Wenn ich in den Himmel schaue, komme ich mir vor wie der Frosch im Brunnen. Lieber auf Balkon Nummer zwei. Von hier sehe ich über den Innenhof hinab in das Restaurant Table No. 1 im Erdgeschoss. Gäste sitzen an langen Tischreihen aus Holz und lassen sich Gemüsechips an Essigschaum oder marinierte Gelbschwanzmakrele mit Gazpacho servieren. Statt Wänden hat das Restaurant zwei Glasfronten. Ich kann von meinem Balkon aus durch beide hindurchblicken, sehe, wie Taxis auf der dahinterliegenden Straße vorbeirauschen. Über dem Restaurant liegen weitere Gästezimmer. Der Hof ist klein, acht Schritte reichen, um ihn zu überqueren. Würde man zwischen den Fenstern ein Seil spannen und eine Dose hin- und herschicken, könnte ich mit den Leuten von gegenüber Stille Post spielen. Vielleicht zieht deshalb keiner den Vorhang auf. Die Architekten haben ein Faible für Verwirrspiele an den Grenzen zwischen öffentlichem und privatem Raum und erinnern damit an die traditionellen Flugzeug nach Shanghai, von München, Frankfurt oder Hamburg aus, etwa mit Emirates Unterkunft: The Waterhouse at South Bund, Maojiayan Road 1–3, Zhongshan Road South, Huangpu District, Shanghai 200010, Tel. 0086-21/60 80 29 88, waterhouseshanghai.com. Auch buchbar unter www.designhotels.com. DZ ab 95 Euro Shanghaier Nongtangs: schmale Gassenhäuser, so klein, dass die Bewohner einen Großteil ihrer Zeit auf der Straße verbringen. Die Beengtheit öffnet den Raum für neugierige Blicke, auch das gehört zum Lebensgefühl in Shanghai, zumindest noch in einigen Vierteln. Hier, südlich des Bunds, wurden die letzten Nongtangs 2010 abgerissen – zeitgleich mit der Eröffnung des Waterhouse. Während das Hotel internationale Designpreise abräumt, verschwindet das historische Shanghai, dem es Reverenz erweist. W ieder auf der Dachterrasse. Es ist Freitagabend, 21 Uhr. Mick und Fang, ein Brite und ein Shanghaier, legen New Yorker House auf. Der Barmann schüttelt Drinks mit Namen wie Punch Drunk Love und Strictly Business. Vor mir erstreckt sich das neue Shanghai: die ikonische Glitzerskyline. 35-stöckige Apartmenttürme, in denen der Quadratmeter so viel kostet wie in Manhattan. Brachland, das sich gerade in Baustellen verwandelt. In den Zwanzigern gehörte Big Ears Du die halbe Gegend. Einige seiner einstigen Lagerhäuser im Viertel sind inzwischen renoviert und heißen nun The Cool Docks, ein Restaurantkomplex für Touristen. Am Ufer erspähe ich einen monströsen Ausflugsdampfer. Unbeleuchtet sieht er aus wie ein verlassenes Geisterschloss. An der Bar trudelt langsam ein globalisiertes Partyvolk ein: junge chinesische Hornbrillenträger in überteuerten Hemden, Westler, die in Werbung oder Mode machen. Gelächter, Gläserklirren, tiefe Bässe. Gegen Mitternacht steige ich die Wendeltreppe Nummer drei hinab. Als ich für eine letzte Zigarette auf meinem Balkon sitze, höre ich nur noch ein Flüstern im Hof und das Rascheln eines Granatapfelbaums. Fast wie im alten China. Fotos: Tuomas Uusheimo (S. 36; S. 38, o.); Design Hotels (S. 38, u.) MONGOLEI MONGOLEI W W W . D E C O H O M E . D E · I N T E R N A T I O N A L E S W O H N M A G A Z I N · N O V E M B E R / D E Z E M B E R · N r. 5 / 2 0 1 4 Alpine Interieurs Moderne Design-Chalets mit gemütlichem Flair DEUTSCHLAND 6,90 € ÖSTERREICH € 7,40 LUXEMBURG € 8,00 FRANKREICH € 8,80 BELGIEN € 8,00 GRIECHENLAND € 9,45 ITALIEN € 8,70 SPANIEN € 8,70 PORTUGAL (CONT) € 8,50 SLOWAKEI € 10,30 SCHWEIZ 13,60 SFR Top-Thema Wohnen mit Stoffen Atmosphärisch, stilvoll und so cosy! 4 198013 606909 05 B 80136 Die besten Einrichter Deutschlands INTERVIEW Trend-Designer Guy Oliver und Tom Dixon Weihnachtszeit Hinreißende Ideen für ein entspanntes Fest Travel in Style Zum winterlichen City-Trip zieht es uns dieses Jahr gen Norden: heimelige Hotspots in der Designhauptstadt London und der neuen Trendmetropole Reykjavik Álvaro Catalán de Ozons Ökoleuchten illuminieren die Snacks im Wintergarten. OBEN UND LINKS: In den 91 individuell gestalteten Zimmern überkommt einen die Lust, daheim umzudekorieren Wenn, dann richtig! HAM YARD HOTEL, SOHO Als wäre ein Interiordesign wie aus unseren kühnsten mustermutigen Träumen nicht genug, wartet Kit Kemps City-Perle mit hotelunüblichen Highlights auf: Neben einem Dachgarten und dem Fitnessraum mit Hypoxic Chamber für Höhentraining findet sich im Untergeschoss die Croc Bar samt 1950er-Texas-Bowlingbahn sowie ein Kino mit 190 Sitzen. Und das alles einen Steinwurf vom Piccadilly Circus entfernt. DZ ab 397 Euro. www.hamyardhotel.com 40 D E C O 5 / 1 4 UNTERWEGS Mit über 300 Metern ist die „Scherbe“ Westeuropas höchstes Gebäude. LINKS: Baden mit Blick auf die Tower Bridge WE LIKE … luftige Longdrinks in der szenigen Gong Bar im 52. Stock ZIMMER MIT AUSSICHT SHANGRI-LA HOTEL, AT THE SHARD, SOUTHWARK Text und Redaktion: Christina Herbert. Alle Preise unverbindlich Selbst dem toughsten Globetrotter wird die Kinnlade nach unten wandern, während die Jalousie beim Betreten des City-View-Rooms gemächlich hochfährt. Seit Mai besetzt das spektakuläre Shangri-La die Etagen 34 bis 52 im The Shard-Turm. Das Ambiente ist so luxuriös wie gemütlich, das Personal aufmerksam und entspannt. Und beim delikaten Dinner im Restaurant Ting muss man sich fragen, ob die Aussicht wirklich das Beste hier ist. DZ ab 567 Euro. www.shangri-la.com Kissen „Rabbit & Cabbage“, 75 Euro ZWINKERZWIRN GAR NICHT FARBLOS HOUSE OF HACKNEY, SHOREDITCH Als das Ehepaar Frieda Gromley und Javvy M. Royle (siehe unten) das Label House of Hackney aus der Taufe hob, wurde ein Ziel erklärt: Verbannt die Farbe – oder besser Nicht-Farbe – Beige aus dem Interiordesign! Mit beherzt gemusterten Produkten halten sie der britischen Heimat die Treue: Möbel werden in Nottingham handgefertigt, Geschirr in Stoke-on-Trent, Samtstoffe in Lancaster und sogar die Mode wird auf der Insel geschneidert – ausnahmsweise aus italienischer Seide. Vergangenes Jahr eröffnete der erste FlagshipStore in Londons szenigem Osten. 131 Shoreditch High Street, www.houseofhackney.com THORNBACK & PEEL, BLOOMSBURY Sehr modern kommen die grafischen Siebdruck-Textilprints von Juliet Thornback und Delia Peel daher – jedoch nie ohne einen Hauch von altbackenem Charme. Äußerst englisch eben. Allesamt zu haben im Ladengeschäft sowie Onlineshop. 7 Rugby Street, www.thornbackandpeel.co.uk OBEN: Lampenfuß „Ananas“, 533 Euro, auf schwarzem Tischchen, 358 Euro, vor Tapete „Peoneden“, 186 Euro/Rolle D E C O 5 / 1 4 41 UNTERWEGS 1 GLÄNZEND GESPROCHEN 2 TOM DIXON, MAISON & OBJET DESIGNER DES JAHRES Kupfer ist gerade überall. Fühlen Sie sich verantwortlich? (Lacht.) Na, das lasse ich Sie entscheiden. Es ist wirklich überall, nicht wahr? Fast schon wie eine Krankheit. Sie arbeiten schon seit vielen Jahren damit. Was fasziniert Sie an dem Material? Ursprünglich mochte ich Kupfer, weil es ein sehr weiches Metall ist und sich leicht bearbeiten lässt. Es dehnt sich gut aus, leitet Elektrizität, man kann viele Farben und damit Muster erzeugen. Als ich vor 20 Jahren als Designer anfing, gab es im Prinzip nur Chrom. Alles sah irgendwie hightech aus. Kupfer umgibt etwas Zarteres, Menschlicheres. Wir lieben ja Stoffe. Welche passen zu Ihren Produkten? Für mich gilt bei allem: je mehr Struktur, desto besser. Ich denke, zu eleganten, metallischen Dingen passen Tweed oder Cordsamt, also Stoffe mit einer dichten, weichen Textur. Ihre beste Karriere-Entscheidung? Ich glaube, solche Entscheidungen treffe ich nicht wirklich. Ich entwickle mich ständig weiter. Vielleicht aber der Entschluss, nicht so zu arbeiten wie andere Designer. Ich habe beispielsweise kein Studio, mit dem ich anderen Herstellern zuarbeite. Man könnte sagen, meine beste Karriere-Entscheidung war, meine eigene Infrastruktur und Marke aufzubauen, in etwa wie ein Modedesigner. Was haben Sie auf Ihrem Weg gelernt? Früher war ich sehr befangen und scheu. Ich habe gelernt, mutiger zu sein. Ich wünschte nur, ein wenig früher. Was macht Sie glücklich? Neue Abenteuer. „Ich habe gelernt, mutiger zu sein. Ich wünschte nur, ein wenig früher“ 3 4 42 D E C O 5 / 1 4 1 „Am Ufer der Themse versammelt sich die gesamte Stadtgeschichte“, ist Dixons persönliche Empfehlung für London-Reisende. 2 Die neue AccessoiresKollektion „Cog“ im Werkzeug-Look. 3 Mit der limitierten Raumduftedition „Mud“ bricht offiziell die Steinzeit an. 4 2002 markierte die Gründung von Studio und Marke Tom Dixon UNTERWEGS OBEN LINKS UND RECHTS: Raumhohe Fenster öffnen sich den Nordlichtern. UNTEN: Inseltypisch – das Zimmerdesign ist behaglich, cool und karg zugleich Das Fenster zum Nordlicht ION LUXURY ADVENTURE HOTEL, NESJAVELLIR Nicht mal eine Stunde Fahrt von Reykjavik ist das Ion Hotel bestens gelegener Ausgangspunkt zur Erkundung der umliegenden Berge, der historischen Stätte Thingvellir oder der berühmten Golden Falls, deren Wasserdampf im Winter zu glitzernden Kristallen gefriert. In Sichtweite eines geothermischen Kraftwerks ist hier alles auf natürliche, lokale Ressourcen ausgerichtet – beim farmfrischen Essen im Silfra sowie der Einrichtung. DZ ab 221 Euro. www.designhotels.com Herrlich relaxen im natürlich warmen Pool. Aber Vorsicht: Wo Thermalquellen sind, gibt‘s auch Schwefelgerüche GRÜNER GAUMEN Brandneu: Kochund Geschichtenbuch „North“, ISBN 978-1-60774498-6, 31 Euro DILL RESTAURANT, REYKJAVIK Der kleine, lichtgedimmte, skandinavisch spartanisch, dabei erstaunlich gemütliche Gastraum des Restaurants Dill entfacht sofort eine wohlige Gelassenheit. Diese soll höchstens noch durch spontane Laute ehrlicher Verzückung über die drei, fünf oder sieben Gänge der wöchentlich wechselnden Karte unterbrochen werden (58 bis 78 Euro). Bis zum allerletzten Schokomolketröpfchen fordert die von isländischen Zutaten dominierte Küche Gunnar Gíslasons die Geschmacksknospen bis zum zwingenden Höhepunkt: einem zufriedenen Lächeln. Hverfisgata 12, Tel. 00354-5521522, www.dillrestaurant.is Mit isländischen Zutaten angereichert und dabei ... ... geschmackvoll angerichtet So vielseitig wie die isländische Natur: Tischpärchen „Berg“, in- und outdoorgeeignet, mit Gestänge für Bücher und Magazine, 979 Euro GUT AUFGESTELLT FAERID DESIGN STUDIO Sojawachskerzen mit Vogelbeeren und Lavasteinen, ab 13 Euro. LINKS: Tischleuchte und Untersetzer aus Treibholz, ab 72 bzw. 36 Euro SCHÖNES AUS DER WALHEIMAT RAILIS DESIGN, HUSAVIK „Die stille Insel aus Basalt und Eis am Rande der bewohnten Welt ist das größte und letzte Wildnisgebiet Europas“, konstatiert Railis Kotlevs schwelgend. Was das Land hergibt, ist alles, was er für seine Arbeiten braucht. In seiner Werkstatt an der Nordatlantikküste schnitzt, bemalt und gießt er Sojawachs, Treibholz, Lavasteine und Vogelbeeren zu natürlich schönen Designobjekten. Sie sind online im Reykjavik Corner Store (www.reykjavikcornerstore.com) und auf Etsy.com verfügbar. In der Hauptstadt selbst wird man im sehenswerten Kulturgutshop Fóa fündig. Hübsch, schlicht, praktisch – alles Talente von Thorunn Hannesdottirs Entwürfen. Erhältlich unter anderem im stylishen Designshop Hrim auf Reykjaviks Shoppingmeile. Laugavegur 25, www.faerid.com Laugavegur 2, www.railisdesign-europe.com Ein Interiordesign so lässig wie die Bewohner von Europas nördlichster Hauptstadt. RECHTS: Die reiseerfahrenen Kvosin-Inhaber wissen, worauf es wirklich ankommt: ein gutes Bett! MITTENDRIN KVOSIN HOTEL, REYKJAVIK Das entspannte Boutique-Hotel offenbart einmal mehr, was Reisende selbst beim Gang durch den Supermarkt vermuten: Isländern wurde bereits mit der höchstwahrscheinlich biologisch wertvollen Muttermilch ein Gespür für Stil verabreicht. Am Austurvöllur-Platz, direkt am Parlament, liegt das Kvosin mitten im kulturellen Zentrum der sympathischen Stadt. DZ ab 160 Euro. www.kvosinhotel.is D E C O 5 / 1 4 45 TI ERGARTEN - surprising, amusing, yet practical decorative details. For breakfast, try the BAKERY or the NENI. & - l e d t4rrcwmdif- D A S STUE oh 2 5 H O U R S HOTEL B I K I N I BERLIN -- - Y r!ws1= r ~&-tt!B& &=,I* --dT - 25hours launched its first budget hotel in Hamburg, at the entrance to the Otto von Bahren business park, following it with places in Frankfurt, Ziirich and Vienna. The three-star establishment in Berlin is a wonderful, slightly whacb wonderland occupying the ten floors of a former office building overlookingthe Bikinihaus (now the Bikini Berlin, a shopping centre and office building). It has been a great success, due in part to the N E N I BERLIN restaurant and the MONKEY BAR, both perched on the panoramic top floor, which is accessible via a separate lift. The ground-floor lobby features an old Austin Mini Countryman placed there like a relic, alongside suspendedbicycles. Reception is located on the third floor, also reached by its own lift. Like the rest of the building, everythmg here has been stripped down, scraped away and exposed, brought up to standard and left as is. Designer Werner Aisslinger, whose handiworkis also on show at the Michelberger Hotel, has devised such ingenious decorative features as wooden pallet walls overgrownwith ivy; emptied hi-fi speakers turned into bookshelves; hammocks; and curtained work booths. The reception deskis tiled in turquoise, and there's wen a real bakery, open daily to hotel guests as well as outsiders, as well as the inevitable little cafk. The rooms upstairs are also smart, fun and practical, and have large windows to maximize views (ask for a room on the zoo side for a slightly surreal experience). The rooms abound in Tc-balQ wxunousityiron nomr Built in 1939 by architectJohann Ernil Schaudt near the zoo, the Royal Danish Embassy did not serve its country for long. Although it survived the bombing, it was unoccupied for many years and has now been given a new lease of life as a five-star hotel by a group of private investors. This is one of Berlin's most luxurious establishments, with a slight feel of a rural resort due to its location overlookingthe Tiergarten. Unless you want to run in the woods or do some outdoor yoga, there is little compelling reason to step outside, even though the hotel daims to be just ten minutes from the Ku'damrn -probably at the speed of an ostrich. Beginning with the alligator's head in the palatial lobby, wild animalsplay a major role in the decor, while rational animals like yourselfwith a liking for contemporaryelegance will find eve+ng they want without having to fight for it. Patricia Urquiola's decor is a fantasy of vivid colours and shapes in soft materials, including neon giraffes and leather turtles. The Stue Bar and the two restaurants, the gourmet ClNCO and the CASUAL, masterminded by the Catalan chef Paco Pkrez, have the same upbeat atmosphere. With beds floating on a bright island, and bathrooms scented with GiIchrist & Soames products, the rooms and suites have been artfully designed and are cosy and clean. On the wall, a white ceramic cockatoo on its blue perch reminds you, again, of the proximity of the zoo. From the large windows, the view of the zoo and the western horizon, with the Mercedes-Benzsymbol c r o m g the Europa Center and the Kaiser-Wilhelm- Ge&chtniskirche, is a strikingsight when set against the backdrop'of a dramatic sky. The wi6 works well, the service is impeccable and the bedding above reproach. The gym is equippedwith Technogym machines and the SPA BY SUSANNE KAUFMANN ishighly recommended. On Saturdays, sawy Berliners come to lunch on an excellent breakfast club sandwich at the CASUAL, while evenings, showbiz people meet in the bar. A word of warning: there is another Drakestrde in the east of the city, so teu taxi drivers that you want to go to the Tiergarten. GRAND HYATT BERLIN - . - rr- I e&E@ut--wa 1 - , - The Grand Hyatt, designed by Jose Rafael Moneos, stands next door to Renzo Piano's Daimler-Benz building on the new Potsdamer Platz. Opened in 1998, it is a superlative monument in itself, with a minimalist interior by architect Hannes Wettstein that has a peaceful, Zen atmosphere, enhanced by the light flooding through the wide glass panels affording views of new Berlin. An impressive and annually enriched collection of artworks adorns the spacious lobby, the convention centre and the suites, including paintings commissioned from the Korean artistJaehyo Lee. Upstairs, the American designer Tony Chi, responsible for the Andaz 5th Avenue in New York, has renovated the rooms with intelligence and taste, applying subtle, elegant, contemporary touches to the strong Bauhaus heritage. The marble bathrooms with their steam-free mirrors and other refined accessories are a great success. The Grand Club on the seventh floor is a good place for business breakfasts and working one-on-ones. If you want a decent CHARLOTTENBURG Smartt%d&utw d&&pppkyC HOTEL A M STElNPLATZ $ 1 - ~- .4W-h .n ~ml'teq 534 440. w * n r . h o h k f r ~ ~ HPnOUCt WXUR1O1O~ abundance of lacquer, mirrors and dark wood. The beautiful, bright bathrooms are impeccablyequipped with Etro products. Each room has a minibar full of Berlin drinks - Our/Berlin vodka andVan Nahrnen organic h i t juice - and an espresso machine and a kettle, plus aniron and board. Ask for one of the comer rooms (106,206,306 or 406) to enjoy the view over the Steinplatz. Opened in December 2013, rated five stars and managed by the charming Iris Baugatz, the SteinpIatzis ideallylocated in Charlottenburg, dose to Savignyplatz, as well as the C/O Forum, the Helmut Newton Foundation and the new Max Hetzler gallery. The hotel has a wall of black-and-white photos featuring mfical names and places from pre-war Berlin. It also includesthe RESTAURANT A M STEINPLATZ run by chef Stefan Hartrnann, a bar, a landscaped courtyard garden and thebeautiful SPA AM STEINPLATZ on two levels (fifthand sixth floors), which is open to non-guests. And the golden sweets in the crystal candy dish at the reception are there to be gobbled up. Just likelife itself. As the first hotel in the Autograph Collectionto be opened in Germany by the American group Marriott, the Steinplatzhas now regained its former ranking in the Berlin hotel industry. For a long time, the Hotel am Steinplatzwas a pillar of hospitality, frequented in particular by artists, writers and actors. Its hundred years of history are described by Ilse EIiza Zellemlayer in her book Prinzessinnensu~te, inwhich she recalls her encounters and friendships with such luminaries as Vladimir Nabokov, Romy Schneider, Yehudi Menuhin and Heinrich Boll. Born in Berlin in 1920,the author, the German impresario for Luciano Pavarotti, is the daughter of Max ZeUerrnayer, a prominent HOTEL ZOO figure in the Berlin hotel world and the long-time owner of the hotel. The Steinplatz opened in 1913in a Jugendstil gggg- apartment buildingbuilt in 1907by August BWUH-&~-Endell, designer of the famous Hackescher There's no lack of hotels along the Hofe in Mitte. This historic building was KuJdammIbut the ~ o t ezoois l the one damaged during the war, but after being that best chimes with the Berlin legend. restored and reopened it was converted into Opened in 1911next to the Union-Palast, a retirement home when the hotel closed in it miraculouslyremained intact in 1945 and 1976.Alisted building, it remained empty became the strongholdfor guest stars and for ten years until it underwent a three-year the social whirl at the Berlinale, then held restoration, overseen by architect Claudia in West Berlin (the hotel's facade used to be Dressler. The olive-green-and-creamfacade adorned with a mass of national flags). Two was refurbished, as were the arched glazed storeys were added in the 1980sby windows. Inside, the decor was designed architect Paul Baumgartner, reaching out by Tassilo Bost, who is based in Hamburg, over the pavement in a huge golden canopy, where he was responsible for the interior and the Hotel Zoo also underwent a sea design of the Westin Grand, part of the new changebehind its listed Wilhelminefacade Elbphilhannonie complex designed by to remain in step with the transformation of Herzog & de Meuron. No nunimalist, Bost the neighbourhood. It was bought by favours glamour and opulence, using an Manfred Weingiirtner and Robert Hubner in 2005 and radically restructured and redecorated in a "NewYork meets Berlin" mode, mixing modem with vintage. The rooms on the top two floors were converted into penthouses in the sky, and the whole hotel was upgraded to a five-star, earning a Design Hotel label into the bargain. Maison Martin Marpiela-branded bath towels and a limousine for airport arrivals and departuresare a couple of the perks here, and the hotel is "connected"once again to the BerIinale. Talking of being connected, the former Union-Palast next door is now home to an Apple Store. ALSO IN THIS NElOHDOUIHOOP HOTEL OTTO l 4 ~ ~ ~ s ' , ~ ~@i@?-W?QETC1~This well-situated budget hotel has large double rooms and swdio-suites,one with a private terrace. Its attractionsinclude parking and a breaMast bar that opens from 7am to noon, while the Ottokiosk at the reception replaces the &-bar from 7am to 1 lpm, and drinks and snacks are available at other tunes. Ideal for short and longer family stays. HOTEL Q! F~rn*rn Q! opened as a "partyhotel" more than ten years ago. The place has mellowed, althoughthe quirky retro-space-age design by Graft is unchanged. Ask for one of the rooms with a view of MommsenstraCe. The Q! boasts a bar, restaurant and spa, and is very well located. WINE & DINE SEPTEMBER 2014 September 2014/ S$8.50 THE ART OF GOOD LIVING / THE DESIGN ISSUE Cook without the fuss Nifty tools for your kitchen Dig for your truffles in Manjimup fun with the flounder Six recipes for the flat fish KDN PPS 886/01/2013(029155) MCI(P) 092/11/2013 DESIGN DIGEST www.wineanddine.com.sg SEPTEMBER 2014 brains behind Asia’s coolest * The restaurant interiors Berlin—Europe’s new go-to town for * hip tables ESCAPES TRAVEL Travel News & Great Getaways Industrial Art The exposed chunky steel water pipes and air-conditioning tubes wrapped in foil hint strongly at the Ovolo Southside Hotel’s past as a warehouse. The building—first built in 1976—holds 162 guestrooms in an interior lined with mid-century utilitarian steel furniture and walls of burnished wood and exposed brickwork. There is a sense that one is camping in a contemporary art gallery of sorts, though: various artists have emblazoned the walls with their artworks, such as Parent’s Parents’ graffiti in the corridors, and Los Angeles duo Cyrcle’s gigantic murals on the rooftop. The hotel’s dining options include CIRQLE, a restaurant rustling up East Asian dishes with Mediterranean touches. The neighbourhood is also home to the hip crowd who get their kicks from patronising the growing number of restaurants, fashion boutiques and art galleries in the neighbourhood. 64 Wong Chuk Hang Road, Hong Kong Tel: +852 3460 8100 100 WINE & DINE >words RYAN CHAN VERDANT VIEWS The Hilton chain is giving Qingdao a modern twist on their illustrious history at the Hilton Qingdao Golden Beach, combining European architecture with Qingdao’s rich tradition of gardens. All 431 rooms and suites promise stunning views, with each room getting their own private balcony overlooking the hotel’s garden or the shores of the district’s Golden Beach. Among the variety of international cuisines available in their five restaurants, the authentic Shandong and Cantonese delicacies at Jiao Ao Restaurant are a must-try. For those looking to venture into the local fare, the Pure Restaurant serves dishes that make use of Qingdao’s local produce. 1 Jia Ling Jiang East Road, Qingdao, China Tel: +86 532 8315 0000 NEXT STOP, THE CRAWFORD HOTEL Train stations are often filled with nostalgia. The new Crawford Hotel, which takes over the Denver Union Station, honours the 120-year history of the transit centre, with 112 rooms uniquely designed to reflect the different eras of the building’s past. Classic rooms have Victorian flair inspired by the era when the station first opened in 1894; Loft rooms occupying the building’s topmost levels are more in sync with the station’s surrounding cityscape’s modern aesthetics; and the Pullman rooms are modelled after glamorous private sleeping cars in the heyday of locomotive travel. Dining options include The Kitchen Next Door, Snooze, and a unique dining concept from Alex Seidel, founder and chef of Fruition. 1701 Wynkoop Street, Denver, USA. Tel: +1 844 432 9374 BAVARIA COMES TO DALIAN Surrounded by lush foliage, the Bavarianinspired The Castle Hotel in Dalian, China, is an architectural marvel sitting atop Lotus Mountain. Built in 2002, it has undergone an interior renovation and reopened last month. Its new design features stonework, wood furnishings and windows that stretch to its soaring ceilings. The Castle Hotel’s 292 rooms and 67 apartments offer spectacular views of the surrounding ocean and lush greenery. Do check out The Royal Cellar, which offers northern European fare and home-brewed craft Bavarian beer. No. 600 Binhai West Road, Shahekou District, Dalian, Liaoning 116023, China Tel: +86 411 8656 0000 WINE & DINE 101