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SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM EXPERTEN Ausgabe 07/2004 Deutschland ¤ 9,95 Österreich ¤ 10,95 Luxemburg ¤ 11,45 Schweiz CHF 19,90 SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM EXPERTEN ... PERFEKTER SOUND MIT GROßER MP3-RATGEBER MP3 Top 20 Die besten MP3-Player LEGAL RIPPEN & BRENNEN GANZ ENIESSEN EG MP3 AUF DER HIFI-ANLAG IVIEREN RCH SAMMLUNGEN PERFEKT A TIEREN MP3 IN AUDIO-CDs KONVER Kostenlose Komplettprogramme CDBurner XP Pro* Das beste Tool zum Brennen von Audio-CDs Audacity 1.2 So bearbeiten Sie Ihre Songs wie ein Profi Winamp 5.03 Einer der meistverkauften Media-Player MP3 CD Doctor 2004* So leicht brennen Sie Audio-CDs *Englische Version EXKLUSIV! AUF Großes Audiopaket für Ihren PC PLUS Die 33 beliebtesten Freeware-Utilities Anvil Studio 2003 CD'n'Go! dbpowerAMP Music Converter eags on FX ReSound GermaniXEncoder Ian's iBeat engine JetAudio 6.0 Basic Messer MP3 Organizer MusicMatch 8.0 Basic Quartz Audio Master Quintessential Player (QCD) Tactile12000 TagScanner The Godfather mp3DirectCut MPEG Audio Collection RazorLame Lame Encoder MP3Gain Audio Tagging Tools MP3 2 MiniDisc MP3tag MP3 Info Shell Extension mp3Trim MP3 Control MP3 Manager DSDJukebox EncSpot 2.0 Basic Burrrn DeepBurner Burnatonce Burn4Free CD VERWANDELN SIE IHREN PC Erst prüfen, dann kaufen: Testversionen der 13 besten Soundprogramme IN EINE DIGITALE JUKEBOX Ahead Nero 6.3 CopyToDVD 3 MAGIX music maker 2004 File Audio Processor MAGIX mp3 maker titanium 2004SoundEdit Pro OrangeCD Suite NGWave 2.2 File Audio Processor Advanced MP3 Catalog Pro AudioEdit Deluxe 3.5 Helium MP3 Remix 2.0 Acoustica MP3 Audio Mixer Winamp 5.03 – einer der populärsten Mediaplayer Audacity 1.2 – optimiert Ihre Songs wie im Soundstudio CDBurner XP Pro* – brennt CDs mit einheitlicher Lautstärke MP3 CD Doctor 2004* – konvertiert MP3s in Audio-CDs *englischsprachige Programmversion 33 STARKE SOUND UTILITIES Kennzeichnung gemäß Jugendschutzgesetz: Die CD enthält Info- bzw. L So geht´s ganz leicht • Alte Schallplatten und Kassetten digitalisieren • MP3 wie Radiosendungen im ganzen Haus hören • Musik-Sessions aus dem Internet aufnehmen • Digitale Aufnahmen wie ein Soundprofi optimieren • WAV & Co. in MP3 wandeln MP3 2 Auf CD Diese Software wartet auf Sie. 6 Editorial Klingt wirklich cool DAS MÜSSEN SIE WISSEN 8 Flexibler Hörgenuss Die Vorteile von MP3 liegen auf der Hand: Es passen viel mehr Daten auf eine CD und Sie können sich Ihre Musikstücke so zusammenstellen, wie es Ihnen gefällt. Doch einige Dinge sollten Sie beim Aufnehmen beachten. 20 Musik nach Maß CDs, die nicht kopiergeschützt sind, wandelt der Media Player automatisch in WMA- und mit einem Plug-in in MP3-Dateien um. 24 Lizenz zum Hören Da die Plattenindustrie keine praktikable Strategie für den Vertrieb digitaler Musikformate bietet, haben andere den Markt erobert. Und das ganz legal. 36 Sound für unterwegs Mit Musik geht alles besser, vor allem mit den Lieblingssongs. Packen Sie Ihre MP3-Dateien auf Ihren mobilen Player, damit Sie sie auch beim Joggen hören können. 40 Da kriegste Töne Die alte Schallplatte oder Kassette hat längst nicht ausgedient. Als MP3-Song kommt sie zu neuen Ehren – der Nero Wave Editor hilft dabei. 44 Zehnmal mehr Musik Trotz des großen Erfolges hat MP3 noch nicht den Weg in die Stereoanlage im Wohnzimmer gefunden. Dabei ist es längst möglich. Nur die entsprechende Ausrüstung brauchen Sie, um Musikgenuss per Fernbedienung zu haben. 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 SOFTWARE IM TEST 50 MP3-Software im Test Magix MP3 Maker Titianium 2004, Windows Media Player 9,Apple iTunes 4, Steinberg MYMP3PRO 5.0, Nullsoft Winamp 5 Basic, Musikmatch Jukebox 8.2 Basic, Roxio Creator 7, Realplayer V10. TIPPS & UTILITIES 28 Spielt fast alles Wenn Sie Ihre Musikbibliothek richtig genießen wollen, ist der Windows Media Player eine gute Wahl, zumal er nichts kostet. 32 Apple für alle Aufatmen für PC-Besitzer: Apple bietet nicht nur für iPodUser eine kostenlose Windows-Version der Musik-Software iTunes. 56 Net-Radio ohne GEZ Tausende Sender aus aller Welt laufen übers Web, viele davon in CD-Qualität. Sparen Sie die GEZ-Gebühren und bauen Sie ganz nebenbei eine riesige, legale MP3-Sammlung auf. 58 Bequemer Zugriff Zusatzinformationen zu den einzelnen Songs – so genannte ID3-Tags – bringen Ordnung in Ihre MP3-Sammlung. Hilfreiche Tools unterstützen Sie dabei. 63 Bestens informiert Tag ist nicht gleich Tag – und so können Ihre Songs leicht durcheinander geraten, wenn Sie Dateien aus unterschiedlichen Quellen verwenden. 66 Größe contra Klang So erfolgreich MP3 ist, zeichnen sich zur Komprimierung von Audiodateien noch effektivere Wege ab – mehr oder weniger vielversprechend. Das Inhaltsverzeichnis für die Heft-CD finden Sie auf den Seiten 2 bis 3. i n h a l t BRENNEN & OPTIMIEREN 70 Klasse statt Masse Die eigene MP3-Sammlung auf DVD zu brennen, um sie dann bequem über den DVD-Player hören zu können, ist theoretisch kein Problem. Leider scheitert das heute noch oft an den technischen Voraussetzungen. 74 Platz für viel Musik Ihre digitale Musiksammlung auf dem PC wächst, und langsam wird der Platz knapp. Konvertieren Sie sie also in MP3. DerQualitätsverlust ist kaum hörbar. 76 Vom Web in den PC Im Internet-Radio findet jeder die Musik seines Geschmacks. Und kann sie sich per Audio-Streaming auf seinen PC holen. 80 So hört man’s gern Ohne Nachbearbeitung klingt ein Stück einer MP3-Sammlung wie das andere, weil sie meist aus verschiedenen Quellen sind. Doch das können Sie ändern. 84 Nero brennt alles Audio-CDs in MP3 auf den PC zu bringen ist eine Sache, die MP3s dann auf CD zu brennen, eine andere. Doch mit Nero 6 ist selbst das kein Problem. 88 Schön verpackt Ab Seite 20: 40 Seiten praktische Schritt-für-Schritt-Anleitungen, um das Beste aus Ihren MP3s zu machen Mega Stick 256MB, Philips Key005, Philips Key019, Creative Muvo NX 128MB, Panasonic SV-SD85 64MB, Panasonic SLCT810, Sony D-NE10, Sony MZ-NH1 HI-MD. SERVICE 90 Geballtes Wissen Keine Panik, wenn Sie in Sachen MP3 mal auf dem Schlauch stehen. Im Internet gibt es jede Menge Foren, die Ihnen weiterhelfen. 96 Glossar Wenn schon CD, dann richtig. So sollte eine selbstgestaltete und gebrannte CD auch ein persönliches, professionelles Cover erhalten. 92 Format mit Pfiff Was tun, wenn ein MP3-Song schlecht klingt? Häufig liegt es an einer falschen Bitrate. Darauf können Sie Einfluss nehmen. HARDWARE IM TEST 12 MP3-Player im Test Apple iPod & iPod Mini, Creative Muvo2 4GB, Philips HDD120 20GB, Philips HDD070 2GB, Archos GMini 220, Creative Zen Xtra, Yakumo Hypersound 156, Benq Joybee 120, Benq Joybee 150 256MB, Creative Muvo, Creative Rhomba, MSI Seite 12: Die besten MP3-Player getestet 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 5 EDITORIAL KLINGT WIRKLICH COOL MP3 ist so beliebt wie umstritten, gibt es doch wegen Rechteverletzungen immer wieder Ärger. Aber, beachtet man die legalen Möglichkeiten, macht’s einfach nur Spaß. M P3 ist mehr als nur ein Dateiformat: Es steht als Synonym für digitale Musik und hat die Musikindustrie noch heftiger umgekrempelt als zum Beispiel die CD-ROM. Ob Sie nun unterwegs Musik hören wollen, die neusten Hits oder auch Musik abseits des Mainstream suchen – an MP3 kommen Sie fast nicht mehr vorbei. Deshalb haben wir für Sie in diesem Heft auf knapp 100 Seiten alles Wissenswerte rund um MP3 und andere digitale Musikformate wie Ogg Vorbis und WMA zusammengestellt. So finden Sie hier praktische Workshops, die beispielsweise zeigen, wie Sie Musik rippen (also von der Audio-CD auf den PC überspielen), auf den Musik-Player übertragen oder auch auf dem PC bearbeiten, optimieren oder in ein platzsparendes Format umwandeln. Wir stellen die besten Anlaufstellen im Web sowie Download-Shops ebenso vor wie die neusten „Gib Hackern keinen Chance“ So wehren Sie lästige Werbung ab, installieren eine Firewall und sperren Spione aus. „Windows schnell & stabil“ Wie Sie Hard- und Software richtig Dampf machen und Abstürze verhindern. Tragbare Player wie der Apple iPod haben MP3 erst so richtig populär gemacht. Ab Seite 12 stellen wir die besten Player vor. Player-Modelle von Apple, Creative und Co. Ob Sie ein begeisterter Musikhörer sind oder einfach nur Ihre Alben archivieren wollen: Mit unseren Workshops machen Sie sich schnell fit für MP3 und digitale Musik. Worauf warten Sie noch? Blättern Sie um, schalten Sie den PC ein und drehen Sie den Sound auf! „66 Last Minute Tipps“ Wie Sie mit cleveren Suchmaschinen und den richtigen Web-Adressen Geld, Zeit und Nerven sparen. www.pcdirekt-webshop.de MP3 IM ÜBERBLICK FLEXIBLER HÖRGENUSS Die Vorteile von MP3 liegen auf der Hand: Es passen viel mehr Daten auf eine CD und Sie können sich Ihre Musikstücke so zusammenstellen, wie es Ihnen gefällt. Doch einige Dinge sollten Sie beim Aufnehmen beachten. Mit der Entwicklung der CD verschwanden die einst als revolutionär geltenden Musikkassetten sehr schnell in der Versenkung. 8 V or über zwanzig Jahren begann der Siegeszug des CD-Players. Und auch die Musikindustrie produzierte von da an Alben auf den vermeintlich unzerstörbaren silbernen Scheiben. Begeistert nahmen Musikenthusiasten in der ganzen Welt die neue Technik an und verbannten ihre Platten und Kassetten auf den Dachboden – denn im Vergleich zur CD waren sie anfälliger für Kratzer, und die Wiedergabequalität wurde zu oft durch ein störendes Rauschen oder Knistern beeinträchtigt. Vinyl – einst allgegenwärtig – überlebte nur noch in einer kleinen Nische der DJ-Kultur; Tonbänder verschwanden in den Handschuhfächern im Auto – um niemals wieder aufzutauchen. Aber nicht nur die Einführung der CD revolutionierte die digitale Audiotechnik: Etwas zeitversetzt dazu fand eine weitere, entscheidende Entwicklung ihren Weg an die Öffentlichkeit: MP3. DAS ABC DER CD Zum besseren Verständnis zunächst einige Bemerkungen zur CD: Digitale Audiotechnik beruht im Wesentlichen darauf, reale beziehungsweise analoge Töne in digitalen Code umzuwandeln und auf einem physischen Medium – zum Beispiel einer CD – zu speichern. Dieser Code kann anschließend von der passenden Hard- oder Software gelesen und entschlüsselt werden. Die Qualität einer Aufnahme wird gemessen im Vergleich zu ihrer Ähnlichkeit mit dem Original, wenn man andere Faktoren wie Aufnahmeund Wiedergabegeräte (etwa Mikrofon, Verstärker, Tonregler, Lautsprecher) zunächst nicht berücksichtigt. Auf der CD sollte eine Trompete einfach nur wie eine Trompete klingen, und ein Rockkonzert wie ein Rockkonzert – je originalgetreuer, desto besser. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Der Red-Book-Standard wurde von Philips und Sony definiert und garantiert, dass jede beliebige Audio-CD in jedem handelsüblichen CD-Player abgespielt werden kann – auch im Auto oder in einem Walkman. Zwei Faktoren bestimmen die Qualität einer digitalen Audioaufnahme: Die Abtastrate (auch Samplerate genannt) und die Bitrate. Was sie bedeuten, wird mit einem kleinen Zahlenspiel vielleicht am besten deutlich: Die Abtastrate ist der Maßstab, wie oft per Sekunde die Originalaufnahme analysiert wird. Das Standard-CD-Format (bekannt als Red-Book-Audioformat) unterstützt eine festgelegte Frequenz von 44,1 KHz: Das bedeutet, dass die Tonquelle 44.100-mal in der Sekunde analysiert wird. Die Bitrate dagegen gibt an, wie viel binärer Code für jeden einzelnen Sample Abschnitt angelegt wird. Für das Audio-CD-Format beträgt die Bitrate 16. Das bedeutet: 16 Einsen und Nullen sind verfügbar, um jeden Frame-Sound zu beschreiben, und jeder Frame dauert ein 44.100stel einer Sekunde. Der Red-Book-Standard legt zudem eine Aufnahme in Stereo fest, so dass das Abtasten und Verschlüsseln für zwei separate Audiokanäle (links und rechts) durchgeführt wird. Berechnet man die Datenmenge, die für eine Sekunde Musik auf einer CD benötigt wird, kommt man auf unglaubliche 1.411.200 Bits: 16 (binäre Bits) x 44.100 (Samples) x 2 (Kanäle). MP3 IM ÜBERBLICK Um mit dieser Zahl weiter zu arbeiten, teilen wir sie anschließend durch 8, um Bits in Bytes zu verwandeln, und dann noch einmal durch 1.024, um die Angabe in KByte zu erhalten. Die Gleichung ergibt somit einen Speicherplatz von etwa 172 KByte für eine Sekunde digitaler Audioaufnahme. 10 MByte Speicherplatz sind folglich für eine Minute digitalen Sound erforderlich. Bezogen auf die Aufnahmekapazität kann eine einfache Compact-Disk – die in erster Linie ein Speichermedium für jegliche Art von digitalen Daten ist – daher maximal 74 Minuten Musik in Stereo und High-Quality aufnehmen. Das CD-Format etablierte sich schnell als der de-facto-Standard für kommerzielle Musikaufnahmen und ist es bis heute geblieben – noch. ERFOLG ENTSCHEIDEND Beim kometenhaften Aufstieg der CD waren noch drei weitere Faktoren mit im Spiel. Alle zusammen haben einen weit größeren Einfluss auf die Art, wie wir Musik kaufen, konsumieren und tauschen, als die CD alleine es gekonnt hätte. Der erste ist schnell abgehakt: Ein einfaches CD-ROM-Laufwerk in einem Computer kann jede Standard-Audio-CD lesen. Mit der passenden Software werden die Daten entschlüsselt und als Musik wiedergegeben. Ist der Rechner mit einer Soundkarte, Lautsprechern oder Kopfhörern ausgestattet, wird er so zu einem halbwegs passablen CD-Player. Daneben ist es auch möglich, Daten von der CD zu kopieren (was auch als rippen bezeichnet wird) und sie auf der Festplatte zu speichern. Das Rippen erfordert die Installation eines zusätzlichen Programms, der Vorgang selbst ist aber ganz einfach (siehe unseren Workshop ab Seite 20). Und was passiert? Die Disk im Red-Book-Standard wird in ein computerfreundliches AudioDatenformat konvertiert, WAV (kurz für Wave) genannt – entsprechend der Dateierweiterung. Dies ist ein unkomprimiertes Format, das die Qualität des Originals beibehält (44,1 KHz, 16 Bit). In Bezug auf die Dateigröße kann sich der gerippte Titel durchaus mit den Ausgangsdaten messen: Eine Minute Musik beansprucht 10 MByte Speicherplatz. Sie haben also Platz für ungefähr 100 Minuten Musik (oder eineinhalb CDs) pro einem freiem Gigabyte auf der Festplatte. Sogar für die neusten Festplatten mit 100 GByte und mehr ist das kein guter Wert. Und zu einer Zeit, in der eine 15-GByte- Festplatte der neueste Schrei war (was noch nicht lange her ist), war das Rippen und Speichern einer ansehnlichen CD-Sammlung mit diesem Format gar nicht zu machen. Beim Rippen einer Audio-CD erhielten Sie zunächst riesige WAV-Dateien – aber nun können viele Programme direkt nach MP3 oder WMA rippen. SPASS AM BRENNEN Wenden wir uns nun Faktor 2 zu: dem Aufkommen von CD-Brennern. Bis 1998 konnte jeder, der ein paar 100 Euro übrig hatte, seine eigenen Audio-CDs auf einem Computer herstellen. CDs zu kopieren wurde schnell populär – und war damals noch legal. Speicherkapazität war bald im Überfluss vorhanden, und die Rolle der Festplatte wurde ersetzt durch einen temporären Zwischenspeicher für die gerippten WAV-Dateien, die zum Brennen anstanden. Dennoch: Es blieb bei der unhandlichen Größe von gerippten WAV-Dateien. So konnten Sie einen 5-Minuten-Song nicht an Ihren Freund schicken, ohne mit den Mail-Einschränkungen Ihres Providers zu kollidieren oder ein Vermögen an Internet-Gebühren zu bezahlen. Auch ein tragbarer Media-Player kam bald an seine DATENVERLUSTE BEGRENZEN Das Kopieren einer Audio-CD mit einem CD-Brenner ist einfach. MP3-Komprimierung ist mit Datenverlusten verbunden und verändert die ursprünglichen Audiodaten. An dieser Tatsache kommen Sie nicht vorbei. Und einige Audio-Enthusiasten hören bei der Konversion vom unkomprimierten WAV- in das komprimierte MP3-Format einen merklichen und vor allem inakzeptablen Unterschied in der Tonqualität. Vielleicht ist dies zutreffend – bei den feinen Nuancen und umfangreichen Frequenzen in der Klassischen Musik. Aber Experimente zeigen, dass diejenigen, die keine hochprofessionelle HiFi-Anlage und kein überdurchschnittliches Hörvermögen haben, kaum Unterschiede wahrnehmen. MP3 und jede andere vergleichbare Technik zur Komprimierung arbeitet mit Verlusten – die aber akzeptabel scheinen, wenn man zugleich die Vorteile in Betracht zieht. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 9 MP3 IM ÜBERBLICK Grenze… daher wird es Zeit für den dritten revolutionären Faktor in unserem digitalen Audio-Abenteuer. HÖR-ERLEBNIS DURCH ALGORITHMEN Eine typische Audio-Datei enthält viele nicht-hörbare Informationen. MP3 entfernt diese, um die Dateigröße zu minimieren. Die Geschichte von MP3 beginnt im FraunhoferInstitut in Deutschland: Hier wurde ein Komprimierverfahren für Audiodaten bei geringem Qualitätsverlust entwickelt und 1989 unter dem Namen MP3 zum Patent angemeldet (eine Abkürzung für Motion Pictures Expert Group Audio Layer-3). Innerhalb eines Jahrzehnts waren tragbare MP3Player auf dem Markt und Filesharing über das Internet kam auf. MP3 war in aller Munde. Das Prinzip, auf dem MP3 beruht, ist relativ einfach: Das Stichwort für die FraunhoferForscher heißt „perceptual audio“ und meint die Art und Weise, wie wir Musik hören. Wenn Sie einer CD oder einer gerippten WAV-Datei zuhören, nehmen Sie nicht die ganze Bandbreite der gespeicherten Frequenzen auf. Denn diese DIGITALE RECHTEVERWALTUNG KONTRA LIZENZ Sehr zum Ärger der Plattenindustrie sieht das MP3-Format keine digitale Rechteverwaltung (Digital Rights Management, kurz DRM) vor. Einmal erstellt, kann eine MP3-Datei ohne weitere Kontrolle frei verteilt und kopiert werden. Im Gegensatz dazu erlaubt das Windows-Media-Audio-Format (WMA) von Microsoft, dass die Produzenten – üblicherweise Plattenfirmen oder Download-Dienste – Lizenzen in ihre Audiodateien einbetten, die die Nutzung beschränken. So können Sie einen lizenzierten WMA-Titel herunterladen und vielleicht nur mit einer bestimmten Software abspielen. Oder die Nutzung begrenzt sich auf Ihren eigenen Computer, auf eine bestimmte Anzahl oder alle drei Varianten zusammen. Und wenn Sie eine Kopie der Datei an einen Freund schicken, wird er sie wahrscheinlich nicht abspielen können; oder es ist nicht erlaubt, Wenn Sie Ihre elektronische Lizenz verloren haben, können Sie die Datei für den eigenen tragMusiktitel nicht abspielen, die Sie rechtmäßig erworben haben. baren Media Player zu kopieren. Lizenzierte Medien werden vor allem von den großen Unternehmen befürwortet, die ein Interesse an der Vermarktung digitalisierter Musik haben – besonders im Internet. Das offene MP3Format wird daher wahrscheinlich kaum für eine kommerzielle Verwendung in Frage kommen. Aber es gibt bereits unzählige MP3-Dateien auf Computern und tragbaren Playern rund um die Welt, und allein aus diesem Grund scheint die Zukunft dieses Formates gesichert. 10 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 liegen teilweise jenseits des menschlichen Hörvermögens. Gleichzeitig werden bestimmte Frequenzen und Soundtypen vom menschlichen Ohr vorrangig wahrgenommen. Auch überlagern sich bei Musikstücken die einzelnen Töne – und beim Zuhören konzentrieren wir uns auf die tragenden Singstimmen oder vorherrschende Instrumente, vieles andere bleibt unhörbar. Auf Papier gedruckt oder auf dem Bildschirm ist eine WAV-Datei ein versetzt angeordnetes, komplexes Muster aus Tönen und Frequenzen, das eine hohe Datenmenge erfordert, um es genau aufzuzeichnen. Beim Anhören dieser Dateien gehen zwar eine Menge dieser Details im Hintergrund verloren: Sie sind jedoch unhörbar und werden daher nicht vermisst. Das Vorgehen der Fraunhofer-Forscher basierte nun darauf, dass bestimmte Töne und Frequenzen beim Kodieren der digitalen Datei entfernt wurden, ohne dabei den Gesamteindruck und die Tonqualität zu beeinträchtigen. Einfach gesagt: Die MP3-Software wendet bestimmte Algorithmen an, um alles Überflüssige aus Audio-Informationen zu entfernen. Das Ergebnis ist eine um ein Vielfaches kleinere Datei, die fast genau so gut klingt wie das Original. FLEXIBEL EINSETZBAR Im Gegensatz zum Red-Book-Standard sind MP3-Dateiformate hochflexibel und können für verschiedene Einsatzzwecke angepasst werden. So erfordert das Aufzeichnen einer Erzählung beispielsweise weniger Daten als die Aufnahme eines vielstimmigen Chorgesangs – mit MP3 ist dies möglich. Der Schlüsselfaktor ist auch hier die Bitrate. Ein paar weitere Zahlen … Eine typische MP3-Datei wird mit einer Bitrate von 128 Kbit per Sekunde (Kbps) kodiert. Die Gesamtgröße bei einer Minute Musik errechnet sich daher aus 128.000 Bits x 60 Sekunden und ergibt weniger als ein Megabyte. Stellen Sie den MP3-Kodierer auf eine höhere Bitrate ein – zum Beispiel 192 Kbps – ist eine weniger verlustbehaftete und daher originalgetreuere Wiedergabe möglich. Das Ergebnis ist allerdings auch eine größere Datei: Mit 192 Kbps beansprucht eine Minute Musik ungefähr 1,4 MByte Speicherplatz. Wenn Sie die Bitrate auf 256 Kbps erhöhen, beträgt die Dateigröße 1,8 MByte für die Minute, aber jetzt ist die Aufnahmequalität im Allgemeinen gleichwertig zur CD. Im Gegenzug können Sie eine MP3-Datei aber mit 64 Kbps (oder sogar MP3 IM ÜBERBLICK noch weniger) zusammenstellen und Sie kommen mit 0,5 MByte für eine Minute aus. Diese Einstellung mag für reine Stimmaufnahmen noch ausreichend sein, Musikstücke werden hier jedoch nur fürchterlich klingen. Ein entscheidender Vorteil aber ist, dass das MP3-Format für Aufnahmen mit unterschiedlichen Tonqualitäten flexibel angepasst werden kann und daher für viele Zwecke geeignet ist. Denn Sie können selbst bestimmen, an welcher Stelle sich die Wiedergabequalität und die Größe der Datei die Waage halten. Doch damit nicht genug: MP3 arbeitet auch mit variablen Bitraten (VBR = Variable Bit Rate). Und wieder macht eine überraschend einfache Theorie einen großen Unterschied in der Praxis: Ein Musikstück besteht im Allgemeinen abwechselnd aus ruhigen, lauten, harmonischen oder dissonanten Passagen. Die resultierende WAV-Datei variiert daher in ihrer Komplexität, und ein MP3- Encoder mit variabler Bitrate passt diese (innerhalb einer gegebenen Bandbreite) entsprechend an. So sind zum Beispiel für das Aufzeichnen eines Trommelsolos nur 92 Kbps erforderlich, die Einführung von einem Bass erhöht die Bitrate auf 128 Kbps und ein Chorgesang mit vielstimmiger Gitarrenbegleitung, Stimmen und Rhythmusabschnitten beansprucht die maximalen 256 Kbps. Das schrittweise Vorgehen beim Kodieren mit variabler Bitrate sichert die maximale Tonqualität und hält dabei gleichzeitig die Dateigröße so niedrig wie möglich. 10 STUNDEN MUSIK AUF EINER CD Warum wurde MP3 so schnell populär? Das Entscheidende ist, dass das Fraunhofer-Institut auf Lizenzgebühren für die Software für MP3-Player verzichtete. Daher machten es frei zugängliche Programme wie Winamp (www.mpex.net) einfach, MP3-Formate auf jedem Computer abzuspielen. Zwar müssen Unternehmen Gebühren an Fraunhofer zahlen, wenn Sie die MP3-Kodierfunktion in ihre Software implementieren wollen, so dass Konsumenten eigene MP3-Dateien nicht gratis zusammenstellen können. Jedoch ist die dem Format eigene Offenheit die perfekte Ergänzung zu den frühen Filesharing-Netzwerken wie Napster. Wenn Sie ein spezielles MP3-Stück gratis wollten, konnten Sie normalerweise eine Kopie von irgendwoher aus dem Internet downloaden, wohingegen jemand anderer eine Kopie bei Ihnen machen konnte. MP3-Dateien griffen explo- sionsartig um sich: Do-it-youself-Kodierung war selten notwendig und weite Verbreitung gesichert. Dank der geringen Dateigröße konnten MP3-Stücke auch in einem tragbaren MP3-Player gespeichert werden. Als erster kam 1998 der Rio Diamond auf den Markt. Mit einer geringen Kapazität von 32 MByte beschränkte er die Hörzeit auf etwa 30 Minuten. Heute können Sie Hunderte von Stunden in einem einzigen handlichen Player speichern. Daneben bleibt der große Vorteil von MP3, dass Sie ungefähr 10 Stunden Musik auf einer einzigen CD speichern und auf fast jedem Computer abspielen können. Außerdem erkennen immer mehr CD- und DVD-Player dieses Format. Sie haben die Wahl: Aufnahmen mit höheren Bitraten klingen besser, sind natürlich aber wesentlich größer. SURROUND SOUND IN SICHT Technisch gesehen ist MP3 bereits von neuen Kompressionsmethoden und Kodier-Formaten überholt worden, die eine vergleichbare Abspielqualität bei noch geringerer Dateigröße erreichen. So werden Dateien beim Windows Media Audio nur noch halb so groß, und dies – so der Anspruch von Microsoft – ohne wahrnehmbaren Qualitätsverlust. MP3PRO, ein kommerzielles Nebenprodukt von MP3, macht etwas Ähnliches. Und der iPod von Apple und das iTunes Distribution Network benutzen bereits ein völlig anderes, eigenes Format, genannt AAC. Und sicher werden neue Formate mit noch ausgeklügelteren Kompressionen und kleineren Dateigrößen folgen – mit oder ohne lizenzierter Technologie (die Alternativen zu MP3 sind im Beitrag ab Seite 66 beschrieben). Aber das MP3-Format hat ein weiteres Ass im Ärmel: Das Fraunhofer-Institut hat kürzlich angekündigt, Multi-Channel-Audio oder Surround Sound in MP3 aufzunehmen. Normalerweise vergrößert jeder zusätzliche Audiokanal die Datenmenge, die digital kodiert werden muss, und dementsprechend wächst die Größe der daraus resultierenden Datei. Dennoch meinen die Fraunhofer-Entwickler, dass sie die Befehle, die eine Tonspur während der Wiedergabe in mehrere Kanäle aufteilen, so ökonomisch kodieren können, dass die resultierenden MP3-Dateien eine vertretbare Größenordnung haben – und darauf muss man in der Zukunft ein Auge, besser gesagt, ein Ohr, haben. 0 7/ 0 4 Kostenlose Software-Player wie Winamp bieten zahlreichenützliche Funktionen zur MP3-Wiedergabe. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 11 PLAYER IM TEST APPLE IPOD & IPOD MINI D ie auffallenden weißen Ohrstöpsel, die eindeutig auf einen Apple iPod hinweisen, sollten Sie am besten gleich austauschen, denn sie sind ein beliebtes Objekt für Langfinger. Die gute Nachricht: Der neue iPod ist eher ein leichtes Redesign denn eine komplette Überholung, bleibt seinen Wurzeln treu und ist genauso einfach zu bedienen wie eh und je. Die vier Wiedergabeknöpfe sind nicht mehr um das ScrollRad angeordnet, sondern stehen jetzt unterhalb des Displays; dort leuchten sie rot, wenn die Hintergrundbeleuchtung aktiviert ist. Es sind eigentlich auch keine richtigen Knöpfe mehr, sondern berührungsempfindliche Punkte ohne bewegliche Teile. Das teilweise verchromte Gehäuse hat der iPod nach wie vor, aber schicker und kleiner. Der Speicher dagegen ist dank der neuen 1,8-Zoll-Festplatte von 12 Toshiba wesentlich größer. Das Basismodell mit 15 GByte kostet 349 Euro, das mit 20 GByte 449 Euro und das mit 40 GByte 549 Euro. Laut Apple reichen die 40 GByte für 10.000 MP3-Stücke. Wenn Sie allerdings eine hohe Bitrate nutzen, kriegen Sie natürlich nicht so viele Stücke in die tragbare Sammlung. Die schnelle Musikübertragung geht über eine FirewireVerbindung, aber nun gibt es als zusätzliches Zubehör auch ein USB-2.0-Kabel. Der OnBoard-Firewire-Port ist deshalb auch einem Mehrzweckanschluss unten am iPod gewichen: Damit können Sie sich mit Mac oder PC über ein Kabel (beim 15-GByte-Modell) oder mittels der Dockingstation (beim 20-GByte- und 40GByte-Modell) verbinden. Die Dockingstation ist eine feine Sache, aber da der FirewirePort fehlt, können Sie den iPod ohne spezielle Adapterkabel nicht als tragbare Festplatte nutzen. Die Musikqualität ist fantastisch und es gibt viel Zubehör von Firmen wie Belkin, Altec Lansing und Creative. Und obwohl der iPod nicht gerade billig ist, hat er ein hervorragendes PreisLeistungs-Verhältnis. Das 15GByte-Modell kommt ohne Dockingstation und Fernbedienung; das 40-GByte-Modell ist größer und schwerer aufgrund der großen Festplatte; deshalb ist das 20-GByte-Modell der beste Kompromiss. Der neue Apple iPod mini sollte in Europa ab April erhältlich sein. Jetzt verschiebt sich G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 der Termin mindestens auf Juli, da die Nachfrage in den USA so groß ist, dass Hitachi nicht genügend von den 4-GByte-Festplatten liefern kann. Diese Verzögerung bedeutet auch, das der Preis noch nicht genau feststeht. In den USA kostet er 249 US-Dollar, so dass er hier etwa 299 Euro kosten dürfte. Der kleine Player ist 91 Millimeter lang, 51 Millimeter breit und 13 Millimeter hoch – also so wie ein kleines Handy. Das Aluminiumgehäuse gibt es in fünf Farben (silber, gold, blau, pink und grün), wobei die grelleren nicht jeden Geschmack treffen. Technisch reicht der iPod mini an den großen iPod heran – mit acht Stunden Batterielaufzeit und Apples iTunesSoftware. Die Klick-Rad ist im Gegensatz zum iPod etwas einfacher gehalten, da weniger Platz vorhanden ist. Außerdem gibt es die Dockingstation nur als Zubehör zu kaufen. Wenn Sie Ihre gesamte Musiksammlung nicht die ganze Zeit herumtragen wollen, ist ein iPod mini durchaus ein guter Tip für den nächsten Geburtstag. Auch wenn sie das WMA-Format nicht unterstützen, sind die iPods der Standard unter den MP3-Playern. iPod ● Kapazität: 15 GByte, 20 GByte und 40 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, AAC, AIFF, WAV ● Schnittstellen: Firewire, USB 2.0 ● Gewicht: 158 g (176 g bei 40 GByte) ● Abmessungen: 104 x 61 x 16 mm (19 mm bei 40 GByte) iPod Mini ● Kapazität: 4 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, AAC, AIFF, WAV ● Schnittstellen: Firewire, USB 2.0 ● Gewicht: 104 g ● Abmessungen: 91 x 51 x 13 mm Preis & Kontakt Preis: iPod 349 Euro (mit 15 GByte Speicher), 449 Euro (20 GByte), 549 Euro (40 GByte); iPod mini 299 Euro Telefon: (08 00) 200 01 36 Web: www.apple.com/de BEWERTUNG Der neue iPod ist ein Gewinnertyp. Das 20-GByte-Modell bietet das Meiste fürs Geld. Der iPod mini ist interessant. Hoffentlich gibt es ihn bald auch bei uns. ★★★★★ PLAYER IM TEST CREATIVE MUVO2 4GB D er Apple iPod war nicht der erste MP3-Player mit Festplatte – diese Ehre gebührt Creatives Jukebox aus dem Jahre 2000. Und anders als Apples 4-GByte-Modell, den iPod mini, gibt es Creatives 4 GByte schon in Europa. Mini ist wirklich das Motto des MuVo2: Er ist nicht viel größer als eine Streichholzschachtel, doch Creative hat es geschafft, Speicher für über 1.000 MP3s beziwhungsweise für zweimal so viele WMA-Dateien einzubauen (der MuVo2 kann beide Formate abspielen). Speicherkarten erreichen nicht solche Kapazitäten (zumindest nicht zu dem Preis), deshalb nutzt MuVo2 das gleiche 1-Zoll-Laufwerk wie der iPod mini. Das macht ihn anfälliger bei Erschütterungen als Player mit Flash-Seicher, aber solange Sie mit dem MuVo2 nicht jonglieren wollen, arbeitet er gut. Creative hat zuweilen bizarre Design-Vorstellungen bei seinen MP3-Playern, aber beim MuVo2 haben sie mehr richtig als verkehrt gemacht. Das winzige zweizeilige Display kann zwar zu gelegentlichem Schielen führen, und der klitzekleine Kontrollknopf ist schwer zu bedienen, das Menü dagegen ist eingängig. Und obwohl Creative ein eigenes – wenn auch gewöhnungsbedürftiges – Programm zum Verwalten und Übertragen mitliefert, können Sie stattdessen wesentlich einfacher Dateien per Drag & Drop vom PC aus übertragen. Leider pfeift der MuVo2 auf Standards und listet die Stücke alphabetisch statt nach ID3Tag-Stücknummer – nicht ganz nachvollziehbar für einen Player mit dieser Kapazität. Ansonsten überzeugt der MuVo2, und die Soundqualität ist hervorragend, sogar auf den mitgelieferten Ohrhörern (die nicht schlecht sind). Das große Problem des MuVo2 ist der Listenpreis von 380 Euro. Der iPod mini kostet 80 Euro weniger – das wird der Markt wohl anpassen. ● Kapazität: 4 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, WAV, WMA ● Schnittstellen: USB 2.0 ● Gewicht: 91 g ● Abmessungen: 66 x 66 x 20 mm ● Lithium-Ionen-Akku Preis & Kontakt Preis: 380 Euro Telefon: (08 00) 101 2964 Web: http://de.europe.creative.com BEWERTUNG Creative schlägt Apple um Haaresbreite mit einem kleinen MP3-Player, der innere Stärken hat. ★★★★ PHILIPS HDD120 20GB P hilips hat sein 15-GByteModell HDD100 aktualisiert und verkauft es nun unter der Bezeichnung HDD120 mit 5 GByte mehr Speicherkapazität. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 400 Euro, Online-Händler bieten das Gerät um 350 Euro an. Damit liegt es zwischen dem 15-GByte-iPod und dem 20-GByte-iPod von Apple. Durch das schwarzsilberne MagnesiumGehäuse unterscheidet sich das Philips-Gerät vom iPod, in der Größe ist es fast gleich. Davon abgesehen ist das HDD120 genauso at- traktiv wie der iPod – ein wichtiger Punkt, wenn Sie 400 Euro ausgeben wollen. Auf die 20 GByte Speicher passen etwa 4.000 MP3-Titel. Sein Plus ist jedoch die PC-Verträglichkeit: Über den USB-2.0-Port schließen Sie das Gerät direkt an den PC an, und Windows erkennt es automatisch als weitere Festplatte, so dass Sie Ihre Musikdateien direkt übertragen können. Wollen Sie statt dessen ein Programm benutzen, liegen Sie mit der Philips Digital Media Management Software richtig. Sagen Sie nur, wo die MP3-Dateien liegen, und das Programm synchronisiert Ihre Musiksammlung auf Knopfdruck. Die Bedienung des HDD120 ist einfach. Das einzig größere Problem ist der langsame Bildaufbau des Displays. An der Soundqualität gibt’s nichts auszusetzen, insbesondere nicht, wenn Sie die mitgelieferten Ohrhörer austauschen. Philips hat ein Mikrofon in den HDD120 integriert. Damit können Sie im MP3-Format aufnehmen – ideal für kurze Memos, Diktate oder Interviews. 0 7/ 0 4 Obwohl der HDD120 den iPod nicht vom Thron schubst, strengt er sich sehr an und ist der beste Mitbewerber weit und breit. ● Kapazität: 20 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, WAV, WMA ● Schnittstellen: USB 2.0 ● Gewicht: 167 g ● Abmessungen: 107 x 64 x 20 mm ● Eingebautes Mikrofon Preis & Kontakt Preis: 400 Euro Telefon: (0 18 05) 35 67 67 Web: www.philips.de BEWERTUNG Ein exzellenter, stilvoller Player mit Festplatte. ★★★★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 13 PLAYER IM TEST PHILIPS HDD070 2GB K leine MP3-Player mit Festplatte liegen derzeit voll im Trend, und Philips ist mit dem HDD070 mittendrin. Dieser Player ist etwa so groß wie eine Kreditkarte und so dick wie ein Kartenspiel – und darin steckt eine 2-GByte-Festplatte. Der Player liegt perfekt in der Hand und sieht sehr elegant aus. Aber es ist die Bedienbarkeit, die wirklich zählt – und die ist größtenteils sehr gut. Philips nutzt ID3-Tags, um die Musik zu kategorisieren. Vom Ausgangsbildschirm finden Sie sehr schnell ein Stück, indem Sie nach Album, Künstler oder Stilrichtung suchen können. Um das Handling vieler Stücke zu vereinfachen, hat Philips die so genannte Super-Scroll-Funktion des HDD100 integriert. Drücken Sie die Scroll-Tasten, wird eine alphabetische Titelliste angezeigt. Das funktioniert gut und erleichtert das Finden eines bestimmten Stücks. Die Soundqualität ist ebenfalls überzeugend, besonders mit den Equalizer-Einstellungen und der Bassverstärkung. Mit zirka zehn StundenLaufzeit mutet er fast an wie der perfekte Player. Doch er hat einige Schwächen. Er hat keine Resume-Funktion; man kann also nicht die Wiedergabe nach erneu- zu einem guten Preis und – wenn nur das Aussehen zählen würde – einer der Gewinner. ● Kapazität: 2 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 2.0 ● Gewicht: 95 g ● Abmessungen: 85 x 54 x 19 mm ● UKW-Radio Preis & Kontakt Preis: 280 Euro Telefon: (0 18 05) 35 67 67 Web: www.philips.de BEWERTUNG Ein kleiner MP3-Player mit viel Platz für Musik, aber wegen ein paar Kleinigkeiten ist er nicht auf einem Spitzenplatz. ★★★★ ARCHOS GMINI 220 CREATIVE ZEN XTRA A D rchos’ 20 GByte fassender Gmini ist kleiner als ein iPod, aber kaum dicker. Archos hat ein 2,5-Zoll-Graustufen-Display mit blauer Hintergrundbeleuchtung hineingequetscht. Die Idee: Über den CompactFlash-Einschub können Sie Fotos direkt aus Digitalkameras betrachten oder speichern. Weitere Module wie ein CompactFlash- oder ein Auto-Kassettenadapter sind anschließbar. Allerdings: Wer will schon Fotos in Graustufen sehen; und als MP3-Player hat der Gmini einen schweren Stand gegen iPod und Philips HDD120. ● Kapazität: 20 GByte ● Unterstützte Formate: MP3, WAV, WMA ● Schnittstellen: USB 2.0, CF-Slot ● Gewicht: 170 g ● Abmessungen: 78 x 68 x 23 mm Preis & Kontakt Preis: 400 Euro Telefon: (02 11) 152 03 71 Web: www.archos.com BEWERTUNG Im direkten Vergleich zum 20-GByteiPod braucht der Gmini 220 mehr als ein CompactFlash-Modul, um zu gewinnen. ★★★ 14 tem Einschalten dort fortsetzen, wo man aufgehört hat zu hören. Zum Kopieren der Stücke dient eine Java-Anwendung, die etwas schwierig zu bedienen ist. Leider geht es nicht ohne, da der HDD070 nur Titel spielt, die mit dieser Software kopiert werden. Als Grund wird die Einhaltung der digitalen Medienrechte angegeben. Eine Fernbedienung mit Display wäre ebenfalls sinnvoll. Insgesamt ist e s e i n SpitzenPlayer G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 er Zen Xtra hat enorm viel Speicher. Das macht ihn zum Teil größer als die Konkurrenz von Archos, Apple und Philips. Derzeit bietet Creative ein Modell mit 30 GByte für 380 Euro und eines mit 60 GByte Speicher für 480 Euro an. Das große, blaue Display hat sechs Zeilen, und mit dem Lithium-Ionen-Akku liefert das Gerät bis zu 14 Stunden Musik. Die Audioqualität ist mit 98 dB Rauschabstand exzellent, im Gegensatz zu den mitgelieferten Ohrhörern. Die Bedienungsfreundlichkeit von Creatives MediaSour- ce-Software enttäuscht allerdings. Außerdem ist der Zen Xtra für den Preis zu klobig und macht optisch zu wenig her. ● Kapazität: 30 GByte (60 GByte) ● Unterstützte Formate: MP3, WAV, WMA ● Schnittstellen: USB 2.0 ● Gewicht: 224 g ● Abmessungen: 112 x 76 x 22 mm ● Lithium-Ionen-Akku Preis & Kontakt Preis: 380 Euro (bzw. 480 Euro für 60 GByte) Telefon: (08 00) 101 29 64 Web: http://de.europe.creative.com BEWERTUNG Große Kapazität zum fairen Preis ★★★★ PLAYER IM TEST YAKUMO HYPERSOUND 156 BENQ JOYBEE 120 D er Speicher des Yakumo reicht für immerhin circa vier Stunden MP3-Musik (acht Stunden im WMA-Format). Bei der Bedienung verzichtet das Gerät auf Schnickschnack, leider auch auf ein Display. Der eingebaute Equalizer wertet den Sound etwas auf. Zentimeter ist es lang und – ohne Batterie – ganze 30 Gramm schwer. Betrieben wird das Leichtgewicht mit nur einer handelsüblichen AAABatterie. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 30 g ● Abmessungen: 34 x 85 x 14 mm Preis & Kontakt Die Beschränkung auf die wesentlichen Funktionen kommen dem Gerät im schwarzalufarbenen Slim-Design ansonsten zu Gute: Nur 8,5 Preis: 69 Euro Telefon: (018 05) 92 58 66 Web: www.yakumo.de BEWERTUNG Ein kleines Gerät zu einem guten Preis. ★★★ D er Joybee 120 ist ein smarter digitaler Audio-Player für MP3- und WMA-Formate. Verbinden Sie ihn mit dem PC über das mitgelieferte USBKabel, können Sie Audio- und Datendateien per Drag & Drop in den Player-Speicher übertragen. Negativ: Im Wiedergabe-Modus müssen Sie drei Tasten drücken, um die Lautstärke zu ändern. Außerdem ignoriert der Player ID3-Tags und sortiert die Stücke nach den Dateinamen. Neben MP3s können Sie auch Radio hören. Die Suchfunktion ist langsam, aber sobald eine Station gefunden wurde, können Sie direkt vom Radio aufzeichnen. Außer- dem können Sie über ein integriertes Mikro aufnehmen. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 24 g ● Abmessungen: 57 x 38 x 12 mm ● UKW-Radio, Mikrofon ● Lithium-Ionen-Batterie Preis & Kontakt Preis: 200 Euro Telefon: (0 40) 8 22 26 40 Web: www.benq.de BEWERTUNG Winziger Flash-Player — ausreichend für die meisten Reisen. ★★★ BENQ JOYBEE 150 256MB CREATIVE MUVO I m Gegensatz zum Joybee 120 ist der 150 klobiger, bringt dafür aber auch 256 MByte Speicher mit. Er unterstützt MP3 und WMA. Im Test dauerte es neun Minuten, 256 MByte über die USB-1.1-Schnittstelle zu übertragen. Eine iTunes-ähnliche Anwendung verwaltet und überträgt die Musik. Sie können Play-Listen erzeugen und Audio-CDs mit 256 Kbit/s rippen. Das hintergrundbeleuchtete Display zeigt viele Informationen. Auch der Sound ist beeindruckend. ● Kapazität: 256 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 40 g ● Abmessungen: 60 x 60 x 13 mm ● Lithium-Ionen-Batterie Preis & Kontakt Preis: 249 Euro Telefon: (0 40) 8 22 26 40 Web: www.benq.de BEWERTUNG Preiswerter Player, aber USB 1.1 ist nicht erste Wahl. ★★★ Den Creative MuVo gibt es nun schon über ein Jahr und er hat sich kaum geändert. Nach wie vor gibt es kein Display, weshalb Sie Ihre Play-Listen nur verwalten können, wenn Sie vor dem PC sitzen. Die Ohrhörer gehören zu den besten in diesem Testfeld. Das 64-MByte-Modell sollten Sie nur für kurze Trips in Betracht ziehen oder wenn Sie knapp bei Kasse sind. Doch das 128-MByte-Modell kostet nur unwesentlich mehr und ist bis auf die Speicherkapazität identisch mit dem 64-MByte- 0 7/ 0 4 Modell. Er ist erfrischend einfach zu bedienen, trotzdem nur schwer zu empfehlen. Denn außer dem Preis und dem netten Aussehen hat er nichts Besonderes. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 35 g ● Abmessungen: 77 x 33 x 16 mm ● AAA-Batterie Preis & Kontakt Preis: 79 Euro Telefon: (08 00) 101 29 64 Web: http://de.europe.creative.com BEWERTUNG Kein großer Player, aber für ihn spricht der erfreulich günstige Preis. ★★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 15 PLAYER IM TEST CREATIVE RHOMBA MSI MEGA STICK 256MB D er Creative Rhomba ist etwas größer und schwerer als der MuVo NX. Er ist ein Multitalent und neben dem MP3-Player gleichzeitig auch UKW-Radio und Aufnahmegerät. Das Gerät wird nicht direkt an den Computer angeschlossen, sondern über ein USB-Kabel. Der eingebaute Lithium-IonenAkku reicht laut Hersteller für zehn Stunden – mehr als genug für 256 MByte Speicher. Die Ohrhörer sind nicht der Rede wert, und die Trageschlaufe lassen Sie am besten gleich in der Packung. Aber der Rhomba ist ein interessanter Player, wenn Sie mehr als einen MuVo NX wollen. ● Kapazität: 256 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 51 g ● Abmessungen: 80 x 45 x 18 mm ● UKW-Radio Preis & Kontakt Preis: 200 Euro Telefon: (08 00) 101 29 64 Web: http://de.europe.creative.com BEWERTUNG Ein gut ausgestatteter MP3-Player und ein UKW-Radio, nur etwas teuer. ★★★ er Mega Stick ist in etwa so groß wie ein Leuchtstift. Mit 256 MByte Speicher bietet er Platz für circa 80 Stücke in guter Qualität. Die mitgelieferten Ohrhörer sollten Sie möglichst bald ersetzen. Schlecht gelöst ist auch die Lautstärkeregelung. Hier kann man nur verschiedene Stufen einstellen statt die genaue Lautstärke. Ebenfalls störend: Die Stücke werden in alphabetischer Reihenfolge gespielt und man kann nicht nach bestimmten Titeln suchen. Im Gegensatz zu anderen Playern dieser Größe hat der Mega Stick ein hintergrundbeleuchtetes Display. ● Kapazität: 256 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 40 g ● Abmessungen: 96 x 31 x 19 mm ● UKW-Radio Preis & Kontakt Preis: 128 Euro Telefon: (069) 40 89 30 Web: www.msi-computer.de BEWERTUNG Ein Standard-MP3-Player mit FlashSpeicher und einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. ★★★★ PHILIPS KEY005 PHILIPS KEY019 P I hilips hat einige Produkte in der KEY-Modellreihe, die alle sehr ähnlich aussehen, weil sie das gleiche Magnesium-Gehäuse haben. Das ist in etwa so groß wie ein USB-Stick. KEY005 ist chic, aber die Ausstattung eher dürftig: Der Player hat nur 128 MByte Speicher und kein Display – und das für 150 Euro. Die interne Batterie hat aufgeladen eine Laufzeit von fünf Stunden. Zwar kann man ein weiteres Batterie-Pack aufstecken, aber das verdoppelt fast das Gewicht des Players. Alle Wiedergabefunktionen stecken in einer kleinen Fernbedienung, die zwischen den Ohrhörern und dem 16 D Player sitzt.DieSoftware zumOrdnen der Titel ist Music Match Jukebox. Aber die können Sie getrost vergessen und Ihre Musik einfach per Drag & Drop im Windows Explorer auf das Gerät schieben. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 35 g ● Abmessungen: 86 x 27 x 14 mm ● Lithium-Ionen-Akku Preis & Kontakt Preis: 150 Euro Telefon: (0 18 05) 35 67 67 Web: www.philips.de BEWERTUNG Sieht klasse aus, allerdings ist der Preis übertrieben hoch. ★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 m Sommer will Philips weitere Modelle aus der KEYReihe auf den Markt bringen. KEY010 ist eine Digicam mit Platz für circa 300 Fotos; das auch als USB-Stick einsetzbare Gerät soll 180 Euro kosten. KEY019 kann außer Fotografieren auch Videos aufnehmen und Musik abspielen. Der Philips KEY019 hat 128 MByte Speicher, damit Platz für bis zu 170 Fotos mit zwei Megapixel. Der digitale Camcorder nimmt bis zu 24 Minuten MPEG4-Video in QVGAQualität (320 x 240 Pixel bei 30 Bildern pro Sekunde) auf. Zum Aufladen der Batterie oder Kopieren von Musikstücken wird der KEY019 an den USB-Anschluss gesteckt. Im LE-Display wird dann angezeigt, ob das Gerät gerade aufgeladen wird, aufnimmt oder Daten überträgt. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3 ● Schnittstellen: USB 2.0 ● Gewicht: 110 g ● Abmessungen: 94 x 30 x 18 mm ● Fotokamera inklusive Preis & Kontakt Preis: 330 Euro Telefon: (0 18 05) 35 67 67 Web: www.philips.de BEWERTUNG Musik, Videos, Fotos — ein Multitalent im Zwergenformat. ★★★ PLAYER IM TEST CREATIVE MUVO NX 128MB D er NX ist ein Update des MuVo in einer veränderten Form des Originals. Creative hat ihm ein paar wichtige Funktionen spendiert, die dem Original fehlen: Ein LC-Display, Batterieanzeige und die Möglichkeit, Stücke auf dem Gerät selbst zu löschen. Sonst hat sich nicht viel geändert. Das Gerät hat 128 MByte Speicher. Den füllen Sie, indem Sie den Player aus dem B a tte r i e g e h ä u s e ziehen und in einen USB-Anschluss stecken. Übrigens hat Creative vor kurzem den Preis ge- senkt. Jetzt zahlen Sie für den NX nur noch 50 Euro mehr als für den normalen MuVo. Das Display ist ein sehr gutes Zubehör. Zwar ist es nicht richtig groß, bietet aber genug Platz, um Name des Titels, Dauer, Spielstatus, Batteriestand und EqualizerEinstellungen anzuzeigen. Eine Navigationswippe erleichtert das Bewegen in den Menüs, und im Gegensatz zum Vorgänger behält der MuVo NX seine Einstellungen. Allerdings beschränken sich die auf das Ändern von Bässen und Höhen, die Wahl des Wiedergabe-Ordners und das Löschen unerwünschter Stücke. Der Nx hat ungefähr die gleiche Größe wie das Original und kann wie ein Diktiergerät aufnehmen. Aber wie nicht anders zu erwarten, sind die Ergebnisse naturgemäß keine Radioqualität. Der NX hat ein zusätzliches Batteriefach. Eigentlich unnötig, da die AAA-Batterie austauschbar ist. Die mitgelieferte Software MediaSource ist nach wie vor eine Herausforderung: Es ist einfach ärgerlich, dass Stücke eines Albums in alphabetischer Reihenfolge statt in der Reihenfolge der Titel gespielt werden. Leider ist in den sechs Minifenstern von MediaSource kaum zu erkennen, was vor sich geht, und die einzige Möglichkeit, Stücke auf den MuVo zu kopieren ist, sie einzeln auszuwählen. ● Kapazität: 128 MByte ● Unterstützte Formate: MP3, WAV, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 43 g ● Abmessungen: 73 x 35 x 16 mm Preis & Kontakt Preis: 130 Euro Telefon: (08 00) 101 29 64 Web: http://de.europe.creative.com BEWERTUNG Der NX kostet 50 Euro mehr als der MuVo, aber das Geld ist gut angelegt. ★★★★ PANASONIC SV-SD85 64MB W enn Sie einen MP3-Player ohne bewegliche Teile bevorzugen, gibt es eine Alternative zu Flash-Speicher. Panasonic setzt eine SDCard (Secure Digital) in seinem SV-SD85 ein. Das ist das bevorzugte Medium des Herstellers in seinen Kameras und Camcordern. SD-Karten sind klein (24 mm x 32 mm x 2,1 mm), und es gibt sie mit bis zu 1 GByte; dann kosten sie etwa 250 Euro. Es ist kein proprietärer Standard, und man findet sie in vielen anderen Produkten. Da die Karte ein Wechselmedium ist, wird nicht der SV-SD85 an den PC angeschlossen, sondern der mitgelieferte SD-Kartenleser, in den Sie dann die SD-Karte einstecken. In Deutschland liefert Panasonic eine 64MByte-Karte mit aus, während man in einigen anderen Ländern 128 MByte zum Produkt erhält – ein eindeutig besseres PreisLeistungs-Verhältnis für diesen teuren Player. Der Player selbst ist schön kompakt und auch sehr leicht. In der Mitte sitzt ein zweizeiliges LC-Display mit Informationen zum gespielten Titel und einer Batterieanzeige. Panasonic liefert eine Dockingstation mit, in der Sie den Ni-MhAkku laden können, der dann bis zu 18 Stunden laufen kann. Im Gegensatz zu anderen Dockingstationen, wo Batterien für Kameras und Camcorder aufgeladen werden, wird hier der gesamte Player eingelegt. Sie können auch ein externes AAA-Batterie-Pack anschließen; das ist aber nicht zu empfehlen, da es den sonst sehr kleinen Player um einiges größer macht. Etwas ärgerlich ist der geringe Rauschabstand 0 7/ 0 4 von 81 dB, aber tragbare Player konkurrieren nicht wirklich mit der HiFi-Anlage – und dieser winzige SD-Karten-Player sieht wirklich gut aus. ● Kapazität: 64 MByte ● Unterstützte Formate: AAC, MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 38 g ● Abmessungen: 45 x 43 x 17 mm ● SD-Karten-Speicher, Ni-Mh-Akku Preis & Kontakt Preis: 300 Euro Telefon: (0 18 05) 01 51 41 Web: www.panasonic.de BEWERTUNG Ein kleines Juwel, das SD-Karten nutzt. Leider auch ziemlich teuer. ★★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 17 PLAYER IM TEST PANASONIC SVSR100 PANASONIC SL-CT810 D er Panasonic SV-SR100 ist groß und mit 344 Gramm ziemlich schwer. Das sind die größten Nachteile in einem tragbaren Player, der sonst sehr viel bietet. Zusätzlich zur CD-Wiedergabe können Sie MP3-Dateien auf eine CD-R schreiben. Außerdem gibt es einen SD-KartenEinschub, über den Sie Dateien abspielen oder eine Audio-CD ins MP3-Format umwandeln. Das LC-Display ist groß genug, könn- te aber auf solch einem riesigen Player noch größer sein; die Fernsteuerung hat alle Funktionen, die man so braucht. ● Kapazität: 650 MByte, CD/MP3- Wiedergabe ● Unterstützte Formate: AAC, MP3, WMA ● Schnittstellen: USB 1.1 ● Gewicht: 344 g ● Abmessungen: 143 x 135 x 28 mm ● SD-Karten-Speicher A uf den ersten Blick sieht der Panasonic SL-CT810 aus wie ein normaler CD-Player, obschon einer, der auch MP3-Dateien von CD-R spielt. Aber er unterstützt HighMAT (High-performance Media Access Technology) und kann so Media-Dateien mit so genannten Metadaten-Tags verwalten. HighMAT wird von mehreren Firmen unterstützt. Die Fernsteuerung zeigt Infos der ID-Tags an. Der Player selbst ist mit den ● Kapazität: 650 MByte, CD/MP3- Wiedergabe ● Unterstützte Formate: CD, MP3, WMA ● Gewicht: 136 g ● Abmessungen: 134 x 134 x 14 mm ● Ni-Mh-Akku Preis & Kontakt Preis & Kontakt Preis: 190 Euro Telefon: (0 18 05) 01 51 41 Web: www.panasonic.de BEWERTUNG Ein schöner CD-Player mit HighMATUnterstützung. ★★★★ Preis: 700 Euro Telefon: (0 18 05) 01 51 41 Web: www.panasonic.de BEWERTUNG Hochwertig, aber zu teuer. ★★★ SONY D-NE10 SONY MZ-NH1 HI-MD S D ony behauptet, dies sei der kleinste ATRAC-CD-Walkman. Dass Walkman ein Warenzeichen von Sony ist, und ATRAC die Kompressionstechnologie, die es für MiniDisc nutzt, schwächt die Behauptung ein wenig. Dennoch ist es ein toller CD-Player, der kleiner als ein Jewel Case ist, aber nur 5,7 Millimeter dick. Sie können MP3-Dateien von CD-R spielen, sollten aller- dings mit der Software SonicStage 2.0 die Dateien nach ATRAC konvertieren. So bekommen Sie bis zu 30 AudioCDs auf eine einzige CD-R. ● Kapazität: 650 MByte, CD/MP3- Wiedergabe ● Unterstützte Formate: ATRAC3plus, CD, MP3 ● Gewicht: 148 g ● Abmessungen: 133 x 127 x 6 mm ● Ni-Mh-Akku Preis & Kontakt Preis: 280 Euro Telefon: (02 21) 53 70 Web: www.sony.de BEWERTUNG Unglaublich schlanker CD-Player; trotz hohen Preises günstig. ★★★★ 18 Wiedergabetasten auf der runden Stirnseite neben dem Auswurfschalter schön gestaltet. Alles in allem ein beeindruckendes Gerät. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 ieser MiniDisc-Player von Sony setzt ganz andere Wechselmedien ein als die bisher erwähnten. Dadurch ist er größer als ein Flash- oder SD-Player, aber kleiner als ein CD-Player. Das Modell nutzt die neue Hi-MDDisc mit 1 GByte Speicherkapazität. Mit Sonys ATRAC3plus-Format passen dann bis 45 CDs auf eine Disc, und eine normale MiniDisc mit 80 Minuten Laufzeit (= 177 MByte) kommt formatiert auf über 300 MByte Daten. Die SonySoftware muss die MP3-Dateien nach ATRAC oder ATRACplus konvertieren. Das verlangsamt die Übertragungszeit, aber Sie bekommen dafür viel Musik auf einen sehr guten Player. Das einzig Traurige ist der Preis. Sobald der fällt, wird das Gerät viel attraktiver. ● Kapazität: 1 GByte Hi-MD-Disc ● Unterstützte Formate: AAC, MP3, WMA ● Schnittstelle: USB 1.1 ● Gewicht: 98 g ● Abmessungen: 84 x 76 x 17 mm ● Lithium-Ionen-Akku Preis & Kontakt Preis: 450 Euro Telefon: (02 21) 53 70 Web: www.sony.de BEWERTUNG Sehr viel versprechendes Gerät, aber noch zu teuer. ★★★ AUDIO-CDS RIPPEN Musik nach Maß CDs, die nicht kopiergeschützt sind, wandelt der Mediaplayer automatisch in WMA- und mit einem Plug-in in MP3-Dateien um. U m eine Musiksammlung auf dem Computer anzulegen, müssen Sie die Musikstücke von Ihren CDs auf die Festplatte kopieren. Dieser Vorgang wird als Rippen bezeichnet. Das ist zwar nicht ganz so einfach wie das Kopieren von Dateien mit dem Windows-Explorer, aber dennoch recht 1. easy. Das liegt vor allem daran, dass Anwendungen wie der Windows Media Player den Vorgang weitestgehend automatisieren. Die Informationen zu den CDs, also Name des Interpreten und des Albums sowie die Titel der Songs werden automatisch aus einer Internet-Datenbank ergänzt. Standardmäßig DIE VORTEILE VON MP3 UND WMA MP3- und WMA-Dateien sind sehr gut für tragbare Abspielgeräte geeignet, da sie nur einen Bruchteil des Speicherplatzes brauchen, den die Originale einnehmen. Wie Sie diese Player optimal nutzen, zeigen wir Ihnen später. Zuerst geht es einmal darum, die eigene CDSammlung auf den Computer zu bekommen. Wenn Sie eine große, gut sortierte Musiksammlung auf Ihrem PC haben, istes fastkeinAufwand,diegewünschtenStückeaufden MP3-Player zu übertragen. Der Windows Media Player erleichtert es Ihnen, diese Bibliothek anzulegen, und enthält auch Tools, mit denen Sie Zusatzinformationen zu den einzelnen Alben einfügen können. Allerdings: Der Windows Media Player kann von Haus aus keine MP3-Dateien erzeugen, sondern nur Musikdateien im Microsoft-eigenen WMA-Format. Für MP3-Dateien ist ein zusätzlicher Codec nötig. Microsoft bietet welche verschiedener Hersteller auf der eigenen Homepage für wenig Geld zum Kauf an. Lässt sich eine CD nicht rippen, liegt das heutzutage meist am Kopierschutz. Dann hilft analoges Kopieren wie im Workshop ab Seite 40 beschrieben. 20 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 2. macht der Media-Player allerdings blos WMA-Dateien. Sie sind MP3s recht ähnlich, haben aber einen schlechten Ruf. Immerhin beinhalten sie standardmäßig digitales Rechtemanagement. Kodieren von MP3s kann der Media Player aber auch, dafür ist aber ein kostenpflichtiges Plugin nötig. DER RICHTIGE PLAYER Wenn Sie Ihre Musikdateien unterwegs anhören wollen, brauchen Sie einen mobilen Player. Die große Auswahl an Geräten auf dem Markt, macht die Entscheidung aber nicht gerade einfach. In diesem Heft stellen wir Ihnen ab Seite 12 einige der neusten Modelle auf dem Markt vor. Bei jedem Gerät ist übrigens angegeben, ob es neben MP3 auch das WMA-Format unterstützt. 3. MUSIKPLAYER ANSCHLIESSEN Um die Dateien auf Ihren Player zu übertragen, müssen Sie ihn auf die eine oder andere Weise mit Ihrem Computer verbinden. Normalerweise geschieht das über ein USB-Kabel. Die meisten der modernen Player arbeiten entweder mit Firewire oder mit dem schnelleren USB 2.0. Bei den älteren Modellen ist die Übertragung genauso einfach, jedoch verwenden die meist noch das langsame USB 1.1. Ausführlicher gehen wir im Workshop ab Seite 36 darauf ein. AUDIO-CDS RIPPEN 4. 5. DIE WMA-EINSTELLUNGEN DATEIEN ÜBERTRAGEN Fast alle Player haben ihre eigene Software, mit der Sie die Dateien auf das Gerät übertragen können. Es ist aber auch möglich, dazu Programme wie den Windows Media Player 9 zu verwenden. Einige Player verhalten sich wie Massenspeichermedien, sobald sie an den Computer angesteckt sind. Das heißt, Sie können den Player einfach vom Windows-Arbeitsplatz aus öffnen und die Dateien per Drag&Drop auf den Player verschieben. MUSIKDATEIEN UMWANDELN Der Begriff Rippen bezeichnet den Vorgang, die Audio-Dateien von einer Musik-CD in einem digitalen Format wie WMA oder MP3 auf der Festplatte Ihres Computers zu speichern. Sie werden schnell feststellen, dass das Rippen gar nicht so kompliziert ist. Es gibt aber eine Menge Möglichkeiten, den Vorgang zu vereinfachen und zu verbessern. So können Sie den einzelnen Alben oder Liedern zum Beispiel ein Genre zuordnen. Später spielt Ihr Computer dann auf Anweisung zum Beispiel nur Jazz-Stücke. In der Standardinstallation erlaubt es der Windows Media Player, nur die kopierten CDs im WMA-Format (Windows Media Audio) zu speichern. Um Dateien auch als MP3Dateien speichern zu können, benötigen Sie ein kostenpflichtiges Plug-in eines Drittanbieters oder einen kostenlosen Decoder wie LAME. Es gibt drei WMA Formate, zwischen denen Sie wählen können. Beim klassischen Windows Media Audio gehen während der Komprimierung Daten verloren. Die Musikdateien sind häufig kleiner als bei MP3, die Qualitätsverluste sind geringer. Eine andere Möglichkeit ist WMA (variable Bitrate). Wie der Name schon nahe legt, ist hier die Bitrate innerhalb des Tracks variabel. An Stellen mit nur wenigen Geräuschen ist die Komprimierungsrate höher als an Stellen mit vielen Geräuschen. Aber Achtung: Manche der tragbaren MP3-Player können dieses Format nicht abspielen. Die dritte Möglichkeit ist WMA lossless. Anders als bei den anderen Formaten gehen hier bei der Komprimierung keine Daten verloren. Allerdings sind die Dateien sehr viel größer als bei den übrigen WMA-Formaten. Daher ist dieses Format nur für professionelle Audio-Anwendungen geeignet. Grundsätzlich gilt aber, dass WMA Einige tragbare MP3-Player kommen mit WMA nicht so verbreitet ist wie MP3. Das (variable Bitrate) nicht zurecht. führt zu Inkompatibilitäten. 7. ALBUMINFOS AUS DEM INTERNET HOLEN Wenn Ihr PC mit dem Internet verbunden ist, werden Sie feststellen, dass der Windows Media Player nach kurzer Zeit die Titel der Lieder, den Künstler, das Genre und noch mehr Informationen automatisch anzeigt. Normalerweise sind bereits alle Lieder zum Kopieren markiert, sobald Sie auf den Button Von CD kopieren geklickt haben. Falls Sie nicht alle Lieder kopieren wollen, entfernen Sie die Häkchen aus den 6. TRACKS ANZEIGEN Um eine Musik-CD zu rippen, legen Sie sie in das CDROM-Laufwerk am PC ein. Normalerweise wird nun automatisch der Windows Media Player gestartet. Ist das nicht der Fall, rufen Sie ihn über Start/Alle Programme auf. Klicken Sie dann an der linken Seite des Programmfensters auf die Schaltfläche Von CD kopieren . Nun werden die Titel auf der CD angezeigt. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 21 AUDIO-CDS RIPPEN Kästchen vor den Liedern, die Sie auslassen wollen. Ein Klick auf die Buttons Albuminformationen suchen und Albuminformationen anzeigen liefert Ihnen zusätzliche Informationen zu dem Album, das Sie gerade rippen wollen – sofern es in der Datenbank existiert. 8. DATEIEN SPEICHERN Bevor Sie die Dateien kopieren, sollten Sie einen Blick auf die Einstellungen werfen. Sie finden sie im Menü Extras unter Optionen. Für den Kopiervorgang entscheidend ist der Reiter Musik kopieren. Der Windows Media Player speichert die Musikdateien automatisch unter „Eigene Dateien/Eigene Musik“. Wenn Sie die Musik lieber anderswo speichern wollen, klicken Sie auf Ändern und geben einen neuen Ordner an. Angesichts der Tatsache, dass eine digitale Musiksammlung schnell auf einige Gigabyte kommen kann, sollten Sie in Erwägung ziehen, eine extra Festplatte dafür anzugeben. nummer und dem Namen zusammensetzt, zum Beispiel „01 Death on two Legs“. Wenn Sie im Reiter Musik kopieren auf Dateiname klicken, können Sie diese Einstellungen ändern und zum Beispiel auch Interpret und Albumname hinzufügen. Die Liednummer am Anfang ist sinnvoll für MP3Player, die die Wiedergabereihenfolge aus den ID3-Tags nicht nutzen können. 10. 11. 9. MEHRERE CDS KOPIEREN Wenn Sie gerade erst damit anfangen, sich eine Musiksammlung auf dem Computer anzulegen, haben Sie sicher gleich mehrere CDs zum Rippen. Der Media Player kann diesen Prozess etwas beschleunigen, indem er Ihnen erlaubt mehrere CDs hintereinander zu kopieren. Dazu müssen Sie aber erst im Reiter Musik kopieren unter Kopiereinstellungen die beiden Funktionen CD nach dem Ein- DATEINAMEN VERGEBEN Wie schon erwähnt, verfügt der Windows Media Player über detaillierte Informationen über jedes Lied auf der von Ihnen eingelegten CD. Wenn Sie die CD jetzt rippen, speichert der Windows Media Player jedes Lied unter einem Dateinamen, der sich aus der Lied- 22 BITRATE FESTLEGEN Eine weitere Entscheidung, die Sie vor dem Kopieren treffen sollten, ist das Dateiformat, in dem Sie die Lieder speichern wollen. Mehr über die verschiedenen Optionen erfahren Sie im Kasten auf Seite 21. Haben Sie sich einmal für ein Format entschieden, wählen Sie es aus dem Drop-down-Menü unter Kopiereinstellungen aus. Sie sollten auch festlegen, mit welcher Bitrate die Musikstücke gerippt werden sollen. Je höher die Bitrate ist, desto besser ist auch die Qualität. Eine geringere Bitrate führt allerdings zu kleineren Dateien. Es ist also ein Abwägen zwischen Qualität und Größe. Im Zweifel hilft Ausproieren, um den besten Kompromiss zu finden. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 legen kopieren und CD nach Abschluss des Kopiervorgangs auswerfen aktivieren. Das hat zur Folge, dass der Windows Media Player in Aktion tritt, so- AUDIO-CDS RIPPEN bald Sie eine Audio-CD in das CD-Laufwerk legen, und diese mit den aktuellen Einstellungen rippt. Ist der Kopiervorgang abgeschlossen, öffnet der Computer automatisch das CD-Laufwerk. Jetzt können Sie eine neue CD einlegen und das Spiel von vorne beginnen. 12. DER KOPIERSCHUTZ Die Funktion Kopierschutz für Musik ist automatisch aktiviert. Wenn Sie eine CD rippen, solange diese Funktion aktiviert ist, erzeugt der Media Player neben der Musik-Datei selbst eine Lizenz dafür. Die WMA-Datei ist durch eine Verschlüsselung gegen direkten Zugriff geschützt. Sie können die Lieder dieser CD nur anhören, wenn sich die Lizenzdatei auf Ihrem Rechner befindet – einfaches Kopieren von einem PC zum Anderen ist so nicht möglich. Schalten Sie die Funktion einfach aus. Sollten Sie DRM trotzdem nutzen wollen, weil Sie etwa eigene Musikstücke gegen Kopieren sichern wollen, müssen Sie dafür sorgen, dass die Lizenzen auf jeden Fall gesichert werden. Ansonsten sind die Musikdateien wertlos, weil kein PC sie mehr abspielt. Das Sichern klappt ganz einfach im Menü Extras unter Lizenzverwaltung Hier können Sie einen Ordner angeben, in den der Mediaplayer die Lizenzdateien abspeichern soll. Ein Import von Lizenzen funktioniert genau so. 13. COVER IM EXPLORER ZEIGEN Der Media Player holt aus dem Internet eine ganze Reihe an Informationen über das gerippte Album. Dazu gehört neben Titeln und Interpret auch ein Bild des Covers. Findet die Software ein solches Bild, verwendet der Windows-Explorer eine Miniaturansicht dieses Bildes im Ordner-Icon. Damit diese Bilder zu sehen sind, öffnen Sie den Ordner „Eigene Musik“ und stellen über das Icon Ansichten die Miniaturansicht ein. Falls Sie ein eigenes Bild als Miniatur-Bild anzeigen lassen wollen, kopieren Sie es in den Ordner. Anschließend benennen Sie das Bild um in „folder.jpg“. ZUSÄTZLICHE FUNKTIONEN VON NERO 6 Wenn Sie sich nicht für den Windows Media Player 9 erwärmen können, finden Sie eine ganze Reihe weiterer RippingSoftware auf dem Markt. Nero 6 von Ahead ist sehr populär und kann wie auch der Windows Media Player sehr viel mehr als nur CDs rippen. Nero 6 bringt im Gegensatz zum Media Player bereits einen Codec mit, mit dem Sie Musikstücke als MP3-Dateien speichern. Der Kopierprozess funktioniert ähnlich wie beim Windows Media Player 9. Allerdings enthält der für das MP3-Rippen zuständige Bestandteil von Nero 6 einige zusätzliche Funktionen, wie einen Audio-Editor oder einen Label-Creator. Die Hauptstärke von Nero 6 sind allerdings die Brennfunktionen, mit denen Sie CDs und DVDs selbst herstellen. Wenn Sie die Software testen wollen, bevor Sie sie kaufen, können Sie unter www.nero.com/de eine Demoversion herunterladen. Nero 6 kann die Musik als MP3-, WMA- oder WAV-Datei speichern. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 23 LEGAL DOWNLOADEN LIZENZ ZUM HÖREN Da die Plattenindustrie keine praktikable Strategie für den Vertrieb digitaler Musikformate bietet, haben andere den Markt erobert. Und das ganz legal. A ls MP3 vor einigen Jahren aufkam, geriet die Musikindustrie in helle Aufregung. Der Gedanke daran, dass Songs per Internet frei heruntergeladen werden, führte bei den Plattenbossen zu hysterischen Ausbrüchen. In der Tat hat sich auch der Kreis der Musikfans, die einen Service wie den von Kazaa nutzen, auf mehrere Millionen Menschen erweitert. Während die Umsätze der Plattenindustrie seit Jahren stetig sinken. Zum Teil haben die Firmen selbst Schuld – lange hat es gedauert, bis sie die Vertriebsmöglichkeiten von digitalen Musikformaten wie MP3 und WMA erkannt haben. Bislang haben Plattenfirmen lediglich gegen Tauschbörsen und Musikfans zu prozessieren. Eine praktikable Strategie aber, wie die Hörer im Internet Songs von den Plattenfirmen kaufen können, ist noch immer schwer erkennbar. So sind es andere, die Musik unters Volk bringen: Computerhersteller Apple hat in den USA im März letzten Jahres den Apple Music Store gestartet und im ersten Jahr, glaubt man den Angaben von Apple, über 70 Millionen Songs verkauft. Die Online-Verkäufe der Plattenfirmen kommen da nicht annähernd heran. Immerhin gibt es inzwischen einige Webseiten, von denen legal Songs zu beziehen sind. Steckt voller Enthusiasmus: Garageband.com rückt den unbekannten Musiker in den Vordergrund. 24 KLARE REGELUNGEN Mit dem Download eines Songs erwirbt der Musikfan auch eine Lizenz für diesen Titel. Darin ist geregelt, wie oft das Lied auf eine CD kopiert und ob es auf mobile Abspielgeräte übertragen werden darf. Meistens kann der G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Anwender drei Kopien machen, dann ist Schluss. Geregelt ist auch, ob der Song in andere Formate konvertiert werden darf. Hier greift das so genannte Digital Rights Management (DRM); was für einen Song gültig ist, ist mit einem Klick der rechten Maustaste auf die Musikdatei zu erfahren. Wählen Sie aus dem aufklappenden Menü Eigenschaften und darin die Registerkarte Lizenz. Hier sind die Möglichkeiten der Nutzung nachzulesen. Arbeiten Sie mit dem Media Player, können Sie auch während des Abspielens auf Eigenschaften im Media Player klicken, um die oben erwähnte Information zu bekommen. Bei den meisten Online-Shops kann der Musikfan ein Stück kurz anspielen, etwa 30 Sekunden lang, bevor er sich dafür entscheidet. Der Song spielt dann in niedriger Datenrate, ist also im Klang schlechter als die tatsächliche Datei, die dann heruntergeladen wird. Diese Anspielbeispiele können Sie nicht auf der Festplatte sichern, aber sie sollten genügen, um sich für oder gegen einen Song zu entscheiden. Zumindest stimmt die Klangqualität bei den legalen Musikportalen. Das Problem bei Tauschbörsen ist oftmals eine unbeständige Tonqualität. Und dann besteht immer noch die Gefahr, sich Computerviren einzufangen, die von Gegnern der Tauschbörsen an MP3-Songs angehängt werden. Ganz zu schweigen von dem Risiko, von einem Anwalt der Musikindustrie wegen illegaler Downloads verklagt zu werden. Von den legalen Seiten haben wir die derzeit wichtigsten unter die Lupe genommen. Es werden noch einige weitere ihre Pforten öffnen: AOL steht in den Startlöchern und möchte am Geschäft mit Songs aus dem Internet mitmischen. Ein Blick in die USA zeigt, was auf uns zukommen könnte. Coca Cola ist mit www.mycoke music.com recht erfolgreich, die Warenhauskette Wal-Mart möchte im Online-Geschäft genauso mitmischen wie Computerhersteller Dell. LEGAL DOWNLOADEN APPLE MUSIC STORE Verlässliche Preise, gute Übersicht und Suchfunktion – der Webseite der Plattenindustrie „Eventim“ fehlt nur noch die Vielfalt. Das große Vorbild und gegenwärtig die Referenzklasse ist der Music Store von Apple. Satte 700.000 Songs sind dort im Angebot, zu 99 USCents für einen Titel. Wer sich dort einwählt, findet auch meistens den Song seiner Wahl. KARSTADT Apple zeigt mit seinem Music Store, was ein gutes Angebot an Songs im Internet ist. Allerdings ist der Laden nur amerikanischen Kunden vorbehalten. Europäer müssen sich noch gedulden, denn nur mit US-Kreditkartenadresse gibt es auch Musik zu kaufen. Aber Apple ist schon in den Startlöchern, technisch stehe alles bereit. Nur die urheberrechtliche Situation ist hierzulande noch nicht geklärt. Das könnte sich noch im zweiten Quartal dieses Jahres ändern. Allerdings setzt das Portal die iTunesSoftware voraus, damit sich Daten aus dem Web saugen lassen. Die gibt es im Internet, kostenlos, aber es sind immerhin 19 MByte, die es herunterzuladen gilt. Dennoch: Das Portal von Apple gilt schon jetzt als vorbildlich, übersichtlich, umfassend und gut im Design. www.apple.com EVENTIM Jetzt hat die deutsche Musikindustrie doch einen Bereich im Internet eröffnet, in dem es eine nennenswerte Anzahl an Songs zu kaufen gibt. Wer www.eventim-music.de in seinem Browser eintippt, landet auf einer Online-Filiale mit etwa einer Viertelmillion Songs im Angebot. Ein Titel ist für 99 Cent zu haben, bezahlt wird per Kreditkarte oder auch über die Telefonrechnung. Ein digitales Wasserzeichen ist als Schutz vor Diebstahl in die Musikdatei eingefügt. Dreimal Brennen und Kopieren pro Song ist erlaubt. Der Shop ist zwar im Vergleich zu Apple etwas schwach im Angebot – er hat nur ein Drittel der Songs zu bieten –, aber hierzulande reicht es dennoch, um sich als einer der wichtigsten Anbieter zu profilieren. www.eventim-music.de Etwa 220.000 Songs im Format WMA sind auf der Webseite des Handelsunternehmens zu finden. Das Portal stellt allerdings einige Ansprüche an die Software des Anwenders; Internet Explorer 5 mit Media Player ab Version 7 sind erforderlich, außerdem müssen Cookies aktiviert sein – sonst kommt kein Ton an. Die Preise für einen Song variieren zwischen 75 Cent und knapp zwei Euro. www.karstadt.de Damit der Bereich „Musik & Film“ bei Karstadt seine OnlinePforten öffnet, benötigen Sie Internet Explorer 5 und Media Player ab Version 7. UMFASSENDES ANGEBOT VON OD2 OD2 ist eine treibende Kraft hinter vielen Online-Musikshops. Es wurde 1999 von Peter Gabriel, dem Musiker und ehemaligen GenesisMitglied, ins Leben gerufen. OD2 hat mit fünf führenden Plattenfirmen Verträge abgeschlossen, ebenso mit unbekannteren Labels. Nun bietet OD2 ein umfassendes Angebot an Songs für den Download im Web. In England OD2 entwickelt sich zur treibenden Kraft im Online-Geschäft; haben sich etwa Virgin, Coke, vielleicht auch, weil dahinter Peter Gabriel steckt. HMV und MSN beteiligt und OD2 zu einem guten Start verholfen. Damit ähnelt sich der Service dieser Anbieter. Aber Preise und Angebot sind klare Argumente für OD2. Wer mehr erfahren möchte, tut dies unter www.ondemanddistribution.com. Webseiten wie Karstadt, Tiscali, MTV oder Media Markt greifen übrigens auf den Service von OD2 zurück. Durch den Einsatz von digitalem Rechtemanagement (DRM, eine Art Kopierschutz), ist der Media-Player in Version 7 oder neuer Voraussetzung. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 25 LEGAL DOWNLOADEN POPFILE Hinter Popfile verbirgt sich die Plattenfirma Universal. Dort ist man bemüht, noch weitere Partner zu finden. Das scheint bislang noch nicht ganz gelungen, denn die Auswahl ist relativ gering. Die Preise beginnen bei 95 Cent für einen Song, gehen aber am Beispiel von „I’ll never be the same“ auf 1,99 Euro hoch. www.popfile.de Popfile hat die Charts im Visier, weckt aber auch Interesse an neuen Künstlern. TISCALI MUSIC CLUB Tiscali ist einer der ältesten Musikanbieter im Netz. Das Portal ist mit dem von Karstadt vergleichbar. Hat also kein üppiges, aber doch ein ordentliches Angebot. Die Preise variieren zwischen 75 Cent und 1,99 Euro für einen Song. Der Shop arbeitet (wie der von Karstadt) nicht mit jeder Software zusammen: Wer mit Mozilla surft und Cookies deaktiviert, kommt nicht an die Songs heran. Ist für deutsche Verhältnisse nicht die schlechteste Seite. www.tiscali.de Absolute Beginners, Fünf Sterne Deluxe, Jan Delay oder To Roccoco Rot etwas anfangen kann, ist hier genau richtig. Das Design ist ansprechend. Allerdings betritt man hier eine ganz eigene Welt: Der Musikfan muss die freie Software Finetunes herunter laden, installieren und registrieren, bekommt ein Passwort und kann dann loslegen. Bezahlt wird im Voraus entweder per Kreditkarte oder Telefonanruf. Bei letzterem erfolgt die Abrechnung dann über die Rechnung. Der Kunde bekommt dann virtuelle Credits gutgeschrieben, für die er dann Songs kaufen kann. Ein Credit entspricht etwa 6 Cents, im Endeffekt läuft es auf etwa einen Euro pro Song heraus. Sogar Mengenrabatt ist möglich. www.finetunes.de MTV Auch der Musiksender MTV möchte nicht abseits stehen und bietet seinen Zuschauern im Internet einen zusätzlichen Service namens „Track Tanke – Songs zum Download“. Die Seite hat ein ansprechendes Design, vorausgesetzt der Musikliebhaber mag die Farbe Orange. Es sind etwa 200.000 Songs zu holen, bezahlt wird per Kreditkarte. Die Preise liegen zwischen 75 Cent und knapp zwei Euro. www.mtv.de/download Der Musiksender MTV bietet unter der Rubrik „Downloads“ allerlei aktuelle Songs. MUSICLOAD Nach Rubriken geordnet und damit übersichtlich präsentiert sich Musicload von T-Online. TONSPION Tonspion ist kein Online-Shop für Songs. Es ist eine Webseite von Musikenthusiasten, die Artikel über Musik veröffentlichen und gleich auf einen Bestellservice für Audio-CDs weiterleiten. Aber das Interessante an dieser Werbseite ist, dass Sie Die Musik-Webseite von T-Online, die derzeit aber noch ein vergleichsweise geringes Repertoire zu bieten hat. Aber die Auswahl soll noch in diesem Jahr deutlich wachsen. Immerhin stehen die großen Plattenfirmen hinter dem Portal. Bezahlt wird per Kreditkarte oder über die Telefonrechnung. Auch die Bezahlung mit dem Abrechnungssystem T-Pay ist möglich. Die Benutzerführung ist übersichtlich. www.musicload.de FINETUNES Etwas für Spezialisten – Finetunes ist ein Portal der Independent Labels, mit Bands, die sonst durchs Raster fallen. Wer mit Künstlernamen wie Einstürzende Neubauten, Bernd Begemann, 26 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Tonspion bietet umfassende Information über Band, Tour und liefert gelegentlich legale, kostenlose Songs. LEGAL DOWNLOADEN VORSICHT BEI KAZAA Kazaa ist immer wieder in den Schlagzeilen. Plattenfirmen haben mit Kazaa ein Problem, weil es dort Songs auch kostenlos gibt. Denn jeder Internet-Nutzer kann sich die Client-Software ohne Anmeldung und Gebühr herunterladen und dann Daten tauschen – ohne Lizenz. Zumindest das Freigeben von kommerzieller Musik ist definitiv nicht erlaubt, ob Downloads strafbar sind, ist noch nicht geklärt. Kazaa-User sollten sich darüber klar sein, dass der offizielle Client nicht sauber ist, sondern Spyware enthält. Die alternative Oberfläche Kazaa Lite hingegen kann bedenkenlos installiert werden. Wer jedoch gegen das Urheberrecht verstößt, muss wissen, dass er anhand seiner IP-Adresse identifizierbar und keineswegs anonym ist. www.kazaa.com. dort komplette Songs im MP3-Format herunterladen können. Kostenlos und legal, denn die Musiker und deren Plattenfirmen sind mit der Praxis einverstanden. Hochinteressant, um sich zu informieren und zumindest eine kleine Sammlung an Songs zu bekommen. www.tonspion.de MP3 GRATIS Ja, es gibt sie doch, die Webseiten von Musikern und Enthusiasten, von völlig unbekannten Bands, die im Internet ihre Hoffnung auf Bekanntheit sehen. Wer Lust und Laune hat, neue Bands für sich zu entdecken, ist bei den folgenden Seiten richtig. MP3-Dateien gibt es dort in der Regel auf Kreditkarte. Die Rechte gehören den Musikern selbst und sie werden an den Verkäufen finanziell beteiligt. Ein besonderes Schmankerl sind aber auch immer die kostenlosen Dateien, die Lust auf unbekannte Musik machen sollen. Eine der klassischen dieser Websites ist www.mp3.de. Independent und stilistisch absolut vielseitig ist www.garageband.com: Hier reicht die Bandbreite von Alternative bis Folk, von Country bis Elektronik. DIE GRAUZONE In Russland sitzt der Anbieter „All of MP3“ und gibt an, nach dort geltendem Recht zu handeln. An der Legalität haben wir allerdings unsere Zweifel. Die Songs sind in MP3 oder WMA und anderen Formaten zu haben, unterliegen keiner Einschränkung bezüglich der Nutzung. Bezahlt wird nach MByte, unter Angabe der Kreditkarte und mit harten US-Dollars. Der Shop hat eine sehr gute Auswahl und ist absolut preisgünstig – Kazaa blickt einer ungewissen Zukunft entgegen. Die Musikindustrie geht gegen deren Nutzer vor. aber vor dem legalen Anschein, den sich die Seite gibt, muss gewarnt werden. Wer keinen Ärger mit Rechtsanwälten möchte, sollte von www.allofmp3.com die Finger lassen. Ebenso mit Vorsicht zu genießen ist der Shop www.weblisten.com aus Spanien. Ob die Verträge des Shop-Betreibers mit Verwertungsgesellschaften von Bestand sein werden, ist zweifelhaft. Zwar gibt es dort preisgünstige MP3- und WMA-Dateien per Kreditkarte. Aber auch vor dieser Webseite muss gewarnt werden. PREISEVERGLEICHE LOHNEN IMMER Fazit: Die Angebote der legalen Musikanbieter sind zu spärlich. Sie fallen weniger durch eine gute Auswahl an Songs auf, als vielmehr durch die Titel, die ihnen fehlen. Die Preisspanne zwischen den verschiedenen Anbietern ist nicht unerheblich, ein Vergleich lohnt sich allemal. Denn leicht kann ein Album eines Künstlers per Online-Bestellung teurer sein als die CD mit schönem Cover aus dem Laden. Die langen Ladezeiten und die umständliche Suche sind auch nicht für alle Musikliebhaber tolerierbar. Immerhin ist ein Anfang gemacht. Vielleicht belebt die Konkurrenz das Geschäft, und die Bedienung wie der Preis können durchaus noch kundenfreundlicher werden. Immerhin: Wer seine Lieblingssongs lieber aus dem Internet laden möchte, anstatt in Kaufhäusern nach CDs zu suchen, der bekommt jetzt seine Musik auch ohne Angst vor juristischen Auseinandersetzungen wegen Urheberrechtsverletzungen. Allerdings nicht lohnenswert günstiger. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 27 MEDIA PLAYER TUNEN Spielt fast alles Wenn Sie Ihre Musikbibliothek richtig genießen wollen, ist der Windows Media Player eine gute Wahl, zumal er nichts kostet. O bwohl es jede Menge Tools für die Wiedergabe von Musik und Video gibt, ist Windows Media Player eines der populärsten Programme. Das liegt nicht zuletzt daran, dass das Programm bei Windows XP vorinstalliert ist. Und wer den Player für 1. andere Windows-Versionen benötigt, kann ihn kostenlos bei Microsoft herunterladen. Besonders, wenn Sie das Maximum aus der Medienbibliothek herausholen, neue Wiedergabelisten automatisch erzeugen lassen oder Internet-Radio hören wollen, bietet NEUE WIEDERGABELISTE ANLEGEN Eine der meistgenutzten Funktionen des Media Player ist die Wiedergabeliste (oder Playlist). In einer solchen Liste stellen Sie verschiedene Stücke aus Ihrer MP3Sammlung zusammen, die der Player in der eingestellten Reihenfolge dann abspielt. Um eine neue Liste anzulegen, drücken Sie im WMP9 die Tastenkombination STRG+N. Ein Dialogfeld zeigt nun zwei separate Bereiche: Links erscheint Ihre gesamte Musiksammlung, auf der rechten Seite die Stücke, die sich in der Wiedergabeliste befinden. Ein Stück ziehen Sie einfach mit gedrückter Maustaste in die rechte Liste. Wollen Sie ein ganzes Album übernehmen, so rufen Sie mit der rechten Maustaste das Kontextmenü auf und wählen Zur Wiedergabeliste hinzufügen. Abschließend geben Sie der Liste einen Namen und klicken auf OK. 2. AUTOMATIK BENUTZEN Wenn es Ihnen zu viel Arbeit ist, eine Wiedergabeliste selbst zusammenzustellen, überlassen Sie den Job den Automatikfunktionen des Media Player. Das funktioniert nicht (nur) nach dem Zufallsprinzip. Vielmehr wertet das Tool Ihre Hörgewohnheiten aus und gruppiert Musikstücke. Wechseln Sie über die Symbolleiste links zur Medienbibliothek . In der Baumansicht im 28 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Ihnen das Programm praktische Funktionen. Zudem bietet der Media Player Optionen, die Sie mit der Digitalen Rechtverwaltung (DRM) vertraut machen. So erhalten Sie, wenn Sie DRM einschalten, eine Lizenz, die das Abspielen der Musik auf nur einem PC gestattet. linken Bereich sehen Sie den Ast Automatische Wiedergabelisten. Öffnen Sie den Ast, erscheint eine umfangreiche Zusammenstellung vordefinierter Listen. Eine enthält zum Beispiel Musik, die Sie bevorzugt Abends hören, oder Stücke, die Sie in letzter Zeit nicht mehr gehört haben. Natürlich fehlt auch nicht die Favoritenliste mit Tracks, denen Sie eine positive Bewertung gegeben haben. 3. VISUALISIERUNG EINSTELLEN Während ein Musikstück spielt, blendet Media Player auf Wunsch eine Visualisierung ein. Das ist eine Animation, die sich passend zur Musik bewegt. Um die Visualisierung zu verändern, öffnen Sie den Menüpunkt Ansicht/Visualisierungen. Ein Untermenü listet alle vorhandenen Animationen auf. Jede reagiert in anderer Weise auf die gespielte Musik. Wenn Sie außer Musik hören gerade nichts zu tun haben, drücken Sie die Tasten ALT+EINGABE. Dann erscheint die Visualisierung im Vollbildmodus. MEDIA PLAYER TUNEN 4. SOUNDEFFEKTE NUTZEN Wenn Ihnen die Musik zu langweilig klingt, springt Media Player mit speziellen Soundeffekten ein, nämlich TruBass und WOW. Öffnen Sie dazu den Menüpunkt Ansicht/SRS WOW-Effekte. Unter der Visualisierung erscheinen jetzt zwei Schieberegler. Sie aktivieren zunächst die Effekte mit dem Link Einschalten. Wie Sie sicher erwartet haben, verstärkt oder schwächt TruBass die tiefen Töne. Das macht sich vor allem bei einem Lautsprechersystem mit Subwoofer bemerkbar. Der WOW-Effekt steuert die Dynamik der Musik, und lässt sich wie TruBass über den Schieberegler verstellen. Zusätzlich nimmt Media Player auf die Lautsprecher Rücksicht, die Sie angeschlossen haben. Mit dem Link über dem WOW-Schieberegler wählen Sie zwischen Normale Lautsprecher, Große Lautsprecher und Kopfhörer. Der Player passt die Tonwiedergabe dann an das Profil der Ausgabegeräte an. 5. STILLEN MODUS EINSCHALTEN PLUG-INS FÜR MEDIA PLAYER 9 Ein Plug-in ist nichts anderes als ein kleines Programm, das sich nahtlos in den Media Player integriert und ihn um neue Funktionen erweitert. Es gibt eine Vielzahl an Plug-ins, deren Bandbreite vom DVD-Dekoder bis zu Erweiterungen für Wiedergabelisten reicht. Ein Verzeichnis der verfügbaren Plug-ins rufen Sie über den Menüpunkt Extras/Plug-Ins/Plug-Ins downloaden auf. Ihr Webbrowser öffnet die Media-Player-Homepage von Microsoft mit einer Liste der Plug-ins. Einige stammen von Microsoft und sind kostenlos. Aber auch unab- Diese Plug-ins sind installiert. hängige Hersteller haben Plug-ins für den Media Player programmiert. Diese Angebote sind dann in aller Regel nicht umsonst zu haben. Wenn Sie wissen wollen, welche Plug-ins auf Ihrem PC bereits installiert sind, rufen Sie den Menüpunkt Ansicht/Plug-Ins/Optionen auf. es ganz einfach, diesen Effekt zu simulieren. Leider steht auch diese Funktion nur unter Windows XP zur Verfügung. Aus dem Menü Ansicht wählen Sie Erweiterungen und dann Überblenden und automatische Lautstärkeregelung . Im Hauptfenster des Media Player erscheint unter der Visualisierung ein neuer Bereich. Sie müssen jetzt über den Link Überblendfunktion einschalten den Effekt aktivieren. Die Option Automatische Lautstärkeregelung sorgt dafür, dass alle Musikstücke mit derselben Lautstärke erklingen. Über die Funktion „Stiller Modus“ regeln Sie die Variation zwischen den leisesten und lautesten Abschnitten der gerade abgespielten Musik. Das verbessert die Klangqualität, vor allem wenn Sie Kopfhörer einsetzen. Leider steht diese Funktion nur in Windows XP zur Verfügung. Rufen Sie den Menüpunkt An- sicht/Erweiterungen/Stiller Modus auf. Dann klicken Sie auf den Link Einschalten im Bereich unter der Visualisierung. Wenn das Musikstück eine große Variation von Laut und Leise hat, klicken Sie auf die Option Mittelgroße Differenz, ansonsten ist Geringe Differenz die passende Wahl. 6. ÜBERBLENDEN AKTIVIEREN Aus dem Radio sind Sie gewohnt, dass die Musik langsam ein- oder ausgeblendet wird. Mit Media Player ist 7. MEDIENBIBLIOTHEK BENUTZEN Die Medienbibliothek ist viel mehr als nur eine Liste Ihrer MP3- oder WMA-Dateien. Sie dürfen alle Dateien nach Interpret, Album oder sogar dem Genre sortieren. Wenn Sie eine einzelne Datei abspielen wollen, klicken Sie den entsprechenden Eintrag einfach dop- 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 29 MEDIA PLAYER TUNEN pelt an. Die Wiedergabe startet sofort. Wenn Sie bereits ein Stück anhören, und das nächste festlegen wollen, öffnen Sie nur mit einem Klick der rechten Maustaste das Kontextmenü des Eintrags. Klicken Sie den Menüpunkt In Wiedergabeliste wiedergeben an. Die Medienbibliothek umfasst übrigens nicht nur Musikdateien, sondern auch Videos, Internet-Radiostationen und andere Dienste. 8. NEUE MUSIKSTÜCKE AUFNEHMEN Die Medienbibliothek sorgt auch dafür, das die darin verzeichneten Dateien immer auf dem aktuellen Stand sind. Wenn Sie den Media Player zum ersten Mal starten, können Sie Ihre ganze Festplatte nach MP3Dateien durchsuchen lassen. Wenn Sie die Suche übersprungen haben oder neue Musikdateien aufneh- men wollen, starten Sie einfach eine neue Suche. Dazu rufen Sie den Menüpunkt Extras/Mediendateien suchen auf oder drücken einfach die Taste F3. Das Tool durchsucht entweder die gesamte Festplatte oder einen einzelnen Ordner (samt Unterordnern). Wenn Sie viele Mediendateien auf der Festplatte haben, kann die Suche länger dauern. 9. SUCHE BESCHLEUNIGEN Wenn Sie nach neuen Musikdateien suchen lassen, aktualisiert Media Player optional auch die Medieninformationen für alle vorhandenen Einträge in der Bibliothek. Das kann ziemlich viel Zeit in Anspruch DIE DIGITALE RECHTVERWALTUNG Digitale Musik im MP3- oder WMA-Format bringt sowohl für die Musikfans als auch die Plattenindustrie insgesamt Vorteile – aber Copyrightverletzungen sind schnell passiert. Wenn Sie zum Beispiel eine Audio-CD rippen und die MP3-Dateien über eine Tauschbörse wie Kazaa anbieten, verstoßen Sie gegen das Gesetz. Microsoft versucht diese Problematik mit der Digitalen Rechtverwaltung (kurz: DRM) in den Griff zu bekommen. DRM kann in vielen Formen sichtbar werden. Normalerweise geht es aber darum, Musik-Downloads oder umgewandelte Audio-CDs nur auf einem PC oder einem tragbaren Player mit einer entsprechenden Lizenz abspielen zu lassen. Wenn Sie mit Windows Media Player und eingeschaltetem DRM eine Audio-CD einlesen, entsteht automatisch eine Lizenz für Ihren PC. Wenn Sie eine gerippte WMA-Datei dieser CD abspielen, sucht der Player zunächst nach der Lizenz – und ohne Lizenz hören Sie nichts. Andere Lizenzarten erlauben Ihnen zum Beispiel, die Musikdateien auf bis zu zehn anderen Geräten abzuspielen. Oder die Lizenz erlaubt das Abhören eines Internet-Radios. Mehr Informationen über DRM finden Sie leider nur auf der englischen Homepage von Microsoft, DRM legt fest, was Sie mit Digitalmusik www.microsoft.com. (nicht) machen dürfen. 30 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 nehmen, vor allem wenn die Medienbibliothek gut gefüllt ist. Deshalb dürfen Sie über drei Optionen steuern, wie die Suche vorgeht. So lange Sie nicht meinen, dass viele der Medieninformationen in der Medienbibliothek falsch sind, fahren Sie mit der Option Neue Dateien und vorhandene Dateien in der Bibliothek ohne Medieninformationen am besten. Über die Schaltfläche Erweiterte Optionen legen Sie fest, ob die Suche Dateien erfassen soll, die Sie zwischenzeitlich aus der Medienbibliothek (nicht von der Festplatte) gelöscht haben. 10. ORDNER ÜBERWACHEN Eine Suche quer über die ganze Festplatte ist zwar effektiv, aber nicht der beste Weg, um neue Musik- MEDIA PLAYER TUNEN 12. dateien in die Medienbibliothek aufzunehmen. Statt dessen legen Sie einen oder mehrere Ordner fest, die Media Player auf Änderungen überwachen soll. Wenn Sie eine Mediendatei in einen dieser Ordner kopieren, sie löschen oder verändern, übernimmt Media Player dies automatisch in die Medienbibliothek. Leider klappt das nur unter Windows XP. Um die gewünschten Überwachungsordner einzustellen, rufen Sie den Menüpunkt Extras/Optionen auf und öffnen das Register Medienbibliothek. Über die Schaltfläche Ordner überwachen öffnen Sie einen Dialog zur Auswahl der Ordner. 11. MUSIK KAUFEN Im Internet gibt es natürlich jede Menge freier, nichtlizenzierter Musik, der Media Player bietet aber auch die Option, Musikdateien online zu kaufen. Das Angebot ist in Deutschland derzeit aber noch nicht berauschend, einzig der Anbieter tiscali-music club ist mit rund 250.000 Stücken vertreten. In Zukunft kann sich das aber ändern. Sie rufen den OnlineShop über die linke Navigationsleiste und PremiumDienste auf. Sie dürfen einzelne Stücke kurz Probehören, bevor Sie sich zum Kauf entschließen. Was Sie mit der gekauften Musik machen dürfen, hängt ganz vom einzelnen Anbieter ab (siehe den Kasten zu Digitalem Rechtmanagement auf Seite 30). INTERNET-RADIO HÖREN Media Player 9 kann nicht nur Dateien von Ihrer Festplatte spielen, sondern auch Radiostationen empfangen, die über das Internet senden. Dazu klicken Sie in der Navigationsleiste links auf das Symbol Radioempfänger. Nun wählen Sie unter den vorgestellten Radiostationen aus. Alternativ benutzen Sie die umfangreiche Suchfunktion, die zum Beispiel nach Genre oder auch dem Namen eines Senders fahndet. Zu jeder Station ist die Qualität der Verbindung angegeben, zum Beispiel 28K oder 56K. Wenn Sie eine Modemoder ISDNVerbindung haben, sollten Sie sich auf diese Bandbreiten beschränken, sonst kommt es immer wieder zu Aussetzern. 13. MEDIENSEITE AUFRUFEN Die Rubrik Medienseite in der Navigationsleiste links empfiehlt sich vor allem für Menschen mit DSLZugang zum Internet. Die Seite präsentiert Ihnen die neuesten Alben und Künstler, ihre Musik und Videoclips, aber auch Filmtrailer oder Interviews. Gerade Videoclips schreien geradezu nach Bandbreite, damit sie in ordentlicher Qualität und ruckelfrei auf dem Monitor erscheinen – nur mit DSL oder einem vergleichbaren Internet-Zugang macht das Spaß. Über die verschiedenen Links gelangen Sie schnell zu weiteren Angeboten, etwa Videoclips von www.staytu ned.de, einem Online-Shop für Musik. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 31 ITUNES EINRICHTEN Apple für alle Aufatmen für PC-Besitzer: Apple bietet nicht nur für iPod-User eine kostenlose Windows-Version der Musik-Software iTunes. A pple hat mit dem tragbaren MP3-Player iPod einen wahren Renner entwickelt. Sehr zum Ärger der vielen Anwender, die einen PC und keinen Mac haben. Deshalb hat Apple von seiner iTunes-Software auch eine für 1. den PC herausgebracht. Mit dem kostenlosen Tool können Sie Ihre alten Musik-CDs und natürlich auch neue, nicht kopiergeschützte ins MP3-Format umwandeln, Musik aus dem breiten, legalen Angebot im Internet herunterladen oder anhö- ITUNES HERUNTERLADEN Stellen Sie eine Internet-Verbindung her und öffnen Sie mit Ihrem Browser die Seite www.apple.com/de/itunes /download. Wählen Sie die Windows- oder die Apple-Version aus, entfernen Sie das Häkchen bei Ich möchte gerne von Apple ... (es sei denn, Sie wollen diese Infos, dann müssen Sie auch eine E-Mail-Adresse angeben), und klicken Sie auf den Button Laden Sie iTunes. Klicken Sie dann auf Speichern und wählen Sie als Speicherort den Desktop aus. 2. nutzt werden soll. Dann klicken Sie wieder auf Weiter. Folgen Sie den Anweisungen. 3. SPEICHERORT FESTLEGEN Geben Sie nun an, wo auf der Festplatte iTunes installiert werden soll. Nach Abschluss der Installation starten Sie Ihren PC neu. ITUNES INSTALLIEREN Sobald die Software heruntergeladen ist, finden Sie auf dem Desktop ein Icon namens iTunesSetup.exe . Klicken Sie das doppelt an, um das Setup zu starten. Sobald der Startbildschirm erscheint, klicken Sie auf Weiter. Lesen Sie die Lizenzvereinbarungen durch und bestätigen Sie mit Ja . Auf dem Info-Bildschirm, der die Features von iTunes und die Systemanforderungen zeigt, klicken Sie auf Weiter. Geben Sie dann an, ob ein Icon für iTunes auf dem Desktop erzeugt, ob das Programm als Standard-Player für Audiodateien verwendet, und ob Quicktime für Mediadateien ge- 32 ren und übersichtlich in Playlisten ordnen. Eine praktische Möglichkeit also, sich seine persönliche Musiksammlung genau in der gewünschten Reihenfolge zusammenzustellen und dann die Tracks auf CD zu brennen. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 4. ITUNES EINRICHTEN Sobald Sie iTunes zum ersten Mal starten, erscheint ein Assistent, der Ihnen beim Konfigurieren des Programms hilft. Klicken Sie hier auf Weiter. Das Programm kann den Ordner „Eigene Musik“ nach Dateien im MP3- und im Apple-eigenen AAC-Format durchsuchen und diese in die Musikbibliothek einfügen. – Falls Sie das wollen, aktivieren Sie die entsprechende Option und klicken auf Weiter. Außerdem kann iTunes die Dateien im iTunes-Musik-Ordner verwalten. Das ist praktisch, wenn Sie beispielsweise die Track- oder ITUNES EINRICHTEN 7. Interpretenbezeichnung nachträglich ändern: Dann passt iTunes die Dateinamen und Ordner automatisch an. Wenn Sie das wollen, aktivieren Sie die entsprechende Option und klicken auf Weiter. 5. 6. ITUNES-BIBLIOTHEK ÖFFNEN Zum Abschluss schlägt der Assistent vor, gleich den Music Store von Apple zu besuchen. Für diesen Workshop wählen Sie aber die Option Nein, meine iTunes Bibliothek öffnen und klicken auf Fertig stellen. Nun erscheint der iTunes-Bildschirm. MUSIKSTÜCK ABSPIELEN Im Programmfenster sehen Sie links verschiedene Quellen. Wählen Sie hier die Bibliothek aus. Falls Sie das bei Schritt 4 ausgewählt haben, werden nun die Informationen zu den Musikdateien aus dem Ordner „Eigene Musik“ eingelesen. Andernfalls fügen Sie nun einzelne Dateien oder Ordner über den Befehl Datei zur Bibliothek hinzufügen bzw. Ordner zur Bibliothek hinzufügen aus dem Datei -Menü ein. Wenn Sie ein Stück abspielen wollen, klicken Sie es doppelt an. Die Wiedergabe steuern Sie über die Buttons oben links, hier können Sie auch die Lautstärke anpassen. TRACK-INFOS UND –EINSTELLUNGEN Klicken Sie nun ein Stück mit der rechten Maustaste an und rufen Sie den Befehl Information auf. Auf dem Register Informationen sehen Sie Angaben wie den Track-Titel, den Interpreten und so weiter. Falls gewünscht, können Sie hier zusätzliche Informationen eingeben oder vorhandene ändern. Öffnen Sie nun das Register Optionen . Hier können Sie die Lautstärke für den Song anpassen oder eine Equalizer-Voreinstellung festlegen. Schließen Sie jetzt den Dialog, um in den Hauptbildschirm von iTunes zurückzukehren. 8. AUDIO-CD RIPPEN Legen Sie nun eine Audio-CD in das Laufwerk ein, iTunes liest dann die Track-Informationen ein und holt sich Angaben wie Interpret, Albumtitel und so weiter aus dem Internet (sofern eine Verbindung besteht). Um die Audio-Tracks ins MP3-Format umwandeln zu können, rufen Sie den Befehl Bearbei- ten/Einstellungen auf. Öffnen Sie das Register Importieren und wählen Sie hier MP3-Codierer anstelle von AACCodierer aus; wählen Sie außerdem unter Einstellung die gewünschte Wiedergabequalität aus. Schließen Sie den Dialog. Wenn Sie einen Song ins MP3-Format konvertieren und auf Ihrer Festplatte speichern wollen, ziehen Sie ihn auf das Bibliothek-Icon links oben unter Quelle. Mehrere Tracks markieren Sie mit gedrückter STRGoder UMSCHALT-Taste und ziehen sie auf den Bibliothek-, falls Sie alle Tracks umwandeln wollen, klicken Sie einfach rechts oben auf den Importieren-Button. 9. TRACKS IN DIE BIBLIOTHEK ÜBERTRAGEN Während der Konvertierung zeigt iTunes den Fortschritt im Feld unterhalb des Fensternamens an. Die 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 33 ITUNES EINRICHTEN MP3-Dateien werden im Ordner „Meine Musik“ gespeichert und jeweils nach dem Fertig stellen abgespielt (wenn Sie nicht in Schritt 8 die Option Musiktitel beim Import abspielen ausgeschaltet haben). Sobald alle Songs in die Bibliothek übertragen wurden,könnenSiedieCDentfernen und die Songs über die Bibliothek abspielen. 10. SONGS WIEDER FINDEN Je mehr Songs Sie in die Bibliothek aufnehmen, desto schwieriger wird es, einzelne Lieder wieder zu finden. Eine Möglichkeit stellt das Drop-down-Menü Schnellsuche (rechts oben, mit Q beschriftet) dar: Damit können Sie nach Interpret, Album, Komponist oder Songtitel suchen. Wählen Sie das gewünschte Suchkriterium aus (beispielsweise nach dem Interpreten) und geben Sie die ersten Buchstaben des Namens ein. Die Songs in der Bibliothek werden dann sofort nach dem Suchkriterium sortiert, iTunes springt in der Liste zu dem Track, der Ihrer Eingabe entspricht. Zum Abschluss lassen Sie über die SchnellsucheListe wieder alle Songs anzeigen. 11. PLAYLISTE ANLEGEN Schneller bringen Sie in eine umfangreiche Bibliothek Ordnung mit Hilfe einer Wiedergabeliste: Rufen Sie im Datei Menü den Befehl Neue Wiedergabeliste auf. In der linken Spalte (unter Bibliothek) erscheint nun ein neuer Eintrag. – Geben Sie hier eine Bezeichnung für die Wiedergabeliste ein. Falls Sie die Bezeichnung später ändern wollen, klicken Sie sie doppelt mit der Maus an. 12. SONGS IN DIE PLAYLISTE EINFÜGEN Songs fügen Sie so in eine Wiedergabeliste ein: Öffnen Sie die Bibliothek, markieren Sie dort die gewünschten Songs und ziehen Sie sie mit der Maus auf den Namen 34 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 der Wiedergabeliste. Wenn Sie nun die Wiedergabeliste anklicken, werden rechts daneben die Songs angezeigt. Die Songs sind natürlich weiterhin in der Bibliothek enthalten und können auch in mehrere Playlisten eingefügt werden. Wenn Sie die Songs aus einer Wiedergabeliste abspielen wollen, öffnen Sie die Liste und klicken den ersten Song, den Sie möchten, doppelt an. 13. ZUM MINIPLAYER UMSCHALTEN Wenn Sie das iTunes-Fenster während der Wiedergabe verkleinern wollen, rufenSieden Befehl Erweitert/Zum Miniplayer umschalten auf oder drücken STRG+M. Im Miniplayer-Fenster sind lediglich die Steuertasten, der Lautstärkeregler sowie drei Buttons zum Vergrößern, Minimieren und Schließen des Fensters zu sehen. Sobald Sie wieder das gewohnte iTunes-Fenster sehen wollen, klicken Sie auf die Verkleinern-Schaltfläche im Miniplayer (die mit den zwei Fenstern). 14. INTERNET-RADIO HÖREN Mit iTunes können Sie auch einen Radiosender im Internet anhören. Klicken Sie dazu im Quelle -Fenster auf Radio. Rechts erscheint eine Liste mit Kategorien. Klicken Sie eine davon doppelt an, werden die darunter aufgelisteten Radiostationen eingeblendet. Mit einem Doppelklick schalten Sie einen Sender ein. Haben Sie keinen Breitbandanschluss ans Internet, sollten Sie auf die Spalte Datenrate achten: Entscheiden Sie sich nur für Stationen, für die hier maximal 56 KBit/s angegeben ist. ITUNES EINRICHTEN 15. RADIOSENDER IN PLAYLISTE AUFNEHMEN Je nach Internet-Anbindung kann es einige Sekunden dauern, bis Musik zu hören ist. Informationen zum jeweiligen Song sehen Sie im Feld unterhalb des Fenstertitels. Wenn Sie viel Internet-Radio hören, empfiehlt es sich, für die Radiosender eine eigene Wiedergabeliste anzulegen. Die Sender fügen Sie (wie in Schritt 12) per Drag and Drop in die Liste ein. wollen. Auf eine Audio-CD passen selbstverständlich nicht so viele Songs wie auf eine MP3- oder Daten-CD, dafür lässt sich die Audio-CD auf jedem CD-Player abspielen. Schließen Sie den Dialog mit OK. 18. 19. 16. PLAYLISTE BEARBEITEN Falls Sie einzelne Titel oder Radiosender aus der Wiedergabeliste entfernen wollen, klicken Sie sie mit der rechten Maustaste an, rufen den Befehl Löschen auf und bestätigen die Sicherheitsabfrage. Damit löschen Sie die Songs nicht aus der Bibliothek. Ebenso können Sie eine Wiedergabeliste entfernen, indem Sie sie mit der rechten Maustaste anklicken und Löschen aufrufen. Und wenn Sie die Reihenfolge der Titel in einer Liste ändern wollen, ziehen Sie die Songs einfach an eine andere Position. 17. BRENNEINSTELLUNGEN FESTLEGEN Die Songs aus einer Wiedergabeliste können Sie mit iTunes auch auf eine CD brennen. Dazu legen Sie erst die Voreinstellungen für die CD fest: Rufen Sie in iTunes den Befehl Bearbeiten/Einstellungen auf und öffnen Sie das Register Brennen . Wählen Sie hier, ob Sie eine Audio-, eine MP3oder eine Daten-CD oder DVD erzeugen CD BRENNEN Falls nicht alle Titel aus der Liste auf CD gebrannt werden sollen, entfernen Sie das Häkchen vor den Songs, die Sie weglassen wollen. Dann klicken Sie die Liste mit der rechten Maustaste an und rufen den Befehl Wiedergabeliste auf Medium brennen auf. Legen Sie einen CD-Rohling ein und klicken Sie dann rechts oben auf den Button Brennen. TRACKS BEWERTEN Für Ihre Songs können Sie eine Bewertung (von 0 bis 5 Punkten) eingeben diese werden für so genannte intelligente Wiedergabelisten genutzt. Klicken Sie einen Song mit der rechten Maustaste an, wählen Sie Meine Wertung und dann die gewünschte Punktezahl. Die am höchsten bewerteten Songs erscheinen im Quelle-Fenster unter Meine Lieblingstitel. Die am häufigsten gespielten Songs finden Sie übrigens unter Meine Top 25 wieder, die zuletzt gespielten im entsprechenden Ordner. Auch diese Ordner sind für den nächsten Schritt nützlich. 20. INTELLIGENTE PLAYLISTE Intelligente Wiedergabelisten können Sie nach Kriterien wie dem Interpreten, der Musikrichtung, einem von Ihnen eingegebenen Kommentar oder nach Ihrer Bewertung zusammenstellen lassen. Rufen Sie im DateiMenü den Befehl Neue in- telligente Wiedergabeliste auf. Wählen Sie das Gewünschte aus und stellen Sie die Optionen ein, beispielsweise „Meine Wertung ist größer als 4 Punkte“. Falls Sie weitere Kriterien verwenden wollen, klicken Sie auf das Plus-Symbol. Sobald Sie alle Einstellungen getroffen haben, schließen Sie den Dialog mit OK. Die intelligente Liste erscheint ebenfalls im QuelleFenster und lässt sich wie eine normale Wiedergabeliste nutzen. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 35 WALKMANS FÜLLEN Sound für unterwegs Mit Musik geht alles besser, vor allem mit den Lieblingssongs. Packen Sie Ihre MP3Dateien auf Ihren mobilen Player, damit Sie sie auch beim Joggen hören können. W ozu die ganze Mühe mit der selbst zusammengestellten MP3-Musikkollektion, wenn Sie nur zu Hause etwas davon haben? Mit dem Windows Media Player 9 können Sie Ihre MP3-Dateien auch auf Ihre mobile Jukebox bringen. Und wenn Sie da- zu die Dateien noch in das platzsparende WMA-Format umwandeln – viele Player beherrschen auch dieses Datenformat – können Sie auch noch Speicher sparen. Das ist vor allem bei Playern mit Flash-Speicher sinnvoll, die nur eine Kapazität von 64 oder 128 MByte haben. Dabei brauchen Sie nicht einmal auf Tags, also die notwendigen Zusatzinformationen, zu verzichten, damit die Songs nicht bunt durcheinander gewürfelt abgespielt werden. Das kann bei manchen Playern nämlich passieren, weil sie die Songreihenfolge des Originals nicht erkennen. liste oder durchsuchen die Medienbibliothek nach den gewünschten Songs. Dann klicken Sie die Songs mit der rechten Maustaste an und rufen den Befehl In Warteschlange aufnehmen auf. Oder Sie halten die Umschalttaste gedrückt und klicken den Song doppelt an. 1. PC UND PLAYER VERBINDEN Zunächst verbinden Sie Ihren Musik-Player mit dem PC. Die meisten Player sind mit einem USB-Kabel ausgestattet, das Sie an den USB-Port des PCs anstöpseln. Gerade bei Playern mit Festplatte sollten Sie darauf achten, dass diese USB 2.0 unterstützen – bei USB 1.1 dauert die Übertragung mehrerer GByte einfach zu lange. Manche Player, etwa der iPod, erfordern eine Firewire-Schnittstelle am PC (es gibt aber auch optional ein USB-2-Kabel für die neueren iPods). Falls Sie Schwierigkeiten haben, die Verbindung zwischen PC und Player herzustellen, vergewissern Sie sich, dass Sie die mit dem Player gelieferten Treiber oder. eine aktuellere Version von der Hersteller-Website installiert haben. Starten Sie nach der Treiberinstallation den PC neu. 2. SONGS AUSWÄHLEN Nun wählen Sie einige Songs aus, die Sie in den Speicher (oder auf die Festplatte) Ihres Musik-Players kopieren wollen: In Windows Media Player 9 nutzen Sie dazu eine bereits eingerichtete Wiedergabe- 36 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 3. SONGS AUF PLAYER KOPIEREN Sobald Sie alle Songs ausgewählt haben, klicken Sie links auf die Schaltfläche AufCDoder Gerät kopieren. Im linken Fensterteil sehen Sie nun alle vorher in die Warteschlange aufgenommenen Songs. Nun wählen Sie in der rechten Fensterhälfte im Listenfeld unter Objekte auf dem Gerät Ihren Musik-Player oder die Speicherkarte für den Player aus. Oft taucht Ihr Player hier nicht unter seiner Bezeichnung auf, sondern erscheint einfach zum Beispiel als Laufwerk oder Wechseldatenträger E:, F:, und so weiter. Wenn Sie das Ziel auswählen, zeigt der Windows Media Player die darauf bereits gespeicherten Dateien an, so dass Sie schnell feststellen können, ob es sich tatsächlich um das gewünschte Gerät handelt. 4. SONGS ORGANISIEREN Sie können nun die Abspielreihenfolge der neuen Songs noch verändern, indem Sie sie per Drag&Drop WALKMANS FÜLLEN in der linken Fensterhälfte nach oben beziehungsweise unten verschieben. Außerdem können Sie die Songtitel ändern, indem Sie einen Song anklicken, die Taste F2 drücken und dann den Namen editieren. Neben den Songtiteln werden die Abspieldauer sowie die Dateigröße angezeigt. Falls nicht alle ausgewählten Titel auf den Musik-Player passen, zeigt die Software dies an – Sie können dann für einzelne Titel in der linken Fensterhälfte das Häkchen entfernen. Falls Ihr Musik-Player mit Ordnern umgehen kann, können Sie auch Ordner einrichten und die Songs dort hineinkopieren. Dazu klicken Sie das gelbe Ordnersymbol neben Objekte auf dem Gerät an und geben den Ordnernamen ein. 5. SONGS ÜBERTRAGEN Wenn die Songs in der gewünschten Reihenfolge sind, müssen Sie nur noch auf den roten Knopf oben rechts klicken, der mit Kopieren beschriftet ist. Denken Sie aber daran, dass nicht jeder Musik-Player auch die Reihenfolge beachtet – manche gehen einfach nach der alphabetischen Abfolge der Dateinamen. Der Kopiervorgang kann nun eine Weile dauern, je nachdem, wie viele Dateien Sie kopieren und welche Verbindung Sie verwenden. 6. VORSICHT BEI PLAYERN MIT USB Wenn Ihr Musik-Player über die USB-Schnittstelle mit Ihrem PC verbunden ist, dürfen Sie ihn nicht einfach so abstöpseln, da das sonst ernsthafte Probleme geben könnte. Das USB-Gerät wird nämlich als fester Bestandteil des PCs aufgefasst, ein plötzliches Entfernen könnte zu Datenverlusten führen – insbesondere, wenn Sie gerade erst Dateien auf den Player kopiert haben. Sie sollten daher unbedingt vor dem Abstecken des Geräts den Windows-Befehl Hardware sicher entfernen aufrufen. Diesen Befehl finden Sie, wenn Sie den Mauszeiger am rechten Rand der Taskleiste auf das Icon mit dem grünen Pfeil setzen. Dieses Icon besagt, dass externe Geräte an einer der USB-Schnittstellen hängen, beispielsweise ein Drucker oder eben der Musik-Player. Klicken Sie das Icon doppelt an, damit eine Übersicht über die angeschlossenen USB-Geräte erscheint. Allerdings ist nicht immer eindeutig zu erkennen, welche Geräte sich zum Beispiel hinter der Bezeichnung „USB-Massenspeichergerät“ verbirgt. Aktivieren Sie deshalb die Option Gerätekomponenten anzeigen. Wählen Sie dann Ihren Player aus und klicken Sie auf Beenden. Nach einer kurzen Wartezeit erscheint die Meldung, dass Sie das Gerät jetzt entfernen können. Falls dagegen eine Warnung zu sehen ist, bedeutet das, dass der Kopiervorgang noch nicht abgeschlossen ist. Warten Sie ein wenig und rufen Sie dann nochmals Hardware sicher entfernen auf. so gut wie nur möglich nutzen. Falls Ihr Player auch das WMA-Format unterstützt, ist es ratsam, statt MP3- lieber WMA-Dateien mitzunehmen. Den Qualitätsunterschied zwischen den 128 Kbps einer typischen MP3-Datei und den 64 Kbps bei WMA hört man bei den allermeisten Kopfhörern ohnehin nicht. Dafür belegt die WMA-Datei nur etwa halb so viel Speicher wie eine MP3-Datei. Falls Ihr Player nur MP3s abspielen kann, sollten Sie ausprobieren, ob der Qualitätsunterschied bei einer höheren Komprimierung tatsächlich hörbar ist. MP3S INS WMA-FORMAT KONVERTIEREN Wenn Sie einen Festplatten-Player wie den Apple iPod haben, sollte die Speicherkapazität kein Thema sein. Anders sieht es bei Geräten mit Flash-Speicher aus: Wenn Ihnen da nur 128 MByte (oder weniger) zur Verfügung stehen, wollen Sie den vorhandenen Platz 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 37 WALKMANS FÜLLEN Zum Umwandeln von MP3-Dateien ins WMA-Format benötigen Sie ein zusätzliches Tool wie den Power MP3 WMA Converter. Das Programm kostet 30 US-Dollar, Sie können sich aber eine Testversion von www.cooolsoft.com (mit drei „o“ nach dem „c“) herunterladen. 7. POWER MP3 WMA CONVERTER EINSETZEN Laden Sie die Testversion herunter, installieren Sie sie und machen Sie sich mit der Software vertraut. Laden Sie die Datei(en), die Sie konvertieren wollen, über den Button Add file (ganz links) oder den Befehl File/Add file in das Programmfenster. Wählen Sie dann im Feld Convert to unterhalb der Menüzeile das WMA-Format und daneben die Bitrate aus – je höher die Bitrate, desto besser ist die Wiedergabequalität, allerdings auch die Datei. Ein guter Kompromiss zwischen Qualität und Platzbedarf sind 96 Kbps. Falls Sie die WMA-Dateien in einem anderen Verzeichnis als die Originaldateien speichern wollen, wählen Sie das über den Ordner-Button aus. Zum Konvertieren klicken Sie die gewünschte Datei mit der rechten Maustaste an und rufen den Befehl Convert auf. In der Testversion können Sie immer nur eine Datei auf einmal umwandeln. 8. BEIM ÜBERTRAGEN KONVERTIEREN So praktisch ein Tool wie Power MP3 WMA Converter ist, einen Nachteil hat es: Es dauert nicht lange, und Sie haben eine große Liste an doppelt vorhandenen Songs, einmal im MP3- und einmal im WMA-Format. Da Speicherkapazität auf einem PC heute kein Thema mehr ist, ist es sinnvoll, Musikdateien mit einer möglichst hohen Wiedergabequalität auf der Festplatte zu haben. Erfreulicherweise gibt es im Windows Media Player eine Funktion, mit deren Hilfe Sie AudioDateien beim Kopieren auf den Musik-Player in das platzsparende WMA-Format konvertieren können. Um das auszuprobieren, stellen Sie wie in Schritt 2 Dateien in die Warteschlange. ID3- UND WMA-TAGS MP3- und WMA-Dateien weisen zusätzliche Informationen auf, etwa den Namen des Songs, des Interpreten und des Albums. In MP3-Dateien handelt es sich dabei um so genannte ID3-Tags (siehe Seite 59), WMA verwendet ein eigenes Tag-System. Aber ganz gleich, ob Sie MP3- oder WMA-Dateien verwenden: In beiden Fällen können Sie die Tags mit dem im Windows Media Player enthaltenen Tag-Editor bearbeiten. Klicken Sie einfach einen Song im Media Player mit der rechten Maustaste an und rufen Sie den Befehl Erweiterter Tag-Editor auf. Am wichtigsten sind die Angaben auf dem Register Titelinformationen, allerdings können nicht alle mobilen Musik-Player Informationen wie etwa die Track-Nummer auswerten. Damit die Songs in der Reihenfolge abgespielt werden, in der sie auf dem jeweiligen Album gespeichert sind, kann es daher notwendig sein, die Dateien umzubenennen und jeden Dateinamen mit der Track-Nummer zu beginnen. Für die Anzeige im Windows Explorer von XP kann auch das Register Bilder hilfreich sein: Laden Sie hier eine Miniaturdarstellung des CD-Covers, erscheint es im Explorer. 38 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 9. NIEDRIGERE BITRATE AUSWÄHLEN Klicken Sie dann auf den Button Auf CD oder Gerät kopieren und wählen Sie unter Objekte auf dem Gerät Ihren Musik-Player aus. Klicken Sie jetzt zunächst auf die i-Schaltfläche. Aktivieren Sie die Option Qualitätsstufe auswählen und stellen Sie dann die gewünschte Bitrate ein, also typischerweise 64 Kbps. Schließen Sie den Dialog mit OK. 10. DATEIEN KOPIEREN Klicken Sie nun auf den roten mit Kopieren beschrifteten Button, um den Vorgang zu starten. Der Windows WALKMANS FÜLLEN Solche Treiber-Updates sind keine Seltenheit und beheben Probleme, die es bei der Übertragung geben könnte; manche Updates beschleunigen auch den Datentransfer. Falls es auf der Hersteller-Website auch ein Firmware-Upate gibt, sollten Sie dies herunterladen und installieren – allerdings ist das nur sinnvoll, wenn Sie den Fehler, den das Update behebt, auch an Ihrem Gerät festgestellt haben. Media Player konvertiert jetzt den ersten Song und kopiert ihn dann auf den Musik-Player – dabei wird die Originaldatei auf der Festplatte nicht verändert, außerdem wird auch keine Kopie der WMA-Datei auf der Festplatte angelegt. Dann ist der nächste Song an der Reihe und so weiter. Manche Songs klingen mit 64 Kbps nicht besonders gut, für diese sollten Sie die Bitrate erhöhen. Es ist durchaus möglich und oft auch sinnvoll, Songs mit unterschiedlicher Bitrate zu mischen. 11. DEN RICHTIGEN PLAYER KAUFEN Die meisten neueren Musik-Player beherrschen neben MP3 noch weitere Formate wie WMA oder auch Ogg Vorbis. Allerdings kommen manche Player nicht mit WMA-Dateien mit variabler Bitrate (VBR) zurecht, wie der Windows Media Player sie erzeugen kann. VBR-WMA-Dateien können innerhalb einer Datei unterschiedliche Bitraten verwenden, um diese so optimal zu komprimieren. Bevor Sie einen neuen Musik-Player kaufen, sollten Sie sich also genau informieren, welche Dateiformate er unterstützt. Der hier abgebildete Creative Zen NX beispielsweise kann MP3, WAV und Standard-WMA sowie VBR-WMA abspielen. 12. 13. SOFTWARE-ALTERNATIVEN NUTZEN Windows Media Player 9 ist ein sehr nützliches Tool. Allerdings kann es (ohne einen – leider kostenpflichtigen – Codec) keine MP3-Dateien erzeugen. Es kann daher sinnvoll sein, ein alternatives Tool einzusetzen: Besitzer des Apple iPod erhalten mit dem Gerät die wirklich brauchbare Windows-Software iTunes, die Sie übrigens auch kostenlos von der Apple-Website herunterladen und einsetzen können, wenn Sie keinen iPod haben. Andere empfehlenswerte MusikTools sind Winamp und das hier abgebildete Musikmatch Jukebox. Mehr zu diesen und weiteren Programmen lesen Sie ab Seite 50. AKTUELLE TREIBER INSTALLIEREN Wie andere Peripheriegeräte erfordert auch ein Musik-Player einen Treiber auf Ihrem PC. Normalerweise wird solch ein Treiber auf einer CD mit dem Player mitgeliefert. Sie sollten aber auf der Website des Herstellers nachsehen, ob es inzwischen eine neuere Treiberversion gibt, und diese installieren. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 39 PLATTEN KOPIEREN Da kriegste Töne Die alte Schallplatte oder Kassette hat nicht ausgedient. Als MP3Song kommt sie zu neuen Ehren – der Nero Wave Editor hilft dabei. E s gibt gute Gründe, alte Schallplatten und Kassetten in digitales Audio auf dem Computer zu verwandeln. Zum einen können Sie Ihre Lieblingsmusik dann bei der Arbeit hören und eigene Wiedergabelisten zusammenstellen. Zum anderen können Sie CDs brennen und müssen die alten Medien nicht mehr ab- 1. spielen – so bleiben diese geschont und behalten ihren Wert. Sie können aber auch die Musik wieder auffrischen, dumpf klingende Aufnahmen von beschädigten Tonträgern besser klingen lassen. Kratzer von Platten oder Rauschen von Bändern lassen sich damit ebenfalls beseitigen. Wie das geht, erfahren Sie im Workshop ab Seite 80. STECKER FINDEN Zuerst muss die Stereoanlage mit dem Computer verbunden werden. Dabei sind einige Dinge zu beachten, etwa die Verkabelung: Die Soundkarte hat bestimmt einen Line-in-Eingang für Miniklinkenstecker (Durchmesser: 3,5 mm), während die Stereoanlage Cinchstecker benötigt. Unter Umständen brauchen Sie einen Adapter, also ein Kabel mit zwei Cinchsteckern auf der einen, einem Miniklinkenstecker auf der anderen Seite. Dass es sich beim Klinkenstecker um eine Stereoverbindung handelt, erkennen Sie an zwei Ringen am Stecker – ist nur ein Ring zu sehen, bleibt die Aufnahme mono. 2. BUCHSE FINDEN Legen Sie das Kabel von der Tape-out-Buchse der Stereoanlage zum Line-in-Eingang der PC-Soundkarte. Das Kabel sollte gut abgeschirmt und höchstens einen Meter lang sein, damit kein Brummen auftritt. Führen Sie das Kabel nicht zu nahe an elektrischen Geräten wie etwa Telefon oder Lautsprecher vorbei. Schließen Sie es niemals an den Mikrofoneingang der Sound- 40 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Auf den nächsten Seiten ist beschrieben, wie Sie die Stereoanlage mit der Soundkarte verbinden und Musik aufnehmen. Beachten Sie aber auch den Hinweis auf Seite 41 bezüglich der rechtlichen Situation. Wir arbeiten mit Wave Editor, einem Programmteil der Nero 6 Suite, aber die Schritte lassen sich auch auf andere Software übertragen. karte an, da dort andere technische Werte gelten und kein qualitativ hochwertiges Signal ankommt. Ohnehin nimmt dieser Eingang nur Mono auf. 3. ANLAGE ANSCHLIESSEN Der Verstärker passt das Signal des Plattenspielers an, hebt die Bässe und nimmt die Höhen zurück. Wichtig ist: Sie dürfen den Plattenspieler nicht direkt an den PC anschließen. Es sei denn, sie besitzen eine PC-Komponente wie Terratec Phono Preamp (etwa 70 Euro) oder eine Version von Steinberg Clean plus mit Vorverstärker (100 Euro), der den Plattenspieler mit der Soundkarte verbindet. Der Vorteil dabei: Das Signal kommt in guter Qualität an, da Unwägbarkeiten der Stereoanlage bei diesem Vorgang wegfallen. Einen Kassettenrekorder oder den CDPlayer hingegen können Sie direkt an die Soundkarte des PC anschließen. PLATTEN KOPIEREN 6. PROGRAMM STARTEN Je nach Software verläuft der folgende Arbeitsschritt u n te rs c h i e d l i c h . Doch immer sind zwei Dinge zu beachten: Aufnahmequalität und Lautstärke. Lassen Sie die Platte oder Kassette abspielen, die Musik sollte nun über PC-Lautsprecher oder Kopfhörer erklingen. Starten Sie jetzt das Programm Nero Wave Editor, klicken Sie auf die Schaltfläche Audio und wählen Sie Aufnehmen. 4. PC KLAR MACHEN Testen Sie als nächstes, ob der PC überhaupt aufnehmen kann. Unter Windows XP klicken Sie unten links auf Start und wählen Systemsteuerung . In dem aufklappenden Fenster klicken Sie auf die Option Sounds und Audiogeräte. Nunöffnet sichein weiteres Fenster namens Eigenschaften von Sounds und Audiogeräte, aus dem Sie die Registerkarte Audio anklicken. Im mittleren Feld unter Soundaufnahme muss die Soundkarte Ihres PC aufgeführt sein. Klicken Sie dort auf Lautstärke. 5. KOMMT DER TON AN? Es erscheint das Aufnahme-Fenster mit der Kapitelzeile Recording Control , darin ist die Option Line-In zu sehen. Unter dem Schieberegler für die Lautstärke finden Sie ein Kontrollfenster, hier muss Auswählen aktiviert sein. Stellen Sie den Schieberegler so ein, dass der Regler auf die zweitoberste Markierung zeigt. Nun müsste ein Tonsignal ankommen. 7. AUFNAHMEQUALITÄT EINSTELLEN Standardmäßig nimmt der Wave Editor in CD-Qualität auf. Das ist ideal – eine geringere Qualität benötigt zwar weniger Speicherplatz, aber die Aufnahme klingt dann dumpfer. Und eine höhere Qualität kann der normale CD-Player eventuell nicht abspielen. Übernehmen Sie also die Einstellung und klicken Sie auf OK. SO DÜRFEN SIE AUCH KOPIERGESCHÜTZTE CDS DUPLIZIEREN Sofern die Kopien von Schallplatten oder CDs ausschließlich für die private Nutzung angefertigt und nur im engen Freundeskreis weitergegeben werden, gibt es kein rechtliches Problem. Öffentliche Vorführungen oder das Weiterverkaufen von Duplikaten ist auf jeden Fall verboten. Wer Kopien über diesen „analogen Umweg“ anfertigt, kommt nicht mal dann in Konflikt mit dem Urherberrecht, wenn die originale CD einen Kopierschutz hat. Schließlich setzt der Anwender weder Hard- noch Software ein, die einen Schutz umgeht. Dass das Abspielen in einem normalen CD-Playermöglich ist, ist immerhin Bestandteil des Kopierschutzsystems, und gegen Aufnahmen aus analogen Quellen spricht ebenfalls nichts. 0 7/ 0 4 Platten und Kassetten auf MP3 oder CD zu übertragen ist einfach – aber nicht immer ist es auch legal. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 41 PLATTEN KOPIEREN 8. LAUTSTÄRKE REGELN Finden Sie möglichst eine laute Stelle in einem der lauten Songs der Platte. Beobachten Sie den Pegelausschlag des Aufnahmeeingangs genau. Geht der Ausschlag über die Marke von 0 dB hinaus, wird die Aufnahme verzerrt, sie übersteuert. Bleibt der Pegel aber zu niedrig und dümpelt im unteren Bereich der Anzeige umher, bleibt die Aufnahme zu leise. Zur Not müssen Sie zum Arbeitsfenster in Schritt 5 zurück, um den Line-in-Regler zu erhöhen. Stellen Sie den Pegel im Wave Editor so ein, dass die lauteste Passage kurz vor 0 dB und mindestens über –20 dB reicht. 9. AUFNAHME LÄUFT Die Schallplatte muss nun von der ersten Rille anfangen zu spielen. Klicken Sie im Wave Editor auf den roten Aufnahmeknopf. Es ist nicht schlimm, wenn Sie zu Beginn einige Sekunden Stille aufnehmen, das kann später geschnitten werden (es ist jedenfalls besser als den Anfang des Songs zu verpassen). Jetzt haben Sie die Wahl, ob Sie nach jedem Stück die Aufnahme anhalten, oder ob Sie das ganze ORIGINAL ODER OPTIMIERT Nach Schritt 10 liegt eine einzelne Musikdatei vor, die die gesamten Tracks beinhaltet. Wenn Sie also die Authentizität der Aufnahme mit allen Nebengeräuschen erhalten möchten, können Sie die gewonnenen Songs direkt auf CD brennen. Die CD klingt dann genau wie das Original. Bedenken sie aber auch, dass Sie momentan keinen Song gezielt ansteuern können – Sie können nur durch die gesamte Aufnahme vor- und zurückspulen. Sie haben also in einem Stück eine komplette Seite der Schallplatte vorliegen. Vermutlich möchten Sie aber noch einiges mehr aus der Aufnahme heraus holen. Sie können die Nebengeräusche entfernen und den Sound optimieren, dann lesen Sie Sie können schnell vor und zurück ab Seite 80 weiter. Oder Sie möchten es in spulen. Aber ein Song gezielt MP3 umwandeln, dazu siehe Seite 74. Zuansteuern lässt sich erst, wenn die nächst ist es aber sinnvoll, die riesige Datei Aufnahme in einzelne Dateien unterin einzelne Songs zu unterteilen. teilt ist. 42 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Album auf einmal aufnehmen. Wir empfehlen letzteres; das ist bequemer, Sie müssen nicht ständig dabei sein, um Plattenspieler und Software zu bedienen. 10. AUFNAHME BEENDEN Ist die Platte zu Ende, klicken Sie auf OK im Wave Editor – die Aufnahme wird angehalten. Sie müssen die Songs noch auf Festplatte speichern. Klicken Sie auf Datei und Speichern unter. Wählen Sie einen Ordner und geben Sie der Aufnahme einen Namen. Nun haben Sie eine einzige, riesige WAV-Datei auf der Festplatte, die eine Seite der Schallplatte. Wiederholen Sie Schritt 6 bis 10 für die andere Plattenseite. 11. SONGS UNTERTEILEN Sie können die Aufnahme auf zwei Arten in einzelne Titel unterteilen: Automatisch oder manuell. Die erste Methode funktioniert gut, wenn Pausen zwischen den Stücken sind. Öffnen Sie die Aufnahme, die WAV-Datei, und Sie erkennen eine Hüllkurve, eine grafische Darstellung des Songs. Pausen dürften leicht zu erkennen sein, da an der Stelle die Hüllkurve ganz dünn wird. Klicken Sie im Menü auf Bearbeiten und auf Pausenerkennung. 12. AUTOMATISCHE ERKENNUNG Bedenken Sie immer, dass der Wave Editor die Musik nicht hört, sondern nur die Pegelausschläge analysiert und dort Markierungen einfügt, wo das Programm eine Pause entdeckt. Sie können das Programm so einstellen, dass Pausen unter einer Sekunde nicht berücksichtigt werden, was falsche Markierungen aufhebt. Wer einmal mit dem Schieberegler mit der Bezeichnung Grenze experimen- PLATTEN KOPIEREN tiert, der entdeckt: Fügt das Programm zu viele Pausen ein, schieben Sie den Regler nach unten. Die Option Track-Splits einfügen muss aktiviert sein. 13. PAUSEN PRÜFEN Um das Ergebnis zu überprüfen, klicken Sie mit der linken Maustaste in der Hüllkurve links von einer Markierung und ziehen Sie mit gedrückter Maustaste den Cursor nach rechts bis über die Markierung. So wählen Sie einen Teil der Datei. Diese Passage hören Sie an, indem Sie auf die Option Audio/Abschnitt spielen klicken. Stellen Sie sicher, dass die Markierung nur an den richtigen Stellen steht. Sie können die automatische Pausenerkennung beliebig oft wiederholen – bislang werden in der Datei noch keine Veränderungen vorgenommen. Das geschieht erst, wenn die Markierungen an der gewünschten Position sitzen. Sie sich die markierte Passage an, um zu prüfen, ob nicht doch aus Versehen ein Teil des Songs zu hören ist. Entfernen Sie die Passage, indem Sie im Menü Bearbeiten auf Löschen klicken. Wiederholen Sie das am Ende des Stückes. Wenn die Musik ein- oder ausblendet, wird es etwas knifflig. Aber mit Übung ist es zu schaffen, schließlich können Sie zur Kontrolle die Stelle abhören. Wenn Sie fertig sind, sichern Sie die Datei unter dem Titel des Songs. 16. MANUELL BEARBEITEN Möchten Sie die Songs manuell voneinander trennen, bleibt das Vorgehen ähnlich. Sie beginnen mit der langen WAV-Datei wie in Arbeitsschritt 10. Klicken Sie auf den Beginn eines Songs und ziehen Sie den Cursor mit gedrückter linker Maustaste ans Ende des Liedes. Hören Sie zur Sicherheit unter Audio/Abschnitt spielen 14. 15. SONGS TRENNEN Stimmen die Markierungen, klicken Sie im Menü Bearbeiten auf Tracks als Dateien speichern . Das trennt die Audiodatei entsprechend der Markierung in Einzelstücke. Wählen Sie den Ordner, lassen Sie WAV als Dateiformat eingestellt. Über die Titel der Songs müssen Sie sich jetzt noch nicht kümmern, das hat noch Zeit. SONGS SCHNEIDEN Sind die Stücke gespeichert, können Sie einzelne Songs in den Wave Editor laden, um Anfang und Ende zu beschneiden. Zoomen Sie dazu in die Hüllkurve – den Zoomfaktor wählen Sie im Menü Ansichten – und markieren Sie den flachen Teil zu Beginn der Hüllkurve, also am linken Rand. Führen Sie den Cursor bis kurz vor den ersten Ausschlag. Wie in Schritt 13 hören das Stück ab. Ist die Auswahl korrekt, dann speichern Sie die ausgewählte Passage als einen Song – die Feinarbeit kann später erfolgen. Wählen Sie unter Bearbeiten das Menü Kopieren nach Datei. Benennen Sie die Datei nach dem Songtitel. 17. PAUSE AUF NULL SETZEN Unter den beschriebenen Arbeitsschritten bleiben die Dateien im WAV-Format – Sie können die Titel jederzeit weiter bearbeiten. Bei einem Fehler stellen Sie einfach eine neue Datei her. Nur wenn ein Song in den nächsten übergeht, gibt es ein Problem. Hier müssen Sie manuell eine Pause setzen. Allerdings wird der erste Song abrupt enden, ebenso wie der zweite hart beginnt. Möchten Sie später eine Audio-CD herstellen, dann setzen Sie die Pause auf Null. Oder Sie leben damit, dass zwei Songs ineinander über gehen – dann lassen Sie die eine Datei bestehen, basta. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 43 MUSIK STREAMEN 44 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 MUSIK STREAMEN ZEHNMALMEHRMUSIK Trotz des großen Erfolges hat MP3 noch nicht den Weg in die Stereoanlage im Wohnzimmer gefunden. Dabei ist es längst möglich. Nur die entsprechende Ausrüstung brauchen Sie, um Musikgenuss per Fernbedienung zu haben. D er Aufstieg von MP3 hat zu erstaunlichen Entwicklungen geführt. Vor einigen Jahren hätte man jeden für verrückt erklärt, der behauptete, man würde seine Plattensammlung in kleinen Schlüsselanhängern herum tragen. Heute überrascht das niemanden mehr. Ebenso ist es mit der Vorstellung, dass Musikfans ein komplettes Album in nur wenigen Minuten über die Telefonleitung herunter laden. Inzwischen sind diese Dinge keine Utopien mehr. Doch trotz des riesigen Erfolgs des MP3Formats hat die neue Technik noch nicht den Weg ins Wohnzimmer gefunden. Was nicht heißt, dass man seine MP3-Sammlung nicht vom gemütlichen Sofa aus hören kann. Das ist durchaus möglich, allerdings müssen Sie dazu etwas Zeit und Geld investieren. Finden Sie hier die für Sie besten Möglichkeiten heraus, damit MP3-Dateien aus der Stereoanlage im Wohnzimmer schallen. DER ANSCHLUSS Am einfachsten geht es, wenn Sie den PC mit der Stereoanlage verkabeln: Vom AudioAusgang des PC zum AUX-Eingang der Stereoanlage. Wenn der PC da Platz hat, ist es die einfachste Möglichkeit. Alle aktuellen Personal Computer verfügen über einen Line-outAusgang an der Soundkarte. Dieser Ausgang hat die Form einer Mini-Klinke, genau wie der Kopfhöreranschluss bei einem tragbaren CD-Player oder Walkman. Die Buchsen an der Soundkarte sind farbig markiert, meistens ist der Ausgang grün. Zur Verbindung benötigen Sie ein Kabel mit einem Stereo-Klinkenstecker (3,5 mm Durchmesser) an einem Ende und zwei Cinch-Steckern am anderen. Die gibt es in der Elektroabteilung in jedem Kaufhaus oder in Elektronikmärkten. Sollten Sie aber ein längeres Kabel benötigen, gehen Sie zum Fachhändler. Haben Sie das passende Kabel zur Hand, stöpseln Sie den Klinkenstecker in die Soundkarte des PC und die Cinch-Stecker an den AUX-Eingang der Stereoanlage. Möchten Sie der MP3-Musik lauschen, müssen Sie nur noch am Computer auf den Startknopf der MP3-Software klicken. DAS ABSPIELEN Natürlich haben die meisten den PC im Arbeitszimmer oder gar in einer Ecke im Schlafzimmer stehen, selten jedoch im Wohnzimmer. Ein Kabel zwischen den Zimmern zu verlegen ist unpraktisch. Eventuell könnten Sie Ihre MP3s auf eine Audio-CD brennen, um sie auf der Stereoanlage abzuspielen. Brennsoftware wie Easy CD Creator von Roxio oder Nero von Ahead können MP3-Dateien in Audio-Format umwandeln und Audio-CDs herstellen. Starten Sei beispielsweise Nero Burning Rom, wählen Sie die Option Audio CD und klicken Sie auf Neu. Dann ziehen Sie mit gedrückter linker Maustaste die MP3-Dateien vom rechten Fenster in die linke Hälfte. Sobald Sie die Brennfunktion von Nero aktivieren, werden die ausgewählten Dateien automatisch ins Audio-Format gebracht und auf eine CD für die Stereoanlage gebrannt. Mehr dazu im Workshop ab Seite 84. Nicht zu vergessen: DVD-Player können auch CDs mit MP3-Dateien abspielen. Wenn auf der Vorderseite des DVD-Players ein MP3-Logo klebt, ist das Gerät dazu in der Lage. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 45 MUSIK STREAMEN Aiwas Minianlage spielt MP3-Songs vom PC. Ist das Gerät also kompatibel mit MP3, dann können Sie mit einem Programm wie Easy CD Creator oder Nero eine CD voller MP3-Dateien schreiben. Die Silberscheibe muss als Daten-CD gebrannt werden, damit sie später problemlos auf dem DVD-Player läuft. Neuere Hifi-Geräte kommen auch mit MP3-CDs zurecht. Wenn Sie also planen, sich ein System zu kaufen, dann achten Sie auf diese Möglichkeit. Der Vorteil von MP3-CDs ist die Spielzeit: Acht bis zehn mal soviel Musik passt auf eine Scheibe. HIGH-TECH-ANLAGEN Namhafte Hersteller der Unterhaltungsindustrie haben erkannt: Die Verbraucher wünschen sich eine Integration von Hifi-Anlage und PC. Philips und Aiwa haben schon eine Mini-Anlage im Angebot, die sich an den PC anschließen lässt. Die Geräte sind sogar recht günstig. Der Philips MCM570 etwa kostet etwa 280 Euro und lässt sich über USB mit dem PC verbinden. Dann können Sie am PC die Reihenfolge der Songs festlegen und über die Anlage abspielen. Sie können auch mit der Fernbedienung des MCM570 die Songs direkt ansteuern und kontrollieren. Das System von Aiwa BMZ-K1, es kostet etwa 400 Euro, ist dem von Philips sehr ähnlich. Auch diese Mini-Anlage wird über USB angeschlossen. Es benutzt aber das Programm Winamp (siehe die Rezensionen ab Seite 50), 46 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 um die Songs in eine Abspielfolge zu bringen. Im Lieferumfang enthalten: Eine Zusatzsoftware, die Informationen zu einem Song auf das Display der Anlage überträgt. DIE VERNETZUNG Wesentlich bequemer wäre es, die MP3-Songs in der ganzen Wohnung abspielen zu können und dazu ein vorhandenes Computernetzwerk zu nutzen. Viele haben bereits zu Hause ein Netzwerk installiert, mit einem BreitbandInternet-Anschluss, der von mehreren PCs geteilt wird. So kann der Computer im Arbeitszimmer auch auf dem PC im Kinderzimmer für einen Internet-Anschluss sorgen. Sobald Sie einmal ein Netzwerk installiert haben, gibt es eine ganze Reihe an Geräten, die MP3-Songs Mit dem Philips Streamium können Sie mit Ihren MP3-Songs die ganze Wohnung beschallen. MUSIK STREAMEN Der SliMP3 verbindet den PC mit der Stereoanlage. im Heim weiterleiten und so eine flexible Lösung zur Verfügung stellen. Philips bietet beispielsweise den Streamium MC-i200 für etwa 500 Euro. Es ist ein Hifi-Gerät mit Steckerleiste für Netzwerke, das MP3-Songs vom PC überträgt. Philips bietet mit dem MCi250 auch eine drahtlose Übertragung an, aber momentan ist diese Variante nur in kleinen Stückzahlen lieferbar. Die Technik ist auch noch nicht besonders anwenderfreundlich, sondern eher etwas für den Bastler. Aber der neue MCi255 ist schon angekündigt und soll leichter zu installieren und bedienen sein – richtet sich damit also an viele Endverbraucher. Eine Technik wie der Streamium mag für manche überdimensioniert wirken. Nicht jeder möchte den Verstärker ersetzen. Zum Glück gibt es auch noch einige andere Varianten. Eine davon ist ein Gerät namens SliMP3 der amerikanischen Firma Slim Devices. Es sieht aus wie ein überdimensionierter Wecker und ist dazu gedacht, oben auf der Stereoanlage zu thronen. Es verfügt über einen Ethernet-Anschluss auf der Rückseite, mit dem es mit dem PC verbunden wird; über einfache Cinch-Stecker dockt es außerdem an den AUX-Eingang der Stereoanlage an. Andere Hersteller warten mit ähnlichen Lösungen auf. Turtle Beach beispielsweise mit dem Audiotron für etwa 299 Euro. Das Audiotron kann aber noch mehr: Mit einem BreitbandAnschluss ermöglicht es direkten InternetZugang – womit Sie auch Internet-Radiostationen empfangen können. GÜNSTIGE LÖSUNGEN Die verlockendsten Angebote kommen jedoch in Form von Geräten, die den Fernseher ins digitale Zeitalter bringen. So etwa das Media MVP von Hauppauge. Es handelt sich dabei um ein kleines, schwarzes Kästchen, das auf den Fernseher gestellt wird und das MPEG-Video vom PC empfängt. Natürlich kann der MVP auch MP3-Songs übertragen. Aber: Das Gerät von Hauppauge wird mit einem Kabel an den PC verbunden, und das ist oft unpraktisch. Die meisten Anwender wollen insbesondere im Wohnzimmer eine drahtlose Lösung, damit sie nicht über Kabel stolpern. Der Linksys WMA11B Wireless-B Media Adapter (ca. 170 Euro) kann beides: Er verfügt über EthernetKabelanschluss und eine kabellose Verbindung. Zwar kann das Gerät keine Videos übertragen. Aber digitale Bilder der Formate JPG, GIF, TIF und BMP. Sie können also auch per Fernbedienung am TV durch die Ordner der Festplatte klicken, Bilder anschauen und Ausschnitte heranzoomen. In Zukunft werden mit Sicherheit noch weitere Geräte auf den Markt kommen. Linksys etwa plant, in der Preisklasse unter 100 Euro ein Gerät, das sich auf die Übertragung von MP3s MPEG-Videos anschauen und MP3-Songs hören – mit dem MediaMVP geht das. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 47 MUSIK STREAMEN WIRELESS-B MEDIA ADAPTER Mit der Squeezebox haben Sie Zugriff auf Ihre Musiksammlung und können MP3-Songs anhören. spezialisiert. Und SMC wird ein drahtloses Übertragungsgerät heraus bringen, das mit MP3, Video und digitalen Bildern gleichermaßen zurecht kommt. Ob Sie also den PC mit der Stereoanlage mit einem Kabel verbinden möchten, oder ob Sie die Songs vom PC über den Äther funken – es bietet sich eine ganze Palette an Möglichkeiten. Im folgenden stellen wir einige interessante neue Produkte vor. MEDIAMVP Der MediaMVP ist eines der kostengünstigsten Geräte, mit dem Sie MP3-Songs im Heimnetzwerk übertragen. Es ist aber in erster Linie dafür gedacht, digitale Fotos und MPEG-Videos auf den Fernseher zu bringen, als MP3-HifiPlayer ist es nicht ideal. Denn zur Bedienung muss der Fernseher an sein, damit die Nutzeroberfläche zur Verfügung steht. Das Gerät selbst hat kein Display. Dennoch ist die Klangqualität ordentlich, die einfache Installation und der günstige Preis sind weitere Argumente. Preis: 150 Euro Telefon: (021 61) 69 48 80 Web: www.hauppauge.de 48 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 In gewisser Hinsicht ist der WMA11B Wireless-B Media Adapter eine abgespeckte Version von Hauppauges MVP. Natürlich spielt der Media Adapter MP3-Dateien ab, aber er kann nur noch digitale Fotos vom PC anzeigen, keine Videos. Der hohe Preis erklärt sich dadurch, dass das Gerät sich in einem Funknetzwerk einsetzen lässt und so kein Kabelsalat in der Wohnung mehr nötig ist. Das Gerät hat auch einen EthernetAnschluss, womit es in verkabelten Netzen eingesetzt werden kann. Wie der MVP hat es kein Display, so dass der Fernseher zur Bedienung eingeschaltet sein muss. Es ist einfach in der Handhabung, der komplexe Teil ist die Installation, und selbst das ist in den Griff zu bekommen. Linksys liefert ein Programm mit, das den Vorgang automatisiert; benutzen Sie eine Firewall, müssen Sie diese für die Installation eventuell ausschalten. Ist alles installiert, müssen Sie nur noch dem Programm Media Folder Manager (MFM) mitteilen, wo die MP3-Dateien (oder die Bilder) abgelegt sind. Sind die in den Standard-Ordnern auf dem Windows-PC, findet das Programm die Daten automatisch. MFM kann dann die gewünschten Daten an den Media Adapter funken. Nicht ganz nachvollziehbar ist für uns, dass der Zugriff auf Dateien auf einem Netzwerk-Server nicht möglich ist. Vor dem Fernseher im Wohnzimmer aktivieren Sie den Media Adapter mit der Fernbedienung, ein einfaches Menü listet Musik- und Bilddateien. Sie blättern durch die Ordner und wählen Dateien aus. Der Adapter sieht chic aus, mit AluminiumGehäuse und aufgeräumter Verkabelung, obwohl das Verbindungskabel zum TV mit zwei Meter etwas kurz geraten ist. Das Layout der Fernbedienung ist auch verbesserungsfähig, zumal die Hauptschalter im unteren Teil des Gerätes versteckt sind und die Beschriftung bei MUSIK STREAMEN schlechter Beleuchtung kaum lesbar ist. Insgesamt ist es aber einfach zu bedienen. Das Handbuch ist gut, ein Übersichtsblatt ist dabei, das komplette Handbuch ist auf CD. Das Konzept des Ganzen ist seit langem im Gespräch, aber erst jetzt rückt die Technik in den Bereich der Wirtschaftlichkeit. Ein schnelleres 802.11g-Interface und Videotauglichkeit würden das Gerät fast perfektionieren. Für MP3-Enthusiasten ist es schon jetzt eine Bereicherung. Preis: 170 Euro Telefon: (18 03) 67 10 01 Web: www.linksys.de SLIMP3 Der SliMP3 ist speziell für die Stereoanlage entwickelt. Auf einem großen Display können Sie bequem vom Sofa aus die Titel der Songs lesen. Mit einer Fernbedienung navigieren Sie durch die Songs auf der Festplatte des PC, am Gerät selbst gibt es dafür keine Regler. Auf der Rückseite ist ein Ethernet-Anschluss und Stereoanschluss für die Anlage. Der SliMP3 ist ein elegantes Gerät, das aber etwas teuer ist, bekommt man doch einen tragbaren MP3-Player mit Festplatte für denselben Preis. Die drahtlose Variante (siehe unten) erscheint da etwas attraktiver. Preis: 310 Euro Web: www.slimdevices.com SQUEEZEBOX SO KÖNNTE DIE ZUKUNFT AUSSEHEN Die Zukunft gehört dem Heimnetzwerk. Statt einer Sammlung verschiedener Geräte – DVD-Player, Videorekorder, Stereoanlage und Computer – werden wir nur einen Medienserver benutzen. Von dort kommen Filme, Fernsehsendungen, Musik und Internet ins Haus. Nun, das ist die Theorie... Auch wenn die Idee weit hergeholt scheint, die einzelnen Bausteine in diese Richtung sind schon gelegt. Microsoft hat vor kurzem die Windows XP Media Center Edition veröffentlicht. Ein PC mit dieser Software kann als Videorekorder, DVD-Player, Radio, MP3-Musikbox, CD Player, Internet-Anschluss und Surroundsound-Verstärker fungieren. Microsoft ist nicht die einzige Firma, die auf diesen Markt schielt. Sony hat den PSX angekündigt, der Hardware von der Playstation 2 nutzen wird. Nicht nur für Spiele soll die PSX taugen, sondern auch als digitale Musikbox, digitaler Videorekorder, DVD-Rekorder und InternetTerminal. Es sind nicht nur die Großen, die auf Heimnetzwerke in der Unterhaltungselektronik setzen: Auch einige kleine Firmen bieten Systeme an. In den USA hat etwa Tivo Inc. seine Technologie Tivo Serie 2 vorgestellt. Damit können lizenzierte Hersteller einen digitalen Videorekorder bauen, der auch zur MP3-Musikbox oder zum digitalen Bildbetrachter wird. Familien mit mehreren Geräten können gar aufgenommene Fernsehsendungen in ihrem Heim herum senden. Microsoft träumt davon, dass eines Tages alle ein Media Center benutzen. Nun muss nur noch die Stereoanlage angeschlossen werden, und ein Setup für die Netzwerkverbindung ablaufen. Dann können Sie mit der Fernbedienung durch die Musiksammlung blättern und wie mit einem MP3-Player Musik hören. Preis: 300 Euro Web: www.slimdevices.com Die Squeezebox entwickelt das Konzept des SliMP3 weiter, bringt zusätzliche Funktionen mit und kommt in neuem Design. Das grüne, zweizeilige Display ist wie beim SliMP3, nur Anschlüsse für Digital- und Kopfhöreranschluss sind neu hinzu gekommen; BMZ-K1 auch ein NetzwerkanDas BMZ-K1 ist eine vollständige schluss. Zudem unterMini-Stereoanlage mit CD-Wechsler stützt die Squeezebox für fünf CDs. Es spielt auch MP3Wireless LAN (WiFi), benöSongs, womit etwa 50 Stunden Musik tigt also kein Kabel mehr. in dem Gerät Platz finden. Das InteresBevor Sie das Gerät in santeste ist aber, dass das BMZ-K1 über Betrieb nehmen, müssen die USB-Schnittstelle die MP3-Daten Sie das Programm Slimvon der Festplatte des PC abserver installieren. Es spielt. Ist vielleicht nicht für unterstützt viele verschiejeden interessant, aber die Anladene Dateiformate wie Das ge macht ihre Sache gut. MP3 und läuft unter WMA11B kann Preis: 400 Euro Windows, Mac und Linux. auch ohne Kabel. Web: www.eu.aiwa.com/en/ 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 49 SOFTWARE IM TEST MAGIX MAGIX MP3 MAKER TITANIUM 2004 D er MP3 Maker vonMagix war in den Jahren 2002/2003 bereits die meistverkaufte MP3Software in Deutschland. Und in der neuen Version Titanium 2003istdas Programmnochbesser geworden. MP3 Maker Titanium unterstützt als Konvertierungsformate nicht nur MP3 und Windows Media 9, sondern auch MP3PRO und Ogg Vorbis. Ein besonderes Feature der neuen Version ist die Möglichkeit, ganze MP3-DVDs herzustellen. Schon eine MP3-CD bietet ja genug Platz für mehr als 10 Stunden Musik. Eine MP3DVD müssen Sie nur noch in einen kompatiblen Player stecken und können dann Ihre Wohnung mehrere Tage lang ununterbrochen mit immer neuer Musik beschallen. Bestandteil von MP3 Maker ist der Music Editor, eine Software zur Bearbeitung von Audiotracks, mit der Sie Effekte auf die Stücke legen können. Es gibt Optionen zum Normalisieren, für Crossfading-Übergänge und so weiter.Außerdemgibt es ein 10-Band-Equalizer fürs exakte Austarieren. Aber die größte Stärke des Programms dürfte seine wirklich einfache Benutzbarkeit sein. Dank der guten Hilfe und der Videotutorials erlernen auch Einsteiger sofort, wie sie die Vielzahl der Funktionen nutzen können. Das Brennmodul ist so umfassend, dass es auch die Direktkopie nicht geschützter CDs und den Labelaufbau unterstützt. Auch für das Aufnehmen von der Stereoanlage oder von InternetRadios ist MP3 Maker gut gerüstet. MP3 Maker ist eines der wenigen kommerziellen MP3Programme, das gegenüber kostenlosen Tools einen echten Mehrwert bietet. Wer für alle Audiofunktionen ein zentrales, einfach benutzbares Programm sucht, kann guten Gewissens 40 Euro in MP3 Maker Titanium 2004 investieren. Preis & Kontakt Preis: 40 Euro Telefon: (030) 29 39 20 Web: www.magix.de BEWERTUNG Extrem leicht bedienbar und voller nützlicher Features – wenn Sie bereit sind, Geld für ein MP3-Programm auszugeben, sind Sie mit dem MagixProdukt bestens bedient. ★★★★★ WINDOWS MEDIA PLAYER 9 D er Windows Media Player ist natürlich der am weitesten verbreitete MedienPlayer für den PC, denn er ist integraler Bestandteil von Windows. Behaupt jedenfalls Microsoft. Die EU-Kommission war anderer Ansicht und verdonnerte Microsoft nicht nur zu einer saftigen Geldbuße, sondern auch dazu, in Zukunft eine Fassung Windows ohne Media Player herauszubringen. Wie dem auch sein mag – derzeit haben alle WindowsBenutzer den Windows Media Player vorinstalliert. Die neueste Version, WMP 9, können Sie sich kostenlos herunterladen. Die Version für Windows 98SE/ME/2000 hat 50 13,3 Megabyte, die für XP immerhin 9,7 Megabyte. Windows-95-Benutzer können maximal Version 6.4 installieren, Windows-98-Benutzer immerhin Version 7.1. Windows Media Player ist ein ehrgeiziges Programm, das praktisch alle Funktionen bietet, die die meisten PC-Benutzer überhaupt wünschen. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Sie können Musikdateien und CDs, Filme und InternetStreams abspielen. Windows Media Player unterstützt MPG, WAV, MP3, MIDI, AVI, und einige andere Formate, nicht aber die proprietären Formate von Real und QuickTime. Außerdem können Sie keine MP3s rippen, wenn Sie nicht ein kostenpflichtes Plug-in von Cyberlink, InterVideo oder Sonic kaufen. Das ähnelt den Produkten mancher Firmen, bei denen es eine Pro-Version mit RippingFähigkeit gibt. Bei Windows Media Player 9 geben Sie an, ob Musik geschützt ist. Wenn ja, kann die Software prüfen, ob Sie die nötigen Lizenzen auf der Festplatte haben. Das ist zwar derzeit kein Problem, doch es könnte passieren, dass spätere Versionen von Windows Media Player das Abspielen von geschütztem Content verweigern. Preis & Kontakt Preis: kostenlos Telefon: (089) 317 60 Web: www.windowsmedia.com/download BEWERTUNG Ein wirklich guter Media-Player – nur MP3s rippen kann er nicht. ★★★★ SOFTWARE IM TEST APPLE ITUNES 4 A ls der iPod erschien, wurde er mit iTunes für Mac und Musicmatch Jukebox für Windows ausgeliefert. Doch das hat sich mit Version 4 von iTunes geändert, die gleichermaßen für MacOS und Windows zur Verfügung steht. Leider ist Windows 2000 oder XP nötig, so dass nicht alle Windows-Benutzer versorgt werden. Doch das ist zumindest ein Anfang. Für iPod-Benutzer bedeutet das, dass sich Apple gleichermaßen um Software wie Hardware kümmert, was zumeist eine bessere Lösung darstellt als ein zusammengestückeltes System. Das Programm iTunes besteht aus einer Reihe von Modulen und ein paar zusätzlichen Extras. Wir als Europäer bleiben derzeit leider – noch – vom iTunes-Online-Shop ausgeschlossen, was bedeutet, dass Sie digitale Musikstücke nicht für je 99 US-Cent übers Internet herunterladen können. Vielleicht kümmert Sie dies wenig, aber letztlich bedeutet dies, dass iTunes in Europa nur eine Applikation unter vielen ist, um die Musikstücke auf dem PC oder iPod zu arrangieren. Doch wird sich diese Situation wohl bald ändern. Apples Lieblingsformat für Audiodateien ist AAC (Advanced Audio Codec), das Teil von MPEG4 ist und besser als MP3 komprimiert. Doch iTunes unterstützt auch MP3, Sie müssen also nicht Ihre ganze Bibliothek umwandeln. In mancherlei Hinsicht ähnelt AAC den Formaten WMA von Microsoft und ATRAC von Sony, die zwar technisch eindrucksvoll, praktisch aber (noch) unbedeutend sind. Eine der erweiterten Optionen heißt Auswahl in MP3 konvertieren, so dass sich Apple keineswegs den Vorwurf gefallen lassen muss, den Benutzern AAC aufzuzwingen. Der Import einer CD könnte einfacher nicht sein: Legen Sie das bevorzugte Dateiformat fest (wir haben als Zielformat MP3 gewählt, versteht sich) und bestimmen Sie dann die Audioqualität. Apple bietet die Werte 128, 160 und 192 Kpbs an, die in der Software Gute Qualität, Hohe Qualität und Höhere Qualität heißen. Legen Sie die Audio-CD ins Laufwerk, ändert sich die Ansicht von iTunes, denn iTunes holt die Daten für die CD aus dem Internet. Sobald die Tracks identifiziert sind, klicken Sie auf Importieren, und das Rippen kann losgehen. Für das Importieren weiterer CDs müssen Sie, da die Voreinstellungen ja bereits erledigt sind, nur noch einen Button anklicken. Sie können sogar die CD abspielen lassen, während gleichzeitig die MP3s erzeugt werden. Der ganze Prozess dauerte weniger lange als das Schreiben dieses Absatzes. Der Internet-Radio-Dienst funktioniert problemlos. Dort werden Radiosender auf der ganzen Welt gemäß Musiktyp aufgelistet. Sie sehen ferner den Sendernamen und die Übertragungs-Bitrate. Ohne DSL erhalten Sie allerdings keine vernünftige Audioqualität, und es gibt Dutzende anderer Programme für denselben Zweck. Aber als zusätzliches Extra kann diese iTunes-Funktion natürlich nicht schaden. Eine zentrale Frage ist, wie iTunes mit der Musikbibliothek umgeht. Hier waren wir nicht ganz glücklich, denn die verschiedenen Optionen und Buttons verändern ständig Aussehen und Funktion. MacBenutzer lieben diese Kontextsensibilität, während PC-Benutzer eher ratlos reagieren. Wenn Sie sich eine Playlist ansehen, verschwindet der Rest der Bibliothek, denn sie ist ja gerade nicht wichtig. Und der Button rechts oben ändert sich von Übersicht zuBrennen, denn vielleicht soll ja die Playlist gleich auf CD gebracht werden. Dieses Programm ist in vielerlei Hinsicht brilliant, dürfte aber für Mac-Nutzer leichter bedienbar sein als für PC-Anwender. Preis & Kontakt Preis: kostenlos Telefon: (089) 99 64 00 Web: www.apple.com/de BEWERTUNG Die Apple-Software für den PC ist das ideale Programm für den iPod. Aber auch Besitzer anderer MP3-Player werden sich über das kostenlose AllroundTool freuen. ★★★★ 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 51 SOFTWARE IM TEST STEINBERG MYMP3PRO 5.0 V or einer Weile kaufte die Videoschnittfirma Pinnacle die Audiosoftware-Firma Steinberg, und unter diesem Namen kommt nun Version 5.0 von Pinnacles myMP3-Programm heraus. Pinnacle hat den ehrwürdigen Markennamen Steinberg beibehalten. Auch wenn Pinnacle auf der Schachtel steht, heißt das Produkt „Steinberg myMP3Pro 5.0“. Doch wenn Sie im Web Informationen zu myMP3 suchen, finden Sie nichts bei www.steinberg.de (das sich „The audio group of Pinnacle Systems“ nennt). Dagegen werden Sie auf der Website von Pinnacle fündig. Alle Klarheiten beseitigt? Es war eine gute Idee, das Produkt trotz der Übernahme von Steinberg nicht anzutasten, da myMP3 stets einer der besten MP3-Player und Ripper überhaupt war. Früher war das Programm eher teuer (rund 60 Euro), doch ein schlauer Kopf muss gemerkt haben, dass die Konkurrenz aus Freeware-Playern beziehungsweise gebundelten Playern (die ja für den Endkunden damit ebenfalls eine kostenlose Zugabe darstellen) besteht, so dass der empfohlene Preis der Version 5 nur noch 4 Euro beträgt. Webshops bieten das Produkt oft noch deutlich billiger an. Es ist eine reine Audiosoftware. Die Hauptschnittstelle ist als eine Reihe von Modulen konzipiert. Wenn Sie einen größeren Monitor haben, können Sie einen Großteil Ihrer Musikbibliothek auf einmal sehen. Es gibt einen kleinen 52 Abspielbereich mit den üblichen Knöpfen eines CD-Players und einer Fortschrittsanzeige, die Sie mit der Maus bewegen können. Darunter findet sich ein weiteres Modul mit einem Equalizer und Effekt-Reglern. Unter diesem Modul findet sich die aktuelle Wiedergabeliste mit den Buttons zur Bearbeitung der Liste. Die restlichen zwei Drittel des Bildschirms zeigen Ihre Musiksammlung. Sie müssen nur die Tracks oder Alben in die Playlist ziehen. Mit drei Buttons können Sie bestimmte Module anzeigen oder ausblenden. Das zentrale Abspielmodul wird aber stets angezeigt. So können Sie von einem Riesen-Player auf einen Mini-Player umstellen, behalten dabei aber das gleiche Aussehen des Programms. Das Rippen von CD zu MP3 könnte nicht leichter sein. Nachdem Sie das Dateiformat, die Bitrate, den Online-Zugriff zur Internet-Datenbank CDDB und den Speicherort konfiguriert haben, brauchen Sie nur zwei weitere Klicks. Die Audioqualität der fertigen MP3s ist wirklich exzellent. Version 5.0 bietet ein paar neue merkwürdige Features, so die Möglichkeit, ein eigenes G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Foto als Skin zu verwenden. Genauso wenig konnten uns die DJ Fun Effects überzeugen, die beispielsweise einen Beats-pro-MinuteZähler bieten. Wesentlich nützlicher erschien uns da schon die neue Möglichkeit des DVD-Brennens. Damit können Sie Ihre MP3s auf DVD speichern, und diese Scheiben lassen sich dann im DVD-Player abspielen. Freilich brauchen Sie dafür einen DVD-Brenner, aber dafür werden Sie mit einer Scheibe belohnt, mit der Sie tagelang feiern können, ohne je dasselbe Musikstück noch einmal zu hören. Das Programm ist auch in der Lage, die Musik an einem anderen, vernetzten PC streamen zu lassen. Die Idee ist interessant, aber wir fragen uns, wer dieses Feature nutzen kann. Steinberg ist ein wirklich hervorragendes Paket. Wir sind nur gespannt, welche neuen Features eine hypothetische Version 6.0 noch bieten könnte – oder ist das schon die ultimative Ausgabe von myMP3? Preis & Kontakt Preis: 40 Euro Telefon: (089) 50 20 60 Web: www.pinnaclesys.de BEWERTUNG Hervorragende MP3-Software zum Rippen und Abspielen mit jedem nur erdenklichen Feature. ★★★★★ SOFTWARE IM TEST NULLSOFT WINAMP 5 BASIC N ullsoft zeichnet sich unter all den anderen Herstellern dadurch aus, dass es sein Produkt Winamp mit einer Prise Humor würzt, die sonst bedauerlicherweise fehlt. Doch das Programm ist nicht nur humorvoll – es ist auch nützlich, effektiv und belegt sehr wenig Festplattenspeicher. Die einfachste Variante, der Lite-Player, ist gerade einmal 654 KByte groß, kann aber kaum mehr als Musik abspielen. Der komplette Basic-Player ist ein Download von 4 MByte und beherrscht so gut wie alles außer MP3-Rippen. Fürs Rippen benötigen Sie die Pro-Version, die 15 US-Dollar kostet und auch das Brennen von CDs beherrscht. Die Basic-Version kann immerhin mit zweifacher Geschwindigkeit AAC rippen. Technisch ist der Player sehr kompetent. Er nutzt das Internet nicht nur, um Track- und AlbumInformationen zu holen, sondern lädt auch noch Zusatzinformationen wie die aktuellen Tourneepläne der Band herunter. Eine Vielzahl begeisterter Winamp-Fans kreieren Skins und schreiben Plug-ins, die das Programm noch weiter verbessern. Kürzlich kündigte Winamp ein 70 KByte umfassendes Plug-in an, das den iPod unterstützt, und zwar mit der Bemerkung: „Gerade eben wurde Ihr iPod nützlich.“ Das Plug-in behandelt den iPod als Laufwerk, so dass Sie Dateien per Drag & Drop verschieben oder auch den angeschlossenen iPod eines Freundes als Musikbibliothek nutzen können. Es gibt unglaublich viele Skins. Stellvertretend sei die Skin mit dem Maschinengewehr MP5 von Heckler und Koch genannt. Die WinampWebsite ist informativ. Es gibt zwar viel, doch stets relevante Werbung. Klicken Sie etwa auf eine iPod-Nachricht, sehen Sie Werbung für iPod-Artikel. Andere Programme mögen hübscher aussehen, doch für eine Freeware ist Winamp exzellent. Preis & Kontakt Preis: kostenlos Web: www.winamp.com BEWERTUNG Ein kostenloser MP3-Player mit zahlreichen netten Features. Viele Plug-ins und Skins verfügbar. ★★★★★ MUSICMATCH JUKEBOX 8.2 BASIC D ieses Programm bekamen Sie mit dem iPod, bevor Apple das eigene Programm iTunes auf Windows portierte. Wenn Sie iTunes auf einem PC mit Musicmatch installieren, stören sich die beiden Programme, und Musicmatch funktioniert nicht mehr. Die Supportsite von Musicmatch sagt, Sie sollten beide Programme deinstallieren und dann Musicmatch wieder installieren – und iTunes vergessen. Offensichtlich hatten die beiden Firmen ein kleines Problem miteinander, und wir glauben zu wissen warum. Musicmatch betreibt einen umfassenden Online-Musikladen, und Apple konkurriert auf diesem Markt mit seinem Angebot iTunes. Wer die Software liefert, kommt auch an den Konsumenten heran. Die Ironie daran: Wir hier in Europa können keinen von beiden Läden nutzen ... Musicmatch ist ein traditionelles Windows-Pro- gramm, das jedem PC-Nutzer sofort verständlich ist. Oberhalb der Hauptschnittstelle finden Sie Buttons mit DropdownMenüs, mit denen Sie ein Ripping-Format (MP3, WAV oder WMA) und die Bitrate wählen. Dabei wird beispielsweise angegeben, dass 128 Kbps CDQualität entspricht, doch bei den höheren Bitraten gibt es leider keine Erklärungen mehr. Es dauert nur einen kurzen Moment, um Musicmatch zu sagen, wo sich die MP3-Dateien finden. Daraufhin füllt sich das Musikarchiv automatisch. Musicmatch macht sich automatisch zum StandardPlayer für Audio-CDs, MP3und WMA-Dateien und ver- 0 7/ 0 4 knüpft sich mit den Dateierweiterungen, sofern Sie nicht aktiv eingreifen, um dies zu unterbinden. Ein weiterer, ärgerlicher Zug ist das aggressive Marketing für den Online-Dienst, was schon nach kurzer Zeit zu nerven beginnt. Preis & Kontakt Preis: kostenlos Telefon: (001) 85 84 85 43 66 Web: www.musicmatch.com BEWERTUNG Gutes Programm. Doch da jetzt iTunes für Windows verfügbar ist, gibt es wenig Grund für iPod-Besitzer, Musicmatch weiter zu verwenden. ★★★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 53 SOFTWARE IM TEST ROXIO CREATOR 7 V or ein paar Jahren noch verkaufte Roxio unter dem Namen Easy CD eine CDBrennsoftware. Aufgrund des Drucks, dem Konsumenten jedes Jahr eine neue Version zu verkaufen, erweiterte sich der Feature-Umfang stetig. So hat Roxio die Software inzwischen zu einer MedienSuite erweitert, die aus einer Vielzahl von Modulen besteht. Roxios großer Rivale Ahead ist bei seinem Brenner-Produkt Nero ähnlich vorgegangen, doch Roxio hat ein As im Ärmel: Die Firma ist Eigentümer des neuen, von den Toten auferstandenen Napster. Napster war der erste Peer-to- Peer-Dienst, der den illegalen MP3-Tausch bis und über die legalen Grenzen brachte und schließlich von US-Gerichten geschlossen wurde. Napster von heute ist ein legaler Shop, der Musik-Downloads verkauft. Doch wie iTunes von Apple steht er außerhalb der USA nicht zur Verfügung. Das ist ein Hindernis für Creator 7, denn dieses Programm fokussiert aufs Internet. Die erste Frage, die Ihnen bei der Installation gestellt wird, ist die Art der Internet-Verbindung. Creator 7 beansprucht bis zu 50 Prozent Ihrer ISDN-, Modem- oder DSL-Verbindung für sich. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um eine Programmsuite, nicht um ein Programm aus einem Guss. Während also etwa Windows Media Player zahlreiche Aufgaben von einer Schnittstelle aus erledigen kann, ist Creator 7 dagegen ziemlich uneinheitlich. Falls der Hauptmanager geöffnet ist, passiert nichts, wenn Sie eine Audio-CD einlegen. Doch im Capture-Modul finden Sie alle Tools, um die CD zu rippen. Der Prozess ist umständlich und schneidet im Vergleich zu den anderen hier besprochenen Produkten sehr schwach ab. Zudem ist das Programmpaket allzu teuer. Preis & Kontakt Preis: 99 Euro Telefon: (024 05) 450 80 Web: www.roxio.de BEWERTUNG Teure Software, die aus zusammengewürfelten Modulen besteht. ★★★ REALPLAYER V10 W enn Sie NachrichtenSites interessieren, die Clips im proprietären .RAMFormat von Real bereitstellen, brauchen Sie den Real Player. Auf www.real.com finden Sie, wenn Sie nicht genau aufpassen, als einzigen verfügbaren Download den RealOne RadioPass Trial, der den Real Player beinhaltet. Bevor Sie diese Software herunterladen können, müssen Sie Ihre Kontaktdaten sowie Kredikartennummer angeben. Sofern Sie die Demo nicht innerhalb von 14 Tagen stornieren, werden mehr als 10 Euro monatlich abgebucht. Doch halt! Schüchtern versteckt sich hier ein kaum sicht- 54 barer Link Free Player. Nachdem wir die mehr als 10 MByte des Players heruntergeladen hatten, wurde uns eine umfangreiche Lizenzvereinbarung angezeigt, in der sich Real das Recht herausnahm, Benutzerdaten zu sammeln. Real wollte dann das Abspielen von CDs, DVDs, MP3, AAC, WAV, MPEG, AVI und MIDI an sich reißen, was wir höflich G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 ablehnten. Danach wurden wir gezwungen, einen Benutzernamen und ein Passwort anzulegen. Schließlich mussten wir wiederum ablehnen, eine Installation durchzuführen, bei der monatliche Gebühren fällig wurden. Beim ersten Testlauf füllte der Player unseren ganzen Desktop (dessen Auflösung immerhin 1.024x768 beträgt) mit Werbung für den Musikladen von Real. Wir luden ein paar MP3s in den Player. Immerhin: Das funktioniert. Es gab keine Probleme beim Abspielen der Musik. Wir sahen uns die verschiedenen Menüs und Optionen an, fanden aber kein Extra, das nicht auch die anderen kostenlosen Player im Testfeld hätten. Die einzige Ausnahme ist die Unterstützung für die proprietären Real-Formate. Kurzum: Es gab keinen Grund für uns, diese Software auch nur einen Moment länger auf der Festplatte zu lassen, als für den Test notwendig war. Preis & Kontakt Preis: kostenlos Telefon: (001) 20 66 74 27 00 Web: www.real.com BEWERTUNG Die oberste Priorität von Real scheint zu sein, Ihre Kreditkartennummer in Erfahrung zu bringen. ★★ Sarah Connor, Quelle: obs/T-Online International RADIOSENDER FINDEN NET-RADIO OHNE GEZ Tausende Sender aus aller Welt laufen übers Web, viele davon in CD-Qualität. Sparen Sie die GEZ-Gebühren und bauen Sie ganz nebenbei eine riesige, legale MP3-Sammlung auf. W ie viele Radiosender derzeit übers Internet senden, lässt sich nur grob schätzen. Senderlisten wie Surfmusik und Virtual Tuner verzeichnen zwischen 3000 und 5000 Kanäle aus aller Welt – ohne Gewähr auf Vollständigkeit. Ein großer Teil der bekannten deutschen Sender ist auch im Internet vertreten. Die Empfangsqualität schwankt zwischen Kofferradio und CD-Player. Schade wäre es, wenn Sie Webradio nur dazu nutzen, altbekannte Sender und Schnulzen zu hören. Wie wäre es stattdessen mit Radio 1 aus Tansania, Nostalgie 88 aus dem Libanon oder der Anetstation vom Südpol? Ob Fidschi-Inseln, Togo oder Kirgistan, beinahe jedes Land der Erde verfügt über Webradio-Stationen. Nicht nur Musik ist online, Neugierige können auch den New Yorker Polizeifunk, Feuerwehrfunk aus Holland und den Flugfunk des Boston Tower belauschen. Deutschsprachige Angebote dieser Art gibt es allerdings nicht; hier darf der Polizeifunk nur „unbeabsichtigt“ empfangen werden, etwa wenn der Suchlauf des Funkscanners zufällig darauf stoßen sollte. Sobald der Hörer den Polizeifunk als solchen erkennt, heißt es rasch umschalten, um sich nicht strafbar zu machen. Alle genannten Sender finden sich über die Suchfunktionen der Webradio-Verzeichnisse (siehe rechts). Suchen Sie dort direkt nach dem Sendernamen oder blättern Sie durch diverse Kategorien. Eine Alternative zu den browserbasierten Senderverzeichnissen sind Programme wie Irate2 und Surfmusik 3.0. Sie laden die Senderlisten aus dem Internet und sortieren die Sen- Nach Art alphabetisch sortiert Art Player Programm Quicktime Player 6.5 Real One Player Apple (08 00) 200 01 36 apple.com/de /quicktime/products /qt/ Real Networks (069 95) 09 61 34 realplayer.de /freeplayer_r1p.html kostenlos kostenlos Besonderheiten/ spielt QuicktimeHinweise Videoformate ab Hersteller Telefon Internet 56 Rekorder deutsche Version mit Adware G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Real One Player, BBC-Version Winamp 5.03 Air2mp3 Audiograbber 1.83 englische Spezialdeutsche Sprachversion ohne Werbung datei als Plug-in verfügbar Real Networks Nullsoft (Time Warner) nur per Internet nur per Internet bbc.co.uk/radio winamp.com/player/ /audiohelp.shtml? focuswin Windows Media Player 9 bei Windows integriert Erkennt Start- und Endpunkt von Tracks erst seit kurzer Zeit Freeware nur über Internet microsoft.com /windows /windowsmedia /download/default.asp Rapid Solution nur per Internet air2mp3.net Jackie Franck nur per Internet audiograbber.de kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos RADIOSENDER FINDEN DIESE WEBSEITEN LISTEN RADIOSENDER der nach diversen Kriterien. Stücken zu erkennen – aber leider Die Player selbst bieten ebennur beim Empfang von analogem falls Funktionen, um kompatible Radio und auch nur für bekannte Lause InternetRadiosender direkt einzubinden. radio-Guide Sender. Streamripper hingegen, Am besten ist das bei Winamp ge- katalogisiert nach Ländern, ein Winamp-Plugin, zeichnet nur lungen: Der Player lädt in wenigen Genres, nicht direkt abspielbar das auf, was es soll. Es erkennt www.lause.de Sekunden eine umfangreiche Liste automatisch jedes neue Lied und mit Angaben zu Genre, Bitrate und Radio Web speichert es in einer eigenen MP3nur deutsche Sender, sortiert aktuell gespieltem Titel. Datei. Das funktioniert dank Winnach Bundesländern und Da viele Sender Streams mit ho- Städten, nicht direkt amps Streaming-Protokoll Shouther Bitrate senden, erscheint es abspielbar cast, das die notwendigen Infos reizvoll, die Aufnahmen einfach www.radioweb.de einfach mit überträgt. mitzuschneiden – wie anno dazu- Real Radio Guide Wer viel Webradio hört, produmal mit dem Kassettenrekorder, nur Real-One-Sender, ziert schnell enorme Datenmennur eben in besserer Qualität und direkt abspielbar gen. Tools wie Trafficmonitor helradio.real.com komfortabler. Tools wie Audiograbfen, den Überblick über Zeit und ber, Net Transport und Air2mp3 Shoutcast Volumen zu behalten. Das Prosind theoretisch wie für diesen nur Winamp-Sender, gramm und Alternativen finden direkt abspielbar Zweck geschaffen. Sie zeichnen www.shoutcast.com Sie auf der Heft-CD. auf Tastendruck alles auf, was auch Ein Internet-PC mit Webradioaus den Lautsprechern zu hören Surfmusik Player gilt nicht als Rundfunk-Empkatalogisiert nach Ländern, ist. Und das ist gleichzeitig der Ha- Genres; Top-Listen, direkt fangsgerät, er muss also nicht bei ken an der Sache: Wenn Outlook abspielbar der GEZ angemeldet werden. SoExpress freudig den Empfang neu- www.surfmusik.de bald aber eine TV-Radio-Karte im er Mails verkündet oder irgendein Virtual Tuner PC steckt, wird er gebührenpflichanderes Programm einen Pieps von katalogisiert nach Ländern, tig. Wenn Sie weder eine solche sich gibt, ist all das auch in der Auf- Playern, Genres, Sprachen; Karte noch einen Fernseher besitTop-Listen, direkt abspielbar zeichnung zu hören. zen und Radio und Stereoanlage www.virtualtuner.com Der zweite Haken: Die genannauch gleich verschrotten, können ten Programme hören tatsächlich stur wie ein Sie sich guten Gewissens bei der GEZ abmelden. Kassettenrekorder auf die Kommandos „Start“ Mitschnitte von Webradio-Sendungen sind und „Stop“. Laufen sie ein paar Stunden , ergibt nur dann legal, wenn Sie dabei keine Kopierdas eine einzige, riesige Audiodatei. Es erforschutzmaßnahmen umgehen. Verbreiten, öfdert einigen Aufwand, diese Datei in einzelne fentlich vorführen oder gar verkaufen dürfen Lieder aufzudröseln. Air2mp3 und auch Tobit Sie die erstellten Dateien nicht. Die Weitergabe Clipinc (www.clipinc.de) bieten zwar die Option, innerhalb des engen Freundes- und Familienbereits beim Aufzeichnen Beginn und Ende von kreises sollte dagegen keine Probleme bereiten. auch als DownloadManager nutzbar Streamripper 1.54 für Winamp 2.x Plug-in für Winamp 2.x und 5.x Online TV Surfmusik 3.0 Sound-Editor Audacity 1.2.0 auch TV-Sender auch TV-Sender, Webcams auch TV-Sender, Zeitungslinks listet Webradio-Sender auf Opensource Exciting Software nur per Internet xi-soft.com /download.htm Noderunner u.a. nur per Internet streamripper .sourceforge.net /srdownloads.php Stefan Raulf nur per Internet stefan-raulf.de Dirk Vorderstraße nur per Internet vorderstrasse.de concept/design nur per Internet onlinetv.flatserv.de Marcus Schmitt nur per Internet schmittis-page.de Matt Brubeck u.a. nur per Internet audacity .sourceforge.net kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos kostenlos 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R Britney Spears, Quelle: obs/Getty Images Net Transport 1.85a Senderverwaltung Internet-TV & Radio-Suite Irate 2 Free 0.3b 57 DATEIEN SORTIEREN 58 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 DATEIEN SORTIEREN BEQUEMER ZUGRIFF Zusatzinformationen zu den einzelnen Songs – so genannte ID3-Tags – bringen Ordnung in Ihre MP3-Sammlung. Hilfreiche Tools unterstützen Sie dabei. D er MP3-Sammler unterscheidet sich von seinem CD- oder Vinyl-Kollegen. Er (und es ist fast immer ein Er) will seine Sammlung katalogisieren, und dazu sind korrekte Track- und Künstlerinformationen sehr hilfreich. Diese Informationen sind innerhalb der MP3-Datei als so genannte ID3-Tags gespeichert. Allerdings haben viele MP3-Dateien irreführende oder gar keine Tags, schlimmstenfalls sogar falsche. Um Ihre Sammlung übersichtlich zu organisieren, kann es notwendig sein, neue ID3Tags in Ihre MP3s einzufügen oder die vorhandenen zu überarbeiten. Die meisten AudioPlayer – sowohl Software als auch Hardware – haTag. Das Tool sortiert MP3ben Funktionen, die diese Dateien entsprechend ID3-Tags auswerten. ihrer Tags in verschiedene Aber nicht alle ProgramOrdner ein. Diese Funktion me unterstützen die Tags spart viel Handarbeit, ist gleich gut. Wir haben die aber nicht ganz einfach in bekanntesten und besten der Anwendung. Natürlich Player und ID3-Tools für fehlt nicht die Option, die Sie auf die Probe gestellt. ID3-TagIT organisiert Dateien anhand ihrer ID3-Tags. Freedb-Datenbank mit CDDenn nicht immer ist es Informationen über das die beste Lösung, die ID3-Tags mit dem Windows Internet anzuzapfen – so müssen Sie nicht alles Media Player zu pflegen, spezialisierte Programvon Hand eintippen. Aber: Falls Sie das Microme haben in so manchem Bereich die Nase vorn. soft-.Net-Framework noch nicht installiert haben, müssen Sie die 23 MByte über das ID3-TAGIT Windows-Update zunächst herunterladen. In ID3-TagIT haben die Programmierer ohne Zweifel die meisten Funktionen aller Tag-Tools MUSICMATCH JUKEBOX eingebaut. Trotzdem ist die Benutzeroberfläche Die Musicmatch Jukebox ist mehr als ein einnoch gut zu handhaben. Wie beim Windows facher Tag-Editor: Es ist eines der bekanntesten Explorer sehen Sie die Ordnerstruktur Ihrer Allround-Musikprogramme. Das Tool brennt Festplatte links, die einzelnen MP3-Dateien auf Audiodateien von der Festplatte auf CD, spielt der rechten Seite. Videoclips ab und vieles mehr. Wie viele gute Sie können Tags nach den Standards ID3v1 Audioplayer fügt Musicmatch beim Rippen von als auch ID3v2 verändern, und außerdem mit CDs automatisch Tag-Informationen ein, die es dem Multiple Edit Tool mehrere Tags auf einmal aus seiner Online-Datenbank übers Internet bearbeiten. Mit der Funktion Tag To Filename beholt – das spart beim Rippen von Musik-CDs nennen Sie die Datei entsprechend ausgewählwirklich jede Menge Zeit. Wenn eine CD nicht in ter Tags um, oder machen den Dateinamen zum der Datenbank vorhanden ist, tragen Sie die 0 7/ 0 4 Mit ID3-TagIT bearbeiten Sie Zusatzinformationen wie Künstlername oder Album. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 59 DATEIEN SORTIEREN Musicmatch holt die TagInformationen aus einer Online-Datenbank. Winamp erlaubt nur Tag-Änderungen an einzelnen Dateien. WINAMP Weil Winamp schon lange Zeit kostenlos zu haben ist, hat das Tool eine große Fangemeinde. Wie der Windows Media Player oder Musicmatch ist Winamp vor allem ein Player, kann aber auch ID3-Tags bearbeiten. Anders als Musicmatch unterschiedet Winamp zwischen Tags nach ID3v1 und ID3v2. In der Praxis wiegt schwer, dass Winamp nicht mehrere Dateien auf einmal bearbeiten kann. Wenn Sie also eine ganze Reihe von MP3-Dateien haben, müssen Sie deren Tags einzeln ändern. Die Tag-Funktionen haben sich seit etlichen Versionen nicht geändert. Gefällt Ihnen also die ältere Version Winamp 3 besser als die aktuelle Version 5, sind die Tag-Funktionen kein Grund für einen Umstieg. Auf der anderen Seite ist Winamp ein schnelles und stabiles Programm, das nur selten abstürzt. Eine deutsche Programmoberfläche müssen Sie über Options/Preferences zunächst aus dem Internet herunterladen und installieren. MUSICBRAINZ Auf der Homepage beschreibt sich Music Brainz als „Meta-Datenbank für Musik, die von der Anwendergemeinde gepflegt wird“. Lassen Sie sich von dieser umständlichen Beschreibung nicht abschrecken – die Idee dahinter ist brillant. In kurzen Worten: Die Anwender von Music Brainz übertragen ihre ID3-Tags in die zentrale OnlineDatenbank, so dass andere davon profitieren. Das nützt vor allem Musikfreunden, deren CDSammlung außerhalb des Mainstreams angesiedelt ist. Mit Music Brainz Tagger versehen Sie die MP3-Dateien Ihrer Sammlung halbautomatisch mit den entsprechenden Tags: Das Tool arbeitet sich durch ein ganzes Verzeichnis und gleicht die Tags mit den Online-Informationen ab. Dabei kann der Tagger sowohl mit ID3v1- als auch mit ID3v2-Tags umgehen. Natürlich kann die Datenbank fehlerhafte Infos enthalten, eine Überprüfung der Ergebnisse ist deshalb angesagt. Der Music-Brainz-Server lässt sich übrigens auch mit anderer Musik-Software ansprechen, Sie sind also nicht auf das Tagger-Tool angewiesen. Das Tagger-Tool von Music Brainz bearbeitet Ihre ganze MP3Sammlung in einem Rutsch. ID3-TAGIT MUSICMATCH JUKEBOX WINAMP 5 MUSICBRAINZ Plus: Klare Oberfläche, nützliche Plus: Viele Funktionen, automatische Arbeitsweise, Super-Tagging-Tool Minus: Super Tagging nicht in Basic-Version enthalten Web: www.musicmatch.com Lizenz: Freeware Preis: kostenlos, für Plus-Version 20 US-Dollar Plus: Kostenlos, schnell und fast Plus: Halbautomatische Bearbei- Funktionen Minus: Braucht zusätzlichen 23-MByte-Download von der Microsoft-Homepage Web: www.id3-tagit.de Lizenz: Freeware Preis: kostenlos Wertung: ★★★★★ 60 Informationen einfach über den bequemen Editor von Hand ein. Wenn Sie das Upgrade zu Musicmatch Plus kaufen, erleichtert Ihnen die Super-Tagging-Funktion die Arbeit noch mehr. Damit holt sich das Tool fehlende Tag-Informationen für Ihre Dateien aus dem Internet. So bringen Sie Ihre bestehende Sammlung schnell auf einen einheitlichen Stand. Mit der Funktion Tag From Filename wandeln Sie den Dateinamen in ein Tag um – sofern die Datei einen sinnvollen Namen hat. Wertung: ★★★★ G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 beliebig anzupassen Minus: ID3-Editor nur für einzelne Dateien Web: www.winamp.com Lizenz: Freeware Preis: kostenlos, 15 US-Dollar für Pro-Version Wertung: ★★★ tung ganzer MP3-Sammlungen Minus: Kontrolle der gefundenen Tag-Infos notwendig Web: www.musicbrainz.org Lizenz: Freeware Preis: kostenlos (Spenden willkommen) Wertung: ★★★ DATEIEN SORTIEREN Einen Haken hat der Media Player allerdings. Beim Einlesen einer Audio-CD steht standardmäßig nur das WMAFormat von Microsoft zur Verfügung. Für MP3 müssen Sie ein zusätzliches Plug-in herunterladen und bezahlen. DR. TAG Beim Einlesen einer Audio-CD entscheiden Sie, welche Tags Media Player 9 setzt. WINDOWS MEDIA PLAYER 9 Viele Musikfreunde setzen am PC auf den Windows Media Player: Das Tool spielt Musik, kann CDs brennen, fügt sich nahtlos in Windows ein und ist vor allem kostenlos. Eine ausführliche Besprechung des Tools finden Sie ab Seite 28. Insgesamt wartet der Player mit vielen Funktionen auf, aber was leistet er bei ID3-Tags? Herausragend sind die automatischen Fähigkeiten beim Einlesen einer Audio-CD. Der Media Player nimmt Kontakt zur WindowsMedia-Website auf, und holt sich dort die nötigen Informationen. Diese stammen aus verschiedenen Datenbanken. Wenn die Automatik die falschen Infos anbietet, hilft die manuelle Suchfunktion. Über einen Editor ändern Sie die Tags einzelner Dateien oder ganzer Alben. Das Tool ordnet sogar die Dateien entsprechend der ID3Informationen neu an. Das Programm mit dem lustigen Namen hat so ziemlich alle Funktionen, die man sich zum Thema ID3-Tags vorstellen kann. Mit einem eingebauten Player, einer CD-Brennfunktion und der Fähigkeit, die Tags in MP3-, WMAund OGG-Musikdateien zu bearbeiten, bleibt kein Wunsch unerfüllt. Dazu kommt die deutsche Benutzeroberfläche. Über die Massenfunktion bearbeiten Sie ganze Verzeichnisse in einem Rutsch und organisieren sogar die Verzeichnisstruktur neu. Die Unterstützung von ID3v1 und ID3v2 ist da fast schon selbstverständlich. Wie ID3-TagIT orientiert sich das Tool am Windows-Explorer mit Ordnerbaum und Dateibereich. Die ersten Schritte sind deshalb ziemlich leicht, auch wenn sich die Fortgeschrittenen- Funktionen nicht so leicht meistern lassen. Über Umbenennen und Restrukturieren bearbeiten, entfernen, verschieben und tauschen Sie Tags. Mit Vorlagen erledigen Sie mehrere solcher Aktionen auf einmal. Sehr nützlich sind auch die Icons, mit denen jede Datei markiert ist. Sie zeigen auf einen Blick das Dateiformat und den Typ der ID3-Tags. Kurz gesagt: Dr.Tag ist etwas für den Power-User, weniger versierte Anwender verlaufen sich in der Fülle von Funktionen. Windows Media Player 9 zeigt AlbumInformationen an – sofern diese online verfügbar sind. Mit Dr.Tag ändern Sie mehrere ID3-Tags über Vorlagen in einem Durchlauf. WINDOWS MEDIA PLAYER 9 DR TAG MP3-TAGIT TAG & RENAME Plus: Ausgefeilte Auto-TaggingFunktionen Minus: Einlesen von CDs als MP3Dateien nur gegen Bezahlung Web: www.microsoft.de Lizenz: Freeware Preis: kostenlos Plus: Sehr viele Funktionen Minus: Hoher Preis und komplexe Plus: Einfache Bedienung Minus: einige Profifunktionen Plus: Vielfältig anpassbare Wertung: ★★★★ Bedienung Web: www.asterius-mediaworks.com Lizenz: Shareware (30-Tage-Testversion) Preis: 25 US-Dollar fehlen Web: plastiekske.tripod.com Lizenz: Shareware Preis: 15 US-Dollar Wertung: ★★★★ Wertung: ★★★★ 0 7/ 0 4 Oberfläche Minus: Nichts zu bemängeln Web: www.softpointer.com Lizenz: Shareware (30-Tage-Testversion) Preis: 30 US-Dollar Wertung: ★★★★★ G R O S E E R M P 3 - R AT G E B E R 61 DATEIEN SORTIEREN TagIt den Titel eines Musikstücks nicht ändern kann – ein guter Grund, die 15 US-Dollar Registrierungsgebühr zu zahlen. Rechts: Mit MP3-Tagit ändern Sie mehrere Dateien in einem Durchlauf. TAG & RENAME Unten: Über die FreedbDatenbank holen Sie AlbumInformationen online. MP3-TAGIT Für Anfänger haben die ID3-Tags einen großen Vorteil: Die Anzahl der Tags ist begrenzt, die Arbeit bleibt überschaubar. Es liegt also vor allem an der Software, den Aufwand so gering wie möglich zu halten. Und genau das ist dem Programmierer von MP3-Tagit gelungen. Als erstes fällt auf, dass jede Mp3-Datei mit einem Farbcode markiert ist. Er zeigt an, ob die Datei ID3v1- oder ID3v2-Tags hat, oder ob sie gar keine gültigen Tags aufweist. Die komplexeren Funktionen versehen ein ganzes Album mit Tags aus der Online-Datenbank, oder ändern mehrere Tags in einem Rutsch. So ändern Sie zum Beispiel schnell das Genre aller Stücke eines Albums von Soul nach Gospel. Mit der Funktion Auto-Rename ändern Sie die Form eines Tags, etwa von Klein- und Großbuchstaben, mit großen Anfangsbuchstaben oder nicht und so weiter. Und falls Sie sich die Mühe nicht selbst machen wollen, schlagen Sie die Tags in der Online-Datenbank Freedb nach. Das Tool sucht online nach verfügbaren Datenbank-Servern, Sie wählen den gewünschten aus. Dateien lassen sich entsprechend der Tags umbenennen und neu sortieren. Aber beachten Sie, dass die unregistrierte Version von MP3- SO NUTZEN SIE ID3-TAGS SINNVOLL Sie haben Ihre ganze MP3-Sammlung mit ID3-Tags ausgestattet, aber was kommt jetzt? Sie brauchen eine Musiksoftware, die MP3s nicht nur abspielen, sondern die ID3-Tags auch nutzen kann. Dazu müssen Sie nicht lange suchen: Die drei bekanntesten Player-Programme – Musicmatch, Windows Media Player und Winamp – sind entsprechend ausgestattet. Quer über Ihre ganze MP3-Sammlung filtern die Programme etwa die Stücke eines bestimmten Künstlers heraus, der Zugriff erfolgt über vordefinierte oder eigene Filter. Die übrigen in diesem Artikel vorgestellten Tools sind ebenfalls in der Lage, Musikdateien abzuspielen. Das ist aber dafür gedacht, kurz in unbekannte Dateien hineinzuhören, um den Titel einzuordnen. Als MP3-Player für den täglichen Musikgenuss haben sie alle zu wenig Komfortfunktionen wie etwa Wiedergabelisten. 62 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Ein weiteres Multifunktions-Tool für das Management Ihrer MP3-Sammlung ist Tag & Rename. Die Benutzeroberfläche ist klar strukturiert, die Vielzahl an Funktionen erfordert aber doch eine längere Einarbeitung. Wie bei Excel besteht das Hauptfenster aus drei Karteikarten, zwischen denen Sie schnell per Mausklick umschalten. Sie dürfen die MP3-Dateien umbenennen, Tags in mehreren Dateien in einem Durchlauf ändern und Tags aus dem Dateinamen erzeugen. Die Anzeige der Dateien ist mit vielen Icons bestückt, die sowohl die Version der ID3-Tags als auch das Dateiformat von AAC über MP3 und WMA bis OGG auf einen Blick sichtbar machen. Die Oberfläche wirkt dadurch etwas überladen. Das Programm empfiehlt sich für den erfahrenen Anwender, der die Funktionsvielfalt auch ausnutzt. Durch die drei Karteireiter passen alle Funktionen von Tag & Rename in ein Hauptfenster. FAZIT Weil die hier vorgestellten Programme ähnliche, zum größten Teil sogar identische Funktionen bieten, ist die Auswahl letztlich eine subjektive Sache. Jeder Anwender hat zum Beispiel eine eigene Vorstellung davon, wie eine effektive Benutzeroberfläche aussehen soll. Wollen Sie das Programm zum Abspielen der MP3-Dateien oder zum Brennen von CDs auch zum Bearbeiten der ID3-Tags einsetzen? Dann sind Windows Media Player 9 oder Musicmatch Jukebox die richtige Wahl. Andererseits haben diese Programme deutlich weniger Tag-Funktion als spezialisierte Tools. Profis werden deshalb ID3-TagIT, Dr.Tag oder Tag & Rename den Vorzug geben, wobei ID3-TagIT die einzige Freeware ist. Einsteiger dagegen sind mit MP3-TagIt gut bedient. INFORMATIONEN ANFÜGEN Bestens informiert Tag ist nicht gleich Tag – und so können Ihre Songs leicht durcheinander geraten, wenn Sie Dateien aus unterschiedlichen Quellen verwenden. I m vorhergehenden Artikel haben wir verschiedene Tools vorgestellt, mit denen Sie die ID3-Tags Ihrer MP3-Dateien (oder von WMA-Dateien) editieren und verwalten können. Mit dem Tools MP3-TagIt geht diese Verwaltungsarbeit auch recht problemlos. ID3-Tags sind Informationen in Textform, die zusätzliche Angaben zu einem Song enthalten. Programme wie Musicmatch Jukebox oder iTunes können diese Informationen ebenso auslesen und auswerten wie 1. verschiedenste MP3-Player, etwa der Apple iPod. Allerdings entscheidet das Programm, mit dem Sie einen Song gerippt haben, welche Art von Informationen es zu dem Song im ID3-Tag speichert; auch die Datenquelle, also die Internet-Datenbank, aus der die Informationen gezogen werden, hat Einfluss auf die TagInhalte. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass Ihre MP3-Dateien (sofern sie nicht aus ein und derselben Quelle stammen) inkonsistente oder gar unvollständige Tag-Informationen aufweisen. Das kann dann dazu führen, dass die Songs auf Ihrem MP3Player bunt durcheinander gewürfelt abgespielt werden und nicht in der Reihenfolge, in der sie sich auf dem ursprünglichen Album befunden haben. Dem können Sie aber mit MP3TagIt (oder einem anderen Tool) abhelfen. MP3-TagIt ist eins der am weitesten verbreiteten Tools. Es ist ein Shareware-Programm, das Sie zunächst einmal kostenlos testen können. MP3-TAGIT HERUNTERLADEN Die Software erhalten Sie unter http://plastiekske.tri pod.com/ index1.html. Laden Sie die etwa 1,5 MByte umfassende Setup-Datei auf Ihre Festplatte herunter. Am einfachsten lassen Sie sie auf dem Desktop speichern, so dass Sie nach dem Download ein entsprechendes Icon auf dem Desktop finden. dem Ordner, in dem Sie die Datei gespeichert haben). Folgen Sie den Anweisungen und installieren Sie das Programm. Wenn Sie nicht die Vollversion von MP3TagIt erworben haben, die 15 US-Dollar kostet, deaktivieren Sie im letzten Dialog die Option Enter your serial number und lassen dann das Programm starten. 2. 3. MP3-TAGIT INSTALLIEREN Starten Sie die Installation durch einen Doppelklick auf das Icon setuptagit.exe auf Ihrem Desktop (oder in MP3-TAGIT KENNENLERNEN Sie können nun selbst den Ordner suchen, in dem sich Ihre MP3-Dateien befinden. Oder Sie lassen MP3-TagIt Ihre Festplatte (oder auch nur einen Ordner) nach MP3-Dateien suchen – dazu aktivieren Sie die Option Scan subdirectories und klicken auf Scan. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 63 INFORMATIONEN ANFÜGEN gültige Tag-Informationen einzugeben. ID3v1-Tags erkennen Sie an der hellblauen Farbe, ID3v2-Tags an der dunkelgrünen Farbe (mehr zu den beiden Versionen 1 und 2 im Kasten auf der nächsten Seite). Leuchtend grüne Farbe bedeutet, dass Sie die Tag-Informationen dieser Dateien nicht verändern können. 5. Der Scan-Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb wählen Sie für den Workshop den Ordner mit Ihren MP3-Dateien selbst aus – und zwar über das Fenster oben links, in dem die Laufwerke Ihres PCs zu sehen sind. Blättern Sie nun zu dem gewünschten Ordner. 4. TAG-INFORMATIONEN EINLESEN TAGS BEARBEITEN Wie gesagt: Nur Tracks, die hellblau oder dunkelgrün unterlegt sind, können Sie editieren. Zum Bearbeiten klicken Sie das Feld, das Sie ändern wollen, doppelt an und geben dann die gewünschten Infos ein – im Beispiel tragen wir beim Song „Nadine“ den Namen des Interpreten Frank Black ein. Sobald Sie die Eingabetaste drücken oder ein anderes Feld anklicken, wird die Eingabe übernommen. Sie können sich auch mit den Pfeiltasten und der TAB-Taste durch die Felder bewegen und, sobald Sie sich im gewünschten Feld befinden, einfach zu tippen beginnen. Abschließend müssen Sie noch die Schaltfläche Save drücken (ganz unten im Programmfenster), damit die Änderungen in den MP3-Dateien gespeichert werden. Jetzt können Sie in einen anderen Ordner wechseln und die Tag-Informationen dort einlesen lassen. Sobald der Ordner mit den MP3s ausgewählt ist, klicken Sie auf die Schaltfläche Scan. Das Programm zeigt die im Ordner enthaltenen MP3-Dateien und die darin gespeicherten Tag-Informationen jetzt tabellarisch an. Die Informationen sind farbig hinterlegt. Rot bedeutet, dass keine gültigen Tag-Informationen zur jeweiligen Datei vorhanden sind; diese Tags können Sie nicht editieren, leider ist es auch nicht möglich, 6. ID3V2-FELDER AKTIVIEREN Tags nach dem ID3v2-Standard enthalten fünf zusätzliche Felder für weitere Angaben: Komponist, Encoder (also das Programm, mit dem die MP3-Datei kodiert wurde), Copyright, Sprache und URL. Damit diese Felder auch tatsächlich genutzt werden können, müssen Sie sie in MP3-TagIt erst aktivieren: Öffnen Sie dazu im Programm das Register Options (die Register finden Sie ganz oben anstelle einer Menüleiste). In der Spalte ID3v2 specific aktivieren Sie alle Felder, die Sie nutzen wollen. Dann kehren Sie auf den Reiter TagIt zurück – jetzt sind hier die zusätzlichen ID3v2-Fehler zu sehen (je nach Fensterbreite kann es sein, dass Sie nach rechts scrollen müssen, um diese Felder sehen zu können). 64 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 INFORMATIONEN ANFÜGEN 7. TAG-VERSION ÄNDERN Wenn Ihre MP3-Dateien nur Tags der Version 1 mitbringen, können Sie diese nachträglich in ID3v2Tags umwandeln, so dass die zusätzlichen Felder zur Verfügung stehen. Dazu dient der Button Force V2 bzw. Force V1 am unteren Fensterrand. Die Button-Belegung können Sie ändern, indem Sie mit der rechten Maustaste auf die Schaltfläche klicken und entweder Force V2 oder Force V1 auswählen. Force V1 ist dann sinnvoll, wenn Sie einen MP3-Player haben, der mit den ID3v2Tags nicht zurecht kommt – dann wandeln Sie die Tags einfach in die ältere Version um. Wenn Sie ID3v1-Tags um die zusätzlichen Felder von Version 2 erweitern wollen, klicken Sie auf Force V2 (es werden automatisch alle Songs im Fenster umgewandelt, Sie müssen sie also nicht vorher markieren). Anschließend klicken Sie auf Save – erst dann werden die Songinformationen dunkelgrün hinterlegt angezeigt. 8. 9. DAS VERBIRGT SICH IN EINEM TAG Wenn Sie den vorhergehenden Artikel gelesen haben, wissen Sie schon, dass Tags zusätzliche Informationen rund um einen Song enthalten: den Songtitel, die Track-Nummer (auf dem Album), den Namen des Interpreten und des Albums, das Veröffentlichungsjahr, das Genre und so weiter. Wichtig ist bei den ID3-Tags die Unterscheidung zwischen ID3v1 und ID3v2. ID3v1-Tags sind vom Speicherplatz her beschränkt: Jedes Feld kann maximal 30 Zeichen umfassen. Bei ID3v2 gibt es keine solche Einschränkung, außerdem kommen hier noch zusätzliche Informationen hinzu, etwa der Name des Komponisten, die Sprache und eine Miniaturdarstellung des Album-Covers. ID3-Tags werden nur bei MP3-Dateien verwendet. Allerdings unterstützen sie auch die Formate Ogg Vorbis und WMA Tag-Informationen. WMA-Tags können Sie mit dem Windows Media Player sowie einigen der im Artikel ab Seite 59 vorgestellten Tools bearbeiten. EINZELNEN SONG UMWANDELN Wenn Sie für einen Song mit ID3v1-Tags eines der V2Felder anklicken, um zum Beispiel den Komponistennamen einzutragen, erscheint eine Fehlermeldung. Sollen die Tag-Informationen dann ins V2-Format umgewandelt werden, klicken Sie auf Yes . Andernfalls wählen Sie No, um die ID3v1-Tags beizubehalten. MEHRERE SONGS BEARBEITEN MP3-TagIt bringt eine wirklich praktische Bulk-Edit Funktion mit. Damit können Sie für alle Songs im aktuellen Ordner gleichzeitig beispielsweise den Albumtitel ändern, das Veröffentlichungsjahr eintragen oder andere Informationen bearbeiten. Dazu klicken Sie am unteren Fensterrand auf die Schaltfläche Bulk-edit. Es öffnet sich nun ein Dialog, in dem sämtliche Felder zu sehen sind, auch die ID3v2spezifischen. Hier nehmen Sie die gewünschten Änderungen vor und klicken dann auf Go – schon sind die neuen Eingaben in der Übersicht zu sehen. Trotzdem müssen Sie noch auf Save klicken, damit die Informationen auch in den MP3-Dateien gespeichert werden. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 65 ALTERNATIVEN SUCHEN GRÖSSE CONTRA KLANG So erfolgreich MP3 ist, zeichnen sich zur Komprimierung von Audiodateien noch effektivere Wege ab – mehr oder weniger vielversprechend. D Viele CD-Ripping-Anwendungen können mit dem MP3Pro-Format arbeiten, die HardwareUnterstützung ist jedoch noch immer recht mager. 66 er Erfolg von MP3 beruht im Grunde genommen darauf, dass es das erste leicht erhältliche Audio-Komprimierungswerkzeug war und zeitgleich mit dem Wachstumsschub des Internet bekannt wurde. Da jeder den MP3-Codec kostenlos nutzen konnte, dauerte es nicht lange, bis Dutzende von MP3-Rippern und MP3-Playern auf den Markt kamen. Inzwischen sind mehrere Hundert Tools erhältlich. MP3 kann ein Komprimierungsverhältnis von etwa 12:1 erreichen — damit lässt sich ein dreiminütiger Titel, der im Normalfall 30 MByte benötigen würde, auf circa 2,5 MByte komprimieren. Die Software entfernt unnötige Informationen in einer Musikdatei, wie nicht hörbare, hohe oder niedrige Frequenzen oder die Geräusche, die am schlechtesten wahrnehmbar sind und von anderen übertönt werden würden. Da Informationen während der Komprimierung verloren gehen, bezeichnet man MP3 auch als verlustbehafteten Codec (im Unterschied zu einem verlustfreien). Wie schon gesagt: MP3 ist ein sehr erfolgreicher und weit verbreiteter Codec — aber er kommt in die Jahre. Die Komprimierungstechnik hat sich seit Anfang der 90er Jahre weiterentwickelt. Inzwischen gibt es effektivere Wege, Ton G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 zu komprimieren, sowohl was die Dateigröße als auch die Klangqualität angeht. Es sei dahingestellt, ob einer dieser Codecs MP3 an Popularität so schnell einholen wird. Aber einige weisen unbestreitbar interessante Vorteile auf. MP3PRO MP3 ist nur bei Stereomusik und relativ hohen Übertragungsgeschwindigkeiten — 128 Kbps und höher — richtig gut. Musik, die mit geringeren Übertragungsgeschwindigkeiten komprimiert wird, enthält zu viele Komprimierungsschäden, die selbst für unkritische Ohren kaum erträglich sind. Das Fraunhofer Institut — Erfinder des MP3Codec — hat sich deshalb MP3Pro ausgedacht. Es wurde entwickelt, um auch bei niedrigeren Bitraten sehr viel besser zu arbeiten. Dieser Codec eignet sich damit ideal für MP3-Player mit geringerer Kapazität oder für InternetStreaming. Der Anspruch war, dass MP3Pro Dateien erzeugt, die halb so groß sind wie MP3Files und dabei dieselbe Klangqualität bieten. Ein 30 MByte umfassender Originaltitel, der mit MP3Pro und 64 Kbps komprimiert wird, ist nur noch 1,36 MByte groß, verglichen mit 2,72 MByte für eine MP3-Datei bei 128 Kbps. Dennoch kann die Klangqualität nur schwer mit der einer CD verglichen werden — der Sound ist bestenfalls als unsauber zu bezeichnen, und den meisten Instrumenten mangelt es an der Konturenschärfe. 64-Kbps-Dateien hören sich jedoch mindestens so gut an wie MP3-Versionen mit 128 Kbps — in den meisten Fällen sogar besser. Während sich fast alle Defizite von MP3 lösen lassen, indem man eine höhere Übertragungsgeschwindigkeit wählt, liegt die maximale Rate von MP3Pro leider nur bei 96 Kbps. Das ist für CD-Qualität viel zu niedrig. Zum Erzeugen von MP3Pro-Dateien ist der MP3Pro-Codec erforderlich. Er ist bereits in verschiedenen CD-Ripping-Anwendungen ALTERNATIVEN SUCHEN erhältlich, wie beispielsweise MusicMatch Jukebox und Magix MP3 Maker Platinum. Da der Codec nicht kostenlos ist, wird er vermutlich weniger erfolgreich sein als MP3. MP3Pro-Dateien sind abwärtskompatibel und lassen sich auf einem MP3-Player abspielen. Dies hört sich aber nicht annähernd so gut an wie auf einem MP3Pro-kompatiblen Player. Die meisten MP3-Software-Player, inklusive Winamp, und einige Hardware-Player unterstützen inzwischen MP3Pro. Eine komplette Liste finden Sie unter www.mp3pro.com. WMA Da Microsoft nie untätig zusieht, wie sich die Ideen anderer auszahlen, hat das Unternehmen in den späten 90er Jahren einen Codec für Audiokomprimierung entwickelt. Windows Media Audio – oder WMA – ist in der aktuellen Version 9 im Vergleich zu MP3 in vielen Punkten besser. Eine der Stärken von WMA ist der damit realisierbare Kopierschutz, der den Codec so interessant macht für legale Download-Seiten für Musik. Die Verfechter kostenloser Open-Source-Software reagieren jedoch argwöhnisch auf Microsofts Versuche, in diesem Markt Fuß zu fassen – und sehr viele teilen diese Ansicht. Hinzu kommen Microsofts fragwürdige Methoden, die Konkurrenz aus dem Markt zu drängen. Wenn Sie den Windows Media Player und einen Hardware-Player für MP3 nutzen, um Ihre digitale Musik zu verwalten, bietet WMA einige Vorteile. Der größte ist, dass eine mit 128 Kbps komprimierte WMA-Datei genauso groß ist wie eine MP3-Datei und gleichzeitig bedeutend besser klingt. Die Qualität reicht jedoch noch nicht an die einer CD heran, und der Klang ist ein bisschen dünn. Aber das lässt sich wirklich nur feststellen, wenn die CD zum Vergleich vorliegt. Microsoft bietet auch den vermeintlich verlustfreien WMA-9-Codec an. Anders als bei den verlustbehafteten Codecs wie MP3 oder WMA lässt der WMA 9 keine Audioinformationen weg, sondern benutzt mathematische Formeln, um die Dateigröße zu reduzieren. Das Ergebnis ist eine Datei, die zwar größer ist als von Audio-Codecs gewohnt, theoretisch jedoch genauso klingen soll wie die Original-CD. Daher kann sie auch wieder auf eine Audio-CD gebrannt oder mit einem verlustbehafteten Codec komprimiert werden. Der verlustfreie WMA 9 komprimierte in unseren Tests eine Datei mit 30 MByte auf 19 MByte. Die Klangqualität war sehr gut und frei von Fremdgeräuschen, die bei einer MP3-Datei auftauchen können. Der Unterschied zum Original war jedoch deutlich zu hören: Der Klang war weniger hell und klar. Mit anderen Worten: Wenn Sie Ihre CD-Sammlung archivieren wollen, ist der verlustfreie WMA 9 aufgrund seiner Klangschwächen nicht die beste Lösung. Der WMA-9-Codec ist neben dem Windows Media Player 9 für einige weitere CD-RippingAnwendungen sowie für eine Reihe von MP3Software-Playern verfügbar. Der Support durch Hardware-Player ist jedoch nicht annähernd so gut wie bei MP3. Sollten Sie sich für WMA als Ihr digitales Musikformat entscheiden, werden Sie einige Kompromisse eingehen müssen. Der Windows Media Player ist am besten für die Arbeit mit WMA geeignet, andere Anwendungen unterstützen WMA nicht so gut. CODECS IM VERGLEICH Die Tabelle zeigt die verschiedenen Dateigrößen nach der Audiokomprimierung sowie die Übertragungsgeschwindigkeiten, soweit sie sich feststellen lassen. Die Dateien sind absteigend nach ihrer Klangqualität aufgeführt, die unkomprimierte Datei steht ganz oben. Die Codecs für Audiokomprimierung, geordnet nach Klangqualität: Größe in Megabyte Originaldatei 29.8 Flac (Bitrate kann nicht festgelegt werden) 19.6 Ogg Vorbis (Qualitätsniveau 3) 2.42 AAC (128 Kbps) 2.75 WMA (verlustfrei) 18.7 WMA (128 Kbps) 2.72 MP3Pro (64 Kbits/s) 1.36 Schlechteste Qualität MP3 (128 Kbps) 2,72 Beste Qualität 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 67 ALTERNATIVEN SUCHEN Immer mehr Ripping-Anwendungen unterstützen Ogg Vorbis. Bis das jedoch allgemein verbreitet ist, müssen Sie mit weniger bedienerfreundlichen Produkten Vorlieb nehmen. OGG VORBIS Als das Fraunhofer Institut ankündigte, dass der MP3-Codec und damit verbundene Services künftig kostenpflichtig werden könnten, haben Open-Source-Entwickler die Initiative ergriffen. Sie entwickelten einen verlustbehafteten Codec, der für alle zugänglich ist und frei verteilt werden kann. Das Ergebnis ist Ogg Vorbis. Dieser Codec ist zwar erst Mitte 2000 aufgetaucht, und vielleicht haben Sie noch nie davon gehört. Dennoch handelt es sich um einen extrem ausgeklügelten und leistungsfähigen Codec. Ogg Vorbis wird im Gegensatz zu MP3 sogar immer besser, da engagierte Programmierer das kostenlose Tool weiterentwickeln. Die Software nutzt keine Bitfrequenzen als Qualitätsmerkmal wie es die anderen Codecs tun. Statt dessen verwendet Ogg Vorbis eine Skala von –1 bis 10, wobei –1 der geringsten und 10 der höchsten Qualität entspricht. Die Einstellung „3“ lässt sich etwa mit der MP3-Komprimierung mit 128 Kbps vergleichen und erzeugt eine um circa 12 Prozent kleinere Datei. Die Klangqualität unterscheidet sich jedoch um Die beste verlustfreie Komprimierung lässt sich mit Flac erreichen. Erwarten Sie jedoch keinen allzu großen Komfort in der Anwendung. 68 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Welten. Die Tonwiedergabe ist hörbar besser, und das bei einem satten und gleichzeitig exakten Sound. Tatsächlich ist die Datei, die etwa halb so groß ist wie eine MP3-Datei mit 128 Kbps, frisch, klar und angenehm anzuhören _ auf jeden Fall angenehmer als eine MP3ProDatei mit 64Kbps. Der Support für Ogg Vorbis nimmt ständig zu, und die meisten MP3-Software-Player können Dateien mit der Endung .ogg abspielen. Dennoch ist die Software noch weit davon entfernt, eine gängige Option in Anwendungen für CD-Ripping zu sein. Es gibt einige frei erhältliche Ripping-Lösungen, die Ogg Vorbis unterstützen. Sie sind jedoch nicht ansatzweise so bedienerfreundlich wie beispielsweise MusicMatch Jukebox oder iTunes. Ähnlich sieht es mit den Hardware-Playern aus: Es gibt eine handvoll Ogg-Vorbis-kompatibler Modelle, die Namen werden Ihnen jedoch vermutlich nichts sagen. Obgleich Ogg Vorbis noch am Anfang steht, muss sich MP3 in Acht nehmen, wenn die Programmier weiter so hervorragend arbeiten. FLAC Wenn Ihnen Ogg Vorbis schon nicht ganz geheuer war, werden Sie bei Flac erst recht den Kopf schütteln. Flac steht für Free Lossless Audio Codec und ist wie Ogg Vorbis ein OpenSource-Projekt. Somit kann jeder die Software nutzen und verändern, ohne dafür bezahlen zu müssen. Sie wird auch niemals einen Kopierschutz enthalten. Flac ist ein verlustfreier Codec, das heißt, dass eine Datei ohne jeden Informationsverlust komprimiert wird. Flac-Dateien sollten also genauso klingen wie unkomprimierte Dateien, sind allerdings weitaus größer als beispielsweise MP3-Files. Flac komprimiert Dateien auf circa zwei Drittel der Originalgröße, so dass aus einer 30-MByte-Datei eine 20 MByte große Flac-Datei entsteht. Diese niedrige Komprimierungsrate macht Flac zu einer schlechten Wahl, wenn Sie Dateien auf einem tragbaren MP3Player nutzen wollen – selbst wenn das Format unterstützt würde, was nach unserem heutigen Kenntnisstand nicht der Fall ist. Flac wurde auch eher als Ergänzung zu verlustbehafteten Codecs entwickelt, weniger als Ersatz. Falls Sie Ihre CD-Sammlung als MP3 spei- ALTERNATIVEN SUCHEN chern, bekommen Sie keine perfekte Kopie, denn selbst bei einer hohen Bitrate gehen Informationen verloren. Sollte ein neuer und verbesserter verlustbehafteter Codec entwickelt werden, müssen Sie Ihre komplette CD-Kollektion erneut kopieren, damit Sie davon profitieren. Mit Flac haben Sie eine perfekte, aber auch relativ umfangreiche Kopie Ihrer Originale, die Sie auf Ihrem Computer so anhören können, als ob es die Original-CD wäre. Falls Sie Musik auf einem MP3-Player anhören möchten, können Sie die Flac-Dateien nochmals mit einem verlustbehafteten Codec komprimieren. Das wäre nicht sinnvoll, wenn Flac nicht genauso gut klingen würde wie das Original. Anders als bei dem verlustfreien WMA, der für ähnliche Anwendungen entwickelt wurde, klingen Flac-Dateien jedoch in jeder Hinsicht exakt. Der einzige Nachteil ist, dass es nur wenige CDRipper gibt, die Flac unterstützen. Die, die es tun, sind relativ unkomfortabel. AAC/MP4 Als Apple einen Weg suchte, kopiergeschützte digitale Musik-Downloads über den Online-Shop iTunes anzubieten, zog das Unternehmen weder das kostenfreie MP3-Format noch Microsofts WMA in Betracht. Apple entschied sich für AAC. AAC (kurz für Advanced Audio Coding) wurde von der Motion Pictures Experts Group als sicherer und — verglichen mit MP3 — effizienterer verlustbehafteter Codec entwickelt. Obwohl AAC für den Online-Shop und den iPod genutzt werden sollte, hinkte der Support weit hinter dem von MP3 her. AAC-Dateien sind ungefähr genauso groß wie MP3-Files der selben Bitrate, klingen aber besser. Mit 128 Kbps komprimiert, sind sie kaum von einer CD zu unterscheiden. Wenn nur die digitale Aufzeichnung vorliegt, werden die meisten Zuhörer nicht erkennen, dass es sich um eine verlustbehaftete Datei handelt. Sollten Sie also von MP3 auf AAC umsteigen? Falls Sie einen Apple iPod besitzen und Ihre CD-Kollektion kopieren möchten, klingt dies sicherlich sehr verführerisch. Beachten Sie aber bitte bei Ihrer Entscheidung, dass MP3 überall funktioniert – auf jeder Software- und Hardware-Plattform. AAC-Dateien lassen sich dagegen nur auf Apple iPods abspielen. Das heißt, wenn Sie unterwegs sind, steht Ihnen Ihre gesamte AAC-Kollektion nur zur Verfügung, wenn Sie einen iPod griffbereit haben. FAZIT MP3 ist vermutlich der beliebteste Codec, aber bei weitem nicht der beste. Der Grund hierfür ist das Alter: MP3 gibt es seit mehr als einem Jahrzehnt. Während die Technologie für Audio-Komprimierung sich weiterentwickelt hat, ist der MP3-Codec unverändert geblieben. Ogg Vorbis ist der Codec, den Sie im Auge behalten sollten. Er ist wirklich ausgezeichnet und wird mit jedem Update besser. Hinzu kommt, dass er kostenlos zur Verfügung steht und für jeden etwas zu bieten hat. Ähnlich gut für die digitale Musik-Archivierung geeignet ist der kostenlose Flac-Codec, da die Dateien bei der Komprimierung kaum an Qualität einbüßen und sich in jedes andere Format konvertieren lassen. MP3 ist ein etablierter Codec, der überall funktioniert und überall genutzt wird. Wenn Sie eine ausreichend hohe Übertragungsgeschwindigkeit nutzen (mindestens 196 Kbps), ist der Kompromiss zwischen Klangqualität und Dateigröße genau richtig. Die meisten CD-Ripper können das AACFormat nutzen. Aber erst seit Apple iTunes diesen Codec nutzt, kommt er richtig zur Geltung. NÜTZLICHE WEBSEITEN www.mp3prozone.com Alles, was Sie über MP3 wissen müssen, finden Sie hier. www.microsoft.com/mediaplayer Die Heimat des Microsoft Media Player und von WMA. www.vorbis.com Die Ogg-Vorbis-Homepage bietet Downloads und Informationen – auch dazu, woher der seltsame Name kommt. www.apple.com/itunes Apple iTunes und vieles mehr können Sie hier herunterladen – vermutlich die meistgenutzte AAC-Ripping-Anwendung. http://flac.sourceforge.net Downloads und Information zu Flac – der beste (und kostenlose) verlustfreie Audio-Codec. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 69 DVD ANLEGEN KLASSE STATT MASSE Die eigene MP3-Sammlung auf DVD zu brennen, um sie dann bequem über den DVD-Player hören zu können, ist theoretisch kein Problem. Leider scheitert das heute noch oft an den technischen Voraussetzungen. D Die Kompatibilitätsübersicht von DVDRhelp.com gibt Auskunft darüber, welcher DVD-Player MP3-Disks lesen kann. en meisten Musikliebhabern ist bekannt, dass Sie auf eine CD etwa 15 Alben Ihrer Favoriten brennen können, vorausgesetzt, diese wurden vorher in MP3 konvertiert. Es gibt zwar bereits eine Anzahl Geräte, die MP3-Songs direkt von CD-R und CD-RW wiedergeben. Wie aber verhält es sich bei wiederbeschreibbaren DVDs? Den vorhandenen CD-Brenner in Ihrem Computer durch einen DVD-Brenner zu ersetzen, ist heutzutage einfach und kostet nicht mehr die Welt. Bei neuen Computeranlagen gehört ein DVDBrenner bereits zur Standardausstattung. DVDs sind ideal für große Datenmengen, zum Beispiel für den selbst gedrehten Urlaubsfilm oder die Sicherung Ihrer Dateien. Die logische Schlussfolgerung ist natürlich, dass die DVD auch das perfekte Medium für Musikdateien sein müsste. Theoretisch ist auf einem DVD-Rohling Platz für mehr als 100 Alben im MP3-Format. Normalerweise ist dies ausreichend, sämtliche Lieblingssongs aufzunehmen für die nächste Party – da gehen eher die Getränke aus als die Musik. Es ist schon beeindruckend, wie ein wirklich großes Musikarchiv aus Platten, Tonbändern und CDs jetzt im MP3-Format auf einigen wenigen DVDs Platz findet. Leider ist in der Realität aber alles wieder nicht ganz so einfach wie angenommen. FORMATE UND ABSPIELGERÄTE Die Streitigkeiten der Hersteller um das ideale Format sind so alt wie unnütz und flammen bei jeder neuen Technik wieder auf. Das Hauptproblem auch wiederbeschreibbarer DVDs ist die noch nicht erreichte Kompatibilität zu den unterschiedlichen Abspielgeräten. Die Auseinanderset- 70 G R O S S E R M P 3 - R AT G B E R 0 7/ 0 4 Trotz aller Bemühungen verschiedener Organisationen, wie zum Beispiel dem DVD-Forum, ist der Markt nach wie vor ziemlich durcheinander. zungen um „das“ Format begannen bereits bei der Einführung der Videotechnik. Damals standen sich VHS- und Betamax-Verfechter unversöhnlich gegenüber. Aus diesen zwei Aufzeichnungsformaten wurden bei Einführung der CD gleich einige mehr, und bei DVDs ist es sogar noch schlimmer. Hier gibt es jede Menge miteinander konkurrierender Standards: die einmal beschreibbare DVD-R und DVD+R sowie die mehrfach beschreibbaren DVD-R, DVD+R und DVD-RAM. Als die ersten DVD-Brenner auf den Markt kamen, wäre es wahrscheinlich einfacher gewesen, eine Nadel im Heuhaufen zu finden als ein Gerät, das die unterschiedlichen Formate beherrschte. Trotz der Bemühungen des DVD-Forums (ein bereits 1995 gegründeter Zusammenschluss einiger Hardware-Produzenten, die sich bemühten, einen einheitlichen Standard zu schaffen) versuchten verschiedene Hersteller aus für uns nicht nachvollziehbaren Gründen, ihr eigenes Format durchzusetzen. Diese Alleingänge hielten nicht nur über lange Zeit die Preise unverhältnismäßig hoch, sondern sorgten auch für entsprechende Verwirrung der Anwender. Seit der Markteinführung so genannter Multi-For- DVD ANLEGEN Viele der modernen DVD-Player können MP3-CDs wiedergeben. mat-DVD-Brenner, hat sich dies nun endlich geändert. So kann zum Beispiel Sonys DRU-530A sowohl DVD-R/RWs als auch DVD+R/RWs beschreiben, das Super-DVD-Laufwerk aus dem Hause Iomega kann alle DVD- und CD-Formate lesen und schreiben – inklusive DVD-RAM! Dies ist zwar weiterhin eine Kompromisslösung, da alle Formate nach wie vor nebeneinander und damit wenig anwenderfreundlich existieren. Immerhin, ein erster Schritt ist getan, denn einige der neuesten Geräte können die unterschiedlichen DVD-Mutationen bereits verarbeiten. Ein letzter Rest Unsicherheit indes bleibt. Denn spätestens beim Abspielen der selbst produzierten DVD auf Ihrem Player zeigt sich, ob Sie sich für das richtige Format und Laufwerk entschieden haben. Damit Sie keine unliebsamen Überraschungen erleben, sollten Sie sich vor der Anschaffung eines Brenners schlau machen, welche DVD-Formate Ihr (möglicherweise bereits vorhandener) Player akzeptiert. Neben der Bedienungsanleitung gibt Ihnen die ausgezeichnete Website www.dvdrhelp.com erschöpfende Auskunft. MP3-DVDS Mögliche Verständigungsschwierigkeiten zwischen unterschiedlichen Laufwerken und Playern sind selbst bei MP3-Dateien nicht ausgeschlossen. Dies trifft gleichermaßen auf DVD- und CD-Geräte zu. Wie im vorangegangenen Absatz empfohlen, kann ein Blick in die Anleitung vor dem Kauf Schlimmeres verhindern und helfen, Geld zu sparen. Die MP3Technik wird seit geraumer Zeit von den Geräteherstellern unterstützt und favorisiert. Es ist durchaus möglich, dass ein Gerät der ersten Stunde MP3-fähig ist, auch wenn die Anleitung dies nicht ausdrücklich erwähnt. Wir empfehlen Ihnen, dies zuerst zu testen, bevor Sie Geld in eine neue Anlage investieren. Die Tatsache allein, dass ein Player MP3 unterstützt, heißt aber noch nicht viel: Mancher Player kann richtig bockig werden, wenn Sie ihn mit MP3s füttern. Zum Beispiel gibt es Geräte, die diese Daten nur dann lesen können, wenn sie im Stammverzeichnis der Disk gespeichert sind. Das setzt eine entsprechende Ordnung und Organisation der Dateistruktur voraus. Normalerweise sollte die Bedienungsanleitung hierüber Auskunft geben, genauso wie über eine eventuelle Begrenzung der Dateigröße und -anzahl. Manche Player erkennen beispielsweise nur die ersten 250 Dateien, die auf der Disk gespeichert sind. Andere hingegen beschränken möglicherweise die Bitrate oder ähnliches. DIE VOR- UND NACHTEILE VON DVD-AUDIO Suchen Sie in der Anleitung Ihres DVD-Gerätes nach einem (sinngemäßen) Hinweis „Audio geeignet“. Denn nur dann können Sie davon ausgehen, dass alle Audio-Dateien auf DVD auch wiedergegeben werden können. Nicht jeder DVD-Player ist dazu in der Lage. Denn DVD-Audio ist, ähnlich wie SACD (Super Audio CD), ein eigener Standard für ein ganz neues, digitales Audioformat. Es verbindet die Vorteile der hohen Speicherkapazität einer DVD mit einer Abtastrate von bis zu 192 kHz (bei 24-Bit-Audio). Obwohl noch nicht so populär, ist DVD-Audio bei Kinoenthusiasten und Klassik- wie Jazzliebhabern schon ein Begriff. Die Klangqualität stellt die jeder CD in den Schatten, besonders, wenn es sich um neue Aufnahmen (oder auch Mastered- beziehungsweise Remastered-Produktionen) in Mehrkanaltechnik handelt. Trotz der Definition DVD-Audio, ist dieser Standard für MP3 (oder auch andere komprimierte Verfahren) nicht das Idealformat – und umgekehrt. Eigentlich sind diese beiden Formate absolut gegensätzlich. Während MP3 für universelle Einsetzbarkeit und große Datenmengen steht, steht bei DVD-Audio die Qualität im Vordergrund – Klasse statt Masse! Es gibt Spezialprogramme, die es Ihnen ermöglichen, Ihre eigenen DVDs im Audioformat zu brennen; und das mit normalen Brennern und Medien. Unter http://discwelder.com erfahren Sie mehr über diese außergewöhnliche Software. Qualitätsfreaks werden sich vom etwas höheren Preis bestimmt nicht abschrecken lassen. Theoretisch ist es möglich, MP3-Songs mit Hilfe dieser Programme auf DVD-Audio-Standard zu trimmen. Praktisch ist es sinnlos, da die Software zuerst versucht, MP3s zu dekomprimieren. Und das fördert keineswegs die Qualität. Ein Programm wie Discwelder kann für MP3-Fans mit eigenem DVD-Brenner sehr nützlich sein. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 71 DVD ANLEGEN IT‘S PLAY TIME Gehen wir jetzt einmal davon aus, dass Ihr DVDPlayer mit unterschiedlichen Aufzeichnungsformaten umgehen kann und auch bei MP3 nicht streikt. Dann könnten Sie ja nun von Ihrem Rechner aus eine der riesigen Best of-Dateien Ihrer favorisierten Songs auf DVD auslagern und künftig über den Fernseher oder die Hi-Fi-Anlage genießen, oder? Möglicherweise auch nicht, denn selbst bei Geräten der neueren Generationen findet sich noch ein Haar in der Suppe: Oft ist die Kompatibilität nur bei CDs gewährleistet. Ihre auf CD-R oder CD-RW gebrannten Lieblingssongs können Sie sofort nach dem Einlegen in den Player anhören. Versuchen Sie dies einmal bei einer selbst gebrannten DVD, egal ob +R oder -R. Seien Sie nicht überrascht, wenn derselbe Player seinen Dienst ohne Angabe von Gründen verweigert! Zwischenzeitlich haben doch einige Hersteller erkannt, dass es durchaus sinnvoll wäre, wenn MP3-Dateien nicht nur auf DVD gebrannt, sondern auch abgespielt werden könnten. Einige der neu auf den Markt gekommenen Player jedenfalls akzeptieren nun auch DVD-Eigenproduktionen. In vielen Fällen jedoch liegt das Problem möglicherweise am verwendeten Medium. Bereits auf der vorherigen Seite haben wir Ihnen empfohlen, einen Blick auf die Site www.dvdrhelp.com zu werfen. Dort erhalten Sie umfangreiche Informationen über Geräte und kompatible Medien. MUSIK NACH WUNSCH Der Assistent von Nero Burning ROM hilft Ihnen beim Brennen von MP3s auf DVD. 72 Allen, die es bisher noch nicht geschafft haben, Ihre MP3-DVDs auf dem Wohnzimmer-Player abzuspielen, sei zum Trost gesagt, dass das DVD-Laufwerk des Computers dies mit fast 100-prozentiger Sicherheit kann. Auch wenn es nach wie vor Kompatibilitätsprobleme zwischen einzelnen Formaten und Geräten gibt, den meisten modernen DVD-ROM Laufwerken ist es egal, welches Medium auf dem Schlitten liegt. Legen Sie eine Musik-DVD ein und Windows wird Sie fragen, was Sie damit tun wollen. Ein Klick auf Wiedergabe mit Windows Media Player startet diesen, und mit dem Explorer navigieren Sie nun ganz komfortabel durch das Inhaltsverzeichnis. Wenn wir davon ausgehen, dass Sie all Ihre MP3-Songs bereits auf der Festplatte gespeichert haben, hat es sicherlich keinen Sinn, diese auf DVD zu brennen, um sie nur an diesem Computer abzuspielen. An Ihrem Arbeitsplatz zum Beispiel gibt es bestimmt ab und an die Notwendigkeit einer schöpferischen Pause. Darüber hinaus sollten G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Mit Programmen wie dem Windows Media Player ist die Wiedergabe von MP3-DVDs auf dem Computer ein Kinderspiel. Sie nicht vergessen, im Fall des Falles werden Sie es bestimmt zu schätzen wissen, wenn Ihre großen Datenmengen auf DVD archiviert sind. Sicher ist gesichert! PROGRAMM ENTSCHEIDET Sie gehören zu den Privilegierten, bei denen der Player nicht streikt, wenn er MP3-Songs auf DVD vorgesetzt bekommt? Glückwunsch, dann sind Ihrer Kreativität bei der Eigenproduktion (zumindest in der Theorie) keine Grenzen gesetzt. Mit einem geeigneten Programm wie zum Beispiel Nero Burning ROM, gestalten Sie sich Ihre persönlichen Charts ganz einfach durch Drag and Drop. Lehnen Sie sich nun bequem zurück, bis Ihre einzigartige Jahrhundertsammlung fertig gestellt ist. Das Ergebnis können Sie, je nach Ausstattung Ihres DVD-Players, sehr komfortabel über einen Bildschirm-Browser oder die Fernbedienung betrachten. Allerdings haben einige DVD-Player noch Probleme mit der korrekten Interpretation der ID3-Tags. Denn abgeschnittene oder verstümmelte Dateiinformationen sind keine Seltenheit. Die DVDTechnik ist nach wie vor im (Weiter-) Entwicklungsstadium. Dies ist einer der Gründe, warum dieses Thema so interessant und spannend bleibt. Trotzdem ist es nach wie vor nicht verständlich, ja geradezu frustrierend, dass es immer noch diese Kompatibilitätsprobleme gibt. Wenn Sie schon einen DVDPlayer oder -Recorder besitzen, dann haben Sie bestimmt in der Anleitung bereits gelesen, was geht und was nicht geht. Sind Sie noch auf der Suche nach einem geeigneten Gerät, dann sollten Sie sich nur noch für ein Modell entscheiden, das die MP3-Wiedergabe garantiert. Und wenn Ihr Budget es gestattet, können Sie sich vielleicht sogar einen Recorder in den Warenkorb legen. AUDIO-FORMATE UMWANDELN Platz für viel Musik Ihre digitale Musiksammlung auf dem PC wächst, und langsam wird der Platz knapp. Konvertieren Sie sie also in MP3. Der Qualitätsverlust ist kaum hörbar. B sitzen Sie auf Ihrem PC bereits eine Sammlung von digitalen Dateien, die Sie in MP3 konvertieren möchten? Dafür gibt es Programme wie den dBpowerAMP Music Converter. Die Software steht im Web kostenlos zum Download zur Verfügung und wandelt Audio-Dateien in Formate wie WAV oder MP3 um. Zusätzlich 1. können Sie auch noch weitere Codecs wie beispielsweise Ogg Vorbis herunterladen. Für unseren Workshop haben wir den dBpowerAMP Music Converter ausgewählt, da das Programm wenig Speicherplatz benötigt sowie kostenlos, einfach zu bedienen und sehr leistungsfähig ist. Sie können damit zahlreiche Leistungsmerk- KONVERTER-SOFTWARE INSTALLIEREN Laden Sie die Installationsdatei für den Music Converter von der Website www.dbpoweramp.com/dmc.htm auf Ihren Desktop. Die Datei ist nur 1,4 MByte groß. Klicken Sie nach dem Download das Icon dMC-r10 auf Ihrem Desktop doppelt an, um die Software zu installieren. Wählen Sie im Installationsfenster die Sprache Deutsch und drücken Sie Weiter . Es erscheint ein Fenster für die dMC-Konfiguration. Hier können Sie verschiedene Optionen verändern. Lassen Sie vorerst am besten alle Einstellungen, wie sie sind, und klicken Sie auf OK. Das Piktogramm für den dBpowerAMP Music Converter erscheint jetzt auf dem Desktop. 2. DATEIEN AUSWÄHLEN UND ÖFFNEN Sie haben zwei Möglichkeiten, Audio-Dateien zu konvertieren: Entweder nutzen Sie den dBpowerAMP Music Converter oder Sie klicken mit der rechten Maustaste auf die Datei und wählen Convert to in der Auswahlliste. Wenn Sie zweimal auf das ProgrammIcon des dBpowerAMP Music Converter klicken, können Sie eine oder mehrere Audio-Dateien im 74 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 male für die Audio-Komprimierung genau festlegen. Die folgenden acht Schritte geben Ihnen alle notwendigen Informationen — stören Sie sich bitte nicht an der Mischung aus deutschen und englischen Screenshots – in der vorliegenden Version sind deutsche und englische Dialoge bunt gemixt. Explorer-Fenster auswählen. Mit einem Klick auf Öffnen kommen Sie dann in das Hauptfenster. Ein Tipp: Wenn Sie den Mauszeiger über einen Dateinamen bewegen, sehen Sie eine Liste von Eigenschaften wie Dateigröße, Länge des Titels und Bitfrequenz. 3. ZIELFORMAT WÄHLEN Im Hauptfenster sehen Sie eine ganze Reihe Optionen, mit denen Sie sich später vertraut machen können. Jetzt müssen Sie festlegen, in welches Audioformat Sie die Dateien konvertieren möchten. Die Formate finden Sie in dem Drop-Down-Menü oben im Fenster. Es bietet die Möglichkeiten MP3, WAVE und Test Conversion an. Die letzte Angabe können Sie außer Acht lassen. Entscheiden Sie dann, ob Sie die Datei im selben Verzeichnis ablegen wie das Original oder ein neues Zielverzeichnis angeben wollen. Um eine WAV-Datei nach MP3 umzuwandeln, wählen Sie MP3 (Lame) aus, und klicken auf Convert. AUDIO-FORMATE UMWANDELN Das Programm wandelt dann den Musiktitel um und legt die Datei im gewählten Ordner ab. Um eine MP3Datei ins WAV-Format zu konvertieren, wählen Sie in der Liste WAVE aus und klicken auf Convert. 4. QUELLDATEIEN LÖSCHEN Die Dateien lassen sich auch umwandeln, indem Sie die Maus benutzen. Drücken Sie mit der rechten Maustaste auf die gewünschte Datei und wählen Sie Convert to aus der Auswahlliste. Wie in Schritt 3 erscheint die Dialogbox für die Konvertierung. Sie können Ihre Quelldateien zudem gleich löschen lassen, indem Sie das Feld Delete Source File(s) After Conversion aktivieren. 5. MP3-OPTIONEN WÄHLEN Es gibt einige Optionen für die Konvertierung, die Sie beachten sollten. Eine davon ist die Bitfrequenz. Wenn Sie WAV-Dateien in MP3 umwandeln, können Sie die Datenrate selbst festsetzen. Je höher sie ist, umso besser ist die Klangqualität – umso größer wird aber auch die Datei. Die Datenrate verändern Sie, indem Sie den Schieberegler auf die von Ihnen gewünschte Höhe einstellen. Wir empfehlen mindestens 192 Kbps (Maximalwert: 320 Kbps, Minimalwert: 32 Kbps). Auch sollten Sie eine variable Bitrate (VBR) mit hoher Qualität wählen. Damit wird die Bitfrequenz während der Konvertierung auf ein Optimum an Klangqualität abgestimmt. Klicken Sie auf Advanced Options, um zu den VBR-Einstellungen zu gelangen. Wählen Sie Variable Bitrate und bewegen Sie den Qualitäts-Regler in Richtung High . Darüber hinaus können Sie mit weiteren Voreinstellungen experimentieren. 6. WAV-OPTIONEN EINSTELLEN Auch die Konvertierungsoptionen für WAV-Dateien lassen sich einfach ändern. Wählen Sie das Format WAVE , sehen Sie drei neue Drop-Down-Menüs. Hier können Sie die Bitmenge, die Frequenz und die Zahl der Ausgabekanäle festlegen. Wir empfehlen, die Voreinstellungen beizubehalten. Wenn Sie aber Dateien für Webseiten erzeugen möchten, kann eine der Standardeinstellungen für die WAV-Komprimierung nützlich sein. Aktivieren Sie Compressed, und drücken Sie dann auf die Schaltfläche Change Format . In dem Drop-Down-Menü Name finden Sie die Einstellungen für Radioqualität und Telefonqualität. 7. LAUTSTÄRKE UND ID3-TAGS WÄHLEN Wenn Sie mehrere WAV-Dateien auf einmal umwandeln, können Sie die Lautstärke vereinheitlichen (normalisieren) – beispielsweise um die Titel dann auf einem tragbaren MP3-Player abzuspielen. Indem Sie den Punkt Volume Normalize aktivieren, stellen Sie sicher, dass die konvertierten Dateien alle dieselbe Lautstärke haben werden. Falls Ihre MP3-Dateien ID3Tag-Informationen tragen, können Sie sie löschen oder mit einem Klick auf Preserve ID Tags verändern. 8. WEITERE CODECS HERUNTERLADEN Falls Sie andere Audio-Formate oder Codecs bevorzugen, lassen sich diese von der Webseite www.dbpo weramp.com/codec-central.htm herunterladen. Alternativen sind beispielsweise MP3Pro, Ogg Vorbis und WMA. Es gibt Dutzende andere auf der Site. Installieren Sie jedoch zu viele, läuft dBpowerAMP langsamer. Um einen neuen Codec auf Ihrem PC zu speichern, suchen Sie sich den gewünschten aus und klicken auf den zugehörigen Link. Es erscheint ein Installationsfenster. Mit einem Klick auf Next wird jeweils der nächste Codec dem Drop-DownMenü im Fenster Music Converter hinzugefügt. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 75 INTERNET WEBRADIO HÖREN VomWebindenPC Im Internet-Radio findet jeder die Musik seines Geschmacks. Und kann sie sich per Audio-Streaming auf seinen PC holen. Z ahlreiche Radiostationen im Internet warten nur darauf, dass Sie ihnen zuhören. Der Windows Media Player enthält hierfür einen integrierten RadioTuner, mit dem Sie diese Stationen schnell und einfach ausfindig machen und einstellen können. Musik aufzeichnen können Sie damit jedoch nicht. In unserem Workshop zeigen 1. wir, wie Sie Audio-Streams aus dem Netz bekommen und wie Sie die daraus entstehende Datei in einzelne Titel aufteilen und in Ihre Musiksammlung einfügen. Sie erfahren auch, wie Sie Sendungen im Web-Radio zu einem bestimmten Zeitpunkt aufzeichnen, um diese später anzuhören. Wenn Sie große Audio-Streams aufzeichnen möchten, sollten Sie sicher- REPLAY RADIO HERUNTERLADEN Es gibt viele Tools, mit denen Sie Live-Audio-Streams von Internet-Radiostationen aufnehmen können. Als erstes sehn wir uns Replay Radio von Applian an. Das Programm ist nicht kostenlos, Sie können jedoch eine Testversion von der Webseite www.replay-ra dio.com herunterladen. Die Testversion besitzt alle Funktionen der Vollversion, die maximale Aufnahmelänge ist jedoch auf drei Minuten beschränkt. Für eine unbegrenzte Aufnahmedauer müssen Sie das Produkt kaufen. Die Lizenz dafür erhalten Sie auf der Replay-Radio-Website. Um die Testversion herunterzuladen, gehen Sie jetzt auf www.replay-radio.com. 2. GRUNDEINSTELLUNGEN FESTLEGEN Sobald Sie Replay Radio installiert haben und zum ersten Mal aufrufen, müssen Sie die Grundeinstellungen konfigurieren. Als erstes geben Sie an, wo Sie die Radio-Streams abspeichern möchten. Sie legen auch fest, wo die temporären Dateien, die während der Aufnahme entstehen, abgelegt werden. Falls Sie mehr als ein Laufwerk haben, wählen sie das mit der größten Speicherkapazität: Damit können Sie auch längere Radiosendungen aufnehmen. Es ist zudem möglich, die Dateinamen vorzu- 76 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 stellen, dass Sie über ausreichend Speicherplatz verfügen. Sie benötigen jedoch keine spezielle Hardware, um Audio-Streams zu speichern. Wir stellen Ihnen zwei Software-Pakete vor, die wir in den folgenden Schritten erklären. Wenn Ihnen keines der beiden zusagt, finden Sie eine Menge alternativer Tools auf Webseiten wie www.download.com. geben. Das System für die Namensvergabe ist jedoch nicht ganz einfach. Eine detaillierte Aufschlüsselung hierzu bekommen Sie, wenn Sie auf die Schaltfläche What's this? klicken. 3. RADIOAUFNAHMEN VORBEREITEN Eine der Hauptfunktionen von Replay Radio ist es, Internet-Radioaufnahmen zeitlich zu planen und durchzuführen. Im Bereich Tuning Options legen Sie fest, wie viele Sekunden vor der eigentlichen Startzeit Replay Radio mit der Aufzeichnung beginnen soll. Da es nicht sehr lange dauert, um die Verbindung zu einer Radio-Station im Internet herzustellen, reichen hier circa 30 Sekunden aus. Sie müssen auch die Art der Internet-Verbindung angeben. Haben Sie eine Breitbandverbindung, setzen Sie bei Dial-up-Connection ein Häkchen. Wenn Sie nicht wissen, ob Sie sich über einen Proxy-Server verbinden, wird die zweite Option ebenfalls nicht aktiviert. Dial-up-Verbindungen sollten Sie mit Test Dial-up Connection prüfen. Damit stellen Sie sicher, dass Replay Radio sich einwählen und die Sendungen auch tatsächlich aufzeichnen kann. Replay Radio ist auch in der Lage, Daten auf INTERNET WEBRADIO HÖREN CDs zu brennen. Falls Sie diese Funktion nutzen möchten, drücken Sie auf Setup CD Burner und wählen das passende Laufwerk aus. 4. RADIOSTATION WÄHLEN Nachdem Sie die Voreinstellungen festgelegt haben, drücken Sie auf OK . Jetzt sehen Sie den Hauptbildschirm. Zunächst müssen Sie die Station ausfindig machen, deren Sendung Sie aufzeichnen möchten. Drücken Sie auf Add show . In dem Fenster, das sich daraufhin öffnet, gehen Sie auf den Punkt Pick a Station. Damit die Liste der Stationen auch aktuell ist, wählen Sie Get updated list from the web. Radio Replay lädt jetzt die neueste Aufstellung der Radiostationen aus dem Internet. Danach gehen Sie die Liste durch und markieren die gewünschte Station. Klicken Sie dann auf OK , um zum Bildschirm für die Aufnahme zurückzukehren. 5. AUFNAHMEZEIT UND QUALITÄT FESTLEGEN Replay Radio trägt nun die URL der gewählten Radiostation ein. Überprüfen Sie nochmals, ob der Link korrekt ist. In den Feldern von Start at und End at geben Sie den Start- und Endzeitpunkt der Aufnahme an. Falls es sich dabei um eine Sendereihe handelt und Sie diese regelmäßig aufnehmen möchten, aktivieren Sie Repeating und die jeweiligen Wochentage. Sie müssen auch festlegen, in welcher Qualität die Sendung aufgezeichnet werden soll. MP3 - FM Radio Quality dürfte die beste Option für die meisten Aufnahmen sein. Sie können jedoch auch eine geringere Qualität wählen, falls Sie nur wenig Speicher zur Verfügung haben. Zudem besteht die Möglichkeit, Pausen auszublenden oder mit einer Pause einen neuen Titel anzulegen. Wenn Sie alle Einstellungen getroffen haben, drücken Sie auf OK. 6. Endzeitpunkt der Aufnahme. Jetzt können Sie das Programm arbeiten lassen: Es wählt sich im richtigen Moment ins Internet ein und startet die Aufzeichnung zum vorgegebenen Zeitpunkt. Wenn Sie auf die Schaltfläche Quick Record gehen, lässt sich eine Aufnahme auch sofort starten, ohne dass Sie die Zeitangaben vorab eintragen müssen. Bevor Sie diese Schaltfläche drücken, wählen Sie eine Radiostation aus und klicken auf Tune to show, damit Replay Radio die Verbindung mit der Station aufnimmt. Sobald Sie das Radio hören, drücken Sie auf Record now, und die Aufzeichnung startet. 7. POLDERBITS HERUNTERLADEN Eine weniger weit entwickelte, aber dennoch nützliche Alternative zu Replay Radio ist Polderbits. Auf www.pol der bits.com finden Sie eine Testversion zum Herunterladen. Sie ist 14 Tage gültig. In dieser Zeit können Sie alle Funktionen im vollen Umfang nutzen. Polderbits ist in der Lage, Audio-Dateien verschiedener Quellen aufzuzeichnen, so zum Beispiel von Kassettengeräten, Schallplattenspielern und so weiter. Gehen Sie auf die Polderbits-Webseite, und laden Sie die Anwendung herunter. Mit Polderbits geht es in Schritt 8 weiter. AUFNAHME SOFORT STARTEN Im Fenster Manage Shows sehen Sie nun einen neuen Eintrag mit Angabe der Radiostation sowie Start- und 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 77 INTERNET WEBRADIO HÖREN 10. 8. VERBINDUNG AUFNEHMEN Im Gegensatz zu Replay Radio nimmt Polderbits die Verbindung zur Radiostation nicht automatisch auf. Sie müssen also die entsprechende Radiostation für die Aufzeichnung selbst suchen. Dies ist jedoch kein Problem, da der Windows Media Player einen vollwertigen Internet-Radio-Tuner anbietet. Laden Sie den Media Player und wechseln Sie zur Registerkarte Radioempfänger . Wählen Sie jetzt die gewünschte Station aus der Tabelle. Sobald Sie verbunden sind und den Audio-Stream über die Lautsprecher hören können, fahren Sie mit dem nächsten Schritt fort. 9. EINGANGSQUELLE WÄHLEN Starten Sie jetzt den Polderbits Sound Recorder über Start/Programme/Polderbits. Während des Ladevorgangs werden Sie nach der Audio-Eingangsquelle gefragt. Sollten Sie mehr als eine Möglichkeit haben, hat Polderbits verschiedene Eingangsgeräte gefunden. Wählen Sie im Fenster Audio Mixer wählen für die Aufnahme die Option, die mit der Soundkarte verbunden ist. Sollte die Radiowiedergabe über Ihre Lautsprecher inzwischen beendet sein, können Sie dies im nächsten Schritt korrigieren. Klicken Sie auf OK, wodurch der Hauptbildschirm des Sound Recorders erscheint. 78 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 AUFNAHME STARTEN Um vom Radio aufzunehmen, müssen Sie im DropDown-Menü Quelle die Angabe Stereo Mix wählen. Jetzt sollten Sie wieder Radio hören können. Ist dies nicht der Fall, haben Sie höchstwahrscheinlich in Schritt 9 die falsche Eingabequelle gewählt. In diesem Fall brechen Sie hier ab, und wählen Sie eine neue Audioquelle. Als nächstes legen Sie die Qualität der Aufnahme in der Drop-Down-Liste Aufnahmequalität sowie die Lautstärke über die beiden Regler fest. Sie können nun entweder sofort mit der Aufzeichnung beginnen, indem Sie den roten Knopf drücken. Oder Sie wählen die Schaltfläche mit der Uhr, um einen bestimmten Zeitpunkt für die Aufzeichnung anzugeben. Hierfür gehen Sie auf die Option Automatisch am und tippen Zeitpunkt, Zeitraum und Datum ein. Klicken Sie dann auf Übernehmen. Sollten Sie sich für die manuelle Aufzeichnung entschieden haben, drücken Sie – wenn es so weit ist – die Schaltfläche mit dem schwarzen Punkt, um die Aufnahme zu beenden. 11. MUSIKTITEL BEARBEITEN Daraufhin erscheint das Fenster Sound Editor, und Sie sehen einige Editiermöglichkeiten sowie die grafische Darstellung der aufgezeichneten Audio-Datei. Jetzt können Sie die Aufnahme in einzelne Titel einteilen. Sollten zwischen den Tracks Pausen von mehr als zwei Sekunden auftreten, benutzen Sie das Icon mit der Schere, um die Titel an diesen Stellen automatisch zu trennen. Bei Radioausstrahlungen ist dies eher unwahrscheinlich. Klicken Sie deshalb dort auf INTERNET WEBRADIO HÖREN die Grafik, wo der erste Titel endet und dann auf die Schaltfläche mit dem Plus neben dem Autosplit-Button. Wiederholen Sie diesen Schritt mehrmals, um die gesamte Aufnahme in einzelne Titel zu unterteilen. 12. MUSIKDATEIEN SPEICHERN Trackname klicken. Haben Sie keinen Gesamtordner für alle Titel gewählt, ist es hier möglich, über Speichern im Ordner jede Datei in einem anderen Verzeichnis abzulegen. Nach der Vergabe der Dateinamen und der Ordnerwahl speichern Sie abschließend mit Speichern alle Aufnahmen sicher auf Ihrer Festplatte. Jedes Mal, wenn Sie einen neuen Titel abtrennen, müssen Sie diesem einen Namen geben, der beim Speichern als Dateiname verwendet wird. Sobald Sie mit der Aufteilung in einzelne Titel fertig sind, ist es an der Zeit, alle Stücke abzuspeichern. Drücken Sie hierfür auf die Schaltfläche Speichern unter . Möchten Sie die Audio-Datei komprimieren, müssen Sie jetzt das entsprechende Format wählen. Falls die Sie die Option Unkomprimierte Sounddatei (*.wav) in Betracht ziehen, sollte Ihnen klar sein, dass Sie eine ziemlich große Datei generieren — vor allem dann, wenn die Aufzeichnung lange dauerte. Deshalb ist es besser, 14. MEDIENBIBLIOTHEK ORGANISIEREN Nachdem Sie Ihre Aufnahmen in einzelne Titel unterteilt und gespeichert haben, können Sie diese jetzt wie jede andere MP3- oder WMA-Datei behandeln. Am besten fügen Sie alle Titel sofort in Ihre Medienbibliothek ein, damit Sie diese später leichter wiederfinden und auf Ihr Abspielgerät übertragen können. WEITERE EDITIER-TOOLS eines der komprimierten Formate wie MP3 zu nutzen. Als nächstes wählen Sie die Klangqualität — je höher die Qualität, desto größer die Datei. 13. DATEIEN ABLEGEN Jetzt können Sie Alle Tracks in diesem Ordner speichern mit einem Häkchen aktivieren und entscheiden, wo Sie die Audio-Dateien abspeichern möchten. In der unteren Hälfte des Fensters sehen Sie einen separaten Eintrag für jeden einzelnen Titel, den Sie erzeugt haben. Falls mehr als drei Titel angelegt wurden, erscheint eine Bildlaufleiste. Sie können die Namen der Titel ändern, indem Sie auf die Schaltfläche Natürlich ist das von uns hier verwendete Polderbits nicht das einzigste Tool, um große Radio-Dateien in einzelne Musiktitel zu unterteilen. Denn es gibt jede Menge Spezialsoftware für die Bearbeitung von Audio-Dateien. Einige davon sogar kostenlos. Eines dieser Werkzeuge ist Audacity, das Sie kostenlos mit vollem Funktionsumfang von www.download.com herunterladen können. Es importiert die bekanntesten Audio-Formate wie WAV und MP3 und verfügt über eine klar strukturierte sowie einfach zu bedienende Oberfläche. Mit dem Tool lassen sich Dateien in einzelne Titel unterteilen, ein- und ausblenden sowie Spezialeffekte einsetzen. Sollten Sie eine Kopie von Nero 6 mit seinen vielen verschiedenen MP3-Funktionen besitzen, werden Sie feststellen, dass die Software auch einen Editor für die Audio-Bearbeitung mit dem Namen Wave≠ enthält. Dieses Werkzeug kann weit mehr als beispielsweise Polderbits und Audacity. Wave unterstützt den Anwender dabei, Audio-Dateien mit Tools wie Declicker und Noise Reduction auf Vordermann zu bringen. Eine kostenlose Testversion finden Sie unter www.nero.com. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 79 KLANG VERBESSERN So hört man’s gern Ohne Nachbearbeitung klingt kein Stück einer MP3-Sammlung wie das andere, weil sie meist aus verschiedenen Quellen sind. Doch das können Sie ändern. S o gut wie jeder, der sich für Musik interessiert und einen Computer besitzt, hat eine größere MP3-Sammlung aufgebaut. Doch die einzelnen Bestandteile stammen normalerweise aus unterschiedlichen Quellen. Manche MP3s haben Sie vielleicht heruntergeladen, die anderen von Freunden gemailt bekommen, wieder andere 1. mit unterschiedlichen Rippern auf die Festplatte gebracht. Derartig zusammengewürfelte Sammlungen sind praktisch immer sehr uneinheitlich: Die Dateien haben unterschiedliche Qualitätseinstellungen, manche Stücke mehrere Sekunden Stille am Anfang oder am Ende. Und das häufigste Problem ist, dass das Lautstärkeniveau sehr unter- TRACKS AUSWÄHLEN Fangen wir mit der Lautstärke an. Das dank Bundling mit Hardware-MP3-Playern weit verbreitete Programm Musicmatch Jukebox besitzt Optionen zur Vereinheitlichung der Lautstärke (Normalisierung). Damit sorgen Sie dafür, dass alle MP3s Ihrer Sammlung ein identisches Lautstärkeniveau aufweisen. Allerdings ist dies eine relativ einfache Art der Normalisierung von MP3s und kann zu unerwünschten Ergebnissen führen. Sie brauchen zur Normalisierung die Pro-Version. Falls Sie diese nicht haben, springen Sie gleich zu Schritt 6. Klicken Sie im Programm alle Tracks an, die Sie normalisieren wollen. Um mehrere Tracks zu markieren, müssen Sie die Taste STRG gedrückt halten. Zum Markieren aller Tracks drücken Sie STRG+A. Klicken Sie dann mit der rechten Maustaste auf die Auswahl und rufen Sie den Befehl Alle Tracks für die Lautstärkeanpassung vorbereiten auf. 2. NORMALISIERUNG DURCHFÜHREN Ein Dialog erscheint und bittet um eine Bestätigung. Klicken Sie einfach auf den Button Vorbereiten . Nun kommt ein Fenster mit zwei Fortschrittsleisten, das 80 schiedlich sein kann. Doch keine Panik: Es gibt Softwarelösungen zu all diesen Problemen. Mit einer Kombination von Free- und SharewareProgrammen können Sie die genannten Probleme beheben. Am Ende haben Sie eine harmonische Sammlung von digitalen Dateien exakt gleicher Lautstärke, die nie wieder Ihr Gehör beleidigen werden. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 anzeigt, wie die Analyse Ihrer Stücke voranschreitet. Sobald dieses Fenster verschwunden ist, sind die Tracks auf einem einheitlichen Niveau. 3. TAG-INFORMATIONEN ANZEIGEN Musicmatch speichert die Normalisierungs-Information in den ID3-Tags der Stücke. Dort werden auch alle anderen Informationen gespeichert, wie Trackname, Künstler, Album und so weiter. Um herauszufinden, ob Ihr Track für ein einheitliches Niveau vorbereitet wurde, klicken Sie ihn mit der rechten Maustaste an. Wählen Sie den Eintrag Track-Kennzeichen bearbeiten im Kontextmenü. Im nun erscheinenden Dialog klicken Sie auf den Reiter Weiter, der sich ganz rechts oben befindet. KLANG VERBESSERN 4. LAUTSTÄRKEANPASSUNG IM TAG Falls der Track für die Lautstärkeanpassung vorbereitet wurde, ist die gleichnamige Option aktiviert. Sie können übrigens Tracks auch auf diese Art vorbereiten, wenn Ihnen das lieber ist. Sie müssten dazu nur den Track mit der rechten Maustaste anklicken, TrackKennzeichen bearbeiten wählen, auf Weiter klicken und die Option Vorbereitet aktivieren. Egal, ob Sie diese Methode verwenden oder aber Schritt 3 folgen: Das Ergebnis ist identisch. 5. TAG-UNTERSTÜTZUNG PRÜFEN Sobald die Lautstärkeanpassungsinfo im Tag gespeichert ist, kann jeder MP3-Player und jede Player-Software, die diesen Tag unterstützt, Ihre MP3s auf einem einheitlichen Lautstärkeniveau abspielen. Aber leider beherrschen nicht alle Player diese Funktion. Fast jeder Player unterstützt gewisse Features von ID3, doch oft wird nur der Künstler- und Trackname ausgelesen. Falls die Lautstärkeanpassung nicht unterstützt wird, haben Sie Pech. Fragen Sie vorsichtshalber vor dem Kauf nach, ob der Player, für den Sie sich interessieren, dies unterstützt. gelegten Wert angepasst. Es gibt eine Freeware namens MP3Gain, die die Lautstärke der Tracks so anpasst, wie sie dann wirklich für das menschliche Ohr klingen werden. Dieses Verfahren heißt Zuwachsanalyse. Musicmatch Jukebox dagegen nimmt eine Spitzennormalisierung vor, die nur die Lautstärkespitzen der Tracks berücksichtigt – das ist natürlich eine oberflächlichere Methode. MP3Gain kodiert die Tracks nicht um, sondern bearbeitet nur die Zuwachsebene innerhalb der vorhandenen Dateien. Andere Programme wie MP3 Doctor, der später in diesem Workshop behandelt wird, kodieren den ganzen Track mit der neuen Lautstärkeeinstellung um. Dabei kann allerdings etwas Audioqualität auf der Strecke bleiben. Bei der Methode von MP3Gain dagegen können Sie verlustfrei zum Ausgangszustand zurückkehren. Laden Sie sich das Programm unter http://mp3gain.sourceforge.net herunter und installieren Sie es. Achten Sie darauf, die deutsche Sprachdatei mitzuinstallieren. Als erstes fügen Sie die anzupassenden Dateien hinzu. Klicken Sie dazu auf Dateien hinzufügen und navigieren Sie zu den gewünschten MP3s. Nach dem Import klicken Sie auf die Schaltfläche Track-Analyse. Den Ablauf der Analyse können Sie mit Hilfe einer Fortschrittsleiste am unteren Bi l d sc h i r m ra n d verfolgen. Rechts vom analysierten Track erscheint die Durchschnittslautstärke in Dezibel, ferner der nötige ANPASSUNG MIT EQUALIZING 6. MP3GAIN INSTALLIEREN Bei Musicmatch Jukebox wird nur die Ausgabelautstärke der einzelnen Tracks um einen vorher fest- Eine weitere Möglichkeit, die Ausgabe Ihrer Musik konsistenter zu gestalten, besteht im Equalizing. Wie beim Equalizer an der Stereoanlage können Sie damit über mehrere Frequenzen hinweg die Stärken anpassen. Es wäre zum Beispiel möglich, den Bass zu verstärken und die hohen Frequenzen abzuschwächen. Oder Sie könnten einfach nur die mittleren Frequenzen verstärken. Doch da Equalizer-Einstellungen vom jeweiligen Stück abhängen, gibt es kein Tool, das mehrere Tracks auf einmal anpassen könnte. MP3 Doctor zeigt Ihnen aber immerhin die EQ-Einstellungen eines Stücks, und Sie können das Stück mit Ihren Einstellungen neu kodieren. Aber zumeist wird es besser sein, den Equalizer Ihres MP3-Players zu verwenden. Bei Programmen wie iTunes oder Winamp können Sie EQ-Einstellungen für einzelne Tracks festlegen. Auch die Pro-Version von Musicmatch Jukebox bietet Ihnen diese Funktion. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 81 KLANG VERBESSERN Zuwachs, mit dem sich das Stück auf den Standardwert von 89 Dezibel bringen lässt. 7. ANPASSUNG DURCHFÜHREN Sie können als Ziellautstärke einen beliebigen Wert wählen. Sollen die Stücke also lauter oder leiser werden, tippen Sie einfach den gewünschten Wert in das Eingabefeld links oben. Sobald Sie den Wert eingegeben haben, klicken Sie auf den Button Track-Anpassung, um die Veränderungen an den Tracks durchzuführen. Eine Fortschrittsleiste zeigt den Ablauf an. Die vorher roten Stücke sind nach der Bearbeitung wieder schwarz. 9. ALBUM-ANPASSUNG VERSTEHEN Nach Abschluss der Analyse werden Ihnen nicht nur die Track-Lautstärken angezeigt, sondern auch ein Wert AlbumLautstärke . Daneben sehen Sie die AlbumAnpassung , die angibt, welcher Zuwachs auf das Album insgesamt angewendet werden muss, um es auf die Standardlautstärke zu normalisieren. Dieser Zuwachs ist bei jedem einzelnen Track identisch, so dass die Lautstärkeunterschiede zwischen den einzelnen Stücken erhalten bleiben. 10. ALBUM-ANPASSUNG DURCHFÜHREN Um das Album nach Abschluss der Analyse zu normalisieren, wählen Sie im Menü den Eintrag Lautstärke anpassen/Album-Anpassung. Die Software nor- 8. ALBUM-TRACKS ANALYSIEREN Wenn Sie ein Album hinzufügen (also nicht eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von MP3s), können Sie mit dem Feature Album-Anpassung den allgemeinen Zuwachs des Albums anpassen, dabei aber die Unterschiede in der Lautstärke der einzelnen Tracks beibehalten. Ein Beispiel wären die Tracks einer Klassik-CD, von denen manche erheblich lauter sind als andere. Für diesen Vorgang importieren Sie die Stücke wie in Punkt 6 beschrieben, wählen dann aber aus dem Menü den Eintrag Analyse/Album-Analyse. Dieser Schritt funktioniert genauso wie oben erklärt. 82 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 malisiert dann automatisch die Tracks, deren rote Schrift auch hier nach der Verarbeitung wieder schwarz wird. 11. SPITZENNORMALISIERUNG DURCHFÜHREN Die Zuwachsanalyse von MP3Gain mag manchmal nicht angebracht sein. Falls Sie die normale Spitzennormalisierung vorziehen, können Sie auch diese mit MP3Gain durchführen. Das wäre dann sinnvoll, wenn ein Track besonders leise kodiert wurde. Mit Spitzennormalisierung heben Sie die Lautstärke des ganzen Tracks auf ein Maximum. Wählen Sie im Menü Optionen/Erweitert. Aktivieren Sie die Option ’Maximieren’ verfügbar machen, und klicken Sie auf die Schaltfläche OK. KLANG VERBESSERN 12. MAXIMALE LAUTSTÄRKE ANPASSEN Um diese Features einzusetzen, wählen Sie im Menü Lautstärke anpassen/Maximale Lautstärke ohne Clipping. Es gibt je einen Eintrag für pro Datei beziehungsweise pro Album. Falls Sie den Album-Eintrag wählen, erhöhen Sie die Lautstärke des ganzen Albums, behalten aber die relativen LautstärkeUnterschiede der einzelnen Stücke bei. 13. MP3S ZUSCHNEIDEN Die Normalisierung der Lautstärke ist nur ein Aspekt, der bei der Vereinheitlichung Ihrer MP3s eine Rolle spielt. Für andere Aufgaben brauchen Sie das Tool MP3 Doctor, das Sie sich unter www.mp3doctor.com herunterladen können. Ein solches Feature ist das Zuschneiden, mit dem Sie Sekunden der Stille vom Anfang und Ende Ihrer Stücke entfernen können. MP3 Doctor kann mehrere Dateien auf einmal bearbeiten, Sie müssen also nicht Track für Track beschneiden. Um in den Stapelmodus umzuschalten, klicken Sie auf Batch mode . Dann importieren Sie die zu bearbeitenden Songs in die Liste, indem Sie entweder auf das Symbol Open file oder das Symbol Open All Mp3 Files From a Selected Folder klicken. Klicken Sie dann auf Trim und sehen Sie zu, wie die Stapelverarbeitung durchgeführt wird. 14. KODIEREINSTELLUNGEN MP3 Doctor erlaubt es auch, eine Gruppe von Tracks auf dieselben Komprimierungs- und SamplingEinstellungen zu bringen. Das ist dann nützlich, wenn Ihre MP3s aus ganz unterschiedlichen Quellen stammen und mit verschiedenen Einstellungen kodiert wurden. Mit dem Resample-Tool können Sie solche Inkonsistenzen beseitigen. Klicken Sie dazu zuerst auf den Button Options und dann auf den Reiter Encode DIE SOFTWARE-ALTERNATIVEN Die im Workshop vorgestellten Programme sind nur Beispiele, zu denen es viele Alternativen gibt. Musicmatch Jukebox ist einer der am weitesten verbreiteten Software-Player, was sich dadurch erklärt, dass dieses Programm bei vielen Hardware-Playern mitgeliefert wird. Eine Alternative ist Winamp (www.winamp.com), einer der ersten Windows-Musikplayer überhaupt, und das exzellente Programm iTunes von Apple (www.apple.com/itunes). Zur Zuwachsanpassung haben wir die Freeware MP3Gain empfohlen. Eine Shareware-Alternative, die sehr gut in den Windows-Explorer integriert ist, ist MP3BR Normalizer (www.mp3br.com). Dieses Produkt kostet 27 Euro. Wer technisch versierter ist und tiefer einsteigen will, braucht ein Paket zur Audiobearbeitung. Damit können Sie nicht nur normalisieren und zuschneiden, sondern auch Effekte auf die Tonspur legen und die Datei direkt bearbeiten. Gute Shareware-Produkte sind RipEditBurn von BlazeAudio (www.blazeaudio.com; knapp 40 Dollar), AudioEdit Deluxe von Mystik Media (www.mystikmedia.com; 40 Dollar) und MP3 Surgeon (www.mp3surgeon.com; knapp 20 Euro). & Resample. Hier können Sie die Bitrate und die Samplerate festlegen. Achtung, auch bei hohen Werten wird die Qualität ursprünglich niedrig kodierter MP3s nicht besser! 15. RESAMPLING DURCHFÜHREN Nachdem Sie die gewünschten Einstellungen festgelegt haben, fügen Sie die zu bearbeitenden Tracks in die Liste von MP3 Doctor ein. Das funktioniert wie in Schritt 13 beschrieben. Normalerweise lässt MP3 Doctor die Originaldateien unverändert und erzeugt neue Dateien, die auf „_resampled“ enden. Wollen Sie lieber die Originaldateien überschreiben, klicken Sie auf den Button Replace Files und dann auf Resample. Zum Schluss müssen Sie dann nur noch die neuen Dateien in Ihren MP3-Player importieren. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 83 AUDIO-CD BRENNEN Nero brennt alles Audio-CDs in MP3s auf den PC zu bringen ist eine Sache, die MP3s dann auf CD zu brennen, eine andere. Doch mit Nero 6 ist selbst das kein Problem. W ie Sie Audio-CDs als MP3s auf den PC bringen, wissen Sie bereits. Wie das Ganze aber andersherum funktioniert – wie Sie also aus MP3s wieder eine Audio-CD brennen – noch nicht. Dabei ist das eine lohnende Sache, denn auf diese Weise können Sie Ihre ganz per- 1. sönlichen Musikkompilationen zusammenstellen, die dann in jedem CD-Player laufen und nicht nur in speziellen MP3-Playern. Allerdings kann dieserr Vorgang etwas mehr Zeit beanspruchen, was vor allem daran liegt, dass das Brennen von CDs schon mal länger dauern kann. NERO STARTEN Nero 6 ist mehr als ein CD-Brennprogramm. Mit Nero SmartStart haben Sie blitzschnellen Zugriff auf alle Funktionen von Nero. Starten Sie Nero SmartStart, indem Sie Start/Alle Programme/Nero/Nero SmartStart aufrufen. Die Einzelkomponenten von Nero 6 sind im SmartStart-Fenster in sechs Gruppen gegliedert. Klicken Sie zuerst auf die Schaltfläche mit den zwei Menschen links unten, um in den Expertenmodus zu wechseln, denn nur in diesem Modus werden Ihnen alle Möglichkeiten von Nero angezeigt. Klicken Sie dann auf das Symbol von Audio (die Note) und schließlich auf Audio CD erstellen. 2. Wir verwenden in diesem Workshop das weit verbreitete Programm Nero 6. Sie erfahren auch, wie Sie mit Windows Media Player 9 brennen könnten, doch bietet Nero 6 eine Vielzahl von Optionen, die der Media Player nicht bieten kann. Sie können unter www.nero.com eine Demo von Nero herunterladen. an, die auf CD gebrannt werden sollen. In der Mitte ist ein Ordnerbaum, über den Sie schnell durch Ihre Festplatte zu Ihren Audiodateien navigieren können. Rechts wird der Inhalt des gerade markierten Verzeichnisses angezeigt. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit und machen Sie sich mit den verschiedenen Schaltflächen und Optionen vertraut. 3. NEUE ZUSAMMENSTELLUNG STARTEN Ehe Sie die Dateien wählen, die gebrannt werden sollen, müssen Sie eine neue Zusammenstellung BEDIENOBERFLÄCHE ERKUNDEN Einen Augenblick später erscheint das Fenster Nero Burning ROM. Die Schnittstelle verwendet drei Fenster. Das Fenster links zeigt die MP3- oder WMA-Dateien starten. Wählen Sie dazu im Menü Datei den Eintrag Neu. Das Fenster Neue Zusammenstellung erscheint. Um eine Audio-CD zu brennen, wählen Sie das Symbol Audio-CD in der Liste links. Wenn Sie auf den Reiter Info klicken, wird Ihnen angezeigt, wie viele Tracks bereits auf der CD sind und wie viel Platz in Minuten beziehungsweise MByte belegt ist. 84 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 AUDIO-CD BRENNEN 4. CD-TEXT FESTLEGEN Im Reiter Audio CD können Sie der zu brennenden CD einen Namen geben und angeben, um welchen Künstler es sich handelt. Allerdings sind nicht alle CDPlayer in der Lage, diese Informationen auszulesen. Das ist jedoch kein größeres Problem. Falls der Player die Informationen nicht lesen kann, ignoriert er sie einfach und spielt die Musik auf der CD ganz normal ab. Es gibt auch Felder für weitere Angaben wie Copyright-Vermerk, Produzent, Produktcode, Datum und einen Kommentar. Nero zeigt dabei an, wie viel Kapazität (in Minuten) noch auf der CD frei ist. Nachdem Sie alle zu brennenden Stücke bestimmt haben, bringen Sie sie in die richtige Reihenfolge, indem Sie sie nach obenbeziehungsweise unten verschieben. 7. 5. RESTLICHE REITER ERKUNDEN Bei den CDA Optionen geht es darum, wie Nero mit Musik auf CD umgeht. Doch da sich Ihre Dateien bereits auf der Festplatte befinden, können Sie gleich auf den Reiter Brennen klicken. Hier legen Sie fest, wie Ihr CDBrenner die Audio-CD brennen soll. Diese Einstellungen verändern Sie später. Klicken Sie jetzt auf die Schaltfläche Neu rechts oben im Fenster, um die neue Kompilation zu starten. Sie kommen so zurück in den Hauptbildschirm, den Sie sich früher schon angesehen haben. TRACK-EIGENSCHAFTEN ÖFFNEN Klicken Sie einen Track in der Brennliste doppelt an, zeigt Nero die Eigenschaften des Stücks an. Hier legen Sie fest, wie das Stück auf CD klingen wird. Der Reiter Audiotrack Eigenschaften gibt grundlegende Informationen wie die Zahl der Kanäle und die Frequenz des Stücks an. Sie können auch Titel und Künstler für Stücke eintragen. Das wird nicht von allen CD-Playern anzeigt. SO GEHT’S MIT DEM WINDOWS MEDIA PLAYER 6. TRACKS ZUSAMMENSTELLEN Nun wählen Sie die Stücke aus, die auf der fertigen CD sein sollen. Dazu müssen Sie die Tracks lediglich aus dem rechten Fenster in das linke Fenster ziehen, indem Sie sie anklicken und die Maustaste gedrückt lassen, bis Sie den Zeiger ins linke Fenster bewegt haben. Auch der Windows Media Player 9 bietet die Möglichkeit, MP3- und WMA-Dateien auf eine Audio-CD zu brennen. Sie müssen dazu auf den Reiter Auf CD oder Gerät kopieren klicken. Allerdings fehlen hier all die Sonderfeatures von Nero wie die Audiobearbeitung. Zum normalen Brennen reicht der Media Player aber. Stellen Sie eine normale Wiedergabeliste auf und aktivieren Sie die Option bei den Tracks, die gebrannt werden sollen. Sie müssen dann nur noch den Brenner aus der Dropdown-Liste wählen und auf die rote Schaltfläche Kopieren klicken. Wenn Sie auf den kleinen Button i klicken, können Sie einige Brennoptionen einstellen. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 85 AUDIO-CD BRENNEN 8. PAUSE UND KREUZBLENDE FESTLEGEN Im Reiter Audiotrack Eigenschaften können Sie auch den Pausenwert verändern. Er definiert, wie lange die Pause zwischen diesem Stück und dem darauf folgenden sein soll. Wenn Sie eine CD mit einer Reihe von Live-Stücken einer Band brennen, stören diese Pausen natürlich. Setzen Sie den Wert dann auf 0. Sie können auch eine Kreuzblende zwischen diesem Track und dem nächsten festlegen. Wie bei der Pause können Sie einen Wert für die Kreuzblende angeben. Er legt fest, wie lange sich die beiden Stücke überlappen. 9. TRACKS BESCHNEIDEN UND ZERLEGEN Wenn Sie auf Indizes, Grenzen, Trennen klicken, wird Ihnen der Track grafisch angezeigt. Auf diesem Reiter haben Sie die Möglichkeit, das Stück zu beschneiden. Sie müssen nur die beiden Linien an den Enden des Diagramms verschieben. Alles, was jenseits dieser Linien ist, fällt weg. Wollen Sie einen Track in zwei Teile zerlegen, markieren Sie den gewünschten Schnittpunkt und klicken auf Trennen. Wenn Sie dann auf OK klicken, erscheint der neue Track in der Brennliste. Sie können auch Indexpositionen hinzufügen, indem Sie den gewünschten Punkt markieren und dann auf Neuer Index klicken. An diesen Punkt springt der CD-Player, wenn Sie den nächsten Track anwählen. Allerdings erkennen nicht alle CD-Player die von Nero erzeugten Indexpositionen. 10. TRACK NORMALISIEREN Im Reiter Filter können Sie Änderungen am Track vornehmen, zum Beispiel das Rauschen entfernen 86 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 oder ein Echo hinzufügen. Wenn Sie die Option Normalisieren aktivieren, stehen Ihnen rechts zwei Methoden zur Verfügung, nämlich RMS und Maximum . RMS ist normalerweise die beste Methode, da dann die Lautstärke aller Stücke auf einen gemeinsamen Wert vereinheitlicht wird. Bei Maximum ist der lauteste Punkt aller Stücke identisch, doch die durchschnittlichen Lautstärken können dennoch erheblich voneinander abweichen. Im Workshop ab Seite 80 erfahren Sie mehr über das so genannte Normalisieren Ihrer MP3-Sammlung. 11. RAUSCHEN & KNACKSEN VERHINDERN Falls die Originalstücke rauschen oder knacksen, was oft der Fall ist, falls Sie sie von Kassette oder Vinylplatte kopiert haben, können Sie die Qualität mit Hilfe der Filter Entrauschen beziehungsweise Entknacksen verbessern. Beim Filter Entknacksen legen Sie den Prozentwert für das Declicking fest. Hohe Prozentzahlen wirken sich negativ auf die Tonqualität aus. Fangen Sie also mit niedrigeren Werten an und tasten Sie sich langsam hoch. Beim Filter Entrauschen legen Sie einen Schwellwert in Dezibel fest. Alle Frequenzen darunter werden entfernt, so auch das Rauschen. Wiederum beginnen Sie besser mit einem niedrigen Wert, um jede unnötige Verschlechterung der Soundqualität im niederfrequenten Bereich zu vermeiden. AUDIO-CD BRENNEN 12. BRENNVORGANG VORBEREITEN Sobald Sie mit den Änderungen an den ausgewählten Audiotracks und mit der Abspielreihenfolge zufrieden sind, wählen Sie im Menü Rekorder den Eintrag Zusammenstellung brennen. Es erscheint das Fenster, das Sie bereits früher in diesem Workshop gesehen haben. Nun können Sie die Einstellungen anpassen. Im Reiter Brennen finden Sie Optionen zum eigentlichen Brennvorgang. Aktivieren Sie die Option Maximale Geschwindigkeit ermitteln , damit Nero durch einen Test herausfindet, welche Brenngeschwindigkeit für Ihre Rekorder-Rohling-Kombination angemessen ist. Alternativ wählen Sie eine Geschwindigkeit aus der Liste bei Schreibgeschwindigkeit. 13. BRENNOPTIONEN EINSTELLEN Beider Simulation wirdder ganzeProzessdurchgespielt, ohne dass dabei wirklich gebrannt würde. Diese ist nur bei einem ganz besonders langsamen Computer oder Brenner sinnvoll. Da die MP3- und WMA-Dateien erst ins Format einer Audio-CD konvertiert werden müssen, können langsame PCs und Brenner ohne Pufferleerlaufschutz möglicherweise beim zeitgleichen Umkodieren und Brennen in Schwierigkeiten geraten. Das Aktivieren der Option Brennen weist Nero an, sofort nach Abschluss der Simulation zu brennen. Bei AudioCDs sollten Sie stets Disc-at-Once als Schreibmethode wählen. Die Methode Track-at-Once würde zu hörbaren Pausen zwischen den einzelnen Stücken führen. 14. CD BRENNEN Nachdem Sie alle Einstellungen festgelegt haben, bleibt nur noch der Klick auf die Schaltfläche Brennen. Wie lange der Brennvorgang dauert, hängt von mehreren Faktoren ab: Wie viele Tracks gebrannt werden, welchen Brenner und welche Art von Rohling Sie verwenden. CDs haben maximale Schreibgeschwindigkeiten. Versuchen Sie, eine 24x-CD mit 52x-Geschwindigkeit zu beschreiben, dürfte dies misslingen. Sie können auf diesem Bildschirm eine Option aktivieren, die den Rechner nach Abschluss des Brennens herunterfährt. Das ist nützlich, wenn Ihr Brenner langsam ist und Sie ihn über Nacht laufen lassen wollen. SO ENTWERFEN SIE EIN CD-LABEL Nachdem Sie so viel Mühe auf das perfekte Brennen Ihrer Audio-CD verwendet haben, sollte die CD natürlich auch ein entsprechend schönes Label erhalten. Nero 6 enthält zu diesem Zweck den Cover Designer, mit dem Sie CD-Hüllen entwerfen und drucken können. Starten Sie den Cover Designer mit SmartStart, indem Sie unter Extras auf Cover oder Label erstellen klicken. Wählen Sie links die Art der CD-Verpackung, für die Sie das Cover anfertigen wollen, und suchen Sie sich dann rechts eine passende Vorlage aus. Sobald Sie auf OK klicken, sehen Sie eine Design-Ansicht Ihres Covers. Sie können den Text verändern und weitere Bilder hinzufügen. Mit den Reitern am unteren Bildschirmrand schalten Sie zum Backover beziehungsweise zum Inlay für die CD-Verpackung um. Der Cover Designer kümmert sich darum, dass der Ausdruck in der richten Größe erfolgt. Sie müssen die fertigen Cover dann nur noch in die CD-Verpackung einlegen. Sie können auch ein Aufklebe-Label für die CD selbst ausdrucken. Doch brauchen Sie dann einen speziellen Applikator, um das Label sauber aufzukleben. Wie Sie ein Cover für ein CD-Jewelcase entwerfen und ausdrucken, erfahren Sie in unserem Wirkshop auf Seite 88 . 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 87 CD-COVER GESTALTEN Schön verpackt Wenn schon CD, dann richtig. So sollte eine selbstgestaltete und gebrannte CD auch ein persönliches, professionelles Cover erhalten. D ie neue Musik-CD oder -DVD war ein hartes Stück Arbeit. Und da wollen Sie nun ein bekritzeltes Stück Papier als Titelblatt und Inhaltsverzeichnis verwenden? Das ist alles andere als 1. professionell! Nutzen Sie die Möglichkeiten, die Ihr Computer bietet, ein CD-Cover zu gestalten. Es gibt zwar dafür spezielle Software, doch auch mit den meisten Textverarbeitungsprogrammen (und die sind in HINTERGRUNDBILD AUSWÄHLEN Öffnen Sie in Word wie gewohnt ein neues Dokument. Lassen Sie nun die Symbolleiste Zeichnen einblenden: Dazu rufen Sie Ansicht/Symbolleiste/Zeichnen auf oder klicken mit der rechten Maustaste auf die Menüleiste und wählen Zeichnen aus. Rufen Sie den Befehl Einfügen/Grafik/Aus Datei auf und wählen Sie das passende aus. Zum Abschluss klicken Sie auf Einfügen. 2. 3. BILDGRÖSSE ANPASSEN Das vordere Einlegeblatt für ein JewelCase ist 12,5 cm breit und 11,7 cm hoch. Die allerwenigsten Bilder haben genau dieses Format. Klicken Sie deshalb das eingefügte Bild mit der rechten Maustaste an und wählen Sie Grafik formatieren aus. Nun öffnen Sie den Reiter Größe und deaktivieren die Kontrollkästchen Seitenverhältnis und Relativ zur Originalgröße. Geben Sie als Höhe nun 11,7 cm und als Breite 12,5 cm ein. BILDPOSITION FESTLEGEN Klicken Sie nun auf den Reiter Layout und wählen Sie die Umbruchart Hinter den Text. Anschließend klicken Sie auf die Option Weitere. Wählen Sie Bildposition. Unter Horizontal aktivieren Sie das Kontrollkästchen Absolute Position. Geben Sie 0 cm in das erste Kästchen ein und unter Rechts von wählen Sie Spalte aus. Unter Vertikal aktivieren Sie 88 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 der Regel auf jedem Computer installiert) lassen sich vorzeigbare Ergebnisse erzielen. Und da lässt sich mit Microsoft Word ein tolles Cover für das Jewel-Case Ihrer CD gestalten. ebenfalls das Kontrollkästchen Absolute Position. Geben Sie ebenfalls 0 cm in das erste Kästchen ein und wählen Sie Unterhalb: Absatz aus. Nun klicken Sie zweimal auf OK, um das Dialogfenster zu schließen und in das Dokument zurückzukehren. 4. TEXT FORMATIEREN Um einem Bild einen Text hinzufügen, klicken Sie auf der Symbolleiste Zeichnen das Symbol Textfeld an. Ziehen Sie den Cursor auf das Bild, und zeichnen Sie nun bei gedrückter linker Maustaste ein Viereck (das Textfeld öffnet sich). Klicken Sie mit der rechten Maustaste den Textrahmen an und wählen Sie nun Textfeld formatieren. Um die Farben und das Format des Textbereiches zu ändern, klicken Sie auf Farben und Linien. Sie können eine Hintergrundfarbe für das Textfeld auswählen, indem Sie unter Ausfüllen auf die gewünschte Füllfarbe in der Dropdown-Liste klicken. Die Transparenz stellen Sie mit dem Schieberegler ein. Die Füllfarbe Weiß und ein Transparenzwert von 30 Prozent reichen für die meisten Bilder aus. Probieren Sie verschiedene Einstellungen durch. Sie haben auch die Möglichkeit, die Linienart und -farbe festzulegen. CD-COVER GESTALTEN 5. TITEL EINGEBEN Klicken Sie auf das Textfeld. Nun können Sie den Titel für die Vorderseite des CD-Covers eingeben. Sie können jede Kombination von Schriftarten, Größen und Farben verwenden, genauso wie für ein normales Word-Dokument. Wenn Sie Ihren Text eingegeben haben und feststellen, dass das Textfeld zu klein oder zu groß ist, klicken Sie einfach auf den Textrahmen und ziehen ihn soweit auf, bis die gewünschte Größe erreicht ist. Wenn Sie weitere Textfelder einfügen möchten, wiederholen Sie einfach diesen Schritt. 6. RÜCKSEITE GESTALTEN Die Rückseite des Einlegers ist etwas größer als die Vorderseite, da zwei Rücken-Klappen vorhanden sind (vergleichbar mit dem Buchrücken). Das Mittelteil des Einlegers ist 13,7 cm breit und 11,7 cm hoch, jede Klappe ist 0,7 cm breit. Wenn Sie auch die Rückseite mit einem Bild verschönern wollen, wählen Sie wieder Grafik einfügen (wie in Schritt 1 bereits beschrieben). Keine Angst, wenn sich die Abbildungen nun überlappen. Klicken Sie auf das neue Bild mit der rechten Maustaste und wählen Sie wieder Grafik formatieren aus. Dann öffnen Sie den Reiter Größe und deaktivieren die Kontrollkästchen Seitenverhältnis und Relativ zur Originalgröße . Setzen Sie nun die Höhe auf 11,7 cm und die Breite auf 13,7 cm . Nach einem Klick auf den Reiter Layout wählen Sie die Option Hinter den Text. Dann auf Weitere klicken und wie schon in Schritt 3 beschrieben, geben Sie unter Bildposition die Werte 0 cm und 12,5 cm für die horizontale bzw. vertikale Absolute Position ein. Dann klicken Sie zweimal auf OK. 7. TEXTPOSITION FESTLEGEN Drei Textboxen sind erforderlich - zwei auf den Seiten und eine im Mittelteil. Die zwei Seitenteile (Rückenklappen) müssen senkrechten statt waagerechten Text enthalten, aber sie müssen genau platziert werden, so dass es einfacher ist, die Größe und Position manuell vorzugeben: Zeichnen Sie eine kleine Text- box auf einer freien Fläche des Dokumentes. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Rahmen und wählen Sie Textfeld formatieren. Klicken Sie auf den Reiter Größe und deaktivieren Sie Seitenverhältnis sperren. Geben Sie als Höhe 11,7 cm und für die Breite 0,7 cm ein. Nun klicken Sie auf den Reiter Textfeld und tippen folgende Werte ein: Links: 0 cm, Oben: 0,2 cm, Rechts: 0,2 cm und Unten: 0 cm. Jetzt wählen Sie noch den Reiter Layout und hier die Umbruchart Vor den Text . Nach einem Klick auf Weitere und Bildposition geben Sie die Absolute Position folgende Werte ein: Horizontal: 0 cm rechts von Spalte, Vertikal: 12,5 cm unterhalb von Absatz. Schließen Sie diese Dialogbox durch einen Klick auf OK und bestätigen Sie ein weiteres Mal mit OK. Das Textfeld wird nun auf der linken Seite angeordnet. Für das rechte Textfeld wiederholen Sie diese Angaben. Allerdings verwenden Sie hier bei der absoluten Position natürlich andere Werte: Horizontal: 13 cm und Vertikal: 12,5 cm. 8. MITTELTEIL GESTALTEN Für den mittleren Teil zeichnen Sie wie im vorangegangenen Arbeitsschritt beschrieben eine waagerechte Textbox. Über Textfeld formatieren geben Sie auf dem Reiter Größe als Höhe 10 cm Höhe und als Breite 11 cm ein; unter Absolute Position geben Sie für Waagrecht: 1,3 cm und für Senkrecht: 13,5 cm ein. Gestalten Sie den Text nun noch wie in Schritt 4. 9. TEXT FÜR RÜCKSEITE EINGEBEN Zuletzt klicken Sie das jeweilige Textfeld an und schreiben den gewünschten Text hinein. Damit der Rückentext korrekt erscheint, wählen Sie nach dem Markieren aus dem Format -Menü Absatzrichtung (oder auf der Symbolleiste Textfeld die Option Textrichtung ändern ). Formatieren Sie den Text wie gewohnt. Die Größe des mittleren Textfeldes können Sie beliebig verändern, die beiden Seitenteile jedoch sollten in der Originalgröße bleiben. Wenn Sie mit Ihrem Werk zufrieden sind, drucken Sie es aus und schneiden die einzelnen Teile sorgfältig aus. Jetzt müssen Sie nur noch die Teile in das Jewel-Case einlegen; die schmalen Seiten der Rückseite sollten Sie idealerweise vorher falzen. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 89 FOREN IM INTERNET GEBALLTES WISSEN Keine Panik, wenn Sie in Sachen MP3 mal auf dem Schlauch stehen. Im Internet gibt es jede Menge Informationen, die Ihnen weiterhelfen. Alle Informationen über illegale Downloads stehen auf der RIAA-Seite. W as wissen wir wirklich über MP3? In Zeitungsartikeln steht etwas über die juristischen Auseinandersetzung der Plattenindustrie mit FiresharingAnbietern und -Nutzern. Manche haben schon einmal eine CD gebrannt, um sie im Auto zu hören. Aber in Sachen Musik-Download und MP3s wissen nur wenige wirklich Bescheid. Zum Glück sind diese Dinge nicht nur für technisch versierte Computerfreaks zu verstehen. Im Internet stehen dazu, oft auf Englisch, verständliche Detailinformationen. Je mehr jemand weiß, desto besser kann er mit Dingen wie MP3Daten umgehen. EXPERTEN-ERFAHRUNGEN Die Frage stellt sich: Was ist MP3, wie funktioniert das und wie kommt es, dass bei so geringer Dateigröße annähernd CD-Qualität erreicht wird? Wer gut Englisch kann, findet viele erklärende Grafiken bei Howstuffworks.com (http://entertainment. howstuffworks.com/ mp3.htm). Sehr profund sind auch die deutschsprachigen Erläuterungen auf http://www.tecchannel.de/multime dia/57, wo auf mehreren Bildschirmseiten sehr gründlich über die verschiedenen Formate als auch über technische Details aufgeklärt wird. Mit den Erklärungen auf der Webseite http://www.hifi-regler.de/mp3/mp3.php INTERESSANTE WEB-SITES http://david.weekly.org/mp3book/ David Weekly schreibt ein Buch über die Geschichte von MP3 und Internet-Audio. Lesen Sie die Kapitel, während das Buch entsteht. http://www.learnthenet.com/english/html/56plugins.htm Die Seite erklärt, wie und wozu Multimedia-Zusatzprogramme installiert werden. www.mp3daze.com/info.htm Eine allgemeine MP3-Seite, von Enthusiasten geschrieben. Bietet Tutorials, technische Grundlagen und Downloads. 90 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Daten können via Internet zu andern Anwendern geschickt werden. Musik wird digitalisiert, komprimiert und als MP3 gespeichert. Der MP3Kreislauf MP3-Dateien können auf den portablen Player übertragen werden. MP3-Dateien werden aus dem Internet auf den PC geladen. Ihr PC kann MP3s von AUdio-CDs rippen oder von MP3-Playern holen. HowStuffWorks erklärt den MP3-Kreislauf. kommen auch Einsteiger gut zurecht – klare Fragestellungen und verständliche Sprache. Viele Fachausdrücke schwirren plötzlich im Raum, die auf den genannten Seiten gut erklärt sind. Ein wertvolles Glossar auf Englisch findet sich unter www.mp3machine.com/glossary, wo auch weitere Links zu noch detaillierteren Informationen stehen. Wenn Sie sich noch etwas unsicher darüber sind, warum manche Musik-Downloads illegal sind und andere nicht, dann ist www.riaa.com/is sues/piracy die offizielle Adresse. Die Vereinigung der Plattenindustrie (Recording Industry Association of America, RIAA) schützt US-amerikanische Musik rund um den Globus. Was Künstler und Konsumenten dürfen und was nicht – das erfahren Sie hier; außerdem finden Sie hier nützliche Tipps, wie Sie illegale Aufnahmen erkennen können. Viele benutzen MP3-Dateien, ohne zu wissen, was ein ID3-Tag ist. Vereinfacht ausgedrückt: MP3 ist die komprimierte Musikdatei, ID3-Tags sind standardisierte Daten, die ans Ende der Musikdatei angehängt werden. Darin stehen Informationen über das Stück – Titel, Künstlername, Genre und so weiter – zur Verwaltung der Daten. Die Seite www.id3.org erzählt die ganze Geschichte über diesen Dateianhang, dessen Vorteile oder das neuste Format ID3v2. Die Erklärungen reichen von einfach und verständlich bis zum Profi-Level; auch einen ausführlicher FAQ-Bereich mit häufig gestellten Fragen gibt es. FOREN IM INTERNET MP3.com war einst die größte Quelle für Musik in MP3. Auch heute noch ist www.mp3.de mit zahlreichen Künstlern eine Fundgrube für alle, die sich für Newcomer interessieren. Leider hat www.mp3.com etwas nachgelassen, die MP3Community trifft sich inzwischen unter http://fo rums.mp3.com/forum. Die Community setzt sich gleichrangig aus Künstlern und Musikenthusiasten zusammen, diskutiert über Musikgenres ebenso wie über technische Dinge zu MP3, Urheberrechte oder entsprechende Software. Hier erfahren Künstler, wie es geht. PRODUKTE UND FOREN Mit den Grundlagen ausgestattet benötigen Sie nun noch einen MP3-Player. Verschiedene Programme sind auf dem Markt – die meisten kostenlos, und deren Webseiten bieten übrigens meist mehr als einfache Downloads. Hier eine Auswahl an umfangreichen Seiten: http://www.microsoft.com/windows/windows media/community.aspx Läuft auf Ihrem Rechner Windows XP, dann nutzen Sie womöglich den Media Player – das Programm von Microsoft, das Videos und Musik abspielt. Die Windows Media Community besteht aus Newsgroups und spezifischen Diskussionsforen, Sie können hier auch Newsletter und EMail-Diskussion abonnieren. In einem Forum (Message Board) werden neue Oberflächen für den Media Player vorgestellt, ebenso Plug-ins (um die Kapazität zu erhöhen) und Suchmöglichkeiten zu unterschiedlichen Themen. http://forums.winamp.com/ Winamp ist ein weiterer, sehr populärer Player, mit ähnlicher Funktion wie der Media Player; er wurde von der Softwarefirma Nullsoft entwickelt. Die Winamp-Foren sind sehr umfangreich, bieten einen technischen Support für die eigene Software ebenso wie für MP3-Dateien oder MP3-Software im allgemeinen. Zu den populären Kapiteln gehören Antworten auf Fragen wie „Wie werden Musikstücke in eine MP3-Datei umgewandelt?“ oder „Wie bearbeite ich MP3?“. http://ipodlounge.com/ Dass der handliche iPod ein schicker tragbarer MP3-Player ist, das ist bekannt. Und die iPod-Webseite ist entsprechend professionell gemacht. Die Foren behandeln generelle Themen, Fragen zur Software, ebenso einen Bereich über die verschiedenen Audio-Formate. Wissenswertes zu MP3 finden Sie in der Winamp-Community. MP3 ist das bekannteste, aber hier ist auch etwas über die Alternativen wie OGG, AAC oder WMA zu erfahren. http://discussions.info.apple.com/ WebX?14@194.kxgralXHiqp.1@.599abd46 Apples iTunes ist MP3-Player und Musikdatenbank zugleich. Vom Mac oder PC aus können Sie damit Musikdateien auf Ihren iPod übertragen. Die Webseite bietet eine stetig fortgeführte Diskussion über iTunes und MP3, aber noch ist keine deutsche Version der Seite in Sicht. DIE BESTEN NEWSGROUPS alt.binaries.sounds.mp3 Das ist nicht einfach nur eine Newsgroup, sondern der Einstieg in eine ganze Reihe von Bereichen, die sich auf musikalische Genres von 1950 bis heute spezialisiert haben, von Bluegrass bis Frank Zappa. Der Umgangston ist freundlich, es geht oft darum, wer mit wem welche Musikstücke tauscht. Es gibt aber auch allgemeine Informationen. Eine komplette Liste aller alt.binaries.sounds.mp3-Gruppen findet sich hier: www.sonic-news.com/Group_List/alt_binaries_sounds/alt_binaries_sounds.html http://www.mp3-faq.org/ Wer sich in der Fülle der Binaries-Bereiche verloren vorkommt, sollte diesen Frage-undAntwort-Bereich für die alt.binaries.sounds.mp3-Newsgroup aufsuchen. comp.music.misc Bietet alle Aspekte digitaler Musikproduktion. Mit Themen wie MP3, Filesharing, Software, Musikempfehlungen und Tipps zur Aufnahme. alt.music.mp3.hardware Schnörkellose Seite zu Hardware-Belangen, etwa zu tragbaren MP3-Playern, Soundkarten und Treibern. Nimmt aber auch zu Software Stellung, etwa zum Rippen von CDs, zu MP3-Formaten oder zu empfehlenswerten Anwendungen. Der Umgangston ist freundlich und sachlich – wenig Spam. alt.music.mp3.winmx Beschäftigt sich hauptsächlich mit WinMX (einer Software zum Dateiaustausch) und daraus resultierenden Fragen. Leider von aufdringlichen Bannern und nervigen Werbebotschaften beherrscht, am besten treffen Sie eine Vorauswahl über groups.google.com. 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 91 FRAGEN & ANTWORTEN FORMAT MIT PFIFF Was tun, wenn ein MP3-Song schlecht klingt? Häufig liegt es an einer falschen Bitrate. Darauf können Sie Einfluss nehmen. I m Grunde ist MP3 ein Dateiformat wie jedes andere. Und doch ist die Ansicht weit verbreitet, dass sich die Technik am Rande der Legalität bewegt und einzig zum illegalen Download von Musik für den mobilen Player erdacht wurde. Obwohl vielleicht ein Körnchen Wahrheit darin steckt, gibt es jede Menge legale Wege, um mit MP3 Musik auf den neuen Player von Creative, Apple oder Philips zu schaufeln. Dazu brauchen Sie nur einen normalen PC (oder Macintosh), die richtige Software, eine F. NEBEN MEINEM PC LIEGT EIN STAPEL CDS, DIE ICH MIR ÜBER DEN MEDIA PLAYER ANHÖRE. WARUM SOLLTE ICH DIE MUSIKSTÜCKE INS MP3FORMAT UMWANDELN? A. Audio-CDs lassen sich problemlos am PC abspielen, aber das MP3-Format ist die bessere Lösung. 92 Es gibt eine ganze Reihe praktischer und technischer Gründe, warum Sie nicht einfach die Audio-CDs im CD-Laufwerk Ihres PCs abspielen sollten. Zum einen ist das CD-Laufwerk über denselben Teil des Chipsets auf der Hauptplatine angeschlossen, die auch Festplatten, USB- und LAN-Schnittstelle nutzen. Die Audiowiedergabe ist deshalb fehleranfällig, Sie kennen sicher die lästigen Knackser und Aussetzer, die gelegentlich auftreten. Aber es gibt noch ein anderes, grundsätzliches Argument: Das optische Laufwerk im PC ist darauf getrimmt, Daten mit maximaler Geschwindigkeit zu lesen, die 52-fache Drehzahl gegenüber einem normalen CD-Player ist heute Standard. Das bedeutet in der Praxis, dass das CD-Laufwerk oft mit nervtötender Geräuschkulisse die Drehgeschwindigkeit erhöht und wieder bremst – genau dann, wenn es am meisten stört. Bei MP3-Dateien gibt es abgesehen von der Festplatte keine mechanischen Teile, die Lärm verursachen könnten. Außerdem sind MP3-Dateien erheblich kleiner als Audio-Tracks auf einer CD. Sie können Ihre gesamte CD-Sammlung auf die G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Verbindung zum Player und jede Menge MP3-Dateien auf der Festplatte.Ihre Sammlung von Audio-CDs in das MP3-Format umzuwandeln hilft, ein bestimmtes Musikstück schneller zu finden. Mit der richtigen Ordnerstruktur ist die Suche rasch erledigt. Festplatte kopieren: 15 GByte reichen für rund 400 CDs. Dann ist auch Schluss mit verkratzten CDs und dem ständigen Einlegen einer neuen CD. F. ICH HABE GEHÖRT, DASS MAN SICH MP3-DATEIEN AUS DEM INTERNET ÜBER TAUSCHBÖRSEN HERUNTERLADEN KANN. ABER WAS BEDEUTET DAS? A. Wenn Sie eine Datei von einer Firma wie Microsoft herunterladen, dann liegt diese auf dem Server dieser Firma. Microsoft kontrolliert die Server und die darauf gespeicherten Dateien, Sie wissen also, Über Netzwerke wie Limewire tauschen woher die Daten viele Anwender (MP3-) Dateien. kommen. Die verschiedenen Tauschbörsen (oder Peer-to-Peer-Netzwerke, kurz P2P) wie Bit Torrent, GTK-Gnutella, Kazaa oder Limewire haben Tausende von Nutzern, die (MP3-) Dateien auf ihrem PC zum Tausch freigeben. Um am Tauschring teilzunehmen, müssen Sie selbst die entsprechende P2P-Software für das gewünschte Tauschnetzwerk installieren. Dann fragen Sie über eine Suchfunktion ab, welche Dateien andere Nutzer anbieten und laden diese herunter – vom PC dieser Nutzer, nicht von einem zentralen Server. In der Praxis wissen also Sie nicht, woher die Dateien kommen FRAGEN & ANTWORTEN und welchen Inhalt sie haben. Antivirenprogramm und Firewall sind deshalb unerlässlich. Eine ganz andere Sache ist der rechtliche Aspekt. MP3s ohne Genehmigung anzubieten, ist definitiv illegal, über die rechtliche Einordnung eines Downloads streiten die Juristen noch. Jedenfalls hat die deutsche Musikindustrie kürzlich etwa sechzig Privatpersonen verklagt, die massenweise MP3s angeboten haben. F. WIE WANDLE ICH MEINE AUDIO-CDS IN MP3-DATEIEN UM? A. Für diese Aufgabe benötigen Sie die passende Software. Sie sollten zunächst prüfen, ob nicht ein verstecktes MP3-Tool zu Ihrem PC mitgeliefert wurde. Soundkarten von Creative liegt zum Beispiel als Software Creative Media Source bei, viele CD-Brennprogramme haben ebenfalls ein Modul, um Audio-CDs umzuwandeln. Auch in Brennprogrammen wie Nero 6 können Sie Audio-CDs rippen (siehe auch Beitrag ab S.20). Ansonsten hilft ein Ausflug in den nächsten F. MEINE MP3-DATEIEN HÖREN SICH AUF DEM TRAGBAREN PLAYER GUT AN. ABER WENN ICH SIE AUF DEM PC ABSPIELE, SIND DEUTLICH VERZERRUNGEN UND RAUSCHEN ZU HÖREN. WOHER KOMMT DAS? A. Es ist sehr wahrscheinlich, dass Sie Ihre MP3s mit einer zu niedrigen Bitrate erzeugt haben. Die MP3s enthalten nicht mehr genug Audiodaten für hochwertige Lautsprecher. Bei einem tragbaren Player fällt das nicht weiter auf: Die Kopfhörer sind meistens nicht besonders gut, außerdem lenken Umgebungsgeräusche ab. Am PC oder gar einer Hifi-Anlage mit MP3-Fähigkeiten sieht die Sache dann aber anders aus. MP3-Software bietet im Regelfall etliche Einstellungen, um die Bitrate von 32 Kbps bis hin zu 320 Kbps zu steuern. Je höher die Bitrate, desto besser ist die Audioqualität, desto größer werden aber auch die MP3-Dateien. Eine Bitrate von 128 Kbps empfinden viele Menschen als ausreichend, damit schrumpfen die Tracks einer Audio-CD auf etwa ein Zehntel der Originalgröße. Reicht Ihnen die Qualität von 128 Kbps nicht, stellen Sie auf 192 Kbps ein. F. WIE VERÄNDERE ICH DIE NAMEN MEINER MP3-DATEIEN? WMA liefert gute Qualität, aber nur wenige tragbare Player kommen damit zurecht. Elektronikmarkt: Das Angebot an MP3-Rippern ist riesig groß. Weil die Anbieter eines MP3-Encoders (der MP3-Dateien erzeugt) Lizenzgebühren an das Fraunhofer Institut zahlen müssen, gibt es keine kostenlosen MP3-Encoder. Der Media Player von Windows kann ebenfalls Audio-CDs auslesen und in Dateien umwandeln. Allerdings verwendet das Tool das WMA-Format (Windows Media Audio). WMADateien sind zwar meistens kleiner als MP3-Dateien, doch kann kaum ein tragbarer Musik-Player mit diesem Format etwas anfangen. MP3 ist nach wie vor die beste Lösung. A. Die Wahl der Bitrate ist ein Kompromiss zwischen Qualität und Dateigröße. Tools erleichtern die Verwaltung großer MP3Sammlungen. Den Namen einer beliebigen Datei – einschließlich MP3-Dateien – zu ändern, ist einfach. Markieren Sie im Windows-Explorer die Datei, drücken Sie die Taste F2, und tippen Sie den gewünschten Namen ein. Natürlich ist es nützlich, die MP3-Dateien nach einem logischen Schema zu benennen. Typischerweise legen Sie für jeden Künstler einen Ordner und darin für jedes Album wieder einen Ordner an. Damit die 0 7/ 0 4 G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 93 FRAGEN & ANTWORTEN Reihenfolge der Tracks stimmt, sollten Sie eine laufende Nummer voranstellen. Das ist von Hand eine mühsame Angelegenheit. Welche Tools Ihnen dabei helfen, lesen Sie ab Seite 58. F. WIE LANGE DAUERT ES, MP3-DATEIEN VOM PC AUF MEINEN TRAGBAREN PLAYER ZU ÜBERSPIELEN? A. Die Übertragungsgeschwindigkeit zwischen PC und MP3Player hängt von vielen Faktoren ab. Auch MP3-Downloads profitieren von einer schnellen InternetVerbindung. 94 Die Geschwindigkeit hängt vor allem von der Verbindung zwischen PC und Player ab. Player mit Speicherchips oder Speicherkarten benutzen normalerweise USB 1.1, das erlaubt eine Transferrate von 12 Mbps oder 1,5 MByte/s. Theoretisch ist ein Player mit 256 MByte Speicher also in rund drei Minuten befüllt. In der Praxis müssen Sie eher mit fünf Minuten rechnen. Aktuelle Player mit einer Festplatte setzen auf USB 2.0 (480 Mbps) oder Firewire (400 Mbps). Ein Apple iPod mit 15 GByte-Festplatte ist also in rund sieben Minuten komplett beschrieben, für die 60 GByte der Creative Jukebox Zen Xtra brauchen Sie etwa ein halbe Stunde. Wenn Sie einen Festplatten-Player mit 15 GByte an USB 1.1 anstecken, verlängert sich die Übertragung auf gut drei Stunden. Eine Ausnahme sind Minidisc-Player, die alle das ATRAC-Format benutzen. Hier wandelt die Übertragungssoftware die Musik während des Transfers um, so dass es je nach Hersteller erheblich länger dauern kann. F. WIE LANGE DAUERT ES, EINE MP3-DATEI HERUNTERZULADEN? A. Mit einer normalen Modemverbindung mit 56 Kbps laden Sie ein Musikstück durchschnittlicher Audioqualität in etwa zehn Minuten herunter. Für drei Minuten Musik ist das gar nicht schlecht, mit einer DSL- oder Kabelverbindung macht es aber erheblich mehr G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 Spaß. Damit sind auch MP3s hoher Qualität in weniger als einer Minute auf der Festplatte. Das gilt für kommerzielle Download-Angebote, etwa Popfile.de (www.popfi le.de). Bei Tauschbörsen erreichen Sie die maximale Geschwindigkeit eher selten, schließlich brauchen Sie einen oder mehrere Tauschpartner, die die Daten auch entsprechend schnell liefern. F. AN MEINEM PC KNISTERT UND RAUSCHT DIE MP3-WIEDERGABE, OBWOHL DIE MP3-DATEIEN EINE HOHE BITRATE HABEN. WORAN KANN DAS LIEGEN? A. Das Knistern undKnackenbei der Wiedergabe verursacht oft ein falsch konfigurierter oder veralteter PC. Überprüfen Sie zunächst, ob die Kabelverbindungen zu den Boxen sauber eingesteckt sind oder wackeln. Besuchen Sie dann die Homepage Wenn die MP3-Wiedergabe knackst des Hauptplatinen- oder rauscht, prüfen Sie, ob der herstellers, und stel- Soundkartentreiber aktuell ist. len Sie fest, ob die Chipset-Treiber Ihres PCs aktuell sind. Danach sind die Treiber für den eingebauten Audio-Chip oder die Soundkarte an der Reihe. Bringt das nichts, sollten Sie sich probehalber Boxen bei einem Freund ausleihen oder Ihre Boxen an dessen PC anschließen. Wenn das alles nicht zum Ziel führt, und Sie noch Windows 95/98/ME einsetzen, sollten Sie über einUpdateauf Windows 2000 oder XP nachdenken – was gleichbedeutend ist mit dem Kauf eines neuen Die Herstellerangaben zur Akkulaufzeit sollten Sie mit PCs. F. Vorsicht genießen. DER AKKU MEINES MP3-PLAYERS HÄLT NUR DREI STUNDEN. IST DAS NICHT EIN BISSCHEN KURZ? FRAGEN & ANTWORTEN A. In den Handbüchern der MP3-Player ist die Akkulaufzeit meistens nur sehr vage angegeben. Bei der Creative Jukebox 2 lautet die Aussage etwa „bis zu 16 Stunden ununterbrochene Spielzeit“. Der gesunde Menschenverstand legt nahe, dass die Laufzeit unter anderem von der eingestellten Lautstärke und der Nutzung der Hintergrundbeleuchtung für das Gerätedisplay abhängt. Wenn Sie ständig zwischen verschiedenen Musiktiteln hin- und herspringen braucht die Festplatte mehr Energie, als wenn sie nur einen Track nach dem anderen spielt. Anders gesagt: Wenn Ihr iPod fünf Stunden läuft, obwohl im Handbuch acht Stunden angegeben sind, ist das völlig in Ordnung. F. KANN ICH DIE SPEICHERKAPAZITÄT MEINES MP3-PLAYERS ERWEITERN? A. Die Erweiterbarkeit ist je nach Player-Modell unterschiedlich. Wenn Sie einen Player im Stil eines USB-Sticks verwenden, lautet die Antwort schlicht Nein. Bei einem Player für CDs oder Minidiscs ist die Frage unerheblich, schließlich müssen Sie nur das Medium austauschen. Bei einem Player mit Fe s t p l a t t e sieht die Sa- gen. Solche kniffligen Aktionen nehmen Sie besser nur in Angriff, wenn Sie sich gut mit PCs auskennen. Aktuelle MP3Player wie der iPod verwenden 1,8-Zoll-Festplatten, deren Preis teils höher liegt als der eines neuen Players – aufrüsten lohnt also kaum. F. IST ES SCHWIERIG, AUS EINER MP3-SAMMLUNG AUSGEWÄHLTE STÜCKE FÜR EINE PARTY ODER FÜRS AUTO AUF CD ZU BRENNEN? Jedes vernünftige Brennprogramm erzeugt aus MP3Dateien Audio-CDs. A. Es gibt zwei Arten, aus MP3-Dateien eine CD herzustellen. Auf eine normale Daten-CD brennen Sie die originalen MP3-Dateien. Zum Abspielen brauchen Sie dann aber einen CD-Spieler wie den Panasonic SL-CT810 (Besprechung auf S. 18), der einen MP3Dekoder enthält. Der Vorteil: Auf eine MP3-CD passen die Musikstücke von etwa zehn normalen Audio-CDs. Falls Sie keinen passenden MP3-Player haben, erzeugen Sie aus MP3-Dateien normale Audio-CDs, die Sie dann mit jedem beliebigen CD-Player abspielen. Während des Brennvorgangs wandelt das CDBrennprogramm die MP3-Daten in das Datenformat einer Audio-CD um. Praktisch jedes aktuelle CDBrennprogramm wie WinOnCD, Nero oder Easy CD Creator hat die entsprechende Funktion eingebaut. Die Festplatte im MP3-Player lässt sich prinzipiell austauschen – aber die Aktion ist knifflig und nicht billig. ICH HABE MEINE MP3S MIT HOHER BITRATE ERZEUGT, MEIN PC IST AKTUELL UND MIT WINDOWS XP AUSGESTATTET. WARUM HÖREN SICH DIE MP3-DATEIEN TROTZDEM NICHT SO GUT WIE BEI DER STEREOANLAGE AN? che anders aus, denn regelmäßig entwickeln die Hersteller neue Festplatten mit größerer Kapazität. Die ersten MP3-Player, etwa die Jukebox von Creative, verwenden dieselben Festplattenmodelle wie Notebooks. Sie können das Gehäuse des Players öffnen (dabei das Garantiesiegel zerstören), und die alte 10 GByte-Festplatte zum Beispiel durch eine mit 20 GByte ersetzen. Dann funktioniert der Player aber noch lange nicht, denn die Software des Geräts erwartet bestimmte Datenstrukturen auf der Festplatte. Im Internet kursieren für die bekannten Player Tools, die die Strukturen der alten Festplatte übertra- Die knappe Antwort lautet Lautsprecher. Die meisten Lautsprecher für PCs machen bei der Ausgabe von Musik keine gute Figur. Sie können sich entweder mit dem mickrigen Klangerlebnis abfinden, oder in ein Mehrkanal-Lautsprechersystem mit Subwoofer investieren. Wenn die Stereoanlage in der Nähe ist, genügt auch ein Kabel zwischen der Audio-Out-Buchse am PC und der AUX-Buchse an der Anlage. F. A. 0 7/ 0 4 Für hochwertige Musik aus dem PC brauchen Sie ein entsprechendes MehrkanalLautsprechersystem. G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 95 GLOSSAR SO SPRECHEN PROFIS Begriffe wie AAC , Tag oder Playlist sollten Sie kennen, wenn Sie MP3s machen wollen. 5.1 Surround-Sound, bei dem ein Paar Front- und ein Paar RearLautsprecher sowie ein Lautsprecher in der Mitte und ein Subwoofer verwendet werden. 6.1 Surround-Sound, bei dem im Unterschied zu 5.1 noch ein mittlerer Rear-Lautsprecher eingesetzt wird. 56K Der schnellste Standard für Modems, mit denen man sich über die Telefonleitung ins Internet einwählt. Dabei werden die Daten mit maximal 56 Kbps (also Kilobit pro Sekunde) übertragen. 802.11 IEEE 802.11. Übertragungsprotokoll für drahtlose Netzwerke (Wireless LAN). Dieser Standard erlaubt Datenübertragungsgeschwindigkeiten von 1 bis 2 MBit/s auf dem 2,4-GHz-Band. 802.11g Dieser Standard erlaubt Datengeschwindigkeiten von bis zu 54 MBit/s im 2,4-GHz-Bereich. Das Protokoll ist rückwärtskompatibel zu 802.11b und bietet erweiterte Sicherheitsmerkmale. AAC Abk. für Advanced Audio Coding. Ein Audioformat mit niedrigerer Soundqualität, das mit 96 kBit/s arbeitet. 96 ADSL Abk. für Asymmetric Digital Subscriber Line. Schnelle Datenübertragungstechnik über herkömmliche Telefonkupferkabel. Asymmetrisch bedeutet, dass der Datentransfer zum Beispiel von der Vermittlungsstelle zum Kunden (Download) zwischen 1,5 und 8 MBit/s betragen kann, während umgekehrt (Upload) nur Geschwindigkeiten zwischen 128 und 768 kBit/s erreicht werden. Weit verbreitet in Deutschland ist die von der Telekom angebotene Breitbandverbindung T-DSL. ATRAC Abk. für Adaptive Transform Acoustic Coding. Das von Sony entwickelte Komprimierverfahren für Audiodateien, das ähnlich funktioniert wie MP3, allerdings noch zusätzliche Sicherheitsfunktionen aufweist, die Raubkopien verhindern sollen. Bandbreite Die Übertragungskapazität einer Datenleitung. Bei einer Internet-Verbindung via Modem beträgt die Bandbreite maximal 56 kBit pro Sekunde (Kbps), bei ISDN 64 Kbps. Bit-Rate Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden, wird üblicherweise als Kilobit pro Sekunde (kBit/s) gemessen. Ein 56K-Modem hat eine theoretische Übertragungsgeschwindigkeit von 56 kBit/s; eine typi- G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 0 7/ 0 4 sche MP3-Datei wird mit 128 kBit/s abgespielt. Breitband Eine Internet-Verbindung mit hoher Bandbreite, beispielsweise ADSL. Buffer Underrun Fehler beim Brennen von CDs, bei dem der Datenstrom abreißt, weil der Schreibpuffer leer ist. Burn-Proof Technik, die in CD—Brennern dazu dient, Brennfehler durch Buffer-Underrun zu verhindern. CD-A Abk. für CD Audio. Das Standardformat für kommerzielle Audio-CDs. Codec Abk. für COmpressor/DECompressor. Technik zum Komprimieren und Dekomprimieren von Audio- oder Videodateien. Einer der bekanntesten Codecs ist MPEG (für MP3s). CompactFlash (CF) Einsteckkarte mit Flash-Speicher, also ohne bewegliche Teile. Mobilgeräte wie Organizer, Digitalkameras oder MP3-Player haben oft einen Einsteckschacht (Slot) für CF-Karten. CF-Adapter dienen entweder als Speichererweiterung oder erweitern das Gerät um zusätzliche Funktionen, etwa einen Bluetooth- oder einen WLAN-Adapter. DAB Abk. für Digital Audio Broadcasting. Radiosendungen, die über ein digitales und nicht über ein analoges Signal übertragen werden. Desktop Die Arbeitsfläche auf dem Monitor eines Windows-Computers. Auf dem Desktop sind die Taskleiste (mit dem Startmenü) sowie Icons für Arbeitsplatz, Papierkorb sowie installierte Programme zu finden. Dialog(box) Ein kleines Fenster, das nach dem Aufruf eines Befehls in Windows oder einem Anwendungsprogramm geöffnet wird und in dem der Benutzer Informationen eingibt oder Optionen auswählt. Menübefehle, die einen Dialog öffnen, erkennt man im Menü an den drei Punkten nach dem Befehlsnamen. Digital Digitale Größen können ausschließlich festgelegte Werte annehmen – analoge dagegen auch Zwischenwerte. Computer können nur mit digitalen Daten umgehen. Analoge Daten, etwa Musik oder Fotos, müssen zur Weiterbearbeitung und Speicherung auf dem PC in digitale umgewandelt (also digitalisiert) werden. Zum Digitalisieren von Musik und Toninformationen beispielsweise dient die Soundkarte, zum Digitalisieren von (gedruckten) Fotos ein Scanner. Download Übertragung von Daten, beispielsweise aus dem Internet auf den eigenen PC. DVD Abk. für Digital Versatile Disc. Datenträger, der riesige Datenmengen speichern kann (derzeit 4,37 GByte im Vergleich zu 700 MByte bei CDs). Dadurch passen auf eine DVD komplette Filme mit Kinoqualität und Stereosound. DVD Audio Ein neues Format zur Verbreitung von Musik mit hoher Wiedergabequalität. DVD-R Abkürzung für DVD Recordable. DVD-Rohling, der einmal mit Daten beschrieben werden kann. DVD-Rs können in allen DVDROM-Laufwerken im PC sowie in DVD-Playern gelesen werden. Zum Bespielen einer DVD-R ist ein DVD-Brenner erforderlich. DVD+R Einmal beschreibbarer DVDRohling. Wichtig ist die Unterscheidung zwischen DVD+R und DVD-R: Plus-Medien können nur in DVD+R-Brennern beschrieben werden, Minus-Medien nur in DVD-R-Brennern. Gelesen werden können DVD+R-Medien am PC in Laufwerken, die nach einem der Standards DVD+R, DVD-R oder DVD-ROM arbeiten, sowie in DVD-Playern. GLOSSAR DVD-RAM Einer von drei Standards für beschreibbare DVDs. DVD-RAMMedien sind nur in speziellen DVD-RAM-Laufwerken lesbar, nicht in den weit verbreiteten DVD-ROM-Laufwerken. DVDRAMs sind mehrfach beschreibbar und eignen sich gut zur Datensicherung. DVD-RW oder DVD+RW Mehrfach beschreibbarer DVDRohling; auch hier wird nach Plus und Minus unterschieden. Encoder Im Zusammenhang mit digitaler Musik eine Software, die Songs von Audio-CDs in das MP3- oder ein anderes Audioformat umwandelt. Equalizer (EQ) Vergleichbar mit der Steuerung an der Stereoanlage; Softwareimplementierungen sind allerdings in der Regel etwas komplexer. Ethernet Standard für lokale Netzwerke mit Koaxialkabel (Thin Ethernet), Twisted-Pair-Leitungen oder Glasfaserkabel. Möglich sind Übertragungsgeschwindigkeiten von 10 MBit/s (Ethernet) bis zu 100 MBit/s (Fast Ethernet) oder auch 1 GBit/s (Gigabit Ethernet). Videofilme, austauschen, allerdings häufig illegalerweise. Das Filesharing wird über Dienste wie Kazaa oder eDonkey abgewickelt. einem MP3-Player. Anders als eine Festplatte hat ein FlashSpeicher keine beweglichen Teile, ist also robuster und weniger störungsanfällig. Firewall Eine Hard-/Software-Komponente zum Schutz eines lokalen Netzwerkes (LAN) vor Angriffen aus dem Internet. Wirkt als Filter: Eine Firewall weist nichtangeforderte Informationen aus dem Internet an das LAN ab (zum Beispiel Hackerangriffe). Außerdem blockiert sie Informationen aus dem LAN an das Internet, welche von nicht zugelassenen Applikationen gesendet werden. Firewalls können entweder als Hardwaregeräte oder als Software vorliegen. Zum Schutz von Firmennetzwerken werden sehr häufig Hardware-Firewalls eingesetzt. Bei den SoftwareFirewalls unterscheidet man zwischen Netzwerk- und persönlicher Firewall. Dabei schützt die persönliche Firewall (manchmal auch Desktop-Firewall genannt) normalerweise nur einen einzelnen PC. FM Frequenz-Modulation. Verfahren, bei dem Töne aus einfachen Wellenformen erzeugt werden. Firewire (IEEE1394) Sehr schnelle Datenverbindung zwischen PC und Geräten wie digitalen Camcordern. Wird auch als IEEE1394 bezeichnet. FAQ Abk. für Frequently Asked Questions. Meist eine Textdatei oder auch eine Webseite, die immer wieder gestellte Fragen zu einem Gegenstand (ein Produkt, einer Dienstleistung oder auch zu einer Person) beantwortet. Firmware Software, mit der ein Stück Hardware angesteuert wird und die permanent im Gerät gespeichert ist. Zum Aktualisieren der Firmware kann man diese mit einer neuen Version überschreiben, was auch als Flashen bezeichnet wird. Filesharing Tauschbörse im Internet, über die Benutzer Dateien, zum Beispiel MP3-Musikdateien oder Flash-Speicher Ein Speichergerät in Form einer Speicherkarte oder als eingebaute Speichermöglichkeit in Gerätetreiber Software, die benötigt wird, damit Windows (oder ein anderes Betriebssystem) mit einem bestimmten Gerät, etwa einem Drucker oder einem Bildschirm, kommunizieren kann. Im Lieferumfang von Windows ist eine breite Auswahl an Gerätetreibern enthalten, für neue Geräte liefert in der Regel der jeweilige Hersteller die Treiber. Hochtonlautsprecher Lautsprecher, der für die Wiedergabe hoher Frequenzen konzipiert ist. i.Link Bezeichnung, die Sony für Firewire verwendet. ID3-Tag In einer MP3-Datei gespeicherte Zusatzinformationen zu einem Song, beispielsweise der Name des Songs, des Interpreten und des Albums, das Genre und so weiter. KBit/s oder Kbps Abk. für Kilobit pro Sekunde. Maßeinheit für die Übertragungsgeschwindigkeit von Modems, ISDN- und DSLAdaptern. KHz Abk. für Kilo-Hertz. Bei digitalisierter Musik wird die Anzahl der Samples pro Sekunde in KHz gemessen. Audio-CDs arbeiten mit 48 KHz, also 48.000 Samples pro Sekunde. Komprimierung Verfahren, bei dem der Platzbedarf einer Datei verringert wird. Dazu werden zum Beispiel redundante Daten effizienter gespeichert (verlustfreie Komprimierung). Bei Fotos (im JPEG-Format), Musik (im MP3Format) und von Videos (zum Beispiel als MPEG1) wird häufig auch mit verlustbehafteter Komprimierung gearbeitet, bei der Details wegfallen – dabei versucht man, Details, die das menschliche Auge beziehungsweise Ohr ohnehin nicht wahrnehmen, wegzulassen. LAN Abk. für Local Area Network. Lokales Netzwerk in welchem zwei oder mehr Computer miteinander verbunden sind, um Informationen auszutauschen und Daten sowie Geräte (wie Drucker) gemeinsam zu nutzen. Die Verbindung kann über Kabel oder drahtlos erfolgen; bei drahtlosen oder Funknetzen spricht man von Wireless LAN, kurz WLAN. LCD Abk. für Liquid-Crystal Display, Flüssigkristallanzeige. Ein LC-Display ist ein stromsparender Monitor. Sehr kleine LCDs finden Sie zum Beispiel als Sucher bei digitalen Camcordern oder Digitalkameras; aber auch TFT-Displays im Notebook oder für den Desktop sind LCDs. Memory Stick Eine von Sony entwickelte Speicherkarte, die in Digitalkameras, Musikplayern, Videokameras, Organizern und anderen Geräten von Sony verwendet werden. 0 7/ 0 4 MIDI Musical Instrument Digital Interface. Standard zur Steuerung von Musikinstrumenten vom PC aus. MiniDisc Von Sony entwickelter Datenträger, der wie eine kleine Diskette aussieht und bis zu 74 Minuten digitaler und komprimierter Musik speichern kann. Zum Abspielen ist ein MiniDiskPlayer notwendig. MP3 Standard zur Komprimierung digitaler Audiodateien. Die Soundqualität von MP3 entspricht annähernd der von Musik-CDs, allerdings belegen MP3-Dateien nur einen Bruchteil des Speicherplatzes als unkomprimierte Musikdateien. MP3PRO Die Weiterentwicklung von MP3, die Dateien bei gleicher Soundqualität mit dem halben Platzbedarf speichert. Erreicht wird das durch stärkere Komprimierung höherer Frequenzen, die das menschliche Ohr ohnehin nicht hört. MPEG Motion Picture Experts Group. Verfahren zur Komprimierung von digitalem Video. MPEG-1 liefert Videos in VHS-Qualität, MPEG-2 wird für Filme auf DVDs verwendet und liefert hohe Bild- und Tonqualität (entspricht etwa CD-Qualität). Multimedia Kombination aus mehreren Medienformaten, beispielsweise Video- und Tonaufnahmen. Newsgroups Diskussionsbereiche im Internet zu bestimmten Themen- G R O S S E R M P 3 - R AT G E B E R 97 GLOSSAR gebieten. In einer Newsgroup veröffentlicht man eine Frage (man spricht hier von posten) und kann dann die Antworten anderer Teilnehmer lesen. Zur Benutzung einer Newsgroup wird in der Regel ein E-MailProgramm verwendet. Ogg Vorbis Audioformat, das 1993 entwickelt wurde und als OpenSource-Alternative zu MP3 und WMA konzipiert ist. Das Format wird ständig weiterentwickelt, mit jeder Generation steigt die Tonqualität. Trotzdem können auch neue Ogg-Vorbis-Dateien in alten Playern abgespielt werden. Peer-to-Peer-Netzwerk Ein Netzwerk, das zwei und mehr Computer untereinander verbindet und das ohne einen zentralen Server auskommt. Playlist Siehe Wiedergabeliste. Plug-in Kleines Programm, das ein anderes Programm, beispielsweise einen Web-Browser oder eine Bildbearbeitung, um zusätzliche Funktionen erweitert. Quicktime Dateiformat zur Aufzeichnung, Komprimierung und Wiedergabe digitaler Videoaufnahmen. Dieses Format wurde von der Firma Apple entwickelt und ist vor allem auf MacintoshRechnern weit verbreitet, es ist allerdings auch auf PCs unter Windows verfügbar. Einige Digitalkameras speichern Videoclips im Quicktime-Format (Dateiendung .Mov). RDS Abk. für Radio Data System. Funktion vieler Radios, ins- 98 besondere von Autoradios, die speziell kodierte Daten, die zusammen mit dem Radiosignal ausgestrahlt werden, interpretieren und den Namen des Senders anzeigen können; außerdem wird diese Funktion genutzt, um das aktuelle Radioprogramm für kurze Verkehrsmeldungen zu unterbrechen. Real Player Software, mit der sich Dateien in den Formaten Real Audio und Real Video über das Internet per Streaming übertragen lassen. Eine einfache Version ist kostenlos erhältlich, eine erweiterte Fassung kann online gekauft werden. Rippen Musikdaten auf elektronischem Weg von einer CD-ROM oder Audio-CD extrahieren. Im nächsten Schritt wird die Datei dann – zum Beispiel als MP3 – komprimiert. Ripper Software, die Songs von AudioCDs in ein digitales, in der Regel komprimiertes Format wie MP3 oder WMA umwandelt. Sample Eine Aufnahme, beispielsweise eines Instruments oder eines Geräuschs. Samples können in einem Sequencer zum Komponieren eigener Musik verwendet oder über eine WavetableSoundkarte abgespielt werden, wobei mehrere Samples kombiniert und die Tonhöhe variiert werden können. Satelliten-Lautsprecher Kompakter, meist würfelförmiger Lautsprecher, der für die Wiedergabe von mittleren und hohen Frequenzen konzipiert ist. Satelliten-Lautsprecher werden in der Regel zusammen G R O S S E R M P 3 - R AT G B E R 0 7/ 0 4 mit einem Subwoofer eingesetzt. Sequencer Gerät oder Programm, mit dem man Samples kopiert, editiert und wiederholt abspielt oder auch bei mehreren Samples die Reihenfolge verändert. Software-Sequencer werden häufig mit Soundkarten geliefert. Damit lassen sich per Maus Musiknoten aufnehmen, Stücke bearbeiten und wiedergeben. Server Spezieller Computer in einem Netzwerk, der den angeschlossenen Rechnern Dienste und Daten zur Verfügung stellt. Skin Alternatives Erscheinungsbild, das man verschiedenen Anwendungsprogrammen, beispielsweise dem Media-Player Winamp geben kann. SD-Adapter Abk. für Secure Digital. Einsteckkarte mit Flash-Speicher, also ohne bewegliche Teile. Mobilgeräte wie Organizer, Digitalkameras oder MP3Player haben oft einen Einsteckschacht (Slot) für die briefmarkengroßen SD-Karten. SD-Adapter dienen entweder als Speichererweiterung oder erweitern das Gerät um zusätzliche Funktionen, etwa einen Bluetooth- oder einen WLANAdapter. SmartMedia-Adapter Speicherkarte, die in Digitalkameras und MP3-Playern eingesetzt wird. Sound Blaster Weit verbreitete SoundkartenFamilie, die von Creative Labs hergestellt wird. Soundkarte Erweiterungskarte für den PC, mit deren Hilfe der PC Musik, Sound in Spielen und Toninformationen abspielen kann. S/PDIF Sony/Philips Digital InterFace. Von Sony und Philips definierter Standard zur Übertragung digitaler Audiodaten zwischen verschiedenen Geräten wie Soundkarten und DVD-Playern. Speicherkarte Kleiner Adapter, der Flash-Speicher enthält, auf dem Computerdaten oder auch Musik gespeichert werden. Solche Adapter werden als Wechselspeichermedium zum Beispiel in Digitalkameras, mobilen MP3-Playern und Organizern verwendet. Streaming Verfahren, bei dem bereits während des Downloads von Musik- oder Videodateien mit dem Abspielen begonnen wird. Allerdings können gestreamte Dateien häufig nicht auf der Festplatte gespeichert und später nochmals abgespielt werden. Subwoofer Lautsprecher, der nur zur Wiedergabe tiefer Basstöne geeignet ist und in der Regel zusammen mit Satellite-Lautsprechern kombiniert wird. Surround-Sound System, das dafür sorgt, dass der Benutzer von allen Seiten beschallt wird. Dazu verwendet man in der Regel mehrere Lautsprecher, die um den Hörer herum angeordnet sind. Synchronisierte Aufnahme Dabei wird bei der Aufnahme einer CD automatisch das Band bzw. die Disc gestartet oder gestoppt. USB Abk. für Universal Serial Bus. Datenübertragungsstandard für PCs und Zusatzgeräte wie Drucker, Modem, digitale Kameras und Camcorder. USB 2 Schnellere Version der USBSchnittstelle, die zum Beispiel zum Anschließen von externen Festplatten oder auch von digitalen Camcordern genutzt wird. WAV Audioformat, das zum Speichern von Musik und anderen Soundaufnahmen verwendet wird. Da WAV-Dateien nicht komprimiert gespeichert werden, sind sie sehr groß. Pro Minute muss man mit etwa 10 MByte rechnen. WMA Abk. für Windows Media Audio. Von Microsoft entwickeltes Audioformat mit Komprimierung, das sich mit der aktuellen Version des Windows Media Player abspielen lässt und Schutz vor Raubkopien bieten kann. Es ist weniger weit verbreitet als MP3. Wi-Fi Abk. für Wireless Fidelity. Bezeichnung für WirelessGeräte, die zueinander kompatibel sind. Wiedergabeliste Zusammenstellung von Songs (typischerweise im MP3Format), die nacheinander abgespielt werden sollen. Wireless LAN (WLAN) Drahtloses lokales Netzwerk (Funk-Netzwerk), das zum Aufbau von Firmen- oder Heimnetzwerken ebenso eingesetzt wird wie bei Hotspots.