weil wir sind - Kindernothilfe

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weil wir sind - Kindernothilfe
Kindernothilfe
Österreich
6. Ausgabe
4/ 2008
Magazin
www.kindernothilfe.at
Zurück ins Leben finden
Projekt für Straßenkinder in St. Petersburg
Interview: TV-Journalist Ruprecht Eser
Peru: Nelidas neues Leben
Der ehemalige heute-journal-Moderator engagiert
sich als neues Mitglied im Kindernothilfe-Stiftungsrat
Das Schicksal von 550 arbeitenden Kindern hat sich
verbessert – auch dank der Kindernothilfe-Spender
Inhalt
4/2008
14
„Ich bin, weil wir sind“
Foto: Dietmar Roller
Titelgeschichte
6
Sraßenkinder in St. Petersburg
Von der Straße ins Grand Hotel
Viele Kinder aus zerrütteten St. Petersburger Familien
landen auf der Straße. Und dann ist es schwer, sie wieder
in einen geregelten Alltag zu integrieren. Vor allem
Jungen finden sich schnell mit ihrer Situation ab. Vier
Mädchen haben den Absprung geschafft. Das Straßenkinder-Projekt Ostrov vermittelte ihnen einen Job im
Grand Hotel Europe, einem der besten Hotels der Welt.
Foto: Ralf Krämer
Kindernothilfe weltweit
14 Äthiopien: „Ich bin, weil wir sind“
4 Nachrichten
22 Interview: Ruprecht Eser
12 Transparent
26 Peru: Schule statt Arbeit
13 Mitarbeiterin im Profil
29 Gemeinsam für die Schwächsten
18 Engagement
Selbsthilfegruppen stärken und befähigen Frauen
Neues Mitglied im Kindernothilfe-Stiftungsrat
Spender schenken Nelida und ihren Freunden Hoffnung
Jahressammlung Gemeinde Wien-Liesing
2
Aktiv für Kinder
Kindernothilfe Magazin 4/2008
Aktuelles aus der Arbeit der Kindernothilfe
Fragen und Antworten rund um die Organisation
Johanna Gammer, Paten- und Spenderbetreuerin
Aktionen und Ideen für Kinder in aller Welt
Liebe Leserin, lieber Leser!
Kinder brauchen Vorbilder. Oft sind das die Eltern, Lehrer und andere
Menschen, die für Kinder wichtig sind. Sie prägen die Werte der Kinder
und geben ihnen Orientierung. Gute Vorbilder sind Wegweiser für
den eigenen Lebensweg, den Kinder finden müssen und auf dem
sie Schritt für Schritt Verantwortung für ihr Leben übernehmen.
So ist es in vielen Familien, auch wenn sie keine heile Welt sind oder
sein können. Aber durch Vorbilder entsteht Vertrauen und Sicherheit.
26
Peru: Schule statt Arbeit
Foto: Jürgen Schübelin
Doch was ist, wenn solche Vorbilder fehlen? Wie leben Kinder, die
sich als Straßenkinder durchs Leben schlagen? Auch sie suchen nach
Menschen, denen sie vertrauen können und hoffen auf Orientierung.
Sozialarbeiter können diese Aufgabe übernehmen. Damit sich aber
das Leben von Straßenkindern ändert, brauchen sie mehr. Die besten
Vorbilder sind oft Gleichaltrige, die den Schritt von der Straße in ein
anderes Leben geschafft haben. In St. Petersburg leben Hunderte
von Kindern und Jugendlichen auf der Straße, hausen in Abbruchhäusern und verkriechen sich nachts in Kanalschächten. Dieses Leben
hat tiefe Spuren in ihre Gesichter gegraben. Doch hinter der rauen
Schale sind sie Kinder geblieben mit ihren Hoffnungen und Träumen.
Einige von ihnen – wie Natascha und Jana – haben den Absprung
vom Leben auf der Straße geschafft. Sie haben Hilfe bekommen und
damit ihre eigene positive Kraft entdeckt. Jetzt halten sie Kontakt
zu ihren alten Freunden. Sie wissen, wie es auf der Straße war und
wie man aus diesem Sog heraus kommen kann. Sie sind zu Vorbildern
geworden und werden von den Straßenkindern respektiert. Auf
diese Art können Kinder Kindern helfen.
Eine tolle Idee hatten Mädchen aus einem Projekt in Bangalore.
Sie stellten einen Kalender her, dessen Erlös Mädchen in einer Schule
Nairobi zu Gute kommt. Endlich konnten dort zwei dringend
benötigte Klassenzimmer gebaut werden. Indische Mädchen
helfen afrikanischen Schülerinnen.
29
Gemeinsam für die Schwächsten
Unter dem Motto „Hilfe bewegt“ fand unser erstes Patentreffen
in Wien statt. Über 100 Gäste lauschten den Reisberichten und
nutzten die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.
Foto: Ralf Krämer
Service
19 Termine
21 Rufnummern / Konten
24 Pinnwand
30 Rückblick Patentreffen
Von Herzen
Ihre
Titelbild: Ralf Krämer
Luzia Wibiral
Geschäfstführerin Kindernothilfe Österreich
Kindernothilfe Magazin 4/2008
Foto: Franz Pflügl
32 Impressum
Mein herzlicher Dank gilt allen, die uns die Förderung Not leidender
Kinder ermöglichen. Für diese Mädchen und Buben sind eine
tägliche Mahlzeit und der Schulbesuch ganz besondere Geschenke.
Zum bevorstehenden Weihnachtsfest wünsche ich Ihnen für Sie
besonders wertvolle Geschenke und ebenso einen guten Start ins
Jahr 2009!
3
Nachrichten
Aktuelle Meldungen finden Sie unter www.kindernothilfe.at
Paten werben Paten
Ehepaar Hansely engagiert für Kinder in Südindien
Foto: privat
28 Patenkinder und schon sieben Besuche bei den Patenkindern: Gertraud und
Hans-Jörg Hansely aus Wien besuchen nahezu jährlich „ihre beiden Projekte“
der Kindernothilfe Österreich im Tamil Nadu in Südindien. Gemeinsam mit
Freunden fördert das Wiener Ehepaar Kinder in Porayar im Gnanapoo Illam TELC Home for Children (Mädchenheim) und in Tarangambadi/Tranquebar im
TELC Shalom Day Care Centre (Kindertagesstätte für Buben und Mädchen).
Nach jeder ihrer Reisen suchte das Ehepaar in ihrem Freundeskreis und
Bekanntenkreis Unterstützung für Kinder, die bis dahin noch keine Paten
gefunden hatten. Zu den vier eigenen Patenkindern hat das Ehepaar mittlerweile
Paten für 24 Kinder gefunden. „Die Idee im Freundeskreis um Paten zu werben,
entstand ganz spontan nach unserem ersten Besuch in Südindien. Es freut uns
besonders, dass so viele unserer Bitte gefolgt sind. Die Unterstützung der Kinder
liegt uns sehr am Herzen. Der schönste Dank ist für uns ist es , wenn wie bei
unserem Besuch die strahlenden Kinderaugen sehen,“ berichtet das Ehepaar
Hansely.
Patenehrung: Blumen für Hans-Jörg und Gertraud Hansely
Kunst für Kinder in Not
Foto: Luzia Wibiral
Die Kindernothilfe Österreich freut sich über
Spenden aus der Aktion „Kunst für Menschen
in Not“, die der Künstler Don Ferguson 2007
gestartet hat.
Der Käufer jedes Kunstwerkes wählt dabei
jene Organisation, die er mit dem Kauf unterstützen möchte. Wolfgang Schindlecker und
seine Frau Marianne haben ihren Betrag der
Kindernothilfe Österreich gewidmet: „Wir
haben selbst drei Kinder und sind sehr glücklich, dass sie in einem sicheren Zuhause aufwachsen konnten und eine gute Ausbildung
erhalten haben. Aus diesem Grund haben wir
sehr gerne bei der Aktion mitgetan. Die wahren
Spender sind die Künstler, die ihre Werke
kostenlos zur Verfügung stellen. Wir wollten
das Geld der Kindernothilfe Österreich spenden,
weil uns Kinder am Herzen liegen.“
Unter www.kfmin.at können die Exponate
derzeit rund um die Uhr ersteigert werden.
Das Ehepaar Schindlecker neben ihrer neu erworbenen Stahlplastik von Werner Köhler
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
Gemeinsam
Patinnen sein
Caro, Stephanie, Elisabeth, Stephanie,
Johanna, Lotti, Hanni, Ludi, Nanni, Ily,
Clara, Theresa, Christine und Olivia sind
die Patinnen der fünfjährigen Sindhu aus
Indien. Zwei Mal im Jahr machen die Pfadfinderinnen Gruppe Wien 2 eine Aktion,
bei der sie Geld für die Finanzierung der
Patenschaft sammeln. Bei einem Länderabend haben sie ihren Gästen Speisen aus
verschiedenen Ländern angeboten und
ihr Pfadfinderheim dekoriert. Im Juni haben sie einen Filmabend veranstaltet. Die
Mädchen im Alter zwischen 10 und 13
Jahren organisierten Popcorn und Knabbereien, suchten die Filme aus und luden
Freunde, ihre Familien und Bekannte zum
gemeinsamen Filmschauen ein. „So können
auch wir uns eine Patenschaft leisten. Es
freut uns, wenn es Sindhu dadurch besser
geht,“ bekräftigen die Mädchen.
Bei einem Workshop in der Kindernothilfe-Geschäftsstelle haben Teilnehmer aus Mitgliedsorganisationen des Verbands Entwicklungspolitik
deutscher Nicht-Regierungsorganisationen (VENRO)
zum Thema „Schutz von Kindern in der Entwicklung
szusammenarbeit“ gearbeitet. Dabei stellten VENROExperten einen neuen Kodex vor, der Kinder in
Projekten der Entwicklungszusammenarbeit noch
besser vor Missbrauch und Gewalt schützen soll. Er
gibt Mitarbeitern und Partnern vor Ort eine Richtschnur an die Hand und zeigt, wie Missbrauch wirksam verhindert werden kann. „Wir setzen damit
Qualitätsstandards und legen die Messlatte für
unsere Partner und uns selbst ein Stück höher.
Dieser Aufwand lohnt sich, wenn wir Kindern damit
ein sichereres Umfeld schaffen“, so Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe. Das Dokument soll auf der VENRO-Mitgliederversammlung im Dezember verabschiedet werden.
Die Kindernothilfe beteiligt sich
wieder an Aktionen zum Red Hand
Day, dem internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Febraur 2009. Rund
100 Staaten haben das UN-Fakultativprotokoll gegen die zwangsweise Rekrutierung und den Einsatz von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren unterzeichnet. Trotzdem werden 250 000
Mädchen und Jungen in bewaffneten Konflikten eingesetzt. Deshalb sollen bis zum 12. Februar
eine Million rote Handabdrücke
gesammelt und in New York an
Vertreter der Vereinten Nationen
übergeben werden. Die Kindernothilfe nimmt rote Hände entgegen und
leitet sie weiter: Barbara Dünnweller, Düsseldorfer Landstraße 180,
47249 Duisburg.
Foto: privat
Schutz vor Missbrauch
Rote Hände sammeln
Klassik Radio hilft Aidswaisen in Südafrika
Der Sender Klassik Radio ruft seine Hörer noch bis Januar zu
Spenden für ein Aidswaisen-Projekt der Kindernothilfe in Südafrika auf. In Spots und Beiträgen schildern Moderatoren und
prominente Kindernothilfe-Botschafter die Arbeit in der Provinz
KwaZulu Natal. Pro Jahr werden 216 Mädchen und Jungen,
deren Eltern an Aids gestorben sind, von geschulten Mit-
arbeitern des Kindernothilfe-Partners RSBSC betreut. Die Zweibis Zwölfjährigen erhalten so die Chance, den Verlust von Vater
oder Mutter zu verarbeiten. Unter dem Motto „Klassik Radio
hilft“ ruft der Sender regelmäßig zu Spendenaktionen auf. Er
sendet via Kabel und Satellit in ganz Deutschland
(www.klassikradio.de).
Das Bundesjazzorchester (BuJazzO) und
der Jazzpianist Abdullah Ibrahim haben
bei einem Benefizkonzert in der Duisburger Mercatorhalle 5 850 Euro für Kinder in Südafrika erspielt. Vor rund 700
Besuchern traten die 33 jungen Musiker
unter der Leitung von Ed Partyka zugunsten des Kindernothilfe-Projektes auf.
Der Erlös aus dem Konzert fließt in die
Aids-Präventionsarbeit mit Jugendlichen
in der südafrikanischen Provinz Eastern
Cape. Das BujazzO unterstützt die Kindernothilfe anlässlich seines 20-jährigen Jubiläums. Auch im kommenden Jahr geht
die Kooperation weiter: Das BujazzO veranstaltet mit ausgewählten Schüler-Bigbands weitere Benefizkonzerte.
Foto: privat
Junge Musiker erspielen 5 850 Euro
Das Bundesjazzorchester musizierte zugunsten südafrikanischer Kinder.
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Straßenkinder
Von der Straße
ins Grand Hotel
Russland
Viele Kinder aus zerrütteten St. Petersburger Familien landen auf der Straße. Und dann ist
es schwer, sie wieder in einen geregelten Alltag zu integrieren. Vor allem Jungen finden
sich schnell mit ihrer Situation ab. Vier Mädchen haben den Absprung geschafft. Das
Straßenkinder-Projekt Ostrov vermittelte ihnen einen Job in einem der besten Hotels der Welt.
Fotos: Ralf Krämer
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
Das schmiedeeiserne Tor zu dem großen Innenhof öffnet
sich geräuschlos. Mikhail* gibt uns ein Zeichen. Leise
flitzen wir im Schutz der Dunkelheit zur nur angelehnten
Kellertür. Wenn uns jemand aus den umliegenden Häusern entdeckt, fliegt auf, dass zurzeit fünf Straßenjungen
hier wohnen. Dann müssten sie sich schon wieder einen
neuen Unterschlupf suchen. Lautlos steigen wir die
Stufen zu dem Luftschutzkeller aus dem Zweiten Weltkrieg hinunter. Mikhail geht mit der Kerze voran, wir
anderen tappen blindlings hinterher. Spinnweben bleiben an den Haaren hängen, die Füße stolpern über Schutt,
Holz, etwas Weiches. Alexej* verschließt eine schwere
Stahltür hinter uns. Nach endlos scheinenden Minuten
gelangen wir in ein kleines Gewölbe: ins Wohn- und
Schlafzimmer der Jungen und ihrem Schäferhund. Das
Kerzenlicht beleuchtet einen alten Sessel, ein zerschlissenes Sofa, Pappdeckel auf dem Boden, ein kleines
Tischchen, an der Wand ein Heizungsrohr. Erst später auf
den Fotos wird man dank Blitzlicht mehr erkennen –
Schüsseln, einen Eimer, Decken, Plastiktüten. Es ist
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Straßenkinder
warm, trocken und absolut still hier drin. Stolz präsentieren die
Jungen in einem mit Geröll übersäten Nachbargewölbe ein
ramponiertes, aber funktionierendes Waschbecken und eine
halb verfallene Toilette. Im Gegensatz zu vielen anderen Straßenkindern, die nicht so komfortabel wohnen, haben sie es hier gut
getroffen.
Nach offiziellen Angaben leben rund 3 000 Straßenkinder in St.
Petersburg – die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Früher traf
man sie, wie in anderen Großstädten der Welt auch, vor allem
ihre Wäsche waschen, duschen, spielen, lernen. Es ist immer
jemand da zum Reden, eine Krankenschwester hilft bei Stichwunden und Erkältungen. Und wer will, den unterstützen die
Sozialarbeiter auch bei der Suche nach einem Job. „Aber wenn
Jungen erst einmal sechs Monate auf der Straße leben, ist es
sehr schwer, sie wieder in ein normales Leben zurück-zuführen“,
meint Ostrov-Projektleiterin Vera Klimowa. „Sie sind nicht mehr
bereit, regelmäßig früh aufzustehen und zur Arbeit zu gehen.“
Sasha*, 17, lebt seit zehn Jahren auf der Straße. Seine Eltern sind
Jungen finden sich eher mit ihrer Situation ab –
Mädchen dagegen haben noch Träume.
im Stadtzentrum. Vor einem großen Gipfeltreffen im Juli 2006
sorgten die Behörden dafür, dass sie aus der Innenstadt
vertrieben wurden. Doch Mikhail und seine Freunde sind geblieben. Dank Ostrov, einem der wenigen Straßenkinder-Projekte in der Stadt, können sie hier überleben. Ostrov heißt auf
Deutsch „Insel“. Und das Zentrum ist wahrhaftig eine Rettungsinsel für diese heimatlosen, ausgestoßenen, orientierungslosen
Jugendlichen. Hier bekommen sie eine warme Mahlzeit, können
tot, sagt er. Die Eltern der anderen Jungen ebenfalls. Die fünf
Jungen haben sich mit ihrem Leben auf der Straße arrangiert,
sie wollen nichts mehr ändern. „Mädchen sind anders“, weiß
Vera Klimowa. „Die haben noch Träume.“
Die Jungen nehmen uns mit zu Ostrov. Das Zentrum ist eine
Anlaufstelle für rund 30 Straßenkinder von sieben bis 18 Jahren.
Die Kindernothilfe unterstützt das Projekt seit 1998. Buntbemalte Wände, Schließfächer, in denen die Kinder ihre Habe
Im Straßenkinderzentrum Ostrov werden aus „harten Jungs“ begeisterte Hobbyköche, die sich die Schürze umbinden und den Mixer schwingen.
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Projekt: 45001/AA/12
Ostrov-Team regelte den Schulbesuch. Ihre gesamte Freizeit
verbrachte Jana im Projekt, nahm alle Mahlzeiten dort ein,
nutzte jede Möglichkeit zu lernen, zu spielen, sich weiterzuentwickeln. Die psychisch kranken Eltern von Nastja und ihren
zwei Geschwistern verschwanden eines Tages und ließen die
Kinder allein zurück. Ohne Ostrov wären die Geschwister völlig
verwahrlost.
Die jungen Frauen hatten einen schlechten Start ins Leben.
Doch heute haben sie eine feste Anstellung in einem der 50
besten Hotels der Welt, in dem eine Nacht im preiswertesten
Zimmer rund 620 Euro kostet. Stolz führen sie uns durch
prunkvolle Hallen und Gänge mit blitzenden Kristall-Leuchtern,
Gold und Marmor in die Katakomben des Hotels zu ihren
Arbeitsplätzen. Hier sorgen hunderte von Angestellten dafür,
dass der Betrieb reibungslos läuft.
Jana und Natascha arbeiten in der Konditorei. Auf unzähligen
Blechen liegen Baisers, kleine Brötchen, Kuchen und Kekse zum
Abkühlen und verströmen einen leckeren Duft. „Am Anfang
fand ich es hier ziemlich beängstigend, weil ich keinen kannte
und auch von der Arbeit hier keine Ahnung hatte“, erzählt Jana,
die als erstes Ostrov-Mädchen im Hotel anfing „Aber ich habe
alles schnell gelernt, und jetzt fühle ich mich großartig hier!“
Jana kam schon als Achtjährige zu Ostrov, wie die Fotos dokumentieren.
Nataschas Wunsch ist es, eine perfekte Konditorin zu werden.
einschließen können. Ein Bad mit Dusche und Toilette, eine
Tischtennisplatte, Fotos von Ausflügen an den Wänden. Eine
Gruppe bemalt gerade selbst gebastelte Gipsfiguren. Einige
Jugendliche üben am Computer, was sie im PC-Kurs gelernt
haben. „Bitte gebt uns zwei Tassen Suppe am Tag“, steht auf der
Wandzeitung unter der Rubrik „Wünsche der Kinder“. Ein
anderer fordert „Wir brauchen eine neue Waschmaschine“. Die
alte hat gerade den Geist aufgegeben und es ist kein Geld für
eine neue da. Heute ist Kochen angesagt. Die harten Jungs aus
dem Bunker binden sich Plastikschürzen um und mixen
Pfannkuchenteig, schnippeln Zwiebeln und Pilze.
Eine Gruppe Kinder schart sich um Jana, die zu Besuch
gekommen ist. Die 18-Jährige hat den Absprung vom Projekt in
ein eigenständiges Leben geschafft. Gemeinsam mit Nastja
(18), Natascha (18) und Nadja (20) hat sie eine feste Anstellung
im Fünf-Sterne-Hotel „Grand Hotel Europe“. Ein Märchen im 21.
Jahrhundert.
Ostrov ist für die jungen Frauen zur Familie geworden, deshalb
kommen sie immer wieder her. Für die jüngeren Kinder sind sie
ein Vorbild. „Ostrov ist sehr stolz auf sie“, sagt Projektkoordinatorin Vera Klimowa. „Wir haben Fotos aufgehängt aus der
Zeit, als sie als kleine Mädchen zu uns kamen. Und heute
können die anderen Kinder sehen, was aus ihnen geworden ist.
Die vier rufen mich sehr oft an, und wir treffen uns häufig. Wir
sind heute mehr wie Freundinnen, nicht wie Lehrerin und
Schülerinnen.“
Alle vier kommen aus zerrütteten Familienverhältnissen. Ohne
Ostrov wären sie auf der Straße gelandet. Jana zum Beispiel
kam mit acht Jahren hierher und war bis dahin noch nie zur
Schule gegangen. Ihre Mutter war alkoholabhängig und hatte
sich nicht um die erforderlichen Papiere gekümmert. Das
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Natascha kam nach Jana hierher und
hatte dadurch direkt schon eine Freundin
vor Ort.
Nadja geht mit uns in die Wäscherei –
Frauen stehen vor riesigen Mangelmaschinen und lassen Bettwäsche durch die
Walzen laufen. Es riecht nach Waschpulver und Stärke. Das Hotel hat 602
Betten, deren Bezüge nach Bedarf zweimal täglich gewechselt werden, ebenso
wie die acht Handtücher pro Zimmer.
„Hier gefällt’s mir gut“, sagt die 20-Jährige,
„nur dass ich die ganze Zeit stehen muss,
ist anstrengend.“
Zimmermädchen Nastja bringt täglich
mindestens 27 Zimmer auf Vordermann:
Betten beziehen, Handtücher austeilen,
putzen, saugen. Stolz demonstriert sie in
einem zurzeit unbewohnten Zimmer, wie
ihre tägliche Arbeit aussieht. „Ich mache
sehr gern sauber – nur nicht bei mir zu
Hause…“, gibt sie kichernd zu und schüttelt ein Kopfkissen auf.
Bis auf Nadja benehmen sich die vier wie
junge Frauen überall auf der Welt – sie
Das Grand Hotel Europe.
Nastja bringt täglich mindestens 27 Zimmer auf Vordermann.
sind voller Lebensfreude, kichern, werfen
sich beim Fotoshooting in Positur, kommentieren jedes Foto auf dem Display
der Kamera mit lautem Kreischen. Nur
Nadja ist anders, introvertiert, redet leise
und blickt verlegen auf den Boden. „Als
die anderen drei 2006 hierherkamen,
waren sie genauso“, sagt Hotel-Personalchefin Astrid Wenkel. „Und schaut,
wie sie aufgeblüht sind! Nadja arbeitet
erst seit Mai 2007 hier.“
Derjenige, der dieses moderne Märchen
Kunden des Hotels erhalten eine spezielle
Karte – wenn sie im Hotel damit bezahlen,
fließen zehn Prozent in den Fonds.
Die vier jungen Frauen haben es geschafft.
Hotel-Pressesprecherin Ekaterina Vasilyeva erklärt, dass sie alle Chancen bekommen, hier Karriere zu machen. „Sie
sind fest angestellt, sozial- und krankenversichert. „Our Ladies“, wie sie sie nennt,
„haben die gleichen Rechte und Privilegien wie alle anderen Angestellten auch.
Es gibt keinen Unterschied zwischen ihnen
Die vier ‚Ladies‘ haben die gleichen Rechte
und Privilegien wie alle anderen.
Foto: Kindernothilfe-Partner
möglich gemacht hat, ist Hoteldirektor
Thomas Noll. Der gebürtige Schwabe
wollte sich für Kinder in St. Petersburg
engagieren – Astrid Wenkel, die damals
für drei Jahre beim KindernothilfePartner Innovationen arbeitete, stellte
den Kontakt zu Ostrov her. Außerdem
gründete Noll einen Charity-Fonds, mit
dem er Ostrov und weitere soziale Projekte vor Ort unterstützt: Die besten
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
und dem restlichen Personal. Nur das
Management kennt die harte Lebensgeschichte der vier und ist glücklich, dass es
ihnen etwas Gutes tun kann.“
Gunhild Aiyub, Redakteurin
Gunhild.Aiyub@knh.de
* Name von der Redaktion geändert
Straßenkinder
UN-Kinderrechtskonvention, Artikel 20: „Ein Kind, das (…) aus seiner familiären
Umgebung herausgelöst wird oder dem der Verbleib in dieser Umgebung im
eigenen Interesse nicht gestattet werden kann, hat Anspruch auf den besonderen
Schutz und Beistand des Staates.“
Nachgefragt bei Jörg Denker
Foto: Petra Liedtke
Referatsleiter Asien und Osteuropa
Jörg Denker
Russland hat die UN-Kinderrechtskonvention im Jahr 1990 ratifiziert. Warum
gibt es immer noch so viele Kinder, die
unzureichend durch gesellschaftliche
Strukturen versorgt werden?
Die russische Gesellschaft ist immer
noch in einem Transformationsprozess.
Während alte Strukturen aus kommunistischen Zeiten nicht mehr funktionieren, steht die Entwicklung der Zivilgesellschaft noch immer am Anfang.
Neue Institutionen sind nur unzureichend
vorhanden, um sich beispielsweise um
Straßenkinder oder HIV-positive Kinder
zu kümmern. Daher betreut die Kindernothilfe gerade diese Gruppen.
Welche Maßnahmen ergreift der Staat,
wenn Eltern ihrer Verantwortung ihren
Kindern gegenüber nicht nachkommen?
Der Staat steckt die Kinder in Institutionen. Das sind zumeist Heime, in
denen die Kinder nach unserem Verständnis unzureichend versorgt und
gefördert werden. Daher laufen viele
Kinder aus diesen Heimen davon.
Welche staatlichen Hilfen gibt es speziell
für Straßenkinder?
Der Staat hat in letzter Zeit angefangen,
Projekte von unabhängigen Organisationen mit zufördern. Das sieht dann so
aus, dass ein Teil des Budgets staatlich
verwaltet wird, was meistens in Kürzungen endet. Danach geht es vielen
Projekten finanziell schlechter.
Auch das Projekt Ostrov kooperiert mit
dem Staat. Momentan können finanzielle
Defizite durch unsere Spenden kompensiert werden. Dies zeigt, wie wichtig
unsere Hilfe immer noch ist.
Foto: Kindernothilfe-Partner
Natascha, Nastja, Jana und Nadja (v.l.) haben es geschafft: Sie sind vollwertige und respektierte Mitarbeiterinnen im Grand Hotel Europe.
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Transparent
Fragen und Antworten rund um
die Arbeit der Kindernothilfe
Eine Frage, Herr Heidchen...
Die meisten Kinder sind es nicht gewohnt, persönliche Erlebnisse und Gedanken zu Papier zu bringen oder auf
Fragen ihrer Paten einzugehen. In den
Ländern der Patenkinder ist die schriftliche Kommunikation, gerade unter den
ärmeren Bevölkerungsschichten, nur sehr
wenig verbreitet. Die meisten Informationen werden mündlich weitergegeben.
Hinzu kommen oft sprachliche Schwierigkeiten. Deshalb verwenden die Kinder
gerne feststehende Floskeln, bei denen
sie sich sicher fühlen und die sich in jedem Brief wiederholen. Hinzu kommt,
dass das Leben vieler Kinder ganz anders
ist, als wir es kennen: Ausflüge, Freizeitaktivitäten, Urlaube – das erleben sie nicht.
In ihren Briefen geht es daher häufig um
dieselben Dinge, also das Familienleben,
die Schule, die Noten. Oft ergibt sich ein
intensiverer Austausch nach einer Reihe
von Jahren. Patenschaft bedeutet eben
auch, die Entwicklung eines Kindes in einer anderen Kultur in Geduld zu begleiten.
Foto: Petra Liedtke
Warum sind die Briefe meines Patenkindes oft unpersönlich und gar nicht kindlich?
Gerd Heidchen,
Referat Spenderservice
Foto: Frank Rothe
Eine Patenschaft als Weihnachtsgeschenk
Norbert Blüm hat seiner Enkelin Lilian die Patenschaft für Tamil geschenkt.
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Eine Patenschaft ist ein ganz besonderes
Geschenk, gerade zu Weihnachten. Gott
selbst kommt zu uns in einem schutzlosen Kind, für dessen Geburt kein Platz
in der Herberge ist. Diese Weihnachtsbotschaft wird zum Grund der christlichen Hoffnung – auch für die benachteiligten Kinder dieser Welt. Und in jedem Kind wiederum begegnet uns ein
Stück der Zuwendung Gottes. Verschenken Sie daher eine Kinderpatenschaft
oder Projektpatenschaft. Es ist ganz einfach: Lassen Sie sich zunächst unsere
unverbindlichen Informationen an Ihre
Anschrift zusenden. Treffen Sie in Ruhe
Ihre Entscheidung. Überlegen Sie dabei
auch, für welche Dauer Sie den Patenschaftsbeitrag übernehmen möchten. Wir
senden Ihnen dann die Unterlagen zu,
die Sie auf den Gabentisch legen können: einen Informationsbogen mit einem
Foto des Patenkindes oder die Projekturkunde. Gern senden wir an die Adresse
des neuen Paten später auch die kontinuierlichen Rückmeldungen zur Patenschaft.
Fotos: Kindernothilfe
Brücken bauen
Foto: Kindernothilfe
unterstützen. Im September 2007 hat sich
mein Wunsch erfüllt: Die Paten- und Spenderbetreuung macht mir sehr viel Freude.
Name: Johanna Gammer
Alter: 46
Position: Paten- und
Spenderbetreuerin
Kindernothilfe Österreich
Wie sind Sie zur Kindernothilfe
Österreich gekommen?
Als Kundenberaterin in der Marktforschung hat sich in mir in den vergangenen zwölf Jahren der Wunsch gefestigt,
für eine Non-Profit-Organisation zu arbeiten. Die Kindernothilfe Österreich ist
mir schon vor längerer Zeit positiv aufgefallen. Mich beeindrucken die Projekte,
die Kinder und ihre Familien in den ärmsten Ländern durch Hilfe zur Selbsthilfe
Was ist Ihre Aufgabe bei
der Kindernothilfe?
Ich beantworte allgemeine Fragen zur
Patenschaft und informiere Interessenten
über unsere Projekte und die Hilfe, die
ein Pate dem Kind geben kann. In der
Folge stelle ich den Kontakt zwischen
Pate und Patenkind her. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit ist es auch, alle
Fragen, die während der Patenschaft auftreten, zu beantworten. Vor allem Informationen zum Briefkontakt oder zur Möglichkeit, dem Patenkind kleine Aufmerksamkeiten zu senden oder es zu besuchen, werden häufig benötigt. Dazu
habe ich engen Kontakt zur Kindernothilfe Deutschland, da die Projekte von
dort betreut werden.
Was mögen Sie in Ihrem Job besonders?
Mir gefällt die Vielfältigkeit meines Bereiches. Ich habe mit vielen Menschen
Kontakt, die durch ihre Unterstützung einen wertvollen Beitrag leisten, um die
Situation von Kindern in Afrika, Asien
und Lateinamerika zu verbessern. Ich
lerne auch die Ziele und Arbeitsweisen in
den verschiedenen Projekten, die von der
Kindernothilfe Österreich unterstützt werden, genau kennen. Außerdem kann ich
meine bisherigen beruflichen Erfahrungen gut in meine jetzige Tätigkeit einbringen.
Was möchten Sie mit Ihrer Arbeit
erreichen?
Mir ist wichtig, dass möglichst viele Kinder durch Paten unterstützt werden und
sie, ihre Familien und Gemeinschaften so
eine nachhaltige Chance auf ein besseres
Leben erhalten. Dazu ist es notwendig,
dass die Beziehung zwischen Paten und
Kindern auf einer guten Basis steht und
dass auf beiden Seiten Verständnis für
die unterschiedlichen Lebensweisen entsteht. Dadurch werden Brücken zwischen
Menschen gebaut.
Wie verbringen Sie Ihre Freizeit?
In meiner Freizeit lese ich gerne, höre viel
Musik (Jazz, Blues, Rock), besuche Ausstellungen und reise gern. Radfahren und
leichtes Krafttraining für die Gesundheit
sind mir wichtig.
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Selbsthilfegruppen
„Ich bin,
weil wir sind“
Äthiopien
Selbsthilfegruppen in Afrika haben eine lange Tradition. Die Kindernothilfe und ihre
Partner bauen auf die Strukturen dieser erfolgreichen Gruppen, ermutigen Frauen zur
Gründung neuer Kreise und erreichen damit, dass sich die Lebensverhältnisse von
Foto: Jens Großmann
tausenden von Kindern verbessern. Und nicht nur das: Die Gruppen sollen ganze Dörfer so
verändern, dass künftig nur noch wenige Kinder in Armut aufwachsen müssen.
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Foto: Dietmar Roller
Thema Hunger
In der geräumigen Hütte ist es dunkel,
meine Augen müssen sich erst an diese
Dunkelheit gewöhnen. Etwa dreißig Frauen sitzen oder stehen im Raum und genießen die Kaffeezeremonie; so ist es
üblich, wenn man in Äthiopien zusammenkommt. Wir sind in einem Gehöft in
der Region Birmadu Folle, rund 80 Kilometer von der Hauptstadt Addis Abeba
entfernt. Die Gegend ist arm. Frauen und
Mädchen brauchen bis zu sechs Stunden
täglich, um genug Wasser für die Familie
heranzuschaffen. Frauen, Männer und
Kinder müssen hart arbeiten, um das
Überleben zu sichern. Das Land ist trocken, bringt kaum Ertrag, nur wenn
Regen fällt, gibt es genug zu essen.
Schule war bisher Luxus, den sich die
meisten Familien nicht leisten konnten.
Kinder wurden hier zum Arbeiten gebraucht, denn zum Überleben mussten
alle ihren Teil beitragen.
Etwas zu verändern, daran haben die
Menschen lange Zeit nicht gedacht, man
hat die Traditionen und Arbeitsweisen
hingenommen und nie hinterfragt. Die
Region ist von der Außenwelt relativ
abgeschnitten, und so nahm man Freud
und Leid seit Generationen einfach hin.
Eine der schlimmsten Erfahrungen, die
arme Menschen machen, sind Machtlosigkeit und Unwissenheit. Daran scheitern
Kindernothilfe Magazin 4/2008
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Foto: Karl Pfahler
Selbsthilfegruppen
Die Frauen entwickeln gemeinsam Ideen, wie sie die Lebensbedingungen in ihren Familien und im ganzen Dorf verbessern können.
oft einfache Veränderungsversuche. Zu
lange hat Entwicklungshilfe nur auf die
schnelle Hilfe von außen gebaut, anstatt
die Zielgruppe so zu fördern, dass die
Menschen selbständig Verbesserungen
anstoßen können. Dort setzen die Selbsthilfegruppen an. Sie bringen nachhaltige
Veränderungen, weil die Arbeit mit den
Menschen gestaltet wird und sie die Veränderungen als ihre eigenen Erfolge erleben. Der Selbsthilfegruppen-Ansatz lässt
daran und lebt das auch. Aber wir haben
gelernt, dass wir als Gruppe enormes
Potenzial haben und zusammen die Kraft
besitzen, Probleme gemeinsam anzugehen und positive Veränderung zu bringen. Es ist wie ein Motor, den wir angeworfen haben, der unser Leben – angepasst an die holprigen Straßen bei uns –
voranbringt.“
Die Gruppen sparen gemeinsam, vergeben reihum Kredite. Die Frauen nutzen
zum Unterricht. Sie müssen nicht mehr
arbeiten, weil die Familien genug verdienen. Zum Beispiel hat eine Frau einen
Laden für Dinge des täglichen Bedarf
eröffnet. Er läuft sehr gut, weil er im Dorf
ist und die Frauen nun nicht mehr bis in
die nächste Kleinstadt laufen müssen.
Die medizinische Versorgung ist viel besser. Wenn jemand in Not ist und Geld für
Arzt und Medikamente braucht, nimmt
er es nicht mehr vom Geldverleiher zu
„Als Gruppe haben wir enormes Potenzial, können Probleme
gemeinsam angehen und positive Veränderung bringen.“
die Bedürftigen ihre Möglichkeiten erkennen.
Die Frauen beginnen zu erzählen, von
einem Prozess, der im letzten Jahr ihr Leben und das ihrer Familien nachhaltig
verändert hat. Geglaubt haben viele von
ihnen nicht daran, als sie zum ersten Mal
als Frauengruppe zusammenkamen.
„Als Einzelne bist du ohne Stimme, machtlos und verletzbar“, sagt eine der Frauen.
„Mir wurde schon als Kind gesagt, ich sei
zu nichts zu gebrauchen und könnte nichts.
Wenn man das ständig hört, glaubt man
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sie, um sich mit kleinen Dienstleistungen
selbständig zu machen. Mitarbeiter der
Kindernothilfe-Partner begleiten sie dabei. Ihren Gewinn investieren die Frauen
in neue Projekte und in die Zukunft ihrer
Kinder: Bessere Nahrung, Kleidung und
Erziehung sind die wichtigsten Ziele.
Armut nach unserem Verständnis ist noch
immer zu sehen – das Wasserproblem ist
noch nicht gelöst, die neuen Ansätze
greifen erst langsam –, und doch reden
die Frauen von nachhaltiger Veränderung. So gehen alle Kinder im Schulalter
Wucherzinsen; die Gruppen geben Kleinkredite zu günstigen Konditionen, und
der Gewinn bleibt bei den Frauen. Besonders stolz sind die Frauen darauf, dass in
ihrer überschaubaren Region die schädlichen traditionellen Praktiken so gut wie
ausgerottet sind. „Wir haben die Genitalverstümmlung bei uns abgeschafft“, erzählt eine alte Frau stolz, „und auch
Kinderheirat gibt es bei uns fast nicht
mehr.“ Die Frauen haben Aufklärungsund Überzeugungsarbeit geleistet, sich
gegen die Praktiken eingesetzt. In man-
Projekte: 60953/AA/12
chen Regionen verheiraten arme Familie ihre Töchter
schon mit neun, ihre Söhne mit zwölf Jahren, um zu
Hause einen Esser weniger zu haben. „Aber Kinder
können nicht leben wie Erwachsene. Wir wollen nicht,
dass Mädchen aus lauter Verzweiflung nach der Heirat in
die nächste große Stadt verschwinden, um ihrem Los zu
entkommen“, sagen die Frauen. Wie ich später erfahre,
kommen etwa 45 Prozent der Barmädchen in Addis
Abeba aus gescheiterten Kinderehen.
Eine weitere Frau steht auf, erzählt vom qualvollen Tod
ihres dreijährigen Sohnes. „Kindern wurden ohne Betäubung die Mandeln herausgeschnitten, wenn sie häufig
erkältet waren. Mein Sohn ist dabei an einer Infektion
gestorben. So etwas gibt es bei uns jetzt nicht mehr.“
Die Frauen berichten, dass es in der Region jetzt schon 44
Selbsthilfegruppen gibt. Immer zehn Gruppen bilden eine
Dachorganisation, einen „Cluster“. Jede Gruppe wählt zwei
Frauen in die Clustergruppe. „Wir sind bereits ein richtiges
Netzwerk in Birmadu Folle, dem man Respekt entgegenbringt, sogar die Lokalpolitiker kommen und reden
mit uns“, berichtet eine aus der Gruppe, und man merkt,
wie stolz sie darauf ist. „Viel hat sich verändert in den
letzten Jahren, ganz langsam, aber stetig, unsere Kinder
haben keinen Hunger mehr, das ist das Wichtigste.
Natürlich ist noch viel zu tun, aber wir schaffen das
gemeinsam mit der Kindernothilfe.“
„Ich bin, weil wir sind“, lautet ein afrikanisches Sprichwort. Die Frauen verstehen das als Zukunftskonzept,
nicht mehr allein am Rande der Gesellschaft, machtlos zu
sein, sondern gemeinsam ihre Zukunft und die ihrer
Kinder zu gestalten. Das gibt jeder Einzelnen von ihnen
ihre Würde und ihren Wert. Der Prozess verändert nachhaltig und er bleibt, auch wenn die Kindernothilfe in ein
paar Jahren das Projekt nicht mehr unterstützt. Starke
Frauen gestalten die Zukunft für starke Kinder selbst.
Projektsplitter Afrika
Uganda: Straßenkinderprojekt in Lira (Projekt 66161/AC/13)
In Lira leben etwa 300 Kinder auf der Straße – geflohen vor alkoholisierten Eltern, vor Prügeln und Missbrauch. Manche wurden
traumatisiert durch den Aidstod von Vater und Mutter, fühlten sich
überfordert, wenn sie für plötzlich für ihre kleinen Geschwister
sorgen mussten. In Pflegefamilien wurden sie schlecht behandelt
oder sogar missbraucht. Der Kindernothilfe-Partner Child Restoration
Outreach Uganda will bis 2011 245 Kinder wieder nach Hause zurückbringen. Damit sie nicht wieder weglaufen, müssen sich die Verhältnisse dort natürlich ändern, was der Partner durch die gezielte
Arbeit mit den Familien versucht. Fachleute helfen den Mädchen
und Jungen, ihre Traumata zu überwinden. Alle ehemaligen Straßenkinder sollen zur Schule gehen oder eine Ausbildung machen.
Durch Präventionsarbeit in den Armenvierteln soll auch verhindert
werden, dass Kinder überhaupt auf der Straße landen.
Kenia: Oberschule für besonders begabte Mädchen
(Projekt 6533/AA/12)
Die Schülerinnen des Starehe Girls’ Centre, einer Oberschule mit
Internat in Nairobi, kommen aus sehr armen Familien im ganzen
Land. Auch Kinder aus Flüchtlingsfamilien, die in Kenia leben, werden
bei der Auswahl besonders berücksichtigt. Ohne finanzielle Unterstützung könnten sie keine weiterführende Schule besuchen. Die
Kindernothilfe unterstützt 100 von ihnen durch Patenschaften.
Das Besondere an diesem Projekt ist, dass die Mädchen die Schule
praktisch selbst managen – die Schulleitung unterstützt sie lediglich
dabei. So lernen sie schon früh, Verantwortung zu übernehmen.
Die Schulleitung wird von einem Komitee aus zwölf namhaften
Persönlichkeiten aus Politik, Kirche und Gesellschaft unterstützt.
Dank der Hilfe von Mädchen aus dem indischen Projekt Bhandavi
(s. S. 18) wurden in diesem Jahr zwei zusätzliche Klassenzimmer
gebaut und eingerichtet, so dass das Starehe Girls‘ Centre weitere
Schülerinnen aufnehmen kann.
Dietmar Roller, Auslandsvorstand
Dietmar.Roller@knh.de
Seit es die Selbsthilfegruppen gibt, gehen alle Kinder zur Schule.
Foto: Karl Pfahler
Sambia: Selbsthilfegruppen (Projekt 61590/AA/12)
83 Prozent der Landbevölkerung Sambias leben in absoluter Armut.
Selbsthilfegruppen ermöglichen den Ärmsten der Armen, ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern. In wöchentlichen Treffen tauschen sie Informationen aus, besprechen Probleme, suchen gemeinsam Lösungen und bauen weiterführende Organisationsstrukturen auf. Die Gruppenmitglieder sparen kleine Summen, die
sie dann reihum als Kleinkredite vergeben. Das Geld können die
Gruppenmitglieder in neue Einkommensquellen – wie eine Hühnerzucht oder den Gemüseanbau – investieren. Durch die zusätzlichen
Einnahmen haben die Familien genug zu essen, können sich Medikamente leisten, wenn sie krank sind, und die Kinder zur Schule
schicken. Auch Kinder und Jugendlichen gründen Gruppen, in denen
sie ihre Rechte erfahren und lernen, sie auch einzufordern.
Kindernothilfe Magazin 4/2008
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Engagement
Ideen und Aktionen
Foto: Ralf Krämer
Mädchen in Indien helfen
Mädchen in Kenia
Die indischen Mädchen sind stolz auf ihre Hilfe.
Mädchen in Bangalore unterstützen Mädchen in Nairobi. Diese
Hilfe von einem Entwicklungsland zum anderen ist in der
fast 50-jährigen Geschichte der Kindernothilfe einzigartig.
Kindernothilfe-Auslandsvorstand Dietmar
Roller besuchte im August 2006 das Projekt Bandhavi (Projekt 21620/AA/12) im
indischen Bangalore (Bundesstaat Karnataka). Dort werden 70 Töchter von Tempelprostituierten davor bewahrt, in die
Fußstapfen ihrer Mütter treten zu müssen.
Die Acht- bis Vierzehnjährigen gehen zur
Schule, lernen Theaterspielen und Tanz
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
und können eine Ausbildung machen.
Vor allem erfahren sie, dass sie Rechte
haben – zum Beispiel das Recht, in Würde
zu leben und eigene Entscheidungen zu
treffen.
Dietmar Roller erzählte den Mädchen
von Projekten in Afrika, die er gerade
besucht hatte. Sie löcherten ihn mit
Fragen, wie afrikanische Kinder leben.
Und David Selvaraj vom Projektpartner
Vishtar hatte eine Idee: „Wir produzieren
einen Kalender, mit dem wir Kinder in einem afrikanischen Projekt unterstützen.“
Die Mädchen waren Feuer und Flamme:
Jetzt konnten sie zeigen, dass sie nicht
nur Hilfsempfängerinnen waren.
Sie produzierten einen wunderschönen
Kalender aus handgeschöpftem Papier, das
sie ebenfalls selbst herstellten. Für die
Illustration hatten sie extra die 3000 Jahre
alte Kunst der Warli-Ureinwohner einstudiert. Als Themen wählten sie zwölf
Rechte aus der Kinderrechtskonvention
der Vereinten Nationen aus.
Die Mädchen stellten ihre Ideen und ihre
Arbeitskraft zur Verfügung, die Kindernothilfe bezahlte die Produktionskosten
und den Transport. Da sie als gemeinnütziger Verein nichts verkaufen darf,
machte sie bei verschiedenen Veranstaltungen auf den Kalender aufmerksam
und bat um Spenden. Bewunderung für
das schöne Produkt und das Engagement
der Mädchen war die einhellige Reaktion.
2 012 Euro Reinerlös schlugen am Ende zu
Buche. Mit diesem Geld konnte das
Starehe Girls’ Centre in Nairobi/Kenia
(Projekt 65331/AA/12 – s. S. 17) zwei dringend benötigte Klassenzimmer bauen
lassen. Rund 230 Mädchen aus sehr armen
Familien besuchen diese Oberschule mit
Internat. Ohne finanzielle Unterstützung
hätten sie absolut keine Chance auf eine
weitere Schulbildung. Die Begeisterung
bei den kenianischen Mädchen über die
Hilfe aus Indien war groß.
Gunhild Aiyub, Redakteurin
Gunhild.Aiyub@knh.de
26 Häuser für „Unberührbare“
Architekt fördert Baumaßnahmen in Indien
Mit dem Geld unterstützt Joachim
Sedlaczek Baumaßnahmen, die
ihm als Architekten besonders am
Herzen liegen: Gemeinsam mit
der Organisation SASY baut die
Kindernothilfe in zwei Dörfern im
Cuddalore-Distrikt Häuser für Familien, die von den Hilfsmaßnahmen der indischen Regierung völlig ausgeschlossen sind.
Der Rotarier hat sich ein großes Ziel gesetzt: Er möchte 26
Häuser finanzieren. Elf sind bereits bezahlt, Gelder für weitere
Häuser wurden ihm in Aussicht gestellt.
Foto: privat
Foto: privat
Joachim Sedlaczek aus Gevelsberg unterstützt seit 16 Jahren
über die Kindernothilfe indische Patenkinder. 2001 besuchte
der 43-Jährige als Vorstandsmitglied des Rotary Clubs Gevelsberg Projekte in Südindien. „Die Reise war voller Eindrücke, die
ich nicht missen möchte“, so sein Fazit nach der Rückkehr. „Sie
hat uns geholfen, unserem Wohlstand das Selbstverständnis
abzuerkennen.“ Joachim Sedlaczek hat die Arbeit vor Ort überzeugt. Er beschloss, im „Rotary Distrikt 1900“ Vorträge über ein
Projekt, das die Kindernothilfe nach dem Tsunami gestartet
hatte, zu halten und dabei um Spenden zu bitten. Bis jetzt ist
bei Veranstaltungen in fünf Rotary- und einem Golfclub die
unglaubliche Summe von 25 296 Euro zusammengekommen.
„Misheni Moyo“ zeigt Herz für Kinder
Schüler-AG des Cusanus Gymnasiums spendet 1 500 Euro
Foto: privat
„Wir wollten etwas machen, mit dem wir die ganze Welt retten können“, meint
Angelika Müller schmunzelnd, „aber das war schwierig...“ Angelika gehört zur
Arbeitsgemeinschaft „Misheni Moyo“ (Mission Herz) am Cusanus Gymnasium in
St. Wendel/Saarland. Im Herbst 2006 haben Schüler diese AG gegründet, die inzwischen 15 Mitglieder hat. Sie opfern Pausen und Wochenenden, sind auf
Märkten, Sommerfesten und Faschingsveranstaltungen aktiv und sammeln Geld
für Projekte in Entwicklungsländern. Zuletzt spendeten sie 1 500 Euro für die
Kindernothilfe-Aktion „1 + 3 = 4“ – dabei erhöhte die Europäische Kommmission
die Spende auf 6 000 Euro. Außerdem beteiligten sie sich an der Aktion „Rote
Hand“, die dazu aufruft, den Einsatz von Kindersoldaten zu verbieten. Von den
eine Million roten Handabdrücken, die an die UN geschickt wurden, kamen rund
900 aus St. Wendel. Wegen des Engagements von Misheni Moyo zeichnete das
Deutsche Rote Kreuz das Gymnasium 2008 als „Humanitäre Schule“ aus – eine
Ehrung für Schulen, die sich in besonderer Weise für soziale Projekte engagieren.
Einige Mitglieder der Schüler-AG bei der Scheckübergabe.
Termine
von Oktober bis Januar
Frankfurt/Oder
Fr 21. – So 23.11. Der Freundeskreis Fürstenwalde auf der 4. Deutsch-Polnischen
Weihnachtsmesse.
Saarbrücken
Sa 22.11., 24-18 Uhr/So 23.11., 10-18 Uhr Der
Freundeskreis Saarbrücken beim Solidari-
Siehe auch www.kindernothilfe.de/Rubriken/Service/Termine
tätsbasar. Aula des Ludwiggymnasiums,
Roonstraße.
München 
Fr 28.11. – Di 23.12. 11-20 Uhr Der Arbeitskreis München beim Christkindlmarkt. Rotkreuzplatz, Stand „Wir für
Neuhausen“.
Fr 28. 11., 10-18 Uhr/Sa 29. 11., 10-18 Uhr
Weihnachtsmarkt des Arbeitskreises München. Gemeindesaal der Auferstehungskirche, Gollierstr. 55, München-Westend. 
Strausberg
SA 6.12. Der Freundeskreis Fürstenwalde
beim Nikolausmarkt vor der Marienkirche. 
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www.kindernothilfe.de/aktionsbeispiele
Engagement
Jabel hat mehr als 20 Paten
Wiesbadener Realschulklasse fördert Jungen aus Uganda
Foto: privat
Die 9 d der Gerhart-Hauptmann-Realschule in Wiesbaden hat
im Biologie-Unterricht das Thema Gesundheit durchgenommen.
Die Jugendlichen haben gelernt, dass viele Kinder auf der Welt
gesünder leben könnten, wenn sie dabei unterstützt würden. Ihre
Lehrerin Frau Özcan hatte die Idee, dass alle Schüler gemeinsam
eine Patenschaft übernehmen. „Sie hat uns verschiedene Vorschläge und Informationen von Hilfsorganisationen mitgebracht“, schrieben die Neuntklässler. „Letztendlich hat sich die
Klasse für Ihre Organisation entschieden, um dem kleinen Jabel
und seiner Familie zu helfen. Wir hoffen, dass wir dem Jungen
mit unserer Unterstützung eine bessere Zukunft ermöglichen.“
Die Schüler der 9 d sind jetzt Paten.
4 662 Euro aus Wien-Liesing
Jahressammlung für Kinder im Keyo-Camp
Foto: Isabelle Menning/KNH Ö
Einer 24-jährigen Tradition zufolge unterstützt die Evangelische Gemeinde WienLiesing jedes Jahr ein Projekt zugunsten Bedürftiger in Entwicklungsländern.
Diesmal fiel die Wahl auf das Kindernothilfe-Projekt für Kindersoldaten und
Waisen in Norduganda. Im Rahmen eines gemeinsamen Gottesdienstes am 28.
September wurden Land und Leute noch einmal in den Blickpunkt gerückt. Luzia
Wibiral, Geschäftsführerin der Kindernothilfe Österreich: „Die Kinder wurden mit
brutaler Gewalt konfrontiert. Ein friedliches Miteinander können sich die meisten
überhaupt nicht vorstellen. Psychologische Betreuung und Ausbildung bilden die
Grundlagen der Hilfe. Betreuer bemühen sich um den Kontakt zu Verwandten und
schaffen damit eine Brücke zu den Familien. Allen Mitwirkenden und Spendern
danke ich herzlich für ihren wertvollen Beitrag.“
Gemeindemitglieder Christian Kikuta und Ulrike Hampel (v.r.) bei der Scheckübergabe.
Benefizkonzert in Dresden
„Jubilate“ ertönte es am Abend des 25. Juni in der Lukaskirche in Dresden. Mit diesem Song
eröffnete der St. Lukas Gospelchor einen fröhlichen Konzertabend zugunsten des Kindernothilfe-Projektes „Grundbildung für Straßenkinder in Kenia“. Schon seit längerer Zeit planten
die insgesamt 23 Mitglieder des Chors zusammen mit dem Arbeitskreis Dresden, ein
gemeinsames Projekt für bedürftige Kinder zu initiieren. Jetzt war es endlich so weit. Rund
100 Musikbegeisterte ließen sich von den 20 Gospelsongs mitreißen. In einer kurzen Pause
berichtete Arbeitskreismitglied Cornelie Haag anschaulich über die Inhalte, Aktivitäten und
Ziele der Kindernothilfe sowie das Spenden-Projekt in Kenia. Viele Gäste nutzten nach dem
Konzert die Gelegenheit, sich am Kindernothilfe-Stand ausführlich zu informieren. 200 Euro
überwiesen die Dresdener nach diesem gelungenen Abend. Die sieben Arbeitskreismitglieder und der Chor planen bereits die nächsten gemeinsamen Auftritte.
Der St. Lukas Gospelchor sang zugunsten von Straßenkindern in Kenia.
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Foto: privat
Singen für Straßenkinder-Projekt in Kenia
Weihnachtsaktion
Spenden statt Geschenke
Seit 2004 unterstützt die Firma Hasenkamp Sanitär-HeizungKlima die Weihnachtsaktion der Kindernothilfe „Spenden statt
Geschenke“. So hat das Unternehmen mit seinen Weihnachtsspenden unter anderem ein Projekt zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung von Massai-Familien in Kenia gefördert. Im
VIP-Bereich des Fußball-Bundesligisten VfL Bochum organisierte die Firma in diesem Jahr eine besondere Hilfsaktion: Die
Gäste wurden gebeten, auf Gewinnspielkarten verschiedene
Euro-Beträge freizurubbeln. Den Gesamterlös von 2 750 Euro
spendete Hasenkamp einem Kindernothilfe-Projekt. Das Familienunternehmen gehört heute zu den „Top 100“ der innovativsten
Unternehmen in Deutschland. Experten der Wirtschaftsuniversität Wien lobten Geschäftsführer Heinz Hasenkamp für
seine ständige Suche nach neuen Produkten und Dienstleistungen. Aber auch Werte wie Tradition und soziale Verantwortung gehören zum Unternehmensleitbild, was durch die
Unterstützung der Kindernothilfe-Projekte dokumentiert wird.
Service
Unsere Rufnummern im Überblick
Allgemeine Informationen
Info-Service: Tel. 0180. 33 33 300 (9 Cent/Min.)
www.kindernothilfe.de
Kampagnen
Barbara Dünnweller: Tel. 0203. 77 89-180
www.kindernothilfe.de/kampagnen
Schule
Imke Häusler: Tel. 0203. 77 89-132
www.kindernothilfe.de/schüler und lehrer
Aktiv mitmachen
Regionaldienst: Tel. 0203. 77 89-129, -133, -160, -181
www.kindernothilfe.de/ehrenamt
Testamentsspende
Jörg Schaper: Tel. 0203. 77 89-254
www.kindernothilfe.de/testamentsspende
Unternehmen
Susanne Kehr: Tel. 0203. 77 89-155
www.kindernothilfe.de/unternehmen
Stiftung
Christine Taylor: Tel. 0203. 7789-167
www.kindernothilfe.de/stifter
Foto: Firma Hasenkamp
Kindernothilfe Österreich
Benefizaktion der Firma Hasenkamp beim VfL-Bochum.
Commerzbank-Spende
4 500 Euro aus dem Bonustopf
4 500 Euro spendeten Mitarbeiter der Abteilung Firmenkunden
Mittelstand sowie der zugehörigen Spezialistenbereiche der
Commerzbank AG Gebietsfiliale München. Dafür verzichteten
sie auf einen Teil ihrer Prämie aus einem Bonustopf, den sie für
ihre erfolgreiche Arbeit 2006 erhalten hatten. Das Geld sollte
an eine von elf Organisationen gehen, die die Mitarbeiter
vorgeschlagen hatten. Den Zuschlag erhielt die Kindernothilfe.
Marc Steinkat, Leiter der Abteilung Firmenkunden Mittelstand,
überreichte den Scheck für arbeitende Kinder in Haiti an Ursula
Pilipp vom Kindernothilfe-Arbeitskreis München.
Luzia Wibiral: Tel. 01. 513 93 30
www.kindernothilfe.at
Kindernothilfe Schweiz
Frank S. Boshold: Tel. 062. 823 38-61
www.kindernothilfe.ch
Sie haben sich für die Kindernothilfe engagiert und möchten
uns das mitteilen? Schicken Sie uns Ihre Aktionen!
Redaktion Kindernothilfe-Magazin
Düsseldorfer Landstraße 180
47249 Duisburg
Kontonummern
KD Bank Duisburg
Konto: 45 45 40
BLZ: 350 601 90
2007
Transparenzpreis 2007
Kindernothilfe mit dem
1. Platz ausgezeichnet
ERSTE Bank der
Österreichischen Sparkassen AG
Konto: 310 028-03031
BLZ: 20111
PostFinance
Konto: 60-644779-1, Aarau
Berner Kantonalbank
IBAN CH 75 0079 0016 5327 0003 5, Clearing No. 790.
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Foto: Kindernothilfe-Partner
Interview
Ruprecht Eser berichtete vier Jahre für das ZDF aus London. Hier steht er vor dem Sitz des britischen Premierministers, 10 Downing Street.
Kinder brauchen Stifter
Interview mit Ruprecht Eser, dem neuen Stiftungsrat der Kindernothilfe, über sein Engagement für die Kindernothilfe-Stiftung und die Kultur des Stiftens in Deutschland.
Herr Eser, Sie sind seit drei Monaten Mitglied des Stiftungsrates
der Kindernothilfe-Stiftung. Warum haben Sie sich für die
Kindernothilfe entschieden?
Ganz ehrlich, es war auch eine Idee von Christina Rau, die bei
Ihnen schon seit vielen Jahren im Stiftungsrat aktiv ist. Ich habe
mit meiner Frau oft darüber geredet, bevor ich mit meinem Job
in London aufgehört habe, dass ich mit meiner Zeit in Zukunft
anders umgehen möchte. Dass ich mehr Zeit für die Mitarbeit
in sozialen Projekten haben möchte. Da ich selbst Kinder habe
– zwei erwachsene und zwei Teenager – habe ich mich für die
Kindernothilfe entschieden.
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
Als Journalist sind Sie viel gereist. Haben Sie auch Entwicklungsländer oder andere Krisenregionen besucht?
Ich werde nie vergessen, wie ich im Bosnienkrieg mit Maria von
Welser in Sarajewo war. Während wir Journalisten uns entscheiden mussten, ob wir Helm und Splitterweste tragen, liefen
die Kinder nur mit einem Hemdchen auf der Straße herum. Wir
haben eine große Fernsehsendung gemacht, um Geld für den
Wiederaufbau des Krankenhauses im eingeschlossenen Bihac
zu sammeln. Und weil keiner von uns aus der Stadt raus kam,
haben wir ein kleines Mädchen gebeten, ein Tagebuch zu schreiben.
Wir haben in einer Zeit, in der die Spendenbereitschaft schon stark
zurückging, sehr viel Geld sammeln können, weil wir gesagt haben,
unser Projekt muss einen Namen und ein Gesicht haben.
privilegiert sie sind. Aber doch auch immer in Kenntnis und in
Erkenntnis der Situation anderer Menschen.
Sie haben sich für die Mitarbeit in der Kindernothilfe-Stiftung
entschieden. Bei Stiftungen denken viele unwillkürlich an
reiche Leute. Was verbinden Sie mit dem Wort?
Sie sind in Leipzig geboren und mit Ihrer Familie noch vor dem
Mauerbau nach West-Berlin geflohen. Wie hat diese Flucht Ihr
Leben verändert?
Ich denke zunächst einmal an nachbarschaftliches, bürgerschaftliches Engagement. Wir machen es uns in Deutschland
manchmal ein bisschen schwer. Ich habe viele Jahre meines
Lebens in einer angelsächsischen Kultur gelebt, dort hat das
Engagement für das Gemeinwohl eine lange Tradition. Natürlich sind Stifter oft vermögende Leute. Aber deshalb muss
man ihnen nicht absprechen, dass sie mit dem erarbeiteten
oder ererbten Geld Gutes tun wollen. Ich wünschte, es gäbe
mehr vermögende Menschen, die so dächten. Also ich finde es
schön, dass der Stiftungsgedanke in Deutschland jetzt auch
stärker Fuß fasst und dass immer mehr Stiftungen gegründet
werden.
Dazu möchte ich Ihnen eine Geschichte erzählen: Ich war 13,
und in meiner Schule gab es eine FDJ-Wandzeitung. Die hatte
ich mit einem Kumpel zusammen „verunstaltet“, so hieß es
damals, das heißt, wir haben einen Text draufgeklebt, der
politisch nicht ganz opportun war. Deshalb sollte ich in der Aula
vor der Schulversammlung Selbstkritik üben. Ich musste hoch
auf die Bühne und mich entscheiden, ob ich Selbstkritik übe
oder ob ich es lasse, und ich habe es nicht getan. Nicht, dass ich
ein besonderer Held gewesen wäre, aber ich habe mich
dagegen entschieden. Dieses Erlebnis hat später dazu geführt,
dass ich immer ein Problem hatte, „mainstream“ zu sein, auch
da, wo vielleicht gute Argumente dafür da waren, dass ich
vielleicht manchmal etwas starrköpfiger war, als es hätte sein
müssen. Ich hoffe, dass meine Starrköpfigkeit auch ein bisschen
zu dem berühmten „aufrechten Gang“ beigetragen hat und ich
mit beiden Beinen am Boden geblieben bin.
Sie möchten sich dafür einsetzen, die Kindernothilfe-Stiftung
bekannter zu machen. Wie nützlich ist Ihre Prominenz als
Journalist für dieses Amt?
„Prominenz“ – das klingt ein bisschen kokett. Ich habe immer
versucht, mich als Journalist zu engagieren – für das Thema,
mit dem ich mich beschäftigt habe, für den Menschen, dem ich
gegenüber saß, und so möchte ich mich jetzt auch für die
Kindernothilfe engagieren. Wenn dieses Engagement ein Stück
befördert wird, weil ein paar Leute meinen Namen kennen,
dann soll mir das sehr recht sein.
Die Kindernothilfe feiert nächstes Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum.
Was wünschen Sie ihr?
Was sagen Ihre Kinder zu Ihrem Engagement?
Das Gespräch führte Christine Taylor,
Die öffentliche Anerkennung, die die Kindernothilfe verdient.
Die Anerkennung, die dann auch zu der Spendenbereitschaft
im eigenen Lande führt, die die Kindernothilfe braucht – für 50
oder weitere erfolgreiche Jahre.
Referat Kommunikation und Marketing, christine.taylor@knh.de
Natürlich habe ich meinen Kindern erzählt, dass ich mich für
die Kindernothilfe engagiere. Aber vor allem bei den Zwillingen,
die sind jetzt 16, will ich das gar nicht besonders betonen. Ich
glaube, meine Kinder erwarten fast von mir, dass ich mich
engagiere. Vor kurzem war ich mit meiner Familie in Marokko.
Mein Sohn hat dort einen Jungen kennengelernt, der auf der
Straße lebte. Mein Sohn sagte zu mir: „Ich glaube, der Junge
mag mich, und ich mag ihn.“ Sie begrüßten sich jeden Tag. Ich
sah, dass der Junge arm war und habe zu meinen Kindern
gesagt: „Meint ihr, ich sollte dem Jungen etwas geben, aber ich
will nicht einfach ein Almosen zuwerfen.“ Ich habe dann Leute
gefragt, die in Marokko lebten: „Kann ich ihm etwas geben oder
beleidige ich ihn?“ Sie haben gesagt: „Du kannst das machen.“
Ich hatte natürlich Sorge, ich behandle ihn von oben herab, mit
einem Almosen. Das ist ja immer leicht getan und man geht
dann wieder weg. Ich erzähle das deshalb, weil es fast wichtiger
ist, wie man mit der Armut und dem Geben umgeht, damit die
eigenen Kinder, die erwachsen werden, für sich einen Maßstab
finden, wie sie sich konkret verhalten in einer solchen Situation.
Und dass sie mit offenen Augen durch die Welt gehen, ohne
dass sie das immer nur mit schlechtem Gewissen tun, wie
Kindernothilfe-Stiftung
Zukunft stiften – unter diesem Leitgedanken steht die
Kindernothilfe-Stiftung. Die 1999 gegründete Stiftung
hilft, die Arbeit des Kindernothilfe e.V. für Not leidende
Kinder dauerhaft zu sichern. Eine Stiftung hilft langfristig
und über das eigene Leben hinaus. Denn sie wirtschaftet
nur mit den Zinserträgen des Vermögens und ist so „auf
ewig“ angelegt. Zahlreiche Stifter helfen, die vielfältige
Arbeit der Kindernothilfe kontinuierlich zu unterstützen
– durch Zustiftungen in das Stiftungskapital, durch die
Gründung von Stiftungsfonds und treuhänderischen
Stiftungen unter dem Dach der Kindernothilfe-Stiftung.
Im Stiftungsrat der Kindernothilfe ist neben Christina
Rau und Dr. Norbert Blüm auch der Journalist Ruprecht
Eser aktiv. Ruprecht Eser moderierte von 1985 bis 1992 die
Nachrichtensendung „heute-journal“. Darüber hinaus
war er von 1995 bis 1997 Chefreporter des ZDF. Von 2004
bis August 2008 leitete er das ZDF-Studio in London.
Kindernothilfe Magazin 4/2008
23
Pinnwand
Erstes Kindernothilfe-Hörbuch
Robinsons
Zauberreisen
Der Schauspieler Dietrich Mattausch hat vier
Robinson-Geschichten für das Hörbuch gelesen,
an dem nicht nur Grundschüler, sondern auch
Kindergarten-Kinder große Freude haben.
Dietrich Mattausch wird oft als „der Mann mit den vielen
Gesichtern“ bezeichnet: Er war der Fabrikant Sattmann in der
„Piefke-Saga“, Hauptkommissar Rick in der „Der Fahnder“,
Ludwig der Fürchterliche in dem Kinderfilm „Der kleine Vampir“
oder er verwandelte sich auf der Bühne in Othello. Jetzt
schlüpfte der Kindernothilfe-Botschafter in die Rolle des
Erzählers. Für das erste Hörbuch der Kindernothilfe las er vier
Geschichten aus Kinder, Kinder-Heften. Reinhard Horn vom
KONTAKTE Musikverlag mischte noch das von ihm komponierte
und getextete Robinson-Lied hinzu und fertig ist ein
hörenswertes Geschenk für Kinder von fünf bis zehn Jahren.
Folgende Geschichten sind auf der CD zu hören:
Bolivien:
Abenteuer im Bergwerk
Philippinen: Das gestohlene Rentier
Kenia:
Ein abenteuerlicher Schulweg
Brasilien: Bei den Straßenkindern von Rio
Länge: 60 Minuten
Preis: 9,90 Euro zzgl. Porto/Verpackung
Bezug: über den Buchhandel oder über
www.kontakte-musikverlag.de/
Neue CD von Martin Buchholz
Wenn ein Moment
vom Himmel fällt
Die 21 Lieder und Geschichten kommen mitten
aus dem Leben. Martin Buchholz, Filmemacher
und Grimme-Preisträger, erzählt heiter und
hintersinnig, skurril und nachdenklich von
unseren Stolpersteinen im Alltagstrott und
den unverhofften Begegnungen mit dem
Glück. Unter anderem singt er von Josephine – er traf die junge Filipina bei Dreharbeiten für ein Kindernothilfe-Video auf einer riesigen Müllhalde in Manila,
wo sie die Abfälle nach Recycling-Material durchwühlte (s. S. 25). 67 Minuten
Preis: 17,95 Euro / ISBN: 978-3-7831-3154-3, Kreuz Verlag,
Bezug: www.martin-buchholz.com
24
Kindernothilfe Magazin 4/2008
Sammelband
Kinder und Aids
Das Aktionsbündnis gegen Aids gibt
in diesem Buch eine Übersicht über
die Probleme der Kinder und Jugendlichen, die von HIV und Aids betroffen
sind. Gleichzeitig werden Perspektiven
zur Verbesserung ihrer Situation entwickelt. 96 Seiten
Neu erschienen im Don Bosco-Verlag.
Für interessierte Paten und Spender
kostenlos in der Geschäftsstelle zu
beziehen.
Kalender
Kinderfotos
aus aller Welt
Den Kindernothilfe-Kalender gibt es wieder in zwei Formaten:
als Wandkalender und im handlichen Taschenformat. Das Bildmaterial haben unsere Fotografen von ihren Reisen mitgebracht.
Ein Teil des Erlöses fließt in Projekte der Kindernothilfe.
Preise und Bezug: siehe beiliegende Bestellkarte
Bestellungen aus Österreich: Telefon 01.513 93 30*
Bestellungen aus der Schweiz: Telefon 062.823 38 61*
Der Kalender wird von Deutschland aus verschickt.
Roman nach einer wahren Geschichte
Seidenkinder
Doppelpostkarten
Fröhliche Weihnachten
Grafikerin Susanne Wallemann hat aus Kinderzeichnungen, die sie aus
dem St. Moses Projekt in Uganda mitgebracht hat, eine Weihnachtskarte gestaltet. Im Innenteil finden Sie den Wunsch „Frohe
Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr“ auch auf Englisch,
Spanisch und Portugiesisch.
DVD für Gemeinde und Schule
„Josephines Traum –
ein Müllkind in Manila“
„Ich bin ein Aasgeier!“, sagte Josephine vor zehn
Jahren. Die 13-Jährige schuftete auf einer der größten
Müllhalden von Manila/Philippinen. Eine gefährliche Arbeit. Doch ihre Familie brauchte das Geld.
Josephine hatte einen großen Traum: „Ich möchte
einmal Lehrerin werden und meine Familie fortbringen von hier!“, erzählte sie Reporter Martin Buchholz. Jetzt kehrte Buchholz nach Manila zurück: Was
ist aus Josephine geworden? Konnte sie ihren großen Traum verwirklichen? Mitten auf der Müllhalde
beginnt eine beeindruckende Spurensuche.
30 Minuten
Eine Inderin und eine Amerikanerin geben sich ein
Versprechen: Sie wollen ihre Söhne zu „Seidenkindern“
erziehen – voller Glanz, fein und doch stark. Jaya, der
Junge aus den Slums von Chennai, wird in einem
Kindernothilfe-Projekt gefördert und leitet heute ein
Heim für Straßenkinder. Matt ist ein angesehener Anwalt in Kalifornien. Das Versprechen ihrer Mütter führt
die beiden Männer nach vielen Jahren zusammen. Eine
berührende Geschichte von Christina Brudereck. Paperback, 368 Seiten, Brendow Verlag 2006.
Preis: 14,90 Euro, sFr 27,40 Euro (CH), 15,40 Euro (A)
Bezug: über den Buchhandel oder unter
www.brendow-verlag.de
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Kindernothilfe
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
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Kinderarbeit
Schule statt Arbeit:
ein besseres Leben für Nelida
Vor zwei Jahren baten wir die Leser des Kindernothilfe-Magazins in der
Beilage „Konkret helfen“ um Spenden für arbeitende Kinder in Peru. Heute
Peru
zeigt sich: Die Hilfe zahlt sich aus. Dank der Unterstützung hat sich die
Situation von 550 Kindern in Cajamarca verbessert.
Foto: Jürgen Schübelin
Regelmäßig zur Schule zu gehen ist für viele Kinder in Peru keine Selbstverständlichkeit.
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Kindernothilfe Magazin 4/2008
„Am Abend fällt Nelida erschöpft ins Bett. Oft träumt sie von
einem besseren Leben.“ So endete eine Geschichte in der Beilage des Kindernothilfe-Magazins Nr. 2 im Jahr 2006. Nelida,
damals acht Jahre alt, musste jeden Tag in der peruanischen
Stadt Cajamarca Bananen und Orangen verkaufen. Nur so konnte
ihre Familie überleben. Wir baten die Leser des KindernothilfeMagazins um Spenden für ein Projekt für arbeitende Kinder in
der Region Cajamarca. Die Partnerorganisation IINCAP unterstützt arbeitende Mädchen und Jungen, darunter auch Nelida.
Das Ziel: die Arbeitsbedingungen so zu verbessern, dass die
Kinder zur Schule gehen können und dennoch Geld für die
Familie verdienen.
Mehr als 81 500 Euro spendeten Kindernothilfe-Förderer als
Reaktion auf den Artikel, 13 Leser übernahmen eine Patenschaft
für ein Kind.
Auch die Kindernothilfe Österreich rief ihre Förderer zu Spenden
für Nelida und ihre Freunde auf – dabei kamen 24 000 Euro
zusammen.
Dank der großen Hilfsbereitschaft hat sich einiges getan in
Cajamarca – und in Nelidas Leben. Die Elfjährige geht jeden Tag
zur Schule. „Ich muss nur noch an Wochenenden und Feiertagen
auf den Markt“, erzählt sie. Stolz berichtet Marcela Rabanal,
eine Mitarbeiterin von IINCAP, von Nelidas Fortschritten: „Sie ist
eine sehr gute Schülerin, in Mathe und Sprachen bekommt sie
bei uns Nachhilfe und bringt nur Einsen mit.“ In ihrer Schule
leitet Nelida ein Komitee, dass sich für die Rechte der Kinder
einsetzt. Ein ganzes Netz solcher Gruppen hat IINCAP in der
Region Cajamarca ins Leben gerufen. Sie vertreten die Interessen arbeitender Kinder, machen auf ihre Situation öffentlich
aufmerksam.
Ein Grund für Nelidas positive Entwicklung: Ihre Mutter hat
einen kleinen Kredit von IINCAP bekommen. Damit konnte sie
sich zunächst einen und später einen zweiten Marktstand
zulegen. Sie ist unabhängig von Händlern, die sie zuvor als Verkäuferin ausgebeutet haben. An den zwei Ständen verkaufen
die Mutter und außerhalb der Schulzeit auch die Kinder Fisch
und Obst. Mit dem gestiegenen Einkommen haben sie ihre
Hütte renoviert, nun hat Nelida ein eigenes Zimmer und endlich Licht zum Lernen.
Nelidas Geschichte ist zum Glück kein Einzelfall. Die Kinder-
Foto: privat
Projekt: 88003/AA/12
Nelida in ihrem Klassenzimmer in Cajamarca.
nissen, Gewalt und Alkoholmissbrauch prägen viele Familien.
Deshalb ist es wichtig, auch die Eltern in das Projekt mit einzubeziehen, sie zu beraten und Probleme gemeinsam anzugehen.
Kinder und Eltern lernen zudem, wie sie ihre Geschäfte effizient führen, mehr Waren verkaufen, Preise kalkulieren können.
So bessert sich das Einkommen der Familien, die Kinder müssen
weniger arbeiten und haben Zeit für die Schule.
Die Mädchen und Jungen erfahren bei IINCAP: Ich muss mich
nicht ausbeuten lassen, ich habe ein Recht darauf, zur Schule zu
gehen, ein Recht darauf, angemessen entlohnt zu werden. So
Eine Auszeit vom Arbeitsalltag,
ein Platz zum Kindsein
nothilfe-Partnerorganisation IINCAP fördert in der Region
Cajamarca zwei Projekte für rund 550 Kinder und Jugendliche.
Die Sechs- bis 19-Jährigen müssen arbeiten, weil ihre Familien
in großer Armut leben. IINCAP bietet ihnen eine Anlaufstelle.
Hier bekommen sie Unterstützung bei den Hausaufgaben,
Sozialarbeiter tanzen, singen, malen, basteln mit den Kindern.
Eine Auszeit vom Arbeitsalltag, ein Stück Kindheit finden sie
hier. In Seminaren und Workshops erfahren Kinder und Eltern
Grundlegendes über Ernährung, Hygiene und den Umgang
miteinander. Oft stammen die Kinder aus schwierigen Verhält-
selbstverständlich das in Deutschland ist, so wenig normal ist
diese Einsicht für viele arme Familien in Cajamarca. Kinderarbeit ist hier die Regel. Kinder stehen schon mit sieben Jahre an
der Straße, verkaufen Popcorn, gebrannte Mandeln, Wackelpudding, Blumen oder Zeitungen. Oft verkaufen sie im Auftrag
anderer Händler. Nur zehn bis zwanzig Prozent der Einnahmen
bleiben den Mädchen und Jungen als Lohn für Stunden harter
Arbeit. Viele schuften auch in privaten Haushalten, in Steinbrüchen, Werkstätten oder als Schuhputzer.
Arbeitgeber und Behörden haben das Problem lange ignoriert.
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Kinderarbeit
Doch auch hier tut sich dank IINCAP und der Unterstützung der
Spender etwas. „2007 hat die Provinzregierung ein von uns
gegründetes Komitee zur Abschaffung der schlimmsten Formen
der Kinderarbeit anerkannt“, berichtet Marcela Rabanal. IINCAP
hat ein Netzwerk ins Leben gerufen. Darin treffen sich Vertreter
der arbeitenden Kinder, diskutieren über ihre Probleme und wie
sie zu lösen sind. Regelmäßig gibt es Veranstaltungen, um auf
die Situation dieser Kinder aufmerksam zu machen.
IINCAP hat seit 2006 noch einiges mehr bewegt. Pro Jahr stattet
die Organisation 300 Kinder mit Heften, Stiften und Büchern
für die Schule aus, hat die Schulgebühren für diese und zehn
weitere Mädchen und Jungen übernommen.
Mit einem eigens angeschafften Ofen können 50 Kinder und
Jugendliche ihr Einkommen aufbessern: Sie backen Brot, Kekse
und Kuchen und verkaufen die Backwaren. 15 Jugendliche machen
eine Ausbildung als Bäcker.
Die Menschen in Cajamarca kämpfen jedoch wie so viele in
Lateinamerika mit steigenden Priesen für Lebensmittel und
Energie. „Allein im April ist Fisch zehn Prozent teurer geworden,
Projekt: XXXX/XX/XX
Gemüse sogar um ein Fünftel“, berichtete Marcela Rabanal.
Nicht nur das eigene Essen kostet mehr, die kleinen Geschäfte
der Menschen laufen wegen der höheren Preis auch schlechter.
Sie trifft die Krise doppelt. „In Peru öffnet sich die Schere
zwischen Armen und Reichen. Von dem wirtschaftlichen Aufschwung des Landes bekommen die Ärmsten nichts ab“, sagt
die Projektleiterin. Für sie gibt es keine Jobs, Ausbildungsprogramme für Jugendliche aus armen Familien fehlen.
IINCAP springt ein – auch mit den Kleinkrediten für arme
Familien. Das erfolgreiche Modell soll ausgeweitet werden,
damit noch mehr Kinder und Eltern sich selbständig machen
können und besser verdienen. So wie Nelidas Familie. Ihre
Geschichte zeigt: Mit ein wenig Unterstützung können Träume
von einem besseren Leben wahr werden.
Katja Korf, Redakteurin
Katja.Korf@knh.de
Jedes Kind hat das Recht, vor wirtschaftlicher
Ausbeutung geschützt zu werden.
(UN-Kinderrechtskonvention, Art. 32)
Weitere Informationen, Projekte und Material
zum Thema Kinderarbeit finden Sie unter
www.kindernothilfe.de/Rubriken/Themen/
Kinderarbeit.html.
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Foto: Maren Cruz Wallens
Weltweit schuften 126 Millionen Fünf- bis 17Jährige unter unzumutbaren Bedingungen.
Armut treibt viele Familien dazu, ihre Kinder
zur Arbeit zu schicken. Viele Kinder werden
Opfer von Sklaverei, Kinderhandel oder Prostitution. Die Kindernothilfe unterstützt Projekte, in denen Mädchen und Jungen vor Ausbeutung und Missbrauch geschützt werden.
Sie sorgt dafür, dass Kinder eine gute Schulund Berufsausbildung bekommen, schafft alternative Einkommensmöglichkeiten für Familien
und klärt über Gefahren der Kinderarbeit auf.
Als Mitglied im Deutschen Forum Kinderarbeit
setzt sich die Kindernothilfe gemeinsam mit
anderen Organisationen für eine differenzierte
Auseinandersetzung mit dem Thema Kinderarbeit und für die Durchsetzung der Rechte
arbeitender Kinder ein.
Kinder auf der Flucht
Gemeinsam
für die Schwächsten
Die Gemeinde Wien-Liesing hat ein besonderes Credo, das sie sich auch bei den aktuellen
Umbauarbeiten nicht nehmen ließ: Jahr für Jahr vergibt sie 30 Prozent ihrer Eigenkollekte
für Hilfsmaßnahmen, die Familien in Entwicklungsländern neue Wege für eine bessere
Zukunft schaffen. Diesmal hat sich der eigens dafür ins Leben gerufene EZA-Kreis der
Gemeinde für ein Projekt der Kindernothilfe Österreich entschieden.
Insgesamt 4.662 Euro ermöglichen ehemaligen Kindersoldaten und Waisenkindern im Norden Ugandas den Weg in
eine friedliche Zukunft. Pfarrer Andreas
Fasching, Leo Warzecha, Ulli Hampel und
Lore Brandl-Berger vom EZA-Kreis der
Pfarrgemeinde Wien-Liesing sind sich
einig: „Möglich wurde der Beitrag vor
allem durch die großartige Mitwirkung
der Gottesdienstbesucher. Wir haben von
Beginn an über das Projekt berichtet und
sind sicher, dass den meisten das Schicksal
der Mädchen und Buben ebenso nahe
geht wie uns. Unser gemeinsamer Beitrag
soll den Kindern eine friedliche Zukunft
ermöglichen. Wenn das gelingt, freuen
wir uns ganz besonders.“
Im Norden Ugandas tobte zwischen 1987
und 2006 ein Bürgerkrieg zwischen Regierungstruppen und der „Lord‘s Resistance Army“ (LRA). Die Rebellen rekrutierten rund 25.000 Kinder als Soldaten.
Dörfer wurden dem Erdboden gleich
gemacht, 1,6 Millionen Menschen flohen
und leben zum Teil heute noch in Flüchtlingslagern.
Im Keyo Camp nahe der Stadt Gulu leben
rund 6.000 Kinder. Ziel ist es, die Mädchen
und Buben auf die Rückkehr in ihre Dörfer
vorzubereiten. Die Projektmitarbeiter des
Kindernothilfe Partners „Feed the children
Foto: Ralf Krämer
Afrika/Norduganda – die Spuren
des Bürgerkriegs
Die Kinder lernen praktische Berufe, in denen sie später in ihren Dörfern arbeiten können.
Uganda“ organisieren Kampagnen und
Veranstaltungen. Darin geht es um Friedensarbeit, Versöhnung und die Lösung
von Konflikten. Praxisorientierte Berufsausbildung schafft eine neue Lebensperspektive.
Brutale Gewalt prägte die Kindheit der
Mädchen und Buben. Zurück blieben seelische und oft auch körperliche Wunden,
die nur sehr langsam heilen. Gemeinsames Musizieren und der Austausch in
Selbsthilfegruppen helfen das Erlebte zu
verarbeiten.
Luzia Wibiral, Geschäftsführung
Details unter www.kindernothilfe.at und
www.evang-liesing.at
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Patentreffen 2008
Hilfe bewegt
Zu einer Reise in ferne Länder haben sich am 23. September 2008 über 100 Gäste im Albert
Schweitzer Haus eingefunden. Gestärkt durch kulinarische Köstlichkeiten konnte der Flug
pünktlich um 19 Uhr starten.
Die Reise führte über Äthiopien nach Indien, Peru und
Malawi. Gespannt lauschten die Anwesenden den
Reiseerlebnissen der Paten und Spender. Die Besuche
vor Ort zeigten die Vielfalt der Kindernothilfe Österreich Projekte. Die Berichte handelten von der Hilfe für
Kinder in Tagesstätten und Gemeinwesenprojekten sowie der Arbeit in
Selbsthilfegruppen.
Patenkind Poonam ist 18 Jahre und lebt
in einer Tagesstätte in Delhi/Indien Ihre
Patin Iris Planckh unterstützt sie seit
vielen Jahren. Die 14-jährige Hanna und
ihre Schwester haben nur einen einzigen kleinen Raum in einer Blechhütte
in Addis Abeba/Äthiopien. Pate Helmut Schindler
sorgt mit seinem Beitrag für die Waisenkinder. Die unterschiedlichen Lebensweisen haben
eines gemeinsam: mit Hilfe
ihrer Paten aus Österreich
werden die Mädchen beschützt, gehen zur Schule
und erhalten einen gute
Basis für ihre Zukunft.
Die Zusendung über Kinderarbeiter in Peru war für Alena Sirka
der Grund, im Zuge ihrer geplanten Reise auch nach Peru zu
fahren und zu klären, warum Kinderarbeit von der Kindernothilfe
Österreich nicht kategorisch abgelehnt wird. Sie hat eine gut
organisierte Kindergruppe vorgefunden, die am Markt, als
Schuhputzer oder Autowäscher arbeiten. Ohne den Zuverdienst
der Kinder könnten die Familien nicht überleben. Würde die
Arbeit verboten, müssten die Kinder hungern und betteln.
Mit Hilfe des Projektes haben sich einzelne Kinder in Gruppen
zusammengeschlossen, arbeiten gemeinsam und sind offiziell
registriert. Das schafft Erleichterungen im Arbeitsalltag und
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ermöglicht den Schulbesuch. Das Zusammensein mit den Jugendlichen hat Alena Sirka davon überzeugt, dass die Unterstützung
der richtige Weg für eine bessere Zukunft der Buben ist. „Es war
besonders berührend zu sehen, wie wichtig die Hilfe aus
Österreich für die Kinder ist. Sie wissen jetzt, dass es da
jemanden gibt, dem sie nicht gleichgültig sind. Das hilft den
Kindern sehr,“ erzählt Alena Sirka.
Abschließend führte die Reise zu einem Projekt für Aids-Waisen
in Malawi. Der Tod der Eltern lässt zahlreiche Kinder unversorgt
zurück und erfordert neue Zugänge in der Projektarbeit. Schwerpunkt der Kindernothilfe Österreich ist die Versorgung der
Waisen in ihrem vertrauten Umfeld. Die Stärkung der Dorfgemeinschaft schafft Sicherheit und Versorgung für die allein
lebenden Kinder.
Der faire Handel hilft den Kleinbauern, Farmarbeitern und
Handwerkern in den Ländern des Südens, ein sicheres Einkommen zu erwirtschaften und macht ihre Zukunft planbarer.
Ein Verkaufsstand des St. Leonharter Vereins „Fair Point“ und
die von „First Class Blumen“ zur Verfügung gestellten Sträuße
unterstützen den Fairen Handel und ergänzten das Treffen in
wertvoller Weise. Mit Blumen bedankt wurden Michaela Spielbüchler anlässlich ihres 20-jährigen Patenjubiläums, das PatenEhepaar Hansely für ihre aktive
Patenwerbung und der Pate
Miklos Boros, der extra aus Linz
anreiste und das Patentreffen
in Bildern festhielt.
dagaskar sorgte für musikalische Leckerbissen. „Es war
ein besonders nettes und
nahezu familiäres Treffen.
Mein besonderer Dank gilt
der Agentur Bluetango und
Donau Forum Druck für die
Einladungen, den vielen
ehrenamtlichen Helfern und
allen Mitwirkenden am Gelingen des Abends. Wir
haben uns große Mühe
gegeben und freuen uns über
die vielen herzlichen Rückmeldungen,“ so Luzia Wibiral.
Fotos: Kindernothilfe/Miklos Boros, Hannes Wibiral
Rückschau Patentreffen im Detail unter
www.kindernothilfe.at/paten.html
Fotos linke Seite: Vorstandsvorsitzender Robert Fenz
und Geschäftsführerin Luzia Wibiral (r.o.), Patin Iris
Planckh und Luzia Wibiral, Spenderin Alena Sirka,
Patenehepaar Haider mit Johanna Gammer (r.), Patin
Klara Lechner beim Verkauf fair gehandelter Produkte
mit Helga Müller (r.); Fotos rechte Seite: Patin Michaela
Spielbüchler (l.u.), Pate und Fotograf Miklos Boros mit Luzia Wibiral, Ehrenamtl.
Helfer Josef Wastell, Paten Thomas Pollak und Jutta Waidhofer
Der Abend zeigte einmal mehr
die Vielfalt der Kindernothilfe
Projekte und ermöglichte den
Interessierten einen guten Einblick in die unterschiedlichen
Hilfsmaßnahmen.
Die Besucher nutzten die Gelegenheit, das Team der Kindernothilfe Österreich persönlich kennen zu lernen. Der
vielseitige Musiker Haja Ma-
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Weihnachtsbräuche aus aller Welt
Klingender Adventskalender
Der Kalender enthält 24 Geschichten, Lieder, Bastelanleitungen, Backrezepte sowie Spiel- und
Aktionsideen. Robinson, Hauptfigur der Kinder, Kinder-Hefte, reist per Zauberbuch durch die
Welt und lernt verschiedene Weihnachtsbräuche kennen.
Zum Kalender gibt’s eine CD, auf der Norbert Blüm und Vera Int-Veen (RTL) je 6 der Geschichten lesen.
Verschiedene Interpreten singen die Lieder, deren Noten im Kalender abgedruckt sind.
Kalender und CD sind eine Koproduktion der Kindernothilfe mit dem KONTAKTE Musikverlag, Lippstadt.
Preise:
Kalender: 7,50 Euro + Porto/Verpackung, ISBN: 3-89617-166-6
CD: 13,50 Euro + Porto/Verpackung, ISBN: 3-89617-167-4
beides zusammen: 19,90 Euro + Porto/Verpackung, ISBN: 3-89617-168-2
Bezug: Kindernothilfe Österreich, Johanna Gammer unter Tel. 01/513 93 30 oder per E-Mail info@kindernothilfe.at
Impressum
Das vierteljährliche Magazin wird herausgegeben von den Vorständen und Geschäftsführungen der Kindernothilfe Deutschland, Österreich und der Kindernothilfe Stiftung
Schweiz. Es berichtet seinen Spendern über die Arbeit der Kindernothilfe.
Auflage: 150.000, ISSN 0946-3992
Herausgeberkreis: Kindernothilfe, Düsseldorfer Landstraße 180, 47249 Duisburg, Tel.
0203.7789-0, Fax: 0203.7789-118, Info-Service-Telefon: 0180.33 33 300,
info@kindernothilfe.de;
Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender, Rolf-Robert Heringer, stellv. Vorstandsvorsitzender, Dietmar Roller, Vorstandsmitglied; Luzia Wibiral, Geschäftsführerin
Kindernothilfe Österreich, Frank Boshold, Geschäftsführer Kindernothilfe Schweiz
Redaktion S. 5-28: Katja Korf (v.i.S.d.P.), Gunhild Aiyub, Christine Klar (Einhefter)
Redaktion S. 1-4/ 29-32: Luzia Wibiral (v.i.S.d.P.)
Gestaltung: Ralf Krämer
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Fällen immer sowohl Frauen als auch Männer.
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