Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013
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Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013
234 Beiträge aus der Statistik Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013 Dipl.-Biol. Robert Kolbeck Der Preis für einen Kubikmeter Trinkwasser lag 2013 in Bayern im Schnitt bei 1,45 Euro brutto. Bei der Grundgebühr für die Wasserversorgung, wie Pauschalen oder Zählergebühren1, waren durchschnittlich 46,56 Euro brutto pro Jahr zu zahlen. Im Vergleich mit den Wasserpreisen im Jahr 2011 entspricht das einer Steigerung um 2,8 % bzw. 5,8 %. Der durchschnittliche Preis für die Entsorgung von Abwasser lag bei 1,89 Euro je Kubikmeter, für die Grundgebühr waren im Schnitt 43,73 Euro pro Jahr zu entrichten. Der Preisanstieg von 2011 bis 2013 für die beiden gebräuchlichsten Abwasserentgelte lag damit bei 2,7 % bzw. 1,5 %. Im Jahr 2013 lag das durchschnittliche Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt in den knapp 18 % der bayerischen Gemeinden mit gesplitteter Abwassergebühr bei 0,62 Euro je Quadratmeter. Bayern gehört nach wie vor zu den Bundesländern, in denen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung im Schnitt die niedrigsten Gebühren erhoben werden. Rechtsgrundlagen zur Gebührenfestsetzung Die wesentlichen Rechtsgrundlagen für die Festset- Gemäß § 11 Abs. 2 Umweltstatistikgesetz zung von Gebühren für die Wasserversorgung und (UStatG) werden die Betreiber von öffent- Abwasserentsorgung im kommunalen Bereich sind lichen Wasserversorgungseinrichtungen und die Beitrags- und Gebührensatzungen zur Wasserab- Abwasserentsorgungseinrichtungen seit 2007 gabesatzung bzw. zur Entwässerungssatzung (BGS- in dreijährigem Turnus zu den laufenden bzw. WAS bzw. BGS-EWS). Beide setzen voraus, dass jährlich wiederkehrenden Wasser- und Ab- zuvor oder gleichzeitig eine Wasserabgabesatzung wassergebühren für das aktuelle und die zwei bzw. Entwässerungssatzung (WAS bzw. EWS) er- davor liegenden Jahre befragt. Aus ggf. meh- lassen wird. Rechtliche Rahmenbedingungen für die reren Wasserpreiskalkulation sind das Kommunalabgaben- zum Beispiel durch zu verschiedenen Prei- recht, im Zivilrecht § 315 BGB, sowie bei bestimmten sen versorgte Ortsteile oder differierende Prei- Rechtsformen der Wasserversorgungs- bzw. Abwas- se mehrerer Wasserversorger, werden über unterschiedlichen Gebührensätzen, serentsorgungsunternehmen das Kartellrecht. Für die die Anzahl der von einem bestimmten Preis Berechnung der Gebührenhöhe gibt es Handlungs- betroffenen Einwohner gewichtete Durch- vorgaben, wie das Äquivalenzprinzip (die Gebüh- schnittswerte für jeden in einer Gemeinde renbemessung darf nicht in einem groben Missver- vorkommenden Entgelttyp ermittelt. hältnis zu den verfolgten Gebührenzwecken stehen), individuell zu ermittelnde Preisuntergrenzen (Kosten- 1 Bemessungsgrundlage: haushaltsüblicher Zähler mit Nenndurchfluss Qn = 2,5 m³/h bzw. nach neuerem Bemessungsmaßstab Dauerdurchfluss Q3 = 4 m³/h. deckungsgebot) oder Preisobergrenzen (Kostenüber- Vergleichbarkeit von Gebühren auf Gemeinde- schreitungsverbot). Für private Unternehmen in diesen ebene Betätigungsfeldern gelten über das Verwaltungsprivat- Die Bandbreite der Preise für den Kubikmeter Trink- recht analog die Grundsätze des öffentlichen Finanz- wasser reicht von 0,16 Euro bis 3,73 Euro (inkl. 7 % gebahrens, also Gleichheitssatz, Äquivalenzprinzip MWSt), für die Entsorgung eines Kubikmeters Ab- und Kostendeckungsprinzip. wasser liegen die Preise zwischen 0,55 Euro und Bayern in Zahlen 5|2014 Mengenabhängige Wasserentgelte in den kreisfreien Städten und Gemeinden Bayerns 2013 in Euro je Kubikmeter (brutto) Regierungsbezirksgrenzen Grenzen der kreisfreien Städte und Landkreise Gemeindefreie Gebiete Entgelt in €/m3 bis unter 1,00 1,00 bis unter 1,30 1,30 bis unter 1,80 1,80 oder mehr Bayern in Zahlen 5|2014 Häufigkeit 565 558 532 401 Bayern: 1,45 €/m3 Beiträge aus der Statistik 235 Abb. 1 Abb. 11 Abb. 21 Abb. 2 Abb. 12 Abb. 22 Abb. 3 Abb. 13 Abb. 23 Abb. 4 Abb. 14 Abb. 24 Abb. 5 Abb. 15 Abb. 25 Abb. 6 Abb. 16 Abb. 26 Abb. 7 Abb. 17 Abb. 27 Abb. 8 Abb. 18 Abb. 28 Abb. 9 Abb. 19 Abb. 29 Abb. 10 Abb. 20 Abb. 30 236 Beiträge aus der Statistik 5,53 Euro (vgl. Abbildung 1). Der Abstand zwischen Preisentwicklung bei den Wasser- und Abwas- der niedrigsten und der höchsten Ausprägung bei serentgelten den Grundgebühren für die Wasserversorgung pro Die Entwicklung der Preise für die Wasserversor- Jahr beträgt rund 167 Euro, bei den Grundgebühren gung und Abwasserentsorgung kann mit Hilfe der für die Abwasserentsorgung pro Jahr liegt er bei Ergebnisse der Erhebung der Wasser- und Abwas- rund 248 Euro. Die große Preisspanne bei den Ge- serentgelte ab dem Jahr 2005 über einen Zeitraum bühren auf Gemeindeebene leitet sich zum einen von neun Jahren untersucht werden. Als Vergleichs- davon ab, ob noch andere regelmäßig wiederkeh- jahre für die prozentuale Veränderung in Tabelle 1 rende Gebühren zur Kostendeckung herangezogen wurden das Jahr 2005, als erstes Berichtsjahr der werden, zum anderen aus den örtlich sehr verschie- Entgelteerhebung, sowie die Jahre 2011 und 2013 denen Einflussgrößen für die Kostenkalkulation. Die gewählt, die in der letzten Erhebung im Jahr 2013 Variabilität der lokalen Einflussgrößen für die Preis- untersucht wurden. kalkulation macht es schwierig, qualitative Vergleiche anzustellen. Zu diesen Einflussgrößen gehören Der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser lag 2005 in geologische und hydrogeologische Gegebenheiten, Bayern im Schnitt noch bei 1,22 Euro brutto, im Jahr Existenz und Höhe von Herstellungsbeiträgen, Alter 2013 kostete der Kubikmeter im Schnitt 1,45 Euro und Aufbau der lokalen Infrastrukturen, sowie die de- brutto, das heißt in diesem Zeitraum ist der Durch- mographische Entwicklung oder das Tourismusauf- schnittspreis um 18,9 % gestiegen. Pro Jahr erhöhte kommen in der betrachteten Gebietskörperschaft. sich der Preis für den Kubikmeter Trinkwasser in Bay- Für seriöse Preisvergleiche sollten daher nur die Prei- ern im Schnitt um knapp drei Cent, damit liegt die se von Gemeinden mit möglichst vielen identischen Teuerungsrate bei den mengenabhängigen Wasser- Rahmenbedingungen herangezogen werden. gebühren mit gemittelt 2,2 % pro Jahr im Rahmen Die für größere Regionaleinheiten, wie Kreise, Be- Für Grundgebühren, wie haushaltsübliche Zählerge- der allgemeinen Preissteigerung (vgl. Abbildung 2). zirke oder das Land Bayern insgesamt, berechne- bühren, waren 2005 noch 33,24 Euro brutto zu ent- ten Durchschnittspreise werden in erster Linie für richten, im Jahr 2013 liegt der Landesdurchschnitt Strukturvergleiche und Trendanalysen, wie im vorlie- bei 46,56 Euro brutto, das entspricht einem Anstieg genden Artikel, verwendet und können nur bedingt von 40,1 % im Betrachtungszeitraum oder von ge- als Referenzgrößen für die Preise auf Gemeindeebe- mittelt 1,66 Euro (4,3 %) pro Jahr (vgl. Abbildung 3). ne herangezogen werden. Tab. 1 Preisentwicklung ausgewählter Entgelttypen in Bayern von 2005 bis 2013 Wasserentgelte Jahr Abwasserentgelte mengenabmengenunabhängige Gebühren mengenabNiederschlagshängige Gebühren Bezugsgröße: hängige Gebühren bzw. Oberflächen(Grund- und erhaltene (Verbrauch wasserentgelt ZählergeFrischwasserin m³) je m² bühren) menge im Jahr (Verbrauch in m³) € brutto 2005 ..................................................... 2006 ..................................................... 2007 ..................................................... 2008 ..................................................... 2009 ..................................................... 2010 ..................................................... 2011 ..................................................... 2012 ..................................................... 2013 ..................................................... Veränderung 2013 ggü. 2011 in Prozent ........................................... Veränderung 2013 ggü. 2005 in Prozent .......................................... haushaltsübliches mengenund flächenunabhängiges Entgelt im Jahr € 1,22 1,25 1,27 1,30 1,34 1,38 1,41 1,43 1,45 33,24 34,68 35,40 36,13 38,46 40,10 44,00 45,11 46,56 1,71 1,72 1,73 1,73 1,76 1,81 1,84 1,87 1,89 0,79 0,76 0,72 0,68 0,65 0,66 0,64 0,62 0,62 40,81 40,99 41,25 42,62 43,16 43,30 43,07 43,42 43,73 2,8 5,8 2,7 - 3,1 1,5 18,9 40,1 10,5 - 21,5 7,2 Tabelle 1: Preisentwicklung ausgewählter Entgelttypen von 2005 bis 2013 Bayern in Zahlen 5|2014 Beiträge aus der Statistik Abb. 1 Die Anhebung von mengenabhängigen Gebühren belastet Anschlüsse mit höherem Verbrauch proportional stärker, bei der Anhebung von mengenunabhängigen Gebühren werden Anschlüsse mit niedrigerem Verbrauch proportional stärker an den Kosten beteiligt. Die Kommunen können diesen Effekt bei der Preisgestaltung nutzen, um unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten wie z. B. ein hoher Veränderung der mengen- und flächenunabAbb. 2 hängigen Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern von 2005 bis 2013 Abb. 3 in Prozent Preissteigerung von 10,5 % über neun Jahre oder gemittelt zwei Cent bzw. 1,3 % pro Jahr. Bei den Grund- Abb. 8 Abb. 18 Abb. 28 4 Abb. 9 Abb. 19 Abb. 29 2 Abb. 10 Abb. 20 Abb. 30 0 -2 2006 07 08 09 10 11 12 2013 auf 0,62 Euro je Quadratmeter gesunken. 7,2 % über den gesamten Betrachtungszeitraum bzw. 36 Cent (0,9 %) pro Jahr fällt bei diesem Entgelttyp Die Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungs- deutlich niedriger aus. In einigen Gemeinden wurden unternehmen müssen bei ihrer Kalkulation, wie die die Grundgebühren für die Abwasserentsorgung Unternehmen aller Branchen, diverse Kostenfaktoren parallel mit der Einführung eines regelmäßig wieder- wie steigende Energiepreise, Löhne/Gehälter oder kehrenden flächenabhängigen Entgeltes, der soge- allgemeine Betriebskosten durch Wartung oder Ana- nannten gesplitteten Abwassergebühr, abgeschafft. lysen, berücksichtigen. Dazu kommen noch bran- Beim Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserent- chenspezifische, regional sehr unterschiedlich in Abb. 1 Erscheinung tretende Kostenfaktoren, wie die AuswirAbb. 31 Abb. 11 Abb. 21 Abb. 2 kung geringerer Durchsatzmengen in den LeitungsAbb. 32 Abb. 12 22 mit rückläufiger systemen bei Abb. Orten Bevölkerung Abb. 3 Abb. oder ein13erhöhter Aufwand für die33qualitative WasserAbb. Abb. 23 Abb. 4 ten Entgeltarten können auf diese Kostenfaktoren zu- aufbereitung. Die Preissteigerungen bei den meisAbb. 34 Abb. 14 Abb. 24 Abb. 35 rückgeführt Überprüfung Abb. 15 werden. Abb. 25Die regelmäßige Abb. 5 Abwasserentgelte Abb. 6 der Gebührenkalkulation unter dem Aspekt der Kos- 2,5 Abb. 7 Abb. 37 Abb. 17 schlagsbzw. Oberflächenwasserentgelten, zu einer Abb. 27 2 Abb. 8 Reduktion der Preise führen. Abb. 38 1,5 Abb. 9 Abb. 29 Regionale Unterschiede der Entgelte Abb. 16 Abb. 26 Abb. 36 tendeckung kann aber auch, wie bei den NiederAbb. 18 Abb. 19 Abb. 28 Abb. 39 1 Abb. Abb. 10 FürAbb. den20regionalen Vergleich in40Tabelle 2 wurden Abb. 30 0,5 größer 10 % in den Bezirken Bayerns zur Anwen- nur Entgeltarten betrachtet, die mit einer Häufigkeit dung kommen. Signifikante Unterschiede sind bei al08 09 10 11 12 2013 len Gebührenarten festzustellen. So sind in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern und Bayern in Zahlen 5|2014 Abb. 24 Abb. 27 auf 43,73 Euro im Jahr 2013. Die Preissteigerung von 2006 07 Abb. 14 Abb. 17 Bayern insgesamt von 2011 bis 2013 um zwei Cent 0 Abb. 23 Abb. 7 der Durchschnittsbetrag von 40,81 Euro im Jahr 2005 3 Abb. 13 Abb. 26 gelt je Quadratmeter ist der Durchschnittspreis für Wasserentgelte Abb. 22 Abb. 16 Wasserentgelte knapp 40 % der Gemeinden erhoben werden, stieg 3,5 Abb. 12 Abb. 6 Abwasserentgelte gebühren zur Abwasserentsorgung, die nur bei Veränderung der mengenabhängigen Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern von 2005 bis 2013 in Prozent Abb. 21 Abb. 25 6 wasser 1,89 Euro zu entrichten, das entspricht einer Abb. 11 Abb. 15 zeptierten „gerechten“ Kostenbeteiligung möglichst 1,71 Euro, im Jahr 2013 waren je Kubikmeter Ab- 237 Abb. 5 10 Zweitwohnsitzanteil, dem Ziel einer mehrheitlich ak- Der Kubikmeter Abwasser kostete 2005 im Schnitt Abb. 4 12 8 nahe zu kommen. 238 Beiträge aus der Statistik Abb. 1 Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1 Abb. 3 Abb. 1 Abb. 4 Abb. 1 Abb. 5 Abb. Abb. 6 Abb. Abb. 7 Abb. Abb. 8 Abb. Oberpfalz Abb. 9 Abb. Oberfranken Abb. 10 Abb. Mengenabhängige Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern 2013 nach Regierungsbezirken in Euro je Kubikmeter Frischwasser Wasserentgelte Oberbayern Abwasserentgelte Niederbayern Mittelfranken Unterfranken Schwaben 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2 2,2 Schwaben die mengenabhängigen Wasserentgel- Bei der Berechnung der Durchschnittspreise für Ent- te im Schnitt am günstigsten, während bei den men- gelte in Gebietseinheiten oberhalb der Gemeinde- genunabhängigen Wasserentgelten die Regierungs- ebene gibt es unterschiedliche methodische An- bezirke Oberpfalz, Oberfranken und Unterfranken im sätze. In der vorliegenden Auswertung werden im Schnitt die niedrigsten Preise aufweisen. (vgl. Abbil- Rahmen der Durchschnittsberechnung eines Ent- dung 4). Da die rechtlichen Rahmenbedingungen für gelttyps für eine größere Gebietseinheit, z. B. ei- die Preisbildung weitgehend identisch sind, weisen nen Regierungsbezirk, nur die Gemeinden der be- die Preisgefälle auf strukturelle Unterschiede als Ur- trachteten Gebietseinheit einbezogen, in denen die sache hin. Ein Faktor ist zum Beispiel die Notwendig- Entgeltart, für die der Durchschnitt berechnet wird, keit, das Trinkwasser über lange Wege transportieren auch tatsächlich vorkommt. Bei unabhängig von zu müssen, etwa im Rahmen einer Fernwasserver- der Berechnungsmethodik gut vergleichbaren Wer- sorgung. Dazu kommen die bereits bei den kommu- ten von Entgelten mit hohem Verbreitungsgrad, wie nalen Preisvergleichen genannten Einflussgrößen, den mengenabhängigen Entgelten, liegt Bayern wie geologische Besonderheiten oder die demogra- im Schnitt mit 1,45 Euro brutto für den Kubikmeter phische Entwicklung. Trinkwasser bzw. 1,89 Euro für den Kubikmeter Ab- Tab. 2 Ausgewählte Entgelte in Bayern 2013 nach Regierungsbezirken Region Mengenabhängiges Wasserentgelt/m³ Frischwasser Anzahl Gem. Wert in Euro brutto % Mengenunabhängiges Wasserentgelt/Jahr Anzahl Gem. Wert in Euro brutto % Mengenabhängiges Abwasserentgelt/m³ Frischwasser Anzahl Gem. Wert in Euro % Flächenabhängiges Abwasserentgelt/m² Anzahl Gem. Wert in Euro % Mengen- und flächenunabhängiges Abwasserentgelt/Jahr Anzahl Gem. Wert in Euro % Oberbayern ........... Niederbayern ........ Oberpfalz .............. Oberfranken .......... Mittelfranken ......... Unterfranken ......... Schwaben ............. 500 258 226 214 210 308 340 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 1,27 1,26 1,33 1,74 1,83 1,97 1,21 479 248 218 212 200 296 330 95,8 96,1 96,5 99,1 95,2 96,1 97,1 52,38 51,38 40,12 40,84 48,66 32,75 43,55 497 256 226 214 209 307 337 99,4 99,2 100,0 100,0 99,5 99,7 99,1 1,70 1,96 1,84 2,17 2,08 2,08 1,87 97 31 58 27 36 64 60 19,4 12,0 25,7 12,6 17,1 20,8 17,6 0,96 0,34 0,34 0,37 0,54 0,30 0,45 150 113 112 86 111 125 115 30,0 43,8 49,6 40,2 52,9 40,6 33,8 41,54 51,51 42,75 41,81 51,73 39,52 39,69 Insgesamt nachrichtlich Bund 2010 ….. 2 056 100,0 1,45 1 983 96,4 46,56 2 046 99,5 1,89 373 18,1 0,62 812 39,5 43,73 x x 1,65 x x 65,60 x x 2,36 x x 0,49 x x 15,39 Tabelle 2: Ausgewählte Entgelte nach Regierungsbezirken 2013 Bayern in Zahlen 5|2014 Abb. 1 Beiträge aus der Statistik Entgelttypen in der Erhebung der Wasser- und Abwasserentgelte in Bayern 2013 Wasserentgelte 100 % 96,4 % Verbrauchsunabhängiges haushaltsübliches Entgelt pro Jahr brutto Verbrauchsabhängiges Entgelt Verbraucherpreis je m³ brutto 239Abb. 11 Abb. 21 A Abb. 2 Abb. 12 Abb. 22 A Abb. 3 Abb. 13 Abb. 23 A Abb. 4 Abb. 14 Abb. 24 A Abb. 5 Abb. 15 Abb. 25 Abb. 6 Abb. 16 Abb. 26 Abb. 7 Abb. 17 Abb. 27 Abb. 8 Abb. 18 Abb. 28 Abb. 9 Abb. 19 Abb. 29 Abb. 10 Abb. 20 Abb. 30 Abwasserentgelte 99,5 % Abwasser- oder Schmutzwasserentgelt je m³ <1,0 % Sonstiges mengenbezogenes Entgelt je m³ <1,0 % Flächenbezogenes Schmutzwasserentgelt je m² 18,1 % Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt je m² 39,1 % Haushaltsübliches mengen- und flächenunabhängiges Entgelt pro Jahr wasser noch deutlich unter den zuletzt für das Jahr Abzüge für eine nachgewiesene Regenwasserversi- 2010 veröffentlichten Bundesdurchschnittswerten ckerung. von 1,65 Euro brutto für den Kubikmeter Trinkwasser bzw. 2,36 Euro für den Kubikmeter Abwasser. Mengenabhängige Gebühren für die Trinkwasser- Damit gehört Bayern nach wie vor zu den Bundes- versorgung gibt es, wie in Abbildung 5 dargestellt, ländern mit den niedrigsten Gebühren für die öffent- in allen Städten und Gemeinden Bayerns. Grund- liche Wasserversorgung und Abwasserentsorgung gebühren für die Trinkwasserversorgung, wie Zäh- (vgl. auch Abbildung 6). lergebühren oder andere jährlich wiederkehrende Pauschalen, werden bei rund 96 % aller Gemeinden Entgelttypen nach Häufigkeit und Ausprägung erhoben. Bei den Abwasserentgelten werden men- Bei der Erhebung der Wasser- und Abwasserent- genabhängige Gebühren in 2 046 der 2 056 Gemein- gelte werden bundeseinheitlich zwei Entgeltarten den Bayerns erhoben, das entspricht einem Anteil im Bereich Wasserversorgung und fünf Entgeltarten von 99,5 %. Grundgebühren für die Abwasserent- im Bereich Abwasserentsorgung abgefragt. Dadurch sorgung gibt es dagegen nur bei gut 39 % aller Ge- können mit vertretbarem Aufwand bundesweit ver- meinden. Flächenabhängige Abwassergebühren als gleichbare Daten gewonnen werden. Allerdings blei- Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt gibt ben bei der isolierten Betrachtung dieser Entgeltar- es im Jahr 2013 bei rund 18 % der Gemeinden. Bei ten die, in vielfältiger Ausprägung vorkommenden, diesem Entgelttyp ist durch die sukzessive Einfüh- kostenrelevanten Sonderregelungen im Bereich der rung der gesplitteten Abwassergebühr die größte Zu- Beitrags- und Gebührensatzungen für die Abwas- wachsrate zu verzeichnen, im Jahr 2011 lag der An- serentsorgung weitgehend unberücksichtigt. So gibt teil noch bei knapp 15 %. Sonstige mengenbezogene es bei den Berechnungen der Abwassergebühren für Entgelte und flächenbezogenes Schmutzwasserent- die Haushalte gemeindespezifisch unterschiedliche, gelt kommen als Entgelttyp in Bayern in weniger als die tatsächliche Gebührenlast senkende Ansätze, wie 1 % aller Gemeinden zur Anwendung und eignen sich Mengenabzüge bei der in Rechnung gestellen Was- daher nicht für überregionale Vergleiche. sermenge für Gießwasser, Großvieheinheiten oder Bayern in Zahlen 5|2014 Abb. 1 Abb. 1 Abb. 2 Abb. 1 Abb. 3 Abb. 1 Abb. 4 Abb. 1 Abb. 5 Abb. Entgelte für Wasser und Abwasser in Bayern 2013 nach Entgelttypen und Regierungsbezirken in Prozent Abb. 6 Abb. Abb. 7 Abb. 100 Abb. 8 Abb. Abb. 9 Abb. Abb. 10 Abb. 2 240 Beiträge aus der Statistik 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Oberbayern Niederbayern Oberpfalz Ober- Mittelfranken Unterfranken franken Mengenabhängiges Wasserentgelt Grundgebühren Wasser Schwaben Bayern gesamt Mengenabhängiges Abwasserentgelt Flächenabhängiges Abwasserentgelt Grundgebühren Abwasser Kostenmodell für die Wasserversorgung sein, für den die theoretischen jährlichen Kosten im Um die abstrakten Ausprägungen berechneter Jahr 2013, die durch mengenabhängige Gebühren Durchschnittspreise in ihrer konkreten Auswirkung und Grundgebühren für die Wasserversorgung ent- transparenter zu machen, bedient man sich gerne stehen, berechnet werden. eines Kostenmodells. Auch wenn das gewählte Modell nur die konkreten Auswirkungen der Gebüh- Für dieses explizit haushaltsbezogene Modell wur- renhöhe innerhalb der definierten Modellsituation de von einem Verbrauch von 40 m³ pro Person und beschreibt, können die Unterschiede in den ver- Jahr ausgegangen. Da es bei Haushalten mit meh- glichenen Gebieten, wie in Tabelle 3, dadurch an- reren Personen zu Synergieeffekten bei der Wasser- schaulich dargestellt werden. nutzung kommt, werden je zusätzlicher Person 0,25 vom Personenfaktor abgezogen. Für einen Zweiper- Der definierte „Modellhaushalt“ soll hier ein Einfami- sonenhaushalt (2 PHH) ist der Personenfaktor also lienhaus mit jeweils zwei, drei und vier Bewohnern 1,75, für einen Dreipersonenhaushalt (3 PHH) 2,5 Tab. 3 Durchschnittliche Kosten für die Wasserversorgung eines Modellhaushaltes 2013 Gebiet Mengenabhängiges Wasserentgelt Grund- und Zählergebühren Zweipersonenhaushalt (2 PHH) Dreipersonenhaushalt (3 PHH) Vierpersonenhaushalt (4 PHH) € Oberbayern ............................ Niederbayern ......................... Oberpfalz ............................... Oberfranken ........................... Mittelfranken .......................... Unterfranken .......................... Schwaben .............................. 1,27 1,26 1,33 1,74 1,83 1,97 1,21 52,38 51,38 40,12 40,84 48,66 32,75 43,55 141,28 139,58 133,22 162,64 176,76 170,65 128,25 179,38 177,38 173,12 214,84 231,66 229,75 164,55 217,48 215,18 213,02 267,04 286,56 288,85 200,85 Bayern ges. ............................ Bayern Min. ............................ Bayern Max. ........................... nachrichtlich Bund 2013 ........................... 1,45 0,27 3,05 46,56 13,32 115,56 148,06 32,22 329,06 191,56 40,32 420,56 235,06 48,42 512,06 1,69 70,98 189,28 239,98 290,68 Tabelle 3: Durchschnittliche Kosten für die Wasserversorgung eines Modellhaushaltes 2013 Bayern in Zahlen 5|2014 Beiträge aus der Statistik und für einen Vierpersonenhaushalt (4 PHH) 3,25. (Kosten 2PHH/2 + Kosten 3PHH/3 + Kosten 4PHH/4) Die Berechnung der Kosten erfolgt zum Beispiel 3 nach der Formel: Mengenabhängige Gebühr * durchschnittliche betragen in Bayern durchschnittlich rund 65 Euro Wassermenge * Personenfaktor + Grund- bzw. pro Jahr. Das ist günstig im nationalen Vergleich, im Zählergebühr internationalen Vergleich befinden sich die Wasserpreise in Deutschland am oberen Ende der Preis- Für einen Dreipersonenhaushalt in Oberbayern er- skala. geben sich nach dieser Formel: 1,27 * 40 * 2,5 + 52,38 = 179,38 Euro jährliche Kosten für die Wasserversorgung in Höhe Nach Einschätzung des BDEW (Bundesver- von 179,38 Euro. band der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) greift ein isolierter Vergleich der nationalen Bei einem Vergleich der Kosten für die Modellhaus- Wasserpreise zu kurz. Bezieht man Quer- halte wie in Tabelle 3 wird deutlich, dass die ab- subventionen für die Wasserwirtschaft in den strakte Varianz bei den Durchschnittspreisen durch- Vergleich ein, liegen nach Angaben des Ver- aus spürbare Effekte auf die Haushaltskassen der bandes die Kosten für die Wasserversorgung betrachteten Regionen hat. in Deutschland auf dem Niveau von Nach- So sind z. B. die jährlichen Aufwendungen eines Österreich. Unbestritten sind die im interna- Dreipersonen-Modellhaushaltes durch Gebühren für tionalen Vergleich hohe Versorgungssicher- die Wasserversorgung in Mittelfranken um gut 67 Eu- Abb. 31 ein in FachzeitWasserqualität sowie Abb.heit 11 und Abb. 21 barländern wie Frankreich, Niederlande und Abb. 1 ro höher als die Aufwendungen eines vergleich- schriften wie der „Global Water Intelligence“ Abb. 32 Abb. 2 baren Modellhaushaltes in Schwaben. Die Differenz Abb. 12 der durchschnittlichen Kosten pro Person zwischen Abb. 33 Wasserversorger. Abb.deutschen 13 Abb. 23 Abb. 3 den Regierungsbezirken mit dem im Schnitt höchAbb. 4 sten bzw. niedrigsten Preisniveau liegt gemittelt über alle Modellhaushaltsgrößen bei 1,89 Euro pro Abb. Monat 5 oder 22,68 Euro pro Jahr. Abb. 6 Abb. 7 Jährliche Kosten der Wasserversorgung pro Person in Bayern Abb. 8 nach Regierungsbezirken in Euro Abb. 9 Oberbayern 61,60 Niederbayern Abb. 10 60,90 Oberpfalz Abb. 14 Abb. 24 Abb. 34 Abb. 35 Abb. 15 Strukturvergleich der Entgelte von WasserverAbb. 25 sorgungs- und AbwasserentsorgungsunternehAbb. 36 Abb. 16 Abb. 26 men in Bayern nach Größenklassen Abb. 37 17 Abb. 27 DieAbb. unternehmensbezogene Auswertung gibt einen Einblick Zusammenhänge zwischen UnternehAbb. 38 Abb. 18in die Abb. 28 mensgröße nach versorgtenAbb. Einwohnern und Entgelt39 Abb. 19 Abb. 29 ausprägungen. Das weitgehend lineare Ansteigen der Abb. 40 Abb. 20bei den Abb.mengenabhängigen 30 Beträge Wasserentgel- ten in Relation zur Anzahl der versorgten Einwohner 59,19 Oberfranken Abb. 22 gewürdigtes, hohes Investitionsniveau der in Tabelle 4 leitet sich u. a. von der Länge der betrie73,23 benen Leitungssysteme und den bereitzustellenden Mittelfranken 79,08 Wassermengen ab. Betrieb, Renovierung und Aus- Unterfranken 78,04 bau der Leitungssysteme sind wesentliche Kosten- Schwaben 56,40 Bayern gesamt faktoren für die Wasserversorgungunternehmen. 65,55 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Dies wird vor allem durch die Kalkulation der mengenabhängigen Gebühren kompensiert. Bei den Die jährlichen Kosten für die Wasserversorgung mengenunabhängigen Wasserentgelten ist kein line- pro Person in Abbildung 7, berechnet als einfaches arer Zusammenhang festzustellen, weil hier Zähler- arithmetisches Mittel der Kosten pro Person für alle gebühren, Grundgebühren und Pauschalen in unter- drei Modellhaushaltsgrößen nach der Formel: schiedlicher Konstellation vorliegen. Bayern in Zahlen 5|2014 241 242 Beiträge aus der Statistik Abb. 2 Abb. 1 Abb. 3 Abb. 1 Abb. 4 Abb. 14 Abb. 5 Abb. 1 Abb. 6 Abb. 1 Abb. 7 Abb. 1 Abb. 8 Abb. 1 Abb. 9 Abb. 1 Abb. 10 Abb. 2 Wasserentgelte in Bayern 2011 und 2013 nach Größenklassen der Wasserversorgungsunternehmen in Euro Mengenabhängige Wasserentgelte 1,8 2013 1,6 2011 1,4 1,2 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0,0 bis unter 0 – 100 100 – 200 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner Mengenunabhängige Wasserentgelte 2013 70 2011 60 50 40 30 20 10 0 bis unter 0 – 100 100 – 200 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner Bei der Betrachtung der Entgelthöhen in Abbildung 8 Die Preissteigerungen bei den mengenabhängigen ist zu berücksichtigen, in welchem Umfang von den Wasserentgelten in Abbildung 9 fallen in allen Grö- Unternehmen der verschiedenen Größenklassen in ßenklassen deutlich geringer aus als bei den men- die Erhaltung und Erneuerung der Wasserleitungs- genunabhängigen Entgelten. Die Unternehmen der systeme investiert wird. Die auf den ersten Blick güns- unteren Größenklassen haben die Beträge für die tigen Preise kleinerer Unternehmen stehen in der mengenabhängigen Wasserentgelte von 2011 bis Regel einem geringer ausgeprägten Investitionsvo- 2013 tendenziell stärker angehoben als die Unter- lumen zur Erhaltung der Anlagenfunktionalität ge- nehmen der oberen Größenklassen. genüber. Fallen größere Investitionen an, sind diese häufig nur mit der Erhebung einmaliger Sonderbe- Bei den Entgelten der Abwasserentsorgungsunter- träge oder einem deutlichen Anstieg der laufenden nehmen in Tabelle 5 fällt vor allem der Zusammen- Gebühren aufzufangen. hang zwischen den Ausprägungen der mengenab- Bayern in Zahlen 5|2014 Beiträge aus der Statistik Mengenabhängiges Wasserentgelt Anzahl Preis brutto in €/m3 Mengenunabhängiges Wasserentgelt Preis brutto in €/Jahr 243 Tab. 4 Wasserentgelte von Wasserversorgungsunternehmen in Bayern 2013 nach Größenklassen Größenklasse Wasserversorgungsunternehmen (versorgte Einwohner) Anteil versorgte Einwohner in Bayern in Prozent Jahr 2011 1 bis 99 ...................... 100 bis 199 ..................... 200 bis 499 ..................... 500 bis 999 ..................... 1 000 bis 1 999 ..................... 2 000 bis 2 999 ..................... 3 000 bis 4 999 ..................... 5 000 bis 7 499 ..................... 7 500 bis 9 999 ..................... 10 000 bis 19 999 ..................... 20 000 bis 49 999 ..................... 50 000 bis 99 999 ..................... 100 000 oder mehr ..................... 194 94 123 212 493 289 316 171 97 144 58 16 7 Insgesamt 2 214 0,66 0,70 0,79 1,18 1,26 1,26 1,36 1,38 1,37 1,35 1,28 1,51 1,65 61,76 40,41 41,51 35,12 33,82 34,56 33,35 34,25 34,93 40,40 43,47 38,82 68,06 1,41 43,35 0,1 0,1 0,3 1,4 5,9 5,8 10,1 8,5 6,9 16,1 14,3 8,5 22,0 Jahr 2013 1 bis 99 ...................... 100 bis 199 ..................... 200 bis 499 ..................... 500 bis 999 ..................... 1 000 bis 1 999 ..................... 2 000 bis 2 999 ..................... 3 000 bis 4 999 ..................... 5 000 bis 7 499 ..................... 7 500 bis 9 999 ..................... 10 000 bis 19 999 ..................... 20 000 bis 49 999 ..................... 50 000 bis 99 999 ..................... 100 000 oder mehr ..................... 185 93 120 210 491 288 315 170 97 144 57 16 7 0,72 0,76 0,83 1,25 1,32 1,32 1,43 1,43 1,44 1,40 1,34 1,54 1,66 64,13 44,39 42,95 35,90 35,47 36,13 35,22 37,18 37,63 43,21 45,33 46,32 69,79 Insgesamt 2 193 1,45 46,99 0,1 0,1 0,3 1,3 5,9 5,8 10,1 8,5 6,9 16,2 14,2 8,5 22,1 Abb. 1 Abb. 11 Abb. 21 A Abb. 2 Abb. 12 Abb. 22 A Abb. 3 Abb. 13 Abb. 23 A Abb. 4 Abb. 14 Abb. 24 A Abb. 5 Tab.4: Wasserentgelte von Wasserversorgungsunternehmen in Bayern nach Größenklassen Abb. 15 Abb. 25 Oberflächenwasserentgelte und der mengen- und flächenwasserentgelt, gehen die Beträge für das Steigen die Beträge für Niederschlags- undAbb. Ober6 Abb. 16 Abb. 26 flächenunabhängigen Abwasserentgelte ins Auge. 7 mengenabhängige Abwasserentgelt und dasAbb. men- Abb. 17 Abb. 27 Abb. 8 Abb. 18 Abb. 28 Abb. 9 Abb. 19 Abb. 29 Abb. 10 Abb. 20 Abb. 30 hängigen Abwasserengelte, der Niederschlags- und Veränderung der Wasserentgelte in Bayern 2013 gegenüber 2011 nach Größenklassen der Wasserversorgungsunternehmen in Prozent 30 25 Mengenabhängige Wasserentgelte 20 Mengenunabhängige Wasserentgelte 15 10 5 0 bis unter 0 – 100 100 – 200 Bayern in Zahlen 5|2014 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner A A 244 Beiträge aus der Statistik Tab. 5 Abwasserentgelte von Abwasserentsorgungsunternehmen in Bayern 2013 nach Größenklassen Größenklasse Abwasserentsorgungsunternehmen (angeschlossene Einwohner) Anzahl Mengenabhängiges Abwasserentgelt Preis in €/m³ Niederschlags-/ Oberflächenwasserentgelt Preis in €/m² Mengen- und flächenunabhängiges Abwasserentgelt Preis in €/Jahr Anteil angeschlossene Einwohner Bayern gesamt in Prozent Jahr 2011 1 bis 99 ....................... 100 bis 199 ....................... 200 bis 499 ....................... 500 bis 999 ....................... 1 000 bis 1 999 ....................... 2 000 bis 2 999 ....................... 3 000 bis 4 999 ....................... 5 000 bis 7 499 ....................... 7 500 bis 9 999 ....................... 10 000 bis 19 999 ....................... 20 000 bis 49 999 ....................... 50 000 bis 99 999 ....................... 100 000 oder mehr ....................... 2 6 18 198 564 324 343 195 79 126 49 12 9 0,69 1,62 1,56 1,99 1,92 1,98 1,95 1,94 2,00 1,97 1,89 1,56 1,62 0,00 0,00 0,28 0,46 0,23 0,29 0,26 0,34 0,25 0,32 0,36 0,44 0,94 0,00 128,51 57,01 52,66 53,91 44,53 46,39 42,75 39,36 40,39 31,19 24,00 0,00 Insgesamt 1 925 1,84 0,47 40,20 0,0 0,0 0,1 1,4 6,8 6,7 11,2 10,0 5,7 14,4 12,6 7,4 23,6 Jahr 2013 1 bis 99 ....................... 100 bis 199 ....................... 200 bis 499 ....................... 500 bis 999 ....................... 1 000 bis 1 999 ....................... 2 000 bis 2 999 ....................... 3 000 bis 4 999 ....................... 5 000 bis 7 499 ....................... 7 500 bis 9 999 ....................... 10 000 bis 19 999 ....................... 20 000 bis 49 999 ....................... 50 000 bis 99 999 ....................... 100 000 oder mehr ....................... 2 6 18 198 563 325 343 195 79 126 49 12 9 0,71 1,80 1,69 2,12 2,01 2,07 2,05 2,00 2,09 1,99 1,91 1,60 1,65 0,00 0,00 0,28 0,38 0,22 0,27 0,26 0,33 0,26 0,32 0,39 0,41 0,96 0,00 128,51 57,01 52,95 54,14 44,76 47,36 44,17 40,36 38,70 33,52 24,00 0,00 Insgesamt 1 925 1,89 0,47 40,74 0,0 0,0 0,1 1,4Abb. 1 6,8 6,7Abb. 2 11,2 10,0 5,7Abb. 3 14,5 12,4 Abb. 4 7,4 23,7 Abb. 5 Abb. 6 Tab.5: Abwasserentgelte von Abwasserentsorgungsunternehmen nach Größenklassen gen- und flächenunabhängige Abwasserentgelt nach unten. Die gesplittete Abwassergebühr, also das Erheben von Niederschlags- und Oberflächen- wasserentgelt, wird von den größeren Unternehmen Abb. 7 häufiger verwendet als von den Unternehmen mit weniger angeschlossenen Einwohnern. Abwasserentgelte in Bayern 2013 nach Größenklassen der Entsorgungsunternehmen in Euro bis unter 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 Abb. 1 Abb. 20 Mengen- und flächenunabhängige Abwasserentgelte pro Monat 100 – 200 Abb. 1 Abb. 10 Niederschlags-/Oberflächenwasserentgelte 0 – 100 Abb. 1 Abb. 1 2 0 Abb. 14 Abb. 9 Mengenabhängige Wasserentgelte 4 Abb. 13 Abb. 1 10 6 Abb. 12 Abb. 8 12 8 Abb. 11 7 500 10 000 20 000 50 000 insge– – – – 100 000 samt 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner Bayern in Zahlen 5|2014 Beiträge aus der Statistik Abwasserentgelte in Bayern 2011 und 2013 nach Größenklassen der Entsorgungsunternehmen in Euro Mengenabhängige Abwasserentgelte 2,5 2013 2,0 2011 1,5 1,0 0,5 0 – 100 100 – 200 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 Abb. 11 Abb. 21 Abb. 31 Abb. 2 Abb. 12 Abb. 22 Abb. 32 Abb. 3 Abb. 13 Abb. 23 Abb. 33 Abb. 4 Abb. 14 Abb. 24 Abb. 34 Abb. 5 Abb. 15 Abb. 25 Abb. 35 Abb. 6 Abb. 16 Abb. 26 Abb. 36 Abb. 7 Abb. 17 Abb. 27 Abb. 37 Abb. 8 Abb. 18 Abb. 28 Abb. 38 Abb. 9 Abb. 19 Abb. 29 Abb. 39 Abb. 10 Abb. 20 Abb. 30 Abb. 40 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner Flächenunabhängige Abwasserentgelte 1,0 0,8 0,6 0,4 2011 2013 0,2 0,0 bis unter 0 – 100 100 – 200 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 versorgte Einwohner Mengen- und flächenunabhängige Abwasserentgelte 140 120 100 80 60 40 2013 2011 20 0 bis unter 0 – 100 100 – 200 Bayern in Zahlen 5|2014 200 – 500 500 – 1 000 1 000 – 2 000 2 000 – 3 000 3 000 – 5 000 5 000 – 7 500 245 Abb. 1 0,0 bis unter 7 500 10 000 20 000 50 000 – – – – 100 000 10 000 20 000 50 000 100 000 oder mehr versorgte Einwohner 246 Beiträge aus der Statistik Während sich die mengenabhängigen Abwasserent- ableiten, dass innerhalb der zum größten Teil kom- gelte in Abbildung 10, von wenigen Ausnahmen ab- munalen Strukturen der öffentlichen Wasserversor- gesehen, über alle Größenklassen auf einem wenig gung überwiegend im bundesweiten Vergleich nied- vom Landesschnitt abweichenden Niveau bewegen, rige Preise mit akzeptablen Teuerungsraten realisiert ist bei den mengen- und flächenunabhängigen Ab- werden können. Eine größere Transparenz bei der wasserentgelten ein negativer linearer Zusammen- Preisbildung, wie seit geraumer Zeit von EU-Verbrau- hang zwischen der Anzahl der angeschlossenen cherschützern gefordert, etwa in Form offengelegter Einwohner und der Höhe dieses Entgelttyps fest- Kundenbilanzen mit den wichtigsten Leistungsmerk- zustellen. Je mehr Einwohner von den Unterneh- malen, konnte bislang wegen ungeklärter Teilaspekte men versorgt werden, umso niedriger sind die men- bezüglich der Methodik nicht verbindlich etabliert gen- und flächenunabhängigen Abwasserentgelte. werden. Das Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt ist bei der Größenklasse 100 000 oder mehr ange- Ausblick schlossene Einwohner deutlich über dem Landes- Für die Erhaltung und Modernisierung der Infra- schnitt, dagegen gibt es in dieser Klasse keine men- struktur der öffentlichen Wasserversorgung sind in gen- und flächenunabhängigen Abwasserentgelte. den kommenden Jahren erhebliche Investitionen erforderlich. Die Erneuerung defekter Leitungen, er- Die annähernd deckungsgleichen Kurven in Abbil- höhter Aufwand bei der Wasseraufbereitung, selbst dung 11 zeigen, dass es innerhalb des klassenspe- die Auswirkungen geringerer Durchsatzmengen in zifischen Niveaus der Abwasserentgelte der Jahre Folge des kontinuierlich zurückgehenden Wasser- 2011 und 2013 nur wenige Veränderungen gege- verbrauchs, veranlassen die Wasserversorgungs- ben hat. Mit einem über alle Größenklassen gemit- unternehmen zu Ausgaben, die über Beiträge und telten Preisanstieg von 4,8 % fällt der Unterschied Gebühren finanziert werden müssen. Das Investiti- bei den mengenabhängigen Entgelten noch am onsvolumen in der Wasserwirtschaft lag in den letz- deutlichsten aus. ten zehn Jahren nach Angaben des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V.) bei Die Entwicklung der Entgelte unter dem Aspekt durchschnittlich rund 2,2 Milliarden Euro jährlich. der aktuell diskutierten Privatisierung der Wasserversorgung Der Zustand der Infrastruktur in der öffentlichen Ab- Seit einiger Zeit gibt es europaweit eine kontrovers wasserentsorgung wird in Expertenkreisen als kri- geführte Debatte über Pläne der EU-Kommision, die tisch bewertet. Der Wert der öffentlichen Kanalisa- gesetzlichen Rahmenbedingungen zur Ausschrei- tion in Deutschland wird auf knapp 690 Milliarden bung der öffentlichen Trinkwasserversorgung zu än- Euro beziffert, mit einem geschätzten jährlichen In- dern. Dies hätte Auswirkungen auf die kommunalen vestitionsbedarf von rund 7 Milliarden Euro. Tatsäch- Selbstbestimmungsrechte und könnte die Übernah- lich werden jährlich nur rund 1,4 Milliarden Euro in- me des Grundversorgungsbereichs der öffentlichen vestiert.2 Wasserversorgung durch private Unternehmen forcieren. Der in vielen EU-Mitgliedsstaaten massive, Daraus kann man auf einen beträchtlichen Inves- von Gesellschaft und Politik gleichermaßen getra- titionsstau schließen, der sich in absehbarer Zeit gene Widerstand hat inzwischen zu einer Modifikati- auch auf das Preisniveau der Abwasserentsorgung on der kritischen Passagen in den Positionspapieren niederschlagen wird. Mittelfristig kostensenkende der EU-Kommision geführt. Die Privatisierung der öf- Maßnahmen, wie die Prozessoptimierung oder die fentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsor- Verbesserung der Energieeffizienz sowie die Ent- gung könnte allerdings im Rahmen des geplanten wicklung kostengünstigerer Sanierungsverfahren, Freihandelsabkommens zwischen den USA und Eu- können dazu beitragen, die Teuerungseffekte abzu- ropa wieder thematisiert werden. mildern. Die Verbraucher werden sich aber auch in Zukunft auf steigende Preise bei den Wasser- und 2 Quelle: Aktionsbündnis „Impulse pro Kanalbau.“ Aus der Höhe und Entwicklung der Wasserentgel- Abwasserentgelten einstellen müssen. te in Bayern in den letzten neun Jahren lässt sich Bayern in Zahlen 5|2014