kunst - Choices

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kunst - Choices
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26. Jhg. | September 2014
Das Bild der Frau in der Nachkriegszeit – Ulrike Rosenbach: „Weiblicher Energie-Austausch“, LVR-Landesmuseum Bonn, 1993 © VG Bildkunst Bonn
www.choices.de
das wehrhafte geschlecht
kunst
kunstwandel im september
kunst
Jeder hat
angst vor der
schwarzen
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Action Painting
Processing
Ready-made
new media
sound and vision
Obsession
Digital culture
Fluxus
Raw material
Intervention
Pop Art
Informel
KUNST
Neo-Dada
Manifest
MUSEUMSLANDSCHAFT NRW
Kritik, Interviews und Links
Köln – choices.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Düsseldorf – biograph.de
L
mein
en
esezeich
26. Jhg. | September 2014
phoenix
Ein Film von Christian Petzold
www.phoenix-der-film.de
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FÜR 20 JAHRE DIE
PASSENDE PARTY.
AM 20.09.2014 AB 14 UHR
IM TANZBRUNNEN.
BUNTES FAMILIENFEST MIT ÜBERRASCHUNGEN FÜR GROSS UND
KLEIN. AB 15 UHR FÜHREN LINUS &
CLAUDIA BARBONUS DURCH DAS
PROGRAMM:
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15.15 – 16.15 UHR
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Mehr Meinung. Service. Hintergrund. - In NRW.
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Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
B
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Tanzprojekt „Scissilis“ Foto: Paul Leclaire
Bühne.
Kino.
5 Premiere
Heinz Simon Keller inszeniert Navid Kermanis
Prosaband „Vierzig Leben“am Theater der Keller
6 Schauspiel Köln – Saisonstart
8 Komikzentrum
BonnVoice eröffnet das 20. Pantheon A CappellaFestival
9 Atelier Theater
10 Freies Werkstatt Theater
11 Senftöpfchen
12 Oper Köln Tanz – Bayerisches Staatsballett
14 Schauspiel Köln
15 Prolog
Camus-Vergleich in Düsseldorf und Bonn
16 Theater-Kalender Köln-Bonn
17 Die vierzehnte Kölner Theaternacht
Freihandelszone – Globalize Cologne
18 Junges Theater Bonn
45 culture clubs
Pünktchen und Anton im Jungen Theater Bonn
Hoëcker & Zimmermann im Gloria Theater
22 culture club
Kino-Café: „Anfang 80“
Festival: „Elelwani“
21 Film-ABC/Vorspann
22 choice of choices „Mr. May und das Flüstern
der Ewigkeit“
23 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
24 OFF Broadway
25 Weisshaus
26 Film-Kritik
27 Odeon
29 Filmpalette
31 Cinenova
32 Neue Filme aus Afrika
35 Festival
FilmInitiativ zeigt „Neue Filme aus Nord- und
Südafrika“
37 Roter Teppich
Thomas Heinze über „Lügen und andere Wahrheiten“
38 Metropolis
41 Gespräch zum Film
Regisseur Christian Petzold über seinen neuen
Film „Phoenix“
42 culture clubs
UCI Kino-Café: „Philomena“
Lieblingsfilm: „Night on Earth“
Kultur in NRW.
überregional
10 Tanz in NRW
Zaudernde Tanzförderung in NRW kappt selbst Erfolge
11 Musical in NRW
Hanna Schygullas und Charlie Chaplins Leben musikalisch
13 Oper in NRW
Robert Carsens „Jenufa“ läuft nun auch in Essen
46 Popkultur in NRW
Das Essener Swingfest ist so vielfältig wie noch nie
47 Improvisierte Musik in NRW
Die 10. Kölner Musiknacht lockt
48 Klassik in NRW
Knechtsteden will über Musik reden
52 Kunst in NRW
Franz Gertsch in Essen und Kleve
BÜHNE
© Meyer Originals
Premiere
5
KINO
„Mr. May und das
Flüstern der Ewigkeit“
KULTUR.KINO.KÖLN.
Musik.
26. Jhg. I September 2014
46 Stadtgarten
48 Kompakt Disk
CD-Neuerscheinungen im September
49 Kölner Philharmonie
Kunst.
51 kunst & gut
Die Anfänge der Römischen Herrschaft in Köln
im Römisch-Germanischen Museum
52 Kunstwandel
Ulrike Rosenbach-Retro im Bonner
Landesmuseum
53 Museumslandschaft – Kunstkalender NRW
choices spezial.
4 Intro – „Connecting People“
54 Verlagssonderseiten – choices bildet
60 Auswahl – im September
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
63 Impressum
Literatur.
44 ComicKultur
Comic-Empfehlungen im September
Wortwahl
Buch-Empfehlungen im September
45 Literatur-Kalender
Textwelten
Dokumentarische Literatur geht unter die Haut
choice of choices
22
KINO
3
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choicescologne
Roter Teppich KUNST
„Lügen und andere Wahrheiten“
37
kunst & gut
© Rheinisches Bildarchiv (RBA) 2014
51
Intro
.de
September 2014
Kleine Notlügen erhalten den Frieden , Foto: Stefan Turiak
choices + choices.de
Connecting People
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Bühne
5
Kölner Geschichten
In „Vierzig Leben“ versammelt der Islamwissenschaftler Navid Kermani Feuilletons
über zeitlose Werte in Orient und Okzident.
Heinz Simon Keller spricht mit uns über
die Bühnenfassung am Theater der Keller.
Heinz Simon Keller
Film
Foto: Laura Schleder
35
Tabuisierte Themen
Das vielfältige Filmschaffen in Afrika wird
ab dem 18. September beim Filmfestival
„Jenseits von Europa“ in Form ausgewählter
Werke aus 27 afrikanischen Ländern thematisiert. Wir sprachen mit Karl Rössel von FilmInitiativ Köln.
Karl Rössel
Film
Foto: privat
37
Lügen über Lügen
Thomas Heinze wurde bekannt durch Beziehungskomödien wie „Allein unter Frauen“.
Doch noch nie sollte er in einem Film so viel
improvisieren wie in Vanessa Jopps „Lügen
und andere Wahrheiten“, der am 11.9. ins
Kino kommt.
Thomas Heinze
Film
41
Gegenwart und Vergangenheit
„Phoenix“ erzählt eine Geschichte im Jahre
Null, einem in der deutschen Filmgeschichte eher vernachlässigten Kapitel. Regisseur
Christian Petzold sprach mit uns über seine
Beweggründe und die Umsetzung.
Christian Petzold
Anfang August wurde der Berufspendler Richtung Köln mit noch volleren
Zügen als ohnehin konfrontiert. Schuld daran waren Horden bebrillter
Nerds, die es zur gamescom zog. Auf der abendlichen Heimfahrt starrten
diese meist ehrfürchtig Spielzeugfiguren an, die sie doch niemals aus ihrer
Originalverpackung nehmen würden. Ich hingegen starrte neidisch auf die
von ihnen blockierten Sitzplätze. Dann steckten wir auch noch in KölnMülheim fest. Doch statt des üblichen Unmuts entfaltete sich schnell ein
reger Austausch absurder und doch typischster Bahngeschichten von zickigen Schaffnern oder den dümmsten Verspätungsvorwänden im Waggon. Wir Passagiere waren mit einem Mal in Hassliebe verbunden, und
ehe ich mich versah, war ich auch schon am Zielbahnhof angekommen.
Vielleicht sollte die Bahn künftig lieber mit dem Slogan eines finnischen
Smartphone-Herstellers werben. Bei all den Verspätungen, Ausfällen und
Ärgernissen vielleicht die zielführendere Strategie: Man weiß nicht, wann
man sein Ziel erreichen wird, trifft unterwegs aber nette Leute.
Diese kleine Flucht aus der Banalität des Alltags führt uns geradewegs zu
Heinz Simon Kellers Inszenierung VIERZIG LEBEN, die sich mit eben jenem Alltag beschäftig. Im Interview verrät der Regisseur, wie er den Prosaband von Navid Kermani, Schriftsteller mit iranischen Wurzeln, in der
neuen Spielzeit auf die Bühne des Theaters der Keller bringen wird. Viele
Alltagsgegenstände zeigt auch das Römisch-Germanische Museum in der
aktuellen Ausstellung 14 AD – RÖMISCHE HERRSCHAFT AM RHEIN, um das
Leben in Oppidum Ubiorum, wie Köln in der frühen Kaiserzeit genannt wurde, abzubilden. Das LVR-Landesmuseum wendet sich mit der Retrospektive
zu der Video-Pionierin ULRIKE ROSENBACH unter dem Titel WEIBLICHER
ENERGIE-AUSTAUSCH dagegen einer modernen Kunstform zu.
Melancholisch ist unser choice of choices-Film MR. MAY UND DAS FLÜSTERN DER EWIGKEIT. In seiner ersten Hauptrolle glänzt Eddie Marsan
als Funeral Officer, der sich um einen würdigen Abgang von einsam Verstorbenen bemüht. Anders als in der Fernsehserie „Six Feet Under“ ist die
Beschäftigung mit Bestattungen und Ritualen des Abschiednehmens im
Kino bisher wenig präsent. Ebenso unterrepräsentiert ist in den deutschen
Lichtspielhäusern der afrikanische Film. Anlässlich des Festivals JENSEITS
VON EUROPA XIII – NEUE FILME AUS AFRIKA (18.-28.9.) spricht choices
mit Karl Rössl, Mitglied des Vereins FilmInitiativ, der das Festival präsentiert. Regisseur CHRISTIAN PETZOLD widmet sich in PHOENIX einmal mehr
der deutschen Geschichte. In unserem Gespräch zum Film verrät er, warum sein Stoff diesmal nicht im Heute verortet ist, sondern ein in der
Vergangenheit spielender Film über die Gespenster unserer Gegenwart
entstanden ist. Auch das neue Werk von Vanessa Jopp ist ein fein verwobenes Gesellschaftsporträt. Über ihre unkonventionelle Herangehensweise
und seine eigenen Erfahrungen mit Lügen spricht LÜGEN UND ANDERE
WAHRHEITEN-Darsteller THOMAS HEINZE mit uns. Ohne kleine Flunkereien würde unsere Gesellschaft aber wohl ratzfatz in Mord und Totschlag
münden. Insofern ist es für den Frieden im ÖPNV wohl doch förderlich,
dass wir als Passagiere nicht immer die volle Wahrheit über Verspätungsgründe offenbart bekommen.
MAXI BRAUN
Foto: Christian Schulz
4
Premiere
„40 Geschichten
reduziert auf vier
Personen“
Heinz Simon Keller bringt Navid Kermanis
Prosaband „Vierzig Leben“ auf die Bühne
Verglichen mit seinem Bekanntheitsgrad ist das
Werk von Navid Kermani auf den Theaterbühnen wenig präsent. Halbszenische Lesungen und
Vorträge gibt es zwar zuhauf, doch Inszenierungen sind selten – was nicht zuletzt auch an
den Büchern liegt. Am Theater der Keller unternimmt jetzt Hein Simon Keller den Versuch, ZUR PERSON
den Prosaband „Vierzig Leben“ auf die Bühne Heinz Simon Keller hat in Salzburg studiert und war dann als Schauspieler an diversen Theatern engagiert. 1996 gründete er
zu bringen. Ein Buch mit vierzig Geschichten, das Theater Blackbox, seitdem arbeitet er als freier Schauspieler und Regisseur und ist regelmäßig in Film und Fernsehen zu
Foto: Laura Schleder
die mit Überschriften wie „Von der Tugend“, sehen. Seit der Spielzeit 2013/14 leitet er das Theater der Keller.
„Von der Freiheit“ oder „Von der Schwermut“
daherkommen. Das klingt zwar nach dem Zent- beziehenden Geschichten bringt er zusammen mit Wie hängen die Geschichten dann zusammen?
nergewichte der Ethik, steigt aber dann tief in mystischen Erzählungen mit einem orientalisch- Wir kommen von der Trauer über die Ehekrise in
die Banalität des Alltags. Was Kermani dort sufischen Hintergrund. Der Köln-Bezug wird bei dieses absonderliche Fabulieren, um dann wieder
aufspürt, sind charakterliche Verschleifungen, uns zunächst über die Bühne hergestellt: ein Köln- über die Personen und die Ehekrise zum FC zu komdie allen ethischen Ansprüchen
Altar, eine Art Reliquienkammer wie men. Das hatte eine schlüssige Dramaturgie. Jetzt
Hohn sprechen. Da kann ein junger
im Dom, aber in einer sehr indivi- haben wir allerdings festgestellt, dass das Stück
„Das sind Menschen
Mann Wochen damit verbringen,
duellen Variante. Ein Clubraum mit eher einen Zustand beschreibt und die erzählten
von heute“
einen einzigen Flug zu buchen.
einem Altar, auf dem Sachen liegen, Geschichten austauschbar sind. Anfang und Ende
Eine Wissenschaftlerin schläft mit dem Leiter die man mit Köln verbindet. Und vor diesem Hinter- sind zwar klar, doch die vierte Geschichte kann
einer Berufungskommission. Ein Backgammon- grund gibt es eine bestimmte Art zu erzählen, mit- auch an Stelle dreizehn kommen. Das ist eine große
spieler philosophiert über den falschen Zug zum einander zu kommunizieren, mit Dingen und Prob- Herausforderung und eine völlig neue Erfahrung für
Sieg. Ob man es als religiöse Epiphanie im Alltag lemen umzugehen, die vielleicht typisch kölsch ist. mich. Ich komme ja vom konventionellen Erzähltheater. Jetzt stellt sich mir aber die Frage, was das
oder als ethische Ausrutscher interpretiert, eines
verlieren die Figuren allerdings nie: ihre Würde. Wie kamen sie auf die Idee, den Text auf vier Geschichtenerzählen soll, wenn wir fragen, was die
Menschen zusammenhält, wenn wir den Zustand
Figuren aufzuteilen?
choices: Wie kamen Sie auf die Idee, ausgerech- Man kann dieses Buch natürlich als Lesestück mit einer Gesellschaft zeigen.
net Navid Kermanis Prosaband „Vierzig Leben“ Installationscharakter machen. Doch mein Interesauf die Bühne zu bringen?
se gilt nicht dem Dokumentar- oder dem perfor- Hat Navid Kermani an der Fassung mitgearHeinz Simon Keller: Die Idee geht zurück auf un- mativen Theater, sondern einem Theater, in dem beitet?
seren Wunsch, verstärkt Kölner Autoren zu spielen. Geschichten und die Beziehung der Figuren im Navid Kermani hat die Fassung natürlich gelesen,
Da liegt Navid Kermani auf der Hand, später in der Zentrum stehen. Entscheidend war dann die Mit- sich daran beteiligt und szenische Ideen eingeSpielzeit wird Marie T. Martin einen Epilog zu Dür- arbeit von Marcus Seibert, dem Drehbuchautor, bracht. Er war aber sehr großzügig.
renmatts „Das Versprechen“ schreiben. Ich bin mit Homerübersetzer und Fernsehautor, der die GrundNavid Kermani auf der Lit.Cologne ins Gespräch klammer des Abends gefunden hat. 40 Geschichten Wo haben Sie bei Kermanis Geschichten eingekommen und er hat schnell „Vierzig Leben“ vor- reduziert auf vier Personen.
gehakt?
geschlagen. Das seien doch Kölner Geschichten. Ich
Mich interessiert diese Mischung, in der das Besonhabe das gelesen und dann beschlossen, das bei uns Wie sieht dieses Figurensetting aus?
dere mit dem Alltäglichen zusammengebracht wird.
auf die Bühne zu bringen.
Es war mein Wunsch, eine Grundsituation zu fin- Meistens beginnen wir viele Dinge mit einem hohen
den. Es geht um den Tod von Thorsten, der selbst in Anspruch, dann scheitern wir, trotzdem müssen wir
In welcher Hinsicht sind die Geschichten für Sie zwei Geschichten vorkommt. Nach der Beerdigung essen, wir streiten uns. Das sehe ich auch in dieser
kölnspezifisch?
treffen sich die vier Figuren in einem Clubraum, den Ehegeschichte, wie man brilliert und mit der BezieDas ist ein wichtiger Aufhänger für uns. Bei Kerma- wir mit den besagten Köln-Utensilien ausstatten. hung nicht zurechtkommt und sich dann arrangiert.
ni gibt es ständig diesen Lokalbezug, zum Beispiel Anke, Antun, Christian und Rolf befinden sich alle Wie geht das zusammen? Es geht um diese SpanNordsüdfahrt, Musicaldome, FC. Die sich darauf in der Midlife-Crisis, sie betrauern einen Toten und nung zwischen dem hohen Ton von Kermanis Gegeraten dadurch ins Erzählen und Fabulieren. Die schichten und den Menschen im Büro oder auf der
Verdichtung ist Marcus Seibert sehr gut gelungen Straße, die ganz anders reden.
und erinnert gelegentlich an „Szenen einer Ehe“.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
Probenfoto „Vierzig Leben“, © Meyer Originals
Sind die Figuren der Geschichte entnommen
oder haben Sie die erfunden?
Die Figuren stammen alle aus den Geschichten.
Kermani hat darauf bestanden, dass die Namen erhalten bleiben. Das sind Menschen von heute, der
eine ist Professor, der andere ist Wirt, der dritte ist
ein Pianist, BMW-Fahrer und Angeber und die Frau
dazwischen.
5
„Vierzig Leben“ | R: Heinz Simon Keller | 4.9.(P),
10.9., 12.9., 14.9., 18.9., 21.9. 20 Uhr | Theater der
Keller | 0221 27 22 09 90
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
DOGVILLE
NACH DEM FILM VON LARS VON TRIER
REGIE: BASTIAN KRAFT / 05. SEPTEMBER 2014
IM KOPF VON BRUNO SCHULZ
NACH DER NOVELLE VON MAXIM BILLER
REGIE: CHRISTINA PAULHOFER / 07. FEBRUAR 2015
THE SHADOW
EIN MUSIKALISCHES SCHATTENSPIEL VON
CHILLY GONZALES UND ADAM TRAYNOR NACH DER
ERZÄHLUNG VON HANS CHRISTIAN ANDERSEN
REGIE: ADAM TRAYNOR / 11. SEPTEMBER 2014
CARLS WERK – DAS STÜCK
STÜCKENTWICKLUNG IN ZWEI TEILEN
REGIE: JAN NEUMANN / DIRK KUMMER / 06. MÄRZ 2015
DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN
VON HEINRICH VON KLEIST
REGIE: STEFAN BACHMANN / 17. OKTOBER 2014
BACKLASH
VON SIBYLLE BERG
REGIE: RAFAEL SANCHEZ / 18. OKTOBER 2014
HEDDA GABLER
VON HENRIK IBSEN
REGIE: KARIN NEUHÄUSER / 07. NOVEMBER 2014
DER MENSCHENFEIND
VON MOLIÈRE
REGIE: MORITZ SOSTMANN / 12. DEZEMBER 2014
CARTE BLANCHE
REGIE: ANGELA RICHTER / 09. JANUAR 2015
HIOB
NACH DEM ROMAN VON JOSEPH ROTH
REGIE: RAFAEL SANCHEZ / 10. JANUAR 2015
PARZIVAL
VON WOLFRAM VON ESCHENBACH
REGIE: STEFAN BACHMANN / 06. FEBRUAR 2015
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
UND PIPPA TANZT!
VON GERHART HAUPTMANN
REGIE: MORITZ SOSTMANN / 14. MÄRZ 2015
ARGONAUTEN
EIN HELDEN-ROADTRIP
REGIE: SIMON SOLBERG / 28. MÄRZ 2015
DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE
VON DANTE ALIGHIERI
REGIE: SEBASTIAN BAUMGARTEN / 11. APRIL 2015
WIE ES EUCH GEFÄLLT
VON WILLIAM SHAKESPEARE
REGIE: ROGER VONTOBEL / 08. MAI 2015
DIE AVANTGARDE DER SUPERNERDS
EIN THEATRALES RECHERCHEPROJEKT VON ANGELA RICHTER
REGIE: ANGELA RICHTER / 29. MAI 2015
SEGEN DER ERDE
NACH DEM ROMAN VON KNUT HAMSUN
REGIE: ROBERT BORGMANN / 03. JUNI 2015
THEATERKASSE UND ABO-BÜRO: 0221 - 221 28400
s
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Museum
kommt nach Koln
WO?
RheinEnergie
Marathon/
Hohenzollernring
WANN?
13.09. bis 14.09.14
Infos zur Tour unter: www.ÜEI.de
Komikzentrum Köln-Bonn
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THEATER
Kabarett
Comedy
So. 7.9. COMEDIA Theater-Fest
Sa. 20.9. SPIELARTEN 2014
bis
Fr. 26.9.
A Cappella
Lesungen
Das Kinder- und JugendTheaterfestival in NRW
KINDERTHEATER
Sa. 6.9. DER KRAKEELER (4+)
So. 7.9. von Waechter/Port
Di. 16.9. EMIL UND DIE … (6+)
Mi. 17.9. von Erich Kästner
So. 28.9. WIR ALLE FÜR IMMER
bis
ZUSAMMEN
(8+)
Mi. 1.10. von Guus Kuijer
JUNGES THEATER
So. 7.9. DIE NIBELUNGEN (10+)
Do. 18.9. TAKSI TO ISTANBUL (10+)
Fr. 19.9. v. M. Moser & Ensemble
KABARETT & CO.
Fr. 29.8. DUEL: OPUS 2
Sa. 30.8. PIET KLOCKE
Di. 2.9. GERNOT HASSKNECHT
Di. 2.9. BIRGIT SCHROWANGE
Mi. 3.9. HAGEN RETHER
Fr. 5.9. PAUSE & ALICH
Sa. 6.9. FRÜCHTE DES ZORNS
Di. 9.9. JOCHEN
Mi. 10.9. MALMSHEIMER
Do. 11.9. HORST EVERS
Do. 11.9. ZUCKERFEST FÜR DIABETIKER
Fr. 12.9. PHILIPP WEBER
Fr. 12.9. BARBARA KUSTER
Sa. 13.9. WANNINGER & RIXMANN
Sa. 13.9. KONEJUNG & NITSCHKE
So. 14.9. PIGOR, EICHHORN & BAND
Di. 16.9. TIMO WOPP
Mi. 17.9. ABBA JETZT!
Do. 18.9. WILFRIED SCHMICKLER
19./20.9. Ich weiß es doch auch nicht
Sa. 27.9. SEBASTIAN PUFPAFF
27./ 28.9. DIE ZAUBERFLÖTEN
Di. 30.9. RICHARD BARGEL & BAND
Mi. 1.10. CARRINGTON-BROWN
Sa. 4.10. PAUSE & ALICH
Do. 16.10.
Musik
KÖLN COMEDY FESTIVAL
bis 1.11. 26 VORSTELLUNGEN!
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
Theater
Tanznächte
Abgekämpft: Simone Solga ist im Auftrag der Kanzlerin unterwegs
Goldene Wolke der Zerstreuung
BonnVoice eröffnet das 20. Pantheon A Cappella-Festival
9.Offene Bühne Rheinland
Füenf
eine Wundertüte der Kleinkunst - offen für Alles und Jeden!
www.dieoffenebuehne.de
6.9.
Phase 620l AUhr
Cappella 4.11.20 Uhr
Das 20.
A Cappella-Festival
u.a.m.: BonnVoice (7.9.)
Maybebop (12.9.)
Bonner Jazzchor (5.10.)
basta (8.10.)/ Rock4 (2.11.)
Reihe "Quatsch keine Oper!" in der OPER:
Dr. Mark Benecke: 7.9.
Matthias Brandt: 15.9.
Köster & Hocker
Kumm Jangk
11.9.20 Uhr CASINO
Wolfgang Trepper
13.9.20 Uhr
Halt ma eben (Kabarett)
Annette Postel
17.9.20 Uhr
Ausziehn...
Ulrike Mannel
Ab morgen!
17.9.20 Uhr CASINO
Hennes Bender
18.9.20 Uhr
KLEIN/LAUT
Fools on a hill
Rücksturz in die 60er
18.9.20 Uhr CASINO
Michael Krebs
19.9.20 Uhr
ZUSATZKONZERT
HG.Butzko
SuperVision (Kabarett)
20.9.20 Uhr
Olaf Bossi
Glücklich wie ein Klaus!
20.9.20 Uhr CASINO
Gernot Hassknecht
Das Hassknecht-Prinzip
21.9.20 Uhr
Pause
Alich
Rainer
& Norbert
als Fritz Litzmann & Hermann Schwaderlappen in
»Früchte des Zorns« 23./24./29./30.9.
Ingmar Stadelmann
Was ist denn los mit den Menschen
25.9.
Eva Eiselt
Neurosen und andere Blumen
26.9.20 Uhr CASINO
Nessi Tausendschön
Das Beste
27.9.20 Uhr
Ulla Meinecke & Band
Konzert 2014
28.9.20 Uhr
90er-Party
80er POP & WAVE
19.9.23h
Pa
arty
26.9.23h
ellungen: Eichhorn (3.9.)
&
WEITERE Vorst
verkauft) + Pigor
hramm
/Sc
. aus
Rudelsingen (2.9 Anstalt mit Malmsheimer/Priol ria
Die Alten aus der + KeinKultur Festival (5.9.) + Marey (11.9.)
t)
San
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livi
.) +O
(4.9. ausverk
a (14.9.)
te Night Blues (9.9
Vollmer (7.9) +La (12.9.)+Cavequeen (14.9.) +Milong
(19.9.) +
Die Sweethearts tt (15.9.) + Ensemble Weltkritik +
.9.)
arte
(21
Oliver Lutz Qu .9., OPER) Kalisch & Göbels
Comedy
Hagen Rether (21en Streich (22.9.) + Hollywood´s Lienen6 Frauen auf einStephan Masur (24.9.) + Thomas ez(27.9.)
rtin
+
+Ines Ma
hts (23.9.)
Nig
Partytermine:
www.tanznacht.com
tian Pufpaff(26.9.)
-lüke (25.9.)+Sebas
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
Das Sommerloch ist zugeschüttet: Vorbei die Zeit der massenhaften Parkplätze und der übersichtlichen Einkaufsmeilen. Und wir dürfen uns wieder
amüsieren. Dank der Kleinkunst-Bühnen, die sich mit Elan in die Saison
stürzen. Ein schlechtes Gewissen muss der Homo ridens, also der lachende
Mensch, nicht haben. Bereits Goethe hat es auf den Punkt gebracht: „Zerstreuung ist wie eine goldene Wolke, die den Menschen, wär‘ es auch nur
auf kurze Zeit, seinem Elend entrückt.“ An Elend mangelt es bis heute nicht.
Also lassen wir uns entrücken – zum Beispiel mittels des 2009 gegründeten Vokal-Ensembles BonnVoice, das am 7. das 20. Pantheon-A CappellaFestival eröffnet. Bis zum 30. November werden neun Gruppen und SoloKünstler mit der Kraft ihrer Stimmen und ihrem Spaß am Singen das Theater
in Schwingungen versetzen.
Drei Tage später, also am 12., gastiert die Hannoveraner Truppe Maybebop mit Stücken ihrer aktuellen CD „Weniger sind mehr“ und fordert in
„Wünsch Dir was“ die Zuhörer der Konzertshow auf, sich per Zuruf einen
Song zu wünschen. Das kann heiter werden, genauso wie die Wirtschaftswunderrevue, mit der die Sweethearts am selben Abend nebenan im Casino
aufwarten: Da versinkt die Sonne im Meer, zwei kleine Italiener sehnen sich
nach Tina und Marina und der Kriminaltango sorgt für Gänsehaut: schauerlich schön, wie man die 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts mit
Schlagerhits von Bulli Buhlan, Conny Froboess, Caterina Valente und Trude
Herr zum Leben erweckt.
Wesentlich anderer Natur sind die Töne, die Eva Eiselt (am 20. im Atelier
Theater, am 26. im Pantheon-Casino) anschlägt: mit (schau-)spielerischer
Eloquenz holt sie einen Typ vom Ordnungsamt auf die Bühne, der nur einen
Traum hat: er möchte die Menschen einmal im Leben zum Lachen bringen.
In ihrem Programm „Neurosen und andere Blumen“ präsentiert die Kabarettistin ein ganzes Arsenal an multidimensionalen Charakteren, lotet die
Figuren bis auf ihre zweifelhafte Identität aus und geht der Frage nach, ob
diese – frei nach Schopenhauer – am Ende nur als Vorstellung existieren:
gleich einem Vexierrätsel führt dergleichen unweigerlich in die Irre. Nur
Angie, die Kanzlerin, gibt es wirklich – und Mireille Mathieu. Muss man
einfach gesehen haben.
Vergleichbares gilt auch für Simone Solga, die „Im Auftrag der Kanzlerin“ unterwegs ist (am 30. im Senftöpfchen-Theater). Und nein: das ist kein
stinknormaler Kabarett-Abend, sondern eine Riesensause durch die Niederungen der Politik. Die schagkräftige und -fertige Berlinerin legt unter
anderem eine Statistik vor, nach der die Stadt Köln sich bestens als atomares Endlager eignet, kündigt die Veröffentlichung eines Hörbuchs mit den
NSA-Mitschnitten von Merkels Handy an und weiß um die erneuerbaren
Versprechen, die inzwischen zum Rüstzeug unserer Politiker gehören.
Ein Highlight des Monats ist auch die Lesung von Mathias Brandt, der zusammen mit dem Pianisten und Sänger Jens Thomas den Hitchcock-Thriller
„Psycho“ neu interpretiert (am 15. in der Oper Bonn). Eine „Fantasie über
das kalte Entsetzen“ heißt der Versuch, mittels Improvisation die Spannung
des filmischen Meisterwerks bühnentauglich zu machen. Dass Brandt einer
der besten Schauspieler der Republik ist, weiß man. Weniger bekannt ist
seine stupende Fähigkeit, Texte vorzutragen. Einfach grandios – verspricht
hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
www.pantheon.de
8
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
SEPTEMBER 2014
KÄTHE LACHMANN
Mit unschuldig-durchtriebenem Humor begeistert sie uns
seit Jahren. Diese Frau wird nie erwachsen. Gut so! Die
verschmitzte Lachmann ist die lustigste Lach-Frau weit und
breit.
September 2014
fr. 19.09.
FR, 05.09. 20.00 Uhr
Daphne De Luxe
Martin Grossmann
EVA EISELT
Eiselt ist der marketingunverdorbene Rohdiamant der
Kleinkunstszene, sie trägt es mit Fassung! Mit gewohnt
erfrischendem Witz und messerscharf pointierten Texten
macht sie nachhaltiges Kabarett!
„Trüffelschweine“
Kabarett
sa. 20.09.
„Best of“
Comedy & Musik
SA, 06.09. 20.00 Uhr SO, 07.09. 20.00 Uhr
MI, 10.09. 20.00 Uhr
Die ImproVisaToren
di.
02.
20.30: Andrea Volk: Teleshopping macht sexy (Comedy)
„Richard Gere tanzt Shakespeare”
Improshow
mi.
03.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms... (Schauspiel-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
04.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Skurriles Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
fr.
05.
20.30: Horst Fyrguth: Männer sind die besseren Mütter – Ein Waldorfmacho packt aus (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel
sa.
06.
20.30: Thomas Kreimeyer: Kabarett der rote Stuhl (Unterhaltungsshow)
22.00: Gratis-Comedy mit Ulbtsmichel
mo.
08.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett)
Der Tod
di.
09.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
„MEIN LEBEN ALS TOD“
Comedy
mi.
10.
20.30: Bernd Budden: BuddenZauber (Musikkabararett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
do.
11.
20.30: Murat Sen: Murat – Der Fitness-Gürü (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
12.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
sa.
13.
20.30: Jens Heinrich Claassen: Frauen an den Nerd (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
mo.
15.
20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Schauspielkabarett)
di.
16.
20.30: Joris Gratwohl & Ingo Heise: Die glorreichen Zwei (Cowboy-Comedy)
mi.
17.
20.30: Fußpflege Deluxe: Der Name dieses Kabarettprogramms... (Schauspiel-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
18.
20.30: Ensemble Weltkritik: Des Wahnsinns fetter Beutel (Gesellschaftspol. Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
19.
20.30: Käthe Lachmann: Ich werd' nicht mehr, ich bin ja schon (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
sa.
20.
20.30: Eva Eiselt: Neurosen und andere Blumen (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill Young Kim
mo.
22.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett)
FR, 26.09. 20.00 Uhr
di.
23.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Kama-Kabarett)
LES PAPILLONS (Schweiz)
mi.
24.
20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt und Sahneschnittchen (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
do.
25.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Moment-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
26.
20.30: Frizzles: Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
sa.
27.
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
20.30: Matthias Jung: Der Urlaubs-Checker (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
mo.
29.
20.30: Monika Blankenberg: Die Zeit ist reif – ICH auch! (Gesellschaftskabarett)
di.
30.
20.30: Nicolas Evertsbusch: Wir schaffen das! (Musikkabarett)
DO, 11.09. 20.00 Uhr
Michael Steinke
„Funky! Sexy! 40!“
Stand Up Tragedy - Comedy Musik Kabarett
FR, 12.09. 20.00 Uhr
Felix Janosa
„In der Hitfabrik“
Musik-Kabarett
SA, 13.09. 20.00 Uhr
MI, 17.09. 20.00 Uhr
Hans Gerzlich
„So kann ich nicht arbeiten!“
Kabarett
DO, 18.09. 20.00 Uhr
Abdelkarim
„Zwischen Ghetto und Germanen“
Stand-up-Comedy
FR, 19.09. 20.00 Uhr
Sabine Wiegand
„Dat Rosi brennt durch..!“
Kabarett
SA, 20.09. 20.00 Uhr
Anna Piechotta
„Komisch - im Sinne von Seltsam“
Musik und Kabarett
MI, 24.09. 20.00 Uhr
Carsten Höfer
„Secondhand Mann - Gebrauchte Männer lieben
besser!“
Standup-Kabarett
DO, 25.09. 20.00 Uhr
Anny Hartmann
„Ist das Politik, oder kann das weg?“
Kabarett
„Concert Phantastique“
wilde Ohrwurmjagd auf Tasten, Saiten und Bogen
SA, 27.09. 20.00 Uhr SO, 28.09. 20.00 Uhr
Lars Hohlfeld
„War nicht alles schlecht!“
Standup-Comedy- Best of
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Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
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Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
9
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
PREMIERE
Tanz in NRW
„Scissilis“ wird auf den Nachwuchs-Events „In Progress“ und „MAD“ gezeigt, Foto: Paul Leclaire
Klein gebackene Brötchen
Wie die zaudernde Tanzförderung in NRW selbst Erfolge kappt
SEPTEMBER 2014
MI 03.
20
00
ALLTAG & EKSTASE
DO 04. 2000 ALLTAG & EKSTASE
FR 05.
1930
EINFÜHRUNG ZU X-FREUNDE
2000 X-FREUNDE
SA 06.
2000 X-FREUNDE
DI 09.
2000 TESTSIGNALGENERATOR
FR 12.
2000 LESUNG DIE LETZTEN TAGE DER MENSCHHEIT
SA 13.
2000 MSONKHANO.DE/BEGEGNUNGEN.MW
SO 14.
2000 MSONKHANO.DE/BEGEGNUNGEN.MW
MI 17.
2000 X-FREUNDE
DO 18.
1930
EINFÜHRUNG ZU ALLTAG & EKSTASE
2000 ALLTAG & EKSTASE
FR 19.
2000 ALLTAG & EKSTASE
SA 20.
1500
FÜHRUNG ZUM TAG DES OFFENEN DENKMALS
2000 AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
SO 21.
1200
FÜHRUNG ZUM TAG DES OFFENEN DENKMALS
1600
NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH ...? AB 4 JAHREN
2000 DU BIST MEINE MUTTER
MI 24.
2000 AM ENDE DER NACHT
DO 25.
2000 AM ENDE DER NACHT
FR 26.
2000 DU BIST MEINE MUTTER
SA 27.
2000 DU BIST MEINE MUTTER
SO 28.
1100
BABYBÜHNE VON 0 BIS 14 MONATEN
MO29.
1100
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2000 DU BIST MEINE MUTTER
DI 30.
2000 DU BIST MEINE MUTTER
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DI 23.
Andreas Maier in AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
Foto: ©MEYER ORIGINALS
2000 AUS DEM LEBEN EINES TAUGENICHTS
Von Thomas Linden
Alle beneiden NRW um seine Spitzenstellung im Tanzbereich. Künstlerische
Fülle und ästhetische Qualität zeichnen die Region um Rhein und Ruhr aus.
Allerdings muss man sich fragen, wie lange dieser Zustand noch anhalten wird.
Eben noch zeigt die neu gegründete TanzFaktur die Ergebnisse ihres ersten
Residenz-Programms „In Progress“, das – vielleicht ein wenig zu ehrgeizig
angekündigt – als Nachfolger der legendären Sommerakademie des Tanzes
in Köln vorgesehen ist. Sechs Produktionen
werden gezeigt, die über einen Monat in
„Das Gesäte wird als
der Residenz in Poll entstanden. Drei müsErnte verschmäht“
sen sich in Zukunft noch beweisen, zwei
sind auf einem vielversprechenden Weg und das Duo Maija Hirvonen und
Markus Tomczyk besitzt mit der Choreographie „Zweinsamkeit“ schon das
Zeug für die große Bühne. „In Progress“ erweist sich als interessantes Projekt, aber wird es fortgesetzt werden können? Denn wie aberwitzig die Förderkriterien in NRW angelegt sind, bekam jetzt das Residenz-Programm von
der anderen Seite des Rheins zu spüren.
Movement and Art Development, kurz MAD, startete vor vier Jahren im
Areal von Barnes Crossing mit einer Ausschreibung für Nachwuchstänzer.
Jedes Projekt wird von Profis betreut. Angefangen vom Konzept bis zur Präsentation und der Aufzeichnung der Choreographie bieten Barbara Fuchs
und Sonia Franken den jungen Tänzern ihre helfende Hand. Fulminante Arbeitsergebnisse etwa von Marion Dieterle oder Sylvana Seddig lockten die
Szene in die Wachsfabrik. Inzwischen bewerben sich 30 Produktionen aus
dem gesamten Bundesgebiet um diesen künstlerischen Feinschliff. Nur wird
MAD jetzt gekappt. Strukturelle Förderung ist in NRW nicht vorgesehen,
weder in der Konzeptionsförderung der arrivierten Choreographen noch im
Bereich der Spitzenförderung. Die gibt es zwei Jahre für 30.000 Euro, dann
erhält ein Ensemble, wenn es Glück hat, noch einmal die Hälfte, danach
müssen die Truppen sehen, wie sie weiterkommen.
MAD ist nach vier Jahren nicht mehr „neu“ und „innovativ“, also besitzt
das Modell keine Berechtigung mehr für Zuschüsse. „Ein unterstütztes Projekt darf keine institutionelle Form annehmen“, erklärt Barbara Fuchs. So
bestimmt eine absurde Kurzatmigkeit den Einsatz der öffentlichen Hand
in Städten und Land. Man blickt nicht auf Erfolge, sondern fordert neue
Ideen, obwohl die sich dann schon bewährt haben. Auch eine Art, das Geld
herauszuschmeißen. Das Gesäte wird als Ernte verschmäht, weil man von
der illusorischen Vorstellung ausgeht, dass nach vier Jahren Anschubfinanzierung das Kind nun selbst gehen kann. Ein Modell, das nur funktionieren
könnte, wenn das Publikum für jede Eintrittskarte 150 Euro berappen würde. Aber so funktioniert Kultur nicht, schließlich ist sie
kein Nebengleis der Unterhaltungsindustrie. Die Vorstellung, dass Kultur sich selbst finanziert, scheint sich leider
aus den Köpfen der Entscheidungsträger in Verwaltung
und Politik noch nicht verabschiedet zu haben. Dem
Nachwuchs werden also auch in Zukunft nur vereinzelte
Strohfeuer zuteilwerden. Etwas wirklich Großes vermag
Thomas Linden
sich aus diesem zaudernden Engagement jedenfalls nicht
Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- zu entwickeln, aber vielleicht traut man sich ja auch
u. Jugendtheaterpreises nicht mehr als klein gebackene Brötchen zu.
10
Peter Mim als Charlie Chaplin
Hanna Schygullas und Charlie Chaplins Leben musikalisch
Lars Redlich
Lars but not least Musik-Comedy-Show
DI 2.9.
Die Buschtrommel
Schonungslos Kabarett
MI 3.9.
Die Auswüchse der Konsumgesellschaft und der Wirtschaftspolitik komisch ökonomisch
auf den Seziertisch gelegt!
Thekentratsch
Immer auf den letzten Drücker Musik-Kabarett
DI 9.9.
Höchst vergnügliches Duo mit Ruhrpott-Schnauze, Herz und Chuspe!
Christoph Sieber
Alles ist nie genug! Kabarett
MI 10.9. + DO 11.9.
Spitzzüngiges Politikkabarett mit pantomimischen Tanz- und Gesangseinlagen – perfekte
Mischung aus Kritik und Klamauk.
Bernd Regenauer
MixTour Kabarett
FR 12.9.
Schnallen Sie sich an und ziehen Sie die Schwimmweste noch darüber, damit Sie vor
Lachen nicht gleich vom Stuhl fallen bei dieser Gameshow der Extraklasse.
Der Obel
Obel-Packung Comedy & Musik
FR 19.9. + SA 20.9.
Wo Obel auspackt, können andere einpacken ... so hat eben jeder sein Päckchen zu tragen.
Jens Neutag
Das Deutschland-Syndrom Kabarett
DI 23.9.
Pathologischer Witz und abgründige Wendungen allein heilen dieses Syndrom auch
nicht. So ein Kabarett-Abend lindert aber den Schmerz.
KÖLNPREMIERE
Springmaus
DI 16.9. - DO 18.9.
BÄÄM – Die Game-Show Impro-Comedy
KÖLNPREMIERE
Regenauer vereint intelligent Globales mit Provinziellem, ohne Kalauer oder dialektale
Biederkeit – dynamisch, fränkisch, gut!
Thomas Freitag
MI 24.9. + DO 25.9.
Der kaltwütige Herr Schüttlöffel Kabarett
Gegen das Sparen an der Kultur und gegen den Zeitgeist - politisches Kabarett in Vollendung!
Kai Spitzl
Spitzl-Kabarett Kabarett
FR 26.9.
Biggi Wanninger Trio
Just for fun Jazz & Pop
SA 27.9.
Simone Solga
Im Auftrag Ihrer Kanzlerin Kabarett
DI 30.9.
Ironische Gelassenheit, blitzschnelle Verbal-Attacken und poetische Wendungen sind die
Markenzeichen des Kölner Kabarettisten.
Jazz meets Pop – ein Konzert mit ganz eigener Note und der facettenreiche Stimme Wanningers.
Scharfzüngige, blitzgescheite und hochkarätige Politkabarettistin herrlich in der Rolle als
-CP\NGTUQWHƀGWUGFKTGMVCWU$GTNKP
Außerdem im Programm:
Do 4.9. Alexandra Gauger; SO 7.9. 12:00 Uhr Matinée Monika Kampmann &
Ingrid Ittel-Fernau; MO 8.9. BlechHarmoniker; SA 13.9. – MO 15.9. Jürgen B.
Hausmann; SO 21.9. + MO 22.9. Dat kölsche Rattepack & Andrea Schönenborn;
SO 28.9. Gerd Dudenhöffer; MO 29.9. The Original Blues Brothers Double Show
& Phil Dexter’s Elvis Vegas Show
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
11
KÖLNPREMIERE
Hans Gerzlich
SA 6.9. + SO 7.9.
So kann ich nicht arbeiten! Wirtschaftskabarett & Bürocomedy
KÖLNPREMIERE
Über Irrsinn, Dummheit, Korruption und die größten Steuergräber – Höhepunkte aus
20 Bühnenjahren gespickt mit tagespolitischem Zündstoff.
KÖLNPREMIERE
Von diesem sympathischen Multi-Instrumentalisten und famosen Entertainer wird man
noch viel hören – tolle Gesangsnummern und intelligenter Humor. It’s showtime!
KÖLNPREMIERE
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Wenn sich schon, durch einen dünnen Handlungsfaden mühsam zusammengehaltene Kompilations-Shows wie „Mamma Mia!“ oder „Jersey Boys“
als Musicals bezeichnen, dann kann man das wohl auch der minimalistischsten Form des Genres zubilligen. Wie jetzt dem aus Bulgarien stammenden Pantomimen Peter Mim, der
gerade mit einer Hommage an sein „Meine Oma ist dick, weil sie
voller Liebe ist“
großes Vorbild Charlie Chaplin durch
die Lande zieht.
Während aus den Lautsprechern des Bauturm-Theaters in Köln die bekanntesten Melodien aus Chaplins Filmen zu hören sind, erweckt Mim
den unsterblichsten aller Clowns zum Leben: Wenn er mit den schwarz
geschminkten Augen unter dem runden Hütchen, dem schwarz gewichsten Schnurrbart, den übergroßen Schuhen und den viel zu weiten Hosen,
sein Spazierstöckchen schwingend, die Bühne betritt – dann fühlt man
sich sogleich zurückversetzt in jene Jahre, als die Bilder laufen lernten und
noch nicht der (zotigen) Sprache bedurften, um uns vor Vergnügen auf
die Schenkel klopfen zu lassen. Mim lässt noch einmal die berühmtesten
Szenen aus Chaplins Filmen Revue passieren: den Kampf mit den Schraubenschlüsseln in „Moderne Zeiten“, das „Festmahl“ aus Schuhsohle und
Schnürsenkel in „Goldrausch“ oder Hynkels alias Hitlers Tanz mit dem Globus in „Der große Diktator“. Und als er Zuschauer in seine urkomischen,
aber auch nachdenklich stimmenden, perfekt ausgearbeiteten Pantomimen
mit einbezieht, sie im wahrsten Sinne des Wortes einseift oder ihnen sein
(Luftballon-)Herz schenkt – dann möchte man noch stundenlang diesem
würdigen Nachfolger Charlie Chaplins und Marcel Marceaus zuschauen.
Dieses Gefühl hat man auch nach dem Abend im gegenüberliegenden
Millowitsch-Theater, wo Hanna Schygulla im Rahmen des Sommerfestivals ihre musikalische Biographie „Aus meinem Leben“ präsentierte. Sofort
hat sie das Publikum im Griff, als sie aus dem Dunkel heraus Eichendorffs
Gedicht „Es schläft ein Lied in allen Dingen“ rezitiert – und dann mit ihrer
etwas voluminöser gewordenen Figur, ihrem immer noch kindlich-aufgewecktem Gesicht ins Bühnenlicht tritt. „Meine Oma ist dick, weil sie voller
Liebe ist“, erinnert sie sich – und zwinkert selbstironisch dem Publikum zu.
Erinnerungen an die ersten Kinderlieder setzt sie mit ihrem kongenialen
Begleiter am Flügel, Stephan Kanyar, sogleich musikalisch um. Wobei es
nicht nur die gängigen Volkslieder wie „Maikäfer flieg!“ und „Hoch auf
dem gelben Wagen“ sind, die sie so singt, wie man sie noch nie gehört
hat. Während ihrer berührenden Interpretation von Mahlers Totenlied für
Kinder („Oft denk ich, sie sind nur ausgegangen“) konnte man die legendäre
Stecknadel fallen hören. Dann haucht sie Gershwins
„Summertime“ zum Niederknien ins Mikrofon und löst
mit „Rock Around the Clock“ eine Mitklatsch-Orgie aus.
Es folgten französische Chansons, ein Sixties-Potpourri
und lateinamerikanische Songs. Und immer wieder kehrt
sie zu ihrem geliebten Bertholt Brecht zurück, dessen
„Haifische“ sie auch heute noch unter uns sieht. Mit
Rolf-R. Hamacher
„Mackie Messer“ beweist Hanna Schygulla ihre JazzHochschuldozent
und Beirat des Film- Qualitäten, ehe sie das begeisterte Publikum mit „Lili
kritikerverbandes
Marleen“ entlässt.
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
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10.+11.9. Christoph Sieber: Alles ist nie genug!
Musical in NRW
Foto: Christian Klingebiel
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9., 11., 12. und 13. September, 20h
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täglich von 12h – Mitternacht
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Oper in NRW
28. August bis 9. November 2013
ziemlich
beste freunde
Von aller Welt verlassen: Sandra Janušaitė singt die Jenůfa, Foto: Bettina Stöß
Zeitloses Drama aus der Provinz
Robert Carsens „Jenůfa“ läuft nun auch in Essen
„Jenůfa“ | R: Robert Carsen | 28.9. 19 Uhr | Aalto Musiktheater in Essen
0201 812 22 00
13
THOMAS FRITSCH, TINO FÜHRER, SILVIA MALEEN, ULRICH SCHMISSAT
Komödie nach dem gleichnamigen Film von Éric Toledano und Olivier Nakache
Bühnenfassung: Gunnar Dreßler
Regie: Ute Willing
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
Sommertheater im Garten des Hotel Hopper
September 2014
Von Karsten Mark
Regiearbeiten fürs Theater sind selten Werke für die Ewigkeit. Wer alte
Stoffe in die Gegenwart holt, muss damit leben, dass die Aktualisierungen
meist schnell wieder vom Zeitgeist überholt werden. Und fade Kostümschinken bieten kaum eine Alternative für Regisseure, die etwas
„Den Regiestar hat das Essener
auf sich halten. Wie der ideale
Publikum nicht einmal bei der
Kompromiss aussehen kann, der
Premiere zu sehen bekommen“
gleichermaßen Konservative wie
Freunde modernen Regietheaters zu begeistern vermag, hat der Kanadier
Robert Carsen an den großen europäischen Opernhäusern bereits in den
90ern gezeigt. Er reduzierte die Handlungen auf ihren essentiellen Kern
und schuf dabei im Wortsinn zeitlose Produktionen, die bis heute erfolgreich sind, weil sie immer wieder recycled werden. So zeigte die Kölner
Oper 2008 eine „Katja Kabanowa“, die Carsen vier Jahre zuvor in Antwerpen inszeniert hatte, und die Rheinoper 2010 eine „Bohème“, die er
1993 schon auf die Bühne gebracht hatte. Die Essener Aalto-Oper reiht
sich nun mit einer dritten nordrhein-westfälischen Übernahme von der
Vlaamse Opera ein: Carsens Straßburger „Jenůfa“ von 1999. Ganz zufällig
fiel diese Wahl sicher nicht. Essens neuer Intendant Hein Mulders war
seinerzeit Casting-Direktor der Produktion. Den Regiestar Carsen hat das
Essener Publikum indes nicht einmal bei der Premiere zu sehen bekommen.
Für die „szenische Einstudierung“ hat er seine Assistentin Maria Lamont
an die Ruhr entsandt.
Die sparsame, aber durchaus wirkungsvolle Ausstattung von Patrick Kinmonth scheint geradezu auf den Export der Produktion angelegt worden
zu sein. Neben einer Ladung Torf, die die Spielfläche bedeckt, kommt er im
Wesentlichen mit einem Sammelsurium an alten Türen aus, die sich vom
Chor zu flexiblen Begrenzungen umbauen lassen. Zur Vermittlung einer
hinterwäldlerischen Provinz und gesellschaftlicher Enge reichen diese Requisiten durchaus – zumal die Personenführung spätestens im zweiten Akt
sehr präzise funktioniert.
Sandra Janušaitė entspricht als Jenůfa nicht dem üblichen Bild der aufreizenden Dorfschönen; die Kostümwerkstatt hat sie eher unscheinbar
ausgestattet. Ihr Sopran indes klingt durchaus mädchenhaft und anmutig.
Ihre großen Szenen gelingen ihr überaus anrührend, und sie entfesselt
zunehmend eine dramatische Kraft, die mitzureißen vermag. Auch Katrin
Kapplusch, die Küsterin und spätere Mörderin des unehelichen Kindes von
Jenůfa, führt die Regie zunächst als unscheinbare Erscheinung ein. Auch
sie entwickelt im zweiten Akt ein schärferes Charakterprofil – in seiner
Widersprüchlichkeit vielleicht das interessanteste der
ganzen Handlung. Kapplusch ist keine eindimensionale
Böse, sie erweckt durchaus auch Mitleid. Für Essens
neuen GMD, den Tschechen Tomáš Netopil, ist „Jenůfa“
die zweite Opernproduktion. Der Partitur seines Landsmanns Leoš Janáček verleiht er mit den ausgezeichnet
aufspielenden Essener Philharmonikern dramatische
Karsten Mark
Fallhöhe und anrührende Momenten folkloristischer
Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater Schlichtheit.
Fr
05.
Der große Gatsby
19.30
Sa
06.
Der große Gatsby
19.30
So
07.
Der große Gatsby
19.30
Fr
12.
PREMIERE: Riverside Drive
20:30
Sa
13.
Riverside Drive
20:30
So
14.
Riverside Drive
19.30
Do
18.
PREMIERE: Nathans Tod in Jerusalem
20:30
Fr
19.
Nathans Tod in Jerusalem
20:30
Sa
20.
Riverside Drive
20:30
So
21.
Riverside Drive
19.30
Di
23.
PREMIERE: Bank, Banker, Bankrott
20:30
Do
25.
Bank, Banker, Bankrott
20:30
Fr
26.
Bank, Banker, Bankrott
20:30
Sa
27.
Bank, Banker, Bankrott
20:30
Theater Tiefrot | Dagobertstr.32 | 50668 Köln
0221 - 46 00 911 | info@theater-tiefrot.de | www.theater-tiefrot.de
DOGVILLE
NACH DEM FILM VON LARS VON TRIER
REGIE: BASTIAN KRAFT
PREMIERE: 05. SEPTEMBER 2014
GROSSES THEATERFEST
IM DEPOT UND CARLsGARTEN
07. SEPTEMBER 2014 / 14.00 - 19.00 UHR
EINTRITT FREI
THE SHADOW
EIN MUSIKALISCHES SCHATTENSPIEL
VON CHILLY GONZALES UND ADAM
TRAYNOR NACH DER ERZÄHLUNG VON
HANS CHRISTIAN ANDERSEN
REGIE: ADAM TRAYNOR
KÖLNER PREMIERE: 11. SEPTEMBER 2014
DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN
VON HEINRICH VON KLEIST
REGIE: STEFAN BACHMANN
PREMIERE: 17. OKTOBER 2014
BACKLASH
VON SIBYLLE BERG
REGIE: RAFAEL SANCHEZ
URAUFFÜHRUNG: 18. OKTOBER 2014
Kindermusikfest
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Klänge,
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Tö
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Ki
KASSE & ABO-BÜRO: 0221 - 221 28400
Samstag, 27. Sept. 2014, 15.00 - 18.00 Uhr
Konzerte übersetzt in Gebärdensprache
Großer Saal, Eintritt: Kinder und Erwachsene: je 7,00 €
www.buergerhauskalk.de www.abenteuer-musik.info
Bürgerhaus Kalk, Kalk-Mülheimer-Str. 58, 51103 Köln
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
14
Prolog
SEPTEMBER
••
Pariser Platz 1• 50765 Köln Chorweiler ••
www.buergerzentrum-chorweiler.de
05
HÖHEPUNKTE
Freitag
20:00 Uhr
Nacht der Jungen Kultur
Kollektiv ARTgerecht
€ 5,– VVK/7,– AK
SCHAU P L AT Z
Freitag
20:00 Uhr
Eva Eiselt
Konrad Beikircher
Das Beste aus 35 Jahren
Fr., 12.09.2014
„Neurosen und andere Blumen“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
06
Samstag
20:00 Uhr
heavytones
In Koop mit Marke Monheim
€ 22,– VVK/25,– AK
SCHAU P L AT Z
Sebastian Pufpaff
Warum?!
Fr., 17.10.2014
10
11
Mittwoch + Donnerstag 20:00 Uhr
Ralf Schmitz
„Aus dem Häuschen“
€ 20,– VVK/23,– AK
SCHAU P L AT Z
12
VORPREMIERE! N)
RTE
(WENIGE RESTKA
Freitag
20:00 Uhr
Katrin Bauerfeind
„Mir fehlt ein Tag zwischen
Sonntag und Montag“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
Helmut Schleich
Ehrlich.
Sa., 08.11.2014
13
Samstag
20:00 Uhr
Pigor + Eichhorn + Band
„Das Konzert“
€ 18,– VVK/20,– AK
SCHAU S TA L L
18
Donnerstag
20:00 Uhr
Gernot Hassknecht
„Das Hassknecht-Prinzip – In
zwölf Schritten zum Choleriker“
€ 22,– VVK/25,– AK
SCHAU P L AT Z
Maybebob
Schenken – Achtung
Weihnachtslieder!
Fr., 28.11.2014
20
Samstag
20:00 Uhr
Sabine Wiegand
„Dat Rosi brennt durch“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
26
Freitag
VORPREMIERE!
20:00 Uhr
Sascha Korf
„Wer zuletzt lacht,
denkt zu langsam“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
Von der Lippe, Kebekus
& Malmsheimer
Leseabend
Sa., 06.12.2014
27
Samstag
20:00 Uhr
Margie Kinsky
„Ich bin so wild nach
Deinem Erbeerpudding!“
€ 16,– VVK/18,– AK
SCHAU S TA L L
Der russische Dichter und Terrorist Iwan Kaljajew
Absolute Freiheit, absolute Moral
Camus-Vergleich in Düsseldorf und Bonn
Die Camus-Renaissance ist immer noch in vollem Gange. Begonnen hat sie
bereits in den 90er Jahren mit der Veröffentlichung des nachgelassenen
Romans „Der erste Mensch“: einer Geschichte von der Rückkehr ins Land der
Mutter, in die Hitze Algeriens, in ein Land vorzivilisatorischer Armut, einer
Rückkehr, die als Erlösung von den Zumutungen Frankreichs gemeint war.
Von da an steuerte alles zunächst auf den 50. Todestag Camus’ vor vier Jahren und dann auf den 100. Geburtstag 2013 zu. Neue Biographien kamen
heraus, seine Werke wurden neu aufgelegt. Auch das Theater partizipiert
am neu erwachten Interesse, in Berlin, Stuttgart, Wien und jetzt auch an
den Stadttheatern in Bonn und Düsseldorf.
Martin Wuttke inszeniert in der früheren Bundeshauptstadt Camus’ „Caligula“. Der skandalumwitterte römische Kaiser war zunächst ein gerechter
Regent, der mit dem Tod seiner Schwester Drusilla plötzlich zu einer neuen
Erkenntnis gelangt: „Die Menschen sterben und sind nicht glücklich.“ Für
ihn Beweis der Absurdität des Lebens, dessen Wahrheit er nun enthüllen
will. Caligula errichtet eine Schreckensherrschaft mit brutalen Gewaltexzessen, er vergewaltigt und mordet und macht selbst vor seiner eigenen
Geliebten nicht Halt. Je größer das Gräuel, desto größer für Caligula der
Ausweis an Freiheit. Es ist ein Experiment, das der Herrscher nicht nur durch
seine Allmacht, sondern auch durch seine rationale Argumentation zu untermauern versucht. Am Ende mündet die absolute Freiheit ins absolute
Nichts: ein moralisches schwarzes Loch, das alles verzehrt. In einer ersten
Fassung wird Caligula schließlich umgebracht, in einer zweiten tötet er sich
in dieser „Tragödie der Erkenntnis“ selbst.
Diese Erkenntnis bleibt Iwan Kaljajew versagt. Der russische Sozialrevolutionär in Camus’ Drama „Die Gerechten“ ist Mitglied einer politischen Gruppe, die an eine bessere Zukunft für ihr Land glaubt und die dafür zur Gewalt
bereit ist. Doch wie viel Terror ein mögliches gesellschaftliches Paradies
rechtfertigt, darüber gehen die Meinungen auseinander. Als Iwan Kaljajew
beim ersten Versuch, den Großfürsten zu töten, noch zurückschreckt, weil
die Neffen und Nichten des Machthabers in der Kutsche sitzen, entbrennt
ein heftiger Streit. Der aus dem Gefängnis geflohene Stephan ist zu jeder
Tat bereit, der Rest der Zelle nicht. Kaljajew begeht seine Tat schließlich
doch und lehnt nach seiner Verhaftung die Möglichkeit, sich durch Verrat
zu retten, ab. Nur sein eigener Tod beglaubigt angeblich die politische Moral
seines Anschlags. Selbst als die Witwe des Großfürsten ihn zur Reue bewegen will, lehnt er großspurig ab: „Ich betrachte meinen Tod als Protest gegen eine Welt der Tränen und des Blutes.“ Regisseur Michael Gruner will das
Stück am Düsseldorfer Schauspielhaus in den Kontext aktueller Anschläge
von islamistischen Selbstmordattentätern stellen. Wir sind gespannt, ob
sich bei Camus eine künstlerische Antwort auf die Gewaltstrategie von Terrorgruppen wie IS oder dem militärischen Arm der Hamas finden lässt.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
Springmaus Ensemble
Merry Christmaus
Fr., 12.12.2014
PL A T Z
SCHAU LANGENFELD
GMBH
Schaustall
Winkelsweg 38
40764 Langenfeld
Schauplatz
Hauptstraße 129
40764 Langenfeld
€ 3,– Ermäßigung für Schüler, Studenten,
Auszubildende, FSJler bis 30 Jahre sowie
Sozialpassinhaber. Vorverkaufspreise zzgl.
Gebühren. www.schauplatz.de
15
„Caligula“ | R: Martin Wuttke | 28.11.(P) 19.30 Uhr
Theater Bonn | 0228 77 80 08
„Die Gerechten“ | R: Michael Gruner | 18.10.(P) 19.30 Uhr
Schauspielhaus Düsseldorf | 0211 36 99 11
Theater-Termine Köln-Bonn
= Premiere
= choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Andrea Volk
Di. 2.9.
Fußpflege Deluxe
Mi. 3.9., Mi. 17.9.
Gratis-Comedy
Mi. 3.9. bis Sa. 6.9., Mi. 10.9. bis Sa. 13.9., Mi. 17.9.
bis Sa. 20.9., Mi. 24.9. bis Sa. 27.9. je 22.00
Torsten Schlosser
Do. 4.9.
Horst Fyrguth
Fr. 5.9.
Thomas Kreimeyer
Sa. 6.9.
Özgür Cebe
Mo. 8.9., Mo. 22.9.
Tanja Haller
Di. 9.9.
Bernd Budden
Mi. 10.9.
Murat Sen
Do. 11.9.
Frizzles
Fr. 12.9., Fr. 26.9.
Jens Heinrich Claassen
Sa. 13.9.
Warntjen & Stern
Mo. 15.9.
Joris Gratwohl & Ingo Heise
Di. 16.9.
Ensemble Weltkritik
Do. 18.9.
Käthe Lachmann
Fr. 19.9.
Eva Eiselt
Sa. 20.9.
Silvia Doberenz
Di. 23.9.
Maria Vollmer
Mi. 24.9.
Hildegart Scholten
Do. 25.9.
Matthias Jung
Sa. 27.9.
Monika Blankenberg
Mo. 29.9.
Nicolas Evertsbusch
Zuckerfest für Diabetiker
Do. 11.9. 20.30
Do. 11.9., Fr. 12.9., Sa. 20.9., So. 21.9. 16.00, Sa.
27.9., So. 28.9. 18.00
Fr. 5.9. 18.00
Fr. 12.9.
Carls Werk – Erster Teil
Sa. 6.9.
Barbara Kuster
Fr. 12.9. 20.30
Wanninger & Rixmann
Sa. 13.9.
Konejung & Nitschke
Sa. 13.9. 20.30
Pigor & Eichhorn
So. 14.9. 19.30
Emil und die Detektive
Di. 16.9. 10.30, Mi. 17.9. 10.30
Timo Wopp
Di. 16.9.
Abba jetzt
Mi. 17.9.
Taksi to Istanbul
Do. 18.9. 11.00 u. 19.00, Fr. 19.9. 11.00
Wilfried Schmickler
Spielarten-Festival
Sa. 20.9. bis Fr. 26.9.
Die Zauberflöten
Sa. 27.9., So. 28.9. 19.00
Sebastian Pufpaff
Sa. 27.9. 20.30
Wir alle für immer zusammen
So. 28.9. 16.00, Mo. 29.9. 10.30, Di. 30.9. 10.30
Richard Bargel, Dead Slow Stampede
Di. 30.9.
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Alltag & Ekstase
Mi. 3.9., Do. 4.9., Do. 18.9. m. Einführung um 19.30,
Fr. 19.9.
X-Freunde
Fr. 5.9. m. Einführung um 19.30, Sa. 6.9., Mi. 17.9.
Testsignalgenerator
Di. 9.9.
Die letzten Tage der Menschheit
Sa. 20.9., So. 21.9.
Du bist meine Mutter
Di. 23.9., Fr. 26.9., Sa. 27.9., Mo. 29.9., Di. 30.9.
Am Ende der Nacht
Mi. 24.9.
BabyBühne
So. 28.9., Mo. 29.9. je 11.00
GLORIA
0221 66 06 30, Beginn 20.00 Uhr
Daphne de Luxe Fr. 5.9.
Martin Grossmann
Frau Jahnke hat eingeladen…
Die ImproVisaToren Mi. 10.9.
Michael Steinke Do. 11.9.
Felix Janosa Fr. 12.9.
Hans Gerzlich Mi. 17.9.
Abdelkarim Do. 18.9.
Sabine Wiegand Fr. 19.9.
Anna Piechotta Sa. 20.9.
Carsten Höfer Mi. 24.9.
Anny Hartmann Do. 25.9.
Les Papillons Fr. 26.9.
Lars Hohlfeld
Sa. 27.9., So. 28.9.
BÜRGERZENTRUM CHORWEILER
0221 221 96 330, Beginn 20.00 Uhr
Konrad Beikircher Fr. 12.9.
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Gernot Hassknecht
Di. 2.9.
Hagen Rether
Mi. 3.9.
Pause & Alich
Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei
Menschen
Mi. 17.9., So. 21.9. je 20.00, Ort: Die Grotte
Kabale und Liebe
Do. 18.9.
Amerika
Do. 18.9., Di. 30.9. je 20.00
Der Kaufmann von Venedig
Fr. 19.9., Fr. 26.9. m. Einführung um 18.45
Bartleby der Schreiber
So. 28.9., Di. 30.9. je 20.00, Ort: Die Grotte
SENFTÖPFCHEN
0221 258 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Lars Redlich Di. 2.9.
Die Buschtrommel Mi. 3.9.
Alexandra Gauger Do. 4.9.
Konrad Beikircher & Band Fr. 5.9.
Hans Gerzlich
Sa. 6.9., So. 7.9. 19.00
Ingrid Ittel-Fernau, Monika Kampmann
So. 7.9. 12.00
BlechHarmoniker Mo. 8.9.
Thekentratsch Di. 9.9.
Christoph Sieber
Mi. 10.9., Do. 11.9.
Bernd Regenauer Fr. 12.9.
Jürgen B. Hausmann
Sa. 13.9., So. 14.9. 19.00, Mo. 15.9.
Springmaus
Di. 16.9. bis Do. 18.9.
Der Obel
So. 21.9. 19.00, Mo. 22.9.
Jens Neutag Di. 23.9.
Thomas Freitag
Mi. 24.9., Do. 25.9.
Kai Spitzl Fr. 26.9.
Biggi Wanninger Trio Sa. 27.9.
Gerd Dudenhöffer
So. 28.9. 19.00
The Original Blues Brothers Double Show
& Phil Dexter’s Elvis Vegas Show
Mo. 29.9.
Simone Solga
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 509
0221 991 10 80, Beginn 20.00 Uhr
Sa. 6.9., So. 7.9.
Mo. 15.9. 20.00
Dat kölsche Rattepack
Aus dem Leben eines Taugenichts
So. 21.9. 16.00
Sa. 27.9.
Der NSU-Prozess in München
Fr. 19.9., Sa. 20.9.
Sa. 13.9., So. 14.9.
Mo. 1.9., Mo. 29.9.
Di. 30.9.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 470 45 13, Beginn 20.00 Uhr
The Origin and the End of Everything
Di. 9.9., Mi. 10.9.
Horst Evers
Do. 11.9.
Köster & Hocker Do. 11.9.
Maybebop Fr. 12.9.
Die Sweethearts Fr. 12.9.
Wolfgang Trepper Sa. 13.9.
Cavequeen So. 14.9.
Ulrike Mannel Mi. 17.9.
Annette Postel Mi. 17.9.
Hennes Bender Do. 18.9.
Fools on a hill: Heinz Küpper, Hans Hoff
Do. 18.9.
Michael Krebs
Ensemble Weltkritik
Fr. 19.9.
Fr. 19.9.
HG Butzko Sa. 20.9.
Olaf Bossi Sa. 20.9.
Enno Kalisch, Friedwart Goebels
So. 21.9.
Gernot Hassknecht So. 21.9.
6 Frauen auf einen Streich
Mo. 22.9.
Hollywood’s Comedy Nights
Di. 23.9.
Pause & Alich
Di. 23.9., Mi. 24.9., Mo. 29.9., Di. 30.9.
Stephan Masur Mi. 24.9.
Thomas Lienenlüke
Do. 25.9.
Ingmar Stadelmann Do. 25.9.
Eva Eiselt Fr. 26.9.
Sebastian Pufpaff Fr. 26.9.
Nessi Tausendschön Sa. 27.9.
Ines Martinez Sa. 27.9.
Ulla Meinecke & Band
So. 28.9.
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
Vocal Recall Mi. 3.9.
Claus von Wagner
Do. 4.9.
Luke Mockridge Fr. 5.9.
Lalelu Sa. 6.9.
Kai Spitzl Mi. 10.9.
Bernhard Hoecker
Do. 11.9.
Alfons Fr. 12.9.
Mundstuhl Sa. 13.9.
Bill Mockridge
So. 14.9.
Vince Ebert Di. 16.9.
Anka Zink Mi. 17.9.
Dr. Manfred Lütz
THEATER AM DOM
0221 258 01 53, Beginn 20.00 Uhr
So. 21.9. 15.00
Madame Butterfly
Ziemlich beste Freunde
Do. 4.9., Sa. 6.9., Mi. 10.9., Fr. 12.9., So. 14.9. 16.00
Les ballets russes
Fr. 26.9., Sa. 27.9.
Così fan tutte
Di. 2.9. bis Sa. 6.9., So. 7.9. 17.00 u. 20.00, Di. 9.9. bis
Fr. 12.9., Sa. 13.9. 17.00 u. 20.00, So. 14.9., Di. 16.9.
bis So. 21.9., Di. 23.9. bis Fr. 26.9., Sa. 27.9. 17.00,
So. 28.9., Di. 30.9.
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Der Sturm
Di. 2.9., Mi. 3.9.
THEATER TIEFROT
0221 460 09 11, Beginn 20.30 Uhr
Der große Gatsby
Fr. 5.9. bis So. 7.9. je 19.30, Ort: Garten im Hopper
Riverside Drive
Neuerburgstraße 21
Fr. 12.9., Sa. 13.9., So. 14.9. 19.30, Sa. 20.9., So.
21.9. 19.30
Mi. 3.9. bis Fr. 5.9. je 16.00 bis 21.00, Sa. 6.9. 12.00
bis 23.00, So. 7.9. 11.00 bis 21.00
Do. 18.9., Fr. 19.9.
Dogville
Sa. 6.9., Mi. 10.9., Sa. 20.9., Do. 25.9. je 19.00
Theaterfest
So. 7.9. ab 14.00
Der gute Mensch von Sezuan
Di. 9.9. 20.00, Mo. 22.9. 20.00, Di. 23.9. m.
Einführung um 19.15
Die Philosophie im Boudoir
Di. 9.9., Mo. 15.9. je 20.00, Ort: Die Grotte
Do. 18.9.
Andreas Etienne
Fr. 19.9.
Bernd Lafrenz So. 21.9.
Kuhl un de Gäng Di. 23.9.
Springmaus-Ensemble
Mi. 24.9., Do. 25.9.
Nachbarn reloaded
Fr. 26.9. bis So. 28.9.
Nightwash live
Di. 30.9.
So. 28.9. 18.00
Nathans Tod in Jerusalem
Bank Banker Bankrott
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Jochen Malmsheimer
Do. 11.9.
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Die Lücke
So. 7.9. 19.00
Olivier Sanrey
Margie Kinsky Sa. 20.9.
The Rock’n’Rollator Show
Meat Market
Der Krakeeler
Die Nibelungen
So. 7.9.
Di. 23.9. bis Sa. 27.9.
Hall02
Fr. 19.9. bis Di. 30.9. je 12.00 bis 21.00 alle 15 Min.,
Ort: Kirche St. Michael
Fr. 5.9., Sa. 6.9.
So. 7.9. ab 12.00
BonnVoice
Di. 9.9., Do. 11.9. bis Sa. 13.9.
Di. 23.9., Do. 25.9. bis Sa. 27.9.
Theaterfest
Maria Vollmer
WDR Ladies Night Mi. 3.9.
Springmaus Do. 4.9.
Caveman So. 7.9.
Patric Heizmann Mo. 8.9.
Hoecker, Zimmermann So. 14.9.
Cavewoman Do. 18.9.
Fr. 5.9., Sa. 6.9., Sa. 13.9. m. Einführung um 18.45,
So. 14.9., Di. 16.9., Mi. 24.9., Do. 25.9.
Sa. 6.9. 16.00, So. 7.9. 15.00 u. 17.00
Offene Bühne Rheinland
So. 7.9.
So. 14.9., So. 28.9. je 20.00
Msonkhano.de/Begegnungen.mw
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr
Susanne Hofmann
Die Präsidentinnen
Fr. 12.9.
Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich
Brummer, die nach Möhren schmecken?
Do. 4.9., mit Herrn Ernst, Frau Putzelig u. Gästen
Fr. 12.9. 20.00, Fr. 19.9. m. Einführung um 19.30
Do. 18.9. bis Sa. 20.9.
Di. 30.9.
Kalker KunstRasen
KleinKultur Festival
The Shadow
Philipp Weber
Lars Redlich
Mi. 3.9.
Pigor & Eichhorn
Mi. 3.9.
Malmsheimer, Priol, Schramm
Do. 4.9., Ort: Alter Plenarsaal
16
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Pünktchen und Anton
Sa. 6.9. 19.30, So. 7.9. 15.00, Ort: Telekom Forum
Tschick
Di. 9.9. 10.00 u. 15.00, Mi. 10.9. 10.00, Di. 30.9.
10.00 u. 19.30
Pünktchen und Anton
Do. 11.9. 10.00, Fr. 12.9. 10.00 u. 19.30, Sa. 13.9.
15.00 u. 19.30, Mi. 17.9. 10.00, Fr. 19.9. 10.00 u.
15.30, Sa. 20.9. 15.00 u. 19.30, So. 21.9. 15.00
Pettersson und Findus
So. 14.9. 15.00, Mo. 15.9. 10.00, Di. 16.9. 10.00, So.
28.9. 15.00, Mo. 29.9. 10.00
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Mo. 22.9. 10.00, Fr. 26.9. 10.00 u. 18.30, Sa. 27.9.
15.00
Ente, Tod und Tulpe
So. 28.9. 15.00, Mo. 29.9. 10.00, Di. 30.9. 10.00,
Ort: Thalia
© sïanaïs / photocase.com
THEORIES 2014
STARTER-TICKETS
ZUM FESTPREIS VON
21 EURO BEI
INFORMATIONEN:
WWW.THEATERNACHT.DE
THEATER, OPER, TANZ
UND LITERATUR
AN 41 SPIELORTEN.
UND AB MITTERNACHT:
THEATERNACHT-PARTY
IM ARTHEATER
UND SONIC BALLROOM
SCHIRMHERRSCHAFT:
JÜRGEN ROTERS,
OBERBÜRGERMEISTER
DER STADT KÖLN
SIMONE AUGHTERLONY (Neuseeland)
NAVID KERMANI (D, Iran)
WOLFGANG J. KOSCHNICK (Deutschland)
PUBLIC MOVEMENT (Israel)
AMAL OMRAN/KUMBARACI50 (Syrien/Türkei)
RON VAN DER STERREN (Niederlande)
SERHIJ ZHADAN (Ukraine)
Infos und Tickets:
www.freihandelszone.org
T 0221 985 45 30
Mit einem € 30,— Festivalpass haben Sie die Möglichkeit
alle Vorstellungen zu besuchen
18
TONDOWSKI FILMS & FRIENDS
PRÄSENTIERT
»Einer jener Filme, die sich uns ins Herz
einprägen wie ein Lächeln!« TAGESWOCHE
»Ein Geschenk, ein Glücksfall fürs Kino ...
Wunderschön!« KINO.DE
PREMIO ORIZZONTI
BESTE REGIE
EIN FILM VON
UBERTO PASOLINI
Ab 11. September im Kino
Köln-Premiere im Odeon Lichtspieltheater am 3. September, 20 Uhr
In Anwesenheit von Michael Obert
sowie Louis Sarno und Samedi Mathurin Bokombe
www.mister-may.de
AB 4.09.: CINENOVA & OFF-BROADWAY
gegründet 1913
Westdeutsche
Konzertdirektion
Köln
MEISTERKONZERTE KÖLN
Änderungen vorbehalten!
Donnerstag, 04.09.2014 | 20 Uhr
STAATSKAPELLE BERLIN
Daniel Barenboim Dirigent
F. Schubert
R. Strauss
Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 „Unvollendete“
Ein Heldenleben op. 40 TrV 190
Tondichtung für großes Orchester
Donnerstag, 23.10.2014 | 20 Uhr
Mittwoch, 05.11.2014 | 20 Uhr
Freitag, 14.11.2014 | 20 Uhr
Montag, 24.11.2014 | 20 Uhr
Sonntag, 07.12.2014 | 20 Uhr
Montag, 08.12.2014 | 20 Uhr
RADIO FILHARMONISCH
ORKEST
OSLO PHILHARMONIC
ORCHESTRA
WIENER SYMPHONIKER
Vilde Frang
Gautier Capuçon
ORCHESTRE
PHILHARMONIQUE
DU LUXEMBOURG
Klavier
ORCHESTRE NATIONAL
DU CAPITOLE DE
TOULOUSE
LONDON
PHILHARMONIC
ORCHESTRA
Violine
Violoncello
Hilary Hahn
Rainer Küblböck
Olga Scheps
Sol Gabetta
Markus Stenz
Vasily Petrenko
Violine
Trompete
Klavier
Violoncello
Dirigent
Dirigent
Joshua Weilerstein
Philippe Jordan
Tugan Sokhiev
Vladimir Jurowski
Dirigent
Dirigent
Dirigent
Dirigent
Werke von C. Rouse, M. Bruch und
F. Mendelssohn Bartholdy
Werke von F. Schubert,
D. Schostakowitsch und
L. v. Beethoven
Werke von S. Rachmaninow und
M. Mussorgsky / M. Ravel
Werke von A. Dvořák,
D. Schostakowitsch
und P. I. Tschaikowsky
Werke von E. W. Korngold
und G. Mahler
Werke von G. Tveitt, J. Haydn
und S. Rachmaninow
Khatia Buniatishvili
Westdeutsche Konzertdirektion . Obenmarspforten 7 -11 . 50667 Köln
Tel. 02 21 / 2 58 10 17 . Fax 2 57 89 49 . info@wdk-koeln.de . www.wdk-koeln.de
Metropolis
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Rex am Ring
26. Jhg. | September 2014
MAPS TO THE STARS
www.choices.de
EIN FILM VON DAVID CRONENBERG
www.mapstothestars.de
ab 11.9. im Kino
Film-ABC
Vorspann
A World Not Ours, s.S. 34
KULTUR.KINO.KÖLN.
26 Jhg. I September 2014
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
28.8.
4.9.
11.9. 18.9.
36
Amma & Appa
X
28
A Most Wanted Man
34
A World Not Ours
26
Can a Song Save Your Life?
34
Der Anständige
42
Die Biene Maja
36
Diplomatie
X
42
Doktorspiele
X
42
Erlöse uns von dem Bösen
26
Everyday Rebellion
28
Gemma Bovery
36
Guardians of the Galaxy
28
Heli
40
Hercules
X
40
Lola auf der Erbse
X
40
Lügen und andere Wahrheiten
X
26
Maps to the Stars
X
42
Mea Culpa – Im Auge des Verbrechens
26
Mit ganzer Kaft
X
22
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
X
36
Nowitzki – Der perfekte Wurf
30
Phoenix
36
Schönefeld Boulevard
40
Schoßgebete
42
Sex Tape
30
Shirley – Visionen der Realität
X
40
Sin City 2: A Dame to Kill For
X
28
Song From the Forest
34
Sto Spiti – At Home
30
Supermensch – Wer ist Shep Gordon?
30
Töchter
42
Wenn ich bleibe
X
34
Who Cares? – Du machst den Unterschied
X
36
Wolfskinder
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
25.9.
X
X
X
X
Schreibt bevorzugt schwarz auf weiß: Hartmut Ernst
Filme ohne Farben
Über Schwarzweißfilme
Was ist rotes Blut in einem Schwarzweiß-Film? Richtig: Blutiger. Das erfahren wir in diesem Monat in „Sin City 2: A Dame to Kill For“, wenn Robert
Rodriguez und Frank Miller die Leinwand erneut in stilisiertes Schwarz und
Weiß kleiden und diesen kühlen Rahmen akzentuiert mit Farbe besprenkeln.
Die Adaption von Millers visuell aufregender Comic-Welt für die Leinwand
erfordert den Rückschritt nach vorn: Die Rückbesinnung auf den Schwarzweißfilm. Ganz im Sinne der Bonner Stummfilmtage, die gerade hinter uns
liegen und deren frühen Filme für gewöhnlich in Schwarzweiß gedreht wurden. Schon früh in der Kinohistorie wurde Bild für Bild nachkoloriert. Filme
indes, bei denen bereits beim Dreh alle drei Grundfarben einbezogen werden, erscheinen erst Mitte der 30er Jahre. Diese Entwicklung geht zeitgleich
einher mit dem Durchbruch des Tonfilms, der nun den Stummfilm ablöst.
Bald wurde der farbige Tonfilm Standard.
Der Schwarzweißfilm indes ist alles andere als tot. Nur wird heute schon
lange nicht mehr bloß aus technischer oder finanzieller Not heraus schwarzweiß gedreht. Seit der Etablierung des Farbfilms ist die kunstvolle Reduktion
auf Grauwerte auch Stilmittel. Schwarzweiß ist längst keine pure Nostalgie
mehr. Es wirkt mehr als bloß historisch, wenn Michael Haneke seinen in den
1910er Jahren angelegten Film „Das weiße Band“ in kunstvolles Schwarzweiß bettet, wenn Steven Spielberg dem Nazi-Grauen in „Schindlers Liste“
die Farben entzieht oder Tim Burton die Verlorenheit des Ed Wood im Hollywood der 50er so inszeniert, wie dieser seine Trashperlen: in Schwarzweiß.
Auch im aktuellen Arthouse-Sektor beruft man sich gern auf den farblosen
Ursprung. Pawel Pawlikowskis „Ida“, Noah Baumbachs „Frances Ha“ oder
Alexander Paynes „Nebraska“ vermittelten jüngst eben damit Poesie und
Stilsicherheit. Und legten souverän dar, dass die simple Reduktion der Farben zugleich danach verlangt, dass man sie beherrscht.
Woanders wird solcherlei inspirierte Rückbesinnung gern auch mal völlig
schmerzfrei torpediert. Durch die Weitervermarktung im Fernsehen zum
Beispiel, wenn ein amerikanischer Pay-TV-Sender eine nachkolorierte Version von „Nebraska“ durchsetzt, wie kürzlich erst geschehen. Bei den einen,
allen voran Regisseur Payne, ruft dies Kopfschütteln hervor. Für andere ist
diese Farbsättigung Grundvoraussetzung dafür, sich überhaupt auf diesen
Film einzulassen. In Ausnahmefällen geht das auch mal anders herum. So
wurde die Stephen-King-Kinoadaption „Der Nebel“ auf dem Heimkinomarkt
zusätzlich als Schwarzweiß-Fassung veröffentlicht. Und eben das entsprach der ursprünglichen Intention des Regisseurs. Die Zweitauswertung:
Mal Fluch, mal Segen. Doch was wirklich zählt, das ist, wie wir wissen, die
Leinwand. Im Kino ist nicht nur Blut blutiger. Alles, was du dort siehst und
erkennst, ist wahrhaftiger.
X
X
X
HARTMUT ERNST
X
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
21
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choice of choices
Funeral Officer mit Herzblut: John May
Der Wert der Schwächsten
„Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ von Uberto Pasolini
Geschichte über einen Mann, der einsam Verstorbenen ihr letztes Geleit gibt.
C Herzerwärmendes Drama
Es wird so oft gestorben im Kino. Wie man jedoch die Toten unter die Erde
bringt, damit beschäftigt sich kaum ein Filmemacher. Stirbt ein Protagonist,
dann interessiert man sich für gewöhnlich ganz schnell wieder für die Lebenden. Oder für die nächsten Opfer. So zählt im Genrekino gern der Bodycount,
während die Komödie, von „Immer Ärger mit Bernie“ bis hin zu „Bis zum
Ellenbogen“ Schabernack mit den Toten treibt. Das Arthouse-Drama thematisiert durchaus das Sterben und den Tod, doch selten das Ritual am Grabe. Es
gibt Ausnahmen, wie etwa „Nokan – Die Kunst des Ausklangs“ aus dem Jahr
2008, in dem ein Musiker unfreiwillig zum Bestatter avanciert und die Beisetzung der Toten als Aufgabe und Bereicherung zugleich erlebt. Der Held in
„Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ indes macht schon seit Jahrzehnten
nichts anderes. John May (Eddie Marsan) ist ein sogenannter Funeral Officer
in London. Vordergründig ein Bürokrat, der die Beerdigungen Verstorbener
ohne Hinterbliebenen organisiert und verwaltet. Ordentlich. Außerhalb seines
Dienstes ist John May allein, sein Alltag daheim ist ritualisiert. Ein Einsamer,
der sich um Einsame kümmert, sobald diese gestorben sind. Weil es sonst keiner tut. Mr. May ist ein dienstbeflissener Beamter. Und doch noch viel mehr.
Die Qualität unserer Gesellschaft
Regisseur Uberto Pasolini ist nicht verwandt mit Paolo Pasolini, dafür ist er
ein Neffe von Luchino Visconti. Dieses Drama bildet nach „Machan – Spiel der
Träume“ erst die zweite Regiearbeit des 67-Jährigen, denn vordergründig
betätigt sich der Italiener als Filmproduzent. Als er jedoch über ein Interview
mit einem Funeral Officer stolperte, begann er, sich für das Thema zu interessieren und recherchierte zu Vereinsamung und Sterben, zu Leben, Wert und
Entfremdung in der Zivilisation. Und er fragte sich: Wann ist eine Bestattung
würdevoll? „Ich denke, dass die Qualität unserer Gesellschaft im Grunde durch
den Wert bestimmt wird, den sie ihren schwächsten Mitgliedern zuerkennt.“
Und daran mangelt es, in England ebenso wie hierzulande, wo zunehmend
private Anbieter mittellos Verstorbene ohne Angehörige am Fließband beisetzen. Über dreißig Funeral Officers bat Pasolini zum Gespräch, hat Beerdigungen vergessener Seelen besucht und das Umfeld der einsam Verstorbenen
beäugt. Zeitgleich entstand das Drehbuch zu diesem Drama. Und die Figur des
Mr. May. Ein stiller Held, ein Beamter mit Herzblut, der seinen Job zu gut
macht und dem deshalb die Kündigung ins Haus steht. Er recherchiert, sucht
Angehörige, verfasst für jeden seiner Klienten Traueransprachen, die er, zu
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ausgesuchter Musik, bei der Beisetzung hält. Beerdigungen, bei denen er
selbst der einzige Gast ist.
Seine Bemühungen um seine Klientel, die Recherche, die kleinen Trauerreden,
das alles sind eherne Gesten der Zwischenmenschlichkeit und Nächstenliebe.
Und Ausdruck der Leidenschaft, mit der John May seiner Arbeit nachgeht. In
der Chefetage allerdings sieht man das anders. Hier werden Kosten und Nutzen abgewogen. Und so bietet man im Rahmen einer Umstrukturierung dem
liebenswerten Leichenverwalter einen letzten Job an. Danach aber, nach zweiundzwanzig Dienstjahren, soll er gehen. Während seine Nachfolgerin bereits
fleißig Massen-Asche-Gräber aushebt, stürzt sich Mr. May auf seinen letzten
Fall namens Billy Stoke. Ein heruntergekommener Mann, Knastbruder, Säufer
und Rabenvater. Die Suche nach der Tochter Kelly (Joanne Froggatt) führt John
May an einen Küstenort. Kelly führt einen Fish-and-Chips-Imbiss und reagiert
recht klar auf den fürsorglichen Besucher: „Wir sind nicht seine Familie. Er
wollte keine.“ Doch Mr. May gibt nicht auf und sucht Wegbegleiter des
Verstorbenen in der Hoffnung auf eine letzte Beerdigung, die der Tote nicht als
Unbekannter erlebt.
Das große Herz im Kleinen
Abgesehen von der wundervollen Melancholie, mit der Uberto Pasolini charmant die Trostlosigkeit umschreibt, abgesehen von der schlichten, wahrhaftigen Bildsprache und dem großen Herz, das sich hier im Kleinen findet, berührt
„Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit“ vor allem durch seinen Hauptdarsteller Eddie Marsan. Der 46-jährige Londoner ist bereits durch vielerlei Nebenrollen in Erinnerung. Sei es als Fahrschullehrer in „Happy Go Lucky!“, als
Inspector Lestrade in Guy Ritchies Sherlock-Holmes-Verfilmungen oder als
sadistischer Ehemann in „Tyrannosaur – Eine Liebesgeschichte“. Mit der Figur
des John May spielt Marsan seine erste Hauptrolle. Markant und unscheinbar,
zurückhaltend und liebevoll, mit kleinen Gesten und wenigen Worten mimt er
hier den stillen Helden. Eine großartige Performance, eine würdevolle Hauptrolle in einem zärtlichen, hoffnungsvollen Drama, das am Ende plötzlich in der
allerletzten Szene skurrile Wege einschlägt. Das könnte den einen oder anderen Zuschauer auf der Zielgeraden irritieren, das Drama in seiner Gesamtheit
aber stört das nicht.
HARTMUT ERNST
MR. MAY UND DAS FLÜSTERN DER EWIGKEIT Venedig 2013: Beste Regie
GB/I 2013 - Komödie / Drama - 92 Min - FSK: 12 J. - Regie: Uberto Pasolini
mit: Eddie Marsan, Joanne Froggatt, Karen Drury
Start: 4.9.
Cinenova, OFF Broadway
22
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Kölner Kritikerspiegel
September 2014
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
R.-Ruediger
Bartsch
Hamacher
ARD Morgen- film-Dienst
magazin
Herausragend Diplomatie
A Most
von
Wanted Man
V. Schlöndorff von
A. Corbijn
Guardians of
the Galaxy
von
J. Gunn
Diplomatie
Mr. May und
von
das Flüstern
V. Schlöndorff der Ewigkeit
von U. Pasolini
Maps to
the Stars
von
D. Cronenberg
A Most
Wanted Man
von
A. Corbijn
Can a Song
Save Your
Life?
von J. Carney
Diplomatie
von
V. Schlöndorff
Heli
von
A. Escalante
Mit ganzer
Kraft
von
N. Tavernier
Maps to
the Stars
von
D. Cronenberg
Guardians of
the Galaxy
von
J. Gunn
Gemma
Bovery
von
A. Fontaine
Maps to the
Stars
von
D. Cronenberg
Guardians of
the Galaxy
von
J. Gunn
A Most
Wanted Man
von
A. Corbijn
A World Not
Ours
von
M. Fleifel
Mr. May und
das Flüstern
der Ewigkeit
von U. Pasolini
Maps to the Töchter
von
Stars
M. Speth
von
D. Cronenberg
Wolfskinder
von
R. Ostermann
Supermensch
(...)
von M. Myers,
B. Aala
Diplomatie
von
V. Schlöndorff
A World Not
Diplomatie
Ours
von
V. Schlöndorff von
M. Fleifel
Bemerkenswert
A Most
Wanted Man
von
A. Corbijn
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Best of
Comedy
Best of
Drama
Maps to the Diplomatie
A Most
Diplomatie
von
Stars von
Wanted Man
von
D. Cronenberg V. Schlöndorff V. Schlöndorff von
A. Corbijn
Besondere
Erwähnung
Mr. May und Wolfskinder
das Flüstern von
der Ewigkeit R. Ostermann
von U. Pasolini
Die Biene
Maja von A.
Stadermann,
S. Pickard
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Verena
Lueken
FAZ
A Most
Wanted Man
von
A. Corbijn
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
Der Anständige
von
V. Lapa
Can a Song
Save Your
Life?
von J. Carney
Maps to the
Stars
von
D. Cronenberg
Mit ganzer
Kraft
von
N. Tavernier
Heli
von
A. Escalante
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
31.8. 12 Uhr VERGISS MEIN ICH, Odeon
Amnesie-Tragikomödie aus Köln, Regisseur Jan Schomburg ist anwesend
13.9. 19.15 / 21 Uhr L-KURZFILME / PIT STOP, Filmforum
homochrom zeigt lesbische Kurzfilme und anschließend Yen Tans „Pit Stop“
31.8. 15 Uhr LOLA AUF DER ERBSE, Cinenova
Preview des Kinderfilms, s.S. 40
14.9. 11.30 Uhr DAS HERZ VON KÖLN/FRAUEN DER PUDELBANDE, Odeon
Kölsche Matinee zeigt Dokus über Kölner Straßen- und Hobbymusiker
2.9. 20 Uhr POPULATION BOOM, Off Broadway
Allerweltskino zeigt Werner Bootes Doku über die Überbevölkerung
14.9. 15 Uhr NIGHT ON EARTH, Filmforum
Jarmuschs Episodenfilm läuft als Lieblingsfilm des Musikers Nils Frahm
3.9. 20 Uhr HANNAS REISE, Filmpalette
Film von Julia von Heinz in der Reihe Kino aus Israel
14.9. 15.30 Uhr CHINESE ZUM MITNEHMEN, Off Broadway
Argent. Film von 2011 – filmpsychologische Betrachtung
3.9. 21 Uhr ORCA – DER KILLERWAL, Filmhaus
Michael Andersons Wal-Horror mit Charlotte Rampling
16.9. 20 Uhr GÖTTLICHE LAGE, Off Broadway
Allerweltskino mit der Reihe „Zukunft der Stadt“
4.9. 19.30 Uhr JAKARTA DISORDER, Filmhaus
Über den Widerstand gegen willkürl. Städtebau, der Regisseur ist anwesend
„Vergiss mein Ich“
17.9. 19 Uhr MORD IN EBERSWALDE, Filmforum
Doku über einen Kindermörder in der DDR, anschl. Diskussion
5.9. 17 Uhr MATHILDE – EINE GROSSE LIEBE, Domforum
Weltkriegsdrama von J-P Jeunet mit Audrey Tautou
17.9. 21 Uhr FROM BEYOND, Filmhaus
Wüster Genremix von „Re-Animator“-Regisseur Stuart Gordon
5.9. 19.30 Uhr IM WESTEN NICHTS NEUES, Domforum
Lewis Milstones restaurierte Romanverfilmung von 1930
18. - 21.9. KRIEGSFOTOGRAFIE IM FILM, Filmclub 813
Filmreihe zur Photokina mit „Killing Fields“, „War Photografer“ u. „Under Fire“
7.9. 11.30 Uhr NO PASARAN, Odeon
Premiere der Doku über Widerstandskämpfer im spanischen Bürgerkrieg
18. - 28.9. JENSEITS VON EUROPA XIII, Filmforum
Das Afrika Filmfest mit neuen Filmen aus Afrika, s.S. 35
7.9. 17 Uhr A MOST WANTED MAN, Cinenova
Der neue Film von Anton Corbijn, s.S. 28
18./19.9. je 21.45 Uhr EASTERN PROMISES / NAKED LUNCH, Filmhaus
Something Weird Cinema zeigt Filme von David Cronenberg
8.9. 20 Uhr A MOST WANTED MAN, Weisshaus
Der neue Film von Anton Corbijn, s.S. 28
20.9. 17 Uhr A WORLD NOT OURS, Filmpalette
Doku über ein palästinensisches Flüchtlingslager, s.S. 34
9.9. 20 Uhr THE HUMAN SCALE, Off Broadway
Allerweltskino mit der Reihe „Zukunft der Stadt“
17. Cinema Italia: „Miele – Honig“
21.9. 16.30 Uhr GEMMA BOVARY, Cinenova
Preview der Comicverfilmung, s.S. 28
„Praia do Futuro“
10.9. 14.30 Uhr DIPLOMATIE, Odeon
Seniorenkino zeigt den neuen Film von Volker Schlöndorff, s.S. 36
22.9. 20 Uhr PHOENIX, Off Broadway
Preview des neuen Nachkriegsdramas von Christian Petzold, s.S. 30
10.9. 19 Uhr DAS VERSAGEN DER NACHKRIEGSJUSTIZ, Filmforum
Der WDR zeigt in der Dokwerkstatt einen Beitrag von Akte D
23.9. 20 Uhr CAN‘T BE SILENT, Off Broadway
Allerweltskino, im Rahmen der interkulturellen Woche
10.9. 20 Uhr SUPERMENSCH – WER IST SHEP GORDON?, Filmpalette
Premiere von Mike Myers‘ Doku über den legendären Manager, s.S. 30
23.9. 21 Uhr PRAIA DO FUTURO, Filmpalette
homochrom zeigt den Berlinale-Film von Karim Aïnouz
10. - 21.9. FANTASY FILMFEST, Cinedom
Fantastisches, blutiges und rabenschwarzes Kino
24.9. 20.30 Uhr BLICK IN DEN ABGRUND, Filmpalette
Doku über die Arbeit sechs internationaler Profiler
11. - 13.9. EUROP. SYMPOSIUM DOKUMENTARFILMINITIATIVE, Filmforum
Das Symposium widmet sich Dokumentarfilmen für Kinder und Jugendliche
25./26.9. 21.45 Uhr eXistenZ / DIE FLIEGE, Filmhaus
Something Weird Cinema zeigt Filme von David Cronenberg
11. - 17.9. 17. CINEMA ITALIA, Cinenova
Sechs deutsche Erstaufführungen bei dem Italien-Filmfest
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
„Göttliche Lage“
23
27.9. 18 Uhr EIN SOMMER IN DER PROVENCE, Cinenova
Preview der tragikomischen Generationskomödie
Jenseits von Europa: „Forgotten
Kingdom“
„Ein Sommer in der Provence“
www.choices.de/heute-im-kino
!24(!53+)./s+½,.s:Ã,0)#(%2342s777/&&"2/!$7!9$%
02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33% s+/.4!+4 /&&"2/!$7!9$%
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
NEUSTARTS
CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?
(O.m.U.)
Ab 28.8.
US 2012, R: John Carney, D: Mark Ruffalo, Keira Knightley,
Catherine Keener
Mit seiner Straßenmusik Ballade „Once“ feierte John Carney vor acht
Jahren einen großen Erfolg. Nun kehrt der Ire zur Musik zurück und
beantwortet die im Titel seines neuen Films „Can a Song Save Your
Life?“ gestellte Frage mit einem vehementen: Ja! Das Ergebnis ist ein
sehr schöner, entspannter Wohlfühlfilm mit viel SingerSongwriterMusik und Mark Ruffalo und Keira Knightley in den Hauptrollen.
MR. MAY UND DAS FLÜSTERN
DER EWIGKEIT (O.m.U.)
Ab 4.9.
GB/IT 2013, R: Uberto Pasolini, D: Eddie Marsan, Joanne Froggatt
Sonntag, 14. September, 15.30 Uhr
CHINESE ZUM MITNEHMEN
AR/ES 2011, R: Sebastián Borensztein, D: Ricardo Darin, Muriel
Santa Ana, Ignacio Hung, u.a.
Roberto führt ein Eisenwarengeschäft in Buenos Aires und ist ähnlich
verbohrt wie die Schrauben, die er verkauft. Er sammelt kuriose Geschichten, die er aus Zeitungen ausschneidet. Eines Tages wird er,
ohne es zu merken, selbst Teil einer solchen Geschichte, als plötzlich
der junge Chinese Jun in sein langweiliges Leben platzt und es komplett umkrempelt. Denn Jun spricht kein Wort Spanisch, ist gleich
nach seiner Ankunft in Argentinien ausgeraubt worden und somit unbedingt auf die Hilfe anderer angewiesen. Widerwillig nimmt Roberto
den Chinesen unter seine Fittiche, um dessen Onkel zu suchen. Und
findet dabei einen Ausweg aus seinem eigenen, tristen Dasein.
Vorgestellt von Dipl.-Psych. Karla Wilms-Theil
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNG AUSSER DER REIHE
Donnerstag, 25. September, 20:00 Uhr
PHOENIX
Mr. May arbeitet für die Londoner Stadtverwaltung als „Funeral Officer“, stöbert Hinterbliebene von in der Großstadt anonym Verstorbenen auf. Als sein Job dem Stellenabbau zum Opfer fällt, stürzt er
sich mit Besessenheit in einen letzten Fall und bricht aus seinen
Ritualen aus, geht mit dem Kumpel des Toten trinken und spürt ein
bisher unbekanntes Gefühl für eine Frau. Für einen kurzen Moment
entdeckt der verschrobene Einzelgänger die Faszination des Lebens.
DE 2014, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Ronald Zehrfeld,
Nina Kunzendorf, Michael Maertens, Imogen Kogge, Kirsten
Block, u.a.
PHOENIX
POPULATION BOOM (O.m.U.)
Ab 25.9.
DE 2014, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Ronald Zehrfeld,
Nina Kunzendorf, Michael Maertens, Imogen Kogge, u.a.
Vorgestellt von Ingrid Prassel (Ärztin) und Dr. phil. Michael Koenen
ALLERWELTSKINO-FILMPROGRAMM IM OFF BROADWAY
Dienstag, 2. September, 20.00 Uhr
AT: 2013, R: Werner Boote
Im Anschluss Diskussion mit Boris Braun, Professor für Wirtschafts-geographie an der Universität zu Köln
Dienstag, 9. September, 20.00 Uhr
Sonderreihe „Zukunft der Stadt“
THE HUMAN SCALE (O.m.U.)
DK 2012, R: Andreas M. Dalsgaard
takeOFF-Preview: Montag, 22. September 20.00 Uhr
Juni 1945. Schwer verletzt, mit zerstörtem Gesicht wird die Auschwitz-Überlebende Nelly von Lene, Mitarbeiterin der Jewish Agency
und Freundin aus Vorkriegstagen, in die alte Heimat Berlin gebracht. Kaum genesen von der Gesichtsoperation, macht sich Nelly,
den Warnungen Lenes zum Trotz, auf die Suche nach Johnny, ihrer
großen Liebe – ihrem Mann, der sie durch sein Festhalten an ihrer
Ehe so lange vor der Verfolgung schützen konnte. Doch Johnny ist
fest davon überzeugt, dass seine Frau tot ist. Als Nelly ihn endlich
aufspürt, erkennt er nicht mehr als eine beunruhigende Ähnlichkeit.
Johnny schlägt ihr vor, in die Rolle seiner totgeglaubten Frau zu
schlüpfen, um sich das Erbe der im Holocaust ermordeten Familie
Nellys zu sichern. Nelly lässt sich darauf ein.
Dienstag, 16. September, 20.00 Uhr
Sonderreihe „Zukunft der Stadt“
GÖTTLICHE LAGE
DE 2014, R: Ulrike Franke und Michael Loeken
Die Regisseure Ulrike Franke und Michael Loeken sind anwesend.
Dienstag, 23. September, 20.00 Uhr
Im Rahmen der Interkulturellen Woche
CAN’T BE SILENT (Teilw. O.m.U.)
DE 2013, R: Julia Oelkers
weisshaus
&),-+5.34 4(%!4%2s+½,.s,58%-"52'%2342s 7777%)33(!53+)./$%
02/'2!--2%3%26)%25.'s+)./+ !33%s +/.4!+4 7%)33(!53+)./$%
NEUSTARTS
MADAME MALLORY UND DER DUFT
VON CURRY
WISH I WAS HERE (D.F. & O.m.U.)
Ab 9.10.
US 2014, R: Zach Braff, DE: Zach Braff, Kate Hudson, Mandy Patinkin
Seit 21.8.
US 2014, R: Lasse Hallström, D: Helen Mirren, Manish Dayal
$ER JUNGE (ASSAN +ADAM HAT EIN AU”ERGEWÚHNLICHES 4ALENT
FàRS+OCHEN!LSERSICHGEMEINSAMMITSEINEM6ATERGEZWUN
GENSIEHTSEIN(EIMATLAND)NDIENZUVERLASSENBESCHLIE”ENDIE
BEIDENINDENKLEINEN/RT3AINT!NTONIN.OBLE6ALIN3àDFRAN
KREICHZUZIEHENUMDORTEININDISCHES2ESTAURANTZUERÚFFNEN
$OCHALS-ADAME-ALLORYDAVON7INDBEKOMMTDIE"ESITZERIN
DESNAHEGELEGENEN3TERNERESTAURANT,E3AULE0LEUREURBEGINNT
EIN+AMPFZWISCHENDENBEIDEN,OKALEN
A MOST WANTED MAN
Der 35-Jährige, erfolglose Schauspieler Aidan Bloom ist immer
noch auf der Suche nach dem Sinn in seinem Leben. Als der Familienvater und seine Frau große Geldprobleme bekommen, die
dazu führen, dass sie ihre beiden Kinder nicht mehr auf eine
Privatschule schicken können, müssen sie den Nachwuchs wohl
oder übel zu Hause selbst unterrichten. Währenddessen wird der
Mittdreißiger auch mit dem sich verschlechternden Gesundheitszustand seines Vaters konfrontiert. Als Aidan schließlich
immer weiter vom Lehrplan seiner Kinder abweicht und seine
eigenen Lektionen einstreut, beginnt auch er, etwas über das
Leben und seinen Platz in der Welt zu lernen.
Ab 11.9.
US, GB, DE 2014, R: Anton Corbijn, D: Philip Seymour Hoffman,
Willem Dafoe, Rachel McAdams, Martin Wuttke, u.a
KINDERKINO
Samstag, 30. August & Sonntag, 31. August um 15.00 Uhr
POMMES ESSEN
DE 2012, R: Tina von Traben
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Preview: Montag, 08. September, 20.00 Uhr (O.m.U)
)SSA +ARPOV SCHLÊGT SICH ILLEGAL NACH (AMBURG DURCH :UmUCHT
lNDET DER RUSSISCHSTÊMMIGE 4SCHETSCHENE IN DER ISLAMISCHEN
'EMEINDEDER(ANSESTADT$OCHNACHEINIGER:EITFÊLLTDERMYSTE
RIÚSE'ASTZUNEHMENDAUF3CHLIE”LICHVERDICHTENSICHDIE)NTRI
GENUMSEINE0ERSONINDIEIMMERMEHR,EUTEMITHINEINGEZOGEN
WERDEN!UCHDER,EITEREINERGEHEIMENDEUTSCHEN3PIONAGEEIN
HEITHATBEREITSEIN!UGEAUF+ARPOVGEWORFENUNDBEOBACHTET
AKRIBISCHALLE6ORKOMMNISSE
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN Ab 2.10.
FR 2014, R: Laurent Tirard, D: Valérie Lemercier, Kad Merad,
Dominique Lavanant
Samstag, 06. September & Sonntag, 07. September um
15.00 Uhr
GREGS TAGEBUCH 2 – GIBT’S PROBLEME?
US 2011, R: David Bowers
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 13. September & Sonntag, 14. September um
15.00 Uhr
BIBI UND TINA
DE 2013, R: Detlev Buck
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 20. September & Sonntag, 21. September um
15.00 Uhr
DER MONDMANN
DE/FR/IE 2012, R: Stephan Schesch, Sarah Clara Weber
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 27. September & Sonntag, 28. September um
15.00 Uhr
GREGS TAGEBUCH 3 – ICH WAR’S NICHT
Am Ende des Schuljahres kommt der lange erwartete Urlaub für
den kleinen Nick und seine Familie. Sie fahren ans Meer, wo sie
für eine Zeit lang in einem Hotel wohnen werden. Er lernt Isabelle kennen, ein Mädchen, das ihn ständig mit seinen großen,
runden Augen beobachtet, und mit dem ihn seine Eltern – so
glaubt er – zwangsverheiraten wollen. Die Missverständnisse
werden immer zahlreicher, und eine Sache ist sicher: Es wird für
alle Beteiligten ein unvergesslicher Urlaub werden!
US/CA 2012, R: Thor Freudenthal
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Freitag, 03. Oktober, Samstag, 04. Oktober & Sonntag,
05. Oktober um 15.00 Uhr
LAURAS STERN UND DER GEHEIMNISVOLLE
DRACHE NIAN
DE 2009, R: Piet de Rycker, Thilo Graf Rothkirch
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Film-Kritik
Wollen sich treu bleiben: Dan und Gretta
Unbelastet schwerelos: Vater und Sohn
Straßenmusik
Nichts ist unmöglich
„Can a Song Save Your Life?“ von John Carney
„Mit ganzer Kraft – Hürden gibt es nur im Kopf“ von Nils Tavernier
Eine Musikerin trifft auf einen Produzenten. Ihr Ziel: authentisch bleiben!
C Berührendes Musikerdrama
Rollstuhlfahrer Julien möchte mit dem Vater am Ironman-Wettbewerb teilnehmen.
C Kraftvolles und zu Herzen gehendes Sportlerdrama
Mit „Once“ lieferte John Carney 2006 ein sympathisches, irisches Musikerdrama,
geerdet, ehrlich und romantisch. Jetzt ist der Regisseur in Hollywood angekommen und legt nach, mit Stars und höherem Budget. Keira Knightley spielt die
talentierte Musikerin Gretta, die in einer Bar dem Musikmanager Dan begegnet.
Der entdeckt ihr Potenzial – und erhofft sich durch sie die Flucht aus seinem
Loserleben. Gretta will sich indessen ihre kreative Unabhängigkeit bewahren.
Fern der üblichen Verwertungskette sucht sie mit Dan nach eigenen Wegen zum
ersten Album. Die Straße wird dabei zum Studio. Carneys Film mutet jetzt nicht
mehr so independent an wie die Story, die er erzählt. Doch das nötige Quentchen Seele bewahrt sich Carney auch mit diesem Werk.
HARTMUT ERNST
Die auf tatsächlichen Vorkommnissen basierende Geschichte ist mehr als eine
konventionelle Mischung aus Sportlerfilm und Behindertendrama. Nils
Tavernier („Aurore“) entwirft in seinem zweiten Film das vielschichtige Porträt
einer Familie, deren Mitglieder auf die unterschiedlichsten Weisen mit der
Behinderung ihres Sohnes respektive Bruders umgehen. Das reicht von der
Verdrängung über ängstliches Gluckentum bis hin zu unbelasteter Natürlichkeit. Zum Ende hin entwickelt sich das Ganze zu einem lebensbejahenden
Feelgood-Movie. Die Sportszenen sind dabei äußerst kraftvoll und spannend in
Szene gesetzt, und die realen Aufnahmen vom Iron-Man-Wettbewerb in Nizza
wurden auf geradezu spektakuläre Weise eingefangen, was den Zuschauer
zusätzlich in Erstaunen versetzt.
FRANK BRENNER
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 31.08. an verlosung@choices.de, Kennwort: Song
CAN A SONG SAVE YOUR LIFE?
MIT GANZER KRAFT – HÜRDEN GIBT ES NUR IM KOPF
USA 2013 - Drama - 104 Min - FSK: 0 J. - Regie: John Carney
mit: Keira Knightley, Mark Ruffalo, Hailee Steinfeld
Start: 28.8.
Cinenova, Metropolis, OFF Broadway
F 2013 - Drama / Sport - 89 Min - FSK: 0 J. - Regie: Nils Tavernier
mit: Jacques Gamblin, Alexandra Lamy, Fabien Héraud
Start: 4.9.
Cinenova
Die Gedanken sind frei – aber lebendig erst im Protest
Enthoben im Schatten der allmächtigen Mutter: Havana
Widerstand!
Albtraumfabrik Hollywood
„Everyday Rebellion“ von Arash und Arman T. Riahi
„Maps to the Stars“ von David Cronenberg
Gewaltfreier Protest und dessen Wirkungskraft.
C Emphatische Doku über Protestbewegungen
Hinter den Villenfassaden L.A.s lauert ein Strudel psychischer Abgründe.
C Bissige Satire
Ein Großteil aller politischen Umstürze vollzogen sich in den letzten hundert
Jahren nach gewaltfreien Protesten. Das ist die These, die die Brüder Riahi
ihrem Film über aktuelle gewaltfreie Protestbewegungen voranstellen. Zu
Wort kommen Protestler aus so unterschiedlichen Bewegungen wie dem radikalen Feminismus bei Femen, dem Antikapitalismus bei Occupy Wall Street
oder den demokratischen Freiheitsbewegungen des arabischen Frühlings in
Ägypten, Syrien oder dem Iran. Daneben informieren Protestforscher über die
Wirkung von gewaltfreiem Protest und dahinterliegende Strategien. Mit ihrem
crossmedialen Projekt „Everyday Rebellion“, in dessen Rahmen der Film nur ein
Teil ist, wollen die Riahi-Brüder auch ganz allgemein zum zivilen Protest anregen – wogegen auch immer.
CHRISTIAN MEYER
Die Filmdiva Havana (Julianne Moore) verliert zunehmend den Realitätsbezug
durch ihr verdrängtes Alter und die Fixierung auf ihre verstorbene Mutter, die
selbst ein Star war. Havana träumt davon, sie im Remake ihres berühmtesten
Films zu verkörpern. Der narzisstische TV-Psychiater Dr. Weiss (John Cusack)
unterstützt sie dabei, hat aber selbst ein dunkles Familiengeheimnis. Der
Meister des Körperhorrors („Die Fliege“) widmet sich in seinem Alterswerk
eher seelischen Entgleisungen seiner Protagonisten. Mit dabei ist zum zweiten Mal Robert Pattinson, der als charakterloser Limo-Fahrer für Amüsement
sorgt. Cronenberg zerlegt die Filmbranche äußerst unterhaltsam als Fegefeuer der Eitelkeiten im unheimlichen Schatten zwischenmenschlicher Verletzungen und Verleugnungen.
SILVIA BAHL
EVERYDAY REBELLION
MAPS TO THE STARS Cannes 2014: Goldene Palme für Julianne Moore
CDN/USA/D/F 2014 - Thriller / Satire - 112 Min - FSK: 16 J. - Regie: David Cronenberg
mit: Julianne Moore, Robert Pattinson, Mia Wasikowska
Start: 11.9.
A/CH 2014 - Dokumentarfilm - 118 Min - Regie: Arash T. Riahi, Arman T. Riahi
Start: 11.9.
Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
26
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
NEUSTARTS
DIPLOMATIE
NRW-PREMIERE
So. 07.09. 11.30 Uhr
SEIT 28.08.
Frankreich, Deutschland 2013 | 84 Minuten | R: Volker Schlöndorff
D: André Dussollier, Niels Arestrup, Burghart Klaußner u.a.
NO PASARAN
Adolf Hitler hat den Befehl erteilt, Paris dürfe „nicht oder nur als Trümmerfeld in die
Hand des Feindes fallen.“ Alles ist vorbereitet: Die Brücken über die Seine, die Kathedrale Notre-Dame, der Louvre, Sacré-Cœur und der Eiffelturm sind bereits vermint,
doch in letzter Minute verhindert Stadtkommandant Choltitz die Sprengung. Eine
entscheidende Rolle spielt Raoul Nordling, der schwedische Generalkonsul in Paris.
Doch wie schafft es der Diplomat, den deutschen Stadtkommandanten von seinem
zerstörerischen Vorhaben abzubringen?
A MOST WANTED MAN
AB 11.09.
Deutschland, Großbritannien 2012 | 123 Minuten | R: Anton Corbijn
D: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Grigoriy Dobrygin u.a.
Der rätselhafte Flüchtling Issa Karpov, halb Russe, halb Tschetschene, taucht von
Folter gezeichnet in Hamburg auf. Er ist auf der Suche nach dem illegal erworbenen
Vermögen seines verstorbenen russischen Vaters. Als er Kontakt zur islamischen Gemeinde aufnimmt, läuten sowohl beim deutschen als auch beim US-Geheimdienst
die Alarmglocken. Nichts an diesem jungen Mann passt zusammen: Ist er Opfer,
Täter, Betrüger oder ein extremistischer Fanatiker?
Dokumentarfilm
Deutschland 2014 | 73 Minuten | R: Daniel Burkholz
Der Film macht sich auf die Suche nach Antworten - auf einer Reise quer durch Europa, zu
den letzten ZeitzeugInnen, die im Spanischen
Bürgerkrieg und im Zweiten Weltkrieg gegen den
Faschismus gekämpft haben.
SENIORENKINO
SONG FROM THE FOREST
Mi. 10.09. 14:30 Uhr, Eintritt 4,-
AB 11.09.
Dokumentation, Deutschland 2013 | 97 Minuten | R: Michael Obert
Premiere am Mi. 03.09. 20:00 Uhr
DIPLOMATIE
Als der junge Amerikaner Louis Sarno eines Tages im Radio einen ihm gänzlich fremden Song hört, ist er sofort verzaubert und macht sich auf die Reise nach dem Ursprung dieser Musik. Sie führt ihn bis nach Zentralafrika zu den Bayaka, einem Stamm
aus Jägern und Sammlern. Sarno verliebt sich in eine Einheimische, mit der er seinen
Sohn Samedi zur Welt bringt. Noch im Kindbett wird Samedi schwer krank und Louis
verspricht ihm, ihm seine Herkunft zu zeigen, wenn er denn nur überlebt. Samedi wird
gesund - und mit seinem 13. Lebensjahr ist der große Tag gekommen.
FILME
Start 11.09.
SHIRLEY
Österreich 2013 | 93 Minuten | R: Gustav Deutsch
D: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin
Groll u.a.
MAPS OF THE STARS
KÖLSCHE FILMMATINÉE
TRIFFT CRIMECOLOGNE
AB 19.09.
Kanada / Deutschland 2014 | 111 Minuten | R: David Cronenberg
D: Julianne Moore, Mia Wasikowska, John Cusack, Robert Pattinson
So. 28.09. 11:30 Uhr
Perfekt perfides Psychodrama trifft auf schräge Hollywood-Farce: Stilsicher erzählt
Kultfilmer David Cronenberg von einer alternden Diva, einem zickigen Jungstar sowie dessen Vater, der ein gar schauriges Familiengeheimnis hütet - Willkommen im
Neurose-Dschungel der Traumfabrik. Zur visuellen Eleganz und der dramaturgischen
Raffinesse gesellt sich ein exzellentes Ensemble. Allen voran Julianne Moore, die in
einer Limousine den Ex-“Twilight“-Star Robert Pattinson vernascht – freilich nicht
nur dafür glänzende Kritiken sowie eine Palme in Cannes bekam.
DER BETTLER VOM KÖLNER
DOM
Stummfilm, s/w | Deutschland 1927 | 102 Minuten
Regie: Rolf Randolf
Während des Kölner Karnevals treibt ein dämonischer Bettler sein Unwesen rund um den
Kölner Dom, ein vermeintlicher Weltenbummler
aus Indien verliert seinen Juwelenschatz und die
Ermittlungen des smarten Detektivs kulminieren
in einer rasanten Verfolgungsjagd zu Wasser und
zu Land...
Zusammenarbeit mit Kölsche Filmmatinée und
Köln im Film e.V.
LIKE FATHER LIKE SON
AB 25.09.
Japan 2013 | 120 Minuten | R: Hirokazu Kore-eda
D: Masaharu Fukuyama, Machiko Ono, Lily Franky, Yoko Maki u.a.
Die Eltern eines sechs Jahre alten Jungen erfahren, dass ihr Kind bei der Geburt im
Krankenhaus vertauscht worden ist. Ihr ganzes Umfeld rät ihnen, das Kind gegen
das eigene auszutauschen. Die Eltern sind ratlos. Was ist für sie besser, was für die
Kinder? Unsicher beginnen sie und das andere Paar mit dem Kinderrücktausch über
ein Wochenende. Wunderbar leicht kreist der Japaner Hirokazu Kore-eda um die
Fragen, was es heißt, Eltern zu sein und was Kind. Was zählt mehr, Blutsverwandtschaft oder die gemeinsame Lebenszeit, gemeinsame Gene oder ein geteiltes Leben?
SEPTEMBER KINDERFILM
JEDEN SAMSTAG:
RICO, OSKAR UND DIE TIEFERSCHATTEN
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
27
Film-Kritik
Würdevoller Abschied: Philip Seymour Hoffman als Spionagechef
Vater und Sohn auf emotionaler Heimreise
Vertraue keinem
Letztes Refugium
„A Most Wanted Man“ von Anton Corbijn
„Song From the Forest“ von Michael Obert
Ein tschetschenischer Flüchtling wird in Hamburg zum Spielball von Geheimdiensten.
C Spannende Verfilmung von John Le Carrés Thriller „Marionetten“
Louis Sarno lebt seit fast 30 Jahren bei Pygmäen im Urwald.
C Emotionale Doku über einen Aussteiger
Anton Corbijns dritter Film beschert uns den letzten Leinwand-Auftritt des im
Februar verstorbenen Philip Seymour Hoffman, der als Chef einer anonym arbeitenden deutschen Spionageabwehrgruppe auf höchster politischer Ebene und
von den US-Verbündeten nur geduldet ist. Corbijn und sein Kameramann fangen
in atmosphärisch dichten Bildern präzis das Milieu der Geheimdienste ein.
Unterstützt werden sie dabei von einem großartigen Schauspieler-Ensemble,
auch mit deutschen Stars (Nina Hoss, Daniel Brühl u.a.). Ein Machtspiel, in dem
Vernunft, geschweige denn Menschlichkeit, lange keinen Platz mehr hat. Schon
gar nicht in Hamburg nach dem 11.9.2001.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
Nachdem er ihre polyphonen Gesänge im Radio hört, reist Louis Sarno 1985
mit seinem letzten Geld in die Zentralafrikanische Republik, um den Stamm
der Bayaka zu suchen. Heute lebt er immer noch bei ihnen, hat einen 13-jährigen Sohn mit der Bayaka-Frau Gomá. Der Journalist Michael Obert begleitet
für seinen ersten Film Sarno im Dschungel-Alltag und auf der Reise in seine
Heimat New York, auf die er erstmals den Sohn mitnimmt. Sarno erzählt von
seiner Liebe zu seinem Stamm, und Obert gibt dem Gefühl, unterlegt von der
Musik der Bayaka, viel Raum. Idealisierungen findet man weder bei Sarno noch
bei Obert.
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1 Paket mit 2 Karten, 1 Romanvorlage, 1 Plaket und 1 Soundtrack.
E-Mail bis 14.09. an verlosung@choices.de, Kennwort: A Most Wanted Man
choices verlost 5x2 Karten für die Premiere am 3.9. um 20 Uhr im Odeon.
E-Mail bis 31.08. an verlosung@choices.de, Kennwort: Forest
A MOST WANTED MAN
SONG FROM THE FOREST
GB/D 2014 - Drama / Thriller - 121 Min - FSK: 6 J. - Regie: Anton Corbijn
mit: Philip Seymour Hoffman, Rachel McAdams, Willem Dafoe
Start: 11.9.
D 2013 - Dokumentarfilm - 97 Min - Regie: Michael Obert
mit: Louis Sarno
Cinenova, Odeon, Weisshaus
Filmpalette, Odeon
Madame Bovery und ihr Retter aus der Langeweile
Start: 11.9.
Mitten im Drogenkrieg: Heli (Armado Espitia) und Estela (Andrea Vergara)
Hirngespinste
Falsche Entscheidung
„Gemma Bovery“ von Anne Fontaine
„Heli“ von Amat Escalante
Ein Literaturfreund entdeckt in den Nachbarn Parallelen zu Flauberts Romanfiguren.
C Tragikomödie zu „Madame Bovary“
Heli und seine kleine Schwester werden in Drogengeschäfte verwickelt.
C Unkonventionelles Drogendrama
Der ehemalige Verleger Martin bekommt neue Nachbarn: Gemma und Charles
Bovery, Namensvettern der Romanfiguren aus Gustave Flauberts „Madame
Bovary“. Martin ist unmittelbar fasziniert von der jungen Gemma. Leidenschaftlich bemüht er Parallelen zur tragischen Vorlage, sieht sich schon bald
in der Rolle des Retters aus der Langeweile und wähnt sich als ihr künftiger
Lover. Es ist fast schade, dass die Parallelen nicht Martins Hirngespinst bleiben.
Die clownesken Bestrebungen, seinen Trieb mit Vorherbestimmung zu rechtfertigen, liefern dem Drama die amüsantesten Szenen. Das Drehbuch aber will
sie auch, die Parallelen, und gestaltet sich dabei zunehmend konstruiert.
Unterm Strich aber eine leidenschaftliche Tragikomödie über ein Stück Fiktion,
das vom Leben eingeholt wird.
HARTMUT ERNST
Die zwölfjährige Estela ist in den Polizeianwärter Beto verliebt. Der entwendet zwei Drogenpäckchen, die er auf dem Dach von Estelas Familie versteckt.
Estelas erwachsener Bruder Heli entdeckt die Päckchen und vernichtet sie.
Kurz darauf befinden sich die drei in einer üblen Lage. Regisseur Escalantes
ungewöhnliche Familiengeschichte vor karger Landschaft erzählt detailliert
vom schweren Alltag. Die folgende Verwirrung um das Wer-ist-wer im mexikanischen Drogenkrieg klärt der Film nicht auf und ist damit wahrscheinlich
nahe an der Wirklichkeit. Sein langsamer, ästhetischer Stil mit gelegentlich
eingestreutem, sehr subtilen Humor kollidiert mit einigen krassen Gewaltszenen, die nur schwer zu ertragen sind. Die seltsame Mischung macht das ganze kaum erträglicher.
CHRISTIAN MEYER
GEMMA BOVERY
HELI Cannes 2013: Beste Regie
MEX/D/NL/F 2013 - Drama - 105 Min - Regie: Amat Escalante
mit: Armado Espitia, Linda González, Juan Eduardo Palacios
F 2014 - Komödie - 99 Min - Regie: Anne Fontaine
mit: Gemma Arterton, Fabrice Luchini, Jason Flemyng
Start: 18.9.
Cinenova, Odeon
Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
28
Start: 18.9.
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
AB 4. SEPTEMBER
AMMA & APPA
Regisseurin Franziska Schönenberger und ihr indischer Kollege Jayakrishnan
Subramanian wollen heiraten. Was für andere Mütter und Väter vielleicht
erfreulich wäre, scheint für die traditionellen Eltern aus Bayern und Südindien
FIFSFJOF,BUBTUSPQIF[VTFJO%r.JO
SONDERPROGRAMM
WHO CARES? (OmU)
Dokumentarfilmer Mara Mourão beobachtet soziale Unternehmer in unterschiedlichen Winkeln der Erde bei ihrer Arbeit. Bei seinen Reisen in sieben Länder
USJGGUFSVBEFO/PCFMQSFJTUSÅHFS.VIBNNBE:VOVT#3"r.JO
A WORLD NOT OURS
PRAIO DE FUTURO
Kino aus Israel: HANNAS REISE
BNI&JO'JMNÛCFSEBTNPEFSOF*TSBFMm+VMJBWPO)FJO[FS[ÅIMUWPO
der ehrgeizige BWL-Studentin Hanna, die mit einem Praktikum in Israel nur ihren
Lebenslauf aufpeppen will. Doch dann reißen jüdisch-deutsche Geschichte und
(FHFOXBSUEJF,BSSJFSJTUJOEPDIOPDINJU%*-r.JO
AMMA & APPA
MAPS TO THE STARS
AB 11. SEPTEMBER
M A P S T O T H E S TA R S
Mit visueller Eleganz und exzellentem Ensemble erzählt David Cronenberg
in seinem neuen Film von einer alternden Filmdiva, einem zickigen Jungstar
sowie seiner verstoßenen Schwester – und interessiert sich vor allem für ihre
QIZTJTDIFOVOEQTZDIJTDIFO%FGPSNBUJPOFO$"%r.JO
SONG FROM THE FOREST (OmU)
Fasziniert von ihren Gesängen reiste Louis Sarno vor 30 Jahren zu den BayakaPygmäen nach Zentralafrika und blieb. Filmemacher Michael Obert spürte ihn
nun auf und begleitet den Musikologen und seinen Sohn bei einer Reise in
4BSOPTBMUF)FJNBU"NFSJLB%64"r.JO
AB 18. SEPTEMBER
HELI (OmU)
Amat Escalante erzählt in beeindruckend realistischen Bildern von der
alltäglichen Gewalt in Mexiko. Durch die Liebe einer 12jährigen zu einen jungen
Polizisten gerät eine ganze Familie in die Fänge der Drogenmafia – Beste Regie
$BOOFT.&9'%r.JO
S H I R L E Y – V I S I O N E N D E R R E A L I TÄT
Der Künstler und Filmemacher Gustav Deutsch erweckt 13 Gemälde von Edward
Hopper zum Leben: Die im Dekor der Bilder inzenierten Erzählungen zeichnen
EBCFJBNFSJLBOJTDIF(FTDIJDIUFWPOEFOFSOCJTJOEJFFS+BISFOBDI
"r.JO
SUPERMENSCH – WER IST SHEP GORDON (OmU)
$PNFEZ4UBS.JLF.ZFSTt"VTUJO1PXFSTi
QPSUSÅUJFSUEJFGMBNCPZBOUF
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unterschiedliche Stars wie Rocklegende Alice Cooper oder Country-Sängerin
"OOF.VSSBZ64"r.JO
FILME VON FOSCO UND DONATELLO DUBINI
im September mit den beiden Frühwerken „Das Verschwinden des Ettore
Majorana“$)%r.JO
ÛCFSEFOJUBMJFOJTDIFO1IZTJLFSEFSJN
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VOE„Klaus Fuchs – Atomspion“
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ÛCFSEFO"UPNXJTTFOTDIBGUMFSEFSNJU
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Kino aus dem Nahen Osten:
A WORLD NOT OURS (OmU)
BNI.BIEJ'MFJGFMXVDITJN'MÛDIUMJOHTMBHFS"JO&M)FMXFIJN
Libanon und später in Dänemark auf. Regelmäßig besucht er seine Famile,
die seit 60 Jahren in dem Lager lebt, und hat dabei einen offenbarenden
Film geschaffen, der Flüchtlingserfahrungen entgegen allen Erwartungen zeigt
(#-JCBOPOr.JO
homochrom: PRAIA DO FUTURO (OmU)
BNI%FSOFVF'JMNWPO,BSJN"ÐOPV[t.BEBNF4BUÈi
als Preview: Wagner Moura, der Star aus „Tropa de Elite“, ist Donato,
Rettungsschwimmer am gleichnamigen Strand im Nordosten Brasiliens,
der den Deutschen Konrad rettet, sich in ihn verliebt und nach Berlin geht
#3"%r.JO
Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
1.+ 2.9.: PORCO ROSSO
+r.JOr3FHJF)BZBP.JZB[BLJ
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+r.JOr3FHJF)BZBP.JZB[BLJ
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+r.JOr3FHJF*TBP5BLBIBUB
AB 25. SEPTEMBER
L I K E F AT H E R , L I K E S O N ( D F + O m U )
Ein junges Paar erfährt, dass ihr 6jähriger Sohn Keita bei der Geburt vertauscht
wurde. Die Frage, ob sie und das andere betroffene Paar die Kinder nun
austauschen wollen verhandelt Altmeister Hirokazu Kore-eda in seinem
TJOOMJDIFOXJFCFSÛISFOEFO4QÅUXFSL+r.JO
PHOENIX
Nina Hoss und Ronald Zehrfeld sind nach „Barbara“ erneut die Stars in Christian
Petzolds neuem Film. Petzold und Co-Autor Harun Farocki erzählen von der Jüdin
Nelly, die nach dem Krieg um die Liebe zu ihrem Mann kämpft, der sie verraten
IBCFOTPMM%r.JO
Das Studio Ghibli-Filmfestival
Film-Kritik
Die Mutter auf der Suche nach der totgeglaubten Tochter
Zurück auf Anfang: Johnny und Nelly
Reißaus
Lebende Tote
„Töchter“ von Maria Speth
„Phoenix“ von Christian Petzold
Eine Mutter sucht in der Großstadt ihre verschollene Tochter.
C Emotionales Kammerspiel
Nelly kehrt 1945 zu ihrem Mann zurück. Aber der erkennt sie nicht.
C Eindringliches Nachkriegsdrama
Die hessische Lehrerin Agnes kommt nach Berlin, um ein totes Mädchen zu
identifizieren. Es könnte ihre ausgerissene Tochter sein. Sie ist es nicht, also
beginnt sie, in der Stadt weiter nach Lydia zu suchen. Stattdessen stößt sie auf
Ines, eine auf der Straße lebende junge Künstlerin, die nicht mehr von ihrer
Seite weicht. Maria Speths neuer Spielfilm nach „Madonnen“ erzählt kammerspielartig von dem Bruch zwischen den Generationen, von dem Unverständnis
füreinander und von den inneren Verletzungen, die man mit sich herumträgt.
Der Film ist sehr ruhig erzählt und von Reinhold Vorschneider, der auch mit
Speth das Buch geschrieben hat, in klare Bilder gefasst. Ein auch von den
Hauptdarstellerinnen Corinna Kirchhoff und Kathleen Morgeneyer beeindruckend umgesetzter Stoff.
CHRISTIAN MEYER
Nelly kehrt mit entstelltem Gesicht aus Auschwitz zurück. Nach einer GesichtsOP sieht sie ihrem früheren Ich wieder ähnlich, doch ihr Mann erkennt sie nicht.
Stattdessen schlägt er ihr wegen der Ähnlichkeit mit seiner tot geglaubten Frau
vor, deren Rolle einzunehmen, um an ihr Erbe zu gelangen. Denn Beweise für
Nellys Tod gibt es nicht. Nach dem DDR-Drama „Barbara“ geht Petzold weiter in
die Vergangenheit zurück. Wieder versucht er über das Motiv der Liebe zu den
Befindlichkeiten der Menschen vorzudringen, was ihm mit seinem langsam und
eindringlich erzählten Drama eindrucksvoll gelingt. Ein Film, der wie nur wenige
das Jahr ’45 als Zäsur, als Stunde Null erfahrbar macht.
CHRISTIAN MEYER
TÖCHTER
PHOENIX
D 2014 - Drama - 92 Min - FSK: 12 J. - Regie: Maria Speth
mit: Corinna Kirchhoff, Kathleen Morgeneyer, Hermann Beyer
Start: 11.9.
choices verlost 3x2 Karten für die Preview im Off Broadway am 22.9. um 20 Uhr.
E-Mail bis 17.9. an verlosung@choices.de, Kennwort: Phoenix
D 2014 - Drama - 98 Min - Regie: Christian Petzold
mit: Nina Hoss, Nina Kunzendorf, Ronald Zehrfeld
Start: 25.9.
 Gespräch zum Film mit Regisseur
Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
Der vielsagende Blick aus dem Bild
Christian Petzold auf S. 41
Manager mal anders: liebenswürdig
Beengt
Erfolgreich und glücklich
„Shirley – Visionen der Realität“ von Gustav Deutsch
„Supermensch – Wer ist Shep Gordon?“ von Mike Myers
Das Leben einer Frau im Amerika der 30er bis 60er Jahre.
C Strenges Filmexperiment
Das turbulente Leben des Talent-Managers Shep Gordon.
C Spannende und berührende Doku
Edward Hopper gilt als Chronist des amerikanischen Lebens in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts. Seine entvölkerten Bilder zeigen Figuren, die vielsagend
aus dem Bild blicken. Meist war seine Frau Josephine das Model. Sie hat ihre
Malerkarriere für ihren Mann aufgegeben. Gustav Deutsch erzählt nicht ihre,
aber eine ähnliche, fiktive Geschichte einer künstlerischen Frau anhand von 13
den Bildern Hoppers nachempfundenen Settings. Über die Gedanken der Frau
erfahren wir aus dem Off von ihrem Leben. Beengt wie das Leben, von dem sie
erzählt, sind auch die Bildausschnitte. Und Beklemmung ist auch das Grundgefühl, das der Film vermittelt, auch wenn jeder Zuschauer die wenigen Bildinformationen anders ergänzen und zu einer Geschichte entfalten wird.
Den Namen haben sicher die wenigsten gehört, und doch hat er die berühmtesten Freunde und ist außerdem in den meisten Fällen auch noch für deren
Berühmtheit verantwortlich: Als der frisch gebackene Sozialarbeiter Shep
Gordon in den 60ern Hendrix, Morrison und Joplin in einem Hotel kennenlernt,
raten die ihm, Manager zu werden, und zwar für den unbekannten Alice Cooper.
Gesagt getan, und ein paar Skandale später sind beide gut im Geschäft. Es sollen viele Musiker folgen, später auch Schauspieler und Starköche. Eine Filmproduktion gründet Gordon auch noch. Mike Myers („Wayne‘s World“) Doku ist
kurzweilig und zeichnet außerdem ein sehr persönliches Bild des umtriebigen
Managers, den sein Umfeld durch die Bank als einen der liebenswürdigsten
Menschen bezeichnet.
CHRISTIAN MEYER
CHRISTIAN MEYER
SHIRLEY – VISIONEN DER REALITÄT. DER MALER EDWARD HOPPER IN 13 BILDERN
SUPERMENSCH – WER IST SHEP GORDON?
A 2013 - Drama / Experimentalfilm - 93 Min - Regie: Gustav Deutsch
mit: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll
USA 2013 - Dokumentation / Biographie - 88 Min - FSK: 12 J. - Regie: Mike Myers, Beth Aala
mit: Shep Gordon, Sylvester Stallone, Willie Nelson
Start: 18.9.
Start: 18.9.
Filmpalette, Odeon
Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
30
Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
D
filmInitiativ köln präsentiert
jenseits von europa XIII
neue filme aus afrika
new films from africa
nouveaux films d´afrique
18. bis 28. september 2014
83 Spiel- und Dokumentarfilme, politische Videos, Kurz-, Experimental- und
Animationsfilme aus 27 Ländern Afrikas sowie mehr als 30 afrikanische Gäste,
Länderschwerpunkte zu Tunesien, Madagaskar und Ghana, Fokus „Queer Africa“,
Foto- und Cartoon-Ausstellung, Kinder- und Schulvorführungen, Workshops, Lesungen und Live-Musik – das bietet das Programm des Afrika Film Festivals
JENSEITS VON EUROPA XIII , das vom 18. bis 28. September 2014 in Köln stattfindet.
FESTIVALERÖFFNUNG
Auftakt mit Schirmherr Dani Kouyaté aus Burkina Faso und den FilmemacherInnen Haminiaina
Ratovoarivony (Madagaskar), Andrey S. Diarra (Mali), Zanele Muholi (Südafrika), Abdellah
Taïa (Marokko), Filipe Henriques (Guinea-Bissau), Victor Viyuoh (Kamerun) sowie Hannah Awo
Nkeba Bonney und Jude Akwetey (beide: Ghana). Kurzfilme aus Madagaskar, Marokko und Südafrika. Live-Musik der Steven Ouma-Band (Kenia/Köln).
Donnerstag, 18. September, 18:30, Filmforum im Museum Ludwig. Eintritt frei!
ERÖFFNUNGSFILM AUS MADAGASKAR
MALAGASY MANKANY thematisiert zahlreiche Probleme im heutigen Madagaskar wie z.B.
Korruption, die Spannungen zwischen der einheimischen Bevölkerung und indischen Einwanderern
sowie den Konflikt zwischen indigenen Traditionen und den Folgen eines profitorientierten Wirtschaftswachstums in Zeiten der Globalisierung auf humorvolle Weise in Form eines Roadmovies.
In Anwesenheit des Regisseurs Haminiaina Ratovoarivony.
Donnerstag, 18. September, 20:30, Filmforum im Museum Ludwig.
QUEER AFRICA
Am ersten Festivalwochenende sind Filme gegen die Verfolgung von Homosexuellen aus Ländern
wie Malawi, Südafrika, Kenia, Kamerun, Marokko und Tunesien zu sehen. RegisseurInnen und
AktivistInnen sind eingeladen, um „afrikanische Initiativen gegen Homophobie“ vorzustellen, darunter der schwule Imam Muhsin Hendricks und die lesbische Fotografin Zanele Muholi aus
Südafrika sowie der erste offen homosexuell lebende marokkanische Spielfilmregisseur Abdallah
Taïa und der algerische Aktivist Yahia Zaidi.
FOKUS TUNESIEN
Zum zweiten Festivalwochenende sind – anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Tunis-Köln – zwei Regisseure und zwei SchauspielerInnen aus Tunesien eingeladen. Sie präsentieren Spielfilme wie SELMA über eine couragierte Frau, die ein Taxi fahren will, was in Tunis
bislang ausschließlich Männern vorbehalten ist, und preisgekrönte Dokumentationen wie CURSED
BE THE PHOSPHATE über die Streikbewegungen in den Phosphatminen des Landes, die den Weg
für die gesellschaftlichen Umwälzungen in Tunesien bereiteten.
FRAUEN IN AFRIKA
Viele aktuelle afrikanische Filme greifen brisante Gender-Themen auf wie z.B. der Spielfilm NINAH’S
DOWRY aus Kamerun über häusliche Gewalt, den Victor Viyuoh in Köln vorstellt. In SOMETHING
NECESSARY erinnert Judy Nini Kibinge an die traumatischen Erlebnisse von Frauen in den bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen in Kenia nach der Wahl 2007. Die Kurzspielfilme des Projekts
ANA HUNNA beschäftigen sich mit der Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt Nordafrikas. Im
Anschluss Podiumsdiskussion mit Gästen aus Ägypten und Tunesien.
VOM ARABISCHEN FRÜHLING ZUM ARABISCHEN HERBST
Spielfilme wie RAGS AND TATTERS über einen entlassenen Strafgefangenen aus Ägypten, YEMA über
die Mutter eines Fundamentalisten aus Algerien und THEY ARE THE DOGS über die bleierne Zeit der
Diktatur in Marokko bieten neue cineastische Reflexionen zu den gesellschaftlichen Veränderungen in
Nordafrika. Erstmals wird mit Nizam Najjar auch ein Regisseur aus Libyen nach Köln kommen, um
seine Dokumentation DIARY FROM THE REVOLUTION vorzustellen.
Alle Termine unter www.filme-aus-afrika.de
KINDER- UND SCHULVORFÜHRUNGEN
Zum Weltkindertag präsentiert FilmInitiativ im Filmforum den Animationsfilm KIRIKU UND DIE
WILDEN TIERE für Kinder ab 6 Jahren (Sonntag, 21.9., 11:00). Schulklassen können zwei Filmvorführungen vormittags im Filmforum besuchen: Freitag, 19.9., 10:00 OUAGA SAGA, Spielfilm über Kids
aus Ouagadougou. In Anwesenheit des Regisseurs Dani Kouyaté. Freitag, 26.9., 10:00 MAKING
OF – KAMIKAZE, Spielfilm aus Tunesien über einen Breakdancer, der zum Selbstmord-Attentäter umfunktioniert werden soll. In Anwesenheit des Hauptdarstellers Lotfi Abdelli.
AUSSTELLUNGEN
Erstmals sind parallel zum Festival zwei Ausstellungen zu sehen. Eine zeigt Fotos von Persönlichkeiten
des afrikanischen und karibischen Kinos.
Vernissage mit Filmen: Institut français Köln, 10.9., 20:00.
Die zweite Ausstellung präsentiert Cartoons zum Thema „Afrikanische Einheit“.
Vernissage mit Film, Vortrag zum Thema Panafrikanismus von Uche Akpulu (Nigeria/München) und
Live-Musik des Balafon-Virtuosen Aly Keita (Elfenbeinküste): Zentralbibliothek, 16.9., 20:00.
PUBLIKUMSPREIS
Beim Festival werden zwei Publikumspreise vergeben. Um den Preis für den besten Spielfilm (gestiftet
von der Zeitschrift „Choices“ in Kooperation mit FilmInitiativ) konkurrieren 16 Filme, um den Preis
für die beste Dokumentation (gestiftet vom WDR) 11 Filme. Beide Preise sind mit jeweils 1000 Euro
dotiert.
Bekanntgabe der Preisträger vor dem Abschlussfilm GRIGRIS aus dem Tschad:
Sonntag, 28.9., 20:14, Filmforum im Museum Ludwig
FESTIVAL-EPILOG ZUM THEMA FESTUNG EUROPA
Als Nachspann zum Festival bietet FilmInitiativ eine Sonderveranstaltung zur Situation von MigrantInnen an den EU-Außengrenzen an. Dabei stellt der tunesische Regisseur Walid Fellah seine Dokumentation BOZA über die militärisch bewachte europäische Grenze in der spanischen Enklave Melilla in
Nordmarokko vor. Der Aktivist Tresor aus Kamerun berichtet über seinen beschwerlichen Weg von dort
nach Europa.
Dienstag, 30.9., 19:30, Filmhauskino. Eintritt frei.
Ausführliche Informationen zum Festival-Programm:
www.filme-aus-afrika.de
www.facebook.com/Filminitiativ
Film-Kritik
Generationen zwischen Hoffnung und Perspektivlosigkeit
Nadja (Maria Kallimani) im Dienst der Kleinfamilie
Leben im Leerlauf
Sonniger Sozialabbau
„A World Not Ours“ von Mahdi Fleifel
„Sto spiti – At Home“ von Athanasios Karanikolas
Alltag in einem palästinensischen Flüchtlingslager.
C Tragikomische Langzeitdoku
Eine langjährige Haushälterin erkrankt und wird zum Problemfall.
C Griechisches Sozialdrama
Dass das Thema seines Films zum Kinostart wieder derart an Aktualität gewinnt, konnte der im Libanon, Dubai und Dänemark aufgewachsene Mahdi
Fleifel nicht vorhersehen. Umso bewegender ist es, dass sein Film ganz frei von
den Schuldzuweisungen in Kriegszeiten vom Leben in dem 1948 im Süden Libanons gegründeten Flüchtlingslager Ain el-Helweh erzählt. Zur Entstehungszeit
des Films leben dort 70.000 Menschen auf einem Quadratkilometer, und seit
dem Syrienkrieg sind es 120.000. Die Perspektivlosigkeit seines Jugendfreundes Abu Eyad, die ewige Hoffnung auf Rückkehr nach Palästina bei seinem
Onkel und die latente Gewaltbereitschaft auf der Straße schildert Fleifel in
unspektakulären, dafür ebenso humorvollen wie tragischen Bildern aus den
letzten 20 Jahren des Lagers.
CHRISTIAN MEYER
Nadja arbeitet seit Ewigkeiten für eine reiche Kleinfamilie, ist für die Tochter
fast wie eine Mutter und den Eltern eine Freundin. Doch als sie ohne
Krankenversicherung erkrankt und die Wirtschaftskrise auch ihre Arbeitgeber
erfasst, wird ihr gekündigt. Karanikolas filmt sein Sozialdrama in ruhigen, klaren Bildern, die das sommerliche Griechenland und den eleganten Reichtum
von Nadjas Arbeitgebern spiegelt. Nadja wiederum beobachtet er mit eindringlicher Genauigkeit und Anteilname. Das Besondere an dem Film ist, dass
zwar der Film ein politisches Bewusstsein zeigt, die Figur der Nadja aber auf
rein emotionaler Ebene handelt. Das irritiert und erzeugt zusammen mit dem
Kontrast zwischen elegantem Setting und menschlichem Drama eine nachhaltige Wirkung.
CHRISTIAN MEYER
A WORLD NOT OURS
STO SPITI – AT HOME
GB/LIBN 2012 - Dokumentarfilm - 93 Min - Regie: Mahdi Fleifel
Start: 18.9.
GR/D 2014 - Drama - 103 Min - Regie: Athanasios Karanikolas
mit: Maria Kallimani, Marisha Triantafyllidou, Alexandros Logothetis
Start: 4.9.
Filmpalette
Sozialunternehmerin Vera Cordeiro bei der Arbeit
Privatdokumente eines moralisch anständigen Massenmörders
Pulsierende Zivilgesellschaft
Familienausflug nach Dachau
„Who cares?“ von Mara Mourão
„Der Anständige“ von Vanessa Lapa
Wenn der Staat nichts tut, müssen Unternehmer Soziales leisten.
C Doku über soziales Unternehmertum
Dokumentarfilm auf der Basis von Himmlers persönlichen Dokumenten.
C NS-Doku aus der Innenperspektive
Den Begriff des Social Entrepreneur hat vor allem Bill Drayton verbreitet. 1980
gründete der ehemalige McKinsey-Mitarbeiter „Ashoka“, eine uneigennützige
Organisation, die weltweit soziales Unternehmertum fördert. Der Film lässt
Drayton und einige Social Entrepreneurs aus aller Welt zu Wort kommen und
die Notwendigkeit ihres Tuns schildern. Das Plädoyer für eine pulsierende Zivilgesellschaft und aktives Bürgertum ist filmisch recht einfältig geraten: Die
Musik schmeichelt, während schöne Bilder willkürlich die Welt illustrieren.
Redundanz regiert: Wenn ein Protagonist Ideen mit Fallschirmen vergleicht, die
Raum brauchen, um sich zu entfalten, dann sieht man – richtig: Fallschirmspringer. Schade, denn das, was im Film gesagt wird, ist alles andere als einfältig.
Mit dem Auftauchen von Privatdokumenten Himmlers Anfang des Jahres
entfaltet sich eine neue Perspektive auf den „Architekten des Holocaust“. In
Vanessa Lapas Dokumentarfilm werden Zitate aus Himmlers Briefen an Frau,
Eltern und seine Tochter bzw. deren Briefe an Himmler im Off rezitiert und
mit privatem Foto- und Filmmaterial der Familie sowie allgemeinem zeitgenössischem Bildmaterial unterlegt. Mit der Innenansicht Himmlers gleitet
man geradewegs in die Psyche eines Massenmörders, die kaum begreifbar ist
und doch so normal. Die industrielle Judenvernichtung ist für Himmler ein
notwendiges Übel, das er aber moralisch anständig erledigt. Ein Familienausflug nach Dachau ist da nur ein Detail im Alltag, das Hannah Arendts
These von der „Banalität des Bösen“ Recht gibt.
CHRISTIAN MEYER
CHRISTIAN MEYER
WHO CARES? DU MACHST DEN UNTERSCHIED
DER ANSTÄNDIGE
BRA/USA/TAN/CH/PER/D/CDN 2013 - Dokumentation / Gesellschaft - 93 Min - FSK: 0 J.
Regie: Mara Mourão - mit: Rodrigo Santoro
Start: 4.9.
A/D/ISR 2014 - Dokumentarfilm - 92 Min - FSK: 12 J. - Regie: Vanessa Lapa
Start: 18.9.
Filmpalette
www.choices.de/heute-im-kino
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Festival
Eröffnungsfilm „Malagasy Mankany“ („Legends of Madagascar“) von Haminiaina Ratovoarivony
Tabuisierte Themen
Das Filmfestival „Jenseits von Europa“ zeigt Filme aus Afrika
Seit 22 Jahren bringt der Verein FilmInitiativ mit dem Afrikafilmfest „Jenseits von Europa“ afrikanische Filmkunst nach Köln. In diesem Jahr sind 83
Filme aus 27 afrikanischen Ländern zu sehen. choices sprach mit FilmInitiativ-Mitglied Karl Rössel.
choices: In den hiesigen Kinos sucht man afrikanische Filme mit ganz wenigen Ausnahmen vergeblich. Woran liegt das?
Karl Rössel: Afrikanisches Kino hat hierzulande keine Lobby. Auf den weltweit
wahrgenommenen afrikanischen Filmfestivals trifft man kaum deutsche Festivalveranstalter, Filmverleiher oder Kinobetreiber. Das ist einer der Gründe für
uns, ein auf Afrika spezialisiertes Festival zu organisieren und zu demonstrieren, wie variabel und reichhaltig das Filmschaffen trotz aller finanzieller und
technischer Schwierigkeiten in vielen Ländern Afrikas ist.
Wie erfahren Sie von den neuesten Filmen, wie stoßen Sie auf Trends?
MitarbeiterInnen von FilmInitiativ besuchen seit Jahren nicht nur Filmfestivals
in Afrika, sondern auch auf afrikanisches Kino spezialisierte Festivals in Europa.
Außerdem arbeiten wir mit Filmschulen und Goethe-Instituten in Afrika zusammen, und viele afrikanische RegisseurInnen reichen inzwischen selbst ihre
neuen Filme ein. Im Ergebnis hatten wir in diesem Jahr die Qual der Wahl aus
200-300 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilmen für das Festivalprogramm.
www.koeln-erlebnistouren.de
Welche aktuellen Tendenzen haben sich bei der Sichtung gezeigt?
Filmschaffende aus Afrika gehören seit jeher zu den ersten, die politisch und
gesellschaftlich tabuisierte Themen aufgreifen. Dafür stehen bei diesem Festival
z.B. Spielfilme über Gewalt gegen Frauen sowie Dokumentationen über politische
Skandale wie das Massaker an streikenden Arbeitern in der südafrikanischen Minenstadt Marikana. Aktuelle Filme aus Nordafrika gehen der Frage nach, warum
der Arabische Frühling einem „Arabischen Herbst“ gewichen ist. Produktionen
von FilmstudentInnen aus dem Sudan, Ruanda, Madagaskar und Ghana demonstrieren, dass engagiertes Kino in Afrika weiterhin eine Zukunft hat.
Wie gestaltet sich die finanzielle Lage des Festivals?
Obwohl das Kölner Afrika Film Festival zu den bedeutendsten in Europa zählt,
ist seine finanzielle Absicherung nach wie vor prekär und provinziell. Die dreijährige Strukturförderung der Stadt soll für die Jahre 2015 bis 2017 wieder
um 5000 Euro gekürzt werden. Die Staatskanzlei des Landes NRW hat ihre
Förderung von 2012 bis 2014 um 40 Prozent vermindert. Das NRW Kulturministerium wie die Film- und Medienstiftung NRW haben in diesem Jahr jegliche
Unterstützung mit dem befremdlichen Argument verweigert, sie könnten keine
„länderspezifischen Festivals“ fördern, als bestehe Afrika nicht aus mehr als 50
Ländern und als kämen die Festivalfilme nicht aus aller Welt. Auch auf Bundesebene fällt die Förderung im Vergleich zum letzten Jahr um ein Drittel geringer
aus. Eine Aufstockung ist beantragt. Wenn das Afrika Film Festival eine Zukunft
haben soll, dann braucht es sichere mehrjährige Finanzierungszusagen ab 2015
von Stadt, Land und Bund.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
„Jenseits von Europa XIII – Neue Filme aus Afrika“ | 18.9.-28.9.
Filmforum Köln | www.filme-aus-afrika.de
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choices verlost je 2x2 Karten für O Grande Kilapy (23.9. um 21.30, Filmhaus)
und African Shorts 3 (26.9. um 22 Uhr, Filmforum). E-Mail bis 21.9. an
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Film-Kritik
Wolfskinder
D/LIT 2013 - Drama - 91 Min - FSK: 12 J. - Regie: Rick Ostermann
Fernab von Star-Allüren: Dirk Nowitzki
80 Prozent Wille
„Nowitzki. Der perfekte Wurf“ von Sebastian Dehnhardt
Start: 28.8.
Zwei elternlose Brüder irren nach dem Zweiten Weltkrieg von Preußen nach
Litauen. Auf der Flucht vor feindlichen Soldaten und auf der Suche nach Nahrung und einem Heim durchleben sie die Schrecken der Nachkriegszeit. Gemeinsam und getrennt, allein und in Begleitung heimatloser Gleichaltriger beschreiten sie ihren entbehrungsreichen Weg. Nachkriegsdrama aus Kindersicht. HE
Leichthändiges Portrait eines deutschen Basketball-Giganten.
C Sportler-Doku
Im vergleichsweise Basketball-fernen Deutschland kennt man Dirk Nowitzki
vermutlich eher aus dem Werbeblock statt aus den TV-Übertragungen der
NBA-Spiele. Dieser Film deckt den Nachholbedarf und betreibt angenehm kurzweilig Aufklärungsarbeit. Mit Archivmaterial und Weggefährten des 2,13Meter-Mannes blickt Sebastian Dehnhardt zurück auf die Kindheit des Wunderkindes aus Oberfranken, der von dem unkonventionellen Trainer Holger
Geschwindner auf die amerikanische Liga vorbereitet wird. Die nimmt ihn im
Alter von 19 Jahren mit Kusshand, Geschwindner bleibt bis heute Nowitzkis
Privat-Trainer. Die Filmmusik begleitet mal frech, mal cool und mal pathetisch
die Einblicke in eine beispielslose Karriere, in die Seele des Sports und in einen
grundsympathischen Protagonisten.
HARTMUT ERNST
NOWITZKI. DER PERFEKTE WURF
D 2014 - Porträt / Biographie - 105 Min - Regie: Sebastian Dehnhardt
mit: Dirk Nowitzki
Diplomatie
F/D 2014 - Drama - 84 Min - FSK: 12 J. - Regie: Volker Schlöndorff
Start: 28.8.
Paris, in der Nacht vom 24. auf den 25. August 1944. Die Alliierten stehen vor
der besetzten Stadt, Hitler gibt den Befehl, Paris zu zerstören. Stadtkommandant Dietrich von Choltitz (Niels Arestrup) soll den Befehl ausführen. Kann ihn
der schwedische Generalkonsul (André Dussollier) davon abhalten? Volker
Schlöndorff inszeniert ein Drama über eine historische Nacht.
HE
Cinenova, Odeon
Start: 18.9.
Amma & Appa – Eine bayerisch-indische Liebe
D 2014 - Dokumentarfilm - 89 Min - Regie: F. Schönenberger, J. Subramanian Start: 4.9.
Cindy (Julia Jendroßek) lernt zu träumen
Aufbruch
„Schönefeld Boulevard“ von Sylke Enders
Cindy steht kurz vor dem Abitur, aber weiß nicht, wohin im Leben.
C Unprätentiöses Coming of Age-Drama
Filmpalette
Man könnte Sylke Enders nach ihren Erfolgen „Kroko“ und „Hab‘ mich lieb“
etwas aus den Augen verloren haben, dabei hat sie seitdem mehrere Filme
gemacht – allerdings für das Fernsehen. „Schönefeld Boulevard“ ist wieder ein
Kinofilm und zeigt abermals alle Qualitäten der Regisseurin: Unprätentiös, mitunter betont ungelenk wie die Hauptfigur und mit leichtem Humor nähert sich
der Film dem Leben und den Problemen der fülligen Protagonistin, die es gewohnt ist, dass das Leben aus kleinen Gemeinheiten besteht und keine Träume
für sie bereithält. Sie muss erst mühsam lernen, dass das nicht stimmt. Ihr dabei
zuzuschauen, schmerzt zuweilen, ist aber völlig frei von Sozialkitsch auch sehr
anrührend und vermittelt schließlich die lange verschüttete Kraft der heranwachsenden jungen Frau.
CHRISTIAN MEYER
SCHÖNEFELD BOULEVARD
D 2014 - Drama / Tragikomödie - 101 Min - Regie: Sylke Enders
mit: Julia Jendroßek, Daniel Sträßer, Ramona Libnow
www.choices.de/heute-im-kino
Die Bayerin Franziska liebt Jay aus Indien. Mit geschulterter Kamera besucht
Franziska Jay bei seinen Eltern, die von einer Liebesheirat eigentlich nichts wissen wollen und Angst haben, ihren Sohn zu verlieren. Franziskas Eltern stoßen
dazu, der Film dokumentiert den Kulturaustausch. Interfamiliäre Annäherung,
durch die Franziska mit unbedarft-naivem Off-Kommentar führt.
HE
Start: 18.9.
Guardians of the Galaxy
USA 2014 - Science Fiction / Action - 122 Min - FSK: 12 J. - Regie: James Gunn Start: 28.8.
Peter Quill (Chris Pratt) macht in dieser Comic-Adaption Jagd auf verlorene
Schätze im Weltall. Als ihm dabei eine Waffe in die Hände fällt, mit der man
das ganze Universum plattmachen kann, gerät Peter in einen galaktischen
Krieg. Neue Freunde, darunter ein kampferprobter Waschbär, helfen ihm auf
seinem Trip durch die Unendlichkeit. Zitatenreicher Sci-Fi-Spaß.
HE
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Roter Teppich
Mit Filmpartnerin Meret Becker beim Yoga: Thomas Heinze in „Lügen und andere Wahrheiten“.
„Lügen sind aus künstlerischer Sicht spannend“
Thomas Heinze über „Lügen und andere Wahrheiten“, Improvisationen am Set und sein Beziehungskomödien-Image
Seinen Durchbruch hatte der 1964 in Ber- haben quasi gerade silberne Filmhochzeit! Dass ich
lin geborene Thomas Heinze Anfang der 90er mit ihr viele gemeinsame Szenen haben würde, war
Jahre, als er mit den romantischen Komödien für mich absolut wichtig. Jeanette Hain kenne ich
fast ebenso lange, Elisabeth Tris„Allein unter Frauen“, „Frauen
sind was Wunderbares“ oder „Meret Becker und ich haben senaar finde ich ganz großartig,
„Das Superweib“ zu einem der gerade silberne Filmhochzeit!“ und auch Florian David Fitz. Wen
ich nicht kannte, die ich aber
größten hiesigen Kassenstars
avancierte. Auch im Fernsehen verbuchte er mit auch supertoll finde, ist Alina Levshin.
Event-Mehrteilern wie „Die Kreuzritter“ oder
„Das Wunder von Lengede“ oder in der „Marie Ist es Ihnen schon passiert, dass sich eine kleine
Brand“-Reihe als Dr. Gustav Engler Erfolge. Nun Notlüge verselbständigt hat und das dicke Ende
ist er in „Lügen und andere Wahrheiten“ mal nachkam?
wieder in einer größeren Rolle auf der Kinolein- Die eine Lüge führt zur nächsten und dann wiewand zu sehen – an der Seite von Meret Becker, der zur nächsten und so weiter, ja. Irgendein kluger
Kopf, ich glaube, es war sogar Theodor Heuss, hat
seiner Partnerin aus „Allein unter Frauen“.
einmal gesagt: „Wer nie lügt, der muss auch kein
choices: Herr Heinze, schon vom Konzept her ist gutes Gedächtnis haben.“ Denn man muss ja sehr
„Lügen und andere Wahrheiten“ ungewöhnlich, fit im Kopf sein, wenn man eine Lüge aufrechterhalten will. Das ist ein sehr aufwändiger Prozess,
weil das Drehbuch keine Dialoge enthielt…
Thomas Heinze: Absolut, es war ein Drehbuch bei dem man nicht vergessen darf, was man gesagt
ohne Dialoge, beziehungsweise hatten wir noch hat. Es ist sehr viel anstrengender, als die Wahrnicht einmal ein Drehbuch mit Szenen. Wir sollten heit zu sagen. Die Wahrheit ist einfach da, die Lüge
nicht wissen, was passiert, das war ein Stück des muss erst kreiert werden, was sie dann aber aus
Konzepts. Wir wussten eigentlich nur, welche Figur künstlerischer Sicht auch spannender macht. Ich
wir zu spielen hatten und in welchem Verhältnis habe ein wenig über Lügen recherchiert und darüdiese zu den anderen Figuren steht. Wir machten ber gelesen. Dabei habe ich herausgefunden, dass
im Vorfeld einige Improvisationen, auf die wir uns man, wenn man nervenstark ist, einen Lügendetekdann sozusagen berufen konnten. Das wurde in tor gut überlisten kann. Man hat aber auch festgeunterschiedlichen Konstellationen gemacht, wenn stellt, dass mehr Blut durch die Nase schießt, wenn
es für die Geschichte relevant war. Aber nähere In- man lügt; dass sie also stärker durchblutet wird. Ich
formationen zur Geschichte waren uns im Vorfeld finde das wirklich faszinierend, dass Menschen das
offenbar instinktiv spüren, denn sonst hätte Carlo
nicht bekannt.
Collodi „Pinocchio“ damals sicherlich nicht so erDa Ihnen kein Drehbuch im klassischen Sinne funden.
zugeschickt wurde, haben Sie sich dann Jopps
frühere Filme angesehen, bevor Sie bei dem Pro- Sie drehen in den letzten Jahren überwiegend
fürs Fernsehen. Liegt das daran, dass man mit
jekt zusagten?
Gerade in Bezug auf solch ein Wagnis habe ich mir Ihnen bei Casting-Agenturen noch ein bestimmganz schnell einige andere Filme von Vanessa Jopp tes Image verbindet, oder setzen Sie hier einfach
angeschaut, um besser einschätzen zu können, ob Ihren Schwerpunkt anders?
ich an dem Projekt teilnehmen möchte. Zum einen Nein, man sagt sich ja nicht: „Ich habe keine Lust
interessierte mich diese ungewöhnliche Arbeits- mehr, Kinofilme zu drehen, ich gehe jetzt ins Fernund Herangehensweise, zum anderen war natür- sehen.“ Aber ich habe zwischen den Medien an sich
lich auch das Schauspielerensemble für mich sehr nie einen großen Unterschied gemacht, de facto
überzeugend. Ich finde Meret Becker großartig, das gibt es den ja auch bei den Arbeitsweisen nicht. Das
fand ich immer schon. Ich kenne sie bereits seit „Al- machte sich früher am ehesten noch in der Tatsache
lein unter Frauen“, was ja 25 Jahre zurückliegt! Wir bemerkbar, dass für einen Kinofilm mehr Drehzeit
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
37
zur Verfügung stand. Aber mittlerweile gibt es auch
für Kinofilme nicht mehr so viel Geld, weswegen
dort auch schneller gearbeitet werden muss. Für
„Lügen und andere Wahrheiten“ stand fast gar kein
Geld zur Verfügung, weil mit solch einem konzeptionellen Ansatz und ohne Drehbuch natürlich auch
schwer an Filmförderungen zu kommen war. Ich
glaube, dass Sie mit Ihrer Vermutung gar nicht so
falsch liegen. Ich hatte ein BeziehungskomödienImage, weil ich eine ganze Menge davon gedreht
habe, und sie auch gerne gedreht habe. Aber das
steckt noch bei vielen Castern in den Köpfen fest.
Im Fernsehen sieht man Sie allerdings auch nur
selten in Serien, als Beispiel fällt mir nur „Der
Fürst und das Mädchen“ ein. Wollen Sie sich
nicht längerfristig an eine Rolle binden, um dadurch andere Projekte nicht zu verhindern?
Ja, richtig, aber mir geht es dabei nicht darum,
andere Projekte nicht zu verhindern. Ich hätte
Schwierigkeiten damit, mich über einen langen
Zeitraum immer mit ein und derselben Figur zu
beschäftigen. „Der Fürst und das Mädchen“ war
so auch nicht geplant. Ich traf Maximilian Schell,
der mir sagte, er fände es schön, nach „Justiz“ mal
wieder mit mir zu arbeiten. Ich hatte auch Lust auf
den gemeinsamen Dreh und sagte deshalb zu, seinen unehelichen Sohn zu spielen. Dann entwickelte
sich die Geschichte aber so, dass seine Figur schon
sehr bald starb und wir kaum etwas zusammen zu
spielen hatten. Natürlich sind Serien eine tolle Sache, weil man u.a. finanziell abgesichert ist, aber
dann muss auch das Format insgesamt stimmen.
Ich drehe jetzt eine Serie mit Jürgen Vogel unter
der Regie von Matthias Glasner. Aber das ist wohl
eher eine Miniserie, für die wir im letzten Jahr einen neunzigminütigen Pilotfilm, „Die Lebenden
und die Toten“, gedreht haben, und jetzt für vier
Sechzigminüter vor der Kamera stehen. Das ist ein
Drehaufwand von drei bis vier Monaten und damit
nicht viel länger als bei einem Kinofilm. Aber das
wird weder vom Format noch von der Ausstrahlung
her eine klassische Serie werden.
INTERVIEW: FRANK BRENNER
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Programmänderungen vorbehalten
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Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag;
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So/Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi/Mon - Wed 5,00 €
• KiFi/FaFi: Sonderpreise für Kinder- und Familienfilmvorstellungen:
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 €; soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi/FaFi: Children and Family Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 €; social groups 3,50 €
Programmkino mit Café • Ebertplatz 19 • 50668 Köln
Can a Song Save Your Life - Begin again (OV)
ab 28.08.
Sex Tape (OmU)
ab 11.09.
USA 2013 • Musik/Drama • 105 Min. • R.: John Carney • D.: Keira Knightley, Mark
Ruffalo, Hailee Seinfeld, Adam Levine • o.A.
Die Sängerin/Songwriterin Greta ist mit
ihrer Jugendliebe Dave nach New York
gereist, wo dieser einen hoch dotierten
Plattendeal unterschreibt. Kaum ist dies
geschehen, folgen schon die RockstarAllüren - Groupie inklusive. Greta ist am
Boden zerstört, will nur noch heim nach
England. Ihren letzten Abend verbringt
sie in einem East Village Club, wo sie im
Laufe der Open-Mike-Night ein selbstkomponiertes Lied zum Besten gibt. Der
zufällig anwesende Indie-Label-Produzent Dan erkennt sofort, dass er gerade
einen potentiellen Hit gehört hat.
USA 2014 • Komödie • Länge n.n.b. • R.: Jake Kasdan • D.: Cameron Diaz, Jason
Segel, Rob Lowe • FSK n.n.b.
Die beiden gelangweilten Eheleute Jay und Annie wollen wieder Schwung in ihr lustloses
Sexleben bringen. Sie filmen
kurzerhand einen Heimporno,
den Jay jedoch versehentlich
an mehrere Freunde, Verwandte und auch noch Annies neuen
Boss in spe verschickt. Da es
ihnen an technischen Knowhow
mangelt, versuchen sie, alle relevanten Ipads ausfindig zu machen, um das kompromittierende Material darauf zu
löschen. Sie starten eine aberwitzige „Search & Destroy“-Mission, die ihnen schnell
über den Kopf wächst.
Gretta and her long-time boyfriend Dave are college sweethearts and songwriting
partners who decamp for New York when he lands a deal with a major label. But the
trappings of his new-found fame soon tempt Dave to stray, and a reeling, lovelorn
Gretta is left on her own. Her world takes a turn for the better when Dan, a disgraced
record-label exec, stumbles upon her performing on an East Village stage and is
immediately captivated by her raw talent.
Jay and Annie are a married couple still very much in love, but ten years and two kids
have cooled the passion. To get it back, they decide - why not? - to make a video of
themselves. It seems like a great idea, until they discover that their most private video
has gone public. In a panic, they begin a wild night of adventure - tracking down leads,
roping in friends, duping Annie‘s boss - all to reclaim their video, their reputation, their
sanity, and, most importantly, their marriage.
Hercules - 3D (OV)
Sin City: A Dame to Kill For (OV)
ab 04.09.
USA 2013 • Action/Fantasy • 99 Min. • R.: Brett Ratner • D.: Dwayne Johnson, Ian
McShane, Rufus Sewell • 12 J.
Herkules hat sich mit dem Erlegen
sagenumwobener Wesen den Ruf
eines Halbgotts erworben und verdingt sich mit seinen treuen Kampfgefährten als Söldner. Sie werden
von König Cotys in Thrakien engagiert, der seinen Rivalen Rhesus
ausschalten will. Herkules und Co
bilden eine Armee aus, die von ihnen
angeführt zum Sieg schreitet. Doch
Cotys erweist sich nicht als der edle
Herrscher, für den er sich ausgibt, und Herkules wird vor eine schwere Entscheidung
gestellt und muss über sich hinauswachsen.
Hercules travels Greece with his five loyal companions, capitalizing on his heroic reputation by selling his services for gold. When a malevolent warlord threatens to thrust
the kingdom of Thrace into chaos, however, its desperate ruler and his daughter turn to
Hercules to restore the peace. In order to succeed, Hercules must once again summon
the strength and valor that once made him a myth among men.
A Most Wanted Man (OmU)
ab 18.09.
USA 2014 • Action • Länge n.n.b. • R.: Frank Miller, Robert Rodriguez • D.: Mickey
Rourke, Jessica Alba, Josh Brolin, Bruce Willis, Eva Green • FSK n.n.b.
Korruption ist immer noch
an der Tagesordnung in Sin
City. Dwight wird von seiner
ehemaligen Geliebten Ava
umgarnt und engagiert, die
ihrem gewalttätigen Ehemann
entfliehen will. Der junge Spieler Johnny will den größten
Bösewicht der Stadt mit dessen eigenen Waffen schlagen,
kommt sich dabei aber selbst
in den Weg. Und die Stripperin
Nancy will nach dem Selbstmord von John Hartigan auf eigene Faust den korrupten
Senator Roark zur Strecke bringen. Ihre Wege überkreuzen sich. Blut fließt.
Years before „The Big Fat Kill“, Dwight McCarthy struggles with his inner demons and
tries to maintain control until his former lover, Ava Lord, returns, wanting his help to
escape her abusive husband, billionaire Damien Lord and his massive bodyguard Manute. A love-struck Dwight soon learns that Ava‘s true intentions are far more sinister
than they appear.
ab 11.09.
D/GB 2014 • Thriller • 122 Min. • R.: Anton Corbijn • D.: Philip Seymour Hoffman,
Rachel McAdams, Willem Dafoe • 6 J.
Der
russisch-tschetschenische von Folter gezeichnete
Issa Karpow fordert bei einer Hamburger Bank das im
Schließfach liegende illegale
Vermögen seines Vaters ein
und sucht Kontakt zur islamischen Gemeinde. Günther
Bachmann, Leiter einer halb
offiziellen deutschen Anti-Terrorismus-Einheit, will durch
den Fremden die Hintermänner eines islamistischen Finanznetzes, das Al Kaida zuarbeitet, entlarven. Dazu braucht er Zeit. Die lassen ihm
aber weder CIA und noch andere deutsche konkurrierende Geheimdienste.
When a half-Chechen, half-Russian, brutally tortured immigrant turns up in Hamburg‘s
Islamic community, laying claim to his father‘s ill-gotten fortune, both German and US
security agencies take a close interest: as the clock ticks down and the stakes rise,
the race is on to establish this most wanted man‘s true identity - oppressed victim or
destruction-bent extremist?
Ein Sommer in der Provence - Avis de Mistral (OmU)
ab 25.09.
F 2014 • Komödie • 105 Min. • R.: Rose Bosch • D.: Jean Reno, Anna Galiena, Chloé
Jouannet • 6 J.
Da sich die Eltern kurz vor den
großen Ferien getrennt haben, müssen Léa, Adrien und
ihr kleiner gehörloser Bruder
Théo den Sommer bei ihrem
brummigen Großvater in der
Provence verbringen - weit
weg vom lebendigen Paris.
Während die Großmutter sie
liebevoll umsorgt, meckert der
Alte ständig an ihnen herum, hält sie für unerzogene Störenfriede. Nur langsam nähern
sich die Generationen einander an, machen neue Erfahrungen, akzeptieren ihre Unterschiedlichkeit und finden sich als Familie.
Léa, Adrien et leur petit frère Théo, sourd de naissance, partent en vacances en Provence chez leur grand-père Paul qu‘ils n‘ont jamais rencontré à cause d‘une brouille
familiale et qui ne s‘y attendait pas. La veille des vacances, leur père leur a annoncé
qu‘il quittait la maison. Et la rencontre avec leur grand-père n‘est pas vraiment celle
qu‘ils espéraient. Le choc des générations est grand entre ces ados et ce grand-père
qui leur paraît psychorigide.
dt.F. deutsche Fassung/German version • OV Originalversion/not dubbed, no subtitles • OmU Originalfassung mit dt. Untertiteln/with German subtitles
Dracula untold (OV)
ab 02.10.
Gone Girl - Das perfekte Opfer (OmU)
ab 02.10.
USA 2014 • Fantasy • Länge n.n.b. • R.: Gary Shore • D.: Luke Evans, Dominic
Cooper, Sarah Gadon • FSK n.n.b.
USA 2014 • Thriller • Länge n.n.b. • R.: David Fincher • D.: Ben Affleck, Missi Pyle,
Rosamund Pike, Neil Patrick Harris • FSK n.n.b.
Fürst Vlad erlebt als
Junge die Grausamkeit der Osmanen.
Als ihr machthungriger Herrscher Sultan
Mehmed Vlads Untertanen und auch seine
Familie bedroht, will
Vlad ihn und seine Armee bekämpfen. Der
Sieg und der Schutz
seiner Familie ist ihm
jeden Preis wert. Er
lässt sich auf einen
unheiligen Pakt ein, um übermenschliche Kräfte zu erlangen, die er braucht, um mit der
Übermacht fertig zu werden.
Nick Dunne meldet seine Frau
Amy an ihrem fünften Hochzeitstag als vermisst. An der
Suche nach der hübschen jungen Frau beteiligen sich nicht
nur die Polizei, sondern auch
zahlreiche Freiwillige. Doch
weder sie noch aussagekräftige Hinweise auf ihr Verbleiben
werden gefunden. Schnell gerät
Nick in den Fokus der Ermittlungen. An seiner Geschichte
von der perfekten Ehe gibt es immer mehr Zweifel. Aussagen von Freunden, Indizien
belasten ihn. Die ihm zu Anfang von der Öffentlichkeit entgegengebrachte Sympathie
wandelt sich zu Hass auf einen Mörder.
Dracula Year Zero explores the origin of Dracula, weaving vampire mythology with the
true history of Prince Vlad the Impaler. It seeks to depict Dracula as a flawed hero in a
tragic love story set in a dark age of magic and war.
K I N D E R -
U N D
Lola auf der Erbse (dt.F.)
ab 04.09.
D 2014 • Kinderfilm • 90 Min. • R.: Thomas Heinemann • D.: Tabea Hanstein, Christiane Paul, Tobias Oertel • o.A
On the occasion of his fifth wedding anniversary, Nick Dunne reports that his wife Amy
has gone missing. Under pressure from the police and a growing media frenzy, Nick‘s
portrait of a blissful union begins to crumble. Soon his lies, deceits and strange behavior
have everyone asking the same dark question: Did Nick Dunne kill his wife?
F A M I L I E N K I N O
Der 7bte Zwerg - 2D + 3D (dt.F.)
ab 25.09.
D 2014 • Animation • 88 Min. • R.: Boris Aljinovic • S.: Otto Waalkes, Ralf Schmitz, Mirco
Nontschew, Martin Schneider • o.A.
PREVIEW • So 31.08. • 11:00 Uhr • ab 4 €
Zusammen mit ihrer Mutter wohnt die 9-jährige Lola auf einem Hausboot, das auf den
Namen „Erbse“ getauft wurde. Eigentlich ist das Leben der beiden perfekt. Doch Lola
vermisst ihren Vater, der eines Tages einfach verschwand. Immer noch hofft sie, er
würde plötzlich wieder an Deck stehen und alles wäre so, wie es vorher war. Kein Wunder, dass Lola stinkwütend ist, als ihre Mutter plötzlich einen neuen Freund hat. Und so
tut sie alles, um den unerwünschten „Eindringling“ wieder zu vertreiben.
Bubi, der kleinste und schusseligste der sieben Zwerge, hat mal wieder Mist gebaut.
Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände hat er dafür gesorgt, dass das Schloss
von Fantabularasa samt seiner Bewohner durch einen Fluch der gemeinen Eisfee Dellamorta tiefgefroren wird. In der Folge versuchen die kleinen Helden, das Geschehene
ungeschehen zu machen. Hier hilft ihnen der wackere Drache Burner, der genau zum
richtigen Zeitpunkt von der bösen auf die gute Seite wechselt und im wahrsten Sinne
für Tauwetter sorgt.
Die Biene Maja - Der Kinofilm - 2D + 3D (dt.F.)
Der kleine Nick macht Ferien (dt.F.)
ab 11.09.
D/AU 2014 • Kinderfilm • 89 Min. • R.: Alex Stadermann • o.A.
Die Biene Maja widersetzt sich allen Regeln des Bienenstocks und bringt die Ordnung
der Arbeitsgesellschaft mit ihrem Entdeckergeist mächtig durcheinander. Eines Tages
wird das Gelee Royale gestohlen - das Lebenselixier der Bienenkönigin! Die königliche
Ratgeberin Gunilla verdächtigt nicht nur die Hornissen, sondern erklärt Maja zu deren
Verbündeter. Aber so leicht gibt sich die mutige kleine Biene nicht geschlagen. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Willi macht sie sich auf die Suche nach dem wahren
Dieb. Währenddessen rüsten sich die alten Feinde, Bienen und Hornissen, zu einem
entscheidenden Kräftemessen. Können Maja und Willy das Gelee Royale rechtzeitig
finden, den wahren Täter überführen und so die Streitigkeiten rechtzeitig beenden? Es
beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem die beiden Freunde viele spannende Entdeckungen machen.
ab 02.10.
F 2014 • Komödie • 97 Min. • R.: Laurent Tirard • D.: Mathéo Boisselier, Valérie Lemercier, Kad Merad • o.A.
Der kleine Nick, seine Eltern und die Oma fahren gemeinsam in den großen Ferien ans
Meer. Während der Zehnjährige schnell Freunde findet, mit ihnen Streiche auf Kosten
der Erwachsenen macht und in einen amourösen Zwiespalt gerät, verfällt Maman fast
den Verführungskünsten eines italienischen Filmproduzenten, ist Papa von einer deutschen Nudistin fasziniert und sinniert nebenbei darüber, was er auf die Postkarte an
seinen Chef schreiben soll.
Interesse an einer Sondervorstellung? Rufen Sie uns Mo.- Fr. zwischen 09:00 und 17:00 Uhr an: 0221 - 97 26 297
Film-Kritik
Schoßgebete
D 2014 - Drama - 93 Min - FSK: 16 J. - Regie: Sönke Wortmann
Zeigt Facetten: Meret Becker als Coco
Jeder für sich allein
„Lügen und andere Wahrheiten“ von Vanessa Jopp
Start: 18.9.
Elizabeth (Lavinia Wilson) ist ein schwer geprüftes Wohlstandskind, das sich tagtäglich durch allerlei Neurosen, Phobien und Depressionen kämpft, eine neunjährige Tochter hat, mit einem tiefenentspannten Mann (Jürgen Vogel) verheiratet ist und das ganze Chaos nur beim Sex vergessen kann. Sönke Wortmann
adaptiert den gleichnamigen Roman von Charlotte Roche für die Leinwand. HE
Kurz vor ihrer Hochzeit mit Carlos hinterfragt Coco dessen Liebe zu ihr.
C Vielschichtiger deutscher Ensemblefilm
Vielleicht hat man mit der Wahl des Titels „Lügen und andere Wahrheiten“
nicht gerade die beste Entscheidung getroffen. Ziemlich nichtssagend, könnte
sich dahinter sowohl eine französische Beziehungskomödie als auch ein britisches Sozialdrama verbergen. Keines von beidem trifft hier zu, denn Vanessa
Jopps siebter Kinofilm ist das seltene Beispiel eines deutschen Ensemblefilms,
der sich einzureihen versucht in die insbesondere in den USA in den letzten
Jahren beliebte Methode des Miteinanderverwebens verschiedener Geschichten, um am Ende ein komplexes Gesellschaftsporträt zu zeichnen.
Dass sich die Regisseurin hier gleich bei einer ganzen Reihe deutscher
Darsteller bedient, die in den 90er Jahren vornehmlich durch die seinerzeit
immens populären Beziehungskomödien bekannt geworden waren, ist vielleicht eine ironisch gemeinte Verbeugung vor dieser Tatsache. Denn immerhin dürfen Meret Becker („Kleine Haie“), Thomas Heinze („Allein unter Frauen“)
und Jeanette Hain („Das Trio“) hier die fünfzehn bis zwanzig Jahre älteren
Versionen der Figuren spielen, mit denen sie seinerzeit das Publikum begeisterten. Im Mittelpunkt stehen die von Becker gespielte Zahnärztin Coco und
deren Verlobter Carlos (Heinze), ein Immobilienmakler, deren Beziehung auf
den Prüfstand gerät, als Coco dahinterkommt, dass ihr Verlobter ihr Dinge
verheimlicht. Auch die Beziehung von Cocos bester Freundin Patti (Hain)
zum gemeinsamen Yoga-Lehrer Andi (Florian David Fitz) muss angesichts
einiger nicht ausgesprochener Dinge noch einmal gründlich überdacht werden. Komplettiert wird die kunstvoll miteinander verwobene Geschichtensammlung durch Cocos Zahnarzthelferin Vera (Alina Levshin), die von ihrer
russischen Vergangenheit eingeholt wird, und durch Nachbarin Cindy (Lilith
Stangenberg), deren fröhliche Art größere seelische Qualen verschleiern soll.
Sin City 2: A Dame to Kill For
USA 2014 - Action - 102 Min - Regie: Frank Miller, Robert Rodriguez
choices verlost 1 Graphic Novel.
E-Mail bis 28.9. an verlosung@choices.de, Kennwort: Sin City 2
Lola auf der Erbse
D 2014 - Kinderfilm - 90 Min - FSK: 0 J. - Regie: Thomas Heinemann
Wie schon bei ihrem starken Ensemblestück „Komm näher“ hat Vanessa Jopp
auch hier wieder weitgehend auf ein ausformuliertes Drehbuch verzichtet
und ihre Schauspieler anhand einiger weniger Stichpunkte die einzelnen
Szenen improvisieren lassen. Das Ergebnis ist ein wirklich überzeugendes
komplexes Drama, das einige handfeste Überraschungen hinsichtlich der
darstellerischen Möglichkeiten der Beteiligten für die Zuschauer bereithält.
Wie bei den meisten Filmen dieser Art muss man darüber hinwegsehen können, dass es die ein oder andere Konstruiertheit gibt, mit der die unterschiedlichen Teilhandlungen miteinander in Beziehung gesetzt werden; manches ist aufgrund der benötigten Dramaturgie überzeichnet. Aber das sind
nur kleinere Mankos bei einem insgesamt sehr sehenswerten Film, dessen
interessant und stimmig gezeichnete Figuren im Laufe der Handlung immer
weitere Facetten offenbaren und interessanter werden.
Start: 18.9.
Der stylish düstere Albtraum in schwarzweiß geht in die zweite Runde. Frank
Miller und Robert Rodriguez erzählen nunmehr in 3D von Liebe, Tod und Laster
in jener lausigen Stadt, in denen sich Loner, Racheengel und sonstiger Abschaum bis aufs Blut bekämpfen. Mit alten (Jessica Alba, Mickey Rourke) und
neuen (Josh Brolin, Eva Green, Joseph Gordon-Levitt) Bekannten.
HE
Start: 4.9.
Zwei Jahre ist es her, da hat der Vater mir nichts, dir nichts seine Familie verlassen. Nun wohnt die elfjährige Lola mit ihrer Mutter auf einem Hausboot.
Leben kommt in die Bude, als die Mutter mit einem neuen Mann anbändelt und
die kleine Außenseiterin den neuen, geheimnisvollen Mitschüler Rebin kennenlernt. Lebensnahes Kinderabenteuer, das von alltäglicher Magie erzählt.
HE
Cinenova, Metropolis
FRANK BRENNER
Hercules
USA 2014 - Action / Fantasy - 98 Min - FSK: 12 J. - Regie: Brett Ratner
 Roter Teppich: Lesen Sie das Interview zum Film mit Darsteller Thomas Heinze auf S. 37
LÜGEN UND ANDERE WAHRHEITEN
D 2014 - Drama / Komödie - 93 Min - Regie: Vanessa Jopp
mit: Meret Becker, Thomas Heinze, Florian David Fitz
www.choices.de/heute-im-kino
Start: 11.9.
Start: 4.9.
Und noch ein Abenteuer aus der Antike: Diesmal darf Dwayne Johnson („Pain &
Gain“) den sandalenbeschuhten Halbgott Hercules spielen. Der plant, gemeinsam mit seinen kriegserfahrenen Verbündeten den entthronten König Cotys
(John Hurt) wieder zurück auf den Thron zu setzen. Opulenter, jugendfrei polierter Sagen-Actioner von Brett Ratner („X-Men – Der letzte Widerstand“). HE
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Alle Filme, alle Kinos, alle Filmkritiken, alle Termine in Köln
Gespräch zum Film
Regisseur Christian Petzold (m.) mit der Darstellerin Nina Hoss beim Dreh, Foto: Christian Schulz
„Dreharbeiten sind hoch intensiv – danach muss man sich erst mal trennen“
Regisseur Christian Petzold über „Phoenix“, Verdrängung und das Nachkriegskino
Christian Petzold, Jahrgang 1960, hat Germa- während in anderen Ländern wie Frankreich oder
nistik und Theaterwissenschaft studiert und Italien ein richtiges Genre wie der Neorealismus
anschließend Regie an der Film- und Fernseh- entstanden ist. Dort kommen auch die Bilder und
akademie Berlin. Seit 1995 hat er zahlreiche, Filme nach Hause und erkunden ihr Land neu. In
vielfach ausgezeichnete Kinofilme realisiert, Deutschland wurde nichts untersucht. In den 50er
darunter „Die innere Sicherheit“, „Das Kino ist der Ort, wo Jahren ging es nahtlos mit SS„Wolfsburg“, „Gespenster“, „Yel- das Gespenstisch-Werden Schauspielern wie Heinz Rühmann
weiter. Der einzige der jüngeren
la“, „Jerichow“ und „Barbara“.
verhandelt wird“
Regisseure, der das aufgespürt hat,
choices: Herr Petzold, man rechnet ihre Arbeit war Fassbinder, der mit „Die Ehe der Maria Braun“
zur Berliner Schule. Die gilt als eher spröde Ge- 1979 den Film gedreht hat, der damals hätte gegenwartsbeobachtung. Mit ihrem letzten Film dreht werden müssen.
„Barbara“ und nun mit „Phoenix“ tauchen sie
mit melodramatischem Ton in die deutsche Ge- Im Gegensatz zu den vielen Filmen über Nazischichte ein. Wie kommt es zu diesem neuen In- Deutschland sieht man in „Phoenix“ das Grauen
nur in Nellys versteinertem Gesicht. Damit trefteresse an der deutschen Vergangenheit?
Christian Petzold: Als die Berliner Schule mit Re- fen sie genau das diskursive Vakuum der Stunde
trospektiven und Werkschauen gefeiert wurde, und Null: Johnny betont mehrmals, dass man Nelly
ich mich selber schon halb im Museum stehen sah, keine Fragen zum Lager stellen wird. Sie ist als
habe ich meine alten Filme noch mal angesehen. Überlebende nicht sichtbar.
Dabei fiel mir auf, dass in den Gegenwartsfilmen Ich hatte einen Text von Jean Améry gelesen, wie
wie zum Beispiel „Die innere Sicherheit“ zwar die er als Auschwitz-Überlebender nach Deutschland
70er Jahre verhandelt werden, aber in der Gegen- zurückkommt und dort seine Muttersprache hört,
wart. Mich hatte damals interessiert, wie die Ge- aber gleichzeitig nicht gehört wird. Niemand fragt
spenster der Vergangenheit die Gegenwart noch ihn, niemand hört ihm zu. Er bekommt von diesem
beunruhigen. Dann kam ich wie automatisch ir- Land, das ihn verstoßen hat, keine Identität. Für
gendwann darauf, einen Film in der Vergangenheit mich ist Kino der Ort, wo ein solches Gespenstischüber die Gespenster unserer Gegenwart zu machen. Werden verhandelt wird. Fast alle Filme handeln
Man kann die Gegenwart auch in der Vergangen- davon, dass Menschen aus ihren sozialen Erdungen
herausfallen. „Phoenix“ handelt von einem der vieheit erzählen.
len Gespenster von 1945.
Mit „Phoenix“ liefern Sie eine Zustandsbeschreibung der direkten Nachkriegszeit. Es gibt nur Die Jüdin Nelly sagt einen Satz, den ich noch nie
wenige Filme, die sich mit der Zeit direkt nach in einem Film zu dem Thema gehört habe: „Ich
dem Kriegsende beschäftigen: Die sogenannten bin keine Jüdin!“ Wie kamen sie darauf?
Trümmerfilme von Wolfgang Staudte oder Hel- Das hat sich beim Schreiben mit Harun Farocki
mut Käutner, Peter Lorres „Der Verlorene“ oder ergeben. Für einen Moment zuckten wir auch zudie späteren Filme von Fassbinder. Warum klafft sammen, ob man das schreiben darf, aber es geht
da diese Lücke, was kann man da noch erzählen? um die Definitions- und Selektionsmacht der Nazis.
Sie zählen genau die Filme auf, die unsere Proben Damit sagt Nelly: Ich bin nicht das, als was die mich
und die Vorbereitungen begleitet haben. „Der Ver- bezeichnen. Ihre Freundin Lene entgegnet: „Doch,
lorene“ ist ja fast nie zu sehen ... Die Weltliteratur wir sind es jetzt geworden und wir müssen jetzt
ist voller Heimkehrer – angefangen mit Odysseus, nach Palästina gehen.“
der nach zehn Jahren vom Kriegstrauma heimkehrt
und dort nicht erkannt wird. Es hat mich getroffen, Sie lassen sich oft von Filmen und Texten inspidass das im Nachkriegsdeutschland ausgespart ist. rieren: „Phoenix“ basiert auf Motiven von HuEs wurde so getan, als ob man das nicht braucht, bert Montheilets Roman „Der Asche entstiegen“,
Mit Filmtrailer, Hintergrund, Interview, Portrait ...
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bei „Yella“ diente der Film „Carnival of Souls“
als Hintergrund. Wie entstehen ihre Filme?
Ich schreibe mir oft kleine Szenarios auf, die keinen
Plot, keine Geschichte ergeben.
Man kann das nicht filmen – man braucht eine Erzählung und eine Ordnung – zumindest den Versuch einer Ordnung. So etwas habe ich am Anfang
gar nicht. Dann lese ich z.B. ein Buch, und dann
denke ich, das ist die Geschichte, die wir als nächstes machen. Bei „Jerichow“ war das z.B. „Wenn
der Postmann zweimal klingelt“. Aber letztendlich
sind das ja seit der griechischen Antike die gleichen
Grundgeschichten. Die binden dann einzelne Ideen
und Sachen, die wir haben, und geben ihnen eine
etwas trügerische Ordnung.
Ähnlich wie Fassbinder arbeiten Sie seit langem
mit einem relativ konstanten Team, dem kürzlich
verstorbenen Filmemacher Harun Farocki, dem
Kameramann Hans Fromm, der Editorin Bettina
Böhler oder der Schauspielerin Nina Hoss zusammen. Was bedeutet ihnen diese Konstanz in der
Zusammenarbeit?
Der Unterschied zu Fassbinder ist der, dass die
auch ihr Privatleben miteinander verbracht haben,
und das führt dann natürlich irgendwann zur Katastrophe. Dreharbeiten sind hoch intensiv, und
man öffnet sich auf eine Art, wie es sonst meist
nicht einmal im Privatleben stattfindet. Danach
muss man sich erst mal trennen. Aber wenn ich mit
anderen Menschen eine Arbeits- und Produktionsgemeinschaft bilde, dann muss ich diese Produktionsgemeinschaft nicht für jeden Film neu erfinden.
Es ist ja vor allem im deutschen Film so, dass sich
mit jedem Film alles komplett neu zusammensetzt.
Und dann kann man die ersten beiden Drehwochen
eigentlich in die Tonne treten, weil man sich erst
finden muss. Mit den Leuten, mit denen ich seit 15
Jahren Filme mache, setze ich mich zusammen, und
wir versuchen aus dem, was wir bisher gemacht haben, etwas Neues zu gewinnen, einen Schritt weiter
zu gehen, oder das Schiff auch nur um 3 Grad nach
rechts zu Steuern, um zu schauen, was da los ist.
Aber dazu braucht man ein Schiff und Leute an den
Segeln, denen man vertrauen kann.
INTERVIEW: CHRISTIAN MEYER
www.choices.de/heute-im-kino
Film-Kritik
Sex Tape
USA 2014 - Komödie - 90 Min - Regie: Jake Kasdan
Wenn ich bleibe
Start: 11.9.
USA 2014 - Drama - 106 Min - Regie: R. J. Cutler
Start: 18.9.
Nach „Bad Teacher“ vereint Regisseur Jake Kasdan erneut Cameron Diaz und
Jason Segel vor der Kamera. Die beiden spielen das Paar Annie und Jay, die aus
dem drögen Ehealltag auszubrechen gedenken, indem sie ein Sex-Video drehen.
Doch, wer hätt’s gedacht, der Film gerät in Umlauf. Das Paar bemüht sich in
einer aufreibenden Nacht um Schadensbegrenzung. Hollywood-Klamauk. HE
Wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre… Cellistin Mia (Chloë Grace Moretz)
kann sich nicht entscheiden: Soll sie ihre berufliche Karriere als Musikerin verfolgen oder bei Adam (Jamie Blackley), ihrer großen Liebe, bleiben? Beides
scheint nicht vereinbar. Dann schlägt das Schicksal zu und stellt Mia vor eine
endgültige Entscheidung. Mystisch angehauchtes Schicksalsdrama.
HE
Erlöse uns von dem Bösen
Doktorspiele
USA 2014 - Horror - 118 Min - FSK: 16 J. - Regie: Scott Derrickson
Start: 4.9.
Der New Yorker Polizist Ralph Sarchie (Eric Bana) ist einer Reihe brutaler
Verbrechen auf der Spur. Die gestalten sich so abgründig und mysteriös, dass
Sarchie schon bald den Priester Mendoza (Édgar Ramírez, „Zero Dark Thirty“)
zu Rate zieht. Mit Pistole und Kreuz bewaffnet begeben sich die beiden Ermittler auf eine dunkle, gefährliche Reise. Exorzismus-Copthriller.
HE
D 2014 - Komödie - 92 Min - FSK: 12 J. - Regie: Marco Petry
Start: 28.8.
Pubertierende Jungs, ob gut bestückt, pornobesessen oder mit „Schniepeltrauma“, stehen im Mittelpunkt dieser Teeniekomödie. Andi ist in Katja verknallt,
doch Komplexe und Selbstzweifel lasten auf seiner Schulter. Sandkastenfreundin Lilli, Kumpel Harry und ein wenig Alkohol sorgen für die nötigen Impulse. Turbulenter Spaß von Marco Petry („Heiter bis wolkig“).
HE
culture club
culture club
Mea Culpa – Im Auge des Verbrechens
F 2014 - Action / Thriller - 90 Min - Regie: Fred Cavayé
Start: 18.9.
Als Simon (Vincent Lindon) betrunken einen tödlichen Autounfall verschuldet,
landet der Polizist im Knast. Wieder draußen, arbeitet Simon in einem Sicherheitsunternehmen. Als sein kleiner Sohn Zeuge eines Mordes und damit selbst
zum Gejagten wird, greift Simon zur Pistole, um ihn zu beschützen. Sein ExKollege Franck steht ihm zur Seite. Knackige französische Actionkost.
HE
Die Biene Maja – Der Kinofilm
präsentiert: Kino-Café
präsentiert: Lieblingsfilm
PHILOMENA
NIGHT ON EARTH
Der britische Premium-Regisseur Stephen
Frears widmet sich einmal mehr der wahren Geschichte einer außergewöhnlichen
Frau. Diesmal macht sich eine oscarreife
Judi Dench – 50 Jahre nachdem sie gezwungen wurde, ihr Baby adoptieren zu
lassen – zusammen mit einem Journalisten auf die Suche nach ihrem verlorenen
Sohn. Mitreißende Tragikkomödie!
Der Hamburger Musiker Nils Frahm
wünscht sich zum Start der neuen
„Lieblingsfilm“-Saison Jim Jarmuschs
Episodenfilm von 1991 – ein bestechend
schöner Film über die gleichzeitigen Begegnungen verschiedener Menschen
in verschiedenen Metropolen in einer
Nacht.
D/AU 2014 - Kinderfilm / Trickfilm - 88 Min - FSK: 0 J. - Regie: A. Stadermann Start:
Start:11.9.
4.9.
Ob die computergenerierte 3D-Adaption den Charme der Fernsehserie erreicht,
muss jeder für sich entscheiden. Spielentscheidend dürfte dabei die Synchronisation sein, zu der Nina, Cosma Shiva und Eva-Maria Hagen beisteuern. Nasalakrobat Jan Delay spricht Majas liebenswert verpeilten Freund Willi. Das
klingt doch vielversprechend. Bienenabenteuer mit vielen alten Bekannten. HE
Meropolis
www.choices.de/heute-im-kino
UCI Kinowelt Hürth
Theresienhöhe 1,
Hürth-Park
Karten: 02233 79 91 23
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 21.9. an verlosung@choices.de
Kennwort: Philomena
Mi 1.10. 14.30 Uhr
Filmforum im
Museum Ludwig,
Bischofsgartenstr. 1
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Tickets.
E-Mail bis 7.9. an verlosung@choices.de,
Kennwort: Night
So 14.9. 15 Uhr
MOVE
INTO
A NEW
WORLD
Entdecke Raum und Kunst
durch das Auge der Kamera
11. Sept. - 5. Okt. | JACK IN THE BOX | Güterbahnhof Ehrenfeld | Täglich 12 - 20 Uhr | Eintritt frei
Wortwahl
ComicKultur
1001 Umweg
Politsatire
Wie das Leben so spielt: Als sich der junge James Fenimore Cooper und
der noch jüngere Ned Myers 1806 an Bord eines Handelsschiffes begegnen,
ist noch nicht abzusehen, wohin ihre Reisen tatsächlich führen. Der eine
hat gerade sein Studium abgebrochen, versucht sich stattdessen als Offizier
zur See, während der andere seinem Stiefvater den Stinkefinger gezeigt
hat und nun als Schiffsjunge über die Runden zu kommen trachtet. Als sie
sich dreißig Jahre später wiedersehen, hat sich ihre Wirklichkeit gewaltig
verschoben. Eine nicht unerkleckliche Erbschaft, eine noch reichere Heirat
sowie fünf Lederstrumpf-Bände und nicht zuletzt der für ihr Wiedersehen
verantwortliche Seefahrerroman „Der Lotse“ haben Cooper überaus populär
gemacht, während das „stürmische“ Leben des einstigen Schiffskameraden
Stoff für eine berauschende Abenteuersammlung vom Walfang über Seekriege bis hin zum Opiumschmuggel birgt: „Ned Myers oder Ein Leben vor
dem Mast“ [Mare, 399s, €22,95] mag erzähltechnisch nicht so gewaltig wie
Melvilles „Moby Dick“ sein, dafür aber gewaltig realer. Und dabei spielt es
keine Rolle, wie hoch der Wahrheitsgehalt letztlich einzuschätzen ist. Die
Wege und Umwege zeichnen das Leben aus …
Eine sympathische junge Frau in London mit britischer Mutter und japanischem Vater rast mit ihrem Fahrrad zwischen WG, Bhudda-Zentrum und
japanischem Spielzeugladen, in dem sie als Verkäuferin arbeitet, hin und her,
während sie mit allen Mitteln einem Waschmaschinenreparateur nachstellt.
Klingt alles normal und nur leicht überdreht. Wären da nicht die psychotischen Attacken, in denen Nao Mordgelüste gegenüber ihren Mitmenschen
verspürt. Vor allem kleine Kinder lösen die Panikattacken aus. Glyn Dillon,
wie seine Protagonistin in „Das Nao in Brown“ Illustrator und Spielzeugdesigner, inzwischen aber vor allem mit Storyboards für Filme beschäftigt, ist
erzählerisch ein kleines Meisterwerk gelungen. Klein nur, weil er sich die
Mühe macht, im Alltag und nicht im schweren Drama nach den großen Themen des Lebens zu suchen. Auch zeichnerisch ist Dillons 200-seitiges Werk
von beeindruckender Souveränität (Egmont). Noch eine sympathische junge
Frau, diesmal im Westen Frankreichs. „Madie und die Liebe“ erzählt von
einer jungen Provinzärztin, die nach vielen Jahren erfährt, dass ihre totgeglaubte Jugendliebe lebt. Das Gefühlschaos belastet ihre aktuelle Beziehung.
Das Autorenteam Mercier, Filippi & Raymond erzählt seine Geschichte
Brita Steinwendtner „An diesem einen Punkt der Welt“ [Haymon, 320s,
€22,90]: Tom ist ein Träumer, ein Idealist, ein Dilettant. So wie ihn die Musik
und die Literatur mitreißen, auf immer neue Gedanken bringen, will er die
Menschen aus seinem Kaff mitnehmen, zu neuen Ufern führen. Der Versuch
ist aller Ehren wert, doch in seinem Fanatismus steht er sich beständig selber im Weg. Ein leises Szenario des Untergangs – im Duktus von Bob Dylan.
unspektakulär und schildert eher die alltäglichen Zwischentöne der Beziehungen zwischen den Menschen (Carlsen).
Literarische Reisen durchs Leben
Privates Drama und große Politik in aktuellen Comics
Daniel Friedmann „Der Alte, dem Kugeln nichts anhaben konnten“ [Aufbau, 320s, €17,99]: Als Detective mag Buck Schatz ein echtes Ass gewesen
sein. Mit 87 ist er allerdings kaum mehr als ein kettenrauchender Klugscheißer, der an der Passgenauigkeit seines Sessels arbeitet – bis er sich widerwillig mit seinem Enkel auf die Jagd nach einem ehemaligen SS-Lageraufseher und dessen Goldmillionen macht. Schnoddrig turbulent, kurzweilig und
nicht unverdient bereits mit dem Prädikat „Filmrechte verkauft“ versehen.
Eva Demski „Scheintod“ [Insel, 399s, €22,95]: 12 Tage. 12 Tage, bis ein
Anwalt aus der linken Szene von der Gerichtsmedizin zur Bestattung freigegeben wird. 12 Tage, in denen sich die Witwe mit seinem zwielichtigen
Leben, seiner ideologischen Arbeit und ihrer undurchsichtigen Liebe auseinandersetzen muss. Ein feinsinniger Roman, der auf allen Ebenen überzeugt;
Zeitzeugnis und Reise ins Ich zugleich.
Helge Timmerberg „Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich“
[Malik, 256s, €19,99]: Eine Märchen erzählende Baronin in den Wirren des
anfänglichen 20. Jahrhunderts als Mann verkleidet auf Tournée durch den
Orient. Ein Trip, auf den der so garstig-zotige wie leidenschaftliche Reiseautor einfach aufspringen muss, für den er sogar Vorschüsse für ein Drehbuch
kassiert, um doch wieder – wie bei all seinem Wandern – unverwüstlich auf
dem Boden der Realität zu landen. Aber: „Wer einen Traum verliert, gewinnt
das Leben.“ Oder um im Sinne dieser Zeilen abzuschließen: Der Umweg ist
das Leben, ob er uns nun umbringt oder nicht.
LARS ALBAT
Leopold Maurer widmet sich nach „Miller & Pynchon“ und „Mann am Mars“
mit „Kanal“ den absurden Auswüchsen in der Politik: Die Kanzlerin (nein,
Maurer ist Österreicher, also nicht Merkel nachempfunden), eine arrogante
Alkoholikerin, die alle um sich herum für Trottel hält, plant einen Kanalbau,
um das Meer in ihr Binnenland zu bringen. Der Irrsinn soll ihr Wählerstimmen bringen, da Arbeitsplätze locken, die Wirtschaft allgemein angekurbelt
wird und Seeluft sowieso gut tut. Maurer zeichnet schlicht aber pointiert
und formuliert ebenso scharfsichtige Dialoge, die die mitunter absurden Zusammenhänge in der Politik satirisch spiegeln (Luftschacht). „Die besten
Feinde“ vom Historiker und Islamwissenschaftler Jean-Pierre Filiu und dem
Zeichner David B. erzählt von der langen und verworrenen Geschichte zwischen Amerika und dem Islam. Der erste Teil widmet sich der Zeit von 1783,
dem Jahr, als die gerade entstandene amerikanische Nation erstmals gegen
islamische Piraten im Mittelmeer vorging, bis ins Jahr 1953, als der CIA den
iranischen Premier Mossadegh stürzte und den iranischen Schah zurück an
die Macht brachte. Der zweite Teil führt die Geschichte bis ins Jahr 1984
fort, kurz nach dem Ende des ersten Libanonkriegs. David B. bebildert Filius
Text in drastischen, surrealen Bildern, die die verworrene und folgenreiche
Geschichte plastisch illustrieren und den Hintergrund für die aktuellen Konflikte in Nahost anschaulich werden lassen. Um Stoff für einen dritten Teil
müssen sich die Autoren wahrlich keine Sorgen machen (avant verlag).
„Canardo“ geht in die 22. Runde! Den abgehalfterten Enten-Detektiv mit
Trenchcoat und Alkoholproblem – frei nach Bogart – hat Benoît Sokal 1978
ins Leben gerufen und seitdem halbwegs regelmäßig zunächst in Kurzgeschichten und dann in nunmehr 22 Alben auf Gaunerjagd geschickt. Die
Politsatire „Der alte Erpel und das Meer“ ist zwar gewohnt kurzweilig und
anspielungsreich in Szene gesetzt, wird es aber nicht zum Klassiker bringen.
Dafür ist die Story zu sehr um politische Seitenhiebe bemüht, und Canardo
selber spielt eigentlich nur eine Nebenrolle (Schreiber & Leser).
CHRISTIAN MEYER
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Literatur-Kalender
culture club
präsentiert: Comedy
Der 1971 geborene Autor Arnon Grünberg lebt und schreibt in New York, Foto: Fürst-Fastré
Literatur-Termine im September
BUCHHANDLUNG BITTNER
0221 257 48 70
Robert Seethaler liest aus „Ein ganzes Leben“
Mi 17.9. 20 Uhr
Der 1966 in Wien geborene Autor beschreibt
das Leben von Andreas Egger, der an dessen
Ende erstaunt auf die Jahre blickt, die hinter
ihm liegen. Moderation: Hajo Steinert.
Per Petterson liest aus „Nicht mit mir“
Mi 24.9. 20 Uhr
Der Autor erzählt vom Leben ganz normaler
Menschen – von ihrer Freundschaft, ihrer
Einsamkeit, ihrer Wut und ihrem Trotz.
Moderation: Ina Kronenberger. Deutscher Text:
Josef Tratnik.
DIVERSE AUFTRITTSORTE
0221 569 77 24
Crime Cologne TIPP
Mi 24.9. bis So 28.9.
Siehe Auswahl S. 60
GLORIA THEATER
0221 66 06 30
Detlef Bierstedt und Oliver Rohrbeck
Do 11.9. 20 Uhr
Die beiden Synchron- und Hörbuchsprecher
stellen sich in ihrer Prima Vista Lesung der
Herausforderung, das zu lesen, was das
Publikum vorschlägt.
KULTURKIRCHE KÖLN
0221 97 31 03 19
Judith Hermann liest aus „Aller Liebe Anfang“
Mo 22.9. 19.30 Uhr
In ihrem ersten Roman erzählt die Autorin
eine Geschichte über das Rätsel der Liebe und
den Einsturz eines sicher geglaubten Lebens.
Moderation: Michael Kohtes.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Sherko Fatah liest aus „Der letzte Ort“ TIPP
Di 2.9. 19.30 Uhr
Literarischer Thriller und sensibles
Psychogramm zweier Menschen
in Extremsituationen. Moderation:
Islamwissenschaftler Stefan Weidner.
Stewart O‘Nan liest aus „Die Chance“ TIPP
Mi 3.9. 19.30 Uhr
Ein hochgelobter Roman über die
Möglichkeiten, einen neuen Anfang zu
machen und dabei alles auf eine Karte zu
setzen. David Eisermann moderiert. Jörg
Hustiak liest.
Julia Trompeter liest aus „Die Mittlerin“
So 7.9. 18 Uhr
Ein Buch über die Selbstfindung einer Frau,
die vor der Aufgabe steht, einen Roman zu
schreiben. Moderation: Johannes Reißer.
Eliot Weinberger spricht mit Bernhard
Robben
Di 9.9. 19.30 Uhr
Der New Yorker Essayist entziffert in seinen
Arbeiten die kulturellen und poetischen
Zeichen aus aller Welt.
Arnon Grünberg liest aus „Der Mann, der nie
krank war“
Mi 10.9. 19.30 Uhr
Der Autor schickt einen jungen Architekten
in den Irak, wo Erniedrigung, Folter und
Todesangst vorherrschen. Moderation: Guy
Helminger.
Husch Josten liest aus „Der tadellose Herr Taft“
Mo 15.9. 19.30 Uhr
In ihrem dritten Roman geht es um die
Geschichte eines Mannes, der nichts will und
alles erreicht. Moderation: Antje Deistler.
Tao Lin liest aus „Taipeh“ TIPP
Mi 17.9. 19.30 Uhr
Der in New York lebende Autor erzählt von
der Suche eines Menschen nach Wahrheit und
Aufrichtigkeit. Moderation: Julian Hanbeck.
Ulrich Faure und Gerd Busse stellen J.J.
Voskuil vor
Do 25.9. 19.30 Uhr
Der Herausgeber und der Übersetzer des
niederländischen Autors Voskuil (1926-2008)
präsentieren dessen Werk „Das Büro“. Bernt
Hahn liest Auszüge daraus vor.
Ariadne von Schirach liest aus „Du sollst nicht
funktionieren“
So 28.9. 19.30 Uhr
2 Bücher über die Arbeitswelt: Philipp
Schönthaler liest aus seinen Roman „Das
Schiff das singend zieht auf seiner Bahn“ vor.
Moderation: Marija Bakker.
Marlene Streeruwitz liest aus „Nachkommen“
Mo 29.9. 19.30 Uhr
Außerdem stellt die Autorin ihren am 25.9.
erscheinenden Roman „Die Reise einer jungen
Anarchistin in Griechenland“ vor. Moderation:
Annette Keck.
MATERNUS BUCHHANDLUNG
0221 32 99 93
HOËCKER &
ZIMMERMANN
Zusammen mit seinem genialen CoAutor Tobias Zimmermann erzählt
Schauspieler und Comedian Bernhard
Hoëcker von seinen besten, wildesten
Geocaching-Erlebnissen in Ruinen und
Wäldern. Ein herrlich komischer, lässiger Abend über die letzten Abenteu(r)er
dieser Welt.
Gloria Theater
Apostelnstr. 11
Karten: 0221 66 06 30
und an den bekannten
VVK-Stellen
choices verlost 2x2 Tickets.
E-Mail bis 7.9. an verlosung@choices.de,
Kennwort: Hoecker
So 14.9. 20 Uhr
Markus Orths liest aus „Alpha & Omega“
Mo 15.9. 19.30 Uhr
In seinem zehnten Buch zieht der Autor
alle Register seines Könnens: eine Erlöserund Wissenschaftsparodie, die immer
schwindelerregendere Kapriolen schlägt.
culture club
MAYER‘SCHE NEUMARKT
0221 20 30 70
Amy Tan liest aus „Das Kurtisanenhaus”
TIPP
Mo 15.9. 20.15 Uhr
Die 1952 in Kalifornien geborene
Bestsellerautorin („Töchter des Himmels“) liest
aus ihrem neuen Roman, die Schauspielerin
Natalia Wörner liest den deutschen Text.
Moderation: Margarete von Schwarzkopf.
Eoin Colfer liest aus „WARP. Der
Quantenzauberer”
Mi 17.9. 20.15 Uhr
Der Autor der Artemis-Fowl-Bücher, liest
aus dem ersten Band der Reihe „WARP“.
Schauspieler Rainer Strecker liest den
deutschen Text.
präsentiert: Kinder-Theater
Jürgen Domian liest aus „Richtig leben... und
dann tu, was du willst”
Di 30.9. 20.15 Uhr
Der WDR-Moderator hat ein Buch über den
Wert des Augenblicks geschrieben.
ZENTRALBIBLIOTHEK KÖLN
0221 257 48 70
Jennifer Clement liest aus „Gebete für die
Vermissten“ TIPP
Do 18.9. 20 Uhr
Die 1960 in Connecticut geborene Autorin
beschwört die unverbrüchliche Kraft der
Hoffnung in einer schrecklichen Welt.
Moderation und deutsche Leserin: Claudine
Engeser.
Mukoma Wa Ngugi liest aus „Nairobi Heat“
Do 25.9. 20 Uhr
Der Roman liefert Einsichten in
gesellschaftliche Zustände in Amerika wie
in Afrika. Deutscher Leser: Josef Tratnik.
Moderation: Antje Deistler.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
Empfehlungen von Marianne Kolarik
PÜNKTCHEN UND
ANTON
Die Geschichte von der ungleichen Freundschaft zwischen dem aus wohlhabenden
Hause stammenden Mädchen Pünktchen
und dem Lausbub Anton, der in einer
Ein-Zimmer-Wohnung mit seiner kranken Mutter lebt, ist ein zeitloser Klassiker
der Kinderliteratur. Erich Kästners Roman
„Pünktchen und Anton“ hat schon Millionen Kinder verzückt und wird jetzt von
„Junges Theater Bonn“ zum ersten Mal als
Musical aufgeführt.
Junges Theater Bonn
Hermannstr. 50
Karten: 0228 69 60 07
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 6.9. an verlosung@choices.de,
Kennwort: Pünktchen
45
Sa 13.9. 19.30 Uhr
Popkultur in NRW
0509 Fr The Grand Piano
Eröffnung der Konzertsaison
Benoit Delbeq
Den Auftakt zur neuen Saion macht das Treffen
deutsch-französischer Piano-Größen: Eve Risser vereint Experiment mit klanglicher Eleganz. Benoit Delbeq
erschafft mit seinem Spiel eine eigene Klangwelt.
Philip Zoubek geht auf eine lyrische Forschungsexpedition ins Innere des Klavieres und seiner Klänge und
Gastgeber Hans Lüdemann erschafft poetische Klanglandschaften mit zart-verstrickten Rhythmen und
schillernden Farben.
0709/18h So sundays@six
Julia Kadel Trio feat. Angelika Niescier
Julia Kadel
Charmant und reich an intuitiver Reife: Das Julia Kadel
Trio bezaubert mit einem intelligenten Trio-Sound,
der vermuten lässt, die Formation stehe schon seit
25 Jahren gemeinsam auf der Bühne. Dabei ist »Im
Vertrauen« das Debut-Album der Berliner Pianistin,
die in der Live-Szene bereits als absoluter Geheimtipp
gehandelt wurde.
0809 Mo Outskirts #8: Phantom Orchard,
Lan Thanh Cao & Sergej Maingardt
Phantom Orchard
Im Duo Phantom Orchard haben sich zwei herausragende Stimmen der New Yorker Improvisationsszene
zusammengefunden. Zeena Parkins, die ihrer (elektrischen) Harfe ungeahnte Klangmöglichkeiten entlockt
trifft auf die Elektronikerin Ikue Mori, eine Pionierin des
experimentellen Umgangs mit Drumcomputern und
Laptops. Die junge vietnamesische Pianistin Lan
Thanh Cao bewegt sich zwischen zeitgenössischer,
klassischer und improvisierter Musik.
1609 Di Ingrid Laubrock Anti-House
Ingrid Laubrock Anti-House
In ihrer Band Anti-House vereint die in Brooklyn lebende, deutsche Saxofonistin Ingrid Laubrock einige der
ausdruckstärksten Stimmen der New Yorker Szene.
Gitarristin Mary Halvorson gilt längst als eine der innovativsten Gitarristen der Gegenwart. Pianistin Kris
Davis erschafft mit ihrem frischen Spiel quirlige Klangcollagen. John Hebert ist einer der gefragtesten Bassisten der New Yorker Szene und Tom Rainey trumpft mit
seinem Farbenreichtum auf dem Instrument auf.
1709 Mi Impakt Festival für improvisierte Musik
Impakt-Kollektiv
Hier treffen zehn individuelle Stimmen der improvisierten Musik aufeinander: Leonhard Huhn, Philip Zoubek,
Nathan Bontrager, Elisabeth Fügemann, Constantin
Herzog, Stefan Schönegg, Fabian Jung, Niklas Wandt.
Spontaner Dialog trifft auf Experimentiertfreude trifft
auf eine Vielzahl von Stilen.
2709 Sa Alessi-Weiss-Weber
Sie kreieren eine brillante Klang-Architektur: Wenn
Florian Weber, Ralph Alessi und Dan Weiss aufeinander
treffen, dann erklingen die schönsten Harmonien und
werden zu atmosphärischen Entdeckungsreisen.
Ralph Alessi
Johannes Enders
2809/18h So sundays@six Johannes Enders
Quartett feat. Nasheet Waits und Pablo Held
In diesem dynamischen Quartett trifft Saxofonist Johannes Enders auf eine fulminante Rhythmusgruppe.
Pablo Held ist längst eine der herausragendsten Stimmen des jungen, deutschen Jazz. Der britische Bassist
Phil Donkin lebt in New York und Berlin und ist einer der
gefragtesten Bassisten in Europa. Der New Yorker
Schlagzeuger Nasheet Wait spielt sonst unter anderem
mit Jason Moran. Kurz: Hier wird gegroovt und geswingt, was das Zeug hält. 3009 Di Multiphonics-Festival 2014
Thomas Savy Trio / Gebhard Ullmann
& Tá Lam 11 Der französische Bassklarinettist
Thomas Savy ist inzwischen so etwas wie ein Shootingstar des avancierten Jazzpublikums, ein kristallklarer
Virtuose mit provokanten Kontrasten. Gebhard Ullmann, Klarinettist und Klangarchitekt, prägt seit vielen
Jahren die Musikszenen Berlins und New Yorks mit.
0210 Do Multiphonics-Festival 2014
Duo Riessler & Charial / David Murray 4
Gebhard Ullmann
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert
an verlosung@choices.de,
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Brüchiger Folk im Kollektiv: A Silver Mt. Zion, Foto: Yannick Grandmont
Stolz in den Rasierspiegel sehen
Das Essener Swingfest ist so vielfältig wie noch nie
Von Christian Werthschulte
Es ist schön, das Gefühl zu haben, dass ausnahmsweise mal die Richtigen
Erfolg haben: diejenigen, die morgens beim Rasieren ohne Selbstekel in den
Spiegel schauen, obwohl sie sich wegen ihrer Hipster-Bartpracht gar nicht
mehr rasieren. Zu dieser Sorte gehören
„Schnittmenge aus Post-Metal
die Organisatoren des „Denovali Swingund dem, was man früher einfests“, das auch dieses Jahr wieder das
mal ‚experimentelle elektroWochenende um den letzlich unschönen
nische Musik‘ genannt hat“
Nationalfeiertag zu etwas Schönem machen wird. Denn trotz der Ableger in London und Berlin hat man die alte
Homebase Essen nicht aufgegeben und bespielt die Weststadthalle wieder
mit einem ebenso stilsicheren wie ziemlich einmaligen Line-up. Alte Bekannte
treten auf: der Pingpong-Ball-Klaviermanipulator Hauschka etwa oder auch
Bohren und der Club of Gore, die für die Wuchtigkeit ihres Doomrocks keine Verstärkertürme benötigen. Selbstverständlich sind auch die Künstler des
Denovali-Labels selbst wieder dabei. Aber das Interessanteste sind doch die
Überschneidungen an Szenen, die einander früher „spinnefeind“ waren, aber
heute problemlos miteinander können. Ähnlich wie das „Incubate“-Festival,
das Mitte September im niederländischen Tilburg stattfindet, oder das „Unsound“ Mitte Oktober in Krakau konzentriert sich das Swingfest mittlerweile
auf eine Schnittmenge aus Post-Metal und dem, was man früher einmal „experimentelle elektronische Musik“ genannt hat. Experimentiert wird hier in
der Regel zwar mit ähnlichen Versuchsaufbauten, aber an dieser Stelle kommt
es auf das Resultat an: den Sound. Und da ist es mittlerweile kein Problem
mehr, wenn der Berliner Tüftler Markus Popp (Oval) seine in metikulöser Kleinstarbeit zusammengecutteten Samplecollagen aufführt, während später am
Abend The Haxan Cloak doomgeschwängerte Synth-Kaskaden aufführt. Auch
der eigentlich kitschige Neoklassik-Sound von Greg Haines findet ebenso seinen Platz wie Demdike Stare, die mit Samples aus Italo-Western und anderen
Seltenheiten aus den bestsortiertesten Plattenkisten der Welt eine reduzierte,
fast schon apokalyptische Form des Dub produzieren. Am überraschendsten
ist jedoch der Auftritt von James Holden. Der britische Producer ist in einigen
Spielarten von Dancemusik zu Hause. Sein Label Border Community war Mitte
der Nullerjahre die erste Anlaufstelle für Lo-Fi Kinderzimmer-Techno, bei dem
Rauschen der PC-Soundkarten ein konstitutives Merkmal sei. Auf seiner DJKicks-Compilation von 2010 changierte er zwischen Prankster-Elektro-Akustik
und den eigenen Remixen von Post-Rock-Bands. Umso schöner ist es, wenn er
auf dem Swingfest anstatt hinter den CD-DJs hinter seinem Live-Setup steht.
Sein letztes Album „The Inheritors“ war eine verspielte Hommage an Electronica und Shoegaze, ohne in einem der beiden Genres wirklich aufzugehen. Am
nächsten Tag wird auf die subkutanen Gitarrendrones von
Ben Frost dann das Folk-Kollektiv A Silver Mt. Zion folgen.
Die Band aus Montréal spürt der Brüchigkeit von Folkmusik
nach, die selbst dann noch zum Vorschein kommt, wenn
sie mit einem Dutzend Musikern auf der Bühne sind. Einen
schöneren Abschluss kann man sich nur schwer vorstellen.
Achso, selbstverständlich findet das Festival erst im OktoChristian Werthschulte
ber statt – aber wer nicht rechtzeitig bucht, den bestraft
Journalist und
Musikkritiker
der Schwarzmarkt.
Denovali Swingfest | 3.10.-5.10. | Weststadthalle Essen
www.denovali.com/swingfest
46
Improvisierte Musik in NRW
Die 10. Kölner Musiknacht lockt
Von Olaf Weiden
„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh ich wieder aus!“ So beginnt Franz
Schuberts „Winterreise“, ein sehr berühmter Liederzyklus aus der Dichterfeder Wilhelm Müllers, der die romantischen Wanderstiefel besohlte und
gleich im ersten der Lieder viele dramatische Gefühlsverwicklungen anführt:
„Stilistiken und Genres sind
„Das Mädchen sprach von Liebe, die
mächtig ‚unterwegs‘“
Mutter gar von Eh´!“ Die zehnte Kölner
Musiknacht wählt sich jetzt das Motto „Unterwegs“, gleichermaßen eine
Rückbesinnung auf die Nomadenvölker der beginnenden Menschheitsgeschichte, in musikalischer Orientierung auf das Volk fahrender Spielleute,
wie auch die Momentaufnahme einer fortlaufenden Initiative, die an Station 10 von 25 Einblick gewährt: Und dieser lohnt, wie gewohnt.
Bevorzugten der Wanderer in der Romantik und das Organisationsteam
der bisherigen Nächte eher verschlungene Pfade mit wonnigen und neuen
Sichten, so scheuen die Macher der Musiknacht in diesem Jahr auch keine
„Autobahnen“. Sogar die Freunde der rheinischen Mundart werden mit
einem Projekt in der Kölner Philharmonie bedacht. Hier treffen die jungen
Musikanten der boomenden Kölschen Boyband Kasalla auf die Recken des
Subway Jazz Orchestra, ebenfalls junge Musiker, die sich für Jazz und Zeitgenössisches interessieren. Das verspricht eine erfrischende Neuauflage
des Klassikers „Niedecken meets WDR Big Band“, allerdings mehr Kasalla
als Südstadt-Poesie. Von diesem seelenvollen rheinischen Highlight gleitet
das Programm an diesem Abend über Bigband-Bearbeitung von Stücken
von Jimi Hendrix, Radiohead, Blur oder Stevie Wonder endlich in ein einnehmendes Spannungsfeld zwischen östlicher und westlicher Musiktradition: Der Sheng-Spieler Wu Wie interpretiert auf dieser chinesischen
Mundorgel eine Komposition von Stefan Schultze.
Stilistiken und Genres sind also ganz mächtig „unterwegs“, selbst wenn
man auf dem Philharmonie-Sessel einfach hocken bleibt. Das wäre allerdings sehr schade, denn einhundert Konzerte an 25 verschiedenen
Spielstätten laden ein, unbedingt selbst „unterwegs“ zu sein und die Stadt
mit den individuellen Konzerterlebnissen zu vernetzen. Im WDR gastieren
gleich sechs Ensembles, darunter das Quartett Ensemble Unterwegs, das
tatsächlich seit fünf Jahren im Sommer die Instrumente einpackt und zu
Fuß durch die Lande zieht. Das naheliegende Thema heißt „Winterreise“.
Wer mehr auf hypnotisierende Patternverschiebung, abstrakte NoiseElegien und wirbelnde Bildkaskaden steht, der sollte
die Kunststation St. Peter und die „Klangbrigade Mälzl“
aufsuchen: Hier gibt es etwas auf die Ohren und die
Augen.
Olaf Weiden
Musiker und
Musikkritiker
Einen Überblick verschafft nur das Studium des Gesamtprogramms, das an den Vorverkaufsstellen ausliegt
und bei Köln Tourismus – wem der Einblick ins Netz
verwehrt ist.
Kölner Musiknacht | 13.9. ab 18 Uhr | www.koelner-musiknacht.de
47
Konzertreihe für Gegenwartsmusik, Elektronik
und neue Medien in Köln / www.reihe-M.de
Picture courtesy of Beatrice Frehn
Als Hörer unterwegs
Brühl
Live-Musik bis Mitternacht, Foto: Gerhard Richter
16. September 2014
Oval feat. Parissa
Michael Vorfeld
Loft
26. Oktober 2014
Nihilist Spasm Band
Rust: Jean-François
Laporte / Benjamin
Thigpen
Stadtgarten
12. November 2014
Moondog
Kunst-Station
Sankt Peter
Kultur in Brühl
Zum Auftakt des Herbst/Winterprogramms beteiligt sich die
Stadt Brühl in Kooperation mit der Buchhandlung Karola Brockmann mit drei Veranstaltungen am 13. LiteraturHerbst RheinErft * unter dem Motto „Zeit und Zeitgeister“.
Di 9.9. * Œ19:30 h Œ € 9/7
Thomas Schumann
Neuer Zeitgeist
Do 18.9. * Œ 20 h Œ € 15/11
Stefanie Dröscher, Klavier
Doris Meyer, Rezitation
Das Jahr dreht sich im Kreise
Ein weiteres literarisches Erlebnis
wartet im November auf Sie:
Di 4.11. Œ 20 h Œ € 15/11
Jan Weiler
Mein Leben mit dem Pubertier
und andere Geschichten
Willkommen in der Pubertät,
der für alle Familienmitglieder
Fr 19.9. * Œ 20 h Œ €16/12
schlimmsten und schönsten Zeit
Gerd Köster
Gott bewahre - Da kommt Gott im Leben eines jungen Menschen.
- tut so, als wärt ihr beschäftigt
Vorverkauf: brühl-info
Uhlstraße 1, 50321 Brühl
tickets@bruehl.de
Telefon: 02232 79-345
Klassik in NRW
Kompakt Disk
Plastikgeschwurbel
Neue Platten voller sanfter Nostalgie und verdrehter Hommagen
Der Norweger Sondre Lerche ist bekannt für seine nostalgischen Songs,
mal im Crooner-Style, mal fluffig im fröhlichen Uptempo. Dass es auf seinem neuen Album „Please“ am Rande auch zu einigen harschen Dissonanzen kommt, liegt wahrscheinlich daran, dass es sein Trennungsalbum
zur Scheidung von der Schauspielerin Mona Fastvold ist und zu allem Übel
auch noch auf dem zuvor gegründeten eigenen Label Mona Records erscheint. Dafür klingt Sondre aber immer noch verhältnismäßig fröhlichaufgedreht. Die französische Sängerin Fredda zählt innerhalb des Nouvelle
Chanson sicher nicht zur schrammeligeren Indie-Fraktion, und auch Elektronica taucht bei ihr nicht auf. Auf ihrem Album „Le Chant des Murmures“
ist sie eher traditionalistisch orientiert. Bei aller Leichtigkeit der Arrangements liegt auf den Stücken immer eine deutliche Spur von Melancholie (Le
Pop). Bernholz alias Jez Bernholz hat mit seinem Debütalbum „How Things
Are Made“ eine Hommage an (Synthie)-Pop Konzeptalben der späten 70er
und frühen 80er Jahre gemacht. Er hangelt sich an der reizvollen Grenze
zwischen Pop und Avantgarde zwischen Harmonie und Dissonanz entlang.
Dabei klingt er nicht selten wie eine unneurotische Version von John Maus
(Anti-Ghost Moon Ray Records). „Raptor“, der Vorab-Track von Rusties
„Green Language“ drückt mächtig nach vorne. Auf Green Language wechseln sich solche Rave-Monster, mehr an Grime orientiertere Tracks mit Rap
und ruhigeres 80s-Plastikgeschwurbel ab. Solange letzteres nicht überhandnimmt – alles ok (Warp). Mit „10.3.“, der dritten von vier Compilations
zur Zehnjahresfeier, versammelt das britische Label Hyperdub ambiente
Tracks von Labelchef Kode 9, Dean Blunt, Inga Copeland, Darkstar, Burial,
The Bug u.v.m. Das klingt oft hypnotisch, mitunter psychotisch, und hat
nur noch wenig gemein mit dem, was man zwischen Dubstep, Grime und
Wonkie/Aquacrunk an Bassmusik aus England kennt.
Die Meridian Brothers oder Ondatrópica haben in den letzten Jahren mit
ihrer Avantgarde-Tropicana einigen Bekanntheitsgrad erlangt. Ende der
90er Jahre fingen deren Mitglieder als Ensamble Polifonico Vallenato und
später als Sexteto La Constelación de Colombia an, die musikalischen
Stile Kolumbiens zu zerlegen. Die CD „Fiesta, Que Viva La“ versammelt zehn
Stücke der beiden personell identischen Formationen, die psychedelisch
und lustvoll an den Nervensträngen ihrer Hörer ziehen (Staubgold). King
Ayisoba aus Ghana spielt die zweiseitige Kologo und hat bereits mit seinem
ersten Album „Modern Ghanaians“ für Aufmerksamkeit gesorgt: Gleichsam
melodisch und rhythmisch, entfalten auch die Stücke auf dem neuen Album „Wicked Leaders“ schnell ihre repetitive Wirkung, die wiederum von
dem rauen Gesang Ayisobas kontrastiert wird (Makkum).
Als Sextett präsentiert der norwegische Trompeter Arve Henriksen seine Musik auf dem neuen Album „The Nature of Connections“. Das rein
akustische Kollektiv spielt neun ruhige, getragene Stücke, die zwar immer
den Geist des Jazz atmen, aber ebenso gut folkloristische Assoziationen
heraufbeschwören (rune grammofon). Das Ensemble Zeitkratzer hat Lou
Reeds außergewöhnliche Noise-Platte „Metal Machine Music“ von 1975
komplett für Orchester transkribiert und das gut einstündige Werk in einem
Durchlauf live gespielt. In dieser nach einer ersten Version von 2007 neuen
Interpretation flirren Reeds Feedbacks als Violinkratzer durch den Raum,
und das Stück, das seinerzeit im Popkontext einen kleinen Skandal auslöste, scheint nun im Gewand von Minimalmusic endlich ein angemessenes
Zuhause zu finden. Aufreibend (Zeitkratzer).
Gesprächsbedarf
Basilika und Bühne: Knechtsteden
Knechtsteden will über Musik reden
Von Olaf Weiden
Als Pater Amandus Acker 1895 die Ruinen des Klosters Knechtsteden begutachtete, hatte der Gebäudekomplex bereits eine bewegte Geschichte hinter sich gebracht. Als Prämonstratenserkloster im 12. Jahrhundert
vom Kölner Erzbischof angeregt und mit einer Basilika im romanischen
Stil gekrönt, hatten die Jahrhunderte
„Ist Alte Musik museal?“
ihre Spuren gesetzt – Zerstörung und
Plünderung wechselten mit zeitgenössischen Neuerungen wie einem Torhaus in pompösem Barockstil. Pater
Acker übernahm die verrauchten Trümmer einer einstigen Nervenheilanstalt, und zum Jahrhundertwechsel siedelte er eine Missionsschule und
ein Brüdernoviziat an – bis der Nationalsozialismus den guten Geist der
Mönche vom Orden der Spiritaner austrieb. Heute leben wieder einige
Brüder in der Abtei, sie wirken seelsorgerisch in den umliegenden Gemeinden. Über die Klostergrenzen strahlt seit mehr als 20 Jahren das Festival
Alte Musik, das im Spätsommer die heute wieder prächtigen Klosteranlagen und die wunderbar über die Jahrhunderte geformte Basilika mit Musik
beseelen.
Eine kurze Überlandpartie für Selbstfahrer gehört zur Anreise nach
Knechtsteden, ein Shuttleservice holt ansonsten Gäste am Bahnhof in
Dormagen ab. Hermann Max, Gründer dieses Festivals und der etablierten Ensembles „Rheinische Kantorei“ und „Das kleine Konzert“, verspürt
bei den Besuchern Gesprächsbedarf. Und da reagiert der Konzertbetrieb
begeistert. „Fachkundige erläutern im Unterhaltungston den bunten Hintergrund“ der über die Woche erklingenden Musiken in einem Vorgespräch
in der Klosterbibliothek und „häppchenweise“ werden Infos während des
Konzertes nachgereicht. Wem das nicht ausreicht, der kann mehrere Symposien besuchen, die parallel zur Musik veranstaltet werden und in denen
Themen wie der wohl zentral im Schuh drückenden Frage „Ist Alte Musik
museal?“ intensiv nachgegangen werden. Für die richtig jungen Hörer, die
Besucher von morgen, richtet u.a. der ZAMUS-Zampano Thomas Höft, der
engagierte Leiter des Zentrums für Alte Musik Köln, einen ganzen Tag für
die Jugend auf dem Klostergelände aus: Mit Musik, Singen, Basteln und
Tanzen. Für das tägliche leibliche Wohl wird traditionell gesorgt, auch in
den Konzertpausen können sich Besucher erfrischen.
Der künstlerische Leiter Max eröffnet die Konzertwoche festlich mit Felix
Mendelssohns „Elias“ (19.9.), einem großen Oratorium mit Solisten und
zahlreichen Chor- bzw. Arienhits. Als Kontrapunkt zum ausgelassenen
„Jungen Festival“ (20.9.) wurde eine „Gregorianische
Nacht“ (20.9.) anberaumt, bestimmt ein atmosphärisches Erlebnis, wenn Architektur und Musik des 12.
Jahrhunderts verschmelzen. Aber auch romantischer
Liedgesang mit Schubert und Schumann erklingt in romanischem Raum, der Tenor Markus Schäfer gestaltet
hier seinen Liederabend (24.9.). Zum Abschluss lässt
Olaf Weiden
Hermann Max Musik von Telemann und Händel kraMusiker und
Musikkritiker
chen: Am „Tag des Gerichts“ (28.9.) ist alles verhandelt.
CHRISTIAN MEYER
23. Festival Alte Musik Knechtsteden | 19.9.-28.9.
www.knechtsteden.com
48
Pierre-Laurent
Aimard
Philip Glass
The Photographer
17:30 Kino im Museum Ludwig
Festvortrag 175 Jahre Fotografie
19:00 Museum Ludwig
Fotoausstellungen (Zugang
nur mit gültiger Konzertkarte)
Sonntag
14.09.2014
20:00
Foto: Michal O’Neal
Foto: Verleih
Foto: Dario Acosta
Donnerstag
11.09.2014
20:00
Foto: Bernd Uhlig
Foto: Deutsche Grammophon/Marco Borggreve
Johann Sebastian Bach
Das Wohltemperierte Klavier I
Der Lieblingsfilm
von Nils Frahm
»Night on Earth«
von Jim Jarmusch
Nils Frahm
»Spaces«
Donnerstag
25.09.2014
20:00
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Kinokarten nur an der Kinokasse
Filmforum
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
14.09.2014
15:00
Tickets erhältlich unter:
6" Ê,Ê9/
1 -/
24. bis 28. September 2014
www.crime - cologne.com
Josef Albers Museum . Quadrat Bottrop
Fred Sandback. Zeichnungen
und Skulpturen
24 . 8 .
9 .11 . 2014
www.quadrat-bottrop.de
Im Stadtgarten 20 46236 Bottrop
Ê
Ç°™°Óä£{ʇÊÓx°£°Óä£x
iˆŽiÊ>̈Ê>À>̅]ʜ°/°]ÊÓä£ÓÊ^ÊiˆŽiÊ>̈Ê>À>̅ÊÉÊ6ʈ`‡Õ˜ÃÌ]ʜ˜˜ÊÓä£{
Das Kölner
Krimifestival
71**,/‡,
(YUL+HOS࠮*HYS1VOHU=HSSNYLU
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50
kunst & gut
Blick in die Ausstellung „14 AD - Römische Herrschaft am Rhein“, Römisch-Germanisches Museum, Foto: Rheinisches Bildarchiv (RBA) 2014
Fast am Anfang
Die Anfänge der Römischen Herrschaft in Köln im Römisch-Germanischen Museum
Ein weltberühmtes Zeugnis der Römer in Köln zeigt das Römisch-Germanische Museum rund um die Uhr: Durch die Fensterscheiben ist das „Dionysosmosaik“ im Untergeschoss auch von draußen zu sehen. Ursprünglich fungierte es hier, an dieser Stelle, als Fußboden des Speisesaals einer
römischen Stadtvilla. Es stammt aus der Zeit um 220/230 n. Chr., zu
welcher Köln als Teil des Imperium Romanum längst etabliert war. 50 n.
Chr. hatte Kaiser Claudius die Stadt zur römischen Kolonie erhoben, zur
„Colonia Claudia Ara Aggripinensium“. Die Kolonialisierung von Köln und
der Gegenden am Rhein fand über lange Zeit in einem allmählichen Prozess statt, und diese Geschichte liegt nun anhand der eigenen Bestände
und etlicher Leihgaben der Ausstellung „14 AD“ zugrunde.
Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den Tod des Augustus vor exakt
2000 Jahren. Der Imperator Caesar Augustus hatte seit dem zweiten
Jahrzehnt vor Christus nach und nach die Gegenden am Rhein besetzt,
befriedet und in das Imperium Romanum eingegliedert. Die Stammesfehden unter den Germanen wurden durch die römische Berufsarmee
beendet, zugleich wurde der Zuzug auswärtiger Stämme kontrolliert und
die Infrastruktur ausgebaut. Freilich kam mit der Niederlage des Varus
im Teutoburger Wald und der Vernichtung von Teilen der römischen
Rheinarmee durch eine germanische Stammeskoalition zeitweilig wieder
Unruhe im Verhältnis der Germanen und Römer auf. Auch wenn Tiberius
(der später die Nachfolge von Augustus antreten sollte) die Rheingrenze
wieder sichern konnte, blieb in den nächsten Jahren die Situation fragil, erst recht durch den Tod von Augustus, der Streitigkeiten um seine
Nachfolge auslöste und in der Folge Meutereien der Legionen mit sich
brachte.
Vom Leben in dieser Zeit handelt nun die aktuelle Ausstellung im Römisch-Germanischen Museum. Sie umfasst in etwa die Jahre um Christi
Geburt bis zum Tod des Augustus im Oppidum Ubiorum, wie Köln in der
51
frühen Kaiserzeit genannt wurde. Sie bezieht dabei alle Bereiche des
militärischen, familiären und gesellschaftlichen Lebens ein. So sind nicht
nur Zeugnisse der Kriegshandlungen – etwa Helme und Schwerter (in
einer Kopie auch das des Tiberius) – zu sehen, sondern auch Grabstelen,
Grabbeigaben und Hausrat, Münzen sowieso, auch Büsten, etwa zu Augustus selbst. Eine in weißem Marmor ist auf einem Sockel präsentiert:
Sie zeigt den Imperator als jungen Mann, als er noch Octavian hieß. Er
tritt so in Erscheinung, wie er von seinen Untergebenen gesehen werden
wollte: als zupackender junger Mann mit einem ebenmäßigen Gesicht
und dichtem lockigen Haar, welches von einer Lockenzange begrenzt ist,
anhand welcher er auf Porträtbüsten und Skulpturen sofort zu erkennen
war. Von den verschiedenen, von Augustus und seiner Verwaltung beschlossenen und publizierten Bildnistypen ist der hier ausgestellte sog.
Primaporta-Typus der verbreitetste. Ein weiterer wichtiger Aspekt der
Ausstellung ist die Präsenz der Römer mit Militärlagern und Siedlungen
an verschiedenen Orten am Rhein und besonders am Niederrhein.
Und doch, so viel Attraktives ist es nicht, was von diesen bewegten historischen Jahren in Köln, im Rheinland und am Niederrhein gesichert
werden konnte. Und der Katalog macht in seiner Komprimierung der
historischen Ereignisse und Überfülle an peripheren Hintergründen nicht
gerade Spaß. Er hat etwas Trockenes und Zerstreutes. Trotz der souveränen Präsentation kommt kein rechtes Leben in die Ausstellungsräume
– das gelingt dann, auf einen Schlag, dem „Dionysosmosaik“, aber das ist
eine andere Geschichte.
THOMAS HIRSCH
„14 AD – Römische Herrschaft am Rhein“ | bis 19.10.
Römisch-Germanisches Museum | 0221 221 244 38
Kunst in NRW
Franz Gertsch, Bromelia (Guadaloupe), Ausschnitt, © F. Gertsch, courtesy Museum Folkwang, Essen
Kunstwandel
Das Bild der Frau in der Nachkriegszeit von 1993 (Ausschnitt), © Ulrike Rosenbach
Langsame Bilder
Das wehrhafte Geschlecht
Von Thomas Hirsch
Jedes Bild des Schweizer Malers Franz Gertsch ist ein Blick in eine eigene
komplexe Welt, bei der das vermeintlich Bekannte etwas Besonderes wird.
Und dann korrespondieren diese monumentalen Naturschilderungen im Verbund von drei bzw. vier Bildern noch miteinander, und weil er an jedem
Gemälde bis zu einem Jahr malt, sind seine
„Minutiöse Gleichnisse
Ausstellungen im Museum Folkwang in Esüber das Leben“
sen und im Museum Kurhaus in Kleve zusammen ein seltenes Ereignis.
Hat es seiner Kunst und ihrer Anerkennung geschadet, dass er derart intensiv
arbeitet, dass man auf jedes Bild lange warten und dann seinerseits richtig
Zeit investieren muss im Nähertreten und Abstandnehmen, im Vorbeilaufen und Innehalten? Dass er zudem zeitweilig monochrome Holzschnitte
geschaffen hat, die sich auf die Naturschilderung und das Einzelporträt beschränken? Bekannt wurde Franz Gertsch, der 1930 im Kanton Bern geboren
wurde und noch heute in dieser Gegend lebt, in den 70er Jahren mit einer
„humanen“ Variante des damals angesagten Fotorealismus. Seine Gemälde
zeigten vor allem seine Familie und Persönlichkeiten aus der Schweizer Kulturszene, oft wie mit einem Schnappschuss erfasst. Berühmtheit erlangte er
mit seinem Beitrag zur documenta 1972: dem Gemälde „Medici“, das eine
Personengruppe hinter einer Absperrung am Kunstmuseum Luzern zeigt.
Heute gehört „Medici“ zur Sammlung des Ludwig Forum in Aachen. Dort
fand vor einigen Jahren eine Gertsch-Retrospektive statt, und der damalige
Aachener Museumschef Harald Kunde ist mittlerweile Direktor am Museum
Kurhaus Kleve, wo Gertsch wiederum schon früher ausgestellt hat. Deshalb
macht hier nun die konzentrierte Präsentation der aktuellen Werkgruppe
„Die Jahreszeiten“ Sinn. Gertsch hat mit dieser Folge vier monumentaler Gemälde die Natur quasi vor seiner Haustür festgehalten: Er zeigt immer die
gleiche Ansicht, aber zu den verschiedenen Jahreszeiten. Dabei ergeben sich
unterschiedlich tiefe Einblicke in den Wald, zugleich ändern sich Farbton
und Lichtverhältnisse, die Landschaft ist plötzlich eine andere. Wie ein Wanderer tasten wir uns mit den Augen durch das Geäst und erleben von Bild zu
Bild unterschiedliche Stimmungen.
Das Existenzielle, das diese grandiosen Malereien schon in der Schilderung
der Jahreszeiten in sich tragen, findet sich auch bei dem Triptychon „Guadeloupe“ im Museum Folkwang in Essen. Als Leihgaben integriert in den
Sammlungsflügel, ist hier jedes Bild auf einer eigenen Wand präsentiert. In
der Mitte ist ein Frauenakt auf sandigem Boden zwischen Steinen zu sehen.
Links und rechts davon befinden sich Naturstücke mit üppiger Vegetation.
Grundlage sind Fotografien, die Gertsch 1985 auf der Antilleninsel aufgenommen hat – zweieinhalb Jahrzehnte
später hat er dann die drei Bilder geschaffen. Er hat auch
hier, wie schon immer, auf ungrundierter Baumwolle gemalt und damit eine Mattheit erreicht, die den Realismus
steigert, der sich aber von ganz nahe in reine Malerei in
unzähligen farblichen Abstufungen auflöst. Wir sehen
Thomas Hirsch
minutiöse Gleichnisse über das Leben und seine SchönKunsthistoriker,
Kurator und Journalist heit und das bedächtige, würdevolle Vergehen der Natur.
„Jeder hat Angst vor der schwarzen Frau“. Leise, aber bestimmt tönt es aus
dem ersten Raum: „Jeder hat Angst vor der schwarzen Frau“. Bildschirme
flimmern, im Hintergrund Federn auf einer Salzfläche. Engel an den Wänden. „Jeder hat Angst vor der schwarzen Frau“. Unverkennbar, das sind Arbeiten von Ulrike Rosenbach. Die Pionierin der Video-Kunst erhielt 2012
vom Rhein-Sieg-Kreis den Rheinischen Kunstpreis fürs Lebenswerk, verbunden mit einer Ausstellung im Bonner Landesmuseum, nebst Katalog und
erfreulich gutem Preisgeld.
Franz Gertsch in Essen und Kleve
Franz Gertsch | „Die Jahreszeiten“ | bis 14.9. | Museum Kurhaus Kleve
02821 750 10
„Guadeloupe“ | Museum Folkwang Essen | 0201 8845 000
Ulrike Rosenbach-Retro im Bonner Landesmuseum
„Weiblicher Energie-Austausch“ heißt nun zwei Jahre später die Schau,
zwangsläufig eingebettet in die rheinländische Neandertaler- und Kelten-Dauerausstellung. Einer der jüngsten Performances stammt aus dem
Preisträger-Jahr und beschäftigt sich mit Klagegesängen von Frauen in
den Kulturen im östlichen Mittelmeerraum. Troja stand Pate für „Ticinium
– Trauerschal“. Realisiert 2012 für die Biennale im türkischen Çanakkale,
ist es eine Bildcollage-Videoprojektion, vor der vier junge türkische Tänzerinnen improvisieren, während Ulrike Rosenbach die klagenden Troerinnen
erklingen lässt. Geblieben sind Fototableaus und dokumentarische Videos,
normal bei einer Künstlerin, die immer lieber spektakulär öffentlich agiert
hat, die immer die Konfrontation mit gesellschaftlichen Gegebenheiten und
den Betrachtern gesucht hat.
Sie war schon in den Anfängen mehr Amazone als Feministin, entdeckte
früh die neue Videotechnik für Film und Performance. Schon 1975, Sony
hatte gerade die erste Videocam auf den Markt geworfen, nutzte sie das
Medium bei „Glauben Sie nicht, dass ich eine Amazone bin“. Zur 9. Biennale im Pariser Musée Nationale d‘Art Moderne stellte sie damals einen
Ausschnitt von Stefan Lochners Gemälde „Madonna im Rosenhag“ auf eine
Staffelei. Mit Pfeil und Sportbogen bewaffnet, schoss sie zigmal auf die
Madonna mit Kind in Tondoform, das natürlich auch an eine Zielscheibe erinnerte. Hinter dem Bild stand eine NTSC-Portapak Videokamera, die durch
ein Loch nicht nur die Künstlerin im weißen Trikotanzug, sondern auch die
anrasenden Pfeile dokumentierte, die dann in Echtzeit auf einem Monitor
zu sehen waren. Später ergänzte sie die Performance mit einer Rezeption
des Amazonen-Mythos durch Hollywood. In Bonn sind eher Devotionalien
wie Filmstills, Bogen und Pfeile zu sehen.
Ähnlich ergeht es der größten Arbeit, die die documenta-Veteranin Ulrike
Rosenbach (Jahrgang 1943) 1993 in Bonn realisiert hat. „Das Bild der Frau
in der Nachkriegszeit“, war eine auf 98 Monitoren projizierte Bild-KlangCollage aus Wochenschauen und UFA-Filmen, installiert am damals neu
eröffneten Haus der Geschichte. Übrig geblieben sind hier leider nur noch
Loops einer „Trümmerfrau“, die endlos orangene Erde in eine Lore schaufelt
und Fototableaus. Sie stehen vis-á-vis zu „Schwarze Federhaube“ von 1970,
ein herzförmiges Objekt, kunstmarktaffin in einer Sockelvitrine. Drumherum
Erinnerungen an „Or-Phelia“ (1988), „Last Call für Engel“ (1996) oder die
neu konzipierte Medien-Installation „Meine Macht ist meine Ohnmacht“
(2010/1978). Nicht verpassen!
PETER ORTMANN
Ulrike Rosenbach: „Weiblicher Energie-Austausch“ | bis 5.10. | LVR-Landesmuseum Bonn | 0228 207 03 51
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Kunst-Kalender
KÖLN – Museum für Angewandte Kunst
www.makk.de
Markus Brunetti bis 14.12.
Monumentale Farbfotografien der
Fassaden europäischer Kirchen und
Kathedralen, aufgenommen ohne
Menschen und in größter Schärfe
KÖLN – Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Andrea Büttner 5.9.-15.3.15
Eine Videoinstallation und Filme der
documenta-Teilnehmerin, die sich hier nun
mit Musik, Fluxus und philosophischen
Fragestellungen beschäftigt
KÖLN – Museum Ostasiatische Kunst
www.museenkoeln.de
Von Istanbul bis Yokohama bis 7.9.
Fotografien und Fotoalben des 19. Jh., die
den Alltag, die Kultur und die Menschen
an den Reiserouten der Europäer nach
Arabien und nach Fernost zeigen
KÖLN – Photographische Sammlung
www.sk-kultur.de
Jim Dine – My Tools 19.9.-8.2.15
Der amerikanische Künstler, der im Umfeld
der Pop Art-Malerei bekannt wurde, mit
Farbfotografien von Werkzeugen, die hier
eine seltsame poetische Kraft entfalten
MÜLHEIM – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-mh.de
Heinrich Siepmann bis 16.11.
Papierarbeiten des Mülheimer Künstlers
(1904-2002), der die Gruppe „junger
westen“ mitgegründet hat und zu den
wichtigen frei konstruktiven Malern
zählt
Museumslandschaft NRW
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
www.ludwiggalerie.de
Markus Brunetti, Duomo Santa Maria Assunta Pisa, Farbfotografie (angeschnitten), © Markus Brunetti 2014, Museum für Angewandte Kunst, Köln
AHLEN – Kunstmuseum
DÜSSELDORF/KÖLN – Stadtraum
DUISBURG – Lehmbruck Museum
www.kunstmuseum-ahlen.de
www.dc-open.de
www-lehmbuckmuseum.de
Ivo Lucas bis 26.10.
Ivo Lucas verknüpft in seiner Malerei
disparate Motive und unterschiedliche
Zeiten, woraus sich vielschichtige
erzählerische Zusammenhänge ergeben
DC Open 5.9.-7.9.
Gemeinsames Eröffnungswochenende
der neuen Ausstellungen in den Galerien
in Köln und Düsseldorf, das noch von
etlichen Partys und Aktionen flankiert
wird
Zeichen gegen den Krieg bis 11.9.-7.12.
Ausgehend von der expressionistischen
Skulptur von Wilhelm Lehmbruck
werden internationale Beispiele der
Antikriegsplastik bis heute ausgestellt
ESSEN – Museum Folkwang
BERGISCH-GLADBACH – Kunstmuseum
www.villa-zanders.de
Beuys … und um Beuys herum! bis 14.9.
Vorgestellt werden, separat präsentiert,
der charismatische Weltkünstler Joseph
Beuys und fünf seiner bekanntesten
Schüler an der Düsseldorfer
Kunstakademie
DÜSSELDORF – Kunsthalle
www.museum-folkwang.de
www.kunsthalle-duesseldorf.de
Antje Ehmann/Harun Farocki bis 28.9.
Eine Videoinstallation mit Kurzfilmen
mit einer einzigen Kameraeinstellung. Ihr
Thema ist das Verhältnis des Menschen zu
seiner Arbeit, anlässlich der Ruhrtriennale
Thomas Ruff ab 20.9.
Der Protagonist der „Düsseldorfer
Fotoschule“ um Bernd und Hilla Becher,
der mit konzeptuellen Werkgruppen mit
wechselnden Sujets bekannt wurde
ESSEN – Ruhr Museum
BOCHUM – Kunstmuseum
DÜSSELDORF – K20
www.ruhrmuseum.de
www.kunstmuseumbochum.de
www.kunstsammlung.de
Gregor Schneider 29.8.-12.10.
In seinem Beitrag zur Ruhrtriennale
entdeckt Gregor Schneider das
Kunstmuseum als Ort, in dessen
Architektur er eingreift
Nach Ägypten! 6.9.-4.1.15
Ausgestellt sind die Bilder, die Max
Slevogt und Paul Klee auf ihren Reisen
nach Ägypten gemalt haben. Parallel ist
ein neuer Film von Wael Shawky zu sehen
1914 – Mitten in Europa bis 26.10.
Eine kulturgeschichtliche Ausstellung,
die, ausgehend vom Ausbruch des Ersten
Weltkriegs, die verschiedenen Phänomene
dieser Zeit und der Gesellschaft umfasst
BONN – Bundeskunsthalle
DÜSSELDORF – K21
www.neue-galerie-gladbeck.de
www.kah-bonn.de
www.kunstsammlung.de
Afrikanische Meister bis 5.10.
Ein Einblick in den motivischen
Reichtum und das handwerkliche
Vermögen der Künstler der
Elfenbeinküste, mit Beispielen auch aus
der Gegenwartskunst
Katharina Sieverding bis 21.9.
Eine konzentrierte Auswahl fotografischer
Werke der documenta- und BiennaleTeilnehmerin, die mit ihren monumentalen
Selbstporträts berühmt wurde
Andrea Lehmann 5.9.-31.10.
Die Düsseldorfer Malerin mit neuen
Bildern, die Traum mit Realität,
Vergangenheit mit Gegenwart und Mythos
mit Wirklichkeit verbinden
BOTTROP – Josef Albers Museum
www.quadrat-bottrop.de
Fred Sandback bis 9.11.
Zeichnungen und Skulpturen des
legendären amerikanischen Künstlers
(1943-2003), der mit minimalistischen
Maßnahmen Raumskulpturen schuf
DORTMUND – Museum Ostwall
www.dortmunder-u.de
Winter/Hörbelt bis 28.9.
Das Frankfurter Künstlerduo mit lapidar
monumentalen, teils betretbaren
Skulpturen aus überwiegend alltäglichen
Gebrauchsmaterialien unserer Zeit
GLADBECK – Neue Galerie
HAGEN – Emil Schumacher Museum
DUISBURG – Museum DKM
www.esmh.de
www.museum-dkm.de
Henri de Toulouse-Lautrec 31.8.-25.1.15
Eine Werkschau des Malers, Grafikers
und Plakat-Künstlers der Belle Epoche zu
seinem 150. Geburtstag und 105 Jahre
nach seiner ersten Ausstellung in Hagen
Thomas Virnich bis 25.8.
Ein konziser Werküberblick mit
spielerischen, dabei präzisen Aneignungen
und Verwandlungen gefundener Holzkonstruktionen in filigrane Architekturen
HAGEN – Osthaus Museum
DUISBURG – Museum Küppersmühle
www.osthausmuseum.de
www.museum-kueppersmuehle.de
Postkarten der Expressionisten bis 2.11.
50 Künstlerpostkarten der Mitglieder
der 1905 gegründeten Künstlergruppe
„Brücke“ (Heckel, Kirchner, Pechstein,
Schmidt-Rottluff) aus dem BrückeMuseum in Berlin
Willi Baumeister International bis 5.10.
Der deutsche Hauptvertreter der
abstrakten Malerei zur Mitte des 20.
Jahrhunderts mit seinen „Mauerbildern“
und gegenstandsfreien Umlagerungen von
Farbflächen
53
Aron Demetz bis 11.1.15.
Der 42-jährige Südtiroler Bildhauer mit
seinen Holzfiguren, die vielschichtig
aufgeladen sind und nach dem Wesen
des Menschen forschen
SIEGEN – Museum für Gegenwartskunst
www.mgk-siegen.de
Was Modelle können bis 12.10.
Dreidimensionale architektonische
Modelle im wechselnden Zustand
zwischen Entwurf und Vollendung als
filigranes, wandlungsfähiges Medium
von Künstlern
UNNA – Zentrum Internationale Lichtkunst
www.lichtkunst-unna.de
Jan van Munster – Licht bis 12.10.
Eine Retrospektive mit 15 Werken des
niederländischen Künstlers (geb. 1939),
der zu den Pionieren der Lichtkunst
gehört und in seinen Arbeiten Energie
thematisiert
WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Heike Kati Barath 7.9.-25.1.15
Die Berliner Malerin mit einer Werkschau
ihrer meist großformatigen Bilder,
die Kinder auf lapidare, dabei enorm
vielschichtige Weise zeigen
WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum
www.von-der-heydt-museum.de
Jochen Stücke 16.9.-22.2.15
Der Krefelder Zeichner und Graphiker
(geb. 1962) mit einem umfassenden
Einblick in sein „Pariser Album“, das seine
Annäherung an die Metropole schildert
WUPPERTAL – Waldfrieden
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Stephan Balkenhol bis 12.10.
Seit zweieinhalb Jahrzehnten ist der
Karlsruher Akademieprofessor mit seinen
realistischen figürlichen Holzskulpturen
über Deutschland hinaus etabliert
Empfehlungen von Thomas Hirsch
Bildung
Verlagssonderveröffentlichung
Der berufliche Wieder- oder Neueinstieg wirft vor allem bei Frauen mit Kind einige Fragen auf, die auf der Weiterbildungsmesse beantwortet werden können, Foto: Amélie Kai
Zurück in den Beruf
Workshops und Vorträge der 15. Weiterbildungsmesse
Die am 20. und 21. September im MediaPark 6 und 7 stattfindende Weiterbildungsmesse greift in diesem Jahr auch die Probleme von Eltern auf, die nach
einer Babypause zurück ins Berufsleben wollen. Vor allem für Frauen mit Kind
stellt ein Neu- oder Wiedereinstieg in das Berufsleben eine oft mit Angst verbundene Hürde dar. Wie kann ein selbstbewusstes Auftreten aussehen, was
für Vorschläge sollte man dem Arbeitgeber unterbreiten, wie seine Vorzüge
herausstellen und die liebe Familie miteinbeziehen? Weiterbildung ist auch
hier das Ass im Ärmel, um schnell zurück in den Job zu finden und für wirklich
jeden Arbeitgeber interessant zu sein. Lernen bohlscheid informiert am Samstag dazu passend über die Chancen einer Umschulung im kaufmännischen
Bereich, die viele neue Wege öffnen kann. Was für Zusatzqualifikationen sind
gefragt, wie konkret sieht die Zeiteinteilung aus, um den alten Job, die Kinder
und die Vorarbeit an einem neuen Arbeitsfeld unter einen Hut zu bekommen?
Was für Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Fragen, die sowohl in Vorträgen
als auch ganz konkret bei allen siebzig Anbietern an den Ständen besprochen
werden können – und die Weiterbildungsmesse damit erneut zum unverzichtbaren „Get-Together“ machen. Der Eintritt ist wie immer frei.
Infos unter: www.weiterbildungsmesse-koeln.de
Berufliche Volltreffer
Bildung für alle – Die besten Adressen und Termine:
Alanus Werkhaus Weiterbildungszentrum
Alfter bei Bonn, Tel. (02222) 93 21 1713, www.alanus.edu/werkhaus
Mut zur Kreativität, soziale Kompetenz und flexibles Denken sind zentrale
Voraussetzungen für innovative Ideen im Beruf. Das Alanus Werkhaus bietet zahlreiche künstlerische Kurse und Weiterbildungen für die berufliche
Professionalisierung an, welche die Teilnehmer zum Blick über den eigenen
Tellerrand anregen. Das aktuelle Programm ist online verfügbar oder kann
kostenlos telefonisch bestellt werden.
BAW-Schule Akademie für Wirtschaft, EDV und Fremdsprachen
Hohenzollernring 55, Köln, Tel. (0221) 25 19 19, www.baw-schule.de
Ausbildung für Bürokaufleute, Betriebswirte und Profis im Rechnungswesen,
EDV und Englisch, auch Tages- und Wochenendkurse. Neu als IHK-Studiengänge: Internationale(r) ManagementassistentIn und Office-ManagerIn.
bm – bildung in medienberufen gmbh
Bischofsweg 48-50, Köln, Tel. (0221) 78 97 00, www.medienberufe.de
Aus- und Weiterbildung in Medienberufen, von staatlich geprüften Berufsabschlüssen mit Fachabitur über IHK-Berufsausbildungen bis zu dualen
Studiengängen. Berufskolleg für Berufseinsteiger in die Medienbranche mit
Doppelqualifikation.
Br@intop
Brügelmannstr. 16-18, Köln; Kolumbusstr. 31, Euskirchen, Tel. (0221) 8 01
97 80, www.braintop.de
Weiterbildung und Bewerbungs-Coaching für Jugendliche und Arbeitnehmer
jedes Alters. Spezielle EDV-Kurse und Workshops, TÜV-zertifiziert und von
Pädagogen geleitet.
20. + 21. September 2014
Im MediaPark
I m M e d ia P a r k 6 + 7 | 50 670 Kö l n
Samstag 10-18 Uhr | Sonntag 10-17 Uhr
www.weiterbildungsmesse-koeln.de
BTZ – Berufliche Bildung Köln
Vogelsanger Str. 193, Köln, Tel. (0221) 9 54 40 00, www.btz-koeln.de
Trainingszentrum für den Wiedereinstieg in den Beruf. Die Angebote richten
sich vor allem an Menschen mit einer psychischen Vorerkrankung. Umfassende Beratung.
Cologne Business School (CBS)
Hardefuststr. 1, Köln, Tel. (0221) 93 18 09 31, www.cbs-edu.de
Studienschwerpunkte: „European Management“, „Asian Pacific Management“, „Tourism, Event and Hospitality Management“, „Media Management“,
„Import & Export Management“ und „Management Consulting“.
DA Düsseldorfer Akademie
Harffstr. 51, Düsseldorf, Tel. (0211) 73 77 96 80, www.duesseldorfer-akademie.de
Die Bildungseinrichtung vereint ein Therapie und Förderzentrum für Logopädie – Ergotherapie - Lese- und Rechtschreibtraining, eine renommierte
Schule für Logopädie und ein Weiterbildungs- und Trainingszentrum unter
einem Dach. Ausbildung zur Logopädin / zum Logopäden mit der Möglichkeit
der Doppelqualifikation zum Bachelor.
54
Bildung
Döpfer-Schulen Köln
Schillerstr. 15, Köln, Tel. (0221) 34 03 97 30, www.doepfer-schulen.de
Ausbildung in den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie. Regelmäßige Schnuppertage und Berufsinfoabende.
Englisches Institut Köln – School of English
Gertrudenstr. 24-28, Köln, Tel. (0221) 2 57 82 74 und 75, www.englischesinstitut-koeln.de
Als „praktisch, pragmatisch und fundiert“ gilt die breite Kurspalette des Instituts unter Kursteilnehmern und Firmenklienten. Von Anfang an wird die effektive Kommunikation priorisiert und durch qualifizierte und erfahrene Lehrkräfte mit modernen Methoden und Materialien unterstützt. Als autorisierte
Prüfungsstelle der Universität Cambridge werden alle Prüfungen (allgemein
und Business) angeboten, mit und ohne Vorbereitung.
Fachhochschule Köln – Cologne University of Applied Sciences
Claudiusstr. 1, Köln, Tel. (0221) 82 75 34 07, 82 75 34 80, www.fh-koeln.de
Deutschlands größte Fachhochschule mit knapp 18.000 Studierenden bietet
ein gesellschaftswissenschaftliches Zentrum in der Südstadt, ein ingenieurwissenschaftliches Zentrum in Deutz und einen Campus in Gummersbach.
Filmwerkstatt Düsseldorf
Fliednerstr. 32, Düsseldorf, Tel. (0211) 4 08 07 01, www.filmwerkstatt-duesseldorf.de
Werkstatt für FilmemacherInnen, VideokünstlerInnen und MediengestalterInnen. Filmcoaching-Programme in Audio- und Videotechnik, Schnitt und
Montage.
55
Frauenkolleg Bonn
Hinter Aue 12, Bonn, Tel. (0228) 66 59 22, www.frauenkollegbonn.de
Seminare und Coachings für Frauen. Kurse für Konfliktlösungen, Work-LifeBalance, Kommunikation am Arbeitsplatz, Führungstraining und -kompetenz. Genderaspekte in der Kommunikation: Erkennen des unterschiedlichen
Gesprächsverhaltens von Frauen und Männern, zwischen Bindungs-Näheaspekten sowie Autonomie und Unabhängigkeit.
Freies Bildungswerk Rheinland
Luxemburger Str. 190, Köln, Tel. (0221) 941 49 30, www.fbw-rheinland.de
Seit 1997 Fortbildungsangebote für Menschen in verschiedenen pädagogischen Berufen. Schwerpunkt im Bereich Erziehung und Waldorfpädagogik.
Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten.
Friedensbildungswerk Köln e.V.
Obenmarspforten 7-11, Köln, Tel. (0221) 9 52 19 45, www.friedensbildungswerk.de
Vortragsreihen und Diskussionsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen sowie Fortbildungen in Mediation, Bildungsreisen und Sprachkurse.
Handwerkskammer zu Köln
Heumarkt 12, Köln, Tel. (0221) 2 02 20, www.hwk-koeln.de
400 ehrenamtliche UnternehmerInnen tragen das Netzwerk der regionalen
Handwerkswirtschaft Köln/Bonn. Eine zentrale Anlaufstelle für Existenzgründer ist der Startercenter NRW. Die Handwerkskammer verfügt über drei Bildungszentren. Diverse Fördermöglichkeiten werden angeboten. Einmal monatlich findet ein Existenzgründerseminar statt.
Bildung
HMKW – Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft /
University of Applied Sciences
Campus Köln, Höninger Weg 139, Tel. (0221) 78 970 118, www.hmkw.de
Masterstudiengänge im Bereich Journalismus, Art Direction und Wirtschaftspsychologie, B.A. Journalismus und Unternehmenskommunikation, Grafikdesign und Visuelle Kommunikation, Medien- und Eventmanagement.
HSD Hochschule Döpfer
Waidmarkt 3, Köln, Tel. (0221) 126 125 0, www.hs-doepfer.de
Hochschule Döpfer bildet praxisbezogen und interdisziplinär zum B.A. Medizinpädagogik, B.A. Angewandte Psychologie und B.A. Physiotherapie aus.
IBA – Internationale Berufsakademie
Neusser Str. 99, Köln, Tel. (0221) 78 94 94 94, www.iba-koeln.com
Seit Oktober 2009 bietet die Internationale Berufsakademie mit der Integration von Praxis- und Theoriephasen innerhalb einer Woche, dem sogenannten Modell der geteilten Woche (20 Stunden Studium, 20 Stunden Praxisphase), ein innovatives Weiterbildungskonzept für Wirtschaftsinformatiker
und Betriebswirtschaftler an.
IFS – Internationale Filmschule Köln
Werderstr. 1, Köln, Tel. (0221) 9 20 18 80, www.filmschule.de
Für professionelle Filmschaffende oder Filmbegeisterte aus verwandten Bereichen bietet die ifs ein breites Spektrum an Weiterbildungsmöglichkeiten,
von mehrmonatigen Vollzeit-Programmen über berufsbegleitende Angebote
bis hin zu mehrtägigen Workshops. Darin erhalten die Teilnehmer all das, was
sie für ihre weitere Arbeit brauchen: spezifisches Fachwissen, Praxiserfahrung und Freiraum, um die kreativen Fähigkeiten zu entwickeln.
Impulse e.V. – Schule für freie Gesundheitsberufe
Rubensstr. 20a, Wuppertal, Tel. (0202) 73 95 40, www.impulse-schule.de
Vielfältige Studiengänge für Fitnesstrainer, psychologische Berater, Heilpraktiker.
Institut Francais de Cologne
Sachsenring 77, Köln, Tel. 0221 9 31 87 70, www.ifcologne.de
Wer die charmanteste Sprache der Welt lernen will, ist hier richtig. Umfangreiche Intensivkurse für Französisch, spezielle Sommersemester mit Abendkursen, Film- und Kulturprogramme.
Italienisches Kulturinstitut
Universitätsstr. 81, Köln, Tel. (0221) 40 48 16, www.iiccolonia.esteri.it
Italienisch ist und bleibt eine der schönsten Sprachen der Welt. Standard-,
Schnell- und Intensivkurse. Das Institut bietet zudem zahlreiche kulturelle
Veranstaltungen an. Das Institut unterstützt die Filmreihe „Cinema! Italia!“,
die vom 11. bis 17.9. im Cinenova zu sehen ist.
KHM – Kunsthochschule für Medien
Peter-Welter-Platz 2, Köln, Tel. (0221) 20 18 90, www.khm.de
Eine der wegweisenden künstlerischen Hochschulen im audiovisuellen Bereich.
Rund 280 StudentInnen kommen pro Semester in den Genuss, hier für die ästhetische wie inhaltliche Zukunft von Fernsehen und Kino ausgebildet zu werden.
KIK – Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung
Hamburger Str. 17, Köln, Tel. (0221) 1 39 05 51, www.kik-wb.de
Weiterbildungen in den Bereichen Kunstpädagogik, heilpädagogisch fundierte Kunsttherapie und musikalische Früherziehung. Zusätzlich Kurse für
Kulturmanagement, Medienarbeit und Theaterpädagogik. Verschiedene Beratungsangebote mit Kooperationsunternehmen.
CHOICES VERLOST:
ULTRA-KLEIN UND TROTZDEM ULTRA-LICHTSTARK:
DIE STYLUS XZ-10 VON OLYMPUS
Wege zum Erfolg:
Fortbildungen für die
Medienbranche
Ş ,DHRSDQHM,DCHDMOQNCTJSHNM
!HKCTMC3NMLHS('* ARBGKTRR
Ş ,DCHDME@BGVHQSHM2BGVDQOTMJS
/QHMSTMC2BGVDQOTMJS#HFHS@K
LHS('* ARBGKTRR
E-Mail bis 12.9. an verlosung@choices.de, Stichwort: Olympus
Ş (MCTRSQHDLDHRSDQ/QHMSLDCHDM
LHS('* ARBGKTRR
Istituto Italiano di Cultura
Ein Stück Italien in Köln
ADQTERADFKDHSDMC2S@QS-NUDLADQ
,NM@SD%±QCDQTMFLHS,DHRSDQ!@E±F
HM5NKKYDHS2S@QS%DAQT@Q
,NM@SD%±QCDQTMFLHS!HKCTMFRFTSRBGDHMNCDQ
,DHRSDQ!@E±F
— Kulturelle Veranstaltungen
— Bibliothek und Mediathek
(kostenlose Anmeldung)
— Sprachkurse in allen Stufen
ō1Hſ\KGNNG5RTCEJ\GTVKſMCVG
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
www.medienberufe.de/wb-ihk
ALAHKCTMFHMLDCHDMADQTEDMFLAG
!HRBGNERVDF[*±KM
HMENLDCHDMADQTEDCD
www.iicColonia.esteri.it
freunde.iicColonia@t-online.de
Universitätsstr. 81, 50931 Köln
Sprachkurse 0221 – 40 48 16
Italienisches Kulturinstitut 0221 – 940 56 10
56
Bildung
Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111, Köln, Tel. (0221) 222 710 52, www.koelner-filmhaus.de
Seit 25 Jahren bietet das Filmhaus für junge und alte Branchenvertreter Weiterbildungsmaßnahmen und Workshops an.
Die Kölner Lernhilfe
Richard-Wagner-Str. 35, Köln, Tel. (0221) 23 08 93, www.koelner-lernhilfe.de
Die Kölner Lernhilfe ist ein unabhängiges Nachhilfeinstitut und seit 17 Jahren
erfolgreich. Klassische Nachhilfe und Sprachkurse. Ein Schwerpunkt wird auf
die Vermittlung deutscher Sprache gesetzt. Die Lernhilfe unterrichtet sowohl
Deutsch als Fremdsprache (DAF) als auch Deutsch als Zweitsprache (DAZ).
Kolping Bildungswerk
Präses-Richter-Platz 1a, Köln, Tel. (0221) 28 39 50, www.kbw-koeln.de
Starthilfe für Jugendliche und junge Erwachsene zum Einstieg ins Berufsleben. Hervorragende „TIP“-Lehrgänge („Testen – Informieren – Probieren“) zur
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kurze Studienverläufe und seminaristische Lehrveranstaltungen zeichnen das
Studium an der Rheinischen Fachhochschule aus.
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Auswahl
Bühne
ATELIER THEATER
Mi 3.9. u. Mi 17.9. 20.30 Uhr
Fußpflege Deluxe
Der Pariser Musiker Laurent Cirade (Cello) und der gebürtige Rumäne Paul Staïcu (Piano) haben unter Einbeziehung ihrer virtuos gespielten Instrumente
erstaunliche und bezugsreiche SlapstickRoutinen entwickelt, die etwas von Laurel and Hardy haben und mit denen sie
mittlerweile weltweit touren. Nach ihrem Auftritt beim letztjährigen KölnComedy Festival kehren sie unter Regie der
Komödiantin Agnès Boury mit einigen
neuen Überraschungen zurück, die sie als
„Opus 2“ bezeichnen.
Info: 0221 888 77 222
FORUM VOLKSHOCHSCHULE IM
Unter dem Titel „Der Name dieses Kaba- MUSEUM
rettprogramms ist in Deinem Land nicht
verfügbar“ bringen Schauspielerin Carolin Seeger und Drehbuchautor Christoph
Schlewinski, die als Fußpflege Deluxe
längst nicht mehr nur den Kölner Raum
verunsichern, ihre aktuellen ComedyNummern zum Besten. Darin verbinden
sich Schauspielkunst und Timing mit
popkulturellen Anspielungen aller Art
und einem Sinn für Dramaturgie – man
darf immer gespannt sein, wo es hinführt, und leidet mit, wenn die beiden
sich streiten. Im Atelier wie immer in angenehmer Atmosphäre und mit ausschließlich guten Plätzen.
Info: 0221 24 24 85
ATELIER THEATER
Do 4.9. 20.30 Uhr
Torsten Schlosser
Mi 17.9. 19.00 Uhr
„Voice of Jasmine“
Poetry Slam, Rap und Literatur – im Forum Volkshochschule im Museum wird
das alles geboten. Durch eine Kooperation zwischen Rautenstrauch-JoestMuseum – Kulturen der Welt, Stimmen
Afrikas/Allerweltshaus Köln e.V., Voices
of Jasmine e.V., Volkshochschule Köln,
Museumsgesellschaft RJM und Kinderund Jugendzentrum Weiden und Project Wallflowers treffen Künstler und
Künstlerinnen mit tunesischen Wurzeln
aufeinander und sorgen für einen literarischen und musikalischen Austausch.
Künstlerinnen wie z.B. Farah Bouamar,
die sich in ihren Texten mit Themen wie
dem Arabischen Frühling und Vorurteilen
beschäftigt, treffen dabei u.a. auf die drei
Rapper aus Tunis „Soldat Boys“.
Info: 0221 22125990
SENFTÖPFCHEN
„Internet“ oft nur ein Schulterzucken
auslöste, brummt vor der Bühne bestimmt das Smartphone und man schreit
hinein: „Bin bei Net Cologne!“ „Ist ja gut!“
Di 30.9. 20.15 Uhr
Simone Solga
choices verlost 5x2 Karten. E-Mail
mit Stichwort „NetCologne“ bis 14.9.
an verlosung@choices.de
Literatur
CAFÉ GOLDMUND
Während andere dauernd über das politische Kabarett diskutieren, was es darf
oder kann oder muss, hat sich Simone Solga als Kanzlersouffleuse einen ganz eigenen Platz auf den Spielplänen der Kabaretts erobert. Nonchalant, hintersinnig
und hervorragend gespielt, parliert sie
über das derzeitige Politikerpersonal, lässt
dabei jede Minute neue Bosheiten vom
Stapel und reißt an den gesellschaftlichen
Umständen wie ein tollwütiger Hund an
seinem armen Opfer.
Info: 0221 258 10 58
THEATER TIEFROT
23., 25.-27.9.
Bank, Banker, Bankrott
PANTHEON BONN
Fr 19.9. 20 Uhr
Michael Krebs
Foto: Michael Hensel
Hans-Jörg Frey schlüpft in die Rolle des
Finanzjongleurs Philipp Kuster-Banker.
Ein Mann, der es geschafft hat, der Millionen verschiebt, die dicksten Autos fährt
und die Welt als großen dummen Spielplatz sieht. Doch natürlich bröckelt es
irgendwann – und der Zocker sieht sich
selber ins Gesicht. Furioses Theater-Kabarett, das mit aufklärerischem Witz die
Schweineställe der Hochfinanz ausmistet.
Info: 0221 46 00 911
Mit seinem Discosong „Wohl bekloppt geworden!?“ riss Torsten Schlosser im Mai
das Publikum der choices-Jubiläumsshow
zu Begeisterungsstürmen hin. Nun ist der
derzeit unberechenbarste aller Kölner Kabarettisten mit seinem Solo „Ich bin kurz
davor, dieses Programm abzubrechen“
wieder einen ganzen Abend zu erleben.
Höchst vitale, freche, lässig präsentierte
Satire gegen den sogenannten „gesunden
Menschenverstand“ und die Hysterie der
Besserwisser. Ja, muss man gesehen haben.
Info: 0221 24 24 85
COMEDIA
Fr 29.8. 20 Uhr
Duel: Opus 2 – Ein Duett im Duell
TANZBRUNNEN
Sa 20.9. ab 14 Uhr
20 Jahre NetCologne
Foto: Knut Stritzke
Er ist schlau, explosiv, witzig und rockt.
In seinem „Zusatzkonzert“ knöpft sich
Krebs die Märkte und Menschen, Hypes und Netzwerke, Statusupdater und
„Like“-Maniacs vor. Ein Super-SpeedEntschleunigungs-Abend für You-Tubeund PC-Abhängige, der restlos satt und
glücklich macht.
Info: 0228 21 25 21
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail
mit Stichwort „Krebs“ bis 14.9. an
verlosung@choices.de
Kölns 1994 gegründeter, lokaler Telefonund Kommunikationskonzern feiert mit
einem bunten Familienkonzert Geburtstag. Moderator Linus begrüßt im Tanzbrunnen die Klüngelköpp (15.15), Cat
Ballou (16.40), Kasalla (17.50), die Paveier (19.00) und die Black Fööss (20.15).
Und während man sich schmunzelnd an
die Anfangsjahre erinnert, wo das Wort
60
Mo 8.9. 19 Uhr
Die Spontanlesung
Ohne Netz und doppelten Boden, und
vor allem ohne vorherige Probe, lesen die
beiden Schauspieler Eva Maria Kraiss und
Michael Baute im Literaturcafé Goldmund
Texte vor, die das Publikum mitbringt. Dabei sind fast alle Genres und Gattungen
erlaubt, die nicht 10 Minuten überschreiten: Packungsbeilagen, BRAVO-Artikel,
Lieblingszitate (auch gerne aus dem Telefonbuch), Gedichte und Kurzgeschichten.
Der Eintritt ist frei.
Info: 0221 5 34 15 84
DIVERSE AUFTRITTSORTE
Mi 24. bis So 28.9.
Crime Cologne
Crime sells – Verbrechen verkaufen sich
gut. Der Blick in menschliche Abgründe
gehört zu den Lieblingsbeschäftigungen
deutscher LeserInnen. Anders als im wirklichen Leben, werden Krimi-Fans am Ende
in aller Regel mit der Auflösung auch der
kompliziertesten Fälle belohnt. Zum dritten Mal finden in diesem Jahr an den unterschiedlichsten Orten Lesungen mit
Krimi-Autoren statt, angereichert mit
Führungen, einem eigenen Programm für
Kinder und einer Prämierung von Nachwuchstalenten innerhalb des Genres.
Info: www.crime-cologne.de
LITERATURHAUS KÖLN
Di 2.9. 19.30 Uhr
Sherko Fatah
Der aus dem Irak stammende Autor Sherko Fatah präsentiert sein neues Buch „Der
letzte Ort“. Fatah erzählt darin von dem
deutschen Aussteiger Albert und dem
Iraker Osama, die beide im Irak entführt
werden. Der Willkür ihrer Entführer ausgesetzt, sind sie mal zusammen oder werden
von Ort zu Ort geschleppt, können sich dabei aber immer wieder mit der Verschiedenheit ihrer beider Kulturen und ihrer
beider individuellen Leben auseinandersetzen. Fatah, selbst Sohn eines irakischen
Vaters und einer deutschen Mutter, verbrachte die ersten Jahre seines Lebens im
Irak, bevor seine Familie in die ehemalige
DDR zog. Heute lebt er in Berlin und ist
durch seine irakischen und deutschen
Wurzeln prädestiniert dafür, sich mit der
Dualität dieser beiden Kulturen differenziert zu beschäftigen. Durch den Abend
führen wird Schriftsteller, Journalist und
Islamwissenschaftler Stefan Weidner.
Info: 0221 995 55 80
LITERATURHAUS KÖLN
Mi 3.9. 19.30 Uhr
Stewart O’Nan
Mit seinem Roman „A Prayer for the Dying“
feierte der amerikanische Schriftsteller
Stewart O’Nan erste Kritikererfolge. Sein
Buch „Snow Angels“ wurde mit Kate Beckinsale und Sam Rockwell in den Hauptrollen verfilmt. Jetzt präsentiert der als
„Meister des barmherzigen Realismus“ beschriebene Autor seinen Roman „Die Chance“ im Literaturhaus Köln vor. Er schreibt
über das Ehepaar Fowler, das sich auf eine
Reise zu den amerikanischen Niagara-Fällen begibt. Art Fowler hat seinen Job als
Versicherungsmakler verloren, muss sein
Haus verkaufen und ist hoch verschuldet.
In dem Glauben nichts mehr zu verlieren
zu haben, schmuggelt er zusammen mit
seiner Frau Marion sein restliches Barvermögen über die kanadische Grenze, um bei
einen Roulettespiel, seinem Schicksal eine
neue Richtung zu geben. Moderiert wird
der Abend von Kulturjournalist und WDRHörfunkmoderator David Eisermann.
vor. Die Hauptprotagonistin Ladydi Garcia
Martinez strotzt einer feindseligen mexikanischen Umwelt, in der Drogenbarone
und Gewalt herrschen. Ladydi schafft es
zunächst dieser Welt zu entkommen, als
sie Arbeit als Babysitterin einer reichen
Familie in Acapulco annimmt und sich
dort verliebt, allerdings wendet sich ihr
Schicksal schnell. Kulturjournalistin Claudia Engeser moderiert die Lesung.
Info: 0221 22 12 38 28
Musik
BLUE SHELL
Do 18.9. 19 Uhr
Jaani Peuhu
LITERATURHAUS KÖLN
Mi 17.9. 19.30 Uhr
Tao Lin
Der gerne als „Kafka der Generation Facebook“ beschriebene New Yorker Autor Tao Lin, liest im Literaturhaus Köln
aus seinen neuen Roman „Taipeh“. Der
Schriftsteller, Poet und Künstler und Mitgründer der unabhängigen Produktionsgesellschaft MDMAfilms erzählt von dem
jungen New Yorker Schriftsteller Paul,
der sich zwischen Drogenexperimenten
und wechselnden Liebesabenteuern auf
den Weg nach Taipeh macht, um die
Wurzeln seiner Familie zu entdecken und
sich dabei in die junge Erin verliebt.
MAYERSCHE BUCHHANDLUNG
Mo 15.9. 20.15 Uhr
Amy Tan
Die Schriftstellerin Amy Tan ist Teil der
chinesisch-amerikanischen Literaturszene, die mit ihren Büchern „Die Frau des
Feuergotts“ und „Töchter des Himmels“
bekannt wurde. Ihren Roman „Das Kurtisanenhaus“ stellt sie in der Mayerschen
Buchhandlung in der Neumarkt Galerie
vor und entführt ihre Leser ins Shanghai des Jahres 1912. Sie erzählt von der
Amerikanerin Lucia Minturn, die sich
einst dort verliebt hat und wegen ihrer
Tochter Violet in Shanghai geblieben ist.
Nach dem Sturz des chinesischen Kaisers
muss sie jedoch nach San Francisco fliehen und ihre Tochter zurücklassen. Violet
wird währenddessen in ein Kurtisanenhaus verschleppt und muss sich fortan
mit ihrem neuen Leben arrangieren. Den
Abend moderieren wird die Journalistin
Margaret von Schwarzkopf.
Info: 0221 20 30 70
ZENTRALBIBLIOTHEK
Do 18.9. 20 Uhr
Jennifer Clement
Die amerikanisch-mexikanische Autorin
Jennifer Clement schrieb eine der hoch
angesehensten und wichtigsten Memoiren über den Maler Jean-Michel Basquiat
und mit dem Roman „Gebete für die Vermissten“ schaffte sie es auf die britische
„Booksellers‘ Choice“-Liste. Diesen stellt
sie nun in der Kölner Zentralbibliothek
Er ist Finne, macht Musik seit er sieben
Jahre alt ist und mit 13 gründete er seine
erste Band mit Namen „Chaosland“. Der
finnische Musiker Jaani Peuhu gilt damit
wahrlich als „alter Hase“ im Musikbusiness. So trat er als Gastmusiker mit To/
Die/For oder Thunderstorm zusammen
auf die Bühne und gründete 2005 die
Band „Ironcrash“. Als dessen Leadsänger
prägte er den rockigen Stil der finnischen
Band. Nach drei Alben, die Peuhu mit seiner Band veröffentlichte, entschloss er
sich zu einem musikalischen Soloprojekt.
Mit Dark Wave, Electro und Synthpop
beschreitet er nun neue musikalische
Wege, die Ideen sammelte er während
seiner Aufenthalte in Helsinki und London. In Köln steht er zusammen mit Rain
Diary und Schattenlust auf der Bühne.
Info: 0221 21 20 34
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
Mo 15.9. 20 Uhr
CBE Crowdfunding Konzert mit u.a.
Cat Ballou
Schwofen für einen guten Zweck: die netten drei vom Club Bahnhof Ehrenfeld wollen ihre Location erweitern und einen
weiteren Bahnbogen zur schicken Tanzfläche aufmotzen. Doch das kostet
Schweiß und vor allem Asche! Darum haben sich die Jungs in den vergangenen
Monaten von ihren treuen Fans und Musikliebhabern per Crowdfunding unter die
Arme greifen lassen. Als dankeschön gibt
es nun eine kölsche Crowdfunding Party,
mit der jungen kölschen Band Cat Ballou
als Headliner. Das Quartett (ursprünglich
aus Bergisch Gladbach) gewann Anfang
2013 mit seiner Hymne an Köln „Et jitt
kein Wood“ die Einsingtour des Wettbewerbs „Loss mer singe“ gegen Brings und
61
Kasalla. Der Schunkelhit für Köln-Liebhaber schaffte es sogar in die deutschen
Singlecharts. Neben Cat Ballou treten
auch Mirko Polo & Def Benski auf. Gute
Stimmung garantiert!
Info: 0221 29 19 95 30
GEBÄUDE 9
Di 16.9. 20.30 Uhr
Blonde Redhead
Die Band Blonde Redhead wurde 1993
gegründet und setzt sich aus den Zwillingsbrüdern Simone und Amodeon Pace
und den Kunststudenten Kazu Makino
DIE WOHNGEMEINSCHAFT
und Maki Takahashi zusammen. Die
Mo 15.9. 20 Uhr
Pace-Zwillinge kamen von Montreal
Ryley Walker
nach Boston, um Jazz zu studieren und
trafen zufällig auf Makino in einem italienischen Restaurant. Schnell und durch
die gemeinsame Liebe zur Musik entstand die Band, die sich nach einem Song
der No wave-Gruppe DNA benannte. Kurz
nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums, das denselben Namen trägt wie
die Band, verließ Takahashi die Gruppe.
Trotzdem musizierte das Trio weiter und
gab auch nicht auf nachdem Kazu Makino von einem Pferd überrannt wurde.
Jetzt sind sie mit ihrem aktuellen Album
„Barragán“ unterwegs und schauen auch
im Kölner Club GEBÄUDE 9 vorbei.
Den 24-jährigen Folk-Sänger Ryley Walker Info: 0221 81 46 37
kann man trotz seiner jungen Jahre zu
einem der besten seines Faches zählen. GLORIA-THEATER
Musikalisch sammelte er ausgiebige Erfah- Mi 24.9. 20 Uhr
rungen in der Chicagoer Künstlerszene und Kari Bremnes
arbeitete mit zahlreichen unterschiedlichen Musikern zusammen. Beeinflusst
durch Bert Jansch oder Tim Buckley entwickelte Walker bald darauf seinen ganz eigenen Folk-Stil, der sich in der mit hervorragenden Kritiken bewerteten EP „The
West Wind“ niederschlug. Mit „All Kinds of
You“ veröffentliche Walker dann im Frühjahr diesen Jahres sein erstes Album, auf
welchem er seine ganzen Erfahrungen mit
klassischen Elementen des Folks verbindet.
Ihr Heimatland ist Svolvær auf den LofoInfo: 0221 397 609 05
ten, seit gut 30 Jahren steht sie auf der
Bühne und stolze fünfzehn Alben kann
CLUB BAHNHOF EHRENFELD
die Singer/Songwriterin Kari Bremnes
Mi 17.9. – So 21.9. ab 18 Uhr
vorweisen. Alleine in Deutschland hat
Gezi Soul
die Norwegerin insgesamt rund 90 000
Platten verkauft. Musikalisch begeistert
sie ihre Fans mit einem bunten Potpourri aus skandinavischem Folk, Elementen
des Pop und des Jazz. Bremnes erzählt
mit ihren Songs Geschichten über die
Natur, das Leben, Träume und Hoffnungen. Dabei hat sie sich über die Jahre
hinweg zu einer musikalischen VorreiteGut ein Jahr ist es her, seit der Gezi-Park rin in ihrem Heimatland Norwegen entin der Türkei zum Schauplatz für die For- wickelt. Nun geht sie mit ihrem neuesten
derung nach mehr Demokratie wurde. Album „Og så kom resten av livet“ (And
Die Proteste, die sich anfangs gegen die then the Rest of your Life), das Mitte
Bebauung von den wenigen Grünflächen September veröffentlicht wird, auf
des Parks richteten, waren nicht nur po- Deutschlandtournee. Elf neue Songs
litischer, sondern auch künstlerischer warten darauf, von Bremnes und ihrer
Natur. In Köln-Ehrenfeld trafen die Pro- Band präsentiert zu werden.
teste auf fruchtbaren Boden, ähnelt die Info: 0221 66 06 30
Situation in der Türkei doch der in der
Kölner Gegend. Häufig spiegelt das kul- KULTURKIRCHE KÖLN
turelle Angebot nicht das tatsächliche Mi 3.9. 20.00 Uhr
soziokulturelle Potential wider. In enger Meret Becker
Zusammenarbeit schufen daher das ar- Als Schauspielerin feiert Meret Becker
theater, der Clubbahnhof Ehrenfeld, das bereits in Filmen wie „Kleine Haie“ und
Kulturcafé Nachtigall sowie das Arkadas „Rossini – oder die mörderische Frage
Theater das 1. Köln-Istanbul-Festival, um wer mit wem schlief“ Erfolge. Doch schon
dem multikulturellen Gesicht Ehrenfelds seit 1995 ist die Schwester von Ben Beeinen Ort des Austausches und der Zu- cker und Stieftocher von Otto Sander
sammenkunft zu bieten. So erwartet die als Sängerin und Songwriter unterwegs
Besucher unter anderem die Band „Light und half sogar 2009 den Sportfreunden
in Babylon“ aus Istanbul, die Band „Yeni Stiller beim „MTV Unplugged“-Konzert
Türkü“, die in der Live Music Hall perfor- mit. Jetzt kommt sie in die Kölner Kulmen werden, oder Werner Felten mit sei- turkirche, um ihre musikalischen Künste
zu präsentieren.
ner Lesung „Allein unter Türken“.
Info: 0221 97 31 03 25
Info: 0221 550 99 60
Auswahl
LOFT
Di 16.9. 20.30 Uhr
Oval feat. Parissa + Michael Vorfeld
anderen von John Garcia performt wurden. Der musikalische Schwerpunkt der
US-Rocker liegt jedoch weiterhin bei
hartem Instrumental-Stoner-Rock.
Info: 0221 240 41 88
STADTGARTEN
Di 2.9. 20.30 Uhr
Highasakite
Foto: Michael Vorfeld
Gleich zwei Berliner Künstler werden im
Rahmen der reiheM die Sinne der Zuschauer berühren. Narkus Popp, besser bekannt als Oval, lässt sich auf ein Stelldichein mit der iranischen Sängerin Parissa
Eskandari ein. Gemeinsam erschaffen sie
eine emotionale Stimmung aus exotischvirtuosen Klängen mit einem Hauch von
Elektronik. Audiovisuell geht es bei dem
Berliner Michael Vorfeld zu. Bei seiner
Glühlampenperformance verbindet er die
Vorteile der Elektrizität mit den Klangelementen der Musik. Sein Publikum nimmt
er damit mit in eine Welt voller elektrifizierender musikalischer Kreativität.
Info: markev@reihe-m.de
MTC
Sa 13.9. 20 Uhr
Karma to Burn
Foto: Tonje Thilesen
Ingrid Helene Håvik (Gesang), Trond
Bersu (Schlagzeug), Øystein Skar (Synthesizer), Marte Eberson (Synthesizer)
und Kristoffer Lo (Gitarre, Perkussion,
Basstrompete) sind die Mitglieder der
norwegischen Pop-Band Highasakite.
2012 veröffentlichte die skandinavische
Band ihr erstes Album mit dem Titel „All
That Floats Will Rain“. Ganz aktuell haben
die Fünf ihr zweites Album auf den Markt
gebracht. „Silent Treatment“ wurde von
dem Norweger Kåre Chr. Vestrheim produziert. Highasakite begeistern ihre Fans
mit einer progressiven Mischung aus
Håviks Gesang und dem Fingerspitzengefühl der Bandmitglieder an Synthesizer,
Basstrompete und Perkussion.
Info: 0221 952 99 40
„Nackt & Live“ – so lautet der Titel der
neuen EP des Kölner Musikers Michael
Börgerding. Der Name ist Programm: Seine Songs gehen direkt unter die Haut
und bleiben dabei stets authentisch und
gefühlvoll zugleich. Die Musik der Band
schafft einen geschickten Spagat zwischen sanften Gitarrenballaden und poppigen Rock, gepaart mit tiefsinniger Lyrik. Michael Börgerding bezeichnet sich
selbst als Herbstkind, was man seinen
zum Teil melancholischen Texten auch
anmerkt. Trotzdem erwartet den Zuschauer mit Sicherheit keine deprimierende Show, sondern ein Abend voller
Gefühl und Leidenschaft.
Info: 0221 952 99 40
TSUNAMI
Mi 3.9. 20 Uhr
Alte Sau, Die toten Mäuse
STADTGARTEN
Jens Rachut, Hamburger Punk-Urgestein
von zahlreichen Bands mit so schönen
Namen wie Angeschissen, Dackelblut,
Blumen am Arsch der Hölle, Oma Hans,
Kommando Sonne-nmilch und zuletzt
Nuclear Raped Fuck Bombs (NRFB) hat
schon wieder ein neues Projekt mit hübschem Namen am Start: Alte Sau heißt
die neue Band mit Rebecca Oehms an der
Orgel, Raoul Doré am Schlagzeug und
Rachut am Sprechschreigesang. Dazu gesellen sich hin und wieder Die sibirischen
Falten als Chor. Keine Gitarre also! Dafür
wunderschöner Orgelsound und trotz
allem wieder diese Rachutsche Dringlichkeit. Das erste Album erschien im Juli und
ist nicht minder großartig als das letzte
von NRFB. Als Vorband für das einzige
NRW-Konzert von Alte Sau spielt das Kölner Experimentalduo Die Toten Mäuse.
Info: 0221 801 63 34
Kunst
BEETHOVEN-HAUS BONN
bis 14.12.
Auf der Suche nach der Kunst der Fuge
In der aktuellen Wechselausstellung des
Beethoven-Hauses geht es um die bisher
von der Forschung vernachlässigte musikalische Ausbildung des Komponisten
und sein Verhältnis zu seinen Lehrern,
um das sich viele Mythen ranken. Bei
Aufarbeitung der Dokumente wurde
deutlich, dass Beethoven sich sein musikalisches Wissen fleißig aneignete
und noch während der Arbeit an seinem
Mo 15.9. 20.30 Uhr
Smoke Fairies
Karma to Burn gründeten sich im Jahre
1993. Die aus West Virginia, USA, stammenden Musiker machten sich insbesondere durch ihre Instrumental-StonerRock-Songs einen Namen in der Szene.
1997 erschien dann das erste Album „Karma to Burn“, das auf Verlangen der Plattenfirma allerdings gemeinsam mit dem
Sänger Jason Jarosz aufgenommen wurde.
Mitte des Jahres 2002 beschloss die Band,
getrennte Wege zu gehen, bevor sie sieben
Jahre später wieder aufeinander trafen.
Das im darauffolgenden Jahr veröffentlichte Album „Appalachian Incantation“
beinhaltet neben dem rein instrumentalen
Part, zwei mit Gesang unterlegte Songs,
die zum einen von Daniel Davies und zum
Neue Berufe – Gute Chancen
Heilpraktiker/in
Psychotherapie
Gesundheitsberater/in
Psychologische/r
Berater/in
Ernährungsberater/in
Entspannungstrainer/in
Fitness- und
Wellnesstrainer/in
Erziehungs- und
Entwicklungsberater/in
Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit
Wochenendseminaren in vielen Städten.
Impulse e. V.
Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal
Tel. 0202/73 95 40 · www.Impulse-Schule.de
Gefunden hat sich das Gesangsduo Smoke Fairies bestehend aus Katherine Blamire und Jessica Davies in einer Schule in
Sussex. Ihre musikalische Ausbildung
begann in einem Schulchor und diese
setzten sie 2002 im Mekka für Musiker
New Orleans fort. Die Reise der beiden
Musikerinnen machte dort jedoch noch
nicht halt und sie gingen wieder zurück
nach England, wo sie unter anderem Bryan Ferry bei seiner Großbritannien-Tour
und der Band The Handsome Family Beistand leisteten. Diesen Monat treten Sie
im Kölner Stadtgarten auf.
Info: 0221 952 99 40
STUDIO 672
Sa 27.9. 19.30 Uhr
Börgerding
KLETTERHALLE DELLBRÜCK
Waltherstr. 49-51
Halle 12
51069 Köln
0 221 / 777 16 800
www.kletterhalle-dellbrueck.de
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Auswahl
Spätwerk Albrechtsbergers Fugentheorie
konsultierte. Mit Gewinn fertigte er Abschriften auch von Werken Haydns an,
die nun neben den Originalen zu sehen
sind. Auf diese Weise wird wieder ein
Aspekt des begabten Menschen bekannt,
der später oft als reines Genie gehandelt
wurde, das nie wirklich Hilfe brauchte.
Info: 0228 98 17 50
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE
KUNST
Boris Lurie wurde 1924 in Riga geboren; als Jude wurde er mit seiner Familie ins Konzentrationslager verschleppt,
welches er mit seinem Vater überlebte.
1946 wanderte er nach New York aus,
wo er 2008 starb. In seiner Kunst lehnt er
sich gegen Ohnmacht und Scheitern auf;
zugleich rebelliert er gegen die etablierte
Kunstwelt mit ihren Stilen des abstrakten Expressionismus und der Pop Art. Er
gründet 1958 die Künstlergruppe N0!art
mit und bleibt auch später der Haltung
des Protests verbunden – sein Werk wird
nun umfassend vorgestellt.
Info: 0221 221 263 32
bis 14.12. Di-So 11-17 Uhr
Marco Brunetti – Facades
KOLUMBA
ab 15.9. Mi-Mo 12-17 Uhr
playing by heart
Marco Brunetti, Cattedrale di San Giorgio
Ferrara © Marco Brunetti 2014
Michael Buthe, Ausstellungsansicht KOLUMBA,
© Nachlass M. Buthe, KOLUMBA, Köln
Gegenstand der monumentalen Farbaufnahmen des italienischen Fotografen
sind architektonische Bauwerke, insbesondere die Fassaden von repräsentativer
Sakralarchitektur. Er fotografiert diese
frontal und menschenleer. Dazu hat Marco Brunetti ein Verfahren entwickelt, um
– auch mittels Bearbeitung – eine grosse
Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe zu
erreichen. Die Kathedralen und Kirchen
scheinen ausserhalb jeder Zeit zu sein,
sie sind fast schwebend, eingetaucht in
ein eigenes Licht.
Info: 0221 221 267 14
Ausgangspunkt der neuen Jahresausstellung sind die Begriffe und Vorstellungswelten Freude und Hoffnung, die
im Zweiten Vatikanischen Konzil leitmotivisch festgeschrieben wurden. Die
Ausstellung umkreist diese Begriffe und
sucht nach Utopie, Kreativität, Heiterkeit, Humor usw. Als Ausgangspunkt
MUSEUM LUDWIG
dient dabei – wie gehabt – die eigene
5.9.-15.3.15 Di-So 10-18 Uhr
Sammlung sakraler und zeitgenössischer
Andrea Büttner – 2
Kunst, und ein besonderer Schwerpunkt
liegt auf dem Werk des Kölner Malers
und Objektkünstlers Michael Buthe, der
in diesem Jahr 70 geworden wäre.
Info: 0221 933 19 30
JACK IN THE BOX
Di 16.9.-So 5.10. 12-20 Uhr
Olympus Photography Playground
Andrea Büttner, Installationsansicht Piano
Destructions, Walter Phillips Gallery, The Banff
Centre, Canada 2014, © A. Büttner, VG
Bild-Kunst, Bonn
Die unkonventionelle Ausstellung Olympus Photography Playground, die nicht
mehr genutzte Opernwerkstätten und
ausgediente Bankgebäude zu kreativen
Foren internationaler Fotokünstler und
Fotofans machte, kommt nach Köln-Ehrenfeld. Der ehemalige Güterbahnhof
Jack in the Box steht dieses Mal als Veranstaltungsstätte zur Verfügung und
bietet Künstlern wie z.B. Arnaud Lapierre,
Joe Fig, Squidsoup, Maser, Marcus Doering, Ben Lauber. Berlin, Sascha Nordmeyer, Hendrik Beikirch und Eric Olofsen
Raum zur fotographischen und künstlerischen Entfaltung. Auf dem 5000 qm
großen Playground können sich auch die
Besucher mit kostenlos geliehenen OM-D
und PEN Kameras von Olympus austoben.
Interessierte können während der photokina kostenlos vom Kölner Messegelände
mit einem Shuttlebus alle 20 Minuten
zum Playground in Köln-Ehrenfeld gefahren und wieder zurück gebracht werden. Der Eintritt ist frei.
Info: www.photographyplayground.de
Andrea Büttner wurde 1972 geboren, sie
hat an den Akademien in Stuttgart und
Berlin studiert und wurde in Bildender
Kunst mit einem philosophischen Thema
promoviert. Ihre Arbeiten greifen u.a. alte
und neue Mythen wie auch die neueste
Kunstgeschichte auf; Themen sind Scheitern und Ausgesetztsein. Die Teilnehmerin der Documenta 2012 wurde mit
monumentalen Holzschnitten, Performances und Installationen bekannt. Im
Mittelpunkt der Ausstellung im Museum
Ludwig steht nun ihre neueste VideoInstallation.
Info: 0221 221 261 65
NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM
bis 2.11., Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr
Boris Lurie: N0!art
Boris Lurie, No (Red and Black) »Feel-PaintingNo with Red«, 1963, Öl auf Leinwand, 56x88 cm,
© Boris Lurie Art Foundation, New York, USA
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RUHRGEBIET
Zehn Museen in zehn Städten
September bis November, unterschiedliche Laufzeiten
RuhrKunstSzene
Eine konzertierte Aktion von zehn RuhrKunstMuseen, in denen in etwa zeitgleich
insgesamt fünfzig nationale und internationale Künstler ausstellen, die überwiegend im Ruhrgebiet leben oder gelebt
haben und nun auf die hiesigen Landschaften und Strukturen Bezug nehmen.
Neben dem Einblick in das Kunstschaffen
der Region wird auch deren Geschichte
und Verfasstheit angesprochen. Freilich
verfolgt jedes Museum eine eigenständige Konzeption. Die zentrale Eröffnung
ist am 6. September um 18 Uhr im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr.
Info: www.ruhrkunstmuseen.com
DIVERSE ORTE
ab 16.9.
Internationale Photoszene Köln
IMPRESSUM
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: info@choices.de
www.choices.de
Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Silvia Bahl, Frank Brenner, Hartmut Ernst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger
Hamacher, Thomas Hirsch, Marianne Kolarik, Thomas Linden, Karsten Mark, Christian
Meyer, Anne Nüme, Peter Ortmann, Jan
Schliecker, Benjamin Seim, Stefan Turiak, Olaf Weiden, Christian Werthschulte,
Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik:
Amélie Kai, Dominik Empl
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: info@berndt-media.de
www.berndt-media.de
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
Buchhaltung:
Karin Okniewski
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Jim Dine, Borås, by the Lake – At the Forge,
2004, C-Print, © J. Dine, VG Bild-Kunst, Bonn,
courtesy SK Stiftung Kultur, Photographische
Sammlung
Flankierend zur Photokina, die vom
16.-21. September als Fachmesse für
Fotografie in den Kölner Messehallen
durchgeführt wird, finden im ganzen
Stadtgebiet etliche Veranstaltungen und
Ausstellungen zur Fotografie statt. Höhepunkte in der zentralen Woche sind
die Eröffnung der Ausstellung von „Jim
Dine - My Tools“ in der Photographischen
Sammlung der SK Kultur (19.9.-8.2.15)
und die „Photographer‘s Night“ (18. September) sowie die Veranstaltungen zu
„Wall&Paper“ (20. September) im MAKK.
Info: 0152 27 74 50 77
Veranstalter-Infos an:
auswahl@choices.de
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
ch
hoicces wird
d au
uf
10
00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt
JEANETTE
HAIN
www.choices.de
FITZ
26. Jhg. | September 2014
ALINA
MERET
BECKER
LEVSHIN
THOMAS
HEINZE
FLORIAN DAVID
LÜGEN
UND ANDERE WAHRHEITEN
EIN FILM VON VANESSA JOPP
www.luegenundanderewahrheiten.de
ab 11.9. im Kino