Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013

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Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013
234 Beiträge aus der Statistik
Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013
Dipl.-Biol. Robert Kolbeck
Der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser lag 2013 in Bayern im Schnitt bei 1,45 Euro brutto. Bei der Grundgebühr für die Wasserversorgung, wie Pauschalen oder Zählergebühren1,
waren durchschnittlich 46,56 Euro brutto pro Jahr zu zahlen. Im Vergleich mit den Wasserpreisen im Jahr 2011 entspricht das einer Steigerung um 2,8 % bzw. 5,8 %. Der durchschnittliche Preis für die Entsorgung von Abwasser lag bei 1,89 Euro je Kubikmeter, für die Grundgebühr waren im Schnitt 43,73 Euro pro Jahr zu entrichten. Der Preisanstieg von 2011 bis
2013 für die beiden gebräuchlichsten Abwasserentgelte lag damit bei 2,7 % bzw. 1,5 %. Im
Jahr 2013 lag das durchschnittliche Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt in den
knapp 18 % der bayerischen Gemeinden mit gesplitteter Abwassergebühr bei 0,62 Euro je
Quadratmeter. Bayern gehört nach wie vor zu den Bundesländern, in denen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im Schnitt die niedrigsten Gebühren erhoben werden.
Rechtsgrundlagen zur Gebührenfestsetzung
Die wesentlichen Rechtsgrundlagen für die Festset-
Gemäß § 11 Abs. 2 Umweltstatistikgesetz
zung von Gebühren für die Wasserversorgung und
(UStatG) werden die Betreiber von öffent-
Abwasserentsorgung im kommunalen Bereich sind
lichen Wasserversorgungseinrichtungen und
die Beitrags- und Gebührensatzungen zur Wasserab-
Abwasserentsorgungseinrichtungen seit 2007
gabesatzung bzw. zur Entwässerungssatzung (BGS-
in dreijährigem Turnus zu den laufenden bzw.
WAS bzw. BGS-EWS). Beide setzen voraus, dass
jährlich wiederkehrenden Wasser- und Ab-
zuvor oder gleichzeitig eine Wasserabgabesatzung
wassergebühren für das aktuelle und die zwei
bzw. Entwässerungssatzung (WAS bzw. EWS) er-
davor liegenden Jahre befragt. Aus ggf. meh-
lassen wird. Rechtliche Rahmenbedingungen für die
reren
Wasserpreiskalkulation sind das Kommunalabgaben-
zum Beispiel durch zu verschiedenen Prei-
recht, im Zivilrecht § 315 BGB, sowie bei bestimmten
sen versorgte Ortsteile oder differierende Prei-
Rechtsformen der Wasserversorgungs- bzw. Abwas-
se mehrerer Wasserversorger, werden über
unterschiedlichen
Gebührensätzen,
serentsorgungsunternehmen das Kartellrecht. Für die
die Anzahl der von einem bestimmten Preis
Berechnung der Gebührenhöhe gibt es Handlungs-
betroffenen Einwohner gewichtete Durch-
vorgaben, wie das Äquivalenzprinzip (die Gebüh-
schnittswerte für jeden in einer Gemeinde
renbemessung darf nicht in einem groben Missver-
vorkommenden Entgelttyp ermittelt.
hältnis zu den verfolgten Gebührenzwecken stehen),
individuell zu ermittelnde Preisuntergrenzen (Kosten-
1 Bemessungsgrundlage: haushaltsüblicher
Zähler mit Nenndurchfluss Qn = 2,5 m³/h
bzw. nach neuerem
Bemessungsmaßstab
Dauerdurchfluss
Q3 = 4 m³/h.
deckungsgebot) oder Preisobergrenzen (Kostenüber-
Vergleichbarkeit von Gebühren auf Gemeinde-
schreitungsverbot). Für private Unternehmen in diesen
ebene
Betätigungsfeldern gelten über das Verwaltungsprivat-
Die Bandbreite der Preise für den Kubikmeter Trink-
recht analog die Grundsätze des öffentlichen Finanz-
wasser reicht von 0,16 Euro bis 3,73 Euro (inkl. 7 %
gebahrens, also Gleichheitssatz, Äquivalenzprinzip
MWSt), für die Entsorgung eines Kubikmeters Ab-
und Kostendeckungsprinzip.
wasser liegen die Preise zwischen 0,55 Euro und
Bayern in Zahlen 5|2014
Mengenabhängige Wasserentgelte
in den kreisfreien Städten und Gemeinden Bayerns 2013
in Euro je Kubikmeter (brutto)
Regierungsbezirksgrenzen
Grenzen der kreisfreien Städte
und Landkreise
Gemeindefreie Gebiete
Entgelt
in €/m3
bis unter 1,00
1,00 bis unter 1,30
1,30 bis unter 1,80
1,80 oder mehr
Bayern in Zahlen 5|2014
Häufigkeit
565
558
532
401
Bayern: 1,45 €/m3
Beiträge aus der Statistik
235
Abb. 1
Abb. 11
Abb. 21
Abb. 2
Abb. 12
Abb. 22
Abb. 3
Abb. 13
Abb. 23
Abb. 4
Abb. 14
Abb. 24
Abb. 5
Abb. 15
Abb. 25
Abb. 6
Abb. 16
Abb. 26
Abb. 7
Abb. 17
Abb. 27
Abb. 8
Abb. 18
Abb. 28
Abb. 9
Abb. 19
Abb. 29
Abb. 10
Abb. 20
Abb. 30
236 Beiträge aus der Statistik
5,53 Euro (vgl. Abbildung 1). Der Abstand zwischen
Preisentwicklung bei den Wasser- und Abwas-
der niedrigsten und der höchsten Ausprägung bei
serentgelten
den Grundgebühren für die Wasserversorgung pro
Die Entwicklung der Preise für die Wasserversor-
Jahr beträgt rund 167 Euro, bei den Grundgebühren
gung und Abwasserentsorgung kann mit Hilfe der
für die Abwasserentsorgung pro Jahr liegt er bei
Ergebnisse der Erhebung der Wasser- und Abwas-
rund 248 Euro. Die große Preisspanne bei den Ge-
serentgelte ab dem Jahr 2005 über einen Zeitraum
bühren auf Gemeindeebene leitet sich zum einen
von neun Jahren untersucht werden. Als Vergleichs-
davon ab, ob noch andere regelmäßig wiederkeh-
jahre für die prozentuale Veränderung in Tabelle 1
rende Gebühren zur Kostendeckung herangezogen
wurden das Jahr 2005, als erstes Berichtsjahr der
werden, zum anderen aus den örtlich sehr verschie-
Entgelteerhebung, sowie die Jahre 2011 und 2013
denen Einflussgrößen für die Kostenkalkulation. Die
gewählt, die in der letzten Erhebung im Jahr 2013
Variabilität der lokalen Einflussgrößen für die Preis-
untersucht wurden.
kalkulation macht es schwierig, qualitative Vergleiche anzustellen. Zu diesen Einflussgrößen gehören
Der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser lag 2005 in
geologische und hydrogeologische Gegebenheiten,
Bayern im Schnitt noch bei 1,22 Euro brutto, im Jahr
Existenz und Höhe von Herstellungsbeiträgen, Alter
2013 kostete der Kubikmeter im Schnitt 1,45 Euro
und Aufbau der lokalen Infrastrukturen, sowie die de-
brutto, das heißt in diesem Zeitraum ist der Durch-
mographische Entwicklung oder das Tourismusauf-
schnittspreis um 18,9 % gestiegen. Pro Jahr erhöhte
kommen in der betrachteten Gebietskörperschaft.
sich der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser in Bay-
Für seriöse Preisvergleiche sollten daher nur die Prei-
ern im Schnitt um knapp drei Cent, damit liegt die
se von Gemeinden mit möglichst vielen identischen
Teuerungsrate bei den mengenabhängigen Wasser-
Rahmenbedingungen herangezogen werden.
gebühren mit gemittelt 2,2 % pro Jahr im Rahmen
Die für größere Regionaleinheiten, wie Kreise, Be-
Für Grundgebühren, wie haushaltsübliche Zählerge-
der allgemeinen Preissteigerung (vgl. Abbildung 2).
zirke oder das Land Bayern insgesamt, berechne-
bühren, waren 2005 noch 33,24 Euro brutto zu ent-
ten Durchschnittspreise werden in erster Linie für
richten, im Jahr 2013 liegt der Landesdurchschnitt
Strukturvergleiche und Trendanalysen, wie im vorlie-
bei 46,56 Euro brutto, das entspricht einem Anstieg
genden Artikel, verwendet und können nur bedingt
von 40,1 % im Betrachtungszeitraum oder von ge-
als Referenzgrößen für die Preise auf Gemeindeebe-
mittelt 1,66 Euro (4,3 %) pro Jahr (vgl. Abbildung 3).
ne herangezogen werden.
Tab. 1 Preisentwicklung ausgewählter Entgelttypen in Bayern von 2005 bis 2013
Wasserentgelte
Jahr
Abwasserentgelte
mengenabmengenunabhängige Gebühren
mengenabNiederschlagshängige Gebühren
Bezugsgröße:
hängige Gebühren
bzw. Oberflächen(Grund- und
erhaltene
(Verbrauch
wasserentgelt
ZählergeFrischwasserin m³)
je m²
bühren)
menge
im Jahr
(Verbrauch in m³)
€ brutto
2005 .....................................................
2006 .....................................................
2007 .....................................................
2008 .....................................................
2009 .....................................................
2010 .....................................................
2011 .....................................................
2012 .....................................................
2013 .....................................................
Veränderung 2013 ggü. 2011
in Prozent ...........................................
Veränderung 2013 ggü. 2005
in Prozent ..........................................
haushaltsübliches mengenund flächenunabhängiges Entgelt
im Jahr
€
1,22
1,25
1,27
1,30
1,34
1,38
1,41
1,43
1,45
33,24
34,68
35,40
36,13
38,46
40,10
44,00
45,11
46,56
1,71
1,72
1,73
1,73
1,76
1,81
1,84
1,87
1,89
0,79
0,76
0,72
0,68
0,65
0,66
0,64
0,62
0,62
40,81
40,99
41,25
42,62
43,16
43,30
43,07
43,42
43,73
2,8
5,8
2,7
- 3,1
1,5
18,9
40,1
10,5
- 21,5
7,2
Tabelle 1: Preisentwicklung ausgewählter Entgelttypen von 2005 bis 2013
Bayern in Zahlen 5|2014
Beiträge aus der Statistik
Abb. 1
Die Anhebung von mengenabhängigen Gebühren
belastet Anschlüsse mit höherem Verbrauch proportional stärker, bei der Anhebung von mengenunabhängigen Gebühren werden Anschlüsse mit niedrigerem
Verbrauch proportional stärker an den Kosten beteiligt. Die Kommunen können diesen Effekt bei der
Preisgestaltung nutzen, um unter Berücksichtigung
der örtlichen Gegebenheiten wie z. B. ein hoher
Veränderung der mengen- und flächenunabAbb. 2
hängigen Entgelte für Wasser und Abwasser
in Bayern von 2005 bis 2013
Abb. 3
in Prozent
Preissteigerung von 10,5 % über neun Jahre oder gemittelt zwei Cent bzw. 1,3 % pro Jahr. Bei den Grund-
Abb. 8
Abb. 18
Abb. 28
4
Abb. 9
Abb. 19
Abb. 29
2
Abb. 10
Abb. 20
Abb. 30
0
-2
2006 07
08
09
10
11
12 2013
auf 0,62 Euro je Quadratmeter gesunken.
7,2 % über den gesamten Betrachtungszeitraum bzw.
36 Cent (0,9 %) pro Jahr fällt bei diesem Entgelttyp
Die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungs-
deutlich niedriger aus. In einigen Gemeinden wurden
unternehmen müssen bei ihrer Kalkulation, wie die
die Grundgebühren für die Abwasserentsorgung
Unternehmen aller Branchen, diverse Kostenfaktoren
parallel mit der Einführung eines regelmäßig wieder-
wie steigende Energiepreise, Löhne/Gehälter oder
kehrenden flächenabhängigen Entgeltes, der soge-
allgemeine Betriebskosten durch Wartung oder Ana-
nannten gesplitteten Abwassergebühr, abgeschafft.
lysen, berücksichtigen. Dazu kommen noch bran-
Beim Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserent-
chenspezifische, regional sehr unterschiedlich in
Abb. 1
Erscheinung
tretende
Kostenfaktoren,
wie die AuswirAbb. 31
Abb. 11
Abb. 21
Abb. 2
kung geringerer Durchsatzmengen in den LeitungsAbb. 32
Abb. 12
22 mit rückläufiger
systemen bei Abb.
Orten
Bevölkerung
Abb. 3
Abb.
oder
ein13erhöhter
Aufwand
für
die33qualitative WasserAbb.
Abb.
23
Abb. 4
ten Entgeltarten können auf diese Kostenfaktoren zu-
aufbereitung. Die Preissteigerungen
bei den meisAbb. 34
Abb. 14
Abb. 24
Abb. 35
rückgeführt
Überprüfung
Abb. 15 werden.
Abb. 25Die regelmäßige
Abb. 5
Abwasserentgelte
Abb. 6
der Gebührenkalkulation unter dem Aspekt der Kos-
2,5
Abb. 7
Abb. 37
Abb. 17
schlagsbzw. Oberflächenwasserentgelten,
zu einer
Abb. 27
2
Abb. 8
Reduktion der Preise führen. Abb. 38
1,5
Abb. 9
Abb. 29
Regionale Unterschiede
der Entgelte
Abb. 16
Abb. 26
Abb. 36
tendeckung kann aber auch, wie bei den NiederAbb. 18
Abb. 19
Abb. 28
Abb. 39
1
Abb.
Abb. 10 FürAbb.
den20regionalen
Vergleich
in40Tabelle 2 wurden
Abb. 30
0,5
größer 10 % in den Bezirken Bayerns zur Anwen-
nur Entgeltarten betrachtet, die mit einer Häufigkeit
dung kommen. Signifikante Unterschiede sind bei al08
09
10
11
12 2013
len Gebührenarten festzustellen. So sind in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern und
Bayern in Zahlen 5|2014
Abb. 24
Abb. 27
auf 43,73 Euro im Jahr 2013. Die Preissteigerung von
2006 07
Abb. 14
Abb. 17
Bayern insgesamt von 2011 bis 2013 um zwei Cent
0
Abb. 23
Abb. 7
der Durchschnittsbetrag von 40,81 Euro im Jahr 2005
3
Abb. 13
Abb. 26
gelt je Quadratmeter ist der Durchschnittspreis für
Wasserentgelte
Abb. 22
Abb. 16
Wasserentgelte
knapp 40 % der Gemeinden erhoben werden, stieg
3,5
Abb. 12
Abb. 6
Abwasserentgelte
gebühren zur Abwasserentsorgung, die nur bei
Veränderung der mengenabhängigen
Entgelte für Wasser und Abwasser
in Bayern von 2005 bis 2013
in Prozent
Abb. 21
Abb. 25
6
wasser 1,89 Euro zu entrichten, das entspricht einer
Abb. 11
Abb. 15
zeptierten „gerechten“ Kostenbeteiligung möglichst
1,71 Euro, im Jahr 2013 waren je Kubikmeter Ab-
237
Abb. 5
10
Zweitwohnsitzanteil, dem Ziel einer mehrheitlich ak-
Der Kubikmeter Abwasser kostete 2005 im Schnitt
Abb. 4
12
8
nahe zu kommen.
238 Beiträge aus der Statistik
Abb. 1
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 1
Abb. 3
Abb. 1
Abb. 4
Abb. 1
Abb. 5
Abb.
Abb. 6
Abb.
Abb. 7
Abb.
Abb. 8
Abb.
Oberpfalz
Abb. 9
Abb.
Oberfranken
Abb. 10
Abb.
Mengenabhängige Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern 2013
nach Regierungsbezirken
in Euro je Kubikmeter Frischwasser
Wasserentgelte
Oberbayern
Abwasserentgelte
Niederbayern
Mittelfranken
Unterfranken
Schwaben
0
0,2
0,4
0,6
0,8
1,0
1,2
1,4
1,6
1,8
2
2,2
Schwaben die mengenabhängigen Wasserentgel-
Bei der Berechnung der Durchschnittspreise für Ent-
te im Schnitt am günstigsten, während bei den men-
gelte in Gebietseinheiten oberhalb der Gemeinde-
genunabhängigen Wasserentgelten die Regierungs-
ebene gibt es unterschiedliche methodische An-
bezirke Oberpfalz, Oberfranken und Unterfranken im
sätze. In der vorliegenden Auswertung werden im
Schnitt die niedrigsten Preise aufweisen. (vgl. Abbil-
Rahmen der Durchschnittsberechnung eines Ent-
dung 4). Da die rechtlichen Rahmenbedingungen für
gelttyps für eine größere Gebietseinheit, z. B. ei-
die Preisbildung weitgehend identisch sind, weisen
nen Regierungsbezirk, nur die Gemeinden der be-
die Preisgefälle auf strukturelle Unterschiede als Ur-
trachteten Gebietseinheit einbezogen, in denen die
sache hin. Ein Faktor ist zum Beispiel die Notwendig-
Entgeltart, für die der Durchschnitt berechnet wird,
keit, das Trinkwasser über lange Wege transportieren
auch tatsächlich vorkommt. Bei unabhängig von
zu müssen, etwa im Rahmen einer Fernwasserver-
der Berechnungsmethodik gut vergleichbaren Wer-
sorgung. Dazu kommen die bereits bei den kommu-
ten von Entgelten mit hohem Verbreitungsgrad, wie
nalen Preisvergleichen genannten Einflussgrößen,
den mengenabhängigen Entgelten, liegt Bayern
wie geologische Besonderheiten oder die demogra-
im Schnitt mit 1,45 Euro brutto für den Kubikmeter
phische Entwicklung.
Trinkwasser bzw. 1,89 Euro für den Kubikmeter Ab-
Tab. 2 Ausgewählte Entgelte in Bayern 2013 nach Regierungsbezirken
Region
Mengenabhängiges
Wasserentgelt/m³
Frischwasser
Anzahl
Gem.
Wert in
Euro
brutto
%
Mengenunabhängiges
Wasserentgelt/Jahr
Anzahl
Gem.
Wert in
Euro
brutto
%
Mengenabhängiges
Abwasserentgelt/m³
Frischwasser
Anzahl
Gem.
Wert in
Euro
%
Flächenabhängiges
Abwasserentgelt/m²
Anzahl
Gem.
Wert in
Euro
%
Mengen- und
flächenunabhängiges
Abwasserentgelt/Jahr
Anzahl
Gem.
Wert in
Euro
%
Oberbayern ...........
Niederbayern ........
Oberpfalz ..............
Oberfranken ..........
Mittelfranken .........
Unterfranken .........
Schwaben .............
500
258
226
214
210
308
340
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
1,27
1,26
1,33
1,74
1,83
1,97
1,21
479
248
218
212
200
296
330
95,8
96,1
96,5
99,1
95,2
96,1
97,1
52,38
51,38
40,12
40,84
48,66
32,75
43,55
497
256
226
214
209
307
337
99,4
99,2
100,0
100,0
99,5
99,7
99,1
1,70
1,96
1,84
2,17
2,08
2,08
1,87
97
31
58
27
36
64
60
19,4
12,0
25,7
12,6
17,1
20,8
17,6
0,96
0,34
0,34
0,37
0,54
0,30
0,45
150
113
112
86
111
125
115
30,0
43,8
49,6
40,2
52,9
40,6
33,8
41,54
51,51
42,75
41,81
51,73
39,52
39,69
Insgesamt
nachrichtlich
Bund 2010 …..
2 056
100,0
1,45
1 983
96,4
46,56
2 046
99,5
1,89
373
18,1
0,62
812
39,5
43,73
x
x
1,65
x
x
65,60
x
x
2,36
x
x
0,49
x
x
15,39
Tabelle 2: Ausgewählte Entgelte nach Regierungsbezirken 2013
Bayern in Zahlen 5|2014
Abb. 1
Beiträge aus der Statistik
Entgelttypen in der Erhebung der Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013
Wasserentgelte
100 %
96,4 %
Verbrauchsunabhängiges
haushaltsübliches
Entgelt pro Jahr
brutto
Verbrauchsabhängiges
Entgelt
Verbraucherpreis je m³
brutto
239Abb.
11
Abb. 21
A
Abb. 2
Abb. 12
Abb. 22
A
Abb. 3
Abb. 13
Abb. 23
A
Abb. 4
Abb. 14
Abb. 24
A
Abb. 5
Abb. 15
Abb. 25
Abb. 6
Abb. 16
Abb. 26
Abb. 7
Abb. 17
Abb. 27
Abb. 8
Abb. 18
Abb. 28
Abb. 9
Abb. 19
Abb. 29
Abb. 10
Abb. 20
Abb. 30
Abwasserentgelte
99,5 %
Abwasser- oder
Schmutzwasserentgelt
je m³
<1,0 %
Sonstiges
mengenbezogenes
Entgelt je m³
<1,0 %
Flächenbezogenes
Schmutzwasserentgelt
je m²
18,1 %
Niederschlags- bzw.
Oberflächenwasserentgelt je m²
39,1 %
Haushaltsübliches
mengen- und flächenunabhängiges
Entgelt pro Jahr
wasser noch deutlich unter den zuletzt für das Jahr
Abzüge für eine nachgewiesene Regenwasserversi-
2010 veröffentlichten Bundesdurchschnittswerten
ckerung.
von 1,65 Euro brutto für den Kubikmeter Trinkwasser bzw. 2,36 Euro für den Kubikmeter Abwasser.
Mengenabhängige Gebühren für die Trinkwasser-
Damit gehört Bayern nach wie vor zu den Bundes-
versorgung gibt es, wie in Abbildung 5 dargestellt,
ländern mit den niedrigsten Gebühren für die öffent-
in allen Städten und Gemeinden Bayerns. Grund-
liche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
gebühren für die Trinkwasserversorgung, wie Zäh-
(vgl. auch Abbildung 6).
lergebühren oder andere jährlich wiederkehrende
Pauschalen, werden bei rund 96 % aller Gemeinden
Entgelttypen nach Häufigkeit und Ausprägung
erhoben. Bei den Abwasserentgelten werden men-
Bei der Erhebung der Wasser- und Abwasserent-
genabhängige Gebühren in 2 046 der 2 056 Gemein-
gelte werden bundeseinheitlich zwei Entgeltarten
den Bayerns erhoben, das entspricht einem Anteil
im Bereich Wasserversorgung und fünf Entgeltarten
von 99,5 %. Grundgebühren für die Abwasserent-
im Bereich Abwasserentsorgung abgefragt. Dadurch
sorgung gibt es dagegen nur bei gut 39 % aller Ge-
können mit vertretbarem Aufwand bundesweit ver-
meinden. Flächenabhängige Abwassergebühren als
gleichbare Daten gewonnen werden. Allerdings blei-
Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt gibt
ben bei der isolierten Betrachtung dieser Entgeltar-
es im Jahr 2013 bei rund 18 % der Gemeinden. Bei
ten die, in vielfältiger Ausprägung vorkommenden,
diesem Entgelttyp ist durch die sukzessive Einfüh-
kostenrelevanten Sonderregelungen im Bereich der
rung der gesplitteten Abwassergebühr die größte Zu-
Beitrags- und Gebührensatzungen für die Abwas-
wachsrate zu verzeichnen, im Jahr 2011 lag der An-
serentsorgung weitgehend unberücksichtigt. So gibt
teil noch bei knapp 15 %. Sonstige mengenbezogene
es bei den Berechnungen der Abwassergebühren für
Entgelte und flächenbezogenes Schmutzwasserent-
die Haushalte gemeindespezifisch unterschiedliche,
gelt kommen als Entgelttyp in Bayern in weniger als
die tatsächliche Gebührenlast senkende Ansätze, wie
1 % aller Gemeinden zur Anwendung und eignen sich
Mengenabzüge bei der in Rechnung gestellen Was-
daher nicht für überregionale Vergleiche.
sermenge für Gießwasser, Großvieheinheiten oder
Bayern in Zahlen 5|2014
Abb. 1
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 1
Abb. 3
Abb. 1
Abb. 4
Abb. 1
Abb. 5
Abb.
Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern 2013
nach Entgelttypen und Regierungsbezirken
in Prozent
Abb. 6
Abb.
Abb. 7
Abb.
100
Abb. 8
Abb.
Abb. 9
Abb.
Abb. 10
Abb. 2
240 Beiträge aus der Statistik
90
80
70
60
50
40
30
20
10
0
Oberbayern
Niederbayern
Oberpfalz
Ober- Mittelfranken Unterfranken
franken
Mengenabhängiges Wasserentgelt
Grundgebühren Wasser
Schwaben
Bayern
gesamt
Mengenabhängiges Abwasserentgelt
Flächenabhängiges Abwasserentgelt
Grundgebühren Abwasser
Kostenmodell für die Wasserversorgung
sein, für den die theoretischen jährlichen Kosten im
Um die abstrakten Ausprägungen berechneter
Jahr 2013, die durch mengenabhängige Gebühren
Durchschnittspreise in ihrer konkreten Auswirkung
und Grundgebühren für die Wasserversorgung ent-
transparenter zu machen, bedient man sich gerne
stehen, berechnet werden.
eines Kostenmodells. Auch wenn das gewählte Modell nur die konkreten Auswirkungen der Gebüh-
Für dieses explizit haushaltsbezogene Modell wur-
renhöhe innerhalb der definierten Modellsituation
de von einem Verbrauch von 40 m³ pro Person und
beschreibt, können die Unterschiede in den ver-
Jahr ausgegangen. Da es bei Haushalten mit meh-
glichenen Gebieten, wie in Tabelle 3, dadurch an-
reren Personen zu Synergieeffekten bei der Wasser-
schaulich dargestellt werden.
nutzung kommt, werden je zusätzlicher Person 0,25
vom Personenfaktor abgezogen. Für einen Zweiper-
Der definierte „Modellhaushalt“ soll hier ein Einfami-
sonenhaushalt (2 PHH) ist der Personenfaktor also
lienhaus mit jeweils zwei, drei und vier Bewohnern
1,75, für einen Dreipersonenhaushalt (3 PHH) 2,5
Tab. 3 Durchschnittliche Kosten für die Wasserversorgung eines Modellhaushaltes 2013
Gebiet
Mengenabhängiges
Wasserentgelt
Grund- und
Zählergebühren
Zweipersonenhaushalt (2 PHH)
Dreipersonenhaushalt (3 PHH)
Vierpersonenhaushalt (4 PHH)
€
Oberbayern ............................
Niederbayern .........................
Oberpfalz ...............................
Oberfranken ...........................
Mittelfranken ..........................
Unterfranken ..........................
Schwaben ..............................
1,27
1,26
1,33
1,74
1,83
1,97
1,21
52,38
51,38
40,12
40,84
48,66
32,75
43,55
141,28
139,58
133,22
162,64
176,76
170,65
128,25
179,38
177,38
173,12
214,84
231,66
229,75
164,55
217,48
215,18
213,02
267,04
286,56
288,85
200,85
Bayern ges. ............................
Bayern Min. ............................
Bayern Max. ...........................
nachrichtlich
Bund 2013 ...........................
1,45
0,27
3,05
46,56
13,32
115,56
148,06
32,22
329,06
191,56
40,32
420,56
235,06
48,42
512,06
1,69
70,98
189,28
239,98
290,68
Tabelle 3: Durchschnittliche Kosten für die Wasserversorgung eines Modellhaushaltes 2013
Bayern in Zahlen 5|2014
Beiträge aus der Statistik
und für einen Vierpersonenhaushalt (4 PHH) 3,25.
(Kosten 2PHH/2 + Kosten 3PHH/3 + Kosten 4PHH/4)
Die Berechnung der Kosten erfolgt zum Beispiel
3
nach der Formel:
Mengenabhängige Gebühr * durchschnittliche
betragen in Bayern durchschnittlich rund 65 Euro
Wassermenge * Personenfaktor + Grund- bzw.
pro Jahr. Das ist günstig im nationalen Vergleich, im
Zählergebühr
internationalen Vergleich befinden sich die Wasserpreise in Deutschland am oberen Ende der Preis-
Für einen Dreipersonenhaushalt in Oberbayern er-
skala.
geben sich nach dieser Formel:
1,27 * 40 * 2,5 + 52,38 = 179,38 Euro
jährliche Kosten für die Wasserversorgung in Höhe
Nach Einschätzung des BDEW (Bundesver-
von 179,38 Euro.
band der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.)
greift ein isolierter Vergleich der nationalen
Bei einem Vergleich der Kosten für die Modellhaus-
Wasserpreise zu kurz. Bezieht man Quer-
halte wie in Tabelle 3 wird deutlich, dass die ab-
subventionen für die Wasserwirtschaft in den
strakte Varianz bei den Durchschnittspreisen durch-
Vergleich ein, liegen nach Angaben des Ver-
aus spürbare Effekte auf die Haushaltskassen der
bandes die Kosten für die Wasserversorgung
betrachteten Regionen hat. in Deutschland auf dem Niveau von Nach-
So sind z. B. die jährlichen Aufwendungen eines
Österreich. Unbestritten sind die im interna-
Dreipersonen-Modellhaushaltes durch Gebühren für
tionalen Vergleich hohe Versorgungssicher-
die Wasserversorgung in Mittelfranken um gut 67 Eu-
Abb.
31 ein in FachzeitWasserqualität
sowie
Abb.heit
11 und Abb.
21
barländern wie Frankreich, Niederlande und
Abb. 1
ro höher als die Aufwendungen eines vergleich-
schriften wie der „Global Water Intelligence“
Abb. 32
Abb. 2
baren Modellhaushaltes in Schwaben. Die Differenz
Abb. 12
der durchschnittlichen Kosten pro Person zwischen
Abb. 33
Wasserversorger.
Abb.deutschen
13
Abb.
23
Abb. 3
den Regierungsbezirken mit dem im Schnitt höchAbb.
4
sten bzw. niedrigsten Preisniveau liegt gemittelt
über
alle Modellhaushaltsgrößen bei 1,89 Euro pro Abb.
Monat
5
oder 22,68 Euro pro Jahr.
Abb. 6
Abb. 7
Jährliche Kosten der
Wasserversorgung pro Person in Bayern
Abb. 8
nach Regierungsbezirken
in Euro
Abb. 9
Oberbayern
61,60
Niederbayern
Abb. 10
60,90
Oberpfalz
Abb. 14
Abb. 24
Abb. 34
Abb. 35
Abb. 15
Strukturvergleich
der Entgelte
von WasserverAbb. 25
sorgungs- und AbwasserentsorgungsunternehAbb. 36
Abb. 16
Abb. 26
men in Bayern nach Größenklassen
Abb. 37
17
Abb. 27
DieAbb.
unternehmensbezogene
Auswertung gibt einen
Einblick
Zusammenhänge
zwischen UnternehAbb. 38
Abb. 18in die Abb.
28
mensgröße nach versorgtenAbb.
Einwohnern
und Entgelt39
Abb. 19
Abb. 29
ausprägungen. Das weitgehend lineare Ansteigen der
Abb. 40
Abb. 20bei den
Abb.mengenabhängigen
30
Beträge
Wasserentgel-
ten in Relation zur Anzahl der versorgten Einwohner
59,19
Oberfranken
Abb. 22
gewürdigtes,
hohes Investitionsniveau der
in Tabelle 4 leitet sich u. a. von der Länge der betrie73,23
benen Leitungssysteme und den bereitzustellenden
Mittelfranken
79,08
Wassermengen ab. Betrieb, Renovierung und Aus-
Unterfranken
78,04
bau der Leitungssysteme sind wesentliche Kosten-
Schwaben
56,40
Bayern gesamt
faktoren für die Wasserversorgungunternehmen.
65,55
0
10 20 30 40 50 60 70 80
Dies wird vor allem durch die Kalkulation der mengenabhängigen Gebühren kompensiert. Bei den
Die jährlichen Kosten für die Wasserversorgung
mengenunabhängigen Wasserentgelten ist kein line-
pro Person in Abbildung 7, berechnet als einfaches
arer Zusammenhang festzustellen, weil hier Zähler-
arithmetisches Mittel der Kosten pro Person für alle
gebühren, Grundgebühren und Pauschalen in unter-
drei Modellhaushaltsgrößen nach der Formel:
schiedlicher Konstellation vorliegen.
Bayern in Zahlen 5|2014
241
242 Beiträge aus der Statistik
Abb. 2
Abb. 1
Abb. 3
Abb. 1
Abb. 4
Abb. 14
Abb. 5
Abb. 1
Abb. 6
Abb. 1
Abb. 7
Abb. 1
Abb. 8
Abb. 1
Abb. 9
Abb. 1
Abb. 10
Abb. 2
Wasserentgelte in Bayern 2011 und 2013
nach Größenklassen der Wasserversorgungsunternehmen
in Euro
Mengenabhängige Wasserentgelte
1,8
2013
1,6
2011
1,4
1,2
1,0
0,8
0,6
0,4
0,2
0,0
bis unter
0
–
100
100
–
200
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
Mengenunabhängige Wasserentgelte
2013
70
2011
60
50
40
30
20
10
0
bis unter
0
–
100
100
–
200
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
Bei der Betrachtung der Entgelthöhen in Abbildung 8
Die Preissteigerungen bei den mengenabhängigen
ist zu berücksichtigen, in welchem Umfang von den
Wasserentgelten in Abbildung 9 fallen in allen Grö-
Unternehmen der verschiedenen Größenklassen in
ßenklassen deutlich geringer aus als bei den men-
die Erhaltung und Erneuerung der Wasserleitungs-
genunabhängigen Entgelten. Die Unternehmen der
systeme investiert wird. Die auf den ersten Blick güns-
unteren Größenklassen haben die Beträge für die
tigen Preise kleinerer Unternehmen stehen in der
mengenabhängigen Wasserentgelte von 2011 bis
Regel einem geringer ausgeprägten Investitionsvo-
2013 tendenziell stärker angehoben als die Unter-
lumen zur Erhaltung der Anlagenfunktionalität ge-
nehmen der oberen Größenklassen.
genüber. Fallen größere Investitionen an, sind diese
häufig nur mit der Erhebung einmaliger Sonderbe-
Bei den Entgelten der Abwasserentsorgungsunter-
träge oder einem deutlichen Anstieg der laufenden
nehmen in Tabelle 5 fällt vor allem der Zusammen-
Gebühren aufzufangen.
hang zwischen den Ausprägungen der mengenab-
Bayern in Zahlen 5|2014
Beiträge aus der Statistik
Mengenabhängiges
Wasserentgelt
Anzahl
Preis brutto in €/m3
Mengenunabhängiges
Wasserentgelt
Preis brutto in €/Jahr
243
Tab. 4 Wasserentgelte von Wasserversorgungsunternehmen in Bayern 2013 nach Größenklassen
Größenklasse
Wasserversorgungsunternehmen (versorgte Einwohner)
Anteil versorgte
Einwohner in Bayern
in Prozent
Jahr 2011
1 bis
99 ......................
100 bis
199 .....................
200 bis
499 .....................
500 bis
999 .....................
1 000 bis 1 999 .....................
2 000 bis 2 999 .....................
3 000 bis 4 999 .....................
5 000 bis 7 499 .....................
7 500 bis 9 999 .....................
10 000 bis 19 999 .....................
20 000 bis 49 999 .....................
50 000 bis 99 999 .....................
100 000 oder mehr .....................
194
94
123
212
493
289
316
171
97
144
58
16
7
Insgesamt
2 214
0,66
0,70
0,79
1,18
1,26
1,26
1,36
1,38
1,37
1,35
1,28
1,51
1,65
61,76
40,41
41,51
35,12
33,82
34,56
33,35
34,25
34,93
40,40
43,47
38,82
68,06
1,41
43,35
0,1
0,1
0,3
1,4
5,9
5,8
10,1
8,5
6,9
16,1
14,3
8,5
22,0
Jahr 2013
1 bis
99 ......................
100 bis
199 .....................
200 bis
499 .....................
500 bis
999 .....................
1 000 bis 1 999 .....................
2 000 bis 2 999 .....................
3 000 bis 4 999 .....................
5 000 bis 7 499 .....................
7 500 bis 9 999 .....................
10 000 bis 19 999 .....................
20 000 bis 49 999 .....................
50 000 bis 99 999 .....................
100 000 oder mehr .....................
185
93
120
210
491
288
315
170
97
144
57
16
7
0,72
0,76
0,83
1,25
1,32
1,32
1,43
1,43
1,44
1,40
1,34
1,54
1,66
64,13
44,39
42,95
35,90
35,47
36,13
35,22
37,18
37,63
43,21
45,33
46,32
69,79
Insgesamt
2 193
1,45
46,99
0,1
0,1
0,3
1,3
5,9
5,8
10,1
8,5
6,9
16,2
14,2
8,5
22,1
Abb. 1
Abb. 11
Abb. 21
A
Abb. 2
Abb. 12
Abb. 22
A
Abb. 3
Abb. 13
Abb. 23
A
Abb. 4
Abb. 14
Abb. 24
A
Abb. 5
Tab.4: Wasserentgelte von Wasserversorgungsunternehmen in Bayern nach Größenklassen
Abb. 15
Abb. 25
Oberflächenwasserentgelte und der mengen- und
flächenwasserentgelt, gehen die Beträge für das
Steigen die Beträge für Niederschlags- undAbb.
Ober6
Abb. 16
Abb. 26
flächenunabhängigen Abwasserentgelte ins Auge.
7
mengenabhängige Abwasserentgelt und dasAbb.
men-
Abb. 17
Abb. 27
Abb. 8
Abb. 18
Abb. 28
Abb. 9
Abb. 19
Abb. 29
Abb. 10
Abb. 20
Abb. 30
hängigen Abwasserengelte, der Niederschlags- und
Veränderung der Wasserentgelte in Bayern 2013 gegenüber 2011
nach Größenklassen der Wasserversorgungsunternehmen
in Prozent
30
25
Mengenabhängige
Wasserentgelte
20
Mengenunabhängige
Wasserentgelte
15
10
5
0
bis unter
0
–
100
100
–
200
Bayern in Zahlen 5|2014
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
A
A
244 Beiträge aus der Statistik
Tab. 5 Abwasserentgelte von Abwasserentsorgungsunternehmen in Bayern 2013 nach Größenklassen
Größenklasse
Abwasserentsorgungsunternehmen
(angeschlossene Einwohner)
Anzahl
Mengenabhängiges
Abwasserentgelt
Preis in €/m³
Niederschlags-/
Oberflächenwasserentgelt
Preis in €/m²
Mengen- und
flächenunabhängiges
Abwasserentgelt
Preis in €/Jahr
Anteil
angeschlossene
Einwohner
Bayern gesamt in
Prozent
Jahr 2011
1 bis
99 .......................
100 bis
199 .......................
200 bis
499 .......................
500 bis
999 .......................
1 000 bis 1 999 .......................
2 000 bis 2 999 .......................
3 000 bis 4 999 .......................
5 000 bis 7 499 .......................
7 500 bis 9 999 .......................
10 000 bis 19 999 .......................
20 000 bis 49 999 .......................
50 000 bis 99 999 .......................
100 000 oder mehr .......................
2
6
18
198
564
324
343
195
79
126
49
12
9
0,69
1,62
1,56
1,99
1,92
1,98
1,95
1,94
2,00
1,97
1,89
1,56
1,62
0,00
0,00
0,28
0,46
0,23
0,29
0,26
0,34
0,25
0,32
0,36
0,44
0,94
0,00
128,51
57,01
52,66
53,91
44,53
46,39
42,75
39,36
40,39
31,19
24,00
0,00
Insgesamt
1 925
1,84
0,47
40,20
0,0
0,0
0,1
1,4
6,8
6,7
11,2
10,0
5,7
14,4
12,6
7,4
23,6
Jahr 2013
1 bis
99 .......................
100 bis
199 .......................
200 bis
499 .......................
500 bis
999 .......................
1 000 bis 1 999 .......................
2 000 bis 2 999 .......................
3 000 bis 4 999 .......................
5 000 bis 7 499 .......................
7 500 bis 9 999 .......................
10 000 bis 19 999 .......................
20 000 bis 49 999 .......................
50 000 bis 99 999 .......................
100 000 oder mehr .......................
2
6
18
198
563
325
343
195
79
126
49
12
9
0,71
1,80
1,69
2,12
2,01
2,07
2,05
2,00
2,09
1,99
1,91
1,60
1,65
0,00
0,00
0,28
0,38
0,22
0,27
0,26
0,33
0,26
0,32
0,39
0,41
0,96
0,00
128,51
57,01
52,95
54,14
44,76
47,36
44,17
40,36
38,70
33,52
24,00
0,00
Insgesamt
1 925
1,89
0,47
40,74
0,0
0,0
0,1
1,4Abb. 1
6,8
6,7Abb. 2
11,2
10,0
5,7Abb. 3
14,5
12,4 Abb. 4
7,4
23,7 Abb. 5
Abb. 6
Tab.5: Abwasserentgelte von Abwasserentsorgungsunternehmen nach Größenklassen
gen- und flächenunabhängige Abwasserentgelt
nach unten. Die gesplittete Abwassergebühr, also
das Erheben von Niederschlags- und Oberflächen-
wasserentgelt, wird von den größeren Unternehmen
Abb. 7
häufiger verwendet als von den Unternehmen mit
weniger angeschlossenen Einwohnern.
Abwasserentgelte in Bayern 2013
nach Größenklassen der Entsorgungsunternehmen
in Euro
bis unter
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
Abb. 1
Abb. 20
Mengen- und flächenunabhängige Abwasserentgelte
pro Monat
100
–
200
Abb. 1
Abb. 10
Niederschlags-/Oberflächenwasserentgelte
0
–
100
Abb. 1
Abb. 1
2
0
Abb. 14
Abb. 9
Mengenabhängige
Wasserentgelte
4
Abb. 13
Abb. 1
10
6
Abb. 12
Abb. 8
12
8
Abb. 11
7 500 10 000 20 000 50 000
insge–
–
–
–
100 000
samt
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
Bayern in Zahlen 5|2014
Beiträge aus der Statistik
Abwasserentgelte in Bayern 2011 und 2013
nach Größenklassen der Entsorgungsunternehmen
in Euro
Mengenabhängige Abwasserentgelte
2,5
2013
2,0
2011
1,5
1,0
0,5
0
–
100
100
–
200
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
Abb. 11
Abb. 21
Abb. 31
Abb. 2
Abb. 12
Abb. 22
Abb. 32
Abb. 3
Abb. 13
Abb. 23
Abb. 33
Abb. 4
Abb. 14
Abb. 24
Abb. 34
Abb. 5
Abb. 15
Abb. 25
Abb. 35
Abb. 6
Abb. 16
Abb. 26
Abb. 36
Abb. 7
Abb. 17
Abb. 27
Abb. 37
Abb. 8
Abb. 18
Abb. 28
Abb. 38
Abb. 9
Abb. 19
Abb. 29
Abb. 39
Abb. 10
Abb. 20
Abb. 30
Abb. 40
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
Flächenunabhängige Abwasserentgelte
1,0
0,8
0,6
0,4
2011
2013
0,2
0,0
bis unter
0
–
100
100
–
200
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
versorgte Einwohner
Mengen- und flächenunabhängige Abwasserentgelte
140
120
100
80
60
40
2013
2011
20
0
bis unter
0
–
100
100
–
200
Bayern in Zahlen 5|2014
200
–
500
500
–
1 000
1 000
–
2 000
2 000
–
3 000
3 000
–
5 000
5 000
–
7 500
245
Abb. 1
0,0
bis unter
7 500 10 000 20 000 50 000
–
–
–
–
100 000
10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr
versorgte Einwohner
246 Beiträge aus der Statistik
Während sich die mengenabhängigen Abwasserent-
ableiten, dass innerhalb der zum größten Teil kom-
gelte in Abbildung 10, von wenigen Ausnahmen ab-
munalen Strukturen der öffentlichen Wasserversor-
gesehen, über alle Größenklassen auf einem wenig
gung überwiegend im bundesweiten Vergleich nied-
vom Landesschnitt abweichenden Niveau bewegen,
rige Preise mit akzeptablen Teuerungsraten realisiert
ist bei den mengen- und flächenunabhängigen Ab-
werden können. Eine größere Transparenz bei der
wasserentgelten ein negativer linearer Zusammen-
Preisbildung, wie seit geraumer Zeit von EU-Verbrau-
hang zwischen der Anzahl der angeschlossenen
cherschützern gefordert, etwa in Form offengelegter
Einwohner und der Höhe dieses Entgelttyps fest-
Kundenbilanzen mit den wichtigsten Leistungsmerk-
zustellen. Je mehr Einwohner von den Unterneh-
malen, konnte bislang wegen ungeklärter Teilaspekte
men versorgt werden, umso niedriger sind die men-
bezüglich der Methodik nicht verbindlich etabliert
gen- und flächenunabhängigen Abwasserentgelte.
werden.
Das Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt
ist bei der Größenklasse 100 000 oder mehr ange-
Ausblick
schlossene Einwohner deutlich über dem Landes-
Für die Erhaltung und Modernisierung der Infra-
schnitt, dagegen gibt es in dieser Klasse keine men-
struktur der öffentlichen Wasserversorgung sind in
gen- und flächenunabhängigen Abwasserentgelte.
den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich. Die Erneuerung defekter Leitungen, er-
Die annähernd deckungsgleichen Kurven in Abbil-
höhter Aufwand bei der Wasseraufbereitung, selbst
dung 11 zeigen, dass es innerhalb des klassenspe-
die Auswirkungen geringerer Durchsatzmengen in
zifischen Niveaus der Abwasserentgelte der Jahre
Folge des kontinuierlich zurückgehenden Wasser-
2011 und 2013 nur wenige Veränderungen gege-
verbrauchs, veranlassen die Wasserversorgungs-
ben hat. Mit einem über alle Größenklassen gemit-
unternehmen zu Ausgaben, die über Beiträge und
telten Preisanstieg von 4,8 % fällt der Unterschied
Gebühren finanziert werden müssen. Das Investiti-
bei den mengenabhängigen Entgelten noch am
onsvolumen in der Wasserwirtschaft lag in den letz-
deutlichsten aus.
ten zehn Jahren nach Angaben des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) bei
Die Entwicklung der Entgelte unter dem Aspekt
durchschnittlich rund 2,2 Milliarden Euro jährlich.
der aktuell diskutierten Privatisierung der Wasserversorgung
Der Zustand der Infrastruktur in der öffentlichen Ab-
Seit einiger Zeit gibt es europaweit eine kontrovers
wasserentsorgung wird in Expertenkreisen als kri-
geführte Debatte über Pläne der EU-Kommision, die
tisch bewertet. Der Wert der öffentlichen Kanalisa-
gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Ausschrei-
tion in Deutschland wird auf knapp 690 Milliarden
bung der öffentlichen Trinkwasserversorgung zu än-
Euro beziffert, mit einem geschätzten jährlichen In-
dern. Dies hätte Auswirkungen auf die kommunalen
vestitionsbedarf von rund 7 Milliarden Euro. Tatsäch-
Selbstbestimmungsrechte und könnte die Übernah-
lich werden jährlich nur rund 1,4 Milliarden Euro in-
me des Grundversorgungsbereichs der öffentlichen
vestiert.2
Wasserversorgung durch private Unternehmen forcieren. Der in vielen EU-Mitgliedsstaaten massive,
Daraus kann man auf einen beträchtlichen Inves-
von Gesellschaft und Politik gleichermaßen getra-
titionsstau schließen, der sich in absehbarer Zeit
gene Widerstand hat inzwischen zu einer Modifikati-
auch auf das Preisniveau der Abwasserentsorgung
on der kritischen Passagen in den Positionspapieren
niederschlagen wird. Mittelfristig kostensenkende
der EU-Kommision geführt. Die Privatisierung der öf-
Maßnahmen, wie die Prozessoptimierung oder die
fentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsor-
Verbesserung der Energieeffizienz sowie die Ent-
gung könnte allerdings im Rahmen des geplanten
wicklung kostengünstigerer Sanierungsverfahren,
Freihandelsabkommens zwischen den USA und Eu-
können dazu beitragen, die Teuerungseffekte abzu-
ropa wieder thematisiert werden.
mildern. Die Verbraucher werden sich aber auch in
Zukunft auf steigende Preise bei den Wasser- und
2 Quelle: Aktionsbündnis
„Impulse pro Kanalbau.“
Aus der Höhe und Entwicklung der Wasserentgel-
Abwasserentgelten einstellen müssen.
te in Bayern in den letzten neun Jahren lässt sich
Bayern in Zahlen 5|2014