iPhoneWelt 03_2013

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iPhoneWelt 03_2013
VON ACTION
BIS SCHNULZE.
VON SMARTPHONE
BIS FLATSCREEN.
GRENZENLOS SERIEN UND FILME
FÜR 8,99!€ IM MONAT.
Hier ist Freiheit Programm.
Editorial
iPhoneWelt 03/2013
Endlich Frühling,
endlich raus!
Es gibt noch eine Welt vor der Tür Der Winter war so dunkel und grau wie
iPhoneWelt am iPad
kaum einer zuvor – kein Wunder, dass es am ersten schönen März-Wochenende
iPad-Besitzer aufgepasst: Die
iPhoneWelt gibt es auch digital zu
lesen. Sie ist Teil unseres Verlagsangebots – und über die KioskApp der Macwelt erhältlich. Einfach im App Store das Suchwort
„Macwelt“ eingeben, die App laden und gratis probelesen. Neben
der iPhoneWelt gibt es weitere
Publikationen und Zugriff auf
unser Online-Angebot. Probieren
Sie es doch mal aus.
halb München vor die Tür und auf die Autobahnen in Richtung Süden getrieben hat. Damit die kostbaren Sonnenstunden nicht ungenutzt verstreichen,
während man irgendwo im Stau steht oder ewig auf Bus oder Bahn wartet, hat
die Redaktion getestet, welche Navi-Apps Sie wirklich schnell und ohne Umwege
Marlene BuschbeckIdlachemi,
marlene.buschbeck@
idgtech.de
zum letzten Skiwochenende oder zum ersten Surfen nach Italien bringen. Wer
den Frühling in der Stadt genießt, sollte dagegen mal ausprobieren, wie unkompliziert das Mieten eines Autos heute ist, wenn man das iPhone dazu nutzt.
Updates für das iPhone Es wird schon wieder fröhlich spekuliert, wann es ein
neues iPhone gibt und ob Apple nicht doch ein Billig-iPhone auf den Markt
bringt. Patrick Woods hat seine Zeit lieber darin investiert, die jüngsten Updates des iOS genau zu testen und war wenig zufrieden mit dem Ergebnis.
Volker Riebartsch hat einige spannende Ansätze geprüft, die dem iPhone und
einem großen neuen Update des iOS gut zu Gesicht ständen. Mehr dazu lesen
Sie ab Seite 14 und Seite 50.
Herzlichst,
Umfrage
Impressum
Verlag IDG Tech Media GmbH, Lyonel-Feininger-Straße 26, 80807 München,
Mail: redaktion@macwelt.de, Telefon: +49-89-3 60 86-0, Fax: +49-89-3 60 86-118
Chefredakteurin Marlene Buschbeck-Idlachemi (v.i.S.d.P. Anschrift siehe Verlag)
Vice President Sales Paco Panconcelli (verantwortlich), Telefon: +49-89-3 60 86-190,
Mail: ppanconcelli@idgtech.de
Druck, inklusive Beilagen Mayr Miesbach GmbH, 83714 Miesbach, Telefon: +49-80 25-29 40, Fax: -235
Wir machen die iPhoneWelt
mit ihrem Mix aus Trends und
Workshops, Tipps und Apps für
unsere Leser. Daher freuen wir
uns, wenn Sie uns online unter
www.iphonewelt.de/heftumfrage
sagen, wie Sie diese Ausgabe
finden und was Sie künftig gerne
lesen wollen. Für Ihre Teilnahme
bedanken wir uns mit der
kompletten Ausgabe der iPadWelt
1/2013 als E-Paper.
Inhaber und Beteiligungsverhältnisse: Alleiniger Gesellschafter der IDG Tech Media GmbH ist
die IDG Communications Media AG, München, eine 100%ige Tochter der International Data Group, Inc.,
Boston, USA. Aufsichtsratsmitglieder der IDG Communications Media AG sind: Patrick J. McGovern
(Vorsitzender), Edward Bloom, Toby Hurlstone
3
Inhalt
iPhoneWelt 03/2013
© Klaus Westermann
08
24
Update für Ihr iOS
Mobility-Special
Auch mit dem Update auf 6.1.2 für das iPhone
bleibt eine kritische Sicherheitslücke
Carsharing mit dem iPhone, professionelle gegen
kostenlose Navi-Apps, neue Fitnesstrends
Aktuell
Hard- & Software
06
CD-Inhalt
Die besten Tools für iPhone und iPod,
24
App-Tests als Videos u.v.m.
Heft-CD
61 Power-Tools:
08
12
Auf der weltgrößten Handymesse lässt
Nie mehr WLAN-Probleme: Mit dem Tool
spielen. Wir zeigen die besten Ideen
in Ihrer Umgebung ermitteln. Fritz Re-
die iPhone-Konkurrenz die Muskeln
14
Was iOS 7 können muss
pass liest die eigenen DSL-Zugangsdaten
Das nächste iOS könnte als Mehrbenut-
aus Ihrer Fritzbox aus und Fritzbox Moni-
zersystem neue Kunden anziehen. Wir
tor erlaubt es, das Telefonbuch der Fritz-
stellen die Konzepte vor
box zu bearbeiten oder zu drucken
16
deutlich komfortabler
28
iPhone im Auto
Erste Autos mit Siri Eyes Free, Carsharing
mit Vodafone, Spotify bei Ford und Volvo
Was dem iPhone fehlt
WLAN-Tools für PC & Mac
Inssider können Sie störende Funknetze
mit dem iPhone geht Carsharing heute
News & Szene
08 Updates für iPhone und iPad
09 Neue Smartphone-Flatrates
Ausprobiert: Carsharing
Der klassische Mietservice war gestern,
30
App des Monats: Lieferungen
Mit der cleveren App haben Sie alle Lieferungen von DHL, DPD und Co im Blick
32
Das bringen Profi-Navis
Karten und Google Maps taugen nicht für
alle Nutzer – lesen Sie, was es noch gibt
36
Alle Fotos synchron
Bluetooth total
Wir stellen die besten Alternativen zu
Software zum Heft
Bluetooth kann mehr, als nur Geräte ver-
Apple Fotostream vor
Alle in dieser Ausgabe vorgestellten Pro-
binden. Wir berichten über die Optionen
gramme finden Sie auf der Heft-CD
17 Peripherie per Bluetooth verbinden
18 Übersicht: Bluetooth-Profile
19 Bluetooth-Geräte verwalten
Mobile World Congress
INFC, LTE, MWC: Wir waren in Barcelona
auf dem Mobile World Congress und ha-
20
App-Tests als exklusive Videos: Airports,
BTT Remote, Erkältungstipps, Logmein,
Photo Noter, Temple Run 2 u.v.m
Sie trainieren und das iPhone überwacht
42
22
Outdoor-Gadgets für das iPhone 5
Top-Gratis-Apps
Endlich gibt es eine App fürs Gmail-Postfach. Doch im Alltag zeigt sie Schwächen
zer Kunden den Einkauf per iPhone
iPhone interessant sein könnten
iPhone als Fitnesstrainer
Blutdruck messen, Schritte zählen ...
Mit Pasabene bietet Coop seinen Schwei-
ben die Trends aufgespürt, die auch fürs
Exklusive Videos
Bargeldlos einkaufen
40
44
Das ist neu in iTunes 11
Mit iTunes 11 ändert sich das Arbeiten
Akku-Case, Audio-to-go, Schutzhüllen,
mit Wiedergabelisten
Kopfhörer und mehr
46
Top-Tools für Mac und Windows
Software für WLAN, Musik und mehr
4
Inhalt
iPhoneWelt 03/2013
Über 65 Apps im Test
1Password ....................................................... 83
Abfahrtsmonitor ............................................ 35
About Love and Hate .................................... 77
Aces of Luftwaffe........................................... 78
Airports, der Flughafenführer ...... 69, Video
BT Notification Enabler................................ 60
BTT Remote ............................................... Video
Car2Go............................................................... 25
Celtic Tribes ..................................................... 77
Clever Pin ......................................................... 61
Crashbirds .................................................. Video
Cydia .................................................................. 56
Daily Me TV ............................................... Video
DB Navigator................................................... 35
Display Recorder ........................................... 60
50
70
iPhone-Tuning
Aus Apple TV wird Smart TV
Freie Apps und Tweaks am iPhone nutzen,
aber mit Sicherheitsnetz und doppeltem Boden
Live-TV und mehr am Apple TV, Top-Spiele,
Backup-Strategien, Top-Tipps
Professional
Entertainment
50
70
Einführung Jailbreak
Nach dem Jailbreak lassen sich freie Programme und Tweaks am iPhone nutzen
52
TV sowohl Live-TV als auch Kinofilme
und damit endlich echtes Filmvergnügen
Vorbereitung und Backup
Ein paar Handgriffe schützen sicher vor
76
Problemen beim Jailbreak
54
Jahre, Celtic Tribes sogar zu den Kelten
80
der; ein Taschengeldkonto einrichten
Alternativer App-Installer
Mit Cydia lassen sich Apps der freien Ent-
82
aus dem alternativen App Store vor
62
– von Dena über Foals bis Frank Ocean
Top-Apps aus dem Cydia-Store
Wir stellen die besten Apps und Tweaks
Sicherheit aufrüsten
Wenige Handgriffe reichen, um das
Praxis
86
Rückbau Jailbreak
Mit den richtigen Arbeitsschritten wer-
Backup-Methoden sind Ihre Daten sicher
90
Top-Programme aus dem App Store
Adobe bringt Photoshop aufs iPhone und
iTunes, iPhone und iPod Touch
96
Wissenswertes zu iPhone & Co
Erkältungstipps ........................................ Video
Fantastical ........................................................ 68
Filmon Live TV Free ...................................... 74
Flinkster............................................................ 27
Foxit Mobile PDF ........................................... 68
Google Drive.................................................... 38
Google Maps .................................................... 33
GPS Navigation 2 + Blitzer ......................... 34
iFun News ........................................................ 96
In Range ............................................................ 17
Infiniboard ....................................................... 60
iPhoneWelt News........................................... 96
iUsers................................................................. 15
Justbook Hotels ....................................... Video
Karten................................................................ 33
Kickstarter ....................................................... 43
Klack TV Programm ...................................... 43
Last Knight HD ................................................ 79
Lieferungen ..................................................... 30
Logmein ............................................... 69, Video
Mailbox ............................................................. 42
Maps Opener ................................................... 61
Mini Motor Racing ................................... Video
Mobile Terminal ............................................. 63
Moves ................................................................ 43
Myscript Calculator ....................................... 69
Navigon Europe.............................................. 32
Nownow............................................................ 60
OTR ..................................................................... 76
Passabene ........................................................ 20
Photo Noter ............................................... Video
Pimp my Bildschirm................................ Video
Pin War ............................................................. 79
Postkarte HD ............................................. Video
Propellerhead Figure .............................. Video
Quapp Plus ....................................................... 67
Rayman Jungle Run ...................................... 78
Relic Rush ......................................................... 78
SB Settings ....................................................... 59
Skoobe ........................................................ Video
Stillshot ....................................................... Video
Street View ...................................................... 67
Temple Run 2 ..................................... 79, Video
The Room Pocket ..................................... Video
Tomtom Europa .............................................. 32
Wahoo Fitness ................................................ 17
Die besten Portale im Internet
Wifi Passwords ............................................... 61
Winterboard .................................................... 59
95
Leser-Service
Zattoo Live....................................................... 74
Zu gut für die Tonne ........................ 73, Video
98
Vorschau
Weitere App-Tests auf Video und CD
Street View ist zurück: Die gleichnamige
App zeigt Häuser in der Frontalansicht
Tipps & Tricks
Die besten Tipps für mehr Spaß mit
den Sie den Jailbreak ohne Spuren los
66
Tipp-Special: Backup-Strategien
Mit einer Kombination der richtigen
iPhone vor Hack-Angriffen zu schützen
64
Künstler im Spotlight
Interessante Alben für jeden Geschmack
wickler einfach am iPhone installieren
58
Neu im iTunes Store
Einstellungen des iTunes Store für Kin-
und sicher in wenigen Minuten erledigt
56
Top-Games und Entertainment
Relic Rush versetzt Sie zurück in die 80er
Jailbreak mit Evasion
Der Jailbreak von iPhone & Co ist einfach
Vom Apple TV zum Smart-TV
Mit den richtigen Apps bietet das Apple
Dreamboard .................................................... 59
Drive Now ........................................................ 26
Dropbox ............................................................ 38
5
CD-Inhalt
iPhoneWelt 03/2013
JETZT NEU!
MIT ONLINE-CD,
HIER TIPPEN!
Auf CD: Tools für
PC und Mac
Nie mehr WLAN-Probleme: Mit dem Tool Inssider können Sie
störende Funknetze in Ihrer Umgebung ermitteln. Außerdem:
Neue Trends vom MWC 2013 im Video
E
gal, ob Sie WL AN-Probleme
beheben müssen, Dateien verwalten möchten oder Ihre iPhoneVideos auf dem Rechner abspielen
wollen – auf unserer Heft-CD finden
Sie nützliche Tools für Mac und PC,
mit denen Sie noch mehr aus Ihrem
iPhone herausholen.
Mithilfe von iDevice Manager, dem
Nachfolger des beliebten iPhone Explorer, lassen sich Daten zwischen
dem iPhone, iPad und iPod Touch
sowie dem Computer ganz bequem
austauschen. Die deutschsprachige
Freeware erlaubt den Transfer von
Musik, Videos, Bildern und Klingeltönen. Im Datei-Explorer wird der
gesamte Speicherinhalt des angeschlossenen Geräts angezeigt. Dabei
verfügt iDevice Manager über eine
übersichtliche Benutzeroberfläche
mit Drag-and-drop-Funktionalität.
Sie haben noch ein altes Sony-Ericsson-Handy oder ein Android-Smartphone? Mit My Phone Explorer können Sie Ihre Daten verwalten und
diese zwischen PC und Mobiltelefon
hin- und herkopieren. Das Tool zeigt
den Ladestatus des Handys an. Sie
i
können sogar eine SMS vom PC aus
schreiben. My Phone Explorer gleicht
außerdem das Handyadressbuch
mit Outlook, Thunderbird und Lotus Notes ab. Dies funktioniert über
USB, Bluetooth und WLAN. Nur die
Handymodelle Xperia, P800i, P900i
und P910i sind laut Entwickler nicht
kompatibel. Bei Symbian-Handys
(P1i, M600i, W950i, W960i, G700,
G900) muss die PC-Suite vorher
ebenfalls installiert werden, zudem
funktioniert bei diesen Handys die
Verbindung nur über USB-Kabel.
WLAN-Probleme beheben
Das Gratis-Netzwerk-Tool Inssider
findet und scannt alle WLAN-Netze
in der Umgebung. So liefert die Freeware unter anderem Infos über die
Signalstärke, den genauen Standort
des Routers und Sicherheitseinstellungen. Damit kann Inssider gut zur
Fehlersuche in WLAN-Verbindungen
dienen. Das Tool wurde als inoffizieller Nachfolger des bekannten Net
Stumbler entwickelt, da dieser mit
den neuen Windows-Betriebssystemen Probleme hat.
Wie oft hat man die Online-Zugangsdaten irgendwo unauffindbar verlegt, wenn man sie in einen neuen
Router eingeben muss? Fritz Repass
kann die eigenen DSL–Zugangsdaten
aus der laufenden Fritzbox auslesen.
Normaler weise müssen Sie zum
Konfigurieren der Fritzbox das Webinterface bemühen. Fritzbox Monitor
ermöglicht es, am PC die Anruferliste
und das Telefonbuch der Fritzbox zu
bearbeiten, zu speichern und auszudrucken. Kontakte aus der Anrufliste
oder dem Telefonbuch lassen sich
vom Rechner aus anwählen. Für das
Tool muss die Fritzbox Fon eine aktuelle Firmware-Version besitzen.
Musik verwalten
Das Programm Album Art Downloader XUI sucht nach den Covern von
LPs und CDs in über 20 Datenbanken
im Internet – das ist weit mehr, als
die meisten anderen Tools für diesen
Zweck durchforsten. Gesucht wird
nach Künstler und Albumname. Über
„Options“ lassen sich weitere Suchkriterien angeben, beispielsweise die
Mindestgröße des Covers.
NFC: Wofür Nahfeldfunk sinnvoll ist
NFC, LTE, MWC: Wir waren in Barcelona auf dem Mobile World Congress und haben uns
nach den neuesten Trends umgeschaut, die auch fürs iPhone interessant sein könnten
Der Mobile World Congress ist zwar keine Handymesse mehr im klassischen Sinne,
dennoch bleibt der Kongress ein wichtiges Branchentreffen, bei dem die Gespräche im
Hinterzimmer wichtiger sind als die Präsentation der neuen Produkte. Apple selbst war
auf der Messe nicht vertreten. Wir haben uns jedoch in Barcelona hinter den Kulissen
nach den neuesten Trends innerhalb der Mobilfunkbranche umgehört, mit denen auch
das iPhone schon bald ausgestattet sein könnte. Sehen Sie in unseren Videos, welche
Möglichkeiten der sogenannte Nahfeldfunk NFC bietet und wie sich Smartphones künftig in Autos integrieren lassen.
6
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CD-Inhalt
iPhoneWelt 03/2013
Mithilfe der Gratis-Software EMDB
(Eric‘s Movie Database) können Sie
Ihre Video- und DVD-Sammlung
verwalten. EMDB durchsucht Ihren
Rechner automatisch nach bereits
vorhandenen Filmen und fügt diese
in eine Bibliothek ein. Zusatzinformationen zu den einzelnen Filmen
wie Regisseur, Erscheinungsjahr,
Genre et cetera ergänzt die Anwendung über eine Schnittstelle zur
Online-Filmdatenbank IMDB. Die in
der Bibliothek vorhandenen Filme
können über EMDB in einem externen Media-Player abgespielt werden.
Der kostenlose Audio-Ripper Exact
Audio Copy liest Ihre nicht kopiergeschützten Musik-CDs aus und
speichert die Dateien entweder unkomprimiert als WAV-Dateien oder
unter anderem als komprimierte
MP3-Dateien. Dabei unterstützt
das Programm je nach installierten
Codecs Dateiformate wie MP3, OGG
und WMA. Weitergehende Informationen wie Interpret und Titel werden auf Wunsch per CD-Text oder
über die CDDB eingefügt. Zusätzlich
kann man WAV-Dateien begrenzt
nachbearbeiten und direkt aus Exact
Audio Copy heraus die Dateien auf
CD brennen. Für die Installation wird
der MP3-Codec Lame benötigt.
Die Musik- und Videodateien von
iPod, iPad und iPhone macht die
Freeware Detune verfügbar. Auch
ohne iTunes lässt sich damit eine
Liste der iPod-Musikdateien anzeigen und auf den Rechner kopieren.
i
iPhone-Apps im Video
Die neuesten Apps in Aktion: In zehn kurzen Videos stellen wir Ihnen die besten Apps für das iPhone
vor. Darunter: Aiports, BTT Remote, Photo Noter, Stillshot, The Room Pocket, Erkältungstipps, Propellerhad Figure, Log Me In, Temple Run und Zu gut für die Tonne. Außerdem finden Sie auf der Heft-CD
40 weitere Videos von Apps aus den vergangenen iPhoneWelt-Ausgaben.
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Finden Sie den Schlüssel zum Tresor: The Room
Pocket bietet knifflige Rätsel in virtuellen Räumen.
Dank 3D-Darstellung können Sie sich um Gegenstände herumbewegen.
Die Dateinamen bleiben dabei erhalten. Bei einem iPhone mit aktueller
Firmware zeigt die Software auch
Bücher und Voice-Memos an.
Sicherheit
Selbst wenn Windows 7 in der Ultimate-Variante eine Verschlüsselungslösung mitbringt, bleibt Truecrypt
die erste Wahl für all diejenigen, die
ihr System oder externe Laufwerke
sicher verschlüsseln möchten. Das
Programm unterstützt Hardwarebeschleunigte-AES-Verschlüsselung.
Die App „Zu gut für die Tonne“ hilft bei der sinnvollen Resteverwertung. So lassen sich aus altem
Brot oder schrumpeligem Gemüse noch schmackhafte Gerichte zubereiten.
Ihr Prozessor muss diese Funktion
jedoch auch anbieten. Verschlüsselte
Laufwerke können automatisch eingehängt werden. Dies funktioniert
selbst bei mehreren Laufwerken mit
nur einem Klick. Die Beschränkung
der Laufwerke auf einen reinen Lesezugriff ist ebenfalls leicht möglich. Truecrypt nutzt unter Vista und
Windows 7 außerdem eine sichere
Methode, um die Ruhezustandsdatei
zu verschlüsseln.
Stephan Wiesend
Christiane.Stagge@idgtech.de
61 Tools für PC und Mac
MAC
– Phoneview
– Ebola
– My Phone Explorer
– Air Server
– Remux
– EMDB (Eric’s Movie Database)
– Nitro Reader
– Data Vault Password Manager
– Radiozilla
– Exact Audio Copy
– Opswat Security Score
– Detune
– Serve To Me
– Free OCR
– Perspective Image Correction
– Garage Tunes
– Spectacle
– Fritz Repass
– Sigil
– iRip
– Text Soap
– Fritzbox Monitor
– Win Dir Sat
– iFFmpeg
– Trickster
– Hamster Free ZIP Archiver
– Jajuk
– Video Spec
– iDevice Manager
– Zonealarm Free Firewall
(Deutsch)
– JES Deinterlacer
– Zero TV
– Inssider
– Irfan View
BEIDE
– Keycard
WINDOWS
– Jperf
– Ccleaner
– Little Snitch
– Album Art Downloader XUI
– Kid3 ID3 Tagger
– iExplorer 2
– Metadata Hootenanny
– Audio Expert
– Media Human Audio Converter
– iExplorer 3
– MP3 Scan + Repair
– Calibre
– Mediencenter Assistent
– Dropbox
– MP3 True Edit
– CD Burner XP (32 Bit)
– Mediathek View
– DXO View
– MPEG Streamclip
– Crystal Disk Info
– Split and Merge
– Password Wallet
– Denoise Myimage
– Microsoft Security Essentials
(Vista, Win 7, 32 Bit)
– JES Video Cleaner
– Truecrypt
7
Aktuell
APPLE UND iOS
iPhoneWelt 03/2013
iOS 6.1.2: Neues für
iPhone und iPad
Apple hat das iPhone und iPad auf die Version 6.1.2 aktualisiert. Damit gibt es
Verbesserungen für iTunes Match und kleinere Designanpassungen. Gleichzeitig
taucht eine kritische Sicherheitslücke in iOS 6 auf
E
nde Januar hat Apple das schon länger
erwartete Update auf die iOS-Version 6.1
veröffentlicht. Kurz darauf folgen 6.1.1 und
6.1.2, die Fehler im Update beheben sollen.
Auffällige Änderungen im Vergleich zu 6.0
gibt es auf den ersten Blick nur wenige. So
sind seit 6.1 die Tasten der iPod-Steuerung
bei gesperrtem Bildschirm an das neue Design
von iOS 6 angepasst. Nutzer des Musik-Abos
iTunes Match können jetzt endlich wieder einzelne Lieder herunterladen und löschen. Seit
iOS 6 war es zunächst nur möglich, ganze Alben aus der Cloud zu laden.
Apple Maps unterstützt nun auch die Umgebungssuche aus Apps von Drittanbietern
heraus. Zusätzlich hat Apple den Knopf für
das Abschalten des Werbe-Trackings neu umgebaut. Damit kann man die „Ad-ID zurücksetzen“, damit Werbetreibende den Benutzer
nicht mehr anhand dieser anonymisierten
Nummer erkennen können. Bislang war das
lediglich automatisch möglich, wenn der Anwender das System neu installiert hat. Dies
finden Sie unter „Einstellungen > Allgemein
> Info > Werbung.“
Für iOS-Nutzer in den USA gibt es jetzt Kinokarten per Siri, in einigen Ländern sind zudem
neue LTE-Netze dazugekommen. Für deutsche
Nutzer ändert sich hier allerdings nichts. iOS
6.1 läuft ab dem iPhone 3GS, iPad 2 oder dem
iPod Touch der vierten Generation. Gegenüber
iOS 6 hat sich dabei nichts geändert.
Einige Anwender berichten, dass sich iOS 6.1
schneller anfühle und Applikationen flotter
starten sollen. Im direkten Vergleich können
wir das nicht bestätigen.
Apple bringt iOS 6.1.1 und 6.1.2
Kurz nach dem Update auf 6.1 gibt es zusätzlich ein weiteres Update speziell für das
iPhone 4S. Beispielsweise Vodafone UK hatte
iPhone-Inhaber vor dem Update auf iOS 6.1
gewarnt. Der Grund dafür waren Probleme
mit UMTS-Verbindungen.
8
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Code-Sperre: Durch eine Lücke in der Code-Sperre kann man diese umgehen und auf die Telefon-App
zugreifen. Das Adressbuch und die getätigten Anrufe lassen sich somit ausspionieren.
iOS 6.1.2 folgt kurze Zeit später und soll Fehler im Zusammenhang mit Exchange-Servern
beheben. Wer seinen Kalender per Exchange
abgleicht, konnte dabei einen Fehler erleben,
der einerseits den Akku des iPhone belastet, da
zu viele Verbindungsversuche stattfanden. Andererseits litt auch der Server selbst unter den
vielen fehlerhaften Anfragen des iPhone. iOS
6.1.2 behebt dieses Problem.
Zugriff trotz Code-Sperre
Kurz nach dem Update taucht eine neue
Schwachstelle in iOS 6 auf: Die Code-Sperre
ist nicht vollkommen sicher. Mit der richtigen
Vorgehensweise kann man zumindest auf die
Funktionen der Telefon-App zugreifen. Damit
sind zum Beispiel das Adressbuch oder die
Mailbox für Unbefugte erreichbar.
Durch eine vergleichsweise aufwendige Prozedur gelingt es, trotz Sperre auf die Telefonfunktionen zuzugreifen.
Dazu sind einige Schritte und ein wenig Glück
erforderlich. Wir können den Fehler in der
iPhoneWelt-Redaktion problemlos reproduzieren, wenn auch Übung dazu notwendig ist.
Fremde könnten so Kontakte aus dem Adressbuch auslesen oder per Mail an eine beliebige
Adresse senden. Auch zur reinen Spionage,
mit wem dieses iPhone zuletzt telefoniert hat,
reicht die Lücke aus.
Die Gefahr dieser Lücke ist moderat, denn es
ist nicht einfach, den Fehler zu reproduzieren.
Zudem muss man den Sperrknopf dauerhaft
gedrückt halten, ansonsten ist der Bildschirm
sofort wieder gesperrt. Einen Schutz dagegen
gibt es aktuell nicht. Patrick Woods
APPLE UND iOS
iPhoneWelt 03/2013
Aktuell
O2 startet vier neue Smartphone-Flatrates
D
ie größte der neuen Flatrates ist O2 Blue
All-In XL. Sie bietet fünf GB bei LTE-Geschwindigkeit, 14 Tage Surfen im Ausland und
zwei Multicards für Laptop und Tablet. O2 verlangt dafür 49,99 Euro monatlich. O2 Blue AllIn L – der zweitgrößte Tarif – bietet für 39,99
Euro zwei GB monatliches Datenvolumen über
LTE und sieben Tage Datennutzung im EUAusland inklusive. Die LTE-Option ist jedoch
nicht für das iPhone 5 oder iPad 4 geeignet,
da O2 andere Frequenzen nutzt als diejenigen,
die die Apple-Geräte unterstützen.
O2 Blue All-In M kostet 29,99 Euro monatlich und stellt jeden Monat 500 MB Surfvolumen zur Verfügung, allerdings nicht in
LTE-Geschwindigkeit, sondern mit maximal
7,2 MBit/s. Ein Auslandsguthaben ist nicht
inklusive – ebenso wenig wie beim kleinsten
der vier neuen Tarife: O2 Blue All-In S. Dafür
müssen Kunden monatlich 19,99 Euro zahlen
und dürfen mit maximal 3,6 MBit/s magere
50 MB pro Monat beim Surfen verbrauchen.
Wer mehr benötigt, der kann das Surf-Upgrade S dazubuchen und darf dann jeden Monat 300 MB beim Surfen nutzen (mit bis zu 7,2
MBit/s). Die anderen Tarife lassen sich ebenfalls mit kostenpflichtigen Upgrades aufrüsten
– bis auf den teuersten Tarif, der bereits alle
Möglichkeiten enthält.
Zu jedem der Tarife gehört eine Festnetznummer fürs Handy, auf der Sie vergleichsweise
kostengünstig angerufen werden können.
Telefonate und SMS in deutsche Netze sind
jeweils unbegrenzt inklusive. Ebenfalls für
alle vier Tarife gilt: Ist das Datenvolumen
verbraucht, surfen Sie mit 32 KBit/s stark gebremst weiter. Die neuen Tarife sind seit dem
1. März verfügbar. PC-WELT
O2-Tarife: Für das 16-GB-Modell des iPhone 4S
kommen noch 25 Euro monatlich als Rate dazu.
Neue iOS-Konkurrenz
A
uf dem Mobile World Congress haben drei
neue Betriebssysteme für Smartphones
das Licht der Welt erblickt. Samsung hat ein
erstes Smartphone mit Tizen OS angekündigt.
Die Linux Foundation hatte schon zuvor mit
Intel dieses System vorgestellt, das als Nachfolger des wenig erfolgreichen Bada existieren
soll. Tizen basiert auf dem Linux-Kern und
ähnelt Android auch optisch. Handynetzbetreiber können das offene System nach ihren
Vorstellungen anpassen und einschränken. Zugleich hat Mozilla mit Firefox OS ein eigenes
Smartphone-System präsentiert. Die Anwendungen dafür entstehen rein webbasiert mithilfe von HTML. Auch hier haben Gerätehersteller und Netzanbieter viele Freiheiten und
dürfen eigene App-Stores einbauen. Bisher
gibt es nur eine Vorschau und ein Entwickler-
handy für Firefox OS. Sowohl Tizen als auch
Firefox OS richten sich vor allem an das günstige Smartphone-Segment, das aktuell vor
allem in Schwellenländern sehr gefragt ist.
Auch die Linux-Distribution Ubuntu ist jetzt
auf dem Smartphone angekommen. Hier gibt
es im Vergleich zu Android einige neue TouchGesten und eine neue Nutzeroberfläche. Besonders Netzbetreiber interessieren sich für
die alternativen Systeme, da sie sich hier mehr
Einfluss als bei iOS und Android erhoffen.
Zudem geben sich die Systeme teils mit sehr
einfacher Hardware zufrieden und sind deshalb für den Einstiegsmarkt und neue Märkte
der Schwellenländer gut geeignet. Erst im
späteren Verlauf des Jahres 2013 oder Anfang
2014 wird es jedoch die ersten Smartphones
mit diesen neuen Systemen geben. pw
Neu und vor allem für Schwellenländer: Firefox OS.
iOS und Android in deutschen Firmen gleichauf
Apples iOS-Plattform zeigt sich in deutschen Unternehmen als beliebt und liegt mit einem Anteil von 36 Prozent nur knapp hinter der
Android-Plattform des Konkurrenten Google, wie eine Studie des
Eco-Verbands der deutschen Internet-Wirtschaft herausgefunden
hat. Befragt haben die Autoren der Studie 245 IT-Verantwortliche in
Unternehmen aller Größenklassen. Während Android-Handys demnach vorwiegend von Privatpersonen genutzt werden, die in dieser
Studie nicht zu Wort kommen, schätzen Firmen Apple aufgrund der
hohen Ansprüche an die Sicherheit. Laut Studie ist der Sicherheitsaspekt bei der Beschaffung von Geräten wichtiger als der Preis. pm
9
MWC 2013
iPhoneWelt 03/2013
© iPhoneWelt
Aktuell
MWC: Was dem
iPhone noch fehlt
Nach dem Mobile World Congress steht fest: Das iPhone ist ein gutes
Gesamtpaket, Apple sollte aber einige Dinge von der Konkurrenz
lernen. Viele interessante Entwicklungen ignoriert Apple einfach
Ü
ber 70 000 Besucher auf insgesamt über 90 000 Quadratmetern: Der Mobile World Congress ist
der wichtigste Treffpunkt der Handybranche. Dabei ist der „MWC“ kaum
noch eine Handymesse im direkten
Sinne – nicht nur Apple kümmert
sich längst nicht mehr um Messen,
auch viele andere Hersteller heben
sich ihre wichtigsten Ankündigungen
nicht mehr für den MWC auf, sondern veranstalten eigene Events für
ihre Top-Modelle.
Umso besser für uns, denn Android-Phones interessieren uns
höchstens periphär, und die Stärken
des MWC liegen ganz woanders als
in der Vorstellung neuer Produkte.
10
Denn im Kern ist der MWC keine
Produktmesse, sondern ein Branchentreffen, bei dem die Gespräche
im Nebenraum der Stände wichtiger
sind als die Produkte, die sich vorne
frisch poliert für die Kameras im
Scheinwerferlicht drehen. Hier geht
es um Geschäfte, neue Kontakte und
Dienstleistungen. Der MWC zeigt,
wie stark die Technikbranche auf die
Veränderung der Internetnutzung
reagiert. Wenn ein Konzern wie IBM
jetzt deshalb mit dem Slogan „Mobile
first“ wirbt, sagt dies einiges über die
Veränderungen in der IT-Branche
aus. „Es ist aktuell wieder der gleiche große Wandel wie im Jahr 2000,
als das Internet seinen Durchbruch
P L AY
Der Nahfeldfunk NFC zeigt Messebesuchern den Weg.
MWC 2013
iPhoneWelt 03/2013
hatte“, so Arthur Chiang, Vice President bei IBM, gegenüber iPhoneWelt.
Am Black Friday 2012, dem US-Start
des Weihnachtsgeschäfts, lief ein
Sechstel aller Online-Käufe über Mobilgeräte, die mit Abstand meisten
davon über iPhone und iPad.
Trends für das iPhone
Dennoch gibt es in Barcelona einige
Entwicklungen zu sehen, die auch
dem iPhone gut zu Gesicht stünden.
Der Nahfeldfunk NFC ist hier auch
2013 wieder ein großes Thema, ist
allerdings immer noch nicht im Alltag angekommen. Inzwischen finden
sich für die entsprechenden Smartphones aber einige clevere Lösungen.
Während simple Anwendungen wie
„Halten Sie Ihr Smartphone an dieses
Plakat für mehr Infos“ die unerfüllten Träume von Werbetreibenden
bleiben, gibt es einige Punkte, die
tatsächlich sinnvoll sind. Denn NFC
kann dabei helfen, schnelle Verbindungen zwischen Geräten aufzubauen. Erstes Zubehör unterstützt
dabei, dass sich zum Beispiel Smartphone und ein Bluetooth-Lautsprecher blitzschnell miteinander verbinden. Die Annäherung über NFC
ersetzt dann das unkomfortable „Pairing“ der Bluetooth-Verbindung, die
Geräte verbinden sich automatisch.
Android-Handys können per „Android Beam“ längst ebenfalls schnell
eine Direktverbindung über NFC vermitteln und so Daten tauschen. Das
erleichtert den Alltag und wäre auch
für das iPhone wünschenswert.
Auf dem MWC fanden wir zufällig
den Stand des israelischen Startups
Umoove, das eine Bewegungssteuerung für das iPad und iPhone entwickelt hat. Damit können wir nur über
eine leichte Bewegung des Kopfes
ein Spiel steuern oder durch Google
Maps scrollen. Das Unternehmen
bietet anderen App-Entwicklern an,
diese Technik in deren Apps zu übernehmen. Das Prinzip funktioniert
erstaunlich präzise. Bleibt jedoch die
Frage, ob man eine Steuerung durch
Bewegung bei Geräten wie iPad und
iPhone braucht – da man diese ja sowieso immer in der Hand hält.
Größer, schneller, breiter
Andere Hersteller versuchen sich in
Hardwareschlachten. Smartphones
werden immer größer und protzen
mit Quadcore-Prozessoren oder auch
enorm hoher Bildschirmauflösung.
Während Apple sich beim iPhone 5
zaghaft zu einem Bildschirm mit vier
Zoll Diagonale durchgerungen hat,
legt die Konkurrenz hier richtig zu.
4,6 Zoll sind bei typischen AndroidSmartphones jetzt normal, manche
sind sogar fünf Zoll groß. Samsung
schießt mit dem Galaxy Note 8.0 den
Vogel ab. Mit dem Tablet, das größer
ist als das iPad Mini, kann man tatsächlich telefonieren.
Auch bei der Auflösung setzen die
Hersteller die Latte immer höher. Inzwischen gibt es Smartphones, die
4,7 oder 5 Zoll groß sind und dabei
Full-HD-Auflösung bieten, also 1920
mal 1080 Bildpunkte. Die Pixeldichte
ist somit weit höher als bei Apple. Ob
das sinnvoll ist, bleibt dahingestellt,
denn so viele Bildpunkte sind zwar
längst nicht mehr sichtbar, müssen
aber dennoch mühsam vom Grafikchip bewegt werden.
Die Größe des iPhone 5 empfinden
wir noch immer als sehr angenehm,
besonders da sein Bildschirm hervorragende optische Eigenschaften
hat. Nach einigen Tagen unter Smartphone-Riesen stellt sich allerdings
heraus, dass ein noch größerer Bildschirm für Videos und Bücher doch
etwas angenehmer ist. Displays bis
maximal 4,6 Zoll scheinen ein guter
Kompromiss zu sein, alles darüber
wird unpraktisch.
Aktuell
Per Kopfbewegung präzise durch Google Maps scrollen oder
Spiele steuern. Technisch ist das problemlos möglich, aber wofür?
Das iPhone 5 (4 Zoll) mit einem fünf Zoll großen Sony Xperia Z.
Smartphones werden wieder größer und wuchtiger.
Aufbruch ins mobile Zeitalter
Es herrscht Goldgräberstimmung
und hektische Betriebsamkeit in
Barcelona. Durch die rasante Ausbreitung von Smartphones entstehen
neue Branchen, und die alten IT-Veteranen sehen sich plötzlich inmitten
eines massiven Wandels. Ob Medienin halte, E-Commerce oder Werbetreibende, alle müssen sich damit
auseinandersetzen, dass ein großer
Teil der Nutzer sich nicht länger über
Papier und PC, sondern über Smartphones und Tablets informiert und
einkauft. Tendenz: rasant steigend.
Dies betrifft nicht nur Firmen, die
mit Endkunden zu tun haben, sondern auch Unternehmen, die eigentlich Geschäftslösungen für andere
Firmen bereitstellen. Alleine IBM
hat in den letzten vier Jahren zehn
andere Unternehmen aus dem Mobilbereich aufgekauft. Auf dem Mobile
Seit vielen Jahren vorhergesagt: Noch ist das Bezahlen mit dem
Handy nicht im Alltag angekommen.
11
Aktuell
MWC 2013
iPhoneWelt 03/2013
P L AY
Autos erhalten immer öfter eine gute Anbindung an Smartphones.
gar zu wissen glaubt, über welchen
Kontaktweg der Kunde am empfänglichsten für ein solches Angebot ist.
Das Auto wird „mobil“
Autohersteller zeigen
Unterhaltungssysteme, die mit dem
iPhone kooperieren.
12
World Congress zeigen junge Startups mit Kreativität und technischer
Raffinesse, welche Lösungen jetzt gefordert sind. Die Datenanalysten von
Soasta können mobile Anwendungen
vor der Veröffentlichung cloudbasiert automatisch durchtesten und
fertige Apps in Echtzeit analysieren.
Auf einer Weltkarte ist sofort ersichtlich, wenn Benutzer ein Problem mit
der Anwendung haben – und vor
allem auch welches.
Das Unternehmen Pontis zeigt
uns, wie sich Mobilfunkkunden bis
ins kleinste Detail analysieren lassen
und so je nach Nutzungsprofil Angebote individuell für jeden Kunden
versendbar sind. Je nachdem, wie
sich der Kunde verhält, erstellt das
Unternehmen ein heuristisches Profil. Tendiert der Nutzer dazu, kaum
noch zu telefonieren, wenn sein
Prepaid-Guthaben zur Neige geht?
Dann bekommt er die Erinnerung,
wieder aufzuladen, schon früher. Die
Analyse geht so weit, dass Pontis so-
Wir treffen Paul Mascarenas auf dem
Mobile World Congress. Er ist Vice
President und Entwicklungschef bei
Ford. „In den letzten Jahren gab es
eine große Veränderung bei den Erwartungen der Nutzer“, erklärt er
iPhoneWelt. „Die Anwender wollen
jetzt im Auto das gleiche Nutzererlebnis haben wie ansonsten im Büro
oder zu Hause. Und dies nicht nur
bei Telefonaten, sondern auch, wenn
es darum geht, die eigenen Medieninhalte zu nutzen.“
Es gibt kaum einen großen Hersteller, der aktuell nicht massiv in die
Vernetzung seiner Autos investiert.
Die neuen Systeme im Auto selbst haben immer öfter iPhone-Anmutung.
Touchscreen und ein Startbildschirm
mit App-Icons – das kommt AppleNutzern auf Anhieb sehr vertraut
vor. Kein Zufall, das ist Marketing.
„Die Hersteller versuchen, Kunden
zu fangen, durch die Anbindung an
die Geräte, die diese schon benutzen“, so Jörg Grabner, Professor für
Fahrzeugtechnik an der Hochschule
München. In der Oberklasse spielen
solche Lösungen keine Rolle. Es sind
Lifestyle-Accessoires, die junge Autokäufer locken sollen. Aus diesem
Grund sind diese Lösungen meistens
bei Kleinwagen zu finden. „Dies ist
die Klientel, die bereits mit diesen
Gerätschaften lebt“, erläutert Profes-
sor Grabner. Ford zeigt auf dem Mobile World Congress, dass man mit
dem neuen System „App Link“ jetzt
einige Anwendungen wie etwa Spotify vom Auto aus per Sprachsteuerung bedienen kann. Das „Car
Connectivity Consortium“ wirbt auf
der Messe dagegen damit, einen allgemeinen Standard für die Kommunikation zwischen Auto und Smartphone schaffen zu wollen. Schon
bald könnten alle Komponenten vom
Autosystem über das Smartphone
bis hin zu einzelnen Apps einheitlich
miteinander sprechen. Dadurch wäre
es möglich, dass je nach System und
Bedienelementen im Auto eine andere, angepasste Benutzeroberfläche
der gleichen App angezeigt wird.
Außerdem könnten in Zukunft
auch Autos Fahrzeugdaten an das
Smartphone weiterreichen. Wenn
beispielsweise viele Fahrer in der
Umgebung gleichzeitig den Scheibenwischer einschalten, könnte
eine Verkehrs-App allen anderen in
der Gegend eine Unwetterwarnung
senden. Noch ist das jedoch ferne
Zukunftsmusik, und Apple macht
bei diesem Konsortium ohnehin
nicht mit. Audi verkündet laut, dass
das Auto bald zum „Mobile Device“
werde. Schon jetzt können Autofahrer in manchen Fahrzeugen per
Google Maps navigieren, Bahninfos
abrufen oder nach günstigen Tankstellen suchen. In anderen kommt die
Musik per Webstream über eine App
vom iPhone ins Auto. Technisch notwendig sei diese Art von Lösungen
nicht, sondern eher „automobiler
Schnickschnack“, so Grabner. Man
könnte all diese Funktionen auch direkt in das Audiosystem integrieren.
Fazit
Der Mobile World Congress zeigt,
wie schnell und deutlich sich aktuell
die Wandlung der IT-Branche vollzieht und dabei auch ganz andere
Bereiche wie Autos oder die Dienstleistungsbranche erfasst. Dabei fällt
auf: Apple ist offenbar nicht mehr
der Antreiber dieses Wandels. Wo
früher iPhone und iPad die wichtigsten Adressaten von Zubehörherstellern und Anbietern von Lösungen
waren, verteilt sich dies jetzt auf alle
wichtigen Smartphones. Bei manchen Neuerungen wie NFC ist Apple
sogar völlig außen vor. Patrick Woods
Advertorial
Das schnellste
TV-Programm im
Web: KLACK
Unterwegs erfahren, was im Fernsehen läuft, dafür
sorgen Smartphone TV-Apps. Wir haben uns KLACK näher
angesehen und verraten Ihnen, was der TV-Planer bietet.
Es gibt viele Apps, die das
TV-Programm auch aufs
iPhone liefern. Für die Nutzung auf dem
Smartphone sind Übersichtlichkeit, gute Bedienbarkeit und Erinnerungsfunktionen als
Push-Nachrichtendienst entscheidend, damit
Sie unterwegs rechtzeitig über den Beginn einer
Sendung informiert werden. Außerdem sind
Kriterien wie Senderanzahl, Favoriten, Ladezeiten und Funktionsumfang wichtig.
KLACK ist eine kostenlose App zur gleichnamigen Website mit einem umfassenden
Fernsehprogramm für die nächsten 14 Tage.
Mit dem Launch im Januar 2013 wurde dafür gesorgt, dass diese personalisierbare App
alles bietet, was man sich von einer umfassenden Programmvorschau erwartet: Der
KLACK-Startbildschirm liefert schnelle Infos
über die laufenden Sendungen und den aktuellen Tag. Die Sendetermine werden ständig
aktualisiert. Unterstützt werden 118 Kanäle,
neben ARD, ZDF und Co. mit den Regionalsendern, den Privaten und Pay TV, z. B. auch
aus Frankreich oder der Schweiz.
Die Darstellung ist für die RetinaDisplay-Auflösung des iPhones optimiert.
Bequem und intuitiv navigieren Sie durch
den gesamten Programmtag. Die Bedienung
läuft flüssig, am Ende der Liste wird ohne
Ruckeln nachgeladen.
KLACK Dich rein
Die tabellarische Übersicht listet das Programm mit Kurz-Beschreibungen, Bewertungen und Bildern chronologisch auf. Durch
einen Fingertipp lassen sie sich aktivieren.
Die Redaktion bewertet Spielfilme mit bis zu
drei Sternen und verweist mit „TV-Highlights
des Tages“ auf sehenswerte Filme, Sport,
Dokus und Unterhaltung. Eine umfangreiche
Datenbank informiert Sie über Filme, Serien
und Stars.
Wer sich kostenlos bei MyKLACK registriert, profitiert zudem von plattformübergreifenden Extras: Unter „Meine Sender“
legen Sie Kanäle in selbst gewählter Reihenfolge fest. Der persönliche „TV-Planer“ sorgt
dafür, dass Sie nichts Interessantes mehr verpassen. Die „Top 10 der User“ zeigt, was die
meisten anderen Nutzer in ihre Planer aufgenommen haben und macht so – über die
Redaktionsempfehlungen hinaus – auf attraktive Sendungen aufmerksam. Auf Wunsch
erinnert die Alarmfunktion Sie mit 0 bis 60
Minuten Vorlauf an Sendungstermine aus
Ihrer „Merkliste“.
Fazit: Wer sich mobil schnell und umfassend
über das aktuelle TV-Programm informieren
will, trifft mit KLACK eine gute Wahl. Die
App benötigt 2.1 MB und läuft ab iOS 5.0.
Die meistgenutzte
Ansicht: „Alle Sender“
im Überblick
Mit „Übersicht – Auf einen
Blick“ liefert KLACK in ansprechendem Layout einen
schnellen Programm-Überblick des aktuellen Tages.
„Jetzt im Programm“
listet in einer innovativen
tabellarischen Übersicht
alle Sendungen mit ZusatzInfos, Bewertungen und
Bildern chronologisch auf.
THEMEN & TECHNIK
iPhoneWelt 03/2013
© Jenner
Aktuell
Wunsch für iOS 7:
Multi-User-System
Mit der nächsten Version des iOS könnte Apple das Mehrbenutzersystem
einführen. Das würde nicht nur Privatanwender freuen, auch im
Business-Umfeld würde Apple punkten. Erste Lösungen gibt es schon
S
eit gut zwei Jahren macht sich Apple daran, die Funktionalität seines Desktop-Betriebssystems und die des iOS für iPhone und
Co. anzugleichen. Mit Windows 8 hat Microsoft gerade begonnen, einen ähnlichen Weg
zu gehen. Zumindest bei der Bedienung, aber
auch bei der Code-Basis verschwimmen die
Unterschiede der verwandten Systeme.
Schon bei der Vorstellung des Ur-iPhone
2007 hatte der verstorbene Apple-Chef Steve
Jobs stolz darauf hingewiesen, dass die Basis von iOS das Apple-Betriebssystem sei. Mit
OS X 10.8 und dem kommenden OS X 10.9
rückt das Betriebssystem für die Schreibtischrechner immer näher an das der portablen Geräte. Es gibt jedoch eine wichtige Ausnahme.
14
Seit Jahren ist jeder Mac, jeder Windows- oder
Linux-Rechner als Mehrbenutzersystem konzipiert. Im Unternehmen, in der Uni oder zu
Hause loggt sich der aktuelle Benutzer mit seinem Accountnamen und Passwort ein und hat
Zugriff auf seine Mails, Programme, sozialen
Netzwerke und andere Daten.
Dabei sind eigene Daten von denen anderer
Benutzer auf dem Rechner getrennt. Selbst
wenn beide Nutzer mit ihrer Lizenz von Word
Texte verfassen, kann der eine die Dateien des
anderen weder sehen noch öffnen.
Das iPhone wurde von Steve Jobs als ein Device vorgestellt, das Internet-Gerät, iPod und
Mobiltelefon in einem bietet, quasi die Verschmelzung des Handys mit den Funktionen
damaliger PDAs – der Name steht für Personal Digital Assistent. Genau darin ist auch der
Grund zu sehen, warum das iOS zumindest
am Anfang nicht als Mehrbenutzersystem konzipiert wurde: Es ist ein „persönliches“ Device.
Neue Einsatzgebiete
Mittlerweile ist die sechste Generation des
iPhone und die vierte Generation des iPad auf
dem Markt, das iPad Mini nicht mitgerechnet.
Die Einsatzgebiete haben sich geändert. Das
erste iPad wurde von Steve Jobs seinerzeit als
sehr guter E-Book-Reader angepriesen, heute
tut es in vielen Unternehmen auch im kaufmännischen Bereich oder im Marketing seinen
Dienst.
THEMEN & TECHNIK
iPhoneWelt 03/2013
Daneben setzt das iPad seinen Siegeszug im
privaten Umfeld fort. Hier ist es als E-BookReader ebenso im Einsatz wie als vollwertiger
Notebook-Ersatz. Quasi nebenbei nutzen die
lieben Kleinen das iPad oder iPhone der Eltern
gern als Spielkonsole – zur Unterhaltung.
Android prescht vor
Bereits Ende November hat Google für das
10-Zoll-Tablet Nexus 10 das Android-Update
4.2 ausgeliefert, das das Tablet mit Mehrbenutzerfähigkeit ausstattet. Der bei der Ersteinrichtung angelegte Benutzer wird – wie auch
am PC – Eigentümer, hat quasi AdministratorRechte. Nur er kann weitere Benutzer anlegen
und verwalten.
Die anderen Benutzer loggen sich dann mit
ihrem Google-Account ein, können ihre Apps
und Daten laden. Dabei ist Android so clever,
dass eine von mehreren Benutzern eingesetzte
App nicht mehrfach geladen und gespeichert
werden muss, lediglich die Nutzerdaten werden getrennt. Jeder Benutzer beim Nexus 10
verfügt über einen eigenen Speicherbereich
für Fotos, Musik, Filme und so weiter.
Genau hier könnte und sollte Apple zumindest beim iPad nachlegen. Was bei Android
der Google-Account ist, ist bei iOS die AppleID. Die ist bislang – wie das Google-Gegenstück – so konzipiert, dass sie auf eine Person
zugeschnitten ist. Der Wechsel der Apple-ID
bei einem iOS-Gerät ist eigentlich nicht vorgesehen. Apple schiebt der Nutzung mehrerer
Apple-IDs einen Riegel vor: Nutzt ein iOSGerät iCloud-Dienste mit einer Apple-ID und
wird diese gewechselt, muss der Benutzer bis
zum erneuten Wechsel 90 Tage warten. Weder
im beruflichen noch im privaten Umfeld ist
das ein praktikabler Weg.
Ein Mehrbenutzer-iPad würde im privaten
Umfeld sicher für Freude sorgen. So könnten
etwa die Kinder mit einem eigenen Account
keinen Blödsinn mit den Daten der Eltern anstellen, eine Kindersicherung ließe sich als zusätzlicher Schutz implementieren.
Bring your own device
Auch im beruf lichen Umfeld würde ein
Mehrbenutzer-iOS sinnvoll sein, sogar für das
iPhone. Ein Mobiltelefon ist zwar ob der verbundenen Mobilfunknummer immer einer
Person zugeordnet, mehr und mehr Firmen
lassen ihre Angestellten ihre eigenen Smartphones mitbringen und nutzen – „Bring your
own device“. Problematisch ist das in vielen
Fällen nur ob der Sicherheitsbestimmungen
der IT-Abteilung im Unternehmen.
Ein iPhone mit Multi-User-System könnte
einen privaten und einen beruflichen User
kennen. Bei Letzterem ließen sich einfach
Profile installieren, die auch den strengsten Si-
Aktuell
cherheitsvorschriften eines Unternehmens Genüge tun. So ließe sich festlegen, dass der berufliche User einen Internet-Zugang nur über
das Firmen-VPN hat, keine sozialen Netzwerke
nutzen kann und mehr. E-Mail-Accounts,
Cloud-Zugänge, alles ließe sich trennen. Außerhalb der Firma genießt der iPhone-Besitzer
dann die Freiheit seines privaten Accounts, inklusive Musik, Fotostream oder Apps.
Multi-User beim iPad
Eine Konzeptstudie für ein Multi-User-System
für das iPad kursiert seit kurzer Zeit bei den
Jailbreak-Fans unter dem Namen iUsers. Der
Tweak von Pedro Franceschi ist momentan erst
in der Lage, einige Basisdaten der Benutzer
getrennt zu speichern, also etwa Spielstände,
Safari-Lesezeichen und so weiter.
Nach der Installation des momentan noch
im Betastadium befindlichen Hacks legt der
Benutzer einen Account samt Passwort für
sich und in der Folge für alle Mitbenutzer fest.
Beim Start des iPad wählen Sie dann den Benutzer aus, das iPad zeigt Code-Sperre, das
zum Benutzer gehörige Passwort ist einzutragen. Momentan steckt die Lösung noch in den
Kinderschuhen und sollte auch nur von Interessierten getestet werden.
Der Entwickler hat mit iUsers gezeigt, dass
ein Mehrbenutzersystem realisierbar ist, und
arbeitet aktuell daran, dass auch Musik, Filme
und mehr getrennt verwaltet werden können.
Die Bemühungen werden aber sicher Stückwerk bleiben und nicht für normale Nutzer
einsetzbar sein.
Der Cydia-Tweak stellt beim Start alle
Benutzer des iPad dar, sie wählen einen aus.
Apple sollte sich bewegen
Im Gegensatz zu dem genannten Programmierer hat Apple die Möglichkeit, das iOS entsprechend sauber anzupassen und ein echtes
Mehrbenutzersystem mit iOS 7 vorzustellen.
Natürlich ist für Apple die Vorstellung verlockend, dass innerhalb einer Familie einfach
für Vater, Mutter und jedes Kind ein iPad angeschafft wird. Man könnte auch hoffen, dass
iPhone-Fans einfach ein zweites Gerät für die
berufliche Nutzung anschaffen.
Diesem Wunschdenken steht eine andere
Option gegenüber. Familien könnten ein im
Vergleich mit Android-Tablets teures iPad anschaffen, wenn es sich innerhalb der Familie
teilen lässt. Auch Smartphone-Nutzer könnten
noch eher zum iPhone greifen, ließe es sich
ohne Probleme privat und beruflich einsetzen.
Außerdem hat Google mit Android 4.2 zumindest bei den Tablet-PCs vorgelegt und
Apple in Zugzwang gebracht. Auch Microsoft
wird hier nicht untätig bleiben. Wir halten es
für sehr wahrscheinlich, dass Apple zumindest
dem iPad mit iOS 7 im Sommer dieses Jahres
ein Mehrbenutzer-OS spendiert. vr
Nach der Eingabe des Passworts hat der
Benutzer Zugriff auf seine Daten.
Neue Benutzer werden bei der Konzeptstudie
über die Einstellungen angelegt.
15
BLUETOOTH: STANDARDS UND GERÄTE
iPhoneWelt 03/2013
© Franz Metelec
Aktuell
Bluetooth – einfach,
drahtlos, flexibel
Während frühere Updates von Bluetooth den Schwerpunkt auf eine
Erhöhung der Geschwindigkeit legten, soll das aktuelle Bluetooth 4.0
vor allem den Weg für neue, stromsparende Peripheriegeräte ebnen
D
er Bluetooth-Standard bewährt
sich seit Jahren beim Anschluss
von Headsets, Freisprecheinrichtungen, zur drahtlosen Musik übertragung und bei vielen anderen
Peripheriegeräten. Der Schritt auf
Bluetooth 4.0 brachte allerdings
trotz des großen Sprungs in der Versionsnummer bisher eher wenig. An
der Geschwindigkeit änderte sich im
normalen Betrieb nichts, und neue
Peripheriegeräte kommen auch nur
kleckerweise auf den Markt. Dabei
legt Bluetooth 4.0 den Grundstein
16
für eine neue innovative Generation von Produkten, die anders mit
dem iPhone kommunizieren als herkömmliche Bluetooth-Geräte und mit
speziellen Apps zusammenarbeiten –
Stichwort „App-Enabled Devices“.
Der Weg zu Bluetooth 4.0
Bluetooth ist ursprünglich als universelle, drahtlose Schnittstelle für Peripheriegeräte aller Art angetreten,
um dem Kabelsalat auf dem Schreibtisch den Garaus zu machen. Im
Massenmarkt verlor es die Schlacht
allerdings klar gegen USB, das nicht
nur viel günstiger war, sondern sich
durch die höhere Geschwindigkeit
auch für einfache Massenspeicher
eignete. Ein weiterer Vorteil von kabelbasierten Anschlüssen wie USB,
Firewire oder Thunderbolt ist außerdem, dass sie gleichzeitig als Stromversorgung dienen können. Ein Vorteil, den drahtlose Schnittstellen
prinzipbedingt nicht bieten können.
Bluetooth hielt sich am Rechner vor
allem in der Nische für hochwertige
Tastaturen und Mäuse, deren Käu-
iPhoneWelt 03/2013
fer bereit waren, für die drahtlose
Freiheit auf dem Schreibtisch etwas
mehr zu bezahlen. Nur bei Notebooks gehörte Bluetooth schnell zur
Standardausstattung, da Kabel hier
mehr stören als beim Desktop-PC.
Ein Bereich, aus dem Bluetooth
ebenfalls nicht mehr wegzudenken
ist, bilden Handys und andere Mobilgeräte. Beim iPhone ist Bluetooth
seit der ersten Gerätegeneration an
Bord, vor allem für Headsets und
Freisprecheinrichtungen. Seitdem
hat sich einiges getan.
Bluetooth-Standards
Den ersten offiziellen BluetoothStandard legte die „Bluetooth Special
Interest Group“, die von Intel, Ericsson, IBM, Nokia und Toshiba gegründet wurde, 1999 vor. Von da an dauerte es noch bis 2001, bis Bluetooth
in Version 1.1 zur Produktreife kam.
Inzwischen hat die Bluetooth SIG
über 18 000 Mitglieder. Der Name
Bluetooth leitet sich vom dänischen
Wikingerkönig Harald Blauzahn
ab, der große Teile von Dänemark,
Norwegen und Schweden vereinte,
so wie Bluetooth die Aufgaben vieler Schnittstellen in sich vereinen
sollte. Die Runen seiner Initialen
findet man auch im Logo wieder. Die
Namenswahl geht auf die stark engagierten skandinavischen Firmen
Ericsson und Nokia zurück.
Die Geschwindigkeit des Datentransfers lag anfangs bei etwas über
730 KBit/s. Für den ersten gro ßen
Geschwindigkeitschub sorgte 2004
Bluetooth 2.0 mit EDR („Enhanced
Data Rate“), das mit 2,1 MBit/s fast
den dreifachen Durchsatz ermöglicht. Das weit verbreitete Bluetooth
2.1 mit EDR enthält funktionale Ergänzungen, ist aber nicht schneller
geworden. Version 3.0 des Standards
sollte dann Highspeed-Bluetooth auf
der Basis von WLAN erlauben, was
jedoch wieder verworfen wurde.
Ende 2009 wurde schließlich Bluetooth 4.0 mit der Erweiterung „Low
Energy“ verabschiedet.
Typische Bluetooth-Geräte
Peripherie nach Bluetooth 2.1 und 4.0
Die Auswahl an Bluetooth-Peripherie ist riesig.
Neben klassischen Bluetooth-2.1-Geräten,
wie Kopfhörern, Freisprecheinrichtungen und
Tastaturen entsteht gerade eine große Menge
von neuer Bluetooth-4.0-Hardware, die die
Low-Energy-Erweiterungen des aktuellen
Standards nutzt. Ihr steht in der Regel eine
App für Datenempfang und Aufbereitung zur
Seite. Apple hat dem App-fähigen Zubehör
einen eigenen Link im iPhone- und iPad-Bereich
des Apple Store (http://store.apple.com/de)
eingeräumt. Bluetooth 4.0 ist nicht nur abwärtskompatibel, sondern erlaubt auch den
parallelen Betrieb von 2.1- und LE-Geräten.
Mit einer Bluetooth-Tastatur tippt
es sich einfach schneller. Das
Easy-Switch Keyboard (99 Euro)
von Logitech (www.logitech.
com) kann sich gleich drei Geräte merken und schnell zwischen diesen wechseln, ideal für
iPhone, iPad und Apple TV.
Der MM500-X (249 Euro) von
Sennheiser (www.sennheiser.de)
ist ausgesprochen vielseitig.
Per Bluetooth 2.1 verbunden, unterstützt er die Audio-Wiedergabe
(A2DP) mit Fernsteuerung des
iPhone (AVRCP) und ist optional
auch noch ein Headset (HFP).
Die Inrange Bluetooth-Kopplung
(50 Euro) von Philips (www.
philips.de) verbindet sich per
Bluetooth 4.0 mit dem iPhone.
Eine kostenlose App prüft die
Entfernung von bis zu drei Sendern und gibt bei Überschreitung einer Grenze Alarm.
Sicherheit
Das iPhone bietet sich zwar
nur bei geöffneten Bluetooth-
Neue Gerätegeneration
Während frühere Versionen den
vorhandenen Standard optimierten
und vor allem auf eine Erhöhung
der Verbindungsqualität und der Geschwindigkeit abzielten, verfolgt die
LE-Erweiterung von Bluetooth 4.0
Aktuell
BLUETOOTH: STANDARDS UND GERÄTE
Einstellungen sichtbar für
neue Verbindungen an, aber
trotzdem sollte man BlueEin typisches neues Low-Energy-Gerät ist
der Wahoo Fitness Blue HR-Herzfrequenzgurt (80 Euro, www.wahoofitness.com), der
seine Messdaten per Bluetooth 4.0 direkt an
eine kostenlose App auf dem iPhone meldet.
tooth unterwegs ausschalten,
wenn man es nicht benötigt.
Das erhöht die Sicherheit und
spart auch noch Strom.
17
Aktuell
BLUETOOTH: STANDARDS UND GERÄTE
iPhoneWelt 03/2013
ein anderes Ziel. Sie führt eine neue
Klasse von Geräten ein, die in größeren Abständen und mit kleinen Übertragungsfenstern kommunizieren.
Dadurch sinkt die maximale Datenrate auf 1 MBit/s. Wichtiger als die
Geschwindigkeit ist dabei die Möglichkeit, energiesparende Geräte zu
bauen, etwa kleine Sender in Sportgeräten, für medizinische Messungen
oder in gewöhnlichen Haushaltsgeräten, die so vernetzt werden und mit
einer Knopfzelle monate- oder sogar
jahrelang Informationen liefern.
Die wichtigsten Profile
Jedes Profil definiert einen Satz von Funktionen, den das zugehörige Bluetooth-Gerät unterstützt. Durch die Aktivierung eines gemeinsamen Profils können zwei Geräte miteinander
kommunizieren.
B
eim Verbindungsauf bau teilen sich die
beiden Bluetooth-Geräte mit, welche Profile sie unterstützen. Das können auch mehrere Profile in einem Gerät sein. So kann ein
Kopfhörer mit Mikrofon zum Beispiel sowohl
als Headset als auch für die Musikwiedergabe
dienen oder über ein weiteres Profil den Player
steuern. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten Profile vor. Die Tabelle (unten) zeigt,
welche davon die Bluetooth-fähigen iOS-Geräte mit der jeweils neuesten Systemsoftware
kennen. Soweit es die Hardware erlaubt, lassen
sich über iOS-Updates neue Profile hinzufügen
oder vorhandene aktualisieren.
Advanced Audio Distribution Profile
(A2DP)
Dieses Profil erlaubt das Streamen von Audiosignalen in guter Qualität. Es kommt unter
anderem bei der Übertragung zu Kopfhörern,
Autoradios oder Soundsystemen zum Einsatz.
Audio/Video Remote Control Profile
(AVRCP)
Über das AVRCP-Profil (Version 1.4) können
zur Audioausgabe genutzte Geräte die Wiedergabefunktionen des iPhone steuern. Es kommt
oft in Verbindung mit A2DP zum Einsatz. iOS 6
erlaubt die Befehle: „Start“, „Pause“, „Stopp“,
„Titel vor“ und „Titel zurück“.
Kompatibilität eingeschränkt
Bluetooth 4.0 führte Apple bereits
mit dem iPhone 4S ein. Der neue
Standard ist abwärtskompatibel,
aber nur auf der iPhone-Seite. Für
Peripheriegeräte gilt das nicht. Die
neuen LE-Erweiterungen betreffen
nicht nur die Protokollebene, sondern auch die Datenübertragung
zur Gegenstelle. Ein heute übliches
Bluetooth-LE-Gerät kann nicht einfach auf ältere Standards wie Bluetooth 2.1 zurückschalten. Deshalb
tragen Bluetooth-4.0-Geräte, die wie
das iPhone 4S und 5 auch die älteren
Standards unterstützen, offiziell die
Bezeichnungen „Bluetooth Smart
Ready“ und reine LE-Peripherie
„Bluetooth Smart“. Man könnte in
Zukunft auch Empfänger bauen, die
nur noch LE-Geräte erkennen.
Human Interface Device Profile (HID)
Über das HID-Profil kommuniziert das iPhone
unter anderem mit Bluetooth-Tastaturen.
Personal Area Network Profile (PAN)
Hands-Free Profile (HFP)
Zu den klassischen Funktionen gehört das
Hands-Free Profile (aktuell in der Version 1.6),
das die Kommunikation über Headsets und
Freisprecheinrichtung ermöglicht. Letzteres
unterstützen auch viele Autoradios.
Dieses Profil ermöglicht Netzwerkverbindungen über Bluetooth. Es kommt zum Beispiel bei der direkten Verbindung von Multiplayer-Spielen und bei der Nutzung des iPhone
als persönlicher Hotspot zum Einsatz. Der iPod
Touch und das iPad benötigen für InternetTethering per PAN mindestens iOS 4.3.
Phone Book Access Profile (PBAP)
Über dieses Profil können Daten aus dem Telefonbuch des iPhone mit einem Bluetooth-Gerät
ausgetauscht werden. Es wird zum Beispiel
bei Auto-Kits verwendet, um über das interne
Display den Namen eines Anrufers anzuzeigen
oder beim Wählen im Telefonbuch zu blättern.
Message Access Profile (MAP)
Dieses Profil dient dem Austausch von Nachrichten zwischen zwei Bluetooth-Geräten, zum
Beispiel zum Anzeigen von auf dem iPhone eingehenden Nachrichten über das Display eines
Autoeinbau-Kits.
Eine Frage des Profils
Während die Bluetooth-Standards
die physikalischen Rahmenbedin-
Kompatibilität Bluetooth-Versionen und wichtige Profile
Version
HFP
PBAP
A2DP
AVRCP
HID
PAN
MAP
iPhone
2.0 + EDR
ja
ja
nein
nein
nein
nein
nein
iPhone 3G
2.0 + EDR
ja
ja
ja
ja
nein
ja
nein
iPhone 3GS
2.1 + EDR
ja
ja
ja
ja
ja
ja
nein
iPhone 4
2.1 + EDR
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
iPhone 4S/5
4.0
ja
ja
ja
ja
ja
ja
ja
iPad
2.1 + EDR
nein
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPad 2
2.1 + EDR
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPad 3/4
4.0
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPad Mini
4.0
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPod Touch 2G/3G
2.1 + EDR
nein
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPod Touch 4G
2.1 + EDR
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
iPod Touch 5G
4.0
ja
nein
ja
ja
ja
ja
nein
18
BLUETOOTH: STANDARDS UND GERÄTE
iPhoneWelt 03/2013
gungen für die Verbindung zwischen
iPhone und Peripheriegerät festlegen, regeln die Profile die Kommunikation auf Protokollebene. Das
Profil legt fest, welche Funktionen
ein Gerät unterstützt. Damit die Zusammenarbeit klappt, müssen beide
Seiten das gleiche, für den Zweck
vorgesehene Profil unterstützen. So
setzen zum Beispiel Kopfhörer und
Soundsysteme für gute Tonqualität
über Bluetooth das Profil „Advanced
Audio Distribution Profile“ ein, das
Apple erst ab dem iPhone 3G unterstützt. Die bloße Angabe „BluetoothAudio“ bei einem Kopfhörer sagt also
noch nicht viel aus. Eventuell beherrscht er nur das Sprachprofil für
Headsets und liefert daher nicht die
erwartete Qualität. Das Ur-iPad kann
nicht richtig mit Freisprecheinrichtungen oder Headsets kommunizieren, weil es das notwendige „HandsFree Profile“ nicht beherrscht. Daran
können auch VoIP-Apps von Drittfirmen nachträglich nichts mehr ändern. Diese Liste lässt sich problemlos fortsetzen.
Aktuell
Geräte verwalten
Klassische Bluetooth-2.1-Geräte nutzen
Während Bluetooth-LE-Geräte direkt mit der
zugehörigen App kommunizieren, wird klassische 2.1-Peripherie von iOS verwaltet und
allen Apps zur Verfügung gestellt. Dafür muss
man sie einmal in „Einstellungen > Bluetooth“ anmelden. Es ist gleich einer der ersten
Einträge. Aktivieren Sie den Schalter „Bluetooth“, ist das iPhone bereit zur Anmeldung
(„Pairing“). Versetzen Sie das neue Gerät
ebenfalls in den Pairing-Modus. Wie das geht,
steht in dessen Anleitung. Meistens muss
man die Einschalttaste lange drücken. Unter
„Geräte“ sehen Sie auf dem iPhone eine Liste.
Bereits bekannte erscheinen in grauer, neue in
schwarzer Schrift. Tippen Sie auf den Namen
des neuen Geräts, um es anzumelden. Teilweise werden Sie aufgefordert, eine Nummer
zur Identifikation einzugeben. Das Gerät teilt
dem iOS mit, welche Profile es unterstützt
und ist einsatzbereit. Sie können die Einstellungen schließen. Ist Bluetooth aktiv und
das Gerät eingeschaltet, finden sich beide von
nun an automatisch. Bei den meisten Geräten
muss man das Pairing jedoch wiederholen,
wenn man sie zwischendurch an einer anderen Gegenstelle genutzt hat.
Verbindung aufnehmen
Bei der Verbindungsaufnahme einigen sich Bluetooth-Geräte auf die
Parameter der Datenübertragung
und das genutzte Profil. Dabei werden zur Sicherheit teilweise auch
noch Codes ausgetauscht, soweit
die Geräte über entsprechende Eingabemöglichkeiten verfügen. Nach
diesem „Pairing“ genannten Vorgang
können beide miteinander kommunizieren. Nach Ende der Verbindung
merkt sich das iPhone die Einstellungen. Kommt das bekannte Gerät
später wieder in Reichweite, kann die
Verbindung automatisch oder nach
kurzer Bestätigung wiederhergestellt
werden. Bei klassischen BluetoothGeräten erfolgt die Anmeldung über
„Einstellungen > Bluetooth“.
Zu den neuen Low-Energy-Geräten gehört dagegen eine eigene App,
die für Verbindungsaufnahme und
Empfang der Daten zuständig ist.
Bei geöffneten BluetoothEinstellungen sucht iOS
nach anmeldebereiten Geräten.
Bei vielen Geräten muss
zur Sicherheit ein Anmeldecode eingegeben werden.
Schon einmal verbundene
Geräte werden grau, neue
schwarz angezeigt.
Tippen Sie in der Geräteliste auf den Pfeil, können
Sie die Pairing-Daten löschen.
Bluetooth-Kopfhörer
aktiviert man wie AirplayGeräte im Ausgabemenü.
Auch die Funktion Persönlicher Hotspot lässt
sich via Bluetooth nutzen.
1
2
3
Ausblick
App-fähiges Zubehör, also die Kombination aus externer Hardware und
iOS-App verspricht eines der großen
Themen der nächsten Zeit zu werden. Bluetooth Low Energy spielt dabei eine wichtige Rolle. maz
4
5
6
19
TREND: EINKAUF MIT PASSABENE
iPhoneWelt 03/2013
© Marc Buchser
Aktuell
Einkaufen
mit dem iPhone
Coop Schweiz bietet unter dem Namen Passabene schon seit 2007 das
Einkaufen mit einem Barcodescanner an. Im nächsten Schritt ermöglicht
Coop den Kunden jetzt das Scannen der Ware mit dem eigenen iPhone
B
eim Einkauf mit Passabene erfasst der
Kunde seine Ware per Barcode selbst, bevor er sie in den Einkaufswagen legt. Das spart
langes Warten an der Kasse und macht das Bezahlen einfacher. In einigen Schweizer CoopFilialen kann man nun auch mit dem iPhone
scannen, was wir natürlich gleich in der Praxis
getestet haben. So könnte die Zukunft des Einkaufs im Supermarkt aussehen.
Voraussetzung und Installation
Um Passabene nutzen zu können, muss man
mindestens 18 Jahre alt und im Besitz einer
Coop Supercard sein, die mit einem PINCode versehen ist. Momentan wird Passabene mit dem iPhone in 22 Coop-Filialen in
der Schweiz unterstützt. Dann braucht es die
20
Passabene-App, die man kostenlos im App
Store bekommt. Es gibt sie für iPhone, iPod
Touch und iPad ab iOS 4.3. Nach der Installation der App wird ein Zertifikat installiert, damit wird der WLAN-Zugriff in den Filialen ermöglicht. Passabene kann nur über das WLAN
der jeweiligen Coop-Filiale genutzt werden.
Dazu müssen vor der ersten Nutzung die Daten
der Supercard eingegeben werden. Sobald die
Supercard mit dem PIN-Code registriert ist, ist
die Passabene-App bereit für den Einsatz.
Voreinstellungen und Filiale finden
Beim Betreten des Einkaufszentrums und
Starten der App prüft diese, ob sie die Filiale
selbstständig erkennen kann. Damit das funktioniert, müssen die Ortungsdienste aktiviert
sein, und man muss der App erlauben, den
aktuellen Ort zu verwenden. Die Verbindung
zum Passabene-WLAN funktioniert in zwei
von drei Fällen direkt beim Betreten. Einmal
müssen wir nachhelfen, da das iPhone ein
anderes Netzwerk auswählt. Sobald eine Verbindung zum Passabene-Netzwerk hergestellt
ist, wird dies in der App mit einem grünen Icon
und einer Meldung angezeigt.
Das automatische Erkennen der Filiale hat
dann allerdings nicht funktioniert. Nach einigen Minuten und mehrmaligen Versuchen
durch den Neustart der App müssen wir die
manuelle Variante wählen. Dazu gibt es im
Eingangsbereich einen Passabene-Checkpoint
mit einem 2D-Pixelcode. Diesen scannt man
mit der App ein, wodurch die Filiale erkannt
TREND: EINKAUF MIT PASSABENE
iPhoneWelt 03/2013
wird. Auch hier bietet einem die App die Möglichkeit, manuell nachzubessern, falls etwas
beim Scannen nicht klappen sollte.
Aktuell
einem Ergebnis von minus sechs Artikeln und
einem Totalbetrag von 0,00 CHF. Allerdings ist
lediglich die Anzeige fehlerhaft, denn an der
Kasse funktioniert es später dennoch.
träge für den Apfel und den Braten sieht. Die
beiden Artikel, die ich vergeblich ver sucht
hatte zu löschen, sind aber immer noch eingetragen. Das wäre ärgerlich gewesen.
Auschecken per iPhone
Fazit
Sobald der Einkauf erledigt ist und alles im
Wagen oder direkt in der Passabene-Einkaufstasche verstaut ist, kann es zur dafür vorgesehenen Kasse gehen. In unserer Testfiliale sind
zwei von 17 Kassen für das Auschecken mit
Passabene ausgerüstet. Dazu scanne ich den
entsprechenden Barcode an der Kasse ein, wodurch der Einkauf abgeschlossen und an die
Kasse übermittelt wird. Da meine App kuriose
Resultate anzeigt, lege ich meine Ware zum
Test auf das Laufband. Erstaunlich ist, dass die
Kassiererin auf ihrem Display die richtigen Be-
Das Passabene-System funktioniert mit dem
iPhone gut, abgesehen von einigen Kinderkrankheiten der App. Sie hakt noch bei der
Eingabe von mehreren Artikeln derselben Art
und beim Löschen. Für kleine Einkäufe ist das
noch kein Problem. Wer größere Einkaufstouren mit dem iPhone plant, sollte besser auf ein
Update warten. Sehr hilfreich wäre es, wenn
man auf vorherige Einkaufslisten zugreifen
und eine Checkliste führen könnte, in der man
seine Artikel abhakt. Aber das System steht ja
erst am Anfang. Marc Buchser
Scannen mit dem iPhone
Jetzt mache ich mich auf die Suche nach Problem-Tags. Dass das Scannen von Strichcodes
auf einer flachen Verpackung und auf einem
spiegelfreien Material klappt, ist klar, aber
was passiert, wenn die Barcodes auf einem gewölbten Untergrund oder auf reflektierendem
Plastik aufgebracht sind? Beim ersten Stopp
in der Waschmittelabteilung zeigt der Scanner noch keine Schwächen. Gekrümmte oder
runde Verpackungen werden innerhalb von 2
bis 3 Sekunden erkannt. In der Babyabteilung
stoße ich auf ein erstes Problem – ein Lippenbalsam, der so klein und rundlich ist, dass der
aufgedruckte Barcode erst nach mehreren Versuchen erfasst wird. Das nervt!
Auf dem weiteren Weg funktioniert der
Scanner erstaunlich gut. Weder Herrensocken,
Salzmühle, Zierglasf lasche noch Damenunterwäsche bringen ihn in Verlegenheit.
Einzig eine Doppelrolle Klebeband, die mit
einem Sonderaktionsaufkleber versehen ist,
verweigert er. In der App erscheint zwar die
Artikelnummer, aber auch ein Hinweis, dass
ich den Artikel doch bitte unaufgefordert an
der Kasse vorweisen soll. Lassen wir das mit
dem Klebeband besser. Ebenfalls mehrere Anläufe benötigt ein Sechserpack Mineralwasser. Der Barcode ist auf einer reflektierenden
Plastikfolie in einer Wölbung angebracht, und
das Licht reicht nicht aus. Hier ist Maßarbeit
gefragt, Einfallswinkel, Licht und Fokus muss
ich genau abstimmen. Die App versucht zu
helfen. Es gibt Hinweise unter dem Scannerfeld: Man soll das Gerät in einem Abstand von
zehn Zentimetern auf den Barcode richten und
keine Schatten auf den Code werfen. Wenn
das Scharfstellen nicht klappt, bietet die App
eine Schüttelgeste an, die den Fokus aktivieren soll. In der Praxis funktioniert dies bei den
meisten Waren gut. Von 30 Produkten benötigen lediglich drei mehr als drei Sekunden für
den Scanvorgang.
Sehr hilfreich ist die laufende Anzeige des
Summenbetrages. Bei mehreren Artikeln summiert die App auf, und bei Sonderangeboten
zeigt sie an, wie viel man gespart hat. Dazu
sieht man in der Einkaufsliste stets, wie viele
Sammelpunkte der Einkauf einbringt.
Beim Einscannen eines Apfels erscheint der
Preis von 0,07 CHF, und auch ein Ofenbraten
für 4,80 CHF wird mit 0,48 CHF eingetragen. Einen Totalausfall gibt es beim Löschen
von mehreren Einträgen – dies funktioniert
schlicht nicht. Die Artikel werden nicht aus der
Liste gelöscht, der Abzug in der Summe aber
berücksichtigt. Das führt in meinem Fall zu
1
Wird die Filiale nicht erkannt,
hilft der QR-Code am Checkpoint.
2
Sobald die Filiale ausgewählt ist,
kann der Einkauf starten.
3
Beim Scannen erscheinen Tipps,
die bei Problemen helfen sollen.
4
Die Einkaufsliste zeigt alle Artikel,
die Gesamtsumme und Rabatte.
21
Aktuell
iPHONE- UND iPOD-GADGETS
iPhoneWelt 03/2013
Kamerafahrt
D
Preis: 120 Euro
Qcar
as Qcar ist ein ferngesteuertes Auto,
das per iPhone, iPod Touch oder iPad
gelenkt wird. Dazu lädt man die kostenlose
App iConspy von iTunes. Danach reicht es,
das iPhone mit dem eigenen Wi-Fi-Netz des
Qcars zu verbinden, und schon lässt es sich
per Touchscreen in bis zu 20 Meter Entfernung steuern. Der Knüller ist die eingebaute
Minikamera an der Frontseite: Sie überträgt
Livebilder beim Fahren, Fotos und Videos davon lassen sich jederzeit speichern. svg
Maptaq
www.maptaq.com
Outdoor
Bald ist der Frühling da, und mit diesen Gadgets
Preis: 150 Euro
macht das iPhone nicht nur im Büro viel her – sie
Go London
sind auch perfekt für den Outdoor-Einsatz
Sonoro
www.sonoro-audio.de
180 Prozent
D
as Juice Pack Helium ist das
dünnste und leichteste Modell aus der Juice-Pack-Reihe.
Die Kombination aus Akku und
Case passt exakt zum iPhone 5
und bringt ein Plus an 80 Prozent Akkuleistung. Innen ist das
Case weich gepolstert, per Mikro-USB kann das iPhone direkt
im Case im Pass-through-Modus
aufgeladen werden. Extras wie
der Ein-/Ausschalter für den
Wechsel zwischen Standby- und
Lademodus, der LED-Statusindikator und nach vorn ausgerichtete Lautsprecheraussparungen für verbesserten Sound
wurden in dieser Generation
weiterentwickelt. svg
Preis: 80 Euro
Juice Pack Helium für iPhone 5
Mophie
www.mophie.com
22
Campingradio
D
as tragbare Digitalradio Go London ist
ein guter Begleiter bei Radtouren, auf
dem Balkon oder dem Campingplatz. Es vereint Alt und Neu: Ein klassisches FM- und ein
modernes DAB+-Radio sind eingebaut. Der
integrierte Akku schafft bis zu zwölf Stunden.
iPhone, iPod und andere Audioquellen lassen
sich per Aux-Eingang anschließen. Clou: Die
Hülle des Radios kann man leicht austauschen. Mitgeliefert wird eine „Soft-Touch“ aus
Gummi, die sich in anderen Farben und/oder
aus Filz nachkaufen (rund 20 Euro) lässt –
etwa für den Einsatz zu Hause. svg
iPHONE- UND iPOD-GADGETS
iPhoneWelt 03/2013
Aktuell
Sportsfreund
D
ie leichten Sport-In-Ear-Kopfhörer K326,
die mittels Ohrbügel am Kopf sitzen, verlieren beim Joggen, Radfahren, Skaten, Klettern und vielem mehr nicht den Halt. Zudem
reduzieren sie bei Bewegungen die Kabelgeräusche. Mit Mikro und Fernbedienung lassen
sich Gespräche annehmen oder die Lautstärke
schnell anpassen. Der K326 ist in zwei Farben
erhältlich. svg
Brüllwürfel
Preis: 100 Euro
Ue Mobile Boombox
Ue Logitech
http://ue.logitech.com
Preis: 50 Euro
K 326
AKG
http://de.akg.com
Motivator
D
ie Ue Mobile Boombox kombiniert Freisprecheinrichtung und tragbaren Bluetooth-Lautsprecher für iPhone, iPad und iPod.
Sie bietet verschiedene Gehäusefarben und
hebt sich so auffallend vom Einheitsbrei ab.
15 Meter Reichweite und die Möglichkeit,
zwei Geräte gleichzeitig zu koppeln, machen
den kompakten Soundwürfel zum idealen
Beschaller für Freiluftpartys, der erstaunlich
kraftvollen Klang liefert. Mit bis zu 10 Stunden
Akkulaufzeit und Lademöglichkeit per MikroUSB kann man es stets dabeihaben. svg
Preis: 45 Euro
Drop Tech Series Case
D
er Zip ist mehr als ein Schrittzähler, mit
dem der Hersteller Fitbit bekannt wurde:
Er kann auch Kalorien zählen, den täglichen
Fitnessstatus anzeigen, automatisch per Bluetooth die Daten auf Computer oder iPhone
laden und so helfen, Ziele zu verfolgen und
Erfolge mit Freunden zu teilen – und das alles
per Gratis-App. Getragen wird der regen- und
wassergeschützte Begleiter in der Tasche oder
mit einem Gürtelclip. Die Batterie ist auswechselbar und hält laut Hersteller ungefähr vier
bis sechs Monate durch. svg
Gumdrop
www.gumdropcases.com
Preis: 60 Euro
Zip
Fitbit
www.fitbit.com
Unkaputtbar
F
ür Mountainbiking, Wandern und andere
Abenteuer lässt sich das iPhone stoßsicher
verpacken. Der Gummimantel mit Autoreifenoptik legt sich beim Gumdrop Drop Tech Series
Case passgenau um das iPhone 5, sodass alle
Ecke und Kanten geschützt werden. Ein Polycarbonatrahmen sorgt für robusten Schutz.
Alle Ports werden stoßsicher verschlossen,
können aber freigelegt werden. Eine Schutzfolie deckt das Display ab. svg
23
Hard- und Software
AUSPROBIERT: CAR2GO
iPhoneWelt 03/2013
Ausprobiert:
Car Sharing mit Car2Go
Autovermietung war gestern – heute gibt es Car-Sharing-Konzepte, die ohne Smartphone
kaum denkbar sind. Wir probieren mit Car2Go einen der prominentesten Vertreter aus
D
as Mieten eines Autos ist oft kompliziert
und nervig: Nachdem man telefonisch reserviert hat, fährt man einen weiten Weg zur
Autovermietung, führt Papierkrieg und kann
letztlich doch nur ahnen, was der Spaß bei der
Rückgabe mit allen Kilometer-, Stunden- und
Versicherungstarifen kosten wird.
Doch es geht auch ganz anders: per iPhone
nach einem freien Auto in der Gegend suchen,
kurz mit einer Chipkarte vor der Windschutzscheibe wedeln und einfach losfahren. Später
irgendwo parken und darauf warten, dass ein
fester Minutenbetrag abgebucht wird. Kein
Papierkram, keine festen Stationen – jede Busfahrt ist komplizierter.
Alte Idee, neu interpretiert
Car2Go-Fahrzeuge stehen an jeder zweiten Ecke
zur Verfügung und sind recht beliebt.
24
Die Carsharing-Idee an sich ist mehr als 60
Jahre alt, doch die moderne Interpretation
bietet ein extrem einfaches Handling für den
Mieter. Die Autos sind mit GPS und mobiler
Datenverbindung ausgestattet. So übermitteln
sie ständig ihre Position und ihren Zustand.
Potenzielle Mieter können auf diese Daten zu-
greifen und dafür ihr iPhone nutzen, mit dem
sie auch unterwegs stets ein freies Auto finden
können. Dadurch wird es möglich, auf feste
Verleihstationen zu verzichten und stattdessen
ein ganzes Stadtgebiet zur Nutzung freizugeben. Für Großstädte ist dieses Konzept ideal.
Anbieter und Konzepte
Das Konzept der vollkommen freien Parkplatzwahl innerhalb eines Geschäftsgebiets
setzen bislang nur die Anbieter Car2Go (www.
car2go.com) in Berlin, Hamburg, Düsseldorf,
Köln, Stuttgart und Ulm sowie Drive Now
(www.drive-now.com, Seite 26) in Berlin, Köln,
Düsseldorf und München um. Bei anderen Anbietern ist man auf feste Verleihstationen angewiesen, hat dafür aber andere Vorteile wie
mehr Auswahl an Fahrzeugen oder längerfristige Buchungsmöglichkeiten. Passende Apps,
die den Umgang erleichtern, bieten oft auch
AUSPROBIERT: CAR2GO
iPhoneWelt 03/2013
die anderen. Auf Seite 27 stellen wir mit dem
Flinkster-Angebot der Deutschen Bahn den
größten Carsharing-Anbieter kurz vor. Für den
Test gehen wir mit den Smarts von Car2Go in
Hamburg auf diverse Kurztouren.
Registrierung und Kosten
Letztlich muss man nur ein einziges Mal bei
der Anmeldung für den Dienst einem Mitarbeiter von Car2Go in die Augen sehen. Die
Registrierung lässt sich weitgehend per Webformular erledigen, doch bevor man einsteigen
darf, muss man sich einmalig identifizieren,
seine Bankkarte zeigen und natürlich den Führerschein mitbringen. Wie hoch die einmalige
Registrierungsgebühr ausfällt und ob man einen RFID-Chip auf den Führerschein geklebt
oder eine Chipkarte bekommt, unterscheidet
sich von Stadt zu Stadt.
Der Minutenpreis inklusive allem liegt aber
immer bei 29 Cent, eine Minute Parken ohne
Rückgabe des Fahrzeugs schlägt mit 9 Cent zu
Buche. Fährt man weiter als 20 Kilometer, was
bei einer Stadtfahrt ja eher unwahrscheinlich
ist, kommt noch Kilometergeld hinzu, andererseits gelten für lange Mietzeiten etwas günstigere Stunden- und Tagestarife. Für längere
Touren kann es sich allerdings lohnen, auch
mit anderen Autoverleihern zu vergleichen,
denn Car2Go ist auf Kurzstreckenfahrten
spezialisiert.
Hard- und Software
Autos per iPhone suchen
D
ie offizielle Car2Go-App kann man auch
ausprobieren, ohne einen Account zu
besitzen, sie zeigt bereits dann alle verfügbaren Smarts in der Umgebung an. Dazu
steht eine Karten- oder Listendarstellung zur
Verfügung. Für jedes Auto lässt sich der
Tankinhalt zeigen und außerdem der Mittelwert der letzten Beurteilungen bezüglich
der Sauberkeit. Ist der Tank leer, darf der
nächste Mieter übrigens mit einer Kundenkarte aus dem Auto tanken und sich damit
eine Zeitgutschrift sichern. Tankstellen und
für Car2Go zugängliche Parkhäuser stellt
die Karte auf Wunsch ebenfalls dar. Den Fußweg zum nächsten Auto zeigt die App automatisch, im Auto selbst findet der Mieter
nicht nur ein Navigationssystem, sondern
auch Radio und Klimaanlage vor.
Fahrer sucht Auto
Das iPhone kommt spätestens bei der Suche
nach einem freien Wagen ins Spiel, die sich
alternativ natürlich auch über den Webbrowser am Rechner erledigen lässt. Erstaunlicherweise ist die offizielle Car2Go-App relativ
jung, weshalb die Auswahl an teilweise auch
kostenpflichtigen Apps von Drittanbietern zurzeit noch recht groß ist. Die Car2Go-App weist
im Test trotz einiger Updates noch kleinere
Bugs auf, erledigt ihre Aufgabe allerdings insgesamt zufriedenstellend.
Die App zeigt nach dem Start zunächst die
Wagen in der näheren Umgebung auf der
Karte und weist den Fußweg zum nächstgelegenen Smart. Sie zeigt anschaulich die Verteilung der Autos sowie die Grenzen des Geschäftsgebiets. Man kann auf der Karte oder
einer Listendarstellung jeden freien Wagen antippen und bekommt das Kennzeichen, den genauen Standort, die Entfernung dorthin, den
Tankinhalt und die Bewertungen der letzten
Mieter über den inneren und äußeren Zustand
zu sehen. Wer möchte, kann das Auto nun für
30 Minuten reservieren und sich auf die Socken machen.
Darüber hinaus zeigt die App mögliche,
speziell für Car2Go reservierte Parkplätze,
Tankstellen und auf Wunsch auch Taxis, die
1
Im begrenzten Geschäftsgebiet
sind immer etliche Autos frei.
2
Die App findet den nächsten
Wagen und weist den Weg dorthin.
4
Auf Wunsch lassen sich auch
Taxis auf der Karte zeigen.
2
3
Die Detailansicht zeigt Tankinhalt
und den Zustand des Wagens.
25
Hard- und Software
AUSPROBIERT: CAR2GO
iPhoneWelt 03/2013
Die Alternative: Drive Now
H
Schlüssel steckt
inter Car2Go steckt der DaimlerKonzern mit seiner Smart-Marke,
hinter Drive Now hingegen BMW mit Mini.
Drive Now ähnelt dem älteren Car2Go in
vielen Punkten und ist bislang erst in vier
Städten der Republik präsent, macht aber
andererseits auch manches besser. So gibt
es bei Drive Now verschiedene Autos vom
Mini Cooper über 1er-BMWs bis hin zum
Cabrio, wodurch sich neben Sonnenanbetern auch Leute für den Dienst interessieren dürften, die mehr Personen oder Gepäck transportieren möchten. Das Preisniveau ist vor allem bei Kurzfahrten dem
von Car2Go insgesamt recht ähnlich.
Die iPhone-App von Drive Now ist gut
gemacht und erlaubt auch die gezielte
Suche nach Cabrios, Kombis und dergleichen. Ein nettes Gimmick ist die Möglichkeit, das reservierte Auto per App zum Betätigen des Warnblinkers zu bringen, um
es leichter zu finden.
Jedes Car2Go-Fahrzeug
besitzt ein Lesegerät für
einen RFID-Chip, mit dem
sich der potenzielle
Mieter autorisieren kann.
Die Autorisierung wird über eine
Datenverbindung durch das Fahrzeug überprüft, und wenn alles
ok ist, öffnet sich automatisch die
Zentralverriegelung – die Uhr tickt.
Im Auto hängt der Schlüssel
bereit. Bevor man den Wagen
starten kann, muss man nach
Schäden suchen, eine PINNummer eingeben und den Zustand des Wagens bewerten.
26
mit dem Mytaxi-Dienst fahren und eine Alternative sein könnten, wenn weit und breit kein
Smart in Sicht ist.
Um ein freies Auto zu öffnen, hält man einfach
seinen Chip in ein Feld auf der Windschutzscheibe. Nach einer Prüfung per mobile Datenverbindung des Autos zur Zentrale öffnen sich
die Türen, und man steigt ein. Nach Eingabe
eines bei der Anmeldung vereinbarten PINCodes muss man nur noch mögliche Schäden
melden und den Zustand des Wagens bewerten, bevor man abfahren darf. Ab dem Öffnen
der Tür läuft die Uhr, weshalb man die Kontrolle besser vorher erledigt.
Solange das Ziel im Geschäftsgebiet liegt,
darf man den Wagen nach der Fahrt einfach
auf einem freien Parkplatz abstellen und die
Miete beenden. In manchen Städten darf man
dazu jeden öffentlichen Parkplatz nehmen,
ohne einen Parkschein ziehen zu müssen. Wer
allerdings illegal parkt und einen Strafzettel
provoziert, zahlt das Ticket zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr. Es gibt zwar einige spezielle
Parkplätze in Parkhäusern oder an Tankstellen
für Car2Go-Fahrzeuge, doch diese reichen nur
für einen Bruchteil der vorhandenen Flotte –
in Hamburg immerhin 500 blauweiße Smarts.
Stärken und Schwächen
Natürlich lassen sich nicht alle Erfahrungen,
die man in Hamburg mit Car2Go machen
kann, auf andere Städte und Anbieter übertragen, doch das Konzept hat einige Überzeugungskraft. Da man sich stets spontan
entscheiden kann, in einen freien Wagen zu
springen, ohne vorher buchen zu müssen, bietet sich die Mietdroschke dafür an, trockenen
Fußes ins Restaurant zu fahren oder sie für die
Strecken zu nehmen, auf denen der öffentliche
Nahverkehr einfach zu lahm ist. Wann immer
man zu einem Ziel im Geschäftsgebiet möchte
und dieses entweder nicht mehr nüchtern
verlassen wird oder anderweitig nach Hause
gelangen kann, ist der kleine Smart das ideale
Fortbewegungsmittel. Wer kein Auto hat, kann
den Mietwagen auch zum Einkaufen nutzen,
wenn er nicht zu lange dabei trödelt. Braucht
man den Wagen nicht allzu oft, lohnt sich
Carsharing als Ersatz für den eigenen Wagen.
Die Kosten liegen ebenso wie der Zeitbedarf
irgendwo zwischen dem öffentlichen Nahverkehr und dem Taxi: Schneller als der Bus
ist man praktisch immer, aber wer das Taxi
nimmt, spart sich die Parkplatzsuche.
Auch von Reinfällen weiß der Autor dieser
Zeilen zu berichten: Immer wieder einmal
stößt man an die Grenzen des Geschäftsgebiets, das sich anscheinend vor allem auf die
lukrativen Viertel der Stadt beschränkt. Wer
AUSPROBIERT: CAR2GO
iPhoneWelt 03/2013
spät dran ist und statt der Bahn den Smart
nimmt, sollte am Zielort nicht unbedingt 20
Minuten à 29 Cent für die Parkplatzsuche benötigen und so erst recht sein Date verpassen.
Und man darf sich nie darauf verlassen, einen
der beliebten Wagen zu finden: Oft genug
ist der nächste freie weit entfernt – und wird
dann von einem anderen Nutzer geentert,
während man gerade um die Ecke biegt. Man
sollte einfach immer genug Geld für ein Taxi in
der Tasche haben – Car2Go bietet viel Flexibilität, fordert sie aber auch vom Anwender.
Hard- und Software
Nach Beendigung
der Fahrt bestätigt
man, keine Schäden verursacht zu
haben, legt den
Schlüssel zurück
und lässt noch
einmal seinen Chip
scannen, um die
Miete zu beenden.
Freie Fahrt für iPhone-Nutzer
Nicht bei jedem Außenstehenden haben die
kleinen Mietwagen einen guten Ruf: Dem
Fahrstil mancher Nutzer merkt man deutlich
an, dass hier pro Minute gezahlt wird, und
nicht jeder Fahrer hat begriffen, dass mit kostenlosen Parkmöglichkeiten im öffentlichen
Raum keine Gehwege oder Verkehrsinseln gemeint sind – viele Anwohner sehen in den bunten Autos eher eine parkplatzfressende Landplage als ein neues Mobilitätskonzept. Theoretisch könnte man zwar auch per Browser
am PC nach freien Autos suchen, doch erst die
iPhone-App erlaubt unterwegs die spontane
Suche nach einem Auto für die schnelle Fahrt
nach Hause und macht das System damit so
flexibel und beliebt, wie es derzeit ist. spa
Viele Nutzer unterschätzen die
Risiken: Wer falsch
parkt und womöglich abgeschleppt
wird, zahlt die
Zeche selbst, und
bei Unfällen wird
eine ordentliche
Selbstbeteiligung
fällig.
Die klassische Variante: Flinkster
A
usgerechnet die Deutsche Bahn betreibt
mit Flinkster (www.flinkster.de) die
größte Carsharing-Flotte der Republik mit
etwa 2800 Autos in über 140 Städten. Im Unterschied zu Drive Now und Car2Go sind die
Mietwagen hier festen Stationen zugeordnet,
zu denen sie auch wieder zurück müssen. Bei
Flinkster gibt es mehrere Fahrzeugklassen
vom Elektro-Smart über den Transporter bis
hin zur Luxuslimousine. Über die FlinksterApp lassen sich die Wagen finden und für bestimmte Zeitabschnitte buchen – eine wirklich spontane Nutzung ist eher nicht vorgesehen und schon durch die verschiedenartigen
Autos ist auch die Tarifstruktur etwas undurchsichtiger, zumal zusätzlich zu Stundenpreisen zwischen 2,30 und 8 Euro noch Kosten von rund 20 Cent pro Kilometer anfallen.
Die iPhone-App macht aber den Buchungsvorgang extrem einfach, und da auch hier
eine einmalige Registrierung reicht, während das Ausleihen später ohne Kontakt zu
Mitarbeitern vonstatten geht, fällt die
Hemmschwelle bei der Nutzung sehr viel ge-
ringer aus als bei klassischen Autovermietungen. Der Vorteil ist außerdem, dass man
recht genau weiß, dass man zur gewünsch-
ten Zeit ein Auto bekommt – sofern der vorherige Mieter es auch wirklich rechtzeitig
zurückbringt.
Auch bei Flinkster lassen sich Fahrzeuge auf
der Karte suchen und zu festen Terminen …
… vorab buchen. Dies geht auf Wunsch
komplett per iPhone-App.
27
Aktuell
iPHONE IM AUTO
iPhoneWelt 03/2013
Erste Fahrzeuge mit
Siri Eyes Free
Schon im Juni 2012 hat Apple Siri Eyes Free – eine Integration der Sprachassistentin
für die Automobilindustrie – vorgestellt. Jetzt kommen erste Fahrzeuge mit Siri
uf dem 83. Genfer Autosalon warben die
Hersteller für ihre Autos mit Siri-Ausstattung. Schon vor der Veranstaltung verkündete
Chevrolet, dass man als „einer der ersten Automobilhersteller“ die Sprachsteuerung Siri
Eyes Free in neue Modelle integriere. Das Assistenzsystem soll für iPhones mit iOS 6 zur
Verfügung stehen. Es lässt sich in den Modellen Aveo, Cruze und Trax über die Technologie
Mylink aktivieren, sodass die Fahrer auch über
die Freisprecheinrichtung per Sprachsteuerung kommunizieren können. Einen Monat
zuvor hatte schon Honda angekündigt, Eyes
Free 2013 als Option für Accord, Acura RDX
und ILX anzubieten.
Das System hat mehrere Vorteile: Die Funktionen lassen sich nutzen, ohne dass der Fahrer die Augen von der Straße und die Hände
vom Lenkrad nehmen muss. Die Verbindung
kommt per Bluetooth und Spracherkennungs-
© GM Motor Company
A
Siri Eyes Free im Auto
soll für mehr Sicherheit
und Comfort sorgen.
taste zustande und ermöglicht direkte Telefonate zu den im Smartphone gespeicherten
Kontakten. Zudem kann man Lieder aus der
iTunes-Musikbibliothek abrufen, AM/FM-Radiosender umschalten und in den iPod-Modus
wechseln. Mit iMessage lassen sich Textnach-
richten verschicken, und auch die Kalenderfunktion mit Termineinträgen ist nutzbar.
Apple stellte Eyes Free erstmals im Juni
2012 vor, schon damals waren BMW, GM,
Mercedes-Benz, Land Rover, Jaguar, Audi, Toyota, Honda und Chrysler im Boot. wes/mbi
© Vodafone
Vodafone zeigt neues Carsharing-Konzept
Drive Now arbeitet mit Vodafone zusammen.
Hält der Nutzer seine Drive-Now-ID ans Auto,
sendet der Wagen per Mobilfunkvernetzung
einen Nummerncode ans Rechenzentrum. Die
Nummer kann von der Kundendatenbank im
Rechenzentrum entschlüsselt und für die Abrechnung zugeordnet werden. Parkgebühren
entrichtet das Unternehmen in einigen Städten
pauschal – an anderen Standorten meldet das
In einer Kooperation von Spotify mit Volvo
sein. Doch auch Besitzer von Volvo-Fahrzeu-
soll ein sprachgesteuertes Musiksystem für
gen ab dem Jahr 2011 können das System
die Fahrzeuge des schwedischen Herstellers
nachträglich einbauen lassen. In einer wei-
etabliert werden. Schon im Mai werde Sensus
teren Kooperation mit Ford wird Spotify künf-
Connected Touch bei den Volvo-Händlern
tig die Zahl der Apps ergänzen, die über Fords
angeboten. Das neue Soundsystem soll dann
System Sync im Auto zur Verfügung stehen.
für die Modelle V40, V40 Cross Country, S60,
Durch Sync App Link können Fahrer Spotify-
V60, XC60, V70, XC70 und S80 verfügbar
Songs und -Playlists abspielen. mbi
28
© Volvo
Spotify kooperiert mit Volvo und Ford
Fahrzeug seine Parkzeit per Mobilfunk. Sensible Kundendaten sollten nicht übertragen werden. Künftig sollen Kunden mit ihrem iPhone
die optimale Route abrufen können, die nicht
auf das Kfz beschränkt sei. Dazu kooperiert
man bereits mit dem Fahrradverleihsystem
Nextbike sowie mit der Düsseldorfer Rheinbahn, den Kölner Verkehrsbetrieben und den
Berliner Verkehrsbetrieben. Michael Söldner
VERRÜCKT – EINMALIGE AKTION:
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iPhoneWelt 03/2013
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Lieferungen
Heutzutage kauft man vom Sofa aus ein,
und unser App-Tipp Delivery Status Touch
verkürzt das Warten auf den Paketboten
W
ie so oft ist der deutsche
Name der App „Lieferungen“
eher plump, der Originalname
„Delivery Status Touch“ trifft es
besser. Denn die App verfolgt Pakete und Bestellungen anhand von
deren Tracking-Nummern und
macht sich damit unentbehrlich
für jeden, der viel im Internet bestellt. Zwar ist Delivery Status
1
Touch mit 4,49 Euro nicht ganz
billig, versteht sich dafür aber auf
die Abfrage fast aller bekannten
Paketdienste und großer OnlineHändler wie Amazon oder Apple.
Über einen eigenen Cloud-Dienst
gleicht die App Sendungsdaten zudem mit Macs, PCs und iPads ab.
So kann man den Paketboten
kaum noch verpassen. spa
Pakete zur Verfolgung eingeben
Tracking-Nummern erfassen
Um Pakete oder Sendungen mit
der App zu verfolgen, muss man
nicht mehr tun, als die Tracking-
1
30
Mit der Tracking-Nummer
aus der Versandbestätigung …
Nummer aus der Versandmitteilung in die App einzusetzen.
Kopiert man auf dem iPhone eine
2
… erkennt die App das Paket
sofort. Danach kontrolliert …
Tracking-Nummer in die Zwischenablage, erkennt die App
meist schon beim Öffnen den zu-
3
… man die Anbieterwahl und
vergibt einen Namen.
gehörigen Versender und erleichtert damit das Anlegen einer
neuen Sendung. Theoretisch muss
man der Sendung nur noch einen
Namen geben und kann sie dann
verfolgen. Praktisch ist es nicht
immer so einfach: So lässt sich bei
internationalen Anbietern nicht
immer das Ursprungsland erkennen, weshalb man die Angaben
prüfen und korrigieren sollte. Wer
noch keine Tracking-Nummer
bekommen hat, kann die Sendung
zunächst ohne Nummer eingeben und diese später nachtragen.
Wer oft Pakete verschickt, kann
über das Kamerasymbol den Barcode von der Quittung scannen.
Wer Lieferungen direkt bei Versendern wie Apple oder Amazon
verfolgen möchte, muss seinen
Kundenzugang preisgeben oder
dort nach der Tracking-Nummer
suchen.
APP-EMPFEHLUNG: LIEFERUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
2
Hard- und Software
Sendungen verfolgen
Infos im Web oder auf der Karte anzeigen
1
3
Alle Lieferungen werden aufgelistet. Die Detailinfos kann …
2
… man sich auf der Website
des Anbieters oder auf der …
3
… Landkarte ansehen, falls der
Versender den Ort angibt.
Nachdem Lieferungen eingerichtet sind, verfolgt die App deren
Status über das Webinterface der
Paketdienste oder Versender.
Von diesen Infos hängt es auch
ab, wie detailliert und wie aktuell sie über Status und Ort des
Pakets informiert. Leider bietet
die App keine Push-Mitteilung
bei Veränderungen des Status,
sodass man manuell nachsehen
muss. Wenn möglich, wird in der
Sendungsliste gezeigt, wie lange
man noch auf den Boten warten
muss. In der Detailansicht hat
man die Wahl zwischen dem
Standort des Pakets auf der Karte
und den Infos, die man über
das Webinterface des Paketdienstes erhalten kann.
Austausch über die Cloud
Rechner oder iPad in die Suche einbeziehen
Delivery Status Touch nutzt einen
eigenen, kostenlosen Cloud-Service für die Verwaltung der Sendungen, bei dem man sich vor
der ersten Benutzung anmelden
muss. Der Cloud-Dienst hat den
großen Vorteil, dass man neue
Sendungen auch am Rechner
über das Webinterface (http://
junecloud.com) anlegen kann,
wo das Kopieren und Einfügen
der Tracking-Nummern bequemer geht als auf dem iPhone.
Für Mac-Besitzer gibt es auch
ein eigenes Dashboard-Widget,
dessen Listendarstellung den
iOS-Apps sehr ähnelt. Für die populärsten Browser gibt es spezielle „Bookmarklets“, die aus einer
irgendwo markierten TrackingNummer direkt einen neuen Eintrag erzeugen können. Da sich
PC, Mac, iPhone und womöglich
iPad, auf dem Delivery Status
Touch ebenfalls läuft, über die
Cloud austauschen, ist die Nutzung des Dienstes letztlich sehr
bequem. Über „Lieferstatus weiterleiten“ in der Detailansicht lassen sich die Sendungsdaten bequem weitergeben. Das kann sehr
praktisch sein, wenn man jemandem ein Paket schickt und ihm
1
Tracking-Daten lassen sich
per Mail weiterleiten.
auf diese Weise die TrackingNummer übermitteln möchte. In
der Mail findet sich ein Knopf,
den man nur drücken muss, um
automatisch auf der richtigen
Seite des Paketdienstes zu landen
2
– die richtige Tracking-Nummer
ist dann bereits eingetragen. Besitzt der Empfänger ebenfalls ein
iPhone, kann er die Lieferung
direkt in Delivery Status Touch
übernehmen.
Dank des Webzugangs zum hauseigenen Cloud-Service lassen sich
Lieferungen auch vom Mac oder PC aus bequem eingeben.
31
VERGLEICH: NAVI-LÖSUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
© kalafoto
Hard- und Software
Sicher ans Ziel:
Navi-Apps vs. kostenlos
Klassische Navis werden zunehmend von Smartphones und geeigneten Apps verdrängt.
Der Benutzer hat die Wahl zwischen kostenlosen und kommerziellen Lösungen
Schnäppchenjäger
Wer sich entschieden hat, eine
Profi-Navi-Lösung zu erwerben,
sollte warten, bis der Hersteller
der Wahl die gesuchte Lösung
rabattiert anbietet. So kostet
etwa eine Navi-App von Navigon/
Garmin oder Tomtom, die Kartenmaterial für Gesamteuropa
beeinhaltet, normalerweise rund
90 Euro. Bei Redaktionsschluss
bot Tomtom seine Lösung für rund
75 Euro an. Zur Hauptreisezeit im
Sommer fallen die Preise oft noch
mehr. Auch die per In-App-Kauf
verfügbaren Lösungen werden
immer mal wieder rabattiert angeboten. Wer warten kann, spart hier
locker 20 bis 30 Euro bei der Anschaffung des gewünschten Pakets.
32
D
ie „Saugnapf-Halterungen“ in der Frontscheibe der Pkw beherbergen heute in
den seltensten Fällen noch ein traditionelles
Navi. Platz findet hier meist ein Smartphone,
das über eine Navi-App das klassische System
ersetzt. Der Grund ist recht einfach: Man spart
sich ein zweites Gerät, das Smartphone kann –
eine entsprechende Anbindung vorausgesetzt
– nebenbei noch die Audiobeschallung übernehmen und garantiert über die Freisprechfunktion die Erreichbarkeit.
Sogar kostenlose Navi-Lösungen wie
Apples Karten und Google Maps bieten Routenplanung und Navigation inklusive guter
Sprachanweisung. Sie können in puncto
Funktionalität Billig-Navis locker das Wasser
reichen, sind zudem deutlich einfacher zu
bedienen. Wer täglich ein Navi nutzen muss,
zudem auch viel im Ausland unterwegs ist,
kann für knapp 100 Euro eine professionelle
Navi-App wie Navigon Europe von Garmin/
Navigon oder Tomtom Europa von Tomtom
anschaffen. Beide Hersteller haben lange Erfahrung im Navi-Bereich, sind bei den klassischen Systemen Marktführer. Beide bieten
über In-App-Käufe zusätzliche Optionen und
Erweiterungen, die das iPhone zum SuperNavi aufrüsten helfen, allerdings auch nicht
gerade billig sind.
Kartenmaterial
Auf den ersten Blick gibt es keinen Grund, für
eine Navi-App Geld auszugeben. Apples viel
gescholtene App Karten bietet eine ebenso
sehr gute Navigationsfunktion wie Google
Maps, beide sind kostenlos.
Der Preisunterschied zu den beiden genannten kostenpflichtigen Lösungen hat hauptsächlich einen Grund: Tomtom und Navigon/
Garmin packen ihren Lösungen das benötigte
VERGLEICH: NAVI-LÖSUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
Kartenmaterial bei, es liegt lokal auf dem
iPhone vor. Bei Karten und Google Maps wird
eine Internet-Verbindung benötigt, unterwegs
über die Mobilfunkkarte im iPhone.
Beide Lösungen sind zwar beim Datenverbrauch für das Nachladen der Karten sehr
sparsam, teuer kann der Spaß im Ausland
werden. Der iPhone-Benutzer muss das Datenroaming einschalten, neben den Navi-Apps
sind dann aber auch iOS-Funktionen und
Apps wie iMessage, Systemdienste und andere
online – das kann gewaltig ins Geld gehen.
Umgehen lässt sich das nur, indem man eine
Prepaid-Karte im Ausland nutzt, hier gibt es
dann zumindest keine bösen Überraschungen.
In allen Fällen ist der Benutzer darauf angewiesen, dass der App-Anbieter für die Aktualität des Kartenmaterials sorgt. Das ist
zumindest bei Google Maps ebenso gewährleistet wie bei Karten. Tomtom aktualisiert
das Kartenmaterial kostenlos etwa viermal im
Jahr, bei Navigon/Garmin gibt es mit „Freshmaps“ für ein einmaliges Entgelt oftmals aktualisierte Karten.
Wer nur gelegentlich im Inland von A nach
B eine Navigatioshilfe benötigt, eine fremde
Stadt erkundet oder mit dem Fahrrad eine
größere Tour macht, kann auf kostenpflichtige
Navi-Lösungen verzichten. Google Maps und
Karten sind hier völlig ausreichend.
Apples Karten ist kostenlos, die
Navigation funktioniert problemlos.
Hard- und Software
Google Maps funktioniert gut, akzeptiert
aber keine Kontakte als Ziel.
Profifunktionen bei Navi-Apps
Während die genannten kostenlosen Lösungen
für die meisten Benutzer absolut ausreichend
sind, solange man nicht ins Ausland fährt,
gibt es viele Gründe für die kommerziellen
Lösungen. So ist etwa eine Routenplanung vor
Reiseantritt weder mit Google Maps noch mit
Karten möglich. Benutzer von Navigon oder
Tomtom hingegen können vorab eine Reise
planen, sogar mit Zwischenstopps. Gerade
Anwender, die beruflich viel unterwegs sind,
schätzen diese Option. Vorab legen sie eine
geplante Route fest – etwa zu mehreren Kundenbesuchen – und starten dann einfach die
Navi-App, sobald es losgeht.
Neben der manuellen Adresseingabe oder
der Nutzung der Adressen aus der App Kontakte unterstützt Karten die dort über Yelp
und andere Quellen verzeichneten Adressen,
Google Maps die riesige Adressdatenbank des
Suchmaschinenprimus. Tomtom und Navigon/
Garmin haben hier nachgerüstet. Beide NaviApps bieten schon immer über „POI“ (Points
of Interest, Englisch für: interessante Orte) die
Navigation zu wichtigen Adressen wie Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel, Museen,
Krankenhäusern, Theatern, Tankstellen oder
Geldautomaten. Beide Navi-Apps integrieren
aber auch Adressdienste anderer Services,
etwa von Foursquare, Google, Facebook oder
2
Navigon bietet Nachtmodus und
Panorama View 3D (In-App-Kauf).
Auch bei Tomtoms App gibt es den
augenfreundlichen Nachtmodus.
Wird das iPhone im
Auto als Navi eingesetzt, benötigen Sie
eine Halterung und
einen Ladeadapter
für den Zigarettenanzünder/die Stromversorgung. Hier
reichen einfache
Modelle, die es als Set
ab 30 Euro gibt, wie
das abgebildete von
Garmin fürs iPhone 5.
33
Hard- und Software
VERGLEICH: NAVI-LÖSUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
anderen. Hier stechen die kostenpflichtigen
Lösungen Karten und Google Maps eindeutig aus. Tomtom und Navigon bieten ähnliche
Leistungsmerkmale.
Stau und Verkehr
Tomtom (im Bild) und Navigon bieten
Routen mit Zwischenstopps und …
… erlauben es, die Route und
Verkehrsführung frei zu definieren.
Alle vier genannten Lösungen bieten in der
Grundausstattung Verkehrsinformationen,
die in die Routenplanung einfließen. Dabei
handelt es sich um Daten, die die Gemeinde
der Nutzer liefert – Crowdsource-Data. Stehen
alle Benutzer von Karten in einer bestimmten
Straße einer Stadt im morgendlichen Stau,
wird das in der App auch so markiert und eine
entsprechende Alternative angeboten.
Wer beruflich viel unterwegs ist, findet nur
bei Tomtom und Navigon die kostenpflichtige
Option, Verkehrsdaten, die in Echtzeit von
den jeweiligen Unternehmen eingepflegt werden, auch zu nutzen. Bei Tomtom ist für „HD
Traffic“ rund 30 Euro pro Jahr zu entrichten,
bei Navigon/Garmin für „Traffic Live“ einmalig 20 Euro. Nur die beiden Dienste bieten
Verkehrsinformationen in Echtzeit, sind aber
nicht gerade preiswert.
Öffentliche Verkehrsmittel und mehr
Neben Adresseingabe und Kontakten
bieten Navigon (im Bild) und Tomtom …
… auch die Integration professioneller
Verkehrsnachrichten.
Weitere Navi-Lösungen
N
eben den genannten Lösungen gibt es
im App Store viele andere. Wir haben
die jeweils besten aus den Kategorien kostenlos und kommerziell für diesen Artikel
herausgesucht. Mit Navigon Select Telekom Edition bietet sich für iPhone-Besitzer
mit Telekom-Vertrag eine gute kostenlose
Version der Navigon-Lösung, die Deutsch-
34
land, Österreich, die Schweiz und Liechtenstein abdeckt. Per In-App-Kauf lassen
sich Länderkarten und Funktionen dazukaufen. Eine kostengünstige Lösung ist
GPS Navigation 2 + Blitzer (1,79 Euro,
ehemals Skobbler), Offline-Karten für
Deutschland gibt es für 2,69 Euro, für
Europa sind nur 5,49 Euro zu zahlen.
Neben der Navigation beim Autofahren bieten
alle Lösungen inzwischen auch Orientierungshilfen für Fußgänger beziehungsweise Fahrradfahrer, neuerdings werden sogar öffentliche Verkehrsmittel integriert – ob das immer
sinnvoll ist, sei dahingestellt.
Sowohl Google Maps als auch Karten bieten
bei der Navigation die Auswahl des Fortbewegungsmittels. Neben der Fahrt mit dem Auto
lassen sich auch der kürzeste oder schnellste
Fußweg auswählen, der auch für Fahrradfahrer im Allgemeinen der Weg der Wahl ist. Wer
etwa eine Städtereise macht, ist mit beiden
Lösungen gut bedient. Wie auch bei der Nutzung der beiden kommerziellen Lösungen gilt
es als Fußgänger beziehungsweise Fahrradfahrer jedoch eines zu beachten: Während bei
der Nutzung der Navigation im Auto der Akku
des iPhone „nachgefüllt“ wird, geschieht das
weder zu Fuß noch auf dem Fahrrad. Die dauerhafte Nutzung des GPS-Moduls gehört aber
zu den größten Energieverbrauchern. Ein paar
Stunden sollte ein voll geladener iPhone-Akku
halten, einen Tag schaffte er aber kaum.
Die Hersteller versuchen aktuell, neben
den genannten Fortbewegungsformen auch
öffentliche Verkehrsmittel zu integrieren.
Apple nutzt bei Karten Helfer-Apps: Wählen
Sie „Öffentliche Verkehrsmittel“ beim Anlegen einer Route, präsentiert die App geeignete
Lösungen aus dem App Store, die die Planung
übernehmen. Google hat zumindest für Großstädte den öffentlichen Nahverkehr in Google
Maps integriert, Navigon/Garmin bietet das
VERGLEICH: NAVI-LÖSUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
als In-App-Kauf. Wir halten die Integration der
öffentlichen Verkehrsmittel direkt in die NaviApp für wenig sinnvoll.
Im App Store bieten diverse Hersteller sehr
gute Apps für den Nahverkehr großer Städte,
alternativ gibt es Generalisten wie DB Navigator (kostenlos) oder Abfahrtsmonitor (kostenlos), die ihre Aufgabe unterwegs deutlich
besser erledigen.
Bedienung und Optionen
In diesem Artikel haben wir nur die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der kostenlosen und kommerziellen Navi-Lösungen
nennen können. Daneben gibt es natürlich
noch weitere Merkmale, die allerdings nicht
für alle Benutzer von Bedeutung sind. Ob Sie
bei einer Reise Ihren Freunden per Foursquare
oder Facebook direkt aus der App mitteilen
wollen, wo Sie gerade sind, oder Glympse
nutzen möchten, um der Person, die Sie besuchen, in Echtzeit zu kommunizieren, wo
Sie sich zurzeit aufhalten, bleibt Ihnen überlassen. Die genannten Optionen bieten nur die
kommerziellen Lösungen. Auch Routenprofile
sind bei den Kostenlosen nicht zu finden. Bei
Tomtom und Navigon können Sie etwa festlegen, dass Sie immer den schnellsten Weg nehmen wollen, Autobahnen oder Landstraßen
bevorzugen, hingegen mautpflichtige Wege
meiden wollen. Hier versuchen besonders die
beiden Platzhirsche unter den kommerziellen
Lösungen, Kaufargumente zu schaffen. Die
beiden Lösungen unterscheiden sich nämlich
in der Basisfunktionalität nur sehr wenig. Hier
wird jemand, der vorher ein „echtes“ Navi
Hard- und Software
von Tomtom verwendet hat, eher zu der App
dieses Herstellers greifen, da sich die Bedienung sehr stark ähnelt.
Qual der Wahl
Wer noch nie ein Navi benötigt hat, sollte Karten oder Google Maps zunächst testen. Die Lösung von Google ist (noch) ausgereifter, Apple
muss beim Kartenmaterial und POIs deutlich
nachbessern. Wer beruflich viel unterwegs
ist, kommt um die Anschaffung einer der
beiden genannten kommerziellen Lösungen
nicht herum. Besonders bei Auslandsreisen
oder schlechter UMTS/LTE-Versorgung spielen Navigon und Tomtom ihre Stärke aus: Das
Kartenmaterial liegt lokal vor, weder Roaming
noch schlechte Internet-Verbindung beeinträchtigen die Navi-Funktion. vr
Navi-Funktionen im Überblick
App-Name
Karten
Google Maps
Navigon Europe
Tomtom Europa
iPhoneWelt
Testsieger
Basisfunktionen
App-Hersteller
Apple
Google
Garmin
Tomtom
Preis
im iOS-Lieferumfang
kostenlos
89,99 Euro
74,99 Euro*
Kartenmaterial
online, von Apple
online, von Google
offline auf dem iPhone
offline auf dem iPhone
Einfache Routen
ja
ja
ja
ja
Routen planen und speichern
nein
nein
ja
ja
Zwischenstopps auf der Route
nein
nein
ja
ja
Eigene POIs
ja (Yelp und andere)
ja (Google)
ja
ja
Zusätzliche POIs
nein
nein
Foursquare
Foursquare, Facebook
Adresseingabe
manuell/Kontakte/POIs
manuell/POIs
manuell/Kontakte/POIs
manuell/Kontakte/POIs
Darstellung Satellitenbild
ja
ja
nein
nein
iCloud-Unterstützung
nein
nein
ja
ja
Verkehr/Crowdsource
ja
ja
ja
ja
Verkehrsmeldungen live
nein
nein
ja, 20 Euro (einmalig)
ja, 30 Euro/Jahr
Navigation Fußgänger
ja
ja
ja
ja
Navigation Fahrrad
ja
ja
ja
ja
Öffentliche Verkehrsmittel
Helfer-Apps
ja, viele Großstädte
ja, 4,49 Euro (einmalig)
nein
Warnung Tempolimit
nein
nein
ja
ja
Radarwarner
Helfer-Apps
Helfer-Apps
ja
ja, 19 Euro/Jahr
Fahrspurassistent
nein
nein
ja
ja
Tag-/Nachtmodus
nein
nein
automatisch
automatisch
Integration soziale Netzwerke
nein
nein
Facebook, Twitter,
Foursquare, Glympse
Foursquare, Facebook
Integration in Car-Audio
ja
ja
ja
ja
Zusatzfunktionen
*Sonderpreis bei Redaktionsschluss
35
Hard- und Software
FOTOS SYNCHRONISIEREN
iPhoneWelt 03/2013
Neue Bilder
im schnellen
Zugriff
Es muss nicht immer Apples Fotostream
sein, um Bilder zwischen diversen
iOS-Geräten und Rechnern auszutauschen
und überall zur Verfügung zu haben. Wir
stellen Alternativen vor und zeigen, welche
Vor- und Nachteile die Dienste haben
M
it der Digitalisierung der Fotografie hat bei den meisten Anwendern auch die Zahl der gemachten Bilder drastisch zugenommen,
da die Kosten für Filme, Entwicklung
und Abzüge entfallen. Außerdem
haben heute auch viele Handys und
Tablet-PCs eine Kamera, sodass man
neben der Digitalkamera auch diverse andere Geräte nutzt. CloudDienste à la Fotostream helfen dabei,
die neuen Fotos automatisch zu sammeln und überall verfügbar zu machen. Wir vergleichen die Fotofunktionen der populären Dienste Fotostream, Dropbox und Google Drive.
Fotos sammeln
Es hat klare Vorteile, die Fotos an
einer Stelle zu sammeln, egal ob sie
mit dem iPhone, einem anderen iOSGerät oder einer beliebigen Digitalkamera aufgenommen wurden. Ein
zentrales Archiv ist übersichtlicher
36
und erleichtert die Suche. Außerdem
wird das Backup einfacher. Hinzu
kommt, dass man bestimmte Fotos
von hier aus auf andere Geräte verteilen kann. Ein Cloud-Dienst ist eine
komfortable Lösung. Er kann das Kopieren der Fotos automatisieren oder
auch als zentrales Backup dienen.
hochgeladene Bilder werden nach 30
Tagen vom Server entfernt. So lange
hat man Zeit, sie mit jedem Gerät
abzuholen. Löscht man ein Bild aus
Fotostream, wird es von allen Geräten entfernt, die es geladen haben.
Der Fokus von Fotostream liegt auf
dem schnellen Synchronisieren über
iCloud, nicht auf der Lagerung.
Bilder auf iCloud laden
Apples Fotostream ist ein Teil des
iCloud-Dienstes. Als solcher ist er
natürlich perfekt in iOS und OS X
integriert. Windows-Nutzer müssen
beim Komfort ein paar Abstriche machen, können Fotostream aber ebenfalls verwenden. Mit Fotostream können Sie automatisch neue Fotos vom
iPhone oder anderen iOS-Geräten
auf iCloud laden. Der Fotostream auf
jedem Gerät zeigt die 1000 neuesten
Bilder. Kommen nach Erreichen dieser Grenze neue hinzu, werden automatisch die ältesten gelöscht. Neu
Fotostream auf Mac & PC
Für die unbefristete Speicherung
aktivieren Mac-Benutzer am besten
den Zugriff auf Fotostream in iPhoto
oder Aperture. Die Programme können neue Bilder automatisch in ihre
Sammlung importieren und damit
dauerhaft lokal speichern. Man muss
sie dann nur noch regelmäßig starten, um neue Bilder zu laden, bevor
sie wieder vom iCloud-Server gelöscht werden. Auch der FotostreamUpload neu importierter Fotos – zum
Beispiel von anderen Kameras – lässt
FOTOS SYNCHRONISIEREN
iPhoneWelt 03/2013
sich in den beiden Fotoprogrammen
problemlos automatisieren.
Unter Windows dient ein normaler
Ordner als lokaler Speicher. Er funktioniert wie Fotostream auf iPhone &
Co. Wird ein Foto hochgeladen oder
gelöscht, wird die Änderung mit dem
Ordner synchronisiert. Für eine dauerhafte Speicherung unter Windows
benötigt man eine Software, die die
Bilder aus dem Fotostream-Ordner
abholt. Um Fotos auf den Server
hochzuladen, legen Sie sie einfach in
den Fotostream-Ordner.
1
Hard- und Software
Fotostream nutzen
iCloud aktivieren und Fotoaustausch starten
Zur Verwendung von Fotostream benötigen
Sie einen iCloud-Account, der auf dem iPhone
kostenlos über „Einstellungen > iCloud“ eingerichtet werden kann. Ist iCloud aktiv, können
Sie dort auch Fotostream einschalten. Von
da an werden bei aktiver WLAN-Verbindung
neue Fotos vom iPhone hochgeladen und
umgekehrt alle Bilder vom iCloud-Server in
das Album „Mein Fotostream“ heruntergeladen. Das Gleiche passiert auf dem Rechner.
Unter OS X wird der persönliche Fotostream
in iPhoto oder Aperture angelegt, unter
Windows dient ein Ordner, der in den iCloudEinstellungen festgelegt wird, als Speicher.
Zur Nutzung
von Fotostream aktiviert
man in den iOS-Einstellungen zunächst
iCloud. Danach lässt
sich dann Fotostream einschalten.
1
Dienst mit Extras
Neben dem Synchronisieren von
privaten Fotos auf eigenen Geräten
hat Fotostream noch ein paar Extras
zu bieten. Sie können Alben für andere freigeben. Diese gemeinsamen
Fotostreams können andere mit der
App Fotos (oder den genannten MacApps) abonnieren und Kommentare
zu Fotos hinterlassen. Wollen Sie
Bilder mit jemandem austauschen,
der kein geeignetes Gerät hat, lässt
sich der gemeinsame Fotostream als
Website veröffentlichen. Sie können
übrigens auch via Apple TV auf Fotostream zugreifen.
Fotostream
erhält in der
App Fotos einen
eigenen Bereich.
Hier finden Sie Ihren
privaten Fotostream
und darunter die
Freigaben anderer.
2
Mit Dropbox speichern
Eine Alternative zu Fotostream ist
der Cloud-Dienst Dropbox. Der hat
sich vom reinen Online-Speicher für
Dateien zu einem sehr vielseitigen
Dienst entwickelt, der auch Fotofreunden einiges zu bieten hat. In der
kostenlosen Variante bietet Dropbox
dem Anwender 2 GB Speicherplatz,
die man durch das Werben von
Freunden und andere Aktionen auf
bis zu 18 GB aufstocken kann. Dazu
gibt es kostenpf lichtige Pro- und
Team-Accounts mit mehr Speicherplatz und zusätzlichen Funktionen.
Für die Erweiterung auf 100 GB zahlt
man zum Beispiel rund 10 Dollar im
Monat oder 99 Dollar im Jahr.
Dropbox bietet ein einfaches Webinterface, über das sich alle Funktionen nutzen lassen. Dazu gibt es eine
Client-Software für Windows, OS X
und Linux, die sich auf dem Rechner installieren lässt (Mac- und PCVersion auf der Heft-CD). Sie gleicht
den Inhalt des Dropbox-Accounts
mit einem Ordner auf dem Rechner
ab. Wird über die Website oder den
Dropbox-Ordner auf einem Rechner
Eine komfortable und
günstige Lösung zum
Sammeln der FotostreamBilder ist auf dem Mac
Apples Foto-Tool iPhoto.
3
In den iPhotoEinstellungen konfigurieren Sie den Import
von Fotostream und
den Upload von Kameras.
4
Unter Windows
erfolgt die Aktivierung und Konfiguration
über die Systemsteuerung
iCloud. Als Speicher für
Fotostream wählt man einen lokalen Ordner, in dem
iCloud einen Unterordner
für jeden Stream anlegt.
5
37
Hard- und Software
2
FOTOS SYNCHRONISIEREN
iPhoneWelt 03/2013
eine Datei hinzugefügt oder entfernt,
so überträgt sich diese Änderung sofort auf alle angemeldeten Clients.
Dropbox für Fotos
Automatischen Upload neuer Bilder einschalten
Zum Einrichten eines kostenlosen Kontos auf
der Website des Dienstes (www.dropbox.com)
brauchen Sie nicht mehr als eine gültige Mailadresse. Aber Dropbox ist nicht nur ein simpler
Online-Speicher. Die Software kann auch
mit dem iPhone gemachte Bilder und Videos
automatisch in die Dropbox laden. Dabei
wird ein eigener Ordner für das Fotoarchiv
angelegt. Sie haben außerdem die Wahl, ob
die Fotos nur per WLAN oder auch über
Mobilfunk übertragen werden sollen. Beim
Foto-Import von einer Kamera auf Mac
und PC können Sie ebenfalls den automatischen Upload in die Dropbox aktivieren.
Im Fotobereich der
Dropbox-App
können Sie den
Kamera-Upload
aktivieren, um alle
eigenen Aufnahmen hochzuladen.
1
Ist der Kamera-Upload
aktiv, sehen Sie im
Fotobereich den
Inhalt des zugehörigen Ordners. Hier
können Sie auch Bilder daraus löschen.
2
Sehen Sie
sich den
Dropbox-Inhalt auf
dem Rechner oder
im Webinterface an,
finden Sie die Fotos
im Unterordner
„Kamera-Uploads“.
3
In den Dropbox-Einstellungen (links)
starten Sie den Upload von Kameraimporten. Unter Windows führt das zur
Systemfunktion „Automatische Wiedergabe“.
4
38
Dropbox auf dem iPhone
Als weitere Ergänzung gibt es eine
Dropbox-App für iPhone und iPad.
Im Gegensatz zu Fotostream zeigt
sie den Inhalt der Dropbox nur an
und lädt Dateien erst, wenn man
sie auswählt. Man kann allerdings
über die Favoritenfunktion Dateien
markieren, die lokal auf dem iPhone
gespeichert werden sollen und dann
auch offline zur Verfügung stehen.
Für mit dem iPhone aufgenommene
Fotos bietet die App einen besonderen Service. Sie kann die Bilder des
Albums „Aufnahmen“ der iOS-App
Fotos automatisch auf den DropboxAccount laden, in einen Ordner namens „Kamera-Uploads“. Auf diesen
können dann alle Dropbox-Clients
zugreifen. Außerdem können Sie mit
der App manuell Fotos vom iPhone
hochladen. Es lassen sich auch Bilder
aus dem Upload-Ordner löschen.
Darüber hinaus lässt sich mit dem
Dropbox-Client auf dem Rechner
der Upload von Kameras aktivieren.
So wird die Dropbox zum zentralen
Fotoarchiv, ohne Begrenzung von Alter oder Anzahl wie bei Fotostream.
Die Daten werden über den Anbieter
automatisch gesichert, und in Grenzen lassen sich gelöschte Dateien
oder alte Versionen wiederherstellen.
Alternative Google Drive
Google Drive verfolgt einen anderen Ansatz, lässt sich aber trotzdem
zur Sammlung von Fotos nutzen.
Der Dienst bietet 5 GB kostenlosen
Online-Speicher. Seine Stärke ist die
Bearbeitung von Office-Dokumenten
mit den integrierten Web-Apps im
Browser. Dazu bietet er sehr gute
Teamfunktionen, sodass man in
Gruppen gemeinsam an Dokumenten
arbeiten kann. Die Unterstützung für
Fotos ist rudimentär, man kann sie
sammeln, anzeigen lassen und mit
Kommentaren versehen. Über WebApps von Drittanbietern lässt sich der
Funktionsumfang im Browser erweitern. Für Windows und OS X gibt es
eine Client-Software, die den Inhalt
Ihres Online-Speichers automatisch
mit dem Rechner synchronisiert.
Über die kostenlose App Google
Drive kann man auch von iPhone
FOTOS SYNCHRONISIEREN
iPhoneWelt 03/2013
und iPad auf seine Online-Dokumente zugreifen. Dabei werden die
Dokumente nur angezeigt, Sie können jedoch die lokale Speicherung
für einzelne aktivieren oder Favoriten markieren. Außerdem können
Sie Fotos und Videos aus der iPhoneSammlung manuell auf Google Drive
laden. Automatische Uploads neuer
Fotos gibt es nicht, aber Google ist
ständig dabei, den Dienst zu erweitern. Für 2,49 oder 4,99 Dollar im
Monat lässt sich die Kapazität auf 25
beziehungsweise 100 GB erweitern.
3
Bilder auf Google Drive
Google-Konto für Foto-Upload nutzen
Die Voraussetzung für Google Drive ist ein
Google-Konto, das Sie kostenlos über die
Website (https://accounts.google.com) oder
die App des Dienstes beantragen können.
Der Account bei Google stellt Ihnen 5 GB Online-Speicher und einen Mail-Account (mit
10 GB Kapazität) zur Verfügung. Die Fotos
müssen manuell mit der iOS-App oder über
einen Browser hochgeladen werden. Der Zugriff
erfolgt dann auf dem gleichen Weg. Die Bilder
lassen sich betrachten, herunterladen und mit
anderen Nutzern teilen. Umfangreiche Bearbeitungsmöglichkeiten wie bei Office-Dokumenten gibt es für Fotos derzeit noch nicht.
Im Bereich
„Meine Ablage“ finden Sie Ihre
privaten Dateien.
Am besten legen Sie
hier mit der Plustaste einen Ordner
für Ihre Fotos an.
1
Die richtige Wahl
Wer neue Fotos schnell auf viele Geräte verteilen und auf allen lokale
Kopien vorhalten will, ist bei Fotostream genau richtig. Der Dienst ist
kostenlos und perfekt in das AppleUniversum integriert, von iOS über
OS X und iPhoto bis Apple TV. Unter
Windows muss man auf etwas Komfort verzichten, ist aber ebenfalls Teil
des Fotonetzwerks. Negativ fallen am
iPhone die großen Datenmengen für
die Übertragung und lokale Speicherung auf. Außerdem werden alte Bilder gelöscht, sodass man Fotostream
nicht als Archiv nutzen kann.
Dropbox bietet ebenfalls den automatischen Upload selbst gemachter Fotos und dazu die Möglichkeit
zur zentralen dauerhaften OnlineSammlung mit integriertem Backup.
Auf dem iPhone ist die Lösung deutlich schlanker, da Bilder auf den mobilen Geräten erst nach Anforderung
geladen werden. Das kann aber auch
lästig sein, wenn man unterwegs auf
Bilder zugreifen will, jedoch gerade
keine schnelle Internet-Verbindung
hat. Ein prinzipielles Problem von
Dropbox ist, dass relativ leicht versehentlich etwas entfernt wird. Die
Dropbox wird am Rechner wie ein
lokaler Ordner behandelt. Zieht man
ein Bild heraus, verschwindet es vom
Server und damit von allen Geräten.
Für Google Drive spricht das große
kostenlose Platzangebot von 5 Gigabyte inklusive Backup durch Google.
Über Browser und App haben Sie
Ihre Dokumente von überall im Zugriff und können sie flexibel mit anderen Nutzern teilen. Auf besonderen Komfort, wie den automatischen
Upload neuer Fotos oder das Synchronisieren mit dem iPhone, müssen Sie jedoch noch verzichten. maz
Hard- und Software
Tippen Sie
auf ein Foto,
erscheint die Detailseite mit einer Vorschau und darunter
Funktionen zum
lokalen Sichern und
Infos zu Freigaben.
2
Tippen Sie
oben rechts
auf die Plustaste,
können Sie ein
neues Dokument
oder einen Ordner
anlegen. Hier können Sie auch den
manuellen Upload
von Fotos starten.
Es lassen sich
mehrere in einem
Rutsch hochladen.
3
Melden Sie
sich im Web
bei Google Drive
an, sehen Sie ebenfalls den privaten
Bereich „Meine
Ablage“ und die dort
angelegten Ordner.
4
39
SPORT MIT DEM iPHONE
iPhoneWelt 03/2013
© iPhoneWelt
Hard- und Software
Das iPhone als
Fitnesstrainer
iPhone und iPad werden immer öfter zum Fitnesstrainer und persönlichen
Gesundheitsberater. Inzwischen gibt es zahlreiche Messgeräte und Sensoren, die mit dem iPhone kommunizieren
S
ogenanntes „Healthstyle“-Zubehör ist aktuell voll im Trend. Die
Sensoren und Messgeräte zählen
zum „App-fähigen Zubehör“, wie
Apple es nennt. iPhone oder iPad
steuern nicht nur immer mehr Geräte
unseres Alltags, sondern sammeln
auch die Daten, die unsere Pulsmesser oder Schrittzähler erfassen.
Mehr Bewegung
Diese Produkte sollen uns überwachen, motivieren und so – laut Aussagen der Hersteller – fitter machen.
„Manch einer realisiert erst bei der
40
Protokollierung die realen Aktivitäten und die Energiezufuhr“, bestätigt Markus de Marées vom Institut
für Trainingswissenschaft an der
Sporthochschule Köln. „So eine App
kann da schon helfen, nicht zuletzt
auch, um einen avisierten Trainingsplan durchzuhalten“, sagt de Marées.
Abends die Anzahl der gemachten
Schritte auswerten, den ungefähren
Kalorienverbrauch ablesen, sich
Ziele setzen und das Ganze über Wochen hinweg beobachten: Diese kleinen Erfolgserlebnisse können sehr
motivierend wirken. Dazu verspre-
chen die Programme der Anbieter als
kleine Belohnung zusätzlich „Abzeichen“ für erreichte Distanzen oder
besonders hohe Durchschnittswerte.
Der Anbieter Fitbit empfiehlt beispielsweise, täglich 10 000 Schritte
zu gehen. Die Benutzer würden deshalb bis zu 40 Prozent mehr gehen
als sonst, um diese Zahl zu erreichen,
so das Unternehmen.
Die Anzahl der neuen Produkte
rund um das Thema Fitness mit dem
iPhone zeigt, wie groß dieser Trend
aktuell ist. Die Spanne der neuen
Angebote reicht dabei von Wellness
SPORT MIT DEM iPHONE
iPhoneWelt 03/2013
für jedermann bis hin zu Trainingshelfern für Sportler mit Ambitionen. Für den Alltag gibt es neue
Be wegungsmesser von Fitbit und
Withings. Diese modernen Schrittzähler messen über den Tag, ob man
sich genug bewegt hat, und sollen
teilweise in der Lage sein, anhand
der nächtlichen Bewegungen sogar
den Schlaf zu analysieren.
In den USA sind diese kleinen Begleiter bereits sehr verbreitet. Die
Preisspanne der Bewegungsmesser
reicht dabei von etwa 60 bis 100
Euro. Fitbit offeriert neben der klassischen Variante zwei neue Modelle.
So gibt es nun eine Version für das
Handgelenk und eine leicht abgespeckte Variante des Fitbit-Modells
zu einem niedrigeren Preis.
Die Konkurrenz hat jetzt ebenfalls
mehrere Schrittzähler im Angebot.
Neben diesen neuen Produkten gibt
es mittlerweile beinahe unzählige
neue Waagen mit App-Anbindung
oder Fingersensoren für das iPhone,
die unsere Sauerstoffsättigung im
Blut messen sollen. Der Übergang
von Bewegungsmotivatoren bis hin
zu Produkten, die als eine Art Gesundheitsberater helfen sollen, ist
dabei fließend.
Mit dem iPhone trainieren
Vor wenigen Jahren war das transparente Training mit kompletter Datenanalyse noch eine Sache für Profis.
Amateursportler haben sich dagegen
an ihrem Gefühl oder maximal an
der Pulsuhr orientiert. Das hat sich
deutlich verändert. Mit Sensoren,
Apps und der Intelligenz aus der
Cloud kann heute jeder seine Sporteinheiten auswerten und so besser
verstehen, was er falsch oder richtig
macht. Auf diese Weise entsteht ein
i
neuer Markt rund um die aktuellen
Bluetooth-Geräte mit passender Datenanalyse für Sportler. Was früher
Profi-Dienstleistungen waren, kann
jetzt jeder nutzen.
Ein neuer Brustgurt von Omega
Wave setzt auf die Intelligenz der
Software und soll anhand der Pulswerte vor dem Sport sowie in der
Regenerationsphase hinterher die
aktuelle Fitness messen. Dies ist für
Sportler gedacht, die sich immer weiter verbessern wollen. Dazu gibt das
System anhand der aktuellen Verfassung Empfehlungen für das nächste
Training – je nach Fitnesszustand
beispielsweise Erholungs- oder Belastungstraining.
Die Firma 4iiii (sprich: Four Eyes)
bringt ebenfalls einen neuen Brustgurt auf den Markt, der die Herzfrequenz misst und die Daten direkt an
die iPhone-App sendet. Der Clou: Der
Gurt kann sich mit anderen Funksensoren von Drittanbietern verbinden,
die auf die gängige „ANT+“-Technik
setzen und deren Daten mittels Bluetooth für das iPhone übersetzen.
Hard- und Software
Der Check zwischendurch zeigt: Wir haben uns
heute wohl noch zu wenig bewegt.
Gemeinschaft statt Technik
Diese neuen, modernen Hilfsmittel
können tolle Trainingsassistenten
oder Motivatoren sein. Doch Sport
wird nicht nur durch moderne Technik effektiv und motivierend: „Es gibt
ja auch noch die Möglichkeit, sich im
Rahmen von Vereinen und Laufgruppen fit und gesund zu erhalten. Hier
kann die Gruppe der Innenwahrnehmung (‚ich laufe immer so schnell’)
den Abgleich mit der Realität liefern.
Das wäre dann eine Maßnahme, um
der Tendenz zur Vereinsamung innerhalb unserer Gesellschaft entgegenzuwirken“, so de Marées von der
Sporthochschule Köln. Patrick Woods
Bei den neuesten Lösungen arbeiten verschiedene Sensoren zusammen und zeigen detaillierte Infos zum Training.
Der Hobbysportler von heute ist auf Wunsch drahtlos verkabelt.
Sparsam dank Bluetooth 4.0
Der neue Bluetooth-Standard ermöglicht kleine Messgeräte, die mit einer
Mini-Batterie über Monate laufen können
Da die Messgeräte inzwischen oft das neue Bluetooth 4.0 Smart unterstützen,
können diese Daten direkt an das iPhone gesendet und über eine entsprechende App ausgewertet werden. Bluetooth Smart ist dabei besonders Strom
sparend und sorgt dafür, dass Pulsgurt und Co mit einer Knopfzelle als Batterie monatelang versorgt werden. Das iPhone (ab dem iPhone 4S) und iPad (ab
dem iPad 3) sind mit die ersten Geräte, die diesen neuen Standard unterstützen. Ohne diesen Funkstandard wären die kleinen Helfer nicht umsetzbar.
Neue Pulsmesser helfen beim Training und sind mithilfe von
Bluetooth Smart echte Dauerläufer.
41
Hard- und Software
GRATIS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Kostenlose iPhone-Apps
Die besten
Gratis-Apps
Sinnvolle Resteverwertung schont die Umwelt: Mit „Zu
gut für die Tonne“ landen in Zukunft keine Lebensmittel
mehr im Mülleimer. Und für die tägliche Sporteinheit
eignet sich „Moves“ als Schrittzähler
Mailbox
Selten wurde ein Mailprogramm
so heiß ersehnt wie die Gmail-App
Mailbox von Orchestra. Durch die
reinweißen Teasertrailer und die elegante und
geradlinige Aufmachung der App wuchs die
Erwartungshaltung enorm – und entlud sich
zum offiziellen App-Store-Launch von Mailbox
in unzähligen negativen Bewertun gen. Der
Grund: Orchestra entschied sich aus Gründen
der Server-Performance, einen gestaffelten
Start der App anhand eines Ticketsystems vorzunehmen. So konnte man zum Starttag der
App zwar den Download aus dem App Store
vornehmen, die App jedoch erst benutzen,
wenn man an der Reihe war.
Mailbox ist im Moment eine reine Gmail-App,
später sollen noch andere Anbieter hinzukommen. Die App besticht durch die intuitive Bedienung und ihr aufgeräumtes Design.
In der Mitte befindet sich das Postfach, hier
flattern sämtliche Mails herein. Per Wischgeste
nach rechts verschiebt man die entsprechende
Mail als „gelesen“ ins Archiv, wohingegen ein
Wischen nach links die Mail auf Wiedervorlage setzt. Dabei bietet Mailbox automatische
Zeitrahmen für die Wiedervorlage an – Favorit
ist „Someday“, also irgendwann.
Wie sich die Bedienung bei der Nutzung
von mehreren Postfächern (Gmail, Hotmail,
42
iCloud oder Exchange-Konten) verhält, ist
augenblicklich nicht absehbar. Leider hat sich
der Entwickler mit dem Ticketmodell und den
langen Wartezeiten für den Zugang zur App
keinen Gefallen getan. fk
Note: 1,7
Spaltendesign, intuitive Nutzung, aufgeräumt
Wartezeiten, im Moment nur Gmail-Support
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 6.0)
Orchestra, http://mailboxapp.com
GRATIS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Hard- und Software
Kickstarter for iPhone
Kulturliebhaber, die gerne in laufenden Projekten stöbern oder
eine Idee finanziell unterstützen
möchten, bekommen mit der Kickstarter-App
ein nützliches Werkzeug geboten. Die englischsprachige Applikation sortiert laufende
Projekte nach unterschiedlichen Kategorien
(Food, Games, Photography). Zu jedem Förderungsantrag sind Angaben wie die Zahl der
Unterstützer, die bereits erreichte Geldsumme
und das finanzielle Ziel einsehbar. Videos,
Hintergrundinformationen und eine Kommentarfunktion stellt die App ebenso bereit. Die
Ladezeit der Videos ist etwas langsam. ltl
Note: 2,5
Gute mobile Anbindung an die Webseite
Keine iPad-Version, Videos laufen nicht flüssig
iPhone, iPod Touch (ab iOS 5.0)
Kickstarter, www.kickstarter.com/mobile
Klack TV Programm
Schnell und übersichtlich informiert
Klack über das aktuelle Fernsehprogramm. Bisher ist die App kostenlos
und verzichtet auf Werbeeinblendungen. Der
Nutzer kann zwischen einer Gesamtübersicht
wählen oder sich die einzelnen Sender auflisten lassen. Mit Menüfunktionen wie „Jetzt“,
„Gleich“, „20:15“ oder einstellbarem Datum
und Uhrzeit gelangt man schnell zum gewünschten Zeitpunkt. Das Fernsehprogramm
sortiert Klack wahlweise auch nach Genres
oder Highlights. Wer sich ein kostenloses Nutzerkonto anlegt, kann die Senderliste nach
den eigenen Vorlieben zusammenstellen. Der
Benutzer kann sich per Push-Nachricht an den
Beginn der Sendung erinnern lassen. ltl
Note: 2,0
Gute Aufbereitung für das iPhone-Display
Aufmachung etwas eintönig
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 5.0)
Gong Verlag, www.gong-verlag.de
Moves
Jetzt wird es sportlich: Moves protokolliert mithilfe des GPS- und
Bewegungssensors des iPhone die
zurückgelegte Strecke des Benutzers. Das Programm erkennt, ob der Anwender geht, joggt,
mit dem Rad fährt oder ein anderes Fortbewegungsmittel benutzt. Die erfassten Daten
wertet die App für jeden Tag einzeln aus und
speichert sie übersichtlich ab. Der Nutzer kann
über Apples Karten-Anwendung seine genaue
Strecke zurückverfolgen. Eine Zeitschiene
stellt Uhrzeit und Art der Fortbewegung dar.
Zusätzlich zählt Moves die Schritte und zeigt
die zurückgelegte Strecke in Metern oder Kilometern an. Die Genauigkeit des Schrittzählers
ist nur mittelmäßig. Eine Exportfunktion fehlt.
Der Akkuverbrauch ist recht hoch, da die App
laufend auf GPS zugreift. ltl
Note: 2,3
Gelungene, klare Darstellung
Hoher Akkuverbrauch
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 6.0)
Protogeo, https://moves-app.com
Zu gut für die Tonne
„Zu gut für die Tonne“ ist eine Initiative, die den bewussten Umgang
mit Lebensmitteln fördern möchte.
Die App stellt Rezepte nach Zutaten oder Kategorien wie Hauptgericht, Beilage, Suppe
oder Süßspeise vor. Der Schwerpunkt liegt auf
der Verwertung von Lebensmitteln, die häufig in der Tonne landen, obwohl sich noch ein
schmackhaftes Gericht aus ihnen zusammenstellen lässt. Dazu gehören Zutaten wie altes
Brot oder schrumpeliges Gemüse. Ein Lexikon
gibt Tipps zur Mindesthaltbarkeit von Lebensmitteln und Hinweise, worauf man bei der Lagerung achten sollte. ltl
Note: 2,7
Tipps zur Lagerung von Lebensmitteln
P L AY
Keine Auswahlmöglichkeit mehrerer Zutaten
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.1)
Bmelv, www.zugutfuerdietonne.de
43
Hard- und Software
NEU IN iTUNES
iPhoneWelt 03/2013
Wählen Sie unter „Musik“ die Anzeige
der „Wiedergabelisten“, blendet
iTunes diese in einer Spalte am linken
Fensterrand ein. An den Symbolen
erkennen Sie die Art der Listen und Ordner.
1
können Sie das Kontextmenü nutzen.
Unter „Zur Wiedergabeliste hinzufügen“ erscheint ein Untermenü, das
vorhandene Listen als Ziel anbietet.
Haben Sie die Anzeige der Wiedergabelisten aktiviert, finden Sie
unterhalb der Spalte der Listen eine
Plustaste zum Erzeugen neuer Listen.
Nach Regeln auswählen
Listen nutzen
in iTunes 11
Die neue iTunes-Oberfläche erfordert manche Umstellung vom
Anwender. Davon sind auch Wiedergabelisten betroffen. Einige
beliebte Funktionen entfallen, bei anderen hat sich die Nutzung
geändert. So verwenden Sie Wiedergabelisten in iTunes 11
Neben den einfachen Listen gibt es in
iTunes auch dynamische, deren Inhalt anhand von Regeln zusammengestellt wird. iTunes nennt sie „Intelligente Wiedergabelisten“. Sie lassen
sich über die erwähnte Plustaste anlegen oder über „Neu > Intelligente
Wiedergabeliste“ im Menü Ablage
(Mac) oder Datei (Win). Es erscheint
ein Fenster, in dem Sie Kriterien wie
Titel, Datenrate, Datum und viele
mehr auswählen können. Dazu legen
Sie fest, ob eines oder alle der ausgewählten Kriterien erfüllt werden
sollen. Dazu können Sie den Umfang
vorgeben, als Spieldauer, Speicherbedarf oder Titelanzahl. Wählen Sie
„Automatisch aktualisieren“, passt
iTunes den Inhalt an, wenn sich in
der Mediathek etwas ändert. Um
die Einstellungen später zu ändern,
lassen Sie die Liste anzeigen und klicken oben rechts auf „Bearbeiten“.
Sonderfall Genius
Download
iTunes 11 setzt mindestens Windows XP (SP2)
oder OS X 10.6.8 voraus.
iTunes steht kostenlos
unter www.apple.com/
de/itunes/download zur
Verfügung.
D
ie Nutzung von Wiedergabelisten hat sich in iTunes 11 sehr
verändert. Das betrifft nicht nur das
Anlegen und Bearbeiten der Listen.
Mit der Funktion „Nächste Titel“
ist noch eine Spezialliste hinzugekommen, der man einfach Titel für
die laufende Wiedergabe zuweisen
kann. Dafür entfällt „iTunes DJ“.
Für Ordnung sorgen
Die angelegten Listen lassen sich
nicht nur abspielen, sondern auch
mit dem iPhone synchronisieren,
im lokalen Netz freigeben oder auf
CD beziehungsweise DVD brennen.
Eine Übersicht Ihrer Listen erhalten
Sie, wenn Sie über das Medienmenü
oben links „Musik“ auswählen und
in der Navigation auf „Wiedergabe-
44
listen“ klicken. iTunes zeigt dann auf
der linken Fensterseite alle Listen in
einer Spalte an.
Liste manuell erstellen
Es gibt diverse Wege, eine einfache
Wiedergabeliste zu erzeugen. Sie
können in der Mediathek Titel markieren und per Kontextmenü „Neue
Wiedergabeliste von Auswahl“ wählen. Alternativ bewegen Sie die markierten Titel mit der Maus. iTunes
blendet dann am rechten Rand des
Fensters eine Übersicht aller Listen
ein. Ziehen Sie die Titel in den freien
Teil dieses Bereichs, erzeugen Sie
beim Loslassen eine neue Liste mit
den bewegten Titeln. Ziehen Sie Titel
auf eine bereits vorhandene Liste, um
sie dieser zuzuweisen. Auch hierfür
Über die Genius-Funktion können
Sie sich zu einem Titel eine Liste
mit dazu passenden Songs aus Ihrer
Mediathek zusammenstellen lassen.
Dazu aktivieren Sie über das StoreMenü Genius. Dann klicken Sie rechts
vom Titel auf das runde Symbol mit
dem Pfeil. Im zugehörigen Menü
wählen Sie „Genius-Wiedergabeliste
erstellen“. Die Liste erscheint in der
Übersicht unter „Genius“. Dort steht,
auf welchem Song sie basiert. Außerdem können Sie die Anzahl der Titel
wählen. Mit „Aktualisieren“ starten
Sie die Auswahl der Titel erneut.
Wiedergabelisten bringen mehr
Ordnung in den Musikbereich. Sie
können Titel einfach nach Ihrem Geschmack oder für bestimmte Zwecke
zusammenfassen. maz
NEU IN iTUNES
iPhoneWelt 03/2013
2
Bewegen Sie Titel, blendet iTunes rechts Ihre Listen ein.
Für eine neue, ziehen Sie die Auswahl in den leeren Teil.
Hard- und Software
3
Sie können auch über das Kontextmenü eine neue
Liste erzeugen, die die ausgewählten Titel enthält.
5
Als dritte Möglichkeit können Sie Titel über
das Aktionsmenü an eine Liste anhängen.
Platzbedarf
Eine Liste enthält lediglich Verweise auf die Songs. Dadurch
Um weitere Titel an einer bestimmten Stelle einer Liste
zu ergänzen, rufen Sie die Liste auf und klicken oben
rechts auf „Hinzufügen“. iTunes zeigt dann die Mediathek und
am rechten Rand den Inhalt der Liste.
4
belegt sie einerseits nur wenig Speicherplatz, weshalb
man gern ausgiebigen Gebrauch von Listen machen kann.
Auf der anderen Seite bedeutet dies auch, dass ein Titel
selbst dann in der Mediathek bleibt, wenn man ihn aus
allen Wiedergabelisten löscht. iTunes unterstützt übrigens
auch Ordner für Listen. Wenn Sie sehr viele Listen angelegt haben, können Sie sie damit sortieren.
Zum Erstellen einer
neuen Genius-Wiedergabeliste nutzen Sie den zugehörigen Befehl im Aktionsmenü (Bild links). Die neue
Liste erscheint dann in der
Listenübersicht im Bereich
„Genius Mixe“ (Bild unten).
7
Der Inhalt einer intelligenten Liste wird über Regeln
festgelegt. Halten Sie beim Hinzufügen von Kriterien die
Wahltaste („alt“) gedrückt, können Sie Regeln gruppieren. Mit
„Bearbeiten“ lassen sich die Bedingungen später noch ändern.
6
45
Hard- und Software
PROGRAMME FÜR WINDOWS UND MAC
iPhoneWelt 03/2013
Auf CD
Die beste Free- und Shareware
Alle hier besprochenen Programme
Software
für Mac & PC
finden Sie, bis auf
Tools aus dem App
Store, auf der Heft-CD.
Für das Macbook und den Windows-Rechner gibt es viele
Programme, die die Funktionen Ihres iPhone ergänzen,
beispielsweise Daten verwalten oder iPhone-Fotos für die
Veröffentlichung im Web aufbessern
Denoise Myimage
Hat man ein Foto bei schlechtem
Licht – zum Beispiel bei Nacht – gemacht, wird es oft durch grobpixelige Strukturen verunziert. Dieses sogenannte
Bildrauschen entsteht bei hohen ISO-Werten
und kann mit spezialisierten Tools oft entfernt
werden. Für iOS gibt es bereits einige Programme, an die Qualität von Filtern wie Neat
Image oder das kostenlose Denoise Myimage
reichen diese aber nicht heran. Das einfach
bedienbare Tool bietet eine Vorschaufunktion,
für einige Kameramodelle nimmt es die Ein-
stellungen automatisch vor. Die Gratis-Version
von Denoise Myimage ist wesentlich langsamer
als die kostenpflichtige Pro-Version, für das gelegentliche Korrigieren eines iPhone-Fotos eignet sich das Tool aber sehr gut. Darüber hinaus
ist die Freeware-Version auf drei Fotos pro Ordner begrenzt und zeigt beim Programmstart
Werbeanzeigen an. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows XP
ADP, www.adptools.com
Perspective
Image
Stürzende Linien auf Bildern kann man mithilfe der
Freeware Perspective Image
Correction bequem korrigieren. Die
Open-Source-Software bietet eine ähnliche Funktionalität wie das teure DXO
Viewpoint. Man klickt für die Korrektur eines Fotos an vier Stellen, die (im
Unterschied zum Foto) in der Realität
parallele Seiten haben – etwa die Front
eines Gebäudes. Automatisch entzerrt
das Tool dann das Foto und sorgt für
Gebäude ohne Kippeffekt. Über eine
zweite Funktion lässt sich ein durch die
Korrektur auftretender Staucheffekt –
zu schmale oder zu breite Ergebnisse –
korrigieren. Mit Windows 8 ist das Tool
aber offenbar nicht kompatibel, Voraussetzung ist .Net 3.5. Verbesserungsfähig
sind Performance und Bedienkomfort,
hier kann die Freeware mit dem kostenpflichtigen DXO View Piont (S. 47) eindeutig nicht mithalten. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows XP
Wolfgang Schroeder, http://sourceforge.net
46
iPhoneWelt 03/2013
PROGRAMME FÜR WINDOWS UND MAC
Hard- und Software
DXO View Point
Steht man direkt vor einem Gebäude und macht mit seinem
iPhone ein Foto, lassen sich stürzende Linien kaum vermeiden. Auch bei Gruppenfotos wirken Gesichter am Bildrand
schnell verzerrt. Mit DXO View Point kann man diese Bildfehler korrigieren. Man muss nur mit simplen Referenzlinien die horizontale und
vertikale Ausrichtung angeben. Die Ergebnisse sind erstklassig, das
Spezial-Tool ist als Plug-in für Photoshop und Lightroom zu haben. Demoversionen sind beim Hersteller verfügbar, kaufen sollte man sie aber
im Internet-Fachhandel: Hier gibt es die App für 45 Euro. sw
Preis: 80 Euro
System: Windows XP, OS X 10.6
DXO, www.dxo.com
Keycard
Nutzt man sein Macbook an einem öffentlichen Ort wie in
einer Bibliothek, sollte man es beim Verlassen des Arbeitsplatzes sperren. Das ständige Abmelden und Anmelden ist
aber auf Dauer ziemlich lästig. Eine Lösung verspricht hier Keycard,
das ein automatisches Sperren und Entsperren per Bluetooth organisiert. Das Menüleisten-Tool überprüft dazu alle paar Sekunden, ob
sich ein Bluetooth-Gerät in der Nähe befindet. Dabei kann es sich etwa
um ein iPhone handeln, das man ja in der Regel immer bei sich trägt.
Bequem sichert Keycard die Macbook-Daten vor dem Zugriff, leider
funktioniert das Sperren und Entsperren nicht immer zuverlässig –
Bluetooth-Funkverbindungen sind recht störanfällig. In manchen Situationen kann das Tool trotzdem hilfreich sein, und manuell ist der Mac
schnell entsperrt. Die Idee ist außerdem nicht ganz neu, eine ähnliche
Funktionalität bieten Token Lock und Bluetooth Screen Lock. sw
Preis: 5,99 Euro
System: OS X 10.7
Appuous, www.appuous.com
Mediathek View
Das Download-Tool Mediathek View stand auf dem Mac
lange im Schatten des eleganteren und komfortableren Konkurrenten Mediathek. Da Letzteres aber eingestellt wurde,
ist die plattformübergreifend nutzbare Java-App wieder interessant
geworden. Sie bringt die Inhalte der Mediatheken der Sender ARD,
ZDF, Arte und 3Sat sowie MDR, NDR, ORF und SF auf den Desktop.
Das kostenlose Tool durchsucht die Mediatheken dieser Sender und
zeigt die einzelnen Beiträge daraufhin fein säuberlich gelistet in einer
übersichtlichen Benutzeroberfläche an. Die Beiträge kann man dann
auf den Rechner laden oder mit einem Player wie VLC direkt starten.
Das Programm erlaubt zudem das Anlegen von „Abos“, die wie ein programmierter Videorekorder alle neuen Folgen einer Serie liefern. Für
die Nutzung ist Java erforderlich und gelegentlich etwas Geduld. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows XP, OS X 10.6
Xaver W, http://sourceforge.net/projects/zdfmediathk
47
Hard- und Software
PROGRAMME FÜR WINDOWS UND MAC
iPhoneWelt 03/2013
Text Wrangler
Text Wrangler ist keine Textverarbeitung wie Word, es ist ein
bewährter Texteditor für Textarbeiten aller Art. Gut eignet
sich das Tool für HTML-Seiten, das Syntax-Coloring unterstützt Sprachen wie C++, Fortran, Java und Objective-C. Praktisch ist
der Texteditor nicht zuletzt als Gegenstück zu iOS-Textprogrammen,
die ihre Dateien als Textdatei sichern. Daten auf einem FTP-Server
kann man direkt bearbeiten, Bonjour wird unterstützt. Eine Vielzahl
von Funktionen für das Bearbeiten von Text ist integriert, etwa das
Sortieren und Entfernen von Formatierungen oder das Vergleichen von
Texten. Eine Stärke des Tools ist seine mächtige Suchen- und ErsetzenFunktion, die auch über mehrere Dokumente oder Ordner arbeitet. Die
neue Version unterstützt zudem das Retina-Display. sw
Preis: Kostenlos
System: OS X 10.6
Bare Bones, www.barebones.com
Calibre
Ebola
Auf die Online-Buchsammlungen Zeno und Gutenberg greift die E-Book-App Ebola zu. Diese Anbieter
stellen im Web Titel deutscher Klassiker zur Verfügung, die nicht mehr unter das Copyright fallen. Allein das vom
Spiegel betreute Projekt „Gutenberg Werke“ enthält Werke von
1200 Autoren wie Theodor Fontane, Leo Tolstoi, Jules Verne,
Mark Twain und viele mehr. Die App listet die verfügbaren Autoren und deren Werke auf, in einer Liste können Sie die einzelnen
Werke zunächst sammeln und sie im Anschluss daran auf den
Rechner laden. Ebola erstellt daraus automatisch sogenannte
E-Pub-Dateien, die Sie dann beispielsweise per Dropbox, Calibre
oder iTunes auf Ihr iOS-Gerät laden. iBooks wird unterstützt,
aber auch mit allen anderen E-Book-Readern sollten die E-Books
kompatibel sein. Hinweis: Nach der Installation nutzt die App
vorinstallierte Autorenlisten, die sich mithilfe der integrierten
Update-Funktion aktualisieren lassen. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows XP
Lars Bremer, www.mustrum.de
48
iPhone und iPad eignen sich gut als E-Book-Reader, für die
Erstellung eigener E-Books und die Konvertierung ist man
allerdings auf Software wie Calibre angewiesen. Beim ersten Programmstart kann man iPad und iPhone als Zielgerät vorgeben,
Calibre unterstützt nämlich Dutzende von Readern. Zuverlässig kann
man damit PDFs, E-Books aller Art und HTML-Seiten in das offene
Format E-Pub umwandeln oder für eine Publikation aufbereiten. Beschränken muss man sich auf E-Books ohne Kopierschutz, E-Books
mit DRM öffnet die Freeware nicht. Die Apps Marvin und Stanza versorgen das Programm per WLAN mit neuen Büchern, ein E-Pub lässt
sich alternativ auch per iTunes an Apples App iBook senden. Etwas
umständlich ist die Bedienung der Open-Source-Software, dafür bietet
sie anspruchsvollen E-Book-Autoren alle notwendigen Funktionen. Aus
Platzgründen ist allerdings nur die PC-Version auf der Heft-CD. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows, OS X 10.7
Calibre, www.calibre-ebook.com
iPhoneWelt 03/2013
PROGRAMME FÜR WINDOWS UND MAC
Hard- und Software
Audio Expert
Chaotische Musiksammlungen bringt Audio Expert in Form.
Das Tool ist eine eigenständige Musikverwaltung, eignet
sich aber gut als iTunes-Ergänzung: Damit lässt sich eine
komplette iTunes-Musiksammlung importieren, bearbeiten und wieder
zurück nach iTunes exportieren. Vor dem Re-Import kann man nach
fehlenden Tags suchen, die Lautstärke ändern, Albencover ergänzen
und Songtexte suchen. Bei der Identifizierung eines Songs nutzt die
Shareware unter anderem die Online-Datenbank von Music Brainz
und kann so oft Titel zuordnen, die iTunes nicht kennt. Umfangreich
sind die Funktionen für die Bearbeitung von Metadaten, das Aufspüren
von Dubletten gehört ebenfalls zum Repertoire. Es gibt eine kostenlos
nutzbare Version, diese ist aber wenig sinnvoll. So lassen sich bei dieser
Version die iTunes-Anbindung und Musikerkennung nur beschränkt
einsetzen. Zudem kann sie nur maximal 5000 Dateien verwalten. sw
Preis: Free Edition kostenlos, Unlimited 20 Euro
System: Windows XP
Udse, www.udse.de
Media Human Converter
Mit dem für Windows und Mac-OS verfügbaren AudioConverter konvertiert man Audiodateien in ein mit Apples
iOS-Geräten kompatibles Format und wandelt zum Beispiel
WMA-Songs ins Format AAC um. Die Audiospur einer Videodatei,
beispielsweise eines Youtube-Musikvideos, lässt sich mit dem Tool als
MP3 sichern. Das einfach bedienbare Tool unterstützt Stapelkonvertierung und beherrscht den Export in die Formate AC, Apple Lossless,
FLAC, MP3, Ogg, WAV und WMV. Gut: Bei der Stapelkonvertierung
kann eine Ordnerhierarchie beibehalten werden. Für jedes Format gibt
es einige Presets, die Bitrate, Samplerate und Kanäle kann man selbst
festlegen. Weitere Einstellungsmöglichkeiten wie variable Bitrate unterstützt das auf FFmpeg basierende Tool jedoch nicht. sw
Preis: Kostenlos
Nitro Reader
System: OS X 10.6, Windows XP
Media Human, www.mediahuman.com
Durch Dutzende von Sicherheitslücken hat der Adobe
Reader immer wieder auf sich aufmerksam gemacht,
vor allem für das Öffnen unbekannter PDFs aus dem
Web sollte man besser ein anderes Anzeigeprogramm nutzen.
Beim Nitro Reader handelt es sich um eine schlanke Alternative
zum bekannten Adobe Reader, der im Unterschied zum Platzhirsch sogar PDFs erstellen kann. Dazu genügt es, eine Datei
auf das Desktop-Symbol des Readers zu ziehen. Schon erstellt
das Tool aus der Power-Point- oder Excel-Datei ein PDF für das
iPhone oder iPad. Aber auch das Bearbeiten eines PDFs und das
Ergänzen von Notizen ist damit möglich. Eine Pro-Version mit
zusätzlichen Funktionen ist verfügbar. Sie beherrscht beispielsweise den Umgang mit Formularen. sw
Preis: Kostenlos
System: Windows XP
Nitro Reader, www.nitroreader.com
49
EINFÜHRUNG iPHONE-TUNING
iPhoneWelt 03/2013
© svort
Professional
iPhone-Tuning:
Freie Apps nutzen
Trotz der ausgereiften Lösungen von iPhone, iOS und App Store lohnt
es sich, einen Blick über den Tellerrand zu wagen. Die freien Entwickler
bieten viele Funktionen und Apps, die bei Apple fehlen
S
tolz verkündete die JailbreakGemeinde wenige Tage nach dem
erfolgreichen Öffnen von aktuellen
iOS-Geräten unter iOS 6.x, dass sieben Millionen Nutzer die Option
freie Programme einsetzen. Die Zahl
sieht zunächst gewaltig aus, bedeutet
ob der installierten Basis von iOS6-fähigen iPhones, iPads und iPods
Touch aber nur einen Anteil im unteren einstelligen Prozentbereich.
Für die meisten Normalanwender
sind freie Apps nicht mehr wichtig.
50
Inhalt
Vorbereitung Jailbreak
52
Jailbreak mit Evasion
54
Cydia auf dem iPhone nutzen 56
Top-Apps im Cydia-Store
58
Jailbreak und Sicherheit
62
Jailbreak entfernen
64
Der App Store bedient die Anwender mehr als gut, die Zahl der verfügbaren Lösungen nimmt langsam,
aber sicher Kurs auf die erste Million.
Getreu Apples Werbespruch „There
is an App for that“ – frei übersetzt
etwa: „Es gibt für alles eine App“
– lässt sich die Funktionalität der
iOS-Geräte mithilfe der Lösungen
aus dem App Store beinahe beliebig
erweitern. Anfang Januar gab Apple
bekannt, dass seit Bestehen des App
Store rund 40 Milliarden Apps aus
EINFÜHRUNG iPHONE-TUNING
iPhoneWelt 03/2013
dem Store geladen wurden, davon
ungefähr die Hälfte allein im vergangenen Jahr. Rund 500 Millionen
Accounts zählt Apple. Letztere Zahl
bietet einen Vergleich zu den Nutzern freier Software.
Jailbreak und freie Apps
Technisch interessierte und experimentierfreudige Anwender sind
dennoch begeistert. Das neu formierte Entwicklerteam Evaders hat
mit dem Jailbreak Evasion einen sehr
einfachen Jailbreak vorgestellt, über
den alternativen Cydia-Store lassen
sich nach dem Öffnen von iPhone
& Co. Zehntausende von Apps und
Tweaks laden.
Darunter sind viele Lösungen, die
es nicht in den App Store geschafft
haben. Das nicht etwa, weil die Apps
schlecht programmiert sind, die
meisten bieten tolle Funktionen, die
sich iPhone-Nutzer von Apple wünschen. Die Entwickler freier Apps setzen sich dafür über die Restriktionen
von Apple hinweg. Sie nutzen zur
Erweiterung eigene APIs, verändern
die Optik von Startscreen, App-Icons
und mehr – alles Dinge, die ein KOKriterium für Apples App-Entwickler
darstellen.
Interessant sind die Lösungen
nicht nur wegen der Funktionserweiterung, sie bieten oft einen Blick in
die iOS-Zukunft. Einige Apps schaffen es verspätet zu Apple: Komplett
oder leicht abgewandelt landen
sie im nächsten iOS. Wer also nach
Ideen sucht, welche Funktionen das
nächste iOS bieten könnte, kann sich
einfach bei den Cydia-Lösungen inspirieren lassen.
Professional
der toll programmierten freien Software für Windows, OS X und Linux.
Ab Seite 54 zeigen wir Schritt für
Schritt, wie das funktioniert.
Cydia und Cydia-Store
Nach dem Jailbreak finden Sie die
App Cydia auf Ihrem iPhone, sie bietet Zugang zum Cydia-Store, dem
freien Gegenstück zum App Store. Ab
Seite 56 erläutern wir, wie die Ersteinrichtung von Cydia funktioniert
und wie Sie Zugang zu den freien Apps
bekommen und diese installieren.
Der Cydia-Store bietet Zehntausende von freien Apps, dazu Tweaks,
also Erweiterungen. Auch wer die
Optik der Oberf läche individuell
gestalten möchte, ist bei den freien
Entwicklern richtig. Wir stellen die
Top-Apps aus dem Cydia-Store ausführlich mit Test ab Seite 58 vor.
Sicherheit und Rückbau
Der Jailbreak setzt massive Modifikationen am iOS voraus, die unüberlegte Installation einiger Lösungen
b i rg t S i c h e rh e i t s p ro b l e m e . A b
Seite 62 zeigen wir, wie Sie mögliche
Sicherheitsprobleme einfach ausmerzen und Cydia sicher nutzen.
Wer Jailbreak, Cydia und freie
Apps nur kurz testen will oder
den Jailbreak komplett loswerden
möchte, benötigt einen „Weg zurück“. Ab Seite 64 zeigen wir, wie Sie
zurück zum unverbastelten iPhone
mit all Ihren Daten kommen. vr
Wir zeigen ab Seite 52, welche Vorbereitungen zu treffen sind,
und stellen den Jailbreak mit Evasion vor (Seite 54).
Cydia heißt die
App, die nach dem
Jailbreak den Zugang
zum alternativen App
Store bietet. Wir stellen die App und deren
Nutzung vor (Seite 56).
Vorbereitungen und Jailbreak
Der Jailbreak stellt einen massiven
Eingriff in das iOS und die Sicherheitsmechanismen des iOS-Geräts
dar. Vor dem Jailbreak sind deshalb
ein paar Schritte vonnöten. So zeigen wir ab Seite 52, wie Sie vor dem
Jailbreak ein komplettes Backup
Ihres iPhone erstellen und für später sichern. Wer einen Jailbreak
durchgeführt hat und aus Versehen beim nächsten iOS-Update
zuschlägt, ist Jailbreak und freie
Apps wieder los. Der Artikel zeigt
außerdem, wie Sie dem vorbeugen
können. Der eigentliche Jailbreak
des iPhone ist ein Kinderspiel, dank
Mit ein paar wenigen Handgriffen
lässt sich die Sicherheit Ihres
iPhone mit
Jailbreak deutlich
erhöhen. Mehr
dazu ab Seite 62.
Ab Seite 58 präsentieren wir unsere
Favoriten aus dem Cydia-Store. Neben
Top-Apps finden Sie hier Tweaks,
die die Funktionalität erweitern.
51
Professional
VORBEREITUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
Vorbereitungen
für den Jailbreak
Eine lokale Backup-Kopie des iPhone bringt zusätzliche Sicherheit,
falls beim Jailbreak etwas schiefgeht. Ist nach einem Update
des iOS ein erneuter Jailbreak gewünscht, hilft Firmware Umbrella
D
ie von den verschiedenen iPhone-DevTeams im Laufe der Jahre vorgestellten
Tools zum Jailbreak fügen Ihrem iPhone keinen Schaden zu, so auch Evasion (Seite 54).
Auch lässt sich das iPhone über „Wiederherstellung“ in den Werkszustand mit aktueller
Firmware bringen, wenn es etwa zu Apple
zwecks Reparatur soll.
Zwei Dinge sind aber immer zu beachten: Wird nach der Wiederherstellung des
iPhone ein vorhandenes Backup eingespielt, das noch aus der Zeit stammt, als der
Jailbreak genutzt wurde, gelangen Hunderte Dateien zurück aufs iPhone, die vom
Jailbreak und den Apps aus dem Cydia-Store
verwendet wurden. Jailbreak und Apps sind
zwar verschwunden, nicht allerdings die
zahlreichen Voreinstellungsdateien. Diese
können – genau wie nach dem Update auf
ein neues iOS bei einem iPhone mit Jailbreak –
bei der Arbeit Probleme verursachen.
52
Ohne spezielle Tools ist das Downgrade des
iOS, also etwa von iOS 6.1.3 zurück auf iOS 6,
nicht möglich. Apple signiert jeweils nur beim
Einspielen die aktuelle Firmware. Verfügen Sie
nun etwa über ein iPhone mit Jailbreak unter
iOS 6.1.2 und führen aus Versehen ein Update auf ein kommendes iOS 6.1.3 aus, ist der
Jailbreak weg, falls das neue iOS noch nicht
„geknackt“ wurde. Ein Downgrade auf iOS 6.1.2
und ein erneuter Jailbreak sind nicht möglich,
da Apple die Installation nicht mehr zulässt.
Backup und Firmware Umbrella
Für das letztgenannte Problem des Downgrades gibt es seit Langem eine Lösung,
das Programm für Windows und OS X heißt
Firmware Umbrella (früher Tiny Umbrella,
Download: http://thefirmwareumbrella.
blogspot.de). Verbinden Sie Ihr iPhone vor
dem Jailbreak mit dem Rechner, aktualisieren
Sie das iOS auf die gewünschte Version, und
starten Sie Firmware Umbrella. Das Programm
lädt von Apples Servern die passenden Signaturen – SHSH-Blob genannt – und speichert
sie lokal auf dem Rechner. Im Fall eines gewünschten Downgrades sorgt Firmware Umbrella dafür, dass iTunes beim Einspielen nicht
eine Signatur von Apples Server abfragt – was
scheitern würde –, sondern die passende, lokal
gespeicherte nutzt. Jailbreak-Fans verwenden
bei jedem iOS-Update Firmware Umbrella, um
die SHSH-Blobs zu sichern.
Wer den Jailbreak und Cydia-Programme
nur eine Weile testen will, legt auf dem Rechner ein lokales Backup der Daten über iTunes
vor dem Jailbreak an und sichert es vor dem
Überschreiben. Ist der Jailbreak nicht mehr
gewünscht, nutzen Sie das genannte Backup
bei der Wiederherstellung. Es ist frei von Einstellungsdateien aus dem Jailbreak, aber auch
„veraltet“, aus der Zeit des Backups. Ab Seite 64
zeigen wir den Rückbau eines Jailbreaks. vr
VORBEREITUNGEN
iPhoneWelt 03/2013
1
Professional
Signaturen speichern
Downgrade-Option offenhalten, SHSH-Blobs speichern
Seit der Vorstellung des iPhone
3GS führt Apple über eine Verbindung des iPhone mit Apples Servern beim Einspielen eines iOS
eine Signaturprüfung durch. Bei
Update oder Wiederherstellung
1
2
verläuft die Prüfung nur erfolgreich, wenn Apple die eingespielte
iOS-Version noch signiert. Das
erfolgt nur bei der jeweils aktuellen Version. Funktioniert ein
Jailbreak nun mit einer älteren
Verbinden Sie iPhone und Rechner, und starten Sie das Programm
Firmware Umbrella. Mit einem Klick ist die Signatur gespeichert.
Backup erstellen
Letztes Backup als Zip speichern
Ob Sie Ihr iPhone über iTunes
synchronisieren und dabei ein
Backup anlegen oder ob Sie
iCloud nutzen: Vor dem Jailbreak
raten wir zum lokalen Backup
über iTunes. Klicken Sie einfach
den Button „Jetzt sichern“ und
dann auf „Seriennummer“, um
die UDID angezeigt zu bekommen. Im Backup-Ordner (Kasten
rechts) erzeugen Sie danach ein
Zip des Backup-Ordners.
Erstellen Sie vor dem Jailbreak ein lokales Backup, und kopieren Sie
die UDID Ihres iPhone zum Auffinden des Backup-Ordners.
iOS-Version, verhindert Apples
Technik das Downgrade. Firmware Umbrella speichert für jedes
iOS-Gerät und jede iOS-Version
die betreffenden Signaturen lokal
– auch ohne Jailbreak des iPhone
2
(Bild 1). Liegt die Signatur des
gewünschten Downgrades vor,
startet das Programm einen lokalen Server anstelle der Verbindung zu Apple und erlaubt das
Downgrade (Bild 2).
Läuft der in Firmware Umbrella integrierte TSS-Server und ist die
betreffende Signatur gespeichert, klappt das Downgrade.
Backup finden
U
m das Backup Ihres iPhone zu sichern, müssen Sie es zuerst
finden. Apple versteckt es unter Windows und OS X, es ist jedoch relativ leicht aufzuspüren. Unter Windows XP können Sie die
Suchfunktion nutzen (dabei versteckte Dateien einschließen) und
nach dem Ordner „Apple Computer“ suchen oder folgende Zeile
mit eigenem Benutzernamen in die Fensterzeile eingeben:
C:\Dokumente und Einstellungen\Benutzername\
Anwendungsdaten\Apple Computer\MobileSync\Backup
Unter Windows Vista/7 schalten Sie im Fenstermenü mit „Organisieren > Ordner- und Suchoptionen“ und dort unter „Ansicht“
die Option „Versteckte Dateien und Ordner anzeigen“ ein. iTunesBackups finden Sie dann unter:
\Benutzer\Benutzername\AppData\Roaming\Apple Computer\
MobileSync\Backup\
Seit OS X 10.7 hat Apple den Library-Ordner versteckt. Um ihn
aufzurufen, öffnen Sie mit gedrückter Optionstaste („alt“) das
Menü „Gehe zu > Library“. Die Backups sind im Ordner:
Library/Application Support/MobileSync/Backup/
Die Backups liegen bei allen Systemen in einem Ordner mit auf
den ersten Blick kryptischen Namen aus Zahlen und Buchstaben. Dabei handelt es sich um die UDID des iOS-Geräts. Am einfachsten finden Sie die UDID Ihres iPhone heraus, wenn Sie das
Gerät mit dem Rechner verbinden und in „Übersicht“ auf „Seriennummer“ klicken. Dann wird statt der Seriennummer die UDID
eingeblendet, der Backup-Ordner trägt den UDID-Namen.
53
Professional
JAILBREAK
iPhoneWelt 03/2013
iPhone
freischalten
Mit Evasion lassen sich alle aktuellen
iOS-Geräte mit den Firmwareversionen 6.0 bis
6.1.2 freischalten. Der Jailbreak ist einfach
D
© Klaus Westermann
ieses Mal hat es sehr lange
gedauert, bis die JailbreakGemeinde mit Evasion (http://
evasi0n.com, mit einer Null im
Domainnamen) ein Programm zur
Freischaltung aller aktuellen iOSGeräte mit iOS 6.0 bis 6.1.2 vorgestellt hat. Bei Redaktionsschluss
dieser Ausgabe hat Apple seinen
Entwicklern die zweite Beta-Ver-
sion von iOS 6.1.3 zur Verfügung
gestellt. Laut Aussage von David
Wang, der hinter dem Entwicklerteam Evaders des Jailbreak-Tools
steht, lässt sich die vermutlich kurz
nach Erscheinen dieser Ausgabe
verfügbare iOS-Version nicht mehr
mit Evasion knacken. Apple und
die Jailbreak-Entwickler führen
seit dem ersten Jailbreak 2007 ein
Jailbreak für das iPhone
iPhone vorbereiten – Evasion laden und starten
Der Jailbreak mit Evasion 1.5
funktioniert mit den iPhone-Modellen 3GS, 4, 4S und 5, sofern
1
54
Prüfen Sie zunächst die
iOS-Version des iPhone.
eine iOS-Version von 6.0 bis 6.1.2
installiert ist. Laden Sie Evasion
unter der Adresse http://evasi0n.
com vom Portal des Entwicklerteams Evaders. Evasion ist kostenlos, die Software gibt es für
Windows, OS X und Linux. Sollte
Apple bei Erscheinen dieser Ausgabe bereits iOS 6.1.3 oder neuer
2
anbieten, besuchen Sie das Webangebot von Evaders und prüfen,
ob Updates angeboten werden.
Vor dem Start des Jailbreak-Programms wählen Sie beim iPhone
„Einstellungen > Allgemein >
Info“ und prüfen unter „Version“ ,
ob eine unterstützte iOS-Version
auf Ihrem iPhone installiert ist
Evasion 1.5 bietet den Jailbreak aktueller
iOS-Geräte mit iOS 6.0 bis 6.1.2.
3
(Bild 1). Starten Sie jetzt das
Programm Evasion am Rechner,
und verbinden Sie Rechner und
iPhone per USB-Kabel. Falls
iTunes automatisch geöffnet wird,
beenden Sie das Programm. Evasion sollte Ihr iPhone-Modell und
das iOS anzeigen und das Okay
für den Jailbreak geben (Bild 3).
Evasion prüft, ob das angeschlossene
Gerät für einen Jailbreak geeignet ist.
Professional
JAILBREAK
iPhoneWelt 03/2013
Katz-und-Maus-Spiel. Jeder Jailbreak
nutzt Lücken oder Fehler (Exploits) in
der Hardware oder dem iOS, um überhaupt durchgeführt werden zu können. Mit jedem Update schließt Apple
neue Exploits.
Die Jailbreak-Entwickler müssen
weitere Exploits finden, um für ein
neues iOS einen Jailbreak anbieten
zu können. Für die aktuelle EvasionVersion kommen fünf solcher Exploits
zum Einsatz. Gelingt es Apple, sie alle
zu finden und zu schließen, wird es
vermutlich eine Weile dauern, bis ein
neuer Jailbreak verfügbar ist.
Erst Backup, dann Jailbreak
Wer über ein iPhone mit iOS 6.0 bis
6.1.2 verfügt, kann den Jailbreak mit
Evasion durchführen, auch wenn zum
Zeitpunkt des Jailbreaks ein neueres
iOS verfügbar ist. Wer bereits auf die
neue Version aktualisiert hat und die
SHSH-Blobs der Firmwareversionen
bis iOS 6.1.2 mit Firmware Umbrella
gesichert hat (Seite 52), muss das iOS
seines iPhone zunächst downgraden.
Auf jeden Fall führen Sie vor dem
Jailbreak ein Backup über iTunes
und Rechner durch. Alle Daten Ihres
iPhone sind dann gesichert. Falls beim
Jailbreak wider Erwarten etwas schiefgeht, können Sie das iPhone nach einer Wiederherstellung schnell wieder
in Betrieb nehmen.
Für den Jailbreak benötigen Sie
das Tool Evasion und einen Rechner.
Rechner und iPhone sind per USB zu
verbinden, der eigentliche Jailbreak
ist mit wenigen Klicks in knapp fünf
Minuten erledigt. Folgen Sie dabei
den Anweisungen des englischsprachigen Programms, und trennen Sie
während des Jailbreak nie iPhone und
Rechner, starten Sie das iPhone nicht
neu, schalten Sie es nicht aus. Eine
Unterbrechung kann Probleme beim
Jailbreak verursachen.
Na c h d e n e r s te n vo l l a u to m a tischen Schritten des Jailbreaks über
den Rechner und Evasion startet das
iPhone automatisch neu, Sie müssen
eine App auf dem iPhone antippen, um
den Jailbreak zu komplettieren. vr
Vorsicht, Update
B
ei Redaktionsschluss war iOS 6.1.2 das
aktuelle Betriebssystem für das iPhone,
darauf bezieht sich dieser Workshop. Ein
Jailbreak mit der aktuellen Version 1.5 von
Evasion ist nur mit iOS-Versionen 6.0 bis
6.1.2 möglich. Stellt Apple iOS 6.1.3 zur
Verfügung, gibt es zunächst keine JailbreakOption. Aktuell kann keine Aussage getroffen werden, ob und wann die JailbreakTeams eine neue Version der Software
anbieten können. Sie müssen in diesem
Fall entscheiden, ob Sie das iOS-Update mitmachen oder lieber mit einem älteren iOS
arbeiten, aber dafür Apps aus dem CydiaStore nutzen. Auch wenn Sie unter iOS 6.1.2
bereits einen Jailbreak vorgenommen haben
und das Update durchführen, sind Jailbreak
und Cydia-Apps Geschichte. Wer einen
Jailbreak und Cydia auf seinem iPhone
nutzt, wird in den meisten Fällen nicht das
aktuelle iOS nutzen können, sondern etwas
hinterherhinken. Diese Abwägung müssen
Sie grundsätzlich treffen: Jailbreak und Cydia versus neue iOS-Funktionen.
Jailbreak starten und auf dem iPhone abschließen
Bevor Sie den Jailbreak starten,
öffnen Sie beim iPhone „Einstellungen > Allgemein > CodeSperre“ und stellen sicher, dass
Code-Sperre ausgeschaltet ist.
Das ist nur für den reibungslosen
Ablauf des Jailbreaks nötig, nach
der Freischaltung können Sie
Code-Sperre wieder aktivieren.
1
Klicken Sie jetzt den Button
„Jailbreak“ (Seite 54, Bild 3). Der
Jailbreak-Prozess dauert keine
fünf Minuten. Während Evasion
auf dem Rechner läuft, werden
Sie gebeten, das iPhone nicht zu
berühren – lassen Sie den automatischen Prozess ablaufen
(Bild 1). Das iPhone startet meh-
Evasion 1.5 bietet den Jailbreak aktueller
iOS-Geräte mit iOS 6.0 bis 6.1.2.
2
rere Male neu, der automatische
Prozess geht weiter. Zeigt der
Fortschrittsbalken etwa Dreiviertel, werden Sie aufgefordert, das
iPhone zu entsperren (Bild 2).
Auf einem der Screens finden Sie
die App „Jailbreak“, tippen Sie
diese einmal an (Bild 3). Der
Jailbreak wird jetzt fertiggestellt,
Evasion prüft, ob das angeschlossene
Gerät für einen Jailbreak geeignet ist.
tun Sie weiter nichts, bis ein
letzter Neustart erfolgt. Auf dem
iPhone sehen Sie jetzt Cydia.
3
Der letzte Schritt des Jailbreaks
erfolgt über eine App.
55
Professional
APP-STORE-ALTERNATIVE
iPhoneWelt 03/2013
Alternative
Cydia-Store
Cydia bietet Zugang zum App Store der freien
Entwickler. Die Apps erweitern das
iPhone, werden aber von Apple nicht erlaubt
D
© Klaus Westermann
er Jailbreak allein bringt keinerlei neue Freiheit für den
iPhone-Benutzer. Er ist lediglich
Voraussetzung dafür, dass auch
solche Apps und Funktionen auf
dem iOS-Gerät installiert und genutzt werden können, die nicht
von Apple stammen und nicht im
App Store erhältlich sind. Ursprünglich waren Jailbreak und App-In-
1
staller entwickelt worden, um vor
der Einführung des App Store mit
iOS 2 überhaut Programme auf
das iPhone zu bekommen. Inzwischen gibt es Hunderttausende
von Apps in Apples App Store, man
fragt sich, wozu ein weiterer Store
vonnöten ist. Die Antwort ist einfach: Apple verwehrt vielen Apps
den Zugang zum App Store.
Ersteinrichtung
Dateisystem reorganisieren, Repositories aktualisieren
Die Ersteinrichtung von Cydia ist
kinderleicht. Beim ersten Start
muss die App dafür sorgen, dass
1
56
Wählen Sie „Entwickler“, um
alle Lösungen zu bekommen.
das iOS-Dateisystem für die Installation von Apps vorbereitet
ist, die nicht von Apple stammen.
2
Cydia aktualisiert die
Repositories und App-Listen.
Die Reorganisation erfolgt automatisch. Im nächsten Schritt legen Sie einmalig fest, welche Art
3
Erstellen Sie optional einen
User-Account bei Cydia.
von Lösungen Sie angezeigt bekommen wollen. Sollen Ihnen
alle Apps und Tweaks gezeigt
werden, wählen Sie „Entwickler“
(Bild 1). Cydia beginnt dann mit
der Aktualisierung der AppListen, holt dazu Updates von den
einzelnen Repositories (Bild 2).
Wenn Sie zunächst nur kostenlose Lösungen ausprobieren wollen, können Sie mit Schritt 2
weitermachen. Haben Sie Cydia
bereits genutzt und Apps gekauft
oder beabsichtigen, kostenpflichtige Apps zu erwerben, wählen
Sie „Manage Account“ (Bild 2)
und verbinden sich mit Ihrem
Facebook- oder Google-Account
(Bild 3). App-Käufe erfolgen
dann über Paypal oder Amazon,
auch Cydia „merkt“ sich, wenn
Sie eine App erworben haben. Die
Apps können Sie auch später
kostenlos installieren.
APP-STORE-ALTERNATIVE
iPhoneWelt 03/2013
Theoretisch ist es möglich, nach einem
Jailbreak per Rechner und TerminalVerbindung Apps auf das geöffnete
iPhone zu bringen oder Einstellungen
zu verändern. Dann aber würden nur
wenige Nutzer in den Genuss von Apps
freier Entwickler kommen. Hier ist ein
gerütteltes Maß an Unix-Kenntnis und
Freude an Terminal-Befehlen nötig.
Bereits kurz nach dem Jailbreak des
Ur-iPhone im Jahr 2007 tauchten deshalb Installer für Apps auf. Im Laufe
der ersten Jahre gab es ein halbes Dutzend, Cydia ist aus dem Rennen letztlich als Sieger hervorgegangen. Die
Bedienung der App ist kinderleicht.
Cydia füllt die Lücke
Der alternative Cydia-Store gelangt
über die beim Jailbreak installierte
App auf das iPhone. Inzwischen gibt
es Zehntausende nützlicher Apps, optische Anpassungen, Erweiterungen
bestehender iOS-Funktionen und
mehr bei Cydia. Wer etwa Google
Maps statt Apples Karten als StandardApp für Ortsverweise nutzen will, wird
2
ebenso fündig wie Benutzer, die das
iOS-Gerät als Mehrbenutzersystem
einsetzen wollen.
Cydia funktioniert für den Benutzer
ähnlich wie der App Store. Sie finden
Apps nach Kategorien sortiert oder
über die Suche. Die Installation erfolgt
wie auch Updates automatisch. Wie
im App Store gibt es auch bei Cydia
kostenlose und kostenpflichtige Apps
(Kasten rechts).
Technisch gesehen, ist das CydiaAngebot im Gegensatz zu Apples App
Store dezentral organisiert. Entwickler
und Gruppen stellen ihre Lösungen
auf eigenen Servern in Repositories
zur Verfügung. Davon bemerkt der
Benutzer nichts, er bekommt das komplette Angebot präsentiert. Neben den
Standard-Repositories, deren Inhalt
Sie angeboten bekommen, können Sie
auch weitere Sammlungen hinzufügen
– hier ist aber etwas Vorsicht geboten,
Stichwort Sicherheit (Seite 62). Wir
zeigen, wie Sie Cydia einrichten und
wo die Apps zu finden sind. Ab Seite
58 stellen wir Top-Lösungen vor. vr
Professional
Kosten und mehr
D
er größte Teil der bei Cydia angebotenen Apps und Tweaks ist kostenlos
erhältlich. Sehr komplexe oder ausgefeilte
Apps kosten Geld, wie auch in Apples Store.
Der Betreiber und Entwickler von Cydia, Jay
Freeman (aka Saurik), bietet Entwicklern
und Nutzern ein ähnliches Abrechnungssystem wie Apple. Einen Cydia-Account legen Sie über Ihren Google- oder FacebookAccount an, bezahlt wird über Paypal oder
Amazon. Wie Apple behält Freeman 30
Prozent des Kaufbetrages ein, was sich inzwischen zu einem einträglichen Geschäft
entwickelt hat. Wer das erste Mal einen
Jailbreak durchgeführt hat, wird sicher
zum Test kostenlose Apps und Tweaks installieren, um das System zu testen. Hier
sind schon jede Menge Perlen zu finden.
Jailbreak und die Nutzung von Cydia sind
übrigens legal, nur Apples Garantie erlischt
bei einem – nachgewiesenen – Jailbreak.
Nicht legal hingegen sind Tweaks, die das
Raubkopieren von Apps ermöglichen. Informationen dazu gibt es hier natürlich nicht.
Cydia nutzen
Apps und Lösungen bei Cydia finden und installieren
Nach der Aktualisierung des Stores
bietet Cydia in der Übersicht
Informationen zu wichtigen The-
1
Die Apps bei Cydia sind nach
Kategorien sortiert.
men und Links zu besonders
beliebten Apps. Wer nach Lösungen aus bestimmten Bereichen
2
Die Suchfunktion zeigt die
Lösungen schnell an.
sucht, wählt unten „Kategorien“.
Logisch unterteilt, wenn auch
längst nicht so schön optisch auf-
3
Apps lassen sich gewohnt
einfach installieren.
bereitet wie im App Store, finden
Sie hier schnell Apps und Lösungen für fast alle Einsatzgebiete
(Bild 1). Tippen Sie unten „Suche“
an, bietet Cydia die Volltextsuche
(Bild 2). Sie können sowohl nach
dem Namen der App als auch
nach Text in der App-Beschreibung
suchen – das klappt recht gut.
Da jedoch die meisten Entwickler
aus dem englischsprachigen
Raum stammen, sollten Sie nach
englischen Stichworten suchen.
Haben Sie eine App gefunden,
lässt sie sich über einen Button
einfach installieren (Bild 3). Apps,
die zusätzliche Libraries oder
Tools benötigen, installieren diese
automatisch mit. Bei Kauf-Apps
müssen Sie den Erwerb der App
natürlich per Passwort legitimieren. Update und Löschen von
Cydia-Apps erfolgt ebenfalls über
den alternativen Installer.
57
TOP-APPS BEI CYDIA
iPhoneWelt 03/2013
© Nik
Professional
Die besten Apps
im Cydia-Store
Nach dem Jailbreak lassen sich Apps auch über den alternativen
Installer Cydia laden – Zehntausende Lösungen gibt es.
Wir stellen unsere Top-Apps der freien Entwicklergemeinde vor
A
pple führte den App Store mit iOS 2 ein,
bis dahin gab es keine von Apple unterstützte Möglichkeit, andere Apps als die im
Lieferumfang enthaltenen zu nutzen. Im Laufe
der Jahre hat sich das Angebot im App Store
fast explosionsartig ausgeweitet – tatsächlich
findet sich für fast jede Aufgabe eine App.
Auch in den ersten Jahren des App Store gab
es nach einem Jailbreak in den Angeboten der
freien Entwicklergemeinde viele Lösungen,
die Apple nicht im Angebot hatte. Das hat sich
schon seit geraumer Zeit geändert, das AppStore-Angebot reicht den meisten Nutzern.
58
Dennoch haben kurz nach der Vorstellung
des Jailbreaks für iOS 6.1.x nach Aussage des
Cydia-Betreibers Jay Freeman bereits rund sieben Millionen Besitzer eines iOS-Geräts Cydia
geladen und genutzt.
Freiheit bei der Optik
Programmierer, die Apps für den App Store
von Apple entwickeln, müssen sich dem strengen Diktat des Unternehmens unterwerfen –
nicht so die freien Entwickler. So setzt Apple
der Optik des Home-Bildschirms, der Anmutung von Ordnern, App-Icons, der Darstellung
und Anzahl von Apps auf Home-Bildschirm,
im Dock und in Ordnern enge Grenzen. Wer
hier nach etwas Individualität sucht, wird bei
Cydia massenhaft fündig.
Die meist kostenlosen Lösungen bieten nahezu volle Gestaltungsfreiheit bei der Anmutung der iPhone-Oberfläche. Einige Anwender
treiben es so weit, dass das iPhone zumindest
anhand von Home-Bildschirm und Icons nicht
mehr als solches zu erkennen ist. Die Modifikationen sind eindeutig Geschmachssache,
marginale Änderungen an der Optik oft sehr
nett anzusehen.
TOP-APPS BEI CYDIA
iPhoneWelt 03/2013
Funktionserweiterungen
In unseren Augen spannender und für sehr
viele Benutzer der Grund für den Jailbreak
sind Einschränkungen in der Funktionalität,
die Apple oft ohne ersichtlichen Grund verhängt. So können zwar iPhone 4S und 5 Facetime über eine Mobilfunkverbindung nutzen,
nicht so das iPhone 3GS oder 4. Mit einem
Tweak lässt sich die Beschränkung aufheben.
Die Lösung unterstützt haufenweise Apps bei
der optionalen Nutzung der Mobilfunkverbindung. Hier wird dann aber auch der Benutzer
in die Pflicht genommen: Er muss sicherstellen, dass sein Mobilfunkvertrag die entsprechende Nutzung erlaubt und dass sein Datenvolumen nicht gesprengt wird.
Zur Gruppe dieser Lösungen gehört auch
die Nutzung von Widgets, Apple bietet mit
Wetter und Aktien nur zwei, Cydia haufenweise weitere. Sie lassen sich mit einem entsprechenden Tweak dann auch in Mitteilungszentrale anzeigen, Einstellungen zu iOS kann
man von dort direkt aufrufen. Bluetooth ist
als Kommunikationsmedium zwar von Apple
vorgesehen, zwischen zwei iOS-Geräten funktioniert die Kommunikation aber kaum. Auch
hier hat Cydia Lösungen im Angebot, etwa
Chat-Apps, die Bluetooth nutzen.
Professional
Optik und Bedienung
SB Settings
Die kostenlose App SB Settings ist für
viele Jailbreaker die wichtigste App.
SB Settings kümmert sich um den
Workflow des Benutzers, der damit nicht mehr
mühsam durch die Hierarchie von Einstellungen tippen muss. Um Wi-Fi, den Flugmodus, Datenverbindungen oder andere Optionen ein- oder auszuschalten, bietet SB Settings einen schnellen Zugriff. Die App bringt
diesen schnellen Zugang in Mitteilungszentrale unter, einfaches Streichen von oben nach
unten öffnet Mitteilungszentrale mit den Einstellungen. Im Lieferumfang enthalten ist Activator, eine App zur Erweiterung der Gestenfunktionen von iOS. SB Settings erlaubt optional das Einblenden des Datums und des freien
Speichers in der oberen Menüleiste. vr
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Praktische Erweiterungen für Mitteilungen
Keine
Big Boss
Zukunft des iOS
Schaut man sich die Geschichte von Cydia und
dessen App-Angebot über die Jahre an, fällt
auf, dass Apple sich in vielen Fällen bei Funktionen eines neuen iOS vermutlich zumindest
hat inspirieren lassen. „Notificationcenter“
gab es bei Cydia etwa schon lange, bevor Apple
„Mitteilungszentrale“ des iOS einführte. In
diesem Fall hatte Apple übrigens auch gleich
den Entwickler eingestellt.
Viele Funktionen oder Optionen bei der
Darstellung der Cydia-Apps könnten in einer
der nächsten iOS-Versionen auftauchen, interessierte Nutzer lassen sich hier anregen. Wer
sich zudem für technische Details von iOS interessiert, kann nach einem Jailbreak mit entsprechenden Tools tief in Betriebssystem und
den Einstellungen seines iPhone graben.
Apps mit und ohne Gesicht
Wenn Sie eine App im App Store laden, finden
Sie sie nach der Installation stets auf dem Display über das Icon. Das ist bei Cydia nicht immer so. Zwar erscheinen die meisten Lösungen
als App auf dem iPhone, andere arbeiten nur
im Hintergrund, „ohne Gesicht“. Einige davon
bieten lediglich unter „Einstellungen“ zusätzliche Optionen, andere erweitern einfach die
Funktionalität, ohne „aufzutauchen“.
Cydia ist eine riesige Spielwiese mit haufenweise nützlichen Apps, aber auch viel Nonsense – wir zeigen ein paar Top-Lösungen. vr
Winterboard
Dreamboard
Wer sein iOS-Gerät komplett individuell gestalten möchte, nutzt Winterboard. Die kostenlose App erlaubt
es, einen angepassten Hintergrund festzulegen
und außerdem die App-Icons und deren Darstellung an die eigenen Wünsche anzupassen.
Für Winterboard gibt es zudem Hunderte Templates bei Cydia zur Anpassung von Hintergrund und Icons. vr
Auch bei Dreamboard handelt es
sich um eine App, mit deren Hilfe
sich die Optik der iPhone-Oberfläche anpassen lässt. Dreamboard kümmert sich
um den Startscreen. Im Lieferumfang enthalten ist ein Template, dass die iPhone-Oberfläche eines HTC-Smartphones unter Android
bietet. Weitere Themes gibt es bei Cydia, sie
lassen sich auch selbst gestalten. vr
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Komplette Anpassung der Optik
Keine
Jay Freeman
Themen für die freie Wahl der Optik
Keine
Andrew Liu
59
Professional
TOP-APPS BEI CYDIA
iPhoneWelt 03/2013
Coole Funktionen für Ihr iPhone
Display Recorder
Nownow
Die App Display Recorder hatte es im
letzten Jahr sogar für ein paar Tage
in den App Store geschafft, bis Apple
die Lösung wieder entfernte, da offensichtlich
gegen Richtlinien verstoßen wurde – etwa die
Nutzung eigener APIs. Dabei ist Display Recorder enorm praktisch: Sie können Ihre Aktionen mit dem iPhone als Video aufzeichnen,
optional wird auch der Toneingang über das
iPhone-Mikro unterstützt. Ob Sie Ihr Gameplay aufzeichnen wollen oder einfach ein
Schulungsvideo, Display Recorder ist die App
der Wahl. Über die Einstellung zur App können Sie Videoqualität, Framerate und mehr
aufzeichnen. Aufgezeichnete Videos lassen
sich auf Youtube laden oder in der Apple-App
Fotos in den „Aufnahmen“ speichern. vr
Wer mit Siri unzufrieden ist oder es
nicht nutzen kann (iPhone 3GS/4),
installiert Nownow. Neben dem
Tweak muss noch Google Suche aus dem App
Store installiert sein. Nownow leitet Sprachbefehle an die Google-App mit ihrer Spracherkennung weiter. Nownow bietet diverse Optionen, die Spracherkennung zu aktivieren. vr
Preis: 4,99 Dollar · Note: 2,0
Aufnahme von Video und Ton
Relativ teuer
Ryan Petrich
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Sehr gute Siri-Alternative
Keine
Nick Frey
Infiniboard
Der Entwickler Chpwn gehört zu den
versiertesten Programmierern. Aus
seiner Feder stammt die Lösung Infiniboard, die nicht als App, sondern lediglich
als Einstellung auf das iPhone kommt. Der
Tweak ermöglicht es, beliebig viele Apps auf
jeder Seite des iPhone-Screens unterzubringen. Bei mehr als 20 Apps auf einer Seite scrollen Sie einfach vertikal. Etwas teurer ist Infinidock (1,99 Dollar). Installiert können Sie
mehr als vier Apps im Dock unterbringen und
in diesem Fall horizontal scrollen. Infinifolders
schließlich (1,99 Dollar) hebt die Beschränkung bei der Anzahl der Apps pro Ordner auf.
Ist sie überschritten, wird auch hier vertikal
gescrollt. Die Lösungen sind charmant, da sie
die Optik der Apps auf dem iPhone nicht verändern. vr
Preis: 99 US-Cent · Note: 1,0
Intelligente Erweiterung für Power-User
Keine
Chpwn
60
BT Notification Enabler
Die Smartwatch Pebble ist aktuell in
aller Munde und wird ausgeliefert –
von Apple erwarten viele Benutzer
ja aktuell eine ähnliche Lösung. Pebble kommuniziert per Bluetooth mit dem iPhone und
stellt Mitteilungen dar – allerdings nur von
Apple-Apps. Wer Push-Benachrichtigungen
von allen Apps bekommen möchte, installiert
den kostenlosen Tweak.. vr
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Ein Muss für Pebble-Besitzer
Keine
Conrad Cramer
TOP-APPS BEI CYDIA
iPhoneWelt 03/2013
Professional
Wifi Passwords
Das iOS nutzt auf iPhone, iPod Touch
und iPad die sogenannte „Keychain“,
um Passwörter für Internet-Zugänge,
Einkäufe und andere Aktionen zu speichern.
Viele der sensiblen Passwörter sind in der Keychain sicher verschlüsselt. Benutzer haben im
Normalfall auch keinen Zugriff auf die Daten
der Keychain. Ist ein Jailbreak erfolgt, kann
der Zugriff dennoch erfolgen, manuell oder
über eine App. Malcolm Hall bietet eine solche
App an. Wifi Passwords liest die Daten aller je
besuchten WLAN-Netzwerke des Benutzers
aus. Die zugehörigen Passwörter gehören zu
den wenigen, in der Keychain nicht verschlüsselten Daten. Vergessliche Zeitgenossen können so die Passwörter nachschauen und notieren. Hier wird Apple bald nachbessern. vr
Maps Opener
Apple hat mit der Vorstellung der
App Karten als Ersatz für Googles
Lösung auf iOS-Geräten für viel Unmut gesorgt. Google Maps gibt es wieder im
App Store, allerdings müssen App-Entwickler
bei Ortsdaten die Apple-Lösung nutzen. Das
ändert der Tweak, Google Maps wird geöffnet,
der Benutzer hat also die freie Wahl. vr
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Gute Hilfe für Vergessliche
Keine
Preis: Kostenlos · Note: 1,0
Malcolm Hall
Freie Wahl der Karten-App
Keine
Hashbang Productions
Apps mit dem Rechner suchen
D
as Auffinden von Apps funktioniert über die Funktionsleiste unten in Cydia. Unter
„Kategorien“ sind die Lösungen nach Einsatzgebieten sortiert, über „Suche“ kann
man eine App gezielt finden, die Installtion erfolgt einfach durch Antippen wie beim App
Store. Ein Tipp: Per Browser am PC lässt sich über das Webangebot Planet iPhones (http://
planet-iphones.com) das Cydia-Angebot durchforsten.
Clever Pin
Code-Sperre ist ein Muss für sicherheitsbewusste iPhone-Nutzer.
Manchmal nervt die Sperre, etwa
im heimischen Netzwerk, bei Freunden, beim
Hören von Musik und anderen Tätigkeiten.
Hier greift der Tweak Clever Pin ein. Sie legen
WLAN-Netzwerke und Arbeiten fest, bei denen
Code-Sperre selbsttätig deaktiviert ist, bei allen anderen sind Sie automatisch geschützt. vr
Preis: 1,99 Dollar · Note: 1,0
Code-Sperre endlich bequem nutzen
Keine
Filippo Biga
61
Professional
JAILBREAK UND SICHERHEIT
iPhoneWelt 03/2013
Mehr Schutz
für das iPhone
Jailbreak und Cydia bieten mehr Freiheit und tolle Apps
Rechtslage Jailbreak
Während hierzulande der Jailbreak,
also das Öffnen des iOS-Geräts und
für Ihr iPhone. Damit die Sicherheit Ihrer Daten aber
auch nach dem Jailbreak gewährleistet ist, sind ein paar
Dinge zu beachten und Vorkehrungen zu treffen
die Installation von „Fremdsoftware“
stets legal war, ist das etwa in den
USA nicht immer so gewesen. Inzwischen dürfen auch US-Staatsbürger
ganz offiziell ihr iOS-Gerät freischalten. Was sowohl hier als auch in
anderen Ländern verboten bleibt, ist
das Entfernen des SIM-Locks. Die
Sperre haben Mobilfunkanbieter genutzt, um subventionierte Handys
an das eigene Netz oder die Mobilfunkkarte zu binden. Inzwischen
werden alle in Deutschland verkauften
iPhones ohne SIM-Lock angeboten.
62
W
er den Jailbreak mit Evasion durchführt
ahnt nicht, welch gewaltiger Aufwand
hinter dem Prozess steckt und wie viele von
Apples Sicherheitsmechanismen die Programmierer aushebeln müssen, um am Ende die Installation freier Apps zu ermöglichen.
Dabei passiert unter anderem genau das,
was man bei einem Unix-Betriebssystems
– und nichts anderes ist das iOS – niemals
macht: Der Root-Zugang wird aktiviert. Beim
nicht verbastelten iOS-Gerät ist der auch vor-
handen, wird aber vom Benutzer und den Apps
nicht eingesetzt. Hier kommt der einfache Benutzer „mobile“ zum Einsatz. Ausgeführt vom
Benutzer „mobile“, erlaubt Apple Ihnen und
den Apps keinen Zugriff auf viele Bereiche des
iOS, Sicherheitsmechanismen lassen sich nicht
aushebeln. Apps können etwa normalerweise
nicht auf den Speicherbereich anderer Apps
zugreifen, das wird „Sandboxing“ genannt. So
kann eine fehlerhaft programmierte App keinen Schaden im System anrichten.
JAILBREAK UND SICHERHEIT
iPhoneWelt 03/2013
Professional
Diese Mechanismen muss ein Jailbreak aushebeln, um zu funktionieren. Mithilfe des
aktivierten Benutzers „root“ lassen sich dann
Lese- und Schreibrechte auf Systemdateien
freigeben, das „Sandboxing“ aushebeln. Nur
auf diese Weise können Programmierer dann
etwa auch einem iPhone-4-Besitzer Facetime
über UMTS ermöglichen. Apple signiert zudem alle Programme aus dem Store, nur von
Apple geprüfte Programme lassen sich installieren. Auch diese Vorgabe muss ein Jailbreak
natürlich aushebeln.
Root-Zugang sichern
Die Benutzer „root“ und „mobile“ verfügen wie
alle Unix-Benutzer über ein Passwort, das ist
auch beim iOS so. Das Passwort ist in beiden
Fällen „alpine“ und seit Jahren bekannt. Wollen Sie verhindern, dass ein Dieb etwa über
die Cydia-App Mobile Terminal Datenklau
betreibt, ändern Sie die Passwörter für die beiden Benutzer (siehe Kasten rechts unten).
Sehr beliebt unter Jailbreakern ist die App
Open SSH, sie installiert beim iOS-Gerät einen
SSH-Server, der verschlüsselte Terminal- oder
SFTP-Verbindungen erlaubt. Ist Open SSH
installiert, wird die Änderung der genannten
Passwörter zur Pflichtübung: Ansonsten können alle Rechner, Smartphones oder TabletPCs, die im selben WLAN-Netzwerk arbeiten
wie Sie, sogar unbemerkt aus der Ferne auf Ihr
iPhone zugreifen (Bild oben, Seite 62).
Malware und Repositories
Der Jailbreak muss die sogenannten Signaturprüfungen beseitigen, die das System
normalerweise bei allen Programmen vornimmt, sonst lassen sich die freien Programme
nicht installieren. Böswillige App-Entwickler
könnten damit und durch Root-Rechte Malware-Apps entwickeln. Solche Apps können
beliebigen Code nachladen und ausführen.
Apples Signaturprüfung hätte genau das verhindert. Des Problems sind sich auch die Cydia-Entwickler und -Betreiber bewusst.
Ist Cydia auf dem iPhone nac h dem
Jailbreak installiert, haben Sie Zugriff auf
die Apps von fünf Repositories, also App-Anbietern. Diese sind von den Cydia-Betreiber
geprüft und verifiziert. Auch die hier angebotenen Apps stellen keine Gefahr für Ihr iPhone
und Ihre Daten dar. Da aber jedermann ein
Repository anbieten und dessen URL im Internet publik machen kann, ist Vorsicht geboten.
Cydia erlaubt das Hinzufügen beliebig vieler
Repositories, fügen Sie nur solche hinzu, deren Betreiber Sie kennen.
Ein Jailbreak öffnet das iPhone auch für Gefahren von außen. Mit ein paar Handgriffen
und Verhaltensmaßregeln lässt sich das Problem aber in den Griff bekommen. vr
Neben den fünf Repositories, die Cydia unterstützt, lassen sich weitere direkt hinzufügen
(Bild links), alternativ über „Verwalten > Quellen“ in Cydia (Bild rechts). Davon raten wir ab,
da eine Qualitätskontrolle für die Apps hier nicht gewährleistet ist.
Passwort ändern
D
as iOS kennt zwei Benutzer, „mobile“ und „root“. Für beide ist das Passwort seit
langem bekannt, es lautet „alpine“. Um das potenzielle Sicherheitsloch zu stopfen,
ändern Sie das Passwort über die kostenlose Cydia-App Mobile Terminal. Bei der Arbeit
mit Mobile Terminal ist zu beachten, dass der Cursor während der Passworteingabe unbeweglich bleibt. Betätigen Sie nach der Eingabe des Passwortes einfach die Eingabetaste, und es geht weiter. Starten Sie die App.
Tippen Sie den Befehl:
su root
ein, und betätigen Sie die Eingabetaste. Jetzt ist das Passwort einzugeben, es lautet alpine
Tippen Sie jetzt den Befehl
passwd
Betätigen Sie mit der Eingabetaste, und geben Sie das neue Passwort ein, gefolgt von der
Eingabetaste. Das Passwort ist ein zweites Mal einzugeben, gefolgt von der Eingabetaste.
Tippen Sie jetzt
passwd mobile
und betätigen Sie die Eingabetaste. Geben Sie das Passwort ein, es lautet alpine. Tippen
Sie jetzt das neue Passwort wie oben zweimal ein, jeweils gefolgt von der Eingabetaste.
Die Passwörter für root und mobile sind geändert, Sie können Mobile Terminal beenden.
Mithilfe der kostenlosen
Cydia-App Mobile Terminal
ändern Sie das Passwort
für die Benutzer root und
mobile und beugen so Hackversuchen von außen vor.
63
Professional
JAILBREAK ENTFERNEN
iPhoneWelt 03/2013
Jailbreak sicher
entfernen
Ein iOS-Update oder die Wiederherstellung des iPhone entfernt
einen Jailbreak und alle freien Apps. Wer sichergehen will,
dass keine Spuren bleiben, muss etwas Aufwand betreiben
D
ie meisten Jailbreak-Fans fürchten iOSUpdates wie der Teufel das Weihwasser. Beim Update verschwindet nämlich der
Jailbreak automatisch, ebenso alle über Cydia
installierten Apps. Wer seinen Jailbreak also
loswerden will, könnte einfach warten, bis
Apple ein iOS-Update herausbringt. Alternativ lässt sich das iPhone über iTunes wiederherstellen, dann das letzte Backup einspielen.
Wer iCloud als Backup nutzt, kann direkt beim
iPhone unter „Einstellungen > Allgemein >
Zurücksetzen“ die Option „Inhalte & Einstellungen löschen“ auswählen und das iPhone
nach dem Zurücksetzen mithilfe des letzten
Backups aus iCloud wieder in Betrieb setzen.
In den genannten Beispielen sind Jailbreak
und Cydia-Apps auf den ersten Blick verschwunden. Hunderte von Voreinstellungsdateien verbleiben aber ebenso auf dem
iPhone wie andere Veränderungen, die der
Jailbreak verursacht hat.
64
Um den Jailbreak rückstandslos zu entfernen,
damit das iPhone ohne Beanstandung bei
Apple repariert wird, empfehlen wir übrigens
die Wiederherstellung im DFU-Modus (Kasten Seite 65). Apple kann den Jailbreak nicht
nachweisen, zudem sind keine persönlichen
Daten von Ihnen auf dem Gerät.
Neuanfang ohne Altlasten
Die Wiederherstellung des iPhone im DFU-Modus löscht komplett alle Jailbreak-Daten, das
Einspielen des Backups mit all Ihren Apps aus
dem App Store bringt allerdings auch die alten
Cydia-Einstellungen zurück auf das Gerät, ist
also keine ideale Lösung.
Wer vor dem Jailbreak – wie ab Seite 52 beschrieben – ein lokales Backup über iTunes erzeugt und dies als Zip vor Veränderungen gesichert hat, kann ohne „Altlasten“ zurück zum
unverbastelten iPhone. Einzig die Veränderungen beim iPhone, die während der Zeit des
Jailbreaks vorgenommen wurden, bekommen
Sie so nicht zurück. Das sind etwa SMS, aufgenommene Fotos oder über „Dateifreigabe“
verwaltete Daten. Sie sollten Sie vor dem Zurücksetzen mit entsprechenden Tools (Seite 88
unten) auf Ihren Rechner kopieren.
Der Rückbau ist dann für alle Benutzer einfach zu bewerkstelligen, egal ob Sie normalerweise iTunes oder iCloud für das Backup nutzen. Im DFU-Modus wird das iPhone zunächst
mit der aktuellen Firmware wiederhergestellt.
Ist das geschehen, packen Sie das als Zip gespeicherte letzte Backup aus und spielen es
über iTunes ein. Damit sind alle Daten wieder an Bord. Wer normalerweise iCloud als
Backup nutzt, schaltet die Option jetzt beim
iPhone aus, löscht das Backup und schaltet die
iCloud-Option dann wieder ein. So werden Sie
das mit Jailbreak-Voreinstellungen „belastete“
Backup los und legen wieder eine neue Sicherheitskopie in iCloud an. vr
JAILBREAK ENTFERNEN
iPhoneWelt 03/2013
1
Professional
Wiederherstellung und Restore
Zip auspacken, iPhone wiederherstellen und einrichten
Vor der Wiederherstellung des
iPhone sichern Sie alle Daten, die
Sie seit dem Jailbreak hinzugefügt
haben, sie sind im Zip des Backups nicht vorhanden. Auf Seite 88
unten finden Sie geeignete Pro-
1
2
gramme. Öffnen Sie dann die
Einstellungen in iTunes, wählen
Sie „Geräte“, und klicken Sie die
Checkbox „Automatische Synchronisierung … verhindern“. Beenden Sie iTunes. Packen Sie dann
Packen Sie das als Zip gesicherte letzte Backup vor dem Jailbreak
aus. Löschen Sie vorher eventuell erzeugte „Zwischenbackups“.
die vor dem Jailbreak erstellte
Zip-Datei (Seite 53, Schritt 2) des
letzten Backups aus. Eventuell
zwischendurch angelegte Backups
löschen Sie. Starten Sie iTunes,
und verbinden Sie das iPhone.
2
Im DFU-Modus kopieren Sie das aktuelle iOS auf Ihr iPhone. Am Ende
der Wiederherstellung spielen Sie das ausgepackte Backup ein.
Feinschliff
DFU-Modus
Daten aktualisieren und iCloud-Option
Nach Wiederherstellung und Restore ist
Ihr iPhone wieder auf dem Stand vor dem
Jailbreak. Spielen Sie bei Bedarf die in
Schritt 1 gesicherten Daten wieder ein, und
klicken Sie in iTunes die Option „Jetzt sichern“. Damit wird ein aktuelles Backup Ihres
iPhone lokal angelegt. Über die Einstellungen zu iTunes unter „Geräte“ finden Sie
das neu erstellte und das alte Backup. Das
alte erkennen Sie am Datum hinter dem Gerätenamen. Das können Sie löschen. Ferner
löschen können Sie das Zip-Archiv des alten
Backups aus dem Ordner. Wer iTunes für
das Backup nutzt, ist jetzt fertig. Wer iCloud
als Backup genutzt hat, wählt beim iPhone
unter „Einstellungen > iCloud >Speicher &
Backup > Speicher verwalten“ sein iPhone
aus, scrollt nach unten und tippt auf
„Backup löschen“. Die Aktion ist zu bestätigen (Bild rechts). Das alte Backup wird
aus iCloud gelöscht, das iCloud-Backup deaktiviert. Unter „Einstellungen > iCloud
>Speicher & Backup“ aktivieren Sie danach
Versetzen Sie das iPhone nun in
den DFU-Modus, und stellen Sie
es wieder her. Nach der Wiederherstellung richten Sie das iPhone
ein und wählen die Option „Aus
iTunes-Backup wiederherstellen“.
das iCloud-Backup wieder und legen so ein
neues Voll-Backup an.
Löschen Sie das alte iCloudBackup, und legen Sie es neu an.
D
er DFU-Modus (Device Firmware Update) ist ein spezieller Wartungszustand
des iOS-Geräts. Im Gegensatz zum „normalen“ Wartungszustand erfolgt hier noch
keine Kommunikation zwischen iOS-Gerät
und iTunes, nicht einmal der iBoot-Bootloader ist geladen. In diesem Zustand lässt sich
eine iOS-Version einspielen, alte Dateien
der Vorversionen verbleiben nicht auf dem
Gerät. Um das iPhone in den DFU-Modus zu
versetzen, gehen Sie wie folgt vor:
1. Verbinden Sie iPhone und Rechner, und
schalten Sie das iPhone aus.
2. Drücken Sie den Start-Button für drei Sekunden, und halten Sie ihn gedrückt.
3. Drücken Sie zusätzlich den Home-Button,
und halten Sie beide weitere zehn Sekunden
gedrückt.
4. Halten Sie den Home-Button gedrückt,
während Sie den Start-Button loslassen.
5. Warten Sie, bis iTunes den Wiederherstellungsmodus meldet, lassen Sie dann auch den
Home-Button los. Das Display des iPhone ist
schwarz, das Gerät im DFU-Modus.
65
Professional
BUSINESS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Für iPhone und iPod Touch
Business-Apps
fürs iPhone
Adobe bringt die professionelle Bildbearbeitungssoftware Photoshop auf das iPhone und Street View ist
zurück: Mit der gleichnamigen App ist nun wieder die
Frontalansicht auf Häuser möglich
Photoshop Touch
Photoshop Touch for phone hat im
Vergleich zu iPad-App ein ähnliches,
aber eigenes Bedienkonzept. Die Menüs sind aus Platzgründen neu angeordnet.
Dank der bekannten Werkzeuge und Bedienelemente wie etwa Auswahlrahmen, Zauberstab, Ebenen et cetera gelingt der Einstieg in
das Programm jedoch recht schnell. Die meisten Tools wie Werkzeugauswahl, Dialoge, Filter, Ebenen und Co sitzen in den Leisten am
unteren und oberen Bildschirmrand.
Photoshop Touch kann beispielsweise Projekte aus der iPhone-Fotobibliothek oder leere
Dokumente erzeugen, direkt mit der Kamera
geknipste Bilder weiterverarbeiten oder Bilder
vom Creative-Cloud-Konto holen und automatisch synchronisieren.
Wer mehr als den schnellen Retro-Filter oder
die Ein-Klick-Korrektur zur Bildbearbeitung
haben möchte, der liegt hier genau richtig.
So finden sich in den Farb- und Tonwertkorrekturen zum Beispiel Sättigung, Temperatur
und Farbbalance bis hin zu Gradationskurven.
Manuelle Auswahltechniken, Retuschen und
Masken mit weichen Kanten gelingen ebenfalls verblüffend gut auf dem kleinen iPhoneDisplay. Mit dem Scribble-Auswahlwerkzeug
extrahiert man schnell Bildteile für Montagen.
Auf dem iPhone 5 überzeugt in unserem Test
auch die Performance. Leider sind die Hardwareanforderungen aber hoch. Besitzer eines
iPhone 4 können Photoshop bereits nicht mehr
66
auf dem Smartphone verwenden. Dafür lassen
sich Bilder bis zwölf Megapixel verarbeiten.
Viel Kreativität ermöglichen Ebenen inklusive
der Mischmodi, das Einbinden von Texten
und die Effektfilter. Eine Mini-Vorschau hilft
schnell, den passenden Filter herauszusuchen,
per Schieberegler lässt sich jede Korrektur
oder jeder Effekt fein dosieren – und hinterher
so gut wie alles rückgängig machen.
Erfreulich finden wir, dass viele fortgeschrittene Techniken, Werkzeuge (etwa der Reparatur-pinsel) und Photoshop-Spezialitäten wie
Ebenen es überzeugend in die Hosentaschen-
version geschafft haben. Natürlich fällt alles
etwas mühsamer und fummeliger als auf dem
großen iPad-Bildschirm aus, aber einen Bildbearbeiter auf diesem Niveau direkt in einer
Kompaktkamera – was das iPhone heute für
viele ist – dabei zu haben, ist ein großer Gewinn an Kreativität und Nutzen. svg
Preis: 4,49 Euro . Note: 1,3
Profi-Bildbearbeitungswerkzeuge
Hohe Hardwareanforderungen, keine Dropbox
iPhone 4S, iPhone 5, iPod Touch (ab iOS 6.0)
Adobe Systems, www.adobe.com
BUSINESS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Professional
Street View
Mit dem Update auf iOS 6.0 verschwand die vorinstallierte GoogleMaps-App. Stattdessen brachte
Apple eine eigene Kartenanwendung heraus,
die jedoch immer wieder durch fehlerhafte
Angaben in die Schlagzeilen geriet. Auch der
Funktionsumfang reichte nicht an die GoogleAnwendung heran. Die Kartenanwendung beherrscht zwar den Flyover-Modus, mit dem
man wie ein Vogel über die Satellitenansicht
der Stadt „fliegen“ kann, die Frontalansicht
von Gebäuden, wie man sie aus Street View
kannte, ist aber nicht vorhanden.
Mit der Street-View-App können Benutzer nun
wieder von der Straßenansicht profitieren.
Die App lässt sich direkt in Apples-Karten-App
integrieren. Die Bedienung ist allerdings etwas umständlich: Zunächst tippt man in der
Karten-App auf den Pfeil links oben. Dann erscheint die Routenfunktion. Als Zielort ist der
Ort einzugeben, den man sich auf Street View
anschauen will. Anschließend tippt man auf
das Bussymbol. Jetzt erscheinen verschiedene
Routen-Apps. Sie müssen allerdings die Street-
View-App auswählen, indem Sie auf „Route“
rechts neben dem Icon tippen. Nun öffnet sich
die Street-View-App, und Sie erhalten die gewohnte Street-View-Ansicht. Natürlich können
Sie Street View auch direkt aus der gleichnamigen App nutzen. Mit einem Fingertipp auf
das orangefarbene Männchen in der Stecknadel gelangen Sie zur Street-View-Ansicht. cs
Preis: 0,89 Euro . Note: 2,0
Integration ins Adressbuch, Favoriten
Umständliche Bedienung
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 6.0)
Future Tap, www.futuretap.com
Quapp Plus
Der altvertraute Quittungsblock
gehört bei vielen Geschäften und
Dienstleistern immer noch zum
Alltag, ist doch ein Kassenbon als Beleg für
die Steuer oft nicht ausreichend. Die neue
App Quapp will hier eine moderne Alternative bieten. Das deutsche Programm erstellt eine virtuelle Quittung in PDF-Form,
die per E-Mail an den Empfänger geht. Erstellt wird die Quittung mithilfe eines Formulars: Der Firmenname und die Adresse
lassen sich vorab speichern, Name und
Adresse des Empfängers gibt man per Tastatur ein oder holt sie aus dem Adressbuch.
Für den Verwendungszweck lassen sich
drei Optionen vorgeben. Nun muss nur
noch der Betrag als Zahl und in Worten
eingegeben werden. Die als PDF gespeicherte Quittung lässt sich mit einer fortlaufenden Nummer versehen, eine Unterschrift ergänzt man per Touchscreen. Verschiedene Mehrwertsteuersätze berechnet
die App automatisch, per Kamera oder Fotosammlung wird ein Firmenlogo ergänzt.
Schade: Den Betrag in Worten muss der
Benutzer eintippen, hier würde eine automatische Ausfüllfunktion Zeit sparen. Die
P L AY
Applikation macht insbesondere bei
Stammkunden Sinn, die eine Quittung als
PDF wünschen. Eine Quittung per Stift
auszufüllen, geht unserer Einschätzung
nach etwas schneller. Ein Export der als
PDF gespeicherten Quittungen ist lediglich
per E-Mail möglich. sw
Preis: 2,69 Euro . Note: 1,9
Unterstützung des Adressbuchs
Ausfüllen bei Neukunden umständlich
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 5.1)
Form is King, www.formisking.com
67
Professional
BUSINESS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Fantastical
Aufgeräumt präsentiert sich die
vom Mac her bekannte Fantastical-App am iPhone. Hervorzuheben sind der Schnellzugriff auf alle Termine und die leichte Eingabe. Nach dem
Öffnen greift Fantastical auf bereits angelegte Kalender zu und übernimmt optional
deren Einträge. Die Kalender-App zeigt
eine Übersicht über die nächsten fünf Tage
an oder alternativ über den gesamten Monat. Das individuelle Konzept der App zeigt
sich in der übersichtlichen, Event-basierten Darstellung und in der gelungenen
Gestensteuerung, mit der sich der Nutzer
durch die bereits eingetragenen Termine
„wischt“. Der Wechsel zwischen FünfTages ansicht und Monatsdarstellung ist
fließend, als anwenderfreundlich erweist
sich ebenfalls das Anlegen neuer Ereignisse. Auf diese Weise hat man die Möglichkeit, mit intelligenten Abkürzungen
oder per Spracheingabe Termine einzutragen. Allerdings muss zu jedem Eintrag die
Erinnerung aktiviert werden, eine Standardeinstellung gibt es nicht. Hier sollten
die Entwickler noch nachbessern. Insgesamt ist der Funktionsumfang im Vergleich
zu anderen Kalender-Programmen allerdings begrenzt, beispielsweise was das Teilen und Bearbeiten von Terminen betrifft.
Dafür kann Fantastical mit seinem intuitiven Design und der flüssigen Bedienung
punkten. Sowohl eine Suchfunktion als
auch die Angabe von Kalenderwochen sind
integriert. Fantastical ist eine nützliche
Kalender-Applikation mit einer ausgewogenen Mischung aus Übersichtlichkeit,
schlichtem Design und fließender Benutzeroberfläche. Wer die einfache Handhabung zu schätzen weiß, den wird der abgespeckte Funktionsumfang nicht stören. ltl
Preis: 4,49 Euro . Note: 2,3
Anwenderfreundliches, flüssiges Design
Keine Wochenansicht
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 5.0)
http://flexibits.com/fantastical-iphone
Foxit Mobile PDF
Foxit Mobile PDF ermöglicht eine
umfangreiche Bearbeitung und
übersichtliche Verwaltung von PDFDateien auf dem iPhone und iPad. Die Applikation bietet nach dem Öffnen einer PDF-Datei
drei Betrachtungsmodi an: Einzelseite, fortlaufende Seite und Miniaturbild. Über die vorhandenen Werkzeuge fügt man Text ein, wobei sich Schriftart, Textgröße und Farbe auswählen lassen und der Anwender die Datei
kommentieren oder Symbole hinzufügen
kann. Mit einem Eingabestift oder einer abgespeicherten Signatur ist auch das Unterschreiben von Dateien über die Applikation möglich.
Foxit Mobile PDF durchsucht PDF-Dateien
nach einzelnen Wörtern oder verschlüsselt das
Dokument mithilfe eines Passworts. Der Benutzer hat unter anderem die Option, Seiten
auf Wunsch neu anzuordnen und Anmerkungen zu verschieben. Lesezeichen unter-
68
stützt die Anwendung ebenfalls. Bearbeitete
Dateien exportiert das PDF-Werkzeug als EMail-Anhang oder gibt sie an andere Apps auf
dem iPhone weiter. Integriert ist darüber hinaus ein Datenaustausch zwischen Mac und
iPhone über WLAN und Internet-Browser. Wer
möchte, der schützt Foxit Mobile PDF mittels
einer PIN vor unbefugtem Zugriff. Der Funktionsumfang der App ist relativ groß, sodass es
erforderlich ist, sich etwas einzuarbeiten. Foxit
Mobile PDF bringt viele der aus Apples Vorschau bekannten Bearbeitungswerkzeuge mit.
Allerdings ist das Programm nur in englischer
Sprache verfügbar. ltl
Preis: Kostenlos . Note: 2,3
Gute Bearbeitung von PDF-Dateien
Nur in Englisch, keine Dropbox-Anbindung
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.3)
Foxit Corporation, www.foxitsoftware.com
Professional
BUSINESS-APPS
iPhoneWelt 03/2013
Logmein
Mit dieser App können Sie Ihren Mac
fernsteuern, denn Logmein stellt
eine Fer nverbindung zwisc hen
iPhone und Mac her. Der Nutzer kontrolliert
mit der Netzwerk-App über eine WLAN- oder
eine mobile Internet-Verbindung seinen Rechner. Das Einrichten von Logmein ist einfach.
Man legt mithilfe der iPhone-App ein Benutzerkonto an und lädt sich dann die kostenlose
Mac-Applikation des Anbieters herunter. Läuft
das Programm auf dem Mac, finden sich
iPhone und Rechner von selbst, nachdem der
Benutzer die entsprechenden Zugangsdaten
des Rechners eingegeben hat. Die Fernverwaltung eines oder mehrerer Macs ist kostenlos,
wer den integrierten Dateimanager zum Kopieren von Ordnern und Dokumenten sowie
weitere Funktionen nutzen möchte, der muss
ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen. Die Basisversion ermöglicht das Aufwecken des Rechners (Wake-on-LAN), Änderungen in den Systemeinstellungen, das Starten von Programmen und vieles mehr. Die App
unterstützt Maus, Tastatur und verschiedene
Tastenkombinationen. Das Programm punktet
mit seiner einfachen Einrichtung und der guten Bedienung. Wer auf die Funktionen der
Pro-Version verzichten kann, erhält eine kostenlose Fernverwaltungs-App, die die wichtigsten Funktionen am Mac ausführt. ltl
Aiports by Travelnerd
Airports by Travelnerd hält für
Reisende an Flughäfen Karten
der Terminals und Gate-Angaben
parat. Darüber hinaus führt die App eine
Liste von vorhandenen Restaurants, Bars,
Geschäften und Vielflieger-Lounges des
jeweiligen Flughafens. Auch sind in den
Übersichtsplänen Symbole für Toiletten
und Wickelräume eingezeichnet. Öffnungszeiten von Restaurants, Preisangaben von Hotspot-Anbietern und Hinweise
zu öffentlichen Verkehrsmitteln vervollständigen den Flughafenführer. Seit dem
letzten Update können Benutzer ihre Flugdaten mit Airports by Travelnerd erfassen
und haben dadurch wichtige Angaben wie
etwa Flugzeiten, Gate und Terminal griffbereit. Ein großes Manko der App ist die
Abhängigkeit vom Internet. Der Anwender
hat keine Möglichkeit, einzelne Flughäfen
für den Offline-Gebrauch zu speichern.
Der Reisehelfer liegt außerdem nur auf
Englisch vor. Gerade für große Flughäfen
ist Airports aber ein sehr nützliches Programm, auch wenn es noch viel Raum für
Weiterentwicklung lässt. So fehlen viele
Flughäfen, zumindest sind sie jedoch angekündigt. Die vorhandenen Einträge sind
teilweise unvollständig. ltl
Preis: Kostenlos . Note: 2,8
Hilft bei Reise- und Wartezeit an Flughäfen
Internet-Verbindung nötig, unvollständig
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.3)
Nerd Wallet, www.travelnerd.com
P L AY
Preis: Kostenlos . Note: 2,3
Zuverlässige Fernverbindung
Teure Pro-Version
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.3)
Logmein, https://secure.logmein.com
Myscript Calculator
Auf dem iPhone ist zwar ein Taschenrechner standardmäßig vorinstalliert, Myscript Calculator ist jedoch ein Rechner der ganz besonderen Art:
Hier müssen Sie wie auf einer Schiefertafel die
Zahlen und Rechenoperationen mit dem Finger zeichnen. Die App erkennt die eingegebenen Zahlen und Operatoren und gibt das
entsprechende Ergebnis aus – meistens jedenfalls. Die Gestenerkennung von Myscript Calculator ist im Grunde genommen sehr präzise,
für längere mathematische Gleichungen empfiehlt sich aber ein Touch Pen. Die App beherrscht die Grundrechenarten und Operatoren wie etwa Prozentsatz und Wurzeln. Darüber hinaus kann der Rechner mit Exponentialfunktionen, Klammern und trigonometrischen Funktionen wie Sinus, Cosinus und
Tangens umgehen. Logarithmen und Konstanten erkennt die App ebenfalls. Leider ist pro
Seite nur eine Rechnung möglich, die sich außerdem nicht abspeichern lässt. Der Export
per E-Mail oder über die Zwischenablage ist
jedoch möglich. Symbole und Zahlen lassen
sich mit Gesten löschen und einzelne Schritte
widerrufen. Wünschenswert wäre auch eine
Anschlussrechnung mit dem Endergebnis einer Berechnung, hier gibt es Entwicklungspotenzial für Myscript Calculator. Die handschriftliche Eingabe von Zahlen, Brüchen und
Formeln ist einfach und schnell. Hilfreich wäre
eine Wischfunktion, um eine neue leere Seite
aufzurufen oder Rechenergebnisse zu kopieren und zu übernehmen. ltl
Preis: Kostenlos . Note: 2,4
Export per E-Mail und Zwischenablage
Nur eine Schreibseite zum Speichern
iPhone 3GS, iPod Touch, iPad (ab iOS 6.0)
Vision Objects, www.visionobjects.com
69
Entertainment
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
Aus Apple TV
wird Smart-TV
Allen Gerüchten über einen Apple-Fernseher
zum Trotz verkauft sich das Apple TV inzwischen
Hintergrund Apple TV
Die Apple-TV-Modelle 2 und 3 sind
Geschwister von iPhone & Co., auch
sie nutzen eine Version des iOS –
wenn auch eine abgespeckte. Das
wie geschnitten Brot. Die kleine Box überträgt
schon heute Live-TV, Video-on-Demand und mehr.
Der Fernseher wird zum echten Smart-TV
erste Apple TV kam noch mit einer
speziellen Version von OS X 10.4
(Tiger). Prinzipiell lassen sich Apps
für das Apple TV mit denselben Entwickler-Tools schreiben, die auch
bei der Entwicklung für das iPhone
zum Einsatz kommen. Jedoch bietet
Apple bis heute kein spezielles Entwickler-Kit, erlaubt auch die App-Installation nicht. Dass es funktioniert,
ist lange bekannt, hier ist aber ein
Jailbreak Voraussetzung (Seite 74).
70
L
ange Zeit fristete Apples Settop-Box Apple
TV ein Nischendasein, wurde auch Appleintern als Hobbyprojekt gehandelt. Die Verkaufszahlen des vergangenen Jahres sprechen
eine andere Sprache, inzwischen sucht man
bei Apple Entwickler, die „das Apple TV auf
das nächste Level bringen“. Insider vermuten,
dass Apple noch in diesem Jahr die Settop-Box
für App-Entwickler öffnen wird.
Bislang mussten sich Benutzer mit dem zufriedengeben, was Apple vorinstalliert hat. Auf
den ersten Blick ist hier nicht viel Spannendes
zu finden, die Funktionalität ist auf StreamingDienste für Rechner mit iTunes und den Zugang
zu Leihfilmen des iTunes Stores beschränkt.
Auch im Apple Store fristet das Apple TV
noch ein bescheidenes Dasein, es ist in der
iPod-Sektion zu finden. Beworben wird hier
neben der Kauf- und Leihoption für Filme
aus dem iTunes Store lediglich die AirplayFunktionalität, also das Streamen vom Rechner (mit iTunes) oder über geeignete iOS-Geräten auf das Apple TV.
Mit dem parallel zu iOS 6.1 für das iPhone
erschienenen Update für das Apple TV 2 und 3
hat Apple ohne viel Marketingaktion die Unterstützung von Bluetooth-Tastaturen und den
Video-on-Demand-Service Watchever (www.
watchever.de) spendiert (Seite 73). Auch ohne
Watchever hat das Apple TV dank seiner Basisfunktionen eine Menge zu bieten – wenn die
entsprechenden Optionen eingeschaltet sind.
Entertainment
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
iTunes, Airplay und iCloud
D
ank Streaming-Funktionalität und
iCloud lassen sich vielfältige Inhalte mit
dem Apple TV abspielen. Als StreamingPartner akzeptiert Ihr Apple TV einen Mac
oder Windows-PC, auf dem iTunes läuft.
Musik und Videos lassen sich direkt aus dem
Programm auf das Apple TV mit angeschlossenem Fernseher streamen. Auch
neuere iOS-Geräte wie das iPhone 4S und 5
können Musik, Filme und Fotos per Airplay
streamen. Über die Funktion „Privatfreigabe“
in iTunes und am Apple TV haben Sie bequem direkt übers Apple TV Zugriff auf Ihre
Medien in iTunes – der Rechner muss natürlich eingeschaltet sein. Die Verbindung mit
iCloud rundet das Angebot ab.
Basisfunktionen
Eine der ersten Funktionen, das Streaming
von iTunes-Inhalten auf ein Apple TV im lokalen Netzwerk, beherrscht die aktuelle Version
natürlich weiterhin. Ob Musik oder Film, Sie
starten das Abspielen am Rechner in iTunes
und wählen das kleine Streaming-Symbol. Videos beziehungsweise Musik werden über das
lokale Netzwerk auf das Apple TV gestreamt
und über den Fernseher und/oder eine angeschlossene Audioanlage ausgegeben.
Mit Airplay beziehungsweise Bildschirme
synchronisieren beim iPhone 4S und 5 lassen
sich auf dieselbe Weise Musik und Videos des
iPhone im lokalen Netzwerk aufs Apple TV
streamen. Zudem kann man Fotos aus der
gleichnamigen App via Apple TV am Fernseher
in voller Größe betrachten. Die gute Kamera
des iPhone 4S und 5 erzeugt zumindest bei
entsprechenden Lichtverhältnissen so hochwertige Bilder, dass das Betrachten in großer
Runde vor dem Fernseher Spaß macht.
Über die Funktion „Privatfreigabe“ am
Apple TV können Sie alternativ bequem vom
Sofa aus auf iTunes-Medieninhalte des Rechners zugreifen. Die Funktion ist im ers ten
Schritt am Rechner über „Privatfreigabe >
Privatfreigabe aktivieren“ im iTunes-Menü
„Ablage“ (Mac) beziehungsweise „Mediathek“
(Windows) zu finden. Unter OS X lassen sich
optional im genannten Menü auch die Fotos
aus iPhoto oder Aperture freigeben. Beim
Apple TV wählen Sie dann „Einstellungen >
Computer“ und aktivieren die Privatfreigabe
über Ihre Apple-ID samt Passwort.
Seit iOS 5 integriert Apple Funktionen von
iCloud auch ins Apple TV. So wird Fotostream
unterstützt, damit können Sie am Fernseher
Ihre mit dem iPhone aufgenommenen Fotos
durchblättern und haben auch Zugriff auf
freigegebene Fotostreams von Freunden und
Familie. Seit iOS 6 unterstützt das Apple TV
zudem iTunes in der iCloud, mit Ihrer AppleID gekaufte Songs erscheinen unter Musik am
Apple TV. Wer iTunes Match nutzt, sieht seine
gekauften Songs und Alben unter Musik nicht,
iTunes erlaubt unter Windows
(Bild oben) und OS X (Bild
rechts) das Streaming von Musik
und Videos auf ein Apple TV
im lokalen Netzwerk.
Auch vom iPhone lassen sich
Fotos (Bild links), Musik (Bild
rechts) und Videos direkt auf
das Apple TV streamen. Bei
der Übertragung von Videos
auf die Settop-Box wird der
Film am iPhone nicht mehr
angezeigt, nur am Fernseher.
Über „Privatfreigabe“ (Bild
oben) haben Sie Zugriff auf alle
iTunes-Medien. Wer iTunes
Match nutzt, bekommt all seine
Musik aus iCloud aufs Apple
TV gestreamt (Bild rechts).
71
Entertainment
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
Kostenloses Filmvergnügen
Y
outube und Podcasts bieten über Kanäle
Zugriff auf Nachrichten, Dokumentationen und sogar Spielfilme – kostenlos und
vollkommen legal. Um Youtube-Kanäle wie
„Netzkino“ nutzen zu können, melden Sie
sich am einfachsten am Rechner bei Youtube
mit Ihrem Account an (Google-Account)
und loggen sich ein. Suchen Sie nach Kanälen, die Sie interessieren, und abonnieren
diese. Einzelne Sendungen lassen sich als
Favorit speichern. Beim Apple TV starten Sie
die App Youtube und melden sich hier ebenfalls mit Ihrem Account an, Ihre Abonnements
stehen zur Verfügung. Netzkino etwa bietet
Hunderte von Spielfilmen in voller Länge an.
Podcasts bietet ebenfalls viele interessante
Sendungen, hier müssen Sie die Suche und
Auswahl direkt am Apple TV vornehmen.
Stellen Sie sich Ihre Nachrichtensendungen
und Dokumentationen einfach zusammen.
hat dafür aber vollen Zugriff auf alle in iCloud
liegenden Songs. Sie werden bei Bedarf im
Streaming-Verfahren abgespielt.
Keinen Zugriff bietet Ihr Apple T V auf
Medien eines DNLA-Servers (Digital Living
Network Alliance). Das mit Airplay konkurrierende Protokoll zum Streaming von Medien
wird von vielen NAS-Servern unterstützt, zudem bieten einige Router einen integrierten
DNLA-Server, verbundene USB-Platten enthalten dann die Medien. Manche Smart-TVs
umfassen einen DNLA-Client, können also auf
die Inhalte im Netzwerk zugreifen.
Einen DNLA-Client gibt es mit Airplayer
(4,49 Euro) aber für das iPhone. Er bietet nicht
nur Zugriff auf DNLA-Server, sondern spielt
auch dort liegende AVI- und DivX-Filme auf
dem iPhone ab. Zwar zeigt Airplayer wie andere DNLA-Apps unter dem Airplay-Icon auch
das Apple TV, das Streaming der Filme auf
Ihr Apple TV klappt aber nur, wenn Sie beim
iPhone 4S oder iPhone 5 die Funktion „Bildschirme synchronisieren“ einschalten. Öffnen
Sie die Multitasking-Leiste, und wischen Sie
zweimal nach rechts, wählen Sie dann Airplay
und die Option zum Synchronisieren.
Spielfilme und mehr kostenlos
Podcasts (Bild oben) bietet haufenweise Sendungen aus den Bereichen Nachrichten,
Dokumentationen und mehr. Im Youtube-Kanal Netzkino finden Sie Hunderte Spielfilme,
meist älter und einige B-Movies, aber in voller Länge, völlig legal und kostenlos.
i
Apple TV im lokalen Netzwerk
Wer mit dem Apple TV auch Filme in HD genießen will, muss die optimale Verbindung zum
lokalen Netzwerk aufbauen, sonst gibt es Ruckler und Aussetzer
Während das Streaming von Musik und Fotos im lokalen Netzwerk problemlos funktioniert,
vergällen Ruckler und Aussetzer beim Betrachten von Filmen manchmal den Spaß. Schuld ist
dann eine nicht ausreichende Bandbreite, etwa beim Abspielen eines Films in Full-HD (1080p)
mit dem Apple TV 3. Wenn immer möglich, sollten Sie die Settop-Box per Ethernet-Kabel mit
dem Router verbinden. HD-Filme aus dem iTunes Store laufen dann ruckelfrei, auch solche,
die Sie per Airplay von Ihrem Rechner streamen – der idealerweise auch per Kabel mit dem
Router verbunden ist. Lässt sich eine Kabelverbindung aus baulichen Gründen nicht herstellen, nutzen Sie die WLAN-Verbindung. Wie auch das iPhone 5 unterstützt das Apple TV
die aktuellen schnellen Standards im alten 2,4-Gigahertz- und im neueren 5-Gigahertz-Netz.
Wählen Sie Letzteres für die Verbindung des Apple TV, falls Ihr Router das unterstützt.
72
Zwei Apps auf Ihrem Apple TV wird ungerechtfertigterweise wenig Beachtung geschenkt: Youtube und Podcasts. Im Hinterkopf
der meisten Benutzer stehen beide für kurze
Beiträge mit mehr oder weniger Sinn. Der
Podcast-Bereich des iTunes Store und Youtube
bringen aber Hunderte von Sendungen und
Spielfilmen kostenlos auf das Apple TV und
damit ins Wohnzimmer.
Um sie zu finden und mit dem Apple TV
zu nutzen, ist etwas Vorarbeit vonnöten. Für
Youtube ist ein kostenloser Account bei dem
Dienst hilfreich, dann lassen sich Kanäle mit
dem Rechner bequem abonnieren und stehen am Apple TV schnell im Zugriff – auch
beim Apple TV melden Sie sich mit Ihrem Account an. Leider gleicht das Apple TV nicht
die Podcasts ab, die Sie in iTunes am Rechner abonniert haben. Deshalb heißt es hier:
von Hand beim Apple TV die gewünschten
Podcasts suchen und als Favorit markieren.
Auf Youtube gibt es inzwischen Anbieter,
die Kinofilme legal in ihrem Kanal veröffentlichen, weil sie die Rechte dafür erworben
haben. Diese findet man zum überwiegenden
Teil auch auf dem Apple TV. Ein gutes Beispiel ist der Youtube-Kanal „Netzkino“ (www.
youtube.com/netzkino), für den es übrigens
auch eine kostelose iPhone-App gibt. Bei Netzkino gibt es haufenweise Klassiker, aber auch
einige B-Filme, dafür kostenlos direkt auf das
Apple TV. Ebenfalls bei Youtube und voller
kostenloser Spielfilme: der Kanal „Cinenet-
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
germany“. Zwar finden sich hier viele alte
Schinken, B-Movies und Trash, dennoch ist
der Kanal in jedem Fall einen Blick wert, die
eine oder andere Filmperle lässt sich durchaus
finden und legal anschauen.(www.youtube.
com/cinenetgermany).
Die meisten Nutzer finden Podcasts nach
der Anfangseuphorie vor einigen Jahren nicht
mehr wirklich spannend. Ein zweiter Blick
lohnt auch hier. Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender stellen etliche Sendungen in voller Länge ein, sodass man diese auch jederzeit
auf dem Apple TV betrachten kann. Oftmals
ist die Bildqualität hierbei nicht besonders gut,
denn die Videos sind vor allem für tragbare
Geräte gedacht. Dennoch lohnt es sich, einige
der wichtigsten Sendungen zu abonnieren.
Suchen Sie in der Podcast-App beim Apple
TV einfach mal nach „Das Erste“ oder „ZDF“.
Fundstellen fügen Sie Ihren Favoriten hinzu.
Youtube und Podcasts bieten ein kostenloses
On-demand-Angebot, das es wert ist, durchstöbert zu werden.
Neuer Dienst Watchever
Einen Streaming-Dienst für Filme und TV-Sendungen suchte man lange bei Apple vergebens.
Benutzer in den USA und einigen anderen
Ländern haben es da besser. Seit geraumer
Zeit gibt es dort Video-on-demand-Dienste wie
Netflix (www.netflix.com) oder Hulu (www.
hulu.com). Für die Nutzung ist je nach Serviceform ein monatliches Entgelt zu entrichten,
der Benutzer kann über geeignete Apps dann
Filme oder Serien mit iPad & Co. schauen. In
Deutschland lassen sich die genannten Dienste
nicht nutzen, hier bestehen keine Vereinbarungen über die Rechte.
Seit Januar ist mit „Watchever“ endlich
auch ein Video-on-Demand-Dienst am Start
– und fürs Apple TV verfügbar. Watchever ist
eine Tochter des französischen Medienkonzerns Vivendi, der Dienst funktioniert bei uns
nicht nur übers Apple TV, sondern auch über
geeignete Apps für iPad und iPhone. Für 8,99
Euro Monatsbeitrag können Sie dann theoretisch 24 Stunden am Tag mit Apple TV, iPhone
und iPad fernsehen. Nutzer der kostenlosen
App für iPad und iPhone können sogar bis zu
jeweils drei Titel auf maximal drei Geräten für
die Offline-Nutzung speichern. Das ist praktisch, will man etwa eine längere Fahrt mit
dem Zug oder einen Flug überbrücken.
Viele der Serien stehen nicht nur in deutscher Sprache synchronisiert zur Verfügung,
sondern auch im Originalton. Zusammen mit
der HD-Option klingt das Angebot zunächst
mehr als verlockend. Nun ist Watchever beileibe nicht der erste Video-on-demand-Anbieter in Deutschland. Sehr aktiv ist Amazon
mit Lovefilm (www.lovefilm.de), auch für den
Entertainment
Watchever für Apple TV und iPhone
D
ie Umsetzung von Watchever ist sowohl
beim Apple TV als auch beim iPhone
und iPad sehr gelungen. Die Darstellung
beim Apple TV lehnt sich stark an die von
Apples eigenem Bereich „Filme“ an, Sie finden sich schnell zurecht. Auf dem Startscreen Ihres Apple TV zeigt Watchever die
Übersicht, hier können Sie sich Empfehlungen, Filme oder Serien im Überblick anzeigen lassen. Sie können Ihr eigenes
Wunschprogramm zusammenstellen und
anzeigen lassen, dazu gibt es eine Suchfunktion. Die Serien sind – wie auch die Filme –
unterteilt in HD-Filme und solche in Standardauflösung. Wählen Sie eine Serie aus,
stellt Ihnen Watchever die Staffeln dar, Sie
wählen die Folge zum Abspielen. Die Darstellung beim iPad bietet dieselben Optionen,
das Angebot ist gut strukturiert. Mit einem
Klick starten Sie das Abspielen.
P L AY
Die Umsetzung von Watchever beim Apple TV und
beim iPhone und iPad ist
sehr gelungen. Sie finden
schnell den Film oder die
Serie der Wahl. Watchever
stellt zu einer ausgewählten Serie die verfügbaren
Staffeln dar, wählen Sie die
gewünschte aus, und tippen
Sie die Folge an, die Sie
schauen wollen. Nach wenigen Sekunden startet der
Streaming-Dienst.
73
Entertainment
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
Live-TV vom iPhone streamen
W
er am Fernseher über sein Apple TV
Livefernsehen empfangen will, muss
(noch) den Umweg über iPhone-Apps gehen
und das dort empfangene Programm per
Airplay auf das Apple TV streamen. Wir
empfehlen die Apps Zattoo Live Fernsehen
und Filmon Live TV Free sowie die Mediatheken von ARD und ZDF (siehe Kasten
unten). Zattoo und Filmon Live bieten schon
im kostenlosen Angebot haufenweise TV-
Sender. Wer deutschsprachige Sender
schauen und streamen möchte, findet bei
Zattoo nicht nur die öffentlich-rechtlichen
Sender, sondern auch alle Regionalprogramme der ARD sowie weitere Sender. Das
Angebot ist kostenlos, lässt sich per In-AppKauf erweitern. Wir lieben britisches TV,
wem das ebenso geht, der wird bei Filmon
Live fündig. Auch hier lässt sich die kostenlose Version per In-App-Kauf erweitern.
Wer jede Menge deutschsprachige Sender live am iPhone empfangen und aufs Apple TV streamen
will, der ist bei Zattoo richtig (Bild links). Die ebenfalls kostenlose App Filmon (Bild Mitte)
bietet zahlreiche ausländische Sender, besonders reichhaltig ist das Angebot aus Großbritannien.
Konserven und Live-TV gibt es über die Mediatheken von ARD und ZDF (Bild rechts).
i
Live-TV als Web-App
Mithilfe der Funktion „Zum Homebildschirm“ in Mobile Safari lassen sich Liveprogramme von
ARD und ZDF als Web-App auf dem iPhone ablegen und aufs Apple TV streamen
ARD (http://m.daserste.de/#videos) und ZDF (http://webapp.zdf.de/mediathek) bieten fürs
iPhone Zugriff auf bereits ausgestrahlte Sendungen. In den jeweiligen Mediatheken kann man nach
Stichworten suchen, Filme am iPhone abspielen oder per Airplay auf das Apple TV streamen.
Über die genannten URLs bieten beide Sender auch Zugriff auf das jeweilige Liveprogramm, und
zwar Das Erste, ZDF, ZDF Kultur, ZDF Info und ZDF Neo. Da die genannten Angebote für mobile
Endgeräte gedacht sind, dürfen Sie keine HD-Auflösung erwarten. Übertragen aufs Apple TV,
bieten die Lösungen in etwa Standardauflösung. Die Liveprogramme lassen sich auch als Web-App
am iPhone ablegen, der schnellste Weg zum Live-TV. Tippen Sie die URLs unten in Mobile Safari
ein, und wählen Sie die Option „Zum Homebildschirm“. Das Erste kommt sogar mit einem netten
Icon. Angetippt startet das Liveprogramm am iPhone oder per Airplay übers Apple TV.
Das Erste: http://live.daserste.de
ZDF: http://zdf_ios_de-i.akamaihd.net/hls/live/205933/de10_v1/high/playlist.m3u8
ZDF Kultur: http://zdf_ios_de-i.akamaihd.net/hls/live/205932/de07_v1/high/playlist.m3u8
ZDF Info: http://zdf_ios_de-i.akamaihd.net/hls/live/205932/de08_v1/high/playlist.m3u8
ZDF Neo: http://zdf_ios_de-i.akamaihd.net/hls/live/205933/de09_v1/high/playlist.m3u8
74
Dienst gibt es kostenlose Apps für iPad und Co.
Videoland und Maxdome sind weitere Anbieter, die auf das Modell setzen.
Watchever bietet natürlich bei dem Preis
und den genannten Funktionen keine aktuellen Kino-Blockbuster oder die gerade angelaufenen Staffeln angesagter Serien. Hier
hinkt das Angebot etwas hinterher. In seiner
Preiskategorie ist Watchever aber einfach eine
klasse Lösung. Das Angebot lässt sich 30 Tage
kostenlos testen, ist dann monatlich kündbar.
Livefernsehen beim Apple TV
Während sich Spielfilme, TV-Serien, Videos
und Podcasts direkt vom Apple TV abspielen
lassen, gibt es aktuell keine Möglichkeit, LiveTV über das Gerät zu empfangen. Zwar bieten
diverse Fernsehsender und Dienstleister LiveTV als Stream über IP-Verbindungen an, allein
das Apple TV verweigert die Zusammenarbeit.
Um Live-TV dennoch aufs Apple TV zu bekommen und somit am Fernseher zu genießen, muss das iPhone als Vermittler dienen.
Geeignete Apps oder ein Streaming-Angebot,
das per Mobile Safari empfangen wird (Kasten
unten), lassen sich per Airplay auf das Apple
TV mit angeschlossenem Fernseher streamen.
Voraussetzung ist dabei, dass die Live-TVSendungen in einem Apple-konformen Videoformat gestreamt werden und – bei Apps – der
Entwickler die Airplay-Funktionalität für Video integriert hat. Das ist längst nicht bei allen
Apps der Fall. Einige zeigen zwar das AirplaySymbol für Video an, streamen aber nur den
Audiopart. Bei anderen Apps hat der Entwickler beziehungsweise Rechteinhaber die Option
bewusst nicht integriert, bei der App Spiegel.
TV ist etwa gar kein Airplay möglich, die Apps
Lovefilm und Sky Go unterstützen nur die
Tonübertragung via Airplay. Bei den genannten ist auch der Trick über die iOS-Funktion
„Bildschirme synchronisieren“ vom Entwickler
ausgeschlossen, bei anderen Apps klappt das.
Wir empfehlen zwei Apps, die Live-TV bieten und Airplay voll unterstützen. Mit Zattoo
Live Fernsehen empfangen Sie schon in der
kostenlosen Version alle öffentlich-rechtlichen
Sender einschließlich sämtlicher Regionalprogramme sowie weitere deutschsprachige und
internationale Angebote. Per In-App-Kauf lassen sich im Abonnement weitere Premiumsender auswählen. Klasse für Fans ausländischer
Sender ist die kostenlose App Filmon Live TV
Free. Sie bietet zum Beispiel das Live-TV-Programm von knapp zwei Dutzend Sendern aus
Großbritannien, wichtige Sender aus Italien
und mehr.
Die genannten Apps würden sich auch
prima direkt am Apple TV machen, dafür
müsste Apple endlich die App-Entwicklung für
die Settop-Box erlauben.
APPLE TV
iPhoneWelt 03/2013
Jailbreak: Technologie-Ausblick
Wer sich einen Eindruck verschaffen möchte,
was theoretisch mit dem Apple TV möglich
ist, schaut auf das Webangebot von Firecore
(http://firecore.com). Seit Jahren bietet das
Unternehmen Erweiterungen für die SettopBox, etwa die Unterstützung aller gängigen Videoformate, DNLA-Server und anderer nicht
von Apple unterstützter Server, die Nutzung
eines Webbrowsers oder RSS-Feeds. In allen
Fällen ist dafür jedoch ein Jailbreak des Apple
TV nötig, bei Redaktionsschluss ließ sich nur
das Apple TV 2 knacken, der Jailbreak für das
aktuelle Modell 3 ist in Arbeit.
In Zusammenarbeit mit den iPhone-DevTeams stellt Firecore mit Seasonpass ein kostenloses Jailbreak-Tool für Mac und Windows
zur Verfügung, eine gute, allerdings englischsprachige Jailbreak-Anleitung gibt es ebenfalls
online bei Firecore. Ist das Apple TV 2 freigeschaltet, lassen sich kostenlose Tools installieren, hier ist allerdings ein gerütteltes Maß
an Unix-Kenntnis und Spaß bei der Arbeit mit
dem Terminal vonnöten. Kostenlose Tools und
Infos gibt es bei Awkward TV. Wer nach einer
einfachen und kompletten Lösung sucht und
bereit ist, 30 Dollar auszugeben, dem empfehlen wir ATV Flash Black von Firecore. Gestartet auf dem Windows-PC oder Mac, installiert das Programm per Netzwerkverbindung
haufenweise neue Apps. Die Verwaltung und
App-Updates erfolgen bequem mit dem Apple
TV, alle Standardfunktionen der Settop-Box
bleiben natürlich verfügbar. Firecore zeigt, wo
Apple nachbessern und das Apple TV erweitern könnte. vr
Entertainment
Apple TV 2 mit Jailbreak
U
m das Apple TV 2 zu erweitern, ist ein
Jailbreak Voraussetzung. Die Software ist
kostenlos, der Jailbreak einfach. Allerdings
benötigen Sie ein Mikro-USB-Kabel, für den
Jailbreak sind Apple TV 2 und Windows-PC
oder Mac direkt zu verbinden. Ist der Jailbreak erledigt, führt der einfachste Weg zu
Erweiterungen über die Lösung ATV Flash
Black von Firecore (30 Dollar). Gestartet am
Rechner, findet das Programm Ihr Apple TV
automatisch und installiert neue Funktionen
und Apps mit einem Klick. Die Einrichtung
der Apps erfolgt dann einfach mit dem Apple
TV. ATV Flash Black ist eine tolle Lösung.
Nach dem Jailbreak des Apple TV 2 und der Installation von ATV Flash Black lassen sich viele neue Apps
und Funktionen installieren und am Apple TV nutzen, die neuen Apps erscheinen auf dem Hauptscreen.
Bluetooth-Tastatur beim Apple TV
M
it dem Update auf iOS 6.1 (Version 5.2
Apple-TV-intern) lassen sich auch Bluetooth-Tastaturen mit dem Apple TV nutzen.
Über „Einstellungen > Allgemein > Bluetooth“ am Apple TV lässt sich eine Verbindung (Pairing) mit einer Bluetooth-Tastatur vornehmen.
Das Apple TV unterstützt dabei
alle Standard-Bluetooth-Tastaturen. Eine klasse Lösung ist
das Logitech Bluetooth EasySwitch (100 Euro). Es erlaubt
den Wechsel zwischen bis zu
drei Geräten ohne neues Pairing. Die Pairingdaten speichert
die Tastatur bei der ersten Verbindung. Der Wechsel erfolgt
über die Funktionstasten F1
bis F3. Das Keyboard bietet Hintergrundbeleuchtung und ähnelt im Anschlag den in
Macbooks verwendeten Tastaturen. Leser
der iPhoneWelt sparen Geld: Wer bis zum
31. Mai unter www.logitech.com/de bei der
Bestellung den Gutscheincode macwelt2013
eingibt, zahlt nur 80 Euro (Mehr Informationen in den News ab Seite 8). Einen Fehler
im Apple TV muss Apple mit dem nächsten
iOS-Update aber beheben, er betrifft alle
Bluetoot h-Tast aturen: Das
Apple TV kennt nur das USTastaturlayout. Hier sind nicht
nur die Sonderzeichen fast
alle an anderer Stelle untergebracht, Sonderzeichen wie
Umlaute fehlen komplett, auch
der Ort für die Buchstaben „Y“
und „Z“ ist vertauscht. Wollen
Sie nach „Ziege“ suchen, müssen Sie auf der Tastatur „Yiege“
eingeben – zumindest bis Apple
den Fehler behebt.
75
Entertainment
UNTERHALTUNG AUS DEM APP STORE
iPhoneWelt 03/2013
Aktuelle Apps aus dem iTunes Store
Entertainment
vom Feinsten
Weitere App-Tests
Wenn Sie sich für die neuesten
Apps interessieren, finden Sie
viele weitere aktuelle Tests von
iPhone-Apps auf unserer Webseite www.iphonewelt.de
Mit OTR können Sie TV-Sendungen aufnehmen
und auf das iPhone laden. Relic Rush versetzt Sie
zurück in die 80er Jahre – Celtic Tribes sogar in
das Zeitalter der Kelten
OTR
Die auf den Seychellen ansässige
Internet TV AG ist Betreiber eines
sogenannten Online-TV-Recorders.
Der Webdienst nimmt TV-Sendungen von
über 98 Sendern (neben deutschen Sendern
u.a. aus den USA, UK, Polen, Italien und der
Ukraine) auf und stellt sie zum Download bereit – eine iPhone-App ist ebenfalls verfügbar.
So lässt sich etwa die nächste Folge von „Game
of Thrones“ einprogrammieren und nach
der Ausstrahlung auf das iPhone laden – auf
Wunsch auch ohne Werbepausen. Die Programmierung einer Aufnahme ist über die App
möglich, jedoch sollte man Datum, Uhrzeit
und Sender besser mit einer anderen App oder
über die Webseite recherchieren. Die App listet
zwar das aktuelle Programm auf, zeigt aber
keine Informationen zu einer Sendung an. Für
die Nutzung ist eine Anmeldung über die recht
unübersichtliche Webseite erforderlich. Das
Abrechnungsmodell ist leider sehr komplex,
da jede Menge Optionen, Punktesysteme und
Gebührenmodelle bestehen. Die Grundlagen:
Ein Euro pro Monat ist als Nutzungsgebühr
zu bezahlen, 8 GB Download-Volumen kosten
einen weiteren Euro. Es gibt verschiedene
Bezahlmethoden wie beispielsweise Telefonanruf, SMS und Kreditkarte, dabei fallen teils
hohe Gebühren an. Gut finden wir, dass auch
Serienaufnahmen über die Webseite möglich
sind. Für das Abspielen am iPhone stehen
Aufnahmen als MP4-Datei in relativ niedriger
Auflösung zur Verfügung, beliebte Sendungen
sind zusätzlich in der höheren Auflösung von
576p abrufbar. Man kann die Aufnahmen offline nutzen und per HDMI-Adapter an einem
TV-Gerät abspielen. In der Standardqualität
ist dazu aber die Auflösung unserer Meinung
nach zu niedrig. Die HQ-Version scheint dagegen für unser iPhone 4S nicht optimal zu
sein, wir stellen beim Abspielen per HDMI ein
leichtes Ruckeln fest. Rechtlich ist der Webdienst umstritten, die Nutzung aber offenbar
erlaubt. So verweist der Dienst auf eine Empfehlung der Stiftung Warentest. sw
Preis: Kostenlos · Note: 2,4
Einfache Planung von Aufnahmen
Verwirrendes Abrechnungssystem
iPhone, iPod Touch (ab iOS 5.0)
Internet TV, www.onlinetvrecorder.com
76
UNTERHALTUNG AUS DEM APP STORE
iPhoneWelt 03/2013
Entertainment
Celtic Tribes
Celtic Tribes ist ein klassisches
Aufbauspiel. Als Anführer eines
Keltenstamms müssen Sie Ihr
Dorf auf bauen und Ihre Stammesmitglieder ernähren. Dafür bauen Sie einen
Palisadenzaun um das Dorf, um es vor Angreifern zu schützen. Im Gegenzug können
Sie aber auch andere Dörfer angreifen oder
Spione ausschicken. Damit die Vorräte
nicht ausgehen, müssen Sie regelmäßig
Erz, Lehm oder Holz gegen andere Rohstoffe eintauschen. Die Zahl neben dem
Kopfsymbol gibt an, wie viele Untertanen
der Bauernhof ernähren kann. Je größer
das Dorf wird, desto mehr Leute können
dort leben. Das Spiel erfordert viel Geduld:
Wenn Sie Ihre Leute zum Holzhacken schicken, kann das durchaus einen halben Tag
dauern. Per Push-Nachricht bekommen
Sie Bescheid, wenn ein Vorgang wie Holzhacken oder Palisadenbau beendet wurde
– das wird jedoch mit der Zeit sehr lästig.
Mit Zaubertrank-Fläschchen können Sie
den Prozess zwar beschleunigen, doch
diese kosten extra. cs
Preis: Kostenlos · Note: 3,0
Liebevolle Umsetzung, gut durchdachte Szenen
Lange Wartezeiten, lästige Push-Meldungen
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.3)
Xyrality, www.celtic-tribes.com/de
About Love and Hate
Dieses Spiel ist ein absoluter Geheimtipp für Knobelfans und Liebhaber des guten Designs: Sie müssen den beiden Figuren „Love“ und „Hate“
in insgesamt 70 Leveln dabei helfen, aus der
Höhle zu kommen. Jedes Level beenden Sie,
indem Sie eine der beiden Figuren den roten
Knopf drücken lassen. Doch bis zum roten
Knopf ist es oft ein mühevoller Weg mit vielen
Hürden, die die beiden Figuren nur überwinden können, indem sie zusammenarbeiten.
Und dann gibt es schließlich noch die „Other
Ones“, die Love und Hate dabei unterstützen
können. Die „Lazy Ones“ helfen zum Beispiel
dabei, Räuberleiter und Treppchen zu bilden.
Sie werden aber nur aktiv, wenn man sie anspricht. Bei Loves „I love you“ kommen sie
näher beziehungsweise wenden sich einem
zu. Wenn Hate seine Hassblitze ausstößt, entfernen sie sich. Auf diese Weise können Sie
an der gewünschten Stelle Stufen bauen. Das
Spiel macht süchtig und ist ausgesprochen gut
durchdacht. Vor allem die Grafik ist liebevoll
gestaltet. Die Hintergrundmusik passt sich der
Optik hervorragend an. cs
Preis: 0,89 Euro · Note: 1,0
Grafik, Hintergrundmusik, Aufbau des Spiels
Keine
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 3.2)
Black Pants Game Studio, www.tinyandbig.com
77
Entertainment
UNTERHALTUNG AUS DEM APP STORE
Rayman Jungle Run
Das Jump-’n’-Run-Spiel ist im Urwald angesiedelt, den der Spieler
boxend und fliegend durchstreift.
Rayman Jungle Run ist eine angepasste iOSVersion des beliebten Konsolenspiels. In fünf
unterschiedliche Welten aufgeteilt, herrschen
in jeder Umgebung andere Bedingungen. Während Rayman in der einen Welt nur springend
vorankommt, muss er die anderen fliegend
oder im Mauerlauf bezwingen. In der vierten
Welt boxt sich die Spielfigur durch die Level,
während die fünfte Umgebung ein Mischmasch aus allen vorherigen Disziplinen ist.
Über einen In-App-Kauf stehen weitere Helden
und Kostüme zur Verfügung. Erfolge und Bestenlisten erlauben den Vergleich mit anderen
Spielern im Game Center. Die Steuerung ist
intuitiv und präzise, der Schwierigkeitsgrad
abwechslungsreich. Wer die volle Punktzahl
erreichen möchte, muss einige Level mehrmals angehen. Fehler verzeiht das Spiel nicht.
Was das Spiel etwas schwierig macht, ist die
Tatsache, dass die Laufgeschwindigkeit vorgegeben ist, anhalten kann man die Figur also
nicht. Der Spieler steuert den Jungle Jack lediglich. Sowohl bei Grafik als auch Animation
überzeugt Rayman Jungle Run mit Liebe zum
Detail und flüssigen Bewegungen. ltl
Preis: 2,69 Euro · Note: 2,1
Schöne 2D-Grafik und Animationen
Laufgeschwindigkeit ist vorgegeben
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 5.1)
Ubisoft, www.ubisoft.com
Aces of the Luftwaffe
Auf der Seite der Alliierten kämpft
der Spieler in Aces of the Luftwaffe
gegen Flugzeuge und Panzer der
Deutschen. Der Schwierigkeitsgrad ist trotz
Dauerfeuer hoch. Im Spiel muss sich der Pilot ganz auf die Steuerung seines Flugzeuges
konzentrieren, das Dauerfeuer setzt automatisch ein. Verschiedene Waffensysteme, die
man im Laufe der Luftschlacht einsammelt,
und zusätzliche Begleitflugzeuge unterstützen den Piloten. Im Notfall fordert der Spieler
per Knopfdruck ein Geschwader an, das ihm
kurzzeitig aus der Klemme hilft. Nach jedem
Level können die eingesammelten Punkte in
die Aufrüstung des Flugzeugs investiert werden. In-App-Käufe stellen weitere Goldkreuze
zur Verfügung. Die Goldkreuze sind außerdem
Voraussetzung, um weitere Missio nen und
Flugzeugmodelle freizuschalten. Die TouchSteuerung reagiert im Spiel präzise, die RetroGrafik könnte jedoch abwechslungsreicher
und detaillierter sein. ltl
Preis: 0,89 Euro · Note: 2,6
Schnelles Luftkampfspiel mit Retro-Optik
Grafik und Gegner auf Dauer etwas langweilig
iPhone, iPod Touch, iPad, (ab iOS 4.3)
Handy Games, http://facebook.com/handygames
Relic Rush
Schon beim Start des Spiels erinnert die Musik an alte Atarioder C64-Zeiten. Die KlötzchenOptik lässt schließlich keinen Zweifel
mehr am Retro-Charakter des Spiels
auf kommen. Bei Relic Rush sollen Sie
eine Figur, die an Super Mario erinnert,
sicher über Leitern in die nächste Etage
führen. Sie dürfen dabei nur nicht gegen
ein Monster laufen, sondern müssen rechtzeitig anhalten, um darunter hindurchzuschlüpfen. Außerdem gilt es hier, Trophäen
einzusammeln. An Welten sind etwa ein
Dschungel, ein Vulkan oder eine Kanalisation zu passieren. Die Figur läuft von ganz
78
allein. Sie stoppt erst, wenn Sie per Finger das iPhone-Display berühren. Gut: Sie
können so viele Leben verlieren, wie Sie
wollen, Sie dürfen unabhängig davon immer weiterspielen. Allerdings kommen
Sie dann nicht darum herum, jedes Level
(Etage) wieder von vorne zu beginnen.
Insgesamt ist Relic Rush ein kurzweiliger
Spielespaß im Retro-Look. cs
Preis: 0,89 Euro · Note: 1,2
Retro-Look
Start der Level immer wieder von vorne
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.3)
Forest Moon Games, www.forestmoongames.com
iPhoneWelt 03/2013
iPhoneWelt 03/2013
Entertainment
UNTERHALTUNG AUS DEM APP STORE
Pin War
Das knallig gemachte Pin War
wirkt ein wenig wie eine Mischung
aus Flippersimulation, Breakout
und Tron. Im Unterschied zu Flipperspielen,
die versuchen, die alten Geräte möglichst
detailgetreu nachzubilden, ist hier nur das
Spielprinzip die Grundlage. In futuristischen
Neon-Leveln bewegt man mit dem Daumen
zwei Paddel und versucht, eine oder mehrere Kugeln zu kontrollieren. Ungewöhnlich
ist der Mehrspielermodus des Spiels. Wie bei
einem gespiegelten Flipper spielt man dabei
an demselben Gerät gegen künstliche oder
echte Gegner. Die Regeln sind simpel: Wer zu
oft den Ball verliert, hat verloren. Eine ganze
Reihe unterschiedlicher Tische steht zur Verfügung, einige werden erst durch erworbene
Punkte freigeschaltet. Neben dem Antreten gegen andere Spieler gibt es auch Missionen, bei
denen man immer neue Aufgaben lösen muss.
Manche der Level erinnern an Breakout, es
gilt, eine Mauer zu durchbrechen. Manche Herausforderungen löst man durch Schütteln des
iPad oder iPhone, ähnlich wie bei einem echten Flipper. Allerdings sind einige der Missionen eindeutig zu schnell erledigt. Zusätzlich
zu den beiden Spielmodi hat das Spiel noch einen Editor für das Erstellen eigener Tische. sw
Preis: 1,79 Euro · Note: 1,9
Gutes Gameplay, Mehrspielermodus
Missionen zum Teil recht simpel
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 3.1.3)
Bulky Pix, www.bulkypix.com
Last Knight HD
In Last Knight HD geht es dar um, einen Ritter auf seinem
Schlachtross durch einen Parcours
zu steuern. Wahlweise im Story- oder EndlosModus reitet man in dem bonbonbunten Spiel
durch ein endloses Labyrinth aus Hindernissen, bekämpft gefährliche Gegner wie Ritter
und Spinnen und löst Aufgaben. Punkte gibt
es für das Sammeln von Gegenständen. Gegner und Zielscheiben muss man mit der Lanze
bekämpfen, Hindernissen wahlweise ausweichen oder sie überspringen. Wer an einem
Hindernis scheitert, muss den Spielabschnitt
wiederholen. Positiv: Misslungene Level än-
dert das Spiel bei jeder Wiederholung leicht
ab, was Wiederholungsfrust vermeidet. Gut
gefallen uns die hochwertige Grafik und die
gute Optik. Der Schwierigkeitsgrad ist allerdings recht hoch. Leider sind auch die Systemanforderungen sehr anspruchsvoll, das iPhone
4 ist schon zu langsam. Oftmals ist außerdem
ein Neustart notwendig. sw
Preis: 1,79 Euro · Note: 2,3
P L AY
Gute Grafik, anspruchsvolle Level
Hohe Systemanforderungen
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.0)
Crescent Moon, http://crescentmoongames.com
Temple Run 2
Laufend, springend und rutschend geht es in Temple Run 2
über Burgmauern, durch Wälder und unterirdische Minen. Dicht auf
den Fersen folgt dem Spieler ein Monster,
dem es bis zum Ende des Levels zu entwischen gilt. Dabei sollte man möglichst
viele Münzen einsammeln und Edelsteine
erwerben, um seine Fähigkeiten auszubauen. Vier Spielcharaktere mit individuellen Eigenschaften stehen dabei zur Auswahl, auch hier benötigt man Münzen zum
Freischalten der Spielfiguren. Persönliche
Statistiken wie den längsten Lauf oder die
meisten Münzen pro Level hält die App
ebenfalls fest. Wer mit dem Ausbau der
Fähigkeiten nicht warten kann, bessert
sein Münzkonto über In-App-Käufe auf.
Bei dem rasanten Laufspiel muss sich der
Spieler auf die Steuerung konzentrieren,
ein Fehler endet immer tödlich. Das Spiel
gewinnt durch Power-ups und Ausbaumöglichkeiten an Attraktivität. Die Grafik ist
detailliert, die Steuerung intuitiv. ltl
Preis: Kostenlos · Note: 2,2
P L AY
Schnelles Reaktionsspiel
Nur vier Spielfiguren zur Auswahl
iPhone, iPod Touch, iPad (ab iOS 4.2)
Imangi Studios, www.imangistudios.com
79
Entertainment
NEUES IM iTUNES STORE
iPhoneWelt 03/2013
D
er iTunes Store hat viele interessante Inhalte für Kinder
aller Altersstufen im Angebot. Damit der Nachwuchs nicht mit ungeeigneten Medien konfrontiert
wird, gibt es einige Möglichkeiten
für Eltern, den Zugriff und die
Einkaufs- oder Download-Möglichkeiten zu konfigurieren.
Schneller Zugriff
Für Kinder
optimiert
Der iTunes Store bringt Möglichkeiten
mit, das Angebot für Kinder anzupassen
und bei Bedarf sogar ein kleines
Taschengeldkonto einzurichten. So
behalten Sie als Eltern die Kontrolle
1
Je nach Alter stellen sich unterschiedliche Probleme. Während
man den Kleinsten den Zugang
zum Store in der Regel komplett
sperrt, kann man mit zunehmendem Alter der Kinder nach
und nach die Zügel lockern. Auf
der einen Seite kann man Altersvorgaben für die im Store angebotenen Medien machen. Das
Passwort zum iTunes-Konto sollte
man zunächst besser für sich behalten. Dass man kein triviales
Passwort wählt, versteht sich
von selbst. Werden die Kinder
älter, kann man Ihnen dann eine
eigene Apple-ID einrichten, zum
Beispiel mit einem Gutschein
als kleinem Startguthaben. Das
Prepaid-Prinzip verhindert böse
Überraschungen. Sind die Kinder
mit dem Store und dem Einkaufsprinzip vertraut, lässt sich als
Steigerung automatisch ein regelmäßiger Betrag vom elterlichen
Account auf das iTunes-Konto
des Nachwuchses buchen. Damit
wächst der finanzielle Spielraum.
Einkäufe nutzen
Zum Schluss noch ein Wort zum
verantwortungsbewussten Umgang mit Computer & Co. Die
Geräte sind heute allgegenwärtig,
selbst in der Grundschule gehört
der Rechner schon mit dazu. Die
Entscheidung, ab welchem Alter
man seine Kinder mit Rechner
und iTunes oder einem iOS-Gerät
in Kontakt bringt, können wir
Ihnen nicht abnehmen. iTunes
bietet aber einige Möglichkeiten
zur Kontrolle der altersgerechten
Nutzung. Wie das funktioniert,
zeigen wir im Folgenden. maz
Zusätzliche Apple-ID
Ein neues iTunes-Konto einrichten
Solange man mit den Kindern zusammen am Rechner sitzt, kommt
man auch mit einem gemeinsamen Konto für alle aus. Früher
oder später wird man aber die
Benutzer-Accounts des Systems
und auch die Mediatheken von
Eltern und Kindern trennen. Sollen Inhalte gemeinsam genutzt
werden, kann man das ja immer
noch über Freigaben regeln. Die
Grundlage dafür ist eine eigene
Apple-ID für die Kinder. Wann Sie
ihnen das Passwort für selbstständige Einkäufe mitteilen, steht
ja auf einem anderen Blatt.
Es empfiehlt sich, zunächst ein
iTunes-Konto ohne direkte Bankverbindung wie eine Kreditkarte
oder den Service von Click & Buy
einzurichten. Der einfachste Weg
hierfür ist, in iTunes den Store zu
öffnen und in dessen Navigation
80
auf „App Store“ zu klicken. Wird
in der Navigationsleiste eine AppleID angezeigt, klicken Sie darauf,
um sich abzumelden. Danach
wählen Sie eine kostenlose App
zum Download aus, zum Beispiel
aus der Top-Apps-Liste am rechten Rand. Fordert der Store dann
zur Eingabe der Zugangsdaten
auf, wählen Sie „Apple-ID erstellen“. Folgen Sie den Anweisungen,
und geben Sie die persönlichen
Daten ein. Formal ist ein Konto ab
dem Alter von 13 Jahren möglich.
Geben Sie bei den persönlichen
Daten ein jüngeres Geburtsdatum
an, bricht iTunes die Einrichtung
der Apple-ID ab. Kommen Sie zur
Seite „Zahlungsmethoden“, wählen Sie die ganz rechte Option
„Keine“ und schließen die Einrichtung mit „Apple-ID erstellen“ ab.
Ein Konto ohne Bankverbindung
ist nur im App Store möglich, daher der kleine Umweg am Anfang.
Gehen Sie über die Startseite des
iTunes Store, wird die Bezahloption „Keine“ nicht angeboten. Sie
können jedoch eine Kreditkarte
eintragen und diese dann nach
der Kontoaktivierung über die
Account-Einstellungen des iTunes
Store wieder löschen. Den Zugang finden Sie auf der Startseite
unter „Alles auf einen Klick“.
NEUES IM iTUNES STORE
iPhoneWelt 03/2013
2
Guthaben einrichten
3
Entertainment
Zugriff beschränken
1. Gutschein oder iTunes-Karte kaufen
1. Altersfreigaben im Store aktivieren
Damit sich mit dem neuen Konto
nicht nur kostenlose Apps und
E-Books laden lassen, muss man
es mit einem Prepaid-Guthaben
aufladen. Die iTunes-Karten im
Wert von 15 bis 100 Euro gibt
es nicht nur im Fachhandel, sondern mittlerweile auch in den
Als weitere Maßnahme zum
Schutz von Kindern unterstützt
der iTunes Store Zugriffsbeschränkungen nach Altersvorgaben. Hierzu öffnen Sie in iTunes
die Einstellungen und dort den
Bereich „Kindersicherung“. Hier
können Sie den Zugriff auf
meisten Supermärkten und vielen
anderen Geschäften. Man kann
auch direkt aus iTunes Geschenkgutscheine drucken oder per
E-Mail verschicken. Hierfür finden Sie auf der Startseite in
„Alles auf einen Klick“ den Eintrag „iTunes-Geschenk senden“.
Podcasts, Radio, den iTunes Store
und Freigaben komplett sperren.
Darunter folgen Beschränkungen
nach Alter. Zum Schluss sollten
Sie auf das Schloss klicken. Dann
wird ein Administrator-Passwort
benötigt, um die Alterseinstellungen zu ändern.
2. Guthaben aufs Konto einzahlen
2. Eingeschränkter Einkauf
iTunes-Karten und Gutscheine
enthalten eine Nummer, die den
eigentlichen Wert repräsentiert.
Zum Eingeben der Nummer meldet sich der Empfänger mit seinem Account im Store an und
klickt in „Alles auf einen Klick“
auf „Einlösen“. Das verfügbare
Haben Sie über die Kindersicherung Inhalte gesperrt, werden
deren Beschreibungen und Coverbilder zwar noch im iTunes Store
angezeigt, aber die Knöpfe zum
Kaufen beziehungsweise Leihen
sind nicht mehr aktiv. Außerdem
lassen sich weder die übliche
Guthaben wird jederzeit in der
Navigationsleiste angezeigt. Man
kann über die iTunes-Geschenke
auch eine Art Dauerauftrag einrichten (klicken Sie auf „Weitere
Informationen …“). Dabei wird
einer Apple-ID jeden Monat ein
fester Betrag gutgeschrieben.
Vorschau starten noch Trailervideos für Filme und TV-Sendungen aufrufen. Nutzen die
Kinder iOS-Geräte, sollten Sie
auch dort die Kindersicherung
aktivieren. Diese finden Sie
unter „Einstellungen > Allgemein > Einschränkungen“.
81
Entertainment
KÜNSTLER IM SPOTLIGHT
iPhoneWelt 03/2013
Foals
Die Gitarren der Foals sind wieder
frisch gestimmt. Die britische Band
hat in den knapp zehn Jahren ihres
Bestehens ihre Wandelbarkeit und
ihre Wachstumskraft stets unter Beweis gestellt. Bereits Antidotes,
das Debütalbum, konnte nicht in
eine Kategorie eingeordnet werden.
Es fand leidenschaftliche Anhänger
und erhielt auch von seinen Kritikern den verdienten Respekt. Mit
dem neuen, im Februar 2013 erschienenen Album Holy Fire fordern
die Foals ihre Fans nun erneut heraus. Die Gedanken der Zuhörer folgen wie von selbst den Windungen
und Drehungen der selbstreflexiven
Songs. Jetzt kann man nur noch
hoffen, dass die Band aus England
demnächst auch wieder bei uns live
zu sehen sein wird. Bis dahin können Sie sich schon mal im Music
Store einstimmen, die wichtigsten
Werke finden Sie dort nämlich zum
Download. str
Top-Alben im iTunes Store
MusikHighlights
John Legend
John Legends Stimme ist wie dunkler Samt und dank seiner
Wurzeln im Gospelchor verführt seine Musik zum Träumen.
Doch Legend ist kein Eigenbrötler, denn neben dieser schwelgerischen Grundstimmung schreibt der Songwriter auch poppigen R ’n’ B. Schon früh begann seine Zusammenarbeit mit
Produzent und Hip-Hop-Größe Kanye West. John Legends Duett
mit Alicia Keys „You don’t know my name“ war Ausgangspunkt einer stetigen Karriere. Die erfolgreichen ersten Alben
„Get Lifted“ – der Name ist Programm – und „Once Again“
liefern lebendigen R ’n’ B der Extraklasse. 2012 machte er dann
noch mit „Who did that to you“ einen zentralen Beitrag
zum hochgelobten Soundtrack von Quentin Tarantinos „Django
Unchained“. Der Music Store bietet eine nahezu vollständige Liste dieser modernen Meisterwerke. str
82
Auf der Suche nach neuer Musik gibt es kaum eine
bessere Anlaufstelle als den iTunes Store. Wir haben
für Sie ein paar interessante Künstler herausgepickt
Atoms
for Peace
Wenn zwei Persönlichkeiten wie Thom
Yorke und Flea von den Red Hot Chilli
Entertainment
© Obi Blanche
KÜNSTLER IM SPOTLIGHT
iPhoneWelt 03/2013
Peppers zusammenkommen, um ein Projekt
zu verwirklichen, gibt es keine Gewalt,
die beherrschen kann, was dabei entsteht.
Thom Yorke wird als Frontmann von
Radiohead für seinen gefühlvollen tiefenpsychologischen Gesang verehrt. Flea
liebt man für seinen technisch herausragenden burschikosen „Cock-in-sock“-Gitarrensound. In dem Dialog, den die Künstler für
ihr Album „AMOK“ gefunden haben, gehen
sie musikalisch aufeinander zu. Thom Yorke
hat hellere Klänge gefunden, die fein gestrickt und rhythmisch ausfallen sind. Flea
erinnert uns daran, wie melodisch und
geschmackvoll er spielen kann, und schafft
damit einige Höhepunkte des Albums. Das
Ergebnis des Dialogs ist ein eindringliches
Album und die ideale Verwirklichung des
gebündelten künstlerischen Potenzials. str
DENA
Die Rapperin DENA ist das Heißeste,
was Berlin momentan zu bieten hat. Im
Video zu ihrem Hit „Cash, Diamond
Rings, Swimmingpools“ sticht Sie als
Querschläger mit Starappeal auf einem
Johnny Marr
Ramschmarkt aus der Masse hervor.
Das Gettogirl aus einem Berliner Wohnblock will, dass alle eine gute Zeit
Die Bezeichnung Johnny Marrs als gottgleiches
haben, und liefert selbst die Musik zur
Genie stammt aus seiner ruhmvollen Karriere
Party. Sie nennt sich „DENA from the
mit The Smiths. Seine individuellen Gitarrenriffs
Block“ und hat die Glaubwürdigkeit, die
und die eindrucksvolle Stimme des Frontmanns
J-Lo immer gefehlt hat. Mit Wurzeln
Morrissey bildeten eine derartige Harmonie, dass
im Hip-Hop der 90er-Jahre hat DENA
noch heute zahlreiche Jugendliche dem Sound
einen abwechslungsreichen musika-
der Smiths verfallen. In seinem kürzlich erschie-
lischen Stil entwickelt. Die Beats über-
nenen Soloalbum „The Messenger“ stellt Johnny
tragen sich schon beim ersten Ton auf
Marr nun jedoch unter Beweis, dass er nicht
alle Gliedmaßen und schmiegen sich ins
die Absicht hat, sich auf den Lorbeeren der Ver-
Gedächtnis. Auch Sie werden deshalb
gangenheit auszuruhen. Nach gemeinsamen
bei genauerem Hinhören im Music
Projekten mit Bands wie Modest Mouse und The
Store erkennen: DENA macht spontan
Cribs trägt „The Messenger“ nun erstmals nur
süchtig. str
den Namen Johnny Marrs auf dem Cover. Auch
wenn der Brite selbst die Zügel in der Hand
hält, lässt sich nicht verneinen, dass der Gute
von seinen alten Bandkollegen durchaus
beeinflusst wurde. „The Messenger“ kann genau
wie sämtliche Hits von The Smiths im Music
Store erworben werden. str
83
KÜNSTLER IM SPOTLIGHT
© Okea
Entertainment
iPhoneWelt 03/2013
Kendrick Lamar
Kendrick Lamar veröffentlichte 2011 exklusiv im
iTunes Store „Section 8.0“, eines der erfolgreichsten
Hip-Hop-Alben des Jahres. Mit seinem im Oktober
2012 erschienenen Nachfolger „Good Kid, M.A.A.D.
City“ erlaubte der Rapper uns dann mit autobiografischen Texten Einblicke in seine Kindheit. Zwei
wichtige Errungenschaften heben dieses Album von
anderen ab: die sprachlich-musikalische Virtuosität,
mit eindringlichen Texten und greifbaren Beats, und
die spürbare Verwurzelung des Rappers in dem
zentralen Thema des Albums, der Sicherheit spendenden Familie. Wer nun ein verweichlichtes Hip-HopAlbum erwartet, hat keine Vorstellung von einer
Kindheit inmitten von Gangs und Brutalität. Die musikalische Geschichte von Kendrick Lamar finden Sie
im Music Store. str
Two Door Cinema Club
Im Jahr 2007 taten sich die beiden Schulfreunde Alex Timble und Sam Halliday mit Kevin Baird
zusammen, um gemeinsam Musik zu schreiben. Kurz darauf schmissen die drei Jungs ihr
Studium und gründeten den Two Door Cinema Club. Die Band spielte sich auf einem verloren
geglaubten, klassischen Weg von Festival zu Festival und sammelte so erste Erfolge. Nachdem sie sich mit ihrem Math-Pop stilistisch zunächst zwischen Keane und den Foals eingeordnet
haben, finden sie in ihrem jüngsten Album Beacon einen immer eigenständigeren Klang. Entdecken sie die Indie-Band aus Nordengland im Music Store. str
Frank Ocean
Als der Hurrikan Katrina 2006 Frank Ocean zwang, seine
Heimatstadt New Orleans zu verlassen, zog der Rapper
nach Los Angeles und wirbelte die Metropole auf seine
ganz eigene Weise auf. Bei Frank Ocean trifft Talent auf
Perfektionismus und Lebenserfahrung. Eine fruchtbare
Mischung! Das im Juli 2012 erschienene Album „Channel
Orange“ löste sowohl Begeisterung als auch Kontroverse
aus. Einige der Songs handeln von der enttäuschten Liebe
Frank Oceans zu einem Mann, was man nicht gerade von
einem Rapper, der mit Größen wie Pharrell zusammenarbeitet, erwartet. Wollte er nur in die Schlagzeilen?
Seine Antwort ist unmissverständlich: Der Erfolg liege
nicht an dem, was er gesagt habe, sondern an seinem
Talent und der Genialität des Albums. Dieser Mut wurde
mit einem Grammy belohnt. Frank Ocean’s Enthüllungsalbum finden Sie natürlich im Music Store. str
84
KÜNSTLER IM SPOTLIGHT
Entertainment
© Andrew Synowiez
iPhoneWelt 03/2013
Mount Moriah
Die amerikanische Band Mount Moriah kennt Nostalgie. Die Songs auf
dem neuen Album „Miracle Temple“ tragen die Handschrift ihrer Freundschaft
und der Sehnsucht nach vergangenen Zeiten. Ihre Frontfrau Heather
McEntire singt von langen Südstaatensommern, Furchtlosigkeit, blinder Liebe
und Verlust. Mit Anleihen aus Country, Folk und Gospel beschwört ihre
gefühlvolle Stimme im Zuhörer Erinnerungen herauf. Es klingen Kirchenhymnen und Bruce Springsteen durch. Gitarrist Jenks Miller und Heather
McEntire trafen sich im traditionsreichen Schoolkid Records Plattenladen
an der University of North Carolina. Sie stehen seitdem mitten in der
lebendigen Indie-Szene Amerikas und erforschen die Grenzen zwischen
Country und Südstaatenmusik. str
Local Natives
Mit ihrem 2010 erschienenen Debütalbum „Gorilla Manors“
begannen Local Natives ihren Werdegang auf einem
Niveau, das andere Bands erst nach Jahren harter Arbeit
erreichen. Auch wenn die Kalifornier das Spielerische einer
jungen Band verkörperten, wurde sie dennoch von Anfang
an in einem Atemzug mit Industriegrößen wie Grizzly Bear,
The National und den Fleet Foxes genannt. Mit „Hummingbird“ haben die Local Natives im Januar 2013 nun ihr
zweites Album nachgelegt. Mit Spannung wurde verfolgt,
ob sie das hohe Niveau ihres Debüts halten können. Die
Hoffnungen wurden nicht enttäuscht, sondern gar übertroffen. Die Band aus L. A. beherrscht weiterhin ihr lyrisches
Songwriting und hat musikalisch die zusätzliche Unterstützung des Bassisten von The National, Aaron Dessner, gewinnen können. Überzeugen Sie sich selbst von den neuen
Höhen, und erleben Sie „Hummingbird“ im Music Store. str
85
Praxis
SPECIAL: BACKUP-STRATEGIEN
iPhoneWelt 03/2013
Backup:
Doppelte
Sicherheit
Apple überlässt es dem Benutzer, ob er die Daten
des iPhone sichert. Erst eine gute BackupStrategie sorgt aber dafür, dass unterwegs und zu
© Klaus Westermann
Hause eine aktuelle Datenkopie vorhanden ist
B
enutzer eines iPhone und eines
Rechners haben in den meisten
Fällen eines gemeinsam: Auf die
Frage, wie wichtig ein Backup von
Daten ist, werden fast alle mit „sehr
wichtig“ antworten. Dieselben Benutzer sorgen aber in den wenigsten
Fällen für eine Sicherungskopie.
Konsequent hat Apple deshalb –
zumindest bis iOS 4 – seine Nutzer
von iPhone, iPad und iPod Touch erst
gar nicht gefragt, ob sie ein Backup
der Daten und Einstellungen vornehmen möchten, sondern dies einfach im Hintergrund getan, sobald
iPhone und Rechner synchronisiert
wurden. Da iTunes bis heute der einzig bequeme Weg ist, etwa gerippte
Musik oder aufgenommene Filme auf
iPhone & Co. zu bekommen, konnten
sich Anwender dem kaum entziehen.
Synchronisation = Backup
Bei der Synchronisation zwischen
iPhone und Rechner über iTunes
wird bis heute neben dem Aufspielen neuer Musik, Filme oder anderer
Daten im Hintergrund ein Backup
angelegt oder ein bestehendes aktualisiert. Bis iOS 4 war auch iTunes der
einzige Weg, ein neues iOS auf den
Geräten zu installieren.
86
Auch dabei legt iTunes vor dem Update ein Backup an. Hat der Benutzer
eine Wiederherstellung zum neuen
iOS gewählt (anstelle der Option
„Update“), bietet iTunes nach erfolgter Aktualisierung an, die Daten
des iPhone wiederherzustellen.
Auf diese Weise ist es Apple zumindest in den ersten Jahren der
iOS-Geräte gelungen, die meisten Benutzer von Problemen fernzuhalten.
Im seltenen Fall einer massiven Fehlfunktion waren iPhone & Co. einfach
mit dem Rechner zu verbinden, über
„Wiederherstellen“ ein neues iOS zu
installieren und dann das Backup
einzuspielen.
Fluch und Segen iCloud
Mit iOS 5 hat Apple auch iCloud zur
Verfügung gestellt und das Zeitalter
„PC free“ ausgerufen. Apple hat recht
behalten, besonders in der Gruppe
der iPad-Nutzer gibt es immer mehr,
die keinen Rechner mehr nutzen,
da die Funktionalität des Tablet-PCs
ausreichend für die Einsatzgebiete
ist. Das automatische Backup durch
eine Synchronisation entfällt dann.
Zwar bietet iCloud kostenlos die
Option, die Daten der iOS-Geräte in
Apples Cloud-Dienst zu speichern,
viele Benutzer nehmen das Angebot
aber nicht an – aus unterschiedlichen
Gründen.
Die erste Gruppe ist die schon genannte, die Backups zwar für wichtig
hält, sie aber nicht nutzt. Einigen Benutzern behagt der Gedanke nicht,
vertrauliche Daten in die Hand von
Apple zu geben, manche Unternehmen verbieten derartige Backups für
ihre Mitarbeiter sogar.
Da iPhone und iPad bei fast allen
Benutzern weit mehr sind als eine
Surf- oder E-Mail-Plattform, ist eine
Backup-Strategie unabdingbar. Neben haufenweise persönlichen Daten
lagern auf vielen iPhones Präsentationen, Kalkulationen und mehr, die
Daten der Apps.
Traditionelles Vollbackup
Das traditionelle Sicherungsverfahren über Rechner und iTunes
empfehlen wir allen, die regelmäßig
ihren eigenen PC oder Mac nutzen.
Nur das Backup per iTunes sichert
alle Daten des Benutzers, ist es verschlüsselt, sogar die zu verschiedenen Accounts gehörigen Passwörter. Bei Filmen, Musik, Fotos und
Podcasts werden keine Backups im
eigentlichen Sinne erzeugt. Die ge-
SPECIAL: BACKUP-STRATEGIEN
iPhoneWelt 03/2013
nannten Medieninhalte werden via
iTunes vom Computer synchronisiert. Optional zur Synchronisation
über Kabelverbindung erlaubt iTunes
auch die per WLAN. Wer sich dafür
entscheidet und die Option einschaltet, muss die Synchronisation nicht
einmal mehr manuell starten. Ist das
iPhone mit Strom versorgt und im
lokalen WLAN-Netz eingebucht, erfolgt die Synchronisation einmal pro
Tag automatisch. Natürlich muss der
entsprechende Rechner im Netzwerk
eingeschaltet sein und iTunes laufen.
Praxis
Backup-Optionen für das iPhone
Sicherung der Daten über iTunes oder iCloud
Verbinden Sie Ihr iPhone mit dem Rechner und
starten iTunes, finden Sie alle Informationen zu
Synchronisation, Backup und Restore unter
„Übersicht“, auch wenn das Backup normalerweise per iCloud erfolgt. Sie können wählen,
wie das Backup erfolgen soll, per iCloud (1) oder
iTunes (2). Erfolgt die Synchronisation über
iTunes, lässt sich das Backup optional verschlüsseln (3). Wählen Sie „Mit diesem iPhone über
WLAN synchronisieren“ (4), erfolgt die Synchronisation auch ohne Kabelverbindung und zudem
automatisch. In allen Fällen können Sie ein
Backup manuell erzeugen (5) oder ein iPhone
aus dem lokalen Backup wiederherstellen.
Backup per iCloud
Neben der zweiten Backup-Option
per WLAN hat Apple auch die Synchronisation mit Backup über iCloud
im Angebot. Man trägt der wachsenden Zahl von iOS-Benutzern Rechnung, die nicht über einen Rechner
verfügen. Die iCloud-Synchronisation erfolgt ebenfalls einmal täglich
automatisch, wenn das iPhone mit
Strom versorgt und in einem WLANNetzwerk mit Internet-Verbindung
eingebucht ist – also auch unterwegs
in einem Hotel, Internet-Café oder
am Flughafen.
Wer das iPhone unterwegs nutzt,
ist auf der sicheren Seite, wenn eine
Wiederherstellung unterwegs notwendig wird, alle wichtigen Daten
gelangen wieder auf das iPhone
(siehe Kasten rechts).
iTunes und iCloud nutzen
Wer über einen Rechner mit iTunes
verfügt, sollte sowohl das lokale
Backup nutzen als auch das per
iCloud. Unter dem neuen iTunes
11 hat Apple der betreffenden Option eine neue Oberfläche spendiert
(Bild rechts oben). Der Autor dieses
Beitrags lässt das Backup seiner iOSGeräte über iCloud automatisch erledigen. Wichtige Daten wie Adressen,
Termine, Erinnerungen und so weiter werden zudem automatisch per
iCloud synchronisiert. Einmal pro
Woche führt er am Rechner ein lokales Backup über iTunes durch.
Wer beide Backup-Optionen nutzt,
hat auf dem Rechner immer ein halbwegs aktuelles Vollbackup mit allen
Daten, Musik, Filmen und mehr.
Unterwegs kann er dank iCloud sein
iPhone wiederherstellen und hat
über das iCloud-Backup wieder Zugriff auf die wichtigen Daten. vr
1
2
5
3
4
iTunes bietet das Vollbackup von iPhone & Co., wahlweise über Kabel- oder WLAN-Verbindung.
Das Backup kann man auch manuell auslösen oder ein iPhone wiederherstellen.
Nicht gesichert
N
iPhone-Nutzer ohne Rechner nutzen die
Backup-Option über iCloud.
ur auf den ersten Blick sind die Ergebnisse der Synchronisation bei iTunes
und iCloud identisch. Dem ist aber nicht
so. Das Backup über iTunes und Rechner
bringt das iOS mit seinen Einstellungen
sowie sämtliche Apps, Bücher, Musik und
Filme automatisch zurück auf das iPhone.
Beim iCloud-Backup werden gerippte Musik, aufgenommene Filme oder mit dem
Computer synchronisierte Fotos nicht gespeichert. Gekaufte Apps, Bücher und Musik
bekommen Sie zurück, bei der Nutzung von
iTunes Match haben Sie sogar Zugriff auf die
komplette Sammlung. Gekaufte Filme und
TV-Serien lassen sich bei uns aktuell nicht
wieder laden, hier sind die Rechteverhandlungen momentan noch nicht abgeschlossen.
87
Praxis
SPECIAL: BACKUP-STRATEGIEN
iPhoneWelt 03/2013
Backup ohne Rechner – iCloud
Daten unterwegs synchronisieren, Backup erledigen
Wer das kostenlose Backup per
iCloud nutzten möchte, muss die
entsprechende Option lediglich
einschalten (Seite 87, Bild unten). Automatisch werden tägliche Backups Ihrer wichtigsten
iPhone-Daten angelegt, sobald
das iPhone mit Strom versorgt
und mit einem WLAN verbunden
ist. Alternativ lässt sich das
iCloud-Backup auch manuell
starten. Sinnvoll für Nutzer mit
mehreren iOS-Geräten und
Rechner ist auch das Synchronisieren wichtiger Daten über
iCloud, etwa der Kontakte, Termine oder Erinnerungen. Streikt
das iPad unterwegs und müssen
Sie es neu einrichten, geht das
dann ohne Rechner. Zur Wiederherstellung lässt sich das iPhone
dank iCloud mit den Daten des
letzten Backups ausstatten.
Wer mehrere iOSGeräte nutzt, sollte
die Synchronisation
über iCloud nutzen.
Die Daten einzelner
Apps lassen sich
vom Backup ausschließen.
Alternativen zu iTunes
W
er Apples PC-free folgen möchte oder
iTunes nicht mag, aber über einen
Rechner verfügt, sollte zumindest wichtige
Daten vom iPhone sichern. Dazu gibt es Programme wie das kostenlose iExplorer 2 oder
die kommerzielle Variante iExplorer 3 (35
Dollar) von Macroplant (www.macroplant.
com/iexplorer) für OS X und Windows. Sie
bieten Ihnen auch dann Zugriff auf viele
88
wichtige Daten des iPhone oder iPad, wenn
Sie iTunes nicht einsetzen. Die beiden Lösungen nutzen lediglich die iTunes-Schnittstelle zur Kommunikation zwischen Rechner
und iOS-Gerät. Mit iExplorer 2 haben Sie Zugriff auf die Dateien, die in iTunes unter „Dateifreigabe“ zur Verfügung stehen. So lassen
sich Texte und Tabellen aus Office-Apps
ebenso einfach auf den Rechner kopieren
wie etwa Filme oder Dokumente aus Good
Reader. Die kommerzielle Version iExplorer 3 bietet Ihnen zusätzliche Funktionen. So
haben Sie etwa direkten Zugriff auf die Kontakte, Fotos, Lesezeichen und mehr sowie auf
die Voreinstellungsdateien der von Ihnen installierten Apps.
Wer nach einer kompletten Lösung für seinen Mac unter OS X sucht, dem raten wir zu
Phoneview (30 Dollar) von Ecamm (www.
ecamm.com/mac/phoneview). Wie iExplorer bietet auch Phoneview Zugriff auf alle
wichtigen App-Daten. Klasse und sehr bequem ist etwa ein Backup Ihrer Kontakte. Sie
lassen sich über die Software direkt im vcfFormat exportieren und in geeigneten
Adressprogrammen importieren. Die Konversationen aus Nachrichten lassen sich
komfortabel sichern, ebenso andere Daten.
Das Programm bietet eine Archivfunktion
zum Speichern der kompletten Daten und
sogar Zugriff auf die Backups aus iTunes,
wenn das Programm auf dem Mac installiert
ist, mit dem Sie synchronisieren.
SPECIAL: BACKUP-STRATEGIEN
iPhoneWelt 03/2013
Praxis
Doppelte Sicherheit
Lokales Backup erzwingen
Wiederherstellung aus lokalem Backup
Wer seine Daten sicher aufbewahren und iCloud als BackupOption nutzen will oder muss,
sollte zusätzlich einmal pro Woche ein lokales Backup auf dem
Streikt das iPhone zu Hause,
stellen Sie es einfach in iTunes
wieder her. Nach der Wiederherstellung zeigt iTunes 11 einen
neuen Willkommen-Screen. Sie
Rechner erzwingen, automatische Backups finden nicht mehr
statt. Seit iTunes 11 funktioniert
das, optional verschlüsselt, über
den Button „Jetzt sichern“.
Ist iCloud als Backup-Medium gewählt, entfallen automatische lokale
Backups, sie lassen sich manuell erzwingen.
haben die Wahl, das iPhone als
neues Gerät zu konfigurieren
oder aus einem Backup wiederherzustellen. Dabei gelangen alle
Daten komplett auf das iPhone.
Nach der Wiederherstellung zeigt iTunes 11 die vorhandenen
Backups und bietet die Wiederherstellung an.
Tipp: Backups aufräumen
W
ährend iTunes auf Wunsch dafür sorgt,
dass Backups automatisch angelegt
werden, werden diese weder von Ihrem
Rechner noch in iCloud gelöscht – das ist manuell zu erledigen. Wer häufiger die iOS-Mo-
delle wechselt, findet beim Rechner unter
den Einstellungen zu iTunes in „Geräte“ haufenweise alte Backups (Bild links). Solche
von nicht mehr genutzten Geräten lassen
sich einfach auswählen und löschen. Unser
Backup-Ordner wurde dabei von 12 auf 6 Gigabyte „verschlankt“. Noch wichtiger ist das
bei iCloud-Nutzung, der Platz ist begrenzt.
Wählen Sie ein Backup aus, und löschen Sie
es, wenn es nicht mehr benötigt wird.
89
Praxis
TIPPS & TRICKS
iPhoneWelt 03/2013
Tipps & Tricks
für iPhone
und iPod
Wir zeigen, wie Sie per Siri
twittern oder posten, E-Mails
archivieren, beim Filmen
Fotos knipsen, sich Texte vorlesen lassen, schneller
Emoticons erzeugen, Links im
Hintergrund öffnen und
vieles mehr
iCloud-E-Mails archivieren
Archivieren statt löschen in Mail bei iCloud-Accounts
V
In den Einstellungen lässt sich die
Archivierungsfunktion einschalten.
90
E-Mails lassen sich künftig archivieren
oder alternativ löschen.
iele kennen und nutzen bei Gmail-Accounts die Möglichkeit, per iOS ihre Mails
zu archivieren. Das Archivieren klappt übrigens auch bei iCloud, dem Account-Typ, den
jeder iPhone-Besitzer hat, jedoch muss er zunächst eingeschaltet werden. Um die Option
zu aktivieren, öffnen Sie „Einstellungen >
Mail, Kontakte, Kalender“ und tippen im folgenden Bildschirm auf den iCloud-Account.
Dort tippen Sie auf den Namen des iCloud-Accounts ganz oben. Im „iCloud-Accountinfo“Bildschirm tippen Sie ganz unten auf „Erweitert“. Dort stellen Sie den „E-Mails
archivieren“-Schalter auf „I“ und tippen oben
rechts auf „Fertig“.
Danach werden alle Löschen-Buttons in
Mail und Ihrem iCloud-Account durch „Archiv“ oder „E-Mail archivieren“ ersetzt. Wenn
Sie in einer Mail auf den Archivordner in der
unteren Leiste tippen, erscheint ein Einblendmenü, bei dem Sie zwischen „E-Mail löschen“
und „E-Mail archivieren“ wählen können. svg
TIPPS & TRICKS
iPhoneWelt 03/2013
Praxis
Texte vorlesen lassen
Die Vorlesen-Funktion einschalten und in verschiedenen Apps nutzen
D
as iPhone ist in der Lage, beliebige Texte
vorzulesen. Was eine Hilfefunktion für
Sehbehinderte ist, kann für jedermann im Alltag praktisch sein, zum Beispiel bei längeren
Texten oder E-Mails. Zunächst müssen Sie die
Funktion jedoch aktivieren. Dazu öffnen Sie
„Einstellungen > Allgemein > Bedienungshilfen“ und tippen im folgenden Bildschirm auf
„Auswahl vorlesen“.
Nach dem Einschalten können Sie die
Funktion in jeder beliebigen App, in der sich
Text markieren lässt, nutzen, wie zum Beispiel in Safari, Mail, Notizen, aber auch in
Dritthersteller-Apps wie dem Langenscheidt
Englisch-Wörterbuch. Markieren Sie einen Absatz, und wählen Sie im Kontextmenü „Sprechen“. Die neue Option ist im Menü manchmal
hinter dem Pfeil erst auf der zweiten Option zu
finden. Das Vorlesen funktioniert sogar mehrsprachig und erkennt meistens die korrekte
Sprache.
Auf diese Art lassen sich auch E-Mails oder
komplette Seiten in iBooks vorlesen. In der
Kindle-App ist die Systemfunktion jedoch deaktiviert. Amazon verkauft seine Bücher mit
oder ohne eigene Vorlesefunktion, die jedoch
auch komfortabler ausfällt. Wer die Funktion
öfter nutzt, kann in den Einstellungen noch die
Feinheiten anpassen. So stehen Dialekte für
Das iPhone kann markierte Texte in beliebigen Apps vorlesen – sogar mehrsprachig.
Links im Hintergrund öffnen
Neue Webseiten öffnen, ohne den gerade gelesenen Text zu unterbrechen
A
iOS 6 zeigt, in welchem Ordner Apps
oder Verknüpfungen versteckt sind.
Englisch bereit (amerikanisch oder britisch),
und das anfangs zu hastige Sprechtempo lässt
sich hier deutlich drosseln. svg
uf dem PC oder Mac lassen sich Links
leicht in einem neuen Browser-Tab öffnen.
Vorteil: Die Seite hinter dem Link wird schon
mal im Hintergrund geladen, Sie brauchen
aber den Text, den sie gerade lesen, nicht zu
unterbrechen. Das Gleiche klappt auch unter
iOS, jedoch müssen Sie es zuerst einschalten.
Dazu öffnen Sie „Einstellungen > Safari“. Dort
können Sie von der Standardeinstellung bei
„Links öffnen“ von „Auf neuer Seite“ zu „Im
Hintergrund“ umschalten.
Jetzt können Sie beim Lesen eines Textes
lange auf einen Link tippen. Damit öffnet sich
ein Menü, in dem Sie „Im Hintergrund öffnen“
antippen, womit der sich neu öffnende Link
mit einer Animation verdeutlicht wird. Danach
erhöht sich die Anzahl der in Safari geöffneten
Fenster. Durch Antippen der Zahl unten rechts
können Sie zu den im Hintergrund geöffneten
Seiten wechseln. Mit „Öffnen“ oder normalem
Antippen wird die Seite sofort geladen – jedoch wiederum in einem neuen Fenster. svg
Besuchte Seiten sehen
Wenn Sie in Safari lange auf
den Pfeil zum „Zurück“-Navigieren tippen, wird die Liste
der zuletzt besuchten Seiten
mit Titel und Webadresse eingeblendet. Zum erneuten
Aufrufen reicht es, den Eintrag
wieder anzutippen. Safari
merkt sich darin die 15 zuletzt besuchten Seiten. Mit
„Abbrechen“ können Sie die
Liste wieder schließen. In
„Einstellungen“ können Sie die
Verlauf genannte Liste auch
komplett löschen – mit oder
ohne Cookies. svg
91
Praxis
TIPPS & TRICKS
iPhoneWelt 03/2013
Fotos beim Filmen
Während der Videoaufnahme Schnappschüsse auslösen
O
ft ist es schwierig, zu entscheiden, ob
Filmen oder Fotografieren gerade besser
ist. Warum nicht beides? iPhone-5-Besitzer
können beim Filmen zwischendurch Fotos
abspeichern. Dazu starten Sie wie gewohnt
die Filmaufnahme, indem Sie in der KameraApp den Schalter auf die Filmkamera stellen
und mit dem roten Aufnahmeknopf starten.
Ist ein magischer Moment da, tippen Sie während der Aufnahme auf das transparente Kamerasymbol in der Ecke. Bei jeder Berührung
wird zwischendurch ein Foto gespeichert. Sie
werden zwar mit dem bei Standbildern qualitativ schlechteren Videosensor des iPhone aufgenommen, sind aber brauchbar. Praktisch,
leider funktioniert diese Methode nicht mit
älteren iPhone-Modellen. svg
Filmen und knipsen? Das iPhone 5 kann es, wenn man einfach auf die Fototaste tippt.
Per Siri auf Twitter und Facebook posten
Mit Sprache Statusmeldungen direkt auf die sozialen Netze schicken
B
ekanntlich lassen sich in iOS 6 die SocialMedia-Kontodaten für Facebook und
Twitter über „Einstellungen“ systemübergreifend einrichten. Das hat Vorteile, etwa den,
dass der Sprachassistent Siri auch direkt per
Spracheingabe Tweets und Statusmeldungen
posten kann. Hier eine Übersicht, was Sie Siri
dazu sagen müssen und können.
Auf Twitter posten
Wozu lange tippen? Siri kann per
Spracheingabe twittern und posten.
92
Fürs Twittern können Sie entweder „Poste auf
Twitter {Mein Nachrichtentext}“ oder „Twittere {Mein Nachrichtentext}“ sprechen. Noch
raffinierter wird es, wenn Sie Ihren Aufenthaltsort mit in den Tweet schicken. Dazu sagen
Sie „Erstelle einen Tweet mit meinem Standort
{mein Nachrichtentext}“.
Nach dem Sprechen landet der Text zum
Glück nicht sofort auf Twitter, sondern zeigt
erst mal eine Vorschau mit dem von Siri verstandenen Text. Tippt man in die Nachricht,
kann mit der Einfügemarke und der Softwaretastatur beliebig geändert oder die Nachricht
noch verlängert werden. Die Zahl unten rechts
zeigt bei Twitter, wie viele Zeichen noch in den
Tweet passen. Mit „Senden“ wird der Tweet
dann endgültig abgeschickt. Mit „Abbrechen“
erhält er einen dicken, roten „Storniert“-Stempel, und Siri bestätigt mit „Ok“.
Noch ein Hinweis für Nutzer mit mehreren
Accounts: Wenn Sie mehrere Konten in den
Einstellungen eingerichtet haben, wird Siri für
das Posten das Konto benutzen, das aktuell in
der offiziellen Twitter-App aktiv geschaltet ist.
Auf Facebook posten
Für Statusupdates bei Facebook sagen Sie
einfach „Neuer Facebook-Status {Meine Statusmeldung}“. Alternativ können Sie auch
„Schreib an meine Wand {Meine Statusmeldung}“ sagen. Ortsdaten können Sie mit
„Neuer Facebook-Status bin gerade in {Ortsname}“ erstellen (und Zusätze wie „gelandet“
sind auch möglich).
Auch bei Facebook zeigt Siri eine Vorschau
des verstandenen Textes, der sich ändern
lässt. Ein Abbruch wird wieder mit dem roten
„Storniert“-Stempel verdeutlicht.
Wenn’s nicht klappt
Sowohl in Facebook und Twitter kann Siri
– wenn gewünscht – Ortsdaten einfügen. Damit es klappt, muss dies aber in den Ortungsdiensten (unter „Einstellungen > Datenschutz
> Ortungsdienste“) für Facebook und Twitter
erlaubt sein. Wenn nicht, gibt Siri eine entsprechende Fehlermeldung aus. Zweitens müssen
Sie Ihre Accounts unter „Einstellungen > Twitter“ oder „Einstellungen > Facebook“ mit dem
aktuell korrekten Nutzernamen und Passwort
einrichten, sonst kann Siri nicht auf Ihre Konten zugreifen und Nachrichten posten. svg
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Praxis
TIPPS & TRICKS
iPhoneWelt 03/2013
Emoji-Zeichen schneller tippen
Häufig gebrauchte Smileys als Textersetzung einrichten und schneller einfügen
E
moji-Zeichen sind inzwischen unverzichtbar in SMS, Chats, Kurznachrichten,
Tweets oder Mails, um Emotionen oder mehr
Spaß in die Texte zu bringen. Leider ist der
normale Weg – den Globus auf der Softwaretastatur anzutippen, um auf das Emoji-Keyboard umzuschalten – das Gegenteil von
schnell. Wer ab und zu eine Bluetooth-Tastatur
nutzt, um schneller chatten zu können, kann
ein Lied davon singen. Er muss sogar zur
Softwaretastatur auf dem Touchscreen wechseln, weil die Smileys nicht über externe Tasten erreichbar sind.
Zeit für einen guten Trick, den es zum Glück
gibt: Sie stellen für häufig gebrauchte Emojis
Textersetzungen ein. Dazu muss unbedingt
das Emoji-Keyboard, wie in dem Zusatztipp
rechts, beschrieben, eingeschaltet sein. Dann
tippen Sie auf „Einstellungen > Allgemein >
Tastatur“ und scrollen nach unten zu „Kurzbefehl hinzfügen …“
Bei „Text“ können Sie das Emoji-Zeichen
einfügen, bei Kurzbefehl die Zeichenkombination. So können Sie sich die am häufigsten
gebrauchten Symbole anlegen, die dann automatisch ersetzt werden. So klappen Chats,
Kommentare, E-Mails & Co. sehr viel schneller, ohne dass man dabei ständig die Tastatur
wechseln muss. svg
Emoji-Zeichen sind beliebt, aber leider
schwer auf der Softwaretastatur zu
erreichen. Hier hilft das Einrichten von
Kurzbefehlen.
Emoji-Tastatur aktivieren
Unter „Einstellungen > Allgemein
> Tastatur“ können Sie „Tastatur
hinzufügen …“ und „Emoji-Symbole“ wählen. Danach können Sie
auf den kleinen Globus tippen,
der fortan in der Softwaretastatur
erscheint, und zu der Tastatur
Schlaftimer nutzen
mit den Smileys umschalten.
iPod Nano als Einschlafhilfe oder Wecker nutzen
W
er gern mit Musik und dem iPod Nano
einschlafen möchte, muss den Player
nicht die ganze Zeit oder Nacht laufen lassen.
Ein prima Schlaftimer ist die Uhr-App. Nach
dem Öffnen wischen Sie zweimal nach links,
bis der Timer zum Vorschein kommt. Hier können Sie die gewünschte Zeit zum Einschlummern einstellen. Tippen Sie dann auf „Bei
Timer-Ablauf“. Hier können Sie entweder den
iPod automatisch nach Ablauf der Zeit in den
Ruhezustand versetzen und so Akku sparen
oder sich mit einem einstellbaren Alarmton
wecken lassen. Mit „Festlegen“ bestätigen Sie.
Beim Ablauf des Timers zeigt der Nano groß
die Restzeit und das Ereignis bei Ablauf. Während die Uhr heruntertickt, können Sie das Ereignis noch wechseln. svg
94
Der aktuelle iPod
Nano kommt mit
einer praktischen
Timerfunktion, die
ihn entweder ausschaltet oder einen
Alarmton abspielt.
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45 900 Exemplare
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Verlagsleiter: Jonas Triebel
Herausgeber: Sebastian Hirsch
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Ad-Management: Thomas Weber
(-728)
Digitale Anzeigenannahme:
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afrenzel@idg.de, Walter Kainz (-258),
wkainz@idg.de
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In unserer Verlagsgruppe
erscheinen außerdem
folgende Objekte
95
Praxis
INTERNET-PORTALE
iPhoneWelt 03/2013
Wissenswertes rund um iPhone, iPod und Apple TV
Infos aus dem Netz
Immer mehr Webseiten bieten speziell Inhalte für Anwender von
iPhone, iPod und Co. In dieser Ausgabe zeigen wir unter anderem,
was Apple auf seinen Servern fürs iPhone bietet
www.iphonewelt.de
T
ests, Tipps, Downloads und News zu iPhone, iPod und Apple TV
stehen im Vordergrund auf der Domain www.iphonewelt.de.
Auf dem Webportal finden Sie Hunderte von Softwaretests, aktuelle
Nachrichten rund um Apples Kulthandy, nützliche Tipps und Tricks
sowie die neuesten Downloads von Zusatzsoftware und Utilitys. Eine
sehr gute Quelle ist die Online-Datenbank mit Hunderten von der Redaktion getesteten Apps für iPhone & Co. Checken Sie die App-Tests,
dann laden Sie immer die richtigen Erweiterungen für Ihr iPhone aus
dem App Store. Bei iPhoneWelt.de finden Anwender alle Infos zu aktuellen Hacks, die das Gerät in seiner Funktionalität ergänzen. Brandneu und ideal für iPhone-Besitzer, die unterwegs immer informiert
sein wollen, ist die kostenlose News-App der iPhoneWelt. Tagesaktuell
finden Sie alle Informationen zu den Neuheiten rund ums iPhone.
www.ifun.de
D
as etablierte deutschsprachige Portal iFun.de rund um iPhone,
iPad, iPod, iTunes und Apple TV bietet unter anderem tagesaktuelle News, Tests von Peripherie und Apps. Im Bereich „iPhone“ gibt es
alle wichtigen Informationen zu Apples Handy. Das Forum ist zentrale
Anlaufstelle für Benutzer, die auf den neuesten Stand gebracht werden wollen. Neben einer eigenen Sektion für das iPhone gibt es hier
auch eine für Fans von iPod und iPad. Wer direkt auf dem iPhone aktuelle News von iFun lesen will, nutzt die App oder ruft beim iPhone
die Website in Safari auf und bekommt die News übersichtlich angezeigt.
96
INTERNET-PORTALE
iPhoneWelt 03/2013
Praxis
www.imore.com
D
ie englischsprachige Site iMore hat sich auf die aktuellen Smartphone-Modelle diverser Hersteller sowie Tablet-PCs spezialisiert.
Neben allen wichtigen Informationen zu den aktuellen Modellen bietet iMore Auskunft über die relevanten Funktionen, Zusatzhardware
und Features von iPhone und iPad. Dazu kümmert sich eine eigene
Sektion um die besten Apps, die nach einem Jailbreak auf Apples iOSGeräten installiert werden können. iMore scheint recht gut vernetzt
in der Apple-Szene, viele der Gerüchte zu kommenden Apple-Geräten
haben sich in der Vergangenheit bewahrheitet.
www.iclarified.com
D
as englischsprachige Portal iClarified.com ist schon seit Jahren
erfolgreich am Markt. Neben der recht aktuellen News-Sektion
ist besonders die Rubrik „Tutorials“ hervorzuheben. Seit den Anfangstagen des iPhone bieten die Anleitungen Hilfe in fast allen Fragen. Allein zum iPhone gibt es fast 400 Tutorials, dazu auch zum iPad und
iPad Mini, den verschiedenen iPod-Touch-Modellen, dem Apple TV
und diversen Mac-Modellen. Die Anleitungen sind immer bebildert
und sehr ausführlich und sorgsam erstellt. Wer sein iPhone ausreizen
möchte, ist bei iClarified auf jeden Fall richtig.
i
Weitere Websites
Für alle, die sich über künftige Produkte von
unter der Adresse www.ifixit.com. Neben vielen
Blog Mobiflip (www.mobiflip.de) ist eine sehr
Apple auf dem Laufenden halten wollen, emp-
Ersatzteilen und Werkzeug bietet das Portal
gute Anlaufstelle für alle Benutzer, die sich
fehlen wir das Portal All Things Digital unter
bebilderte Bastelanleitungen und Reparatur-
nicht nur für Apples iPhone, sondern auch die
der Adresse http://allthingsd.com. Es gehört zu
videos. Unter dem Namen Caschys Blog (http://
Smartphones anderer Hersteller interessieren.
Dow Jones, dem Verleger des renommierten
stadt-bremerhaven.de) betreibt Carsten
Mit The Loop (www.loopinsight.com) betreiben
Wall Street Journal. Hier schreibt unter ande-
Knobloch ein viel beachtetes Portal mit dem
Jim Dalrymple und Peter Cohen einen äußerst
rem der Apple-Intimus Walt Mossberg. Eine
Schwerpunkt auf der Berichterstattung über
lesenswerten Blog in englischer Sprache. Neben
sehr gute Anlaufstelle für Bastler, die beim
Internet, Software für mobile Endgeräte, OS X
eigenen Beiträgen stellen die gut vernetzten
iPhone defekte Bauteile ersetzen wollen, ist die
und Windows, mobile Kommunikation, dazu
Macher des Blogs interessante Beiträge aus
englischsprachige Website iFixit, erreichbar
Hardware und Lifestyle. Der deutschsprachige
dem Internet vor und kommentieren sie kurz.
http://firecore.com
S
eit Jahren widmet sich Firecore den Hacks rund um Apples SettopBoxen Apple TV. Mit Atv Flash (Apple TV 1. Generation) und Atv
Flash Black für das Apple TV 2 hat das Unternehmen zwei kostenpflichtige Tools im Angebot, die die Funktionalität der Boxen erheblich erweitern. Im Gegensatz zu verfügbaren kostenlosen Lösungen,
bei denen der Benutzer ein gerütteltes Maß an Terminal-Kenntnis
haben muss, ist die Installation der Firecore-Lösungen kinderleicht.
Die Site bietet außerdem einen Link zum kostenlosen Jailbreak-Tool
Seas0npass fürs Apple TV 2, das mit iOS 6.1 der Settopbox funktioniert.
97
Vorschau
iPhoneWelt 03/2013
Special Netzwerk: Drucken:
Fernsehen:
Überall mit voller
Power ins Internet
Airprint mit allen
Druckern nutzen
Live-TV via iPhone
empfangen
D
W
U
ie Datenleistung ins Internet lässt sich
meist optimieren, egal ob unterwegs mit
UMTS und LTE oder im lokalen WLAN-Netzwerk. Wir stellen die besten Apps zum Check
Ihrer Internet-Verbindungen sowie Tools und
Kniffe für den optimalen Datendurchsatz vor.
er zu Hause oder in der Firma vom
iPhone aus drucken will, benötigt nicht
zwangläufig einen neuen Airprint-Drucker.
Für bestehende Netzwerkprinter und -umgebungen gibt es Hardware zum Nachrüsten,
preiswerter geht es mit Softwarelösungen.
m TV-Sendungen auch unterwegs live mit
dem iPhone zu empfangen, reichen die
richtigen Apps. Neben öffentlich-rechtlichen
Programmen lassen sich auch private Sender
empfangen, dazu diverse aus dem Ausland –
legal und kostenlos.
Aus aktuellem Anlass kann es zu Themenänderungen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.
Die nächste iPhoneWelt erscheint am 22. 5. 2013
www.iphonewelt.de
Aktuelle News, Apps,
viele Tests, Tipps und
nützliche Workshops
T
äglich frisch berichtet die Redaktion der iPhoneWelt über neue Programme und Entwicklungen
rund um Apples Kulthandy. Dazu finden Sie hier exklusive Tests neuer Apps und Programme für iPhone,
iPod und Apple TV. Tipps und Tricks zur effektiveren
Nutzung, bebilderte Workshops und ein betreutes Forum für Ihre Fragen runden das Online-Angebot ab.
98
WELT.DE/DIGITAL
Die Welt gehört denen,
die lieber zu weit gehen
als zurück.
DIE WELT GEHÖRT DENEN, DIE NEU DENKEN.
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SCHNEESICHER
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