ZUM MITNEHMEN
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ZUM MITNEHMEN
40 U BOOM DER BIENEN HONIG VOM EIGENEN BALKON DAS LETZTE GENIE HANNOVER FEIERT LEIBNIZ GEWINNSPIELE FEUERWERK – 3 TICKETS FÜR 2 AIRPORT – 5 x 2 TICKETS FÜR LUDOWIG AUSGABE 25 | HANNOVER & REGION ZUM M HM ITNE EN Meer Spaß mit Bus & Rad! vom 25.03.–30.10.2016 Unterwegs auf der Linie 835: Mit dem Fahrradbus rund ums Steinhuder Meer! www.regiobus.de INHALT / EDITORIAL | 03 EDITORIAL LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER, INHALT 03 Editorial / Inhalt REPORT „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“ Kein Geringerer als Gottfried Wilhelm Leibniz hat das vor gut 300 Jahren gesagt, der wahrscheinlich klügste und bedeutendste Bürger Hannovers. Die Stadt ehrt den letzten Universalgelehrten mit einem Leibniz-Jahr, zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen. Auch Ü40 erinnert an den Mann, der so tiefe Spuren in der Wissenschaft hinterlassen hat. Nun, mit den Einfällen ging es uns natürlich nicht ganz so wie Herrn Leibniz. Immerhin, ein paar zündende Ideen zu Themen, Tipps und Infos hatte Ihre Ü40-Redaktion auch diesmal. Mögen Sie beispielsweise Honig? Dann wird Sie die Geschichte über den Boom der Großstadt-Bienen interessieren. Denken Sie auch ab und zu über die richtige Ernährung nach? Wir zeigen ein paar Zusammenhänge zwischen Esskultur, Lifestyle und persönlicher Weltanschauung. Wissen Sie, wo die wahrscheinlich höchste Konzentration an Unternehmen, Einrichtungen und Ärzten in Deutschland zu finden ist, die sich mit Akustik beschäftigen? In der Hörregion Hannover. Und wenn Sie bereits jetzt keine Erinnerung mehr an das Titelbild der Ausgabe haben, empfehlen wir den Artikel um Vergesslichkeit, Stress und Demenz. In dieser Ü40 finden Sie ganz unterschiedliche Freizeittipps: ausgesuchte Ausstellungen und zündende Feuerwerke, exklusive Schlossbesuche und spannende Events in den königlichen Gärten. Unter dem Motto Zwerge und Sterneköche haben wir Europas Kulturhauptstädte 2016 besucht, Breslau und San Sebastián. Und wir präsentieren das Traumschiff schlechthin auf großer Fahrt – die „Queen Mary 2“ auf Atlantikpassage von New York nach Hamburg. Im Service geht es um verkannte Schätze in der Schublade – abgelegte, aber wertstoffreiche Schrotthandys. Wir geben Tipps für die Trendfarbe an der Wand und für die Anlage von grünen Balkonoasen. Im Gesundheitsteil berichten wir über Hannovers erste Bike In-Apotheke und über eine Spezialpraxis, die auf biologisch verträgliche Zahnimplantate achtet. Das Ü40-Team wünscht Ihnen einen bunt-sonnigen Frühling. Wie immer finden Sie unsere Gewinnspiele auf der Seite 34. Viel Glück dabei und bis zur nächsten Ü40 im Juni! Ihre Sybille Nobel-Sagolla 04-05 Lebensräume: Die Biene boomt 08-09 Leibniz-Jubiläum: Das letzte Genie TIPPS + TRENDS 06 Künstlerkolonien, Kolonialerben und Gerüste 07 Edles Porzellan und prickelnder Frühlingsreigen FREIZEIT 10-11 Herrenhausen: Showtime in den Gärten 12 Marienburg: Zeitreise mit der Kräuterfrau 13 Feuerwerk: Highlights am Himmel LIFESTYLE 14 Promi-Lesung mit Frauke Ludowig und anderen 15 Interview: üstra baut Service aus 16-17 Küchenkultur: Weder Fisch noch Fleisch? REISE 18-19 Traumreise: Auf der Queen Mary über den Atlantik 20 Kulturmetropole: Breslau und die vielen Zwerge 21 Kulturmetropole: San Sebastián und die Sterneköche GESUNDHEIT 22 23 24 25 26-27 Apotheke: Bike in zu den Medikamenten Spezialpraxis: Biologisch verträgliche Implantate Gedächtnis: Wenn der Kopf streikt Interview: Vergesslichkeit oder schon Demenz? Hörregion Hannover: Die Welt im Ohr UNTERNEHMEN 28 VGH: Sportunfälle können teuer werden 29 Sparkasse: Auszeichnung für Ehrenamtliche UMWELT + TECHNIK 30 Schrotthandys: Schatz in der Schublade 31 Energie: Strom aus dem Ersatzteillager BAUEN + WOHNEN 32 Pastelltöne: Wie die Wand gefällt 33 Balkon: Tipps für eine grüne Oase SERVICE 34 Gewinnspiele / Impressum Ausgabe 25 | Ü40 04 | REPORT DIE BIENE BOOMT VEREIN „HANNOVER SUMMT!“ SUCHT NEUE STANDORTE VON SYBILLE NOBEL-SAGOLLA Frühling. Die ersten warmen Tage. Die Natur nimmt Farbe an. Es blüht, duftet, zwitschert – und es summt. Wer ein wenig abseits vom Verkehrslärm gut hinhört, dem wird es nicht entgehen – Bienen! Auch in Hannover findet der Trend zur Stadtimkerei immer mehr Freunde: auf Dächern und Balkons, bei Laubenpiepern und in Hausgärten. Der Verein „Hannover summt!“ arbeitet erfolgreich daran, im Stadtgebiet neue Lebensräume für Bienenvölker zu gewinnen. Ob Urban Gardening oder Urban Farming ist egal: In den neuen grünen Großstadtwelten zwischen New Yorks Hochhäusern, Londons Vorstädten oder Berlins Kietzquartieren, inmitten von Blumencontainern, Nutzrabatten und Staudenpflanzen fühlen sich auch Majas Schwestern schnell wohl. Bundesweit, besonders aber in der Hauptstadt, boomt die Biene samt Hobbyimkerei. So ist die Zahl der Mitglieder im Berliner Imkerverband in den vergangenen vier Jahren um 50 Prozent gestiegen. Inzwischen stellen an Havel und Spree rund 1.000 großstädtische Imker mehr als 122 Tonnen Honig her. Knapp 3.500 Bie- Ü40 | Ausgabe 25 nenvölker sammeln summend Nektar aus unzähligen Blüten. In Köln sagt Wirtschaftsingenieur und Schrebergärtner Ralf Heipmanns: „Das Imkern ist wie eine Droge.“ Vor neun Jahren siedelte er zwei Bienenvölker an – heute ist er Herr über 30 Stöcke und 1,5 Millionen Bienen. In Stuttgart siedeln Immen fromm am Haus der Katholischen Kirche, in Frankfurt wurden sie auf entsiegelten Stadtflächen heimisch, und auch auf dem frisch angelegten Gartendeck einer Tiefgarage in Hamburg St. Pauli summt es munter. „Gerade mit diesen Stadt- und Nachbarschaftsgärten passt das unheimlich gut zusammen“, findet Imker Karsten Stöppler. Ansiedlung auf bedeutenden Dächern Auch an der Leine wurden emsige Bienen bereits völkerweise auf „bedeutenden“ Dächern angesiedelt: als Schauspielbienen, Museumsbienen, Landtagsbienen, Stadionbienen, Bankbienen, Bahlsen-Bienen, Marktkirchenbienen – und Klinikbienen im Lister DRKKrankenhaus Clementinenhaus (Foto oben rechts). Dabei geht es dort wie an allen Standorten, beispielsweise dem Kinderwald Mecklenheide, der Wohnungsgenossenschaft Kleefeld-Buchholz, dem Naturfreundehaus Eilenriede oder dem citynahen Garten des Landwirtschaftsministeriums, nicht einmal vordringlich um Honig. „Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier REPORT | 05 Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.“ Kein Geringerer als Albert Einstein hat davor gewarnt, das segensreiche Tun der Biene zu unterschätzen. Beispiel Niedersachsen: Auf den Feldern des Agrarlands Nr. 1 machen den Bienen viele Maismonokulturen zu schaffen. Der Einsatz von Pestiziden schwächt die Völker massiv, jede Bodenversiegelung beschneidet ihren Lebensraum zusätzlich. Das Sozialverhalten der Biene ist nicht aggressiv – nur, wenn sie sich angegriffen fühlt, sticht sie. Und exBirgit Huber vom „Clemi“ pansiv ist es schon gar nicht: Anders mit Imker Hartmut Münch als Waschbären oder Wildschweine benötigen die Völker der Honigbiene Hilfestellung bei der Besiedlung städtischer Areale. Deshalb will der Verein „Hannover summt!“ die Menschen in Hannover und der Region für die enorme Bedeutung der Honig- und Wildbienen sensibili- sieren. „Wir wollen erreichen, dass noch mehr Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, wie wichtig das Leben und Überleben der Bienen für den Menschen und seine Umwelt ist“, sagt Jan Dohren von der Imkerinitiative. Jeder könne etwas dafür tun – zum Beispiel Balkone und Gärten naturnah und bienenfreundlich als Lebensraum mit heimischen Stauden und Blütenpflanzen vielseitig gestalten. Der Honig liegt immer oben Bienen (Apiformes) sind faszinierende Insekten. Sie gehören zu den Hautflüglern. Honigbienen (Apis) ernähren sich rein vegetarisch. Ihre wichtigste Nahrungsquelle sind süße Pflanzensäfte – insbesondere Nektar. Ein Bienenvolk zählt im Sommer 30.000 bis 40.000 Arbeitsbienen (Drohnen), aber nur eine einzige Königin. Eine Bienenkönigin, in der Imkersprache „Weisel“ genannt, kann im Sommer durchschnittlich 2.000 Eier in 24 Stunden produzieren, also rund 60.000 pro Volk im Monat. Eine einzige Arbeiterin legt in ihrem fünfwöchigen Leben eine Flugstrecke von ungefähr 800 Kilometern zurück. Um ein Kilo Honig zu erzeugen, muss sie drei Kilo Nektar sammeln – und dafür 10 bis 15 Millionen Blüten besuchen. Denn ihre Sammelblase fasst maximal 40 Milligramm. Daher heißt es „fleißig wie eine Biene“. In den Bienenstöcken, die wie schlichte Holzkästen aussehen, befindet sich unten das Einflugloch und oben der Honig. Bei dieser „Magazinbeuten-Imkerei“ – so der Fachbegriff – wird der Honig im oberen Magazin („Zarge“) eingelagert. Dass oben keine Brut heranwächst, werde durch die Trennung des Honigraums von den darunterliegenden Brutzargen mittels eines Absperrgitters sichergestellt. Da die Bienenkönigin größer als die Arbeiterinnen ist, passt sie nicht durchs Gitter und kann im Honigraum keine Eier ablegen. Damit der Honigraum bei der Erne frei von Bienen ist, kann man „Bienenfluchten“ einsetzen, trapezförmige Gitter. Die Insekten können sie nur in eine Richtung passieren. Die Imker setzen beim Einbringen des Gitters auf das natürliche Fluchtverhalten bzw. die Sensorik der Bienen, die ihrem Brutpflegetrieb folgen und in den Brutraum zurück- wandern. Meistens verlassen die Bienen den Honigraum dann binnen zwölf Stunden, und die Ernte kann beginnen. Werbung für weitere Standorte „Wir sind gespannt, auf welchen Dächern es bald summen wird“, sagt Jan Dohren. Mit Veranstaltungen, Workshops und Aktionen wirbt „Hannover summt!“ in Unternehmen, Verwaltungen und Schulen, aber auch in Asylbewerberunterkünften, Seniorenheimen und Gemeinschaftsgärten für weitere Standorte. Hobbyimker freuen sich natürlich über eigenen Honig. So bezeichnet Birgit Huber vom Clementinenhaus die Ernte 2015 als „reif und gelungen“: 60 Kilogramm des vitamin- und enzymereichen Nährstoffes wurden der Geschäftsführerin zufolge von den zwei Bienenstöcken produziert – und an Krankenhaus-Patienten wie -Mitarbeiter verteilt. Weil die gestreiften Gartenbewohner so angenehme Nachbarn waren, sollen in diesem Jahr zwei weitere Völker angesiedelt werden. Wer es einmal mit Hobby-Imkerei und eigener Honigproduktion probieren will, findet Infos unter: www.hannover.deutschland-summt.de Ausgabe 25 | Ü40 06 | TIPPS + TRENDS LANDESMUSEUM: KOLONIEN UND KOLONIALISMUS „Mythos Heimat“ lautet der Titel einer spektakulären Ausstellung um Worpswede und europäische Künstlerkolonien, zu der das Landesmuseum einlädt. Den Blick auf eine internationale Problematik lenkt die zweite wichtige Präsentation: „Heikles Erbe“, die sich mit den Auswirkungen des Kolonialismus zu Beginn des ausgehenden 19. Jahrhunderts beschäftigt. ins französische Barbizon, ins skandinavische Skagen, ins englische St. Ives und nach Szolnok in Ungarn. Worpswede am Weyerberg – natürlich bildet das Künstlerdorf im Teufelsmoor den Schwerpunkt des Themas Heimat. Doch über Mackensen (Foto), Modersohn und Vogeler hinaus verfolgt die Ausstellung das kunst- und kulturgeschichtliche Phänomen der Künstlerkolonien fernab der großen Städte in ganz Europa. Mit mehr als 200 Werken und Leihgaben aus Kopenhagen, Budapest oder Den Haag geht das Landesmuseum den 25 wichtigsten Gründungen nach. Die frühere Suche der Künstler nach dem Ursprünglichen und Unverfälschten führt unter anderem Die in zwei Bereiche gegliederte Ausstellung „Heikles Erbe“ beleuchtet kritisch das Thema Kolonialismus. Ausgewählte Objekte aus der Völkerkunde veranschaulichen, wie die deutsche Kolonialzeit zwischen 1884 und 1919 Museumssammlungen geprägt hat. Zeitgenössische Werke einer Künstlergruppe aus Hawaii beziehen sich im zweiten Teil auf den Widerstand gegen die US-Kolonialisierung der polynesischen Inselkette. Unter dem Titel A.L.O.H.A. zeugen erstmals außerhalb der USA präsentierte Arbeiten von bis heute spürbaren Auswirkungen dieser historischen Ereignisse. Die Ausstellung „Mythos Heimat“ ist bis 26. Juni 2016 zu sehen. „Heikles Erbe“ vom 30. September 2016 bis 26. Februar 2017. www.landesmuseum-hannover.de VGH GALERIE: VON DER LEICHTIGKEIT DES STAHLS Plötzlich wirkt das feste Stahlgestell leicht, zerbrechlich, windschief, nahezu abstrakt. Bunte Gerüste werden zu unauffälligen und praktischen Alltagsgegenständen mit verschiedenen Farben und Formen, verkehrten Proportionen. Und immer bleibt dem Betrachter viel Spielraum für Assoziationen: Die VGH Versicherungen zeigen die Ausstellung „Gerüst“ mit Bildern des hannoverschen Künstlers Frank Rosenthal (Foto). Kurator und Kunsthistoriker Michael Stoeber: „In den Bildern von Frank Rosenthal umar- Ü40 | Ausgabe 25 men sich Farbe und Linie in perfekter Weise. Dabei weichen sie von traditionellen Klischees ab und weigern sich, eingespielte Erwartungen zu bedienen. Emotion und Rationalität sind im Werk des Künstlers in vollkommenem Gleichgewicht.“ Stoeber sieht die Grundlagen der Linien und Lineaturen von Rosenthals Gerüst-Bildern im Geist des klassischen Konstruktivismus: genau und präzise gesetzt, oft wie mit dem Messer gezogen und so scharf, dass „unser Auge glaubt, sich an ihnen schneiden zu können“. Frank Rosenthal lebt und arbeitet in Hannover. Nach dem Studium an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig war er Meisterschüler bei Professor Ben Willikens. Ab 1984 gehörte er der Künstlergruppe „artists in residence“ an und erhielt sechs Jahre später ein Nachwuchsstipendium des Landes Niedersachsen. 1996 erhielt er den Kunstpreis der Volksbanken und Raiffeisenbanken. 2004 folgte der Kunstpreis der Sparkasse Hannover. Rosenthals Werke waren bereits im Sprengel Museum und in der Kunsthalle Düsseldorf zu sehen. Die Ausstellung „Gerüst“ ist bis 15. Mai (täglich von 11-17 Uhr) in der VGH galerie am Schiffgraben 4 (Eingang Warmbüchenkamp) zu sehen. www.vgh.de TIPPS + TRENDS | 07 PORZELLANMANUFAKTUR FÜRSTENBERG PRÄSENTIERT BLUMENKUNST ZUM MUTTERTAG Wie wäre es mit einem Ausflug ins Weserbergland und einem ganz besonderen Muttertagsgeschenk? Am 7. und 8. Mai begeistert Meisterflorist Björn Kroner-Salié (Foto) im Manufaktur Werksverkauf der Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG mit neuen und faszinierenden Blumenarrangements. KronerSalié war Fünfter der Weltmeisterschaft der Floristen in Shanghai 2010 und ist bekannt aus der ZDF TV-Sendung „Volle Kanne“. Er arbeitet im Bereich Blumen- und ProduktDesign, gibt Seminare, stattet Messen und Showräume aus. Hochwertige Blumenvasen von FÜRSTENBERG werden unter seinen Händen zu faszinierenden Skulpturen modernen Interieurs. Besucher können dabei sein, wenn ein Meister seines Faches außergewöhnliche Blumenkunst kreiert. Zu der exklusiven Muttertagsdarbietung gehört auch die Möglichkeit, ausgewählte Vasen der Serie VICTORIA LUISE mit einem Preisvorteil von 50 Prozent zu erwerben. Den passenden Blumenstrauß bekommt der Kunde geschenkt dazu. Im Manufaktur Werksverkauf sind darüber hinaus die komplette FÜRSTENBERG und SIEGER by FÜRSTENBERG Kollektion zu finden: kostbares und exklusives Manufakturporzellan mit hohem Qualitätsanspruch, dazu hochwertige Tischwäsche und Accessoires. Bei alledem geht es um edle Tischkultur. Das Team vom Werksverkauf steht mit individueller Beratung und besonderem Service bereit – ob bei Tischkultur, Interieur- Ideen oder exklusiven Geschenken. Bei FÜRSTENBERG und seinen Themen-Events gibt es immer wieder Neues und Spannendes zu entdecken. Der Werksverkauf in Fürstenberg ist dienstags bis sonntags von 10 und 18 Uhr geöffnet. Überdies stellt das Schloss-Ensemble der Porzellanmanufaktur mit Café und Restaurant und der Porzellanausstellung in der Alten Remise ein attraktives Ausflugsziel dar. Weitere Informationen: www.fuerstenberg-porzellan.com DAS GOP VARIETÉ IN HANNOVER PRÄSENTIERT BIS MAI EINEN PRICKELNDEN „FRÜHLINGSREIGEN“ Jeder Frühling birgt den Zauber des Anfangs: Die Luft wird milder, duftet blumig und ist voller Gezwitscher. Die Natur wird in ein Farbenbad getaucht. Es explodieren Gefühle, wo gestern noch keine waren. Das Leben hat wieder Hochsaison. Genau so fühlt sich die Show „Frühlingsreigen“ im GOP Varieté-Theater Hannover an. Serviert wird noch bis zum 1. Mai ein prickelnder Zwei- Stunden-Artistencocktail mit Zutaten aus aller Welt: Experimentelle Jonglagen, verrückte Musik-Comedy und Momente voller Posie sind das Markenzeichen des Duo Gama (Foto) aus Belgien. Der Kanadier Laurence Tremblay-Vu hat die Kunst frühlingshafter Luftsprünge perfektioniert und bietet im ewigen Ringen mit der Schwerkraft grazile Akrobatik auf dem Drahtseil. Er wurde bereits mit dem GOP-Sonderpreis ausgezeichnet. Shaunna Kotka aus den USA zeigt gut gelaunt und vor allem sexy berauschende Luftartistik. Aus der Ukraine ist Kristina Piskliukova mit ihrer Kunst der Kontorsion gekommen – biegsam und bezaubernd. Hochleistungs-Jonglage mit tänzerischer Ausdrucksstärke vereint der junge Ausnahmekünstler Jean-Baptiste Diot. Das Schwarzlichttheater Halves Project verblüfft mit der anmutigen Suche nach dem zweiten Teil des Ich: der Suche nach der besseren Hälfte, ganz wie im Frühling. Durch das Programm führt der begnadete Comedian, lustige Verwandlungskünstler und Zaubermeister Martin Sierp. Witz, Charme und unerschöpfliche Schlagfertigkeit zeichnen ihn und seine mitunter skurrilen Kunstfiguren aus. www.variete.de Ausgabe 25 | Ü40 08 | REPORT DAS LETZTE GENIE EIN JAHR FÜR GOTTFRIED WILHELM LEIBNIZ Leibniz-Haus Leibniz-Denkmal nach purer Prahlerei klingen, nicht so bei Leibniz. Sein Genie kannte kaum Grenzen, seine Kreativität war legendär. 1646 in Leipzig geboren, bringt er sich als Achtjähriger in der väterlichen Bibliothek Lateinisch und Griechisch bei. Mit zwölf entwickelt er Anfänge einer mathematischen Zeichensprache. Nach nur sechsjähriger Schulzeit beginnt er zu studieren. Bereits im Alter von 21 Jahren erwirbt er den juristischen Doktorgrad – in Nürnberg, in Leipzig hält man ihn für zu jung. 1672, nun als Diplomat in Paris am Hof des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV., bringt er sich auf den neuesten Stand der Wissenschaften. Dem König legt er Skizzen für einen Feldzug gegen Ägypten vor. Ludwig lehnt ab, gut 100 Jahre später setzt Napoleon die Pläne um. VON DIETER SAGOLLA Leibniz lebt 40 Jahre in Hannover Als Gottfried Wilhelm Leibniz am 1716 in Hannover stirbt, verliert die Welt ihren letzten Universalgelehrten. Philosoph und Physiker war er, Mathematiker, Naturwissenschaftler und Ingenieur. Allein schon mit der Entwicklung des binären Zahlensystems sollte er die Welt verändern – die Ziffern Null und Eins wurden zur Grundlage der Computertechnik. Hannover feiert das „Leibniz-Jahr“: 2016 jährt sich sein Todestag zum 300. Mal. Gleichzeitig feiert die Leibniz-Gesellschaft ihren 50. Geburtstag und die Leibniz Universität ihr zehnjähriges Namensjubiläum. „Beim Erwachen hatte ich schon so viele Einfälle, dass der Tag nicht ausreichte, um sie niederzuschreiben.“ Bei vielen anderen würde das Leibniz unterhält während seines Lebens Korrespondenzen mit mehr als 1.100 Briefpartnern bis ins ferne China. Er beherrscht acht Sprachen, fließend die Hofsprache Französisch. Seine anspruchsvollen philosophischen und naturwissenschaftlichen Arbeiten verfasst er in Lateinisch. Und er versucht, eine Universalsprache zu entwickeln. Seit 1676 lebt er als Hofbibliothekar in Hannover. Er erfindet für die Herrenhäuser Gärten die größte Fontäne Europas. Er entwirft Kettenhemden, baut Schrittzähler, konstruiert Wasserräder, entwickelt U-Boot-Pläne, Nägel mit Sägekanten als Vorläufer der Dübel und schließlich eisenbeschlagene Räder, Gottfried Wilhelm Leibniz Foto: HMTG Leibniz-Universität Ein Jahr später stellt er vor der Royal Society des Vereinigten Königreichs eine Rechenmaschine vor, deren Mechanik neben Addition und Subtraktion erstmals auch Multiplizieren und Dividieren erlaubt. Wenig später entwirft er für Welfenherzog Johann Friedrich Windmühlen zur Entwässerung der Harzer Bergwerke bei der Silberförderung. Dann legt er mit einer Geschichtsarbeit über die Ursprünge des Welfenhauses die Grundlage für dessen spätere Kurwürde. Ü40 | Ausgabe 25 REPORT | 09 Plauderei mit dem Zaren Der Universalgelehrte wird im Jahr 1700 erster Präsident der auf seinen Vorschlag gegründeten „Kurfürstlich-Brandenburgischen Societät der Wissenschaften“, der späteren Preußischen Akademie in Berlin. Die Geschichte dieser glanzvollen Einrichtung prägen 79 Nobelpreisträger, zu ihren Mitgliedern gehören die Gebrüder Grimm, die Humboldts, Albert Einstein und Max Planck. Bei Besuchen in Berlin führt Leibniz philosophische Gespräche mit der preußischen Königin Sophie Charlotte. Mit dem russischen Zaren Peter dem Großen plaudert er über Astronomie und Schifffahrt. Um die Erfindung der Differenzial- und Integralrechnung streitet er mit dem großen englischen Naturwissenschaftler Isaac Newton. Leibniz kann Dinge pointiert und in populärer Sprache auf den Punkt bringen: „Wer Wahrheit sucht, der darf nicht die Stimmen zählen“, sagt er. Fordert: „Klarheit in den Worten, Brauchbarkeit in den Sachen“ oder „Gegen öffentliche Feinde im Staate ist jeder Bürger Soldat, sonst droht uns der Umsturz aller Ordnung.“ Auch Humor ist ihm nicht fremd: „Ein Hund ist ein von Flöhen bewohnter Organismus, der bellt.“ Das Patrizierhaus Schmiedestraße 10 Seit 1698 wohnt der bedeutendste Philosoph des Barock im ersten Geschoss des Patrizierhauses Schmiedestraße 10. Für seine unzähligen Notizzettel mit Ideen und Skizzen lässt er sich eigens einen Schrank bauen. Das „Leibniz-Haus“ mit der schmucken Renaissance-Fassade, 1943 im Krieg zerstört, wird 1983 am Holzmarkt 5 wiederaufgebaut. Es gehört heute zu den meist fotografierten Häusern der Stadt, ganz im Sinne des Wahlhannoveraners: „Schöne Dinge begehren wir, weil sie erfreulich sind.“ Leibniz leidet in seinen letzten Lebensjahren immer stärker unter Gicht und Nierenkoliken. Am 14. November 1716 stirbt er vereinsamt im Alter von 70 Jahren und wird in der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis beiFotos (3): LHH/Historisches Museum Hannov er die für Schwertransporte in unwegsamem Gelände auf Rollen laufen. gesetzt. Er hat keine Familie in Hannover, nur entfernte Verwandte in Leipzig. Von den geladenen Hofbeamten erscheint auch keiner, und so gibt ihm nur sein persönlicher Sekretär Johann Georg von Eckhart das letzte Geleit. Seine menschlichen Überreste werden heute in einer Kupferkassette mit Glasplatte und der Inschrift „Ossa Leibnitii“ aufbewahrt – die „Gebeine von Leibniz“. Sein umfangreicher Nachlass wird vom englischen König und hannoverschen Kurfürsten Georg I. sofort beschlagnahmt. Keine politischen Interna aus den rund 15.000 Briefen des Gelehrten sollen an die Öffentlichkeit kommen. Die insgesamt 50.000 Stücke mit 200.000 Blättern und Manuskripten sind für die Geistes-, Wissenschafts- und Kulturgeschichte Europas bis heute von unschätzbarem Wert. Verwaltet werden die Schätze von der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek. Manches in Hannover erinnert an das Genie. Neben dem Leibniz-Haus tragen die Universität und natürlich die Bibliothek seinen Namen. Dazu ein malerischer Tempel in den Herrenhäuser Gärten, die zu seinem Gedenken gegründete Gesellschaft, ein Denkmal in der Georgstraße. Mehr als 100 Straßen, unzählige Apotheken (wie die Leibniz Apotheke in der Georgstraße) und Bildungsinstitute sind nach ihm benannt. Weltweit aber ist Leibniz mit einem Keks in aller Munde. Obwohl – ausgerechnet den Leibniz-Keks hat er nicht erfunden. Rechenmaschine Schrittzähler Leibniz-Grab Foto: LHH/China Hopson Windmühle zur Entwässerung AUF DEN SPUREN VON LEIBNIZ An seinen wohl bedeutendsten Bürger erinnert Hannover 2016 mit Ausstellungen, kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen, Festen für die ganze Familie, Führungen und Rundgängen. Ein Ausschnitt aus dem Programm des Leibniz-Jahres: Leibniz-Bibliothek: „1716 – Leibniz’ letztes Lebensjahr“, Ausstellung mit einzigartigen Exponaten; 21.6-31.12. Wilhelm-Busch-Museum: „Leibnix – Das Universalgenie in Karikatur, Graphic Novel und Alltag“, Kabinettausstellung; 9.7.-6.11., Di-So, 11-18 Uhr, Eintritt 6 €. Museum August Kestner: „Leibniz-Cakes, India-Pralinen, Pelikano“, Schau bekannter Marken, Waren und Werbung aus Hannover 15.9.2016-29.1.2017; Di-So, 11-18 Uhr, Eintritt 5 €. Neustädter Hof- und Stadtkirche: „Wie lebte das Universalgenie?“ Führung am Grab von Leibniz; 2.4.-12.11.; immer Sa. 14-14.30 Uhr. Geocaching-Tour: „Leibniz Ge(o)heimnisse“, elektronische Schnitzeljagd auf die Spuren von Leibniz mit 14 Verstecken. Eine Übersicht über das komplette Programm und alle touristischen Angebote zum Leibniz-Jahr finden sich unter: www.hannover.de/leibniz Ausgabe 25 | Ü40 10 | FREIZEIT SHOWTIME IN DEN GRÜNEN FESTSÄLEN SOMMER-EVENTS IN DEN HERRENHÄUSER GÄRTEN (DS). Gärten sind Symbole für das verlorene Paradies. Herrenhausen ist dafür der beste Beweis: Der Große Garten mit französisch-barocker Symmetrie und Poesie, der Berggarten als botanische Schatztruhe und der englischen Landschaften nachempfundene Georgengarten gehören zu Europas schönsten Grünanlagen. Spätestens mit dem alljährlichen Saisonstart kehrt der Frühling in Hannover ein. Im Großen Garten heißt es dann „Wasser marsch!“ Die große Fontäne schickt nach der Winterpause ihren Wasserstrahl in bis zu 72 Meter Höhe. Auch alle anderen Fontänen und Brunnen springen und sprudeln wieder täglich. Tausende farbenfroher Frühjahrsblüher wie Tulpen, Narzissen, Kaiserkronen und Hyazinthen entfalten bunte Blütenpracht in kunstvoll angelegten Beeten. sich im königlichen Garten eine Veränderung zu machen.“ An „Veränderungen“ besteht auch 2016 wieder kein Mangel, im Gegenteil. Hier eine kleine Auswahl des exzellenten Gartenprogrammes vor königlicher Kulisse: ArtFair 15.-17. April Antiquitäten und Kunst: Nach dreijähriger Pause treffen sich im historischen Festsaal der Galerie wieder hochkarätige Händler zur ArtFair 2016 und präsentieren auf der Messe Kostbarkeiten und Liebhaberstücke Pro Frühlingszyklus werden 150.000 Pflanzen und Blumenzwiebeln nahezu symmetrisch in den Boden gebracht. 20 Kilometer Buchsbaum- und Hainbuchenhecken, formgerecht geschnittene Linden, schnurgerade Achsen, in Reihe gestellte Figuren der griechischen und römischen Mythologie zeugen von grünabsolutistischer Gartenarchitektur. Hier gehört, so könnte man meinen, das Lineal zum Handwerkszeug des Gärtners. In jedem Jahr laden die geräumigen grünen Festsäle Herrenhausens zu vielerlei Veranstaltungen und Führungen ein. Die klassischzeitlose Einladung dafür hat König Georg III. bekanntlich bereits 1777 am Prinzentor in Stein hauen lassen: „Jedermann ist erlaubt, Ü40 | Ausgabe 25 verspricht: „Alle Sinne werden auf ihre Kosten kommen.“ Im Mittelpunkt eines Konzert-Wochenendes, an dem sich die KunstFestSpiele in die Stadt öffnen, steht am 15. Mai ein Werk für 400 Sänger und mehrere hannoversche Orchester – die „Gurre-Lieder“ von Arnold Schönberg. Illumination startet im Juni „Der Garten leuchtet“: An vielen Sommerabenden im Juni, August und September lädt der Große Garten bei festlicher Illumination und Barockmusik zum romantischen Abendspaziergang mit oder ohne Picknick ein. Hekken, Skulpturen, Brunnen und Fontänen erstrahlen in effektvollem Licht. KunstFestSpiele 13.-29. Mai Das internationale Festival zeitgenössischer Kunst zeigt in mehr als 20 Produktionen Musiktheater, Konzerte, Theater, Performances und Installationen. Der neue Intendant, der hannoversche Dirigent Ingo Metzmacher, Lese-Picknick Mai bis August Beim beliebten Lese-Picknick geben sich Autoren und Literaten unter Regie der Buchhandlung Decius auf der Aussichtsterrasse des Großen Gartens ein Stelldichein. Die Lesung dauert in der Regel eine Stunde, die Themen lauten: „Leibniz privat“ (8.5., Rainer Künnecke/Knut Diers), „Ans Meer“ (19.6., Ulrike Groffy), „Ach, wie sollen wir die Rose FREIZEIT | 11 Chor-Tage 8.-12. Juni Bei den Chortagen 2016 wirken rund 50 Chöre mit, darunter Kinderund Jugendchöre, traditionell gemischte Chöre, Konzertchöre und Solisten. Neben Eröffnungskonzert (8.6.,19 Uhr) und Jazz & Pop-Night (9.6.,19-23 Uhr) ist auch die „Lange Nacht der Chöre“ (10.6.,18-24 Uhr, Eintritt frei) in der Galerie ein beliebter Höhepunkt. buchen...“ (3.7., Marie Dettmer) und „Beetgeflüster“ (7.8., Jens Meyer). Die mitgebrachte Picknick-Verpflegung kann vorher, dabei oder danach genossen werden. Gartenfestivals im Mai und September Es gehört zu den größten und schönsten in Niedersachsen: das traditionelle Gartenfestival zu Pfingsten, diesmal unter dem Motto „La fête française“. Rund 150 Aussteller präsentieren vom 13.-16. Mai in weißen Pagodenzelten ihre neusten Ideen und zeigen Tipps und Trends der Saison 2016. Auch beim Herbstfestival (9.-11. September) geht es um Garten, Natur und ländliches Leben. NDR Ring Barock 3. Juni Mit dem Ring Barock bringt die NDR Radiophilharmonie Herrenhausen zum Klingen. Der Barock- und Klassikspezialist Bernard Labadie aus Kanada dirigiert im Galeriegebäude Werke von Georg Friedrich Händel, dabei sind der Knabenchor Hannover und der Countertenor lestyn Davies. Kleines Fest 13.-31. Juli Es ist der Sommerevent in Hannover, immer ausverkauft und seit 30 Jahren eine Erfolgsgeschichte: das 31. Kleine Fest im Großen Garten, diesmal an 16 Abenden mit mehr als 100 Künstlern aus aller Welt, zauberhafter Kleinkunst, frecher Comedy, Akrobatik, Musik, Puppenspiel und vielen märchenhaften Momenten auf 35 Bühnen. In den Vorverkauf per Losverfahren kommen pro Veranstaltung 3.300 Karten, je 200 Karten werden jeweils an der Abendkasse verkauft. Die Saison in den Herrenhäuser Gärten endet im Oktober. Die Gesamtkarte mit Großer Garten, Berggarten und Museum Schloss Herrenhausen kostet 8 €; Berggarten 3,50 €, Jahreskarte 25 €. Das komplette Programm, alle Veranstaltungen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise unter: www.hannover.de/herrenhausen So mobil, wie ich will! Fünf auf einen Streich Mama plant unsere Ausflüge jetzt online auf uestra.de. Mit aktueller Auskunft und allen Tickets, die wir brauchen – z. B. dem praktischen TagesGruppen-Ticket für bis zu fünf Personen. Beque Sie findet das spontan m onlin uestra e kaufe .de Von n auf und flexibel. Wir finden das super! mein Z uhause Nach Wilhelm -Busch -Museu m www.uestra.de Ausgabe 25 | Ü40 12 | FREIZEIT ZEITREISE MIT DER KRÄUTERFRAU ATTRAKTIVES SOMMERPROGRAMM AUF SCHLOSS MARIENBURG D Foto: Norbert Lümmen as schönste Schloss des Nordens lockt zur Sommersaison mit neuen Führungen, Events und Aktionen. Mit märchenhaftem Ambiente festigt die Marienburg ihren Ruf als exzellente Musik-, Theaterund Kleinkunst-Location, aber auch als Top-Adresse für Hochzeiten und Familienfeiern. Obendrein erlaubt der Welfensitz atemberaubende Ausblicke auf das Calenberger Land sowie einzigartige Einblicke in die Geschichte des ältesten Fürstengeschlechts Europas. Kräuterfrau Wortwina Besucher können täglich bei einstündigen Schlossführungen die nahezu original erhaltenen königlichen Gemächer mit kostenbaren Einrichtungen und Exponaten erleben. Zu den Highlights gehört die Ausstellung „Der Weg zur Krone“ mit den Kronjuwelen des Königreichs Hannover, die zumeist mit der Schloss-Führung oder dem Turmaufstieg kombiniert wird. Mit neuen attraktiven Führungen bietet das Schloss erstmals 14 verschiedene Rundgänge an. „Das Programm ist umfangreich wie nie zuvor“, sagt Pressesprecherin Karin Schwarz. bensart“ mit dem Geist von Herzogin Eleonore, Stammmutter der Königshäuser von England, Hannover und Preußen, auf Zeitreise durch höfische Kultur und Politik von drei Jahrhunderten. Beim „Lustwandeln mit Ihrer Majestät“ lädt die letzte hannoversche Königin Marie in den Schlosspark ein. Schließlich schildern beim „Aufbruch ins Exil“ Kammerzofe Claudette de Rovel oder Magd Helene die letzten Stunden der Königin vor der Flucht des Hofstaats nach Österreich (jeweils 90 Minuten, ab 14 Jahre, 18 €). Herzogin Eleonore Best of Kleines Fest „Rittertum und Hexenwahn“ heißt eine neue Theaterführung, auf der Kräuterfrau Wortwina Besucher in die Wirren des Hochmittelalters, der Ritter, Hexen und Quacksalber entführt. Die malerische Zeitreise schlägt einen Bogen von der frühen Welfengeschichte bis zum Dreißigjährigen Krieg und zeigt die Residenz beinahe so, wie König Georg V. sie vor rund 150 Jahren verlassen hat (90 Minuten, ab 14 Jahre, 18 €). Für Kinder gibt es „Eine phantastische Reise“ durchs Schloss und den Schlosspark. Das Abenteuer rund um den sagenhaften „Ring der 12 Monate“ ist von Juni bis August zu erleben (60 Min., Kinder von 610 ohne Begleitung von Erwachsenen, 12 €). Daneben bietet Schloss Marienburg in den Ferien und zu Halloween spezielle Führungen. Durch die historischen Räume, Kammern und Gänge bis auf den Schlossturm geht es bei der neuen Mondscheinführung. Im April, Mai, September und Oktober wird Schloss Marienburg bei Vollmond seine magische Seite entfalten (60 Minuten, ab 12 Jahre, 12 €). „Hinter den Kulissen“: Diese Themenführung erlaubt dem Besucher einen Blick in sonst nicht zugängliche Räume und zeigt neben Glanz und Gloria im Leben der Königsfamilie auch ihren Alltag. Zu sehen sind neben den ehemaligen Wirtschaftsräumen die Gänge und Salons, in denen die australische TV-Jugendserie „In Your Dreams“ gedreht wurde (60 Minuten, ab 12 Jahre, 15 €). Drei interaktive Theaterführungen geben anekdotenreiche Einblicke in die Schlossgeschichte. Seit März geht es bei „Liebe, Macht und Le- Ü40 | Ausgabe 25 Zu den beliebten Open-Air-Events lädt das Schloss ab Juli ein: zum Marienburg-Tattoo (8./9. Juli, 29 €); dem Live-Hörspiel „Jack the Ripper“ (2. September, 30 bis 40 €); und, erstmals an vier Abenden, dem „Best of Kleines Fest“ (31. August sowie 1./3./4. September, 37 bis 47 €). Bereits am 30. April gibt es „Rock in den Mai“ (20 €). Am Muttertag (8. Mai) findet vor dem Schloss ein Gratis-Serenadenkonzert mit dem Hausorchester des Prinzen von Hannover statt. Schlossführungen kosten 8 €, für Kinder und Jugendliche (6-17 Jahre) 6 €. Kombiführungen mit Ausstellung „Weg zur Krone“ 13/11 €. Turmaufstieg 4 €. Alle Eintrittspreise und Informationen finden Sie auf: www.schloss-marienburg.de Foto: Jazzper Maclouis Foto: Patrice Kunte Foto: Patrice Kunte Hochzeit auf Schloss Marienburg FREIZEIT | 13 HIGHLIGHTS AM HIMMEL 26. INTERNATIONALER FEUERWEKSWETTBEWERB STARTET IM MAI (DS). Wer gewinnt die Siegerkrone beim 26. Internationalen Feuerwerkswettbewerb? Im Großen Garten Herrenhausen kämpfen im Sommer wieder fünf Top-Teams mit Raketen, Feuer- und Flammeneffekten um die Gunst von Publikum und Fachjury. Eine Darbietung, bei der pyrotechnische Gegenstände und Feuerwerkskörper koordiniert gezündet werden: So lapidar definiert diesem Jahr versprechen die TeilnehmerTeams faszinierende Highlights am Himmel. 21. Mai: Startschuss aus Frankreich Zum Auftakt des Jubiläumsprogrammes „50 Jahre Städtepartnerschaft Rouen-Hannover“ gibt die „Compagnie Pok sous les étoiles“ aus Frankreich den Startschuss zum 26. Internationalen Feuerwerkswettbewerb. 2009 von kreativen Künstlern und erfahrenen Pyro- und die Herzen mit Freude und fantastischen Impressionen.“ Zu den Stärken des Teams zählen musikalisch unterlegte Pyroshows und farbenfrohe Bühnenevents. 3. September: Gold-Team aus Belgien Sie sind europaweit gefragt und bringen eine Menge Erfolge mit: „H.C. Pyrotechnics“ aus Belgien. Das Team organisiert in seiner Heimat das renommierte Feuerwerksfestival in Knokke-Heist, gewann Gold in Monaco und belegte erste Plätze in Polen, Kroatien und in Potsdam. Zu den Auftraggebern der Belgier zählt der Disney Channel in Benelux. das Lexikon spektakuläre Himmelsspiele von Licht und Klang, Farben und Formen – ein Feuerwerk. Der Frankfurter Philosoph Theodor Adorno bezeichnete es dagegen als „perfekteste Form der Kunst, da sich das Bild im Moment seiner höchsten Vollendung dem Betrachter wieder entzieht“. Wer einmal die Magie eines großen Feuerwerks in den Herrenhäuser Gärten erfahren hat, kann Adorno nur recht geben. Wer einmal das Schauspiel der zündenden Choreografien im Einklang mit klangvollen Kompositionen erlebt hat, wird das nicht vergessen. Wer an einem lauen Sommerabend dazu die duftenden Blumenornamente, die prächtigen Wasserspiele und Fontänen, die Skulpturen, Figuren und Walk-Acts in einer der schönsten Barockanlagen Europas genossen hat, ist beeindruckt für immer. Seit 1991 läuft die spektakuläre Sommer-Show. Und auch in technikern gegründet, ist das Team für originelle Effekte, hohen künstlerischen Anspruch und emotionale Präsentationen bekannt. 4. Juni: Innovative aus Deutschland Erstmals seit 2010 ist mit „IP Innovative Pyrotechnik“ wieder ein deutsches Team dabei. Die Stuttgarter haben sich mit hohen Qualitätsstandards international etabliert. Ihr Schwerpunkt liegt auf musikalisch präzise choreografierten Produktionen. IP hat Showlegenden wie AC/DC oder die Rolling Stones begleitet und organisiert den Wettbewerb „Flammende Sterne“ in Ostfildern. 20. August: Feuertanz aus der Ukraine „Dance of Fire“ vertritt ein Land, das zum ersten Mal dabei ist – die Ukraine. Das 2001 gegründete Unternehmen verspricht für seine hannoversche Premiere: „Wir füllen den Himmeln mit Magie und märchenhaftem Zauber 17. Sept.: Feuermeister aus Kanada Zum Abschluss der Saison 2016 zeigen die „Firemaster Productions“ aus Kanada ihr Können. Die Feuermeister veranstalten Kanadas größte musikalische Pyroshow in Toronto und gewannen 2014 die Blackpool-Feuerwerk-Meisterschaften. Das Team verbringt unzählige Stunden damit, für seine modernen Shows die richtige Musik für Ort und Thema auszuwählen. FEUERWERK AUCH ZUM VERSCHENKEN Eintrittskarte 19 € (ermäßigt 16 €); Dauerkarte für alle 5 Termine 85 €; Familienticket (2 Erwachsene, 2 Kinder) 49 €; Informationen und Buchung online unter: www.hannover.de/Feuerwerk Erlebnis- und Geschenkpakete: 75 bis 90 € pro Person und Übernachtung im DZ inkl. Frühstück und Eintrittskarte. Infos: www.hannover.de/explosiv Blättern Sie mal auf Seite 34, da wartet ein Gewinnspiel! Ausgabe 25 | Ü40 14 | LIFESTYLE DIE EXKLUSIVE WELT DER FRAUKE LUDOWIG Was wünschen Sie sich für Ihre Kinder? Hat Ihr Prominentenstatus Einfluss auf ihr Privatleben? Meine Kinder sind nicht prominent. Ich halte sie komplett aus der Öffentlichkeit raus. Insofern werden sie ihre Entscheidung diesbezüglich irgendwann selbst treffen. Ob Sofia Loren oder Arnold Schwarzenegger, Joan Collins oder Michael Douglas, Keith Richards oder Heidi Klum: Als Frauke Ludowig 1994 zum ersten Mal mit „Exklusiv – das Starmagazin“ bei RTL auf Sendung ging, hätte sie es nicht für möglich gehalten, dass sie alle Stars und Sternchen dieser Welt vor der Kamera haben würde. Nun gibt sie bereits seit mehr als 20 Jahren Einblicke in das Leben der Promis, der Schönen und der Reichen, immer auf der Suche nach News and Stories. Die gebürtige Wunstorferin führt mit Ehemann Kai Roeffen und den Töchtern Nika und Nele ein harmonisches Familienleben und pflegt eine liebevolle Bindung zu ihren Eltern. Für Ü40 sprach Bettina Zinter mit Frauke Ludowig. Sie engagieren sich oft für Charity-Projekte, erst kürzlich für die Brustkrebsfrüherkennung. Ja, das ist mir wichtig. Wenn man in der Öffentlichkeit steht, dann sollte man mit gutem Beispiel vorangehen. Pläne für ein Leben nach „Exklusiv“? Bisher noch nicht. Ich fahre seit jeher gut damit, Dinge auf mich zukommen zu lassen. © RTL Margaretha Olschewski Ein harter Job seit mehr als 20 Jahren, wie organisieren Sie sich? Perfekte Organisation und Absprachen sind alles – und ein wenig Glück gehört auch dazu. Wir haben eine zuverlässige Kinderbetreuung und ansonsten sprechen mein Mann und ich uns immer so ab, dass Termine selten kollidieren. Bei Bedarf helfen die Großeltern oder Freunde aus. Welchen Gast würden Sie gern noch einmal interviewen? Madonna. Sie ist eine inspirierende Frau und Persönlichkeit Die wenigsten wissen, dass Sie einen Redaktionsstab mit 50 Mitarbeitern leiten. Wie motivieren Sie Ihr Team? Meine Mitarbeiter müssen nicht motiviert werden. Ich denke, sie haben einen tollen Job, den sie leben und lieben – das ist jedem bewusst. Ihr bestes Mittel gegen Stress? Ein schönes Bad, kuscheln mit der Familie auf dem Sofa und einen Film schauen… THOMAS ANDERS © Stephan Pick Thomas Anders gehört zu den wenigen deutschen Stars, von denen man behaupten kann, sie haben internationale Musikgeschichte geschrieben. Als Stimme von »Modern Talking« verkaufte der Sänger mehr als 120 Millionen CDs. Nun hat er seine Erinnerungen aufgeschrieben: »100 PROZENT ANDERS«. 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), 20 Euro Ü40 | Ausgabe 25 › 07.06.2016 AIRLEBEN & AIRLESEN Frauke Ludowig gewährt am 23. Mai in der Lesereihe AIRleben & AIRlesen am Hannover Airport Einblicke in die Welt des Showbizz. Alle Lesungen und Talkshows (siehe unten) beginnen um 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr, Eintritt 20 €) in der Eventlocation Skylight im 5. Stock. www.hannover-airport.de/erlebnis Blättern Sie mal auf Seite 34, da wartet ein Gewinnspiel! MOTSI MABUSE Als Tänzerin und Jurymitglied von „Let’s Dance“ fliegen Motsi Mabuse die Herzen zu. Und das kommt nicht von ungefähr, schließlich überzeugt das Energiebündel durch Charme, Schönheit und Showtalent. In »Chili im Blut: Mein Tanz durchs Leben« erklärt sie, wie man immer im richtigen Takt bleibt. 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), 20 Euro © Motsi Mabuse › 12.04.2016 Ist die Stadt Ihrer Kindheit noch Heimat für Sie oder ist es mittlerweile Köln geworden? Wunstorf ist meine Heimat. In Köln wohnt meine Familie und hier ist meine Arbeit. Man kann das nicht vergleichen. › 17.06.2016 WOLFGANG BAHRO Seit über 20 Jahren und knapp 6.000 Folgen bestimmt die Rolle des intriganten Anwalts Dr. Jo Gerner in der RTL-Seifenoper »Gute Zeiten Schlechte Zeiten« das Leben von Wolfgang Bahro. An diesem Gesprächsabend gewährt er einen spannenden Einblick in sein Schauspielerleben. 19.00 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), 20 Euro ©Vollspiel Haben Frauen es schwer oder leicht mit Ihnen? Eher leicht. Ich bin eine große Freundin der Frauenförderung und habe bei RTL das Genderthema wieder mit ins Gespräch gebracht – ein wichtiges Thema für mich. Können Wunstorfer Sie noch in der Fleischerei Ihrer Eltern treffen? Ja natürlich – regelmäßig. Auch, wenn ich nur in der Wunstorfer Fußgängerzone verweile, schaue ich im Geschäft meiner Familie vorbei. LIFESTYLE | 15 SHOP FÜR DIE PERSÖNLICHE MOBILITÄT üstra BAUT DIGITALEN SERVICE AUS Fahrkarte kaufen, abstempeln, einsteigen, losfahren – das geht natürlich immer. Aber warum im hannoverschen Nahverkehr auf zusätzlichen Komfort und besseren Service verzichten? „Mobilitätsshop“ nennt die üstra ihre neue Internetplattform, die inzwischen weitaus mehr bietet als nur reine Fahrplanauskunft und Kauf von Online-Tickets. Seit Februar ist die „ganze Welt der Mobilität“ mit zahlreichen neuen Funktionen online, wie Projektleiter Harald Paul sagt. Paul ist seit 1991 im öffentlichen Nahverkehr Hannovers tätig, davon 21 Jahre bei der üstra. Dort leitet er den Bereich Markt und Tarif. In den vergangenen drei Jahren hat der studierte Sozial- und VerwalHarald Paul tungswissenschaftler den Mobilitätsshop mit Angeboten der vernetzten Mobilität entwickelt. Über die Neuerung (Slogan: „Mit dem Mobilitätsshop sind Sie unterwegs im Leben“) sprach Ü40 mit dem Experten. sich auch ein Taxi rufen kann – beispielsweise, wenn der letzte Bus gerade weggefahren ist. Oder man kann ein Carsharing-Auto bei unserem Partner stadtmobil bestellen. Und wie komme ich an das Onlineticket, wenn ich über die Auskunft meine gewünschte Fahrt gefunden habe? Paul: Sie können das Ticket direkt über die Auskunft auswählen, die nötigen Zonen werden gleich in den Shop übertragen. Nach dem Kauf können Sie das Ticket entweder als PDF-Datei herunterladen und auf dem Smartphone speichern oder Sie drucken es sich einfach zu Hause aus. Übrigens ist inzwischen auch das Kurzstrecken-Ticket im Onlineshop erhältlich. Dies war ein besonders großer Wunsch unserer Kunden. Welche neuen Angebote sind im Mobilitätsshop verfügbar? Gleichzeitig ist es nicht mehr an ein GVH-Abo gekoppelt. Um Hannovermobil zu bekommen, muss man sich lediglich im Mobilitätsshop registrieren lassen und dann Hannovermobil bestellen. Das Paket umfasst dann für monatlich 9,95 Euro eine Bahncard 25, die Mitgliedschaft im Standard-Paket bei stadtmobil und 20 Prozent Rabatt auf Taxifahrten mit Hallo Taxi 3811. Hier macht der Kunde übrigens ein gutes Geschäft, denn normalerweise kostet bereits der Standard-Tarif bei stadtmobil zehn Euro im Monat. Sind schon weitere Entwicklungen für den Mobilitätsshop geplant? Paul: Erst einmal wollen wir sehen, wie unsere Kunden auf das neue Angebot reagieren und welche Anregungen wir bekommen. Das werden wir dann gern aufgreifen. Aber die nächsten größeren Schritte sind schon in Planung: z.B. der Abo-Einstieg online. Wir wissen, dass wir uns nicht ausruhen dürfen. Paul: Das bekannte Mobilitätsangebot „Hannovermobil“ ist digital geworden. www.uestra.de Im Mobilitätsshop auf den Portalen uestra.de, gvh.de und mit der GVH-App gibt es viele neue Funktionen und Angebote. Was kann der Kunde jetzt dort online nutzen? Paul: Wir haben die Mobilität benutzerfreundlich vernetzt. Dabei wird das Smartphone zum persönlichen Mobilitätsberater in der Hosentasche. Der Kunde kann sich nicht nur eine Auskunft über den ÖPNV einholen, sondern zusätzlich seine Weiterfahrt per Taxi, Carsharing oder Fahrrad planen. Der Clou dabei ist, dass man über die Auskunft nicht nur die Reise angezeigt bekommt, sondern Ausgabe 25 | Ü40 16 | LIFESTYLE WEDER FISCH NOCH FLEISCH? KULTUR AUS DER KÜCHE – ERNÄHRUNGSTRENDS UND LIFESTYLE (DS). Die einen schwören auf Fertigprodukte oder Fast Food, andere stellen am liebsten alles selbst her. Manche üben sich in Diät oder Askese, andere in der akribischen Zubereitung von Fleisch und Fisch. Veganer und Vegetarier, Ganzheitliche und Altsteinzeitliche haben ihr Nischendasein verlassen: Während große Teile der Weltbevölkerung essen und trinken, um zu überleben, philosophiert die Wohlstandsgesellschaft über die „richtige“ Ernährung. Für sie bedeutet Essen Lifestyle, Weltanschauung und persönliche Verwirklichung. Wer weiß schon noch, ob die Zahl der Lebensmittel-Skandale größer ist oder die der TV-Kochshows. Fest steht nur, dass der Stellenwert von Ernährung und Essvielfalt genauso gewachsen ist wie das Angebot billiger Massenware in Tiefkühltheken. Doch wer es sich leisten kann, hat weniger den Preis im Blick, sondern sucht Qualität. Kulturwissenschaftler und Nahrungsforscher Markus Schreckhaas von der Universität Regensburg: „Die Menschen nutzen ihre Ernährung gekonnt als Projektionsfläche für Ideologien und Überzeugungen. Ernährung bedeutet Identität. Ich zeige, wer ich bin, indem ich kommuniziere, wie ich mich ernähre.“ Fleischverzicht für Klimaschutz Esskultur ist aus diesem Blickwinkel ein soziales Phänomen mit der grundlegenden Frage: Wie ernähre ich mich richtig? Die Antwort darauf hat unzählige individuelle Facetten. „Wer seine Lebensmittel beispielsweise immer regional und saisonal kauft, vermittelt ein anderes Bild an seine Umwelt als jemand, der ausschließlich Convenience- Ü40 | Ausgabe 25 Food vom Discounter besorgt“, erklärt Schreckhaas. Tatsächlich bringen Klimawandel und Massentierhaltung immer mehr Menschen zum Verzicht auf Fleisch. „Je einkommensschwächer und bildungsferner ein Haushalt, desto höher der Fleischverbrauch“, erklärt der Nahrungsforscher. Nicht länger ist demnach Fleischverbrauch ein Wohlstandsindiz. Neue Statussymbole sind Bildung und Bewusstsein – auch bei der Ernährung. „Wir sehen ja, dass es so viele bekennende Vegetarier oder Veganer gibt wie noch nie“, unterstreicht Schreckhaas den neuen Hang zu Verzichtphilosophien. Ü40 hat bei drei Spielarten der modernen Ernährung sozusagen in den Topf geguckt. Neben der veganen Diät ist das der ayurvedische Speiseplan und die PaleoPhilosophie – Essen wie in der Steinzeit. Veganer: Wie gesund ist der Verzicht tatsächlich? Im Durchschnitt isst jeder Deutsche immer noch etwa 150 Gramm Fleisch und Wurst täglich, also mehr als ein Kilogramm pro Woche. Für Vegetarier dagegen sind Fleisch und Fisch tabu. Und wer sich vegan ernährt, verzichtet nicht nur darauf, sondern zudem auf alle tierischen Nebenerzeugnisse wie Milch, Eier, Käse und Honig. Viele vermeiden sogar aus ethischen oder ökologischen Gründen Produkte wie Leder, Schafwolle, Seide oder Kosmetika. Grund: Sie enthalten tierische Bestandteile bzw. wurden an Tieren getestet. LIFESTYLE | 17 ESSKULTUR IM WANDEL: DU BIST, WAS DU ISST Viele Veganer fühlen sich durch ihre Ernährungsform fitter und belastbarer. Zivilisationskrankheiten treten bei ihnen seltener auf, sie haben seltener Übergewicht oder Bluthochdruck, dafür in der Regel gute Blutfettwerte. Um so gesund zu bleiben, essen sie hauptsächlich Obst, Gemüse, Getreide- und Sojaprodukte. Auch Samen und kaltgepresste pflanzliche Öle sowie Vergorenes wie Sauerkraut sollten auf dem Speiseplan stehen. Lebensmittel wie Nudeln oder Brot werden genau auf ihre Inhaltsstoffe überprüft. Trotzdem kann es bei veganer Ernährung zu Unterversorgung und Mangelerscheinungen kommen. Vor allem Proteine, Eisen, Calcium, Jod, Zink, die Vitamine B2 und B12 sowie Vitamin D können fehlen. Gefährdet sind vor allem Schwangere, Stillende, Säuglinge, Kinder und Jugendliche. Mediziner raten deshalb zu regelmäßigen Blutuntersuchungen, um Mangelerscheinungen rechtzeitig zu erkennen und – in Absprache mit dem Arzt – durch Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen. Ayurveda: Gesund mit viel Würze Die altindische Gesundheitslehre Ayurveda, wörtlich das „Wissen vom Leben“, beinhaltet nicht nur Wellness-Massagen und Heilmethoden, sie befasst sich auch mit Ernährung. Die ayurvedische Küche bietet vielseitige Currys, würzige Reisgerichte und frisches Obst. Achtsamkeit, Entgiftung und gesunde Ernährung lautet der Dreiklang für das innere Gleichgewicht. Ayurveda ist vor allem eine Präventionslehre: Anders als die westliche Medizin, die erst eingreift, wenn eine Krankheit bereits ausgebrochen ist, beugt Ayurveda vor und versucht den Menschen vor Krankheit zu schützen. „Nahrung wird hier nicht für das Motto ‚schöner, schlanker, besser‘ instrumentalisiert, sondern als Geschenk gesehen, das dazu da ist, um Körper und Geist gesund zu erhalten“, sagt der Mannheimer Ayurveda-Koch Volker Mehl. Dabei können heimische Lebensmittel im ayurvedischen Sinne verwendet werden. So kann man mit frischer Petersilie statt mit Curry würzen: Sie regt den Stoffwechsel ebenso an. Wer entgiften will, kann im Garten fündig werden und aus Löwenzahn oder Brennnesseln Tee, Suppen oder Pesto zubereiten. Paleo: Wie Jäger und Sammler „Paleo“ heißt ein Ernährungstrend, der sich mit Speisen aus der Zeit der Jäger und Sammler befasst – das griechische „Paläolithikum“ steht für Altsteinzeit. Nach der PaleoPhilosophie kommen somit Lebensmittel auf den Tisch, die es so oder so ähnlich schon in der Steinzeit gab: viel Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse, Obst, Nüsse, Honig und gesunde Fette. Auf Milchprodukte, Zucker, stark verarbeitete pflanzliche Fette und künstliche Zusatzstoffe wird verzichtet. Auch Getreide und Hülsenfrüchte sind tabu. Denn Getreide, vor allem Weizen, enthalte sogenannte Anti-Nährstoffe wie Glutene, die angeblich krank und dick machen. Die Anhänger dieser Ernährungsform sind überzeugt, dass sich die menschliche Spezies zu intelligenten Wesen entwickelte, als ihre Ernährung genau auf diesem Jäger- und Sammler-Prinzip basierte. Die biologische Grundausstattung des menschlichen Körpers sei auf diese Ernährungsweise ohne modern verarbeitete Lebensmittel abgestimmt. Tatsächlich wirkt sich die zuckerarme Steinzeit-Ernährung mit qualitativ hochwertigen tierischen Proteinen, viel Gemüse, Obst und gesunden Fetten, positiv auf die Gesundheit aus. „Generell auf Getreide oder Hülsenfrüchte zu verzichten, macht meiner Meinung nach keinen Sinn“, kritisiert jedoch Ernährungsexpertin Brigitte Bäuerlein. Darin enthaltene Eiweiße und Ballaststoffe sind demnach gesund für den Körper und positiv für die Ernährung. Bäuerleins Generaleinwand gegen die Paleo-Diät bezieht sich auf deren Fleischlastigkeit. Das könne Gicht und Gelenkerkrankungen auslösen und belaste den Fettstoffwechsel. Ausgabe 25 | Ü40 18 | REISE MIT DER QUEEN MARY 2 VON NEW YORK NACH HAMBURG E s gibt sicherlich schnellere Wege über den Atlantik zu kommen, aber kaum einen schöneren: Eine Transatlantikpassage mit der „Queen Mary 2“ von New York nach Hamburg ist etwas ganz Besonderes – ein Erlebnis, das man nie vergisst. Schon am Beginn der Reise ist das Auflaufen der erste Höhepunkt: Alle Passagiere sind an Deck, um mit Smartphone oder Kamera bestückt, Abschied von Big Apple zu nehmen. Das Flaggschiff der englischen Reederei Cunard passiert die prachtvolle Skyline von Manhattan, zum Greifen nah liegen Ellis Island und die Freiheitsstatue, an der Verrazano Narrows Bridge zieht jeder unwillkürlich den Kopf ein – doch der Schornstein des 72 Meter hohen Luxusliners passt natürlich hindurch. Alles eine Frage der Perspektive. Auf der Route der Auswanderer In unserer schnelllebigen digitalen Welt ist es ein Stück Luxus, ohne Stress und Hektik zu verreisen. Die meisten Passagiere wollen einfach entschleunigen und genießen, andere auf den Spuren ihrer Vorfahren wandeln. Denn Hunderttausende von Auswanderern machten sich von Hamburg oder Bremerhaven aus auf den Weg über den Nordatlantik in die Neue Welt. Während der ersten Auswandererwellen im 17. und 18. Jahrhundert Die Teeparade. Ü40 | Ausgabe 25 wurden die Ärmsten der Armen auf den Unter- und Zwischendecks regelrecht zusammengepfercht. Doch diese Zeiten sind längst Geschichte. Die Nachfahren der Auswanderer – ob Amerikaner, Engländer oder Deutsche – genießen heute den perfekten Service und das stilvolle Ambiente an Bord des Ozeanliners, der von Ihrer Majestät Queen Elizabeth II. 2004 in Southampton getauft wurde. Mehr als 2.600 Passagiere und etwa 1.300 Besatzungsmitglieder befördert die „QM2“ auf der neuntägigen Fahrt nach Hamburg. Still und nahezu lautlos gleitet das 345 Meter lange Schiff majestätisch dahin. Im Stil feiner britischer Lebensart Die Königin der Meere, die den prestigeträchtigen Zusatz R.M.S (Royal Mail Ship) trägt, ist für den transatlantischen Liniendienst mit extremen Anforderungen konzipiert und kann Stürmen mit hohen Wellen problemlos und sicher trotzen. Stark und stabil gebaut sieht sie noch aus wie ein richtiges Schiff und würde mit ihrem lang gezogenen Bug jeden Schönheitswettbewerb gewinnen – im Gegensatz zu den steil aufragenden schwimmenden Hochhäusern, denen man keinen Sturm auf dem Nordatlantik wünschen mag. Wer eine Atlantikpassage machen möchte, der kann dies nur bei Cunard buchen. „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal“, sagt CunardSprecher Ingo Thiel. Auf 13 Decks herrscht gediegener Art-décoStil der 20-er Jahre: Geschwungene Treppen über mehrere Decks in Grand Lobby und Britannia Restaurant, Säle mit Kuppeln und Lichthöfen wie im Queens Room erinnern an die gute alte Zeit. Bei dem riesigen Platzangebot hat man nie das Gefühl, auf einem Massendampfer zu sein. Selbst die preiswertesten Kabinen sind 18 Quadratmeter groß. Die 15 neuen Außenkabinen für Singles haben 16,5, die Standardkabinen 23 bis 25 qm. Die meisten der 1.310 Kabinen liegen außen und verfügen über einen Balkon. Königlichen Ansprüchen genügen die beiden Grand-Duplex-Suiten mit 209 qm auf zwei Ebenen und eigenem Butler. Das Britannia Restaurant. VON SYBILLE NOBELSAGOLLA Die neue Balkonkabine. REISE | 19 Saunalandschaft genau das Richtige. Für Abwechslung sorgen sportliche Aktivitäten wie Walking, Jogging, Tischtennis oder Deckspiele wie Shuffleboard. Auf Deck 12 toben sich Sportliche auf Basketball- und Tenniscourt aus oder spielen in den Golfsimulatoren bis zu 52 verschiedene Kurse. Manche genießen auch nur einen Drink an der Terrassenpoolbar oder an einer der anderen acht Bars – die Tage auf See sind ausgefüllt! Beeindruckend sind Stil und Einrichtung der Restaurants: Das Britannia, drei Decks hoch, bietet bis zu 1.300 Passagieren in zwei Sitzungen feinste Gourmetküche. Wem Frühstück und sieben Gänge bei Mittag- und Abendessen nicht reichen, kann in einem von fünf Themenrestaurants schlemmen. Hunde und Katzen mit eigenem Butler Rund 5.000 Kunstwerke für fünf Millionen Dollar schmücken Gang- und Kabinenwände, 8.000 Bücher stehen in der größten Bibliothek auf See. Mehr als 1.100 Zuschauer können im Royal Court Theater eigens produzierte Abendshows bewundern oder das einzige Planetarium auf See mit seiner gewaltigen Kuppel. Ob Vorträge und Seminare, Bingo, Blackjack und Roulette im Casino oder spannende Filme im Kino – Langeweile auf See kommt garantiert nicht auf. Sport an Bord Auspowern können sich die Gäste im FitnessCenter an 20 Laufbändern und Geräten. Zum Relaxen ist der 1900 Quadratmeter große Spa-Club mit 30 Behandlungsräumen und Das gibt es nur auf der QM2: Ein für Vierbeiner zuständiger Dog Master sorgt für einen Rundumservice und führt Hunde im extra abgesperrten Bereich Gassi. Dabei dürfen an kalten Tagen auch die Hundemäntel der Queen Mary 2 nicht fehlen, und natürlich gibt es tierische Rettungswesten in zwei Größen. Neu ist eine Erweiterung der geräumigen Tierpension: 22 „Lieblinge“ können nun Herrchen und Frauchen stilvoll begleiten. Crazy: Damit die Tiere „Vertrautes“ vorfinden, wurden ein Londoner Laternenpfahl und ein USFeuerhydrant, speziell für amerikanische Vierbeiner, auf Deck 12 installiert. Willkommen in Hamburg Nach fünf Tagen auf See mit Blick auf endlosen Horizont, kommt Land in Sicht – Europa ist erreicht. Durch den Golf von Biskaya geht es zwei Tage entlang der spanischen und französischen Küste Richtung Ärmelkanal. Hier locken Tagesausflüge nach Southampton und Umgebung. Dann weiter bis zur Elb- Einzigartig: The Dog Master. mündung. Bei Cuxhaven beginnt kurz nach Mitternacht die Fahrt flussaufwärts nach Hamburg. An der Schiffsbegrüßungsanlage „Willkomm Höft“ in Schulau wird die britische Nationalhymne gespielt. Vorbei am Blankeneser Treppenviertel kommt der Hamburger Hafen mit seinen großen Docks in Sicht. Von den meisten Passagieren will kaum jemand die Einfahrt verpassen – viele eilen bereits morgens um 6 Uhr an Deck. Die Queen Mary 2 begrüßt mit einem ohrenbetäubenden dumpfen Dröhnen die Hansestadt. Das Schiffshorn wurde aus der ersten „Queen Mary“ ausgebaut und ist 18 Kilometer weit zu hören. Entlang des Elbufers, an den Landungsbrücken und in der Hafen-City stehen viele Schaulustige. Denn wann immer die QM2 in Hamburg auftaucht, bestaunen die Menschen ehrfürchtig das 150.000-Tonnen-Schiff mit den schneeweißen Aufbauten und dem schwarz-roten Schornstein. Denn fast alle träumen den Traum, den sich die Passagiere gerade erfüllt haben – einmal im Leben mit der „Queen Mary 2“ über den Atlantik zu fahren. TIPPS & INFOS Cunard bietet 2016 nur 18 Transatlantikpassagen an. Sechs Mal ist Hamburg Start oder Ziel, ansonsten der Heimathafen Southampton. Die 9-tägige Reise inkl. Flug plus einer Nacht in New York kostet in einer Innenkabine pro Person ab 1.490 €. Je nach Buchungsklasse erhalten z. B. Passagiere einer Balkonkabine bis zu 600 US-Dollar p. P. auf dem Bordkonto gutgeschrieben. „The Londoner“: Kurztrips zum Kennenlernen der legendären Cunard-Schiffe gibt es zwischen Hamburg und Southampton mit zwei Nächten in London. www.cunard.de Service auf den Planken. Ausgabe 25 | Ü40 20 | REISE DIE KLEINEN BOTSCHAFTER ZWERGE SIND DIE STARS DER KULTURHAUPTSTADT BRESLAU Erst waren sie Symbole zivilen Ungehorsams gegen das kommunistische Regime. Dann machten sie Karriere: Zwerge. Heute sind sie die wahren Stars von Breslau (Wroclaw), neben dem spanischen Seebad San Sebastian Europäische Kulturhauptstadt 2016. Die schlesische Metropole erwartet zu Kulturveranstaltungen und Aktionen sechs Millionen Besucher. Solidarnosc die avantgardistische „Orangene Alternative“ gegen das Regime. Gegründet hatte sie Anfang der 1980er Jahre der Kunststudent Waldemar Fydrych. Es begann die Revolution der Zwerge. Orangene Aktivisten organisierten in Zwergenkostümen spontane Demos und stellten in der Innenstadt einen gusseisernen „Papa Zwerg“ auf. Sie skandierten zu Tausenden „Wir lieben Lenin“ und sangen vor dem Schimpansengehege im Zoo Stalin-Hymnen. Kurzum: Die Breslauer Zwerge wurden zum Symbol eines kreativ-subversiven Widerstandes. Hochburg der Zwerge, 30 Zentimeter groß und aus Bronze, ist die restaurierte Altstadt. Vorwiegend dort klettern die „Krasnoludki“ Later- Als Referenz wurde 2004 der erste handtellergroße Zwerg in der Swidnicka Straße aufgestellt – genau an der Uhr, wo sich seinerzeit die nenpfähle empor, sitzen auf Fensterbänken, hängen an Hauswänden, lümmeln sich auf Plätzen. Mehr als 300 soll es in Breslau geben. Immer wieder kommen neue hinzu. So prosten sich seit dem Start der Kulturhauptstadt die beiden jüngsten Zwerge „Polonik“ und „Germanik“ zu: auf die deutsch-polnische Freundschaft! Andere werden geklaut. Daher sind sie inzwischen mit GPS ausgestattet. „Orangene Alternative“ versammelt hatte. „Die Zwerge sind inzwischen so etwas wie die kleinen Botschafter unserer Stadt“, sagt Magdalena Korzeniowska vom polnischen Fremdenverkehrsamt. „Zwergenvater“ Fydrych ergänzt: „Breslau ist eine Stadt ohne Geschichte. Der Zwerg stiftet Identität, wo vorher keine war.“ VON BERND ELLERBROCK Hingucker sind die Winzlinge mit Zipfelmütze allemal. Wer ihre Spur verfolgt, entdeckt die Stadt auf vergnügliche Art. Der offizielle „Zwergenstadtplan“ (Plan miasta krasnoludkowy) zeigt den Standort von 79 Zwergen. Die Internetvariante (www.krasnale.pl) bietet sogar 239 Einträge. Und bei einem geführten Stadtrundgang lernen Touristen nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Altstadt wie das gotische Rathaus, den Schweidnitzer Bierkeller (Piwnica Swidnicka), den Salzmarkt (Plac Solny) oder die Dominsel, (Ostrów Tumski) kennen. Zugleich machen sie Bekanntschaft mit Dutzenden der Bronzegnome. Die Revolution der Zwerge Zwerge waren Teil der Freiheitsbewegung gegen die kommunistische Zwangsherrschaft. Aber nur in Breslau kämpfte neben Lech Walesas Ü40 | Ausgabe 25 Inzwischen lassen auch Behörden, Firmen oder Restaurants Wichtel herstellen. Der internationale Recycling-Konzern ALBA wirbt damit für das Papiersammeln. Der „Bankomatnikiem“ soll eine Bank vor Überfällen schützen. Es fehlen weder ein Medizinzwerg vor der Ärztekammer, noch der Eisesser vor der Eisdiele oder der Briefträger vor der Hauptpost. Und natürlich steht „Turysta“ mit gepacktem Rucksack vorm Informationsbüro. Als Kulturhauptstadt 2016 wollen die 630.000 Breslauer ihre Stadt an der Oder mit zwölf Inseln und 112 Brücken als „Brücke zwischen Ost und West“ präsentieren. Übrigens ist Breslau auch Welt-Buch-Hauptstadt der UNESCO. Im April wird deshalb das Museum „Pan Tadeusz“ geöffnet, so das bekannteste Werk des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz. Nach der Bibel ist es das meistgelesene Buch der Polen. Sicher wird auch dort über kurz oder lang ein neuer Zwerg stehen. www.polen.travel REISE | 21 DIE STADT DER STERNEKÖCHE SAN SEBASTIÁN – EINE „PERLE“ WIRD KULTURHAUPTSTADT VON BJÖRN BRÄUNER Der Blick über die Küstenlinie und das Stadtpanorama dahinter – einfach umwerfend: San Sebastián, die „Perle des Kantabrischen Meeres“, wird schon mal mit Rio de Janeiro verglichen. Und mit Prädikaten wie Filmstadt, Feinschmeckerparadies und Festivalmetropole geschmückt. Nun ist ein Titel hinzugekommen: Gemeinsam mit Breslau ist San Sebastián Kulturhauptstadt Europas 2016. Ungeachtet der Reize der Bahía de la Concha gilt die Stadt an der Muschelbucht mit ihren rund 186 000 Einwohnern nicht gerade als Badeort, eher als Surferparadies. Denn selbst im Hochsommer ist das Wetter oft wechselhaft. Fast alle drei Tage regnet es, statistisch gesehen. Doch unterm Strich ist das milde Klima ideal zum Wohlfühlen. Das spanische Königshaus hat daher den Fischerort vor 150 Jahren zum royalen Sommersitz erwählt. Das brachte nicht nur den Adel und reichlich Geld nach „Donostia“, wie die Basken ihre Stadt nennen, sondern auch Stil und Prominenz. Die Spuren der Belle Époque und des Art déco fallen überall ins Auge. Prächtige Gebäude und Häuserzeilen bestimmen das Stadtbild. Gusseiserner Zierrat macht nahezu jede Tür, jedes Geländer, jeden Balkon, jede Laterne zum Schmuckstück. Sechseckige Steinmuster prägen die Gehsteige und kunstvolle Fassaden reihen sich aneinander. Individualität im Detail ist Trumpf. So bietet San Sebastián einen Augenschmaus des guten Geschmacks mit historisch gewachsener Architektur und vielen modernen Blickfängen. Dazu zählt das Kulturzentrum „Kursaal“ von Rafael Moneo, ein leicht schräger Glasbetonschlitzbau, der abends zum leuchtenden Edelstein wird. Mutig wurde er in eine Straßenflucht am Hafen platziert und ähnelt einem futuristischen, gestrandeten Dampfer – eine Art Symbol für prominente Veranstaltungen wie das Internationale Filmfestival im September. Auch der Gaumenschmaus kommt nicht zu kurz: Mit 16 „Michelin“-Sternen und 119 sogenannten Männerkochklubs ist San Sebastián die unbestrittene Gastronomie-Welthauptstadt. Für die Elite am Herd gibt es hier die einzige – privat geführte – Universität für Köche. Und so wetteifern abends viele Küchenmeister und erstklassige Restaurants um die Gunst die Gäste. 400 Kulturevents für Frieden und Leben Am Abend scheint die ganze Stadt auf den Beinen zu sein. Man flaniert auf der Promenade, beobachtet das Spiel der Lichter, Boote und Möwen: eine traumhafte Kulisse für die Kulturhauptstadt 2016. Rund 400 Projekte Kulturzentrum Kursaal präsentieren die Veranstalter mit einer bunten Palette von Konzerten, Theater, Ausstellungen und kommunikativen Projekten. Für San Sebastián ist Kultur „ein Werkzeug für ein besseres Zusammenleben“, heißt es. Friede, Leben und Stimmen lauten die drei zentralen Schlagworte. Sie werden auch beim Menschenrechtskinofestival im April oder bei der Kunstfriedensmeile am Fluss Urumea im Juni hervorgehoben. Neben 17 Ausstellungen gibt es 32 Wanderungen, die bis Oktober an Sonntagen zum Entdecken einladen. Oder das „E-Musik“-Treffen von 10.000 Musikern im Stadion, die vorher nur über eine App kommunizieren und proben. Ein Höhepunkt verspricht „Ein Sommernachtstraum“ von Shakespeare zu werden, eine vierstündige, interaktive Freiluftinszenierung, die ab Juni 30 Mal im ChristinaEnea-Park gezeigt wird. Spannend ist auch die Ausstellung über das 1565 gesunkene Walfängerschiff „San Juan“. Das aus San Sebastian stammende Schiff, wurde 1978 vor Labrador gehoben. www.sansebastian-turismo.com Stadt der Sterneköche Ausgabe 25 | Ü40 22 | GESUNDHEIT HANNOVERS ERSTE BIKE IN-APOTHEKE Kreativ und kundenfreundlich: Fast 30 Jahre sind Sibylle und Bernd Gerstl mit ihrer Hölty Apotheke am Puls der Zeit. Jetzt heißen die beiden Apotheker, die selbst begeisterte Radfahrer sind, auch Kunden mit Fahrrad herzlich willkommen. Doch Hannovers erste Bike in-Apotheke hat noch mehr zu bieten – einen Online-Shop für Selbstabholer und das erste Gesundheitsterminal der Region. Die Hölty Apotheke ist seit 1987 mit der Hildesheimer Straße eng verbunden. Damals übernahm das Apothekerpaar die Pharmazie in Nr. 21 und zog im Mai 2011 nur wenige Meter weiter zum Aegi, in einen Neubau mit der Nr. 17. „Wir haben hier auf 300 Quadratmeter nun ausreichend Platz für Lager und Labor, für einen behindertengerechten Beratungsraum mit Liege und für unser großes Sortiment“, sagt Bernd Gerstl. Die alte Apotheke sei aus allen Nähten geplatzt. Radfahrer: Durch die Lage an Hannovers viel befahrener „BikerPiste“ wurde die Idee geboren, nicht nur draußen mit einem Radständer auf die erste Bike in-Apotheke der Stadt aufmerksam zu machen, sondern auch drinnen das Abstellen von Zweirädern zu ermöglichen. „Viele besitzen wertvolle Räder und haben daher ständig aus dem Fenster geschaut“, so Bernd Gerstl. Das sei der Auslöser gewesen, Online Shop für Selbstabholer: Innovativ sind die beiden Gerstls, die mit Apothekerin Irina Kosenko und drei weiteren Fachkräften schon 20 Jahre als Team zusammenarbeiten, auch beim Online-Shop. „Wer bei uns online bestellt und umweltfreundlich mit dem Rad oder zu Fuß die Bestellung abholt, der wird beim Kauf eines rezeptfreien Produkts mit einem „Goody“, also einem zusätzlichen Rabatt belohnt. „Rabatte erhalten bereits die Inhaber unserer Kundenkarte“, sagt Sibylle Gerstl. Natürlich gebe es auch noch einen Botendienst, aber nur in direkter Nähe der Apotheke. Rezepturen: Die Hölty-Apotheke ist auf Arzneien für Kinder wie auf proktologische Rezepturen spezialisiert, die bereits fertig zum Mitnehmen im Kühlschrank lagern. „Wir haben gegenüber ein Zentrum für Darmerkrankungen“, sagt Gerstl. Zu weiteren Schwerpunkten zählen Impfungen, vor allem für die Reise. Das wiederum liegt an der Nähe zum Gesundheitsamt in der Weinstraße. Doch auch individuelle Ernährungsberatung sowie das Anpassen von Kompressionsstrümpfen gehört zum besonderen Service. Beratung: Die freundliche und kompetente Beratung wird von vielen Kunden geschätzt. Bei Besitzern einer Kundenkarte werden auf Räder sind willkommen. innen einen leicht beweglichen Fahrradständer aufzustellen. „Die Kunden lassen sich nun in Ruhe beraten und finden die Idee toll.“ Gesundheitsterminal: Die Kunden der Hölty-Apotheke können als Erste in der Region ein Gesundheitsterminal der Deutschen Gesellschaft für Infrastruktur und Versorgungsmanagement (deGIV) testen. An dem Gerät mit Bildschirm, Lesegerät und Scanner ist es schon heute möglich, mit der Versicherungskarte Kontakt zur Krankenkasse aufzunehmen. Zukünftig sollen Krankmeldungen, Rezepte mit Zuzahlungen oder Befreiungsanträge per Scan übermittelt werden – einfach, schnell und kostenfrei. Ü40 | Ausgabe 25 Das erste Gesundheitsterminal Wunsch alle Zuzahlungen am Jahresende für die Krankenkasse aufgelistet. Auch alle Medikamente werden bei Stammkunden erfasst, sodass Unverträglichkeiten und Wechselwirkungen sofort bemerkt werden. Kosmetikauswahl: Bei den Kunden beliebt ist das umfangreiche Kosmetikangebot. Ob Avène, Caudalie, Eucerin, Roche-Posay, Vichy, Louis Widmer oder die englische Körperpflege von Bronnley: „Unser Kosmetikangebot ist nicht nur vielfältig, sondern wird auch gut und übersichtlich präsentiert“, sagt Sibylle Gerstl. Also einfach in der Hildesheimer Straße 17 vorbeischauen! www.hoelty-apotheke.de GESUNDHEIT | 23 DER SPEZIALIST FÜR BIOLOGISCH VERTRÄGLICHE IMPLANTATE Modern und mittendrin: Die neuen Praxisräume von Dr. Wolfgang Sausmikat liegen zentral in der City – in der Georgstraße 8A. Wer die Räume mit Eingang in der Limburgstraße betritt, den erwartet auf 400 Quadratmetern ein klares Design, Technik auf dem neuesten Stand sowie ein freundliches und kompetentes Team. Der Spezialist für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ist seit fast 25 Jahren ein Garant für den perfekten Ausgleich von Kieferdefekten. Als „Pionier“ für Implantate hatte Dr. Sausmikat bereits früh ein zeitsparendes und minimalinvasives Verfahren für den Kieferknochenaufbau entwickelt, die sogenannte OSLO-Technik. Während andere Zahnärzte noch Knochenmaterial aus dem Becken entnahmen, bot er längst einen Eingriff ohne Klinikaufenthalt und ohne zweite Operation. Ü40 sprach mit dem Experten. hautsituation – gegebenenfalls spezielle Bluttests – können helfen, diese zum Implantatverlust führenden Reaktionen zu verhindern. Was bedeutet OSLO-Technik? Was können Sie in diesen Fällen tun? Sausmikat: Dabei wird im Oberkiefer nur ein kleiner Zugang geschaffen statt die Kieferhöhle von der Wangenseite her zu öffnen. Je nach Position des Implantats ist das Loch nur so groß wie bei einer Zahnentfernung: Das garantiert schnelle Heilung. Mithilfe von Ultraschall und endoskopischer Kontrolle wird das Implantatbett vorbereitet, um ein Spezialimplantat – in der Regel aus Titan – einzusetzen, an dessen Oberfläche die neu gebildeten Knochenzellen perfekt haften. Sind Implantate für jeden geeignet? Sausmikat: Titanimplantate sind zumeist ausgezeichnet verträglich. Nur vereinzelt zeigen Patienten eine offensichtlich nicht allergisch bedingte Gewebereaktion. Diese kann durch das Implantat selbst und seine Legierungsbestandteile verursacht werden, wie auch durch die Implantataufbauten und die prothetischen Materialien. Unser Wissen über diese Vorgänge und Wechselwirkungen, die auch andere medizinische Implantate betreffen, sind noch mit vielen Fragezeichen verbunden. Es ist daher wichtig, die Krankengeschichte des Patienten sorgfältig abzuklopfen. Eine Kontrolle der Mundschleim- Sausmikat: Bei Verdacht auf Unverträglichkeit muss ein besser verträgliches Material eingesetzt werden. Das heißt zum Bespiel: Austausch von Metall gegen Keramik, Vermeidung von bestimmten Zementen mit häufig unverträglichen ätherischen Ölen, Verzicht auf bestimmte Legierungsbestandteile wie Aluminium oder Nickel. Es existieren zumeist verschiedene Alternativen. Glücklicherweise muss man Patienten nur in seltenen Fällen davon abraten, sich Implantate einsetzen zu lassen. Welche Verfahren des Kieferaufbaues gibt es? Sausmikat: Prinzipiell gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Züchtung von körpereigenem Knochen bietet meist nicht genug Substanz und ist sehr teuer. Daneben gibt es noch die synthetischen Knochenersatzmaterialien, die jedoch immer weniger Verwendung finden. Klassisch ist die seit Jahrzehnten bewährte Knochentransplantation, die zunehmend durch neu zugelassene – das Knochenwachstum stimulierende – biologische Materialien ersetzt oder ergänzt wird. Auch wir bevorzugen dieses Material, weil so in vielen Fällen auf die Knochenentnahme verzichtet werden kann. Wie kann sich ein Patient informieren? Sausmikat: Alle Patienten werden bei uns individuell beraten, unter Berücksichtigung ihrer Wünsche und Problemsituation. Nach der Diagnostik wird erörtert, welche Möglichkeiten es für eine funktionell perfekte Implantatversorgung gibt. Am Schluss soll eine ästhetische und langfristig stabile Kausituation stehen und natürlich ein perfektes Lächeln! Weitere Infos: Praxis Dr. Sausmikat, Georgstraße 8A, 30159 Hannover, Telefon 0511 / 35 38 83 12, E-Mail: info@saumikat.com Ausgabe 25 | Ü40 24 | GESUNDHEIT WENN DER VON SYBILLE NOBEL-SAGOLLA „Mir fällt gerade der Name nicht ein . . .“ Ob bei Namen von Stars oder Sternchen, Politikern oder Bekannten – vielen ist das schon passiert. Und wer hat es nicht schon erlebt, vor der offenen Kühlschranktür oder einem Schrank zu stehen und sich dann die Frage zu stellen: „Was wollte ich gerade holen?“ Mit zunehmendem Alter häufen sich diese Momente. Doch wo liegt die Ursachen dafür? Ist das nun bloße Vergesslichkeit? Ein Zeichen von Stress und Überforderung im Beruf? Oder handelt es sich um erste Symptome einer beginnenden Demenz? „Wissen ist Macht“, wusste schon der englische Philosoph Francis Bacon. Doch wenn vieles zur Ungewissheit wird, weil der Kurzzeitspeicher nicht mehr recht funktioniert und Wissen verloren geht, dann stehen dieser Situation viele eher ohnmächtig gegenüber. Sie suchen nach Erklärungen – und finden sie häufig in ihrer Lebensweise oder im beruflichen Umfeld, ohne gleich an einer demenziellen Erkrankung zu leiden. Natürlich gibt es Menschen, die schon immer ein schlechtes Namensgedächtnis hatten. Die einen können sich Zahlen und Telefonnummern gut merken. Die anderen verfügen über ein fotografisches Gedächtnis: Sie prägen sich Dinge optisch ein. In Ausnahmefällen können sie sich Hunderte von Zahlenreihen oder Namen merken, indem sie jeder Ziffer ein Symbol zuordnen und diese dann zu langen abstrusen Geschichten zusammenfügen – vielfach in TV-Shows bewundert. Immer mehr Menschen messen sich bei Gedächtnis-Olympiaden, betreiben Gehirnjogging bei Table-Quiz-Duellen oder wetteifern bei Wissensspielen im Netz weltweit um beste Scores. Soziale Netzwerke, digitale Spiele in der Freizeit, dazu die ständige Erreichbarkeit per E-Mail oder Smartphone auch nach Feierabend – unser Kopf findet kaum noch Zeit zum Abschalten. Wenn dann noch Ü40 | Ausgabe 25 KOPF STREIKT Arbeitsüberlastung und Stress im Beruf oder in der Familie hinzukommen, sind schlechter Schlaf, Nervosität und Vergesslichkeit die Folge. Im schlimmsten Fall treten Herzrhythmusstörungen oder Depressionen auf, die in die Hände von Fachärzten gehören. Mediziner raten bei Stress-Symptomen zu einer „Auszeit“, zu Yoga und Sport, viel Bewegung an der frischen Luft, ausreichendem Schlaf und zu digitaler Abstinenz, vor allem vor dem Einschlafen. Gibt es die „digitale“ Demenz? Für viele Fragen bemühen wir schon lange keine grauen Zellen mehr. Der Griff zu Smartphone, Tablet oder Laptop genügt, um das geballte Wissen dieser Welt abzurufen. „Solcher Komfort hat seinen Preis“, davor hat der Wiener Psychiater und Gehirnforscher Manfred Spitzer in seinem Bestseller „Digitale Demenz – Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen“ schon 2012 gewarnt. Denn nach seiner Auffassung machen digitale Medien süchtig, schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist. „Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach“, warnt er. Bei Kindern und Jugendlichen werde durch Bildschirmmedien die Lernfähigkeit drastisch vermindert. Die Folgen seien Lese- und Aufmerksamkeitsstörungen, Ängste und Abstumpfung, Schlafstörungen und Depressionen, Übergewicht, Gewaltbereitschaft und sozialer Abstieg. Spitzers Thesen zur „digitalen Demenz“ sind jedoch umstritten. Studien haben inzwischen auch andere Ergebnisse erzielt. Vertraut das Gehirn demnach auf die sichere Ablage von Daten auf Festplatten und in der Cloud, vergisst es die Informationen ganz schnell wieder, hat Forscherin Betsy Sparrow von der Harvard Universität als „Google Effekt“ beschrieben. Also verkümmert unsere Merkfähigkeit, weil wir sie nicht mehr verwenden? Und was passiert mit den Ressourcen im Gehirn, die durch das Vergessen extern gespeicherter Daten frei werden? Auf viele Fragen gibt es noch keine Antworten. GESUNDHEIT | 25 IST VERGESSLICHKEIT SCHON DEMENZ? Woran man die Symptome einer beginnenden demenziellen Erkrankung tatsächlich erkennt, darüber sprach Ü40 mit dem renommierten Geriater Prof. Dr. Klaus Hager, der das „Zentrum für Medizin im Alter“ im DiakovereKrankenhaus Henriettenstift leitet. Ist ein schlechtes Namensgedächtnis Grund zur Sorge? Hager: Nein, das passiert vielen Menschen in jedem Alter. Allerdings nehmen Merkfähigkeit wie auch Konzentrationsfähigkeit mit zunehmendem Alter ab. Der Mensch ist heute von digitalen Reizen überflutet und macht zu wenige Pausen. Das kann zu Erschöpfung und Ausbrennen führen. Vor allem bietet der PC keine echten Erlebnisse. Und die Merkfähigkeit beruht auf einer Erlebniswelt. Man merkt sich Dinge besser, wenn man sie selbst erfahren hat. Man fragt immer wieder dasselbe, verlernt mit Werkzeugen oder Fernbedienungen umzugehen. Man findet Wege nicht mehr, kann Entfernungen nicht mehr richtig abschätzen. Welche Ursachen sind der Auslöser für eine Demenz? Hager: Demenzen können viele Ursachen haben, wie Hirnschäden infolge von Durchblutungsstörungen. Gemeinsamer Nenner der Ursachen sind Veränderungen der Struktur und der physiologischen Prozesse im Gehirn, sodass sie weit vom Normalen abweichen. Was immer die Nutzung digitaler Medien im Gehirn machen mag – es gibt aber keinerlei Evidenz dafür, dass sie zu fassbaren krankhaften Veränderungen im Gehirn führt. Die Forschung sucht schon seit Jahren nach Gegenmitteln? einen Verlust ursprünglich verfügbarer kognitiver Fertigkeiten – also ein Verlust des Gedächtnisses, eine Einschränkung des Denkvermögens, Orientierungsstörungen und letztlich einen Zerfall der Persönlichkeitsstruktur. Das Ultra-Kurzzeitgedächtnis ist weg, Infos gehen nicht mehr ins Gedächtnis. Wie stellen Sie in der Regel fest, wie fit das Gedächtnis noch ist? Hager: In der Geriatrie des Henriettenstifts machen wir eingangs den sogenannten MiniMental-Status-Test (MMST). Er enthält einfache Fragen wie „Was für ein Tag ist heute?“, aber auch Wortfolgen und Rechnungen. Wenn wir den Eindruck haben, der Patient hat kognitive Defizite, testen wir weiter. Im Allgemeinen gilt ein MMST-Ergebnis unter 24 als Grenze zur beginnenden Demenz. Für geistig fitte Senioren muss man natürlich anspruchsvollere Tests wählen. Wie lässt sich geistige Fitness möglichst lange bewahren? Hager: Das Risiko, an Alzheimer oder ande- Hager: Das Wundermittel wurde bisher noch nicht gefunden. Demnächst wird aber eine große Impfstudie veröffentlicht. Dabei wurden Antikörper verabreicht, die das Amyloid, also die sogenannten Plaques, herausfischen soll. Die Plaques sind Eiweißstoffe, die sich zusammenlagern und eine Entzündung im Gehirn verursachen. Wie definiert man Demenz? Hager: Unter Demenz versteht die Medizin Auch wir hier im Henriettenstift haben eine Gedächtnissprechstunde. Welche Rolle spielt die Lebensqualität bei den Betroffenen? ren Formen der Demenz zu erkranken, sinkt, wenn ältere Patienten viele Hobbys und Interessen haben. Das belegen Studien. Außerdem spielt Bewegung eine wichtige Rolle. Es gibt sogar Experten, die Senioren aufs Ergometer setzen und dort mit ihnen Gedächtnisübungen machen – mit gutem Erfolg. Man sollte auch neue Dinge beginnen, etwa eine Sprache lernen. Die Aktivitäten sollen Spaß machen, man darf sich weder überfordern noch zu schnell nachlassen. Ganz wichtig sind soziale Kontakte und Freundschaften. Hager: Die Auswirkungen der Umgebung sollten nicht unterschätzt werden. Positive Emotionen verbessern die Gedächtnisleistung. Demente Patienten können in einer Koch- oder Musikgruppe Freude haben. Viele Einrichtungen bieten Gedächtnisgruppen an. Gedächtnissprechstunde: Anmelden können sich Patienten (Kassenpatienten mit Überweisung) unter Tel. 0511 / 289-3222/3223 oder E-Mail: geriatrie.dkh@diakovere.de www.diakovere.de Ausgabe 25 | Ü40 26 | GESUNDHEIT Fotos (3): Ulrich Pucknat DIE WELT IM OHR HÖRREGION HANNOVER – PRÄDIKAT FÜR SCHALL, KLANG UND AKUSTIK (DS.) Was hilft der gute Ton, wenn man ihn nicht hört? Was bringen Hörhilfen, wenn sie zu wenig eingesetzt werden? Was nützen alle akustischen Kompetenzen und Qualitäten, wenn sie nicht weit genug verbreitet sind? Auf diese Fragen rund um das Hören hat die Region Hannover eine deutliche Antwort – die neue Marke „Hörregion“. Sie will sich mit einem Netzwerk von hochkarätigen Partnern vor den Ohren der Welt mit diesem Prädikat auszeichnen. Gefahren und ermöglicht uns, bis zu 400.000 Töne zu unterscheiden und sogar die Richtung, aus der sie kommen – Vogelgezwitscher und Windgeheul, Rock aus dem Radio und Klassik im Konzertsaal, kreischende Bremsen und die Klingel an der Haustür. Aber nicht alle sind dazu imstande: In Deutschland werden jährlich rund 600 Kinder taub geboren. Insgesamt leben hier nach Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bundes etwa 80.000 Gehörlose. Und bereits jetzt leiden rund 15 Millionen am Verschleiß im Ohr, altersbeding- Foto: CIC Dass die Hörregion ausgerechnet hier entsteht, ist kein Zufall. „Wohl nirgendwo sonst beschäftigen sich so viele Unternehmen, Verbände, Bildungs-, Forschungs- und Kultureinrichtungen mit den verschiedenen Aspekten von Schall, Klang oder Akustik“, sagt Nils Meyer, Leiter der Hörregion. Mit besonderen Hörerlebnissen, Hörspaziergängen und Hörspielen, mobilen Ausstellungen und besonderen Klanginstallationen will das Projekt 2016 über die Welt im Ohr, Hörgesundheit Eröffnen die Hörregion: Dezernent Erwin Jordan (re.) und Projektleiter Nils Meyer. Trommeln am Kröpcke: Gruppe 2Takter Cochlea-Implantat und Vermeidung von Hörschäden informieren. „Ziel ist, dass wir ein Bewusstsein für gutes Hören schaffen und im Bereich Prävention und medizinische Versorgung gegen Hörschäden Vorbildregion in Deutschland sind“, umreißt Sozialdezernent Erwin Jordan die Perspektive. Ständig auf Empfang gestellt „Nicht sehen können trennt uns von den Dingen, nicht hören können von den Menschen“, hat schon vor knapp 300 Jahren der Philosoph Immanuel Kant erkannt. Das Gehör ist das Sinnesorgan, das Menschen Orientierung und Stabilisierung bietet. Anders als nachts das geschlossene Auge ist das Ohr ständig auf Empfang. Es warnt uns vor Ü40 | Ausgabe 25 Auftakt Hörregion Hannover ten Hörstörungen: Defekten, die sich auf dem demografischen Weg zur Altersgesellschaft ausbreiten werden. Doch zunehmender Verzicht oder Verlust der Sinnlichkeit des Hörens ist kein unabwendbares Schicksal. In den vergangenen 30 Jahren haben mehr als 6.000 ertaubte oder nahezu gehörlose Patienten in der Hals-Nasen-Ohren-Klinik (HNO) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ein Cochlea-Implantat, eine elektronische Hörprothese, erhalten. Als ein führender Entwickler für Cochlea-Systeme betreibt Advanced Bionics (AB) in Hannover ein Forschungszentrum für Europa. Die lebenslange medizinische Nachsorge von Cochlea-Patienten übernehmen Ärzte, Ingenieure und Pädagogen am Deutschen HörZentrum Hannover (DHZ). Das DHZ ist das DHZ: Prof. Dr. Anke Lesinski-Schiedat bei einer Untersuchung. weltweit größte Zentrum für implantierbare Hörsysteme. Hier simulieren Forscher, wie Schwerhörige die „laute“ Welt erleben: durch Hörgeräte-Tests an vollen Bahnsteigen, um gezielt bestimmte Klänge zu verstärken und andere zu schwächen. In Hannover spielt die Musik Wohl nirgendwo sonst in Deutschland ist die Konzentration an Unternehmen, Instituten, Einrichtungen und Organisationen so groß wie in der Hörregion Hannover, die sich auf Foto: Sennheiser Foto: Kaiser/MHH GESUNDHEIT | 27 Für guten Klang: Präzisionsarbeit im Reinraum bei Sennheiser. Sound aus Hannover – vom Szene-Club in New York bis zum Harbin Grand Theater in China, von den Bregenzer Festspielen bis zur hiesigen HDI Arena. Schließlich kam einer der wichtigsten Begründer moderner Klang- und Wortkunst aus Hannover und wirkte hier fast zwei Jahrzehnte: Dada-Mann Kurt Schwitters. In seiner Tradition werden an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Künstler auf international höchstem Niveau ausgebildet. Dort befasst sich beispielsweise das Institut für Musikphysiologie und Musikermedizin (IMMM) mit dem absoluten Gehör. Und das Institut für Sportwissenschaft der Uni Hannover erforscht in einem EU-Verbundprojekt die sogenannte „Bewegungssonifikation“ – ein mobiles System zur komplexen Bewegungserfassung und Bewegungsvertonung, das einmal zur Rehabilitation nach Schlaganfällen oder im Spitzensport eingesetzt werden soll. Vor allem Staatstheater und Staatsoper sind schließlich Garanten für erstklassige Kultur in Hannover. Die außergewöhnliche musikalische Vitalität ist inzwischen ausgezeichnet: Seit 2014 trägt die unbestrittene Chor-Hauptstadt Deutschlands und heimliche Jazz- und Rockmetropole Hannover den Netzwerktitel „UNESCO City of Music“. TIPPS & INFOS ZUM KLANGJAHR 2016 Übers ganze Jahr gibt es bei den Aktionen und Veranstaltungen der Hörregion Hannover jede Menge auf die Ohren: Vorträge über die Funktionsweisen des Ohrs, Versorgung und Vorbeugung von Hörschäden, dazu Infos und Klangerlebnisse. Einige Tipps: Neuer Kuppelsaal mit Induktionsanlage: Gute Akustik auch für Hörgeschädigte. internationalem Standard medizinisch, wissenschaftlich, wirtschaftlich, pädagogisch und kulturell mit dem Hören beschäftigen. So liegt in Großburgwedel die Konzernzentrale von KIND Hörgeräte, mit 650 Filialen in 14 Ländern europaweit eines der führenden Unternehmen in der Hörgeräteakustik. Hightech-Kopfhörer und Mikrophone für den perfekten Sound produziert die weltweit tätige Sennheiser electronic in der Wedemark. Lautsprecherboxen und Verstärker von Kling & Freitag sorgen weltweit für den besten Foto: Bragason „Lyrik & Prosa“ – Martin Tingvall spielt Klavier und „Kommissar Wallander“ Krister Henriksson liest aus dem Werk des schwedischen LiteraturNobelpreisträgers Tomas Tranströmer (Schau-spielhaus, 13.4.) Tag der offenen Tür im DHZ mit Vorträgen, Mit-mach-Aktionen, Infos der Selbsthilfeverbände (4.5.) Vortragsabend „Wenn Lärm zur Qual wird – Was passiert mit meinem Hörvermögen bei hohen Lärmpegeln in Beruf und Freizeit?“ (KRH Klinikum Nordstadt, 25.5.) „Hör-Picknick im Park“ am Autofreien Sonntag (Georgsplatz, 29.5.) „Unter der Brücke – musikalische Lesung mit Echo“ (Dornröschenbrücke, 3.6.) „Wie gut höre ich?“ Kostenlose Hörtests und medizinische Beratung (KRH Klinikum Nordstadt, 22.10.) „Hören entdecken“ beim Entdeckertag der Region Hannover (4.9.) „Digital Sounds für Hannover“, Workshop und Konzert mit der UNESCO City of Music, (20.10.) „Ohren auf – Warum ist Hören nicht gleich Verstehen?“ Matinee im Haus der Region (23.10.) PoetrySlam über das Hören (Haus der Region, 25. 11.) „Der Klang des Universums“ (Max-PlanckInstitut, 7.12.) Weitere Informationen im Internet unter: www.hörregion-hannover.de Ausgabe 25 | Ü40 28 | UNTERNEHMEN DIE DINGE VON INNEN BEWEGEN SPARKASSE HANNOVER FÖRDERT EHRENAMTLICHE Das Ehrenamt wird immer wichtiger. Vieles in der Gesellschaft ist nur dank der Mitarbeit von Freiwilligen möglich. Sie helfen dort, wo Bund, Länder und Kommunen an Grenzen stoßen. Sie unterstützen die guten Ideen von Institutionen, Vereinen und Verbänden, wenn es dort an Geld und Arbeitskraft fehlt. Bei der Sparkasse Hannover wurden jetzt zum zweiten Mal Mitarbeiter ausgezeichnet, die sich ehrenamtlich engagieren. „Engagement ist eine Frage der Haltung. Wir, die Sparkasse Hannover, unsere gesamte Gesellschaft, brauchen Menschen mit einer solchen Haltung“, betonte Vorstandsvorsitzender Dr. Heinrich Jagau bei der Preisverleihung. Die Ehrung erfolgt im Rahmen der Unternehmensinitiative „Gut. Füreinander“. Der Ehrenamtspreis teilt sich auf in einen ersten bis dritten Preis für „Besonderes Engagement“, den eine Jury auslobt, und zehn Sachpreise für „Persönliches Engagement“, über deren Verteilung das Los entscheidet. Menschen in den Mittelpunkt stellen Dr. Heinrich Jagau (v. links) ehrte die Preisträger Annemarie Wegerich, Andrea Nitsch und Werner Magers. Bei ihren Mitarbeitern fördert die Sparkasse Hannover das wertvolle gesellschaftliche Engagement auf verschiedenen Ebenen. Auch Ehemalige können sich bewerben. Mit der Ehrung ist ein Förderbetrag für die jeweilige gemeinnützige Einrichtung verbunden. Jagau: „Ob wir unsere Mitarbeiter dazu anregen, sich aktiv am Freiwilligentag zu beteiligen, ob wir sie bei Qualifizierungsmaßnahmen für ihr Ehrenamt unterstützen oder eben einen speziellen Preis für ehrenamtliches Engagement verleihen: Alles das zeigt unsere Wertschätzung und unseren Respekt für diese im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbare Arbeit.“ Die Preisträger Den ersten Preis (Förderbetrag 5.000 Euro) erhielt Annemarie Wegerich, die den ambulanten Palliativ- und HospizDienst der Diakoniestationen Hannover unterstützt. Als eine von 120 Ehrenamtlichen betreut sie Schwerstkranke und Sterbende, um ihnen bis zuletzt ein selbstbestimmtes Leben in ihrem gewohnten Lebensumfeld zu ermöglichen. Dazu gehört auch die Begleitung der Angehörigen. Der zweite Preis (3. 000 Euro) ging an die ehemalige SparkassenMitarbeiterin Andrea Nitsch, die das Deutsche Rote Kreuz unterstützt. Als Vorsitzende des Ortsvereins Gehrden engagiert sie sich in einer Begegnungsstätte für Senioren, Mütter und „sportive Mittelalte“, so Nitsch. Neu ist dort eine Kleiderkammer mit speziellen Angeboten für Flüchtlinge und Migranten. Den dritten Preis (2.000 Euro) vergab die Jury an den Ruheständler Werner Magers. Als Vorsitzender des Naturschutzbundes NABU Neustadt e.V. engagiert er sich für Natur- und Artenschutz, Biotop- und Umweltschutz. So kartieren die Mitglieder Gewässer und deren Lebewesen und stellen jährlich 3.100 Meter Krötenzäune an vier verschiedenen Orten auf. Klassik am Akkordeon: Jovica Ivanovic Die Sparkasse Hannover übernimmt in der Region Hannover auf vielfältige Art und Weise Verantwortung in ökonomischen, sozialen und ökologischen Bereichen. Sie unterstützt jährlich rund 500 Projekte in der Region Hannover – Projekte, die den Menschen in den Mittelpunkt stellen. So beteiligt sich das Geldinstitut auch am jährlichen Freiwilligentag und ermöglicht so seinen Mitarbeitern, ins Ehrenamt hineinzuschnuppern. Ü40 | Ausgabe 25 Neben einer Urkunde erhielten die Preisträger wieder eine Skulptur von Luise Kött-Gärtner mit dem Titel „Die Dinge von innen bewegen“. Bezug zum Ehrenamt: Setzt man im Inneren seine Kräfte gezielt ein, kann man mit leichter Hand Gewichtiges ins Rollen bringen. „Wir wünschen den ehrenamtlich Tätigen“, so Jagau, „dass ihnen ihr Engagement leicht von der Hand geht und sie dennoch damit viel in Bewegung setzen können.“ www.sparkasse-hannover.de UNTERNEHMEN | 29 HILFE VOM REHA-MANAGER SPORTUNFÄLLE KÖNNEN TEUER WERDEN Ob beim Fußball, Skaten, Joggen oder Fensterputzen: Mehr als zwei Drittel aller Unfälle passieren in der Freizeit oder im Haushalt – und damit außerhalb der gesetzlichen Versicherung. Besonders Sportunfälle können zur Kostenfalle werden. Denn die meisten Hobbysportler sind gegen Folgeschäden wie Invalidität nicht versichert. Eine private Unfallversicherung ist daher eine gute Investition. Die VGH Versicherungen haben jetzt ihren Unfalltarif durch ein Reha-Management und eine Kooperation mit Reha Assist Deutschland aufgewertet. Immerhin haben 60 Prozent der Niedersachsen keine Unfallversicherung. Ü40 sprach mit Kerstin Garbe, Abteilungsdirektorin Unfallversicherung. sitives Feedback. Die Leute sind wirklich dankbar für die Hilfe, die sie bekommen. Können Sie ein konkretes Beispiel nennen? Garbe: Beim Joggen stürzt ein 40-Jähriger Handelsvertreter so schwer, dass er sich mehrfach das Knie bricht. Schon im Rettungswagen fragt er sich beunruhigt, ob das Knie steif bleibt, ob er noch Autofahren und seinen Beruf ausüben kann, wo er die besten Ärzte findet. Als sich schnell herausstellt, dass mit einer 25-prozentigen Invalidität zu rechnen ist, schaltet die sofort informierte VGHLeistungsabteilung Reha Assist Deutschland ein. Noch am Tag des Unfalls steht der RehaManager am Bett des Patienten. Was bedeutet Reha-Management? Was macht der Reha-Manager? Garbe: Er organisiert die Verlegung in eine Reha-Klinik, die Einleitung von Reha-Maßnahmen oder auch einen Kfz-Umbau nach Abschluss der chirurgischen Behandlung. Zudem kümmert er sich um die Korrespondenz mit Ärzten, Krankenkasse und Pflegeversicherung. Auch gegenüber dem Arbeitgeber macht er sich stark und schlägt Lösungen vor, die eine Weiterbeschäftigung ermöglichen. Gibt es weitere Vorteile beim Unfalltarif? Garbe: Ja, wir regulieren auch Unfälle durch Bewusstseinsstörungen, sofern sie nicht durch Alkohol- oder Drogenkonsum hervorgerufen wurden. Bislang waren als Unfallursache nur Herzinfarkt und Schlaganfall anerkannt. Wenn also jemand von der Leiter fällt, weil ihm schwarz vor Augen wurde, ist das jetzt mitversichert. Auch bei unserem Produkt „50 aktiv“ gibt es Leistungsverbesserungen bei Unfällen durch Vorerkrankungen. Ebenfalls für die Gruppe „50 aktiv“ zahlen wir jetzt auch 1.000 Euro bei einem unfallbedingten Umzug in ein Senioren- oder Pflegeheim. www.vgh.de SO FUNKTIONIERT DAS REHA-MANAGEMENT Garbe: Unsere Kunden bekommen erstmals Unterstützung durch einen Reha-Berater, der dem Versicherten im Falle eines Unfalls mit Rat und Tat zur Seite steht. Wir haben das Reha-Management bereits in den Sparten Kfz und Haftpflicht eingeführt und machen damit sehr gute Erfahrungen. Es gibt viel po- Persönliche Betreuung: Erstbesuch mit individuellem Konzept zur Verbesserung der Situation. Medizinische Reha-Beratung: Kontakt zu Ärzten aufnehmen, Situation klären. Hilfsmittelversorgung: Klärung des Bedarfs, Entwickeln eines Versorgungskonzeptes. Mobilitätssicherung: Beratung über den Umbau bzw. die Anschaffung eines behindertengerechten Fahrzeugs. Wohnungsberatung: Hilfestellung beim Umbau bzw. der Suche eines behindertengerechten Objekts. Berufliche Reha-Beratung: Unterstützung bei der Wiedereingliederung bzw. Suche eines neuen Arbeitsplatzes. Pflegeberatung: Aufzeigen von Optionen über Pflege zu Hause oder in geeigneten Einrichtungen; Hilfe bei der Auswahl von Pflegedienst oder Pflegepersonen. Ausgabe 25 | Ü40 30 | UMWELT + TECHNIK SCHATZ IN DER SCHUBLADE ALTHANDYS ABGEBEN STATT HORTEN Sie liegen in Kartons und Schubladen. Sie könnten noch klingen und vibrieren, senden und empfangen. Aber das verlangt keiner mehr von ihnen – sie sind ausrangiert: 100 Millionen gebrauchte Mobiltelefone liegen nach Schätzungen des Berliner Digitalverbands Bitkom bundesweit als „Innovationsopfer“ immer neuer Smartphone-Entwicklungen oder zur Reserve ungenutzt herum. Wissenschaftler kritisieren, dass damit wertvolle und knappe Naturprodukte vergammeln. beiten Bergbauarbeiter häufig in alten und ungesicherten Minen, und der Abbau verseucht immer wieder das örtliche Trinkwasser. Das aber tritt für die Handy-Hersteller angesichts der weltweiten Nachfrage in den Hintergrund. Nach Schätzungen der UN-Telekommunikationsagentur ITU gibt es knapp fünf Milliarden Mobiltelefonverträge. Jährlich kommen mehr als eine Milliarde Geräte dazu. Möglichkeiten zur Entsorgung Immerhin sind zwischen Display und Gehäuse eines Handys etwa 60 Rohstoffe verborgen: 30 verschiedene und zum Teil wertvolle Metalle wie Gold, Kupfer, Eisen, Aluminium und Zinn, aber auch seltene Elemente wie Kobalt, Lithium, Indium, Tantal und Wolfram sowie Seltene Erden wie Neodym. Kein anderes Gerät enthält eine vergleichbare Konzentration von Rohstoffen auf kleinem Raum. Das Mobilphone ist die Goldgrube unter den Elektrokleingeräten. Knapp fünf Milliarden Verträge „Eine Wende zu nachhaltigerer HandyNutzung und zum Recycling ist absolut notwendig. Für Zukunftstechnologien wie Umwelttechnik oder Elektroautos sind die sogenannten Technologiemetalle von zentraler Bedeutung, unter anderem Kobalt, Lithium und Gold.“ Dr. Maria Welfens vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie kritisiert, dass dem weltweit steigenden Konsumniveau lediglich eine Recyclingquote von unter zehn Prozent gegenübersteht. Das belaste unnötig die weltweiten Rohstoffressourcen und schädige beim Abbau die Umwelt. Rohstoffe zur Handy-Produktion werden in Entwicklungs- und Schwellenländern gefördert. So gehört Chile zu den größten Kupferproduzenten der Welt. Sambia und die Demokratische Republik Kongo liefern die Hälfte des weltweit verwendeten Kobalts. Dort ar- Ü40 | Ausgabe 25 Recycling tut also not. Aber wohin mit den gebrauchten Teilen? In den Hausmüll gehören sie jedenfalls nicht, gesetzlich vorgeschrieben ist eine gesonderte Entsorgung. Wie Kathrin Körber von der Verbraucherzentrale Niedersachsen bestätigt, gibt es drei Möglichkeiten einer sinnvollen Entsorgung alter Mobiltelefone – nachdem alle persönlichen Daten gelöscht worden sind, versteht sich: Rückgabe an Hersteller, Abgabe beim kommunalen Wertstoffhof oder Spende. Denn gemeinnützige Organisationen wie der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) oder die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kooperieren mit Mobilfunkanbietern, die die Geräte an Recyclingfirmen abgeben. Für jedes alte Handy bekommt die Organisation dann einen Pauschalbetrag, mit dem sie eigene Projekte finanziert. Nach Angaben des Informationszentrums Mobilfunk werden funktionierende Althandys aufbereitet und – zumeist im Ausland – weiterverwendet. Defekte Geräte gehen an Unternehmen, die mit hochtechnischer Ausstattung die darin enthaltenen wertvollen Metalle zurückgewinnen. Pro Handy werden dabei im Durchschnitt rund neun Gramm Kupfer, 150 Milligramm Silber, 25 Milligramm Gold sowie Platin und Palladium zurückgewonnen. www.handysfuerdieumwelt.de Roland Schneider/enercity UMWELT + TECHNIK | 31 ERSATZTEILLAGER WIRD ZUM ENERGIESPEICHER (syno). Investition in Umweltschutz und erneuerbare Energien: Die Daimler AG weitet ihr Engagement im Energiespeichergeschäft weiter aus. In den Bau des bisher größten Batteriespeichers in Europa investieren die Daimler-Tochter Accumotive und die Stadtwerke Hannover (enercity) noch in diesem Jahr zwölf Millionen Euro. Mit einer Leistung von 15 Megawatt (MW) soll der Speicher auf dem Gelände des Kraftwerks Herrenhausen bereits Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. „Wir verdienen Geld mit einem Ersatzteillager“, erklärt Harald Kröger, als Entwicklungsleiter für e-drive bei Daimler verantwortlich. Für Accumotive ist der Speicher als Ersatzteillager für die Elektro-Smarts wichtig, die seit 2012 über die Straßen rollen. Die Stadtwerke Hannover wiederum haben die Anlage beim Netzbetreiber Tennet angemeldet, um die Zeigen leeren Speicherrahmen: Harald Kröger (Accumotive) und Harald Noske (enercity). Batterien nicht einfach auf Halde produziert werden können, ist diese Art eines Ersatzteillagers für den Autokonzern eine ideale Lösung. „Batterien lassen sich mit Muskelfasern vergleichen, sie müssen ständig am Leben erhalten werden“, erklärt Kröger. „Wir müssen die Batterien jedoch als Ersatzteile vorhalten, obwohl in den vier Jahren, die der Smart fortwo electric drive am Markt ist, Lithium-Ionen-Batterie Speicherleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung zu vermarkten. In diesem Jahr sind laut enercity-Technikvorstand Harald Noske auf diesem Primärregelmarkt 700 MW ausgeschrieben. Netzbetreiber Tennet zahlt wiederum für den Ausgleich unerwünschter Netzschwankungen an enercity einen Lastenausgleich. Ein Geschäft, von dem also beide Partner profitieren. „Lebendes Ersatzteillager“ als Stromspeicher Der Speicher stellt nach Projekten in Lünen (14 MW) und an der Produktionsstätte von Accumotive im sächsischen Kamenz (1 MW) bereits das dritte Großprojekt für Daimler in diesem industriellen Geschäftsfeld dar. Da „Wir errichten hier in Herrenhausen die Halle, und unser Partner Accumotive sorgt für die technische Pflege und die Steuerung der Batterien“, erklärt Noske. Die Batterien enthalten Zellenpakete, füllen im Sechserpack 480 Schränke und wiegen rund 150 Tonnen. Sie werden mit einer Schwankungsbreite von 40 bis 60 Prozent geladen. Zum Vergleich: In einem Elektro-Smart Technik im E-Smart noch kein Exemplar wegen Verschleiß ausgetauscht worden ist“, berichtet der Entwicklungschef. Die Lebensdauer der Batterien wird aktuell mit 15 Jahren angegeben. Die Mengenkalkulation für Austauschmodule in Lithium-Ionen-Technologie sei daher schwierig. So aber habe man 3.000 Batterien als „lebendes Ersatzteillager“ vorrätig und könne sie bei Bedarf daraus entnehmen und wieder auffüllen. Viele Käufer würden die Batterien für rund 65 Euro pro Monat mieten anstatt sie möglicherweise nach Garantieablauf für einige Tausend Euro kaufen zu müssen. Da im Herbst der neue Elektro-Smart auf den Markt kommt, wollte Kröger keine exakten Zahlen nennen. sind drei Batteriespeicher mit je sechs Kilowatt (KW) untergebracht, die eine Reichweite von rund 120 bis 150 Kilometer ermöglichen. Speicher würde Hannover zwei Minuten versorgen „Die Speichermenge würde allenfalls ausreichen, um Hannover zwei Minuten mit Strom zu versorgen“, rückt Stadtwerke-Technikvorstand Harald Noske die Relation zurecht. Doch so leiste enercity einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und zur Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität. Das Projekt passe hervorragend zu einem „virtuellen Kraftwerk“ und zum Thema „power on demand“, so Noske. www.enercity.de Ausgabe 25 | Ü40 djd/Schöner-Wohnen-Kollektion-2016 + Schöner-Wohnen -Farbe 32 | BAUEN + WOHNEN MACARON, MOON ODER MALVE? NEUE PASTELLTÖNE FÜR DIE WAND (djd). In hektischen Zeiten wird der Ruhepol in den eigenen vier Wänden immer wichtiger. „Homing“ lautet der wohlige Trend, der seit geraumer Zeit die Inneneinrichtung prägt. Ob Möbeldesign, kuschelige Sitzlandschaften, Bodenbeläge und nicht zuletzt die angesagten Wandfarben in Pastell – alles ist auf Behaglichkeit ausgerichtet. Wärme und Wohlgefühl dominieren die Designtrends im Jahr 2016. So bunt wie das Leben selbst Zwischen fröhlichem Mintgrün und zartem Puderton fast in Hautfarbe: Es sind vor allem Pastellfarben, die nach Expertenprognose in den nächsten Monaten Wohnungen neu schmücken werden. Das Motto der „Trendfarben Limited Collection 2016“ des Hamburger Internetportals „Schöner Wohnen-Farbe“ lautet: „Streich Dir die Welt, wie sie Dir gefällt!“ Aus diesem Blickwinkel wird Wohnraumgestaltung mit trendigen Farben zunehmend zum Ausdruck des persönlichen Lebensgefühls und -stils. Denn wer Trends nach außen lebt, bringt sie auch bei sich zu Hause ins Spiel. „Damit kann man sich das Zuhause so bunt gestalten wie das Leben selbst“, sagt Interieur-Designerin und Moderatorin von „Zuhause im Glück“ (RTL II) Eva Brenner über die angesagten neuen Töne an der Wand. Zu ihren Favoriten zählt etwa das pastellgrüne „Macaron“, das Wärme und Ruhe ausstrahlt und zugleich französisches Flair vermittelt. Das zarte „Poudre“ wiederum holt ein sonniges Gefühl ins Haus und lässt sich gut mit Möbeln und Accessoires in dunklen Grautö- nen oder einem kräftigen Rot kombinieren. Wer „Malve“ streicht, will mit frech-weiblichem Rosa andeuten, dass hier eine Prinzessin wohnt. Und die will den Ton angeben. Kombinationsfreude ist gefragt Jedenfalls sind die meisten dieser neuen Farben kombinationsfreudig. Die eher kräftigen Vertreter wie das elegante Grau „Luna“ oder das warme, dunkle Blau von „Deep“ benötigen helle Kontraste, um gut zur Geltung zu kommen. Gemütlichkeit vermittelt das Weinrot „Napa“, während „Moon“ eine helle, vielseitige Verbindung aus Beige und Grau eingeht. Fertig angerührt für das schnelle, unkomplizierte Renovieren sind alle Wandfarben in vielen Baumärkten vor Ort erhältlich. www.schoener-wohnen-farbe.com STREICH DIE WELT, WIE SIE DIR GEFÄLLT. Stylische Gestaltung, schönes Ambiente, individuelle Ausstrahlung, eigener Charakter: „Schöner Wohnen-Farbe“ setzt mit neuen Trendstrukturen der Wand ein eigenes Gesicht auf. Rost-Optik bedeutet „coolen Industrie-Style“ mit dem warmen Effekt von schön gealtertem Eisen. Sandstein-Optik lässt relaxen, Kraft tanken und sorgt für ausgeglichenes Ambiente – wie eine Ruheoase. Beton-Optik holt den Zeitgeist ins Haus und passt mit puristisch-klarem Stil zum Leben wie im Loft. Ü40 | Ausgabe 25 Metall-Optik signalisiert glamouröses Wohnen – Edelmetall steht auch beim Interieur-Design für Exklusivität. Wisch-Optik verleiht mit grobkörniger Oberflächenstruktur der Wand ein Landhaus-Flair zum Wohlfühlen. Glimmer-Optik steht mit metallischen Pigmenten für das gewisse Etwas – ein Glanzlicht an der Wand. Feinputz-Optik in reinem Weiß schafft den idealen Hintergrund für alles, was wirklich wichtig ist. Marmor-Optik ist nicht altmodisch oder schwer, sondern steht für gehobenen Geschmack in 22 Basisfarben. BAUEN + WOHNEN | 33 GRÜNE OASE AUF ENGEM RAUM TIPPS FÜR DEN KLEINEN GARTEN AUF DEM BALKON Mit Kübeln und Kästen kann man auf dem Balkon ganz einfach einen Garten im Kleinformat gestalten. Bei der Auswahl der Pflanzen sollte man aber auf die Ausrichtung des Freisitzes achten. Mediterrane Pflanzen wie Oleander, Magnolien oder Thymian fühlen sich auf einem Balkon mit Südlage deutlich wohler als auf der Nordseite. Denn dort bekommen sie bekanntlich kaum Sonne ab. Fast alle Pflanzen mögen Halbschatten Im Gegensatz dazu können Begonien oder Fuchsien, die einen eher schattigen Standort benötigen, auf einem Südbalkon verbrennen. Im Halbschatten fühlen sich schließlich fast alle Pflanzen wohl, so dass auch Anfänger den Balkon mit Petunien, Zauberglöckchen oder Kapuzinerkresse in ein Blütenmeer verwandeln können. Für die meisten Balkon- und Kübelpflanzen kann handelsübliche Blumenerde verwendet werden. Dabei lohnt es sich, nicht zu den billigsten Produkten vom Discounter zu greifen, sondern im Gartencenter beispielsweise auf das sogenannte RAL-Prädikat der hannoverschen Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen zu achten. Das ist zwar etwas teurer, aber es lohnt sich. Die Erde muss ausgewogen sein In Kübeln und Balkonkästen haben die Pflanzen nur einen eingeschränkten Raum zur Verfügung, den sie durchwurzeln können. Deshalb ist es wichtig, dass die Blumenerde mit einem ausgewogenen Nährstoffgehalt, geringem Salzanteil und optimalem pH-Wert ausgestattet ist – inklusive Pflanzenverträglichkeit und Unkrautfreiheit. Das bietet dann die besten Voraussetzungen für kräftigen Wuchs und reiche Blüte. Speziell eine nicht zu feine Struktur der Erde sorgt für gute Speicherund Drainagekapazität. Da die wenigsten Pflanzen Staunässe mögen, empfiehlt es sich im Übrigen, zunächst eine Drainageschicht aus Tonkügelchen oder Kies in den Kasten oder Kübel zu geben. Erst dann sollten die Gefäße mit Blumenerde aufgefüllt und die Pflanzen eingesetzt werden. Wichtig ist es weiter, das Gießen nicht zu übertreiben. Die Erde sollte vor jeder Wässerung auch unterhalb der Oberfläche ausreichend trocken sein. Finger oder Stäbchen helfen, die Feuchtigkeit im Behälter zu testen. Blumenerde enthält von vornherein eine gewisse Menge Dünger. Er wird von den Pflanzen im Laufe der Zeit verbraucht. Beim regelmäßigen Nachdüngen sollten Hobbygärtner auf die Rückseite der Verpakkung achten: Hier finden sich wichtige Hinweise zu Menge und Art des passenden Zusatzes. Kräutergarten auf dem Balkon Kräuter auf dem Balkon zu ziehen, liegt im Trend. Zum einen verbreiten sie ihre aromatischen Düfte, zum anderen locken sie jede Menge Insekten wie Bienen oder Hummeln an. Außerdem bereichern frische Kräuter die Küche und verleihen vielen Gerichten den letzten Pfiff. Doch besonders mediterrane Kräuter haben ihre eigenen Anforderungen an den Boden. Deshalb empfehlen die Experten der Gütegemeinschaft Substrate, sie in spezielle Kräutererde zu pflanzen. www.substrate-ev.org. Fotos (3) djd/Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (djd). Mit den ersten Sonnenstrahlen lernen viele Stadtbewohner, ihren Balkon wieder richtig zu schätzen. Denn wer keinen Garten hat, kann sich mit der passenden Bepflanzung und einigen schönen Accessoires eine kleine grüne Oase zulegen. Damit sich auch die Pflanzen wohlfühlen, muss man wissen, was sie mögen – wieviel Sonneneinstrahlung oder welche Nährstoffe. Ausgabe 25 | Ü40 34 | SERVICE VIEL SPASS BEI DEN Ü40-GEWINNSPIELEN IMPRESSUM Ü40 Magazin für Hannover & Region HERAUSGEBER syno-kom | Kommunikation · Information Sybille Nobel-Sagolla (v.i.S.d.P.) Adelheidstraße 6 · D 30171 Hannover Tel. 0511-28 26 17 USt-IdNr. DE 184262288 www.syno-kom.de/ue40 · ue40@syno-kom.de FASZINIERENDE HIGHLIGHTS AM HIMMEL FEUERWERK – 3 x 2 PREMIERENTICKETS Beim 26. Internationalen Feuerwerkswettbewerb in Herrenhausen wetteifern wieder fünf Top-Teams um die Siegerkrone. Frankreich, Deutschland, die Ukraine, Belgien und Kanada versprechen den Zauber funkelnder Himmelsbilder und unvergesslicher Klangerlebnisse aus verschiedenen Welten und Kulturen. Sie wollen die Premiere am 21. Mai miterleben? Dann beantworten Sie nach der Lektüre der Ü40 (Seite 13) doch einfach folgende Frage richtig: Welches Land gibt den Startschuss am 21. Mai? Senden Sie bis zum 30. April 2016 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine eMail mit der Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an:synokom1@gmx.de REDAKTION Dieter Sagolla (DS) AUTOREN Sybille Nobel-Sagolla (syno), Bernd Ellerbrock (BE), Bettina Zinter (BZ), Björn Bräuner. FOTOS 123rf (auch Titel), pixelio, Airport Hannover, Cochlear Implant Centrum (CIC) Hannover, Bernd Ellerbrock, enercity, GOP, Herrenhäuser Gärten (Hassan Mahramzadeh, Rosi Radecke), HMTG, Landesmuseum Hannover, Sybille Nobel-Sagolla, Porzellanmanufaktur Fürstenberg, Region Hannover, Dieter Sagolla, San Sebastian Tourism, Sparkasse Hannover, üstra, VGH, wikimedia/Keta, wikipedia/ Jesus Abizanda, Christian Wyrwa. LAYOUT Designbüro | Wagner Göttingen VERTRIEB novum!Werbemedien (RegioBox, CityNews, CityNewsHotel) in ca. 400 Outlets in der Region Hannover (Freizeit, Handel, Kultureinrichtungen, Gastronomie, Hotels). Stadtbote mit Direktverteilung an Unternehmen, PR-Kunden sowie Inserenten (u.a. Sparkasse Hannover, enercity, HDI-Gerling, TUI, VGH, üstra). Lesezirkel DAHEIM an rund 3.000 Adressen (Ärzte, Anwälte, Freiberufler, Privathaushalte). „AIRleben & AIRlesen“ heißen die beliebten Lesungen am Hannover Airport. In der Eventlocation Skylight, fünfte Etage im Flughafengebäude, stellen im ersten Halbjahr Thomas Anders und Motsi Mabuse ihre aktuellen Bücher vor. Wolfgang Bahro gibt Einblicke in „Gute Zeiten – Schlechte Zeiten“. Und am 23. Mai können Sie „Exklusiv“Moderatorin Frauke Ludowig erleben. Beantworten Sie nach Lektüre der Ü40 (Seite 14) folgende Frage richtig: © RTL Margaretha Olschewski AIRLEBEN UND AIRLESEN IM AIRPORT FRAUKE LUDOWIG – 5 x 2 TICKETS Aus welchem Ort stammt Frauke Ludowig? Senden Sie bis zum 30. April 2016 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine eMail mit der Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an: synokom2@gmx.de Hinweis: Senden Sie uns bitte keine Post, Teilnahme ist nur per eMail möglich! Außerdem bitten wir, Ihre eMails mit den Antworten an die jeweils angegebenen Postfächer zu schicken. Herzlichen Dank! DRUCK gutenberg beuys feindruckerei gmbh, 30851 Langenhagen AUFLAGE 13.000 Exemplare (garantierte Druckauflage) ERSCHEINUNGSWEISE Seit 2010 vier Mal im Jahr (Anfang April, Juli, Oktober und Dezember.). ALLGEMEINES Das Magazin und alle enthaltenen redaktionellen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung der Redaktion und Quellenangabe. Gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, die nicht mit der Meinung der Redaktion übereinzustimmen braucht. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit von Veranstaltungsangaben. HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH! DIESE GEWINNER FREUTEN SICH ÜBER EINEN PREIS Wintervarieté: Zwei Einladungen auf das Varieté-„Karussell“ in Herrenhausen erhielten Reinhard Blanke (Hannover), Iris Bialowas (Hannover), Claudia Gräbing (Uetze), Sven Buschung (Garbsen), Karl Weinert (Bad Nenndorf ). Riu Plaza Berlin: Zwei Nächste zu Zweit im exklusiven Hauptstadthotel in der Nähe des Ku’damm hat Lena Kühn (Hannover) gewonnen. Ü40 | Ausgabe 25 EINST … AUF SEE BEGEGNUNGEN … UND HEUTE GRUPPENREISEN MIT HERZ Vor 60 Jahren starteten die ersten Busse – heute liegen die Ziele in aller Welt Gruppenreisen haben im First Reisebüro der üstra Reisen GmbH eine lange Tradition. Unter dem Namen „Fahr mit“ hat in den 50er Jahren alles begonnen. Seit dieser Zeit reisen regelmäßig Gruppen ab Hannover Richtung Süden. Die ersten Reisebusse im Jahre 1956 waren zwei moderne Wagen von Kässbohrer und Büssing. „Die Menschen kannten sich oder kamen zumindest aus der gleichen Stadt. So hatte man auf Reisen immer etwas zu erzählen“ weiß Gerrit Preckel, Geschäftsführer der üstra Reisen GmbH. Tansania und Sansibar, St. Petersburg, Ostkanada im Indian Summer, Neuseeland und die Südsee und eine Große Südafrikarundreise – das sind die aktuellen Gruppen-Flugreisen bis Ende 2017. Bei der Organisation der Flugreisen arbeitet das First Reisebüro mit verlässlichen Partnern wie Gebeco, Dertour oder Studiosus zusammen. „Das Gerüst muss stimmen, aber wir erfüllen es mit Leben – eben mit Herz!“ Ging es früher vor allem in die Alpen und nach Italien, stehen heute Fernreisen im Mittelpunkt. „Die Welt ist schon ein bisschen kleiner geworden im 21. Jahrhundert“ weiß Maren Brenneke, seit 16 Jahren verantwortlich für die Touristik bei üstra Reisen. „Um ein umfangreiches Angebot an Urlaubsreisen von der Kreuzfahrt über den klassischen Badeurlaub bis hin zur Studienreise für unsere Kunden vorhalten zu können, haben wir uns der Marke First Reisebüro angeschlossen“ erzählt Brenneke. „Und unsere Gruppenreisen sind gestern wie heute handgemacht.“ SIE INTERESSIEREN SICH FÜR UNSERE BEGLEITETEN GRUPPENREISEN? Bei diesen Gruppenreisen ist immer ein Reisebegleiter dabei und zwar auch abends, wenn das offizielle Tagesprogramm beendet ist und die Reisenden zum gemütlichen Teil übergehen. „So ist eine hervorragende Rundum-Betreuung gewährleistet“ sagt Maren Brenneke. Diese Reisen haben den Vorteil, dass Alleinreisende wie auch Paare und Familien immer wieder auf schon aus früheren Touren bekannte Gesichter treffen. „Bei unseren Gruppenreisen sitzt selten mal jemand allein am Tisch“, weiß die Reisespezialistin. Auch wenn die Flugreisen dem Reisebus im Laufe der Jahre den Rang abgelaufen haben, ist ein Reisetermin Jahr für Jahr gesetzt: Wenn die Profis von Hannover 96 die Saison beenden, geht es in jedem Juni mit dem luxuriösen Mannschaftsbus auf Europa-Tour. Schweden und Irland, Wales, England und das Baltikum waren die Ziele vergangener Jahre, 2016 geht es wieder auf „Norditalienische Reise“. „Ausgebucht“ sagt Brenneke. Aber sie verrät schon heute das Ziel für die nächsten zwei Jahre: 2017 und 2018 geht es nach Nordfrankreich – Normandie und Bretagne. „Ich habe dort im Sommerurlaub viele schöne Ideen für unsere Gäste gesammelt“. Dann abonnieren Sie einfach unseren Informationsservice. Kontaktieren Sie uns per E-Mail, telefonisch oder persönlich und wir tragen Sie in die Empfängerliste ein. REISELAND REISEART REISETERMIN REISEPREIS Norditalienische Reise im Luxus-Teambus von Hannover 96 Rundreise 16. – 26.06.2016 ab 1.690,00 EUR (Warteliste) Tansania Durch das Rift Valley bis zum Mara Fluss SoftAdventureReise 20. – 29.07.2016 ab 4.696,00 EUR St. Petersburg Juwel an der Newabucht Städtereise 05. – 09.08.2016 ab 925,00 EUR Mein Schiff 4 Kiel – Kopenhagen – Göteborg – Oslo – Kristiansand – Hamburg Kreuzfahrt inkl. Bus zum Schiff Balkonkabine 17. – 23.09.2016 ab 1.140,00 EUR Ostkanada Indian Summer Erlebnisreise 03. – 12.10.2016 ab 2.760,00 EUR FIRST REISEBÜRO üstra Reisen GmbH Nordmannpassage 6 · 30159 Hannover · Telefon: 0511 / 700 950 · www.first-reisebuero.de/Hannover96 Begleitete Gruppenreisen mit Herz. üstra reisen GmbH ist, wenn man sich kennt Egal, wo Sie sind: Mit über 1.500 Vertretungen und Sparkassenfilialen in Niedersachsen sind wir immer für Sie da, wenn Sie uns brauchen. www.vgh.de/vorsprung