Heft 26 als kostenlose Leseprobe

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Heft 26 als kostenlose Leseprobe
40
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AUSGABE 26 | HANNOVER & REGION
KULTAUTO AUS HANNOVER
DER »BULLI« HAT GEBURTSTAG
KRÄUTER FÜR DIE KÜCHE
GEHEIMNIS GUTEN GESCHMACKS
GEWINNSPIELE
ADAC – 3 x KOMPAKT-TRAINING
KNUT DIERS – 5 x NEUE HARZ-BÜCHER
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INHALT / EDITORIAL | 03
EDITORIAL
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
INHALT
03 Editorial / Inhalt
REGION
Wetten, dass es auch in diesem Sommer ein
paar verregnete Tage gibt? Dafür haben wir
einen außergewöhnlichen, einen sozusagen 130%-igen Tipp: Nehmen Sie sich ein
paar Stunden Zeit und besuchen die Schau
der Superlative im Sprengel Museum „130%
Sprengel. Sammlung pur“. Eine derartige
Auswahl von Meisterwerken sieht man
selten.
Natürlich wird in den nächsten Wochen wieder überwiegend die
Sonne scheinen. Wir empfehlen spannende Erlebnisse bei den Veranstaltungen der Gartenregion, ungewöhnliche Entdeckungen im Harz
und einen entspannten Trip in die mittelalterliche „Rote-Rosen“-Stadt
Lüneburg. Wem abseits der städtischen Badeanstalten nach Wasser
zumute ist, dem legen wir zum Jubiläum der üstra-Flotte eine Kreuzfahrt auf dem Maschsee oder einen Besuch im Ferienparadies Steinhuder Meer ans Herz.
Sie können auch den Luxus der Langsamkeit während einer Flusskreuzfahrt auf der Donau oder der Seine genießen. Oder sich mit dem
Fahrrad entlang der Ems auf die Spur der dicken Pötte von Papenburg
in Richtung Meer begeben. Aber Achtung: Bei allen Freizeitaktivitäten
unter freiem Himmel empfehlen wir Vorsorge und ausreichenden
Sonnenschutz. Und überhaupt – bevor es in die Ferien geht, wäre
noch ein Blick in die Reiseapotheke wichtig.
Im Service stellen wir Ihnen schmackhafte Küchenkräuter vor und zeigen Ihnen, welche davon auch zum Grillen geeignet sind. Außerdem
zeigen wir, wie ein barrierefreies Bad zu gestalten ist. Und wie die Bodenbeläge von Balkon oder Terrasse mit Flüssigkunststoff überraschend vielseitig gestaltet werden können.
Das Ü40-Team wünscht Ihnen einen sonnigen Sommer und eine
schöne Urlaubszeit. Wie immer finden Sie unsere Gewinnspiele auf
der Seite 34. Viel Glück dabei und bis zur nächsten Ü40 im Herbst!
Ihre Sybille Nobel-Sagolla
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Bulli-Geburtstag: Das Kultauto aus Hannover
Gartenregion: Grenzenlose Erlebnisse
Steinhuder Meer: Lust auf Urlaub
Sparkasse: Fortschritte bei Nachhaltigkeit
enercity: 15 Jahre KundenCenter am Kröpcke
TIPPS + TRENDS
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18-19
Airport-Attraktion und ADAC-Sicherheitstraining
Bücher: Böser Thriller und Spurensuche im Harz
GOP-Sommerspaß und üstra-Flottenjubiläum
Sprengel Museum: Schau der Superlative
Schmuck – einfach selbstgemacht
Küchenkräuter: Urlaubsgefühle auf dem Rost
MENSCHEN
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Café Lucas: Zwischen Kaffee und Kunst
TV-Rosen: Hannoveranerin spielt mit
Teilhabe: Kunst für Solidarität
DRK: Kampagne in Rot
REISE
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20-21
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Lüneburg: Zwischen Kiez und Kloster
Kreuzfahrtweg: Spur der dicken Pötte
Tourismusbarometer: Landesweit im Dauerhoch
Harz: Leibniz in der Einhornhöhle
TUI Blue: Blau wie das Meer
A-Rosa-Flusskreuzfahrten: Luxus der Langsamkeit
GESUNDHEIT
26 Apotheke: Tipps für die Urlaubszeit
27 Fehlbiss: Hilfestellung durch Funktionsschiene
28-29 Vorsorge: Achtung Sonnenbrand
BAUEN + WOHNEN
32 Barrierefreiheit: Sicher im Bad
33 Flüssigkunststoff: Tattoo für die Terrasse
SERVICE
34 Gewinnspiele / Impressum
Ausgabe 26 | Ü40
04 | REGION
Das Kultauto aus Hannover
VON DIETER SAGOLLA
1956, es war die Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders. In Wien tanzt der
erste Opernball nach dem Krieg, in Monaco heiratet Fürst Rainier die US-Schauspielerin
Grace Kelly, und auf der grünen Wiese in Stöcken beginnt eine Legende auf vier Rädern
ihren Siegeszug: Hier wird neuerdings das „T2“-Modell von VW gebaut. Am 8. März verlässt
der erste Transporter die neue Werkshalle. Als „Bulli“ wird er von Hannover aus die Welt
erobern. Nun ist er 60 geworden.
Sechs Jahre zuvor. Das Volkswagenwerk in
Wolfsburg ist überfordert. Die Produktionskapazität des Stammwerks von Käfer & Co.
reicht nicht mehr aus, um die rasante Nachfrage nach Käfer (T1) und Transporter T2
gleichzeitig zu befriedigen. Seit 1950 wird
der Bulli im Stammwerk gebaut: Aber nun
hat das Wirtschaftswunder begonnen.
Foto: Bundesarchiv/VW
Als kleiner Bus kann das neue Wunderauto
bis zu acht Personen befördern oder, nach
unkompliziertem Ausbau der beiden hinte-
Montage im VW-Werk Stöcken ab 1956.
Ü40 | Ausgabe 26
ren Sitzreihen, rund 750 Kilo Nutzlast transportieren. Genau das ist der Punkt. Deshalb
schätzen neben den Handwerkern besonders die Händler die Transportermodelle.
Neben Brot, Bier, Bohnenkaffee und Buletten
wollen die Verbraucher ganz schnell auch an
neue Konsumartikel wie Fernseher, Plattenspieler und Kühlschränke kommen. Wirtschaftswunder eben.
– mit knapp 100.000 Quadratmeter Grünflächen und direktem Anschluss an Autobahn,
Mittellandkanal und Schienennetz.
Die Serienfertigung der T2-Modelle übernimmt am Anfang zum großen Teil die Technik des VW-Käfer: Heckantrieb, 4-Zylinder-Boxermotor, 25 PS. Schnell macht der
große Lastenbruder des kleinen Käfer Karriere. Er findet reißenden Absatz und wird
zum zuverlässig rollenden Part im deutschen
Konjunkturwunder – als Kastenwagen, Kombi und Pritschentransporter, als fahrender
Verkaufsstand mit Hochdach und Seitenklappe, Einsatzfahrzeug der Polizei und Krankenwagen. Und wenig später auch als
Campingmobil, anfangs mit Scherenaufstelldach, später mit Klappdach und zwei Schlafplätzen direkt unter dem Dach.
Hannover macht das Rennen
Ein Schlafzimmer, das 100 fährt
Also muss für die VWTransporter ein neues
Produktionswerk her.
1954 fällt in Wolfsburg
die Entscheidung. Unter
250 niedersächsischen
Gemeinden gewinnt
Hannover das Rennen
um die Werksansiedlung. Die VW-Nutzfahrzeug-Erfolgsstory kann
beginnen. Das Werksgelände ist rund 1,1 Millionen Quadratmeter groß
Der putzige Bus erringt in den 1970-er Jahren
internationalen Kultstatus. In quietschbunten
Flower-Power-Farben taugt er von Kassel bis
Kalifornien als „rollendes Hippie-Heim“ sogar
zum Symbol für Freiheit und ungebundenes
Leben. Freche Sprüche wie „Schafft dein
Schlafzimmer auch 100 km/h?“ unterstreichen das emotionale Verhältnis von Kunde zu
Gefährt. Die Rockband „The Who“ verhilft
dem Bulli sogar zu einer eignen Hymne:
„Going mobile“ heißt sie und macht den Bulli
endgültig zum Kult auf Rädern. Pete Townshend, kreativer Kopf der Who, sagt: „Ich selber
REGION | 05
soires immer neue Käuferschichten: So
schätzten die Jäger ein freies Sicht- und
Schussfeld durch aufstellbare Frontscheiben
des Autos. Ein anderes Beispiel bot das Sondermodell „Samba“ mit 21, später sogar 23
Fenstern, darunter acht Dachluken aus gewölbtem Plexiglas, neun Sitzen, verchromten
Radkappen und einem Röhrenradio. Preis
1955: 8.475 DM. 1962 lief der millionste Bulli
vom Band – ein „Samba“. 1967 wurde der
Letzte dieser „Brasilianer“ produziert.
besitze einen VW-Bus, und in der Anfangszeit
unserer Band sind wir auch in Bullis gefahren.
Es war das Coolste, was man machen konnte.“
Und dann wird der Bulli auch noch zum Filmstar, so wie der VW-Käfer. 1969 beispielsweise
in „Alice´s Restaurant“ oder während der
1980-er Jahre in der Science-Fiction-Trilogie
„Zurück in die Zukunft“. Und er rollt bis 1988
durch die US-amerikanische TV-Erfolgsserie
„Magnum“. Gerhard Schröder soll mal einen
gefahren haben und Johannes Rau. Auch Rallyeweltmeister Walter Röhrl drehte manche
Runde im schnellsten Campingbus der Welt
auf dem Hockenheimring, einem „T5“ mit
Porschemotor.
Schon ab 1950 hatte die Firma Westfalia eine
– nicht fest montierte – „Campingbox“ für das
T-Modell angeboten: Gaskocher, Platz für
zwei Gasflaschen, Klapptisch, Schrank und
einhängbare Türregale. Freizeittauglich sollte
Wie der Bulli zu seinem Namen kam
Bleibt nur eine Frage: Wie kam der Bulli zu seinem Namen? Nun, die geläufige Kurzform
war wohl einer von neun Vorschlägen für den
Wagen – deren Herkunft allerdings nicht belegt ist. Vermutlich stammt die Wortbildung
aus einer sinnigen Kombination von „Bu“ wie
Bus und „Li“ wie Lieferwagen. Oder aber es
handelte sich um eine Beschreibung der bulligen Form des Autos.
Offiziell wurde der Name zunächst jedenfalls
nicht eingeführt, weil VW einen Rechtsstreit
mit Landmaschinenhersteller Heinrich Lanz
AG befürchtete. Der hatte
sich die Marke „Bulldog“
schützen lassen. Darüber
hinaus besaß die Kässbohrer
Geländefahrzeug AG die
Rechte an den Wortmarken
„Bulli“ und „Bully“. Doch inzwischen haben die Biberacher Autobauer den Namen
an den VW-Konzern verkauft.
Foto: VW/Kieft
Foto: Marshall Astor
Foto: Norbert Schnitzler
Bis heute sind um die zwölf Millionen VWTransporter vom Band gerollt. Und noch
immer ist der Bulli mehr als ein Auto, immer
noch unverwüstlich und als Oldtimer gesucht. „Der Bulli gehört zu Hannover wie der
Leibniz-Keks, der Pelikan-Füller oder der
Campingmobil – später mit Dusche und Chemie-WC.
Westfalia Campingbox
aus den 1950-er Jahren.
Conti-Reifen“, sagt VW-Nutzfahrzeuge-Vorstand Dr. Eckhard Scholz. Und auch Hannovers Marketingchef Hans Christian Nolte sieht
das T-Mobil als sympathischen Repräsentanten der Stadt: „Der Bulli ist die Marke aus Hannover.“
Täglich 230 Transporter verlassen mit der beginnenden Produktion 1956 das Band. Der
Stundenlohn der 4.000 Beschäftigten beträgt
in diesen Tagen durchschnittlich 2,53 DM bei
einer 48-Stunden-Woche. Da kostet ein Kilo
Kaffee zehn DM, ein Brot 68 Pfennig – und
der Bulli knapp 6.000 DM. Seine Frontscheibe
ist geteilt, die vorderen beiden Türen haben
Schiebefenster mit Knebelrasten und schmalen Ausstellfenstern.
Geburtsstunde des Reisemobils
Von Anfang an erschloss sich Volkswagen mit
dem Bulli und seinen pfiffigen Modellvarianten und gelegentlich auch spleenigen Acces-
der Bus werden, zunächst nur
fürs Wochenende. Die Idee
kam an, die Geburtsstunde des
Reisemobils hatte geschlagen.
Luxusmodell „Samba“ mit 21 Fenstern.
VW und Westfalia fanden zu
dauerhafter Kooperation. Aus dem Starterset
wurde ab den 1960-er Jahren ein gezielter
Die offizielle „Übergabe“ fand auf dem VWUmbau des Busses zum urlaubstauglichen
Bulli-Treffen 2007 in Hannover statt.
Foto: HMTG
Rollendes Hippie-Heim in Flower-Power-Farben.
VW IM HISTORISCHEN
MUSEUM
Ein Stück lebendiger Industriegeschichte in Hannover
auf 630 Quadratmetern Ausstellungsfläche: Um 60
Jahre Volkswagen-Transporter geht es in einer interaktiven Sonderausstellung des Historischen Museums
Hannover. Zeitzeugen erzählen, wie es im Stöckener
Werk zuging, es werden besonders schöne Autos aus
der werkseigenen Sammlung gezeigt. Ein zweiter Teil
der Ausstellung gewährt mit Mitmach- und Vorführstationen Einblicke in aktuelle Produktionsabläufe bei
VW. Die Ausstellung ist noch bis 26. Juni zu sehen.
Ausgabe 26 | Ü40
06 | TIPPS + TRENDS
NEUES HIGHLIGHT IN DER AIRPORT-ERLEBNISWELT
und Vergleichen. Denn Geräusche werden auf ganz
unterschiedliche Art und Weise wahrgenommen.
Warum der 24-Stunden-Airport wirtschaftlich eine
große Bedeutung für die Region und ihre Einwohner
und sogar für ganz Norddeutschland hat, auch das erfahren die Besucher.
An der Außenwand des Schall-Labors befindet sich
das Flu-Vi, das Flug-Visualisierungssystem. Hier können Besucher die Flugbahnen aller am Hannover Airport startenden und landenden Flugzeuge verfolgen.
Flu-Vi zeigt Flugzeugtyp, Flugnummer sowie die Geräuschemissionen an verschiedenen Messstationen
rund um den Flughafen, aber auch, wie hoch der
Lärmpegel an den Messstellen ohne Fluglärm ist.
Die Erlebniswelt des Hannover Airport ist um eine Attraktion reicher:
Neue Exponate, interessante Informationsflächen und spannende
Filme zu den Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und Lärmschutz erwarten die Besucher.
Ohren auf und eintreten: Im neuen Schall-Labor (Foto) hören und erleben die Besucher die Wirkung verschiedener Geräusche zum Testen
Für die kleinen Besucher hält der neue Themenbereich eine große Infowand bereit, die anschaulich die
verschiedenen Umweltaktivitäten des Flughafens zeigt. Die Kids können Wissenswertes über die Bodenfilteranlage, die moderne LEDTechnik auf dem Vorfeld oder die Mülltrennung auf dem Flughafengelände erfahren. Infos gibt es auch über den Airport-Imker und die
Schafe, die als „tierische Rasenmäher“ zur Beweidung der Grünflächen
am Airport eingesetzt werden. Weitere Infos über Öffnungszeiten
oder Ticketpreise unter:
www.hannover-airport.de
SPASS & ACTION BEIM ADAC-SICHERHEITSTRAINING
Einsteigen, anschnallen, Gas geben und die
Gefahren kennenlernen: Im ADAC Fahrsicherheitszentrum Hannover-Messe/Laatzen steht
die Sicherheit für Kraftfahrer an erster Stelle.
Wer die alltäglichen Gefahren im Straßenverkehr erkennen und darauf vorbereitet sein
will, der findet auf der 24 Hektar großen Anlage optimale Bedingungen. Das ADAC-Gelände an der Hermann-Fulle-Straße in
Laatzen gehört mit seiner Ausstattung zu
den modernsten Fahrsicherheitszentren
Deutschlands.
Egal, ob Pkw oder Wohnwagen, Oldtimer, Offroader oder Motorrad, Fahranfänger oder
Profi – hier gibt es für jeden Fahrzeugtyp und
jeden Fahrer das richtige Trainingsprogramm.
Auf die Teilnehmer der Sicherheitsprogramme warten von der Kreisbahn über
Gleitflächen und Gefällestrecken bis zu Aquaplaning-Becken und Off-Road-Gelände mit
Buckelpiste zehn verschiedene Trainingsflächen sowie ein Verkehrsübungsplatz.
Dort lernen auch Routiniers, wie sie ihr Fahrzeug und dazu Extremsituationen sicher beherrschen. Das Sicherheitstraining besteht
Ü40 | Ausgabe 26
längst nicht mehr aus trockener Schulung –
Spaß und Action kommen in keinem Fall zu
kurz. Dazu gibt es wertvolle Tipps von den
professionellen Trainern zur richtigen Sitzposition, der korrekten Blick- und Bremstechnik,
dem Ausweichen auf glatter Fahrbahn. Gerade vor der Urlaubsfahrt kann ein solches
Training helfen, Basiswissen aufzufrischen
und das Fahrverhalten in Risikosituationen,
auch mit Notmanövern, aufzufrischen.
www.fsz-hannover.de
Blättern Sie doch mal auf Seite 34:
Dort wartet ein Gewinnspiel.
TIPPS + TRENDS | 07
THRILLER: DIE BÖSE LUST DES GUTEN MENSCHEN
„Du musst das Tier herauslocken. In die
Sonne mit dem Tier.“ Berthold Brechts Drama
Baal passt auf Jan Godewill, den guten Menschen von Hamburg, den Wohltäter in den
Augen der Welt, den Kinderfreund. Nur wenige kennen die andere Seite Godewills und
seine Runen-Rituale. Im Wesentlichen wissen
nur seine Opfer, dass der gut aussehende
Enddreißiger ein Psychopath ist, ein Serienkiller im Blutrausch.
In Jans luxuriöser Welt gibt es Geisterwölfe
und uralte Gottheiten. Die Menschen aber
sind für ihn nur langweilige Schafe mit einer
lächerlich „blökenden Schafsmoral“. Und, so
fragt er sich in seinem Wahnsinn: „Wann hätte
man je gehört, dass Schafe Wölfe gejagt, gestellt und getötet hätten?“ Wer also sollte Jan
Godewill auf dem Pfad der Bestie daran hindern, der „Neue Gott“ zu werden? Während
Kriminalhauptkommissar Harry Haller ermittelt, findet der Dämon in Godewill neue
Opfer.
Axel Schnell (Jahrgang 1953) hat als Literaturwissenschaftler über Brecht promoviert,
war in Hannover NP-Redakteur und schreibt
jetzt als freier Autor – zumeist über „das Böse“.
Er weiß viel über Mythen, Götter, Teufel und
Dämonen. Und er gräbt gern in der Archäologie des Schreckens. Jedenfalls sollten Sie
bei der Lektüre seines neuen Thrillers starke
Nerven haben. Sonst geht es Ihnen so wie
einem Freund des Autors: Der musste aufhören zu lesen, „weil er es mit der Angst bekam“,
wie Schnell schreibt.
„Die böse Lust“, Axel Schnell, Ganymed
Edition, 2016, 224 Seiten,
ISBN 978-3-946223-15-3, 14 €.
HARZ-PORTRÄT: VON WEGEN SCHACHMATT UND ÖDE
Der Harz – das sind 247 Quadratkilometer Nationalpark, 300 Freizeitund Kultureinrichtungen, Europas längstes Schmalspur-Schienennetz
für die Brockenbahn und der mystische Brockengipfel, Walpurgisnacht
und Weihnachtsmärkt. Knut Diers beleuchtet in seinem neuen Buch
nicht nur diesen „typischen Harz“. Er ist auch im „untypischen“ Teil des
Mittelgebirges unterwegs, besucht versteckte Orte, gräbt in der Vergangenheit nach Überraschungen und findet spannende Spuren
mancher Prominenter.
Für Diers ist der Harz eine „Gegend, in der man gern sesshaft wird,
wie der längste Stammbaum der Welt aus Osterode beweist“. Zudem
ist das Mittelgebirge eine gastfreundliche Region nicht nur für Touristen, sondern zum Beispiel auch für junge Leute aus China: Sie stellen
immerhin 20 Prozent der Studenten an der Uni Clausthal. Im Harz gibt
es „Lebendschach“, Hexentanz und Zwergenschatz, große Ausblicke
und tiefe Einblicke.
Knut Diers (Jahrgang 1959) ist Diplom-Geograf, hat 20 Jahre als Redakteur der HAZ gearbeitet und sich dann mit seinem Redaktionsbüro
„Buenos Diers Media“ in Hannover selbstständig gemacht. Als Buchautor schreibt er Krimis, Stadt- und Reiseführer. Im neuen Harz-Führer
zeigt er seinen Lesern unterhaltsam und sachkundig persönliche Lieblingsplätze und nimmt sie zu manchen Abenteuern mit. Er wird zum
„Wallrunner“ am Abgrund – 43 Meter senkrecht die Wendefurther
Staumauer hinunter. Oder probiert einen besonderen Drahtseilakt,
bei dem er am Rappbodenstausee auf der größten Doppelseilrutsche
der Welt abwärts rast. Doch lesen Sie am Besten selbst!
„Harz, aber herzlich – Wildnis, Weitsicht, Weltkultur“, Knut Diers,
Gmeiner-Verlag, 2016, 190 Seiten, ISBN 978-3-8392-1874-7, 14,99 €.
Blättern Sie doch mal auf Seite 34: Dort wartet ein Gewinnspiel.
Ausgabe 26 | Ü40
08 | REGION
GARTENREGION
ÖFFNET GRÜNE
HORIZONTE
Foto: Christa Grünreich
GRENZENLOSE
ERLEBNISSE
Oper auf dem Lande
Wie wäre es mit etwas grüner Grenzenlosigkeit für die kleine Flucht
aus dem Alltag? Unter dem Motto „Neue Gartenhorizonte – Landschaftserlebnisse“ führt das neue Programm der Gartenregion Hannover ins Leinetal, in die Moorgeest oder die Calenberger Börde.
Knackige Früchte werden beim Apfelfest im Willy-Spahn-Park Hannover-Ahlem geerntet. Zum Familienfest mit Kaffee und Kuchen gehört auch die früher hier gewerblich gepresste „Sprudella“-Limo: 11.9.,
11-17 Uhr.
AKTIVerlebnisse mit Wurfscheiben
Kennen Sie „Discgolf“? Es geht um Wurfscheiben, die in freier Natur
mit möglichst wenig Würfen in einem Metallkorb landen sollen. Mitmachen können Sie
jeweils ab 11 Uhr im
Lehrter HohenhorstPark (25.6.), Laatzener
Park der Sinne (2.7.)
und Langenhagener
Wietzepark (6.8.).
„Skate to see“ heißt
ein 45-Kilometer-Parcours, der durch die
Eilenriede und das
Burgwedeler Land bis
Aktiv beim Discgolf
Skater-Spaß in der Natur
zum Hufeisensee im
Wietzepark Isernhagen führt: 7.8., 11.30 Uhr ab Andreas-Hermes-Platz.
bedeutet auch 2016 Kultur und Natur, Aktivitäten, Bauernhof und Programm-Evergreens wie Geocaching, Touren durchs „Grüne Hannover“
oder Konzerte an ungewöhnlichen Orten. Bis zum Erntedank im SepBAUERNHOFerlebnisse
Gepflückt, gesäubert, gequirlt und gerührt: Der Weg der Erdbeere
tember bietet die Gartenregion jede Menge Kurzweil an 50 verschiedenen Orten. Ü40 hat einige Kostproben herausgesucht.
vom Fruchtstängel bis ins Marmeladenglas ist ein Mitmachangebot
besonders für Kinder. Der leckere Brotaufstrich wird in Springe-Gestorf (25.6., 11 und 14 Uhr) und in Gehrden-Everloh (2.7., 11 und 13.30
KULTURerlebnisse in der Freiluftgalerie
In der Open-Air-Ausstellung zeigt die „IntraRegionale 2016“ vom
Uhr) hergestellt.
Obst, Gemüse, Fleisch, Eier, Kartoffeln, Brot: Alles, was die LandwirtDeister durch die Leineaue bis zum Steinhuder Meer zehn Installationen der Landschaftskunst von zehn internationalen Künstlern an zehn
schaft zu bieten hat, wird auf dem Bauernmarkt am Ernst-August-Platz
Orten: 12.6. bis 30.9.
präsentiert. Mit dem kulinarischen Streifzug im Rahmen des Regions Spanisch geht es bei der Oper auf dem Lande zu. Szenen aus „Barentdeckertags (4.9., 11-18 Uhr) klingt die Gartenregion 2016 aus.
bier von Sevilla“ und „Carmen“ werden auf dem Rittergut Eckerde in
Barsinghausen (6./7.8.), im Garten des Friedrich-Loeffler-Instituts in
Neustadt-Mariensee (14.8.) und auf dem Edelhof Ricklingen (27./28.8.)
jeweils 15 Uhr aufgeführt. Tickets: 25 €.
DIE LANDSCHAFTSERLEBNISSE
„Neue Kunst in alten Gärten“: Die Ausstellung „Morgen|Tomorrow“
IM ÜBERBLICK
(21.8.- 25.9.) ist in den herrschaftlichen Parkanlagen der Rittergüter
Lenthe in Gehrden zu sehen.
Das Programm „Neue Gartenhorizonte 2016“ gibt es kostenlos im
Bürgerbüro der Region Hannover (Hildesheimer Straße 20), in der
Tourist Information Hannover (Ernst-August-Platz 8) und bei den
NATURerlebnisse – Äpfel und Spurensuche
Bau eines Expeditionscamps, Spurensuche im Wald, Lagerfeuer –
Städten und Gemeinden in der Region Hannover. Auch im Internet steht die Broschüre bereit: www.gartenregion.de.
das gibt es im Naturforschercamp für Kinder mit und ohne Behinderung in der hannoverschen Freiluftschule Burgweg 2: 20.8., 14-18 Uhr.
Ü40 | Ausgabe 26
Foto: Detlef Rehbbock-soulstyle
Foto: Christian Stahl
Dort gibt es viel zu erleben: einen bunten Mix aus Entspannung und
Bewegung, Naturerfahrungen und landwirtschaftliche Entdeckungen,
dazu Feste, Lesungen, Ausstellungen, Theater und Musik. „Erlebnisse“
REGION | 09
ERLEBNIS
STEINHUDER
MEER
NEUE BROSCHÜRE
MACHT LUST AUF
URLAUBSREGION
HANNOVER
(DS). Am Ende der letzten Eiszeit war es kaum
mehr als eine Gletschersenke zwischen Rehburger Bergen und Moränen bei Mardorf.
Aber was ist daraus geworden! Der größte
Binnensee im Nordwesten Deutschlands, ein
Paradies für Wassersport und Wandern, Golfen und Radfahren, ein vielfältiges Zentrum
für Kulturgenuss und Ferienspaß – das Steinhuder Meer.
Gerade in den Sommerferien läuft das beliebte Naherholungs- und Urlaubsziel nordwestlich von Hannover zu großer Form auf.
Die gemütlichen Ferienwohnungen, Pensionen und Hotels oder die idyllisch-ländlichen
Ferienhöfe sind schnell ausgebucht. Denn
nicht nur am großen Badestrand, sondern
auch auch in den Wäldern, Mooren und der
Heide scheint die Landschaft wie geschaffen
für Freizeit und Erholung,
Kulinarisch: Der Steinhuder Räucheraal, die
Pralinen der ältesten deutschen Schokoladenfabrik, die königlichen Stangen des Nienburger Spargels oder der fürstliche Sekt aus
der Landestrost-Kellerei gehören zu den kulinarischen Köstlichkeiten der Region.
Kulturell: Ein „Muss“ in der vielfältigen Museumslandschaft ist der Besuch auf der Festung Wilhelmstein mit der Sammlung von
historischen Waffen und einem Modell des
ersten deutschen U-Boots, dem „Steinhuder
Hecht“. Dazu kommen kulturelle Sehenswürdigkeiten wie das Weserrenaissance-Schloss
Landestrost in Neustadt am Rübenberge, der
historische Kurpark Bad Rehburg oder die
mittelalterlichen Klöster Loccum und Mariensee. Nicht zu vergessen die historisch-ländlichen Zentren von Wunstorf, Neustadt a.
Rbge. und das Steinhuder Scheunenviertel
mit Kunstscheune.
bruchswiesen. Im tropischen Schmetterlingsmuseum Steinhude flattern 600 farbenprächtige Schmetterlinge. Am Wasser überwintern
bis zu 20.000 Möwen. Immer Saison haben
230 lebensgroß rekonstruierte Urzeitechsen
und ihre 140 Millionen Jahre alten Trittspuren
im weltweit größten Dino-Museum Münchehagen.
Abenteuerlich: In Mardorf warten 27 Kletterstationen im vielleicht schönsten Waldseilgarten Deutschlands auf mutige Akteure.
Beschaulicher geht es bei den Kutschfahrten
rund ums Meer zu. Dazwischen geht nur
Schweben – bei Segway-Fahrten durch den
Naturpark.
Steinhuder Meer – ein kleiner Steckbrief
Maritim: Baden und Boot fahren, sonnen,
surfen, segeln und SUP (Stand-Up-Paddling):
Wassersport und Wasserspaß haben das
Steinhuder Meer zu einem Erholungsraum
von überregionaler Bedeutung gemacht. An
den Stegen rund um die 34 Quadratkilometer große Wasserfläche liegen rund 3.000 Segelboote. Übers Jahr werden etwa 50 Regatten ausgetragen. „Auswanderer“ heißen die
offenen Segler, mit denen sich die Besucher
zur Inselfestung Wilhelmstein
(Foto) fahren lassen.
Naturnah: Steinhuder Meer Rundweg (34
km), Moorerlebnisweg (44 km) oder DinoTour (30 km) führen Wanderer wie Radler ins
Herz der Natur. Wer es mehr spirituell mag,
nimmt den Pilgerweg (80 km in 4 Tagen))
zwischen den Klöstern Mariensee und Loccum. Kürzer sind Moorwanderungen ab Mardorf und Steinhude (9 bis 10 km).
Tierisch: Im Sommer hilft ein Dutzend Was-
serbüffel beim Naturschutz in den Meer-
Kutschfahrten
Scheunenviertel
Räucheraal
TIPPS & INFOS
Noch mehr Tipps und Infos rund um das
Steinhuder Meer hat Hannover Marketing & Tourismus in einer neuen Broschüre zusammengefasst. Zahlreiche
beeindruckende Fotos lassen schon
beim Durchblättern Urlaubsstimmung
aufkommen. Eine ausklappbare Erlebniskarte und ein Einleger mit Veranstaltungshighlights wie dem „Festlichen
Wochenende“ (19.-21. August) oder dem
„Fischtival“ (10./11. September) runden
das Serviceangebot ab.
www.hannover.de/steinhudermeer
Ausgabe 26 | Ü40
10 | TIPPS + TRENDS
GOP: SOMMERSPASS MIT DEN „LOVELY BASTARDS“
Leichte Kost mit Humor und gutem Sound –
dafür stehen drei Vollblutentertainer, eine
faszinierende Frau und kongeniale Musiker:
die „Lovely Bastards“ und ihre Freunde. Das
Sommerprogramm im GOP Varieté-Theater
Hannover ist ein überaus unterhaltsamer Mix
aus Entertainment und Blödelei, Akrobatik
und Live-Musik.
Die unverwechselbare Stimme der „Lovely
Bastards“ gehört Aron Eloy. Sein breitgefächertes Repertoire umfasst Klassik, Musical
sowie Rock und Pop. Dazu kommen die
Funky Jazzholes, drei Topmusiker mit reicher
Foto: GOP
Daniel Reinsberg ist ein Spezialist für ungewöhnliche Momente. Ob gemeinsam mit
dem rockenden Pinguin Scholli oder als SoloComedian, der Wahlberliner mit den äthiopischen Wurzeln begeistert als Bauchredner
und als Moderator. Andreas Wessels ist der
Herr der rotierenden Gegenstände. Ob Bälle
oder Ölfässer, der Meisterjongleur wurde bereit bei namhaften Festivals in China, Japan
und Frankreich ausgezeichnet.
Bühnenerfahrung. Die Krone setzt dem ganzen die hinreißende Ukrainerin Vita Radionova mit
Hula Hoop und Kontorsion auf. Biegsam – biegsamer – Vita, heißt es über die Absolventin der
Zirkusschule Kiew, deren Auftritt Ästhetik, Eleganz und körperliche Gewandtheit vereinigt.
Diese Show sollten Sie nicht verpassen!
Das GOP Varieté Hannover präsentiert „Lovely Bastards and friends“ noch bis zum
11. September.
www.variete.de
Fotos: üstra
ÜSTRA: DIE MASCHSEEFAHRT WIRD 80
Sie heißen „Hannover“, „Niedersachsen“ und
„Deutschland“, sie schippern über das schönste innerstädtische Naherholungsgebiet und
nun haben sie Geburtstag: Die weiße üstraMaschseeflotte wird gemeinsam mit dem
See in diesem Jahr 80 Jahre alt. Noch jugendlich ist dagegen der Solarkatamaran „Europaenercity“, der an sonnigen Tagen mit seiner
Fotovoltaikanlage bis zu acht Stunden ohne
Fremdstrom über den See kreuzen kann: Er
wird im August 16.
Ü40 | Ausgabe 25
Eine häufig überschwemmte Feuchtwiese
namens Altstädter Masch, das war bis in die
1930-er Jahre die Fläche des heutigen
Maschsee nahe Leine und Ihme. Nachdem
1.600 Männer das Seebecken als „Arbeitsbeschaffungsmaßnahme“ in Handarbeit ausgeschachtet hatten, konnte das Naherholungsgebiet am 21. Mai 1936 offiziell eröffnet werden. Zeitgleich startete die Schiffsroute zunächst mit einem Schiff. Eigentlich sollte sie
als Fähre die Verbindung zwischen Südstadt
und Bahnhof Linden herstellen. Doch die
fand kaum Passagiere. Stattdessen wollten
die Hannoveraner die Rundfahrten um den
See genießen. Bereits im Eröffnungsjahr gingen 375.000 Fahrgäste an Bord der Motorschiffe. Die heutige Generation der drei
weißen Elektroschiffe stammt aus den 1950und 1960-er Jahren, ist 21 Tonnen schwer
und mit 20 PS motorisiert. Pro Saison zählt
die kleine üstra-Flotte (Foto) rund 40.000
Fahrgäste.
www.uestra-reisen.de
Fotos (6): Herling/Gwose/Werner/Sprengel Museum
TIPPS + TRENDS | 11
Pablo Picasso, Frau mit Blumenstrauß
Schau der Superlative: Mit „130 % Sprengel.
Sammlung pur“ bietet das Sprengel Museum
bis Januar 2017 eine große Bühne für eigene
Bestände. Auf gut 8.000 Quadratmetern werden von den etwa 36.000 Einzelstücken des
Hauses in einer faszinierenden Auswahl rund
800 Werke gezeigt. Das Stifter- und Sammlerpaar Margrit und Bernhard Sprengel hatte
den Großteil seit den 1930-Jahren zusammengetragen und 1969 der Stadt Hannover
geschenkt.
Die Präsentation der einzelnen Stücke folgt
einer Kombination aus chronologischem Ablauf und thematischen Schwerpunkten.
Gleich in der Eingangshalle kommt es zur Begegnung mit Niki de Saint Phalles „THE BIG
SHOTS“. In der Ausstellungshalle folgen zwei
spektakuläre Neuerwerbungen: die Film-Installation „MANIFESTO“ mit Cate Blanchett in
13 unterschiedlichen Rollen und die Biennale-Installation „Book for Architects“.
Franz Radziwill, De
utschland
Franz Marc, Pferde und Adler
Meisterwerke der Klassischen Moderne sind
in großzügigen Räumen mit natürlichem
Oberlicht auf farbigen Wänden im Erweiterungsbau zu sehen. Der Rundgang setzt sich
in den oberen Sammlungsräumen mit der
Kunst nach 1945 fort. Zu den großen Schwerpunkten im Untergeschoss zählt der „Kosmos
Schwitters“ rund um den Merzbau, die Fotografie-Präsentation und die Spitzenwerke der
grafischen Sammlung. Nicht nur für Kinder ist
schließlich die Ausstellung „Bei Sprengels
unter dem Sofa“ im Sehlabor gedacht.
www.sprengel-museum.de
Ernst Ludwig Kirchner,
Junge Frau mit Zigarette
Karl Schmidt-Rottluff, Sommer
Emil Nolde, Schauspieleri
n
Ausgabe 26 | Ü40
12 | REGION
EINE MILLION
KUNDEN
AM KRÖPCKE
enercity – 15 JAHRE
SERVICE UND BERATUNG
IM KUNDENCENTER
Stefani Schünemann hat mal die Besucherzahlen überschlagen: Rechnerisch war jeder Hannoveraner mehr als einmal da – im enercity-KundenCenter am Kröpcke. Denn das besteht seit 15 Jahren. „In dieser Zeit
hatten wir fast eine Million Kundenbesuche, bei einer durchschnittlichen Wartezeit unter fünf Minuten“, sagt die Leiterin des 20-köpfigen
Center-Beratungsteams.
Rund 65.000 Menschen lassen sich jedes Jahr ihre Energierechnungen
erläutern, besprechen Abschlagszahlungen, melden sich um. Sie wollen Infos über die Strom- und Gasprodukte der Stadtwerke oder die
Energienutzung. Wer will nicht Geld sparen und seinen Verbrauch optimieren? Der enercity-Fonds proKlima bietet einmal wöchentlich persönliche Sprechstunden zu den Förderprogrammen an. Kunden, die
zu Hause nach Stromsparmöglichkeiten suchen wollen, können sich
kostenfrei Strommessgeräte oder LED-Leuchtmittel zum Testen der
Lichtwirkung ausleihen.
Wer ins enercity-KundenCenter kommt, trifft auf Fachleute. „Wir verbessern stetig unsere Beratungsqualität. Mindestens halbjährliche
Kundenbefragungen, zweijährliche anonyme Testberatungen sowie
regelmäßige Coachings und Schulungen im Team sorgen für einen
besseren Dienst am Kunden“, erklärt Schünemann. Inzwischen erfolgen die Beratungen auch in Englisch, Türkisch und Russisch. Und im
Obergeschoss gibt es eine Kinderspielecke.
Dort können sich Besucher auf einer Wandzeitung über ein weiteres
Jubiläum der Stadtwerke informieren: Seit 125 Jahren versorgt das
Unternehmen Hannovers Stadtgebiet mit Strom. Ab 1891 war das
städtische Elektrizitätswerk in der Osterstraße ansässig. Bereits 1911
wurde mit der „Verkehrsabteilung“ für Kundenkommunikation eine
frühe Art von Serviceabteilung eingerichtet. Seit der Zusammenfassung der Strom-, Gas- und Wassersparten 1922 waren alle Stadtwerke-
Ü40 | Ausgabe 26
Bereiche über diese Abteilung ansprechbar. Die Fragen zu Energie
und Wasser klärten damals noch echte „Amtsmänner“.
Vom Expo-Café zum KundenCenter
Nach dem Umzug ins Ihme-Zentrum 1975 entwickelten die Stadtwerke erste Formen der Energiesparberatungen und demonstrierten
zum Beispiel mit Solarkollektoren erstmals den Einsatz von erneuerbaren Energien. Mit Eröffnung des „InfoCenter Osterstraße“ und Rückkehr in die City 1986 richteten die Stadtwerke dann eine gezielte
Energiesparberatung ein. Das Center wurde zur Anlaufstelle für erste
Förderprogramme zu Erneuerbaren Energien und EnergieeffizienzAktionen: Energiesparlampen-Tausch, Fördermittel für sparsame Kühlund Waschgeräte, moderne Heizungsumwälzpumpen.
Der Kreis schloss sich im Mai 2001 mit der Einrichtung des KundenCenters von enercity im ehemaligen Expo-Café am Kröpcke. Das Café
im Parterre war als City- und Veranstaltungstreff zur Weltausstellung
EXPO 2000 eingerichtet worden. Noch bis 2008 gab es dort im „enercity expo Café“ Imbiss, Service und Beratungen – sowie ein abendliches Veranstaltungsprogramm mit rund 20 Terminen pro Monat. Ende
Mai 2011 schließlich eröffnete das grundlegend umgebaute und modernisierte enercity-KundenCenter in seiner heutigen Form.
Das enercity-KundenCenter am Kröpcke ist montags bis freitags
10 bis 18.30 Uhr und sonnabends 10 bis 14 Uhr geöffnet:
www.enercity.de
Infos zu den Terminen für kostenlose Kinderbetreuung an den
monatlichen Einkaufssamstagen gibt es unter:
www.enercity/kinderland.de
REGION | 13
»UNSERE
FORTSCHRITTE
SIND MESSBAR«
NACHHALTIGKEIT
IST BEI DER
SPARKASSE KEIN
LIPPENBEKENNTNIS
nachhaltiges Wirtschaften. Diesen Maßstab
legen wir auch an uns selbst als Unternehmen und als Arbeitgeberin an.
Viele Unternehmen schreiben heutzutage
„Nachhaltigkeit“ auf ihre Fahnen. Die Sparkasse Hannover macht da keine Ausnahme.
Ü40 sprach mit Dr. Heinrich Jagau, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Hannover, über
die richtige Nachhaltigkeitsstrategie und
über Fragen der Zukunftssicherung.
Was bedeutet das?
Jagau: Zum einen haben wir einen Hausta-
Wie hält es die Sparkasse Hannover
mit der Nachhaltigkeit?
Jagau: Die Sparkassen stehen seit jeher für
eine nachhaltige Entwicklung, denn Nachhaltigkeit bedeutet Zukunft. Die Sparkasse Hannover nimmt hier sogar eine Vorreiterrolle
ein. Als erste deutsche Sparkasse haben wir
2013 den Deutschen Nachhaltigkeitskodex
unterzeichnet und uns damit offiziellen
Richtlinien unterworfen. Wir verfolgen in
allen Geschäftsbereichen eine aktive Nachhaltigkeitsstrategie. Das hat auch Einfluss auf
unsere Produktpalette, die Geldanlagen, die
Einkaufsgrundsätze, den Bankbetrieb, das
Personal und auf unser gesellschaftliches Engagement: Jedes Jahr investieren wir zusammen mit unseren Stiftungen mehrere
Millionen Euro in regionale Projekte aus den
Bereichen Soziales, Kultur, Sport und Wissenschaft.
Bieten sie auch nachhaltige Produkte an?
Jagau: Jede unserer Immobilienfinanzierungen ist nachhaltig. Wir unterstützen die
Menschen bei der Sicherung ihrer Zukunft.
Und auch wenn ein Unternehmen einen Investitionskredit aufnimmt, ist das nachhaltig.
Es ist eine Investition in die Zukunft dieser
Region, in ihre Wirtschaftskraft und damit
auch in die Lebensqualität. Als regionales Unternehmen haben wir ein starkes Standortinteresse. Wir übernehmen Verantwortung für
die Region und für die Menschen. Dabei
gehen wir gern mit gutem Beispiel voran.
rifvertrag, der der Zukunftssicherung dient.
Er vereint die Sicherung unserer Wirtschaftlichkeit mit der Verantwortung für die Zukunft unserer Mitarbeiter. Zum anderen
sichern wir die Leistungsfähigkeit unserer
Mitarbeiter auf vielfältige Weise. Stichworte
dafür sind die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, systematische Personal- und Gleichstellungsentwicklung und ganzheitliches
Gesundheitsmanagement.
Dokumentieren Sie die Erfolge
auf diesem Weg?
Das gilt ausdrücklich für unseren neuen
nachhaltigen Sparkassenbrief. Seit Mai können unsere Kunden den reinen Sparkassenbrief oder das Kombiprodukt erwerben, bei
dem die Hälfte des Kapitals in den nachhaltigen Investmentfonds „ÖKOWORLD ÖKO-VISION® CLASSIC A“ investiert wird. Der „Sparkassenbrief N+“ verwendet als Erstes unserer
Produkte das von uns eingetragene „N+“-Siegel, eine Anlage mit spezifisch regionalem
und nachhaltigem Hintergrund. Mit dem hier
angelegten Kapital unterstützen wir nachhaltige, förderungswürdige Finanzierungen. Zusätzlich verbinden wir den Absatz dieses
Produktes mit Förderungen von Umweltschutzprojekten in der Region. Damit setzen
wir in unserem Kerngeschäft Impulse für
Jagau: 2014 haben wir unseren ersten
Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben, in
diesem Jahr folgt der zweite. Wir setzen Energiesparen und damit Klimaschutz im eigenen
Haus um. Unsere neue Zentrale am Raschplatz ist energetisch auf dem letzten Stand –
seit dem Umbau haben wir unseren CO2Ausstoß halbiert. Unser Fuhrpark wird sukzessive umstrukturiert. Wir achten darauf,
dass Dienstleister unseren ökonomischen,
ökologischen und sozialen Standards entsprechen, den drei Säulen der Nachhaltigkeit.
Mir ist wichtig, dass wir in diesem Bereich
keine Lippenbekenntnisse abgeben. Unsere
Strategie ist nachvollziehbar und glaubwürdig, unsere Fortschritte sind messbar und
damit transparent.
www.sparkasse-hannover.de
Ausgabe 26 | Ü40
14 | TIPPS + TRENDS
SCHMUCK –
EINFACH SELBST
GEMACHT
Sommer, Sonne und schöner
Schmuck gehören zusammen. Wer möchte
sich nicht mit der jeweils passenden Kette zum
neuen roten T-Shirt, zur weißen Leinenbluse oder zum geblümten Trägerkleid schmücken? Doch auch Modeschmuck ist
nicht ganz preiswert. Daher ist es voll im Trend, eigenen Schmuck zu
kreieren. Ü40 gibt hier einige Anregungen.
Stoff mit Granulat gefüllt,
getrennt durch Kupferringe.
Holzelemente kombiniert
mit diversen Natursteinen.
Spezial-Läden schießen inzwischen wie Pilze aus dem Boden: Sie bieten Perlen,
Natur- und Glassteine, Plastik- und Stoffutensilien an sowie das notwendige
Handwerkszeug, dazu eine große Auswahl an filigranen Flachzangen oder Einfädelhilfen. Doch auch Läden für Heimwerker halten inzwischen alle Zutaten für
schöne, ausgefallene Eigenkreationen bereit. Gegen Aufpreis kann man sich die
Wunschkette gleich im Laden bauen lassen.
Wer eine große Auswahl schätzt, kann Edelsteinperlen aus Mondstein, Peridot,
Citrin, Labradorit, Turmalin oder Steine wie Achat, Jaspis, Onyx, oder Hämatit auch im Internet bestellen. Also versuchen Sie es doch auch mal!
Wenn die Freundin fragt: Wo hast Du denn diese tolle Kette her?
Dann gibt es doch keine schönere Antwort als: „Die habe ich
selbst gemacht.“
www.steinperlenwelt.de
Ü40 | Ausgabe 26
Mix aus Türkis, Holz, roter
Jade und Metall.
Diverse Natursteine mit
silbernen Elementen.
MENSCHEN | 15
ZWISCHEN KAFFEE UND KUNST
MICHAEL NEUBAUER UND SEINE ABSTRAKTEN FOTOS
(BZ). Es duftet nach Kaffee. Der Gastraum ist hell,
Holzfußboden, Holztische, alles gemütlich, kleine
Küche: Das „Café Lucas“ gehört zur neuen Generation der Bistros, die frisches Leben auf die Marienstraße gebracht haben. Der Wirt wirkt
freundlich und geschäftig, aber das ist nicht alles.
Michael Neubauer hat ein „spektakuläres“ Hobby:
Mit der Kamera schafft er in häufig grellen Farben
abstrakte Kunst.
„Ich finde es langweilig, Bäume oder Blumen nur gegenständlich zu
fotografieren“, sagt der 52-Jährige. Auch Menschen – jedenfalls vor
der Kamera – sind für ihn nicht interessant. „Oft sind es die kleinen
Momente in der Natur, die mich reizen,
das Licht zu bestimmten Tageszeiten
oder am Abend.“ Seiner Kameratechnik
kommen „triste Witterungen mit bestimmten Unschärfen“ entgegen, erklärt
der Hobbykünstler.
Es braucht einen scharfen Blick und Ortskenntnis, will man in einem seiner stimmungsvollen Kameragemälde aus verwischten Farben, markanten Punkten
und einem explodierendem Hintergrund
den Maschsee erkennen. Andere Arbeiten zeigen Wolkenspiele als faszinierende Himmelssymphonien. Stachelig
verfremdete Blüten wirken gefährlich.
Undefinierbare Gegenstände faszinieren
im Spiel aus Farben und Kontrast.
Die Leidenschaft für das Fotografieren
begann mit 15. In Seminaren, Workshops
und „im Selbstunterricht“ entwickelte
Neubauer eigene Techniken und Kreativität. Heute schafft er mit seiner Canon
Eos 50 und vielen Objektiven abstrakte
Bilder. „Nur selten setze ich nachträglich
ein wenig Farbe ein oder helfe mit dem Photoshop-Programm des
Computers nach“, beschreibt er seine Arbeitsweise.
Seine eindrucksvollsten Werke hat er in einem
Katalog auf 30 Seiten zusammengefasst. Daneben erinnern einige Postkartenmotive im Ständer neben dem Tresen des Cafés an seine
kreativen Einfälle. Im Internet bietet er unter dem
Motto „Lassen Sie sich inspirieren“ seine Kunst
und seine Fertigkeiten als Fotograf an. „Leben
kann ich davon jedoch nicht“, sagt der Künstler.
Und so steht er täglich im „Lucas“, gut gelaunt und freundlich. Es gehört zu den Pointen seines Lebens, dass das heutige Café an der Ecke
Dietrichstraße bis 2009 ein Fotogeschäft war. Irgendwann hing dann
dort ein „Zu-vermieten“-Schild. „Da haben wir sofort zugegriffen“, sagt
er. „Wir“, dazu gehört auch Neubauers
Partner Lutz Rothe. Beide suchten bereits seit einiger Zeit nach einem geeigneten Laden.
Rothe sorgt vor allem für die kaufmännische, Neubauer für die gastronomische
Seite des „Lucas“. Beide haben ihren
Schritt in die Selbstständigkeit nicht bereut. Das Café brummt, im Sommer auch
an den Tischen draußen. „Es gibt Tage, da
geht morgens die Tür auf, und in Minuten ist der Laden voll.“ Monatlich wird
das Angebot warmer Speisen saisonal
und frisch variiert, sonntagabends gekocht und gebacken. Das bedeutet Fulltime – und wo bleibt das Hobby? „Ich
würde mich gern ganz auf die Fotografie
konzentrieren oder zumindest mehr Zeit
dafür haben“, sagt Michael Neubauer.
Aber die Arbeit im Bistro sei ein „Knochenjob“, der wenig Zeit für das Hobby
lässt – ganz zu schweigen von der inneren Ruhe, aus der Kreativität entstehen
kann. Morgens öffnet das „Lucas“ um 7
Uhr, und selten ist die Küche vor 22 Uhr
aufgeräumt. Und schon ist das Gespräch erst einmal beendet. Neue
Gäste sind gerade gekommen.
www.photoneubauer.de
Ausgabe 26 | Ü40
16 | REISE
ZWISCHEN
KIEZ UND
KLOSTER
LÜNEBURG –
BACKSTEINIDYLLE
IM NORDEN
Stintmarkt: Häuserzeile am Hafen mit Bilderbuch-Charakter.
VON KNUT DIERS
Kennen Sie die Stadt mit dem größten Silberschatz, dem historischen
Ratssilber? Mit den schönsten norddeutschen Backstein-Ensembles?
Die sich neben Stade als einzige Kommune in Niedersachsen mit dem
Titel „Hansestadt“ schmücken darf? Na klar, es geht um das weit über
1000 Jahre alte Lüneburg. Falls Sie noch nicht da waren: Ein Besuch
lohnt sich immer. Ü40 nennt ein paar der zahllosen Hotspots in diesem norddeutschen Idyll, die man in jedem Fall besuchen sollte.
Brömsehaus – kostbare Deckenmalereien
Das Haus von Sülfmeister Dietrich von Brömse gehört zu den ältesten
Bürgerhäusern Lüneburgs (1406-1426). Wer eintritt, wendet seinen
Blick rasch zur Dielendecke. Die Malereien dort, dazu die farbig gestalteten Fenster – einmalig! Jeder Balken, jeder Zwischenraum hat
ein anderes Muster. Die Rot- und Violetttöne wirken modern und kräftig. Beige, Grün und Blau komplettieren den Eindruck. Roter Backstein
ist in verschiedenen Mustern gemauert. Großzügig wirken die beiden
Treppen mit weißen Skulpturen. Ein „Konzerte bei Kerzenlicht“ ist hier
ein besonderes Erlebnis.
Foto: Joergens.mi/Wikipedia
Kiez an der Ilmenau – der Stintmarkt
Der Stintmarkt im Wasserviertel der Ilmenau hat Bilderbuch-Charakter. Weit mehr als die Hälfte der Gebäude in diesem Viertel zwischen
Nicolai-Kirche und Altem Kaufhaus, Rosen- und Baumstraße, wurden
vor 1850 errichtet. Mit seinen zahlreichen Lokalen ist besonders der
Kiez rund um das kleine Hafenbecken an der Lüner Mühle und Abtsmühle ein Platz zum Genießen – ideal für einen Cappuccino oder ein
damals. Er ist umgeben von vorwiegend mittelalterlichen Bürgerhäusern mit kunstvollen gotischen Treppen- und barocken Schneckengiebeln: Ein grandioser Überblick in Formen und Farben der
Lüneburger Architektur, den man sich nicht entgehen lassen sollte.
Am Sande: Imposante Giebelschau im Stadtzentrum.
Brömsehaus: Deckenmalerei vom Feinsten.
Glas Wein. Der historische Hafen mit Holzkran, Speicher und Wasserturm bildet ein Ensemble, das Besucher aus dem Ausland als „Good
old Germany“ ansehen.
Seinen Namen erhielt der Stintmarkt übrigens ganz gegenständlich
von einem bis zu 30 Zentimeter langer Meeresfisch – dem Stint. Er
wurde hier gehandelt und quer durchs Land weiterverkauft. Noch bis
in die 1960er-Jahre wurden hier frische Fische verkauft.
Am Sande – heute mit Kopfstein
Als im 13. Jahrhundert die Händler ihre Waren feilboten, gab es noch
kein Kopfsteinpflaster: Man traf sich „am Sande“. Heute liegt der imposante Platz im Stadtzentrum – hat nun Kopfsteinpflaster und ist mit
seinen Restaurants und Cafés mindestens so laut und lebendig wie
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Kloster Lüne: Kleinod am Stadtrand.
Kloster
Lüne – ein hübsches Kleinod
Seit der Reformation lebt ein evangelischer Konvent mit Äbtissin in
einer der schönsten und ältesten Sehenswürdigkeiten der Stadt –
dem Kloster Lüne aus dem 12. Jahrhundert. Die Klosterkirche mit dem
geschnitzten Hochaltar von 1524 ist ein Kleinod. Die Renaissancekanzel stammt von 1608, die Orgel von 1645. Sie gilt als eine der schönsten in Norddeutschland.
Aus dem mächtigen Brunnen in der Halle strömt seit mehr als 650 Jahren klares Wasser. Der Kräutergarten mit kleinem Wasserlauf und duftenden Heil- und Gewürzkräutern ist sehenswert. Die immer noch
bewohnte Anlage, wenige Radminuten von der Innenstadt entfernt,
ist nur bei einer Führung komplett zu erleben.
www.lueneburg.info
Fotos (3): ARD/Thorsten Jander
MENSCHEN | 17
Jelena Mitschke als Britta mit Partner Hakim-Michael Meziani alias Ben Berger und Baby.
Hotel Bergström, das „Drei Könige“.
ROTE ROSEN IN DER HEIDESTADT
JELENA MITSCHKE AUS HANNOVER SPIELT ÄRZTIN BRITTA
VON BETTINA ZINTER
Das Romantik-Hotel Bergström liegt malerisch am historischen
Hafen Lüneburgs. Das Gebäude kommt einem irgendwie bekannt vor. Kein Wunder, als Nobelherberge „Drei Könige“ flimmert
es jeden Nachmittag über den Bildschirm: als einer der Drehorte
in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“. In der Serie um Liebe, Triebe
und Intrige spielt das Bergström eine wichtige Rolle. Genauso wie
die Hannoveranerin Jelena Mitschke. Als attraktive Ärztin „Britta“
kämpft sie um Karriere, Familie und Freundschaft.
Rund 1,7 Millionen Menschen haben inzwischen die mehr als 2.000
Folgen um Herz und Schmerz verfolgt. Seit dem Serienstart 2006 wirkten in immer neuen Handlungssträngen bislang über 350 Akteure mit.
Für viele ist dabei Jelena Mitschke mit dem dunklen Timbre in der
Stimme zum Lieblingsstar der Serie avanciert. Seit Oktober 2009 verkörpert sie die Ärztin Dr. Britta Berger. Treffen kann man die 38-Jährige
auch im Café Anna in der Stintstraße.
Sie ist eine Naturschönheit, wenn sie ihr ungeschminktes Gesicht der Sonne entgegen hält, das blonde Haar
zum Knoten geschlungen: volle Lippen, schön geschwungene Augenbrauen, perfekter Teint. Entspannt
wirkt sie, obwohl die Maskenbildnerin in den Studios
der „Serienwerft Lüneburg“ auf sie wartet. In der
„Rote-Rosen“-Halle im Industriegebiet sind die Innenräume des Hotels Drei Könige, der Gärtnerei Albers, des Guts Grevenhorst und die Wohnungen der
Akteure aufgebaut. 80 Prozent der Serie werden
innen gedreht. Jeden Tag fällt die Klappe für
eine neue Folge.
chen in Lüneburgs Altstadt, krumm und schief, aber so herrlich romantisch!“ Das Glück ist perfekt, weil auch ihr Freund zum „Rosen“Team gehört. Über Serienstress klagt sie nicht. Täglich 47
Sendeminuten zu produzieren und abends den neuen Text zu lernen,
sei zwar hart. Doch einen anderen Beruf hätte sie nicht gewollt. „Die
Leidenschaft fürs Theater hat mir sicher schon meine Mutter mit auf
den Weg gegeben“, erzählt sie. Die trat am „Mittwoch:Theater“ am Lindener Berg auf. Dort gab es auch die erste Rolle für Jelena: Mit 16
spielte sie in Slawomir Mrozeks Stück „Tango“ mit.
Da war es nur konsequent, Schauspiel in Hannover zu studieren. Das
erste Engagement hatte sie bei den Luisenfestspielen in Oberfranken.
„Freilichtbühne mit 1.800 Zuschauern, das war schon was“, lacht sie.
Sie spielte Kindertheater in Magdeburg, war vier Jahre festes Mitglied
am Bremer Theater und arbeitete als Synchronsprecherin in Berlin. Bis
die „Roten Rosen“ riefen. Dass sie manchmal in Lüneburg mit Frau
Doktor angesprochen wird, überrascht sie nicht mehr. „Klar, ich bin ja
jeden Tag bei den Menschen im Wohnzimmer.“ Dies ist zugleich
das Stichwort für die Schauspielerin: Der Tagesdreh ruft, Jelena muss sich verabschieden.
Jelena Mitschkes braungrüne Augen strahlen, als sie erzählt, dass sie in Lüneburg ein
neues Zuhause gefunden hat. Dem letzten
Wohnsitz Berlin trauert sie nicht allzu sehr
nach. „Ich wohne hier in einem kleinen Häus- Jelena Mitschke mit Seriensymbol.
30 Prozent mehr Touristen
Ein Blick in den Souvenirshop der Stadt zeigt, wie Lüneburg auf die Telenovela eingeht. „Rote Rosen“-Becher, Tee-Sets, Badesalze, Spültücher, Schreibblöcke,
gerahmte Starporträts und Seifen füllen mehrere Regale und Vitrinen. Seit dem Start sei die Zahl der
Übernachtungen um zirka 30 Prozent gestiegen, berichtet Judith Peters, Leiterin der
Tourist-Information am Marktplatz. Nicht
wenige Besucher wollen dabei nur im
Bergström Quartier beziehen. Wohl, weil
ihnen alles so bekannt vorkommt. Und so
steht nicht ganz zufällig im Foyer des Hotels stets ein Strauß frischer roter Rosen.
www.daserste.de
Ausgabe 26 | Ü40
18 | TIPPS + TRENDS
KÜCHENKRÄUTER – GESCHMACK DES SOMMERS
Urlaubsgefühle auf dem Rost
(DS). Sie schmecken nach Sommer und Sonne. Was wären Quark oder ein gutes Pesto,
Salat oder Soßen, Fisch oder Fleisch – ohne sie? Frische Küchenkräuter sind mehr als das
sprichwörtliche Salz in der Suppe, sie sind das Geheimnis des guten Geschmacks: wild
und würzig, exotisch, fein, verführerisch. Ob aus Topf, Kräutergarten oder Tiefkühltruhe,
jedes Gericht lässt sich mit ihnen verfeinern. Manche Kräuter veredeln zudem ganz hervorragend sommerliche Grillgerichte.
Der Begriff „Küchenkraut“ oder „Gewürzkraut“ steht für Pflanzen aus kultiviertem
Anbau. Ihre aromatischen Blätter, Blüten und
Stängel werden in der Küche als Gewürze
verwendet. Die Liste der Kräuter wird immer
länger. So ist nicht nur die Neuauflage von
Omas Kräuterkunde mit bekömmlichen Gewürzen, natürlichen Geschmacksverstärkern
und heilenden Mischungen zu verzeichnen.
Kochprofis und Tüftler am Herd werfen seit
Langem auch neugierige Blicke über den heimischen Zaun und werden immer wieder
fündig. Die letzten Schreie aus dem internationalen Kräuterreigen: schottische Austernpflanze, die nach frischen Meeresfrüchten
schmeckt, mexikanisches Yauhtli mit einem
Aromamix aus Estragon, Anis und Waldmeister sowie vietnamesische La-Lot-Pfefferblätter, in die sich vorzüglich Fleisch einwickeln
lässt.
Längst ist beinahe aller Gaumenzauber nicht
mehr nur der professionellen Hand gelernter
Köche vorbehalten. Wer heute als Hobbyist
am heimischen Herd etwas auf sich hält, ver-
Ü40 | Ausgabe 26
eignet dafür sind Eiswürfelbehälter, die mit
gehackten Kräutern und ein wenig Wasser
oder Olivenöl ins Eisfach wandern. In gewünschter Menge können sie dann gefroren
ins Essen gegeben und mitgegart werden.
sucht sich am geschmacklich Besonderen:
hackt, rebelt und zupft Kräuter– womöglich
aus eigener Zucht. Nach dem Motto „besser
frisch als getrocknet“ scheint die kreative
Schaffenskraft für köstliche Krusten, Marinaden, Pasten und Pestos grenzenlos.
Beim Grillen dürfen es ruhig auch mal kräftigere Geschmacksnoten sein, wie Thymian,
Rosmarin und Salbei. Vorsicht bei Knoblauch
und Basilikum, beide verbrennen schnell –
und schmecken dann bitter. Deshalb sollten
sie entweder am Ende der Grillzeit oder erst
auf dem Teller beigeben werden. Knoblauch
kann gern in die Fleischmarinade gelegt werden.
Grillen verträgt kräftige Kräuter
Salbei: Mäuschen als Appetithappen
Dabei ist das Grillen ein besonderes Kapitel.
Vergessen die Zeiten, als zur Würze lieblos
Bier über Fleisch auf dem Rost gegossen
wurde. Wer heute am Gas-, Elektro- oder
Holzkohlegrill steht, der weiß: Frische Kräuter
verfeinern den Geschmack von Fleisch, Fisch
und Gemüse auch beim Freiluftgaren. In
einer Marinade aus Öl und frisch gehackten
Kräutern übertragen sie Aromen und Geschmack optimal auf das Grillgut.
Schon die alten Römer schätzten das balsamisch-starke Aroma des Salbei. Seine Geschmacksstoffe blühen unter Hitze auf.
Deshalb eignet er sich zum Würzen warmer
Gerichte, besonders gut aber zum Grillen.
TIPP: In der Schweiz und in Italien werden
damit köstliche Appetitanreger kreiert: Salbeimäuschen. Salbeiblätter werden in Bierteig gebacken, wobei die Stile wie „Mäuseschwänzchen“ aus dem Teig herausschauen.
Wegen der kurzen Haltbarkeit sollten frische
Kräuter schnell verarbeitet werden – das
heißt direkt verwenden oder als Sträußchen
kühl aufgehängt trocknen und für den Winter
portioniert einfrieren. TIPP: Besonders ge-
Thymian: getrocknet dreifache Würzkraft
Frisch schmeckt Thymian kräftig, würzig,
pfeffrig und ein wenig nach Nelke. Der
Hauptbestandteil der „Kräuter der Provence“
TIPPS + TRENDS | 19
hungrige Oregano. Herrlicher Duft und würziges Aroma entfalten des Italieners Kräuterliebling nicht nur auf Pasta und Pizza,
sondern in Marinade und Tomaten-Pesto.
TIPP: Am besten kommt Oregano-Aroma
zur Geltung, wenn man die Blättchen vor
dem Würzen ein wenig in den Händen oder
im Mörser verreibt.
Basilikum – zwischen Lifestyle und
Medizin für den Magen
Sein feiner Geschmack hat Basilikum zum
Lifestyle-Gewürz Nr. 1 gemacht. Als Tomatensugo, Pesto oder gemeinsam mit Tomate und
Mozzarella rangiert das Kraut auch hierzulande als Küchenklassiker. Wegen seiner Intensität eignet es sich ideal zur Verfeinerung
von guten Ölen – einfach ein paar Blätter im
Schraubglas ansetzen und ziehen lassen.
TIPP: Für empfindliche Mägen ist Basilikum
zudem Medizin – so bei Bauchkrämpfen und
Verstimmungen des Verdauungstraktes.
zeichnet sich durch hohen Eisengehalt aus. Aber Achtung: In getrocknetem Zustand besitzt Thymian die
dreifache Würzkraft. Volle Aromen gibt
er erst nach langem Mitköcheln oder
beim sanften Grillen ab. TIPP: Schweinemedaillons oder Steinpilzravioli schmecken
köstlich durch Thymianbutter.
Rosmarin: Duftzweige für die Götter
In der Antike schmückten die Griechen ihre
Götterbilder mit duftenden Rosmarinzweigen. Heute wird das Kraut gern zur Zubereitung mediterraner Gerichte verwendet. Ein
kleiner Zweig reicht aus, um Speisen eine eigene Würze zu verleihen. Der kräftige
Geschmack erinnert an Eukalyptus und
Norden oder Süden?
Kampfer. Getrocknete Zweige sind haltbar
und können in Öl eingelegt werden. TIPP:
Rosmarin zu Hähnchen oder Wildschein harmonieren bestens.
Oregano: der würzige Italiener
unter den Küchenkräutern
Als ideales Gewürz für mediterranes Essen
mit südlichem Urlaubsflair gilt der sonnen-
Wer einen Kräutergarten im Balkonkasten
oder eine Töpfchengalerie auf dem Fensterbrett anlegen möchte, sollte darauf achten:
Rosmarin, Thymian, Salbei und Oregano gedeihen am besten in südlicher Ausrichtung.
Petersilie, Liebstöckel, Schnittlauch und Basilikum dagegen kommen gut gen Osten oder
Norden zurecht: Sie vertragen keine direkte
Sonne. TIPP: Frisch im Topf gekauft, sollte
das Küchenkraut sofort geteilt werden. Mit
einem Kräutertopf lassen sich vier Gefäße füllen. Die Pflanzen freuen sich dann über ausreichend Lebensraum – der Käufer hat länger
etwas davon. Voraussetzung: täglich gießen,
am besten morgens.
DREI TIPPS FÜR LECKERES GRILLBEIWERK
Probieren Sie mal was Neues: Hier sind drei Tipps für leckeres Grillbeiwerk mit verschiedenen Kräuteraromen. Viel Spaß beim Grillen,
guten Appetit – und nichts anbrennen lassen!
Grillkarotten
So gut hat die Möhre noch nie geschmeckt: das Grün der Karotten auf
3 Zentimeter zurückschneiden und
das Gemüse nicht vollständig weich
garen; abgekühlte Karotten mit
Salbeiblättern belegen und jeweils
in eine Scheibe Speck wickeln; bei nicht allzu starker Hitze etwa 5
Minuten grillen.
Tomatenpesto
80 g getrocknete Tomaten, ½ Bund gezupftes Basilikum, 120 ml
Olivenöl, 1 Knoblauchzehe pürieren; 60 g geriebenen Parmesan
und 40 g geröstete Walnüsse dazugeben, durchmixen, mit Salz
und Pfeffer abschmecken. Das
Pesto für Salatdressing oder als
Würzpaste für Grillgut hält sich verschlossen im Kühlschrank mindestens einen Monat.
Rosmarin-Knoblauch-Paste
Je ½ Tasse Petersilie, Pinienkerne, Rosmarin, 1 entkernte Chilischote und 2 gegarte Knoblauchzehen pürieren; den Abrieb einer
Limette, 4 EL Olivenöl, Salz und Pfeffer dazugeben und glatt verrühren; z.B. Steaks mit dem Gros der Paste marinieren, 4 Stunden
ziehen lassen; bei mittlerer Hitze grillen, mit der restlichen Paste
bestreichen und servieren.
Ausgabe 26 | Ü40
20 | REISE
DIE SPUR DER DICKEN PÖTTE
RADELN AUF DEM KREUZFAHRTWEG AN DER EMS
VON BERND ELLERBROCK
Meyer Werft in Papenburg, Wiege der Ozeanriesen: Hier beginnt der
„Kreuzfahrtweg“. Wer ihn abradelt, kann die Spur der dicken Pötte auf
der Ems verfolgen. Die Strecke führt durch plattes, dünn besiedeltes
Land, sattgrüne Weiden, Wiesen und Moor. Mit Luxusliner ist das spektakulär, per Rad beschaulich.
An der Entdeckerstation 1 in Papenburg muss sich der Radler entscheiden: links der Ems oder rechts? Die Route verläuft auf beiden Seiten des Flusses, aber Querungen ermöglichen einen Wechsel. Wer auf
der maritimen Wissensroute nichts verpassen möchte, fährt erst
stromabwärts und dann wieder zurück. 42 Seemeilen sind das zusammen, 78 Kilometer, an zwei Tagen gut zu schaffen.
Es ist feucht hier und immer mal mehr, mal weniger windig. Schäfchenwolken am Himmel, Schafe auf den Deichen. Bis Leer, der nächsten größeren Stadt, sind es 20 Kilometer. Da die Ems für die
Überführung der Kreuzfahrtschiffe immer tiefer ausgebaggert und
aufgestaut werden muss, sollte für dieses Teilstück sogar ein Kanal gebaut werden. Die Idee scheiterte schon an den gewaltigen Kosten von
über einer Milliarde Euro.
Wo die Mühle zur Miniatur schrumpft
Wie riesig die Luxusliner sind, wird bei der nächsten Station deutlich.
Die historische, 1843 errichtete Holländermühle Mitling-Mark dient als
Höhenvergleich. Bis zur Flügelspitze
ist sie 27 Meter hoch und weithin
sichtbar. Wenn aber weit über der
Deichkrone eine schwimmende
Stadt mit 60 Metern Höhe auftaucht,
schrumpft sie zum kleinen Wunderlandobjekt.
Die nächste Infostation erklärt die
alte, rostbraune Friesenbrücke in
Weener. Sie war mit 335 Metern
Länge die längste deutsche Klapp-
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Schiffe gucken in Emden
brücke für Eisenbahnen, bis ein Frachter sie im Dezember 2015 schwer
rammte und vollständig zerstörte. Die Brücke ermöglichte zugleich
die Querung für Radfahrer und Fußgänger. Links gelangt man nach
Weener mit seinem idyllischen Museumshafen, rechts nach Leer, dem
„Tor Ostfrieslands“ mit Teemuseum, schnuckeliger Altstadt und Seehafen.
Der Kreuzfahrtweg ist nicht zu verfehlen: Als Erkennungszeichen dienen rote quadratische Schilder mit stilisiertem Kompass unter den
Pfeilmarkierungen. Der Kompass prägt zugleich eine Seite der dreieckigen Infosäulen. Als Ergänzung weisen Silhouetten von Kreuzfahrtschiffen die Richtung: „Eclipse“ und „Crown Odyssey“ am Start,
„Solstice“ kurz vorm Ziel in Emden.
Zehn Stunden im Zeitlupentempo
Die Ems selbst bekommt der Radwanderer nur selten zu sehen. Der
Weg verläuft hinter dem geschützten Deich. Aber man kann immer
mal wieder oben über die Deichkrone blicken, ob die Ems noch da ist.
Bei einem Gezeitenstrom schwankt der Wasserpegel natürlich. Die Gezeiten sind es auch, die der Ems zu einem gewaltigen Sperrwerk verholfen haben. 476 Meter mit den weithin sichtbaren gelben Verstrebungen der großen Hubtore überspannt es den Fluss nahe Gandersum. Bei Fluten werden sie zum Schutz des Hinterlands mit 3,70 Meter
über Normal geschlossen. Oder
eben, um die Ems für Kreuzfahrtschiffe mit bis zu 8,50 Metern Tiefgang aufzustauen.
Bis zu zehn Stunden brauchen die Luxusliner für die rund 40 Kilometer
von Papenburg bis zum Sperrwerk.
Eine Überführung im Zeitlupentempo, die Schiffe schieben sich vorsichtig Meter für Meter mit Schlepperunterstützung die Ems hinunter.
Und zwar rückwärts, mit dem Heck
voraus. Die Infosäule im beschauli-
REISE | 21
bunte Krabbenkutter. Dollart und offene See,
gegenüber die Silhouette von Emder Hafen
und Nordseewerft, ein Wald voller Windräder
zum Greifen nahe.
Die Welt der farbenfrohen Kutter würde es allerdings ohne Meyer Werft, Kreuzfahrtschiffe
und Emsvertiefung kaum geben. Früher lebten die Ditzumer von der Flussfischerei auf
Aal und Stint und dem Fischen von Garnelen
in der Emsmündung. Das funktionierte nach
der Emsvertiefung nicht mehr. Die Fischer
konnten das Ausbaggern vor Gericht nur vorübergehend stoppen. Schließlich erhielten
sie von Meyer eine finanzielle Entschädigung
– für neue Kutter, mit denen sie hinaus in den
Dollart und die Nordsee fahren können.
AIDA am Ausrüstungskai
chen Oldersum erklärt, warum: So lassen sich
die Schiffe leichter manövrieren, und außerdem drückt die Schiffsschraube das Wasser
hilfreich in Richtung Schiffsrumpf. Gegenüber der Informationsstation in Oldersum
liegt die Querslip-Anlage der Schiffswerft
Dietrich. Dort werden Reparatur- und Instandsetzungsarbeiten für die ostfriesischen
Inselfähren ausgeführt, aber auch schon mal
ein Fischkutter auf Kiel gelegt – eine beschauliche Werftenwelt, die so gar nichts mit
der gigantischen Meyer Werft gemein hat.
Dort arbeiten 3.300 Menschen, bei Dietrich
um die 20.
Kreuzfahrtweg
Die Welt der bunten Krabbenkutter
Am Sielhafenort Ditzum auf der anderen
Seite quert der Radwanderweg ein letztes
Mal die Ems. Dafür pendelt eine Fähre zwischen Ditzum und Emden-Petkum. Eine
Überfahrt dauert 20 Minuten. Die kleine
Fähre ist die letzte von vormals acht und
wurde natürlich auf der Meyer Werft gebaut.
Hier scheint die Zeit stehen geblieben. Auf
der Bültjerwerft werden noch Schiffe in Holzbauweise liebevoll repariert. Rund um den
Hafen wetteifern Restaurants um das beste
Fischgericht, und im Hafenbecken schaukeln
Weener Museumshafen
Die letzten Kilometer rechts der Ems geht es
auf und vor dem Deich längs. Dann ist Emden
und das Ende des Themenradwegs erreicht.
Wer Glück hat, erwischt just eins der Kreuzfahrtschiffe, die dort im Hafen endausgerüstet werden – wie zum Beispiel Schiffe der
gesamten AIDA-Flotte. Einen „dicken Pott“
aber bekommen Radler an der letzten Kompassstation jedenfalls zu sehen.
Am Kai gegenüber liegen regelmäßig Autocarrier: schwimmende, riesige, Schuhkartons
für den Export in alle Welt. Schöner sind
Kreuzfahrtschiffe allemal.
www.papenburg-tourismus.de
Ostfriesen-Idyll
DAS ERSTE PORTRÄT DES MITTELLANDKANALS
Ein Buch über die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands musste wirklich mal geschrieben
werden: den 325 Kilometer langen Mittellandkanal, der quer durch Niedersachsen das Ruhrgebiet
mit Sachsen-Anhalt verbindet. Dem Autor Bernd Ellerbrock ist ein Kunststück gelungen. Er hat den
eigentlich gesichtslosen Kanal mit 81 Stichworten von A wie Abgaben bis Z wie Zwangsarbeit, einer
Chronik sowie Kartenmaterial, historischen und aktuellen Fotos facettenreich porträtiert. Die Ausbaugeschichte reicht vom Wilhelminischen Kaiserreich bis ins geeinte Deutschland – und ist noch
nicht abgeschlossen. Denn nun müssten aus wirtschaftlichen Gründen noch die Brücken an den
mehrstöckigen Containertransport angepasst werden.
Fast ein Jahr hat sich der ehemalige Beamte im Finanzministerium mit dem Kanal beschäftigt, Akten
gewälzt, Fachliteratur gelesen, Interviews geführt, fotografiert. Entstanden ist ein Standardwerk –
nicht nur für Binnenschiffer und Heimatforscher. Dieses Buch macht Geschichte lebendig.
„Der
Mittellandkanal – 325 Kilometer Wasserstraße von A bis Z“, Bernd Ellerbrock, DGEG Medien,
2016, 240 Seiten, ISBN 978-3937189-52-9, 29,80 €
Ausgabe 26 | Ü40
22 | REISE
TOURISMUS-BAROMETER AUF DAUERHOCH
Beliebt: die Nordsee.
Der niedersächsische Tourismus surft weiterhin auf einer Erfolgswelle.
Rund 41,3 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Tourismusregionen zwischen Harz, Heide und Küste: 886.000 (2,2 Prozent) mehr
Gäste bescherten dem Land damit 2015 erneut ein Rekordjahr – und
zum elften Mal in Folge Zuwächse. Mit diesen Zahlen steht das 13.
Tourismusbarometer der Sparkassen auch im 70. Jubiläumsjahr des
Landes Niedersachsen auf Dauerhoch.
„Der Niedersachsen-Tourismus nimmt weiter Fahrt auf“, freute sich Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen, bei der Präsentation der neuen
Tourismuszahlen. Die Erfolgswelle scheint
auch 2016 nicht abzureißen: Denn allein im
ersten Quartal stieg die Zahl der Übernachtungen um 9,8 Prozent. Dennoch mahnt
Mang weitere Investitionen in die touristiThomas Mang.
sche Infrastruktur an: „Wir befinden uns in
einem stetigen und vor allem zunehmenden Wettbewerb mit anderen
Bundesländern“, so der Präsident.
Küstenregionen auf Wachstumskurs
Gastgewerbe: Betriebe blicken optimistisch in die Zukunft
„Die Bilanzdaten zeigen: Der finanzielle Spielraum ist im Gastgewerbe
da und bietet Platz für unternehmerische Tätigkeiten“, unterstrich
Mang weiter. Die Gewinnmargen entwickelten sich positiv und die Investitionstätigkeit steige wieder. Nur die Gastronomie könne diesem
Trend derzeit nicht in allen Bereichen folgen. Dennoch konnten fünf
Prozent neue sozialversicherungspflichtige Stellen geschaffen werden. „Unsere Aufstellung stimmt grundsätzlich – wir haben viele gute
Spieler auf dem Feld positioniert und offenbar auch zahlreiche Fans“,
so das Resümee.
Allerdings hapert es nach Feststellungen des DWIF mancherorts an
der Gästekommunikation, auch per Internet. „In der Praxis findet der
Dialog zwischen dem Gast und den Tourismusorganisationen fast ausschließlich in der Phase der Reisevorbereitung statt. Kaum genutzt
würden die Chancen, „die neue Medien auch in der Betreuung eines
Gastes vor Ort bieten“. Und: Nur 60 Prozent der befragten Orte und
Regionen in Niedersachsen wissen, über welche Kanäle sie ihre potenziellen Zielgruppen überhaupt erreichen.
Lüneburger Heide als Vorbild
Die Daten der Studie liefert im Auftrag des Sparkassenverbandes alljährlich das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (DWIF). Praktisch alle niedersächsischen Regionen, so
fanden die Münchner Experten heraus, profitierten 2015 vom Aufwärtstrend. Neben den Städteregionen Hannover- Hildesheim (plus
210.000 Übernachtungen) und Braunschweiger Land (plus 105.000)
haben vor allem die Nordseeküste mit Bremerhaven (plus 163.000)
und die Ostfriesischen Inseln (plus 125.000) gute Wachstumsraten verzeichnet.
Stark im Netz: die Heide.
Freizeitwirtschaft behauptet sich
Ein leichtes Besucherplus von 0,6 Prozent gab es auch in der Freizeitwirtschaft, die in der Branche als touristische Wetterstation gilt. Siegerplätze belegten 2015 die Spielscheunen (plus 14,9 Prozent) sowie
die Freizeit- und Erlebniseinrichtungen (plus 7,0 Prozent). „Und das
trotz des dynamischen Vorjahres mit vielen Investitionen, Sonderausstellungen und Veranstaltungen sowie guten Witterungsbedingungen“, freute sich Mang.
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Mit detaillierter Zielgruppenkenntnis und maßgeschneiderten Themenwelten sei die Region Lüneburger Heide inzwischen ein Vorbild
bei den Kommunikations- und Informationsstrategien im Internet.
„Die haben ihre Angebote sehr modernisiert, indem sie Themenwelten vorschlagen, in denen jeder Gast sein Ziel findet“, so DWIF-Chef
Manfred Zeiner. Das habe sich umgehend in steigenden Besucherzahlen ausgezahlt.
www.svn.de
www.sparkassen-tourismusbarometer.de
REISE | 23
AUCH DER
HARZ
BRAUCHT
EINEN
SHERIFF
VON KNUT DIERS
Einsamer Zauber der Natur oder Megaspaß
in den Erlebnisbädern. Baumwipfelpfad oder
Baumwurzelpfad. Bedeutendes Weltkulturerbe oder flippige Adrenalin-Survivaltouren:
Der Harz zählt nicht nur zu den vielfältigsten
Naturlandschaften und Erlebnisregionen
Deutschlands. Er lebt auch von seinen Gegensätzen. Fahren Sie doch mal wieder hin.
Es lohnt sich!
Nur Harzer Käse,
Harzer Roller und
Walpurgisnacht,
verschlafen und
rückständig – dies
Image hat das Mittelgebirge
zwischen Seesen im
Westen und Lutherstadt Eisleben im
.
Steinway-Park in Seesen
Osten schon lange
abgelegt. Wer den
Harz kennenlernt, erfährt faszinierende Details, hat ungewöhnliche Erlebnisse – und
trifft auf bekannte Persönlichkeiten.
Apropos Seesen: Wussten Sie schon, dass der
weltberühmte Klavierbauer Steinway von
hier stammt? Allerdings hieß er vor seiner
Auswanderung in die USA noch Steinweg. An
den Ehrenbürger erinnert in Seesen ein
schmucker Park mit einer Konzertmuschel
und weißer Silhouette. Den Park hat Steinway
gestiftet, bevor er 1896 in New York starb.
Und noch ein Stück Musikgeschichte: In Hahnenklee, nicht weit von der berühmten Stabkirche, wird an den Operettenkomponisten
Paul Lincke erinnert. Er wurde vor allem
durch die „Berliner Luft“ bekannt. Seit 1955
werden mit der Verleihung des Paul-LinckeRings verdiente deutschsprachige Künstler
Wildwest in Hasselfelde.
geehrt: Udo Jürgens, René Kollo, Peter Maffay, Max Raabe, Silbermond und 2015 Clueso.
der Paläontologie, der Wissenschaft von den
Lebewesen vergangener Erdzeitalter.
Elend in der Walpurgisnacht
Stichwort urweltliche Lebewesen: In der ältesten Schauhöhle Deutschlands, der Baumannshöhle in Rübeland bei Wernigerode,
sind nicht nur Tropfsteine zu besichtigen.
Dort tummeln sich im Olmensee einige Grottenolme. Die befremdlich wirkenden
Schwanzlurche waren 1932 aus Istrien hierher umgesiedelt worden und werden angeblich bis zu 100 Jahre alt.
Vielleicht ist der Name Elend auf den häufigen Regen zurückzuführen, der hier fällt. Jedenfalls hat das 420-Seelen-Dorf am Fuß des
Brockenbergs nicht deshalb Eingang in
die deutsche Hochkultur gefunden. Goethe brachte Elend im Faust I unter, als
nämlich in der Walpurgisnachtszene
Faust und Mephistopheles von hier aus
zum Brocken ziehen.
Paul Lincke in Hahnenklee.
Rodeo in der Pulman City
Und wer noch nicht genug hat von Exotik im
Harz: In der „Pulman City“ von Hasselfelde
gibt es 100.000 Quadratmeter Wilder Westen
mit Rodeo-Shows, Bisons, Sheriff und Indianern. Oder, weitaus friedlicher, das lebende
Rosenmuseum „Europa-Rosarium“ in Sangershausen im Südharz. Es beherbergt die
größte Rosensammlung der Welt mit mehr
als 8.500 verschiedenen Sorten und einer bestechenden Vielfalt an
Düften, Formen
und Farben – in
einem Meer von
Millionen Rosenblüten.
Im Buch des
Auch Hannovers Universalgenie Gottfried WilAutors
„Harz,
Rosen-Reigen in Sangershausen.
helm Leibniz kam um
aber herzlich“
den Harz nicht herum.
(siehe Seite 7)
1685 besuchte er die Einhornhöhle im Wald
wird auch das
bei Herzberg, um Knochen zu sammeln,
Rätsel um den kuriosen Namen der bekannZeichnungen anzufertigen – und dem vieltesten Wegegabelung im Nationalpark Harz
leicht edelsten aller Fabeltiere nachzuspüren,
gelöst: Drei Annen-Hohne. Es ist kein falsch
dem Einhorn. Zwar fand auch er es nicht,
verstandenes „Drei Tannen ohne“, sondern
aber sechs Jahre später wurde er mit seinem
erinnert an drei adelige Frauen, die Anna
Werk „Protogaea“ (Vorwelt) zum Begründer
hießen.
www.harzinfo.de
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24 | REISE
BLAU WIE DAS MEER – TUI BLUE
(syno). Das Meer an der türkischen Riviera schimmert in den schönsten Blautönen. Wenn aber die Sonne in diesem Blau versinkt, dann
versteht man, warum TUI die neue Hotelmarke „Blue“ getauft hat. Das
Hotel TUI Blue Palm Garden liegt in einer zehn Hektar großen Grünanlage und wurde komplett modernisiert und renoviert.
Wichtiger Bestandteil des Konzepts von TUI Blue sind die WellcomeLounges in den Foyers: Sie bieten 24 Stunden frischen Kaffee und Tee,
Softdrinks und gesunde frische Snacks. Hier findet der Gast in komfortablen Sitzecken zudem Tablets, um sich per Hotel-App über Events
und Aktivitäten zu informieren. W-Lan gibt es in der gesamten All-Inklusive-Anlage gratis. Sogenannte „Blue Guides“ sind Ansprechpartner
für die Gäste und geben regionale Insider-und Ausflugstipps für ein
authentisches Urlaubserlebnis.
Alle 363 Zimmer haben Balkons und wurden geschmackvoll in dezenten Farben neu eingerichtet. Neben 20 Suiten gibt es 95 geräumige
Familienzimmer, auch zwei Sportzimmer, die über Sprossenwand,
Yoga-Matte und Gymnastikgeräte verfügen. Durchdacht ist die Farewell-Lounge: Hier finden Urlauber, die nach 15 Uhr auschecken, ge-
mütliche Sitzecken, Gepäckräume, Duschen und große Safes für ihre
Wertsachen.
Sport wird großgeschrieben: Im Outdoor-Bereich kann man über
Slacklines balancieren, bouldern (klettern) oder nach Fachanleitung
mit der „schwarzen Rolle“ trainieren. Trampolins, Hängematten und
ein Fitness-Parcours runden das ganzheitliche Fitness- und Gesundheitskonzept „Bluefit“ ab, das sich auch in den Restaurants mit hochwertiger regionaler Küche wiederfindet. „Unsere Gäste genießen es,
hier die Seele baumeln zu lassen“, sagt TUI Blue-Guide Cançu. Relaxen
kann man außerdem hervorragend am
Strand und am großen Pool.
Die junge Frau trägt wie alle ihre Kollegen – vom Kellner bis zum Animateur im
KinderClub – ihren Namen sowie kleine
Länderflaggen auf einem Sticker. Sie zeigen dem Gast, welche Sprache gesprochen wird: Bei Cançu sind es vier. Bei
Hoteldirektor Mehmet Çubukçuoglu
noch zwei mehr! Er leitet das Haus, das
vorher ein Iberotel war, mit viel Engagement bereits in der siebten Saison. Und
wenn als Event „Kochen mit dem Hoteldirektor“ auf dem Programm
steht, dann wird es schnell eng in der Küche.
PREISBEISPIELE
Beide 4,5-Sterne-Hotels, das TUI BLUE Palm Garden in Manavgat
sowie das TUI Blue Sarigerme Park in der türkischen Ägäis, sind
inklusive Flug je nach Saison ab 563 bzw. 639 Euro pro Person im
DZ mit All-Inclusive-Verpflegung buchbar.
www.tui.com
SCHLADMING, FLEESENSEE UND CASTELFALFI FOLGEN
Der TUI-Konzern will sich auf sieben Hotelmarken, darunter Riu und Robinson sowie
TUI Blue, beschränken. „Wir wollen künftig
mit der Marke TUI Blue international unterwegs sein und prüfen Projekte auf Mauritius,
den Malediven und Sri Lanka, aber auch in
der Karibik und Mexiko, sagt TUI-Blue-Ge-
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schäftsführer Artur Gerber. Doch auch auf
den Kanaren, in Kroatien und Italien registriere man eine verstärkte Nachfrage.
Als erstes Haus wird rechtzeitig zur Eröffnung
der Skisaison Mitte November das frühere
Aqui-Hotel in Schladming als TUI Blue eröff-
nen, es folgen noch vor Weihnachten das Iberotel in Fleesensee und im März das FünfSterne-Hotel Castelfalfi in der Toskana. Das
neue 120-Betten-Hotel in historischer Lage
mit eigenen Weinbergen soll Wellness-Fans
und Golfer begeistern. Es wird das erste Haus
der TUI Blue Selection.
REISE | 25
IM TAKT VON ENTSPANNUNG UND ERLEBNIS
MIT A-ROSA AUF FLUSSKREUZFAHRT
Ob auf Rhein, Main oder Rhône, Donau oder
künftig auch Seine: Bei einer Flusskreuzfahrt
ist man im Luxus der Langsamkeit getaktet.
Nirgendwo sonst lässt es sich so gut entschleunigen wie im Dreiklang von Entspannung, Erlebnis und Genuss. Im komfortablen
Ambiente eines A-ROSA-Premiumschiffes inmitten imposanter Kulturkulissen wird der
Weg tatsächlich zum Ziel.
Die Flussreiseveranstalter verstehen sich darauf, mit ihren elf Premium-Schiffen die schön-
sten Flüsse Europas zu befahren und
malerische Erlebnisse mit abwechslungsreichen Programmen zu verbinden. Motto:
„Entspannt an Bord auf dem Sonnendeck, am
Pool oder im SPA-Bereich und aktiv beim
Sightseeing und Shoppen, einer Fahrradtour
oder Golfrunde an Land“, wie A-ROSA-Geschäftsführer Jörg Eichler erklärt.
Flussreisen immer beliebter
Flusskreuzfahrten sind alles, bloß nicht langweilig. Davon überzeugen sich immer mehr
Urlauber. Und das bescherte den schwimmenden Hotels mit ihren luxuriösen Kabinen
und der ausgefeilten Kulinarik täglich wechselnder Gourmet-Büffets oder -Menüs 2015
ein Plus von 15 Prozent in einer breiten Zielgruppe – vom Best Ager bis zu frisch Verliebten und jungen Familien mit Kindern, wobei
alle Kids unter 15 kostenlos mitfahren.
Die Donau mit drei Metropolen
Die Seine und die Stadt der Liebe
Immer dem Sonnenaufgang entgegen auf
dem einzigen Strom Europas mit Fließrichtung gen Osten, der Donau. Höhepunkt ist
dabei die Fahrt durch die Wachau, die 36 Kilometer Weltkultur bietet. Der Klassiker in der
laufenden Saison und im nächsten Jahr ist
ohne Zweifel wieder eine Reise auf der
Donau. A-ROSA fährt dort inzwischen 15 verschiedene Routen auf vier Schiffen. Mit Wien,
Budapest und Bratislava in der Slowakei lie-
Nach Rhône und Saône bald auch die Seine:
Mit der dritten französischen Flussdestination bricht die Rostocker Reederei zu neuen
Ufern auf. Ab März 2017 wird die A-ROSA
VIVA statt den Rhein die Seine befahren. Auf
4- bis 7-Nächte-Reisen geht es von Paris nach
Rouen, Caudebec, Les Andelys, Vernon und
zurück: eine Strecke, „die die Geschichte und
die Kunst Frankreichs miteinander vereint
und die am Ufer eine der malerischsten Land-
gen gleich drei der charmantesten Hauptstädte auf der Passage – und laden ein zur
Spurensuche in der alten Welt der Habsburger Donaumonarchie, dem K.u.K.-Pomp und
der Kaffeehauskultur.
schaften Europas präsentiert“, kündigt AROSA-Chef Eichler an.
Die Routenpläne reichen vom 3-Nächte-Kurztrip durch die Wachau bis zur Fahrt ins Donaudelta für 16 Nächte. Dazwischen gibt es
4-, 5-, 7-, 10- und 11-Nächte-Reisen. Der
„Donau-Weihnachtszauber“ umfasst 5, der
„Silvesterzauber“ 7 Nächte. Die Schiffe haben
100 komfortable Außenkabinen (14,5-16,5
qm), Klimaanlage, Radio, TV und Dusche
sowie 48 Kabinen mit französischem Balkon.
Donau-Preisbeispiele: 7 Nächte „Donau
Klassiker“ ab 699 €; 5 Nächte „Donau Metropolen-Wien“ ab 719 €; 16 Nächte „Donau
Delta“ bis zum Schwarzen Meer ab 1.949 €
p. P. inklusive VollpensionPlus.
Natürlich ist ein Besuch in Paris, in einer der
romantischsten Städte der Welt, etwas Besonderes. Auf einer 7-Nächte-Erlebnistour
von dort in die Normandie und nach Rouen
begegnen die Reisenden den Spuren der legendären Wikinger. Und natürlich stehen
viele schmackhafte Begegnungen mit dem
„Nationalheiligtum“ der Franzosen auf dem
Programm – dem Käse.
Frankreich-Preisbeispiele: 7 Nächte „ParisNormandie“, April/Mai 2017, A-ROSA-Premium mit VollpensionPlus 1.429 € p. P.;
5 Nächte „Seine Rendezvous mit Paris“, März
2017, A- ROSA-Premium mit VollpensionPlus
749 € p. P.; Frühbucherrabatt für diese Reisetermine 70 € p. P.
www.a-rosa.de
Ausgabe 26 | Ü40
26 | GESUNDHEIT
WAS GEHÖRT IN DIE REISEAPOTHEKE?
APOTHEKERIN MAGDALENE LINZ GIBT TIPPS FÜR DIE URLAUBSZEIT
Berge oder Meer, Kreuzfahrt oder Kurzurlaub: Vor den Sommerferien
sollte man rechtzeitig an eine richtig bestückte Reiseapotheke denken. Die Gratwanderung besteht darin, nicht Unmengen mitzuschleppen, aber im Ernstfall das Passende dabei zu haben – je nach Art, Ziel
und Dauer der Reise. Was muss man beim Packen einer Reiseapotheke
alles bedenken, darüber sprach Ü40 mit Apothekerin Magdalene Linz.
„Die Reiseapotheke stellen wir nach den individuellen Bedürfnissen
zusammen. Da fragen wir gezielt nach, ob ein Trip nach New York ansteht oder eine Wanderung in den Alpen. Wer eine Fahrradreise durch
die Mongolei plant oder als Backpacker Thailand
erobert, will anders versorgt sein als der Badeurlauber im Luxushotel auf Mallorca“, sagt die Inhaberin der Leibniz Apotheke in der Georgstraße
und der Delfin Apotheke in der Lister Meile.
Was gehört in eine Reiseapotheke?
Bei Sonnenschutz sparen viele am falschen Ende.
Linz: Ja, viele kaufen Sonnenschutz beim Discounter, oft mit zu geringem Lichtschutzfaktor. Wir stellen dann häufig fest, dass viele sich
nicht auskennen und bei LSF 30 glauben, sie könnten 15 Stunden in
der Sonne bleiben. Sie multiplizieren eine halbe Stunde mit 30. Doch
gerade im Gebirge oder am Meer beginnt die Haut – je nach Typ –
schon nach zehn Minuten zu verbrennen. Da ist man mit LSF 30 nach
fünf Stunden gegrillt. Für viele ist der Urlaub dann erst mal gelaufen.
Irrglaube ist auch, dass Nachcremen hilft. Wir empfehlen daher nicht
nur Personen mit Neigung zu Hautallergien, die
oft durch Inhaltsstoffe im Sonnenschutz ausgelöst
werden, sich kompetent beraten zu lassen. In der
Apotheke gibt es speziellen Sonnenschutz für Allergiker, wirksame Mittel gegen Insekten und Zekken sowie kühlende und juckreizlindernde Gels
und Stifte.
Linz: Zur Basisausstattung gehören SchmerzWas müssen Diabetiker auf Reisen beachten?
und Fiebermittel, Medikamente gegen Magen Linz: Insulin sollte sicher transportiert werden.
und Darmprobleme, Reiseübelkeit und Allergien.
Nicht fehlen sollten auch Augen- und NasentropIm Flieger gehören Insulin und Blutzucker-Testfen, ein Fieberthermometer, Wunddesinfektion,
streifen ins Handgepäck. In vielen Apotheken gibt
Pflaster, Schere und Pinzette. Wer wandert, sollte
es dafür handliche Kühltaschen. Auch im Auto an
auf Blasenpflaster, elastische Binden und SportKühlung denken. Mit dem Arzt sollte man bespresalben achten. Auch Kältesprays oder Sofort-Komchen, wie man bei Zeitverschiebungen richtig dopressen sind bei Verstauchungen oder Blutersiert: Bei Flügen nach Westen verlängert sich der
Apothekerin Magdalene Linz
güssen ideal. Insekten- und Zeckenschutz kann
Tag, sodass man mehr Insulin braucht. Bei Flügen
sinnvoll sein, wenn man durch Wald wandert, Gebüsch oder Gräser
nach Osten wird der Tag kürzer, und man muss die Dosis senken. Man
streift. Wer taucht, sollte an Ohrentopfen denken. Und wer mit Kinsollte eher doppelt so viel Insulin, Tabletten und Teststreifen mitnehdern verreist, braucht ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzmen, wie für die Reisedauer benötigt wird. Dazu Ersatz-Messgerät,
faktor.
-Pen oder Einmalspritzen. Wichtig für Auslandsurlaube: Beipackzettel
von Medikamenten mitnehmen. Denn das Präparat kann im Reiseland
einen anderen Namen haben. Auf dem Beipackzettel stehen aber die
Kann man Durchfallerkrankungen vorbeugen?
Wirkstoffe, sodass ein vergleichbares Präparat – mit oder ohne Ver Linz: Vor allem in den Tropen gilt die alte Regel: Koch es, schäl es,
ordnung – schnell gefunden wird.
www.leibnizapotheke.de
oder vergiss es! Verzichten sollte man auf Eiswürfel und Wasser nur
www.delfin-apotheke-hannover.de
aus original verschlossenen Flaschen trinken.
Ü40 | Ausgabe 26
GESUNDHEIT | 27
Advertorial
3-D-ANIMATION ZEIGT DIE
WINZIGE BANDSCHEIBE
Alice St. (34) hatte seit Jahren unerträgliche Schmerzen. Verspannungen im Nackenbereich und häufige schwere Migräneanfälle sorgten
dafür, dass sie ihren Job als Physiotherapeutin nur noch eingeschränkt
ausüben konnte. Sie hatte bereits eine Odyssee von Arzt zu Arzt hinter
sich. Weder Krankengymnastik noch Spritzen brachten dauerhaft Erfolg. Immer wieder ließen die Schmerzen die junge Frau verzweifeln.
„Ich wusste mir bald keinen Rat mehr“, sagt sie.
Durch Zufall las sie einen Artikel über CMD, also über eine Fehlstellung
des Kiefergelenks. Im Internet suchte sie nach Behandlungsmöglichkeiten und stieß dabei auf das CMD Centrum im INI (International
Neuroscience Institute) in Hannover. In der dritten Etage der Klinik für
Neurochirurgie in der Rudolf-Pichlmayr-Straße 4 ist das CMD Centrum
angesiedelt, das sich zu einem regelrechten Kompetenzzentrum entwickelt hat.
Netzwerk arbeitet Hand in Hand
Als einer der ersten Mediziner hat Dr. Amir Sayfadini den Themenkreis
rund um das Kiefergelenk gründlich erforscht. Tausende von Patienten fanden in den vergangenen 15 Jahren Hilfe bei seinem Team. Mit
dieser Zahl von Behandlungen gehöre man weltweit zur Spitzenklasse, sagt er. Einmalig auch, dass es den Spezialisten im CMD
Centrum gelungen ist, das Weichteilverhalten im Kiefergelenk als
3-D- Animation darzustellen. Bei Patientenforen im INI sehen Interessierte mit großem Erstaunen, wie auf dem Bildschirm die winzige
Bandscheibe im Kiefergelenk herausspringt und Probleme verursacht.
„Der Kauapparat ist als eines der kompliziertesten Systeme eng mit
Kopf, Wirbelsäule, Gehirn und weiteren Organen verknüpft“, so der
Spezialist. Fehlende Zähne, zu hoch oder zu niedrig sitzende Kronen
– die Ursachen für CMD sind häufig in früheren Behandlungen zu finden und liegen zumeist viele Jahre zurück. „Normale Anti-Knirschschienen helfen in der Regel bei CMD nicht“, sagt Dr. Sayfadini. Im
CMD-Centrum werden nach Diagnose und zahnärztlicher Basistherapie modernste Behandlungs- und Korrekturmethoden angewandt.
Eine speziell angepasste und herausnehmbare Funktionsschiene hilft,
den normalen Biss wiederherzustellen.
www.cmd-hannover.de
FALSCHER BISS – FATALE FOLGEN: CMD KANN DAFÜR DIE URSACHE SEIN
Nacken- oder Schulterschmerzen? Rückenprobleme oder Migräne?
Ein falscher Biss oder eine Fehlstellung des Kiefers
kann dafür die Ursache sein. An CMD, medizinisch:
Craniomandibuläre Dysfunktion, leiden geschätzt
sieben Millionen Menschen in Deutschland. Trotzdem wird CMD häufig nicht erkannt. Denn Symptome und Schmerzen treten an anderen Stellen auf.
Viele Patienten haben eine Odyssee von Arzt zu Arzt
Dr. A. Amir Sayfadini
Zahnärztlicher Direktor
CMD Centrum im INI Hannover
Prof. Dr. B. Mohammadi
Direktor Neurologie
CMD Centrum im INI Hannover
hinter sich. Ob Kiefergelenk- oder Ohrenschmerzen,
Schwindel oder Migräne, Hüft- oder Knieprobleme:
All diese Symptome können durch eine Fehlstellung
des Kiefers ausgelöst werden. Denn der Kauapparat
ist eng mit Kopf, Wirbelsäule, Gehirn und weiteren
Organen verknüpft. Häufig sind schlecht angepasste
Kronen und Brücken oder Zahnfehlstellungen der
Dr. Fritz Eitner
Direktor HNO
CMD Centrum im INI Hannover
Auslöser. Im CMD Centrum im INI Hannover arbeiten
Zahnmediziner mit HNO-Ärzten, Neurologen und
Radiologen Hand in Hand – mit Hilfe modernster
Technik. Patienten erhalten eine klare Diagnose und
effiziente Hilfe.
Kontakten Sie eines der besten CMD-Teams!
Rudolf-Pichlmayr-Straße 4 · 30625 Hannover
Zahnärztlicher Direktor: Dr. A. Amir Sayfadini
Telefon 0511 / 228 95 87
oder 0511 / 544 24 44
info@cmd-hannover.de
www.cmd-hannover.de
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28 | GESUNDHEIT
SOMMER,
S
NNE –
VORSICHT!
(syno). Sommer, Sonne und Urlaub: Die schönste Zeit im Jahr steht
vor der Tür. Da werden die Koffer gepackt, und viele freuen sich auf
einen Strandurlaub oder auf Wanderferien im Gebirge. Und natürlich
auf die Sonne. Doch Vorsicht! Hier gilt, weniger ist mehr und vor allem
gesünder. Ü40 gibt Ihnen Tipps, wie Sie ihre Haut gesund bräunen
und vor allem schützen.
Diese Regeln sollten Sie nach Empfehlung
der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Prävention beim Aufenthalt in der Sonne beachten:
Meiden Sie Sonne in der Mittagszeit zwischen 11 und 15 Uhr. Geben Sie Ihrer Haut
Zeit, sich an die Sonne zu gewöhnen. Bleiben Sie im Urlaub in den ersten Tagen lieber
im Schatten. Ziehen Sie sich in der Sonne
nicht aus, sondern an. Tragen Sie sonnendichte Kleidung (UV-Protektionsfaktor). Sonnenbrille aufsetzen und unverzichtbar
eine Kopfbedeckung.
ser-feste Sonnencreme. Tragen Sie die Creme nach dem Abtrocknen
nochmals auf. Achten Sie bei Medikamenten auf Nebenwirkungen in
der Sonne. Manche Wirkstoffe können zu dauerhaften Hautverfärbungen führen. Fragen Sie daher sicherheitshalber Ihren Arzt. Verzichten
Sie in der Sonne auf Deodorants und Parfüms. So vermeiden Sie unschöne Pigmentflecken, die ein Leben lang bleiben können.
Säuglinge und Kleinkinder gehören nicht in
die direkte Sonne. Suchen Sie Schatten und
ziehen Sie Ihre Kinder sonnengerecht an.
Gehen Sie mit gutem Beispiel voran, damit
sich Ihr Kind von klein auf an den richtigen
Umgang mit der Sonne gewöhnt. Nutzen Sie
nicht das Solarium zur Vorbereitung auf Ihren
Urlaub. Diese sogenannte Vorbräunung führt
nämlich nicht zu einer nennenswerten Erhöhung des Eigenschutzes der Haut. Die zusätzliche UV-Belastung schadet eher, als dass sie
nützt.
Screening durch weltweit größte Studie
Nie ohne Sonnenschutzmittel
Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische
Prävention hat in Zusammenarbeit mit der
Cremen Sie alle unbedeckten Körperstellen
Deutschen Krebshilfe schon vor zehn Jahren
mit einer Sonnencreme ein, die mindestens
mit 1.700 Ärzten in Schleswig-Holstein und
einen Lichtschutzfaktor 20 (LSF) hat. Kinder
mehr als 366.000 Teilnehmern die weltweit
und Menschen mit heller Haut sollten LSF 30
größte Studie zur Hautkrebsprävention
verwenden. Tragen Sie die Sonnencreme
durchgeführt. Auf Basis dieser Ergebnisse
eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf,
wurde die bundesweite Einführung des
damit sie ihre Wirkung voll entfalten kann.
Achtung Sonnenbrand! Oft ist weniger mehr.
Hautkrebs-Screening zum 1. Juli 2008 beWichtig: Vermeiden Sie auf jeden Fall, die
schlossen. Jeder gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren hat seitdem alle
zarte Haut Ihres Kindes im ersten Lebensjahr unnötig mit Sonnenzwei Jahre einen Anspruch auf eine Hautkrebs-Früherkennungsunschutzmitteln zu belasten. Erneuern Sie Ihren Sonnenschutz mehrtersuchung. In Deutschland startete damit das weltweit größte quamals täglich. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die
litätsgesicherte Hautkrebs-Screening. Nach Hochrechnungen haben
Schutzwirkung. Sie wird nur erhalten.
seit der Einführung bereits über 13 Millionen Versicherte an der Untersuchung teilgenommen. Außerdem haben sich 38.000 Ärzte für
Bedecken Sie auch beim Baden Schultern, Brust und Rücken mit
das Screening qualifiziert.
einem T-Shirt oder spezieller UV-Badekleidung. Verwenden Sie was-
Ü40 | Ausgabe 26
GESUNDHEIT | 29
zahlen. Die Häufigkeit des Basalzellkrebses ist
sehr stark altersabhängig. Sie steigt rasant ab
dem 50. Lebensjahr an. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei etwa 60 Jahren.
Der Stachelzellkrebs ist der zweithäufigste
Hautkrebs. Etwa 69.000 Menschen erkranken
bundesweit jedes Jahr neu an diesem Hautkrebs, Tendenz steigend. Auch diese Krebsart
ist stark altersabhängig. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren.
RISIKO HAUTKREBS
Hautkrebs ist die weltweit am häufigsten auftretende Krebsart: In Deutschland erkrankten
im vergangenen mehr als 230.000 Menschen
daran. Die Zunahme ist „alarmierend“, sagt
Gerd Nettekoven, Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Krebshilfe. Denn „die Gefährlichkeit von UV-Strahlen wird bei uns immer
chen Quellen, z. B. in Solarien, unterscheidet
sich – wie man heute weiß – in ihrer Wirkung
nicht von solarer UV-Strahlung.
Der auslösende Faktor für die Entstehung
von Hautkrebs aufgrund von UV-Exposition
ist die Schädigung des Erbmaterials, der DNA.
Die meisten der durch UV-Strahlung geschädigten Zellen sterben zum Schutz der Haut
Anders als beim Basalzell- und Stachelzellkrebs, deren Entstehung von einer über viele
Jahre aufgenommenen UV-Gesamtdosis abhängt, scheinen beim MM kurze, intensive
UV-Belastungen die Ursache zu sein. Den
höchsten Risikofaktor stellt die Anzahl der am
Körper vorhandenen Pigmentmale dar. Menschen mit mehr als 40 oder atypischen Pigmentmalen tragen ein 7- bis 15-fach höheres
Risiko.
www.hautkrebs-screening.de
Screening beim Hautarzt: Nur ausgebildete Mediziner können erkennen, ob ein Mal ungefährlich ist oder es entfernt und untersucht werden muss.
noch stark unterschätzt.“ Viel zu häufig sehe
man am Strand, auf dem Fußballplatz oder
beim Sport Kinder und Erwachsene mit Sonnenbrand. Für Kinder und Jugendliche sei
dies besonders fatal, weil gerade bei ihnen
Sonnenbrände das Risiko, später an einem
malignen Melanom zu erkranken, um das
Zwei- bis Dreifache erhöhen.
ab. Wenn die DNA-Schäden in den Zellen jedoch nicht vollständig repariert werden, können diese Zellen zu Ausgangszellen für einen
Tumor werden. Hinzu kommt, dass eine übermäßige UV-Exposition auch das Immunsystem schwächen kann, sodass die körpereigene Tumorüberwachung beeinträchtigt
wird.
Der schwarze Hautkrebs ist zumeist deutlich
gefährlicher als der sogenannte weiße Hautkrebs, der statistisch am häufigsten auftritt.
Die Deutsche Krebshilfe geht derzeit von
rund 206.000 Fällen von weißem Hautkrebs
und 28.000 Erkrankungen an schwarzem
Hautkrebs aus. Obwohl UV-Strahlung nur
rund neun Prozent der solaren Strahlung ausmacht, ist sie für viele biologische Effekte verantwortlich: Sie fördert die für den Körper
wichtige Vitamin-D-Synthese, ist aber auch
für die gesundheitsschädlichen Einflüsse verantwortlich. Die UV-Strahlung aus künstli-
Das maligne Melanom (MM) ist der bösartigste Hauttumor, weil er häufig Tochtergeschwülste (Metastasen) bildet. In Deutschland erkranken jedes Jahr etwa 28.000 Menschen neu. Mit zunehmendem Alter steigt
die Fallzahl. Doch die Patienten werden
immer jünger: 50 Prozent sind unter 60.
Der Basalzellkrebs ist der häufigste bösartige Tumor der Haut. Rund 136.000 Menschen werden jedes Jahr in Deutschland mit
dieser Diagnose konfrontiert. Alle 10 bis 15
Jahre verdoppeln sich die Neuerkrankungs-
DIE A-B-C-D-REGEL ZUR
SELBSTUNTERSUCHUNG
A wie Asymmetrie: Auffällig ist ein Mal,
das in seiner Form nicht gleichmäßig
rund oder oval ist.
B wie Begrenzung: Die Begrenzung
eines Pigmentmals sollte scharf und regelmäßig sein. Bei unscharfer Begrenzung: Vorsicht!
C wie Colour (Farbe): Hat ein Muttermal
mehrere Farbtönungen, dann genau beobachten.
D wie Durchmesser: Ein Pigmentmal,
dessen Durchmesser größer ist als zwei
Millimeter, sollte in jedem Fall beobachtet werden.
Auch wenn ein Pigmentmal brennt,
juckt oder blutet, sollten Sie dieses vom
Arzt untersuchen lassen.
Ausgabe 26 | Ü40
30 | MENSCHEN
KUNST FÜR
SOLIDARITÄT
(syno). Er provoziert und protestiert: Aktionskünstler Klaus-Dieter
Gleitze liebt es spektakulär, wenn er zum Bespiel echte Geldscheine
verbrennt oder sie vom Winde verwehen lässt. Dabei hat der Hannoveraner, Mitbegründer der Künstlergruppe „Schuppen 68“, zu Geld eigentlich kein gestörtes Verhältnis. Nur gegen die ungerechte
Verteilung, die Spaltung zwischen Arm und Reich, kämpft er mit kreativen Mitteln und großem sozialem Engagement auch in der Landesarmutskonferenz (LAK) Niedersachsen.
Die jüngsten Zahlen belegen: 1,2 Millionen Niedersachsen sind armutsgefährdet. Hinter jeder Zahl verbergen sich jedoch Einzelschicksale: So kann ein Fliesenleger von seiner Rente nicht mehr ohne
Lebensmittel von ehrenamtlichen Tafeln leben. Jugendliche aus armutsgeprägten Wohnvierteln haben kaum Chancen auf ein auskömmliches Leben – so der Armutsbericht 2016. Auf der anderen
Seite gehört in Deutschland einem Prozent der Reichsten ein Drittel
des gesamten Nettovermögens. Nach der neuesten Oxfam-Studie ist
es weltweit noch dramatischer: Danach besitzen die reichsten 62 Per-
Martin Fischer (Diakonie Nds, re.) und Klaus-Dieter Gleitze verbrennen Geld.
sonen dieser Erde 1,76 Billionen Dollar – ebenso viel wie die ärmere
Hälfte des Planeten mit 3,5 Milliarden Menschen.
Diese Zahlen und Fakten beschäftigen den Aktionskünstler. „Die
wachsende Spaltung unserer Gesellschaft ist ein Skandal, der nicht
unwidersprochen hingenommen werden darf“, sagt er. Es sei keine
Kunst, arm zu werden, denn die Armut sei längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. „Die Grenze verläuft zwischen Arm und Reich
und nicht zwischen Einheimischen oder ausländischen Mitbürgern
und Migranten“, betont er. Kunst, soziale Verantwortung und Engagement haben für Gleitze schon immer zusammengehört. „Ich bin ein
politischer Mensch und trete für meine Überzeugung ein.“
Aktion NETZ-Kick-off
Gleitze und zahlreiche Mitstreiter der LAK sorgten daher mit der Aktion NETZ-Kick-off am ersten Tag der Fußball-EM im Juni am hannoverschen Kröpcke erneut für spektakuläre Geld-Aktionen. Unter dem
Motto „Reichtum ist heilbar. Solidarität ist machbar“ hielt ein Akteur
seinen Kopf hin, der mit 100-Euro-Noten „verpflastert“ wurde – die
Diagnosen lauteten „Schnöde Mammonitis“ oder „Gierus gigantescus“.
Botschaft: Die Gier nach Geld lässt die individuelle Identität ver-
Ü40 | Ausgabe 26
schwinden. Bei einer zweiten Aktion wurden 5-Euro-Scheine, beschriftet mit „Refugees welcome“ oder „Hartz IV – ein brennendes Problem“
verschenkt, verlost, verweht – und verbrannt .
Pünktlich zur Fußball-EM erschien die vierte Ausgabe der „NETZ –Niedersächsische Teilhabe-Zeitung“ mit dem Schwerpunkt Flüchtlinge.
LAK-Sprecher Fischer und Mitherausgeber Gleitze präsentieren die NETZ.
Die Zeitung will als eine Stimme der Betroffenen nicht über sie, sondern mit ihnen reden. Es gibt sie gratis in sozialen Brennpunkten,
Stadtteilzentren, Jobcentern, bei Verbänden und Parteien. Gleitze:
„Fußball ist eine der letzten großen gesellschaftlichen Erzählungen,
die schichten- und grenzübergreifend funktionieren.“
Zur LAK Niedersachsen haben sich die Spitzenverbände der
Freien Wohlfahrtspflege in Niedersachsen (LAG FW), der DGBLandesbezirk, Verbände und Initiativen zusammengeschlossen.
Zu den Aufgaben gehört es, den gesellschaftlichen Skandal von
Armut im Reichtum zu verdeutlichen, Ursachen und Verursacher
zu benennen und Vorschläge zur Bekämpfung der Armut auf
Landesebene zu entwickeln. Die LAK Niedersachsen mischt sich
parteiisch, aber überparteilich ein. Sie veranstaltet Fachtagungen,
sucht das Gespräch mit Betroffenen und ihren Organisationen
und versucht, nicht zuletzt mit kreativen Mitteln wie Kunstaktionen, sich in der Öffentlichkeit Gehör zu verschaffen. Wer sich
engagieren möchte, ist herzlich willkommen!
www.landesarmutskonferenz-niedersachsen.de
MENSCHEN | 31
SETZE EIN
ZEICHEN!
ENGAGIEREN
SIE SICH
BEIM DRK
NIEDERSACHSEN
Das Zeichen des Roten Kreuzes ist weltweit
bekannt. „Doch welche Aufgabenvielfalt sich
dahinter konkret verbirgt, ist vielen Menschen nicht bewusst“, sagt Dr. Ralf Selbach,
Vorstandsvorsitzender des DRK-Landesverbandes Niedersachsen. „Zeichen setzen!“ –
diese Kampagne hat das DRK daher am
8. Mai gestartet, dem Internationalen Weltrotkreuztag.
Die Kampagne macht auf die verschiedenen
Angebote und Leistungen aufmerksam und
fordert die Menschen auf, mit ihrer Unterstützung ein Zeichen zu setzen. Das RotkreuzSymbol verwandelt sich dabei in all das,
wofür es steht: in eine rote Gabel (Mahlzeiten
für Bedürftige), einen roten Hund (Vermisstensuche), ein rotes Flugzeug (Hilfe in Krisengebieten), ein Dach aus zwei roten Händen
(Schutz und Betreuung von Menschen auf
der Flucht). Die roten Hände stehen für unzählige Hände, die vor allem seit Sommer
2015 den Flüchtlingen geholfen haben.
Not- und Katastrophenfälle bewältigt werden. Für die Ausbildung, Ausstattung und das
Training seiner Bereitschaftsmitglieder investiert das Rote Kreuz Zeit und Geld. Sie sind
in der Wasser- und Bergwacht aktiv, in Rettungshundestaffeln, als Sanitäter und Betreuungskräfte. Und sie arbeiten Hand in Hand
mit dem Rettungsdienst. „Nur so kann der gesundheitliche Bevölkerungsschutz sichergestellt werden“, sagt Selbach.
Rettungsdienst: Bei der Vergabe des Rettungsdienstes durch Landkreise und kreisfreie Städte sei es daher wichtig, Hilfsorganisationen besonders zu berücksichtigen, die
eine breite Basis an Ehrenamtlichen, auch für
den Katastrophenschutz, bereithalten. Das
EU-Recht berücksichtige dies bereits durch
eine sogenannte Bereichsausnahme. „Wir
setzen uns dafür ein, dass diese auch in das
Niedersächsische Rettungsdienstgesetz aufgenommen wird“, unterstreicht Selbach.
Flüchtlingshilfe: Allein in Niedersachsen
hat das Rote Kreuz in kürzester Zeit 20.000
Plätze für Flüchtlinge in Notunterkünften geschaffen. „Mehr als 5.000 Ehrenamtliche
waren dafür landesweit im Einsatz. Das ist
eine enorme Leistung. Ohne Hilfsorganisationen und viele freiwillige Helfer hätte unser
Staat die Flüchtlingskrise nicht bewältigen
können“, so Selbach.
Katastrophenschutz: Angesichts neuer
terroristischer Bedrohungen tritt der DRKLandesverband auch dafür ein, dass die Hilfsorganisationen mehr Landesmittel für den
Katastrophenschutz erhalten. Selbach: „Das
betrifft etwa die Ausstattung mit Schutzkleidung für sogenannte CBRN-Einsätze, also bei
Anschlägen mit chemischen, biologischen,
radiologischen oder nuklearen Stoffen. Ausbildung und Training für solche Fälle müssen
finanziert werden. Die Lage ist dringender
denn je.“
Blutspenden: Der DRK-Blutspendedienst
NSTOB, der die Bereiche Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen, Oldenburg und
Bremen abdeckt, hat 850 Mitarbeiter und
sitzt in Springe. Allein für Niedersachsen werden täglich rund 2.200 Blutspender gebraucht. Zur Abdeckung dieses Bedarfs organisiert der DRK-Blutspendedienst NSTOB
jedes Jahr über 10.000 Blutspendetermine.
ZAHLEN UND FAKTEN
Der DRK-Landesverband Niedersachsen mit rund
270.000 Mitgliedern ist Arbeitgeber für mehr als 14.000
Menschen. Landesweit engagieren sich rund 30.000 Ehrenamtliche, davon 6.700 junge Menschen für das Jugendrotkreuz und 6.500 in den Katastrophenschutzbereitschaften,
in den Rettungshundestaffeln, der Wasserwacht und der
Bergwacht. Zudem werden gut 130.000 Erste-Hilfe-Kurse
jährlich angeboten.
Notfallhilfe: Ob bei den verheerenden
Überschwemmungen in Bayern und BadenWürttemberg oder beim Zugunglück mit vielen Verletzten in Bad Aibling: Nur Dank der
vielen qualifizierten, ehrenamtlichen Helfer
in den DRK-Bereitschaften können solche
Dr. Ralf Selbach
Wollen auch Sie sich ehrenamtlich engagieren, dann informieren Sie sich unter Telefon 08 000 365 000 oder unter:
www.drklvnds.de
Ausgabe 26 | Ü40
32 | BAUEN + WOHNEN
MEHR
SICHERHEIT
IM BAD
SCHNELLE UMRÜSTUNG
ZU BARRIEREFREIEM BAD
(djd). Das Badezimmer zählt für Personen mit
nachlassender Mobilität zu den gefährlichsten Räumen. Denn ein Sturz kann gravierende Folgen nach sich ziehen. Doch es gibt
Möglichkeiten, durch einfache und kostengünstige Sanierungsschritte Sicherheit, Komfort und Unabhängigkeit im eigenen Heim zu
erhalten – zum Beispiel durch eine barrierefreie Badewanne oder Dusche.
Schneller Umbau von alter Badewanne zur ebenerdigen Dusche
Leicht und sicher in die Badewanne
Beispiel Badewanne: Um Baden und Duschen
zu erleichtern, kann mit modernen Systemen
wie dem des bayerischen Herstellers „Tecnobad“ nachträglich ein bequemer Einstieg in
die vorhandene Wanne eingebaut werden.
Dies ist in nahezu allen Modellen möglich.
Der günstige Umbau dauert nur wenige
Stunden. Um eine 100-prozentige Auslaufsicherheit zu gewährleisten, werden die Innenflächen der Türverkleidung neben der
normalen Dichtung zusätzlich mit Kleb- und
Dichtstoff versehen. Haltegriffe, ein spezieller
Duschstuhl oder ein an der Wand angebrachter Klappsitz sorgen für Komfort und Sicherheit. Wichtig ist zudem ein rutschhemmender Belag.
Fotos (3): djd/Tecnobad Deutschland
Wenn mit den Jahren die Beweglichkeit
nachlässt, können schon kleine Stufen zum
unüberwindbaren Hindernis werden. „Viele
ältere Menschen würden gerne selbstständig
weiterhin in ihrem vertrauten Umfeld verbleiben, sehen sich jedoch im Alltag immer wieder mit Problemen wie steilen Treppen,
rutschigen Bodenbelägen oder dem zu
hohen Einstieg in die Badewanne konfrontiert“, schildert Fachjournalist Martin Blömer
vom Würzburger Verbraucherportal RatgeberZentrale.de. Um barrierefrei wohnen zu
können, müsse man aber nicht zwangsläufig
einen teuren Komplettumbau vornehmen.
Schon vergleichsweise einfache Maßnahmen
könnten viel bewirken und das Zuhause sicherer machen.
Der Einbau eines Einstieges macht die vorhandene Wanne sicher.
Ü40 | Ausgabe 26
Badewanne raus,
barrierefreie Dusche rein
Eine andere Möglichkeit ist der Komplettumbau der Badewanne zur Dusche. Auch dies
lässt sich vom Profi ohne viel Stress, Schmutz
und Lärm in nur einem Arbeitstag erledigen.
Die neue Komfort-Dusche mit ebenerdigem
Zugang wird genau dort platziert, wo bisher
die Badewanne stand. Wenn der Einbau aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht
ganz ebenerdig möglich sein sollte, sorgt
eine kleine Rampe für Abhilfe. So ist die Dusche auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl leicht
zugänglich. Mehr Informationen gibt es im
Internet unter:
www.tecnobad.de
www.badbarrierefrei.de
HILFESTELLUNG
BEIM UMBAU
Unter bestimmten Voraussetzungen
übernimmt die Pflegeversicherung zumindest teilweise die Kosten für barrierefreie Ein- und Umbauten, Einstiegshilfen oder Höhenanpassungen. Wichtig
dabei ist allerdings, dass die Pflegestufe
und der Zuschuss für die Umbauleistungen bereits genehmigt sind, bevor die
Renovierung beginnt. Generell tritt die
für alle Bundesbürger verpflichtende
Pflegeversicherung mit Sachleistungen
oder dem Pflegegeld ein, sobald bei
einer Person ein Pflegebedarf festgestellt wird. Erste Ansprechpartner dazu
sind die Krankenkassen.
BAUEN + WOHNEN | 33
SOMMERKUR FÜR BALKON & TERRASSE
FLÜSSIGKUNSTSTOFFE VEREINEN FUNKTION UND DESIGN
(djd). Finden Sie Ihren Balkon langweilig? Zeigt Ihre Terrasse einen
grauen Einheitslook? Wenn Sie ihr Freiluftwohnzimmer mit einer neu
gestalteten Oberfläche aufpeppen wollen, gibt es eine attraktive und
unkomplizierte sowie wetterfeste Lösung: ein Abdichtungs- und Beschichtungssystem auf der Basis von Flüssigkunststoffen.
tuellen Trendtönen, vom sommerlichen Gelb über mediterranes Terrakotta bis zum eleganten Jade. Insgesamt 52 Farbtöne stehen zur
Verfügung.
Ob Rubin, Opal, Jade, Marmor oder Sand, ob unifarben oder trendiges
Muster: All das ist abhängig vom Geschmack und dem Mut zur Farbe.
Dabei lassen sich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Denn
die frische neue Optik lässt sich gut mit einer langlebigen Abdichtung
verbinden. So sind beispielsweise die Spezialharze des Mindener
Herstellers Triflex frostsicher, pflegeleicht und
haften auf fast jedem
gängigen Untergrund.
Weitere Optionen für bunte Farbtupfer und individuelle Muster auf
Balkonen und Terrassen bietet das „Triflex Creative Design“ – vom klassischen Fliesenmuster mit unterschiedlichen Geometrien bis zu floralen Ornamenten. Oder ist ein individuelles Oberflächentattoo
Fotos (3): djd/Triflex
Tattoo für die Terrasse
Sanierung an einem Tag
Deshalb muss der Altbelag in der Regel nicht abgetragen werden – was
Dreck und Staub vermeidet. Und da die Produkte
innerhalb kürzester Zeit
aushärten, können Sanierungen an nur einem Tag
erfolgen. Die Verarbeitung der Flüssigkunststoffe erfolgt durch speziell geschulte Handwerker. Die Flüssigkunststoffe dienen zugleich als
Versiegelung und schützen langlebig vor Feuchtigkeit und Moosbewuchs. Zudem ist die Fläche nun leicht zu reinigen und zeigt sich beständig gegen jede Witterung und die UV-Strahlung der Sonne.
Bei der unkomplizierten Sommerkur auf Balkon und Terrasse erhält
der Boden eine neue Abdichtung in einer individuell ausgewählten
Optik. „Micro Chips“ etwa verleihen Oberflächen eine markante Struktur und ermöglichen zahlreiche farbliche Gestaltungsvarianten in ak-
gewünscht? Mit der speziellen Schablonentechnik „Floor Tattoo“ lässt
es sich schnell und einfach realisieren.
Triflex ist der führende europäische Spezialist für Flüssigabdichtungen
und Kaltplastik. Seine hochwertigen Produkte in zertifizierter Qualität
dichten seit mehr als 30 Jahren Dächer, Balkone und Parkdecks solide
und sicher ab. Die Technologie dient auch zur Markierung auf Straßen
und Radwegen, in Hallen und Parkhäusern. Auf der Internetseite der
Firma finden sich die Adressen von Fachbetrieben in der Nähe.
www.triflex.de
Ausgabe 26 | Ü40
34 | SERVICE
VIEL SPASS BEI DEN
Ü40-GEWINNSPIELEN
ADAC FAHRSICHERHEITSZENTRUM
3 x KOMPAKT-TRAINING FÜR 5 STUNDEN
Gemeinsam mit dem ADAC Fahrsicherheitszentrum verlost Ü40 drei fünfstündige ADAC Kompakt-Trainings im Wert von je 115 Euro. Unter
Anleitung professioneller Trainer können Sie (an
Terminen von montags bis donnerstags) Basiswissen auffrischen sowie das Fahrverhalten in
Risikosituationen überprüfen und verbessern.
Wenn Sie an einem kostenlosen Training teilnehmen wollen, beantworten Sie nach der Lektüre der Ü40 (Seite 6) folgende Frage richtig:
ADAC-Fahrsicherheitszentrum: Wie groß ist das Gelände?
Senden Sie bis zum 31. Juli 2016 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine eMail mit der
Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an:synokom1@gmx.de
IMPRESSUM
Ü40 Magazin für Hannover & Region
HERAUSGEBER
syno-kom | Kommunikation · Information
Sybille Nobel-Sagolla (v.i.S.d.P.)
Adelheidstraße 6 · D 30171 Hannover
Tel. 0511-28 26 17
USt-IdNr. DE 184262288
www.syno-kom.de/ue40 · ue40@syno-kom.de
REDAKTION
Dieter Sagolla (DS)
AUTOREN
Sybille Nobel-Sagolla (syno), Björn Bräuner,
Bernd Ellerbrock (BE), Knut Diers (KD), Bettina
Zinter (BZ).
FOTOS
123rf (auch Titel), pixelio, A-Rosa-Flussreisen,
Knut Diers, DRK-LV (Mario Andreyer, André Zelk),
Bernd Ellerbrock, Blankenburg Tourismus, enercity, GOP, Hannover Airport, HMTG (Christine
Klingenberg, Christine Kölling, Schweer’s Aalräucherei), Landesarmutskonferenz (LAK), Neumann
Fotos, Niedersachsen, Leibniz Apotheke, Sybille
Nobel-Sagolla, Region Hannover, Sangershausen
Tourismus, Schuppen 68, Sparkasse Hannover,
Sparkassenverband Niedersachsen, TUI, üstra
Reisen, VW Nutzfahrzeuge, Christian Wyrwa /
CMD-Centrum.
LAYOUT
Designbüro | Wagner Göttingen
HARZ-PORTRAIT AUF 190 SEITEN
5 BÜCHER VON KNUT DIERS
Einhornhöhle bei Herzberg, Wilder Westen
in Hasselfelde und Rosenvielfalt in Sangershausen: Auch abseits von Brockenberg,
Walpurgisnacht und Weltkulturerbe hat der
Harz eine Menge zu bieten. Darüber hat
Reisejournalist Knut Diers ein ganzes Buch
geschrieben: „Harz, aber herzlich“. Gemeinsam mit dem Gmeiner Verlag verlost Ü40
fünf Exemplare. Wenn Sie interessiert sind,
beantworten Sie nach Lektüre der Ü40
(Seite 7) folgende Frage richtig:
In welchem Harz-Ort liegt das Rosarium?
Senden Sie bis zum 31. Juli 2016 (der Rechtsweg ist ausgeschlossen) eine eMail mit der
Lösung und Ihrer vollständigen Anschrift an: synokom2@gmx.de
Hinweis: Senden Sie uns bitte keine Post, Teilnahme ist nur per eMail möglich!
Außerdem bitten wir, Ihre eMails mit den Antworten an die jeweils angegebenen
Postfächer zu schicken. Herzlichen Dank!
VERTRIEB
novum!Werbemedien (RegioBox, CityNews, CityNewsHotel) in ca. 400 Outlets in der Region Hannover (Freizeit, Handel, Kultureinrichtungen,
Gastronomie, Hotels).
Stadtbote mit Direktverteilung an Unternehmen,
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(Ärzte, Anwälte, Freiberufler, Privathaushalte).
DRUCK
gutenberg beuys feindruckerei gmbh,
30851 Langenhagen
AUFLAGE
13.000 Exemplare
(garantierte Druckauflage)
ERSCHEINUNGSWEISE
Seit 2010 vier Mal im Jahr (Anfang April, Juli,
Oktober und Dezember.).
ALLGEMEINES
Das Magazin und alle enthaltenen redaktionellen
Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich
geschützt. Nachdruck nur mit Genehmigung der
Redaktion und Quellenangabe. Gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Autors
wieder, die nicht mit der Meinung der Redaktion
übereinzustimmen braucht. Die Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit von Veranstaltungsangaben.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
DIESE GEWINNER FREUTEN SICH ÜBER EINEN PREIS
Internationaler Feuerwerkswettbewerb: Premierentickets erhielten Roselina Rifici (Hannover), Susannah Sibbertsen (Isernhagen),
Randolf Pöppe (Laatzen).
AIRleben und AIRlesen: An der Lesung im Airport mit Frauke Ludowig nahmen Nicola Plohr (Wunstorf ), Sabine Althaus (Hannover),
Sophie Redlich (Burgdorf ), Elisabeth Garns (Gehrden) und Ilka Pielsch (Gehrden) teil.
Ü40 | Ausgabe 26
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