Zu geringe Geldspielabgabe?
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Zu geringe Geldspielabgabe?
W RL AT E V . WW AND Vaterland L I E C H T E NS T E I NE R .LI MIT AMT LICHEN PUBL IKATIONE N – VERBUND SÜDOSTSCHWEIZ, TEL. +423 236 16 16 Eschen hat einen neuen Pfarrer Eschen. – Gestern wurde die Installation des neuen Schellenberger Pfarrers P. Hermann Wörgötter im Rahmen eines Festgottesdienstes von Erzbischof Wolfgang Haas SEITE 3 vorgenommen. Eine Premiere gleich zu Beginn Eschen. – Das Jubiläumsjahr des Gitarrenzirkels startete gestern mit einer Premiere: Es fand das erste Konzert von Gitarre und Streichquartett seit der Gründung vor 20 Jahren statt. SEITE 4 Empörung über Veto gegen Syrien Damaskus. – Mit Empörung haben der Westen und die arabische Welt auf das Veto Russlands und Chinas gegen eine UNO-Resolution zur Verurteilung der Gewalt in Syrien reagiert. Das Regime in Damaskus fühlt sich gestärkt. SEITE 8 Zahl der Kältetoten in Europa steigt Kiew/Bern. – Die extreme Kälte hält Europa weiter fest im Griff. Durch die Frostwelle starben bis Sonntag rund 300 Menschen. Auch in der Schweiz herrschen eisige Temperaturen. SEITE 10 (10$13. +3$ 3&+ !3 #&!,&0/!4' )&0+2!*"& %%%-!/%-*" HEUTE Die Zweite Inland Ausland TV-Programme Boulevard Sport Die Letzte 2 3–7 8 9 10 11–19 20 MEHR FOTOS ZU DEN BEITRÄGEN www.vaterland.li Vaduzer Medienhaus AG Liechtensteiner Vaterland Lova Center, Postfach 884, 9490 Vaduz Tel. +423 236 16 16, Fax +423 236 16 17 E-Mail Redaktion: redaktion@vaterland.li E-Mail Sportredaktion: sport@vaterland.li E-Mail Abo: abo@vaterland.li E-Mail Inserate: inserate@vaterland.li 10006 9 771818 920002 WWW.VATE RL AND.L I MONTAG, 6. FEBRUAR 2012 | NR. 28 | CHF 2.00 INLAND SPORT Ein Turm aus Eis wartete am Samstag in Malbun auf begeisterte Sportkletterer. SEITE 5 Die Damen des VBC Galina Schaan bleiben auch nach 14 Spielen ungeschlagen. SEITE 16 MIT WISSEN WEITERKOMMEN WEITERBILDEN .'"-$)!$' ***%(#(&,"+%," Zu geringe Geldspielabgabe? Gastronom Klaus Schatzmann kritisiert anlässlich der Lizenzvergabe an das Casino Vaduzerhof nicht nur die Kombination Grosshotel mit Casino, sondern auch die niedrige Abgabenhöhe in Liechtenstein, die den Staat Millionen kostet. Von Günther Fritz Vaduz. – Hotelneubauten seien nur lohnend, wenn eine Bettenauslastung von mindestens 70 Prozent generiert werden kann. «In Liechtenstein haben wir eine Bettenauslastung von zirka 30 Prozent», erklärt Spitzengastronom Klaus Schatzmann in einem am gestrigen Sonntag veröffentlichten «Liewo»-Interview. Er hätte die Lizenzvergabe an die Casino Admiral AG mit 14 Hotelzimmern bevorzugt. Die Regierung gab den Zuschlag jedoch an das Casino Vaduzerhof von Wolfgang Egger. Für das hier geplante Grosshotel mit 115 Zimmern sehen Klaus Schatzmann und der Gastronomieverband keinen Bedarf und sie befürchten, dass dieses Projekt die Existenz der bestehenden Hotels gefährdet, weil durch eine mögliche Querfinanzierung des Hotels durch den Spielbetrieb Zimmer zu Dumpingpreisen angeboten werden könnten. Abgabehöhe in der Kritik «Das geplante Hotel könnte theoretisch nach sieben oder acht Jahren schuldenfrei sein, ohne dass je ein Gast darin gewohnt hätte», bringt Klaus Schatzmann im «Liewo»-Interview die Gefahr der Querfinanzierung auf den Punkt. Wie leicht diese Quer- Geldspielabgabe: Die Regierung hat bislang nur das Minimum dessen ausgeschöpft, was das Gesetz zulässt. Hier will die Regierung im Rahmen des zweiten Sanierungspakets über die Bücher gehen. Bild Wodicka finanzierung für den Betreiber des Casinos Vaduzerhof sein wird, veranschaulicht Klaus Schatzmann durch einen Vergleich der Abgaben in Liechtenstein und der Schweiz. «Die Casino Bad Ragaz AG musste z. B. im Jahr 2010 42 Prozent des Bruttospielerlöses von 24,7 Mio. Franken an Staat und Gemeinde abgeben, was einen Betrag von 10,4 Mio. Franken ausmacht. Ein Casinobetreiber in Liechtenstein hat nur 12,5 Prozent an Abgaben zu bezahlen.» Regierungschef nimmt Kritik ernst Im Vergleich zu Bad Ragaz entgehen dem liechtensteinischen Fiskus beim selben Bruttospielerlös somit Einnahmen von mehreren Millionen Franken. Deshalb fragt sich Schatzmann, von welchen Überlegungen sich der Landtag und die Regierung – gerade in Zeiten der Haushaltssanierung – bei der Erstellung des Geldspielgesetzes leiten liessen. «Die Kritik von Herrn Schatzmann und der Gastronomie ist verständlich und ernst zu nehmen», erklärte Regierungschef Klaus Tschütscher gestern Abend auf Anfrage des «Vaterlands». Denn die Regierung habe sich bei ihrem Ermessensentscheid mit zwei völlig unterschiedlichen Projekten zu befassen gehabt: «Auf der einen Seite mit einem Gesuch um Vergabe einer Lizenz für ein Casino mit ein paar wenigen Hotelbetten, auf der anderen Seite stand das Projekt von Herrn Egger, bei dem es sich um ein Grosshotel mit integriertem Casino handelt.» Bei einer solchen Ausgangslage ist es für den Regierungschef klar, dass es unterschiedliche Meinungen und Wertungen gibt. Wie die einzelnen Regierungsmitglieder diese Ausgangslage bewertet haben, dazu äussert sich der Regierungschef nicht.Aufgrund des Regierungsentscheids sei es aber logisch, dass die Frage nach demVerdrän- gungswettbewerb gestellt werde. Zur Kritik von Gastronom Klaus Schatzmann an der für den Casinobetreiber viel zu günstigen Geldspielabgabe sagte Regierungschef Klaus Tschütscher: «Ich habe immer betont, dass es bei der weiteren Sanierung des Staatshaushalts nicht allein um die Aufwandseite gehen kann. Der Staat sollte dort, wo er Spielraum bei den Einnahmen hat, diesen auch nutzen.» Bei der Spielbankenabgabe habe die Regierung bislang nur das Minimum dessen ausgeschöpft, was das Gesetz zulässt. Dazu der Regierungschef weiter: «Hier müssen wir im Rahmen des zweiten Sanierungspakets über die Bücher gehen. Mit einer Anpassung der Verordnung können wir zusätzliche Millionen generieren. Ob die gesetzlichen Abgabesätze an diejenigen in der Schweiz anzupassen sind, wird man in einem zweiten Schritt diskutieren müssen.» Beitrag an die Gemeinschaft In Liechtenstein beträgt die Geldspielabgabe mindestens 12,5 Prozent und höchstens 40 Prozent der Bruttospielerträge, wobei der Abgabesatz progressiv gestaltet wird. In der Schweiz ist der Abgabesatz ebenfalls progressiv ausgestaltet, liegt aber zwischen 40 und 80 Prozent. Das bedeutet für schweizerische Spielbanken mit einem Bruttospielertrag von über 90 Mio. Franken, dass jede zusätzliche Million Franken Bruttospielertrag mit 80 Prozent besteuert wird. Die Erträge der Spielbankenabgabe fliessen in der Schweiz in erster Linie in die AHV. Damit leisten die Casinos dort einen wesentlichen Beitrag an die Gemeinschaft. Perfektes Wochenende für Weirather Neuer Auftrieb für Weissgeldstrategie Mit zwei dritten Rängen in der Abfahrt und im Super-G des Skiweltcups sorgte Tina Weirather am Wochenende in Garmisch (De) für den sportlichen Höhepunkt aus Liechtensteiner Sicht. Bern. – Nach dem Fall der Bank Wegelin erhält die Weissgeldstrategie neuen Auftrieb. Ein Bericht des Bundesrates steht seit längerem aus – nun soll er kommen. Schärfere Auflagen für Banken könnten die Zustimmung für Gruppenanfragen im Steuerabkommen mit den USA sichern. Den Bericht zur Weissgeldstrategie habe Finanzministerin Eveline WidmerSchlumpf auf Ende Februar versprochen, sagte CVP-Präsident Christophe Darbellay in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Das Parlament müsse den Bericht noch vor der Session erhalten, da sonst unsicher sei, ob der Nationalrat dem Zusatzbericht zum Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) mit den USA zustimme. Eine Ablehnung droht, weil die SVP grundsätzlich gegen den Zusatz ist und die SP für ihre Zustimmung ein Ultimatum gestellt hat. Der Zusatzbericht hält explizit fest, dass bei Amtshilfegesuchen wegen Steuerhinterziehung auch Gruppenanfragen zulässig sind. (sda) Von Ernst Hasler, Garmisch (De) Ski alpin. – «Das Wochenende ist perfekt gelaufen. Ich bin nur glücklich, mir fehlen die Worte zu diesem zweiten Podest innert 24 Stunden», meinte eine über beide Mundwinkel lachende Tina Weirather im Zielraum von Garmisch-Partenkirchen. Amerikanische Siegerinnen Bei der Abfahrt am Samstag siegte die Amerikanerin Lindsey Vonn. Hinter ihr klassierten sich die Schweizerin Nadja Kamer und Tina Weirather auf den Ehrenplätzen. Gestern, Sonntag, sprang die Julia Mancuso in die Fussstapfen von Vonn, die stürzte. Hinter Anna Fen- Zweimal Dritte in Garmisch: Tina Weirather strahlt um die Wette. ninger belegte Weirather zum zweiten Mal den dritten Rang und schob sich im Gesamtweltcup mit 439 Punkten auf den achten Rang vor. Vonn liegt mit 1350 Punkten fast un- Bild Keystone einholbar in Front. In der Abfahrtsund Super-G-Wertung belegt die Liechtensteinerin nun die Ränge zwei (Abfahrt) und zwölf (Super-G). SEITEN 11 BIS 13