zur Anwendung von "IVIG bei Polymyositis/Dermatomyositis"
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zur Anwendung von "IVIG bei Polymyositis/Dermatomyositis"
13.12.2011 Bewertung der Expertengruppe Off-Label im Bereich Neurologie / Psychiatrie nach § 35 c SGB V zur Anwendung von „IVIG bei Polymyositis/Dermatomyositis“ 1. Angaben zum Wirkstoff und zu den Fertigarzneimitteln 1.1 Wirkstoff Immunglobuline sind die Mediatoren der antigenspezifischen humoralen Immunantwort. Daneben beeinflussen sie zahlreiche andere Komponenten des Immunsystems wie Makrophagen, das Komplementsystem sowie die Induktion von Zytokinen und Adhäsionsmolekülen im Rahmen von Entzündungsreaktionen. Der Wirkmechanismus bei den einzelnen, pathogenetisch sehr heterogenen Autoimmunerkrankungen, bei denen sie angewandt werden, ist – auch für die zugelassenen Anwendungsgebiete - im Detail noch nicht vollständig geklärt. Autoimmunerkrankungen werden als Ausdruck einer Dysregulation des Immunsystems angesehen, die zu einer fehlgesteuerten Immunreaktion gegen körpereigenes Gewebe führt. Die zur Therapie von Autoimmunerkrankungen gegebenen intravenösen 7S-Immunglobuline (IVIG) besitzen in vivo eine Halbwertszeit von 3 bis 4 Wochen. Als klassischer Wirkmechanismus wird hier die Vermittlung der erworbenen und Teils auch angeborenen humoralen Immunität, also die Erkennung und schließlich Elimination von pathogenen Erregern sowie ihrer Metaboliten angenommen. Zudem können Fraktionen der Immunglobuline und die in den Präparationen enthaltenen aktiven, löslichen Immunmoleküle eine regulatorische Funktion auf die zelluläre und humorale Immunität ausüben. Die exogen zugeführten polyvalenten Immunglobuline greifen also auf mehreren Stufen modulierend in das Immunsystem der Patienten ein. 2 1.2 Im Geltungsbereich des AMG zugelassene Fertigarzneimittel (Immunglobulin G) zur intravenösen Anwendung (AMIS-Recherche, aktualisiert am 08.03.2013) Suchbegriffe: ASKP=10679-5* AND Textfeld Anwendungsgebiet ?immunmangel? AND verkehrsfähig) * ASKP 10679-5 = Plasmaproteine vom Menschen Gammagard S/D Subcuvia Kiovig 1 Baxter Deutschland GmbH Baxter Deutschland GmbH EURIM-Pharm Arzneimittel GmbH Intratect Biotest Pharma GmbH EMRA-Med Arzneimittel GmbH CC-Pharma GmbH Beriglobin Sandoglobulin2 Vivaglobin (s.c) Hitzentra Privigen CSL Behring GmbH CSL Behring GmbH CC-Pharma GmbH Flebogamma 5% Flebogammdif 50mg/ml Infusionslösung Gamunex 10% Grifols, Langen Ig Vena 50g/l Kedrion, Italien Gammanorm Gammonativ 3 Octagam 5% Octagam 10% Octapharm, Langenfeld Pentaglobin 4 Biotestpharma GmbH 2. Im Geltungsbereich des AMG zugelassene Indikation(en) (gemäß AMIS-Recherche und Recherche in Fachinfo-Service, aktualisiert am 04.08.2011) 2.1 Immunglobulin G (IVIG) mit zugelassenem Anwendungsgebiet Immunmodulation: Für Kiovig1, Gammagard S/D, Intratect, Privigen, Sandoglobulin, Flebogamma 5%,Flebogamma DIF 50mg/ml und 100 mg/ml Infusionslösung, Ig Vena 50g/l, Gammonativ, Octagam 5%, Octagam 10%, Gamunex 10% 1 am 23 June 2011 gab das CHMP (Committee for Medicinal Products for Human Use) eine positive Stellungnahme zur Erweiterung der Anwendungsgebiete bei MMN (mulitfokale Motorneuropathie) 2 Sandoglobulin enthält als Hilfsstoff Saccharose. Durch den Zusammenhang zwischen Saccharose und akutem Nierenversagen wird dieses Produkt nicht als „State-of-the-art“ gewertet. . 3 Verkehrsfähig bis 31.12.2013 4 Verkehrsfähig bis 23.10.2015; Vertrieb im Ausland Substitutionstherapie bei: primären Immunmangelkrankheiten wie: - Kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie - Allgemeine variable Immunmangelkrankheit - Schwere kombinierte Immunmangelkrankheit - Wiskott-Aldrich-Syndrom Myelom oder chronische lymphatische Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinamie und rezidivierenden Infekten. Kinder mit kongenitalem AIDS und rezidivierenden Infekten. Immunmodulation: Idiopathische thrombozytopenische Purpura (ITP) bei Kindern oder Erwachsenen sowohl bei hohem Blutungsrisiko als auch vor Operationen zur Korrektur der Thrombozytenzahl. Guillain-Barre-Syndrom Kawasaki-Syndrom Allogene Knochenmarktransplantation 3 (Fachinformation für Flebogamma® DIF 50mg/ml und 100 mg/ml Infusionslösung, Instituto Grifols S.A.,Barcelona, Stand der Information 09/10) Für Hitzentra Substitutionstherapie bei Erwachsenen und Kindern mit primären Immunmangelsyndromen wie z. B.: – kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie – allgemeine variable Immunmangelkrankheiten – schwere kombinierte Immunmangelkrankheiten – IgG-Subklassenmangel mit rezidivierenden Infektionen Substitutionstherapie bei Myelom oder chronischer lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen. (Fachinformation für Hitzentra® DIF CLS Behring GmbH, Stand der Information 04/11) Für Gamunex 10 % besteht zusätzlich eine Zulassung für folgendes Anwendungsgebiet: Chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) (Fachinformation für Gamunex 10%, Talecris Biotherapeutics GmbH, Stand der Information Mai 2009) 2.2 Humanes Immunglobulin ohne das zugelassene Anwendungsgebiet Immunmodulation Für Beriglobin (Injektionslösung) Substitutionstherapie bei Erwachsenen und Kindern mit primärem Antikörpermangelsyndrom wie z. B.: - Kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie - Allgemeine variable Immunmangelkrankheiten - Schwere kombinierte Immunmangelkrankheiten - IgG-Subklassenmangel mit rezidivierenden Infektionen Substitutionstherapie bei Myelom oder chronischer lymphatischer Leukämie mit schwerer sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen. Hepatitis-A-Prophylaxe - für Reisende, die weniger als 2 Wochen vor einer möglichen Exposition stehen, vorzugsweise in Kombination mit einer Impfung. Zur Langzeitprophylaxe wird die aktive Immunisierung empfohlen. - für Personen, die weniger als 2 Wochen zuvor exponiert waren. Therapie der radiogenen Mukositis 4 (Fachinformation für Beriglobin®, CSL Behring GmbH, Stand der Information September 2008) Für Subcuvia, Vivaglobin, Gammanorm (jeweils 160mg/l Injektionslösung) Substitutionstherapie bei Erwachsenen und Kindern mit primären Immunmangelkrankheiten wie: - kongenitale Agammaglobulinämie und Hypogammaglobulinämie, - allgemeine, variable Immunmangelkrankheiten, - schwere, kombinierte Immunmangelkrankheiten - IgG Subklassen-Mangel mit rezidivierenden Infektionen. Substitutionstherapie bei Myelomen oder chronisch lymphatischer Leukämie mit schwerer, sekundärer Hypogammaglobulinämie und rezidivierenden Infektionen. (Fachinformation für Subcuvia® 160mg/l Injektionslösung, Baxter Deutschland GmbH, Stand der Information Dezember 2008) 3. Epidemiologische Daten zum beurteilten Anwendungsgebiet 3.1 Definition Myositis ist ein Oberbegriff für seltene, heterogene Krankheitsentitäten erworbener entzündlicher Erkrankungen der Skelettmuskulatur, die infolge von Lähmungen zu einer progredienten Bewegungseinschränkung, Schluckstörungen und Beeinträchtigung der Atmung führen kann sowie auch eine erhöhter Morbidität durch eine Beteiligung extramuskulärer Organe bedingen kann (DALAKAS und HOHLFELD 2003; LEITLINIEN der DGN 2008). Die Einteilung der autoimmunen Myositiden erfolgt nach klinischen, histologischen und immunpathologischen Kriterien in Polymyositis (PM), Dermatomyositis (DM) und Einschlusskörper-Myositis („inclusion body myositis“, IBM). Die IBM sowie auch die Sonderformen einer granulomatösen Myositis oder Riesenzellmyositis werden auftragsgemäß nicht behandelt und nur dort berücksichtigt, wo es für das Verständnis erforderlich ist. Die isolierte okuläre Myositis ist nicht Gegenstand der Bewertung. Zu viralen oder bakteriellen Myositisformen wird keine Stellungnahme erstellt. 3.2 Klinik Die klinischen und morphologischen Hauptcharakteristika sind das Auftreten von Muskelschwäche (myogener Parese) sowie entzündlichen Infiltraten in der Skelettmuskulatur. Das Symptom Muskelschwäche entwickelt sich typischerweise bei der DM akut, bei der PM meist subakut, häufig bilden sich Atrophien der betroffenen Muskeln aus. In der Regel sind die proximalen Muskeln der Arme und Beine am schwersten betroffen. Häufig ist auch die Muskulatur der Kopfheber und des Pharynx (Schluckstörungen) oder die ösophagealen Muskeln beteiligt, seltener auch die Atemmuskulatur oder die Augenmuskeln einbezogen. Bei der DM sind zusätzliche Hauterscheinungen charakteristisch. Bis zu 50% der Patienten geben Muskelschmerzen oder Arthralgien an. Gelegentlich kommt es bei Patienten mit PM oder DM zu einem Raynaud-Phänomen. (DALAKAS 2004a, DALAKAS und HOHLFELD 2003, WALTER und PONGRATZ 2002, WALTER und PONGRATZ 2008) 5 3.3 Diagnostik Klinische Symptome, Messungen der Muskelenzyme im Serum, Elektromyographie, Bildgebung (z. B. Myosonographie oder MyoMRT) und die Muskelbiopsie sind die wesentlichen Stützpfeiler der Diagnostik (WALTER und PONGRATZ 2002). 3.3.1 Schlüsselsymptom ist die myogene Parese, meist bei ungestörter Sensibilität und erhaltenen Muskeleigenreflexen. Während diese Paresen und meist sekundäre Atrophien bei der DM und PM ein proximal-symmetrisches Verteilungsmuster aufweist, sind bei der IBM auch distale Muskelgruppen, besonders Fußextensoren und Fingerflexoren, in asymmetrischer Verteilung mitbetroffen (Übersichten bei ENGEL et al. 1994, DALAKAS und HOHLFELD 2003). Bei bis zu 50% der Patienten kommt es zu Schmerzen von Muskeln (Myalgien) und/oder Gelenken (Arthralgien). Im weiteren Verlauf der Erkrankung kann es bei allen 3 Formen zur Beteiligung der Schluck-, Atem- und Nackenmuskulatur kommen. Bei PM und DM können zudem Herz (EKG-Veränderungen, Perikarditis, dilatative Kardiomyopathie, Herzversagen) und Lunge (interstitielle Lungenerkrankung) mitbetroffen sein (MARIE et al. 2005). Bei der DM treten charakteristische Hautveränderungen auf, die bei kindlichen Formen sogar zu intracutanen Kalzifizierungen führen können (RAVELLI et al. 2010). 3.3.2 Laboruntersuchungen Serumkonzentrationen der Muskelenzyme Kreatininkinase (CK), Aldolase und GlutamatOxalazetat-Transferase (SGOT) erlauben eine Abschätzung des Ausmaßes der Muskelschädigung. Im Rahmen der Therapie geht die Abnahme des CK-Wertes oft der klinischen Besserung voraus. Die Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit ist kein verlässlicher Aktivitäts-/Verlaufsparameter, da sich bei der Hälfte der Patienten normale Werte finden (DALAKAS 2004a). 3.3.3 Antikörper bei Myositiden Der Nachweis von Antikörpern hat supportiven Charakter, wobei man zwischen Myositisassoziierten und Myositis-spezifischen Antikörpern unterscheidet. Während Myositisassoziierte Antikörper bei Patienten mit Kollagenosen und begleitender entzündlicher Myopathie vorkommen, sind Myositis-spezifische Antikörper nur bei Patienten mit inflammatorischen Myopathien i. e. S. nachweisbar. Die häufigsten Autoantikörper bei Polymyositis sind Antisynthetase-Antikörper. Am besten charakterisiert ist Anti-JO-1 (Antihistidinyl-tRNA-Synthetase). Das Vorkommen von JO-1-Antikörpern ist charakteristisch beim Antisynthetase-Syndrom mit der Symptomkonstellation Myositis, interstitielle Lungenerkrankung, Arthritis, Raynaud-Phänomen. Hochspezifisch für das Vorliegen einer Dermatomyositis sind Antikörper gegen Mi-2, die z. T. bei paraneoplastischen Dermatomyositiden sowie in hohen Titern auch bei juveniler Dermatomyositis vorliegen (die Antikörper sind allerdings nur in bis zu 35 % der Fälle positiv). Es muss jedoch betont werden, dass bis auf die Anti-JO-1-Antikörper bei Antisynthetase-Syndrom die verfügbaren Myositis-spezifischen Antikörper leider für die klinische Diagnostik nicht ausreichend sensitiv oder spezifisch sind und die Verlässlichkeit hinsichtlich prognostischer Aussagen oder Responderstatus für eine zugelassene Therapie unzureichend ist. Ebenfalls nicht gebräuchlich sind Antikörpertiterverläufe zum Therapiemonitoring oder zur Beantwortung der Frage nach dem differenzialtherapeutischen Ansprechen einer geplanten Therapie (LEITLINIEN der DGN 2008). 3.3.4 Elektromyographie Typischerweise finden sich hierbei pathologische Spontanaktivität in Form von Fibrillationen und positiven Wellen. Bei Willkürinnervation zeigen sich myopathische Veränderungen. Das Ausmaß der pathologischen Spontanaktivität ist ein Indikator für die Krankheitsaktivität. Gemischte myopathische und neurogene Veränderungen können bei chronischen Verläufen vorkommen (WALTER und PONGRATZ 2002). 6 3.3.5 Bildgebung Das Ausmaß der funktionellen Beeinträchtigung und der Krankheitsaktivität korreliert mit der MRT T2- und STIR-Signalintensität, kann also auch zur Dokumentation des Behandlungserfolges im Rahmen von Studien geeignet sein (SCHRANK et al. 2005). Danach ist allerdings eine Korrelation zwischen Histopathologie und Myo-MRT bislang noch nicht systematisch untersucht. 3.3.6 Muskelbiopsie Bei entsprechender klinischer Symptomatik und hinweisenden Veränderungen von CKAktivität und EMG ist die Muskelbiopsie die wichtigste Untersuchung zum Nachweis einer Myositis und zur diagnostischen Abgrenzung anderer neuromuskulärer Veränderungen (CHAHIN und ENGEL 2008, WALTER und PONGRATZ 2008). Wenn möglich, sollte eine offene Biopsie eines klinisch mittelgradig betroffenen Muskels unter lokaler Anästhesie von Haut und Faszie durchgeführt werden. Um artifizielle Infiltrate zu vermeiden, sollte der Biopsatmuskel in den 2 Wochen vor der Biopsie nicht nadelelektromyographisch untersucht worden sein – es empfiehlt sich bei den meist symmetrischen Erkrankungen die Gegenseite elektromyographisch zu untersuchen. Zur Auswahl einer geeigneten Biopsiestelle kann in Zweifelsfällen die Durchführung eines MRT der Muskulatur sinnvoll sein. Das die Entzündung begleitende Muskelödem wird in den T2- und STIR-(short tau inversion recovery-)Sequenzen als fokale oder diffus hyperintense Signalveränderung dargestellt (REIMERS et al. 1994), fettiger Muskelumbau erscheint hyperintens in der T1Wichtung. 3.3.7 Differenzialdiagnose Die Abgrenzung der PM und DM ist nicht immer leicht. So muss man an sporadische chronisch verlaufende Muskeldystrophien, an toxische, pharmakogene, infektiöse, metabolische oder endokrine Myopathien denken. Die CK-Aktivität erlaubt eine Abschätzung der aktuellen Muskelschädigung, da dieses Enzym bei Muskelfaserschädigung oder –untergang freigesetzt wird. Sowohl die BB- als auch die MMIsoenzyme der CK können erhöht sein, bei floriden Myositiden bis zum 50-fachen des Normwertes. Bei Patienten mit IBM, bei Kindern mit DM und in Phasen von Inaktivität oder Remission werden jedoch häufig Normwerte gemessen. Im Rahmen der Therapie geht der Rückgang der CK-Aktivität oft der klinischen Besserung voraus. 3.4 Epidemiologie Es besteht international Konsens darüber, dass es sich bei der PM um eine über Jahrzehnte überdiagnostizierte Erkrankung handelt (VAN DER MEULEN et al. 2003). Die Inzidenz von PM, DM und IBM zusammen beträgt etwa 1/100 000 (DM>IBM>PM) (DALAKAS und HOHLFELD 2003). Das Erkrankungsalter liegt bei der PM bei >18 Jahren, bei der DM zwischen 5 – 15 und 45 – 65 Jahren. Das Verhältnis Frauen : Männer bei der PM beträgt 1 : 1, bei der DM 2 : 1. Bei DM und PM sind Assoziationen mit bestimmten Haplotypen humaner LeukozytenAntigene (HLA) beschrieben (DALAKAS 2004c). Verschiedene Untersuchungen deuten auf ein gehäuftes Auftreten von Malignomen hin. Metaanalysen schätzen, dass das relative Malignomrisiko bei DM-Patienten etwa vierfach (ZANTOS et al. 1994, HILL et al. 2001), bei PM-Patienten etwa doppelt so hoch ist, wie in der Normalbevölkerung. Dabei kann die DM bzw. PM dem Nachweis der Malignomerkrankung um bis zu fünf Jahre vorausgehen. Empfohlen wird daher eine sorgfältige Suche nach Malignomen. Bei Kindern ist die DM die häufigste entzündliche Muskelerkrankung, während die PM in dieser Altersgruppe nur selten vorkommt (DALAKAS und HOHLFELD 2003, RAVELLI et al. 2010). 7 3.5 Ätiopathogenese Die Ätiologie von Polymyositis, Dermatomyositis und Einschlusskörper-Myositis ist bislang nicht aufgeklärt (DALAKAS und HOHLFELD 2003, WIENDL et al. 2005a, b). Während man bei der PM von einem T-Zell-vermittelten Autoimmunprozess ausgeht, stehen bei der DM antikörpervermittelte Effektormechanismen im Vordergrund (DALAKAS 2004a, 2006, HOHLFELD und DORNMAIR 2007). Die Autoantigene, gegen die die Immunreaktionen gerichtet sind, sind bislang unbekannt (Übersichten bei CHEVREL et al. 2002, HOHLFELD 2002b, WIENDL et al. 2005a, b). Bei der IBM wird ein der Alzheimer-Erkrankung ähnlicher degenerativer Prozess mit Akkumulation pathologischer Proteinfibrillen diskutiert. Auch hier ist der Auslöser unbekannt, der – wie man heute vermutet – eine Kaskade von Amyloidablagerung, oxidativem Stress, abnormer Signaltransduktion und – bei der sporadischen IBM (sIBM) wahrscheinlich sekundärer – Entzündungsreaktion auslöst (Übersichten bei DALAKAS 2006, ASKANAS und ENGEL 2005). Für die immer wieder diskutierte virale Genese von DM, PM oder IBM ließ sich bislang kein Anhalt finden (LEFF et al. 1992, LEON-MONZON und DALAKAS 1992). Jüngere Arbeiten, insbesondere aus der Gruppe von S. A. Greenberg, haben Anstöße zur Revision der traditionellen pathogenetischen Konzepte der Myositiden ergeben (DALAKAS 2004c, GREENBERG 2007). Nicht nur bei der DM, sondern auch bei der PM und IBM finden sich B-Zellen und Plasmazellen signifikant gehäuft. Diese zeigen eine klonal restringierte Immunglobulinproduktion, womit eine Antikörper-vermittelte pathogenetische Effektorkomponente somit auch für die PM sowie IBM infrage käme (HOHLFELD und DORNMAIR 2007, TARGOFF 2006). 3.6 Klassifikation Für die Klassifikation der Polymositis und der Dermatomyositis waren die im Jahr 1975 publizierten Kriterien nach Bohan und Peter für klinische Studien und epidemiologische Untersuchungen Richtung gebend. Demnach müssen Patienten für die Diagnose einer Polymyositis 1. klinische, 2. elektromyographische, 3. laborchemische und 4. myopathologische Zeichen einer inflammatorischen Myopathie aufweisen, jedoch keine Hautzeichen bieten (wie bei der Dermatomyositis), zudem eine negative Familienanamnese, keine Hinweise auf eine infektiöse, medikamenteninduzierte, toxische oder metabolische Myopathie aufweisen. Rezente Studien mit strikterer Anwendung myopathologischer Kriterien zur Diagnosestellung zeigen, dass die Polymyositis seltener vorliegt als in früheren Studien behauptet und innerhalb der idiopathischen Myositiden wohl eher die seltenste Entität darstellt. Die Einschlusskörpermyositis ist die häufigste entzündliche Myopathie im Alter über 50 Jahren, von der Häufigkeit über die gesamten Altersstufen gesehen etwas hinter der Dermatomyositis rangierend. Verschiedene Gruppen haben revidierte Diagnosekriterien für die idiopathischen Myositiden vorgeschlagen, insbesondere um klinische Studien und Studienendpunkte besser zu standardisieren und zu validieren. Dies ist vor allem ein Verdienst der International Myositis Outcome Assessment Collaborative Study Group (IMACS; ISENBERG et al. 2004). Vor diesem Hintergrund sind Studien bei Patienten mit eindeutiger Myopathologie von besonderem Gewicht. 3.7 Verlauf Zum spontanen Verlauf von PM und DM gibt es nur retrospektive Studien aus den 1960er Jahren mit deutlich eingeschränkter Aussagekraft. Da die immunsuppressive Therapie seit Behan anerkannte Standardtherapie ist, liegen zum natürlichen Verlauf keine zuverlässigen Daten vor (BEHAN und BEHAN 1985) 8 Als allgemeine Parameter zur Beurteilung des Verlaufs sind der klinische Verlauf der letzten drei Monate, die Höhe der Serum-CK und der Grad der pathologischen Spontanaktivität in der Elektromyographie geeignet. Um die Durchführung klinischer Studien und damit die Beurteilung der Wirksamkeit neuer Therapien zu standardisieren, wurde die „International Myositis assessment and clinical studies group“ (IMACS) gebildet (ISENBERG et al.2004, RIDER et al. 2003). Allgemein gelten als prognostisch ungünstige Parameter maligne Begleiterkrankungen, ein hohes Lebensalter, Herzerkrankungen, interstitielle Lungenerkrankungen, Schwäche der Atemmuskulatur, Schluckstörungen, akuter Krankheitsbeginn, hohe Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit und späte oder unzureichende Therapie. Wohingegen eine frühe Steroidtherapie (< 3 Monate) eine deutlich höhere Remissionsrate, kürzere Behandlungsdauer und niedrigere Komplikationsrate erreichen kann (NAJI et al. 2010). In Abwesenheit von Malignität werden die 5-Jahres-Überlebensraten von Erwachsenen mit DM oder PM zwischen 70 und 89% angegeben (AIRIO et al. 2006). Eine retrospektive Studie analysierte den Verlauf von 77 Patienten mit PM und DM. Unter einer immunsuppressiven Therapie (Kortikoide oder Kortikoide plus Azathioprin) wurde bei 40% der Patienten eine Remission, bei weiteren 43% eine Verbesserung erzielt, bei 17% kam es zu einer Verschlechterung der klinischen Symptomatik. Die Überlebensraten betrugen nach einem Jahr 83%, nach fünf Jahren 77%. (MARIE et al. 2002) 4. Zugelassene Wirkstoffe für das beurteilte Anwendungsgebiet 4.1 Für das Anwendungsgebiet Polymyositis zugelassen Eine Recherche in der Datenbank AMIS unter dem Suchbegriff „Polymyositis?“ und „verkehrsfähiges Arzneimittel“ ergab zuletzt am 06.12.2010 folgende zugelassenen Wirkstoffe: 4.1.1 Prednisolon und Prednison Rheumatologische Erkankungen: - Polymyalgia rheumatica mit und ohne nachweisbare Riesenzellarteriitis (DS:c). - Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust hoch dosierte Stoßtherapie mit i.v. anwendbaren Glucocorticoiden, z. B. Prednisolon). - Aktive Phasen von Kollagenosen (DS: a bis b): systemischer Lupus erythematodes, Panarteriitis nodosa und andere Vasculitiden, Polymyositis/Dermatomyositis soweit nicht direkt erregerbedingt, progressive systemische Sklerose, rezidivierende Polychondritis, Mischkollagenosen. • Chronische Polyarthritiden (DS: b bis a): Entzündlich hochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/ oder viszerale Manifestationen. Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes und Resistenz gegenüber nichtsteroidalen Antiphlogistika es erfordern (DS: c). • Rheumatisches Fieber, soweit es der Verlauf erfordert (DS: a). • Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen (DS: a). (Fachinformation für Decortin ® H 10 mg, Merck Pharma GmbH, Stand der Information Februar 2006 und für Decortin 1 mg, 5 mg, 5 mg Rheuma, 20 mg, 50 mg, Merck Pharma GmbH, Stand der Information Februar 2002) 4.1.2 Azathioprin Azathioprin ist angezeigt in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen, bei Patienten, die Steroide nicht vertragen oder von ihnen abhängig sind und bei denen trotz Behandlung mit hohen Steroid-Dosen keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann: 9 - schwere aktive rheumatoide Arthritis, die mit weniger toxischen Wirkstoffen nicht kontrolliert werden kann (disease modifying antirheumatic agents (DMARDs)) - schwere oder mittelschwere entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) - systemischer Lupus erythematodes - Dermatomyositis und Polymyositis - autoimmune Hepatitis - Polyarteriitis nodosa - refraktäre autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgG-Wärmeantikörper - chronische refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura. (Fachinformation für Azathioprin Sandoz® 50 mg Filmtabletten, Sandoz Pharmaceuticals GmbH, Stand der Information Oktober 2007) 4.2 Für das Anwendungsgebiet Dermatomyositis zugelassen: Eine Recherche in der Datenbank AMIS unter dem Suchbegriff „Dermatomyositis?“ und „verkehrsfähiges Arzneimittel“ ergab am 06.12.2010 folgende Wirkstoffe: 4.2.1 Methylprednisolon Hautkrankheiten: Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glukokortikoiden behandelt werden können. Dazu gehören: - allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen, z. B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen, - Arzneimittelexantheme, Erythema exsudativum, multiforme, toxische epidermale - Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Erythema nodosum, allergisches Kontaktekzem, - Vaskulitiden, z. B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa, - Autoimmunerkrankungen, z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes. (Fachinformation für Urbason® 4 mg bzw. 16 mg Tabletten, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Stand der Information März 2008) 4.2.2 Prednisolon/Prednison siehe auch unter “Polymyositis” 4.2.3 Dexamethason Orale Behandlung aktiver Phasen von Kollagenosen (systemischer Lupus erythematodes, insbesondere viszerale Formen, Panarteriitis nodosa, Dermatomyositis, viszerale Formen von progressiver systemischer Sklerose). (gem. AMIS-Recherche vom 06.12.2010 beispielsweise Dexamethason 8 mg Galen, GALENpharma GmbH) Systemische Anwendung: - Chronische Polyarthritis (entzündlichhochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen). - Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen. - Akute rheumatische Karditis mit schwerem Verlauf. - Parenterale Anfangsbehandlung aktiver Phasen von Kollagenosen (systemischer Lupus erythematodes, insbesondere viszerale Formen, Panarteriitis nodosa, Polymyositis, Sharp-Syndrom, insbesondere viszerale Formen Manifestationen). 10 (Fachinformation für Dexabene® Merckle Recordati GmbH, Stand der Information Mai 2006) 4.2.4 Azathioprin (siehe auch unter „Polymyositis“) Imurek ist, üblicherweise in Kombination mit Glukokortikosteroiden, bei mäßig schweren bis schweren Verlaufsformen der nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt. In Kombination mit Glukokortikosteroiden hat die Anwendung von Imurek in der Regel eine Glukokortikosteroid-einsparende Wirkung. Weiterhin ist Imurek bei Patienten mit nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt, wenn Glukokortikosteroide nicht vertragen werden bzw. wenn mit hohen Dosen von Glukokortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann: - schwere Formen der aktiven rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis), die mit weniger toxischen, antirheumatischen Basis-Therapeutika (disease modifying antirheumatic drugs — DMARDs) nicht kontrolliert werden können - Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) - Autoimmunhepatitis - Systemischer Lupus erythematodes - Dermatomyositis - Polyarteriitis nodosa - Pemphigus vulgaris und bullöses Pemphigoid - Morbus Behcet - Refraktäre autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgGWärmeantikörper - Chronisch refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura (Fachinformation für Imurek®, GaxoSmithKline GmbH & Co KG, Stand der Information Dezember 2008) 4.2.5 Triamcinolon Gemäß einer am 16.08.2011 aktualisierten AMIS-Recherche sind für die Indikation PM und DM folgende Arzneimittel zugelassen: Volon 4 mg (Beragena und Emramed) Volon 8 MG (Eurimpharma und Emramed) Die aktuellen Fachinformation für Volon 4/8/16mg führt die Anwendungsgebiete PM und DM nicht mehr auf (Fachinformation, Dermapharm AG, Stand der Information April 2011) 4.3 Therapeutische Prinzipien 4.3.1 allgemeine Vorstellungen zur Pathogenese Obwohl die Ätiologie weder von PM, DM noch sIBM (sporadische Einschlusskörperchen Myositis) vollkommen aufgeklärt ist, werden ursächlich autoimmune Mechanismen angenommen. Diese Hypothese wird durch die häufige Assoziation mit anderen Autoimmunerkrankungen, durch die T-Zell-vermittelte Myotoxizität im entzündlich veränderten Muskel bzw. die komplementvermittelte Mikroangiopathie und den Nachweis von Autoantikörpern gestützt (DALAKAS 2004c, DALAKAS 2010, DALAKAS und HOHLFELD 2003, HOHLFELD 2002a, 2002b). Dies gilt auch für die s-IBM, die aufgrund zahlreicher sog. Neurodegenerationsproteine in den pathognomonischen „rimmed vacuoles“ zusätzlich in die Nähe neurodegenerativer Erkrankungen gerückt wird. Auch hier ist der Auslöser unbekannt, der – wie man heute vermutet – eine Kaskade von AmyloidAblagerung, oxidativem Stress, abnormer Signaltransduktion und Entzündungsreaktion auslöst (ASKANAS und ENGEL 2005, WALTER et al. 2000, WALTER und PONGRATZ 2002). 4.3.2 allgemeine Empfehlungen zur Therapie 11 Die Therapie der PM und DM erfolgte bislang weitgehend empirisch („well established use“). (LEITLINIEN DGN 2008). So konnte ein Cochrane-Review nur insgesamt sechs Studien in die systematische Untersuchung einschließen (CHOY et al. 2005, 2009, DALAKAS 2010). In der Therapiestrategie wird initial meist mit einer hochdosierten Kortikoidgabe begonnen („induction remission“), später folgt bei beginnender Dosisreduktion der Kortikoide eine Eindosierung von Azathioprin als Erhaltungstherapie („maintaining remission“) und schließlich eine Langzeittherapie (oder u. U. Endlostherapie) mit Azathioprin und/oder Kortikoiddosen unterhalb der Cushing-Schwelle. Dabei werden fluorierte Kortikoide möglichst nicht in der Langzeitbehandlung eingesetzt wegen des erhöhten Risikos einer Steroidmyopathie (AMATO und FRIGGS 2003, BUNCH et al. 1980, STRINGER und FELDMAN 2006, VILLALBA et al. 1998). Ein hoher Anteil der Patienten mit PM und DM spricht gut auf eine KortikosteroidMonotherapie beziehungsweise auf eine Kortikosteroid/Azathioprin-Kombinationstherapie an und erreicht eine komplette oder weitgehende funktionelle Remission. Das Auftreten von Rezidiven, eine weitere kontinuierliche Krankheitsaktivität, das Auftreten untolerierbarer unerwünschter Arzneimittelwirkungen (UAW) sowie die frühe oder späte Therapieresistenz erforderten eine Änderung des Therapieregimes („Eskalationstherapie“). Leider existieren – außer der Beobachtung des klinischen Verlaufs – keine aussagekräftigen prognostischen Marker, um Patienten, die nicht ausreichend auf eine konventionelle Therapie ansprechen, frühzeitig zu identifizieren. Es finden sich jedoch Hinweise, dass das initiale Therapieschema den nachfolgenden klinischen Verlauf beeinflusst. Insbesondere bei Patienten mit DM kann die intravenöse Applikation von Methylprednisolon der oralen Gabe überlegen sein (VAN DER MEULEN et al. 2000). Niedrigere Tagesdosen reichen möglicherweise therapeutisch aus (NZEUSSEU et al. 1999). Eine Kombination von Kortikosteroiden und Azathioprin wurde zur schnelleren Krankheitskontrolle und zur früheren Steroidreduktion empfohlen (BUNCH 1981). 5. Weitere Behandlungsstrategien / Outcome Sowohl in der Initialtherapie als auch in der Langzeitbehandlung von PM und DM bestehen noch offene Fragen. So konnte bisher nicht systematisch geklärt werden, ob andere immunsuppressive Substanzen im Off-Label-Einsatz (z. B. Methotrexat, Ciclosporin A und Cyclophosphamid) dem Azathioprin in der Initialkombinationstherapie gleichwertig oder gar überlegen sind (CHOY et al. 2005, DISTAD et al. 2011). Bei initialer Therapieresistenz, d. h. fehlendem Ansprechen (klinisch oder laborchemisch z. B. CK-Verlauf) auf Kortikosteroide oder bei fehlendem Einfluss auf die fortschreitende Progression durch eine Kombinationstherapie (Kortikoide plus Azathioprin) kommen auch TNFalpha-Rezeptor–Antagonisten (z. B. Infliximab, Etanercept), Interferon-beta-1a und die T-Zell-Signaltransduktion blockierenden Substanzen (z. B. Tacrolimus) zur Anwendung. Ein möglicher Vorteil dieser Immuntherapeutika kann noch nicht abschließend beurteilt werden (CHOY und ISENBERG 2002, DALAKAS 2010, LEVINE 2005, NADIMINTI und ARBISER 2005). Es gibt also einen umfangreichen „Off-Label-Use“, der im Nachfolgenden zusammengefasst wird: 5.1 Ciclosporin A Ciclosporin A ist ein zyklisches Polypeptid, das die Anwendung in der Transplantationsmedizin zugelassen ist. Es ist ein potentes immunregulatorisches 12 Medikament, das überwiegend, aber nicht ausschließlich auf der Ebene der TZellaktivierung durch Inhibition der Zytokinsynthese wirkt. Bei der Behandlung der PM oder DM wird Ciclosporin A in einer Dosierung von 2,5 bis 5 mg/kg KG/d, in zwei Dosen je nach Plasmaspiegel und Wirkung gegeben, es wird bevorzugt bei der kindlichen DM als Reserve eingesetzt. Die verwendeten Dosierungen erfordern eine besonders gute Compliance des Patienten und regelmäßige Serumspiegelund Nierenfunktionskontrollen aufgrund der variablen Resorption und der dosisabhängigen Nephrotoxizität. Vorbestehende Nierenerkrankungen und arterielle Hypertonie erhöhen das Risiko einer Nierenschädigung. (CHOY et al. 2005, VENCOVSKY et al. 2000). Insgesamt wird Ciclosporin A als Reservemedikament gesehen, dessen Anwendung aufgrund der ernsthaften Nebenwirkungen, der zahlreichen Arzneimittelwechselwirkungen und der hohen Behandlungskosten auch durch die erforderlichen Blutspiegelbestimmungen sehr eingeschränkt ist. 5.2 Cyclophosphamid Cyclophosphamid gehört zur Gruppe der bifunktionellen alkylierenden Cytostatika und übt sowohl zytotoxische als auch immunsuppressive Effekte aus. Cyclophosphamid bei PM und DM in einer Dosierung von 1-2 mg/kg KG/d p.o., oder 0,51,0 g/m2 KO i.v. kommt nur ausnahmsweise bei Versagen der konventionellen Therapie oder bei Anti-Synthetase-Syndromen mit Begleitalveolitis zur Anwendung (RILEY et al. 2004, SCHNABEL et al. 2005, DE VITA und FOSSALUZZA 1992). 5.3 Methotrexat Methotrexat hemmt als Derivat der Folsäure die Dihydrofolat-Reduktase und außerdem die Folsäure-abhängige Neusynthese von Purin und Thymidylat. Methotrexat wirkt in einer Dosierung von 7,5 bis 25 mg/Woche schneller als Azathioprin, ist aber auch in eine höhere Toxizitätsklasse einzustufen. Als UAW kommt es gelegentlich zu einer Pneumonitis, die schwer von einer interstitiellen Lungenbeteiligung bei zum Beispiel einem JO-1-Syndrom zu unterscheiden ist. (MILLER et al. 2002, VENCOVSKY et al. 2000). 5.4 Mycophenolatmofetil Mycophenolatmofetil (MMF) ist das Prodrug der immunsuppressiv wirkenden Mycophenolsäure. Die Substanz ist ein nicht kompetitiver, selektiver und reversibler Hemmer der Inosinmonophosphat-Dehydrogenase, einem Schlüsselenzym bei der Denovo-Synthese von Guanosin-Nukleotiden in T- und B-Lymphozyten. Mycophenolsäure wirkt stärker zytostatisch auf Lymphozyten als auf andere Zellen. Die Substanz hemmt darüber hinaus die Produktion von Antikörpern. Einige Fallberichte beschrieben eine erfolgreiche Behandlung therapierefraktärer Myositiden mit MMF in einer Dosierung von 2g/d (CHOUDRY et al. 2001, MAJITHIA und HARISDANGKUL 2005, PISONI et al. 2007, RILEY et al. 2004, ROWIN et al. 2006, SCHNABEL et al. 2005, SCHNEIDER-GOLD et al. 2006, DE VITA und FOSSALUZZA 1992). Wichtigste Unerwünschte Arzneimittelwirkungen sind eine chronische Diarrhoe, hämolytische Anämie und Ödeme. (ROCHE, ROTE HAND BRIEF 2008, VERNINO et al. 2005). Die Substanz gilt als eine Option bei Versagen von Azathioprin (VERNINO et al. 2005). 13 5.5 Tacrolimus Tacrolimus greift über die Inhibition von Calcineurin in die Calcium-abhängige Signaltransduktion bei der T-Zellaktivierung ein. Tacrolimus (auch FK506 oder FK-506) ist ein Makrolid aus dem gram-positiven Bakterium Streptomyces tsukubaensis. Tacrolimus wird verwendet als Arzneistoff aus der Gruppe der Immunmodulatoren oder Calcineurinhemmer, der 1994 erstmals von der FDA zugelassen wurde. Tacrolimus wird als selektives Immunsuppressivum gegen Abstoßungsreaktionen bei der Organtransplantation, sowie als Alternative zu den Glucocorticoiden beim atopischen Ekzem verwendet. Wie Cyclosporin A ist Tacrolimus potenziell nephrotoxisch und weist zahlreiche Interaktionen auf. Zu den möglichen UAWs gehört unter anderem ein Tremor, ferner besteht ein Rhabdomyolyse-Risiko. Insgesamt sollte Tacrolimus ausgewählten therapierefraktären Verläufen bei PM oder DM vorbehalten sein (YTTERBERG 2006). 5.6 Sirolimus Sirolimus ist ein Immunsuppressivum mit Makrolidstruktur und wurde aus Streptomyzeten (Streptomyces hygroscopicus) isoliert. Dieser Bakterienstamm wurde erstmals im Boden der Insel Rapa Nui (Osterinsel) gefunden, deshalb hat die Substanz auch den Namen Rapamycin. Sirolimus und Tacrolimus sind miteinander verwandte Substanzen, die aus unterschiedlichen Streptomyzeten isoliert wurden und auch einen unterschiedlichen Wirkmechanismus haben. Sirolimus hat einen anderen Wirkmechanismus als Ciclosporin und Tacrolimus. Es inhibiert eine Reihe von Cytokin-vermittelten Signaltransduktionswegen durch Komplexbildung mit dem Protein mTOR (mammalian Target of Rapamycin), einer 282 kDa großen Phosphoinositid-3-Kinase. Somit bleibt die nachfolgende Aktivierung und anschließende Proteinsynthese der S6 Kinase (p70SK6) aus, und die Aktivierung des ribosomalen Proteins S6 unterbleibt. Die Hemmung von mTOR verhindert die Aktivierung der p34cdc2 Kinase und somit die Komplexbildung mit Cyclin E. Dieses hat zur Folge, dass sowohl die Aktivierung als auch das Voranschreiten der T-Zellen von der G1-Phase in die S-Phase des Zellzyklus verhindert wird. Sirolimus wird nach Nierentransplantationen zur Verhinderung einer Organabstoßung eingesetzt. In der Kardiologie werden die antiproliferativen Effekte des Sirolimus ausgenutzt, um Restenosen durch eine Hyperplasie der Gefäß-Intima nach Implantation eines Stents in den Herzkranzgefäßen zu verhindern. Aufgrund seiner antiproliferativen Effekte auf Zellen rückte Rapamycin auch ins Blickfeld der Behandlung von autoimmunen Myositiden (NADIMINTI und ARBISER 2005). Sirolimus ist nicht nephrotoxisch. 5.7 Rituximab Rituximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper gegen das humane B-Zelloberflächenantigen CD20. Bei Rituximab handelt es sich um einen biotechnologisch hergestellten chimären monoklonalen Antikörper. Der variable Teil des Antikörpers richtet sich gegen das Zelloberflächenmolekül CD20, welches sich zum Beispiel bei einem Teil der Non-Hodgkin-Lymphome nachweisen lässt. Rituximab gehört heutzutage zur Standardtherapie in der Behandlung von niedrig malignen und follikulären Non-Hodgkin-Lymphomen, meist in Kombination mit einer konventionellen Chemotherapie (beispielsweise CHOP). Der Einsatz von Rituximab ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Tumorzellen sich durch das Oberflächenmolekül CD20 auszeichnen; daher muss vor der Behandlung mit Rituximab das Tumorgewebe entsprechend getestet werden. Neben der Behandlung von Tumoren wird Rituximab zunehmend im Off-label-usebei Autoimmunerkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis, der idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP) oder der Lupusnephritis eingesetzt. 14 Bei der rheumatoiden Arthritis wird Rituximab derzeit nach Versagen Basismedikamenten und einem TNF-α-Hemmer angewandt. Rituximab ist das wichtigste Medikament bei der Behandlung transplantationsassoziierten Lymphomen (PTLD), die häufig CD20-positiv sind. von von Bei PM und DM wurde Rituximab bereits in kleineren Fallserien sowie offenen Beobachtungen mit teilweise gutem Erfolg eingesetzt (CHIAPETTA et al. 2005, LAMBOTTE et al. 2005, LEVINE 2005, BRULHART et al. 2006, FERRER und MORAL 2006, COOPER et al. 2007, CHUNG et al. 2007, DINH et al. 2007, CLINICALTRIALS.gov, MOK et al. 2007) Zum Beispiel wurde in einer offenen Studie bei sechs DM-Patienten drei Monate nach Therapiebeginn eine Zunahme der dynamometrisch bestimmten Muskelkraft um 36 bis 113%, aber auch ein günstiger Effekt auf die Haut- und Lungenmanifestationen berichtet (LEVINE 2005). Diese neue Therapiestrategie wird aktuell im Rahmen einer NIH-unterstützten Studie bei therapierefraktären DM- und PM-Patienten geprüft (CLINICALTRIALS.gov). Hierauf basierend erscheint Rituximab als Alternative bei therapierefraktären Verläufen. Diese Therapieoption ist jedoch momentan noch als experimentell anzusehen und Einzelfällen vorbehalten. Im Zusammenhang mit dem Off-Label-Status der Substanz ist zudem zu beachten, dass bei Therapie mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab Todesfälle infolge opportunistischer Infektionen berichtet wurden. 5.8 Tumor-Nekrose-Faktor-alpha-Inhibitoren (Infliximab, Adelimumab, Etanercept) Die Substanzen sind zugelassen für die Therapie der rheumatoiden Arthritis beziehungsweise der Psoriasisarthritis, der Spondylosis ankylosans, oder der entzündlichen Darmerkrankungen. In klinischen Studien wird die Wirkung bei DM und PM derzeit geprüft (CLINICALTRIALS.gov, DALAKAS 2010). Hinweise auf positive Effekte bei der IBM sind bereits veröffentlicht (BAROHN et al. 2006) 5.9 Interferon-beta-1a Für Interferon-beta-1a gibt es Veröffentlichungen lediglich für die IBM (MUSCLE STUDY GROUP 2001, 2004) Es stellt jedoch eine denkbare Therapieform auch für die PM und DM dar. 5.10 Immunglobuline 5.10.1 IVIG Siehe Punkt 1.1. Detaillierte Ausführungen zum klinischen Einsatz von intravenösen Immunglobulinen sind unter Punkt 9 zu finden. 5.10.2 SCIG Neuerdings gibt es Hinweise, dass bei erfolgreicher IVIG-Langzeitbehandlung bei PM und DM die Fortführung mit einer wöchentlichen Gabe von SCIG eine klinische Besserung, Abnahme des CK-Wertes sowie auch eine Dosisreduktion der Kortikoide und von Azathioprin zur Folge haben kann (DANIELI et al. 2010) 15 5.11 Supportive Maßnahmen Einige Untersuchungen deuten auf einen positiven Effekt von gemäßigtem körperlichem Training hin. So zeigten DM- und PM-Patienten mit stabilisiertem Krankheitsverlauf im Vergleich zu einer Kontrollgruppe ohne Training eine signifikante Zunahme von Kraft und Ausdauer durch Fahrradergometer- und Step-Training ohne Zunahme der CK-Werte (WIESINGER et al. 1998a, WIESINGER et al. 1998b). Eine Verbesserung der Kraft konnte auch durch ein zu Hause durchgeführtes Übungsprogramm erzielt werden (ALEXANDERSON 2005). Nach Kreatingabe, das bei Normalpersonen und Patienten mit verschiedenen neuromuskulären Erkrankungen zu einer temporären Kraftsteigerung führen kann, zeigte sich in einer Gruppe von Myositis-Patienten ein signifikanter, ungefähr 10%iger Kraftzuwachs (TARNOPOLSKY und MARTIN 1999). 6. Sonstige Angaben keine 7. Erkenntnismaterial / Recherche Durch Recherchen in Pubmed, Medline und EMBASE im August 2010 (und fortlaufend während der Bearbeitung durch die Expertengruppe) unter den Suchbegriffen „polymyositis“ bzw. „dermatomyositis“ und „intravenous immunoglobulin“ oder „ivig“ sind relevante Publikationen erfasst worden (siehe auch Anlagen 3 und 4 ): Eine Recherche in der Cochrane-Datenbank – am 30.6.2011 – ergab keine neuen Treffer (siehe auch Anlage 5). Zusätzlich wurden Literaturlisten von Reviews und klinischen Studien sowie die Literaturliste der aktuellen Leitlinien der DGN (2008) zur Vervollständigung herangezogen. Zudem wurden in den Publikationen der identifizierten klinischen Studien Literaturverzeichnisse durchgesehen und mit den bisherigen Treffern abgeglichen. die Von den Publikationen wurden jene ausgewählt, die sich mit IVIG (Intravenöse Gabe von Immunglobulin G) in der Therapie der PM und DM beschäftigen und als vollständiges Manuskript veröffentlicht sind. 8. Auswahlkriterien für Studien Die unter Punkt 7 dokumentierte Recherche wurde weiter eingeschränkt. Publikationen, die die Qualitätskriterien nicht erfüllen, die über die Fragestellung hinausgehen und/oder überwiegend Kinder und Jugendliche eingeschlossen haben, wurden nicht weiter bearbeitet. Es wurden klinische Studien mit homogenen und gut definierten Patientenpopulationen berücksichtigt. Wegen der besonderen Seltenheit und hohen Anforderungen an die Diagnosequalität sind die Fallzahlen aussagefähiger Studien klein. So muss die Studie von DALAKAS et al (1993) nach wie vor als eine besonders bedeutsame Untersuchung gelten, da sie neben den klinischen und laborchemischen Parametern durch fortlaufende Muskelbiopsie-Ergebnisse herausragt sowie unter diesen Bedingungen eine Wirksamkeit der IVIG in einem Add-on-Design dokumentiert hat. 16 Für eine detaillierte Analyse und Bewertung ausgewählt wurden nur die beiden Studien von DALAKAS et al. 1993 (randomisierte, kontrollierte klinische Studie) und CHERIN et al. 2002 (nicht-randomisierte, nicht-kontrollierte Kohortenstudie). (Vgl. Ziffer 10). Die beiden Studien sind in Form von Extraktionsbögen in Anlage 2 beigefügt. Alle Studien, die ausgeschlossen wurden, sind in tabellarischer Form mit Angabe des Ausschlussgrundes in den Anlagen 3 und 4 aufgeführt. 9. Ergebnisse 9.1 Dermatomyositis Hochdosierte intravenöse Immunglobuline (IVIG) stellen eine wichtige zusätzliche therapeutische Option bei autoimmunen Myositiden dar (DALAKAS 2004b, 2008, 2010; ILLA 2005). In einer kontrollierten Studie bei Patienten mit DM, die auch als eingeschränkt evidenzbasiert gelten kann (CHOY et al 2005), zeigte sich nach in der Literatur etablierten Krieterien (vgl. DALAKAS et al. 1993) eine signifikante Wirksamkeit von IVIG als add-onTherapie sowohl auf Muskelkraft und Hautsymptome. In einer offenen Studie bei Kindern mit DM zeigte sich ein deutlicher klinischer Benefit unter IVIG add on, was in der Folge eine Dosisreduktion der konventionellen Therapie ermöglichte (SANSOME und DUBOWITZ 1995). Eine weitere offene Studie bei der juvenilen Dermatomyositis konnte ebenfalls den klinischen Erfolg der IVIG-Therapie unterstützen (LEVY et al. 2010). Im Ergebnis der Recherche wurde eine randomisierte, placebokontrollierte Studie für DM identifiziert (DALAKAS et al 1993). Diese kann der Evidenzstufe 1 zugeordnet werden. Die Studie konnte bei therapierefraktärer DM im Vergleich zu Placebo eine signifikante Besserung bei den mit IVIG (add-on-Therapie) behandelten Patienten nachweisen. Dabei erhielten die Patienten eine IVIG-Infusion pro Monat in einer Dosierung von 2g/kg KG für insgesamt drei Monate. Es konnte die Wirksamkeit von IVIG bei steroidresistenter DM gezeigt werden. In einer ergänzenden Auswertung der Studie als Cross-over-Versuch mit den anhand der publizierten Graphiken rekonstruierten vollständigen Rohdaten, ergab sich für die beiden klinischen Haupt-Zielkriterien MCR-Skala sowie NMS-Skala ein Effekt, dessen klinische Relevanz eindeutig war(s. Anlage 2, Ergebnisdarstellung zu Feld 24). Wiederholte Muskelbiopsien bei mit IVIG behandelten Patienten zeigten eine signifikante Besserung der Zytoarchitektur des Muskels mit Rückgang der abnormen immunpathologischen Parameter. So bildeten sich die MAC-Ablagerungen zurück und die Kapillardichte nahm zu. Ferner zeigten die Muskelfasern eine geringere HLA Klasse I Expression.Es ist darauf hinzuweisen, dass sich die Besserung nicht nur in den Skalierungen als signifikant erwies, sondern dass diese klinische Besserung von erheblicher alltagsrelevanter Bedeutung war. So konnten z.B. Patienten, die nur noch rollstuhlmobil waren, wieder gehen bzw. auch Treppen überwinden. Für DM liegen weiterhin nicht-kontrollierte Studien, ein retrospektiver Review sowie zahlreiche Kasuistiken bzw. Fallserien vor. Die klinische Ansprechrate liegt bei 73 %. (s. Anlage 3) 9.2 Polymyositis Für PM konnten keine randomisierten, kontrollierten Studien identifiziert werden. Offene Studien bei Patienten mit PM und Overlap-Syndromen (CHERIN et al. 1991a, CHERIN et al. 1991b, ROIFMAN et al. 1987) zeigten eine Besserung der muskulären Kraft. 17 Es liegt eine größere Kohortenstudie von CHERIN et al. (2002) mit 35 Patienten vor. Diese legt nahe, dass eine IVIG-Therapie (2g/kg KG zweimal pro Monat für mindestens drei Monate) auch bei therapieresistenter PM, d.h. mangelndem oder fehlendem Einfluss auf den Verlauf, wirksam ist. Diese Studie kann der Evidenzstufe 2 zugeordnet werden. Die Ergebnisse zeigen, dass bei zirka 70% der behandelten und untersuchten Patienten eine Verbesserung auftrat (Muskelkraft, CK-Wert). Nach Beendigung der Therapie zeigten noch 50% eine stabile Wirksamkeit bei einem Follow-up von 3 Jahren. Zudem wurde eine bessere Verträglichkeit der IVIG-Therapie im Vergleich zu Kortikosteroiden und anderen immunsuppressiven Medikamenten berichtet. Von Seiten der GSK wurde versucht, mit dem Autor, P.Cherin, Kontakt herzustellen, um die originalen Patientendaten zu erhalten und daraus weitere geeignete Messgrößen-Analysen abzuleiten. Dies konnte bislang nicht erfolgreich umgesetzt werden, da keine Antwort vorliegt. Zusätzlich sind Einzelfallberichte sowie kleinere Fallserien zur IVIG-Therapie bei PM publiziert. Hier liegt die klinische Ansprechrate bei 69 %. (s. Anlage 4) 9.3 Reviews Bei folgenden Publikationen handelt es sich um relevante Reviews, die zu dem Ergebnis kommen, dass der Einsatz von IVIG bei DM als second-line Therapie als add-on-Option eine geeignete wirksame Behandlungsoption darstellt. Empfehlungen zur regulären Monotherapie oder first-line Therapie werden nicht gegeben. ELOVAARA et al. (2008) European Federation of Neurological Societies (EFNS) guidelines for the use of intravenous immunoglobulin in the treatment of neurological diseases. Fazit: IVIG werden als second-line Therapie in Kombination mit Prednisolon für Patienten mit DM empfohlen, die nicht adäquat auf Kortikosteroide respondiert haben. IVIG werden in Kombination mit immunsuppressiver Medikation zur Reduktion der Steroiddosis bei Patienten mit DM empfohlen. IVIG werden nicht als Monotherapie für DM empfohlen. Bei schwerer, lebensbedrohlicher DM können IVIG als first-line Therapie zusammen mit anderen immunsuppressiven Therapien erwogen werden. IVIG können als Therapieoption bei Patienten mit PM erwogen werden, die nicht auf die first-line immunsuppressive Therapie ansprechen. DONOFRIO et al. (2009) Consensus Statement: The use of intravenous immunoglobulin in the treatment of neuromuscular conditions. Report of the American Association of Neuromuscular and Electrodiagnostic Medicine (AANEM) ad hoc committee Fazit: Da die DM tendenziell auf Steroide anspricht, ist die IVIG-Therapie allgemein als add-on Therapie in refraktären Fällen zu empfehlen. Bei PM scheint die Therapie mit IVIG als adjuvante Behandlung wirksamer, als IVIG als first-line Therapie. STANGEL und GOLD (2004;2010) Einsatz intravenöser Immunglobuline in der Neurologie. Evidenzbasierter Konsens Fazit: Bei DM und PM bestehen etablierte Therapien mit Steroiden und Azathioprin. Bei Versagen, Nebenwirkungen oder Kontraindikationen dieser Behandlungen ist die Wirksamkeit von IVIG in einer kontrollierten Studie bei DM (Evidenzklasse I) belegt. Für diese Form der Erkrankung gilt daher die Therapieempfehlung der Kategorie C (wirksam, Reservemittel der 2. oder 3. Wahl). Der Behandlungsversuch sollte vor Umstellung auf potenziell nebenwirkungsreichere Immunsuppressiva wie Cyclosporin oder Cyclophosphamid erfolgen. Bei jugendlichen DM-Patienten wird IVIG als Medikation der 1. Wahl gesehen, insbesondere aufgrund des günstigen Nebenwirkungsprofils, obwohl die Evidenzkriterien schwächer sind als bei der Erkrankung im Erwachsenenalter. 18 Zur PM gilt nach Expertenmeinung die gleiche Empfehlung der Kategorie C, obwohl hier die Studienlage bedeutend schlechter ist. DALAKAS (2010) Immunotherapy of myositis: issues, concerns and future prospects Fazit: IVIG sind eine Behandlungsoption als second-line Therapie bei Patienten mit DM und PM. Diese Behandlung sollte jedoch beendet werden, wenn nach 2-3 Infusionen kein objektiver Benefit festzustellen ist. Die nicht randomisierten Studien und Fallberichte bzw. Fallserien referieren bis auf eine (CHERIN et al. 1995) ein gutes Ansprechen einer IVIG-Therapie bei therapieresistenter DM oder PM. Die Ergebnisse einer Studie (CHERIN et al. 1994) implizieren, dass IVIG als Therapie der ersten Wahl (Monotherapie) nicht wirksam sind. Ein besonders gutes klinisches Ansprechen referieren Fallberichte zur IVIG-Therapie bei juveniler DM, auch bei Patienten, die IVIG als Medikament der ersten Wahl erhielten (u.a. BREEMS et al. 1993, LEVY et al. 2010, STRINGER und FELDMAN 2006). Ein Problem vieler Studien bleibt die Vermischung der pathogenetisch differenten Entitäten DM und PM. Aufgrund methodischer Mängel mussten die Fallberichte, Fallserien und kleinere offene Studien aus der Bewertung ausgeschlossen werden (siehe Anlagen 3 und 4). Zusammenfassend sollten IVIG bei der PM und der DM in erster Linie bei unzureichender Wirksamkeit der Standardtherapie bzw. beim Auftreten nicht-tolerierbarer Nebenwirkungen der konventionellen Therapie als add-on Therapie für zunächst drei bis sechs Monate zur Anwendung kommen. Sollte sich auch unter dieser Therapie ein nicht ausreichender Therapieeffekt einstellen, so sollte insbesondere bei der DM eine erneute intensive Tumorsuche durchgeführt werden. Nach drei bis sechs Monaten sollte der Therapieerfolg klinisch (Besserung, Stabilisierung oder weitere Progression), laborchemisch (z. B. CKVerlauf) und elektrophysiologisch (Rückgang der pathologischen Spontanaktivität) beurteilt werden, um eine Entscheidung über das Weiterführen der Therapie treffen zu können. Beim Einsatz von IVIG als Therapie der ersten Wahl bei PM und DM im Erwachsenenalter konnte bislang eine gegenüber der konventionellen Therapie überlegene Wirksamkeit von IVIG nicht sicher belegt werden (CHERIN et al. 1994). 10. Studienextraktionsbögen Die Studienextraktionsbögen für die 2 in die Bewertung einfließenden Studien sind in Anlage 2 beigefügt. 11. Bewertungsvorschlag zur Diskussion in der Expertengruppe 11.1 Dermatomyositis Wegen der besonderen Seltenheit und hohen Anforderungen an die Diagnosequalität sind die Fallzahlen der zur Bewertung herangezogenen Studien klein. Eine Evidenzstufe 1Studie (DALAKAS et al. 1993) konnte zeigen, dass hochdosierte IVIG als add-on Therapie in der Behandlung der steroidresistenten DM wirksam sind. Insbesondere für die beiden Haupt-Zielkriterien NMS- und MRC-Skala wurde ein relevanter klinischer Effekt nachgewiesen. 19 Nach Gabe von IVIG als Add-on-Therapie ist – derzeitiger Stand – in der Regel nach wenigen Tagen eine Besserungstendenz erkennbar, eine Unwirksamkeit frühestens nach 3 Monaten zu sichern. In verschiedenen Studien mit Fallserien und Gruppen konnte die Wirksamkeit von IVIG als adjuvante Therapie zu Steroiden in der Behandlung der DM bestätigen. Insgesamt wurden in der Indikation Dermatomyositis 88 Patienten mit IVIG behandelt, darunter 64 mit deutlichem klinischen Erfolg. Die klinische Ansprechrate beträgt zusammen 73 %. (siehe auch Anlage 3) Das Ergebnis zumindest einer Studie legt nahe, dass IVIG als primäre Monotherapie bei Erwachsenen für die DM nicht wirksam ist (CHERIN et al. 1994). Daher ist die IVIG-Therapie bei Dermatomyositis derzeit als Add-on-Therapie in therapieresistenten Fällen zu empfehlen. 11.2 Polymyositis Auch bei der PM ist aufgrund der geringen Prävalenz die Datenlage aus Studien spärlich. Für die Behandlung der PM mit IVIG sind keine kontrollierten, vergleichenden doppelblinden Studien vorhanden. Ursächlich dafür ist u. a. die Schwierigkeit, eine entsprechend große Anzahl an Patienten mit einer Biopsie-gesicherten PM zu rekrutieren. Eine Kohortenstudie der Evidenzstufe 2 (CHERIN et al. 2002) zeigt eine positive Wirkung der IVIG-Therapie ebenfalls als Add-on Regime bei therapieresistenter PM. Zusätzlich zu der für die Bewertung ausgewählten Kohortenstudie unterstreichen Fallberichte und Fallserien die Wirksamkeit von IVIG als Add-on-Therapie bei steroidresistenter PM. In dieser Indikation wurden insgesamt 77 Patienten mit IVIG behandelt, davon zeigten 53 Patienten einen deutlich positiven Effekt. Hier beträgt die klinische Ansprechrate zusammen 69 %. (siehe auch Anlage 4) Es zeigt sich insgesamt, dass die IVIG-Therapie als primäre Monotherapie bei der PM nicht sicher wirksam ist (CHERIN et al. 1994). Daher ist bei Polymyositis die IVIG-Therapie nur als Add-on Therapie in therapieresistenten Fällen zu empfehlen. 12. Fazit (Bewertung) Insgesamt ist der „Off-Label“-Einsatz von IVIG als Add-on-Therapie bei DM und PM im Erwachsenenalter gerechtfertigt bei Therapieresistenz oder Kontraindikation der zugelassenen Standard-Therapie 20 13. Ergänzendes Fazit (Empfehlung an den Gemeinsamen Bundesausschuss) 13.1 Off-Label Anwendungsgebiet 1. Polymyositis: Add-on-Behandlung bei therapieresistentem Verlauf (s.13.4) 2. Dermatomyositis: Add-on-Behandlung bei therapieresistentem Verlauf (s.13.4) 13.2 Angabe des Behandlungsziels Verbesserung der myogenen Paresen der quergestreiften Muskeln (Muskelkraft, gemessen z. B. mit MRC Skala), zusätzlich bei DM Verbesserung der Hautveränderungen (Fotodokumentation) 13.3 Welche Wirkstoffe sind für das entsprechende Anwendungsgebiet zugelassen? 13.3.1 Für das Anwendungsgebiet Polymyositis zugelassen (Gem. Recherche in der Datenbank AMIS unter dem Suchbegriff „Polymyositis?“ und „verkehrsfähiges Arzneimittel“ zuletzt am 16.08.2011): Prednisolon und Prednison Rheumatologische Erkankungen: - Polymyalgia rheumatica mit und ohne nachweisbare Riesenzellarteriitis (DS:c). - Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust hoch dosierte Stoßtherapie mit i.v. anwendbaren Glucocorticoiden, z. B. Prednisolon). - Aktive Phasen von Kollagenosen (DS: a bis b): systemischer Lupus erythematodes, Panarteriitis nodosa und andere Vasculitiden, Polymyositis/Dermatomyositis soweit nicht direkt erregerbedingt, progressive systemische Sklerose, rezidivierende Polychondritis, Mischkollagenosen. • Chronische Polyarthritiden (DS: b bis a): Entzündlich hochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen. Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes und Resistenz gegenüber nichtsteroidalen Antiphlogistika es erfordern (DS: c). • Rheumatisches Fieber, soweit es der Verlauf erfordert (DS: a). • Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen (DS: a). (Fachinformation für Decortin ® H 10 mg, Merck Pharma GmbH, Stand der Information Februar 2006 und für Decortin 1 mg, 5 mg, 5 mg Rheuma, 20 mg, 50 mg, Merck Pharma GmbH, Stand der Information Februar 2002) Azathioprin Azathioprin ist angezeigt in schweren Fällen der folgenden Erkrankungen, bei Patienten, die Steroide nicht vertragen oder von ihnen abhängig sind und bei denen trotz Behandlung mit hohen Steroid-Dosen keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann: - schwere aktive rheumatoide Arthritis, die mit weniger toxischen Wirkstoffen nicht kontrolliert werden kann (disease modifying antirheumatic agents (DMARDs)) - schwere oder mittelschwere entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) - systemischer Lupus erythematodes - Dermatomyositis und Polymyositis - autoimmune Hepatitis - Polyarteriitis nodosa - refraktäre autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgG- Wärmeantikörper - chronische refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura. 21 (Fachinformation für Azathioprin Sandoz® 50 mg Filmtabletten, Sandoz Pharmaceuticals GmbH, Stand der Information Oktober 2007) 13.3.2 Für das Anwendungsgebiet Dermatomyositis zugelassen: (Gem. Recherche in der Datenbank AMIS unter dem Suchbegriff „Dermato-myositis?“ und „verkehrsfähiges Arzneimittel“ zuletzt am 06.08.2011): Methylprednisolon Hautkrankheiten: Erkrankungen der Haut und Schleimhäute, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder Ausdehnung bzw. Systembeteiligung nicht oder nicht ausreichend mit topischen Glukokortikoiden behandelt werden können. Dazu gehören: - allergische, pseudoallergische und infektallergische Erkrankungen, z. B. akute Urtikaria, anaphylaktoide Reaktionen, - Arzneimittelexantheme, Erythema exsudativum, multiforme, toxische epidermale - Nekrolyse (Lyell-Syndrom), Erythema nodosum, allergisches Kontaktekzem, - Vaskulitiden, z. B. Vasculitis allergica, Polyarteriitis nodosa, - Autoimmunerkrankungen, z. B. Dermatomyositis, systemische Sklerodermie (indurative Phase), chronisch discoider und subakut kutaner Lupus erythematodes. (Fachinformation für Urbason® 4 mg bzw. 16 mg Tabletten, Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Stand der Information März 2008) Prednisolon/Prednison siehe auch unter “Polymyositis” Dexamethason Orale Behandlung aktiver Phasen von Kollagenosen (systemischer Lupus erythematodes, insbesondere viszerale Formen, Panarteriitis nodosa, Dermatomyositis, viszerale Formen von progressiver systemischer Sklerose). (gem. AMIS-Recherche vom 06.12.2010 beispielsweise Dexamethason 8 mg Galen, GALENpharma GmbH) Systemische Anwendung: - Chronische Polyarthritis (entzündlichhochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen). - Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen. - Akute rheumatische Karditis mit schwerem Verlauf. - Parenterale Anfangsbehandlung aktiver Phasen von Kollagenosen (systemischer Lupus erythematodes, insbesondere viszerale Formen, Panarteriitis nodosa, Polymyositis, Sharp-Syndrom, insbesondere viszerale Formen Manifestationen). (Fachinformation für Dexabene® Merckle Recordati GmbH, Stand der Information Mai 2006) Azathioprin (siehe auch unter „Polymyositis“) Imurek ist, üblicherweise in Kombination mit Glukokortikosteroiden, bei mäßig schweren bis schweren Verlaufsformen der nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt. In Kombination mit Glukokortikosteroiden hat die Anwendung von Imurek in der Regel eine Glukokortikosteroid-einsparende Wirkung. Weiterhin ist Imurek bei Patienten mit nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt, wenn Glukokortikosteroide nicht vertragen werden bzw. wenn mit hohen Dosen von Glukokortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann: - Schwere Formen der aktiven rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis), die mit weniger toxischen, antirheumatischen Basis-Therapeutika (disease modifying antirheumatic drugs — DMARDs) nicht kontrolliert werden können - Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) - Autoimmunhepatitis - Systemischer Lupus erythematodes - Dermatomyositis - Polyarteriitis nodosa - Pemphigus vulgaris und bullöses Pemphigoid - Morbus Behcet - Refraktäre autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgGWärmeantikörper - Chronisch refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpura (Fachinformation für Imurek®, GaxoSmithKline GmbH & Co KG, Stand der Information Dezember 2008) 22 Triamcinolon Gemäß einer am 16.08.2011 aktualisierten AMIS-Recherche sind für die Indikation PM und DM folgende Arzneimittel zugelassen: Volon 4 mg (Beragena und Emramed) Volon 8 MG (Eurimpharma und Emramed) Die aktuellen Fachinformation für Volon 4/8/16mg führt die Anwendungsgebiete PM und DM nicht mehr auf (Fachinformation, Dermapharm AG, Stand der Information April 2011) 13.4 Nennung der speziellen Patientengruppe (z.B. vorbehandelt – nicht vorbehandelt, Voraussetzungen wie guter Allgemeinzustand usw.) Patienten mit gesicherter Diagnose einer Polymyositis oder Dermatomyositis (Leitlinien der DGN 2008), die unter der zugelassenen Therapie eine Therapieresistenz zeigen . Therapieresistenz liegt in der Initialphase vor, wenn Kortikoide in Monotherapie z.B. bei einem foudroayanten Verlauf, nicht wirksam sind, d. h. weder in Tagen bzw. spätestens nach 2-3 Wochen keinen Einfluss auf die klinischen und/oder laborchemischen Parameter zeigen oder wenn, z.B. bei schweren Einschränkungen im ADL, in der Langzeittherapie in der Kombination mit Azathioprin eine Absenkung der Kortikoiddosis unter die CushingSchwelle nicht gelingt oder wenn 6 Monate nach Eindosierung von Azathioprin zu einer laufenden Steroidtherapie eine klinische Besserung ausbleibt. Bei Patienten mit lebensbedrohlicher DM, z.B. Atemlähmung oder schwerwiegende Schluckstörung, kann IVIG als Kombinationspartner erwogen werden 13.5 ggf. Nennung der Patienten, die nicht behandelt werden sollen Gegenanzeigen entsprechen denen der Fachinformation 13.6 Dosierung (z.B. Mono- oder Kombinationstherapie) IVIG 2 g/kg KG einmal pro Monat (0,4 g/kg KG pro Tag für 5 Tage) 23 13.7 Behandlungsdauer - bei Respondern mindestens 6 Monate (siehe DALAKAS et al. 1993, CHERIN et al. 2002), nach Wirkung auch länger - bei Nonrespondern nach 3 Monaten Abbruch, Kriterien für Therapieresponse bei PM und DM: klinisch relevante Besserung der Muskelkraft, Abnahme der CK-Werte im Verlauf, bei DM zusätzlich dazu Verbesserung der Hautveränderungen 13.8 Wann sollte die Behandlung abgebrochen werden? - siehe Fachinformation - bei Nonrespondern nach 3 Zyklen (3 Monaten) 13.9 Nebenwirkungen/Wechselwirkungen, wenn diese über die zugelassene Fachinformation hinausgehen oder dort nicht erwähnt sind Keine 13.10 Weitere Besonderheiten keine 14. Bemerkungen / offene Fragen für die Expertengruppe Off-Label In einer aktuellen japanischen Studie (Miyasaka et al. 2011) wurde an 26 Patienten im Rahmen einer randomisierten, doppelblinden Crossover-Studie die Wirksamkeit einer IVIGGabe von 0,4 g /kg KG über 5 Tage gegen Placebo bei kortikoidresistenten Patienten untersucht. Dabei zeigte sich ein nominaler Vorteil von IVIG. Die biometrische Auswertung entspricht insofern nicht den Standards, als nur Intragruppenvergleiche geprüft wurden. Die Studie wurde nach der Kommentierungsphase für interessierte Fachkreise publiziert. Sie unterstützt das bisher gefasste Fazit. Die Expertengruppe schlägt eine Neubewertung in 2 Jahren vor. 15. Literaturverzeichnis siehe Anlage 1 Anlage 1 Literaturliste Airio A, Kautiainen H, Hakala M Prognosis and mortality of polymyositis and dermatomyositis patients Clin Rheumatol 2006; 25:231-239 Alexanderson H Exercise: an important component of treatment in the idiopathic inflammatory myopathies Curr Rheumatol Rep 2005; 7:115-124 Amato AA, Griggs RC Treatment of inflammatory myopathies Curr Opin Neurol 2003; 16:569-575 Askanas V, Engel WK Molecular pathology and pathogenesis of inclusion-body myositis Microsc Res Tech 2005; 67:114-120 Bakewell CJ, Raghu G Polymyositis associated with severe interstitial lung disease: remission after three doses of IV immunoglobulin Chest. 2011 Feb;139(2):441-3 Barohn RJ, Herbelin L, Kissel JT, King W, McVey AL, Saperstein DS, et al. 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Successful treatment of dermatomyositis during pregnancy with intravenous immunoglobilin monotherapy Obstet Gynecol 2007; 109 (2 Pt 2):561-563 Ytterberg SR Treatment of refractory polymyositis and dermatomyositis Curr Rheumatol Rep 2006; 8:167-173 Zantos D, Zhang Y, Felson D The overall and temporal association of cancer with polymyositis and dermatomyositis J Rheumatol 1994; 21:1855-1859 Anlage 2 Bewertung und Extraktion von Therapiestudien Stand der Bearbeitung 16.11.2010 1 Quelle Dalakas MC, Illa I, Dambrosia JM, Soueidan SA, Stein DP, Otero C, Dinsmore ST, McCrosky S (1993) A controlled trial of high-dose intravenous immune globulin infusions as treatment for dermatomyositis. N Engl J Med 329: 19932000 2 Studientyp vom Autor bezeichnet als Doppel-blinde, placebo-kontrollierte Studie 3 Studientyp nach Durchsicht Zuordnung zu einem der folgenden Studientypen: x Therapiestudie mit randomisierter Gruppenzuteilung □ Therapiestudie mit nicht-randomisierter Gruppenzuteilung □ Therapiestudie mit Vergleichen über Zeit und Ort (z. B. historische Kontrollen) □ Therapiestudie ohne Vergleichsgruppen (auch Beobachtungsstudien und Anwendungsbeobachtungen) □ Fall-Kontrollstudien □ Fallserie □ Fallbericht / Kasuistik (case report) □ Nicht eindeutig zuzuordnen Falls Therapiestudie: x mit Placebokontrolle(n) □ mit Aktivkontrolle(n) □ mit Dosisgruppen □ sonstige Kontrollgruppe(n) 4 Formale Evidenzkriterien gemäß SIGN □ 1++: Qualitativ hochwertige Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit sehr geringem Risiko von Bias □ 1+: Gut durchgeführte Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit geringem Risiko von Bias x 1-: Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit hohem Risiko von Bias □ 2++: Qualitativ hochwertiger systematischer Review von Fallkontroll- oder Kohortenstudien oder Qualitativ hochwertige Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit sehr geringem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und hoher Wahrscheinlichkeit, so dass der Zusammenhang kausal ist □ 2+: Gut durchgeführte Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit niedrigem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und einer mittleren Wahrscheinlichkeit, so dass der Zusammenhang kausal ist □ 2-: Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit hohem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und einem signifikanten Risiko, so dass der Zusammenhang nicht kausal ist □ 3: Andere Studien wie Einzelfallberichte, Fallserien □ 4: Expertenmeinung 2 5 Bezugsrahmen Bis dato nur unkontrollierte Pilotstudien zu hoch-dosierter IVIG-Therapie bei Dermatomyositis (DM) Auftraggeber: Neuromuscular Disease Section, Medical Neurology Branch, Biometry and Field Studies Branch, National Institute of Neurologial Disorders and Stroke, National Institutes of Health, Bethesda keine Hinweise auf relevante Interessenkonflikte 6 Indikation Indikation: therapieresistente DM Behandlungsziel: Verbesserung der Scores für Muskelkraft und der neuromuskulären Symptome 7 Primäre Fragestellung / primäre Zielsetzung(en) Evaluation einer Therapie mit hoch-dosierten IVIG bei Patienten mit Therapie-resistenter DM 8 Relevante Ein- und Ausschlusskriterien Einschlusskriterien: • Diagnose DM (incl. diagnost. Muskelbiopsie) • Progressive Muskelschwäche • Eingeschränkte ADL • Exanthem • Keine oder schlechte Response auf Therapie mit hoch-dosiertem Prednison oder Therapie über 4-6 Monate mit therapeutischen Dosierungen eines anderen Immunsuppressivums (Methotrexat, Azathioprin, Cyclophosphamid) Ausschlusskriterien: • KHK • IgA-Mangel • Nierendysfunktion • Schwangerschaft • Bettlägerigkeit 9 Prüfintervention Eine IVIG-Infusion pro Monat für insgesamt 3 Monate Dosis: 2 g/kg KG Möglichkeit eines Crossing-over zur alternativen Therapie für weitere 3 Monate 10 Vergleichsintervention Placebo-Infusion einmal monatlich für 3 Monate 11 Evtl. weitere Behandlungsgruppen nein 12 Subgruppen Enthält die Studie Subgruppen, die für die Fragestellung an die Kommission relevant sind? x keine relevanten Subgruppen 13 Studiendesign Typus: x Parallelgruppendesign □ Cross-Over Design □ Prae-Post-Vergleich Geplante Fallzahl: nicht angegeben Wurde eine Fallzahlplanung (Power-Kalkulation) durchgeführt? nein Waren Interimanalysen geplant? nein 14 Zentren Anzahl der Zentren: 1 3 15 Randomisierung Block-Randomisierung 16 Verblindung der Behandlung x Patienten verblindet x Behandler verblindet x Beurteiler verblindet 17 Beobachtungsdauer Bezogen auf den einzelnen Patienten: bis zu 3 Monate nach Beendigung der Infusionen Bezogen auf das Hauptzielkriterium: bis zu 3 Monate nach Beendigung der Infusionen 18 Primäre Zielkriterien Haupt-Zielkriterien: - Neuromuskuläre Symptomskala (NMS) - ADL-Skala - Modifizierte Medical Research Council (MRC)-Skala zur Erfassung der Muskelstärke - Fotoaufnahmen des Hautausschlages Wurden relevante patientennahe Zielkriterien verwendet? ja Erfassung der Zielkriterien mittels: - Untersuchung 19 Sekundäre Zielkriterien sekundäre Zielkriterien: - bei 5 Patienten zweite Muskelbiopsie - Laborparameter (u. a. Muskel-Enzyme im Serum, großes Blutbild, immunologisches Profil) 20 Statistische Methoden für die Analyse der primären Endpunkte Wilcoxon-Statistik basierend auf zweiseitigen P-Werten Varianzanalyse Signifikanzniveau: P < 0.05 21 Anzahl der behandelten Patienten 15 Patienten Wurde die Studie vorzeitig beendet? nein 22 Zahl und Charakteristika der eingeschlossenen und ausgewerteten Patienten Differenzierte Darstellung nach Behandlungsgruppen vorhanden? Ja Sind die Ausfälle von Studienteilnehmern (Drop-outs) dokumentiert und begründet? Keine Drop outs Erfolgte eine Intention-to-treat- (ITT-) Analyse? Nicht anwendbar 23 Vergleichbarkeit der Behandlungsgruppen Gibt es relevante Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen? ja 24 Ergebnisse und ihre Darstellung 1.Parallelgruppen-Design: siehe tabellarische Darstellung unten 2. Cross-over: Siehe zusätzliche tabellarische Darstellung im Addendum zu Feld 24. 4 25 Unerwünschte Therapiewirkung Sind unerwünschte Ereignisse (UEs/AEs) berichtet? ja Sind schwerwiegende UEs (SUEs/SAEs) berichtet? nein 26 Fazit der Autoren IVIG sind sicher und effektiv in der Behandlung der refraktären DM. Die Wirksamkeit ist allerdings von kurzer Dauer (mittlere Dauer 6 Wochen), wiederholte Anwendungen waren für einen langfristigen Effekt notwendig. Die hohen Kosten der IVIG-Behandlung könnten die Langzeit-Anwendung im Rahmen einer Erhaltungstherapie limitieren. Immunglobuline sind sicherer und besser verträglich als Kortikosteroide oder andere immunsuppressive Medikationen und könnten, unabhängig von den Kosten, als first-line Medikament zur Einsparung von Kortikosteroiden in Betracht gezogen werden. 27 Abschließende Bewertung durch den Bearbeiter Einzige Placebo-kontrollierte randomisierte Patientenstudie zu IVIG-Therapie bei DM. Die Studie belegt die Wirksamkeit von IVIG in der Behandlung der therapieresistenten DM. Es konnte zusätzlich eine gute Verträglichkeit der IVIGTherapie gezeigt werden. Bei korrekter Auswertung der Studie als CrossoverVersuch mit den anhand der publizierten Graphiken rekonstruierten vollständigen Rohdaten ergibt sich für beide Skalen [MCR, NMS] ein Effekt, dessen klinische Relevanz eindeutig ist [siehe Teil 2 der Ergebnisdarstellung zu Feld 24]. Mängel: Zu geringe Fallzahl Zu Feld 24 Ergebnisdarstellung 1.) Nur Daten aus der 1. Versuchsperiode Prüftherapie Kontrolle n x SD n x SD Maß für p-Wert Gruppenunterschied MRC-Score pretreatment 8 76,6 +5,7 7 78,6 +6,3 Differenz MRC-Score posttreatment 8 84,6 +4,6 7 78,6 +8,2 NMS-Score pretreatment 8 44,1 +8,2 7 45,9 +9,0 NMS-Score posttreatment 8 51,4 +6,0 7 45,7 +11,3 Zielkriterium P<0,018 P<0,035 5 2.) Auswertung als standardmäßiger Zwei-Perioden–Crossover-Versuch mit dem anhand der Graphiken aus der Publikation rekonstruiertem Datensatz Zielkriterium Sequenzgruppe MRC-Score NMS-Score IVIGPLAC PLACIVIG IVIGPLAC PLACIVIG n Mittlere Diff. PER 1–PER 2 Standardfehler 8 7,2 3,2 4 -8,9 0,5 7 8,9 4,0 4 -12,3 4,6 Geschätzter Beh.-Effekt 95% –KI 8,0 2,9-13,2 10,6 3,4-17,8 6 1 Quelle Cherin P, Pelletier S, Teixeira A, Laforet P, Genereau T, Simon A, Maisonobe T, Eymard B, Herson S (2002) Results and long-term followup of intravenous immunoglobulin infusions in chronic, refractory polymyositis. Arthritis Rheum 46:467-74 2 Studientyp vom Autor bezeichnet als Offene, prospektive Studie 3 Studientyp nach Durchsicht Zuordnung zu einem der folgenden Studientypen: □ Therapiestudie mit randomisierter Gruppenzuteilung □ Therapiestudie mit nicht-randomisierter Gruppenzuteilung □ Therapiestudie mit Vergleichen über Zeit und Ort (z. B. historische Kontrollen) x Therapiestudie ohne Vergleichsgruppen (auch Beobachtungsstudien und Anwendungsbeobachtungen) □ Fall-Kontrollstudien □ Fallserie □ Fallbericht / Kasuistik (case report) □ Nicht eindeutig zuzuordnen Falls Therapiestudie: □ mit Placebokontrolle(n) □ mit Aktivkontrolle(n) □ mit Dosisgruppen □ sonstige Kontrollgruppe(n) x keine Kontrollgruppe 4 Formale Evidenzkriterien gemäß SIGN □ 1++: Qualitativ hochwertige Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit sehr geringem Risiko von Bias □ 1+: Gut durchgeführte Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit geringem Risiko von Bias □ 1-: Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit hohem Risiko von Bias □ 2++: Qualitativ hochwertiger systematischer Review von Fallkontroll- oder Kohortenstudien oder Qualitativ hochwertige Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit sehr geringem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und hoher Wahrscheinlichkeit, so dass der Zusammenhang kausal ist □ 2+: Gut durchgeführte Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit niedrigem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und einer mittleren Wahrscheinlichkeit, so dass der Zusammenhang kausal ist x 2-: Fallkontroll- oder Kohortenstudie mit hohem Risiko von Confounding, Bias oder Zufallsschwankungen und einem signifikanten Risiko, so dass der Zusammenhang nicht kausal ist □ 3: Andere Studien wie Einzelfallberichte, Fallserien □ 4: Expertenmeinung 7 5 Bezugsrahmen Bis dato keine kontrollierten Studien oder signifikanten Kohortenstudien zu hoch-dosierter IVIG-Therapie bei Polymyositis (PM) Auftraggeber: P. Cherin, Service de Médicine Interne, Hôpital Pitié-Salpêtrière, Paris keine Hinweise auf relevante Interessenkonflikte 6 Indikation Indikation: schwere, aktive, therapieresistente PM Behandlungsziel: klinische Verbesserung (u.a. Scores für Muskelkraft) 7 Primäre Fragestellung / primäre Zielsetzung(en) Evaluation einer Therapie mit hoch-dosierten IVIG bei Patienten mit Therapie-resistenter PM; Etablierung von Wirksamkeit und Sicherheit von IVIG in einer Langzeittherapie bei PM 8 Relevante Ein- und Ausschlusskriterien Einschlusskriterien: • Diagnose PM (incl. diagnost. Muskelbiopsie) • Keine oder schlechte Response bzw. Nebenwirkungen auf Therapie mit Steroiden, Methotrexat, Azathioprin, Cyclophosphamid, Chlorambucil, Plasmapherese, Lymphopherese, Ganzkörperbestrahlung – IVIG als third-line Therapie Ausschlusskriterien: • Schwere Herz- oder Nierenfunktionsstörungen • IgA-Mangel • Schwangerschaft 9 Prüfintervention Zweitägige IVIG-Infusion pro Monat für mindestens 3 Monate: Abbruch, wenn keine Response, sonst Weiterführung der Behandlung; Responder erhielten mindestens 6-malig IVIG Dosis: 2 g/kg KG 10 Vergleichsintervention keine 11 Evtl. weitere Behandlungsgruppen nein 12 Subgruppen Enthält die Studie Subgruppen, die für die Fragestellung an die Kommission relevant sind? x keine relevanten Subgruppen □ prospektiv geplante Subgruppenauswertung □ post hoc definierte oder in Auswertung gefundene Subgruppen 13 Studiendesign Typus: □ Parallelgruppendesign □ Cross-Over Design x Prae-Post-Vergleich Geplante Fallzahl: nicht angegeben Wurde eine Fallzahlplanung (Power-Kalkulation) durchgeführt? nein Waren Interimanalysen geplant? nein 8 14 Zentren Anzahl der Zentren: 1 15 Randomisierung keine 16 Verblindung der Behandlung nein 17 Beobachtungsdauer Bezogen auf den einzelnen Patienten: 51,4 + 13,1 Monate für Patienten mit positiver Response auf IVIG Bezogen auf das Hauptzielkriterium: Evaluation im 4. Monat (nach 3 Infusionen IVIG) 18 Primäre Zielkriterien Haupt-Zielkriterien: - Muskelkraft (BMRC muscle testing score) - MDS-Score - Dysphagie/pharyngeale Muskulatur - Biochemisches Assessment (CK) Wurden relevante patientennahe Zielkriterien verwendet? ja Erfassung der Zielkriterien mittels: - Untersuchung 19 Sekundäre Zielkriterien sekundäre Zielkriterien: keine 20 Statistische Methoden für die Analyse der primären Endpunkte Student-t-test Nicht-parametrischer Wilcoxon-Test Signifikanzniveau: P = 0.05 21 Anzahl der behandelten Patienten 35 Patienten Wurde die Studie vorzeitig beendet? nein 22 Zahl und Charakteristika der eingeschlossenen und ausgewerteten Patienten Differenzierte Darstellung nach Behandlungsgruppen vorhanden? nur eine Behandlungsgruppe Sind die Ausfälle von Studienteilnehmern (Drop-outs) dokumentiert und begründet? Keine Drop-outs Erfolgte eine Intention-to-treat- (ITT-) Analyse? Nicht anwendbar 23 Vergleichbarkeit der Behandlungsgruppen Nur eine Behandlungsgruppe 24 Ergebnisse und ihre Darstellung Muskelstärke: Klinische Verbesserung bei 25/35 Patienten (71,4%) MDS-Sore: Verbesserung bei 28/35 Patienten CK-Level: Bei 2 Patienten initial und nach Therapie normal, bei allen restlichen 33 Patienten mit initial erhöhten Werten Verbesserung Weiteres siehe tabellarische Darstellung unten 25 Unerwünschte Therapiewirkung Sind unerwünschte Ereignisse (UEs/AEs) berichtet? ja Sind schwerwiegende UEs (SUEs/SAEs) berichtet? nein 9 26 Fazit der Autoren IVIG sind eine interessante Therapieoption in der Behandlung der PM Die Ergebnisse zeigen, dass bei ca. 70% der untersuchten Patienten eine Verbesserung auftrat; nach Beendigung der Therapie zeigten 50% eine stabile Wirksamkeit bei einem Follow-up von 3 Jahren. Die Daten legen nahe, dass IVIG effektiv in der Behandlung der chronischen, refraktären PM sind. Sie sind sicherer und besser verträglich als Kortikosteroide und andere immunsuppressive Medikamente, so dass sie, unabhängig von den Kosten, als Steroid-sparendes Mittel in Betracht gezogen werden können. 27 Abschließende Bewertung durch den Bearbeiter Einzige größere Patientenstudie zu IVIG-Therapie bei PM. Die Daten sprechen für eine Wirksamkeit von IVIG bei therapieresistenter PM. Mängel der Studie: Nicht randomisiert, nicht kontrolliert geringe Fallzahl Zu Feld 24 Tabelle Ergebnisdarstellung: Zielkriterium nach 3 Infusionen IVIG initial p-Wert x SD n x SD BMRC score 35 47,8 11,1 35 67,4 12,7 <0,01 MDS Score 35 22,3 8,0 35 10,9 6,1 <0,01 CK-Level (units/liter) 33 1880 620 33 520 240 <0,01 n Anlage 3 IVIG bei Dermatomyositis (DM) Eine aktualisierte Recherche am 16.08.2011 in der Datenbank medline bei DIMDI ergab die nachfolgend dargestellten Trefferzahlen Suchbegriffe Anzahl Treffer (dermatomyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?) 359 [(dermatomyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?)] AND LA=(ENGLISH; GERMAN) AND pps=Mensch AND [(ct=young adult;ct=adult;ct=middle aged;ct=aged;ct="aged, 80 and over")] 130 [(dermatomyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?)] AND LA=(ENGLISH; GERMAN) AND pps=Mensch AND [(ct=young adult;ct=adult;ct=middle aged;ct=aged;ct="aged, 80 and over")] AND AI=Abstract AND DT=("review"; "case reports"; "clinical trial"; "randomized cotrolled trial") 78 Recherchen in den Datenbanken EMBASE bei DIMDI; Cochrane und Pumed am 16.08.2011 mit diesen Suchkriterien lieferte keine weiteren Treffer zur bearbeiteten Fragestellung. 1 Studien mit Ausschlussgrund Studie Evidenzkriterien gemäß SIGN Details und Ausschlussgrund Cherin et al. 1991a SIGN 2- 20 Patienten (14 Patienten mit chronisch refraktärer PM, 6 Patienten mit therapierefraktärer DM); Therapie mit IVIG 2g/kg/Monat für 4 Monate; signifikante klinische Verbesserung bei 15/20 Patienten; 18/20 Patienten zeigten biochemische Verbesserungen und 2 Patienten mit initial normalem Serum-CK-Level zeigten eine klinische Verbesserung Nicht kontrolliert, nichtrandomisiert, geringe Fallzahl Cherin et al. 1991b SIGN 2- Offene Studie mit 15 Patienten (12 PM, 3 DM); Klinische Verbesserung bei 13/15 Patienten Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Cherin et al. 1994 SIGN 3 Danieli et al. 2002 SIGN 2- 6 Patienten mit DM und 5 Patienten mit PM, Therapie mit IVIG 1g/kg/Tag für 2 Tage monatlich als first-line Therapie; durchschnittliche Behandlungsdauer: 4 Monate; signifikante klinische Verbesserung bei 3 der 11 Patienten; 8/11 Patienten zeigten signifikante biochemische Besserungen, die durchschnittlichen CKLevel der 11 Patienten zeigten einen statistisch signifikanten Abfall während der Therapie Nicht kontrollierte, nichtrandomisierte Studie; geringe Fallzahl Fallserie: 12 Patienten mit DM und 8 Patienten mit PM; IVIG als add-on Therapie bei 13 Patienten, davon bei 6 Patienten zusätzlich Plasmapherese; partielle Remission bei 8 Patienten, 2 komplette Remission bei 5 Patienten Nicht kontrolliert, nicht randomisiert Danieli et al. 2009 SIGN 3 Offene Studie mit 7 Patienten (4 PM, 3 DM); IVIG als add-on Therapie mit Mycophenolat Mofetil; alle Patienten zeigten eine komplette Remission Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Danieli et al. 2009 SIGN 2- Furuya et al. 1998 SIGN 3 Offene Studie mit insgesamt 63 Patienten mit DM und PM; IVIG als add-on Therapie mit Cyclosporin A oder Mycophenolat Mofetil; 82 bzw. 85% der Patienten zeigten eine komplette Remission Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Fallbericht, 1 Patientin mit steroidresistenter DM; Therapie mit IVIG; rasche, merkliche Besserung Geringe Fallzahl Göttfried et al. 2000 SIGN 2- Offene Studie mit 19 DMPatienten; 7/19 Patienten zeigten eine Response auf IVIG Nicht kontrolliert, nicht randomisiert Kuwano et al. 2005 SIGN 3 Fallbericht: 1 Patientin mit DM; gute Response auf hochdosierte IVIG-Therapie Geringe Fallzahl Mastaglia et al. 1998 SIGN 3 Prospektive offene Studie mit insgesamt 16 Patienten; davon 5 Patienten mit DM, 2 mit PM; IVIG als add-onTherapie; 5/7 Patienten zeigten Response auf IVIG Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Mosca et al. 2005 SIGN 3 Fallbericht: 1 schwangere Patientin mit DM; IVIG als add-on-Therapie; sehr gute Response mit kompletter Remission Geringe Fallzahl 3 Peake et al. 1998 SIGN 3 Fallbericht: 1 Patientin mit DM incl Hautulcera; rasches gutes Ansprechen auf Therapie mit IVIG Geringe Fallzahl Sadayama et al. 1999 SIGN 3 Fallbericht: 1 Patientin mit therapierefraktärer DM; gutes Ansprechen auf Therapie mit niedrig-dosierten IVIG (0,1g/kg KG/Tag 5 Tage/Woche für 2 Wochen) Geringe Fallzahl Saito et al. 2008 SIGN 2- 7 Patienten mit DM, 8 Patienten mit PM; Wirksamkeits-Raten: 93,3% (14/15 Patienten) bzgl. MMTScore, 80,0% (12/15 Patienten) bzgl. ADL-Score, 100% (15/15 Patienten) bzgl. CK-Level Nicht kontrolliert, nichtrandomisiert, geringe Fallzahl Sanchez-Ramon et al. 2010 SIGN 3 1 Patientin mit therapieresistenter DM; IVIG als add-on Therapie, klinische Besserung Geringe Fallzahl Williams et al. 2007 SIGN 3 Fallbericht: 1 schwangere Patientin mit DM; IVIG als Monotherapie; Patientin wurde symptomfrei Geringe Fallzahl Zusammenfassung DM N = 88 Patienten IVIG positiv = 64 Patienten (73%) 4 weitere Publikationen mit Ausschlussgrund Erstautor, Erscheinungsjahr Alexis et al., 2005 Aslanidis et al., 2007 Astudillo, 2001 Bakewell et al., 2011 Basta, Dalakas, 1994 Bril et al., 1999 Callen, 2000 Capodicasa Caron Chang, 2001 Dalakas, 1992 Dalakas, 2005 DeVita et al., 1996 Fam et al., 2001 Titel Off-label dermatologic uses of anti-TNF-a therapies Successful treatment of refractory rash in paraneoplastic amyopathic dermatomyositis Hypercapnic coma due to diaphragmatic involvement in a patient with dermatomyositis Polymyositis associated with severe interstitial lung disease: remission after three doses of IV immunoglobulin. High-dose intravenous immunoglobulin exerts its beneficial effect in patients with dermatomyositis by blocking endomysial deposition of activated complement fragments. IGIV in neurology--evidence and recommendations Dermatomyositis Clinical effectiveness of apheresis in the treatment of progressive systemic sclerosis Thyroid plasmacytoma with dermatomyositis and palmar fasciitis Induction of remission with intravenous immunoglobulin and cyclophosphamide in steroid-resistant Evans' syndrome associated with dermatomyositis Clinical, immunopathologic, and therapeutic considerations of inflammatory myopathies Intravenous immunoglobulin in patients with anti-GAD antibody-associated neurological diseases and patients with inflammatory myopathies: effects on clinicopathological features and immunoregulatory genes High dose intravenous immunoglobulin therapy for rheumatic diseases: clinical relevance and personal experience Recent advances in the Kurzbeschreibung Ausschlussgrund andere Therapie andere Fragestellung andere Fragestellung Fallbericht über einen 63-jährigen Patienten mit interstitieller Lungenerkrankung, assoziiert mit Polymyositis/ Dermatomyositis andere Fragestsellung keine Studie Übersichtsarbeit Übersichtsarbeit Übersichtsarbeit mit anderem Schwerpunkt Fallbericht über eine 14-jährige Patientin mit DM in Folge eines primären Plasmazytoms Fallbericht über eine 59-jährige Patientin mit Evan’s-Syndrom und DM Einzelfallbericht, andere Fragestellung Einzelfallbericht, andere Fragestellung Übersichtsarbeit Vergleich von Patienten mit StiffPerson Syndrom (SPS), inclusion body myositis (IBM) und Dermato-myositis (DM) andere Fragestellung Übersichtsarbeit Übersicth über keine Studie, 5 management of adult myositis Hashimoto et al., 2006 Iannone et al., 2006 Ishikawa et al., 2010 Kaufmann et al., 2005 Klein et al., 2010 Kokotis et al., 2005 Lee et al., 2002 Lindardaki et al., 2011 Looet al., 2004 Lukan, 2010 Luzi et al., 2007 Machado, 2010 Marie et al. 1999 Mastaglia et al., 1993 Misra, 2004 Miyazaki et al., 2007 Cytomegalovirus infection complicating immunosuppressive therapy for dermatomyositis Use of etanercept in the treatment of dermatomyositis: a case series Etanercept-induced anti-Jo-1antibody-positive polymyositis in a patient with rheumatoid arthritis: a case report and review of the literature. Das klinische Spektrum der Dermatomyositis. The clinical spectrum of dermatomyositis Tumor necrosis factor inhibitorassociated dermatomyositis Bilateral ocular myositis as a late complication of dermatomyositis Idiopathic inflammatory myopathy with diffuse alveolar damage Intravenous immunoglobulin treatment for pregnancyassociated dermatomyositis Management of autoimmune skin disorders in the elderly Successful treatment with intravenous immunoglobulins in a patient affected by dermatomyositis/systemic lupus erythematosus overlap syndrome and tuberculosis Association of anti-glomerular basement membrane antibody disease with dermatomyositis and psoriasis: case report. Intravenous immunoglobulins as treatment of life threatening esophageal involvement in polymyositis and dermatomyositis Treatment of inflammatory myopathies Clinical features and metabolic and autoimmune derangements in acquired partial lipodystrophy: report of 35 cases and review of the literature Early assessment of rapidly verschiedene Tehrapiemöglichkeite n Fallberichte über Infektionen mit Cytomegalovirus bei Patienten mit DM Übersichtsarbeit Fallbericht über eine 42-jährige Patientin, die (PM)/(DM) in Folge einer anti-TNF therapie erworben hat Übersichtsarbeit zur Charakterisierung von DM andere Fragestellung Fallberichte, andere Fragestellung andere Fragestellung andere Fragestellung, keine Studie keine Studie Fallbericht mit anderer Fragestellung Fallbericht über Patienten mit idiopathic inflammatory myopathy (IIM) und PM oder DM Fallbericht über eine schwangere Patientin mit DM andere Fragestellung, Fallberichte Einzelfallbericht Übersichtsarbeit Einzelfallbericht Einzelfallbericht 3 Patienten mit PM oder DM, die mit IVIG behandelt werden keine Studie, Fallberichte Übersichtsarbeit andere Fragestellung 6 Moriguchi et al. 1996 Nomura et al., 2010 Normann et al., 2006 Nydegger, 1994 Oh, 2003 Park, 2003 Peterlanan et al., 2005 Petersen et al., 1978 Pinto et al., 2006 Prescott et al., 2007 Qushmag, 2000 Raju, Dalalkas, 2005 Ross, 2007 Rudge et al., 1996 progressive interstitial pneumonia associated with amyopathic dermatomyositis Intravenous immunoglobulin therapy for refractory myositis Adult dermatomyositis with severe polyneuropathy: does neuromyositis exist? Case reports of etanercept in inflammatory dermatoses Alte und neue Aspekte der intravenösen Immunglobulintherapie. Old and current aspects of intravenous immunoglobulin therapy Myokymia, neuromyotonia, dermatomyositis, and voltagegated K+ channel antibodies Dermatomyositis developing in the first trimester of pregnancy Bilateral ocular myositis as a late complication of dermatomyositis Penicillamine-induced polymyositis-dermatomyositis Successful salvage therapy of intravenous cyclophosphamide for refractory polymyositis in an elderly patient: case report Tumor necrosis factor-alpha inhibitor associated ulcerative colitis Cyclosporin A in the treatment of refractory adult polymyositis/dermatomyositis: population based experience in 6 patients and literature review Gene expression profile in the muscles of patients with inflammatory myopathies: effect of therapy with IVIg and biological validation of clinically relevant genes Intravenous immunoglobulin therapy for neuromuscular disorders Encephalomyelitis in primary hypogammaglobulinaemia 3 Patienten mit PM oder DM (refraktär), die mit IVIG behandelt werden keine Studie, Fallberichte Einzelfallbericht keine Studie Übersichtsarbeit Einzelfallbericht Einzelfallbericht über eine IVIG-Therapie einer 22-jährigen Patientin mit DM im ersten Trimester einer Schwangerschaft Einzelfallbericht andere Fragestellung, Fallberichte andere Fragestellung Fallbericht, Fokus auf intravonöses Cyclophosphamid andere Fragestellung, Einzelfallbericht Fallberichte über 4 Ptienten mit rheumatoiden Erkrankungen , davon eine weibl. Patientin mit amyopathischer Dermatomyositis ander Fragestellung, Fallbericht keine Studie keine Studie Übersichtsarbeit andere Fragestellung 7 Saadeh et al., 1995 Sabroe et al., 1995 Schleinitz et al., 2010 Schmidt et al., 2006 Sereda et al., 2006 Shimojima, 2003 Simeoni et al., 2007 Stoll et al., 1992 Takizawa Tweezer-Zaks et al., 2006 Vecchietti et al., 2006 White et al., 2007 Xie et al., 2010 Yung et al., 1982 Zilko Dermatomyositis: remission induced with combined oral cyclosporine and high-dose intravenous immune globulin Dermatomyositis treated with high-dose intravenous immunoglobulins and associated with panniculitis Subcutaneous immunoglobulin administration: an alternative to intravenous infusion as adjuvant treatment for dermatomyositis? Rituximab in treatment-resistant autoimmune blistering skin disorders Improvement in dermatomyositis rash associated with the use of antiestrogen medication Intractable skin necrosis and interstitial pneumonia in amyopathic dermatomyositis, successfully treated with cyclosporin A Dermatomyositis complicated with Kaposi sarcoma: a case report Polymyositis: Krankheitsverlauf und Therapie mit intravenös applizierten Immunglobulinen. Polymyositis: disease course and therapy with intravenously administered immunoglobulins Polymyositis associated with focal mesangial proliferative glomerulonephritis with depositions of immune complexes Severe gastrointestinal inflammation in adult dermatomyositis: characterization of a novel clinical association Severe eczematous skin reaction after high-dose intravenous immunoglobulin infusion: report of 4 cases and review of the literature Acute stroke with high-dose intravenous immune globulin Diffuse proliferative glomerulonephritis associated with dermatomyositis with nephrotic syndrome D-Penicillamine--induced pemphigus syndrome Amyloidosis associated with dermatomyositis and features Bericht über 2 Patienten Fallbericht, keine Studie Fallbericht über einen Patienten mit DM Einzelfallbericht Einzelfallbericht, SCIG SCIG, andere Fragestellung Übersichtsarbeit mit anderem Schwerpunkt Fallbericht über 2 Patientinnen mit anderer Fragestellung keine Studie Einzelfallbericht über einen Patientn mit DM und Kaposi Sarkom andere Fragestellung, Fallbericht andere Fragestellung andere Fragestellung Journal Artikel, Review andere Fragestellung retrospektive Auswertung von 48 patientenakten mit Fokus auf gastrointestinalen Erkrankungen andere Fragestellung, keine Studie andere Fragestellung andere Fragestellung andere Fragestellung andere Fragestellung andere Fragestellung 8 of multiple myeloma. The progression of amyloidosis associated with corticosteroid and cytotoxic drug therapy 9 Anlage 4 IVIG bei Polymyositis (PM) Eine aktualisierte Recherche am 16.08.2011 in der Datenbank medline bei DIMDI ergab die nachfolgend dargestellten Trefferzahlen Suchbegriffe (polymyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?) Anzahl Treffer 228 [(polymyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?)] AND LA=(ENGLISH; GERMAN) AND pps=Mensch AND [(ct=young adult;ct=adult;ct=middle aged;ct=aged;ct="aged, 80 and over")] 77 [(polymyositi?) AND (immunglobulin? OR immunoglobulin?) AND (therap?)] AND LA=(ENGLISH; GERMAN) AND pps=Mensch AND [(ct=young adult;ct=adult;ct=middle aged;ct=aged;ct="aged, 80 and over")] AND AI=Abstract AND DT=("review"; "case reports"; "clinical trial"; "randomized cotrolled trial") 36 Recherchen in den Datenbanken EMBASE bei DIMDI; Cochrane und Pumed am 16.08.2011 mit diesen Suchkriterien lieferte keine weiteren Treffer zur bearbeiteten Fragestellung. 1 Studien mit Ausschlussgrund Erstautor, Erscheinungsjahr Evidenzkriterien gemäß SIGN Details und Ausschlussgrund Cherin et al. 1991a SIGN 2- 20 Patienten (14 Patienten mit chronisch refraktärer PM, 6 Patienten mit therapierefraktärer DM); Therapie mit IVIG 2g/kg/Monat für 4 Monate; signifikante klinische Verbesserung bei 15/20 Patienten; 18/20 Patienten zeigten biochemische Verbesserungen und 2 Patienten mit initial normalem Serum-CK-Level zeigten eine klinische Verbesserung Nicht kontrolliert, nichtrandomisiert, geringe Fallzahl Cherin et al. 1991b SIGN 2- Offene Studie mit 15 Patienten (12 PM, 3 DM); Klinische Verbesserung bei 13/15 Patienten Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Cherin et al. 1994 SIGN 3 Cherin et al. 1995 SIGN 2- 6 Patienten mit DM und 5 Patienten mit PM, Therapie mit IVIG 1g/kg/Tag für 2 Tage monatlich als first-line Therapie; durchschnittliche Behandlungsdauer: 4 Monate; signifikante klinische Verbesserung bei 3 der 11 Patienten; 8/11 Patienten zeigten signifikante biochemische Besserungen, die durchschnittlichen CKLevel der 11 Patienten zeigten einen statistisch signifikanten Abfall während der Therapie Nicht kontrollierte, nichtrandomisierte Studie; geringe Fallzahl 5 Patienten mit PM; Therapie 2 mit IVIG; kein Benefit bzgl. Muskelstärke Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Danieli et al. 2002 SIGN 2- Fallserie: 12 Patienten mit DM und 8 Patienten mit PM; IVIG als add-on Therapie bei 13 Patienten, davon bei 6 Patienten zusätzlich Plasmapherese; partielle Remission bei 8 Patienten, komplette Remission bei 5 Patienten Nicht kontrolliert, nicht randomisiert Danieli et al. 2009 SIGN 3 Offene Studie mit 7 Patienten (4 PM, 3 DM); IVIG als add-on Therapie mit Mycophenolat Mofetil; alle Patienten zeigten eine komplette Remission Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Danieli et al. 2009 SIGN 2- Offene Studie mit insgesamt 63 Patienten mit DM und PM; IVIG als add-on Therapie mit Cyclosporin A oder Mycophenolat Mofetil; 82 bzw. 85% der Patienten zeigten eine komplette Remission Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Genevay et al. 2001 SIGN 3 1 Patient mit therapierefraktärer PM; Behandlung mit IVIG 2g/kg monatlich, dann Dosisreduktion auf 0,8 g/kg monatlich mit positivem Ergebnis Jann et al. 1992 SIGN 3 2 Patienten mit Therapierefraktärer PM; Therapie mit IVIG 0,4g/kg/Tag für 5 Tage; beide Patienten zeigten eine deutliche Verbesserung der Muskelstärke sowie einen Abfall der Serum-CK-Level auf Normalniveau Geringe Fallzahl Mastaglia et al. 1998 SIGN 3 Prospektive offene Studie mit insgesamt 16 Patienten; davon 5 Patienten mit DM, 2 3 mit PM; IVIG als add-onTherapie; 5/7 Patienten zeigten Response auf IVIG Nicht kontrolliert, nicht randomisiert, geringe Fallzahl Nakamura et al. 2010 SIGN 3 Fallbericht: 1 Patient mit PM; Gute Response auf IVIGTherapie Geringe Fallzahl Saito et al. 2008 SIGN 2- 7 Patienten mit DM, 8 Patienten mit PM; Wirksamkeits-Raten: 93,3% (14/15 Patienten) bzgl. MMTScore, 80,0% (12/15 Patienten) bzgl. ADL-Score, 100% (15/15 Patienten) bzgl. CK-Level Nicht kontrolliert, nichtrandomisiert, geringe Fallzahl Zusammenfassung PM N = 77 Patienten IVIG Positiv = 53 Patienten (69%) 4 weitere Publikationen mit Ausschlussgrund Erstautor, Erscheinungsjahr Adams et al., 1984 Bakewell et al., 2011 Titel Kurzbeschreibung Ausschlussgrund The development of polymyositis in a patient with toxoplasmosis: clinical and pathologic findings and review of literature Polymyositis associated with severe interstitial lung disease: remission after three doses of IV immunoglobulin. Einzelfallbericht über eine Patientin mit PM keine Studie, Einzelfallbericht Fallbericht über einen 63-jährigen Patienten mit interstitieller Lungenerkrankung, assoziiert mit Polymyositis/ Dermatomyositis Fallbericht über einen Patienten mit PM 20 Monate nach einer Behandlung einer lymphoblastischen Leukämie andere Fragestsellung Blanche et al., 1995 Polymyositis and chronic graftversus-host disease: efficacy of intravenous gammaglobulin and methotrexate Bril et al., 1999 IGIV in neurology--evidence and recommendations Efficacy of high-dose intravenous immunoglobulin therapy in Japanese patients with steroid-resistant polymyositis and dermatomyositis Recent advances in the management of adult myositis Caramaschi et al., 2007 Fam et al., 2001 Ishikawa et al., 2010 Etanercept-induced anti-Jo-1antibody-positive polymyositis in a patient with rheumatoid arthritis: a case report and review of the literature. Kirov et al., 1984 Polymyositis associated with monoclonal gammopathy Kristofova et al., 2008 Successful therapy with intravenous immunoglobulin in the management of polymyositis Idiopathic inflammatory myopathy with diffuse alveolar damage Lee et al., 2002 Lee et al., 2002 A case of polymyositis with dilated cardiomyopathy associated with interferon alpha Einzelfallbericht Übersichtsarbeit Einzelfallbericht, Fokus auf MMF Übersicth über verschiedene Tehrapiemöglichkeite n Fallbericht über eine 42-jährige Patientin, die (PM)/(DM) in Folge einer anti-TNF therapie erworben hat Beobachtung des Therapieverlauf nach Gabe von IVIG bei 3 Patienten mit PM Fallbereicht über eine 66-jährige Patientin mit idiopatischer PM keine Studie, Übersichtsarbeit Fallbericht über Patienten mit idiopathic inflammatory myopathy (IIM) und PM oder DM Fallbericht über einen Patienten mit Pm als Komplikation einer andere Fragestellung, Fallberichte andere Fragestellung keine Studie, Fallberichte keine Studie, Einzelfallbericht andere Fragestellung, einzelfallbericht 5 treatment for hepatitis B Marie et al. 1999 Moriguchi et al. 1996 Nydegger, 1994 Pinto et al., 2006 Ross, 2007 Sabroe et al., 1995 Schoenfeld et al., 2004 Stoll et al., 1992 Takahashi et al., 2008 Intravenous immunoglobulins as treatment of life threatening esophageal involvement in polymyositis and dermatomyositis Intravenous immunoglobulin therapy for refractory myositis Alte und neue Aspekte der intravenösen Immunglobulintherapie. Old and current aspects of intravenous immunoglobulin therapy Successful salvage therapy of intravenous cyclophosphamide for refractory polymyositis in an elderly patient: case report Intravenous immunoglobulin therapy for neuromuscular disorders Dermatomyositis treated with high-dose intravenous immunoglobulins and associated with panniculitis i.v.IG for autoimmune, fibrosis, and malignant conditions: our experience with 200 patients Polymyositis: Krankheitsverlauf und Therapie mit intravenös applizierten Immunglobulinen. Polymyositis: disease course and therapy with intravenously administered immunoglobulins CD8-positive T cell-induced liver damage was found in a patient with polymyositis Tweezer-Zaks et al., 2006 Severe gastrointestinal inflammation in adult dermatomyositis: characterization of a novel clinical association Wright et al., 1994 D-penicillamine induced polymyositis causing complete heart block D-Penicillamine--induced pemphigus syndrome Yung et al., 1982 Inerferon alphaTherapie 3 Patienten mit PM oder DM, die mit IVIG behandelt werden 3 Patienten mit PM oder DM (refraktär), die mit IVIG behandelt werden Fallbericht, Fokus auf intravonöses Cyclophosphamid keine Studie, Fallberichte keine Studie, Fallberichte Übersichtsarbeit andere Fragestellung, Einzelfallbericht Übersichtsarbeit Fallbericht über einen Patienten mit DM Einzelfallbericht Übersichtsarbeit über mehrere Autoimmunerkrankun gen keine Studie, andere Fragestellung Fallbericht über eine Patientin mit PM, Schwerpunkt auf Leberschädigung retrospektive Auswertung von 48 patientenakten mit Fokus auf gastrointestinalen Erkrankungen Journal Artikel, Review andere Fragestellung, Einzelfallbericht andere Fragestellung, keine Studie andere Fragestellung andere Fragestellung 6 Anlage 5 Recherche in der Cochrane Datenbank aktualisiert am 18.08.2011 Mit den Suchbegriffen „immunoglobuline and polymoyositis“ wurden 1 Review und 1 Clinical Study identifiziert. Die Suche mit „dermatomyositis and immunoglobuline“ ergab keine weiteren oder abweichenden Treffer Review Record #1 of 1 ID: CD003643 AU: Choy Ernest HS AU: Hoogendijk Jessica E AU: Lecky Bryan AU: Winer John B AU: Gordon Patrick TI: Immunosuppressant and immunomodulatory treatment for dermatomyositis and polymyositis SO: Choy Ernest HS, Hoogendijk Jessica E, Lecky Bryan, Winer John B, Gordon Patrick. Immunosuppressant and immunomodulatory treatment for dermatomyositis and polymyositis. Cochrane Database of Systematic Reviews: Reviews 2009 Issue 4 John Wiley & Sons, Ltd Chichester, UK DOI: 10.1002/14651858.CD003643.pub3 YR: 2009 NO: 4 PB: John Wiley & Sons, Ltd US: http://www.mrw.interscience.wiley.com/cochrane/clsysrev/articles/CD003643/frame.html KY: Humans [checkword]; Azathioprine [therapeutic use]; Blood Component Removal; Cyclosporine [therapeutic use]; Dermatomyositis [drug therapy] [therapy]; Immunosuppressive Agents [therapeutic use]; Methotrexate [therapeutic use]; Plasma Exchange; Polymyositis [drug therapy] [therapy]; Randomized Controlled Trials as Topic CC: HM-NEUROMUSC DOI: 10.1002/14651858.CD003643.pub3 Clinical Trial Record #1 of 1 ID: CN-00326477 AU: Dalakas MC TI: Controlled studies with high-dose intravenous immunoglobulin in the treatment of dermatomyositis, inclusion body myositis, and polymyositis. SO: Neurology YR: 1998 VL: 51 NO: 6 Suppl 5 PG: S37-45 PM: PUBMED 9851729 PT: Clinical Trial; Controlled Clinical Trial; Journal Article; Review AD: Neuromuscular Diseases Section, National Institute of Neurological Disorders and Stroke, National Institutes of Health Bethesda, MD 20892-1382, USA. US: http://www.mrw.interscience.wiley.com/cochrane/clcentral/articles/477/CN-00326477/frame.html KY: Dermatomyositis [therapy]; Immunoglobulins, Intravenous [therapeutic use]; Myositis, Inclusion Body [therapy]; Polymyositis [therapy]; Humans CC: HS-HANDSRCH Record #1 of 5 ID: CN-00622897 AU: Dalakas MC TI: The role of high-dose immune globulin intravenous in the treatment of dermatomyositis. SO: International Immunopharmacology YR: 2006 VL: 6