WiN Ausgabe 42 - Wassersport - Friesland

Transcription

WasserSport Ausgabe 42
Ausgabe 42
Niederlande-Informationen für deutschsprachige
Wassersportler
13. Jahrgang
Winterausgabe
Vor Ort:
Zu Besuch in Dordrecht
Boot Holland
Viel Dampf in Lemmer
Terschelling ruft
Friese Merenproject in
Balk
Echo: Ist es Vandalismus?
Report: Sicherer Bootskauf
www.wassersport.nl
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Boot Holland
Ein sensationeller
Auftakt der Saison
Termine
8/2 13.00 - 22.00
9/2 10.00 - 18.00
10/2 10.00 - 18.00
11/2 13.00 - 22.00
12/2 10.00 - 18.00
13/2 10.00 - 18.00
8. bis 13. Februar 2013
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ORGANISATOR
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Edition Erasmus
Verlag, Internationales
Pressebüro
De Warren 17
NL-8551 MR Woudsend
Tel: 0031 514 59 21 62
e-mail: info@wassersport.nl
www. wassersport.nl
Chefredaktor:
Hans J. Betz, Journalist B.R.
Ständige Mitarbeiter:
Kapitän Sijbe Sijbesma,
Fachberatung Berufsfahrt
Herbert W. Vetter, Publizist, Köln
Layout, Fotografie, DTP:
Beatrice Betz-Tobler
Inserate:
Verkauf über den Verlag.
Gratis erhältlich bei über 300
Verteilstellen in den niederländischen Wassersportgebieten, auf Wassersport- und
Urlaubsmessen sowie bei
großen Einkaufszentren im
deutschsprachigen
Raum.
Erscheinungsweise vier Mal
jährlich jeweils im Frühjahr,
Sommer, Herbst und Winter.
Zusätzlich pro Jahr eine Thema-Sonderausgabe.
Alle Nachrichten werden
nach bestem Wissen, jedoch
ohne Gewähr veröffentlicht.
Mit Namen gekennzeichnete
Beiträge drücken nicht unbedingt die Meinung der Redaktion aus. Für unverlangt
eingesandte Artikel und Fotos
übernimmt der Verlag keine Haftung. Nachdruck oder
Vervielfältigung darf nur mit
schriftlicher
Genehmigung
des Verlages erfolgen.
Titelbild: Kommen Sie mit uns
nach Dordrecht. Nirgendwo in
Europa gibt es mehr Schiffsverkehr. Am Kopf von Dordrecht trifft man so ziemlich
alles an, was Bug und Heck
hat.
Inhalt Ausgabe 42
Impressum
“
Winter 2012/2013
13. Jahrgang
Thema: Bootsmessen mit vollem Programm
5
Top & Flop: Schildbürgerstreiche
6
Echo: Ist es Vandalismus?
7
NL-Aktuell: Schleuse Hindeloopen
8
Boot & Produkt: Deichdurchbruch problemlos
10
Friese Merenproject: Balk soll attraktiver werden 12
Story: Auf nach Terschelling
14
Museum: Die Dampfkathedrale von Lemmer
16
Das Interview: Jack Grondel gibt Auskunft
18
Vor Ort: Dordrecht, ein Wasserstraßenkreuz
19
Jubiläum: 25 Jahre Schepenkring
22
Showtime: Im Vorfeld der Boot Holland
23
Report: Vertrauen ist gut, Kontrolle besser
27
Charter ab Seite
30
Beachten Sie unsere Leserreise auf Seite
26
WasserSport in Nederland 3
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Friesland, die besondere Wassersportprovinz
Die Friesischen Seen sind nun noch sauberer und stiller
Friesland möchte zum Wassersportzentrum von West-Europa
heranwachsen. Damit dieses Ziel erreicht wird, müssen wir mit
unseren Seen sorgsam umgehen. Nachhaltigkeit ist deshalb
besonders wichtig. Mit sauberem Wasser, sauberen Stränden
und sauberer Energie sorgen wir für dauerhaft saubere Seen.
Eine wichtige Rolle spielen dabei Elektroantriebe, denn mit
Strom fahren hat Zukunft! Stille ist der Faktor damit Ruhe
und Natur noch näher kommen.
Was tun wir noch mehr?
s %RWEITERUNGDER3CHLEUSE3TAVOREN
s "EFAHRBARMACHENDERNÚRDLICHEN%LFSTEDENROUTE
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4 WasserSport in Nederland
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Thema
Messen: Volles Programm
Wer den Messekalender zu Rate zieht kann
unschwer feststellen, dass es allein in Europa über 40 größere Veranstaltungen mit den
Themen Boote und Wassersport gibt. Auf dem
Kontinent beginnt der Messereigen im Januar
mit der Boot Düsseldorf und nur wenig später,
nämlich vom 8. bis 13. Februar 2013, findet in
Leeuwarden die Boot Holland statt. Nun könnte
die Karawane weiter nach Leipzig ziehen, wo
Mitte Februar „beach & fun“ auf dem Programm
steht. Auch Istanbul wäre eine Möglichkeit, um
auf der Eurasia Boat Show eine Standfläche
zu belegen. Nur 5 Tage nach Messende in
der Türkei beginnt in Bremen die Boatfit und
in Gent gehört die Belgian Boat Show bereits
wieder der Vergangenheit an. Im März findet
traditionsgemäß die „trockene“ HISWA in Amsterdam statt und auch in Magdeburg könnten
sich
Wassersportbetriebe
auf der Magdeboot präsentieren. Da wären
dann noch im
September die
„nasse“ HISWA
in Amsterdam,
die Interboot in
Friedrichshafen,
die Hanseboot
in Hamburg und
auch in Berlin
hat sich inzwischen mit der
Boot und Fun
eine
entsprechende Messe
etabliert. Bei der
letztgenannten
Ve r a n s t a l t u n g
stellt sich allerdings die Frage,
warum es neudeutsch
„Fun“
sein muss und
nicht
einfach
Spaß machen darf? Womit wir beim Spaßfaktor einer jeden Bootsmesse wären. Während
die Besucher nicht zuletzt Spaß erwarten, hält
sich dieser bei den Anbietern aus verschiedenen Gründen in relativ engen Grenzen. Da
ist einmal das Überangebot an Messeplätzen,
was eine Auswahl immer schwieriger macht.
So sind beispielsweise in der ehemaligen DDR
gleich drei neue Bootsmessen entstanden, die
um Aussteller buhlen. Auch bei Urlaubsmessen wird immer mehr das Thema Boote hinzugefügt und es gibt zusätzlich auch noch regionale Veranstaltungen wo man vertreten sein
möchte oder sogar vertreten sein muss. Wo
kommen meine Produkte
gut an, welche Verkaufschancen habe ich, wie
steht es mit der Kaufkraft
in den jeweiligen Gebieten? Fragen die sich alle
Aussteller immer wieder
stellen, denn jede Messebeteiligung kostet nicht
nur viel Geld, sondern
absorbiert im Vorfeld,
während der Veranstaltung und im Nachhinein
entsprechend Personal.
Wer auch nur einen kleinen Messestand aufbauen muss, fehlt meist ein
oder zwei Tage im Betrieb, muss während der
ganzen Messedauer präsent sein und nach Veranstaltungsende den Stand
abbauen und wieder zum
Firmensitz zurückbringen.
Je nach Messestandort
kommen noch Hotel-, Verpflegungs- und Reisekosten hinzu. Wer etwa mit
einem 10 bis 12 m2 großen Informationsstand an
einer 8 bis 10 Tage dauernden und 200 Kilometer
vom Firmensitz entfernten
Veranstaltung teilnimmt,
muss bei einer 2er Standbesetzung mit Standbau,
Standflächenmiete, Nebenkosten wie Stromanschluss oder Reklamebeitrag, Verpflegung,
Hotel- und Reisekosten
zwischen € 8000,- und €
10.000,- einkalkulieren.
Wer gar ein komplettes 12
m Schiff auf eine große
Messe schleppt, muss allein für die Standflächengebühr (exklusive Hotel-,
Reise, Standbau- und
Transportkostenkosten)
gut und gerne € 10.000,investieren.
Aussteller
suchen deshalb die möglichen Messeplätze mit
Bedacht aus, denn eine
falsche Wahl kann schnell
einmal zu einem finanziellen Desaster werden.
Veranstaltungen in strukturschwachen Gegenden
mit hohen Arbeitslosenzahlen nützen allenfalls
der jeweiligen Messegesellschaft und weniger
den Teilnehmern. Jede
Messe hat zudem ihre Eigenart, die nicht zuletzt
durch das Ausstellungsprogramm geprägt wird.
Besucher können deshalb
davon ausgehen, dass
etwa auf der Boot Holland
in Leeuwarden und auf
der HISWA in Amsterdam
ein großes Angebot von
in den Niederlanden erhältlichen Produkten zu
sehen sein wird. Während
die Boot Holland traditionsgemäß die Messe für
Motorjachten in Stahlbauweise,
Schaluppen
und Elektroboote ist, ist
die „trockene“ HISWA
breiter abgestützt, da in
Amsterdam auch zahlreiche Segeljachten und
schnelle Motorboote zu
sehen sein werden. Auch
die Boot Holland möchte
sich breiter aufstellen.
Deshalb wirft die Messeleitung nunmehr auch ein
Auge auf Speedboote. In
Düsseldorf wiederum ist
so ziemlich alles vertreten, was auch nur entfernt
etwas mit Wassersport zu
tun hat. Das sind MegaJachten, Motor- und Segelboote ebenso, wie Angelruten, Tretboote oder
Maritime Kunst. Wohin
es Sie auch zieht, es gibt
überall viel zu sehen und
zu erleben. Die „Standbesatzungen“ freuen sich auf
Ihren Besuch. Auch WasserSport in Nederland ist
wieder auf Tournee. Ein
„Heimspiel“ ist die Boot
Holland, wo unser Stand
an gewohnter Stelle im
Eingangsbereich zu finden ist. Hereinspaziert,
Sie sind schon jetzt herzlich willkommen!
In diesem Sinne, kommen
Sie gut durch den Winter
Ihr Hans J. Betz, Chefredaktor
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Top & Flop
Schildbürgerstreiche
Eine der beliebtesten und zugleich berühmtesten Rennstrecken der Welt, der Nürburgring, hat
Fehlzündungen. Aus dem etwas verschlafenen
Parcours in der Eifel sollte ein gigantischer Freizeitpark werden. Kenner der Szene sahen den
Boxenstopp längst voraus und prophezeiten ein
gigantisches Loch in der Kasse, ein Loch das den
Steuerzahler noch über Jahrzehnte beschäftigen
wird. Ob je ein Politiker dafür gerade stehen muss,
ist unwahrscheinlich. Wer nach Berlin schaut und
vom neuen Airport BBI abheben möchte, kann
dies allenfalls mit einem Papierflieger. Auch hier
wollte man Gigantisches erschaffen, das bisher
Erreichte ist jedoch eine „First Class“ Bauchlandung. Statt endlich die Reißleine zu ziehen und
sich vom Acker zu machen, suchen die politisch
Verantwortlichen nach Bauernopfern.
Wer annimmt, dass solche Schildbürgerstreiche
nur in Deutschland möglich sind, der irrt. Auch
hier zu Lande wird man tagtäglich mit entsprechenden Geschichten konfrontiert. In allen Bereichen! So nahmen unlängst die „Nederlandse
Spoorwegen“ neue Züge vom Typ Sprinter in
Dienst. Schön und gut, jedoch ohne Bordtoiletten nicht unbedingt das was sich Reisende wünschen. Ursprünglich sollten die Fahrzeuge nur
auf Kurzstrecken eingesetzt werden, stehen nunmehr aber auch auf langen Trajekten im Einsatz.
Da die Beschwerden nicht abreißen wollen und
es bereits zu „Notfällen“ kam, müssen die Züge
nun für viel Geld nachgerüstet werden. Diese Aktion dauert voraussichtlich bis 2018. Wer bis dahin muss – und dies ist kein Witz sondern traurige
Tatsache – kann sein Geschäft mittels einer speziellen „Klotüte“ in der nicht besetzten Führerkabine am Zugschluss verrichten. Auch das wieder
ein Schildbürgerstreich, und ein teurer noch dazu,
denn die Umrüstung der Züge kostet Millionen,
Millionen an Steuergeldern notabene.
Wie Sie sicherlich bemerkt haben, arbeiten wir
uns vom Kirchturm zu Schilda kontinuierlich nach
unten, um irgendwann bei der Dorfposse anzukommen. Und da sind wir nun. So schenkte in
diesem Jahr die Provinz
Friesland seinen Bürgern
zwischen den Dörfern
Woudsend und Balk einen
neuen Straßenbelag mitsamt einer tollen „Rotonde“ (Kreisel). Die Freude
hielt sich jedoch in engen
Grenzen, denn die wichtige
Verbindungsstraße auf der
Route
Woudsend-BalkLemmer wurde während
Monaten einfach dicht gemacht. Statt 20 Kilometer
waren nun 44 Kilometer
nötig, um zwischen den
beiden Ortschaften hin und
her zu fahren. Viele kleine
Geschäftsleute, vor allem
in Balk, erlitten durch fehlende Flexibilität (Wechselverkehr mit Ampeln) erhebliche Umsatzeinbußen.
Wer in den vergangenen
Wochen in Woudsend unser Verlagshaus besuchen
wollte, konnte dieses nur
noch mittels Kompass,
GPS und Blindenhund erreichen und befand sich
in einem Irrgarten der von
Bauarbeitern
angelegt
wurde. Da wurden gleich
mehrere Straßen unnötig
dicht gemacht, damit einige
Meter Kanalisation in der
Erde verbuddelt und neue
Pflastersteine nachgeschoben werden konnten. Das
grenzte schon beinahe an
Bösartigkeit! Sobald die
letzten Steine gesetzt waren begann die Chose auch
wieder von vorne, denn ein
„Hirni“ hatte schlicht und
einfach einen Gullideckel
nicht berücksichtigt. Wer
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bezahlt das wohl? Der liebe Steuerzahler natürlich.
Und nun kommen wir zum
Thema Wassersport. Das
junge und aufstrebende
Lelystad wurde bei Freizeitkapitänen immer beliebter.
Was einst kahl und öde war,
entwickelte sich im Laufe der
Jahrzehnte zu einer wahrhaft
blühenden Landschaft. Interessante Museen, Restaurants und eine der schönsten öffentlichen Bibliotheken
prägen die noch junge Stadt
außerdem. Der herrliche und
neue Stadthafen am IJsselmeer umringt von aufsehenerregenden Gebäuden, die
verschiedenen Marinas mit
hervorragender Infrastruktur
und auch die diversen Servicebetriebe haben Lelystad
für Wassersportler attraktiv
gemacht. Dauerlieger und
Passanten kommen gerne
in die Hauptstadt der jüngsten und 12. Provinz des
Landes. Gut so, sollte man
denken. Doch nun macht
ein „weitsichtiger“ Lokalpolitiker den Vorschlag, eine
Art Liegeplatzsteuer einzuführen. Dies nicht unbedingt
zur Freude des örtlichen Gewerbes rund um den Wassersport, denn in wirtschaftlich stürmischer See hat
man darauf bestimmt nicht
gewartet. Auch hier zeigt
es sich wieder, dass Politiker/innen gerne nehmen
oder auch umverteilen und
dabei auf die absurdesten
Ideen kommen. Ja, Schilda
ist überall.
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Echo
Friesen Kalender
Seit nunmehr 20 Jahren habe ich mit unserem Boot
in Fryslân meine zweite Heimat gefunden! Mittlerweile genieße ich den Aufenthalt 12 Monate im Jahr
- auch an Wochenenden - und möchte diese Zeit
nicht missen. Immer wieder gerne lese ich WasserSport in Nederland, das deutsch-niederländische
Sprachrohr für uns Germanski’s, die mit den Niederländern zusammen Freud und Leid des Wassersports teilen. Aus diesem Grund möchte ich Ihnen
und der gesamten Redaktion Dank sagen für die
tolle Berichterstattung und hoffe sicherlich auch
im Namen vieler Leser auf weiterhin gute Zeilen.
Anbei übersende ich Ihnen als Dankeschön für das
Woudsender Büro ein Produkt aus meiner Passion,
des freundschaftlichen Zusammenlebens zwischen
West- und Ostfriesen, in Form unseres friesischen
Bildkalenders 2013. Alles Gute im neuen Jahr und
Alltied gode Fohrt.
K.T. Leer
Die Redaktion dankt und hat für den schönen Kalender bereits einen Ehrenplatz gefunden.
damit fahren Sie gut!
Dringend gesucht:
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Vandalismus
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Ich begegne bei Toiletten und Duschen in Jachthäfen immer wieder dem Schild „Wegen Vandalismus
ab 21 oder 22 Uhr geschlossen“. Das kann ich beinahe nicht glauben, denn wir Wassersportler neigen
eigentlich nicht zu solchen Taten. Ist es nicht so,
dass man sich dadurch einfach Reinigungskosten
ersparen möchte? Manchmal gibt es eine „Nachttoilette“ die noch zur Verfügung steht. Dies ist in einem
großen Hafen jedoch nicht des Rätsels Lösung.
R.M.O. Osnabrück
Antwort der Redaktion: Leider kommt es regelmäßig zu Vandalismus in und um Sanitäranlagen. Es
sind nicht Wassersportler die diese Schäden verursachen. Meist stammen diese sinnlosen Zerstörungen von „herumhängenden“ Jugendlichen. Es
kommt aber auch schon vor, dass Waschbecken,
Pissoirs und Toiletten fein säuberlich abmontiert
und abtransportiert werden.
Spielregeln für Leserbriefe
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An dieser Stelle veröffentlichen wir Ihre Leserbriefe. Die publizierten Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar. Bleiben Sie
sachlich. Anonyme Zuschriften wandern in den Papierkorb. Die Namen der Einsender/innen sind der
Redaktion bekannt.
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NL-Aktuell
Schleuse wieder dicht
Arbeiten eingestellt
Hindeloopen: Die Schleuse in der kleinen Stadt am
IJsselmeer war seit einiger Zeit undicht und verlor
etwa 2 m3 (Binnen) Wasser pro Minute. Taucher haben unter Wasser einen 6 cm breiten Riss mit Neopren abgedichtet. Wenn es in diesem Winter zu einer
„Elfstedentocht“ (Eislauf über 11 Städte mit bis zu
16’000 Teilnehmern) kommen würde, wäre es bei dieser an der Route liegenden Schleuse“, unweigerlich
zu Problemen durch Eisverwerfungen gekommen.
Schleusenmeister Hoekstra konnte bereits Entwarnung geben, denn die Schleuse ist wieder vollkommen dicht.
Stavoren: Das Bauunternehmen Ballast Nedam entdeckte während den Bauarbeiten
an der Johan Friso Schleuse
in Stavoren Bodenverunreinigungen. Am 6. November
2012 mussten die Arbeiten
deshalb vorläufig eingestellt
werden, Um welche Altlasten
Die Schleuse in Hindeloopen wurde repariert.
Mehr PS
Leer: Bis zum 17. Oktober dieses Jahres benötigte
man in Deutschland einen Bootsführerschein für
Boote mit über 5 PS Leistung. Diese Grenze wurde
nunmehr auf 15 PS erhöht. Die neue Bestimmung
gilt auf allen Binnenwasserstraßen in Deutschland.
Ausgenommen davon ist der Rhein. Das Mindestalter
beträgt 16 Jahre.
es sich handelt, wird derzeit
untersucht. Danach muss
ein Sanierungsplan erstellt
werden. Die neue Schleuse sollte im Sommer 2013
in Betrieb gehen. Ob dieser Termin gehalten werden
kann, ist derzeit noch nicht
bekannt.
Bei Bauarbeiten an der neuen Schleuse in Stavoren wurden
Verunreinigungen im Grund festgestellt.
Buchtipp: Die Schuco Saga
Schuco war bei kleinen und
großen Kindern ein Begriff
für Uhrwerk-Autos. Die Marke besteht mittlerweile 100
Jahre und lässt sich bis in
das Jahr 1912 zurückverfolgen. Das Unternehmen stellte auch trommelnde Affen,
pickende Vögel und fiedelnde Clowns her. Wenig bekannt ist, dass Schuco auch
Boote und Schiffe produziert
hat, die mit einem Uhrwerk
in Bewegung gesetzt werden
konnten. Heute fertigt Schuco modellgetreue Miniaturen
in verschiedenen Maßstäben
her. Andreas A. Berse hat
dazu ein spannendes Buch
geschrieben das auf 176
Seiten 166 Farbfotos und 43
s/w Aufnahmen enthält. Die
Schuco Saga kostet € 29,90
und ist im Buchhandel oder
beim Delius Klasing Verlag
in Bielefeld unter der Hotline 0521 559 955 erhältlich.
(ISBN 978-3-7688-3555-8)
15 PS nun auch in Deutschland ohne Schein.
Horrorhotel ist ein Hit
Amsterdam: Buchen auf eigenes Risiko, das Hotel
kann nicht für Lebensmittelvergiftungen, Verlust von
Körperteilen oder Krankheiten aus dem 18. Jahrhundert haftbar gemacht werden. So bewirbt das Hans
Brinker Budget Hotel mögliche Gäste. Es gibt auch
ein humoristisches Buch dazu. Dieses soll Gäste auf
ihren Aufenthalt vorbereiten. Das Hotel hat keine Klimaanlage, kein Zimmerservice, keine Minibar, keine
Sauna und auch keine Parkplätze. Eine Nacht kostet
€ 40,- und das Haus befindet sich in der Innenstadt.
Schuco wurde 100 Jahre alt. Das Unternehmen stellte unter
anderem auch Schiffe mit Uhrwerkantrieb her.
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Herbert W. Vetter wurde 90
Köln: Unser langjähriger
Deutschland-Korrespondent konnte am 16. November
dieses
Jahres
seinen 90. Geburtstag feiern. Herbert W. Vetter und
WasserSport in Nederland
Verleger Hans J. Betz verbindet eine über 40-jährige
Freundschaft und Zusammenarbeit. Während über
20 Jahren lieferte Vetter
erstklassig
recherchierte
Beiträge aus den Sektoren Straßentransport und
Transportwirtschaft. In den
vergangenen 16 Jahren
wurden die Geschichten
zwar etwas weniger, waren jedoch auch im Bereich
Wassersport immer fundiert
und kompetent geschrieben. Mit 88 besuchte Herbert W. Vetter für WasserSport in Nederland einmal
mehr die Boot Düsseldorf.
Wir würden uns freuen,
wenn wir in den folgenden
Jahren noch einige Reportagen des noch immer agilen Jubilars veröffentlichen
könnten.
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Vetter ist noch immer aktiv.
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Kein Brückengeld mehr
Sneek: Die Gemeinde Südwest-Friesland erhebt in der
folgenden Saison kein Brückengeld mehr. Das berühmte
Klompje verschwindet, jedoch
wird das Liegegeld innerhalb
der Gemeinde erhöht. Im Rathaus zu Sneek denkt man,
dass der Holzschuh nicht
mehr zu einer Gemeinde pas-
sen würde, die Wassersport
und Gastfreundschaft auf ihre
Fahnen geschrieben hat. Nun,
mit der einen Hand gibt man,
mit der anderen Hand nimmt
man und trennt sich gleichzeitig von einer Kultur die viele
Gäste nicht als Abzocke, sondern vielmehr als lieb gewonnene Tradition empfanden.
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Das Klompje verschwindet in der Gemeinde Südwest-Friesland. Allerdings wird das Liegegeld erhöht.
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Boot & Produkt
Jachtbemiddeling De Jong
Warten mit Ship Shop
Deichdurchbruch ohne Probleme
Jachtbemiddeling De Jong im friesischen Warten hat sich bisher vor allem mit der Vermittlung,
dem Verkauf und der Vermietung von Booten und
Jachten beschäftigt. Nun ist auch noch ein Wassersportgeschäft hinzugekommen. Das Ladenlokal
strahlt maritimen Charme aus und ist großzügig
eingerichtet. Ein umfangreiches Sortiment erwartet
die Wassersportler am Midsbuorren 24 in Warten.
Info: www.jachtbemiddelingdejong.nl
Foto: Freek van Arkel
Vor den Toren Rotterdams
und der Mündung der Maas
in die Nordsee entsteht derzeit die Maasvlakte 2. Es
handelt sich dabei um ein
neues Hafengebiet das dem
Meer abgerungen wurde.
Kürzlich ist auf der Grenze zwischen Maasvlakte 1
und 2 der Deichdurchbruch
erfolgt. Ab kommenden
Frühjahr können dann Seeschiffe von der Maasvlakte 2 in den bestehenden
Yangtzehafen
gelangen.
Die Fahrrinne wird auf 600
m verbreitert und auf 20 m
Tiefe gebracht.
Ein umfangreiches Sortiment erwartet die Kunden.
Motorboot des Jahres
Am 12. Oktober 2012 wurde die Nominierung der
Motorboote des Jahres bekannt gegeben. Es handelt sich hierbei um eine Initiative der HISWA Amsterdam Boat Show, bzw. der Branchenvereinigung
für die Wassersportindustrie. Für das Jahr 2013 kamen die folgenden drei Boote in die engere Wahl:
Long Island 40 Runabout, ein Schiff mit eleganter
Linienführung, die NED 70, eine Luxusjacht die in
der Oberklasse spielt, sowie die Bronson 36 Islander von Steeler Yachts.
Hindernis weg
Am 26. November 2012 eröffnete die Ministerin
für Umwelt und Infrastruktur Frau Schultz van
Haegen die neue Ramspolbrücke. Es ist die ers-
Foto: PUMA-Aerolin Photo
te bewegliche Brücke die
energieneutral funktioniert.
Die Brücke ist ein wichtiges
Bindeglied in der Nähe von
Ens auf der N50 zwischen
Emmeloord und Kampen.
Sie ist auch höher wie das
alte Bauwerk und muss dadurch viel weniger geöffnet
werden.
Die neue Brücke arbeitet energieneutral und ist auch höher. Das wird Boots- und Autofahrer gleichermaßen freuen.
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Contest mit erster Motorjacht
HET WAKEND OOG
J A C H T M A K L E R
Seit 1977
Contest
Yachts
aus
Medemblik war bisher vor
allem als traditionsreiche
Werft für Segeljachten bekannt. In den letzten 50
Jahren wurde noch nie eine
Motorjacht vom Stapel gelassen. Die Boot Düsseldorf
markiert einen Meilenstein
in der Werftgeschichte, denn
hier wird mit der Contest
52MC erstmals eine luxuriöse Motorjacht nach einem
Entwurf von Georg Nissen
präsentiert. Am Projekt beteiligt waren auch Vripack
Naval Architecture und für
das Interieurdesign zeichneten Wetzels Brown Partners
verantwortlich. Die Jacht ist
15,93 m lang, 4,60 m breit
und hat eine Wasserverdrängung von 16,60 t. Motorisiert ist das Schiff in GFKBauweise mit zwei Cummins
Diesel mit einer Leistung von
jeweils 330 PS. Info: www.
contestyachts.com
Großes Interesse für Motorjachten aus den Niederlanden
Die Hanseboot gehört der
Vergangenheit an. Im Bereich Motorjachten in Stahlbauweise
nahmen
drei
Werften aus den Niederlanden teil. Darunter auch
Consonant Yachts aus Vrie-
zenveen. Gemäß Deutschland-Agent Gerd Stemberg
war das Interesse groß und
es konnten einige Termine
für Werftbesuche und Probefahrten vereinbart werden.
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in der Vorkabine. Evtl. in Kombination mit Schiffshaus zu kaufen. Verhandlungsbasis € 169.000,-
Brandsmavlet 1050 AK Bj. 1999
10,50 x 3,85 x 0,90 m. 85 PS Yanmar Diesel.
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Sealine 37 F B.j. 2001
11,76 x 3,78 x 1,04 m. 2 x 230 PS Volvo Diesel
Wellenanlage. Gepflegte Motorjacht von bekannter englischer Werft. Zwei Kabinen. Großzügiger
Salon und Fly. Verhandlungsbasis € 139.000,-
Vri-Jon Contesssa 40 AK Bj. 1995
11,85 x 3,80 x 1,00 m. 60 PS Sole Diesel. Großzügige Jacht mit Achterkabine. Interieur Teak. Zwei
Toiletten. Rumpf wurde vor einigen Jahren neu
lackiert. Verhandlungsbasis
€ 109.000,-
Kent 31 Cruiser Bj. 2005
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Friese Merenproject
Balk muss sich besser positionieren
Balk in der Gemeinde Gaasterland-Sloten gehört mit
zu den schönsten Dörfern Frieslands und zählt 3800
Einwohner. Der Ort liegt am romantischen Flüsschen Luts und hat eine attraktive Uferpromenade.
In Balk findet man praktisch alles, was man für das
tägliche Leben benötigt. Auch darüber hinaus gibt es
zahlreiche Geschäfte, vom Schuhladen bis hin zum
Baumarkt, sodass man das Dorf für Einkäufe nicht
unbedingt verlassen muss. Bei Wassersportlern sind
die Liegeplätze entlang der Luts sehr begehrt. Zudem
sind auch zwei Jachthäfen vorhanden. Allerdings hat
es das Dorf bis jetzt nicht geschafft, um von der bevorzugten Lage zu profitieren. Lange Jahre wurde das
Dorfbild durch ein halb zerfallenes Fabrikgebäude beeinträchtigt und der leere Hafen gegenüber dem Baumarkt machte auch nicht den besten Eindruck. Die
alte Fabrik ist mittlerweile weg und beim Jachthafen
haben Schüler der Ludgerusschule symbolisch mit
den Abrissarbeiten begonnen und zusammen mit der
Die geladenen Gäste kamen per Boot in den alten Jachthafen.
Abgeordneten Annewietske
De Vries und Statthalter Bram
Bonnema das Tor einer alten
Schiffshalle im erwähnten Hafen zum Einsturz gebracht.
Auf diesem Gelände soll ein
Teil des geplanten Hafenquartiers entstehen, damit Balk
den Anschluss an die etablierten Wassersportorte schafft.
Das Friesische Seenprojekt
und die Gemeinde Gaasterland-Sloten haben zusammen
einen Masterplan erstellt. Geplant ist ein Jachthafen, ein
Restaurant, ein Hafenquartier
mit Wohnungen sowie ein
Hotel. Das gesamte Gebiet
umfasst 15.350 m2 und ist im
Besitz der Gemeinde. Balk
sucht nun enthusiastische Unternehmer die den Plan verwirklichen können. Der oder
die Investoren können sich
bei der Gemeinde bis zum 1.
Februar 2013 einschreiben.
Daraus werden drei Parteien
selektiert. Diese müssen daraufhin entsprechende Pläne
einreichen. Auf Basis dieser
Entwürfe und
dem finanziellen Background wird ein
Unternehmer den Zuschlag
erhalten. Unter www.gaasterland-sleat.nl findet man unter
„projecten & plannen“ Filmimpressionen über Balk und das
geplante Hafenquartier.
Balk ist bei Wassersportlern sehr beliebt.
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Das Friesische Seenprojekt ist
auch maßgeblich am Bau der
neuen Schleuse in Stavoren
beteiligt. Die neue Schleusenkammer wird 65 m lang, die
Breite variiert von 7 bis 18 m
und der Tiefgang beträgt bis
zu 3 m. Für den Bau müssen 20.000 m2 Grund bewegt
werden. Das entspricht rund
1000 LKW-Fahrten. In der
neuen Schleuse werden 90 m
Schwimmstege angelegt. Die
Durchfahrtsbreite an beiden
Toren ist 7 m. Es werden auch
25 Parkplätze, ein Carport und
ein Busparkplatz realisiert. Zusätzlich sind zwei „kiss “n go“
Parkplätze geplant. Hier kann
man vor der nächsten langen
Reise von seinen Liebsten Abschied nehmen. Sogar Elektroräder können aufgeladen
werden, das Bedienungsgebäude wird vier Arbeitsplätze
erhalten und an 150 m2 Sonnenkollektoren hat man auch
gedacht. Das Projekt kostet
inklusiv 20 Jahre Unterhalt €
19.500.000. Bei Redaktionsschluss lagen die Arbeiten still,
da die Baufirma bei den Aushubarbeiten Verunreinigungen
im Grund festgestellt hat. Die
Bauarbeiten wurden durch
eine Schulklasse im Mehrzweckgebäude von Stavoren
buchstäblich „eingetrommelt“,
wie die entsprechende Aufnahme deutlich zeigt.
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Story
Terschelling: Eine populäre Insel!
Einmal mehr war Beatrice Betz-Tobler mit dem Mountain Bike auf Tour und radelte über Terschelling. Auf dem populären Eiland im Watt machte sie interessante Entdeckungen und tauchte auch
in die Vergangenheit der Insel ein.
Terschelling gehört zur Provinz Friesland und ist aus
westlicher Sicht die dritte bewohnte Insel im niederländischen Watt. Im Norden grenzt das Eiland an
die Nordsee, südlich ans Wattenmeer, im Osten folgt
Ameland und südwestlich liegt Vlieland. Nicht zuletzt
für Radfahrer ist Terschelling ein Anrater, denn es gibt
über 70 Kilometer Radwege. Auch Strandliebhaber
kommen voll und ganz auf ihre Kosten. 28 Kilometer
Strände warten auf Badehungrige. Auch Wanderungen
in den weitläufigen Dünen sind beliebt. Tourismus ist
die wichtigste Einnahmequelle für die Insulaner. Die
Bevölkerung zählt etwas über 4700 Köpfe. In der Sommersaison gibt es dreimal so viele Gäste wie Einwohner. Zwischen dem Festland und der Insel existieren
zwischen Harlingen und West-Terschelling Fährver-
Radfahren macht in der herrlichen Landschaft viel Spaß.
bindungen. Quasi ein Monopol
hat die alt eingesessene Reederei Doeksen. Seit einiger
Zeit hat dieses Unternehmen
Konkurrenz erhalten, denn
mit der EVT (Eigen Veerdienst
Terschelling) ist ein neuer Anbieter auf den Plan getreten,
der mit unschlagbaren Preisen den Linienverkehr aufgenommen hat. So ist beispielsweise die Retourfahrt bei EVT
bereits für Euro 11,- zu haben,
während Konkurrent Doeksen deutlich mehr verlangt.
Die beiden Reedereien liegen
sich deshalb in den Haaren
und beschäftigen auch die
Gerichte. Den Konsumenten
ist es egal, denn was zählt ist
Preis und Service. Vor allem
die gute Gastronomie und die
Freundlichkeit des Personals
wird bei Neuling EVT immer
wieder positiv erwähnt.
Die Insel ist im Mittelalter
durch eine Sandplatte mit
dem Namen De Schelling und
dem weiter östlich gelegenen
Zahlreiche Gaststätten laden zum Verweilen ein.
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Wexalia entstanden. Das Gebiet von Ost Terschelling wurde auch einige Zeit Wexalia
oder Wuxalia genannt. Diese
Bezeichnung
verschwand
jedoch schon bald und Terschelling wurde fortan der gebräuchliche Name. Während
der Sturmflut von 1287 schob
sich das Wattenmeer zwischen
Terschelling und dem Festland. Vor dieser Zeit war die
Insel von der friesischen Küste aus noch zu Fuß erreichbar.
Nach dieser Sturmflut war
dies nicht mehr möglich. Lange Zeit wurde die Insel in zwei
Lager gespalten. So waren die
West-Terschellinger mehr zur
See hin gerichtet, während
die östlichen Insulaner agrarisch tätig waren. Deshalb gab
es auch zwei Gemeinden mit
eigenen Gemeinderäten. Erst
nach der französischen Zeit
bildeten beide Gemeinden
wieder eine Einheit. Die Insel
wurde auch in den 2. EnglischNiederländischen Krieg hinein
gezogen. Unterstützt durch
den holländischen Deserteur
und Kapitän Van Heemskerk,
eroberte der englische Admiral Robert Holmes am 20.
August 1666 Terschelling. Die
örtliche Bevölkerung wehrte
sich kaum und die Engländer
zogen brandschatzend über
das Eiland hinweg. Eines der
wenigen nicht in Mitleidenschaft gezogenen Gebäude
war der 1594 erbaute Brandaris, der bekannte Leuchtturm
von Terschelling.
Terschelling besteht aus etwa
80 % Dünenlandschaften, es
gibt verschiedene Gebiete die
unter Naturschutz stehen und
es gedeihen in den nassen
Dünengürteln sogar Cran-
Sandbänke vor Terschelling.
berrys. Diese typisch amerikanischen Beeren gehen
auf das Jahr 1845 zurück.
Damals wurden Cranberrys
in einem Fass angespült und
durch die Inselbewohner kultiviert. Noch immer gibt es auf
Terschelling etwa 20 Bauern
die Viehzucht betreiben. Wie
bereits eingangs erwähnt, ist
der Tourismus ein wichtiger
Faktor. Zahlreiche Hotels,
Pensionen und Campings
bieten Platz für bis zu 15’000
urlaubshungrige
Touristen.
Die Insel ist auch bei Tagesausflüglern sehr beliebt. Eine
zwei Stunden dauernde MiniKreuzfahrt bietet Gelegenheit
Seeluft zu schnuppern und
gleichzeitig den Flugkünsten
der zahllosen Möwen zu folgen.
Fährhafen ist West-Terschelling. Auch ein Bergungsbetrieb, die Rettungsstation der
KNRM, die Steganlagen der
Charterflotte, die Tonnenleger von „Rijkswaterstaat“, die
Küstenwache und der große
Jachthafen befinden sich
hier. Letzterer verfügt über
eine gute Infrastruktur, kann
jedoch in der Hochsaison
ziemlich belegt sein. Man erhält hier auch Treibstoff und
Jachten mit großem Tiefgang
können Terschelling ebenfalls
anlaufen. Bekannt ist das alljährliche stattfindende „Oerol
Theater Festival“, das durch
einen Kneipenwirt 1981 ins
Leben gerufen wurde. Es gibt
ein Centrum für Natur und
Landschaft, ein Fischereimuseum (West-Terschelling), das
Wrackmuseum (Formerum)
und das Landbaumuseum
(Hoorn).
Ob man mit dem eigenen
Boot, der Charterjacht (mit
Mietmotorjachten meist nicht
erlaubt) oder mit dem Fährschiff nach Terschelling gelangt ist eher nebensächlich,
denn auf der Insel sind alle
Gäste gleichermaßen willkommen. Wer Stille und Natur
sucht wird diese ebenso finden, wie Besucher die in oder
vor einer gemütlichen Kneipe
verweilen möchten. Freuen
Sie sich auf Terschelling, das
Eiland erwartet Sie und bietet
sich für Tagesausflüge und
auch für einen erlebnisreichen
Urlaub an.
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Museum
Die Dampfkathedrale von Lemmer
In unmittelbarer Nähe der großen Schleuse die den Prinses Margrietkanal mit dem IJsselmeer
verbindet trifft man auf ein monumentales Bauwerk. Es handelt sich dabei um das größte Dampfschöpfwerk der Welt das noch voll funktionstüchtig ist.
Das Woudagemaal (gemaal = Schöpf- oder Pumpwerk) ist nach Ingenieur D.F. Wouda benannt und
nahm 1920 seinen Betrieb auf. Das bald 100-jährige
Bauwerk wurde durch Königin Wilhelmina eröffnet
und sorgt bei hohem Wasserstand auch heute noch
für trockene Füße in Friesland. Dann werden per Minute 4 Millionen Liter Wasser von Friesland in das
IJsselmeer gepumpt. Seit 1998 steht das Schöpfwerk auf der UNESCO Weltkultur-Liste. Auf dieser
Es gibt vier riesige Heizkessel.
Liste stehen nur Monumente
die weltweit einzigartig sind
und für die Menschheit einen außerordentlich hohen
Wert darstellen. Für die UNESCO ist das Woudagemaal
ein Beispiel für die hervorragende niederländische Wasserbaukunde die zeigt, dass
der Mensch die Natur mittels
genialen Schöpfungen - wie
etwa dem Dampfschöpfwerk
von Lemmer - beherrschen
kann. Das dazugehörende
Informationszentrum ist mit
einer Laufbrücke mit dem
Schöpfwerk verbunden und
entführt die Besucher in eine
Kesselrevision.
Nostalgische Armaturen.
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Die Dampfmaschinen sind bald 100 Jahre alt und arbeiten noch immer tadellos.
andere Welt. Ein 3D-Film,
eine interaktive Wassertafel,
die Galerie der Großen, Animationen und Experimente
ergänzen das allein schon
spektakuläre Bauwerk aus der
Amsterdamer Schule in sinnvoller Weise. Unter der Leitung eines Führers kann man
das Schöpfwerk mit seiner
eindrucksvollen Maschinenhalle sowie das angrenzende
Kesselhaus besichtigen. Hier
zeigt sich die geballte Kraft
von Dampf vor allem dann,
wenn das Schöpfwerk in Be-
trieb ist. Dann wird auch deutlich, dass Ingenieur Wouda
ein weitsichtiger Mann war.
Er legte die Pumpkapazitäten
so aus, dass diese auch heute noch ausreichend sind,
um halb Friesland zu entwässern. Die Lebensdauer
ist ebenfalls beeindruckend,
denn auch nach 93 Jahren
bringt das Schöpfwerk noch
immer die volle Leistung. Das
Woudagemaal ist zudem ein
beliebter Ort für Hochzeiten,
Tagungen und Versammlungen. Von der Kaffeestube
Die riesigen Schwungräder sind je 9 t schwer.
(Fotos: Nico Ringenoldus/Edition Erasmus)
aus hat man überdies einen
herrlichen Blick auf das IJsselmeer. Für Schüler und
Eltern mit Kindern führt das
Besucherzentrum abenteuerliche Schnitzeljagden durch.
Die Öffnungszeiten: Dienstag
bis Samstag von 10.00 h bis
17.00 h und Sonntags von
13.00 h bis 17.00 h. Im Januar
ist das Zentrum geschlossen.
Außerhalb der regulären Öffnungszeiten können Gruppen
eine Führung buchen. Weitere Informationen findet man
unter www.woudagemaal.nl
Ein Schöpfrad.
Das Besucherzentrum am IJsselmeer.
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Das Interview
De Kranerweerd: Vielseitig und komplett!
De Kranerweerd in Zwartsluis ist das größte Wassersportzentrum der Region. Zum Unternehmen
gehört ein Jachthafen mit einer hervorragenden Infrastruktur, ein Reparatur- und Unterhaltsbetrieb
und nicht zuletzt die Yacht Gallery, eine professionelle Verkaufsorganisation für neue und gebrauchte
Jachten für Freizeitkapitäne mit gehobenen Ansprüchen. Hans J. Betz von WasserSport in Nederland war vor Ort und sprach mit Direktor Jack Grondel.
H.J.B. Bei zahlreichen Wassersportbetrieben stehen
derzeit die Zeichen auf Sturm. Aufträge brechen weg,
der Neubau im Bereich der Stahljachten stagniert und
Konsumenten halten das Geld zurück. Wie ist derzeit
die Auftragslage bei De Kranerweerd und den dazu
gehörenden Unternehmen?
J.G. Wenn ich auf die HISWA te water in Amsterdam
zurückblicke sehe ich ein (wenn auch schwaches)
Licht am Ende des Tunnels. Die Besucher waren kauflustiger als auch schon. So sahen es jedenfalls unsere
Jachtmakler Johan Schoppert und Han Tybout die mit
vier Schiffen auf der Messe in Amsterdam waren. Aus
der Messe resultierten zwei Abschlüsse für neue Motorjachten.
H.J.B. Serious Yachts, eine qualitativ hochstehende
Reihe mit Motorjachten in Stahlbauweise wird ebenfalls über die Yacht Gallery vertrieben, wie auch die
Super Lauwersmeer Schiffe. Wie lange muss man
derzeit auf eine dieser Jachten warten?
J.G. Die von Ihnen angesprochenen Jachten sind
„custom built“. Künftige Eigner können somit ihre
Jacht im Rahmen der technischen Möglichkeiten mit
gestalten. Von der Auftragserteilung bis zur Auslieferung dauert es etwa ein Jahr.
H.J.B. Muss beim Kauf eines neuen Schiffes auch ein
Boot eingetauscht werden?
J.G. Das hängt davon ab, ob wir uns über den Eintauschpreis einigen können. Außerdem muss das
entsprechende Boot auch wieder verkäuflich sein und
zudem in unser Verkaufsprogramm passen.
H.J.B. Die Finanzierung von neuen Jachten ist schwieriger geworden. Sind ihre Kunden auf eine Bank an-
Jack Grondel im Gespräch mit Hans J. Betz.
gewiesen oder sind da genügend Eigenmittel vorhanden,
um ein Schiff in der oberen
Preisklasse zu kaufen?
H.J.B. Der Heimatmarkt ist für
Ihr Unternehmen sicher wichtig. Welche Absatzgebiete
sind außerdem von Belang?
J.G. In der Regel verfügt diese Klientel über genügend
eigene Mittel, sodass keine
Bank in Anspruch genommen
werden muss.
J.G. Eigentlich ganz WestEuropa. Deutschland, die
Schweiz und Großbritannien
sind für uns sehr wichtig.
H.J.B. Der Konsument ist
gegenüber von Werften allgemein kritischer und vorsichtiger geworden. Was
empfehlen Sie Käufern, damit
diese mit Anzahlungen auf der
sicheren Seite sind?
J.G. Ich empfehle bereits bei
Kiellegung einen Katastereintrag und auch alles rund um
den Schiffsbau notariell festzulegen.
H.J.B. Auf welchen Bootsmessen wird Yacht Gallery kurzund mittelfristig teilnehmen?
J.G. Die „nasse“ HISWA in
Amsterdam ist sehr gut bei
uns angekommen. Ich kann
mir vorstellen, dass wir 2013
wieder mit dabei sind. Aber
auch Masters of Luxury, das
Water Event und Dito on tour
gehören zu den Möglichkeiten.
Johan Schoppert.
H.J.B. Seit einiger Zeit hat
sich bei De Kranerweerd mit
Schepenkring ein zweiter
Jachtmakler niedergelassen.
Konkurrenzieren Sie damit
nicht die Yacht Gallery, also
den eigenen Betrieb?
J.G. Ich sehe das anders.
Yacht Gallery ist in einem
Segment tätig, das von Schepenkring praktisch nicht bearbeitet wird. Wir ergänzen uns
deshalb in sinnvoller Weise
und zudem ergibt dieses
Konzept
Synergieeffekte.
Besucher und Kaufinteressenten können wir ein komplettes Programm mit qualitativ guten Schiffen anbieten.
Wir streben danach das Angebot weiter auszubreiten
und zu einem der größten
Verkaufshäfen des Landes
zu werden.
H.J.B. Herr Grondel, ich danke
Ihnen für dieses Gespräch.
Han Tybout.
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Vor Ort
Dordrecht: Piccadilly Circus für Schiffe
Dordrecht gehört zu den sogenannten „Drechtsteden“ wie etwa Sliedrecht oder Papendrecht. Hier
treffen auch Noord, Oude Maas, Dordtse Kil und Beneden Merwede aufeinander. Der gesamte
Schiffsverkehr aus dem Ruhrgebiet in Richtung Rotterdam muss die Stadt zwangsläufig passieren.
WasserSport in Nederland hat Dordrecht besucht und interessante Einblicke erhalten.
Die Stadt zählt etwa 118’000 Einwohner und liegt vor
den Toren des Welthafens Rotterdam. In früheren
Zeiten war Dordrecht weitaus wichtiger wie der heute noch immer größte Seehafen Europas. Die Stadtrechte gehen auf das Jahr 1220 zurück. Damit ist
Dordrecht die älteste Stadt in den Grenzen des damaligen Holland. Um 1300 war der Ort bereits ein wichtiger Handelsplatz mit Stapelrecht. Wichtige Handelsgüter waren Wein, Getreide und Holz. 1421 wurde
Ein gewaltiger Schubverband bahnt sich seinen Weg in Richtung Rotterdam.
die Stadt durch die große St.
Elisabeth-Flut heimgesucht,
die große Teile von Süd-Holland unter Wasser setzte.
Dadurch wurde Dordrecht
zur Insel. Eigentlich ist dies
noch heute der Fall, denn die
Stadt ist durch den Verlauf der
eingangs erwähnten Wasser-
wege noch immer ein Eiland.
Durch die dichte Besiedlung
und die vorhandenen Brücken
fällt dies praktisch nicht mehr
auf. Am 15. und 16. Juli 1572
kamen die Abgeordneten von
vielen Städten in Dordrecht
zusammen, wählten Wilhelm
von Oranien zu ihrem Anfüh-
Die Schnellfähre aus Rotterdam fährt am Kopf von Dordrecht
vorbei.
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rer und sagten sich gleichzeitig von den Spaniern los.
Diese Dordrechter Städteversammlung ist der Beginn des
niederländischen Unabhängigkeitskampfes. 1618/1619
fand in Dordrecht überdies
eine Synode statt. Zwei reformierte Kirchen berieten dabei
über die holländische Fassung
der Bibel. Zwei? Ja, damit war
man noch gut bedient, denn
es gab damals schon zahlreiche
Glaubensrichtungen
und heute sollen es im Lande
über 300 sein. Im Laufe der
Jahrhunderte entwickelte sich
die Stadt auch zu einem wich-
tigen
Verteidigungsposten
im Land und weit bis ins 20.
Jahrhundert gab es vor Ort
sogar eine Garnison. In der
Benthienkaserne waren Pioniere stationiert und nach der
Mobilisierung zu Beginn des
2. Weltkriegs wurden weitere
Truppen in die Drechtstadt
entsandt, um die Insel zu verteidigen. Im Winter 1944/1945
war Dordrecht im Mittelpunkt
von Kampfhandlungen und
die Grenze zwischen besetztem und befreitem Gebiet lag
damals beim Hollands Diep.
Auch heute ist Dordrecht
Viele Boote liegen beinahe im Stadtkern.
noch immer ein wichtiger
Hafen- und Handelsplatz.
Die Hafenanlagen sind beträchtlich und finden ihre
Fortsetzung in nördlicher
und nordwestlicher Richtung
an Rotterdam vorbei und enden erst vor Hoek van Holland. Hier entsteht derzeit
die Maasvlakte 2, ein neues
Hafengebiet das der Nordsee abgerungen wird. Imposant sind auch die Brücken
über die Oude Maas die für
Bahn und Straßen wichtige
Bindeglieder in Richtung Süden sind. Es wird behauptet,
dass das Wasserstraßen-
kreuz von Dordrecht von so
vielen Schiffen passiert wird,
wie nirgendwo sonst in Europa. Wer sich denn die Mühe
macht am sogenannten
„Groothoofd“ Position zu beziehen wird sogar an Sonnund Feiertagen ein Gewusel
von Schiffen erleben. Ja,
das ist Piccailly Circus auf
dem Wasser! Aus Richtung
Dordtse Kil nähert sich ein
Kümo der zwischen Vlissingen und Bresekens die
Nordsee verlassen hat. Vom
Waal her schiebt ein riesiger
Koppelverband das Wasser
vor sich her und dann kommt
Mit Dampf (Stoom) wird hier bestimmt nicht mehr gedruckt.
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noch das Schnellboot aus
Rotterdam in Sicht. Winzig
klein dagegen der Bayliner der vor dem Hafenkopf
seine Runden dreht. Auch
ein Plattboden-Segler kann
man ausmachen. Sein Skipper möchte den Jachthafen
anlaufen und wartet auf
die Brückenöffnung. Noch
mehr Spaß macht die ganze Angelegenheit von einer
Terrasse eines Restaurants
am Wasser aus, wo man
von Frühjahr bis Herbst im
Freien sitzen kann. Der historische Kern von Dordrecht
ist ebenfalls sehenswert. Vor
Historische Schiffe in Dordrecht.
allem im Stadtkern gibt es
noch zahlreiche historische
Kaufmannshäuser die entlang von den verschiedenen
Kanälen errichtet wurden.
Einige dieser Häuser weisen noch Erker auf, die hoch
über dem Wasser thronen.
In der Altstadt selbst gibt
es verschiedene lauschige
Ecken die sehenswert sind
und urige Kneipen die zum
Verweilen einladen. Und wer
vom städtischen Treiben genug hat wirft die Leinen los
und lässt sich in den nahe
gelegenen Biesbosch treiben.
Kran mit Kunst. So wurden früher Waren umgeschlagen.
Eine schmucke Fassade.
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Jubiläum
25 Jahre Schepenkring
Der Verein Schepenkring Nederland besteht seit
25 Jahren. Die sieben selbständigen Jachtmakler, die sich zu den Schepenkring-Jachtmaklern
zusammengeschlossen haben, feiern dieses freudige Ereignis in 2013. Während dieses Jubiläums
kann ein besonders großes und vielseitiges Angebot an Booten besichtigt werden. Die Unterschiede
in Preis, Typ und Größe der über 400 angebotenen Schiffe ist enorm. Damit können die Schepenkring-Jachtmakler praktisch jeden Wunsch eines
Käufers erfüllen und diesen auf Grund jahrelanger
Erfahrung auch sachkundig beraten. Die angeschlossenen Betriebe sind in Warten, Zwartsluis,
Lelystad, Zeewolde, Arnheim, Roermond und Kortgene zu finden.
Schepenkring ist ein Zusammenschluss von selbständigen und zertifizierten Jachtmaklern. Eigentümer die ihr Boot verkaufen möchten, können dieses
über einen bei der Vereinigung angeschlossenen
Makler anbieten. Das Boot bekommt dann einen attraktiven Platz im Jachthafen der jeweiligen Niederlassung. Der Eigentümer des Bootes braucht sich
um nichts mehr zu kümmern. Außerdem erscheint
das gesamte Angebot auf der viel besuchten Website www.schepenkring.nl und im eigenen Schepenkring Magazin. Neben der Verkaufsunterstützung
und Verkaufsvermittlung bieten die SchepenkringJachtmakler auch zusätzliche Dienstleistungen an.
Denken Sie dabei beispielsweise an Wartung, Re-
paraturen und Schätzungen.
Ein objektives Wertgutachten
ist wichtig, um den richtigen
Wert des Bootes festzustellen. Alle Mitglieder der Schepenkring-Organisation
haben eigene Verkaufshäfen.
Hier können Interessenten
alle Jachten besichtigen. Die
eigene
Verkaufszeitschrift
ist ein weiteres Argument,
um sich an diese Makler zu
wenden. Auch die verschiedenen lokalen Boots-Shows
erhöhen die Verkaufserfolge
erheblich. Zum 25-jährigen
Jubiläum erhält Schepenkring auch ein neues, modernes Logo.
„Feste muss man feiern wie
sie fallen“, findet Bouke Thijsseling von Schepenkring
Lelystad. Deshalb werden
in 2013 verschiedene Anlässe stattfinden. Bei allen
Niederlassungen sind Tage
der offenen Tür geplant.
Dabei können Interessierte
hinter die Kulissen der je-
weiligen Betriebe schauen.
Zudem sind das ganze Jahr
über - regional und national
- verschiedene Aktivitäten
geplant. Ob Schepenkring
als
Zusammenarbeitsverband auch in wirtschaftlich
schwierigen Zeiten Bestand
haben kann, ist für Bouke Thijsseling keine Frage.
Er ist der Ansicht, dass die
Kraft in der Zusammengehörigkeit liegt. Alle Mitglieder
sind mit der Organisation
zufrieden. Man hilft sich untereinander über die schwierigen Zeiten hinweg. Das ist
die Kraft von Schepenkring!
Bouke Thijsseling ergänzend
dazu: „Noch einmal 25 Jahre Schepenkring werde ich
in meinem Alter wohl nicht
mehr mitmachen. Ich habe
jedoch vollstes Vertrauen
darin, dass es auch ein 50jähriges Jubiläum geben
wird.“
Foto: Bauke Thijsseling von
Schepenkring Lelystad.
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Showtime
Boot Holland auf Kurs
Vom 8. bis 13. Februar 2013 findet in Leeuwarden die 23. Auflage der Boot Holland statt. Das ist
nicht selbstverständlich, denn einige bisher treue und regelmäßige Teilnehmer bleiben der Messe
fern. Trotzdem sind die Hallen wieder gut belegt und die Besucher erwartet einmal mehr eine Veranstaltung von Format.
Die niederländische Wasserport-Industrie verkehrt in
schwerem Wetter. Die Wellen schlagen hoch und bei
einigen Betrieben ist bereits mehr wie nur das Toplicht
ausgegangen. Vielerorts sind die Messebudgets auch
dem Rotstift zum Opfer gefallen. Ein Beispiel dafür
ist die populäre Auto-RAI in Amsterdam, die in 2013
mangels Teilnehmer schon gar nicht erst stattfinden
soll. Im Vorfeld der Boot Holland machten auch Gerüchte die Runde, dass die populäre Messe „abgeblasen“ würde. Dies nicht zuletzt deshalb, weil sich
Diese REGO-Motorjacht kann man bei Turfskip mieten.
drei namhafte Exponenten
die seit Jahren in der Friesen
Metropole mit dabei waren,
sich für eine andere Veranstaltung entschlossen haben.
Doch nichts ist minder wahr,
denn Messeleiter Pieter Fokkema und seinem Team ist
es gelungen die „Abwesenden“ durch neue Teilnehmer
– es sollen über 30 sein - zu
ersetzten, sodass die Besucher einmal mehr ein volles
Programm erwartet. Die Boot
Holland ist und bleibt deshalb
die tonangebende Veranstaltung im Bereich Motorjachten
in Stahlbauweise. Auch Schaluppen (Sloepen) werden wieder reichlich vertreten sein
Vri-Jon 49‘ in Hybrid-Ausführung.
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und der Zubehörsektor wartet
ebenfalls mit voll bestückten
Ständen auf. Manche Werften
kommen mit zwei oder sogar
drei Schiffen nach Leeuwarden.
Im Bereich Motorjachten
in Stahlbauweise verlau-
fen die Geschäfte mühsam
und kaum eine Werft hat
volle Auftragsbücher. Vorbei sind auch die Zeiten mit
Lieferfristen von bis zu 24
Monaten und mehr. In den
vergangenen Jahren wurde
auch das Fehlen von preiswerten aber zugleich qualita-
Eine klassische Vri-Jon mit Achterkajüte.
tiv guten Schiffen unter 10 m
Länge beklagt. Vor allem die
„Großen“ der Branche haben
dieses Segment nicht mehr
gepflegt.
Branchenführer
Linssen hat darauf bereits
reagiert und vor zwei Jahren
eine Grand Sturdy „Light“
(unter 9 m Länge) auf den
Markt gebracht. Bisher waren es vor allem kleine und
relativ unbekannte Werften
ohne Hochglanzprospekte
die dieses Segment immer
noch pflegten. Der Trend
geht überdies in Richtung
OK. OK steht für „open
kuip“, also offene Plicht. In
den Niederlanden ist dieser
Schiffstyp schon seit Jahrzehnten sehr populär, denn
niederländische
Wassersportler setzen andere Prioritäten wie Freizeitkapitäne
aus Deutschland oder der
Schweiz. So lässt man hier
zu Lande eine Jacht für sich
und die eigenen Bedürfnisse
bauen und nicht für Gäste
oder Freunde. Ein Boot mit
einer großen Eignerkabine
im Vorschiff und allenfalls
noch einer Hundekoje für die
Enkel mag ja noch angehen.
Gäste an Bord auch, aber
bitteschön nicht über Nacht.
Zudem ist ein Eindeckschiff
praktisch stufenlos, lässt sich
bei Wind besser manövrieren wie ein Kreuzer und hat
durch die Bauart vor allem
im Alter Vorteile in Bezug auf
Handling und Begehbarkeit.
schiedenen Standard-, Classic- und Fury Modelle sehr
populär. Jachtvermieter Turfskip aus Echtenerbrug hat
mit der Triton III kürzlich eine
REGO mit offener Plicht in
Betrieb genommen, was Interessenten auch ein „Langzeit-Test“ ermöglicht. Auch
Vri-Jon Yachts aus Ossenzijl
bringt zwei Motorjachten in
Stahlbauweise auf die Boot
Holland. Als OK-Ausführung
wird ein 49’ Hybrid Modell
zu sehen sein und Freunde
des klassischen Bootsbaus
überrascht man mit einer 44
Fuß Motorjacht mit Achterkabine. Bootcentrum Geertsma
kommt mit zwei identischen
BEGE-Motorjachten vom Typ
Patrouille nach Leeuwarden.
Während das eine Schiff einen modernen Innenausbau
aufweist, ist die zweite Jacht
traditionell und im maritimen
Stil gestaltet. Pollard Jachtbouw aus Steenwijk überrascht ebenfalls mit zwei
neuen Motorjachten in Stahlbauweise auf der Messe.
Schaluppen (Sloepen) haben in den vergangenen 20
Jahren einen wahren Boom
erlebt und beim Hauskauf
wurde das davor liegende
Boot gleich mit finanziert.
Nachdem auch hier zu Lande der Immobilienblase die
Luft ausgegangen ist, ist
auch der Schaluppenbauund Verkauf stark zurück
gegangen. Das hat jedoch
auch dazu geführt, dass
Glücksritter die auf den fahrenden Zug aufsprangen und
aus Fernost billig produzierte
Boote (ohne CE) impor-
Auf der Messe werden zwei BEGE 1050 Patrouille gezeigt.
Schiffe mit offener Plicht
werden unter anderem auf
dem Stand von REGO Watersport gezeigt. Bei dieser
Werft sind vor allem die ver-
Auch Pollard Jachtbau ist auf der Boot Holland vertreten.
Waterspoor aus Koudum hat ein ausgereiftes Programm.
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Die St. Tropez 920 bietet viel Lebensraum.
Nicki Schaluppen sind robust und preiswert.
tierten, nicht mehr am Markt
agieren. Gehalten haben
sich Produzenten die Qualität zu adäquaten Preisen
liefern und auch den nötigen
„after sales service) bieten
können. Die Boote von Waterspoor aus Koudum haben
sich in den letzten Jahren
auf dem Markt dementsprechend positioniert und auch
Van Roeden Watersport aus
Heeg hat sich als verlässlicher Partner etabliert. Van
Roeden zeigt auf der Messe
verschiedene Nicki Schaluppen-Modelle, aber auch
die St. Tropez 920 und eine
Aquatico 650 Retro.
Auch eine Aquatico Retro 650 wird zu sehen sein.
Die Boot Holland war bis anhin nicht unbedingt eine Messe für schnelle Motorboote.
Man versucht jedoch auch
hier Fuß zu fassen. Inwieweit dies gelungen ist, wird
die Teilnehmerliste zeigen
die ab Mitte Dezember 2012
verfügbar sein sollte. Eine
Novität im schnellen Sektor
ist bestimmt die neue Joker
650, ein Boot das kürzlich
in Spanien vorgestellt wurde und auf dem Stand von
De Schiffart Watersport Terherne zu sehen sein wird.
Auch der Gebrauchtbootmarkt ist in Bewegung. Die
Verkaufshäfen liegen voll
und die Preise bewegen sich
auf einem niedrigeren Niveau
wie noch vor Jahren. Eigner
die noch immer der Ansicht
sind ihre „alten Schätzchen“
zum Neupreis verkaufen zu
können, müssen lange auf
einen Käufer warten. So trifft
man in der einschlägigen
Presse immer wieder auf Inserenten die keinen neuen
Eigner, sondern einen Dummen suchen. Es ist denn
auch dreist eine 30-jährige
Stahljacht als neuwertig anzubieten und einen Preis zu
erwarten der beinahe den
Preis eines neuen Schiffes
übersteigt. Seriöse Makler
raten deshalb auch vor übertriebenen Preisvorstellungen
ab. Kurz am Rande sei noch
erwähnt, dass Schiffskauf
– neu oder gebraucht – Vertrauenssache ist. In dieser
Ausgabe von WasserSport
in Nederland wird auf dieses
Thema ausführlich eingegangen und macht deutlich, dass
ein Schiffskauf von einigem
Wert mit einem Hauskauf
vergleichbar ist. Beachten
Sie auch unsere Leserreise auf Seite 26 für Wassersportler aus der Schweiz und
dem süddeutschen Raum
zur Boot Holland. Während
dieser Reise kann man nicht
nur Boote gucken, sondern
erfährt auch alles über risikolosen Schiffskauf.
Die Boot Holland ist außerordentlich besucherfreundlich.
Parkplätze direkt vor den
Hallen, gute Verbindungen
mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Hotels in Messenähe
und nicht zuletzt eine bezahlbare Gastronomie sowie breite Gänge machen die Boot
Holland zu einem Ereignis
das sich Wassersportler nicht
entgehen lassen sollten. Eröffnet wird die Schau am Freitag 8. Februar 2013 um 13.00
h. An diesem Tag kann man
sich bis um 22.00 h in den
Neu: Joker 650 auf dem Stand von De Schiffart Watersport.
Hallen umschauen. Dasselbe
gilt für Montag 11. Februar
2013. An den anderen Tagen,
also am Samstag 9. Februar,
Sonntag 10. Februar, Dienstag 12. Februar und Mittwoch
13. Februar ist die Messe jeweils von 10.00 h bis 18.00
h geöffnet. Der Eintrittspreis
beträgt € 14,50 und im Vorverkauf (unter www.boot-holland.nl) € 12,50. Kinder unter
12 Jahren haben gratis Zugang. Deshalb nichts wie hin,
denn in 5 Hallen bieten über
300 Teilnehmer beinahe alles
an, was sich Freizeitkapitäne
wünschen.
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Report
Schiffskauf ist Vertrauenssache
Vorwort
Die niederländische Wassersportindustrie befindet
sich in schwerer See. Durch fehlende Aufträge mussten in den vergangenen Monaten bereits einige namhafte Werften die Segel streichen. Bei diesen Insolvenzen waren auch Kundengelder betroffen, bestellte
und anbezahlte Schiffe gerieten in die Konkursmaße.
Dabei stellte sich heraus, dass Konsumenten vielfach
einen Schiffskauf aus Unwissen dem Kauf eines neuen Fernsehgeräts gleichsetzen. Wenn das Kind in
den Brunnen gefallen ist, werden nicht nur Gerichtsvollzieher, Anwälte und Insolvenzverwalter mit einem
Konkurs konfrontiert. Vielmehr sind auch Journalisten
von Fachzeitschriften involviert und müssen für enttäuschte Wassersportler den Kummerkasten spielen.
Wer ein Haus kauft oder bauen lässt weiß in der Regel, auf was er sich einlässt. Bei einem Schiffskauf
hingegen lassen sich künftige Eigner nicht selten von
Edelstahl und poliertem Mahagoni blenden. Der gesunde Menschenverstand bleibt dabei auf der Strecke
und das böse Erwachen folgt später. WasserSport in
Nederland hat als Sprachrohr der deutschsprachigen
Freizeitkapitäne in den Niederlanden einmal mehr
ein heißes Eisen angepackt und konnte für dieses
heikle Thema Tom Ch. Buch von Jachtmakelarrdij Het
Wakend Oog einen branchenkundigen Referenten
gewinnen. Er hat im Laufe der Jahrzehnte als vereidigter Jachtmakler schon einige Geschichten aus allernächster Nähe mit erlebt. Daraus ist eine Reportage entstanden, die jedem Schiffskäufer als Leitfaden
dienen kann.
Kaufe keine Katze im Sack
Vor über einem Jahr trafen sich die Familie P. aus
Deutschland und die niederländische Familie B. im
Café des örtlichen Jachthafens. Beide Familien teilten dasselbe Hobby, waren seit Jahren begeisterte
Segler. Es war gesellig, ein Bierchen und noch ein
Bierchen. „Ach was sind die Holländer doch für artige
Menschen“, sagte Herr P. zu seiner Frau. Herr B. ließ
durchsickern, dass er sein Schiff verkaufen möchte.
Die Familie P. interessierte sich für die praktisch neue
Bavaria Segeljacht und nahm eine Einladung zur Besichtigung gerne an. Es wurde ein gemütlicher Abend
und die Stimmung immer besser. Bei dieser Gelegenheit wollte Herr P. wissen, was die Bavaria kosten soll.
„200’000 Euro“, sagte der gesellige Holländer. Der
Kauf war schnell beschlossene Sache, Adressen wurden ausgetauscht, P. notierte sich die Konto-Nummer
Tom Ch. Buch hat diesen Artikel verfasst.
des Verkäufers. Nach einigen
Bierchen verabschiedete man
sich voneinander. Der ausgemachte Betrag wurde durch P.
unverzüglich überwiesen und
eine Woche später traf man
sich wieder an Bord der Bavaria für die Übernahme. Frau
B. brachte Blumen mit und
es wurde nochmals auf den
guten Handel angestoßen.
Familie P. fuhr alsbald mit der
neuen Segeljacht in den eigenen Hafen.
Eine böse Überraschung
Ein Jahr später meldete sich
ein unbekannter Mann an Bord
der Bavaria von Familie P. Er
stellte sich als Gerichtsvollzieher vor. Im Namen der XY
Bank legte er das Schiff an die
Kette. Im Klartext: Er ließ das
Schiff beschlagnahmen. Die
Familie P. musste ein entsprechendes Formular unterzeichnen. Wut, Enttäuschung und
Frustration machten sich breit.
Zu allem Überfluss erwähnte
der Gerichtsvollzieher auch
noch, dass das Durchkneifen
der Kette um weg zu fahren
strafrechtliche Konsequenzen
hätte. Alle Argumente, dass sie
das Boot schließlich bezahlt
hätten, halfen da wenig und
der Gerichtsvollzieher blieb
unerbittlich. „Ich bin allein darum hier, um einen Beschluss
des Gerichts in Leeuwarden
zu überbringen. Wenn Sie damit nicht einverstanden sind,
sollten Sie schnellstmöglich
einen Anwalt konsultieren“, so
der Gerichtsvollzieher. Schwer
enttäuscht kehrte die Familie P.
in ihre Heimat zurück. Es waren doch so nette Menschen
und es ist sicher alles nur ein
Missverständnis, dachte Familie P. Mittlerweile hatten sie
auch die Telefonnummer von
Familie B. wieder gefunden.
„Kein Anschluss unter dieser
Nummer“, meldete ein Band.
Nunmehr folgten Sie dem Rat
des Gerichtsvollziehers und
setzten sich mit einem Anwalt
in Verbindung. Anwalt T. nahm
sich der Sache an und bat seine Klienten ihm alles per Fax
zu übermitteln, was mit dem
Schiffskauf zu tun hatte. Das
war nicht viel. Eine handgeschriebene Notiz mit Name,
Adresse und Telefonnummer
des Verkäufers und ein Bankauszug der die Bezahlung
bestätigte. Zudem konnte
Familie P. dem Anwalt noch
die Baunummer der Bavaria
bekannt geben. Zwei Tage
später meldete sich Anwalt T.
wieder bei seinen Klienten. Er
hatte mittlerweile herausgefunden, dass das Schiff noch
immer beim Katasteramt im
B-Register eingetragen und
noch stets Eigentum der Familie B. war. Zudem stellte es
sich heraus, dass die Bavaria
nicht nur mit einer Hypothek in
der Höhe von € 250’000,- belastet war, sondern auch eine
Beschlagnahme zu Gunsten
der XY Bank bestand. Advokat T. forschte auch im Bevölkerungsregister nach und
fand heraus, dass die Familie
B. nicht mehr an der angegebenen Adresse wohnte. Eine
neue Meldeadresse gab es
nicht, wahrscheinlich hatte
sich Familie B. ins Ausland
abgesetzt. Die Familie P. war
am Boden zerstört! Der Anwalt
wollte jedoch mit der XY Bank
Kontakt aufnehmen, um eine
Lösung herbei zu führen. Die
Bank war jedoch unerbittlich,
denn die Schuld war mittlerweile auf € 270’000,- angestiegen. Nur gegen Bezahlung von
€ 200’000,- war man bereit die
Beschlagnahme aufzuheben
und auch mit zu helfen, dass
beim Kataster die Hypothekarschuld gelöscht wird. Die
Familie P. musste nicht lange
überlegen, denn € 200’000,konnte sie nicht noch einmal
aufbringen. Welch ein Unrecht,
ein Schiff zweimal zu bezahlen! Sechs Monate später wurde die Bavaria im Auftrag der
XY Bank öffentlich versteigert
und ging für € 150’000,- an
den höchsten Bieter. Die Familie P. waren ein Schiff und €
200’000,- ärmer und um eine
bittere Erfahrung reicher. Niemals würden sie wieder nach
Lemmer kommen und wollten
auch von Wassersport nichts
mehr wissen.
Fazit
Die vorstehende Geschichte
basiert auf wahren Gegebenheiten. Die Namen sind aus
privatrechtlichen Gründen fin-
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giert. Es hätte übrigens noch
schlimmer kommen können,
wenn die Familie B. direkt nach
Bezahlung auch noch mit dem
Schiff verschwunden wäre. So
hatte Familie P. doch noch ein
Jahr lang Wassersport betreiben können. Lassen Sie sich
durch diese Geschichte jedoch
nicht in Angst und Schrecken
versetzen, ziehen Sie jedoch
Lehren daraus. 99 % aller Käufer und Verkäufer sind ehrliche
Menschen. Es geht jedoch um
die Ausnahmen, nämlich um
das eine Prozent das nicht ehrlich und guter Treu ist. Gegen
diese Zeitgenossen die arglose Käufer bewusst betrügen,
muss man sich schützen.
Die verschiedenen
Möglichkeiten
In den Niederlanden gibt es
drei Kanäle um ein Boot zu
kaufen. 1. Durch die Vermittlung eines Maklers. Dieser sollte jedoch bei einer
der tonangebenden Vereinigungen angeschlossen sein.
Namentlich sind dies die
HISWA, der Branchenverband der niederländischen
Wassersportindustrie,
die
Mitglieder der N.B.M.S. Nederlandse Bond Makelaars
in Schepen und nicht zuletzt
die Registered Yachtbrokers
von E.M.C.I. 2. Des weiteren
kann man bei einem Vermittler oder einer Werft eine
Jacht kaufen. 3. Auch direkt
bei einer Privatperson kaufen gehört zu den Möglichkeiten. Seit einiger Zeit ist, im
Gegensatz zu früher, Jachtmakler kein geschützter Titel
mehr. Dies bedeutet, dass
man nicht mehr unbedingt
eine harte Schulung durchlaufen muss, um sich „Jachtmakler“ zu nennen.
Kaufen über einen bei einem
Verband
angeschlossenen
und zertifizierten E.M.C.I.
Makler ist die sicherste Art,
um ein Boot zu kaufen oder
zu verkaufen. Ein Makler hat
dann auch die Pflicht, das
Kataster zu konsultieren. Er
weiß dann unmittelbar ob
ein Schiff beim Katasteramt
registriert, mit Hypotheken
belastet oder sogar mit Beschlag belegt ist. Sollten ihm
hier Fehler unterlaufen, so
Das Kataster
Alle Immobilien wie Häuser,
Gebäude oder Land werden
pflichtgemäß im Kataster
(Grundbuchamt) aufgenommen. Weniger bekannt ist,
dass auch Schiffe und Flugzeuge beim Katasteramt registriert werden können. Die
Abteilung Schiffe hat in den
Niederlanden drei Register,
namentlich das Z Register für
Seeschiffe, das B Register für
Binnenfahrtschiffe und das
V Register für Fischereifahrzeuge. Registrieren eines
Freizeitfahrzeuges, also einer
Motor- oder Segeljacht, ist in
den Niederlanden nicht vorgeschrieben. Auf freiwilliger
Basis kann man hingegen seine Jacht „teboekstellen“, also
registrieren lassen. Die Aufnahme einer Jacht im Schiffsregister hat einige Vorteile.
Man kann jederzeit juristisch
sein Eigentum nachweisen,
während dies bei einem nicht
registrierten Schiff problematisch sein kann. Bei Diebstahl
muss man keine ellenlange
juristische Prozeduren durchlaufen, wenn das Eigentum im
Kataster festgelegt ist. Banken
verlangen bei einer Jachthy-
pothek einen Hypotheken-Eintrag im Kataster. Dazu muss
das Schiff im Vorfeld registriert werden. Ein registriertes
Schiff kann man nicht einfach
in einer Kneipe verkaufen.
Der Gang zu einem Notar
ist im Vorfeld unumgänglich.
Für die Registratur muss der
Notar eine sogenannte Lieferungsakte (akte van levering)
erstellen, wonach unmittelbar
der Katastereintrag erfolgt.
Es ist deshalb wichtig, dass
man beim Kauf eines Schiffes
kontrollieren lässt, ob das
Fahrzeug registriert ist. Makler der HISWA, von anderen
Branchenorganisationen und
Notare haben online Zugang
zum Katasteramt und entsprechende Kontrollmöglichkeiten.
Danach wird der Makler mit
eigenen Augen an Bord kontrollieren, ob ein Brandzeichen
(Registraturnummer) zu finden ist. Diese Kontrolle ist
sehr wichtig, denn ein Schiff
kann mehrmals den Eigner
gewechselt haben, obwohl es
registriert ist. Online kann man
das Schiff dann nicht mehr
verfolgen. Nur das Brandzeichen an Bord gibt Aufschluss.
kann er zur Rechenschaft
gezogen werden und die verpflichtete BerufshaftpflichtVersicherung muss für allfällige Schäden oder Verluste
aufkommen. Zudem verfügen
seriöse Makler über eine
Drittgeldrechnung oder machen Gebrauch von einem
sogenannten „Aender Konto“
eines Notars. Niemals darf
ein Makler Gelder von Dritten auf sein eigenes Konto
leiten. Außerdem wird er das
Geld an den Verkäufer erst
weiterleiten, wenn der Käufer
das Objekt empfangen hat.
Man ist somit 100 % sicher,
dass das gekaufte Schiff
auch wirklich unbelastet und
schuldenfrei geliefert wird
und kein Geld in den Sand
gesetzt wird.
Wenn Sie das Schiff Ihrer
Träume gefunden haben,
empfiehlt es sich das Finanzielle über ein Drittgeldkonto
abzuwickeln. Nicht selten geschieht dies über einen Notar,
der nochmals im Kataster recherchiert und das Geld erst
dann an den Verkäufer weiterleitet, wenn der Käufer dazu
Zustimmung gegeben hat.
Bei Schiffen die im Kataster
registriert sind kann der Notar direkt alles veranlassen,
damit das Schiff auf den Namen des Käufers eingetragen
wird. Dieselbe Prozedur muss
ebenfalls durchlaufen werden,
wenn ein Schiff (von einigem
Wert) von einer Privatperson
gekauft wird. Nochmals: Viele
Schiffe sind im Kataster eingetragen. Manchmal wissen
es die Eigner nicht einmal
mehr und nicht selten lastet
auf dem Schiff auch noch
eine (alte) Hypothek.
Sicherer Kauf einer neuen Jacht
Ein neues Schiff kaufen oder
bauen zu lassen muss Spaß
machen und darf keinesfalls
mit einem finanziellen Fiasko
enden. In der Praxis gibt es
zwei Schiffstypen, nämlich
ein Schiff das auf Bestellung bei einer Werft gebaut
wird, oder ein Schiff das ab
Lager erhältlich ist oder importiert wird. Verschiedene
Importeure verlangen bei Bestellung eine Anzahlung von
10 oder 15 Prozent und den
Rest bei Ablieferung. Manche
Importeure geben für die Anzahlung eine Bankgarantie
ab. Andere wiederum wünschen, dass die Anzahlung
auf ein Drittgeldkonto eines
Notars überwiesen wird. Das
sind ausgezeichnete Lösungen und der Käufer hat
keinerlei Risiko. Bei Importeuren die keine Bankgarantie abgeben oder abgeben
können und sich das Geld
auf das Betriebskonto überweisen lassen hat der Käufer
ein großes Risiko, denn bei
einem Konkurs verschwindet
sein Geld in der Konkursmasse. Deshalb ist hier äußerste
Vorsicht angezeigt!
Bei einem Schiff das erst
noch gebaut werden muss,
wird die Werft drei, fünf oder
mehr Teilzahlungen verlangen. Die Werft hat das Geld
normalerweise nötig, um den
Bau zu finanzieren. Allerdings ist dies mit erheblichen
Risiken verbunden, denn bei
einem Konkurs der Werft gehen die bereits geleisteten
Anzahlungen verloren und
Bei einem Bierchen auf einer geselligen Terrasse sollte man
kein Schiff kaufen.
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der Auftraggeber hat außerdem kein Schiff. Man kann jedoch die Risiken in Grenzen
halten, wenn man unmittelbar
nach Kiellegung das Schiff im
Anbau beim Kataster registrieren lässt. Im Falle eines
Konkurses der Werft hat der
Käufer auf jeden Fall ein halb
fertig gestelltes Schiff. Wenn
das Schiff jedoch nicht im Kataster eingetragen ist, wird der
Kurator (Insolvenzverwalter)
„Ihr“ Schiff im Anbau verkaufen und die bereits geleisteten Teilzahlungen sind somit
verloren. Fazit: Kein Schiff
und kein Geld! Es ist für den
Käufer deshalb von größter
Wichtigkeit, dass die geleisteten Anzahlungen dem tatsächlichen Wert des Schiffes
im Anbau nicht vorauslaufen.
Im Klartext: Die verrichteten
Arbeiten am Schiff und die
eingekauften Materialien für
das Schiff müssen einen größeren Wert darstellen, wie die
durch den Käufer geleisteten
Teilzahlungen. Eine theore-
tische Alternative ist für alle
geleisteten Anzahlungen eine
Bankgarantie zu verlangen.
Eine Werft muss jedoch finanziell so solide sein, damit
die Hausbank hier mitspielt.
● Liegeplätze von 7 m bis 14 m Länge
Eine andere Alternative ist,
● Verkauf und Vermietung von
Schaluppen
dass sich der Auftraggeber
● Servicearbeiten und Reparaturen
eine Bankgarantie verschafft.
● Winterlager
Auch hier ist ein gesunder
● Ship-Shop - Jachtmakler
finanzieller Background der
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Werft eine Voraussetzung,
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denn die Hausbank müsste
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in der Regel die Arbeiten und
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Materialien in den meisten
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Fällen vorfinanzieren. Nochmals: Wer ein Schiff bauen
lässt sollte dieses immer als
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09.03.2011 11:44:09
Schiff im Anbau beim Kataster registrieren lassen, oder
wenn möglich eine Bankgarantie verlangen.
Vermietung und
Verkauf von ElektroSchaluppen. Verkauf
von elektrischenAntriebssystemen.
Text und Bild: Tom Ch. Buch,
Jachtmakler bei Het Wakend Oog, Jachtmakelaardij,
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Deutsche Version: Hans J.
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Die Beschlagnahme
Juristen nennen die Niederlande manchmal das Mekka für
Schiffsbeschlagnahmungen,
denn in keinem Land ist dies so
einfach. Der Ursprung dieses
Prozesses liegt im „Goldenen
Jahrhundert“. Die Niederlande
hatten damals eine große Handelsflotte. Ferne Länder wie Indien, Japan, Ceylon etc. wurden
angelaufen. In Hafenstädten
wie Amsterdam herrschte emsiges Treiben. Werften mussten reparieren. Segelmacher
sorgten dafür, dass die Takelage wieder für die nächste Reise
taugte. Neue Segel, Lebensmittel, Getränke und weitere Güter
wurden durch zahllose Arbeiter
an Bord gebracht. Nicht alles
wurde jeweils bezahlt. Weil
die Schiffe schnell wieder weg
waren, hatte man keine Zeit
um auf das Urteil eines Richters zu warten. Doch Kaufleute
und Juristen hatten dafür eine
Lösung. Die Beschlagnahme!
Das Schiff wurde im wahren
Sinne des Wortes an die Kette
gelegt, sodass es nicht mehr
in See stechen konnte. Mittels
einer einfachen Prozedur und
ohne
Einsprachemöglichkeit
der Gegenpartei konnte ein
Gläubiger auf ein Schiff oder
auf ein anderes Gut Beschlag
legen lassen. Auch heute ist die
Beschlagnahme eines Schiffes
in den Niederlanden noch relativ einfach. Diese Maßnahme wird von Gläubigern häufig
gebraucht, um die Gegenpartei
zu einer Reaktion zu bewegen.
In der Praxis zeigt sich, dass
in der Bootswelt verschiedene
Parteien von dieser Möglichkeit
Gebrauch machen. Die Bank
beispielsweise, die nach vielen Mahnungen seit Monaten
weder Zins noch Rate erhalten
hat. Aber auch Reparaturbetriebe (Werften) nehmen dieses
unsympathischen Mittel in Anspruch, um unbezahlte Rechnungen einzufordern. Auch gibt
es das Beispiel eines Jachthafens, der seit drei Jahren kein
Liegegeld mehr verbuchen und
auch den Eigner des Schiffes
nicht mehr erreichen konnte. Auch der Verfasser dieses
Artikels hatte schon verschiedentlich Kontakt mit Gerichtsvollziehern, die im Auftrag von
enttäuschten Ehefrauen Schiffe
an die Kette legen mussten,
damit diese nicht der Gütergemeinschaft entzogen werden
konnten. Wenn ein registriertes Schiff beschlagnahmt wird,
muss dieses auch im Kataster
vermeldet werden. Der Makler
oder der Notar kann jederzeit
feststellen, ob ein Schiff an die
Kette gelegt, also beschlagnahmt worden ist.
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WiN Ausgabe 42 - Wassersport - Friesland

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