Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das

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Magazin - Plattensammeln ist eine sehr gute Kapitalanlage. Das
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Plattenbörsen
Oldie Markt 12/03
Plattenbörsen 2003
Datum
Stadt/Land
Veranstaltungs-Ort
Veranstalter / Telefon
27. November
Berlin
Statthalle Böcklerpark
Kurt Wehrs  (030) 425 03 00
29. November
Karlsruhe
Badnerlandhalle
Ludwig Reichmann  (01 79) 697 43 12
30. November
Dortmund
Westfalenhalle Goldsaal
Manfred Peters  (02 31) 48 19 39
30. November
Frankfurt
Jahrhunderthalle
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
30. November
Düsseldorf
WBZ
ReRo  (02 34) 30 15 60
30. November
Castrop-Rauxel
Stadthalle
Jo Kogel GmbH  (02 71) 232 00 11
30. November
Budapest/Ungarn
Varosilget, Petöfi Csarnok
Lemezbörze  (00 36) 14 30 09 90
6. Dezember
Bremen
Konsul-Hackfeld Haus
G.Thöle/J.Bergmann  (04 21) 45 23 08 o. 82 20 48
6. Dezember
Konstanz
Konzil
Arved von Maltzahn  (071 21) 30 09 13
6. Dezember
Linz/Österreich
Volkshaus Bindermichl
Discpoint  (00 43) 10 67 75 50
7. Dezember
Osnabrück
Stadthalle
Consensus  (047 46) 93 19 75
7. Dezember
Köln
Tanzbrunnen/Messe
Blue Velvet  (02 71) 33 44 51
13. Dezember
Bocholt
Brauhaus
Uwe Ertelt  (02 31) 95 98 72 19
13. Dezember
Hamburg
Uni-Mensa
WIR  (051 75) 93 23 59
13. Dezember
Wien/Österreich
Stadthalle
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
14. Dezember
Berlin
Alte TU-Mensa
Michael Kohls  (030) 341 10 35
14. Dezember
Leipzig
Uni Mensa
First & Last  (03 41) 699 56 80
14. Dezember
Hannover
Z Faust
WIR  (051 75) 93 23 59
14. Dezember
Darmstadt
Orangerie
ReRo  (02 34) 30 15 60
20. Dezember
Wiener Neustadt/A
Ungarviertel Zentrum
Discpoint
21. Dezember
Oldenburg
Weser-Ems-Halle
21. Dezember
Wolfsburg
Congresspark
21. Dezember
Graz/Österreich
Kolpinghaus
27. Dezember
Reutlingen
Listhalle
27. Dezember
Zwickau
Clubhaus Sachsenring
28. Dezember
Frankfurt/Main
Bürgerhaus Bornheim
28. Dezember
Nürnberg
Meistersingerhalle
28. Dezember
Dortmund
Westfalenhalle 2
 (00 43) 19 67 75 50
Jo Kogel GmbH  (02 71) 23 20 00
WIR  (051 75) 93 23 59
Discpoint  (00 43) 19 67 75 50
Arved von Maltzahn  (071 21) 30 09 13
First & Last  (03 41) 699 56 80
Wolfgang W. Korte  (061 01) 12 86 62
First & Last  (03 41) 699 56 80
ReRo  (02 34) 30 15 60
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News
Oldie Markt 12/03
News • News • News • News • News • News • News
* Steve Earle, gab zu Beginn der Tell The
Truth-Tour, die er zusammen mit Billy Bragg
und Tom Morello unternimmt, folgendes zu
Protokoll: „Mich macht die Art und Weise,
wie die Kommerzialisierung der Medien die
Nachrichten, die wir erhalten, standardisiert,
besorgt. Zur Zeit stehen wir auf einem stark
verengten Spielfeld und es wird noch mehr
eingeengt, wenn diese Regierung im Amt
bleibt. Das Problem ist, dass wir uns schlafen gelegt haben. Diese Tour soll bei den
Leuten die Meinung erschüttern, dass man
nichts dagegen tun kann. Allerdings soll im
Vordergrund die nächste Wahl und die Beendigung des Irak-Kriegs stehen.“ Earle selbst
wird im April ins Studio gehen, um einen
Nachfolger von Jerusalem einzuspielen, an
dessen Tour sowohl der Film Just An American Boy als auch eine Live-Doppel-CD
erinnern sollen.
* Clear Channel Entertainment haben sich
auf einen neuen Trend in der Rockmusik
spezialisiert: Die direkt nach dem jeweiligen Konzert hergestellte und verkaufte CD
mit eben dieser Show. Die Pioniere dieser
Entwicklung waren Pearl Jam, die von allen 72 Konzerten der Welt-Tour 2000 eine
Live-Platte anboten. Seitdem hat die Firma
das Verfahren weiterentwickelt und bietet
von den von ihre betreuten Bands direkt
nach den Auftritten Live-CDs an, wodurch
die Gruppen erhebliche Mehreinnahmen
verbuchen können. So verkaufte die Allman
Brothers Band nach ihren Shows vergangenen Sommer bei jedem Termin 1000 CDs an
die Fans, obwohl die keineswegs billig sind:
Den Bands berechnet das Clear Channel Entertainment sechs Dollars, die Fans zahlen
15-20 Dollars pro Platte.
* Michael Jackson macht endlich wieder
einmal musikalische Schlagzeilen: Am 25.
November erscheint seine neue CD-Single
mit fünf Tracks, darunter der R.Kelly-Titel
One More Chance, der der nächste Hit für
den selbst ernannten King Of Pop werden
soll. Unter den fünf Tracks befindet sich
auch ein Remix der Kelly-Komposition von
Paul Oakenfold
* Pearl Jam veröffentlichten am 10. November ihre neue Single Man Of The Hour,
die man sich direkt von ihrer Homepage
www.pearljam.com bestellen kann. Auf
der Single wird auch das originale Demo
von Eddie Vedder vertreten sein, das sich
auch auf dem im Dezember auf den Markt
kommenden Soundtrack Big Fish zu finden
sein wird.
* Paul Carrack im Pech: Während seiner
Tour durch England wurde sein Tourbus
gestohlen, in dem sich unter anderem eine
rare Gitarre befand, die ihm von Ringo Starr
geschenkt worden war.
* Rick James & Teena Marie haben eine
gemeinsame Tour über 12 Termine, die bis
in den Dezember gehen wird, angekündigt.
Es ist die erste gemeinsame Konzertreise der
beiden seit 20 Jahren.
* Herbert Grönemeyer rundet das für ihn
enorm erfolgreiche Jahr durch die DoppelDVD Mensch Live ab, die am 10. November
auf den Markt kam, und alleine schon durch
die Vorbestellungen von 180.000 Stück einen
neuen Rekord für eine deutsche Musik-DVD
aufgestellt hat. Auf der ersten Disc bekommt
man Ausschnitte der beiden Auftritten vom
15. und 16. Juni 2003 in der Schalke Arena, auf der zweiten Platte finden sich zwei
ausführliche Interviews, eine Analyse der
Texte von Mensch in einem Gespräch von
Grönemeyer mit dem Schriftsteller Michael
Lentz, die aus dem Album ausgekoppelten
Videoclips und schließlich eine Dokumentation über die Arbeiten an der Platte und zu
den Dreharbeiten an den Videos.
* Coldplay begannen die Arbeiten an ihrem
neuem Werk damit, dass sie 42 Songs, die
man als unbrauchbar erachtete, wegwarfen.
Dazu ihr Sänger Chris Martin: „Ich sehe das
als konstruktive Dekonstruktion an. Abgesehen davon kommt es doch überhaupt nicht
auf die Zahl an. Du könntest sagen ‚Ich habe
12 Songs geschriebenʼ und es sind alle Müll
oder du sagst, du hast einen Song geschrieben und es könnte Bohemian Rhapsody
sein.“ Terminiert ist der Nachfolger für das
weltweit erfolgreiche A Rush Of Blood To
The Head für Ende 2004.
* Johnny Cash war knapp zwei Monate
nach seinem Tod am 12. September der große
Gewinner der Country Music Awards: Seine
Tochter Kathleen und sein Sohn John konnten die Trophäen für das beste Album, die
beste Single und das beste Video des Jahres
abholen. Zu dem von seiner Familie veranstalteten Gedenk-Konzert am 10. November
in der alten Grand Ole Opry in Nashville, für
das die Tickets per Los vergeben worden waren, fanden sich jede Menge Stars wie Sheryl
Crow, Willie Nelson, Kris Kristofferson und
so weiter ein.
* Marilyn Manson musste seinen Auftritt
am 30. Oktober anlässlich des Freakers Ball
in Kansas City nach zwei Titeln abbrechen,
als ein Teil der Absperrung vor der Bühne
zerbrach. Als nach einer Reparatur von 30
Minuten das Konzert wieder aufgenommen
werden sollte, brach das Teil erneut und der
Veranstalter bendete die Show. Marilyn Manson: „Wir wollten nichts lieber tun, als weiter
zu spielen. Auch wenn wir die Show nicht zu
Ende spielen durften, hatten wir Verständnis
dafür, dass die Sicherheit vorging.“ Dieses
Verständnis mochten 3.000 der 12.000 Fans
nicht aufbringen, die die 130 zur Hilfe gerufenen Polizisten mit Steinen und Flaschen
mit Bier und Urin bewarfen. Sechs Fans kamen ins Krankenhaus, neun wurden verhaftet
und neun Polizeiwagen demoliert.
* Elliott Smithʼ, der am 21. Oktober laut
der Polizei an selbst beigebrachten Messerstichen verstarb, wurde am 3. November
vor rund 1000 Fans im Fonda Theatre auf
dem Hollywood Boulevard von Kollegen
wie Beck, Beth Orton, John Doe und Tim
Burgess unter anderem gedacht, die vor allem
seine Songs spielten.
* Bobby Hatfield, die hohe Stimme der
Righteous Brothers, starb am 5. November
kurz vor einem Auftritt in Kalamazoo im USBundesstaat Michigan an einer seit langem
ausgebrochenen Krankheit. Anfang dieses
Jahres war das Duo in die RockʼnʼRoll Hall
Of Fame aufgenommen worden.
* The Everly Brothers werden im Rahmen
der Reunion-Tour von Simon&Garfunkel
auftreten. Paul Simon nach der Bekanntgabe:
„Art und ich lernten den Duett-Gesang von
Platten der beiden. Wir sind beide große Fans
ihres Gesangs und ihres Gitarrenspiels.“
* Jack Bruce ist noch einmal mit dem
Schrecken davongekommen: Nach dem bei
ihm im Sommer Leberkrebs diagnostiziert
wurde, unterzog er sich in einem englischen
Krankenhaus am 19. September einer Leber-Transplantation, in deren Anschluss
es nicht nur zu einer Gewebe-Abstoßung
kam, sondern auch noch zu einem Versagen
der Nieren und einer Infektion. Wie seine
Familie in einem Statement bekannt gab,
befindet er sich, nachdem er einige Wochen
um sein Leben kämpfen musste, jetzt in
einem stabilen Zustand und auf dem Weg
der Besserung.
* Bruce Kulick, Leadgitarrist von Kiss
in den 80er und 90er Jahren, befand sich
zur falschen Zeit am falschen Ort: Am 16.
Oktober traf ihn eine Kugel ins Bein und
eine streifte ihn am Kopf, als ein wütender
Mann vor einem Club in West-Hollywood
seine Pistole zog und wahllos in eine Menge von 300 Menschen schoss, zu der auch
Kulick gehörte.
* Tommy Chong von Cheech&Chong, trat
am 8. Oktober in einem privat geführten
Staatsgefängnis eine sechs-monatige Strafe
an, die ihm von einem Gericht in Pittsburgh
am 11. September im Zusammenhang mit
dem Handel von den Drogenmissbrauch
ermöglichenden Dingen über das Internet
aufgebrummt wurde, obwohl seine Anwälte
zur gleichen Zeit einen Einspruch gegen den
Antritt der Strafe durch den mittlerweile 65jährigen Komiker vorbrachten.
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Top 20/40
Oldie Markt 12/03
Die teuersten Platten des Monats:
14 Free
Fire And Water (M-/M-)
Island Philips 6339 007 (70/D)
41,17 €
7 Brave New World
72,72 €
Impressions On Reading Aldous Huxley (Swirl, VG+/M-)
Vertigo Phonogram 6360 606 (72/D)
15 Timothy Leary
L.S.D. (M-/M-)
Pixie Records CA 1069 (67/US)
40,38 €
8 Led Zeppelin
II (M-/M-)
Atlantic Polydor 588 198 (68/UK)
55,49 €
16 The Blizzards
39,83 €
Wie gewonnen so zerronnen (7“, M-/VG)
Fontana 269 327 TF (64/D)
9 Bob Dylan
48,76 €
If You Gotta Go, Go Now (7“, M/M-)
CBS 2921 (67/NL)
17 Marc Bolan&T. Rex
38,37 €
20th Century Superstar (4 CD-Box, SS)
Universal 493452-2 (2002/D)
2 Pink Floyd
159,44 €
The Piper At The Gates Of Dawn (Weiß-Gold, M/M-)
Columbia SMC 74321 (67/D)
10 The Lords
Shakinʻ All Over (M/M-)
Columbia SMC 84013 (66/D)
48,69 €
18 Elias Hulk
Unchained (VG+/VG)
Youngblood SSYB 8 (70/UK)
36,26 €
3 Jethro Tull
Benefit (Foc + Poster, M-/M-)
Island Philips 6339 009 (70/D)
11 Gomorrha
Trauma (VG+/M-)
Cornet BASF 20 20413-6 (71/D)
45,23 €
19 Heinz Harden
Rosen für dich (7“, M/VG+)
Telefunken U 55880 (65/D)
35,33 €
4 The Freeborne
82,35 €
Peak Impressions (VG+/VG+)
Stateside Columbia SMC 74579 (68/D)
12 MC 5
44,44 €
Kick Out The Jams (Goldlabel, M-/M-)
Elektra Metronome EKS 74042 (68/D)
20 Groundhogs
Blues Obituary (M-/M-)
Liberty LBS 83253 (69/UK)
33,97 €
5 Rare Amber
Same (VG+/M-)
Polydor 583 046 (69/UK)
13 Various Artists
Concert '71 (M/M)
JRO 1 (71/D)
Für die Preishitparade wurde die abgelaufene Oldie-Markt Auktion 301 ausgewertet. Der fettgedruckte Preis gibt das gemittelte
Gebot und damit den tatsächlichen, aktuellen Marktwert (nicht
identisch mit dem Durchschnittsgebot der abgelaufenen Auktion)
an. Bootlegs, Memorabilia, Videos und Plattenpakete finden keine
Berücksichtigung.
Top 20
Noember
1 Garybaldi
Nudi (Foc, M-/M-)
CGL FDG 5113 (72/it)
161,67 €
83,65 €
78,89 €
Die ewigen Price-Charts
Top 40
6 Lincoln Street Exit
Drive It (White Label Promo, M/M)
London SHA-U 122 (69/D)
74,60 €
42,57 €
12 The Beatles - Same (13 PicDisc-Box)
London Wavelenght (Limited Edition)
837,80 € (2/97)
27 Rolling Stones - Aftermath & Out Of Time
Decca 25014 (67/CH)
552,38 € (4/99)
13 The Beatles - Help
Odeon (gelb) 984008 (65/D)
820,97 € (2/96)
28 Missus Beastly - Same
CPM LPS 002 (70/D)
552,36 € (9/96)
14 The Beatles - Second Album
Odeon ZTOX5558 (Exportausgabe, 64/D)
798,43 € (3/92)
29 Freedoms Children - Astra
Parlophone PCSJ(D) 12066 (70/ZA)
546,54 € (6/00)
15 Svanfriddur - Whatʻs Hidden There
Privatpressung (72/UK)
784,75 € (5/94)
30 The Beatles - The Collection
MFSL 1-101-114 (82/US)
530,33 € (5/93)
525,06 € (9/00)
1 Dark - Round The Edges
SIS-0102 (72/UK)
1840,80 € (2/98)
16 Fleur de Lis - Facing Morning
Qualisound US 403 SLP (71/DK)
771,96 € (5/95)
31 Hunger - Strictly From Hunger
Public P 1006 (70/US)
2 Bent Wind - Sussex
Trend T-1015 (69/CA)
1664,94 € (2/98)
17 Rolling Stones - Promotional Album
London RSD-1 (69/US)
751,37 € (7/96)
32 Leafhound - Growers Of Mushroom
Decca SKL 5094 (71/UK)
3 Elvis Presley - Golden Boy
RCA 25037 (65/CH)
1362,42 € (5/96)
18 Rolling Stones - Big Hits
Fonoring Decca SFGLP 78299
720,67 € (11/98)
33 Gäa - Auf der Bahn zum Uranus
Kerston FK 60514 (73/D)
489,50 € (4/01)
4 Paternoster - Same
CBS S 64958 (72/OE)
1362,41 € (4/01)
19 Rolling Stones - Album Play (EP)
Decca DCD 81500 (68/D)
690,81 € (11/94)
34 Rolling Stones - Original Master Recordings
MFSL 1-161/170 (84/US
480,44 € (5/93)
5 Dog That Bit People - Same
Parlophone PCS 7125 (71/UK)
1312,31 € (3/95)
20 Open Mind - Same
Philips SBL 7893 (69/UK)
651,03 € (10/99)
35 The Beatles - Butchercover
Capitol 2553 (66/US)
478,90 € (2/91)
6 Johnny Burnette & The RockʻnʻRoll Trio - Same 1136,42 € (5/00)
Coral CRL 57080 (57/US)
21 Chicken Bones - Hardrock in Concert
Procom 027606 (76/D)
639,29 € (12/97)
36 The Beatles - Same (Clubpressung)
Deutscher Schallplattenclub E 043 (64/D)
463,23 € (3/00)
7 Frank Zappa - FZ 25 - Zappaween
Rykodisc MSI PROM-1 (88/JP)
22 Metronic Underground - Illusion
Privatpressung (80/D)
637,24 € (5/97)
37 Rolling Stones - Flowers
Decca Spezial Edition 25084 (67/CH)
23 Dogfeet - Same
Reflection REL 8 (70/UK)
625,82 € (2/93)
38 Irish Coffe - Same
Triangle 920 321 (72/BL)
444,35 € (3/95)
9 The Beatles - Impression
887,00 € (5/94)
Deutsche Buchgemeinschaft Odeon 6086 (65/D)
24 Five Royals - Rockinʻ Five Royals
Apollo LP 488 (54/US)
625,67 € (1/97)
39 Johnny Burnette Trio - RockʻnʻRoll (EP)
Coral 94071 (56/D)
444,82 € (5/96)
10 C. A. Quintet - Trip Thruʻ Hell
Candy Floss CF 7764S (64/US)
25 The Beatles - Please Please Me
Odeon ZTOX 5550 (Esportpressung 63/D)
576,21 € (5/00)
40 Kaputter Hamster - Same
Privatpressung e-PA Records 10-2009 (74/D)
435,21 € (9/92)
8 Can - Monster Movie
Music Factorx SRS 001 (69/D)
11 Langʻsyne - Same
Düsselton TS 2737 (76/D)
942,02 € (12/93)
910,16 € (5/99)
876,87 € (11/95)
844,99 € (2/94)
26 The Beatles - Same
Clubpressung Odeon 6279 (65/D)
561,92 € (12/96)
519,77 € (10/99)
461,30 € (10/96)
Die ewigen Price-Charts nennen die 40 teuersten Platten, die in Oldie-Markt Auktionen seit Auktion 94 gehandelt worden sind. In der Klammer steht das Heft, in dem
die Platte in den Top 20 (siehe links) geführt wurde.
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Vergessene Edelsteine/ Impressum
Oldie Markt 12/03
Labelkunde
Bang wurde vor allem als
Label bekannt, auf dem
Neil Diamond seine ersten
Hits feierte.
Das Bang-Label wurde von dem Produzenten
und Songschreiber Bert Berns, nach seinen
Erfolgen in beiden Sparten und mit seinem
Songverlag Webb IV, 1965 in Zusammenarbeit mit Atlantic gegründet, um gezielt den
weißen Popmarkt abzudecken. Zu diesem
Zweck nahm Berns Leute wie Neil Diamond,
Van Morrison und The Strangeloves unter
Vertrag, die seine Firma fast sofort in die
Charts katapultierten. Später kamen Bands
wie The McCoys oder Sängerinnen wie Tamy
gende Label-Namen, während die restlichen
Angaben in der unteren Hälfte angebracht
worden waren. Bestellnummer und Songverlag standen links und rechts von dem
Mittelloch. Bang war so erfolgreich, dass
für die schwarze Musik extra das Sub-Label
Shout gegründet wurde. Das hätte dank des
Könnens von Berns als Songschreiber und
Produzent lange so weitergehen können,
aber Berns starb völlig überraschend am
31. Dezember 1967 in einem New Yorker
Hotel an einem Herzinfarkt. Das war zunächst das Ende der Firma, doch sie erlebte
ein Comeback in den 70er Jahren als der
Name von dem Songverlag von Berns, der in
so war wie im Design der 60er Jahre. Die
neue Firma konnte durchaus zu Beginn einige Erfolge verzeichnen wie den Hit von Paul
Davis, Ride ʼEm Cowboy. Doch ohne den
Spiritus Rector Berns und vor allem seine
Songs konnte der Erfolg nicht lange gehalten werden, obwohl oder gerade weil man
stilistisch vielfältiger ausgerichtet war als
in den 60er Jahren, so gehörte mit Brick eine
Band zu der Firma, die in Richtung Funk
ausgerichtet war. Doch der einzige Erfolg
blieb Paul Davis und so wurde die Firma in
den 80er Jahren eingestellt.
Oldie-Markt
12/03
Nr. 279 Dezember 2003
26. Jahrgang
Herausgeber: Martin Reichold
Redaktion: Martin Reichold
Internet:
http://www.oldiemarkt.com
Fotografie: Willi Kuper
Computerworks: Computer Communication
Mitarbeiter: Dirk Hamelmann, Frank Küster,
Bernd Vogel, Kurt Wehrs
Lynn dazu. Das Label in dieser Zeit bestand
aus der Grundfarbe Grün und zeigte in der
oberen Hälfte den aus einer Pistole aufstei-
Atlanta, Georgia eine neue Heimat gefunden
hatte, wiederbelebt wurde. Natürlich hatte
der Relaunch auch Auswirkungen auf das
Design des Labels. Als Grundierung diente
ein blauer Himmel mit weißen Wolken, der
Name der Firma war in reich verzierten
Buchstaben am Kopfende angebracht, während die Anordnung der restlichen Fakten
Oldie-Markt 1/04
(= Heft 280)
Oldie-Markt 2/04
(= Heft 281)
Erscheinungsdatum:
4. Januar 2004
Erscheinungsdatum:
1. Februar 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
8. Dezember 2004
Einsendeschluß für den Kleinanzeigen-Markt
(Auktion und Festpreis) am:
11. Januar 2004
Auktions-Schluß für Auktion 302
(Poststempel) am:
8. Dezember 2004
Auktions-Schluß für Auktion 302
(Poststempel) am:
11. Januar 2004
Oldie - Markt
Wichtig für Interessenten: Bitte beachten Sie, dass zwischen dem Erscheinungsdatum des aktuellen OldieMarkt und dem Kleinanzeigenschluß für das nächste Heft nur 7 Tage liegt. Warten Sie deshalb mit der
Zusendung Ihrer Anzeige nicht bis zum Erscheinungstag, sondern schicken Sie Ihre Anzeige so früh wie
möglich an die Redaktion ab.
Mitarbeiter Spezialgebiete:
Reinhold-Paul Grandke (Petards), Wolfram Hagspiel (Kinks),
Christian Suchatzki (The Who), Ingo Bollmann (T. Rex), Norbert Lippe (Bee Gees), Andreas Kraska (Pink Floyd), Michael
Doepner (Status Quo), Klaus Weissenbäck (Deep Purple), Patrick
Guttenbacher (ELO, Move), Jört Tschirschwitz (Led Zeppelin),
Franz Tewes (Yardbirds), Wolf-Dieter Schramm (Eric Clapton),
Carsten Schaefer (Todd Rundgren), Jürgen Knoll (Suzi Quatro),
Bernd Schmidt (Damned), Peter Bentz (Stax), Sven Gusevik
(Mott The Hoople), Kilian Mathis (Sir Douglas), Charles Hertzog
(Uriah Heep), Klaus Sander (Steppenwolf), Fabian von Poser
(Genesis), Ingo Seidel (Grateful Dead), Uwe Sauerland (Slade),
Marcel Just (Drafi Deutscher), Stefan Oswald (Yes), Alexander
Mertsch (Bob Seger, Huey Lewis), Matthias Mineur (Jane), Beat
Bopp (The Band), Alexander Rack (Black Sabbath), Wolfgang
Werbeck (Fairport Convention), Marcel Koopman (Vertigo),
Ernest Cadet (Young Rascals)
Amerika Korrespondent: Heinz Geissler (Austin, Texas)
Redaktion: Oldie-Markt, Parkstr. 13, 90409 Nürnberg,
Tel: 0911/3507916/17, Fax: 0911/3507918
Verlag: New Media Verlag,
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Druck: Reiff Druck,
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Printed in Germany. Oldie-Markt erscheint monatlich. Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungspflicht.
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Simon & Garfunkel: Rock'n'Roll-Anfänge
Oldie Markt 12/03
Rock’n’Roll-Anfänge
Lange bevor Paul Simon und Art Garfunkel ihre eigenen Namen als
Markenzeichen hernahmen, versuchten sie es mit ganz anderen.
Ein Promofoto von Art Garfunkel und Paul Simon (sitzend) als Tom&Jerry
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Simon & Garfunkel: Rock'n'Roll-Anfänge
Oldie Markt 12/03
Wieviele Bands aus Schulfreundschaften entstanden, wäre noch zu untersuchen. Sicher ist
auf jeden Fall, dass sehr viele, wenn nicht
fast alle erfolgreichen Rockmusiker ihre
ersten Gehversuche in ihrem Metier bereits
in der Schule unternahmen. Paul Simon (*
13.10.1942, Newark, New Jersey) und Art
Garfunkel (* 5.11.1942 Forest Hills, New
York) fingen genau so an, zusammen Musik
zu machen. Nachdem Paul Simon mit 13 begonnen hatte, wegen Elvis Presley Gitarre
zu spielen, freundete er sich auf der Schule
mit Art Garfunkel an, der bereits häufiger
auf Schulfesten Pop-Standards zum besten
gegeben hatte, obwohl sein Traum eigentlich
war, Kantor (also musikalischer Leiter) in
einer Synagoge zu werden.
Doch das war es sicher nicht, was Simon mit
ihm machen wollte, sondern die beiden einigten sich schnell auf ein Duo im Stil der Everly
Brothers mit dem Namen Tom&Jerry. Mit
vollem Namen nannten sie sich Tom Graph
alias Art Garfunkel, der dieses Pseudonym
wegen seiner Vorliebe für Statistiken wählte
Oldie-Markt Discographie
Simon & Garfunkel
von Frank Küster
Tom & Jerry
1957
Single: Hey! Schoolgirl / Dancinʼ Wild
US;: Big Records 613 (Also As 78 rpm), RI US: King 5167
1958
Single: Our Song / Two Teenagers
US: Big 616
Single: Thatʼs My Story / (Pretty Baby) Donʼt Say Goodbye
US: Big 618, RI US: Hunt 319
Single: Baby Talk / Two Teenagers
US: Big 621
1959
Single: Iʼm Lonesome / Looking At You
US: Ember 1094
1961
Single: Iʼll Drown In My Own Tears / The French Twist
US: Mercury 71930
1962
Single: Surrender, Please, Surrender / Fighting Mad
US: ABC Paramount 45-10363
US-Single: Big 616
und Jerry Landis alias Paul Simon, der sich
den Namen seiner damaligen Freundin, Sue
Landis, ausgesucht hatte. Zwar ergab sich
zunächst kein Plattenvertrag, aber 1957
ließen die beiden ihren ersten Song The
Girl For Me bei der Library Of Congress
archivieren: Eine Möglichkeit, ein Copyright
herzustellen.
Einen Schritt weiter gingen sie 1957, als sie
im Sanders Recording Studio in New York
ein Demo ihres neuen Songs Hey Schoolgirl
aufnahmen. Zufällig war dort Sid Posen dort,
der eigentlich mit einer anderen Gruppe eine
Platte einspielen wollte. Doch als er das Duo
gehört hatte, sprach er einen der meistens
eher berüchtigten Sätze des Showbusiness:
„Ich werde euch zu Stars machen.“ Nur:
Diesmal sollte er Recht behalten. Im selben
Jahr erschien auf der Plattenfirma von Posen, Big Records, die erste Single von Tom
& Jerry, Hey! Schoolgirl / Dancinʼ Wild,
die sowohl auf 45 rpm wie 78 rpm gepresst
1966
Album: The Hit Sound Of Simon&Garfunkel
US: Pickwick SPC-3059, 1967 UK: Allegro ALL 836 (As Simon&Garfunkel), RI 1969 US: Sears
SPS-435 (Despite The Title, The Record Contains Tom&Jerry-Recordings Only)
A: Hey School Girl / Our Song / Thatʼs My Story / Teen Age Fool / Tia-Juana Blues
B: Dancinʼ Wild / Donʼt Say Goodbye / Two Teen Agers / True Or False / Simon Says
Single: Thatʼs My Story / Tia-Juana Blues
US: ABC-Paramount 45-10788 (As Simon&Garfunkel)
1971
Single: Baby Talk / Ronnie Lawrence
US: Bell 120
1981
Album: Tom&Jerry Meet Tico&The Triumphs
IT: Big B 600 (Official Issue?)
A: Tom & Jerry: Hey Schoolgirl / Dancinʼ Wild / Thatʼs My Story / True Or False / Our Song /
Two Teen-Agers / Donʼt Say Goodbye / Teenage Fool / Baby Talk / Fightinʼ Mad
B: Tico & The Triumphs: Motorcycle / I Donʼt Believe Them / Wild Flower / Express Train
/ Get Up And Do The Wobble / Cry Little Boy Cry / The Lone Teen Ranger / Lisa / Noise /
Cards Of Love
1992
CD: Tom Jerry Vol. 1
IT: Domino DCD 1013
Tracks: Baby Talk / Our Song / Thatʼs My Story / Teenage Fool / Two Teenagers / Get Up And Do
The Wobble / Cry, Little Boy, Cry / The Lone Teen Ranger / Express Train / Wild Flower / Simon
Says / Lighthouse Point (Alternative Take) / Up And Down The Stairs / A Charmed Life
Simon & Garfunkel: Rock'n'Roll-Anfänge
wurde, wobei übrigens die Namen der Komponisten auf der 7“ mit Graph-Landis und auf
der Schellackplatte mit A.Garfunkel-P.Simon
angegeben wurden. Und das wurde wirklich
ein Hit: Nach einem Auftritt in der FernsehShow von Dick Clark, American Bandstand,
kam die Single auf den 49. Platz in den PopCharts der USA und verkaufte sich immerhin
über 100.000-mal. Tatsächlich war das eine
mehr oder weniger gekonnte Imitation der
Everly Brothers, wie auch die restlichen
Singles auf Big, von denen keine den ersten
Erfolg wiederholen konnten. Schon früh aber
versuchte sich Paul Simon als Solist und als
Songschreiber, genauso wie Art Garfunkel,
der ebenfalls als Solist antrat. Natürlich muss
man das alles unter dem Aspekt sehen, dass
da Teenager am Werk waren, für die Musik
in erster Linie ein herrliches Hobby darstellte
und noch nicht, wie für den Vater von Paul,
Louis, der als Bassist in den Studios von
New York und bei Fernsehshows arbeitete,
den Beruf.
Wie es Paul Simon einmal in einem Inter-
Oldie Markt 12/03
/ Sleepy Sleepy Baby (Take 1) / Forever And After / Aeroplane Of Silver Steel / Iʼd Like To Be
(The Lipstick On Your Lips) / Just A Boy / Private World / Forgive Me / Wow Cha-Cha
CD: Their Greatest Hits Vol. 2
IT: Domino DCD 1014
Tracks: Looking At You / Hey, Schoolgirl / Lighthouse Point (Fast Version) / That Forever Kind
Of Love / Back Seat Driver / True Or False / Fightinʼ Mad / Anna Belle / Surrender Please Surrender / Loneliness / Iʼm Lonesome / Dancinʼ Wild / Donʼt Say Goodbye / Motorcycle / Noise /
Sleepy Sleepy Baby (Take 2) / Bingo / Dreams Can Come True / Lisa / Cards Of Love / I Donʼt
Believe Them / Tia-Juana Blues
1993
CD: Early Simon & Garfunkel
D: Dee Jay 55001
Tracks: Tom&Jerry: Hey Schoolgirl / Dancinʼ Wild / True Taylor: True Or False / Teenage
Fool / Tom&Jerry: Our Song / Two Teen-Agers / Donʼt Say Goodbye / Thatʼs My Story /
Baby Talk / Jerry Landis: Anna Belle / Ask Me Why / Iʼm Lonely / I Wish I Werenʼt In Love /
Tico&Triumphs: Motorcycle / I Donʼt Believe Them / Wild Flower / Express Train / Tico: Get
Up And Do The Wobble / Cry, Little Boy, Cry / Jerry Landis: The Lone Teen Ranger / Lisa /
Tico: Noise / Cards Of Love / Tom&Jerry: Fightinʼ Mad / Surrender Please Surrender / Looking
At You / Iʼm Lonesome
2000
CD: Paul Simon&Art Garfunkel – Tom&Jerry
US: SU 29024
Tracks: Dream Alone / Beat Love / Beat Love (With Harmony) / Just A Boy / Play Me A Sad
Song / It Means A Lot To Them / Flame / Shy / The Lone Teen Ranger / Hey Schoolgirl / Our
Song / Thatʼs My Story / Teenage Fool / Tia-Juana Blues / Dancinʼ Wild / Donʼt Say Goodbye
/ Two Teenagers / True Or False / Simon Says
CD: Two Can Dream Alone
UK: Burning Airlines NMC Music 5038894001297
Tracks: Artie Garr: Dream Alone / Beat Love / Beat Love (With Harmony) / I Love You (Oh,
Yes I Do) / Jerry Landis: Just A Boy / Play Me A Sad Song / It Means A Lot To Them / Flame /
Shy / Artie Garr: A Soldier And A Song (Light Your Way) / Jerry Landis: The Lone Teen Ranger / Tom&Jerry: Hey, Schoolgirl / Our Song / Thatʼs My Story / True Taylor: Teenage Fool /
Tom&Jerry: Tia-Juana Blues / Dancinʼ Wild / Donʼt Say Goodbye / Two Teenagers / True Taylor:
True Or False / Tom&Jerry: Simon Says
Simon & Garfunkel
US-Single: ABC Paramount 45-10363
view formulierte: „Wir planten ja nicht, eine
Musik-Karriere zu ergreifen, sondern für uns
war das schlicht Spaß, obwohl wir das nicht
nur locker betrieben, sondern alles, was wir
machten, war uns bitterernst. Wir wollten singen und wir wollten spielen. Es war gewiß
nicht so, dass wir uns sagten, lass uns eine
Single machen und dann an die Uni gehen,
sondern wir liebten es, Musik zu machen.“
Tatsächlich dienten diese Jahre, in der die
beiden relativ viel mit den verschiedenen
Spielarten der Musikindustrie zu tun hatten,
als für die spätere Karriere unerlässliches
Sprungbrett, weil, wieder Paul Simon: „ich
nach Hey Schoolgirl Studios und Plattenfirmen kennenlernte. Ich hinterließ meinen Namen und sie riefen mich zurück, um Demos
von Songs einzuspielen. Ich lernte, im Studio
zu arbeiten. Für 25 Dollars konnte ich wie
eine ganze Gruppe klingen. Außerdem versuchte ich, RockʼnʼRoll-Songs zu schreiben,
was fehlschlug.“
1964
Album: Wednesday Morning, 3 A.M.
US: Columbia CS 9049 (Mono: CL 2249, Tape: CQ 1034), RI 1968 D/UK: CBS S 63370 (Also
Mono), TW: First FL 1678. CD: 1985 D/UK: CBS CDCBS 63370 (Made In Japan), US: Columbia CK 9049, JP: CBS Sony 25DP-5130, RI 1986 D: CBS Sony Music 463375 2, UK: CBS
Sony Music 982639 2, RI 2001 US: Columbia Legacy CK (+ Alternate Takes: Bleecker Street /
He Was My Brother / The Sun Is Burning)
A: You Can Tell The World / Last Night I Had The Strangest Dream / Bleecker Street / Sparrow
/ Benedictus / The Sounds Of Silence
B: He Was My Brother / Peggy-O / Go Tell It On The Mountain / The Sun Is Shining (Cover
Says The Sun Is Burning) / The Times They Are A-Changing / Wednesday Morning, 3 A.M.
1965
Promo-Single: The Sounds Of Silence (Acoustic) / (Electric)
US: Columbia 4-43396 (Red Wax, White Label)
Single: The Sounds Of Silence / Weʼve Got A Groovy Thing Goinʼ
D/F/NL: CBS 1977 (Diff. Covers), UK: CBS 201977 (LC), US/CA: Columbia 4-43396
EP: Sounds Of Silence / I Am A Rock // Homeward Bound / Richard Cory
F: CBS EP 5655
1966
Single: Homeward Bound / Leaves That Are Green
D/F/NL: CBS 2045 (Diff. Covers), UK: CBS 202045 (LC), US: Columbia 4-43511
9
10
Oldie Markt 12/03
Beispielsweise lernte Paul auf dem College
ein Mädchen namens Carole Klein, besser
bekannt mit dem Namen ihres ersten Ehemannes, King, kennen, mit der er Demos
als The Cosines aufnahm. Während seine
Partnerin bald danach ihr Hobby zum Beruf
machte, blieb Paul Halbprofi. Vieles spricht
dafür, dass sein Vater darauf bestand, dass er
eine bürgerliche Erziehung inklusive College
absolvierte, obwohl er und Art im Gegensatz
zu den meisten Teenagern, die in den 50ern
einen Hit landeten, sogar korrekt bezahlt
wurden: Für den Hit bekamen sie jeweils
2000 Dollars, für die sich Paul eine E-Gitarre und einen roten Chevy Impala kaufte,
dessen Vergaser eines Tages vor dem Haus
von Art Garfunkel ausbrannte, so dass Paul,
wie er sagte „seinen Anteil an der Platte in
Rauch aufgehen sah“.
Da Tom&Jerry keinen Erfolg mehr hatten,
versuchten sich die beiden Freunde in den
Jahren 1959-1962 an anderen Projekten.
Art Garfunkel spielte unter dem Pseudonym
US-Single: Amy 875
Artie Garr zwei Singles ein, während Paul
Simon gleich mehrere neue Namen erprobte:
Neben Jerry Landis hieß er noch Paul Kane,
True Taylor und Tico, der zusammen mit The
Triumphs 1961 mit Motorcycle noch einmal
in den amerikanischen Hot 100 landete, auch
wenn er mit Platz 99 nur ganz knapp in die
Liste eindrang. Ähnlich platzierte sich ein
Jahr später die Jerry Landis-Single The Lone
Teen Ranger, die bis Rang 92 vorstieß. Insgesamt war er vor allem hinter den Kulissen
tätig und verdiente am meisten mit seinen
Demos, die sowohl bei Plattenfirmen wie
bei Songverlagen sehr begehrt waren. Dazu
arbeitete er sowohl als Songschreiber wie als
Produzent. Ähnlich verlief die Karriere von
Art Garfunkel, der zwar weniger aktiv war,
aber außer den angesprochenen Singles auch
Songs unter die Leute brachte.
Typischerweise war es Paul Simon, der den
Grundstein für die weitere Karriere des Duos
legte, weil er sich als Songschreiber weiter
entwickelte. Fortsetzung folgt
Simon & Garfunkel: Rock'n'Roll-Anfänge
Single: I Am A Rock / Flowers Never Bend With The Rainfall
D/F/NL: CBS 2303, UK: CBS 202303 (LC), US: Columbia 4-43617
EP: Homeward Bound / Blessed // Somewhere They Canʼt Find Me / I Am A Rock
D/UK: CBS EP 5998
EP: I Am A Rock / Leaves That Are Green // Homeward Bound / The Sounds Of Silence
JP: CBS Sony Columbia Nippon LSS-500-C
EP: I Am A Rock / Flowers Never Bend With The Rainfall // The Sounds Of Silence /
Blessed
SP: CBS EP 6074
Album: Sounds Of Silence
D/UK/F/NL/SP: CBS S 62690 (Also Mono), US: Columbia CS 9269 (Mono: CL 2469), RI 1976
NL: CBS 32020. CD: 1986 D/UK: CBS CDCBS 62690, US: Columbia CK 9269, JP: CBS Sony
25DP-5131, RI 1988 D: CBS Sony Music 460954 2
A: The Sounds Of Silence / Leaves That Are Green / Blessed / Kathyʼs Song / Somewhere They
Canʼt Find Me / Anji
B: Homeward Bound / Richard Cory / A Most Peculiar Man / April Come She Will / Weʼve Got
A Groovey Thing Goinʼ / I Am A Rock
Single: The Dangling Conversation / The Big Bright Green Pleasure Machine
D/F/NL/SP: CBS 2285 (Diff. Covers), UK: CBS 202285 (LC), US: Columbia 4-43728 (Diff.
Cover)
Single: A Hazy Shade Of Winter / For Emily, Whenever I May Find Her
D/F/NL: CBS 2378 (Diff. Covers), UK: CBS 202378 (LC), US: Columbia 4-43873
Single: A Hazy Shade Of Winter / I Am A Rock
JP: CBS Sony SOPA 60
Album: Parsley, Sage, Rosemary And Thyme
D/F/NL/SP: CBS S 62825, UK: CBS SBPG 62860, US: Columbia CS 9363 (Mono: CL 2563,
4 Track-Tape: CQ 1017), TW: First FL-1428. CD: 1984 D/UK: CDCBS 62825, US: Columbia
CK 9363, JP: CBS Sony 25DP-5132, RI 1990 D: CBS Sony Music 320310-2, US: Columbia
Legacy CK 66001, JP: CBS Sony SRCS-6260 (All + Patterns / A Poem On The Underground
Wall (Both Unreleased Versions)
A: Scarborough Fair-Canticle / Patterns / Cloudy / Homeward Bound / The Big Bright Green
Pleasure Machine / The 59th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy)
B: The Dangling Conversation / Flowers Never Bend With The Rainfall / A Simple Desultory
Philippic (Or How I Was) / For Emily, Whenever I May Find Her / A Poem On The Underground
Walls / 7 OʼClock News-Silent Night
1967
Single: At The Zoo / The 59th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy)
D/F/NL: CBS 2608 (Diff Covers), UK: CBS 202608 (LC), US: Columbia 4-44046 (Diff.
Cover)
EP: At The Zoo / The 59th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy) // Flowers Never Bend With
The Rainfall / A Simple Desultory Philippic
F: CBS EP 6339
EP: At The Zoo / The 59th Street Bridge Song (Feelinʼ Groovy) // Patterns / A Simple Desultory
Philippic
SP: CBS EP 6370
Single: Fakinʼ It / You Donʼt Know Where Your Interest Lies
D/UK/F/NL: CBS 2911 (Diff. Covers, UK: LC), US: Columbia 4-44232 (Diff. Cover)
Single: Scarborough Fair-Canticle / April Come She Will
D/UK: CBS 3317, US: Columbia 4-44465 (Diff. Cover)
1968
Promo-Jukebox-Single: The Sounds Of Silence / Scarborough Fair-Canticle
IT: CBS JBH 95 (White Label, LC)
Single: Mrs. Robinson / The Sounds Of Silence
JP: CBS Sony SONG 80002
Single: Mrs. Robinson / Old Friends-Bookends
D/F/NL/UK: CBS 3443 (Diff. Covers, UK: LC), US: Columbia 4-44511
Single: Mrs. Robinson / Scarborough Fair-Canticle
SP: CBS 3522
Single: Mrs. Robinson / At The Zoo
BR: CBS 33561 (Mono)
Vangelis: Beat aus Griechenland
Oldie Markt 12/03
Griechischer Beat
Bevor Vangelis Papathanassiou als Solist unter seinem Vornamen
weltweite Erfolge feierte, war er schon als Beatmusiker zuhause
und in Europa sehr erfolgreich.
Griechenland besitzt bis heute bei nach Sonne gierenden Touristen einen ausgezeichneten Ruf: Bis zum Oktober kann man dort
im Meer baden und fernab vom hektischen
Alltag entspannen. Die Musik von dort hat
– sieht man einmal von der Volksmusik und
einigen herausragenden Persönlichkeiten
wie Nana Mouskouri oder Mikis Theodorakis ab, keinen so guten Ruf. Um ganz
ehrlich zu sein, müsste man zugeben, dass
im Rock und Pop eigentlich keine Band
Aphroditeʼs Child 68 (v.l.): Lucas Sideras,
Vangelis Papathanassiou, Demis Roussos
oder ein Musiker große Spuren hinterlassen
hat, abgesehen von Aphroditeʼs Child und
Vangelis. Es ist sicher kein Zufall, dass diese
Namen immer wieder auftauchen, wenn es
um moderne Musik aus Griechenland geht.
Der letztere wurde als Evanghelos Odyssey
Papathanassiou am 25. März 1943 auf der
südgriechischen Insel Volos als Sohn einer
Sängerin und eines Malers geboren und war
das, was man üblicherweise als Wunderkind
bezeichnet: Mit vier spielte er bereits Klavier, mit sechs gab er sein erstes Konzert vor
über 2000 Menschen. Und wie das so bei
diesen Menschen üblich ist, hatte er bereits
einen sehr ausgeprägten Willen. So lehnte
er die Offerte seiner Eltern, ihn ausbilden zu
lassen, ab: „Ich war immer der Meinung, man
sollte Wissen nicht von anderen borgen, weil
die persönliche Erfahrung und Entwicklung
von allergrößter Bedeutung sind.“ Dennoch
studierte er Musik, natürlich die der klassischen Art, an der Akademie für die schönen
Künste, wo er außerdem noch Malerei und
Film belegte. Unter den Fittichen des Komponisten Aristoteles Codourof schien er die
Laufbahn eines ganz normalen Pianisten einzuschlagen – doch wie so oft, trügte auch hier
der Schein: Tatsächlich hatte er mit 12 den
11
12
Vangelis: Beat aus Griechenland
Oldie Markt 12/03
Jazz entdeckt und war ein Fan von solchen
Größen wie Ella Fitzgerald, Oscar Peterson,
Charlie Parker und Thelonious Monk.
Dazu kamen ab 1963 die Beatles, die den
gerade 20-jährigen in ihren Bann schlugen.
Wie bei so vielen seiner Alterskameraden
blieb es nicht dabei. Er legte sich Vagos als
Bühnennamen zu und gründete mit einigen
Studenten die Beatcombo Forminx. Vorbild
waren natürlich vor allem die Beatles, aber
da Gitarrist und Ko-Autor der meisten Songs,
Nikos Mastorkais, die Shadows verehrte,
gingen die auch in den Stilmix ein, genauso
wie Frank Sinatra, an dessen Stil sich Vokalist Tassos Papastamatis anlehnte. Doch
im Zentrum stand die Hammondorgel von
Vagos, die die erste ihrer Art in Griechenland
gewesen sein soll. Man muss schon einmal
darauf hinweisen, dass bis dahin die populäre
Musik im Land der Antike von Sängerinnen
wie Nana Mouskouri und Komponisten wie
Mikis Theodorakis auf der einen Seite, und
der traditionellen, eher der Folklore entspre-
US-Single: London 45-LON9742
chenden Rembetika-Musik, auf der anderen
Seite beherrscht wurde.
Da fegte die Beatmusik wie ein frischer Wind
durch das Land der 1000 Inseln und Gruppen
wie eben Forminx, The Idols und We Five
(beide mit Demis Roussos als Sänger) füllten
die Hallen mit den jungen Leuten. „Wir wurden schließlich Stars im ganzen Land, ohne zu
realisieren, was eigentlich wirklich geschah.
Das war zwar sehr angenehm, aber ich dachte
nie daran, daraus eine Karriere zu machen.
Wie jeder Teenager, genoss ich einfach diese Zeit“, wie sich Vangelis später erinnerte.
Und die Resultate der Singles, die seine Band
zwischen 1964 und 1967 veröffentlichte, unterstreichen seine Behauptungen, verkaufte
man doch vom ersten Hit Jeronimo Yanka
an die 20.000 Stück und von der zweiten 7”
Jeronimo Yanka gar sechsstellige Zahlen.,
was London in den USA dazu veranlasste,
die Platte dort herauszubringen. Das machte
Oldie-Markt Discographie
Vangelis
von Frank Küster
mit The Forminx
1964
Single: Ah! Say Yeah / Elephant Twist
GR: Decca 45-PL 8042
Single: Jeronimo Yanka / Dream In My Heart
GR: Decca 45-PL 8049, US: London 45-LON 9742, AU: Decca Y 7225
Single: Jenka Beat / A Hard Nightʼs Day
GR: Decca 45-PL 8055
Single: Geronimo Jenka / Jenka Beat
UK: Vocalion V.9235
1965
Single: Say You Love Me / Somebody Sent Me Love
GR: Decca 45-PL 8068
Single: School Is Over / Greek Holidays
GR: Decca 45-PL 8071
Single: Il Peperone / A Precious White Rose
GR: Decca 45-PL 8099 (Limited In Multicoloured Wax With Yellow Or Green As Base-Colour)
Single: Our Last September / And May Be More
GR: Decca 45-PL 8103
Single: Mandjouranaʼs Shake / Hello, My Love, Salonika
GR: Pan-Vox PAN 6053
Single: Love Without Love / Until The End
GR: Pan-Vox PAN 6055
1975
Album: The Forminx
GR: Pan-Vox SPV 16171. CD: 1999 GR: Pan-Vox CD 16171
A: Jeronimo Yanka / Our Last September / Mandjouranaʼs Shake / And Maybe More / Someday
Sent Me Love / Greek Holidays
B: Ah, Say Yeah / Jenka Beat / Say You Love Me / A Precious White Rose / Il Peperone / A Hard
Nightʼs Day / Dream In My Heart / School Is Over
1978
EP: Itʼs Christmas Time Again / White Christmas // Jingle Bells / The Sound Of Music
GR: Seagull 3E LOK-82
With The Minis
1966
Single: And I Love Her / Girl
GR: Music-Box MB 632
With Maria
Single: Caro Professore / Il Mondo lo sa
GR: Philips 322 405 PF / 6105
1966
With Vilma Lado
Single: Une Etoile / Le Vent
GR : Zodiac LS 8002
1967
Vangelis: Beat aus Griechenland
natürlich andere Musiker aus Griechenland
auf Vangelis aufmerksam, so dass er gebeten
wurde, Songs für andere zu schreiben und zu
produzieren, wie Oldies But Goodies 1966
für Zoe Kouroukli, das dann auch für seinen
ersten Beitrag zu einem Soundtrack sorgte,
weil das Lied im Film Antique Rally 1966
auftauchte. Tatsächlich arbeiteten dann The
Forminx unter dem Pseudonym The Minis
mit Kouroukli zusammen.
Militärdienst und mangelnder Erfolg hatten
The Forminx 1967 gesprengt, so dass sich
Vangelis zum einen auf das Songschreiben
und die Produktion verlegte und zum zweiten
als Papathanassiou Set in Clubs und Orten
wie dem Athener Hilton auftrat. Zu dieser
Band gehörten der Bassist und Sänger Demis Roussos, den Vangelis auf Konzerten
mit The Forminx getroffen hatte, der Gitarrist Anargyros Koulouris und Schlagzeuger
Lucas Sideras, den er seit seiner Kindheit
kannte. Dank seiner und der Fähigkeiten der
Oldie Markt 12/03
Aphroditeʼs Child
1967
Acetate: Plastics Nevermore
UK: EMI (No Number, With The Forminx Written On The Label)
Single: Plastics Nevermore / The Other People
US: Philips 40536
1968
Single: Rain And Tears / Donʼt Try To Catch A River
D/BL/F/GR/IT/NL/NL/SP/TR: Mercury 132 501 MCF (Diff. Covers), UK: Mercury MF 1039
(LC), US/CA: Philips 40549 (Diff. Covers), JP: Philips SFL-1178 (Diff. Cover), YU: Mercury
RTB S 53531 (Diff. Cover)
Single: End Of The World / You Always Stand In My Way
D/BL/F/IT/NL/SI/SP/TR: Mercury 132 502 MCF (Diff. Covers), UK: Merczry MF 1075 (LC),
US/CA: Philips 40587 (Diff. Covers), JP: Philips SFL-1202 (Diff. Cover)
EP: Rain And Tears / The Other People // Plastics Nevermore / Donʼt Try To Catch A River
P: Mercury P 26003
EP: End Of The World / The Shepherd And The Moon // You Always Stand In My Way / Mister
Thomas
P: Mercury P 26008
EP: Rain And Tears / Donʼt Try To Catch A River // End Of The World / You Always Stand In
My Way
IS: Litratone EP 45 LIT 74028
MC-EP: Rain And Tears / Donʼt Try To Catch A River // The Other People / Plastics Nevermore
F: Mercury 74250 CXE
Album: End Of The World/Rain And Tears
D/F/GR/NL: Mercury 138 350 MCY, UK: Mercury 20140 SMCL, BR: Mercury SLP 66.001, CI:
Mercury 131.103, RI 1971 D: Mercury Philips 6333 008. CD: 1996 GR: Mercury 532 866-2
A: End Of The World / Donʼt Try To Catch A River / Mister Thomas / Rain And Tears / The
Grass Is No Green
B: Valley Of Sadness / You Always Stand In My Way / The Shepherd And The Moon / Day Of
The Fool
1969
GR-Single: Zodiac ZS 8007
restlichen Musiker war man als Studiogruppe gefragt und half beispielsweise George
Romanos bei der Produktion seiner LP In
Concert And In The Studio, wo man auf vier
Tracks zu hören ist. Doch auch für sich selbst
war Vangelis aktiv: 1967 brachte er auf dem
griechischen Zodiac-Label eine Single mit
Instrumentals heraus, auf denen ebenfalls
seine Band mitwirkte.
Dass es da eine logische Überlegung war,
als Band aktiv zu werden, ist klar, und so
nahm man Plastics Nevermore und The Other
People als Demo für Philips Griechenland
auf, die so beeindruckt waren, dass sie das
Resultat an die Töchter in England und den
USA weiterleiteten. Tatsächlich wurde das
Quartett eingeladen, in England ein Album
zu produzieren, was natürlich einen Traum
für Vangelis und seine Freund erfüllte. Zum
einen war ihm nur zu bewusst, dass er in
punkto Technik – ob das nun die der Studios
Single: Valley Of Sadness / Mister Thomas
D: Mercury 132 503 MCF (Withdrawn)
Single: I Want To Live / Magic Mirror
D/BL/CA/F/IT/LI/NL/NO/SP: Mercury 132 505 MCF (Diff. Covers), UK: Polydor 56769 (LC),
JP: Philips SFL-1243 (Diff. Cover), GR: Mercury 4128
Single: Let Me Love, Let Me Live / Marie Jolie
D/F/IT/NL/P/SP/TR: Mercury 132 506 MCF (Diff. Covers, Promo F: H.C. 14.10.69), UK:
Polydor 56785 (LC), ZA: Mercury TOS 694
Single: Let Me Love, Let Me Live / Such A Funny Night
F: Mercury 132 507 MCF (Withdrawn)
Album: Itʼs Five OʼClock
D/CA/CH/F/GR/SP: Mercury 138.351 MCY, RI 1970 UK: Polydor 2383 009, 1978 JP: Philips
BT-5070. CD: 1996 GR: Mercury 532 953-2
A: Itʼs Five OʼClock / Wake Up / Take Your Time / Annabella
B: Let Me Love, Let Me Live / Funky Mary / Good Time So Fine / Marie Jolie / Such A Funny
Night
Single: Lontano dagli Occhi / Quando lʼAmore diventa Poesia
IT: Mercury 133 250 MCF
Single: Lontano dagli Occhi // Quando lʼAmore diventa Poesia / Day Of The Fool
P: Mercury 26010 MCE
Single: I Want To Live // The Grass Is No Green / Magic Mirror
P: Mercury P 26013 MCE
Single: Itʼs Five OʼClock / Funky Mary
D/BL/CA/F/IT/NL/SI/SP: Mercury 132 508 MCF (Diff. Covers), UK: Polydor 56791 (LC), JP:
Philips SFL-1274 (Diff. Cover), RI 1970 GR: Mercury 6033 001
Single: Marie Jolie / Itʼs Five OʼClock
13
Omega: Comeback und Ruhestand
Oldie Markt 12/03
oder die der Instrumente betraf – schlicht
am falschen Ort war. Zum zweiten waren die
67 in Griechenland herrschenden politischen
Verhältnisse nach dem Militärputsch für
kreative Menschen gewiss nicht zuträglich,
denn dieser Umsturz hatte einen Rechtsruck
zur Folge, der alle auch nur halbwegs nach
Fortschritt riechenden Ideen verdächtig
machte. Und zum dritten war die Idee, eine
LP zu produzieren, für Beatgruppen zuhause
undenkbar. Selbst The Forminx kamen erst
1975 zu einer solchen Ehre, als aufgrund des
riesigen Erfolgs von Demis Roussos alle
nur halbwegs mit ihm zusammenhängenden
Tracks auf den Markt kamen.
So reiste man nach England, ohne Koulouris, der zuerst seinen Militärdienst ableisten
musste, doch das Schicksal in Form einer
fehlenden Arbeitserlaubnis für England und
eines Transportarbeiterstreiks in Paris schlug
zu und so saß man plötzlich in der Metropole Frankreichs fest. Im Nachhinein gesehen
war das aber vielleicht sogar ein Glück für
F-Single: Mercury 132 506 MCF
die Drei, denn sobald der lokale PhilipsProduzent Pierre Sbarro von ihrer Situation
hörte, entschloss er sich, anzuhören, was sie
anzubieten hatten und das war gut genug,
um sie unter Vertrag zu nehmen. Vor allem
die Adaptation des Kanons des deutschen
Barock-Komponisten Johann Pachelbel, die
Vangelis zu Rain And Tears gemacht hatte,
erschien ihm gerade im Angesicht des Erfolgs von A Whiter Shade Of Pale von Procol
Harum, das ja auf einer Kantate von Johan
Sebastian Bach beruhte, als Single genau das
richtige zu sein.
Nachdem A&R-Manager Lou Reizner noch
für den Gruppen-Namen Aphroditeʼs Child
gesorgt hatte, stand der Veröffentlichung der
Single nichts im Wege und die schlug ein, wie
man das kaum zu hoffen gewagt hatte: 14
Wochen lang Platz 1 in Frankreich, Top 10 in
vielen europäischen Ländern, 27 in England
und 28 in Deutschland! Fortsetzung folgt
BR: Mercury CSM06L.014
1970
Single: Itʼs Five OʼClock / Wake Up
TR: Philips 6060 021
Single: Such A Funny Night / Wake Up
P: Mercury Philips 6033 002
Single: Rain And Tears // Donʼt Try To Catch A River / Marie Jolie
P: Mercury Philips 6234 002
Single: Spring, Summer, Winter & Fall / Air
D/AG/F/GR/IT/P/SP: Mercury Philips 6033 003 (Diff. Covers), YV: Mercury 9004
Single: Such A Funny Night / Rain And Tears
YV: Mercury 486
Single: Annabella / Such A Funny Night
GR: Mercury Philips 6033 005
Single: Annabella / Take Your Time
TR: Philips 6060 022
1971
Album: Best Of Aphroditeʼs Child
D: Mercury Philips 6333 002, IT/NL: Mercury Philips 6333 004
A: Spring, Summer, Winter & Fall / End Of The World / Marie Jolie / Rain And Tears / Wake
Up
B: Itʼs Five OʼClock / I Want To Live / Such A Funny Night / Let Me Love, Let Me Live /
Valley Of Sadness
Single: Such A Funny Night / Donʼt Try To Catch A River
BL/NL: Mercury Philips 6033 006 (Diff. Covers)
Single: Such A Funny Night / Annabella
D/IT: Mercury Philips 6033 007 (Diff. Covers)
1972
Single: Break / Babylon
UK/F/NL/SP: Vertigo Phonogram 6032 900 (Diff. Covers, UK: LC), US: Vertigo VE-107
Single: Babylon / Break
GR: Mercury Philips 6033 011
Single: Break / The Seventh Seal
YV: Vertigo 2-004
Doppel-Album: 666
D/F/GR/IS/KR: Vertigo Phonogram 6673 001, UK: Vertigo Phonogram 6641 581, US: Vertigo
VEL 2-500, JP: Vertigo RJ-5038. 2 CD: 1986 D: Vertigo Phonogram 838 430-2, RI 1994 US:
One Way OW 31375, HU: Telewestel EUCD 0061
A: The System / Babylon / Loud, Loud, Loud / The Four Horsemen / The Lamb / The Seventh
Seal
B: Aegian Sea / Seven Bowls / The Wakening Beast / Lament / The Marching Beast / The Battle
Of The Locusts / Do It / Tribulation / The Beast / Ofis
C: Seven Trumpets / Altamont / The Wedding Of The Lamb / The Capture Of The Beast / /
Hic et Nunc
D: All The Seats Were Occupied / Break
Album: Break
BR: Vertigo Phonogram 6333 502
A: The System / Babylon / Loud, Loud, Loud / The Four Horsemen / The Lamb / The Seventh
Seal
B: Aegian Sea / Seven Bowls / Seven Trumpets / Altamont / Hic et Nunc / Break
8
14
1975
Album: Rain And Tears
UK/F: Vertigo Phonogram 6483 025
A: Annabella / Break / End Of The World / Good Time So Fine / I Want To Live
B: Itʼs Five OʼClock / Marie Jolie / Rain And Tears / Such A Funny Night / Valley Of Sadness
Single: Valley Of Sadness / Funky Mary
P: Mercury Phonogram 6033 010
Nazareth: Der Durchbruch zuhause
Oldie Markt 12/03
Razamanaz
hebt
ab
Da die ersten beiden Alben kaum Erfolg gehabt hatten, standen
Nazareth kurz vor dem Aus. Doch dann nahmen sie nicht nur das
Album Razamanaz auf, sondern auch noch die Hits Broken Down
Angel und This Flight Tonight.
Nazareth 1975 (v.l.): Pete Sweet, Dan McCafferty, Darrell Sweet, Manny Charlton
15
16
Oldie Markt 12/03
Es ist eine Sache, Hits zu produzieren, wenn
man entweder noch grün hinter den Ohren
oder bereits arriviert ist. Eine ganz andere
Angelegenheit ist es, wenn man genau weiß,
dass, sollte man mit der nächsten Platte keinen durchschlagenden Erfolg haben, die
Karriere als Musiker wahrscheinlich zu
Ende ist. Genau vor dieser Situation standen
1973 Nazareth: Nachdem die ersten beiden
Alben und die daraus ausgekoppelten Singles
zwar in Europa relativ erfolgreich gewesen,
auf der Insel jedoch untergegangen waren,
kamen von Geldgeber Bill Fehilly deutliche
Signale, dass er die Band für ein Fass ohne
Boden hielt und sein Engagement einstellen
wollte.
Da kam es gerade recht, dass nach einem
Konzert in Bristol im Bandbus, als Manny
Charlton begann, auf seine Gitarre herumzuspielen, zunächst die Zeile She Used To Be
A Girl Of Simple Pleasures auftauchte und
später im Probenraum der Refrain Sheʼs Only
A Broken Down Angel hinzukam. Als sie
D-LP: Vertigo Phonogram 6370 405
diesen Song dann in der fertigen, von Roger
Glover in den Morgan Studios produzierten
Fassung Bill Fehilly vorspielten, gab der das
Okay für die Produktion eines Albums. Pete
Agnew: „Der Rest ist Geschichte. Als wir
fertig waren wussten wir, dass es das war. Am
Ende war es das Rock-Album des Jahres.“
Und das galt nicht nur für England, wo B&C
für die LP mit Mooncrest sogar ein eigenes
Label gründete, sondern auch in den USA,
wo die erste Vertriebsfirma Warner Brothers
nach den ersten beiden Platten abgewunken
hatte und Jerry Moss, das M von A&M, nach
einer Kostprobe von Razamanaz nur zu froh
war, die Band unter Vertrag nehmen zu können. Dennoch stieg der Erfolg den Jungs
nicht in die Köpfe. Dan McCafferty: „Da wir
nach Exercises kurz vor dem Aus gestanden
waren, fühlten wir einfach eine Befreiung,
dass wir weitermachen und unseren Frauen
einen Gebrauchtwagen geben konnten!“
Nazareth: Der Durchbruch zuhause
Oldie-Markt Discographie
Nazareth (3)
von Frank Küster
1979
Promo-Single: May The Sunshine (Mono) / (Stereo)
US/CA: A&M 2116
Single: May The Sunshine / Expect No Mercy
D/IT/NL: Vertigo Phonogram 6079 232 (Diff. Covers), UK: Mountain NAZ 003 (Diff. Cover),
US/CA: A&M 2116 (Diff. Cover), JP: Vertigo SFL-2388 (Diff. Cover), BO: Philips 2041
Album: No Mean City
D/NO/PI: Vertigo 6370 428 (Clubpressung D: Vertigo 34 994 4), UK: Mountain TOPS 123,
US: A&M SP 4741, JP: Vertigo RJ-7559, F: Vertigo Phonogram 9103 210, RI 1991 UK: Castle
Communications CLALP 213. CD: 1991 D/UK/F: Castle Communications CLACD 213, RI
1998 UK: Essential Castle Communications ESMCD 622, JP: Teichiku TECP-23967, 2002
D: Eagle Edel EAGCD 000135EDL, UK: Eagle EAMCD 135 (+ May The Sunshine (Single
Version) / Whatever You Want (Single Version) / Star (US Version) / No Mean City (Alternate
Edit) / Single Solution (Edit)
A: Just To Get Into It / May The Sunshine / Simple Solution (Parts 1&2) / Star
B: Claim To Fame / Whatever You Want Babe / Whatʼs In It For Me / No Mean City (Parts
1&2)
Promo-Single: Whatever You Want Babe (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2130
Single: Whatever You Want Babe / Telegram Parts 1-3
UK: Mountain NAZ 004 (Partly Purple Wax)
Single: Whatever You Want Babe / Telegram Part I+II
P: Vertigo Phonogram 6079 034
Single: Whatever You Want Babe / Expect No Mercy
US: A&M 2130
Promo-Maxi: May The Sunshine // Whatever You Want Babe / Whatʼs In It For Me
US: A&M SP-17062
Single: My White Bicycle / Mis Misery
UK: Mountain NAZ 010
Promo-Single: Star (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2158
Single: Star / Born To Love
UK: Mountain TOP 45, NO: Vertigo Phonogram 6079 035 (Diff. Cover)
Single: Star / Expect No Mercy
US: A&M 2158
Single: Star / May The Sunshine
BR: Vertigo Phonogram 6079 041
1980
Promo-Single: Holiday (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2219
Single: Holiday / Ship Of Dreams
UK: Mountain TOP 50, US: A&M 2219 (Diff. Cover), NO: Vertigo Phonogram 6079 043 (Diff.
Cover)
Single: Holiday / Talkinʼ About Love
D/P: Vertigo Phonogram 6079 042 (Diff. Covers), F: Vertigo Phoniogram 6837 620 (Also As
Promo, Diff. Cover)
Single: Holiday / Ship Of Dreams
NL/SP: Vertigo Phonogram 6079 043 (Diff. Covers)
Single: Big Boy / Turning A New Leaf
NL/NO: Vertigo Phonogram 6000 434 (Diff. Covers)
Single: Love Hurts / This Flight Tonight
D: Vertigo Phonogram 6000 469
Promo-Single: Heartʼs Grown Cold (Mono) / (Stereo)
Nazareth: Der Durchbruch zuhause
Doch dabei blieb es natürlich nicht: Sowohl
Broken Down Angel als auch Bad Bad Boy
zogen in die britischen Top Ten ein und
Razamanaz kam ebenfalls bis Platz 11. Das
war nicht nur der kommerzielle Durchbruch
– damit etablierte Nazareth vor allem auch
einen Stil, der sofort als Ihrer identifiziert
werden konnte, nicht nur, weil die Stimme
von Dan McCafferty eine der markantesten
in der Rockmusik war, sondern auch wegen
des Mixes aus Blues, Hardrock und leichten
melodischen Elementen. Und im selben Jahr
legte man noch einmal nach: Da die Musiker
alle Fans der Westcoast-Musik waren, lag es
für sie nahe, einen Song zu covern, der von
da kam und ihre Wahl fiel auf This Flight
Tonight von Joni Mitchell. Die Single kam
zwar in England nicht in die Top 10 (Platz
11), belegte aber dafür Platz 1 in Kanada und
Deutschland. Dan McCafferty: „This Flight
Tonight war einer dieser Songs, die wir uns
im Bandbus auf einem Tape anhörten und
von dem wir glaubten, wir könnten etwas mit
YU-Single: RTB 6078 248
ihm unternehmen. Und Roger war wirklich
auch deswegen gut für uns, weil er, als er
sich das Lied anhörte, verstehen konnte, was
wir damit tun wollten.“ Tatsächlich war es
der Bassist von Deep Purple, der ihnen eine
Zukunft im Heavy-Bereich vorhersagte, auch
wenn die Einflüsse von Nazareth von einer
ganz anderen Schiene herkamen, wie oben
angemerkt. Aber: „Wir hielten immer den
Song für die Hauptsache. Alles andere baut
man darum auf“, so Dan McCafferty.
Das ebenfalls 1973 erschienene Album
LoudʼnʼProud setzte die Erfolgssträhne nicht
nur fort – sie schrieb ein neues Kapitel: Das
Album kam erstmals in die britischen Top
10 und neben dem Erfolg von This Flight
Tonight ergab das für das Jahr 1973 eine
mehr als respektable Bilanz: Drei Hits in
England, zwei Alben, die ebenfalls ganz
vorne waren und dazu noch das allgemeine
Lob der Presse – Nazareth war die erste
Oldie Markt 12/03
US: A&M 2237 (White Label)
Single: Heartʼs Grown Gold / Ship Of Dreams
US: A&M 2237-S
Single: Victoria / We Are The People
SP: Vertigo Phonogram 6000 653
Single: Broken Down Angel / Hair Of The Dog
UK: IMS LR 8197
Promo-12”-EP: Hair Of The Dog / Beggars Day // Telegram / Moonlight Eyes
US: A&M SP-17155
Album: Malice In Wonderland
D/GR/NO/PE/SI: Vertigo Phonogram 6370 432 (Clubpressung D: Vertigo 31 419 5), UK:
Mountain TOPS 126, US/CA: A&M SP 4799, JP: Vertigo RJ-7651, F: Vertigo Phonogram
9103 211, KR: Life Studio 142, ME: Vertigo LPR 23022, YU: Philips RTB 2220 342, RI 1985
UK: Sahara SAH 127, ME: Vertigo 822 304-1 (30 Anos de Musica Rock-Salvat), RI 1990 UK:
Castle Communications CLALP 181. CD: 1990 D/UK: Castle Communications CLACD 181,
RI 1998 D/UK: Essential Castle Communications ESMCD 617, RI 2002 D: Eagle Edel EAGCD
000136EDL, UK: Eagle EAMCD 136 (+ Holiday (Single Edit) / Ship Of Dreams (Single Edit)
/ Live: Heartʼs Grown Cold / Talkinʼ To One Of The Boys / Showdown At The Border / Holiday
/ Heartʼs Grown Cold)
A: Holiday / Showdown At The Border / Talkinʼ To One Of The Boys / Heartʼs Grown Cold /
Fast Cars
B: Big Boy / Talkinʼ About Love / Fallen Angel / Ship Of Dreams / Turning A New Leaf
Doppel-Single: Live
UK: Nems BSD 1
Single 1: Heartʼs Grown Cold / Razamanaz
Single 2: Hair Of The Dog / Talkinʼ To One Of The Boys
Doppel-Album: Greatest Hits
ZA: Vertigo SUC 2-511
A: Place In Your Heart / I Donʼt Want To Go On Without You / Expect No Mercy / This Flight
Tonight / My White Bicycle / Fool About You
B: Razamanaz / Changing Times / Broken Down Angel / Called Her Name / Kentucky Fried
Blues
C: Love Hurts / Born Under The Wrong Sign / Free Wheeler / Sunshine / Gone Dead Train /
Holy Roller
D: Shanghaiʼd In Shanghai / Light My Way / Hair Of The Dog / Bad Bad Boy / All The Kingʼs
Horses / Turn On Your Receiver
1981
Promo-Single: Dressed To Kill (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2324
Single: Dressed To Kill / Pop The Silo
UK: Nems NES 301, US: A&M 2324 (Diff. Cover), SP: Vertigo Phonogram 6000 702 (Diff.
Cover)
Promo-12”-EP: Morning Dew (New Recording) / Love Hurts // Hair Of The Dog / Beggars
Day
US: A&M SP-17175
Promo-Single: Morgentau (Onesided)
D: Vertigo Phonogram 6843 029 (LC)
Doppel-Album: ʻSnaz (Live)
D/F/NL/NO/PE/PI: Vertigo Phonogram 6650 006, UK: Nems NELD 102, US: A&M SP 6703,
KR: Vertigo SEL-RP 1092, YU: Vertigo RTB 6650 006, ZA: Vertigo DAR 224, RI 1982 UK: Nems
NAL 102, RI 1985 UK: Sahara SAH 134, RI 1987 UK: Castle Communications CLALP 130.
CD: 1987 D/UK: Castle Communications CLACD 130, RI 1990 D: Castle Communications
CLC 5137 (Picture Disc), RI 1998 D/UK: Essential Castle Communications ESMCD 531, RI
2001 D: Eagle Edel EAGCD 000129EDL, UK: Eagle EAMCD 129
A: Telegram Part 1: On Your Way -Part 2: So You Want To Be A RockʼnʼRoll Star-Part 3:
Sound Check/ Razamanaz / I Want To Do Everything For You / This Flight Tonight / Beggars
Day
B: Every Young Manʼs Dream / Heart Grown Cold / Java Blues / Cocaine / Big Boy
C: Holiday / Dressed To Kill / Hair Of The Dog / Expect No Mercy / Shapes Of Things
D: Let Me Be Your Leader / Love Hurts / Tush / Juicy Lucy / Morning Dew
17
18
Oldie Markt 12/03
schottische Band, die sich als Album-Band
im ganzen Vereinigten Königreich durchgesetzt hatte. Das änderte sich nicht mit
dem dritten von Roger Glover produzierten
Album, Rampant, das diesmal keinen Tophit
abwarf – Shanghaiʼd In Shanghai erreichte
in England gerade einmal Platz 41, während
es im restlichen Europa wesentlich besser
ankam, so schaffte es in Deutschland immerhin einen 14. Platz. Doch das war vielleicht
auch ein Signal, sich eine neue Umgebung
zu suchen und so beschloss man, für Hair Of
The Dog 1975 Glover durch Manny Charlton
zu ersetzen, der schon lange selbst den Platz
an den Reglern einnehmen wollte. Doch die
Wahl des Studios war keine glückliche: Die
Escape Studios in Kent entpuppten sich als
ehemalige Scheune, die nicht gerade auf dem
letzten Stand der Technik waren – sogar ein
Kompressor für den Gesang fehlte!
Pete Agnew: „Typen dürften bessere Aufnahmen in ihrem Hinterzimmer gemacht haben.
Aber der Tontechniker Tony Taverner – mit
dem wir schon vorher gearbeitet hatten – rettete das Unternehmen. Die Stärke der Band
D-LP: Vertigo Phonogram 6370 412
als Gruppe rettete uns. Als wir zu wenig Material hatten, jammten wir, bis einer rief Das
klingt wie The Ballad Of Hollis Brown – lasst
es uns aufnehmen!“ Im Fall dieser Platte war
es das Nils Lofgren-Stück Beggars Day, das
man einspielte, um die Platte zu füllen. Doch
nach wie vor fehlte der erste Hit in den USA
und den fand man fast zufällig: „In den Escape Studios fiel uns ein, Love Hurts von den
Everly Brothers zu covern.“
Diese Wahl war natürlich kein Zufall: Tatsächlich hatte man bereits als Shadettes gerne
Songs der beiden Brüder gespielt, weil die
Harmonien ideal für die Stimmlagen in
der Band waren. Als Pete Agnew und Dan
McCafferty die Hochzeit des englischen
Musik-Journalisten Jerry Gilbert besuchten,
spielten Manny und Darrell die Instrumental
Tracks ein und Dan vollendete das Ganze.
Fortsetzung folgt
Nazareth: Der Durchbruch zuhause
Single: Love Hurts / Razamanaz
Philippines: Vertigo VTG 6005
Single: Sunshine / Bad Bad Boy
Philippines: Vertigo VTG 6007
Single: Let Me Your Leader / Little Part Of You
D/NL: Vertigo Phonogram 6000 636 (Diff. Covers), Bolivia: Vertigo VRS 30-7, Philippines:
Vertigo VTG 6010
Single: Every Young Manʼs Dream / Let Me Be Your Leader
D/OE: Vertigo Phonogram 6000 640 (Diff. Covers)
Single: Moonlight Eyes / Pop The Silo
D: Vertigo Phonogram 6000 671
Single: Moonlight Eyes / Let Me Be Your Leader
BR: Vertigo Phonogram 6000 713
Promo-Single: Morning Dew (New Recording) (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2378
Single: Morning Dew (New Recording) / Juicy Lucy
D/OE: Vertigo Phonogram 6000 714 (Diff. Covers), UK: Nems NES 302 (Diff. Cover), US/CA:
A&M 2378 (Diff. Covers)
Promo-Single: Morning Dew / Love Hurts
F: Vertigo Phonogram 6837 711
Live-Single: Love Hurts / Holiday
NL: Vertigo Phonogram 6000 727, Bolivia: Vertigo VRS 30-9
EP: I Donʼt Want To Go On Without You / Star // Shot Me Down / Hair Of The Dog
BR: Vertigo Phonogram 6200 036
EP: Love Hurts / I Donʼt Want To Go On Without You // Hair Of The Dog / Shot Me Down
BR: Vertigo Phonogram 6200 038
Album: The Fool Circle
D/NO: Vertigo Phonogram 6302 099, UK: Nems NEL 6019, JP: Nippon 25PP-4, SI: Vertigo
6302 099 (Vertigo Swirl), TR: Max 8104, ZA: Vertigo Star 5164, RI 1990 UK: Castle Communications CLALP 214. CD: 1990 D/UK: Castle Communications CLACD 214, RI 1998 D/UK:
Essential Castle Communications ESMCD 623, RI 2002 D: Eagle Edel EAGCD 000137EDL,
UK: Eagle EAMCD 137 (+ Morning Dew (New Recording) / Dressed To Kill (Single Edit) /
Pop The Silo (Single Edit) / Let Me Be Your Leader(Live) / Dressed To Kill (Live) / Pop The
Silo (Live) / Morgentau)
A: Dressed To Kill / Another Year / Moonlight Eyes / Pop The Silo / Let Me Be Your Leader
B: We Are The People / Every Young Manʼs Dream / Little Part Of You / Cocaine (Live) /
Victoria
1982
Promo-Single: Love Leads To Madness (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2421 (White Label)
Promo-Maxi: Love Leads To Madness (Short) / (Long)
US: A&M SP-17200
Single: Love Leads To Madness / Take The Rap
D/NL/NO: Vertigo Phonogram 6000 828 (Diff. Covers), UK: Nems NIS 101 (Diff. Cover), US:
A&M 2421 (Diff. Cover)
Promo-Single: Dream On (Mono) / (Stereo)
US: A&M 2444
Single: Dream On (Edit) / Take The Rap
US/CA: A&M 2444
Jukebox-Single: Dream On / Diff. Artist
IT: Phonogram 5000 646 (LC)
Single: Dream On / Juicy Lucy
UK: Nems NIS 103, F/IT/NL: Vertigo Phonogram 6000 838 (Diff. Covers), Philippines: Vertigo
VTG 6016
Single: Dream On / You Love Another
D/AR: Vertigo Phonogram 6000 886
Promo-Single: Dream On / Love Leads To Madness
IT: Vertigo Phonogram 5006 619
Promo-Maxi: Dream On // Preservation / Love Leads To Madness
F: Vertigo Phonogram 6863 211
Family CD-Reissues
Oldie Markt 12/03
Familienbande
Family ist bis heute eine der populärsten Bands in
England. Die 6 folgenden CDs rufen noch einmal ihre
Musik zurück.
Man kann sich trefflich darüber streiten
ob, wie viele ältere Menschen das gerne
behaupten, in der Vergangenheit tatsächlich alles besser war. Das hängt vor allem
davon ab, in welcher Zeit man seine Jugend
verlebt hat. Doch im Fall der Gruppe um den
Sänger Roger Chapman und den Gitarristen
Charlie Whitney, Family, trifft das zu: Sie
ist vor allem deswegen bis heute so populär
geblieben, weil sie eine Peopleʼs Band war
und live immer besser als im Studio. Das
soll natürlich nicht heißen, dass ihre Platten schlecht waren. A Song For Me (Mystic
MYS CD 170 /Zomba) beispielsweise enthielt Songs wie Drowned In Wine, Wheels
oder The Cat And The Rat, die sowohl Roger
Chapman als auch die enorme instrumentale
Wandlungsfähigkeit der Gruppe aus Leicester präsentierten.
Ihr großes Problem jedoch war, dass sie nie
eine echte Konsistenz im Studio erreichte.
Keine LP klang wie die andere und Anyway
The Hill sind fantastische Lieder, die LP war
in sich selbst wesentlich geschlossener.
Eine weitere Steigerung bedeutete dann
1973 Itʼs Only A Movie (Mystic MYS CD
174/ Zomba), die mit Chapman, Whitney,
Cregan, Ashton und Townsend entstand und
die Summe aus der Karriere bis dahin zog.
Das war guter, abwechslungsreicher Rock
mit Verbeugungen zum Soul, Blues und Jazz.
(Mystic MYS CD 171/Zomba) stellte zum
Beispiel die rockige Seite in den Vordergrund, was mit Songs wie Good News-Bad
News, Lives And Ladies und Strange Band
bestens gelang - doch die Aufsplittung in
Live- und Studio-Seite schwächte den Eindruck ab.
Dennoch blieb der Erfolg in England und in
Resteuropa groß, obwohl Fearless (Mystic
MYS CD 172/Zomba) sicherlich die bis dahin schwächste Platte des Quintetts war, das
den Abgang des Geigers John Wieder nicht
verkraftet hatte und auch bei den Songs die
Aber danach war Schluss.
Als Zugabe bekommt man heute das, was es
während der Existenz der Gruppe nicht gab:
Family Live (Mystic MYS CD 176/Zomba)
fängt das Quintett mit Poli Palmer und John
Wetton auf der Bühne des London Roundhouse während der Wintertour 1971 ein, als
die Gruppe schon zahlreiche Auftritte hinter sich hatte und nicht so relativ frisch wie
auf den Live-Tracks des Anyway-Albums
wirkte. Dementsprechend ist das eine der
Qualität der Platten zuvor nicht hielt. Wie
die CDs zuvor enthält auch diese Reissue
etliche Bonustracks, sowohl live als auch
abweichende Studioversionen wie ein sehr
ausführliches Booklet.
Da war Bandstand (Mystic MYS CD 173/
Zomba) von 1973 ein ganz anderes Kaliber.
Burlesque, My Friend The Sun und Top Of
besten Rockbands ihrer Zeit und vielleicht
auch aller Zeiten, weil sie mit den verschiedenen Stilarten spielte, einen tollen Sänger
besaß und Improvisationen ebenso zu ihrer
Bühnenroutine gehörten wie Songs, die
man auch nach dem Konzert in Erinnerung
behielt. Warum das erst 2003 auf den Markt
kommt, ist eine Frage wert, aber die Musik
hier ist so gut, dass die Beantwortung nicht
so wichtig ist. Bei der Qualität verblasst
alles.
19
20
Todd Rundgren Live
Oldie Markt 12/03
Ein Zauberer, ein wahrer Star
Todd Rundgren ist zwar seit längerer Zeit nicht mehr mit einem Studio-Album aufgetaucht, aber dafür tourt er nach wie
vor unverdrossen. Seine 6 CD-Box Canʼt Stop Running bringt
Konzerte von ihm aus den 70er, 80er und 90er Jahren.
Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter
kommt man ohne ihr. Todd Rundgren
hat auch keinen Grund, sein Licht unter
den Scheffel zu stellen. Ob als Produzent,
Musiker oder Songschreiber - er hat immer
ausgezeichnete Arbeit vorgelegt, auch wenn
er dafür nicht immer den gerechten kommerziellen Lohn erhielt. Zwar neigte er immer
einmal wieder zu Übertreibungen – die
Überschrift dieses Artikels war erstmals
auf einer LP von 1975 zu finden – aber er
ist eines der großen Talente der Rockmusik.
Nachdem er zuletzt ein etwas verunglücktes
Konzept-Album vorlegte, besinnt er sich auf
seine Fähigkeiten als Live-Performer und
bringt neben der bei den in den Plattenkritiken besprochenen Doppel-CD aus Japan von
der Nearly Human-Tour 1990 die 6 CD-Box
Canʼt Stop Running (Sanctuary CMXBX
729/Zomba), die Konzerte aus 3 Jahrzehnten
zusammenfasst mit einer CD, die Material
von diversen Konzerten im Roxy Club in
New York kompiliert, deren Material nicht
näher datiert ist, auch wenn die Songs aus
den 70er und 80er Jahren stammen. Das
erste Konzert stammt aus dem Jahr 1978
und fand in New York an einem nicht näher benannten Ort statt. Die Songs auf der
CD nahm er hauptsächlich von seinem 75
veröffentlichten Album. Zusammen mit den
Musikern, die mit ihm auch Utopia bildeten,
legte er ein für ihn typisches Konzert hin,
das vor allem seinen Gesang, aber auch die
Gitarre in den Mittelpunkt stellte. Dank der
starken Lieder und des Soul-Medleys besitzt
das einen beeindruckenden Live-Charakter,
der Rundgren sowohl als Musiker wie als
Sänger im bestenLicht zeigt.
Sieben Jahre später brachte der Mann mit
A-Cappella eine seiner ambitioniertesten
LPs auf den Markt und unterstützte sie mit
einer Tour, die ihn am 31. Oktober ins texanische Dallas führte. Diesmal ist das ein
wesentlich ausführlicheres Konzert, das
gleich zwei CDs beansprucht. Dementsprechend ist auch das Repertoire eindeutig umfangreicher und weist neben den logischen
Teilen – seinen Hits und den Liedern des
angesprochenen Albums - auch Teile wie
ein weiteres Soul-Medley und Material aus
den 70ern auf. Deswegen ist das ein äußerst
interessanter Konzertmitschnitt, der mehr
Rundgren und vor allem auch ein deutlich
breiter angelegtes Spektrum von ihm zeigt.
Folglich ist das ein klarer Unterschied zu
dem Auftritt von 1978.
Erneut sechs Jahre später tauchte er am 26.8.
im Riviera Theatre in Chicago auf, wo er zu
dem Zweck auftrat, das im Januar des Jahres
auf den Markt gekommene 2nd Wind-Werk
zu featuren, das dementsprechend denn auch
ein Drittel der beiden Discs beansprucht.
Neben den für Rundgren typischen Teilen
wie einem Soul-Medley (diesmal mit Songs
von Marvin Gaye) und den Hits tauchten
daneben auch die Lieder der beiden LPs
zuvor, A-Cappella und Nearly Human auf.
Folglich bekam man ein umfassendes Bild
des Mannes, zumal er auch Utopia-Stücke
integrierte. Zumindest von der Abwechslung
her ist das vielleicht das beste Konzert in
dieser Box.
Quasi als Zugabe wie bei einem Konzert gibt
es noch die Another Side Of Roxy-CD, die
im Gegensatz zu den anderen Platten nicht
durch ein Jahr oder eine bestimmte Tour definiert wird, sondern durch den Auftrittsort,
den berühmten Roxy Club in New York. Dort
erschien Rundgren natürlich häufig – sein
bevorzugter Arbeits- und Wohnort, die Stu-
dios des Albert Grossman-Labels Bearsville
liegen ja schließlich in Woodstock, gerade
um die Ecke von New York. Folglich gibt
es etliche Ausschnitte, die den Musiker auf
der Bühne im Club zeigen, die von den 70er
bis in die 90er Jahre reichen, was man am
Material ablesen kann. Von Real Man über
Love In Action bis hin zu You Cried Wolf sind
die verschiedensten Phasen seines Schaffens
dokumentiert.
Deluxe Edition-Abteilung schwarze Musik
Deluxe 2-schwarz
Im schwarzen Teil der Deluxe-Edition von
Universal gibt es einen interessanten Mix aus
Motown-Soul, schwarzem Pop und Reggae.
Dass es für die Geschichte der schwarzen
Musik kein wichtigeres Label gibt als Motown, muss nicht diskutiert werden. Dank
der Firma von Berry Gordy jr. wurde deutlich, dass man sehr wohl die Popcharts mit
schwarzem Pop regieren konnte. Einer der
herausragenden Künstler, der dann auch in
den 70er Jahren die Emanzipation der
Künstler vom Übervater Gordy vorantrieb,
war Marvin Gaye, der 1976 mit I Want You
(Motown Universal 00440 03865 2) nach seinen Klassikern Letʼs Get It On und Whatʼs
Going On einen Abstecher in Richtung Disco
vorlegte, der sehr stark von seinem Produzenten Leon Ware, der alle Songs mit-geschrieben hatte, beeinflusst war. Das sorgte
damals für lauwarme Reaktionen, heute ist
das einfach gut und die zweite Disc mit unveröffentlichten Sessions ergibt zusammen
mit den Single-Abmischungen auf der ersten
Platte eine ideale Abrundung des Teils, das
einmal mehr zeigt, das die Zeit vieles von
dem richtig stellt, was Kritiker im Sog des
Zeitgeistes ungerecht oder zu kurzsichtig
beurteilt haben.
Das galt sicher nicht für die im Original
1980 auf den Markt gekommene Platte
Diana (Motown Universal 06024 98604
4) von dem Liebling Berry Gordyʼs, Diana
Ross, die damit endgültig weg vom Soul
und hin zum Pop ging, was sie ja auch mit
den Supremes perfekt vorexerziert hatte.
Doch zusammen mit der Produktion von
Chic war das ein Meisterwerk schwarzer
Popmusik, das durch die Zugaben noch
aufgewertet wird: Da gibt es zum einen
den originalen Mix der Herren Bernard Ed-
wards und Nile Rodgers, der damals leider
vor Berry Gordy jr. keine Gnade fand. Zum
zweiten findet man die sämtlichen Remixe
in Richtung Dancefloor, die seitdem erstellt
wurden und die die Songs wieder zurück in
die Umgebung bringen, auf der einmal die
Dame startete: Auf die Tanzböden und in
die Viertel der Schwarzen. Insgesamt ist das
sicher eine der lohnenswertesten Ausgaben
im Rahmen dieser Edition.
Ihr Partner im Geiste ist Lionel Richie, der
ja bereits mit den Commodores vom Funk
der härteren Art zum angefunkten Pop ging.
Als Solist setzte er den eingeschlagenen
Weg konsequent fort und feierte 1983 mit
Canʼt Slow Down (Motown Universal 440
018 120-2) auch dank der Welthits Hello,
All Night Long und Penny Lover einen
kommerziellen Erfolg, der bis heute alle
anderen Platten von ihm in den Schatten
stellt. Auch dieses Album wird von den
zusätzlichen Tracks ideal ergänzt, denn es
gibt zum einen die neuen Abmischungen, die
Oldie Markt 12/03
auf den Singles erschienen mit allen Demos,
alternativen Fassungen, Arbeitsversionen im
Studio und den Jams, die im Zusammenhang
mit den Aufnahmen im Studio entstanden,
auf der zweiten Platte. Das lässt einen neuen,
teils überraschenden Blick auf das Entstehen
dieses Albums zu.
Donna Summer landete nie auf Motown,
weil sie ihre Karriere über Deutschland
aufbaute. Doch einmal im Geschäft, gab es
kein Halten mehr und Bad Girls (Casablanca Universal 0602498012406) von 1979,
das damals als Doppelpack erschien, war die
Krönung ihrer bereits glänzenden Karriere:
Nicht nur die Singles Hot Stuff und Bad Girls
kamen auf den ersten Platz in den USA (Dim
The Lights schaffte Rang 2), sondern auch
das Album. Ergänzt wird das durch ein
Demo und viele Remixes auf den damals
unvermeidlichen 12“ Singles.
Verglichen mit Bob Marley & The Wailers
aber bleibt das tolle Musik, die jedoch nie
die politische Sprengkraft eines Albums wie
Rastaman Vibration (Island Universal 440
063 446-2) besaß, das neben dem exquisiten
Mix aus Reggae und Rock auch noch Lieder
wie Rat Race, Roots Rock Reggae oder War
besaß, die mehr waren als nur Popmusik. Da
packte einer seine Botschaften in mitreißende Klänge. Dazu kommen Outtakes, LiveTracks und eine Session auf Jamaika.
21
22
Deluxe Edition-Abteilung weiß
Oldie Markt 12/03
Deluxe
2-weiß
Im zweiten Teil der Deluxe-Edition von
die Wildheit des Punk mit den Einflüssen
von der Rockmusik in den 60er und 70er
Jahren. Dabei kam vor allem eines heraus:
Viel Lärm und den brachten sie exemplarisch
auf ihrem 1992 veröffentlichten Album Dirty (Geffen Universal 493 410-2) unter, das
Universal gibt es einen interessanten Mix
aus Classic- und New Rock.
Falls ich das Konzept der Deluxe-Edition
von Universal richtig verstanden habe, werden dort Meilenstein-Alben der Firma in einer sowohl editorisch als auch tontechnisch
neuen Fassung aufbereitet, was sowohl das
Booklet als auch die Ausstattung mit einer
Fülle von Bonustracks aus den jeweiligen
Sessions betrifft. Ob alle diese Kriterien auf
A Night At Red Rocks (Threshold Polydor
065 277-2) von The Moody Blues zutreffen,
wage ich doch stark zu bezweifeln, gab es
doch 1992 in der spektakulären Natur-Arena
nahe bei Denver nur ein Best Of-Konzert
mit dem lokalen Symphonie-Orchester. Auf
den zwei CDs gibt es jetzt das komplette
Konzert.
Viel wichtiger und für die Rockmusik insgesamt interessanter war 1971 Whoʼs Next
(Polydor 113 056-2) von The Who, mit dem
Pete Townshend und seine Partner ein- für
allemal unterstrichen, warum sie zu den besten Rockbands gezählt werden: Eine Platte
ohne einen schwachen Song, dafür mit einer
Fülle Klassiker vom Schlage eines Wonʼt Get
Fooled Again, das 2003 mit Ausschnitten aus
den Sessions im New Yorker Record Plant
Studio und auf der zweiten Disc mit einem
Live-Auftritt im Old Vic kommt. Legendärer
Stoff, exquisit aufbereitet und zusammengestellt.
In dieselbe Kategorie gehört Night And
Day (A&M Universal 06024 9801 2) von
Joe Jackson bestimmt nicht, aber für ihn
war sein 1987er Album seine vielleicht beste Songkollektion. Mit TV Age, SteppinʼOut
und A Slow Song finden sich gleich drei
seiner herausragenden Kompositionen und
die Zugaben reichern die Produktion in
einer Art und Weise an, die das Ganze zu
einer neuen Platte machen. Man bekommt
nicht nur seine originalen Demos, sondern
auch noch seine Beiträge zur Filmmusik
von Mikeʼs Murder, der ebenfalls 1987 auf
den Markt kam und dazu noch Live-Songs
aus den Jahren 1980 und 1986 mit einigen
seiner Klassiker wie Is She Really Going Out
With Him oder Look Sharp. Mit dem schön
gestalteten Booklet ist das ein echter Fund
innerhalb dieser Reihe.
Vergleicht man Sonic Youth mit den drei
anderen Namen, fällt die Band aus dem Big
Apple natürlich etwas ab, aber das bedeutet
gewiss nicht, dass ihr Beitrag unterschätzt
werden sollte – im Gegenteil: Sie verband
sie in bis dahin ungekannte Höhen der Charts
katapultierte. Erneut bekommt man als Zugabe jede Menge Beiwerk, beispielsweise
unveröffentlichte B-Seiten von Singles und
die Aufnahmen aus dem Probenraum von der
Zeit, wovon nur ein Song später auf dem
fertigen Produkt auftauchte. Ein eigener
Klang ist das, der viele Bands wie Nirvana
stark beeinflusste.
Da waren die Gin Blossoms aus Phoenix
klar traditioneller orientiert. Gitarrenrock,
wie er aus der Wüstenmetropole bekannt
ist, prägte ihren Sound. New Miserable
Experience (A&M Universal 069 493 4062) von 1992 belohnte ihre ständigen Touren
und hob nach einem schlechten Start ab, als
Hey Jealousy in den Rocksendern ständig
gespielt wurde, bis das dazugehörende Album Doppel-Platin erreicht hatte. Für die
Ausgabe gab man Titel von zwei anderen
Alben und einer EP zu, dazu verschiedene
rare und live eingespielte Tracks und je einen
Outtake aus den Produktionen sowie einen
alternativen Track. Das ergibt ein DoppelAlbum randvoll mit Gitarrenrock.
Neue DVDs
Oldie Markt 12/03
DVDs
Hier gibt es einen bunten Mix
aus Dokumentationen, einer
Sound- und zwei Konzert-DVDs.
Ein erfreulicher Aspekt der DVD ist, dass sie
auch zur Ergänzung von historischen Reissues herangezogen wird. So erschien zusätzlich
zu den bereits im OM 11/03 besprochenen
CDs von Sam Cooke jetzt Legend (ABKCO
Music Universal 06024 9807755 9), die für
Sammler genauso interessant ist wie die
Platten. Denn die biografische DVD bringt
rare Ausschnitte von Konzerten, Fernsehshows und Interviews mit Aretha Franklin,
Bobby Womack, Lloyd Price, Lou Adler Lou
Rawls und anderen. Das ergibt ein umfassendes Bild der Persönlichkeit des Mannes,
zumal der bekannte Autor Peter Guralnick
federführend war.
A Life Less Ordinary (Sanctuary SVED
31/Zomba) über Phil Collins ist ebenfalls
sehr gut, aber basiert auf der erstmals am 4.
November 2002 ausgestrahlten Dokumentation der BBC, die damals seine gesamte
Karriere, von seiner Rolle als Kind im
Musical Oliver Twist bis zu seinem letzten
Solo-Album Testify, darstellte. Zusätzlich
zu der beruflichen Laufbahn des Mannes
wurde auch sein Privatleben beleuchtet, so
dass man von einem wirklich umfassenden
Porträt sprechen kann, das natürlich visuell
mit Konzert-Ausschnitten, Videos und raren
Bildern angereichert wurde. Eine exquisite
Dokumentation, die ihrem Thema gerecht
wird.
So erfolgreich Collins auch war, ein Album
wie Pet Sounds (Capitol EMI 72434-779369-1) ist in seinem Oeuvre nicht zu orten,
zählt das Werk der Beach Boys doch bis
heute zu den Meilensteinen der Rockmusik.
23
Der Sound der Platte ist fantastisch und die
Bonustracks aus den Sessions ergänzen das
Album gut, aber auf der Videoseite gibt es
nur Standbilder und die Songtexte – zu
wenig.
Mag man über die Musik von Engelbert
Humperdinck auch geteilter Meinung sein
– zwei Dinge kann man ihm kaum absprechen: Erfolg und dass er es in dem, was er
tut, zur Perfektion gebracht hat. Das beweist
auch die DVD Engelbert Live (Eagle Vision EREDV 306/Edel), die in Ergänzung zu
der CD mit demselben Namen erschien. Sie
bringt neben dem Konzert auch noch eine
Bildergalerie und ein Interview.
Ähnlicb verhält es sich auch mit Southside
Johnny&The Asbury Jukes In Concert (SWF in-akustik 016 6532), das am
9.4.1992 mitgeschnitten wurde. R&B&Rock
deluxe!
24
Neue Bücher zur Musik
Oldie Markt 12/03
Musik
zum
Lesen
Wieder einmal gibt es den bewährten
Überblick über neue Bücher aus dem
Bereich der populären Musik.
Die Rockmusik geht im nächsten Jahr in ihr
6. Jahrzehnt. Orientierung und Einordnung
der verschiedenen Ereignisse und Stilarten
werden immer schwieriger, weil zum einen
die Label kein Interesse daran haben, dass
man immer genau weiß, ob ein gewisser
Sound schon mal zu hören war und zum
zweiten oft Legenden die tatsächlichen
Ereignisse überwuchern. Da kommt ein
schwergewichtiges Werk wie Rock & Pop
Year By Year (Edition Olms, 49,95 Euro,
ISBN: 3-283 -00484-6) gerade recht, das die
Geschichte der Rockmusik von 1950 bis zum
31. 12. 2002 nachverfolgt und zwar für jedes
Jahr minutiös genau. In jedem Monat werden
die Ereignisse kurz angerissen, den wirklich
wichtigen Dingen aber haben die englischen
Journalisten Luke Crampton und Dafydd
Rees mehr Platz eingeräumt, die zusammen
das Media Research&Info Bureau gegründet
haben. Zusammen ergibt das ein ausgezeichnetes Nachschlagewerk, auch dank des 18seitigen Registers, in dem die Eigennamen
und Plattentitel aufgeführt werden, die im
Text behandelt wurden. Doch das ist nicht
alles, sondern auf die grafische Gestaltung
wurde mindestens ebensoviel Wert gelegt
wie auf den Text. Das Fotomaterial ist
schlicht überwältigend und die Verbindung
zwischen den beiden Teilen absolut gelun-
gen. Das ist nicht nur eines der typischen
Coffee Table Books, die man so schön
repräsentativ auf den Beistelltisch hinlegen
kann, damit es Eindruck schindet, sondern
der Inhalt hält, was das Äußere verspricht.
Einen Nachteil aber hat dieses Werk für
Deutsche und die anderen Nationen in Europa: Der voluminöse Band ist in englischer
Sprache abgefasst und wer die nicht kennt,
wird an dem durchweg guten Text der beiden
Herren kein großes Vergnügen haben. Doch
wer des englischen mächtig ist, sollte sich
dieses Buch zulegen, weil er selten so viele
Informationen über die Rockmusik erfahren
wird wie hier und dazu noch kurz, prägnant
und in einer exquisiten Qualität.
Jimi Hendrix ist natürlich eines der Themen
in Rock&Pop Year By Year, schließlich war
er in den 60er Jahren einer der AusnahmeMusiker der Rockmusik, und sein früher
Tod hat diesen Ruhm bis heute konserviert.
Seine Aussagen zu den verschiedensten
Themen sind in dem Band Jimi Hendrix in
eigenen Worten (Palmyra Verlag, Hauptstr.
64, 69117 Heidelberg, 17,90 Euro, ISBN:
3-930378-47-7) zusammengestellt, den
der 2001 verstorbene Hendrix-Experte
Tony Brown herausgegeben hat. Wie üblich in dieser Reihe wurden die Aussagen
des Mannes thematisch gesammelt und
unter verschiedenen Kapiteln aufgelistet,
beispielsweise seiner Jugend, den frühen
Bands, der Jimi Hendrix Experience oder
seinem Leben als Rockstar. Zusammen mit
dem Fototeil, der kurzen Zeittafel und der
leider etwas oberflächlichen Diskografie ist
das eine ausgezeichnete Einführung in die
Person und Persönlichkeit von Hendrix.
Seit den 80er Jahren ist Worldmusic eines
der großen Themen der Popmusik. Seitdem sind vormals regionale Musikstile
wie Zouk oder Raï international bekannt
geworden. Die Musik des Raï (Palmyra
Verlag, Hauptstr. 64, 69117 Heidelberg, 22
Euro, ISBN: 3-930378-49-3) stellt nun den
Sound Algeriens vor, der gerade durch die
Attentate der Islam-Fundamentalisten auf
populäre Sänger großes Interesse gefunden
hat. Einmal mehr legt der Heidelberger Verlag ein fundiertes Werk vor, das nicht nur
mit einer CD mit Hörbeispielen aufwartet,
sondern vor allem mit einem Text, der dank
der Souveränität des Autors Frank Tenaille,
der in Montpellier lebt, dem Leser wirklich
ein lebendiges Bild von der Historie und der
Gegenwart dieser Musik schildert. Zusammen mit den Fotos, der Chronologie und den
Einzelporträts der Stars ist das eine absolut
umfassende Darstellung des Stils, der wie
wenige andere der Worldmusic auch inzwischen im Westen Fuß gefasst hat.
Plattenkritiken I
Oldie Markt 12/03
Davy Graham
The Guitar Player
Castle Sanctuary CMRCD
622/Zomba
Für die englische FolkSzene war der Mann zur
Zeit dieser LP 63 wirklich
das, was der Titel aussagt:
Der führende Gitarrist. Wer
seine Komposition Anji
nicht fehlerfrei vortragen
konnte, musste gar nicht
erst antreten. Doch Graham
war, wie diese Platte auch
dank der 8 Bonustracks
beweist, kein reiner Folkie,
denn er integrierte nicht nur
die Folklore anderer Länder
in seinen Sound, sondern
auch fernöstliche Klänge.
Das macht diese Platte bis
heute zu einer Tour de Force
der Gitarre.
Joe And Janette Carter
Carter Family Favorites
Bear Family BCD 16379
Mott The Hoople
Same
Angel AirSJPCD 157
Wenn es eine königliche
Familie der Countrymusik
gibt, dann ist es die mit
dem nicht gerade seltenen
Namen Carter. Die beiden
Kinder von Maybelle und
A.P. versprachen ihrem Vater auf dem Totenbett, seine
Musik am Leben zu erhalten
und nahmen 1966 diese LP
auf, die einige der Klassiker
in ihren Fassungen vorstellt.
Da sie Wort hielten, hat das
nichts mit der damals in
Nashville bevorzugten Art
des Country zu tun, dafür
viel mehr mit dem Folk,
der eigentlich einmal von
den britischen Inseln kam.
Trapeze
On The Highwire (2 CD)
Castle Sanctuary CMDDD
736/Zomba
Ob das Trio um Bassist und
Sänger Glenn Hughes und
Gitarrist Mel Galley auf
dem Hochseil agierte, ist
musikalisch eher in Frage
zu stellen: Denn das Trio
brachte vor allem Hardrock, der schön auf der
Erde blieb, was die beiden
1979 und 1981 auf den
Markt gebrachten Alben
Hold On und Live In Texas
zusammen mit dem 1998
veröffentlichten Way Back
To The Bone, 1972 live
eingespielt, beweisen. Dank
der Stimme von Hughes, der
Gitarre von Galley und den
Songs ist das stark.
Mammoth
Larger And Live
Angel Air SJPCD 141
Die Band um Bassist John
McCoy, die das Gewicht
ihrer Mitglieder als Anlass
für den Namen nahm, hatte
beileibe nicht viel Glück:
Obwohl sich ihr erstes
Album gut verkauft hatte,
blieb es dabei, so dass sowohl die Live- als auch die
Studio-Tracks hier 1988 in
den Archiven verstaubten.
Dank des rührigen Labels
(Angel Air, P.O. Box 14,
Stowmarket, Suffolk, IP14
1EN, England) kann man
es jetzt anhören und bekommt eine fette Ladung
von gutem bis sehr gutem
Heavy Metal.
Gene Clark
No Other
WSM 8122 73701-2
Das Debüt der Band um Ian
Hunter und Mick Ralphs
wird meist wegen der deutlichen Dylan-Verehrung von
Hunter gescholten und da ist
was dran. Aber gleichzeitig
brachte das Quintett nicht
nur zwei starke Cover von
You Really Got Me und
Laugh At Me (Sonny Bono),
sondern besonders die Mick
Ralphs-Tracks stellen eine
Rockband der besseren
Art vor, die das Zeug zu
den Erfolgen hatte, die sie
dann später auch feierte.
Das exquisite Booklet und
zwei Bonus-Tracks runden
das ab.
Albert Lee
Thatʼs All Right Mama
Castle Sanctuary CMQCD
800/Zomba
Der während seiner ganzen
Karriere zwischen Beat,
Rock und Country pendelnde Gitarrist hatte schon
1969 mit Black Claw eine
Band, die die beiden Pole
seines Lebens miteinander
verband. Sie half ihm bei
den Sessions, die eigentlich
1969 sein erstes Solo-Album Country Fever ergeben
sollten. Doch daraus ergab
sich genauso wenig wie aus
den Aufnahmen für eine LP
der Band. Das Material kam
schon einmal auf Line in die
deutschen Läden, hier wird
es auf einer CD mit gutem
Booklet präsentiert.
Todd Rundgren
Nearly Human Tour,
Japan ʼ90 (2 CD)
Castle CMDDD 716
In Ergänzung zu der vorne
im Heft besprochenen Box
deckt dieser Doppel-Pack
die Phase zwischen den
Alben A-Cappella und 2nd
Wind ab, als die menschliche Stimme im Mittelpunkt
seiner Shows stand. Neben
den Songs der Platte bekam man im zweiten Teile
einen Block mit den Hits
der Solo- und der UtopiaPlatten. Dafür fehlte das
eigentlich sonst obligatorische Soul-Medley, so dass
dieses Konzert im Vergleich
zu den in Amerika doch einen deutlichen Unterschied
aufweist.
Mudhoney
Piece Of Cake
Reprise WSM
5046-65877- 2
Die 1988 in Seattle ins
Leben gerufene Band war
typisch für den Grunge:
Der Punk hatte zwar seine
Spuren hinterlassen, aber
war mit Elementen der
60er Jahre angereichert
und zu einem neuen Stil
verarbeitet worden, den das
Quartett außerdem noch mit
leichten Country-Teilen ergänzte. Deswegen war man
auf dem 1992 entstandenen
Album so individuell wie
wenige der Kollegen und
das macht die Platte elf
Jahre danach nicht nur dank
der 10 Bonustracks zu jeder
Zeit hörenswert.
Mudhoney
My Brother The Cow
Reprise WSM
8122-73659-2
1995 bezeichnete man sich
selbst als letzte GrungeBand und rockte dann los,
als ob man die Polizei auf
den Fersen hätte. Zu einer
Zeit, als die meisten anderen Jungs bereits zu anderen Stilen unterwegs waren,
kehrten die vier zum Punk
und dem krachenden Rock
zurück, den sie anfangs
verlassen hatten. Das macht
die mit sieben Bonustracks
versehene CD zu einem absoluten Unikum, was ihre
Qualität aber beileibe nicht
schmälert: Konsequenz in
der Musik ist immer aller
Ehre wert.
25
Manchmal kann es schon
sehr lange dauern, bevor
einigen Platten eine angemessene Behandlung
widerfährt. Das Album
des Mannes von 1974 war
immer ein Meisterwerk des
Singer/Songwriter-Genres,
aber wurde nur einmal
auf Line kurz als CD auf
den Markt gebracht. Jetzt
bekommt man nicht nur
7 Bonus-Tracks, sondern
auch noch Linernotes von
Sid Griffin und die Songtexte, die beim deutschen
Original fehlten. Folglich
glänzt das Ganze in einem
neuen, strahlenden, Licht.
26
Plattenkritiken II
Oldie Markt 12/03
Sonny James
Sonny Rocks
Bear Family BCD 16679
Connie Francis
Connie Rocks
Bear Family BCD 16318
Don Robertson
Songs For Elvis
Bear Family BCD 16654
Elvis Presley war nur die
Vorhut einer Flut von Jungs
vom Land, die alle sowohl
vom Blues wie vom Country beeinflusst worden
waren. Der Mann hier kam
vom ländlichen Alabama,
aber deswegen war er kein
Rocker. Wenn er etwas war,
dann ein poppiger Countrysänger und das brachte
ihm 1957 mit Young Love
einen Pophit ein, der den
Sound der nächsten Jahre
definierte: Country mit Pop
und einem leichten Schuss
RockʼnʼRoll. Das kriegt
man auf der CD mit dem
tollen Booklet.
Wenn der Titel des Samplers schon bei dem Mann
aus Alabama ein Problem
ist – bei der Frau erst recht.
Sie war für vieles bekannt,
für Rock sicher nicht. Und
so gibt es etliche ihrer
großen Hits zusammen mit
vielen unbekannteren Songs
aus den Jahren 1957-1962,
die die Bandbreite ihres
Materials abdecken, das
vom blütenweißen Pop
bis zu etwas schnelleren
Tracks reichen, was in der
Highschool-Ära vielleicht
als Rock durchging, aber
verglichen mit dem puren
Stoff klar abfällt.
Zusammen mit seinem
Partner Hal Blair, aber auch
alleine, schrieb der Pianist
und Sänger jede Menge
Songs für Elvis. Aber selbst
als Solist wurde er trotz eines Hits 1956 kaum aktiv,
so dass sich auf dieser Platte
außer einer Single von 1962
die Demos finden, die er für
Interessenten an den Songs
aufnahm. Das ist in der
Regel Pop mit nur ganz
leichten Country Anteilen,
bei denen der Sänger und
Pianist stets im Mittelpunkt
steht. Im Vergleich mit
den Covern hat das seinen
Reiz.
Baker Gurvitz Army
Flying In&Out Of
Stardom (2 CD)
Castle CMEDD 769
Rein theoretisch war die
Idee für die Gruppe ein
Ticket zum Erfolg: Der legendäre Drummer mit den
beiden talentierten Brüdern,
die seit Gun stets auf dem
Sprung in die erste Liga
standen – das musste doch
klappen. Tat es trotz einiger
Highlights jedoch nie, weil
die Jungs nie konsistent genug agierten, um dauerhaft
erfolgreich zu sein. Die 30
Tracks bringen alles, was
man von ihnen kennen muss
mit Singles, Live-Tracks
und Raritäten und darunter
wird man jede Menge guten
Rock finden.
Secret Affair
Time For Action (2 CD)
Castle Sanctuary CMEDD
744/Zomba
Obwohl die Neo-Mod Ära
kurz genug war, brachte sie
doch etliche richtig gute
Musik hervor, man denke
nur an The Jam. Deren
Erfolg hatte das Quartett
zwar nie, aber musikalisch
schöpfte es aus denselben
Quellen, sprich dem Punk,
dem Soul und dem Rock.
Das ergab immerhin zwei
Hits in den englischen Top
20, doch die beiden CDs in
dem hübsch aufgemachten
Schuber beweisen mit 41
Tracks und jeder Menge
Raritäten, dass hier eine
Band mit viel Substanz ihr
Glück versuchte.
Various Artists
Mit dem Wind muss ich
weiterziehʼn
Bear Family BCD 16292
Richard Weitze&Co. sind
immer gut für einen schön
abgedrehten Sampler und
der bringt die deutschen
Schlagerversionen des
Wilden Westens oder
besser, wie man ihn sich
in den Studios in Köln,
Hamburg und Wien so vorstellte. Neben großen Hits
wie Auf meiner Ranch bin
ich König und 7000 Rinder
von Peter Hinnen aus der
Schweiz gibt es jede Menge rarer Songs, die musikalisch ebenso ansprechend
sind wie sie manchmal die
Lachmuskeln des Hörers in
Gang setzen.
The Doors
Legacy (2 CD)
Elektra WSM 8122-738892
Erfolgreiche Bands der
Rockmusik sind für ihre
Label wie Milchkühe: Da
kann man immer einmal
wieder einen neuen Sampler zusammenstellen und
mit einem neuen Track
angereichert groß bewerben, die Leute werden es
schon kaufen. So wie hier:
Außer den nun wirklich bekannten Songs gibt es noch
das bereits in den 80ern auf
den Markt gebrachte Gloria
und den bislang nicht zu
habenden Titel Celebration
Of The Lizard und schon
hat man ein neues Produkt
– wer immer das will.
Steeleye Span
The Early Years (2 CD)
Castle Sanctuary CMDDD
781/Zomba
Als Ashley Hutchings
Fairport Convention verließ, weil ihm die Band zu
sehr in Richtung Pop ging,
wollte er mit seiner neuen
Schöpfung eng an den
Originalen bleiben. Das
gelang ihm auch, ehe seine
neuen Partner genau ihn
dieselbe Richtung wie die
alten Kollegen gingen. Das
Material auf den zwei Discs
zeigt, das man in den ersten
Jahren deutlich traditioneller antrat und die englische
Folklore im Vergleich zum
Rock klar die Oberhand
besaß, trotz Rave On von
Buddy Holly.
Various Artists
Twist in der DDR
Bear Family BCD 16371
Various Artists
Die Berlin Szene
Bear Family BCD 16458
Dass Popmusik in der DDR
dieselbe Qualität erreichen
konnte wie im Westen, ist
nicht die Frage. Sie musste
nur von oben erlaubt sein.
Wenn das der Fall war,
erfüllte man den musikalischen Plan ohne Probleme,
wie die 31 Titel beweisen,
die exakt dasselbe Niveau
haben wie das, was einem
auf der anderen Seite des
eisernen Vorhangs als Twist
vorgesetzt wurde. Klar war
das meistens nur leicht beschleunigter Schlager, aber
das besaß in Ost-Berlin
denselben Schmiss wie im
Westen.
Zusammen mit Hamburg,
und Frankfurt war Berlin
die dritte Metropole des
deutschen Beat und der
Sampler beweist, wie gut
man dort positioniert war.
Es braucht nicht die Namen
der großen Stars wie The
Magics, The Boots oder The
Lords – es reichen die der
nicht ganz so prominenten
Gruppen, um die Qualität
der halbierten Stadt zu beweisen: Edgar & The Breathless, The Hound Dogs,
The Glloomys und und und.
Deswegen besitzen die 30
Titel eine in der Regel stupende Qualität.
Plattenkritiken III
Oldie Markt 12/03
Various Artists
1-2-3-4 Beat Vol.4 (2CD)
Castle Sanctuary CMDDD
728/Zomba
Die Serie des führenden
Reissue-Labels auf der
Insel folgt der Geschichte
des Beat seit 1963, als die
Beatles über England und
die Welt hereinbrachen.
Diesmal ist die Zeit vom
Juli bis zum Oktober 1964
an der Reihe und man
bekommt einen Überblick
über die Singles, die in
dieser Zeit auf den Markt
kamen, natürlich mit dem
Mix aus Hits und Flops,
der den Reiz eines solchen
Samplers ausmacht, oder
von The Searchers bis zu
Wayne Gibson & The Dynamic Sounds und mehr.
Cher
The Very Best Of (2 CD)
WSM 25646 0864 5
Die sich als lebendes
Kunstwerk begreifende
Dame hat in allen ihren
Metamorphosen Hits gefeiert, von Sonny&Cher bis
zur Techno-Ausgabe. Die
beiden CDs streifen alle
Phasen ihrer beeindruckenden Karriere und schlagen
so einen Bogen von den
naiven 60ern bis zu den
sterilen 90ern, für die der
Techno mit seinen künstlichen Klangwelten genau
der richtige Ausdruck war.
Wie der Igel beim Hase und
Igel Rennen war sie schon
immer anwesend, wenn es
etwas neues gab.
The Boomtown Rats
Best Of
Eagle Edel
EAGCD 202EDL
Angesichts des Erfolgs,
den Bob Geldof und seine
Kollegen zeitweise auf der
Insel feierten, ist es durchaus überraschend, dass ein
solcher Sampler erst jetzt
auftaucht. Er unterstreicht,
dass eine Einengung der
Iren auf I Donʼt Like Mondays völlig unangebracht
ist und ihre Ideen weiter
reichten als zu einem OneHit Wonder. Diese CD präsentiert eine Band, die ihren
eigenen Weg vom Punk zum
Rock und Pop fand und das
auf etlichen LPs überzeugend umsetzte. Da gibt es
viel starken Rock.
Michael Schenker
Forever And More (2CD)
Steamhammer SPV 31569402
Der Hannoveraner hat eine
schillernde Karriere hinter
sich. Zeit, darauf zurück zu
blicken und das machen die
beiden Silberlinge auf eine
zufriedenstellende Art und
Weise, vor allem, weil sie
nicht oder nur selten die
Studiofassungen seiner berühmtesten Songs bringen,
sondern häufig die nicht so
bekannten Live-Fassungen.
Dazu gibt es einige Instrumentals mit der akustischen
Gitarre und fertig ist das
Porträt eines vielseitigen
Gitarristen, der bislang zu
selten seine Möglichkeiten
voll ausgeschöpft hat.
Brooks&Dunn
Red Dirt Road
Arista 82876 54392 2 /
ARIS
In den USA ist das Duo
eines der erfolgreichsten
im Country-Sektor und es
beweist, wie wenig des
eigentlichen Stils heute
da noch enthalten ist. Die
Country-Elemente sind auf
eine Klänge wie die Dobro
oder die Pedal Steel-Guitar
beschränkt, ansonsten ist
das poppiger Rock – spätestens seit Garth Brooks
der Sound, den man aus
Nashville erwarten kann.
Dank ihrer engen Vokalharmonien und der teilweise guten Songs überzeugen
die beiden – muss ja nicht
Country sein.
Tony OʼMalley
Oh!
Delicious in-akustik 019
119
Es ist der Traum eines jeden Studiomusiker, selbst
solistisch tätig werden zu
können. Der einmal bei
10 CC in Lohn und Brot
stehende Brite, nahm diese
Platte zuhause in Belgien
mit Marty Townsend an der
Gitarre auf und das hört man
der Platte auch an. Das ist
teilweise durchaus gefälliger, melodischer Poprock,
aber es fehlt ihm über weite
Strecken sowohl der Biss
als auch die Stimme, die
ihn besser machen würden
als nett, trotz der häufig ansprechenden Melodien und
guter Songs.
Tracy Byrd
The Truth About Men
RCA ARIS 82876-55073-2
Sara Evans
Restless
RCA ARIS 8287 654394 2
Im Unterschied zu dem Duo
bekennt sich der Mann zum
klassischen Countryrock,
der seit den Erfolgen des
Travis Tritt ebenfalls wieder
in Mode gekommen ist. Die
Klasse des Herren erreicht
er nicht ganz, weil ihm sowohl das Material als auch
die kongeniale Nähe zum
Southern Rock fehlt, aber
dank seiner Songs und der
Stimme liegt das über dem
Durchschnitt und der als
Bonustrack dazugegebene
Live-Titel zeigt, dass er auf
der Bühne noch einen Zahn
zulegen kann, der im Studio
manchmal fehlt.
Erfolg ist in Nashville sehr
oft weiblich und die Dame
erreichte mit ihrem 2000er
Debüt doppelten Platin-Status. Das ist zwar noch nicht
Shania Twain-Klasse, aber
gut genug und das merkt
man auch an der Sorgfalt,
mit der diese Platte produziert wurde. Da spricht es
Bände von dem Status der
auf einer Farm im US-Staat
Missouri geborenen Frau,
dass sie fünf Lieder mitschrieb und zudem noch an
der Seite von Paul Worley
das Ganze produzierte. Am
Ende steht starker Countrypop.
Brad Paisley
Leigh Blond
Mud On The Tires
See Me Thru
Arista ARIS 82876 54393 2 Delicious in-akustik
019 117
Die Verbindung mit Dreck Der aus de Londoner
in den Titeln von Platten, Blues-Szene stammende
die eher Richtung Country- Gitarrist hat seiner ersten
Pop gehen, fällt schon ins Platte nicht zu Unrecht den
Auge und legt nahe, dass Untertitel Blues, Ballads
die geglättete Oberfläche and RockʼnʼRoll gegeben,
der Musik etwas aufgeraut denn Puristen werden sich
werden soll. So beachtlich hier nicht wohlfühlen. Zu
es ist, dass der singende nahe ist er beim Pop angeund songschreibende Mann siedelt, zumal er als Sänger
außer sechs alle Songs hier stark an Chris Rea erinnert,
selbst oder mit anderen in dessen Richtung er am
schrieb, so ist seine Platte stärksten tendiert. Da ihm
dennoch eindeutig mehr an einige gute Songs einfielen
den Pop denn an Country und Chris Farlowe auf zwei
angelegt und rockt eher Songs auftaucht, ist das ein
selten. Da wirkt Farther beachtliches Debüt eines
Along ebenso deplaziert talentierten Mannes, der
wie die Dreckspritzer.
kein großer Sänger ist.
27
28
Plattenkritiken IV
Oldie Markt 12/03
Dreamtide
Dreams For The Daring
Frontiers FR CD 169 /
Soulfood
Die aus der Asche von
Fair Warning entstandene
Band aus Hannover zeigt
auch auf ihrem zweiten
Album, dass sie zwar auf
dem Stil der alten Gruppe
aufgebaut, aber sich in die
Richtung des Progressive
Metal weiterentwickelt hat.
Das besitzt den erfreulichen
Aspekt, dass man den Pomp
ziemlich außen vor lässt und
sich wie früher auf die Güte
der Songs konzentriert, was
diese Produktion über weite
Strecken zu einer beeindruckenden Sache gemacht hat
– Sänger Olaf Senkbeil ist
ein Extra.
Vertigo
Same
Frontiers FR CD 167 /
Soulfood
Namedropping ist das A &
O in der Rockmusik und da
ist ein Mitwirken bei Toto,
wie das bei Vokalist Joseph
Williams der Fall war, bares Geld wert. Von dem Stil
dort ist die Mischung aus
Solo-Platte und Band nicht
weit weg, obwohl es härter
wirkt als das, was man von
Toto so kennt. Hardrock
ist das auf jeden Fall, und
sicher kein schlechter, da
der Mann als Songschreiber ein guter ist. Aber es
passt schon, dass ihm eine
Ballade eindeutig am besten
gelang - da liegt definitivdie
Stärke des Mannes.
Adagio
Underworld
NTS ADAG-001/Point
Music
Gitarrist Stephan Forté
nennt für einen Heavy
Metal-Musiker ein eher
ungewöhnliches Vorbild:
Er wurde von den Orchester-Arrangements des Filmkomponisten John Williams
beeinflusst und versuchte,
die auf der neuen CD zu
kopieren. In punkto Vehemenz seiner Klangbilder ist
ihm das durchaus gelungen,
denn er ist im progressive
Metal zuhause. Da er dank
des neuen Keyboarders Kevin Codfert auch noch die
Klassik ins Spiel brachte
und für gute Songs sorgte,
ist das gut.
Life Of Agony
River Runs Again (2CD)
Steamhammer
SPV 80000580
Reunions sind seit Jahren
angesagt, da hielt sich die
Heavy Metal-Band aus den
USA ebenfalls nicht zurück
und schnitt die Gigs am 3.
und 4. Januar dieses Jahres
im New Yorker Irving Plaza
mit. Da die Jungs wussten,
was sie ihren Fans zu bieten
hatten, gab es natürlich die
alten Titel, so dass man
den beinharten Sound, den
die Jungs früher gebracht
haben, bekommt. Folglich
ist das zwar gut, aber ohne
große Überraschungen.
Die gibt es dafür bei den
Bonustracks, wo Titel der
Solo-Projekte auftauchen.
Sin City Six
Home Of The Brave
Locomotive Music LM 125
Supreme Majesty
Danger
Massacre MAS CD 0394 /
Soulfood
Wer sagt denn, dass man
aus Skandinavien nur die
Vertreter der düsteren
Ecke des Heavy Metal
zu hören bekommt? Die
fünf Herren um die beiden
Gitarristen Rille Svensson
und Chrille Andersson
jedenfalls tendieren zu der
melodischeren Seite des
Stils und unterstreichen das
auf ihrem zweiten Werk, auf
dem sie sich zwischen dem
AOR und dem Progressive
Metal angesiedelt haben. Zu
dem ersten Feld zählen die
Melodien, zum zweiten die
ausladenden Strukturen.
Richard Andersson
Space Odyssey
Regain Records RR 0309035
Obwohl die Band den Namen des Keyboarders im
Titel trägt, ist das Ganze
eigentlich ein Projekt von
ihm und Gitarrist Magnus
Nilsson. Zusammen mit
Patrik Johansson als Sänger
legt man progressive Metal
in Reinkultur vor, von den
langen Songs bis zu dem
kräftigen Bombast-Anteil,
der so typisch für diesen
Stil ist. Über der Suche
nach dem Sound haben die
Herren aber etwas die Songs
vergessen, so dass man vergeblich nach den großen
Highlights fahnden wird.
Mägo de Oz
Domain
Gaia
Thev Sixth Dimension
Locomotive Music LM 150 Point Music 4018996
102383
Sieht man sich das Foto Touren können für eine
der spanischen Band an, Band neue Einflüsse brinkönnte man den Eindruck gen – für das Quintett um
bekommen, die Zeit der Gitarrist Axel Ritt hat die
Piraten sei wieder einmal Reise im Vorprogramm
angebrochen, aber mit dem von Glenn Hughes und Joe
damaligen Pop haben die Lynn Turner hörbar etwas
acht Herren gewiss nichts gebracht, denn diese CD ist
am Hut, dafür um so mehr so melodisch wie keine vor
mit dem weltweit beliebten ihr. Das ist AOR wie er im
progressive Metal, den sie Buch steht, mit knackigen
aber etwas für sich abge- Riffs, eingängigen Refrains
wandelt haben: Bei ihnen und dem Schuss Härte, ohne
geht es nämlich nicht so den das Poprock wäre. Da
schnell und wuchtig ab wie ist natürlich vor allem Ritt
bei den meisten Kollegen, vor, der schon dafür sorgte,
sondern sie bevorzugen die dass das nicht zu soft wird.
gemächlichere Gangart.
Deswegen klappt das gut.
Mystic Circle
Open The Gates Of Hell
Massacre MAS CD0391 /
Soulfood
Da wollen aber drei Musiker
so richtig böse Buben sein –
nicht nur musikalisch, sondern das Trio aus Worms hat
sich noch solche einladende
Namen wie Beelzebub und
Necrodemon zugelegt – wer
da noch fragt, was die Musik der Wahl ist, hat nicht
aufgepasst. Natürlich ist
das Death Metal, aber ganz
so bieder düster sind die
Pfälzer denn auch wieder
nicht: Sie gaben zu ihrem
Gröhl- und Donner-Sound
noch einen Schuss Klassik
zu, der die Musik erfreulich
auflockert.
Das eigentlich in Spanien
beheimatete Label hat auch
ein Ohr für Bands aus England oder den USA, wie
diese Gruppe, die trotz des
Titels fünf Mann stark daherkommt. Glaubt man den
Aussagen der Firma, sind
sie im Punk verwurzelt,
aber der taucht hier kaum
auf, dafür gibt es umso
mehr Heavyrock in der Art
der 70er Jahre, als zu dem
Stil noch Elemente des
Blues gehörten. Die wird
man hier genauso finden
wie Power ohne Ende und
gute Songs, was die CD zu
einer sehr guten macht.
Plattenkritiken V
Oldie Markt 12/03
Balance Of Power
Heathen Machine
Massacre MAS CD0335 /
Soulfood
Die Engländer bringen nun
schon zum fünften Mal ihre
Art Metal auf den Markt und
sie zählen zu den wenigen
Bands, die die Quadratur
des Kreises anstreben: Härte mit Melodie und langen
Instrumental Tracks so zu
verbinden, dass jeder Teil
für sich stehen kann. Und
das wirklich tolle ist, dass
es ihnen ab und zu auch
gelingt. Dann besitzen die
langen Lieder alles und
begeistern wohl auch den
anspruchvollsten Hörer.
Wenn das nicht klappt,
bleibt immer noch guter,
melodischer Rock.
Dido
Life For Rent
Arista BMG 82876
54598 2
Es ist immer wieder eine
erstaunliche Sache, wenn
eine zerbrechliche Person,
wie die Sängerin von der Insel den Mund aufmacht und
einen Klang produziert, den
man ihr nie zugetraut hätte.
Dazu ist sie noch eine sehr
gute Songschreiberin, die
alle Songs entweder alleine oder mit ihrem Bruder
Rollo und einigen anderen
verfasst hat. Am Ende
steht eine bemerkenswerte
Produktion mit einem eher
puristischen, akustischen
Klang, den die Stimme und
die Lieder dominieren und
das ist gut so.
Transatlantic
Live In Europe (2 CD)
Inside Out / SPV
089-65412
Keine Plattenkritiken im
Oldie-Markt ohne Roine
Stolt, der auch bei dem All
Star-Quartett des modernen
progressiven Rock den Ton
angibt, als primus inter
pares. Live ist das noch ein
Stück besser als im Studio,
aus zwei Gründen: Zum einen haben die Herren Stolt
und Morse noch mehr Zeit
für ihre Improvisationen
und zum zweiten gab man
zu den eigenen Songs das
Abbey Road-Medley zu,
das beweist, dass die vier
auch ganz normalen Rock
beherrschen. Beide Teile
ergeben ein tolles Ganzes.
Eagle-Eye Cherry
Sub Rosa
Polydor 986 548 0
Lydie Auvray
Tango Toujours
Westpark Indigo 2786-2
Ranarin
För världen älskar
vad som är brokot
Westpark Indigo 2958-2
Was die Skandinavier mit
ihrer Folklore anfangen,
ist beeindruckend. Mit
einer Unbefangenheit, die
nach dem Missbrauch der
Nazis hierzulande schwer
fällt, machen sie aus den
Volksweisen rhythmische
Kracher, die klingen, als ob
sie gerade verfasst worden
wären. Deswegen passt der
Albumtitel – auf deutsch:
Das Leben liebt das Unerwartete – absolut, denn
gerade das bringt auch das
Sextett, das sein instrumentales Können im Rahmen
der Stücke zwanglos eingebaut hat.
Ron Evans Group
Next Time Around
KDC 10035 (Postfach,
81667 München)
Als Musiker einfach gut
zu sein, hat Sinn: Man
wird immer wieder zur
Begleitung herangezogen.
Doch einmal etwas alleine
zu machen, bleibt für viele
ein Traum. Der Engländer
aus Deutschland hat sich
seinen Traum verwirklicht
und zusammen mit seinen
Kollegen eine feine Platte
eingespielt, mit poppigen
Songs, die durch ihre Melodien gefallen, aber auch
langen Tracks, bei denen
die Solisten so richtig vom
Leder ziehen können. Diese
Mischung macht diese CD
zu einer besonderen.
Nik P.
Superstar
Koch Universal 00440
0385892
Wenn man mit Nachnamen
Presnikov heißt und aus
Österreich kommt, ist ein
Schuss Ironie gut und den
ließ der Mann bei dem
Titel des Albums walten,
das ihm den Durchbruch in
Deutschland bringen soll.
Verdient hätte er es damit,
denn seine Mischung aus
poppigen Melodien und
angerockten Rhythmen ist
absolut kommerziell und
er erweist sich als cleverer
Songschreiber, der weiß,
was er wann machen muss.
Das wird nie zu poppig oder
zu hart, sondern er wahrt immer schön die Balance.
Eigentlich haben ja die Argentinier das Monopol auf
den Tanz, der mehr einen
Lebens-Stil als nur einen
Rhythmus benennt. Aber
die Akkordeon-Virtuosin,
die jetzt schon 25 Jahre mit
ihrer Musik unterwegs ist,
hat nicht nur das Können,
sie hat vor allem auch das
Herz für diese Musik und
das merkt man ihrer Platte
zu jeder Zeit an. Sie bringt
die weiß Gott nicht leichte
Musik so einfach und so
mitreißend, dass man ganz
vergisst, was da eigentlich
zelebriert wird und im Sog
der Musik lebt.
In einem so überlaufenen
Genre wie dem der Sänger
und Songschreiber für eine
eigene Duftnote zu sorgen,
ist nicht einfach, aber der
Sohn des legendären JazzTrompeters Don hat das
geschafft und warum das
so ist, beweist er einmal
mehr auf dieser Platte: Er
hat eine gute Stimme und
vor allem einen aus dem
Rahmen fallenden Stil,
Songs zu schreiben. Das
ist eben nicht Rock von der
Stange, sondern da gibt es
immer wieder Elemente, die
ungewöhnlich sind und die
ergeben eine starke CD.
29
Morphelia
Prognocircus
Kurt. Stwrtetschka, Zu den
Südst. 3,26607 Aurich
Wenn Plattensammler
selbst Musik machen, ist
es kein Wunder, dass das
dabei herauskommt, was
sie sich zulegen. Bei Kurt
Stwrtetschka aus dem hohen
Norden ist das der progressive Rock der 70er Jahre,
den seine Band so bringt,
als ob sie auf Vertigo swirl
zuhause wäre und das heißt,
lange Tracks, viel Soli von
Gitarre und Keyboards und
mehr Atmosphäre als Melodien. Aber ihnen fielen auch
einige Songs mit schönen
Melodien ein und da haben
sie vielen Vorbildern etwas
voraus.
Trio Bravo +
Menschen am Sonntag
Ozella in-akustik 019 005
Den Titel trug einer der
berühmtesten deutschen
Stummfilme, der einen Tag
in Berlin beobachtete und
die Bilder so verband, dass
man am Beispiel von vier
Menschen das Leben in
einer Großstadt verfolgen
konnte. Das Trio aus der
Ukraine und Bulgarien
mit dem + aus Polen versuchte, das Geschehen auf
der Leinwand musikalisch
nachzuvollziehen und tut
das mit einer Mischung aus
Jazz, New Age und leichten
Klezmer-Elementen. Das ist
auch ohne die Bilder gute,
weil stimmige Musik.
30
Plattenkritiken VI
Oldie Markt 12/03
Purple Schulz&
Josef Piek
Programmänderung
EMI 7243 5 93446 2 1
Der Kölner brauchte nie
viel Aufwand für seine
Songs: Seine Stimme und
die Melodien sprachen für
sich. Deswegen ist das Duo
mit dem Gitarristen, mit
dem er ja seit der Neuen
Heimat arbeitet, keine
Notlösung, sondern eine
ganz natürliche Sache, bei
der sich die beiden hörbar
wohl fühlen. Und so wirkt
das Programm mit den Hits
und unbekannteren Titeln
jederzeit völlig organisch.
Das Gefühl, das etwas fehlen könnte, kommt nie auf.
Was zählt, ist die Musik
- und die ist gut.
Stephen Duffy & The Lilac
Time
Keep Going
Folk Modern FOLKCD 1
Wenn es um fragilen, feinen Pop geht, dann steht
der Songschreiber, Sänger
und Multi-Instrumentalist
ganz vorne in der Reihe.
Zusammen mit seinen
Brüdern Nick und Melvin
und anderen Mitstreitern
hat er die Formation wieder
ins Leben gerufen, mit der
er vielleicht seine besten
Platten aufgenommen hat.
Auch hier gibt es wieder
die zarten Melodien, die
sparsamen Arrangements
und den unaufdringlichen
Gesang des Mannes selbst
und man hat ein Album, das
man lange hören kann.
Peter Cornelius
Schatten und Licht
Koch Universal 06024
98565416
Das größte Kapital des
Österreichers war neben
seinen Songs immer sein
unmittelbar sympathischer
Gesang. Der ist auch hier
einer der Pluspunkte, doch
dabei bleibt es nicht. Er
wuchert genauso mit dem
anderen Pfund und schrieb
etliche gute Lieder, die er
auch noch dezent rockig
umsetzte. Da zahlt es sich
aus, dass er nicht nur im
eigenen Studio aufnahm,
sondern auch noch selbst
produzierte. Das ist eine
entspannte, gute Platte eines
Könners, der es versteht, mit
Charme zu unterhalten.
Elliott Murphy
Strings Of The
Storm (2 CD)
Blue Rose 0317/Soulfood
Der in Frankreich lebende
Singer/Songwriter der
klassischen Art scheint je
älter desto besser zu werden.
Sicher: 2 CDs und 23 Songs
sind eine ganze Menge und
natürlich sind einige darunter, die nicht unbedingt auf
eine Platte hätten kommen
müssen. Aber insgesamt ist
das ein beeindruckendes
Werk eines Mannes, der
sowohl Texter wie Komponist ist und auch als Sänger
zu überzeugen weiß. Da gibt
es keine aufgeblasenen Arrangements oder lange Soli,
sondern es sind die Songs,
die zählen.
Buddy Guy
Blues Singer
Silvertone
BMG 82876534682
Es mutet schon etwas
seltsam an, wenn ein vor
allem als exzellenter Gitarrist bekannter Mann
eine Platte mit dem Titel
vorlegt. Doch aus Sicht
von Buddy Guy macht
das Sinn. Zum einen, weil
er die elektrische Gitarre
zur Seite legen und auf die
akustische zurückgreifen
konnte. Und zum zweiten,
weil er eben als Vokalist
ebenfalls bemerkenswerte
Fähigkeiten besitzt. Und so
gibt es mit den Gästen B.B.
King und Eric Clapton eine
sonst ungewohnte Seite des
Mannes.
Larry Coryell
Tricycles
In+Out in-akustik
020 77057
Der Gitarrist macht es wie
früher die Rockabilly-Musiker: Zuerst versuchte er,
neue Wege zu gehen und
legte etliche der schönsten
Jazzrock-Alben vor, doch je
älter er wird, desto stärker
kehrt er zum Jazz zurück.
Das beweist diese CD, auf
der er ganz im klassischen
Stil musiziert und vorführt,
dass er als Gitarrist wie als
Komponist zu den wichtigsten Musikern des Jazz zählt.
In der Trio-Besetzung, die
der Titel andeutet, fühlt er
sich hörbar wohl und stellt
gediegene Musik vor, die
auch dezent rockt.
Chip Taylor & Carrie
Rodriguez
Trouble With Humans
Blue Rose
Es sind nicht immer die
Songschreiber, die ihre
Kompositionen am besten
interpretieren. So wurde
der berühmteste Titel des
Mannes, Wild Thing, in
der Version der Troggs
zum Welthit. Denn ein
berauschender Sänger ist
er gewiss nicht, deswegen
machte es Sinn, die Dame
an seine Seite zu holen. Das
lockert den Sound auf und
sorgt für Spannung. Dennoch bleibt das Problem,
das die meist akustisch gehaltenen Hintergründe die
beiden vor dem Mikrofon
zu wenig entlasten.
June Carter Cash
Wildwood Flower
Blue Rose BLU CD0316 /
Soulfood
Sie war nicht nur die Tochter
der wichtigsten Familie der
Countrymusik und die Frau
einer der großen Legenden,
sondern man würde die am
15. 5. verstorbene Sängerin
grob vernachlässigen, wenn
man ihre musikalische
Leistung nicht würdigen
würde. Diese posthum
veröffentlichte Platte zeigt
ihre Klasse, die in der
Interpretation des wahren
Country lag, der nicht von
Nashville verwässert worden war. Das macht die CD
zum Testament einer großen
Sängerin mit ebensolchem
Charakter.
Iron Maiden
Dance Of Death
EMI 593 0102
The Undertones
Get What You Need
Sanctuary SANCD 210 /
Zomba
Bei den vielen Reunions
kann auch die der Punks
aus Irland nicht mehr überraschen, obwohl es schon
ein Hammer ist, dass sie
wieder in ihrer Originalbesetzung sowohl auf Platte
wie auf der Bühne antreten.
Zwar ist die CD gerade
nicht, wie ihre Plattenfirma
meint, eine Reminiszenz an
die Punk-Tage, das soll aber
nicht heißen, dass sie nicht
gut ist. Tatsächlich gibt es
einen kräftigen Poprock
mit Melodien und dem
Rhythmus, der den Rock
auszeichnet. Das ist starke
Musik.
Es ist schon alleine eine
Leistung, 27 Jahre nach
der Gründung nach wie vor
überzeugende Rockmusik
zu machen und immer
noch mit dem Sound Erfolg
zu haben, den man sich von
Anfang an erarbeitet hat.
Folglich gibt es hier Heavy
Metal, für den das Sextett
– mit dem neuen Gitarristen
Janick Gers – berühmt geworden ist, auch wenn man
schon bessere Platten vorgelegt hat. Aber das ist immer
noch überzeugender Heavy
Metal mit etlichen starken
Songs und einem kaum
abgemilderten Klang.
Platte des Monats/Flohmarkt
Platte des
Monats
Mark Spiro beweist mit King
Of The Crows, dass er nicht
nur als Songschreiber zur
ersten Liga gehört.
Songschreiber gehören oft zu den unbekannten Helden der Rockmusik. Was wären viele
der frühen Vocalgroups ohne die Songs von
Leiber/Stoller gewesen, was die Produktionen des legendären Brill-Buildings ohne
Goffin/King, Mann/Weill oder Sedaka /
Greenfield? Und doch kennen die meisten
Fans die nicht, die ihren Idolen erst die
Möglichkeit gaben, zu glänzen. So ging es
auch Mark Spiro, der vielen Musikern aus
dem AOR-, Hard- und Poprock-Bereich zu
Hits verhalf, ohne selbst berühmt zu werden.
Das will er jetzt nachholen und mit King
Of The Crows stehen die Chancen dafür
gut, denn Spiro suchte sich für seine Musik
das Singer/Songwriter-Genre aus, wo seine
Songs im Mittelpunkt stehen und nicht die
Soli eines Instrumentalisten. Das war eine
ausgezeichnete Wahl, denn tatsächlich lässt
Atenzia ATZ 02008/Common Ground
der sanfte Rock die Qualitäten seiner Lieder vorzüglich zur Geltung kommen und
der Vokalist Mark Spiro kommt nie an die
Grenzen seines Registers. Auf der anderen
Seite gibt es jede Menge mitreißender Melodien, die sich im Ohr des Hörers festsetzen.
Folglich ist diese CD ein Meisterwerk der
melodischen Rockmusik, die er auch noch
fast alleine einspielte. Nur Gitarrist Tim
Pierce half ihm. Man sollte sich den Namen
merken. MR
Oldie Markt 12/03
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