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Plattenbörsen Oldie Markt 09/03 Plattenbörsen 2003 Datum 7. September 13. September 13. September 14. September 14 September 14. September 14. September 14. September 20. September 20. September 20. September 21. September 21. September 25. September 27. September 27. September 27. September 28. September 28. September 28. September 28. September 28. September 28. September Stadt/Land Linz/Österreich Mannheim München Dortmund Frankfurt Berlin Innsbruck/A Budapest/Ungarn Salzburg/A Wien/Österreich Amsterdam/NL Nürnberg Regensburg Berlin Karlsruhe Zwickau Wiener Neustadt/A Passau Leipzig Trier Graz/Österreich Strasbourg Hoorn/Holland Veranstaltungs-Ort Volkshaus Bindermichl Alte Feuerwache Kolpinghaus Westfalenhalle Goldsaal Jahrhunderthalle TU-Mensa Hüttenberger Saal Varosilget, Petöfi Csarnok Kleingmainer Saal Stadthalle RAI Meistersingerhalle Antoniussaal Statthaus Böcklerpark Badnerlandhalle Neureut Clubhaus Sachsenring Ungarviertel-Zentrum Nibelungenhalle Uni Mensa Europahalle Kolpinghaus Salle de la Bouse Open Air/Marktplatz Veranstalter / Telefon Werner Stoschek (085 09) 26 09 Wolfgang W. Korte (061 01) 12 86 62 Werner Stoschek (085 09) 26 09 Manfred Peters (02 31) 48 19 39 Wolfgang W. Korte (061 01) 12 86 62 Michael Kohls (0 30) 341 10 35 Werner Stoschek (085 09) 26 09 Lemezbörze (00 36) 14 30 09 90 Werner Stoschek (085 09) 26 09 Discpoint (00 43) 19 67 75 50 ARC (00 31) 229 21 38 91 Stefan Meiner (03 41) 699 56 80 Werner Stoschek (085 09) 26 09 Kurt Wehrs (030) 425 03 00 Ludwig Reichmann (01 79) 697 43 12 Stefan Meiner (03 41) 699 56 80 Discpoint (00 43) 19 67 75 50 Werner Stoschek (085 09) 26 09 Stefan Meiner (03 41) 699 56 80 Wolfgang W. Korte (061 01) 12 86 62 Discpoint (00 43) 19 67 75 50 Valysa Evenements (00 33) 388 51 55 45 ARC (00 31) 229 21 38 91 Die Veröffentlichung von Veranstaltungshinweisen auf Schallplattenbörsen ist eine kostenlose Service-Leistung von Oldie-Markt. Ein Anspruch auf Veröffentlichung in obenstehendem Kalender besteht nicht. 3 4 News Oldie Markt 09/03 News • News • News • News • News • News • News * Ryan Adams wird im November sein neues Studio-Album RockʼnʼRoll vorlegen. Adams hat dieses Werk vor kurzem in New York fertiggestellt. Im vergangenen Jahr sprach er über die fertige Platte Love Is Hell und über die Möglichkeit eines neuen Box-Sets, doch zur Zeit listet sein Label Lost Highway nur RockʼnʼRoll auf, das mit Love Is Hell nichts zu tun hat. Im Mai behauptete Adams noch, dass Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und Lost Highway die Veröffentlichung von Love Is Hell blockierten. * Mötley Crüe werden am 11. November einen Karriere-Überblick auf 4 CDs auf den Markt bringen. Darauf werden sowohl Raritäten als auch die Hits enthalten sein oder, wie es Nikki Sixx, Gründer, Bassist und Songschreiber formulierte: „Zwar war die Arbeit an dieser Zusammenstellung äußerst mühsam, aber es wird eine feine Sache für die Käufer sein. Ich denke, sie werden sich beispielsweise über die erste Single, die im Original nur in einer Auflage von 4000 erschien, freuen.“ Außerdem soll ein Film, der auf der Biographie über die Band, The Dirt basiert, gedreht werden. Und man will nach der Veröffentlichung der CD-Box in der Originalbesetzung touren, also auch mit Vince Neil, der derzeit wegen des tätlichen Angriffs auf eine Prostituierte in Nevada angeklagt wurde. * The Beatles werden in New York mit einer Ausstellung im Radio- und Fernseh-Museum gefeiert. Der Grund: Das 40-jährige Jubiläum ihres ersten Fernseh-Auftritts in den USA, zu dessen Feier im Rahmen der Schau auch rare Aufnahmen gezeigt werden. * Jimmy Cliff erhält am 20. Oktober den Verdienstorden Jamaikas, die dritthöchste Auszeichnung für Zivilisten, von der Regierung des Inselstaats. * The Doors, sprich Robbie Krieger und Ray Manzarek, werden am 8. Dezember das Grabmal von Jim Morrison besuchen und am nächsten Tag ihr erstes Konzert in Paris überhaupt geben. * Macy Gray hat sich den Job als Vorgruppe für die kommende US-Tour von David Bowie gesichert, die nach den Konzerten in Europa, die bis zum November stattfinden sollen, beginnen wird. * Ray Charles wurde durch eine Verletzung an der Hüfte gezwungen, alle Konzerte bis zum Jahresende abzusagen. An deren Stelle will er jetzt zwei Alben aufnehmen: Eines mit Gospeln und eines mit Duetten. * Zwan, Nachfolgeband der Smashing Pumpkins um Gitarrist, Sänger und Songschreiber Billy Corgan, scheint schon wieder am Ende zu sein. Nur 6 Monate nach dem Erstling Mary Star Of The Sea verließ zunächst Bassistin Pez Lenchantin die Band, um sich Papa M zu widmen, die für den Sommer ein Album und für den Herbst eine Tour geplant haben. Dieses wiederum ist das Zweitprojekt des Zwan-Rhythmusgitarristen David Pajo, der sich also ebenfalls aus der Band zu verabschieden scheint. Von Corgan oder der Band war bislang keine Stellungnahme dazu zu bekommen. * Krist Novoselic, Ex-Nirvana und –Eyes Adrift, hat sich in einem offenen Brief auf seiner Homepage von der Musikszene verabschiedet: „Ich kann damit nicht umgehen. Ich kann keines dieser Magazine lesen, Radio hören oder fernsehen, ohne mich zu fühlen, als käme ich von einem anderen Planeten. Es scheint mein Schicksal zu sein, dass jede Band, bei der ich spiele, auseinandergeht.“ Der konkrete Anlass ist wohl die Tatsache, dass sich das Debüt von Eyes Adrift unterdurchschnittlich verkauft hat. * The Strokes werden laut ihrer eigenen Aussage auf ihrem kommenden Album, das Ende Oktober erscheinen soll, wesentlich sanfter klingen. Während man in Europa darauf noch warten muss, gab es in Japan, bei zwei Auftritten auf Festivals in Osaka und Tokio schon einen Vorgeschmack in Form von drei Titeln. * AC/DC wollen noch in diesem Jahr ein neues Album vorlegen, dem dann auch eine Tour folgen wird. Auf ihrer Webpage www.acdcrocks.com gibt es außerdem noch ein Video vom Auftritt mit den Rolling Stones zu sehen und ein Interview mit Angus und Malcolm Young über die Erfahrung, mit den Stones auf einer Bühne zu stehen. Noch eine Warnung: Derzeit tourt ein Mann namens Dave Evans durch Deutschland, der sich als AC/DC-Sänger bezeichnet. Das war er jedoch nur auf der allerersten Single der Australier. * Travis wollen ihr nächstes Album 12 Memories im Oktober veröffentlichen. * The Fugees scheinen endgültig Geschichte zu sein. Nachdem Wyclef Jean in seinem Song Fake Ass Pras seinen Cousin und Ex-Kollegen beschuldigte, ihm noch Geld zu schulden und in einem Interview dergestalt nachlegte, dass die Beiträge von Pras vernachlässigbar waren und Wyclef Jean die meisten Rhymes für ihn schrieb, erwiderte der jetzt: „Ich habe die Gruppe offiziell verlassen. Meiner Meinung nach hat Wyclef Jean mit seinen Äußerungen eine Grenze überschritten, die er nicht hätte überschreiten dürfen.“ * Gene Simmons hat einem Journalisten in New York mitgeteilt, dass er ein Kiss-Themenhotel in Las Vegas plant. * Gary Rossington von Lynyrd Skynyrd hat nach der Herzoperation vor einigen Monaten eine kleine Herzattacke erlitten. Zwar wurde er bereits am 4. August wieder aus dem Krankenhaus entlassen, allerdings mit der Auflage, sich zuhause einige Wochen zu erholen. Deswegen hat Lynyrd Skynyrd die geplante Tour abgesagt. * Michael Jackson und kein Ende. Zum einen hat die japanische Modefirma Wakita mit ihm einen Vertrag über eine Linie abgeschlossen, die von seiner Bühnengarderobe inspiriert sein soll. Zum zweiten äußerte sich seine ehemalige Frau Lisa-Marie Presley so über ihn: „Ich hasse es, dass er Rechte an Liedern meines Vaters besitzt. Kürzlich sah ich einen Fernseh-Werbespot von Velveeta, der mit Burning Love unterlegt war. Er hatte dafür die Rechte zur Verfügung gestellt – dagegen können wir nichts machen und das nervt mich ungemein.“ * Erik Braunn, ehemaliger Leadgitarrist von Iron Butterfly, ist am 25. Juli in Los Angeles im Alter von 52 Jahren an einem Herzschlag gestorben. Braunn, der als 16-jähriger zu der Band gekommen war, gab später zu, von dem Erfolg überrollt worden zu sein, nachdem er die Gitarre auf In-A-Gadda-DaVida gespielt hatte. Seitdem arbeitete er als Musiker, Produzent und Songschreiber und nahm sporadisch an Touren seiner alten Kollegen von Iron Butterfly teil. * Phil Spector muss auf sein Verfahren noch etwas warten. Am 1. August wurde seine Kaution um einen Monat verlängert, weil die Staatsanwaltschaft von Los Angeles zu dem eigentlichen Termin am 4. August noch keine Anklageschrift vorlegen kann. Wie ein mit dem Fall betrauter Ermittler mitteilte, „warten wir noch auf Berichte aus dem kriminaltechnischen Labor.“. * Keith Richards hat sich äußerst negativ über die Gangster-Rapper geäußert, die er als Äquivalent zu dem Hoola-Hoop Reifen in den 60er Jahren bezeichnete: „Mit den Baseball-Mützen und ausgebeulten Hosen langweilen die mich. Prinzipiell höre ich mir Sprechplatten nur an, wenn sie von Komikern kommen. Als sie sich einander umlegten, war das schon interessanter.“ Top 20/40 Oldie Markt 09/03 Die teuersten Platten des Monats: Top 20 August 6 Sounds Ausgabe 7/68 (M-) 63,56 € 14 Chocolate Watch Band Requiem (7“, M/M-) Decca DL 25320 (67/D) 54,16 € 7 Virus Revelation (M-/VG+) BASF CRC 015 (71/D) 63,42 € 15 Aorta Same (M/M-) CBS S 63690 (68/D) 51,51 € 8 Yesterdayʻs Children Same (M-/M-) Map City 3012 (69/D) 58,32 € 16 Big Brother&The Holding Company 48,46 € Same (M/M-) London SHA-U 115 (68/D) 1 Duffy 115,86 € Just In Case Youʻre Interested (M/M-) Ariola 85846 (74/D) 9 The Rivets 56,21 € Die Welt ist voll Musik (7“, VG+/VG+) Star-Club Philips 148.538 ST (66/D) 17 Tomorrow Featuring Keith West (M-/VG+) Parlophone PCS 7042 (68/UK) 46,42 € 2 Virus Thoughts (M/M-) Pilz BASF 20 21102-9 (71/D) 75,59 € 10 Os Mundi 43 Minuten (Foc, M-/M-) Brain Metronome 1015 (72/D) 55,85 € 18 Tin House Same (M/M-) Epic BN 26291 (69/NL) 44,90 € 3 Annexus Quam Beziehungen (M/M) Ohr 556 028 (72/D) 67,63 € 11 Kin Ping Meh No. 2 (M/M-) Zebra Polydor 2949 005 (72/D) 54,79 € 19 Nirvana 44,42 € The Story Of Simon Simopath (Foc, Weissmuster, M/M-) Island Fontana 885 439 (67/D) 4 Jethro Tull 66,47 € A Song For Jeffrey (7“, Promo-Weisslabel, M/M) Island Fontana 269.391 TF (68/D) 12 Chocolate Watch Band Sound Of The Summer (7“, M-/M-) Decca DL 25308 (67/D) 54,53 € 20 Bee Gees 43,01 € Odessa (2 LP, Samtbox, Muster, M/M-) Polydor 184199/200 (69/D) 5 Les Sauterelles View To Heaven (Muster, M/M-) Decca SLK 16561-P (68/D) 13 The Falcons Fever (M/M-) Hansa Ariola 85067 (70/D) 54,38 € Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 298 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion) an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine Berücksichtigung. 63,80 € Die ewigen Price-Charts Top 40 12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box) London Wavelenght (Limited Edition) 837,80 € (2/97) 27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time Decca 25014 (67/CH) 552,38 € (4/99) 13 The Beatles - Help Odeon (gelb) 984008 (65/D) 820,97 € (2/96) 28 Missus Beastly - Same CPM LPS 002 (70/D) 552,36 € (9/96) 14 The Beatles - Second Album Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D) 798,43 € (3/92) 29 Freedoms Children - Astra Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA) 546,54 € (6/00) 15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There Privatpressung (72/UK) 784,75 € (5/94) 30 The Beatles - The Collection MFSL 1-101-114 (82/US) 530,33 € (5/93) 525,06 € (9/00) 1 Dark - Round The Edges SIS-0102 (72/UK) 1840,80 € (2/98) 16 Fleur de Lis - Facing Morning Qualisound US 403 SLP (71/DK) 771,96 € (5/95) 31 Hunger - Strictly From Hunger Public P 1006 (70/US) 2 Bent Wind - Sussex Trend T-1015 (69/CA) 1664,94 € (2/98) 17 Rolling Stones - Promotional Album London RSD-1 (69/US) 751,37 € (7/96) 32 Leafhound - Growers Of Mushroom Decca SKL 5094 (71/UK) 3 Elvis Presley - Golden Boy RCA 25037 (65/CH) 1362,42 € (5/96) 18 Rolling Stones - Big Hits Fonoring Decca SFGLP 78299 720,67 € (11/98) 33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus Kerston FK 60514 (73/D) 489,50 € (4/01) 4 Paternoster - Same CBS S 64958 (72/OE) 1362,41 € (4/01) 19 Rolling Stones - Album Play (EP) Decca DCD 81500 (68/D) 690,81 € (11/94) 34 Rolling Stones - Original Master Recordings MFSL 1-161/170 (84/US 480,44 € (5/93) 5 Dog That Bit People - Same Parlophone PCS 7125 (71/UK) 1312,31 € (3/95) 20 Open Mind - Same Philips SBL 7893 (69/UK) 651,03 € (10/99) 35 The Beatles - Butchercover Capitol 2553 (66/US) 478,90 € (2/91) 6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00) Coral CRL 57080 (57/US) 21 Chicken Bones - Hardrock in Concert Procom 027606 (76/D) 639,29 € (12/97) 36 The Beatles - Same (Clubpressung) Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D) 463,23 € (3/00) 7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP) 22 Metronic Underground - Illusion Privatpressung (80/D) 637,24 € (5/97) 37 Rolling Stones - Flowers Decca Spezial Edition 25084 (67/CH) 23 Dogfeet - Same Reflection REL 8 (70/UK) 625,82 € (2/93) 38 Irish Coffe - Same Triangle 920 321 (72/BL) 444,35 € (3/95) 9 The Beatles - Impression 887,00 € (5/94) Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D) 24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals Apollo LP 488 (54/US) 625,67 € (1/97) 39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP) Coral 94071 (56/D) 444,82 € (5/96) 10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell Candy Floss CF 7764S (64/US) 25 The Beatles - Please Please Me Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D) 576,21 € (5/00) 40 Kaputter Hamster - Same Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D) 435,21 € (9/92) 8 Can - Monster Movie Music Factorx SRS 001 (69/D) 11 Langʻsyne - Same Düsselton TS 2737 (76/D) 942,02 € (12/93) 910,16 € (5/99) 876,87 € (11/95) 844,99 € (2/94) 26 The Beatles - Same Clubpressung Odeon 6279 (65/D) 561,92 € (12/96) 519,77 € (10/99) 461,30 € (10/96) Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde. 5 OldieMarkt im Wandel Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen Von Heft 10/03 an wird Oldie-Markt einige Veränderungen durchmachen, um sich den veränderten Zeiten anzupassen. 1. Oldie-Markt wird sein äußeres Erscheinungsbild ändern Um Kosten einzusparen, wurden sowohl der bisherige Heftrücken als auch das Innere überdacht. Der redaktionelle Teil orientiert sich am Anzeigenteil. Je dünner der ist, desto sparsamer fallen auch die Stories und Geschichten aus. 2. Die Gebührenstruktur für Kleinanzeigen wird umgestellt Die Grundgebühr je Kleinanzeigenzeile beträgt statt 1,05 nur noch 0,55 . Wird eine Platte verkauft, fallen zusätzlich eine Verkaufsgebühr von 0,40 je Zeile sowie Verkaufsprovision an - siehe Tabelle. Sparen - Ihr Vorteil: Wird eine Platte nicht verkauft, fallen lediglich 0,55 an Gebühren an, egal wie hoch der Mindestgebotspreis ist! Aufgrund der neuen Preisgestaltung ist es kostengünstiger, preisgünstige Platten anzubieten. Nicht verkaufte Platten fallen nicht mehr so hoch ins Gewicht. Gebühr je Zeile generell 0,55 0,55 0,55 0,55 0,55 0,55 Zusatzgebühr je Verkauf 0,40 0,40 0,40 0,40 0,40 0,40 Erzielter Verkaufspreis 0,01 - 30,00 30,01 - 60,00 60,01 - 100,00 100,01 - 300,00 300,01 - 600,00 600,01 + Verkaufsprovision % aus Erlös 5 4 4 3 3 3 % % % % % % Verkaufsprovision je Verkauf 0,00 1,50 2,00 3,00 4,00 5,50 Die Grundgebühr von 0,55 je Zeile ist, wie bisher, im Voraus zu bezahlen. Die Verkaufsgebühren werden nach der Auktion per Bankeinzug bezahlt, wofür sich der Anzeigenschalter auf dem Kleinanzeigenformular einverstanden erklärt. Zeit ist Geld: Verkäufer mit eMail-Adresse erhalten eine Aufstellung der verkauften Platten sowie die Abrechung sofort nach Auktionsende. Nicht verkaufte Platten können schneller weiterveräussert werden. 3. Kosten gespart: Oldie-Markt gibt es auch im Internet Ab Heft 10/03 kann jeder, der will, Oldie-Markt auch im Internet nutzen. Wer sich nur für den Kleinanzeigenteil interessiert, kann diesen gegen eine Gebühr von 3,50 EUR/monatlich herunterladen. Dies erfordert ein Jahresabo, welches im Internet gebucht werden kann. Falls er auch die Stories ausdrucken will, kostet dies 2,30 EUR/monatlich zusätzlich. Ebenfalls Jahresabo erforderlich. Der entsprechende Link ist in Kürze unter www.plattensammeln.de zu finden. 8 Vergessene Edelsteine/ Impressum Oldie Markt 09/03 Vergessene Edelsteine Mit ihrem Debüt Meet Danny Wilson legte das Trio Danny Wilson eine zauberhafte PopPlatte vor Dundee in Schottland ist nicht gerade eine für ihre sprudelnde Musikszene bekannte Stadt - so war es für das Trio, das sich nach einer Frank Sinatra-Filmrolle benannte, sicherlich eher ein Problem, den Weg nach London und zu einem Plattenvertrag bei Virgin zu finden. Doch die Qualität ihrer Demos überzeugte die für diese Seite des Geschäftes zuständigen Herren und so fand man sich bald zusammen mit dem bereits für UB 40 tätigen Produzenten Howard Gray im Studio. Bei den Arbeiten zeigte es sich schnell, dass die Abstammung aus der Pop-Diaspora einen echten Vorteil hatte: Stilistisch war das Trio um die beiden Brüder Gary und Kit Clark und ihren Schulfreund Ged Grimes in keinster Weise eingeschränkt: Jazz wurde ebenso zitiert wie Pop, Soul kam genauso wie Pop. Dank der Studio-Erfahrung von Gray und dem Können des Songschreibers Gary Clark, der außerdem als eindringlicher Sänger agierte, überzeugte der Erstling sofort und warf, nachdem er im August 87 nur auf 42 gekommen war, sechs Monate später mit Maryʼs Prayer einen Top-5-Hit in Eng- land ab, der auch in Deutschland im zweiten Anlauf die Top 10 eroberte. Doch tatsächlich war der gesamte Erstling von einer ausgezeichneten Qualität und wies einige Songs auf, die man mit Maryʼs Prayer vergleichen konnte wie das schottisch angehauchte Aber- vorstieß. Aber zum einen überzeugte dieses Werk nicht mehr hundertprozentig und zum anderen war Gary Clark zu einer Solo-Karriere entschlossen. So löste man sich 1989 in aller Freundschaft auf, was das Ende bedeutete, da auch Gary Clark mit seiner Soloplatte keinerlei Furore machen konnte. Zurück bleibt ein verspieltes Pop-Juwel, das auch 16 Jahre, nachdem es auf den Markt kam, durch seine Melodien und seine Leichtigkeit überzeugen kann. Doch gerade diese leichte Hand zählt zum schwersten in der leichten Muse überhaupt. Oldie-Markt 09/03 Nr. 276 September 2003 26. Jahrgang Herausgeber: Martin Reichold Redaktion: Martin Reichold Virgin Ariola 208 353 deen, oder die Hommage an einen weiteren Filmhelden in Spencer-Tracey. Da auch die Presse begeistert war und man sich auch in den USA durchsetzen konnte, schien alles auf eine längere Karriere hinzudeuten, zumal eine Tour im Vorprogramm von Simply Red durch die USA und England 1988/89 den Nachweis der Bühnentauglichkeit erbrachte und LP Nr. 2 Be-Bop Moptop 1989 nicht nur den Hit The 2nd Summer Of Love (Top 10 in England und Deutschland) ergab, sondern auch das Album in die internationalen Top 20 Oldie - Markt Oldie-Markt 10/03 (= Heft 277) Oldie-Markt 11/03 (= Heft 278) Erscheinungsdatum: 6. Oktober 2003 Erscheinungsdatum: 3. November 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 15. September 2003 Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt (Auktion und Festpreis) am: 13. Oktober 2003 Auktions-Schluß für Auktion 299 (Poststempel) am: 15. September 2003 Auktions-Schluß für Auktion 300 (Poststempel) am: 13. Oktober 2003 Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie möglich an die Redaktion ab. Internet: http://www.oldiemarkt.com Fotografie: Willi Kuper Computerworks: Computer Communication Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster, Bernd Vogel, Kurt Wehrs Mitarbeiter Spezialgebiete: Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks), Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin), Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton), Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro), Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik (Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog (Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser (Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade), Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo), Ernest Cadet (Young Rascals) Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas) Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg, Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918 Verlag: New Media Verlag, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg Druck: Reiff Druck, Lehrer-Götz-Weg 17, 81825 München; Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht. Ersatzansprüche können nicht anerkannt werden. Alle Rechte vorbehalten. © by New Media Verlag GmbH. Unverlangte Manuskripte werden nur zurückgesandt, wenn vom Einsender Rückporto beigelegt wurde. Einzelheft 7,10 Euro (inkl. Mwst.), Jahresabonnement 85,20 Euro (Ausland auf Anfrage). Kündigung des Abonnements spätestens vier Wochen vor Ende des bezahlten Zeitraums. Zahlung erbeten an: BPV Medien Vertriebs GmbH & Co.KG. Für das Abonnement: Deutsche Bank Lörrach, Kto. 144763003, BLZ: 68370034. Für den Kleinanzeigen-Markt: New Media Verlag, Deutsche Bank 24, Kto. 6612444, BLZ: 20070024. Postbank Ludwigshafen, Kto. 21876-671, BLZ: 54510067 Kiss 1978 in England (vorne v.l.): Peter Criss, Ace Frehley, Gene Simmons. Hinten: Paul Stanley Chicago: Metamorphose zur Pop-Band Oldie Markt 09/03 Pop statt Rock Nach dem letzten Doppel-Album schwenkte Chicago stilistisch um: Von jetzt an ging man statt in Richtung Rock mit Bläsern zum Pop. Chicago 1979 (hinten v.l.): Laudir de Oliveira, Robert Lamm, Lee Loughnane, Walter Parazaider. Vorne von links: Danny Seraphine, Donnie Dacus, James Pankow, Peter Cetera 9 10 Oldie Markt 09/03 Gerade wenn man eine Band schätzt, tendiert man dazu, bei einem Stilwechsel ungerecht zu sein, aber gerade zwischen dem recht mutigen Doppel-Album VII und seinem Nachfolger VIII lagen musikalisch Welten: Versuchte man auf ersterem, seine Wurzeln im Jazz aufzuarbeiten, war letzteres eindeutig auf den Pop-Markt hin ausgerichtet und sowohl vom Stil wie vom Songmaterial her eindimensionaler. Was am meisten auffiel jedoch, war, dass die Bläser-Sektion, die bis VII sehr oft einen wichtigen Teil im Klang gespielt hatte, des öfteren nur noch im Hintergrund trötete. Am Erfolg änderte das natürlich nichts: Die beiden ersten Singles Harry Truman und Old Days von Robert Lamm und James Pankow erreichten in den USA den 13. und 5. Platz der Singles-Charts, das Album wie üblich den ersten Rang und eine Tour mit den Beach Boys erreichte bei den 12 Gigs über 700.000 Menschen, die 7.5 Millionen Dollars Eintrittsgelder für die Shows auf die jeweiligen D-Single: CBS 6174 Tische der Häuser hinblätterten. Und da sich der im Dezember auf den Markt gebrachte Greatest Hits-Sampler fünf Wochen auf der amerikanischen Nummer 1 hielt, war alles in Butter. Vor allem gab es der Band mehr Zeit, das nächste Album vorzubereiten und das tat sie denn auch, zumal es das erste Opus war, das das neue Mitglied, den Percussionisten Laudir de Oliveira, der bereits seit 1974 live und bei den Studio-Arbeiten mitmischte, offiziell als Teil der Gruppe vorstellte. Das Material wirkte diesmal wesentlich ausgewogener, war zwischen Rock, Soul und Pop angesiedelt und besaß weit mehr musikalisches Rückgrat, als VIII. Vor allem aber hatte es einen Song namens If You Leave Me Now aufzuweisen, der nicht nur der erste Nr.-1-Hit des Oktetts in den USA werden, sondern von da an wie das Kennzeichen für es sein sollte. Und genau das war der Grund, warum das Lied eigentlich überhaupt nicht Chicago: Metamorphose zur Pop-Band Oldie-Markt Discographie Chicago (5) von Frank Küster 1996 Doppel-CD: Overtime CA: Chicago Records Astral CD 600520 Tracks CD 1: Make Me Smile / 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Bigger Than Elvis / Free / Lowdown / Beginnings / Colour My World / Questions 67 & 68 / Saturday In The Park (Live) / Dialogue Part 1 & 2 (Live) / Feelinʼ Stronger Every Day / Just YouʼnʼMe / (Iʼve Been) Searchinʼ So Long Tracks CD 2: Stone Of Sisyphus / Call On Me / Wishing You Were Here / Harry Truman / Old Days / Another Rainy Day In New York City / If You Leave Me Now / Baby, What A Big Surprise / Alive Again / No Tell Lover 1997 CD-Promosingle: Here In My Heart US: Reprise PRCD-8688 3” CD-Single: 25 Or 6 To 4 / Make Me Smile US: Columbia 38K 33193 3” CD-Single: Hard To Say Iʼm Sorry / Sonny Thinks Twice JP: Warner Music Pioneer WPDR-3081 CD: The Heart Of Chicago 1967-1997 US: Reprise WEA 46554, HK: Reprise WEA 964 554-2, TW: Reprise WEA 093624655429 Tracks: Youʼre The Inspiration / If You Leave Me Now / Make Me Smile / Hard Habit To Break / Saturday In The Park / Wishing You Were Here / The Only One / Colour My World / Look Away / Here In My Heart / Just YouʼnʼMe / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Will You Still Love Me? / Beginnings / Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away CD: The Heart Of Chicago 1967-1981 JP: Full Moon Reprise Pioneer 22P2-3117 Tracks: Questions 67&68 / Beginnings / Make Me Smile / 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Free / Lowdown / Saturday In The Park / Just YouʼnʼMe / (Iʼve Been) Searchinʼ So Long / Wishing You Were Here / Old Days / If You Leave Me Now / Baby, What A Big Surprise / Alive Again CD: The Heart Of Chicago 1982-1997 JP: Full Moon Reprise Pioneer 22P2-3118 Tracks: Hard To Say Iʼm Sorry / Love Me Tomorrow / Stay The Night / Hard Habit To Break / Youʼre The Inspiration / Along Comes A Woman / Will You Still Love Me? / If She Would Have Been Faithful / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Look Away / Youʼre Not Alone / What Kind Of Man Would I Be? / Chasinʼ The Wind / Here In My Heart / The Only One CD: If You Leave Me Now D: UN CD 3318 Tracks: Questions 67 And 68 / Make Me Smile / 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings / Saturday In The Park / Wishing You Were Here / If You Leave Me Now / Baby What A Big Surprise / Hard To Say Iʼm Sorry / Love Me Tomorrow / Hard Habit To Break 1998 CD-Promosingle: All Roads Lead To You US: Reprise PRCD 9262 CD-Promo-EP: The Chicago Christmas Album-Chicago 25 EP US: Chicago Records CRD 3035 DJ Chicago: Metamorphose zur Pop-Band auf X vertreten sein sollte. In den Worten von Robert Lamm: „Der Song entstand aus der Liebe von Peter Cetera für die Musik von Lennon & McCartney. Jeder in der Band mochte das Lied, aber niemand außer Peter und James William Guercio hielt es für einen Track für unser Album. Nach wie vor existiert seinem Erfolg gegenüber eine gewisse Ambivalenz innerhalb der Gruppe. Wir sind dankbar – aber seitdem ist es für uns schwierig, mit etwas anderem als Balladen ins Radio zu kommen. Es war mehr die Art der Musik, die If You Leave Me Now verkörperte und wohin sie uns steuerte, was die Auffassung von unserer Musik und die Erwartungen an sie betraf.“ Damit trifft Lamm höchstwahrscheinlich den Nagel auf den Kopf, denn sicher ist, dass dieser Hit den Punkt ohne Wiederkehr in der Karriere des Oktetts markierte. Fortan war Chicago auf der Bühne nach wie vor eine Rockband – im Studio nicht. Dafür hatte vor allem James William Guercio als Produzent Oldie Markt 09/03 Tracks: Little Drummer Boy / Childʼs Prayer / Let It Snow! Let It Snow! CD: Chicago 25-The Christmas Album US: Chicago Records CRD 3035 Tracks: Little Drummer Boy / God Rest Ye Merry Gentlemen / Have Yourself A Merry Little Christmas / Christmas Song ( O Come All Ye Faithful) / Childʼs Prayer / Feliz Navidad / Santa Claus Is Coming To Town / Christmas Time Is Here / Let It Snow! Let It Snow! Let It Snow! / What Child Is This? / White Christmas / Silent Night / One Little Candle CD: King Biscuit Flower Hour (Live 1974 At Louisville Convention Center, Kentucky) US: King Biscuit Flower Hour KBFH Tracks: Call On Me / Saturday In The Park / So Much To Say, So Much To Give / Beginnings / Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-Anxietyʼs Moment-West Virginia FantasiesColour My World / To Be Free / Now More Than Ever / Just YouʼnʼMe / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / 25 Or 6 To 4 / Feelinʼ Stronger Every Day 1999 CD-Promosingle: Back To You (Live) US: Chicago 3026 CD: Chicago 26-Live In Concert US: Chicago Records CRD 3026 Tracks: Ballet For A Girl In Buchannon: Make Me Smile-So Much To Say, So Much To GiveAnxietyʼs Moment-West Virginia Fantasies-Colour My World / To Be Free / Now More Than Ever / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / Mongonucleosis / Hard Habit To Break / Call On Me / Feelinʼ Stronger Every Day / Just YouʼnʼMe / Beginnings / Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away / 25 Or 6 To 4 / Back To You / If I Should Ever Lose You / (Your Love Keeps Lifting Me) Higher And Higher 2000 Promo-CD: A Sampler Of Chicagoʼs Songs & Recordings US: Chicago Records Tracks: Beginnings / Make Me Smile / Saturday In The Park / Colour My World / Does Anybody Really Know What Time It Is? / 25 Or 6 To 4 / Wake Up Sunshine / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / Free / Just YouʼnʼMe / Alive Again / Call On Me / Feelinʼ Stronger Every Day / Dialogue Part 2 2001 D-Blitzinfo -Promo: CBS 2818 gesorgt, der nicht nur den renommierten Arrangeur Jimmie Haskell für die Streicherund Bläser-Begleitung einflog, sondern auch noch das Gitarrensolo beisteuerte. Tatsache ist, dass wie es Lee Loughnane einmal formuliert hat, „man, wenn man jemanden auf der Straße nach Chicago fragt, als Antwort entweder If You Leave Me Now oder Al Capone bekommt“. Jeder, der die Abläufe in der Musikindustrie kennt weiß, dass außerdem danach von der Plattenfirma stillschweigend neue Hits in dem Ausmaß erwartet wurden, ganz zu schweigen von den Albumverkäufen, die in 3 Monaten bereits die Millionengrenze erreicht hatten. Es ist nicht zu weit hergeholt, von diesem Hit und dem dazugehörigen Album als dem Höhepunkt in der Karriere der Formation zu sprechen. Von nun an ging es bergab, obwohl Album Nr. XI eher eine Rückkehr zu dem Format von VI war: Eine vielseitige Songkollektion, die die Wurzeln der Band in Doppel-CD: Another Rainy Day In New York D: Falcon Neue Medien Universe DCD 23036 Tracks CD 1: Baby, What A Big Surprise / Hard Habit To Break / Harry Truman / Take Me Back To Chicago / Feeling Stronger Every Day / Another Rainy Day In New York City / Youʼre The Inspiration / Love Me Tomorrow / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Saturday In The Park / Colour My World / Any Way You Want It Tracks CD 2: Wishing You Were Here / Hard To Say Iʼm Sorry / Hideaway / You Are On My Mind / If You Leave Me Now / Together Again / Brand New Love Affair Pt. 1&2 / Till We Meet Again / Old Days / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / Ainʼt It Blue / Beginnings 2002 CD-Promo-EP: The Chicago Story-Complete Greatest Hits-4 Track Sampler SP: Chicago Records Tracks: Street Player (Single Version) / Saturday In The Park / If You Leave Me Now / Hard To Say Iʼm Sorry (Single Version) Doppel-CD: The Chicago Story-Complete Greatest Hits D/US/EU: Rhino WSM 8122-73606-2, China : Tracks CD 1 : If You Leave Me Now / Hard To Say Iʼm Sorry / Youʼre The Inspiration / Hard Habit To Break / Will You Still Love Me ? / Baby, What A Big Surprise / Look Away / What Kind Of Man Would I Be? / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Love Me Tomorrow / Just YouʼnʼMe / Happy Man / Youʼre Not Alone / Chasinʼ The Wind / Wishing You Were Here / No Tell Lover / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / Colour My World / 11 12 Oldie Markt 09/03 der Rockmusik ebenso berücksichtigte wie die im Blues und Soul, aber auch die PopSeite nicht vernachlässigte. Zwar befand sich auf XI kein Superhit wie If You Leave Me Now, aber das ebenfalls von Peter Cetera geschriebene und gesungene Baby, What A Big Surprise schaffte immerhin einen 4. Platz in den USA und die LP kam auf den 6. Rang. Die Ironie dabei ist, dass – vergleicht man das Material insgesamt miteinander – XI ein besseres Album war als sein erfolgreicherer Vorgänger. Das wäre sicherlich kein Beinbruch für die Band gewesen, doch zwei Ereignisse im Zusammenhang damit durchaus: Zum einen trennte man sich vom langjährigen Manager und Produzenten James William Guercio, „weil einige Mitglieder das Gefühl hatten, dass Guercio zuviel diktierte – von unserem Stil bis zu unserem Aussehen. Wir hatten all diesen Erfolg gehabt, doch plötzlich war es fast unmöglich, unsere Platten im Radio gespielt zu bekommen. Im Nachhinein hätte D-Blitzinfo-Promo: CBS 4603 man das Ganze mit Guercio vielleicht regeln können, aber ganz ehrlich: Als wir Terry verloren, war es unmöglich, umzukehren.“ Damit sprach Robert Lamm den zweiten Schicksalsschlag an, der die Gruppe Anfang 1978 ereilte: Am 23. Januar, nachdem man beim Roadie Donny Johnson eine Party gefeiert hatte, starb Gitarrist Terry Kath, als sich beim Reinigen einer Pistole ein Schuss löste und ihn tödlich verletzte. Damit war im wahrsten Sinn des Wortes die Seele von Chicago gestorben, denn Kath war nicht nur ein ausgezeichneter Gitarrist, sondern auch ein Soulsänger ersten Ranges. „Terry hatte eine Qualität in seiner Stimme wie kein zweiter. Er hatte mehr Soul in seinem kleinen Finger als andere im ganzen Körper“, so Walter Parazaider. Und Robert Lamm ergänzt: „Die Songs, die er sang, hätte kein anderer in der Band so bringen können. Fortsetzung folgt Chicago: Metamorphose zur Pop-Band You Come To My Senses / We Can Last Forever Tracks CD 2: 25 Or 6 To 4 / Saturday In The Park / Questions 67 & 68 / Iʼm A Man / Stay The Night / Only You / Dialogue (Part I & II) / Old Days / Beginnings / Lowdown / Another Rainy Day In New York City / Call On Me / Feelinʼ Stronger Every Day / Take Me Back To Chicago / Sing, Sing, Sing (& The Gipsy Kings) / Along Comes A Woman / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Make Me Smile / Street Player CD: The Chicago Story –The Complete Greatest Hits US: Rhino Warner Special Marketing 8022 Tracks: If You Leave Me Now / Hard To Say Iʼm Sorry / Youʼre The Inspiration / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / Baby, What A Big Surprise / Hard Habit To Break / Will You Still Love Me? / What Kind Of Man Would I Be? / Look Away / Love Me Tomorrow / Along Comes A Woman / Stay The Night / You Come To My Senses / Iʼm A Man / Youʼre Not Alone / Take Me Back To Chicago / 25 Or 6 To 4 / Saturday In The Park / Colour My World Doppel-CD: The Very Best Of Chicago-Only The Beginning US: Rhino R2 76170 Tracks CD 1: Make Me Smile / 25 Or 6 To 4 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / Beginnings / Questions 67 And 68 / Iʼm A Man / Colour My World / Free / Lowdown / Saturday In The Park / Dialogue (Part I & II) / Just YouʼnʼMe / Feelinʼ Stronger Every Day / (Iʼve Been) Searchinʼ For So Long / Wishing You Were Here / Call On Me / Happy Man / Another Rainy Day In New York City / If You Leave Me Now Tracks CD 2: Old Days / Baby, What A Big Surprise / Take Me Back To Chicago / Alive Again / No Tell Lover / Love Me Tomorrow / Hard To Say Iʼm Sorry / Get Away / Stay The Night / Hard Habit To Break / Youʼre The Inspiration / Along Comes A Woman / Will You Still Love Me? / If She Would Have Been Faithful / Look Away / What Kind Of Man Would I Be? / I Donʼt Wanna Live Without Your Love / We Can Last Forever / Youʼre Not Alone / Chasinʼ The Wind / Sing, Sing, Sing (& The Gipsy Kings) Doppel-CD: Iʼm A Man UK: Delta Music Tracks CD 1: Beginnings / South California Purples / Iʼm A Man / Questions 67 & 68 / Does Anybody Really Know What Time It Is? / 25 Or 6 To 4 / Liberation Tracks CD 2: Hollywood / In Terms Of Two / Whatʼs The World Coming To / Darlinʼ Dear / Feelinʼ Stronger Every Day / Jenny / Criticʼs Choice / Just YouʼnʼMe / Rediscovery / Something In This City Changes People DVD: Raw-Real Artists Working (Live) US: Tracks: Wake Up Sunshine / Dialogue Part 1 & 2 / Canon / Free / Will You Still Love Me? / Look Away / Just YouʼnʼMe / Another Rainy Day In New York City / Acoustic Set Medley / Make Me Smile / Colour My World / Beginnings / 25 Or 6 To 4 Soloplatten Dawayne Bailey 2002 Doppel-CD: Sketch US: Goblin Girl Records GGR-10312 Tracks CD 1: Beautiful Ruins / A Black Church In Marietta / Los Angeles / Nicole: Acts I & II / The Living Room Of Me / Darian / Chief Old Fox / My Life / Something Out Of Me / Ariad (Blue Turns Black) / Over The Underwall / Little Freight Trains / Easier Than Breathing / Easier Than Breathing 2 / Nowhere Fast / Iʼll Carry On / In God We Trust / Heʼs Not Anywhere / Raised By Vultures / Full Time Lover / Waiting 2 / Whatever Happens / I Know How 2 Love U / Her Last Request Tracks CD 2: I Keep Running / Monkey Man 1 / Back On The Road Again / U Kill Me / Ocean Of Tears / Triel sur Seine / Before You Start / Emily 1 / Stand The Fall / Give Me Everything 2 / Refrigerated Hate / Hyena Weeps / Day Tripper 1 / Right Back To The Blues / Square Dancers Firing Squad / Bed Of Roses / Rest Of My Life 1 / Waiting 1 / Steff Signer Speaks / Give Me Everything 1 / Amy & Hilary / DB @ 10 Years Old Omega: Der Sprung in den Westen Oldie Markt 09/03 Ungarn-Rock für Europa Nach den ersten Jahren wurde Omega nicht nur in Ungarn zu einer der ganz großen Bands, sondern schafften auch den Sprung nach Mitteleuropa. Omega mit den Trophäen einer erfolgreichen Band (v.l.): Tamás Mihály, Ferenc Debreceni, Laszlo Benkö, György Molnár, János Kobor 13 14 Oldie Markt 09/03 Einer der Gründe, warum Ungarn zu Zeiten des Eisernen Vorhangs als die fidelste Baracke des Kommunismus beschrieben wurde lag darin, dass die Gewaltigen in Partei und Staat aus dem Volksaufstand 1956 die richtigen Konsequenzen gezogen hatten. Die bestanden in einer ansatzweisen Akzeptanz von Privatwirtschaft und einer im Gegensatz zur DDR beispielsweise größeren Berücksichtigung der Konsumwirtschaft, so dass die Planwirtschaft das tägliche Leben nicht so deprimierend bestimmte wie in den anderen Staaten. Das schlug sich natürlich auch in der RockMusik nieder. Selbstverständlich wurden, wie in den anderen Ostblock-Staaten auch, englische Texte nicht gerne gesehen, aber thematisch ging es relativ freizügig zu, auch wenn es gewisse Grenzen gab, die Omega 1972 erfahren mussten, als das geplante Album 200 Jahre nach dem letzten Krieg nicht auf den Markt kommen durfte, weil sich einige hohe Funktionäre der KPU durch Omega: Der Sprung in den Westen Oldie-Markt Discographie Omega (2) von Frank Küster 1975 Album: Omega D: Bacillus Bellaphon BAC 2016, US: Passport PPSD 98007 A: Everytime She Steps In / Stormy Fire / After A Hard Year / Spanish Guitar B: Help To Find Me / Remembering / White Magic Stone 1976 Single: A könyvelö álma / Az égben lebegök csarnoka HU: Pepita SPS 70230 Album: Time Robber D: Bacillus Bellaphon BLPS 19233, UK: Decca SKL-R 5243, SP: Bacillus CFE YD-99016, RI 1977 Bacillus Bellaphon BAC 2037. CD: 1987 D: Bacillus Bellaphon 288-09-004, RI 1994 D: Sound Solutions 2113002 A: House Of Cards Part I / Time Robber / House Of Cards, Part II / Invitation B: Donʼt Keep Me Waitinʼ / An Accountantʼs Dream / Late Night Show Album: On Tour (No Live-LP, But A Sampler For The Current Tour) D: Bacillus Bellaphon BBS 2527, RI 1977 D: Bacillus Bellaphon BAC 2045 A: Invitation / Live As Long As / Stormy Fire / Help To Find Me B: Late Night Show / Magician / An Accountantʼs Dream / The Hall Of Floaters In The Sky 1977 HU-LP: Qualiton SLPX 17414 die Texte auf den Schlips getreten fühlten. Das war deswegen äußerst unerfreulich, weil es zuvor den ersten größeren Split gegeben hatte. Nach der dritten LP 10.000 Lepes, die mit dem Evergreen Gyöngyháju lány (Das Perlenhaarmädchen), das sowohl Frank Schöbel als Schreib es mir in den Sand in der DDR als auch den Scorpions als White Dove international zu einem Hit verhalf, das Quintett in Ungarn zu der Topgruppe machte, verließen Keyboarder Gabor Presser und Schlagzeuger Joszef Laux, sowie Texterin Annie Adamis (die im normalen Leben mit Laux verheiratet war) das Omega-Lager, um fortan als Locomotiv GT auf eigene Rechnung weiter zu machen. Das war ein echter Schock, weil bis dahin Presser und Adamis fast alle Lieder verfasst hatten. Zuerst besorgte man sich mit Ferenc Debreceni einen neuen Drummer, während Laszlo Benkö von den Blasinstru- Single: Régi csibészek / Naplemente HU : Pepita SPS 70246 Single: Petróleum lámpa / Gyöngyhajú lány HU: Pepita SPS 70270 Album: Omega 7 – Idörabló HU: Pepita SLPX 17523. CD: 1988 HU: Vivat HCD 37401 (+ Omega VI-Nem tudom a nevet), 1993 HU: Mega HCD 17523 A: Idörablo: a) Napot hoztam, csillagot (Sun And Stars I Brought) b) Idörablo (Time Robber) c) Ablakok (Windows) / A névtelen utazó (The Nameless Traveller) B: A klönyvelö álma (An Accountantʼs Dream) / Nélküled (Without You) / Éjféli koncert (Late Night Show) 1978 Promo-Single: Skyrover / Russian Winter D: Bacillus Bellaphon Album: Omega 8 – Csillagok Utján HU: Pepita SLPX 17570. CD: 1993 HU: Mega HCD 17570 A: Nyitány (Overture) / Égi vándor (Skyrover) / Léna (Russian Winter) / Légy eros! (The Lost Prophet B: Metmorfózis I (Metamorphosis) / Bíbor, hölgy (Purple Lady) / Csillagok utján (High On The Starway) / Metmorfózis II (The Hope, The Bread And The Wine) / Finálé Album: Skyrover D: Bacillus Bellaphon BAC 2052, US: Fantasy F 9560. CD: Legend WZ 90122 A: Overture / Skyrover / Russian Winter / The Lost Prophet B: Metamorphosis / Purple Lady / High On The Starway / The Hope, The Bread And The Wine / Final Doppel-Album: Best Of Omega D: Bacillus Bellaphon BAC 2057 Omega: Der Sprung in den Westen menten an die Keyboards wechselte. Das war nicht nur vom neuen Personal her ein totaler Umbruch, sondern hauptsächlich vom Songmaterial her. Anstelle von Gabor Presser und Anna Adamis schrieben von da an die fünf Musiker von Omega alle Songs selbst. Und die eben erwähnte LP sollte die Premiere für die neue Struktur sein, doch das wurde von der Kulturbürokratie verhindert, der die Vision einer Zukunftsvision von einem rein funktionalen Menschen zu düster war. Außerdem fühlte sich ein Produzent bei der staatlichen Plattengesellschaft Hungaroton durch den Song Szex Apo (Sex-Onkelchen) persönlich beleidigt. Also zog man sich auf eine Liveplatte zurück und Elö Omega bewies, dass die Band nach wie vor am Leben war (so der ungarische Titel, der darauf hinweisen sollte, dass man trotz der Trennung weiter existieren konnte). Und das erwies sich als richtiger Schachzug. Bis Ende 1972 tourte man durch die DDR und im April kam der endgültige Durch- Oldie Markt 09/03 A: Everytime She Steps In / Stormy Fire / White Magic Stone / Pearls In Her Hair B: Help To Find Me / 200 Years After The Last War / You Donʼt Know C: Live As Long As / The Hall Of Floaters In The Sky / Magician / Invitation D: An Accountantʼs Dream / Late Night Show / Skyrover / High On The Starway / Final Album: Gammapolis D: Bacillus Bellaphon BAC 2061. CD: 1987 D Bellaphon 288-09-007 A: Dawn In The City / Lady Of The Summer Night / Rush Hour / Return Of The Outcast B: Start / Gammapolis / The Man Without A Face / Silver Rain / Gammapolis II 1979 Single: Rush Hour / Lady Of The Summer Night D: Bacillus Bellaphon BF 18656 Album: Gammapolis – Omega 9 HU: Pepita SLPX 17579. CD: 1993 HU: Mega HCD 17579 A: Start / Gammapolis I / Nyári éjek asszonya (Lady Of The Summer Night) / Orültek órája (Rush Hour) / A számûzött (Return Of The Outcast) B: Hajnal a város felett (Dawn In The City) / Arcnélküli ember (Man Without A Face) / Ezüst eso (Silver Rain) / Gammapolis II Album: Aranyalbum 1969-1971 HU: Pepita SLPX 17582 A: Trombitás Frédi (Freddie The Trumpet) / Egy lány nem ment haza (A Girl Hasnʼt Come Home) / Utcán, a téren (In The Street Of The Square) / Rettenetes emberek (Terrible People) / Ha én szél lehetnék (If I Were The Wind) / Gyöngyhajú lány (Girl With Pearls In Her Hair) B: Tizezer lépés (Ten Thousand Steps) / Petróleumlámpa (Oil-Lamp) / Az éjszakai országúton (Night On The Road) / Oh, Barbarela / Van egy szó (Thereʼs A Word) / 1958-as-boogie-woogie klubban (In A Boogie-Woogie Club, 1958) Doppel-Album: Live At The Kisstadion D: Bacillus Bellaphon BAC 2066, HU: Pepita SLPX 17619-20 (Élo Omega Kisstadion 79). CD: D 1987: Bellaphon 288-09-003 A: Vostok (Sze-Vostok) / Gammapolis I / Help To Find Me (Nem tudom a neved) B: Russian Winter (Léna) / Start / Time Robber (Idorabló) / Late Night Show (Éjféli koncert) C: Silver Rain (Eszüst eso) / High On The Starway (Csillagok utján) D: Rush Hour (Orültek órája) / Metamorphosis II / Finale / Metamorphosis I 1980 HU-LP: Bacillus Bellaphon BLPS 19175 bruch: Der Produzent und Labelgründer von Bacillus, Peter Hauke, sah eines ihrer Konzerte und offerierte ihnen einen Vertrag über 3 Alben in ebensoviel Jahren. Dem Kontrakt folgten Taten: In dem renommierten Studio von Dieter Dierks in Stommeln bei Köln entstand das in englischer Sprache aufgenommene Album Omega und auch noch einige Singles in deutscher Sprache, zu denen der Texter Bernd Maywald die Übersetzungen beisteuerte. Das schlug zwar nicht sofort ein, aber dennoch wurden die Ungarn dadurch die im Westen präsenteste Band aus dem Ostblock, was zunächst zu einer Tour und Auftritten in England, Polen und einer Rundfunkproduktion in der DDR führte. Nach Festival-Auftritten in Deutschland und Schweden 1975 – beim ersten Gig lernte man die Scorpions kennen, was dann in der bereits erwähnten Coverversion in den 90er Jahren resultierte – wurde 1976 Doppel-Album: Best Of Omega Vol. II D: Bacillus Bellaphon 32 09 001 A: After A Hard Year / I Go Away / The Bird / Just A Bloom B: One Man Land / 20th Century Town Dweller / Parting Song C: The Lost Prophet / Gammapolis / Lady Of The Summer Night / Metamorphosis D: Silver Rain / High On The Starway 1981 Album: Various Artists: Kisstadion 80 (Omega + 2 Other Bands) HU: Pepita SLPX 17655 Omega: A nagy folyó (Love Games) / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / Tékozlo fiúk (The Prodigal Son) / Petróleum lámpa (Petroleum Lantern) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair) Album: Omega X – Az Arc (Thinking Of You) HU: Pepita SLPX 17690. CD: 1993 HU: Mega HCD 17690 A: Életfogytig rock and roll (Inside Outside) / Kemény játék (Working) / Az arc (Thinking Of You) / A nagy folyó (Love Games) / Nasca / A fényképésznél (Machine) B: A holló (Rocket) / A fehér holló (White Rave) / Az üzenet (Something Going On) / Tizenhat évesen (Laughing On The Inside) / A mixer (Mixer) / A látogató (Hostages) Album: Working D: WEA 58329 A: Nasca / Love Games / Inside Outside / Laughing On The Inside / Working / Intermezzo B: Rocket / Hostage I / Somethinʼs Goinʼ On / Machines / So Long / Hostages II 15 16 Oldie Markt 09/03 der Vertrag von Bellaphon aus verlängert. Das hatte einen guten Grund: Inzwischen war das Quintett auch hierzulande ein absoluter Top-Act und spielte normalerweise in Hallen vor 3000 Fans, während sich die LPs in sechsstelliger Höhe verkauften. Ohne große Übertreibung kann man behaupten, dass die Ungarn das erfolgreichste Pferd im Stall von Peter Hauke waren – neben Nektar natürlich. Dementsprechend hektisch gestaltete sich die Existenz von Omega, die 1976 Time Robber in Offenbach einspielten – das erste Album, das abgesehen vom veränderten Tracklisting 1:1 im Westen wie im Osten (dort als Idörabló) erschien und zum großen Durchbruch im Westen führen sollte, der wieder einmal die Toleranz des Ostens überschritt, allerdings nicht die Ungarns, sondern die der DDR: Nachdem man 1977 ausführlich in Westdeutschland getourt war – wieder mit den Scorpions – protestierten Politiker aus Ostberlin gegen die Musik der Band und man bekam die Auflage, in der Omega: Der Sprung in den Westen 1982 Album: Omega XI HU: Pepita SLPX 17747. CD: 1994 HU: Mega HCD 17747 A: Ajánlott útvonal / Alvajáro / Kenyér és információ / Három csendes nap / Téli vadászat B: Kötéltánc / Az utolsó óra / Szemközt a rózsaszínnel / Elengedett kézzel / A Hatalom Színháza 1983 Doppel-Album: Jubileumi Koncert HU: Pepita SLPM 17777-78 A: Rákóczi induló (Ung. Nationalmarsch) / A nagy folyó (Love Games) / Kemény játék (Working) / Ajánlott útvonal B: Életfogytig Rock And Roll (Inside Outside) / Atlantis / Tízezer lépés (Ten Thousand Paces) / A holló (Rocket) C: Szemközt a rózsaszínnel / Kenyér és információ / Kötéltánc / Orültek órája (Rush Hour) D: A Hatalom Színháza / Addig élj! (Live As Long As) / Nem tudom a neved (Help To Find Me) / Gyöngyhajú lány (Pearls In Her Hair) 1984 Album: Legendás Kislemezek 1967-1971 HU: Krém SLPX 17820. CD: 1992 HU: Mega HCD 37527 (+ Nem új a nap alatt semmi / Nem szeretlek / Régvárt kedvesem) A: Megbántottál / Azt monta az anyukám (Mama Said) / Rózsafák / Ismertem egy lányt (Once I Knew A Girl) / Nem tilthatom meg (Thereʼs Nothing I Can Do) / Voltegy bohóc / Régi csibészek B: Naplemente / Sötét a város / Ülök a hóban / Ballada a fegyverkovács fiárol / Hûtlen barátok (One Man Land) / 200 évvel az utolsó hábórú útán (200 Years After The Last War) 1986 Album: Omega XII – A Föld Árnyékos Oldalán HU: Favorit SLPM 17865. CD : 1994 HU : Mega HCD 17865 A: A Föld árnyékos oldalán / Hallgatag szív / Vigyázz Ránk! / Fekete pillangó / Holdfény negyed B: A Pénz / Az utolsó zöld levél / Computer-álom / Árnyékember / Fekete doboz (A Challanger emlékére) HU-LP: Pepita SLPX 17457 Heimat nicht über die Erfolge im Westen zu sprechen. Das fiel insofern leicht, als man mit Time Robber anlässlich eines Konzerts im Budapester Kisstadion eine goldene Platte erhielt – natürlich für die Verkäufe im Westen, da so etwas im Osten nicht existierte. Inzwischen hatte die Band den einstmals melodischen und liedhaften Stil deutlich angerockt, wozu auch das westliche Equipment, das man sich aufgrund der Erfolge zugelegt hatte, seinen Teil beitrug. Dennoch bestach die Melodik, die mit Elementen der ungarischen Folklore angereichert, mit Jazz und Rock sowie der elektronischen Musik verbunden, zu einem eigenen Stil geworden war. Dank ihrer nach den ersten zaghaften Anfängen absolut mit westlichen Maßstäben konkurrenzfähigen Bühnenshow, waren sie überall beliebt und das zahlte sich in den Plattenumsätzen aus. Fortsetzung folgt 1987 CD-Single: Minden könnycseppért kár (Break The Chain) / Babylon (Tower Of Babel) HU: Favorit Album: Omega XIII – Babylon HU: Favorit SLPM 37097. CD: 1994 HU: Mega HCD 37097 A: Babylon (Tower Of Babel) / Hajnali óceán / Harangok / Gonosz város B: Holdvirág / Júdás / Segíts nekem! / Utolsó ítélet 5 LP-Box: Az Omega összes Nagylemeze I HU: Favorit SLPM 37063-67. 5 CD-Box : 1994 HU : Mega HCD 37629 Omega I-Omega V 1988 Album: Platina HU: Favorit SLPM 37201. CD: 1992 HU: Mega HCD 37201 A: Hajnali óceán / Babylon (Tower Of Babel) / Nyári éjek asszonya (Lady Of The Summer Night) / Hallgatag szív / Fekete pillangó / A Föld árnyékos oldalán B: Holdvirág / Orültek órája (Rush Hour) / Ezüst eso (Silver Rain) / Kemény játék (Working) / Életfogytig Rock And Roll (Inside Outside) / Éjféli koncert (Late Night Show) 1993 CD: Legendák a hatvanas évek világslágeret eredeti nyelven HU: Mega HCD 37670 Tracks: No Milk Today / Little Man / Sunny / Bend It / Yellow Submarine / Paint It Black / Bus Stop / I Put A Spell On You / What Now My Love / Nem új a nap alett semmi / Nem szeretlek / Nem várok holnapig / Megbántottal / Nem vagy szép / Azt mondta az anyukám / Rózsafák Queen: Das Ende Leben nach Freddie Oldie Markt 09/03 Der Tod von Freddie Mercury bedeutete auch das faktische Ende von Queen, obwohl es seitdem einige Veröffentlichungen und Konzerte gab. Freddie Mercury in seiner liebsten Rolle als Triumphator auf der Bühne 17 18 Queen: Das Ende Oldie Markt 09/03 In der Literatur des Barock wurde das Leben gerne als Rad symbolisiert: Heute war man obenauf, morgen konnte das genau umgekehrt sein und das betraf reich und arm genauso. So ähnlich ging es Queen 1991, nach dem Tod von Freddie Mercury an AIDS. Natürlich wussten es alle Beteiligten schon länger, dass er sich mit dem HIV-Virus infiziert hatte, aber wenn das Ereignis dann eintritt, ist es etwas ganz anderes. Da das Musikgeschäft auf der anderen Seite eines ist, in dem öffentliche Anteilnahme sofort in klingende Münze umgesetzt wird, kamen nicht nur die drei letzten Alben zurück in die Charts, sondern die Single Bohemian Rhapsody / These Are The Days Of Our Lives kam auf 1 und Greatest Hits auf 8. Queen erwiesen sich als enorm großzügig: 1,76 Millionen Dollars von dem Ertrag der Single ging an die AIDS-Bekämpfung, dem Terrence Higgins-Trust, und das am 20. April 1992 stattfindende Konzert A Concert For Life vor 70.000 Zuschauern im Londoner Oldie-Markt Discographie Queen (14) von Frank Küster Die Soloplatten (4) Roger Taylor With Johnny Quale & The Reaction 1966 7”-EP: Bona Serra / Just A Little Bit // Whatʼs On Your Mind / Iʼll Go Crazy UK: Sound Studios D-105-10 (Acetate Only) Single: In The Midnight Hour / I Got You UK: Sound Studios D-105-11 (Acetate Only, The Reaction Without Quale) Solo 1977 Single: I Wanna Testify / Turn On The TV UK: EMI 2679, BL: EMI 4C006-99504 (Diff. Cover), NL: 5C006-99504 (Diff. Cover) 1981 D-Single: EMI 1C006 2001177 Wembley Stadion wurde Freddie gewidmet und die Einnahmen sollten für die AIDSForschung verwendet werden. Das in 70 Länder übertragende Ereignis begann mit einer Ansprache von Elizabeth Taylor, die ja mit Mercury befreundet gewesen war, und brachte Auftritte von Bob Geldof, Spinal Tap, Metallica, Extreme, Def Leppard, GunsʼnʼRoses und U 2 (deren Teil über einen Satelliten aus Sacramento übertragen wurde). Queen selbst präsentierte George Michael, Elton John, Lisa Stansfield, David Bowie, Annie Lennox und Liza Minelli als Sängerinnen und Sänger einzelner Songs, wobei nach dem Finale von We Are The Champions Brian May God Save The Queen spielte und das Publikum den Gesang beisteuerte. Als dann im Mai Bohemian Rhapsody aufgrund seines extensiven Einsatzes im Film Wayneʼs World 2 in den USA auf 2 und das Album Classic Queen, das zuhause bereits Single: Future Management / Laugh Or Cry D: EMI 1C006-64340, UK/IR: EMI 5157 (UK: Onesided Testpressing Of B-Side: 5157 B-1), BR: EMI SDP-853, IT: EMI 3C006-64340, NL: EMI 1A006-64340, P: EMI 11C006-64340 H, SP: EMI 10C006-064.340 Single: My Country / Fun In Space UK: EMI 5200 (Onesided Testpressing Of B-Side: EMI 5200 B-1) Promo-Single: Letʼs Get Crazy (Mono) / (Stereo) US: Elektra E 47151-AQ, CA: Elektra E 47151-A (SP) Single: Letʼs Get Crazy / Laugh Or Cry US/AU/CA: Elektra E 47151, JP: Elektra Pioneer P-1529E Album: Fun In Space D: EMI 1C064-64328, UK: EMI EMC 3369, US: Elektra 6E-522. CD: 1996 D: Parlophone EMI 7243 8 38201 2 2, UK: Parlophone EMI CDPCS 7380 A: No Violins / Laugh Or Cry / Future Management (You Donʼt Need Anybody Else) / Letʼs Get Crazy / My Country I&II B: Good Times Are Now / Magic Is Loose / Interlude In Constantinople / Airheads / Fun In Space 1984 Single: Man On Fire / Killing Time UK: EMI 5478 (12” With A Extended: 12 EMI 5478), JP: EMI Toshiba EMS-17467 Single: Strange Frontier / I Cry For You (Remixed) UK: EMI 5490 Maxi-Single: Strange Frontier (Extended) // I Cry For You (Extended) / Two Sharp Pencils (Get Bad) UK: EMI 12 EMI 5490 Single: Beautiful Dreams / Young Love P: EMI 20 0425 7 Album: Strange Frontier D: EMI 1C064 24 0137 1, UK: EMI EJ 2301371 (Testpressing With Diff. Cover: SP 8406 JU), JP: EMI Toshiba EMS-91084. CD: 1996 UK: Parlophone EMI CDPCS 7381, JP: EMI Queen: Das Ende mit Platin ausgezeichnet worden war, auf 4 kam, war der Triumph komplett. Generös wie zuvor gingen alle Profite der Single an die US-Ausgabe der AIDS-Stiftung, der Earvin Magic Johnson AIDS Foundation, die in Person ihres Stifters bei den 9. MTVAwards am 9. September 1992 einen Scheck über 300.000 Dollars erhielt. Natürlich kletterte der Live-Mitschnitt des Konzertes im Wembley-Stadion von 1986, Wembley ʼ86 in England auf den 2. und in den USA auf den 53. Rang. Das wohl erfolgreichste Jahr in der Karriere der Band wurde durch den Erfolg von We Will Rock You / We Are The Champions (52 in USA) abgerundet. Klar, dass auch die Soloplatten von Mercury erneut charteten, ob das nun die neu aufgelegte Single Barcelona mit Montserrat Caballe war (2 in England), oder das rasch zusammengestückelte Album mit demselben Namen (15 in England). Und seine Kollegen profitierten ebenfalls von dem neuen Queen-Boom: Brian May schaffte mit Too Oldie Markt 09/03 Toshiba TOCP-50028 A: Strange Frontier / Beautiful Dreams / Man On Fire / Racing In The Street / Masters Of War B: Killing Time / Abandonfire / Young Love / Itʼs An Illusion / I Cry For You 1994 Single: Nazis 1994 / (Radio Mix) UK : Parlophone EMI RR 6379 (Numbered, Red Wax, Sleeve In 2 Diff. Colours). CD: D/NL: Parlophone EMI 7243 8 81141 2 4 (Withdrawn) 12”-EP: Nazis 1994 (7”) / (Radio Mix) // (Makita Mix Extended) / (Big Science Mix) UK: Parlophone EMI 12RC 6379. CD-EP : D/NL : Parlophone EMI 7243 8 81140 2 5 (Withdrawn) CD-EP: Nazis 1994 (7”) / (Radio Mix) / (Kick Mix) / (Schindlerʼs Mix Extended) / (Makita Mix Extended) / (Big Science Mix) UK: Parlophone EMI CDR 6379 CD-Promosingle: Foreign Sand D/NL: EMI FOREIGN 1 CD: Happiness? UK: Parlophone EMI CDPCSD 157 (1st Edition Numbered Limited), JP: EMI Toshiba TOCP8290 (Picture Disc). LP: UK: Parlophone EMI PCSD 157 (Numbered Limited Edition) Tracks: Nazis 1994 / Happiness / Revelations / Touch The Sky / Foreign Sand / Freedom Train / You Had To Be There / The Key / Everybody Hurts Sometime / Loneliness / Dear Mr. Murdoch / Old Friends 1998 CD-Promosingle: Pressure On / A Nation Of Haircuts / Surrender EU: EMI FIRE 1 (Withdrawn) CD: Electric Fire UK: Parlophone EMI 7243 4 96724 0 6. LP : Parlophone EMI 7243 8 96724 1 (Orange Wax) Tracks : Pressure On / A Nation Of Haircuts / Believe In Yourself / Surrender / People On Streets / No More Fun / The Whisperers / Is It Me? / Tonight / Where Are You Now? / Working Class Hero / London Town-Cʼmon Down Video: Live At The Cyberbarn UK: QD010002NJ (Mail-Order Only Of The Recordbreaking On-Line Internet Concert) Excerpts Of Following Tracks: We Will Rock You / Pressure On / A Nation Of Haircuts / Believe In Yourself / People On Streets / No More Fun / Tonight / Surrender / These Are The Days Of Our Lives / Radio Ga Ga With The Cross D-Single: EMI 1C006 2002157 Much Love Will Kill You zuhause Rang 5, das Album Back To The Light Platz 6 und Single Nr. 2, der Titeltrack, immer noch die Nr. 19. Das nachgeschobene Freddie Mercury Album kletterte auf 4, die Single In My Defense auf 8 und, um dieses durch den traurigen Anlass provozierte Traumjahr abzurunden, notierte man in den USA eine Position 11 für die Greatest Hits von Queen, womit der Ruf der Band als Goldesel einmal mehr unterstrichen worden war. Das setzte sich 1993 fort, da Brian May mit einer All-Star Band tourte, zu der unter anderen Neil Murray (Bass, Whitesnake), Cozy Powell und Chris Thompson (Manfred Mannʼs Earthband) gehörten und natürlich die ersten Abfallprodukte des Concert For Life-Spektakels wie die Five Live-EP auf den Markt kamen, die in England die Nr. 1 schaffte und in den USA, wo sie als MiniLP auftauchte, immer noch einen 46. Rang 1987 CD-Promosingle: Cowboys And Indians (Edit) / (Full Version) UK: Virgin CDEP 10 CD-Promo-Maxi: Cowboys And Indians (Edit) / (Full Version) / Love Lies Bleeding (Sheʼs A Wicked Wily Waitress) UK: Virgin CDEP 10 Single: Cowboys And Indians / Love Lies Bleeding (Sheʼs A Wicked Wily Waitress) UK: Virgin VS 1007 (12” (A: Full Length): VST 1007), JP: Virgin VJS-7003 (A: Edit, B: Single Remix) Album: Shove It D: Virgin Ariola 208 712, UK: Virgin V 2477, US: Virgin 90857-1 (Changed Tracksequence), JP: Virgin VJ-32008. CD: D: Virgin Ariola 258 712, UK: Virgin CDV 2477, US: Virgin 90857-2, JP: Virgin VJD-32008, RI 1991 D: Virgin EMI 7 87157 2 (All + The 2nd Shelf Mix) A: Shove It / Cowboys And Indians / Contact / Heaven For Everyone B: Stand Up For Love / Love On A Tightrope (Like An Animal) / Love Lies Bleeding (Sheʼs A Wicked Wily Waitress) / Rough Justice 1988 Single: Shove It / Rough Justice 19 20 Queen: Das Ende Oldie Markt 09/03 absahnte, während die daraus ausgekoppelte Single Somebody To Love (mit George Michael als Sänger) sogar auf Rang 30 vorpaddelte. Doch das war alles kein Vergleich mit den posthumen Resultaten von Freddie Mercury, der übrigens den größten Teil seines Erbes seiner langjährigen Freundin Mary Austin hinterließ: Ende 1993 schoss Living On My Own an die Spitze der englischen Hitparaden, die die dritte Single von Brian May aus seinem Album, Last Horizon, auf 52 nur von weitem sah. Dennoch blieb May der fleißigste der Queen-Hinterbliebenen: Schon im Januar 1994 brachte er den Mitschnitt seines Konzerts in der Brixton Academy heraus, der immerhin in der Veröffentlichungs-Woche Nr. 20 notieren konnte. Roger Taylor erging es sowohl mit seinen Singles Nazis 1994 und Foreign Sand, sowie dem Album Happiness ähnlich: 22, , 26 und 22 lauteten seine Platzierungen. Nur die dritte Single, der Titeltrack des Albums, der am Ende des Jahres nachgeschoben wurde, fiel mit 32 etwas ab. Nachdem die Plattenfirma EMI mit einer in Gold aufgemachten Edition der beiden Gre- D-Single: EMI 1C006-20 0886 7 atest Hits-Sampler am Ende des Jahres noch einmal den Markt abgeerntet hatte, schlug dann 1995 Queen mit den zuletzt mit dem bereits kranken Mercury aufgenommenen Tracks zu, deren erste Single, das bereits auf dem Cross-Album enthaltene Heaven For Everyone, auf 2 in England schoss, während das Album Made In Heaven sogar den Platz an der Sonne blockierte. Nicht genug damit: Auch die beiden folgenden Singles A Winterʼs Tale (6) und Too Much Love Will Kill You (15) schafften ähnlich gute Platzierungen. Seitdem steht eines fest: Queen kann ohne Freddie Mercury nicht bestehen, dessen Legende dank der 12 CD-Box Solo-The Very Best Of Freddie Mercury 2000, präsent blieb, während der Rest Ehrungen abholen durfte. D: Virgin Ariola 109 771, UK: Virgin VS 1026 Single: Shove It / Feel The Force US: Virgin Maxi-Single: Shove It (Extended) // Rough Justice / Shove It (Metropolis Mix) UK: Virgin VST 1026 CD-EP: Shove It (7”) / Rough Justice / Cowboys And Indians / Shove It (Extended) UK: Virgin CDEP 20 Onesided Promo-Single: Heaven For Everyone F: Virgin SA 1222 (Virgin-LC) Single: Heaven For Everyone / Love On A Tightrope (Like An Animal) D: Virgin Ariola 109 898, UK: Virgin VS 1062 Maxi-Single: Heaven For Everyone // Love On A Tightrope (Like An Animal) / Contact UK: Virgin VST 1062 Maxi-Single: Heaven For Everyone (Vocal: Freddie) / (Vocal: Roger) D: Virgin Ariola 609 898 3” CD-Maxi: Heaven For Everyone / Love On A Tightrope (Like An Animal) / Cowboys And Indians JP: Virgin VJD 12009 (Longbox) 1990 Promo-Single: Final Destination / Penetration Guru F: EMI 1574297 Maxi-Single: Liar (Extended) // (7”) / In Charge Of My Heart (Extended) D: EMI 1C060 1475 16 2 CD-Promo-EP: Power To Love / Breakdown / Foxy Lady / Final Destination D/UK: EMI CDP 519 002 (UK: Promo-Box Incl. EP, Booklet, Video Power To Love, Photographs + Sticker) Album: Mad, Bad And Dangerous To Know D: EMI 1C064-7 93924 1, UK: Parlophone EMI PCS 7342. CD: D: EMI CDP564-7 93924 2, UK : Parlophone EMI CDPCS 7342, JP : EMI Toshiba TOCP-6262, CA: Capitol C2 93924 A: Top Of The World Ma / Liar / Closer To You / Break Down / Penetration Guru / Power To Love B: Sister Blue / Better Things / Passion For Trash / Old Men (Lay Down) / Final Destination 1991 Maxi-Single: New Dark Ages // Ainʼt Put Nothing Down (Extended) / Man On Fire (Live) D: EMI 1C060 20 4437 6 CD-EP: New Dark Ages (Edit) / Ainʼt Put Nothing Down (Extended) / Man On Fire (Live) / New Dark Ages D: EMI 1C560 20 4437 2 CD-EP: Life Changes (Edit) / Put It All Down To Love / Life Changes / Heartland D: EMI 1C560 20 4547 2 (Withdrawn) Album: Blue Rock D: EMI 1C064-7 97624 1. CD: D: EMI CDP 7 97624 2, JP: EMI Toshiba TOCP-6914 A: Bad Attitude / New Dark Ages / Dirty Mind / Baby Itʼs Alright / Ainʼt Put Nothinʼ Down B: The Also Rans / Millionaire / Put It All Down To Love / Hand Of Fools (Out Of Control) / Life Changes Ergänzungen Queen 2002 2 DVD: Greatest Video Hits 1 – The DVD Collection D/UK: Parlophone EMI 7243 4 92944 9 3 Tracks DVD 1 : Bohemian Rhapsody / Another One Bites The Dust / Killer Queen / Fat Bottomed Girls / Bicycle Race / Youʼre My Best Friend / Donʼt Stop Me Now / Save Me / Crazy Little Thing Called Love / Somebody To Love / Spread Your Wings / Play The Game / Flash / Tie Your Mother Down / We Will Rock You / We Are The Champions Tracks DVD 2: Now Iʼm Here (Live) / Good Old Fashioned Lover Boy / Keep Yourself Alive / Liar / Love Of My Life / We Will Rock You (Fast Live) / Inside The Rhapsody David Bowie Update VII Ein Mann für alle Oldie Markt 09/03 Zweifellos ist David Bowie heute einer der wenigen Rockstars, die allgemein Respekt einflößen: Den Nachgewachsenen ebenso wie den Zeitgenossen – Lohn für eine meistens kompromißlose Karriere. David Bowie live 2002: Schillernd und charismatisch wie eh und je. 21 22 David Bowie Update VII Oldie Markt 09/03 Es ist war ein Klischee, aber üblicherweise kommt große Kunst meistens von Leuten, die nicht saturiert sind. Das gilt natürlich auch für Bowie, der seine wegweisenden Platten in Phasen seines Lebens aufnahm, als dort praktisch nicht viel in Ordnung war: The Rise And Fall Of Ziggy Stardust & The Spiders From Mars entstand, als er noch ein Newcomer war, der erst seinen Platz finden musste; Low, als er voll auf Droge und bankrott war und Letʼs Dance, als er Kokain und Alkohol entdeckt hatte. Bleibt die Frage, ob ein Mann, der im Privatleben glücklich ist, dennoch als Künstler bahnbrechende Werke vorlegen kann. In einem Interview nahm Bowie wie folgt Stellung: „Ich liebe das Leben. Aber das Thema meiner Arbeit sind nun einmal die düsteren Seiten des Daseins: Angst, Zweifel, Depression, Verlust, Enttäuschung. Der Zustand, mit dem ich mich hauptsächlich beschäftige, ist der des totalen Elends.“ Gleichzeitig aber besaß er mit seiner eigenen Vergangenheit einen musikalischen Fundus wie keiner seiner aktuellen Mitbewerber und UK: EMI EMIP 3456 den beutete er 1999 für Hours weidlich aus: Das klang des öfteren wie ein Rückgriff auf die düsteren Klanglandschaften der Berliner Ära, war jedoch geschickt modernisiert und fand im Gegensatz zu den beiden Werken zuvor in den traditionellen Songstrukturen statt. Die Belohnung folgte auf dem Fuß: Die Kritik reagierte mit Lobeshymnen, das kaufende Publikum hievte die Singles Survive und Seven in die Charts. Allerdings hatte der Meister auch viel dafür getan, stand nicht nur zu Interviews zur Verfügung, sondern bewarb das Album auch durch eine Promotion-Tour. Waren die Reaktionen auf Outside und Earthling noch gespalten gewesen, hatte er diesmal einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen und wurde dafür kommerziell und künstlerisch belohnt. Als er dann noch am 27. Juni 2000 in England auf dem reaktivier- Oldie-Markt Discographie David Bowie (7) von Frank Küster 2002 CD-Promosingle: Slow Burn D: Columbia Sony Music SAMPCS 115901, US: Columbia CSK 59883, JP: Sony SDCI 80035, AU: Columbia SAMP 2462, ME: ISO Columbia PRCD 98654 CD-Maxi: Slow Burn / Wood Jackson / Shadowman EU: ISO Columbia Sony Music COL 672744 1 CD-Maxi: Slow Burn / Shadow Man / When The Boys Come Marching Home D: ISO Columbia Sony Music COL 672744 1 CD-EP: Slow Burn / Wood Jackson / Shaodw Man / When The Boys Come Marching Home / Youʼve Got A Habit Of Leaving D: ISO Columbia Sony Music COL 672744 2 CD-EP: Slow Burn (Edit) / Shadow Man / When The Boys Come Marching Home / Youʼve Got A Habit Of Leaving / Baby Loves The Way JP: Sony SICP-162 CD-Promosingle: Everyone Says Hi (Radio Edit) UK: ISO Columbia Sony Music SAMPCS 012001 CD-Single: Everyone Says Hi (Radio Edit) / Safe D: ISO Columbia Sony Music COL 673076 1 8 CD-Maxi: Everyone Says Hi (Radio Edit) / Safe / Wood Jackson UK: ISO Columbia Sony Music COL 673134 2 CD-Maxi: Everyone Says Hi (Radio Edit) / When The Boys Come Marching Home / Shadow Man UK: ISO Columbia Sony Music COL 673134 3 CD-Maxi: Everyone Says Hi (Radio Edit) / Baby Loves That Way / Youʼve Got A Habit Of Leaving UK: ISO Columbia Sony Music COL 673134 5 CD-EP: Everyone Says Hi (Radio Edit) / Safe / Baby Loves That Way / Sunday (Tony Visconti Mix) D: ISO Columbia Sony Music COL 673076 2 CD-Promo-EP: Heathen Sampler UK: ISO Columbia Sony Music XPCD 2693 Tracks: Slow Burn / Everyone Says Hi / I Took A Trip On A Gemini Spaceship / Sunday (Moby Remix) CD-Maxi: Iʼve Been Waiting For You / Sunday (Tony Visconti Mix) / Shadow Man CA: Columbia 38K 003369 CD: Heathen D/UK: ISO Columbia Sony Music 508222 2 (UK: 508222 0: In 12” Sleeve), US: Columbia, JP: ISO Sony SICP-155 (+ Wood Jackson). LP: UK: ISO Columbia Sony Music 508222 1 Tracks: Sunday / Cactus / Slip Away / Slow Burn / Afraid / Iʼve Been Waiting For You / I Would Be Your Slave / I Took A Trip On A Gemini Spaceship / 5:15 The Angels Have Gone / Everyone Says Hi / A Better Future / Heathen (The Rays) Doppel-CD: Heathen UK: ISO Columbia Sony Music 508222 2, JP: ISO Sony SICP-153/4 Tracks CD 1: Like Heathen Tracks CD 2: Sunday (Moby Remix) / A Better Future (Remix By Air) / Conversation Piece (Recorded 1970-Re-Recorded 2002) / Panic In Detroit (Outtake From 1979) Doppel-CD: Diamond Dogs/Heroes F: EMI 7243 5 41096 0 7 (Remastered) Tracks CD 1+2: Like The Originals Picture Disc LP: Scary Monsters D: RCA AQL1-3647-3 David Bowie Update VII ten Festival der Hippies aus den 60ern, Glastonbury, auftrat – auch auf dem berühmten Kultfest, das auf der legendären Triple-LP verewigt wurde, war er übrigens vertreten – und in einem Kostüm aus dem 18. Jahrhundert erschien, bewies er allen Nachkömmlingen, wie man sich als Rockstar geriert. Auf der anderen Seite aber hatte er wieder einmal das Problem, im Mainstream gelandet zu sein. Allerdings nicht, weil er sich daran angebiedert hatte, sondern aufgrund der für ihn äußerst schmeichelhaften Tatsache, dass seine früheren Platten, die er bewusst gegen den Strich aufgenommen hatte, inzwischen zu den respektierten Klassikern der Rockmusik gehörten und von den jetzt angesagten Gruppen rezipiert worden waren. Wie er selbst dieses Resultat vermarktete, war 2000 zu erleben, als ein Mitschnitt von seinem Konzert in Glastonbury als Zugabe zu dem Sampler At The Beep erschien, der eigentlich Gastspiele von Bowie aus den Jahren 1968-72 enthielt. Und er bewies sich einmal mehr als Genie der Selbstpromotion, EU-Picture Disc 7“: EMI 7243 896486 7 6 als er allen Abonnenten seiner persönlichen Internet-Seite BowieNet 1999 im Jahr 2000 eine Doppel-CD zukommen ließ, die auf der ersten Disc einen Mitschnitt der EarthlingTour enthielt und auf der zweiten vier rare Remixes. So war er 2000 wieder da, wo er sich in jedem Jahrzehnt seiner Karriere irgendwann aufgehalten hatte: An der Spitze der anspruchsvollen Rockmusik und zwar nicht wegen seines Back-Katalogs, sondern aufgrund neuer Veröffentlichungen, was außer ihm nur ganz wenige Künstler schafften, die wie er seit den 60er Jahren aktiv sind und sich nicht bereitwillig Jahr für Jahr reproduziert oder auf die eigene Legende zurückgezogen haben. Seine fast magischen Qualitäten, Zeitströmungen aufzugreifen und sie zu einem eigenen Opus umzuformen, bewies Bowie auch 2002, als Oldie Markt 09/03 Tracks: Like The Original CD-Promo-EP: Best Of Bowie-6 Track Sampler UK: EMI CDBOWIE 001 Tracks: Space Oddity / Life On Mars / The Jean Genie / Heroes / Under Pressure (& Queen) / Letʼs Dance CD-Promo-EP: Best Of Bowie-6 Track Sampler US: Virgin EMI 70876 17558-2-4 Tracks: Space Oddity / Fame / Golden Years / Letʼs Dance / Iʼm Afraid Of Americans (VI) CD: Best Of Bowie D/CH/OE: EMI 7243 5 41912 2 0 Tracks: Letʼs Dance / Ashes To Ashes / Helden / Fame 90 / Young Americans / Fashion / Ziggy Stardust / Space Oddity / When The Wind Blows / Cat People / Sound And Vision / Loving The Alien / Blue Jean / China Girl / Under Pressure / Dancing In The Street / Absolute Beginners / This Is Not America / Thursdayʼs Child / Slow Burn CD: Best Of Bowie US: EMI 7243 5 41929 2 0, CA: EMI 7243 5 42244 2 5 Tracks: Space Oddity / Changes / Suffragette City / Ziggy Stardust / The Jean Genie / Rebel Rebel / Young Americans / Fame / Golden Years / Heroes / Ashes To Ashes / Fashion / Under Pressure / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Blue Jean / Dancing In The Street / This Is Not America / Iʼm Afraid Of Americans CD: Best Of Bowie JP: EMI Toshiba TOCP-67061 Tracks: Space Oddity / Changes / Life On Mars? / Starman / Lady Stardust / Ziggy Stardust / The Jean Genie / Rebel Rebel / Young Americans / Fame / Golden Years / Heroes / Ashes To Ashes / Fashion / Under Pressure / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Dancing In The Street / Slow Burn Doppel-CD: Best Of Bowie UK: EMI 7243 5 39821 2 6 Tracks CD 1: Space Oddity / The Man Who Sold The World / Oh! You Pretty Things / Changes / Life On Mars? / Starman / Ziggy Stardust / Suffragette City / John, Iʼm Only Dancing / The Jean Genie / Drive-In Saturday / Sorrow / Diamond Dogs / Rebel Rebel / Young Americans / Fame / Golden Years / TVC 15 / Wild Is The Wind / Sound And Vision Tracks CD 2: Heroes / Boys Keep Swinging / Under Pressure / Ashes To Ashes / Fashion / Scary Monsters / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Blue Jean / This Is Not America / Loving The Alien / Dancing In The Street / Absolute Beginners / Jump They Say / Hallo Spaceboy / Little Wonder / Iʼm Afraid Of Americans / Slow Burn Doppel-CD: Best Of Bowie US: EMI 7243 5 41930 2 6, CA: 7243 5 42244 2 3 Tracks CD 1: Space Oddity / The Man Who Sold The World / Changes / Life On Mars? / Moonage Daydream / Suffragette City / Ziggy Stardust / All The Young Dudes / The Jean Genie / Panic In Detroit / Rebel Rebel / Diamond Dogs / Young Americans / Fame / Golden Years / TVC 15 (Single Edit) / Sound And Vision / Heroes / DJ Tracks CD 2: Ashes To Ashes / Fashion / Scary Monsters / Under Pressure / Cat People / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Blue Jean / This Is Not America / Dancing In The Street / Absolute Beginners / Time Will Crawl / Under The God / Jump They Say / The Heartʼs Filthy Lesson / Iʼm Afraid Of Americans / Thursdayʼs Child / Slow Burn Doppel-CD: Best Of Bowie NZ: EMI 724354192524 Tracks CD 1: Space Oddity / The Man Who Sold The World / Oh! You Pretty Things / Changes / Life On Mars? / Starman / Ziggy Stardust / Suffragette City / John, Iʼm Only Dancing / The Jean Genie / Sorrow / Diamond Dogs / Rebel Rebel / 1984 / Young Americans / Fame / Golden Years / Sound And Vision / Heroes / Under Pressure Tracks CD 2: Ashes To Ashes / Fashion / Cat People / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Blue Jean / Tonight / This Is Not America / Dancing In The Street / Absolute Beginners / Underground / Magic Dance / Day-In Day-Out / Jump They Say / Hallo Spaceboy (Pet Shop Boys Remix) / Little Wonder / Thursdayʼs Child / Slow Burn Doppel-DVD: Best Of Bowie EU: EMI 7243 4 90103 9 0 23 24 David Bowie Update VII Oldie Markt 09/03 er seine modernisierte Form der Popmusik vereinte mit ganz anderen Einflüssen, wie er in einem Interview offenbarte: „Richard Strauß hat mich während der Arbeiten an Heathen inspiriert – vor allem seine Vier letzten Lieder, die für mich zum Schönsten und Fesselndsten zählen, was ich je gehört habe: Ihre Gravität und Melancholie, die auf der Einsicht von Strauß beruhen, dass er sterben und loslassen muss.“ Das war nicht die einzige Überraschung, die mit dem Opus zusammenhing. Auch der Produzent dürfte erstaunt haben: Tony Visconti hatte einige der Klassiker von Bowie betreut, war aber seit mehr als 20 Jahre bei ihm nicht mehr aufgetaucht und schließlich nahm man das Album in Woodstock auf: „Das war eine Idee von Tony Visconti. Ich hatte, ehrlich gesagt, ziemliche Panik davor. Für Eichhörnchen mag Woodstock eine tolle Gegend sein – ich bevorzuge Orte, an denen mich ein Taxi schnell wieder abholen kann. Aber das Studio war ein altes, düsteres, sehr elegantes Landhaus aus den 20er Jahren. Eine Kulisse wie aus Citizen Kane. Man konnte die 20er Tracks DVD 1: Oh! You Pretty Things / Queen Bitch / Five Years / Starman / John, Iʼm OnIy Dancing / The Jean Genie / Space Oddity / Drive-In Saturday / Life On Mars? / Ziggy Stardust / Rebel Rebel / Young Americans / Be My Wife / Heroes / Boys Keep Swinging / DJ / Look Back In Anger / Ashes To Ashes / Fashion / Wild Is The Wind / Letʼs Dance / China Girl / Modern Love / Cat People / Blue Jean / Loving The Alien / Dancing In The Street Tracks DVD 2: Absolute Beginners / Underground / As The World Falls Down / Day-In Day-Out / Time Will Crawl / Never Let Me Down / Fame ʼ90 / Jump They Say / Black Tie White Noise / Miracle Goodnight / Buddha Of Suburbia / The Heartʼs Filthy Lesson / Strangers When We Meet / Hallo Spaceboy / Little Wonder / Dead Man Walking / Seven Years In Tibet / Iʼm Afraid Of Americans / Thursdayʼs Child / Survive Tin Machine 1989 Maxi-Single: Prisoner Of Love / Sacrifice Yourself // Interview NL: EMI America K 060 20 3415 6 Maxi-Single: Prisoner Of Love // Live: Baby Can Dance / Crack City UK: EMI America 12MT 76 CD-EP: Tin Machine/ Live: Maggieʼs Farm / I Canʼt Read / Bus Stop D: EMI America 20 3509 2, UK: EMI America CDMT 73 (Live-Tracks Recorded At Le Cigale, Paris 1989) CD-EP: Prisoner Of Love (Edit) / Baby Can Dance (Live) / Crack City (Live) / Prisoner Of Love (Album Version) UK: EMI America CDMT 76, CH: EMI 560 2035472 CD-Promosingle: Heavenʼs In Here (Edit) / (Album Version) US: EMI America 4375 Album: Tin Machine D: EMI America 064-7 91990 1, UK: EMI America EMC 5467. CD: US: EMI America CDP 7 91990 2 (+ Run / Sacrifice Yourself) A: Heavenʼs In Here / Tin Machine / Prisoner Of Love / Crack City / I Canʼt Read / Under The God B: Amazing / Working Class Hero / Bus Stop / Pretty Thing / Video Crimes / Baby Can Dance 1991 UK-Single: RCA BMG 74321512547 und 30er Jahre in Amerika darin spüren. Diese Zeitspanne, die von Überfluss und Dekadenz direkt in den Börsencrash und die Depression führte.“ Da die meisten Songs von Tod und Angst handeln, ist es naheliegend, eine Verbindung zum 11. September 2001 herzustellen, doch wie Bowie selbst aussagte, war es das Haus und eben Strauß, die diese Einflüsse hervorriefen. Seitdem ist diese CD erneut sehr erfolgreich geworden und der Meister feierte 2002 mit einem Best Of-Sampler, der in vielen verschiedenen Versionen auf den Markt kam – eine teuere Angelegenheit für Sammler. Zur Zeit ist er wieder im Studio und nimmt sein neuestes Werk auf, das Anfang 2004 erscheinen soll. Man darf gespannt sein, ob er sich den Erwartungen verschließt, oder den Weg der letzten Jahre fortsetzt. CD-Promo-EP: Baby Universal (Radio Edit) / (Extended) / (Live) / Stateside (Live) US: Victory Single: Baby Universal / You Belong To RockʼnʼRoll D: Victory Metronome 869 582-7 Maxi-Single: Baby Universal (Extended) // Live At The BBC: A Big Hurt / Baby Universal UK: Victory London LONX 310 (+ Poster With The Censored US-Cover Of Tin Machine II) CD-EP: Baby Universal (7”) / Live: Stateside / If There Is Something / Heavenʼs In Here D: Victory Metronome 869 403-2 CD-EP: Baby Universal (7”-Version) / Amlapura (Indonesian Version) / Shakinʼ All Over (Live) / Baby Universal (12”-Version) JP: Victory VICP-15012 CD-Promo-EP: Tin Machine II-4 Track Album Sampler UK: London TMI Tracks: You Belong In RockʼnʼRoll / Amlapura (Indonesian Version) / Stateside / Hammerhead Album: Tin Machine II D/UK/AR: Victory Metronome 828 272-1, KR: London SZPR-100, RU: SNC Records ME 18078 (Without Stateside, Hammerhead Closes The Album). CD: D/UK: Victory Metronome 828 272-2, US: Victory PolyGram 314 511 216-2 (314 511 575-2: Uncensored Cover), JP: Victory CDS-117 (+ One Shot (Single Version) A: Baby Universal / One Shot / You Belong In RockʼnʼRoll / If There Is Something / Amlapura / Betty Wrong B: You Canʼt Talk / Stateside / Shopping For Girls / A Big Hurt / Sorry / Goodbye Mr. Ed Fortsetzung auf Seite 39 CD-RI's von Sanctuary Oldie Markt 09/03 Blues, Rock&Pop In den 70er Jahren zerfiel die einst monolithische Rock-Szene in viele Stilarten. Einige davon gibt es hier. Es kann keine Frage sein, dass sich die USA in den 70er Jahren das Gesetz des Handelns in der Rockmusik aus England zurückholten. Die amerikanischen Stilarten wie Country, Blues und Jazz standen im Vordergrund, der US-Markt mit seinen dicken Profiten zog die Musiker an. Wer aus England kam und mit seiner Musik richtig Geld verdienen wollte, der musste über den Atlantik gehen. So kam es, dass eine Band wie Savoy Brown nach den typisch englischen Anfängen irgendwann in den Vereinigten Staaten zuhause war. Und die Doppel-CD Hellbound Train (Sanctuary CMDDD 670) mit Live-Auf- nahmen von 1969 bis 1972 aus Kanada dokumentiert genau den Wechsel von einer anfangs am traditionellen Stil ausgerichteten Band bis zu der Boogie-Truppe, als die Kim Simmonds & Co. in den USA dann richtig gut Geld verdienten und bis heute in der Lage sind, live aufzutreten und Clubs zu füllen. Die 20 Tracks demonstrieren die Veränderungen im Gitarrensound, bei den Songs und auch beim Sänger, der anfangs Chris Youlden und am Ende dieser Ära Dave Walker hieß, was gleichzeitig weniger Blues und mehr Rock bedeutete. Doch genau das war das Erfolgsrezept der Gruppe, die sich in die Herzen der amerikanischen Fans und von Clubs in Stadien spielte. Mit einem anderen, härteren Sound gelang das auch den Schotten von Nazareth, die im Gegensatz zu den Kollegen allerdings auch in England populär blieben, was die Auftritts- Orte der Doppel-CD Back To The Trenches (Sanctuary CMEDD 725) doku- mentieren, die Shows des Quartetts von 1972 bis 1984 in Kanada, London, Glasgow, den USA und Slough von 1972-1984 enthält. Natürlich findet man all die Klassiker von Morning Dew bis zu This Flight Tonight, teilweise sogar in mehr Fassungen als einer, die dann die Entwicklung der Band von einer noch nahe am Blues rockenden bis zu einer eng am amerikanischen Geschmack orientierten Formation, die sich dem größeren Markt anpasste, ohne jedoch die eigene Identität aufzugeben, dokumentiert. Dank des guten Materials und der immer überzeugenden Arbeit der Band ist das sowohl ein Bild des Lebens einer hart arbeitenden Einheit aber auch das Zeugnis einer Formation, die es schaffte sich weiter zu entwickeln, ohne am Ende ihre eigene Individualität aufs Spiel gesetzt zu haben, weswegen die Schotten bis heute Platten 25 aufnehmen und touren können. Raymond Froggatt hatte einen solchen eindeutigen Stil nie, was vor allem damit zusammenhing, dass er hauptsächlich als Songschreiber tätig war und seine Soloplatten mehr oder weniger ein Abfallprodukt seiner wirklichen Karriere darstellten. Nachdem er in den 60er Jahren einige Pop- Platten herausbrachte, wechselte er in den 70er Jahren in die USA und zu Jet. Cold As A Landlordʼs Heart (Sanctuary CMDDD 656) dokumentiert auf 2 CDs seine Platten von 1974-78, die vom Southern Rock bis zum Country reichten. Gut ist das allemal. Anders herum ging der Karriereweg von Gene Pitney, der zuhause in den USA in den 70er Jahren keinen Vertrag mehr erhielt, in England aber sehr wohl. Blue Angel-The Bronze Sessions (Sanctuary CNQDD 722) besteht aus zwei verschiedenen Teilen: Auf CD 1 ist die LP Pitney ʼ75 mit allen Tracks, die damals entstanden. CD 2 bringt die Songs, die er 1990 für sein eigenes Pitfield-Label aufnahm. Dementsprechend fiel die Musik aus: Platte 1 ist guter Poprock der 70er, Platte 2 Pop mit den Wurzeln in den 60er Jahren. Der Sänger und Songschreiber Pitney überzeugt bei beiden Teilen. Da die LP 1975 floppte, sollte man sich die zweite Chance nicht entgehen lassen. 26 Moderner Folk(rock) Oldie Markt 09/03 Folk heute Folk ist wie der Blues eines der Genres der Popmusik, die nie unmodern werden. Das zeigen die vier folgenden Platten. Ein singender Mensch, der sich dabei auf einem Instrument begleitet, ist die früheste Form der populären Musik, die in früheren Zeiten zum Beispiel den Bänkelsänger betraf. Erst der Blues und die Popularisierung der Gitarre ließ dann die Kombination entstehen, die seit den 60er Jahren und Bob Dylan einer der Klassiker der Popmusik wurde. Ganz am Anfang dieses Booms war Eric Andersen dabei, der wie viele seiner Zeitgenossen im Universitäts- Viertel von Boston, Cambridge, seine ersten Fußstapfen in Richtung professioneller Musik tat. Beat Avenue (Appleseed Recordings APR CD 1068/Fenn Music) kreist auf 2 CDs um Muldaur, der mit der Jim Kweskin Jug Band einer der ersten war, die kommerziellen Erfolg mit Folk schafften. Mit Beautiful Isle Of Somewhere (Tradition&Moderne/Indigo 2035-2), das live in Bremen eingespielt wur- de, geht er zu seinen Anfängen zurück und das bedeutet Blues&Folk in Reinkultur von einem Routinier, der sein Publikum im Griff hat und dessen eigene Songs kaum von den Blues-Klassikern im Repertoire zu unterscheiden sind. den 24-minütigen Titeltrack, der den realen Abend des 22. Novembers 1963 zum Inhalt hat, als der in San Francisco lebende Andersen einen Abend mit den berühmtesten der Beat-Poeten verbrachte. Das ist atmosphärisch dichter, musikalisch starker Folk, der sowohl stilistisch als auch textlich an die großen Werke der 60er Jahre anknüpft, die Musik jedoch modernisiert hat und das bedeutet, sie mit Rock- und Pop-Elementen anreicherte. Andersen demonstriert seine große Klasse mit diesem Werk. Ein Zeitgenosse von Andersen ist Geoff Alle die, die ihr Handwerk in den frühen 60ern in Cambridge lernten, wurden von dem Prototyp des amerikanischen Folkie, Woody Guthrie, beeinflusst. Von ihm sind in den letzten Jahren unveröffentlichte Texte und Songs aufgetaucht, auf die der Berliner Liedermacher Wenzel durch die Freundschaft mit der Guthrie-Tochter Zugriff hatte. Daraus entstand Ticky Tock (Deutsch: Conträr Indigo 1925-2; Englisch: 1933-2), zu dem er teilweise selbst die Musik schrieb, teilweise sich auf Guthrie-Kompositionen stützte. Im Ergebnis hat er die Texte gut bis sehr gut übersetzt und musikalisch äußerst geschickt umgesetzt, so dass das Musik von heute mit den immer wieder überzeugenden Inhalten von Guthrie wurde. Auch der Texaner Tom Russell begann als Folkie und ist immer noch nahe an diesem Stil, was er auf Modern Art (High Tone HCD 8154/Fenn Music) einmal mehr unter Beweis stellt: Das ist Folk und Country mit einer gehörigen Portion Rock und – was bei einer Platte von Russell überrascht – mit einigen Coverversionen anderer Künstler wie Sally Rose von Emmylou Harris, Carmelita von Warren Zevon oder Gulf Coast Highway von Nanci Griffith, die ihn bei diesem und einem anderen Lied als Duettpartnerin an die Seite trat. Im seinem gesamte Oeuvre dürfte dies eine seiner besten Platten sein, weil er zum einen durch die Coverversionen für die sonst etwas fehlende Abwechslung sorgte, aber auch von den Arrangements her für ihn ganz ungewöhnliche Variationen servierte, die der Gitarre einen größeren Spielraum lassen. Da Russel mit seinen Texten in der Tradition der Folkmusik steht und sich auch politisch zu Wort meldet, ist dies eine der CDs, die zwar in der Tradition des Genres stehen, aber gleichzeitig die früher etwas starren Grenzen erweitern. Das kann man jedem empfehlen. Hits aus 5 Jahrzehnten Oldie Markt 09/03 Hits 50’s-90’s Die vier CDs hier beinhalten Titel, die in 5 Jahrzehnten in den Charts landeten. Die Verbindung von Film-Musik mit den Pop-Hitparaden klappt seit dem ersten Tonfilm, The Jazz Singer, der Al Jolson zu einem Superstar machte, vorzüglich. Kein Wunder: Was man in Begleitung mit einem faszinierenden Streifen gehört hat, will man auch zuhause genießen. Deswegen hilft der Film dem Musiker genauso wie er es umgekehrt tut: Einige nicht unbedingt herausragende Zelluloid-Produkte blieben mehr wegen ihrer Titelmelodie im Gedächtnis als ihres Inhalts wegen, beispielsweise Love Story. Henry Mancini war einer der ersten Vertreter der Generation von Komponisten, die für das Kino arbeiteten, die aus dem Schatten des Abspanns als reale Personen hervortraten dank seiner Schöpfungen wie The Pink Panther, The Windmills Of Your Mind oder Peter Gunn, um nur drei der bekanntesten von 18 Melodien zu nennen, die man auf The Best Of (Camden BMG 82876 507222) – wie alle CDs hier zum Budgetpreis – erhält. Was der Vielzahl an hochkarätigen Melodien aus, die Mancini scheinbar mühelos aus der Feder flossen. Verglichen mit der Anzahl der Hits und der Zahl der Jahre, die er schon im Geschäft ist, wirken alle anderen Künstler hier wie Eintagsfliegen, obwohl keiner von ihnen nur einmal in den Hitparaden auftauchte. Das trifft auch auf das Disco-Trio Odyssey zu, das zunächst aus den drei Schwestern der aus Connecticut stammenden Familie Lopez bestand, die sich folglich The Lopez Sisters nannten, ehe Carmen ging und man sich einen Sänger zulegte. 10 Jahre später tauchte man nicht nur mit einem neuen Namen, sondern auch mit einem neuen Stil auf, der dank der beiden Songschreiber und Produzenten Linzer und Russell mit Native New Yorker chartete – in England mit Platz 5 stärker als zuhause, wo man auf Rang 20 landete. Dieser und ihre weiteren Erfolge gibt es auf The Greatest Hits (Camden BMG beeindruckt, ist nicht nur die Vielfalt der Melodien, sondern auch die der vertretenen Stilarten, die vom klassischen Pop bis zum RockʼnʼRoll reicht, was Peter Gunn beispielsweise – pikanterweise gleichzeitig sein Durchbruch in Hollywood und eigentlich für eine Krimiserie geschrieben – zu einem der großen RockʼnʼRoll-InstrumentalHits werden ließ. Diese Spannbreite macht die Faszination des Samplers zusammen mit 82876507482), die zudem beweisen, dass das Trio gemeinsam mit den Produzenten stets dem Trend der 80er Jahre nach elektronischen Tracks widerstand, sondern stets die Stimmen und echte Instrumente benützte, um die erforderliche Wirkung zu erzielen. Das ist zusammen mit den Melodien einer der Gründe, warum man sich etliche Hits der Drei bis heute ohne die gerade für Disco üblichen Patina hören kann, weil menschliche Stimmen eines der Stilmittel sind, die in der Popmusik bis heute unverzichtbar sind. Darauf legte auch das Trio Thompson Twins großen Wert, obwohl es sonst typisch für die Zeit war, in der es seine Erfolge erzielte – sowohl optisch wie akustisch. Schließlich waren die frühen 80er Jahre dank MTV die große Zeit der schrillen Outfits und der elektronischen Arrangements. Für beides war man bestens gerüstet und feierte von 1982-85 große Hits, die es alle auf The Greatest Hits (Camden BMG 82876 507262) zu hören gibt, von Lies 1982 bis Get That Love 1987, die beide nur in die 60er Regionen der UK-Charts kletterten. So lange hielten es Republica nicht aus: Sie tanzten nur zwei Sommer lang, 1995/96. Doch in dieser Zeit produzierten sie einige der besseren Songs der 90er, was Ready To Go – The Best Of (Camden BMG 7432 193979 2) beweist, das vom Titeltrack bis From Rush Hour With Love die Treffer des Quintetts um Sängerin Saffron aufweist, wobei man zu den drei wirklichen Hits noch genügend Material der beiden Alben bekommt, um 16 Titel mit dem zu füllen, was so typisch für die 90er war: Die Verbindung von Elektronik mit den klassischen Rockinstrumenten wie der Gitarre, die hier exemplarisch gezeigt wird. 27 28 Neues von Acoustic Music Oldie Markt 09/03 Gitarre pur Die akustische steht bei Acoustic Music im Vordergrund – mit ganz verschiedenen Vorzeichen. Solomusik hat ihre Vor- und Nachteile: Gut ist sicher, dass man seine eigenen Ideen umsetzen kann und auf niemanden Rücksichten nehmen muss. Auf der anderen Seite kann genau das auch ein Nachteil sein, je nachdem, wie gut die Einfälle sind. Und natürlich bedeutet die Einschränkung auf ein Instrument auch, dass sich Abwechslung und Ausdruck ebenfalls auf ein einziges Teil beschränken. Dean Magraw ist dafür ein ideales Beispiel, weil der Mann aus den USA seinen eigenen Stil kreiert hat, der zwar im Jazz fußt, aber Einflüsse aus der ganzen Welt ebenso wie von Soul und Rock integriert hat. Heavy Meadow (Acoustic Music/Zomba 319.1299.2) ist folglich eine Engländer Neil Stacey vom Jazz und das ist auf And? (Acoustic Music/Zomba 319.1297 2) zu jeder Zeit deutlich festzustellen. Das geht von den Komponisten der Titel, die Stacey covert und zu denen Herbie Hancock und Django Reinhardt gehören, bis zu der Dominanz der Improvisationen. Natürlich liegt das Hauptaugenmerk von Stacey auf der Virtuosität, aber da hat er gleichzeitig ein Problem: Seine Fingerfertigkeit geht auf Kosten der Melodik und deswegen ist diese CD vor allem etwas für Freunde der reinen Beherrschung des Instruments. Da ist das Duo Schrammel & Slide auf einem ganz anderen Dampfer. Auf ihrem äußerst abwechslungsreiche Angelegenheit, in der er sogar eine Hommage an moderne Tanzmusik verarbeitet, was auf seinem Instrument durchaus reizvoll wirkt. Was aber vor allem auffällt ist seine Lust und auch seine Fähigkeit zur Improvisation, die aber immer im Dienst der Komposition steht und die Virtuosität nicht als Selbstzweck benützt. Deswegen ist das eine gute Platte mit Tracks in Richtung Jazz, die die Fähigkeiten von Magraw im hellsten Licht erstrahlen lassen. Was ab und zu fehlt ist eine Melodie, die ins Ohr geht. Im Gegensatz zu Dean Magraw kommt der sechsten Album Pow Wow (Acoustic Music / Zomba 319.1314.2) beweisen sie einmal mehr, dass sie die Meister der Verbindung von Humor und Können sind, was aber eben nicht nur die Beherrschung ihrer Instrumente betrifft, sondern auch ihren Umgang mit den verschiedenen Stilarten der Popmusik, die sie wie Versatzstücke je nach Bedarf einsetzen. Deswegen findet man hier nicht nur Bassist und Schlagzeuger, sondern auch Violine und Gesang bei zwei Tracks. Doch immer sind die Gitarren der beiden im Zentrum, wo sie sich meist im atemberaubenden Tempo und mit hoher Musikalität jagen. Die Spannung zwischen den verschiedenen Abarten der Gitarre, zu denen elektrische ebenso zählen wie eine Dobro, eine Lap-Steel-Gitarre, eine Oud oder ein Mandocello, machen den Reiz dieser Mischung aus, die einmal mehr ebenso amüsiert wie unterhält. Da meint es das Barrios Guitar Quartet schon wesentlich ernster, was die Auswahl der Tracks auf Two Timing (Acoustic Music/ Zomba 319.1316.2) deutlich zeigt: Neben ein paar Stücken vom Gruppenmitglied Heinz Strobel beherrschen Kompositionen solcher Herren wie Claude Debussy, Alban Berg und Arnold Schönberg die Szenerie, wobei die letzten Namen erstaunen dürften, handelt es sich doch dabei um die Hauptvertreter der sogenannten 12-Tonmusik, die Schönberg ja erfand und Berg in Opern wie Wozzeck umsetzte. Doch die vier Gitarristen haben aus den Klavierstücken von Schönberg und Berg mit ihren Arrangements Stücke gemacht, die für die Gitarre geschrieben zu sein scheinen. Da paart sich die Virtuosität des Quartetts mit seinem Sinn für Melodik, der die oft eher verborgenen Elemente herausarbeitet. Das bleibt klassische Musik, aber es ist ein großes Kompliment für die vier, dass man ihnen bescheinigen kann, immer gut zu unterhalten, obwohl auf der anderen Seite die Virtuosität genauso auftaucht, die aber sehr geschickt integriert wird. Neues aus Münster Oldie Markt 09/03 Reggae’n’Ska Grover Records aus Münster hat sich in den letzten Jahren zum wichtigsten ReggaeʼnʼSka-Label in Deutschland gemausert. Gerechtigkeit ist in der Musikindustrie genauso selten wie in der restlichen Gesellschaft. Wie oft spürte ein kleines Label zuerst einen neuen Trend auf, nur um dann zu erleben, dass die Großen den Rahm abschöpften und die besten Bands mit lukrativen Angeboten köderten. Ob das Grover Music aus Münster auch so ergeht, ist fraglich. Tatsächlich hat man sich unter der einheimischen und internationalen Reggae& Ska-Szene einen guten Namen gemacht, weil man zum einen stilistisch großzügig und zum anderen ohne nationale Scheuklappen agiert. Das beweist, dass eine CD wie Speechless: Ska &Reggae: The Instrumental Way (Grover Music/SPV 083-126892) modernen Trends. Für erstere steht Derrick Morgan, der zusammen mit den High Notes auf Tour ging. Dabei kam Meets The High Notes (Grover Records SPV 083-127082) heraus, die den Routinier der Skamusik zusammenbrachte mit jungen Musikern, die sich an seiner Musik orientiert haben. Wie gut die Zusammenarbeit klappte, zeigen die 11 Tracks, die, obwohl sie nur auf einem 2-Spur-Band mitgeschnitten wurden, die ganze Energie und Begeisterung des Gigs einfangen. Vor allem aber zeigt die Platte die beiden Stilarten: Den traditionellen Ska und mittlerweile fast ganz aus dem eigenen Fundus bestückt werden kann, man auf der anderen Seite aber auch russische Bands und Tracks von anderen Labeln integriert hat, die zu einem ebenso abwechslungsreichen wie von den Namen her illustren Ergebnis führten, bei dem Tracks auf den Spuren von Jazzgrößen wie Miles Davis und Thelonious Monk ebenso auftauchen wie Eigenkompositionen und Traditionals. Das zweite Merkmal der Firma ist es, dass sie für die Tradition der Musik ebenso Platz findet wie für die 29 die moderne Abart. Wie die beiden trotz der logischen kulturellen Unterschied zusammen auftreten und dennoch harmonieren – das ist die eigentliche Attraktion des Silberlings. Auf der anderen Seite des Spektrums stehen The Adjusters, die auf Otis Redding Will Save America (Grover Records/SPV 083126932) bereits im Titel demonstrieren, dass sie der Soul nicht unberührt gelassen hat. Stilistisch passen sie allerdings zu dem Label, denn Reggae & Ska stehen durchwegs im Vordergrund, dem sie aber beispielsweise Hip-Hop Elemente hinzugefügt haben. Das klingt ab und zu richtig gut, doch es fehlen zu häufig die richtigen Titel, die das Material mehr als beiläufig unterhaltsam machen könnten. Das haben die direkt vo der Haustür des Labels beheimateten 27 Red schon etwas geschickter angestellt: Auf Make Your Game (Elmo SPV 070-127042) integrierte das Nonett nicht nur eine Coverversion vcn Sting (An Englishman In New York), sondern legte auch großen Wert auf die poppigen Melodien, die man zusammen mit dem an den Klassikern ausgerichteten Ska zu einem süffigen Mix anrührte, bei dem die Bläser ebenso zu ihrem Recht kommen wie die Gitarre, der Gesang nicht untergebuttert wird und die eigenen Titel von Gitarrist Olli Bügener und Sänger David Wilmes ebenfalls einige Highlights aufweisen. Auch wenn das noch manchmal etwas unfertig klingt und die eine oder andere zugkräftige Komposition dem Ganzen gewiß zugute käme, bleibt doch ein fröhliches, überwiegend tanzbares Debüt übrig, dass im Rahmen des Stils durchaus in der oberen Klasse mitspielen kann. Das zeigt, dass die Münsteraner nach wie vor auf dem Sektor Talentsuche tätig sind und sich nicht auf dem immerhin erheblichen Künstler-Stamm ausruhen, den sie sich in den letzten Jahren erworben haben. Sicher ist, dass es in Deutschland für junge Ska- & Reggae-Bands kaum eine bessere Heimat gibt. 30 Neue Bücher Oldie Markt 09/03 Musik zum Lesen Eine Biografie über R.E.M und zwei Bücher mit Bravo als Thema bilden den Inhalt dieser Seite. Es gibt Bands in der Geschichte des Rock, die durch die Art ihres Auftretens über ihre reale Bedeutung für die Musik hinwegtäuschen. Ob R.E.M. dazugehören, ist eine durchaus gute Frage, deren Beantwortung unter anderem die von dem in München lebenden Autor David Buckley geschriebene Bandbiografie Fakten und Fiktionen (25,90 Euro, Hannibal Verlag ISBN: 3-85445-230-6) versucht, die auf der einen Seite schlicht eine typische Biografie ist, für die Buckley nicht nur viele Gespräche mit Peter Buck und Mike Mills selbst, sondern auch Interviews mit ihrem Manager und vielen Personen aus dem Umfeld führte. Zum zweiten soll das Buch auch Auskunft geben über eine der zentralen Fragen bei jeder Rockband: Was treibt sie an, welche Menschen stehen hinter der Formation? Das ist natürlich nicht einfach, zumal sich bei einer solch erfolgreichen Band wie R.E.M. zwangsläufig die Bilder, die sich die Öffentlichkeit von den Musikern machen soll, längst vor die Realität geschoben haben und gerade die einzelnen Bestandteile von R.E.M. derart normal sind, dass ganz im Gegensatz zu Bands wie Mötley Crüe da kaum etwas sensationelles berichtet werden kann. Bleibt die Darstellung der Laufbahn der Band, die für sich genommen erregend genug ist. Darauf beschränkt sich Buckley logischerweise vor allem und seine dank der vielen Gespräche faktensichere Darstellung ist sicher das positivste Element des Bandes - was gleichzeitig selbstverständlich auch von einem Werk mit einem solchen Titel erwartet werden muss. Vor allem bei den ersten Jahren ist die Nacherzählung der Geschichte gut, wird die Diskrepanz gerade in dieser Zeit zwischen guten Kritiken und dem tatsächlichen Erfolg bei den Konzerten in den USA deutlich. Der Einfluss, den sie durch ihr Beispiel auf viele junge Musiker wie Kurt Cobain hatten, taucht ebenfalls auf - wo Buckley jedoch zu kurz greift, ist bei seiner Schreibe, die zu selten mitreißen und für sein Thema begeistern kann und bei der Darstellung der Menschen, die hinter ihrem Image stehen. Deswegen ist das Buch zwar als Faktensammlung gut, schriftstellerisch und atmosphärisch aber eindeutig verbesserungswürdig. Da hat man es einfacher, wenn man nur die Fakten sprechen lässt, und das macht Christian Müller zum zweiten Mal mit Bravo, nachdem er zuerst die Musikbox des Heftes thematisierte. Diesmal hat er sich der Charts angenommen, in zwei Bänden. Die BravoCharts Band I (25 Euro, Christian Müller, Wildermannstr. 26, 53859 Niederkassel) erschien erstmals 2000 und wurden komplett überarbeitet. Interessanter ist Das BravoCompendium (49 Euro), das alle Titel und Interpreten nennt, die von 1956 bis 2002 in den Charts der nach wie vor beliebtesten Teen-Zeitschrift Deutschlands auftauchten. Zu dem Lexikon-Teil gibt es einen reinen Statistik-Teil, bei dem die Nr. 1-Künstler, die Otto-Wahlen und ähnliches aufgelistet werden. Zusammen ist das durchaus beeindruckend, immer mit der Einschränkung, dass die Quelle alleine die Bravo-Magazine aus knapp 6 Jahrzehnten sind. Da die jedoch in ihrem Marktsegment immer den Riecher am Tagesgeschäft haben mussten, sind sowohl Charts wie Interpreten ein gutes Kompendium der jeweiligen Zeit, in der sie entstanden und man besitzt mit diesem Buch ein selten umfassendes Lexikon, das die gesamte Ära des RockʼnʼRoll integriert. Das und die gute Aufmachung, die beispielsweise zu Beginn eines jeden Eintrags die gesamten Werte zeigt, bevor man die einzelnen Hits sieht, zeigen die Arbeit, die da eingeflossen ist und das überzeugt. Plattenkritiken I Oldie Markt 09/03 Theo Lingen Der Theodor im Fußballtor Duophon 05 36 3 Als eingestandener NichtSänger einen Evergreen aufzunehmen, ist eine echte Leistung. Auf den vor 100 Jahren als Franz Theodor Schmitz in Hannover geborenen Komiker trifft das zu. Als Zugabe bekommt man noch die Aufnahmen eines zweiten Komikers, Paul Kemp, der mit Ich wollt, ich wär ein Huhn dasselbe Kunststück schaffte wie Lingen. Deswegen ist die CD trotz einiger Durchhänger und des Nicht-Gesangs der beiden Herren zu empfehlen (Duophon, Eislebener Str. 4, 10789 Berlin). Bill Haley The Legendary Cowboy Recordings Hydra BCK 27120 Bevor er den rettenden Einfall hatte, Country zu beschleunigen und etwas Blues dazuzugeben, war Haley DJ und Chef von zwei Countrybands, die in und um Philadelphia musizierten und für das lokale Cowboy-Label Platten einspielten. Die gibt es hier alle und dazu etliche Aufnahmen für die Firma, bei der Haley nur als Musiker anwesend war. Das ergibt Country der 50er Jahre, als der Stil langsam zu dem Sound fand, der in den 60ern zum klassischen des Genres wurde. Gene Maltais Gang War! Hydra BCK 27118 Crawler Roots - Chapter 1 Angel Air SJPCD 143 Die RockʼnʼRoll-Kenner aus Bayern (Bruno-HoferPlatz 1, 80937 München) widmen diese CD einem echten Außenseiter, der zwar nie den Durchbruch, schon gar nicht den großen, schaffte, aber bis heute Rockabilly und RockʼnʼRoll der wilden Art spielt. Dass er das seit 1957 tut, beweisen die Tracks hier, die auch unterstreichen, dass der beste RockʼnʼRoll oft aus obskuren Quellen kommt und die wahren wilden Männer des Rock allzu oft das Leben mit dem Studio verwechseln. Dank ihrer Paarung mit Paul Kossoff wurden die Musiker auf dieser CD etwas bekannter. Zuvor hatte sich die Truppe um den gefragten Keyboarder John Bundrick als Rabbit versucht und aus dieser Phase stammen die Titel dieser CD, die allerdings nicht von den damals auf den Markt gebrachten LPs kommen, sondern von Studio-Arbeiten von Bundrick mit Partnern. Alle bringen eine Abart des Pubrock mit mehr Blues (Angel Air, PO Box 14, Stowmarket, Suffolk, IP14 1EN England). Automatics Walking With The Radio On Angel Air SJPCD 140 Direkt nach dem Punk kam in England der Powerpop zu Ehren, der die Energie des Punk mit starken Melodien versah. Dave Philp stammte aus dem Dunstkreis der Boys und scharte diese Band um sich, mit der er dem Stil der Boys folgte. Das führte zu einem kleinen Hit (When The Tanks Roll Over Poland Again), einer LP (auf dieser CD) und einer Tour 1978, ehe man von Island gefeuert wurde, weil die Ausgaben für Drogen zu hoch waren. Diese CD holt die späten 70er zurück in jeder Beziehung zurück. Fred Frith Speechless ReR Megacorp FRO 04 Bad News Reunion Two Steps Forward Sireena 2019/Fenn Music Doctor & The Medics Laughing At The Pieces Madman MAMA 8 1981 setzte der Innovator der Gitarre auf seine Experimente noch eines drauf und nahm mit Musikern von Etron Fou Le Loublan und Massacre eine Platte auf, die seine Solo-Aktivitäten in einen größeren Zusammenhang stellte. Avantgarde war das natürlich nach wie vor, aber das Gruppen-Umfeld veränderte den Charakter seiner Musik schon etwas, zumal Elemente des Jazz und des Rock mit ins Spiel kamen. Das ist damals wie heute auf seine Art zeitlose Musik. 1981 erschien das Ganze auf 3 Plattenseiten und war das Ende der Gruppe, da es ziemlich floppte. Heute kommt es mit 5 Bonustracks (3 Live, 2 Demos) und zeigt, dass der Wurf für die Hamburger Band mit dem Herzen in Chicago und an der Westcoast zwar etwas zu grandios war, aber immer noch gut genug, um eine Wiederveröffentlichung zu verdienen. Denn einige der eigenen Songs hören sich heute noch gut an und instrumental war das eh stark. Dass Glamrock auch in den 80ern seinen Platz auf der Szene fand, stellt das Quintett um Clive Jackson unter Beweis, dass außerdem mit zwei Sängerinnen auftrat. Das wurde 1986 dank Cover-Versionen von Spirit In The Sky, Burning Love und Waterloo (mit Roy Wood) sogar mit drei Hits – darunter einer Nr.-1 für ersteren – belohnt, aber damit hatte es sich erst einmal. Stilistisch passt das genau in die T. Rex-Ecke und deswegen auch richtig gut in das derzeitige Glam-Revival. Cleaners From Venus Going To England Jarmusic JAR-051 (Reitze 2, 29482 Küsten) Nach A Collection Of Pop Songs 1985 bedeutete dieses Opus das Major-Debüt. Wie auch die dritte Platte 1988 findet man eine Anzahl von feinen Gitarrenpop-Songs darauf, die sicher mehr Erfolg verdient gehabt hätten. Im Jahr 2003 kommt das mit drei Bonustracks, die damals entstanden und die den lockeren, melodischen Charakter der Platte noch untermauern. Wer es 1986 versäumt hat, sollte heute zuschlagen. Bereuen wird er es nicht, denn die Verwandtschaft mit XTC ist da. Mother Earth The People Tree Acid Jazz JAZIDCD 83 / Bellaphon Dass von der Presse geprägte musikalische Begriffe oft eher wenig mit dem wirklichen Klang zu tun haben, beweisen wenige Platten so gut wie das 1993er Album der Londoner Band, die damals unter Acid Jazz lief. Tatsächlich ist das modernisierter, leicht mit improvisierten Soli versehener Soul, der mit Jazz kaum etwas zu tun hat, abgesehen von der Tatsache, dass die Musiker sich nicht stur an die vorgegebene Melodie halten, sondern ihren Senf dazu geben. 31 32 Plattenkritiken II Oldie Markt 09/03 The Korgis Donʼt Look Back (2 CD) Sanctuary CMDDD 673 Herman van Veen Unter einem Hut Koch Universal 064 990-2 Various Artists 1967 (2 CD) Sanctuary CMEDD 707 Wenige Jahre in der Geschichte der Popmusik waren so ereignis- und langfristig einflussreich wie dieses. Es war wahrscheinlich der Gipfel der durch RockʼnʼRoll und Beat hervorgerufenen Jugendbewegung und ein Name soll dafür als Beweis dienen: Sgt. Pepper. Doch das gute an den beiden Silberlingen ist, dass nicht nur die Hits aus dieser Ära – natürlich aus englischer Sicht – kompiliert wurden, sondern auch die Flops und die rein englischen Favoriten. Various Artists Itʼs The Same Old Song (2 CD) Sanctuary CMDDD 617 Die Musikszene von Detroit bestand keinesfalls nur aus Motown oder den weißen Rockern, sondern schon alleine die aus den Fängen von Berry Gordy jr. geflohenen Musiker und Produzenten sorgten für einen ständigen Strom an neuen Labeln. Und da die ihr Handwerk von der Pike auf gelernt hatten, war das, was sie auf eigene Rechnung machten, keinen Deut schlechter als das des Vorbilds – nur waren sie weniger clever bei Vermarktung und Verkauf der Erzeugnisse. Various Artists Acid Jazzʼs Long Lost Brother Bellaphon AJXCD 153 Mit dem verlorenen Bruder ist nicht etwa die logische Verbindung zur House-Szene gemeint, von der ja auch die Acid Jazz Musik etwas hat, sondern das Sublabel von Acid Jazz, das sich mehr auf den modernen Dancefloor konzentriert hat. Folglich bekommt man weniger die Jazz-Abarten als die von den elektronischen Dancefloor Stilen. Glücklicherweise beherrschen die auf die Musik konzentrierten Formen vor und das stellt die Verbindung zum Acid Jazz Label her. Zwar lautet der Untertitel The Very Best Of, aber richtiger wäre Complete Works, denn tatsächlich enthalten die beiden CDs die drei Alben, eine Non-LP Single und einen neuen Mix ihres größten Hits. Folglich bekommt man fein komponierten, durchstrukturierten Pop mit Arrangements, die zwar die elektronischen Tasteninstrumente in den Vordergrund stellen, deswegen aber dennoch nie etwas mit Synthipop zu tun haben, sondern wie die Songs auch, individuell sind. Eigentlich ist der Holländer einer der Entertainer, die erst auf der Bühne so richtig in ihrem Element sind. Doch die Best Of-CD zeigt, dass er immer wieder auch im Studio zu großer Form auflaufen kann und dann Melodie und Text zu einer Einheit werden, was bei Kleiner Fratz oder Ich hab ein zärtliches Gefühl sicher am besten klappte. Aber auch die anderen 17 Titel beweisen, dass er auch ein Songschreiber und Interpret ersten Ranges ist, weil seine Wärme ausstrahlt. Various Artists 15 Acid Jazz Years Acid Jazz AJXCD 150 / Bellaphon Im Gegensatz zu der CD oben, die eher die letzten Jahre abhandelt, geht es hier um Raritäten aus der ganzen Geschichte des Stils, dessen Geburt man um 1990 ansetzt. Folglich gehört der erste Track noch nicht ganz dazu, aber der Jazz-Organist James Taylor zählt zu den Gründern des Ganzen und deswegen packte man die Nummer von 1988 dazu. Ansonsten bekommt man die Mischung aus Soul, Rock und Jazz, die dem Genre ihren Namen verpasste, weil dazu die modernen Sounds passen. Various Artists Evening Ozella Music/in-akustik 019 92004 Es ist manchmal sicher etwas einfältig, eine CD einfach schön zu finden, aber genau das ist es, was auf jeden Sampler in der TagesReihe von dem Label des Gitarristen Dagobert Böhm zutrifft. Wie die verschiedenen Tracks die jeweilige Tageszeit interpretieren, ist im Hinblick auf das Ganze fast zweitrangig, denn hier stimmt einmal der Spruch, das Ganze ist mehr als seine Einzelteile – hört man sich die CD in ihrer Gesamtheit an, wird eine Stimmung verbreitet, die den Hörer beeinflusst. Various Artists Night Ozella/in-akustik 019 92005 Falls Dagobert Böhm mit diesen Samplern seinen Anspruch als deutsches Pendant von Windham Hill anmelden will, ist das angekommen. Seine amerikanischen Vorbilder hatten allerdings nie eine solch zündende Idee wie Böhm, die Tageszeiten als Hintergrund für Sampler zu nehmen. Hier stimmt einfach alles, von den Booklets bis zum Design der Box und der Musik. Das ist Musik zum tageszeitlich bedingten Träumen oder Relaxen – mit der Musik hier kein Problem. Kevin Ayers Turn The Lights Down Market Square MSMCD 105/Bellaphon Dass der ewige Aussenseiter einmal eine Live-Platte abliefern würde, die seine Musik wirklich so einfängt, wie sie das verdient hat, ist schon eine Überraschung. Doch zusammen mit der Liverpooler Band The Wizards Of Twiddly legte er 1995 in London einen Gig hin, der seine Lieder und ihn selbst im hellsten Licht erstrahlen ließ, weil zum einen er in bester Form war und außerdem seine Band ihn begleitete, und nicht selbst unbedingt im Rampenlicht stehen wollte. Eine gute Ausgrabung. Ashley Hutchings Human Nature Talking Elephant TECD 053/Bellaphon Einer der Köpfe der englischen Folkszene untersucht in seinem neuen Album die Beziehung zwischen dem Menschen und den Pflanzen. Das wirkte sich allerdings nicht auf die Musik aus, die englischer Folk mit leichten Rock-Elementen ist, wie man sie von Hutchings kennt. Dazu kommen natürlich die illustren Gäste wie Ralph McTell, Pete Zorn, Ken Nicol und andere. Das ergibt modernen Folk, der den Spagat zwischen Tradition und Moderne schafft, da Hutchings ein Songschreiber von hohen Graden ist. Plattenkritiken III Oldie Markt 09/03 Sonja Kristina Cri de Coeur Market Square MSMCD 116 / Bellaphon Seit ihrer Zeit bei Curved Air hat die Dame einen guten Namen, obwohl sie seit den 90er Jahren eher selten zu hören war. Wie auf den letzten CDs üblich, tritt sie solo an, aber Folk ist das dennoch nicht, eher akustischer Pop. Das macht Sinn, denn die Sängerin kommt eben von da und das merkt man allen Liedern, sowohl den Refrains als auch der Melodieführung, an. Teilweise gelang das sehr gut, ab und zu aber auch weniger und dann wird es trotz ihrer guten Stimme langweilig. Tom McRae Just Like Blood DB Records/ARIS Soziedad Alkoholika Tiempos oscuros Locomotive Music LM126 / Alive Eine Gemeinschaft der Alkoholiker ist der Heavy Metal zwar nicht gerade, aber Abstinenzler wird man auch kaum finden. So treffen die Spanier den richtigen Ton und das gilt auch für ihre Platte, die den knallharten Heavy Metal der klassischen Art bringt, sowohl mit dem Sänger mit den eisernen Stimmbändern als auch mit dem fingerfertigen Gitarristen und der solide wie ein Fels arbeitenden Rhythmus-Sektion. Nur Melodien, die im Ohr bleiben, fehlen. 33 Singer/Songwriter der klassischen Art sind seit einiger Zeit wieder in – gute Nachrichten für den Mann, obwohl er nicht unbedingt in diese Ecke passt, denn dazu kommt er zu deutlich hörbar aus England. Will meinen: Country und Westcoast finden sich eher selten, dafür umso mehr Rock und Pop. Und da der Mann nicht nur Songs schreiben, sondern sie auch gut singen kann, ist seine zweite Platte genauso ein Geheimtipp wie es seine erste war, die ihn bekannt machte. The Vessels Same Gravity ARIS 74321 971352 Eine neue Band aus England, die den Akzent auf die Gitarren legt? Muss Britpop sein – Pustekuchen. Denn die vier Jungs aus Kingston in der Nähe von London gehören nicht zu denen, die um jeden Preis rocken wollen und ihre Wurzeln in den 60er Jahren haben, sondern ihre Vorbilder findet man eher in dem Lager der Folkrocker. Das unterstreichen die Melodien ebenso wie die Arrangements und die Dominanz der Stimmen. Dank der guten Songs ist das ein starkes Debüt. Prong Scorpio Rising Locomotive Music LM128 / Alive Bis 1996 war das Trio aus der New Yorker Hardcore Szene eine Garantie für knallharten Sound im Grenzgebiet von Punk und Heavy Metal und das blieb auch nach ihrer Reunion im letzten Jahr so. Nach wie vor donnern die 14 Songs aus den Boxen, als ob es kein morgen gäbe und Gitarrist Tommy Victor schrubbt auf seinem Instrument so schnell die Finger können. Also für alle etwas, die Hardcore mögen. Wer freilich Songs erwartet, ist hier auf dem falschen Dampfer. Rob Rock Eyes Of Eternity Massacre MASCD 0361 / Soulfood Gitarristen und Sänger sind normalerweise die Chefs im Heavy Metal und Hardrock. Kein Wunder also, dass der Vokalist nach seinem Erstling keine Probleme hatte, Mitstreiter für den zweiten Streich zu finden und der geht genauso in die Richtung klassischer Hardrock und AOR wie der erste Streich. Da er zudem als Songschreiber ebenso seinen Mann stehen kann und mit Roy Z einen Produzenten an seiner Seite mit Gespür für Zwischentöne hatte, ist das eine reife Sache. Highland Glory From The Cradle To The Brave Massacre MASCD 0385 Das Problem bei einer erfolgreichen Stilart ist, dass jede Menge neuer Bands versuchen, auf den fahrenden Zug aufzusteigen. Das gilt im Bereich des Heavy Metal für die progressive Metal Sparte und diese Band ist ein gutes Beispiel dafür: Da findet man alles, was man erwarten darf: Einen Sänger mit viel Pathos, bombastische Backings und lange Tracks - und doch ist das zu jeder Zeit deutlich hörbar eine Platte, mit der ein angesagter Trend abgearbeitet werden soll. Lujuria El Poder del Deseo Locomotive Music LM123 / Alive Ohne zu negativ sein zu wollen: Aber ein Cover mit so viel Klischees legt eine ähnliche Musik nahe. Glücklicherweise stimmt das nur teilweise. Denn zwar spielen die Spanier den klassischen Heavy Metal und benützen die gängigen Stilmittel, aber sie investierten genügend eigene Ideen, um als Einheit identifizierbar zu bleiben. Vor allem ihr Sänger ist schlicht sehr gut und einige Songs sind ebenfalls über dem Durchschnitt. Deswegen ist das akzeptabel. V8 Wankers Automotive Rampage Rude Music RUDE 002 / Zomba Die Liebhaber der größeren Autos agieren auch musikalisch, wie man sich Fahrer der Boliden vorstellt. Mit anderen Worten, die Musik ist ähnlich laut wie die Motoren der Maschinen und das bedeutet einen Mix aus Thrash Metal und leichten Blues-Elementen, die die beiden Gitarristen beisteuern. Da sie ab und zu auch an Songs gedacht haben und ihr Sänger Lutz Vegas seinen Kollegen Paroli bieten kann, ist das mehr als die pure Kraftmeierei der metallischen Art. 2 Ton Predator Demon Dealer Diehard PCD 63/SMIS Warum gerade Vertreter des ultraharten Heavy Metal Genres hartnäckig darauf bestehen, gute Songs zu schreiben, ist zwar nachvollziehbar, erschließt sich aber beim Abhören zu keiner Zeit. Immerhin gehen die Schweden ab und zu sogar langsam zu Werke, aber so etwas wie gute Melodien wird man hier nicht finden, dafür Tempo und Druck ohne Ende – und das zeichnete die Skandinavier immer aus und macht ihre Platten für die Heavy-Klientel auch attraktiv. 34 Plattenkritiken IV Oldie Markt 09/03 40 Ft. Ringo Funny Thing Atenzia ATZ 02004 / Common Ground Die schwedische Firma scheint dem italienischen Frontiers-Label auf dem AOR-Markt Konkurrenz machen zu wollen, denn es geht in dieselbe Richtung und das beweist die Platte der Newcomer aus New Jersey: Das ist exakt die Mischung aus Hardund Poprock, die man im allgemeinen unter AOR rubriziert, und dazu fielen den Amerikanern noch mehr als eine Handvoll gute Songs ein, die sie auch noch teils sehr rockig umsetzten. Ist das akzeptabel. Ace Sounds Still Hungry Snapper/SPV 085-45632 Steve Skaith Band Mexile Pläne ARIS 7651 5732 Widespread Panic Ball Sanctuary SANCD 168 Nachdem die Sängerin von Skunk Anansie ihre Soloplatte vorgelegt hat, zieht der Gitarrist der Band nach – auf einem ganz anderen Terrain. Dabei hat er sich bei Jools Holland gründlich umgeschaut: Wie bei dem darf auf jedem Track ein anderer Vokalist seine Visitenkarte abgeben. Das ändert freilich nichts an der Musik: Die Gitarre steht im Vordergrund – bei der Platte eines Gitarristen wahrlich keine große Überraschung. Die Songs freilich haben nicht ganz dieselbe Klasse. Wem der Namen nichts sagt, dem wird der seiner alten Band bekannt vorkommen: Skaith war die Stimme und der Songschreiber hinter Latin Quarter, und erstere erkennt man sofort – letztere nicht so gut. Denn im Gegensatz zu den bekannten Tracks der Platten von damals wirkt dieses Album nicht nur wesentlich schlichter und auf den Kern reduziert, sondern die Songs wirken zwar durchweg nett, aber ins Ohr gehen sie eher nicht. Es fehlt schlicht die Individualität. Es ist eine echte Leistung, den Verlust eines zentralen Mitglieds so wegzustecken wie die Südstaatenrocker ihren Gitarristen Michael Houser ersetzt haben. Allerdings ist das nur teilweise der Sound, den man von ihnen kennt: Viel Improvisationen und der erdige Mix von Blues, Country und Rock. Denn dazu tritt diesmal ein mehr als kräftiger Folk-Anteil und die Gitarristen stehen nicht mehr ganz so im Vordergrund, weil Houser nicht ersetzt wurde. Brian McDonald Project Voyage Atenzia ATZ 02010 / Common Ground Welcher Musiker träumt nicht davon, einmal seine eigenen Vorstellungen ohne jeden Kompromiss umsetzten zu können. Ob das auch bei der dritten Platte des Amerikaners so ist, weiß ich nicht so recht, fröhnte er doch zeitweise seiner Liebe, der klassischen Musik. Von ihr nahm er den Bombast, den er seinen eigenen Songs zugab. Doch da die zumeist dazu passen und der Meister außerdem die Rock-Instrumente richtig einsetzte, ist das guter AOR mit ansprechenden Liedern. MaM Musical Landscapes Acoustic Music/Zomba 319.1305.2 Dass Musik Stimmungen ausdrücken kann, ist nicht gerade etwas Neues. Aber dass eine Platte wie die des Quartetts fast zu jeder Zeit Lebensfreude ausstrahlt, ist dennoch eher ungewöhnlich. Dass das fast nur live geht, liegt auf der Hand und so servierten die vier ihren Mix aus klassischen Zutaten wie dem Sound des Hot Club de France mit Folklore aus aller Welt und dem Akkordeon so mitreißend, das einem auch zuhause nichts anderes übrig bleibt, als sich zu freuen. Ralf Schmid Nachtfarben Acoustic Music/Zomba 319.1304.2 Mit der kleinen Form gibt sich der Pianist nicht zufrieden. Schon der Titel verkündet, dass man hier ein Jazz Ensemble hört – nur wird das leider zu selten deutlich. Das liegt an zwei Tatsachen, die sich gegen das Album auswirken: Zum einen sind die einzelnen Teile der Suite schlicht zu wenig spektakulär, um für sich stehen zu können. Und zum zweiten fehlt es am richtigen Zusammenspiel. Zu oft wirkt das wie eine Truppe von Solisten und das ist nicht gut. Kreator Live Kreation (2 CD) Steamhammer SPV 80000542 Es ist kaum glaublich, aber in gut 20 Jahren der Essener Thrash-Pioniere ist das das erste Live-Teil. Grund genug also, einen Rückblick auf die eigene Geschichte zu wagen, zumal nach wie vor zwei Originalmitglieder dabei sind. Und so bekommt man mehr als zwei Stunden das volle Brett um die Ohren geblasen und das ist, da sie auch gute Songs geschrieben haben, sehr guter Heavy Metal der harten Art von einem der echten Originale in Deutschland. Die DVD bringt übrigens mehr. The Rembrandts Lost Together Atenzia ATZ 02009 / Common Ground Manchmal ist es schon komisch, warum sich manche Bands trennen – bei dem Duo lag es wohl daran, dass man nach den ersten großen Erfolgen nichts mehr bewegen konnte. Und das hat sich auf dem vierten Album leider fortgesetzt. Wer solch traumhafte Ohrwürmer wie ihren Hit Thatʼs Just The Way It Is sucht, wird nicht fündig werden, dafür tauchen zu viele Füller auf, die nicht die Klasse der früheren Lieder haben. Und dasselbe Fazit gilt für die gesamte Platte. Ana Popovic Comfort To The Soul Ruf in-akustik 062 1081 Eigentlich ist Blitzstart ja ein Begriff aus dem Sport, aber die Serbin legt auf ihrer zweiten CD für die Blues-Experten einen solchen hin. Da rockt sie ihren Blues, dass es nur so staubt und man sich verwundert die Ohren reibt. Aber dann mündet sie in den von ihr bekannten rockigen Blues und auch die Lieder können das hohe Niveau nicht ganz halten. Dennoch legt sie am Ende noch einmal zu und streut auf ihrer Hommage für Jaco Pastorius, Jaco, auch noch Jazz ein. Plattenkritiken V Candye Kane Whole Lotta Love Ruf in-akustik 019 1091 Oldie Markt 09/03 Conspiracy The Unknown Inside Out SPV 90000986 Zugegeben: Im nach großen (Frauen)Brüsten verrückten Amerika hat die Dame aus Texas gute Karten, doch die ewigen Anspielungen auf ihre körperlichen Vorzüge hat sie eigentlich nicht nötig, weil ihre Stimme beinahe genauso groß ist wie der Rest. Und das macht diese Platte zu einer der besseren aus dem von ihr gewählten Stil. Das ist auch deswegen so, weil sie keine Puristin ist, sondern Soul genauso einfließt wie Rock. Dazu kommen jede Menge prominenter Mitspieler und gute Lieder. Blues It! Nightworker Top-Delta o. Nr joebird@t-online.de Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah, könnte man sich fragen, wenn man sich die Produktion der Band aus dem Nürnberger Umland gehört hat. Denn das ist eine jederzeit süffige Blues- und Bluesrock-Kombination mit der genau richtigen Mischung aus schnelleren und gefühlvolleren Titeln. Natürlich hilft dabei, dass der Löwenanteil der Tracks Coverversionen sind. Aber immerhin sind 5 der 13 Songs eigene und jede Facette des Blues kommt zu Wort. Wide Scope Shouting In The Desert Rockwerk o. Nr. www.widescope.org Der Titel legt nahe, dass sich Songschreiber, Gitarrist und Sänger Wolfgang Barthel als einsamer Rufer in der Worldmusic-Szene fühlt, aber ganz so ist das wohl nicht. Zugestanden sei ihm aber wohl, dass sein Sound nur ihm gehört: Im Vordergrund steht immer seine Gitarre, die zumeist recht rockig daherkommt, aber daneben gibt es die Polyrhythmen und die vertrackte Melodik, die oft aus dem nahen Osten kommt. Das besitzt oft einen fast hypnotischen Sog. The Dackel 5 Arthur Lee, Belmondo, du und ich Hobby/Indigo 2705-2 Manchmal ist es wirklich schade, dass einigen sehr witzigen Gruppen- und Platten-Namen dann nicht die entsprechenden Taten folgen. Die Kombination hier hätte ein echtes Feuerwerk verdient gehabt, aber sie bekommt nur an Stefan Stoppok erinnernden Folk mit etwas Rock, der zwar von den Texten her durchaus gelungen ist, musikalisch aber Originalität vermissen lässt. Erst, wenn man am Ende etwas rockiger zu Werke geht, kommt mehr frischer Wind auf. Julian Sas Light In The Dark Corazong 255060 / Soulfood Erst kam die DVD und Live-Doppel-CD, jetzt legt die Firma mit einem Sampler nach: Die 10 Stücke verfolgen das Schaffen des Bluesrockers aus Holland von seinem ersten Album 1996 bis zum letzten. Das Urteil verändert sich gegenüber dem des Liveteils jedoch nur unwesentlich: Das ist sicher handwerklich guter Bluesrock, der ab und zu solistische Glanzlichter besitzt, aber von den Songs her muss der Mann schon noch einiges zulegen, um international zu bestehen. Was wie eine NewcomerBand aussieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick als neues Projekt von Chris Squire und seinem ehemaligen Kollegen bei Yes, Billy Sherwood. Und da Squire bei seinen Solo-Unternehmen schon immer gerne den Rocker gegeben hat, ist es keine Überraschung, dass auch dieser Ausflug kräftig vom Leder zieht. Das ist vor allem wuchtiger, von der Gitarre dominierter Rock, der allerdings über der Herstellung des kompakten Sounds etwas die Songs vergessen hat. 35 Staind 14 Shades Of Grey Flip Elektra WEA 755962882-2 In den USA stand dieses Opus auf dem ersten Platz, bis es von der Live-Triple-CD von Led Zeppelin abgelöst wurde und das passt. Denn das Album der Nu-Metaller beweist einmal mehr, was dünnes Stroh da gedroschen wird. Wo soll denn da bitte das Neue sein? Das ist schlicht typischer Heavy Metal, der zwar sehr kompakt, aber ohne die großen Highlights daherkommt. Einmal mehr entpuppt sich ein neuer Sound als reine Journalisten-Ente, die mal wieder nichts Neues bringt Zen The Sound Of Shit Happening M MERCD 004/GMR Aus Schweden kommen seit Jahren vor allem die richtig düsteren Heavy-Gesellen, doch schon der Name des Trios lässt erahnen, dass es nicht aus der Ecke stammt. Tatsächlich fühlt man sich am ehesten in England zuhause, wo der von der Gitarre dominierte Rock ursprünglich herkam. Den haben die drei aber ziemlich schräge für sich uminterpretiert. Die üblichen Melodien wird man hier eher selten finden, dafür Halbtöne und ungewöhnliche Sounds. Und das gefällt gerade aus diesem Grund. Wisecräcker Para mi gente Elmo SPV 070-127052 King Django Meets The Scrucialists Grover SPV 083-127072 Zu oft wird vergessen, dass es eine starke Ska-Szene während der Punk-Ära gab. Das Septett aus Hannover aber steht dazu und zeigt das in seiner CD, die stets den Ska mit dem Tempo und der Energie des Punk bringt. Das wird besonders bei den beiden Covern von Porque te vas und When The Rain Begins To Fall deutlich, wo sie Popsongs in einer Art und Weise aufgefrischt haben, die neue Titel daraus gemacht haben. Doch auch sonst überzeugt die Verbindung von Text und Musik. Ungewöhnliche Cover scheinen eine Spezialität der Bands des Labels aus Münster zu sein: Die New Yorker-Schweizer Fusion legt eine des Blue Öyster Cult-Titels Veteran Of The Psychic Wars vor, die richtig putzig im Reggae-Rhythmus daherkommt. Zwar bildet sie den Höhepunkt dieser Platte, aber das soll nicht heißen, dass die sonst langweilig wäre – im Gegenteil. Nicht nur der melodische Reggae kommt gut, auch die ungewöhnlich lebhafte Gitarre glänzt. 36 Plattenkritiken VI Oldie Markt 09/03 Lucinda Williams World Without Tears Lost Highway UMG 170 355-2 Mit ihrer letzten Platte hat die Folk-Diva endlich den Durchbruch geschafft und diese CD wird ihn absichern, denn das ist erneut der von ihr gewohnte folkige Sound, den sie aber auch jederzeit beschleunigen kann. Da sie außerdem die richtigen Einfälle dafür hat, ist das eine gute Platte, die sie alleine mit ihrer Tourband einspielte. Das zeigt schon ihr durch die Erfolge gewachsenes Selbstbewusstsein und das wirkte sich auch auf dieses Album aus. Robert Cray Time Will Tell Sanctuary SANCD 194 Metallica St. Anger Vertigo 0602498653661 Roxy Music Live (2 CD) Eagle 0000250EDG/Edel Bei einer Gruppe der Statur der Metal-Götter aus den USA wird jede neue Platte bejubelt, zumal wenn sie zurück zu den Wurzeln geht. Doch so ungebärdig wie zu Anfang ist das natürlich nicht – schließlich sind die Herren älter geworden. Aber auf der anderen Seite ist das, gerade verglichen mit den letzten Platten, die eher in Richtung progressiver Rock gingen, eindeutig Heavy Metal. Songs wird man da vergebens suchen, aber der kompakte, harte Sound überzeugt. In letzter Zeit scheint eine regelrechte Live-PlattenEpidemie ausgebrochen zu sein. Da machten die in der gehobenen Rock-Unterhaltung heimischen Herren keine Ausnahme und tourten 2001 in Europa, zwar ohne Brian Eno, aber ansonsten in der Besetzung, die auch das Debüt einspielte. Natürlich ist das ein Greatest Hits-Programm, das da abgespult wurde, aber es kommt eben live. Sieht man von der Nostalgie ab, bleibt ein gelangweilt-routiniertes Konzert übrig. Der fast alleine für den neuen Bluesboom in den 90ern verantwortliche Songschreiber, Gitarrist und Sänger zeigt einmal mehr, wie kongenial er die Verschmelzung von Blues, Soul und Rock beherrscht. Da hilft es natürlich, wenn man die Stimme dafür hat und sich die Songs dafür selbst auf den Leib schreiben kann. Allerdings wird man einen Strong Persuader nicht finden, obwohl das durchaus substantieller Soul-Blues geworden ist, mit der Gitarre dazu. Bruce Cockburn Youʼve Never Seen Everything Indigo 4657-2 Manchmal ist einem die eigene Qualität im Weg: Für die meisten anderen Singer/ Songwriter wäre dieses Album ein großer Wurf – bei dem Kanadier sind einfach seine Platten aus der Vergangenheit im Hintergrund, die schlicht perfekt waren und das ist das neue Album nicht. Sicher gibt es einige ausgezeichnete Songs, den typischen Gesang und die wie üblich perfekte Gitarrenarbeit, aber es existieren eben auch Füller, die so mit laufen. Deswegen ist das nur Cockburn-Durchschnitt. Fred Frith Keep The Dog (2 CD) ReR FRA 03/Megacorp Climax Blues Band Big Blues Hounddog HD 2003 / Plastic Head Music In der Musik ist es ab und zu wie in der Mode: Wie da die Vergangenheit neu aufbereitet wird, gehen auch Bands zurück zu dem, womit sie einmal angefangen haben. Bei den Engländern um das einzige Original, Sänger und Saxofonist Colin Cooper, war es 1967 der Blues und den bringen sie 2003 in der Form einer Kollektion mit den Werken von Willie Dixon erneut beinahe so pur wie sie das vor 36 Jahren taten. Gut ist das – unterhaltsamer waren sie aber später. The Remains Movinʼ On Taxim TX 2073-2 TA Ein Musiker ohne jede Scheuklappen zu sein, ist sicher bewundernswert – kommerziell ist es nicht. 1989 scharte der ewige Außenseiter diese Band um sich und tourte mit ihr 1991 durch Europa. Das Ergebnis bekommt man hier und es zeigt den Mann von einer ganz neuen Seite – als einen Jazzrocker nämlich. Auch wenn das nicht der übliche Klang dieser Musik ist, kommt er doch Rock ähnlich (Megacorp, 79 Beulah Rd,, Thornton Heath, Surrey CR7 8JG, UK). Auch wenn man sich im CD-Zeitalter an jede Menge überraschender Reunions gewöhnt hat – diese ist denn doch fast unglaublich: 1966 erschien die einzige LP der Jungs, die die absoluten Lieblinge von Boston waren, um sich danach aufzulösen. Jetzt sind sie zurück und sie rocken wie damals. Das ist RockʼnʼRoll wie er im Buch steht, nicht etwa weichgespülter Klang der 60er, sondern die vier älteren Herren rocken, dass es nur so kracht und zwar mit eigenen Liedern. Shiny Gnomes Cowboys Of Peace Live 2002 Sireena 2017/Fenn Music Wer dachte, dass die Nürnberger heimlich, still und leise das Zeitliche gesegnet haben, wird von dieser CD überrascht sein – in mehr als einer Hinsicht. Denn nicht nur klingt das nach den letzten Platten aus dem Rahmen fallend rockig – das Gerippe des Gigs im Juli 2002 in Nürnberg (wo sonst?) bildete die erste Platte, die Sireena erstmals auf CD reissuet hatte. So ist das eindeutig Rock mit den Füßen in den 60er Jahren – die Songs waren eh schon immer gut. The Who Live At The Royal Albert Hall (2 CD) SPV 093-74882 Das Konzert in London veranstalteten die RockVeteranen noch mit John Entwistle für die Stiftung zugunsten krebskranker Kinder. Das gab ihnen die Chance, prominente Kollegen aus der jungen Generation einzuladen, mit ihnen die Klassiker zu spielen und so gaben sich unter anderen Eddie Vedder, Paul Weller, Bryan Adams und Nigel Kennedy die Ehre. Das ist das Sahnehäubchen auf einer Liveplatte, die einmal mehr die ewige Faszination ihrer Songs zeigt. Platte des Monats/Flohmarkt Platte des Monats Spockʼs Beard hat mit Feel Euphoria den Anschluss an den klassischen Artrock hergestellt. Der Artrock war immer eine der problematischeren Spielarten der Rockmusik. Wie man es exemplarisch an dem Karriereverlauf von Yes zeigen kann, begeisterte er durch komplexe Strukturen und virtuose Instrumentalisten, lief aber auch Gefahr, Komplexität als Wert an sich zu begreifen. In diese Falle fiel oft genug die Gruppe um den Schlagzeuger von Dream Theater, Nick DʼVirgilio, zumindest, solange der überragende Keyboarder Neal Morse an Bord war. Es waren seine Kompositionen und seine Ideen, die die Band ausmachten. Jetzt ging er, weil er sich seinem Leben als Christ mehr widmen will und diese Chance haben DʼVirgilio&Co. genützt. Ähnlich Oldie Markt 09/03 Flohmarkt Kleinanzeigen im Oldie-Markt Flohmarkt Ausland DM 6,-, Gesamtauflage DM 10,-, Ausland DM 15,-. Tel. & Fax: 04541 7601, 10-18 Uhr, Erhard Kraus, Herrenstr. 13 23909 Ratzeburg kosten je angefangener Zeile (1 Druckzeile = 45 Schreibmaschinen-Anschläge) 0,55 Cents. Flohmarkt Anzeigen werden nur veröffentlicht, wenn der Anzeigentext maschinengeschrieben eingereicht wird und die Bezahlung mittels beigelegtem Verrechnungs-Scheck erfolgt. Total Recall Musikversand. 30.000 2nd Hand CDs, Platten, seltene Maxis, Videos, Poster etc., aus allen Richtungen. Katalog kostenlos anfordern (OM angeben)! Wir kaufen an, auch per Post. Total Recall (music mailorder), Paul-Ehrlich-Str. 28-30/G8, 63322 Rödermark, Tel. 06074-881 588 Fax 881 589, http://www.totalrecall.de Bitte Katalog anfordern. Welchen wünschen Sie? Katalog für deutsche Singles oder englische Singles, deutsche CDʼs oder englische CDʼs oder deutsche LPʼs oder MCʼs sowie auch Videos. Gesamtauflage 400 Seiten. Jeder Katalog kostet DM 3,-. Der Treffpunkt für Sammler: 61. Intern. Filmund Schallplattenbörse im Goldsaal der Westfalenhalle Dortmund Sonntag, 14. September 2003 11-16 Uhr, Eintritt 3,50 € Info: 0231/481939 Wooodstock – Musicworld - Magdeburg Schallplatten-CDʼs-Musikvideos-Zubehör. 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Schloß 19.10.(So.) – Koblenz, Rhein-Mosel-Halle 26.10.(So.) – Offenbach, Stadthalle 9.11.(So.) – Aschaffenb., Unterfrankenh. 15.11.(Sa.) – Stuttgart, Liederhalle 30.11.(So.) – Frankfurt, Jahrhunderthalle 28.12.(So.) – Frankfurt, Ort wird noch bekanntgegeben. Info + Standreservierung: Flohmarkt Wolfgang W. Korte Veranstaltungen, Otto-Fricke-Str. 40, 61118 Bad Vilbel, Tel: 06101 / 128662, Fax: 06101 / 128663, e-mail: wwkorte@t-online.de Internet: www.wollys.de Verkaufe für Mike Oldfield Liebhaber komplett alle 28 CDs und 10 Video/Filme für runde 100,-Euro (Sparpreis). Reinhardt Adam, Händelstr. 8, 79104 Freiburg, Tel.: 0761/5009683 Int. Berliner Schallplatten u. CD-Börse TU-Mensa Hardenbergstr. 35 14.9.2003 14.12.2003 Die Börsen finden in zwei Hallen statt, eine Halle ist ebenerdig. Info: M.Kohls, Tel. 030 3411035 Fax. 030 3427590 EMail M.kohls@t-online.de www.recordfairberlin.de Sammler aufgepasst! 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Location Than CD) D/UK: Polygram Video 085 320-2 Tracks: Bus Stop / Sacrifice Yourself / Goodbye Mr. Ed / I Canʼt Read / Baby Universal / You Canʼt Talk / Go Now / Under The God / Betty Wrong / Stateside / Iʼve Been Waiting For You / You Belong In RockʼnʼRoll / One Shot / If There Is Something / Heavenʼs In Here / Amlapura / Crack City CD-EP: Radio Session JP: Victory VICP-15014 Tracks: Baby Universal / Stateside / If There Is Something / Heavenʼs In Here 1994 CD: Various Artists: Beyond The Beach US: Upstart UP 012 Tin Machine: Needles On The Beach OLDIE-MARKT DEPOTS Hier können Sie den OLDIE-Markt kaufen: Tausend Klänge, Hufelandstraße 26, 10407 Berlin Yorck Records, Yorckstr. 71, 10965 Berlin X-Tone, Karl-Marx-Str. 43, 12043 Berlin Musicland, Klosterstraße 12, 13581 Berlin Plattenrille, Grindelhof 29, 20146 Hamburg W.O.M., Jungfernstieg 18-20, 20354 Hamburg Zander-Shop, Hammer Landstr. 84, 20537 Hamburg MTS City Sound, Baumgartenstr. 12B, 26122 Oldenburg MusicMusiqueMusik, Lärchenweg 2, 21493 Schwarzenbek Pressezentrum, Breite Straße 79, 23552 Lübeck Tabak-Becker, Ubierstr. 4 B, 26723 Emden Hot Shot Records, Obernstr. 31, 28195 Bremen Beafbrats, St. Jürgen-Str. 140, 28203 Bremen W.O.M., Georgstr. 31, 30159 Hannover Woodstock Music World, Friesenstr. 54, 39108 Magdeburg Amsterdam Record Shop, Sternstraße 15, 44137 Dortmund 33 1/3 Schallplatten, Moltkestr. 47, 47058 Duisburg Medium Buchmarkt, Rosenstraße 5-6, 48143 Münster W.O.M., Breite Str. 135, 50667 Köln Caterpillar, Elsaßstraße 19, 50677 Köln W.O.M., Zeil 90, 60313 Frankfurt/Main Lautstark, Moritzstraße 19, 65185 Wiesbaden CD am Ring, R7 28, 68151 Mannheim W.O.M., Kaiser-Joseph-Str. 165, 79098 Freiburg W.O.M., Kaufingerstr.15, 80331 München Möchten Sie auch in Ihrem Geschäft den OLDIE-MARKT verkaufen? 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