Koalition der Geldausgeber
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Koalition der Geldausgeber
Ein Wüstenabenteuer für Frauen www.dhz.net/aicha Was Unternehmer jetzt noch tun sollten Ein Antrieb für das 21. Jahrhundert Wer sich erst 2014 um die neuen Steuervorgaben kümmert, für den ist der Zug für Vergünstigungen oftmals schon abgefahren. Seite 11 Werner Müller könnte mit seiner Erfindung die Fahrzeugbranche revolutionieren. Aber marktreif ist sie noch nicht. Seite 16 Foto: vege/Fotolia Jetz t ! bewerben Foto: privat Aïcha-Rallye in Marokko DIE WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR DEN MITTELSTAND Ausgabe Handwerkskammer Chemnitz Ausg. 23 | 6. Dezember 2013 | 65. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de DHZ -ONLINE-UMFRAGE Planen Sie 2014 größere Investitionen im Betrieb? 20,7 67,5 11,8 Ja Ja, nur durch Investitionen können wir weiter wachsen. Verkaufte Auflage: 479.598 Exemplare (IVW III/2013) | Preis: 2,40 Euro „Wir kämpfen für die Betriebe, von denen dieses Land lebt.“ Neun Jahre lang hat Otto Kentzler die Geschicke des deutschen Handwerks geleitet. Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) gibt sein Amt nun ab und blickt auf eine ereignisreiche Ära zurück. Im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung erzählt der Dortmunder Unternehmer, was ihn in der Zeit besonders bewegt hat – und was es noch zu tun gibt. Loslassen, so Kentzler, sei gar nicht so einfach. „Aber eines kann ich sagen: Es hat immer Spaß gemacht.“ Das Risiko ist uns zu hoch. Uns Unsere Rücklage lagen sind zu ger gering. Das ist nnoch nicht absehba absehbar. Wir planen Investitionen immer nur kurzfristig. Teilnehmerzahl: 135, Angaben in Prozent Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de Zwei Drittel der Erwerbstätigen fahren mit dem Auto zur Arbeit. Quelle: Statistisches Bundesamt SCHLAGLICHTER Chemnitz Goldene Meisterbriefe: Ein halbes Jahrhundert im Meisterstand 7 DHZ-Gespräch: Fleischermeister spricht über seine Dozententätigkeit 7 Umwelt-Allianz: Tischlerei Hösel zwischen Tradition und Zukunft 8 AUS- UND WEITERBILDUNG Koalition der Geldausgeber Handwerk tief enttäuscht von teuren Plänen von Union und SPD – Milliardenausgaben belasten kommende Generationen Von Karin Birk D as Handwerk geht mit Union und SPD hart ins Gericht. „Die beschlossenen Belastungen und ihre Folgen werden sich wie ein riesiger dunkler Schatten auf das Land legen“, sagte der scheidende Handwerkspräsident Otto Kentzler mit Blick auf den Koalitionsvertrag. „Sie drohen die weitere Entwicklung von Wachstum und Beschäftigung zu lähmen“, fügte Kentzler hin. Auch Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, wurde deutlich: „Die große Koalition ist dabei, die Zukunft unseres Landes zu verspielen.“ Die Beschlüsse in den Sozialversicherungen bedeuten jährliche zusätzliche Milliardenausgaben. Diese Pläne belasten laut Kentzler nicht nur die aktuellen Beitrags- und Steuerzahler. Sie seien auch ein „dicker Rucksack“ für nachfolgende Generationen. Für das Handwerk relevante Fragen wie die Kombirente oder die Vorsorgepflicht für Selbstständige seien dagegen nicht angepackt worden. Auch Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer kritisierte die zusätzlichen Ausgaben in der Renten- und Pflege- versicherung. „Die geplante Mütterrente, die unter bestimmten Voraussetzungen vorgesehene abschlagsfreie Rente ab 63 Jahren und die weiteren rentenpolitischen Maßnahmen werden in der Rentenkasse jährlich mit zweistelligen Milliardenbeträgen zu Buche schlagen“, warnte der neue Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände. Das werde über kurz oder lang zu höheren Lohnzusatzkosten führen. „Die neuen Belastungen drohen Wachstum und Beschäftigung zu lähmen.“ Otto Kentzler, ZDH-Präsident Dagegen versicherte Finanzminister Wolfgang Schäuble, dass es bis auf die Erhöhung der Beiträge in der Pflegeversicherung um insgesamt 0,5 Prozentpunkte zu keinen Beitragserhöhungen kommen werde. Dies liegt auch daran, dass Schwarz-Rot angesichts der vollen Rentenkassen auf eine eigentlich überfällige Beitragssenkung verzichten will. Einstiegsqualifizierung Chance auf Ausbildung 12 Lob für die Mitarbeiter Tipps für die perfekte Weihnachtsrede 12 GESUNDHEIT & VORSORGE Als Gefährdung von Arbeitsplätzen wertete Kentzler die Beschlüsse für einen allgemeinen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro sowie die geplanten Einschränkungen bei Leiharbeit und Werkverträgen. Mit Blick auf die Energiewende bemängelte er, dass eine steuerliche Absetzbarkeit energetischer Gebäudesanierungen nicht vorgesehen sei. Auch kritisierte Kentzler, dass kein Abbau der so genannten kalten Progression geplant sei. Doch er sieht auch Gutes im Vertrag. „Positiv für das Handwerk ist das Bekenntnis zur Leistung des Handwerks für Wirtschaft und Gesellschaft, zu Ausbildung und Meisterbrief und zum Prinzip der Selbstverwaltung“, sagte Kentzler im Interview mit der Deutschen Handwerks Zeitung. Erfreut zeigte er sich auch darüber, dass am bestehenden Erbschaftsteuerrecht festgehalten wird. Damit die Große Koalition ihre Arbeit aufnehmen kann, muss noch die SPD-Basis darüber abstimmen. Am 14. Dezember soll das Ergebnis der Mitgliederbefragung feststehen. Am 17. Dezember soll dann im Bundestag Bundeskanzlerin Angela Merkel wiedergewählt werden. Leitartikel: Seite 4 Zweitbester deutscher Straßenbauer Krank von null auf hundert Winterzeit ist Grippezeit 13 Diagnose Hautkrebs Anerkennung als Berufskrankheit möglich 13 Impressum 14 INTERNET WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE Jetzt bewerben für die Frauenrallye Aïcha des Gazelles in Marokko: www.dhz.net/aicha DHZ-Adventskalender: Jeden Tag eine Änderung für 2014 www.dhz.net/2014 Steuer-Merkblatt: Das gilt bei Gutschein und Co.: www.dhz.net/gutschein Alles getunt: Bildergalerie zur Essen Motor Show: www.dhz.net/motorshow Neuer Azubi-Film: Ausbildung zum Schreiner: www.dhz.net/azubifilm DHZ-Merkblatt zur Versteuerung von Trinkgeld: www.dhz.net/trinkgeld Social Media: Die Trends 2014: www.dhz.net/socialmedia Jahresendspurt 2013: Was Sie in diesem Jahr noch erledigen sollten: www.dhz.net/jahresendspurt Anzeige Philipp Wähner aus Erlau beim Berufswettbewerb erfolgreich Gewinnen Sie einen Arbeitsvolumen steigt Im Jahr 2012 wurden in Deutschland 2,2 Milliarden Stunden mehr gearbeitet als 2005. Der Vorwurf, die zusätzlichen Stunden seien durch mehr Teilzeit und Minijobs zustande gekommen, trifft nicht zu, so das Institut der Wirtschaft. Seit 2005 sei das Arbeitsvolumen aus Vollzeit sogar stärker gestiegen als das Teilzeit-Volumen. rub REGIONAL BETRIEB Mehr Einwohner Im ersten Halbjahr 2013 sind 555.000 Personen nach Deutschland zugezogen. Das waren 55.000 beziehungsweise elf Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2012. Gleichzeitig zogen rund 349.000 Personen fort (plus zehn Prozent). rub Ein Koalitionsvertrag fürs Handwerk? Sieben große Themen 3 Foto: Ortrud Stegner QUERGEDACHT DIE AKTUELLE ZAHL Kontrollen in Lebensmittelbetrieben Die Betriebe sollen zahlen 2 Interview: Seite 6 Babo der Bundesrepublik Liebe Chefs, wenn die Auszubildenden Sie „Babo“ nennen, seien Sie nicht gleich sauer. „Babo“ bedeutet in der Jugendsprache „Boss“ oder „Anführer“ und ist jetzt zum „Jugendwort des Jahres“ gekürt worden. Jugendsprache ist eine schwere Sprache. Wenn Sie die Vokabeln verchillen, rallen Sie das eben nicht. Aber sollen die anderen doch Flatrate labern, Sie sind schließlich der Babo und keine Flachbrezel. Der Rest sollte Ihnen wumpe sein. Da es in diesem Land aber viel mehr Alte als Junge gibt, wurde jetzt die Forderung laut, es möge auch ein „Seniorenwort des Jahres“ geben. Anwärter sind Kaffeekränzchen, Ratzefummel und Rechenschieber. Hier geht es also um ausgestorbenes Wortgut. Die 150 Jahre alte SPD hat jetzt so einen Dinosaurier-Begriff ins Spiel gebracht, der das Zeug zum schönsten Seniorenwort hat: die Briefumschlag-Schlitzmaschine. Diese Schlitzmaschinen brauchen die Sozialdemokraten, um die Antwort-Briefe über das große Mitgliedervotum fix öffnen zu können. Ja, auch im Jahre 2013 nach Christi Geburt wird die Mitgliederentscheidung über die künftige Koalition noch per Post geregelt. Damit Mitte Dezember der Rücklauf schnell ausgezählt werden kann, sind Briefumschlag-Schlitzmaschinen vonnöten. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles spricht sogar von „Hochleistungs-Schlitzmaschinen“. Und alles nur, um Angela Merkel möglichst schnell wieder zum „Babo der Nation“ zu wählen. bur WIRTSCHAFT & POLITIK Der zweitbeste Straßenbauer Deutschlands kommt aus dem Erzgebirge. Philipp Wähner aus Erlau belegte beim Bundesleistungswettbewerb der Straßenbauer im Jahr 2013 den zweiten Platz. „Ich wollte unbedingt vorne mit dabei sein und das war mit dieser Aufgabe gut machbar“, sagte der überglückliche Silbermedaillengewinner, der seine Lehrzeit bei der Manfred Wolff GmbH in Erlau absolviert hat, nach dem Wettbewerb. Die Straßenbauer mussten während des eintägigen Wettbewerbs ein Stück Gehweg erstellen. Dabei waren unterschiedliche Natur- und Betonsteine zu verbauen, u.a. zu einem Mosaik. Außerdem war eine Bordsteinkante einzubauen. Für den Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, Felix Pakleppa, haben die guten Leistungen der Preisträger vor allem eine Ursache: „Das duale Ausbildungssystem, das am Bau noch durch die Unterweisung in den überbetrieb lichen Ausbildungsstätten ergänzt wird. Insgesamt investiert die Branche rund 600 Millionen Euro in die Ausbildung ihrer zukünftigen Facharbeiter. Um dieses System werden wir weltweit beneidet. Und dennoch ist es in Gefahr! Denn wer die Meisterpflicht abschafft, schafft die Grundlage jeglicher Ausbildung ab. Langfristig werden qualifizierte Meister fehlen, die eine praxisorientierte Ausbildung vermitteln dhz können.“ im ntal Deferegge Philipp Wähner während des Wettbewerbes. Foto: ZDB Alle Informationen unter www.dhz.net/ski REGIONAL Sachsen Die Geschäftslage im sächsischen Handwerk ist gut. Als Konjunkturmotor erweist sich das Baugewerbe. Seite 9 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Chemnitz Ausg. 23 | 6. Dezember 2013 | 65. Jahrgang 153 „Goldene“ geehrt Zahl des Monats Mehr als die Hälfte der sächsischen Handwerksbetriebe (53 Prozent) beurteilen ihre Geschäftslage als gut. Das geht aus der jüngsten Konjunkturumfrage des SHT hervor. Ein positiver Trend, der bereits auch bei der letzten Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Chemnitz sichtbar wurde. Im Kammerbezirk bewerteten 52 Prozent der Handwerker ihre Geschäftslage als gut. Quelle: HWK Bildung ist unser Handwerk Bildungsprogramm 2014 steht Mit vielen neuen Kursangeboten und bewährten Weiterbildungen startet die Handwerkskammer Chemnitz in das Jahr 2014. Getreu dem Motto „Handwerk braucht gute Bildung. Gute Bildung ist unser Handwerk“ veröffentlichen wir im Januar 2014 unser neues Bildungsprogramm. Zum festen Bestandteil unseres Bildungsangebotes gehört ab kommendem Jahr der „Geprüfte Betriebswirt (HwO)“, der den bisherigen Betriebswirt (HWK) ablösen wird. Der Pilotkurs startete am 8. November 2013 mit handlungsorientiertem Methodenansatz und höherer Stundenzahl als bisher. Neu im Programm sind außerdem zahlreiche Kurslehrgänge für Elektrotechniker, Installateure und Heizungsbauer, für das Bau- und Ausbaugewerbe werden wir im Februar 2014 eine „Bauakademie“ durchführen. Zudem gibt es viele neue Tagesseminare zu unterschiedlichen rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Themen. Bildungsinteressierte wählen zwischen den Lehrgangsformen Vollzeit, Teilzeit und Blended Learning. Gern führen wir die Lehrgänge und Seminare auch als unternehmensspezifische Schulung durch. Die Broschüre beinhaltet neben Informationen zu den Kursen wertvolle Tipps in Sachen Fördermöglichkeiten und zum Serviceangebot der Handwerkskammer Chemnitz. Neugierige finden das aktuelle Bildungsprogramm auch unter www.hwk-chemnitz.de. Interessiert am Bildungsprogramm 2014? Anruf oder Mail an Franziska Luthardt, Tel. 0371/5364-160, E-Mail: f.luthardt@hwkchemnitz.de Beschlüsse genehmigt Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr genehmigte mit Schreiben vom 29. Oktober 2013, 4. November 2013 und 7. November 2013 die Beschlüsse der Vollversammlung der Handwerkskammer Chemnitz vom 31. August 2013 über: die 45. sowie die 46. Ergänzung zum Vollzug der Vorschrift über die Durchführung von überbetrieblichen Unterweisungsmaßnahmen vom 2. November 1991 die Besondere Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung „Restaurator/-in im Metallbauer-Handwerk“ die Besondere Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung „Restaurator/-in im Tischlerhandwerk“ die Besondere Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung „Gebäudeenergieberater/-in (HWK)“ die Besondere Rechtsvorschrift für die Fortbildungsprüfung „Technische/r Fachwirt/-in (HWK)“ sowie die Verfahrensordnung des Ausschusses zur Schlichtung von Lehrlingsstreitigkeiten. Die Beschlüsse treten mit dieser Veröffent lichung in Kraft. Nachzulesen ist der Wort laut der Beschlüsse im Internet unter www.hwk-chemnitz.de/Bekanntmachungen. Auf Wunsch können die Beschlüsse auch an die Kammermitglieder versandt werden. Ansprechpartner: Lidia Becker, Tel. 0371/ 5364-246, E-Mail: l.becker@hwk-chemnitz.de „Brücke in die duale Ausbildung“ Projekt hilft beim Lehrstart Handwerkskammer verleiht Goldene Meisterbriefe an den Meisterjahrgang 1963 153 Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeister aus dem Kammerbezirk Chemnitz erhielten am 19. November 2013 in der Stadthalle Limbach-Oberfrohna ihre Goldenen Meisterbriefe. Sie haben vor 50 Jahren (einige von ihnen sogar noch früher) erfolgreich die Meisterprüfung im Handwerk bestanden. Dietmar Mothes, Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, würdigte die Senioren: „Diesen Meisterinnen und Meistern gilt unsere Hochachtung. Sie gehören zu den Mutigen, die unter wirtschaftlich ungünstigen Verhältnissen eigene Existenzen aufgebaut und erfolgreich behauptet haben. Das erforderte – oft mehr noch als heute – besonderes Durchhaltevermögen und starken Einsatzwillen. Wir haben dieser Generation heute zu verdanken, dass sich handwerkliche Traditionen ohne Brüche lebendig erhalten und weiterentwickeln konnten.“ Am stärksten ist aus dem Meisterjahrgang 1963 die Gruppe der Friseurmeister mit 17 Goldenen Meisterbriefen vertreten, gefolgt von den Bäckermeistern mit 16 Goldenen Meisterurkunden. Der Blick zurück zeigt auch den Wandel in der Berufswahl. So kamen vor Fritz Voigt und seine Frau haben den Nachmittag im Kreise der alten Kollegen sichtlich genossen. Meister-Weisheiten Am Rande der Feier zur Übergabe des „Goldenen Meisterbriefes“ hatten die Geehrten die eine oder andere meisterliche Lebensweisheit parat: „Ich arbeite, um zu leben.“ (Ernst Böttger, 80 Jahre, Steinbildhauermeister aus Mittweida) „Um frühes Aufstehen kommt auch heute kein Bäcker herum.“ (Dietmar Möbius, 72 Jahre, Bäckermeister aus Oederan) „Ich bin nur ein Glied in der Kette der Steinmetztradition unserer Familie – aber auch nicht weniger.“ (Wolfgang Scheunert, 74 Jahre, Steinbildhauermeister aus Stollberg) „Solange ich an der Arbeit Spaß habe und es gesundheitlich geht, will ich weiter arbeiten.“ (Johannes Glöckner, 76 Jahre, Dachdeckermeister aus Seiffen) „Schon beim Großvater war sonntags Bürotag.“ (Marc Stubenrauch, 25 Jahre und gerade zum Jungmeister gekürt und Enkel des „goldenen“ Malermeisters Hartmut Stubenrauch aus Chemnitz) „Wer Geld verdienen will, darf jedenfalls kein Bäcker werden ... Es geht nur mit Liebe und Interesse für den Beruf.“ (Lothar Zierold, Bäckermeister aus Werdau) 50 Jahren auch ein Korbflechter, ein Bandagistenmeister, ein Seilermeister und ein Lederhandschuhmacher zu Meisterehren. Damals wie heute sind die Frauen in Handwerksberufen in der Minderzahl. Zwölf Frauen sind in diesem Jahr dabei: acht Friseurmeisterinnen und fünf Damenschneidermeisterinnen. Friseurmeisterin Regina Göpel aus Waldenburg geht sogar noch aktiv ihrem Gewerbe nach. Offenbar nicht die Hände in den Schoß legen können auch weitere 32 Handwerksmeister, die noch immer aktiv sind oder gar einen Handwerksbetrieb selbst leiten. Dachdeckermeister Kurt Anders aus HohensteinErnstthal kam mit Sohn und Enkelsohn (beide ebenfalls Dachdeckermeister), die ihn an seinem großen Tag begleiteten. Enkelsohn Mario Anders ist zudem frischgebackener Meister. Er wurde im September als Jungmeister in der Stadthalle Chemnitz geehrt. Malermeister Hartmut Stubenrauch aus Chemnitz kam auch in Begleitung von Enkelsohn Marc Stubenrauch. Marc erhielt auf Wunsch seines Großvaters im Fotos: HWK Im Projekt „Brücke in die duale Ausbildung“ (BridA) unterstützt die Handwerkskammer Chemnitz in Zusammenarbeit mit dem Projektleiter Anerkannte Schulgesellschaft (ASG) und dem Partner Berufliches Bildungszentrum Thalheim (BBZ) seit April 2011 Ausbildungsbetriebe und angehende Azubis dabei, den Start in die Ausbildung zu meistern. Im Fokus stehen hierbei insbesondere jene Auszubildende, die nicht die optimalen Voraussetzungen mitbringen, um den Anforderungen im Betrieb gerecht zu werden. Eine Trendanalyse, bei der rund 13.000 Betriebe im Kammerbezirk zu ihren Erfahrungen mit Ausbildungsbewerbern befragt wurden, zeigte, an welchen allgemeinen Grundlagen und auch sozialen Kompetenzen es den Jugendlichen aus Sicht der Betriebe oftmals fehlt. Um Ausbildungsanfänger gut auf die Erwartungen und Anforderungen im Betrieb vorzubereiten, wurde daher ein einwöchiger Workshop konzipiert, der jährlich kurz vor Ausbildungsbeginn angeboten wird. Chance trotz schlechter Schulnoten Sichtlich stolz ist auch Hartmut Stubenrauch auf seinen Enkel Marc und dessen Meisterbrief im Malerhandwerk. Rahmen der Goldenen Meisterfeier seinen JungMeisterbrief vorzeitig verliehen. Aufruf: Sie haben Ihren Meisterbrief 1964 oder früher gemacht? Sie kennen einen Handwerker mit Meisterabschluss 1964 oder früher? Dann melden Sie sich bitte bei Ute Seifert, Tel. 0371/5364237, E-Mail: u.seifert@hwk-chemnitz.de. Für den Antrag des Goldenen Meisterbriefes genügen dann ein formloses Schreiben und die Kopie des Meisterbriefes Respektieren und respektiert werden Jung-Fleischermeister Florian Löbel zu seiner Dozententätigkeit in der Meisterausbildung DHZ: Sie haben in diesem Jahr Ihren Meisterab- schluss im Fleischerhandwerk gemacht. War der Meisterabschluss schon immer ein fest geplantes Etappenziel auf Ihrer Karriereleiter? Florian Löbel: Mit Beginn der Fleischerausbildung war der Meisterabschluss zwar im Hinterkopf, jedoch nicht das aktuelle Ziel. Ich wollte vorerst die Lehre so gut wie möglich bestehen und dann weiterschauen. Mit Beendigung der Ausbildung konnte ich das erste Ziel mit Stolz abhaken und habe meinen Zivildienst begonnen. In dieser Zeit habe ich mich mit der Frage „Meisterabschluss ja oder nein?“ besonders beschäftigt. Doch die Frage war schnell beantwortet. Man steckt sich Ziele im Leben und hat so seine Vorstellungen im weiteren beruflichen Wertegang, die man anstrebt. Um diese Pläne zu verwirklichen war mir klar, der Fleischermeister ist mein nächstes Ziel. DHZ: Was ist Ihnen wichtig gewesen, was war der Hauptgrund für den Meisterabschluss? Florian Löbel: Wichtig war mir mein Ehrgeiz, auch diese Etappe zu „meistern“. Zudem ist eine Übernahme unseres Familienunternehmens ein weiterer Grund, weshalb ich diesen Titel gewählt habe. Unsere Fleischerei, die es seit 1938 gibt, durchlebte nun drei Generationen und ich möchte liebend gern die vierte Generation sein und die „100 Jahre Feinkostfleischerei & Partyservice Körner“ feiern. Ein weiterer Ansporn ist es, den Stolz von Eltern und Großeltern, die dieses Familienunternehmen mühselig und mit Herzblut nach und nach aufgebaut haben, zu spüren. DHZ: Sie sind seit kurzem als Dozent für die Handwerkskammer Chemnitz tätig. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Florian Löbel: Ich wurde an einem Wochenende von einer Kollegin, die ebenfalls sehr engagiert als Dozentin mitwirkt, angerufen und gefragt ob ich Lust habe ,sechs Meisterschülern praktisch die Herstellungsverfahren der Wurstproduktionsverfahren zu zeigen. Ich habe eine Nacht drüber geschlafen und sagte zu. Ich wurde von Dozenten geschult, um diesen Abschluss zu erreichen. Warum sollte ich das nicht auch kön- 7 Bisher konnten im BTZ Chemnitz und BTZ Vogtland vier Berufs-Starter-Workshops mit insgesamt 61 Teilnehmern/ Teilnehmerinnen durchgeführt werden. Insbesondere Jugendliche mit einem schlechteren Schulabschluss sollen hier ihren Kompetenzen den letzten Schliff verleihen. Der Workshop enthält das wichtigste Handwerkszeug für das erste Lehrjahr – von ausbildungsrelevanten Grundlagen in Mathe bis hin zu Kenntnissen über Rechte und Pflichten in Bezug auf betriebliche Regelungen. Zudem werden im Workshop Motivation und Lernbereitschaft der Jugendlichen aufgebaut. Der Workshop soll auch im August 2014 wieder angeboten werden. Förderung vom BMBF Das Projekt „Brücke in die duale Ausbildung“ wird als Modellversuch im Rahmen des Programms „Neue Wege in die duale Ausbildung – Heterogenität als Chance für die Fachkräftesicherung“ vom Bundesinstitut für Berufliche Bildung (BIBB) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Ansprechpartner: Rommy Wagner, Tel. 0371/5364-143, E-Mail: r.wagner@ hwk-chemnitz.de Neuer SHK-Gesellenausschuss In der Innung Sanitär-Heizung-Klima Chemnitz und Umgebung ist der Gesellenausschuss für die Amtszeit vom 17.09.2013 bis zum 16.09.2018 gewählt worden. Florian Löbel (Mitte) fällt zwar fast nicht auf unter den Meisterschülern, hat aber in seinem Produktionsraum den vollen Respekt der Schüler. Foto: HWK nen? Warum soll ich angehenden Meistern mein Wissen vorenthalten? Zudem stellte ich mir das auch sehr abwechslungsreich und interessant vor. DHZ: Was macht Ihnen an dieser Tätigkeit am meisten Spaß? Florian Löbel: Am meisten Spaß macht mir das gemeinsame Diskutieren über die Herstellungsarten. Jeder macht es anders und sagt sich „das ist richtig so“ oder „besser geht es nicht“. Interessant wird es, wenn ich meine Erfahrung weitergebe und oftmals einen „Aha-Effekt“ erzielen kann. Und selbst von Schülern kann man einiges dazulernen in Sachen praktische Vorgehensweisen in der Wurstherstellung. Da kommt der „Aha-Moment“ durchaus auch bei mir vor. DHZ: Was ist am schwierigsten? Florian Löbel: Gute Frage. Vorher hatte ich vor allem Bedenken wegen meines Alters. Ich bin erst 24 Jahre jung und in Meisterkursen sind viele, um nicht zu sagen die meisten Schüler, um einiges älter und schon länger in diesem Beruf tätig als ich. Man hat so Sätze im Kopf wie zum Beispiel: „Ganz schön jung der Dozent. Ob der Ahnung hat?“ Doch gleich am ersten Tag als Dozent wurde ich eines Besseren belehrt und keiner hatte Zweifel an meinem Wissen. Respektieren und respektiert werden ist ganz wichtig und da gibt es bisher auch keine Probleme. DHZ: Wo soll es für Sie beruflich hingehen? Gibt es noch offene Wünsche oder Ambitionen? Florian Löbel: In einer Prüfungskommission mitzuarbeiten könnte ich mir irgendwann sehr gut vorstellen. Doch der eine und gleichzeitig der wichtigste Wunsch wäre es, die Fleischerei meiner Eltern zu übernehmen und noch viele Jahre unseren Kunden, so gut es geht, alle Wünsche zu erfüllen. Info: Sie haben auch Interesse an einer Dozententätigkeit bei der Handwerkskammer Chemnitz? Melden Sie sich bei Franziska Luthardt unter Tel. 0371/5364-160 oder E-Mail: f.luthardt@hwk-chemnitz.de Vorsitzender ist Helge Geiler – zu erreichen über: Heizung-Sanitär GmbH & Co. KG Steffen Böhme, Ringstr. 11 in 09241 Mühlau. Stellvertretender Vorsitzender ist Ulli Kleinstäuber – zu erreichen über: Reuschel & Schurig Installationsbetrieb GmbH, Planitz– wiese 19 in 09130 Chemnitz. Schriftführer ist David Solka – zu erreichen über: Heizungsbau Herrmann GmbH, Dr.-Robert-Koch-Str. 1 in 09217 Burgstädt. Impressum 09116 Chemnitz, Limbacher Str. 195, Tel. 03 71/53 64-234 E-Mail: hgf@hwk-chemnitz.de Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. Frederik Karsten 8 Deutsche Handwerks Zeitung Handwerkskammer Chemnitz Ausg. 23 | 6. Dezember 2013 | 65. Jahrgang Mit Senior-Experten zum Erfolg Energie-Experten gesucht Initiative VerA zieht nach drei Jahren positive Bilanz Gebäudeenergieberater (HWK) Steigende Energiepreise sowie Auflagen im Hinblick auf Klimaschutz sind für Firmen eine große Herausforderung und ein Kostentreiber. Die Senkung von Energiekosten besitzt deshalb hohe Priorität. Das Aufgabenfeld rund um die Verringerung von Energieverbrauch und Energiekosten ist allerdings sehr anspruchsvoll. Deshalb werden dringend kompetente Fachleute für das Energiemanagement gesucht. Werden Sie zum Experten – werden Sie zum Gebäudeenergieberater (HWK) und nutzen Sie die lukrativen Fördermöglichkeiten der Sächsischen Aufbaubank (bis zu 80 Prozent Förderung). Der nächste berufsbegleitende Lehrgang startet am 10. Januar 2014 und der nächste ganztägige Kurs am 13. Januar 2014 in der Handwerkskammer Chemnitz. Es sind noch Plätze frei. Das „Wohnmeisterhaus“ der Tischlerei Hösel. Schon der Begriff zeigt: Hier sind wahre Meister ihres Fachs am Werk. Weil eine intakte Natur einfach schöner ist Interessenten melden sich bitte bei Nicole Krüger, Tel. 0371/5364-189, E-Mail: n.krueger@hwk-chemnitz.de Berufsbegleitender SPS-Kurs startet Automatisierung beherrschen In nahezu allen Branchen werden Arbeitsprozesse heute automatisiert, um leistungsfähiger, weniger störanfällig und kostengünstig produzieren zu können. Überall dort, wo es auf Automatisierung ankommt, wird mit einer speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) gearbeitet. Werden Sie zum Spezialisten auf diesem Gebiet und bilden Sie sich zur SPS-Fachkraft weiter. Der nächste berufsbegleitende Lehrgang startet am 14. Januar 2014 in Chemnitz. Wir informieren Sie gern über Fördermöglichkeiten. Ansprechpartnerin: Nicole Krüger, Tel. 0371 5364-189, E-Mail: n.krueger@ hwk-chemnitz.de Haarscharf kalkulieren Betriebswirtekurs für Friseure Der Umgang mit Kunden gehört zum täglichen Geschäft des Handwerkers. Deren Zufriedenheit ist das höchste Ziel, auch im Friseur-Handwerk, und das mit Fingerspitzengefühl. Umso wichtiger ist es, dass im Salon neben dem fachlichen Können der Mitarbeiter auch strategisches Wissen im Bereich Unternehmensführung vorhanden ist. Aufbauend auf dem Meisterkurs bietet die Handwerkskammer Chemnitz deshalb gemeinsam mit der Friseurund Kosmetikinnung Chemnitz einen Betriebswirtkurs speziell für Friseurmeister an. Sowohl zeitlich als auch inhaltlich ist die Aufstiegsfortbildung auf das Gewerk abgestimmt. Dabei blickt die Handwerkskammer Chemnitz bereits auf 20 Jahre Kompetenz und Erfahrung in der betriebswirtschaftlichen Qualifizierung zurück. In 520 Unterrichtseinheiten inkl. Prüfungsvorbereitung erlernen die Teilnehmer alle wichtigen Kenntnisse und Fähigkeiten zur zukunftsorientierten und verantwortungsbewussten Führung eines Salons, mit den Schwerpunkten Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft, Recht/Steuern und Personalführung. Als Handwerksmeister/-in haben Sie bereits Ihre fachpraktischen und fachtheoretischen Kenntnisse auf hohem Niveau unter Beweis gestellt. Gestalten Sie nun mit der Qualifizierung zum „Betriebswirt (HWK)“ Ihren weiteren Karriereweg. Machen Sie sich fit für anspruchsvolle Führungsaufgaben und erklimmen Sie die Meister-plus-Ebene der bundesweit anerkannten Fortbildung im Handwerk. Beratung: Susanne Schneider, Tel. 0371/5364-161, E-Mail: s.schneider@hwk-chemnitz.de Foto: HWK Tischlerei Hösel schafft Spagat zwischen handwerklicher Tradition und Zukunftsausrichtung G ute handwerkliche Tradition bewahren und dabei stets Neues, Innovatives von hoher Qualität schaffen – dafür steht das traditionsreiche Haus der Wolfgang und Gert Hösel GbR in der Hainstraße in Limbach-Oberfrohna. In einer ehemaligen Textilfabrik – die heute den Namen wohnmeisterhaus® trägt – werden hochwertige Massivholztreppen, geschmackvolle Innenausbauten und individuelle Möbelstücke gefertigt. Bei der Wahl des neuen Firmensitzes fiel die Entscheidung bewusst gegen einen Neubau und für die Revitalsierung eines alten Industriegebäudes. Die Umnutzung hat positive Auswirkungen auf die Energieund Abfallbilanz im Gegensatz zum Abriss-Neubau-Schema. Die Grünflächen im Betriebsgelände werden ökologisch durch Schafhaltung genutzt und die zugehörende kleine Streuobstwiese mit alten Obstsorten wird erhalten und gepflegt. lichsten Werkstoff überhaupt – dem Holz – zu tun. Wir wissen, unter welchen Bedingungen ein Baum wächst und gedeiht, wie viele Jahre Zuwendung und Pflege notwendig sind, damit wir das Holz später zu schönen Treppen oder Möbelstücken verarbeiten können“, erklärt Inhaber Gert Hösel. Das Holz bezieht die Tischlerei von regionalen Händlern. Verwendet werden vorwiegend einheimische Hölzer. „So haben wir eine besondere Liebe und Respekt gegenüber der Natur entwickelt und der Umweltschutz wurde für uns zu einem ganz großen Thema. Die Langlebigkeit unserer Produkte trägt ebenfalls aktiv zum Umweltschutz bei. Unser Slogan ,Treppen zum Leben‘ steht symbolisch auch für unsere Auffassung zu den Themen Umwelt und Nachhaltigkeit. Unsere Kunden werden zu ökologischen und baubiologischen Aspekten unserer Produkte und Dienstleistungen beraten“, erläutert Hösel. Treppen zum Leben Fachkräfte aus eigenem Haus Seit 2006 ist das Unternehmen Teilnehmer an der Umweltallianz Sachsen und nach den Umweltmanagement-Richtlinien des QUB zertifiziert. „Als Tischlerei haben wir täglich mit dem natür- „Verantwortungsvoller Umgang mit unseren Mitarbeitern ist ein weiterer wichtiger Aspekt für uns. Wir bilden unseren Fach- und Führungskräftenachwuchs selbst heran, berücksich- Persönliche Betreuung tigen familiäre Aspekte bei der Arbeitszeitgestaltung und unterstützen unsere Mitarbeiter bei der Weiterbildung und Qualifikation. Aktuell haben wir zwei Auszubildende. Unsere Auszubildenden unterstützen wir bei Bedarf zusätzlich bei der Prüfungsvorbereitung und fördern gezielt vorhandene Potenziale. Auch bezüglich der Einführung des Umweltmanagements nach den Kriterien des ‚QUB‘ in unserem Unternehmen haben wir sehr stark auf die Einbeziehung unserer Mitarbeiter geachtet“, so Hösel weiter. Das Zertifikat bringt der Tischlerei in erster Linie Rechtssicherheit und verbessert die Organisation des Umweltschutzes. Es unterstützt aber auch zusätzlich die glaubwürdige und kompetent Kundenberatung zu Umwelt themen. Informationen zur „Umweltallianz Sachsen“ und zum „QUB“ bei der Handwerkskammer Chemnitz, Steffi Schönherr, Abteilungsleiterin Umwelt- und Technologieberatung, Tel. 0371/5364-240, E-Mail: s.schoenherr@hwkchemnitz.de, Internet: www.umwelt.sachsen.de Erfolgreich: Elektrohandwerker-Nachwuchs Emanuel Hofmann aus Elterlein holt Landessieg beim PLW Emanuel Hofmann aus Elterlein, tätig bei der Firma Einenkel EMSR-Technik in Annaberg-Buchholz, ist einer der Landessieger im Praktischen Leistungswettbewerb (PLW) Sachsen/Thüringen des Ausbildungsberufes Elektroniker/in Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik. Er teilt sich den Sieg mit Tristan Mebes aus Unterweißbach. Die Besten des Prüfungsjahrganges 2013 und damit Gesellen im ersten Berufsjahr aus Sachsen und Thüringen stellten sich dem Wettbewerb im Oktober 2013 im Rahmen der regionalen Fachmesse „efa“ in Leipzig. Mit viel Mut und Begeisterung absolvierten die Teilnehmer ihre Aufgabe: die Installation einer Wendeschützschaltung an einer Musteranlage mit Programmierung der Kleinsteuerung. Eine große Herausforderung, wie sich während der Arbeit herausstellte – nur die Besten meisterten die Aufgabe entsprechend den Vorgaben der Bewertungskommission. Diese setzt sich paritätisch aus je einem Vertreter der jeweiligen Handwerkskammerbezirke der Länder zusammen. Veranstalter des jährlich stattfindenden Landeswettbewerbes ist der Fachverband Elektro- und Informationstechnik Sachsen/Thüringen gemeinsam mit den Handwerkskammern des Verbandsgebietes. Die Initiative VerA – Verhinderung von Abbrüchen und Stärkung Jugendlicher in der Berufsausbildung durch den SeniorExpertenService (SES) zieht nach drei Jahren eine positive Bilanz. VerA „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“ ist eine Initiative des SeniorExpertenService (SES) – einer der größten deutschen Ehrenamtsorganisationen mit Fach- und Führungskräften im Ruhestand. Im Rahmen von VerA begleiten die ehrenamtlich tätigen berufs- und lebenserfahrenen Seniorexperten mit hoher Fachkompetenz junge Menschen, denen die Ausbildung in vielfältigsten Formen Probleme bereitet, fördern Selbstvertrauen, soziale Kompetenzen und Lernmotivationen auch, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. VerA ging im März 2009 in den Regionen München und Dresden, seit 2010 im Direktionsbezirk Chemnitz, in den Praxistest und gilt in ganz Deutschland. Nach nunmehr 3 Jahren Arbeit im Direktionsbereich Chemnitz kann eine positive Bilanz gezogen werden. Etwa zwei Drittel der Ausbildungsbegleitungen wurden mit Erfolg abgeschlossen oder sind auf einem guten Weg dorthin. Das Geheimnis des Erfolges liegt im individuellen Zuschnitt, im sogenannten Tandem-Modell: In der Regel kümmert sich ein SES-Ausbildungsbegleiter um einen einzigen Jugendlichen – bei Bedarf bis zum Abschluss der Ausbildung. Egal, ob fachliche oder private Probleme auf Lösung drängen, die Prüfungsvorbereitung schwerfällt oder ob sprachliche Defizite auszugleichen sind – speziell geschulte Senior-Expertinnen und – Experten stehen als Ansprechpartner und Vertrauensperson bereit. Von Anbeginn erfuhr VerA großen Zuspruch von Seiten der Auszubildenden. Bisher sind beim SES für die Region Chemnitz/Südwestsachsen 41 Anfragen nach einer Ausbildungsbegleitung eingegangen. Seit 2010 kam es zu 31 „Begleitungen“ – 2012 stehen 16 Anfragen zu Buche. Zwei Drittel aller Anfragen kamen von männlichen Auszubildenden. SES hat VerA gemeinsam mit dem Deutschen Handwerkskammertag, dem Deutschen Industrie- und Handelkammertag und dem Bundesverband der Freien Berufe auf den Weg gebracht. VerA als Jobstarter-Initiative wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Fitte Ruheständler gesucht Das Angebot ist für alle Interessenten kostenlos und soll bis 2016 verlängert werden. Um für kommende Begleitungen gerüstet zu sein, brauchen die Verantwortlichen weitere Mitstreiter, die ihre aktive Berufslaufbahn beendet, aber noch keine Lust zum Ruhestand haben, für diese ehrenamtliche Tätigkeit. Informationen und Beratung geben die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Chemnitz: Karin Eckstein (Vogtlandkreis), Tel. 03741/ 1605-15, E-Mail: k.eckstein@hwk-chemnitz.de Marco Hartwig (Mittelsachsen), Tel. 0371/5364174, E-Mail: m.hartwig@hwk-chemnitz.de Christa Loebert (Chemnitz, Erzgebirgskreis), Tel. 0371/5364-173, E-Mail: c.loebert@hwkchemnitz.de Annerose Martin (Zwickau), Tel. 0375/787056, E-Mail: a.martin@hwk-chemnitz.de Nur alt oder erhaltenswert? Lehrgang Restaurator im Handwerk schärft den Blick Kulturgüter mit historischem, wissenschaftlichem oder künstlerischem Wert bedürfen besonderer Pflege und Behandlung, um sie zu erhalten und zuschützen. Nicht jedes zu erhaltende Denkmal, Objekt oder Kulturgut ist gleichermaßen beschaffen. Es gilt bei der Restaurierung viele Faktoren zu bedenken. Erst umfangreiches Fachwissen und praktisches Knowhow garantieren eine technisch hochwertige, bedarfs- und stilepochengerechte Restauration. Im Lehrgang „Restaurator im Handwerk“ erlernen Sie die neuesten Restaurierungsmethoden unter Beachtung alter Handwerkstechniken, Sie erfahren, was bei der vorschriftsmäßigen Pflege von Denkmälern und unter Denkmalschutz stehender Gebäude zu beachten ist und welche Gesetze bzw. Vorschriften es hierbei zu beachten gilt. Der Lehrgang beginnt im Januar 2015 und schließt mit einer Fortbildungsprüfung vor dem Prüfungsausschuss der Handwerkskammer Chemnitz ab und ist über das Meister-Bafög (AFBG) förderfähig. Sie wollen mehr wissen? Zum Tag der Bildung am 18. Januar 2014 erleben Sie in unseren Werkstätten Restaurierung live. Schauen Sie dem Schmied, Tischler, Maler und Maurer bei den Aktionen über die Schulter und kommen Sie mit ihnen ins Gespräch. Zum Lehrgang und den Fördermöglichkeiten berät Sie an diesem Tag das Weiterbildungsteam der Handwerkskammer Chemnitz. Weitere Informationen zum Lehrgang erhalten Sie bei: Sibylle Wuschek Tel. 0371/ 5364185, E-Mail: s.wuschek@hwk-chemnitz.de und Mandy Frohs, Tel. 0371-5364302, E-Mail: m.frohs@hwk-chemnitz.de Restauratoren im Handwerk können Altes in neuem Glanz erstrahlen lassen. Foto: HWK Auf gesunden Füßen unterwegs Lehrgang zur Fußpflege Emanuel Hofmann (links) wurde Landessieger in Sachsen und zugleich Sieger im Handwerkskammerbezirk Chemnitz – hier mit den Teilnehmern aus dem Regierungsbezirk Chemnitz. Foto: Fachverband Elektro- und Informationstechnik Sachsen/Thüringen Das steigende Gesundheitsbewusstsein lässt Menschen aller Altersklassen regelmäßig Kosmetik- sowie Fußpflegesalons aufsuchen. Wellnessangebote tragen zur Pflege und Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele bei und werden immer gefragter! Mit dem im Januar 2014 startenden Lehrgang „Kosmetische Fußpflege“ haben Interessierte die Möglichkeit, sich kompetent schulen zu lassen. Ein ausgewogenes Verhältnis von Theorie und Praxis garantiert den Erwerb Fähigkeiten auf hohem Niveau. Das Seminar versetzt den Teilnehmer in die Lage, seine Kunden fachgerecht beraten und behandeln zu können. Man erlernt wichtige Grundlagen und wird mit Produkten und Geräten vertraut gemacht. Neben hygienischen Hinweisen wird auch der professionelle Umgang mit den Kunden thematisiert. Egal wie alt Sie sind, welchen Beruf Sie ausüben – jeder, der mit Menschen umgehen kann und eine ruhige Hand besitzt, kann am Lehrgang teilnehmen und später als Fachfußpfleger arbeiten. Fragen zu den Lehrgängen beantwortet Ihnen Susanne Schneider, Tel. 0371/5364-161, E-Mail: s.schneider@hwk-chemnitz.de Deutsche Handwerks Zeitung Abwasser: Alles schon geklärt? Sachsens Handwerker im Hoch Förderung nur bis Ende 2015 Steigende Energie- und Rohstoffkosten bleiben Risikofaktoren Der Freistaat Sachsen bleibt bei dem Ziel, bis Ende 2015 eine flächendeckende Abwasserentsorgung nach dem Stand der Technik zu erreichen. Das unterstrich Umweltminister Frank Kupfer auf den 10. Sächsischen Gewässertagen. „Es gibt keinen Grund, von dem Datum abzuweichen“, sagte der Minister bei der Veranstaltung in Dresden. Noch sind Fördermittel vorhanden „Der Termin ist seit 2001 bekannt, bis Ende 2015 ist mit mehr als zwei Jahren noch genug Zeit. Heute gibt es noch ausreichend Fördermittel, um die Umrüstung finanziell zu erleichtern. Für die Zeit ab 2016 können wir das nicht mehr garantieren. Vor kurzem haben wir außerdem die Förderkonditionen angepasst, die Abwasserzweckverbänden die Entscheidung zur Errichtung von Gruppenkläranlagen erleichtern sollen. Deshalb kann ich nur an alle Betroffenen – Verbände und Privatpersonen – appellieren, die verbleibende Zeit zu nutzen“, betonte der Minister. Papier zur Härtefallregelung in Arbeit Kupfer kündigte an, dass das Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft demnächst der Landesdirektion und den Unteren Wasserbehörden sogenannte „ermessensleitende Hinweise“ zur Verfügung stellt, anhand derer die Behörden vor Ort auf Härtefälle reagieren können. Ein derartiger Härtefall liegt zum Beispiel vor, wenn sich ein Betreiber einer Kleinkläranlage eine neue Anlage bis 31. Dezember 2014 bestellt hat, er aber wegen Lieferschwierigkeiten oder Engpässen bei Baufirmen nicht rechtzeitig umrüsten kann. Zu den Sonderfällen gehören auch Haushalte, die unter anderem im Zusammenhang mit dem Braunkohleabbau umgesiedelt werden sollen. Das Gleiche gilt für Haushalte in Gebieten, die bisher in den Abwasserbeseitigungskonzepten als „dezentral“ oder „nichtöffentlich“ ausgewiesen waren und von den Abwasserzweckverbänden jetzt doch an zentrale Anlagen angeschlossen werden sollen. In diesen Fällen kann die zuständige Untere Wasserbehörde (Landkreis oder kreisfreie Stadt) dulden, dass die Grundstückseigentümer für die entsprechende Übergangszeit ihre Abwasserentsorgung nicht umrüsten. In Gebieten, die dauerhaft als „dezentral“ oder „nichtöffentlich“ ausgewiesen sind, ist anstelle der Nachrüstung der Kleinkläranlage auch die Umrüstung zu einer abflusslosen Grube möglich. So sollten finanzschwache Grundstückseigentümer prüfen, ob das für sie kostengünstiger ist. Die abflusslose Grube kommt vor allem für alleinstehende Bürger mit einer geringen Menge anfallenden Abwassers in Betracht. 90 Prozent schon geklärt In Sachsen werden mittlerweile die Abwässer von 90 Prozent der Einwohner nach dem Stand der Technik gereinigt. Seit 1990 hat der Freistaat die dafür notwendigen Investitionen von sieben Milliarden Euro mit vier Milliarden Euro unterstützt. Weitere Informationen zur Ab wasserentsorgung nach dem Stand der Technik, zur Förderung von Kleinkläranlagen und von Gruppenkläranlagen in öffentlicher Trägerschaft finden Sie im Internet unter www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/6658.htm. T rotz latenter Wachstumsschwäche in weiten Teilen Europas und einer bislang nur wenig erfolgreich gemanagten Energiewende in Deutschland hat sich das Handwerk im Jahresverlauf auf konjunkturell hohem Niveau stabilisiert. Geschuldet ist dies vor allem der anhaltend großen Nachfrage von Privathaushalten, besonders nach Leistungen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe. „Sorgen machen aber die noch immer instabile Entwicklung im Euro-Raum sowie ungebremst steigende Energie- und Rohstoffpreise“, wie Handwerkstag-Vizepräsident Dietmar Mothes vor Medienvertretern in Dresden erläuterte. Im Herbst-Konjunkturbericht 2013 fürs Sachsen-Handwerk bewerten 53 Prozent der Befragten (Herbst 2012: 49 Prozent) ihre Geschäftslage als gut, 37 Prozent (2012: 40) als befriedigend und lediglich 9 Prozent (2012: 11) als schlecht. Optimistisch zeigt sich das Stellte die Konjunkturzahlen der Presse vor: SHT-Vizepräsident und Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes. Foto: HWK Handwerk für die nächsten Monate: Von einer guten bzw. befriedigenden Geschäftslage gehen 50 bzw. 40 Prozent der Betriebe aus. Konjunkturmotor für das Gesamthandwerk bleibt das Bauhaupt- und Baunebengewerbe. Betriebe beider Gewerbezweige, die vom niedrigen Zinsniveau und dem Positiv-Trend am Arbeitsmarkt profitieren, beurteilen die Geschäftslage zu 63 bzw. 64 Prozent (2012: je 60) als gut, lediglich 5 bzw. 6 Prozent (2012: 5 bzw. 7) als schlecht. Überwiegend mit den Geschäften zufrieden äußern sich auch Handwerker für den gewerblichen Bedarf (z.B. Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer), obgleich die als Industrie-Zulieferer tätigen Unternehmen von Unwägbarkeiten auf „internationalem Parkett“ betroffen sind. Sachsens Minister machen sich für bezahlbare Kosten stark Morlok: „Die Belastungsgrenze ist längst erreicht.“ Dass Handwerksunternehmen auch „Großbaustellen“ meistern können, stellte die TMS Bau Riesa GmbH beim Umbau des Chemnitzer Hauptbahnhofes unter Beweis. Foto: SBV Gute Geschäftslage Energiepolitik im Brennpunkt Sachsens Staatsminister haben sich für eine insbesondere auch für die Wirtschaft in Sachsen zuverlässige Energiepolitik im Bund starkgemacht. So bekräftigte Wirtschaftsminister Sven Morlok auf dem Sächsischen Fachsymposium Energie 2013 der SAENA die Forderungen Sachsens, das ErneuerbareEnergien-Gesetz schnellstmöglich zu reformieren. Innerhalb dieser Gruppe bewerten noch 47 Prozent (2012: 45) der befragten Betriebe ihre Geschäftslage als gut, 39 Prozent (2012: 41) als befriedigend. Gegenüber dem Vorjahr positiv entwickelt haben sich die Geschäfte bei Betrieben der personenbezogenen Dienstleistungen (Friseure, Schornsteinfeger, Gold- und Silberschmiede, Fotografen, Maßschneider, Musikinstrumentenmacher etc.) sowie beim Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Zahntechniker usw.). Gegenüber dem Vorjahr entspannt hat sich auch die Lage in Sachsens Kfz-Gewerbe, hier vor allem beim Gebrauchtwagen- und beim Werkstattgeschäft. Stabiler Umsatz Weitgehend unverändert im Vergleich zum Herbst 2012 ist die Beschäftigtenzahl im Sachsen-Handwerk. Mit 76 Prozent melden immerhin mehr als Drei Viertel aller befragten Handwerksunternehmen (2012: 81 Prozent) beim Personalbestand Konstanz, während 13 Prozent (2012: 11) ihre Belegschaft erweitert, nur 11 Prozent (2012: 8) diese reduziert haben. Keine gravierenden Änderungen gegenüber 2012 sind auch bei Umsätzen und Verkaufspreisen für handwerkliche Produkte und Dienstleistungen zu konstatieren. 57 Prozent der befragten Firmen (2012: 58) melden Umsätze auf Vorjahresniveau, 28 Prozent (2012: 23) einen Zuwachs, lediglich 15 Prozent (2012: 19) der Betriebe Einbußen. Was Verkaufspreise angeht: Gut ein Fünftel der befragten Betriebe (2012: 18 Prozent) hat eigenen Angaben zufolge höhere Preise durchsetzen können. 74 Prozent (2012: 76) der Betriebe geben an, sich am Preisniveau vom Vorjahr orientiert zu haben. Plus beim Auftragseingang Leichten Aufwärtstrend registrieren Handwerker im Bereich Auftragseingänge/Auftragsbestand – als wichtigem Frühindikator für künftige Geschäftstätigkeit. Immerhin ein Viertel der befragten Betriebe (2012: 20 Prozent) melden ein Plus, nur noch 15 Prozent (2012: 19) ein Minus bei Auftragseingängen. Für 60 Prozent aller Befragten (2012: 61) hat sich Auftragsvolumen gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Für die kommenden Monate erwarten 68 Prozent der Betriebe (2012: 67) weder nennenswerte Zu- noch Abgänge im Auftragsbestand. Nur eine geringfügige Belebung gegenüber 2012 signalisieren Sachsens Handwerker bei Investitionen. Laut Umfrage haben 16 Prozent der Betriebe (2012: 14) hierfür mehr Geld ausgegeben, während 57 Prozent der Unternehmen (2012: 54) im Wesentlichen auf Vorjahresniveau in Neu- bzw. Ersatzgüter investierten. An der diesjährigen Herbst-Konjunkturumfrage im sächsischen Handwerk nahmen insgesamt 2.504 von 10.700 (= 23,4 Prozent) angeschriebenen Unternehmen teil. „Die Belastungsgrenze für Unternehmen wie für Privatverbraucher durch die stetig steigenden Strompreise ist längst erreicht“ betonte Morlok. „Schon jetzt schadet das dem Wirtschaftsstandort Deutschland und gefährdet Arbeitsplätze. Die künftigen Koalitionspartner im Bund müssen die Reform des EEG dringend angehen und schnell zu einer umfassenden und dauerhaften Lösung kommen, die die Verbraucher entlastet. Die Vorschläge dazu – unter anderem aus Sachsen – liegen auf dem Tisch“, machte der Minister deutlich. Kupfer: „Bezahlbarer Strom ist ein Gebot der Stunde.“ Mit Unterstützung seiner Amtskollegen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen hat sich Sachsens Umweltminister Frank Kupfer auf der Herbsttagung der Umweltministerkonferenz in Erfurt für bezahlbare Energiekosten starkgemacht. Die drei Länder fordern, dass eine Gesamtkonzeption für den Ausbau der erneuerbaren Energien entwickelt wird, die insbesondere die langfristige Bezahlbarkeit im Blick hat. „Dass Strom in Deutschland bezahlbar bleibt, ist ein Gebot der Stunde“, so Minister Kupfer. „ Wir sind das den privaten Verbrauchern schuldig, bezahlbare Stromkosten sind aber auch Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft. Dazu gehört es, den Ausbau der erneuerbaren Energien maßvoll sicherzustellen. Der Ausbau der Übertragungsnetze muss damit unbedingt Schritt halten, nur so kann auch die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben.“ Sachsen bringt sich aktiv ein Doch Sachsen fordert nicht nur, der Freistaat hat sich mehrfach aktiv in die energiepolitische Debatte eingebracht: Bereits im September 2012 präsentierte Staatsminister Morlok den Vorschlag für ein Quotenmodell zur Marktintegration der erneuerbaren Energien. Eine darauf aufbauende Bundesratsinitiative mit einem entsprechenden Gesetzesantrag zur Reform des EEG folgte im Februar 2013. Außerdem forderte Staatsminister Morlok als Maßnahmen zur schnellen Entlastung der Stromverbraucher die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau und die Einführung eines so genannten „Netz-Soli“, mit dem die Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen an den Ausbaukosten der Energiewende beteiligt werden. Kernforderungen des Handwerks aufgegriffen Mit all diesen Bemühungen greift Sachsen Kernforderungen des Handwerks auf, die der Präsident Dietmar Mothes bereits zum Jahresempfang 2013 der Handwerkskammer Chemnitz formuliert hatte: Am Ende aller Bemühungen müsse stehen, „dass sich alle an den durch die Energiewende anfallenden Kosten beteiligen müssen“, hatte er damals gesagt. Eine Kernforderung des Handwerks dabei sei, eine grundlegende Überarbeitung der Förderarchitektur erneuerbarer Energien dahingehend, dass der Kostenanstieg wirksam gebremst wird. „Dabei muss auch der Staatskostenanteil an den Energiepreisen reduziert werden. Eine Option hierfür ist die Befreiung eines bestimmten Sockels des Stromverbrauchs von der Stromsteuer“, forderte Mothes bereits vor Monaten. Außerdem müsse die Politik einen zügigen und intelligenten Infrastrukturausbau vorantreiben, um eine zuverlässige Energieversorgung gewährleisten zu können. Innovationen gewürdigt Handwerkskammern vergeben Innovations-Sonderpreis Im Rahmen des Wettbewerbes um den nunmehr bereits 17. Innovationspreis des Freistaates Sachsen hatten die Handwerkskammern einen Sonderpreis für innovative Lösungen aus dem Handwerk ausgelobt. Zur Begründung für die Auslobung des Sonderpreises sagte der Präsident der Handwerkskammer Chemnitz, Dietmar Mothes: „Innovation im Handwerk ist ungleich mehr an der Unternehmerpersönlichkeit selbst ausgerichtet. Der Unternehmer ist zugleich Innovationstreiber, Finanzier und Fachmann. Innovation im Handwerk ist ungleich schwieriger, wird aber wesentlich weniger wahrund ernstgenommen als Innovation aus Forschungsinstituten oder der Industrie. Hier sehen wir uns in der Pflicht. Wir möchten dazu beitragen, die Innovationskraft des Handwerks deutlich und gleichberechtigt sichtbar zu machen.“ Mit einem Rasenmäher zum Sieg Mit dem Innovationspreis für das Handwerk wurde die Götz Lamm & Co. OHG Metalltechnik aus Großenhain ausgezeichnet. Das Unternehmen produziert Zulieferteile in Lohnfertigung. Das Spektrum reicht dabei von der CNC-Dreh- und -Fräsbearbeitung über den Werkzeug- und Vorrichtungsbau bis hin zur Konstruktion und Herstellung von Sondermaschinen. Den Preis erhielt die Firma für die Entwicklung eines multifunktionalen Rasenmähers. Dieser ist in der Lage, über eine front- Ansprechpartner bei der Handwerkskammer ist Steffi Schönherr, Abteilung Umwelt- und Technologieberatung, Tel. 0371/5364-240, E-Mail: s.schoenherr@hwk-chemnitz.de Impressum Verantwortlich: Dr. Frederik Karsten, Limbacher Straße 195, 09116 Chemnitz, Telefon 0371/5364-234, Fax 0371/5364-222 9 Sachsen Ausg. 23 | 6. Dezember 2013 | 65. Jahrgang Konrad (r.) und Mike Freudemann mit ihrem preisgekrönten Rasenmäher.Foto: Anke Richter seitig angeordnete Zapfwelle zahlreiche Zusatzmaschinen anzutreiben. Mittels dieser Zusatzmaschinen lässt sich das Gerät auch als Schneeräumer, Kehrmaschine, Balkenmäher und Generator einsetzen. Das Auswechseln der Zusatzmaschinen ist dabei schnell und unkompliziert ohne Einsatz von Werkzeugen möglich. 200x50_HWD_PKWKleber.indd 1 Sachsens Unternehmer des Jahres gesucht Betriebe sind aufgerufen, sich zu bewerben große Grazie einen prominenten Platz schmücken wird. Innovationsgipfel als würdige Bühne für Preisverleihung Der Innovationspreis wurde im November 2013 im Rahmen des 3. Sächsischen Innovationsgipfels in Chemnitz an die Preisträger übergeben. Rund 200 Teilnehmer tauschten sich auf dem Kongress zu der Frage aus, wie Wirtschaft und Wissenschaft im Innovationsprozess stärker miteinander kooperieren können. Für den Innovationspreis des Freistaates Sachsen hatten sich insgesamt 40 sächsische Unternehmen beworben, darunter 14 Handwerksbetriebe. „Die diesjährigen Preisträger sind ein gutes Beispiel für die hohe Innovationskraft sächsischer Unternehmen“, betonte Sven Morlok, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, bei der Übergabe der Preise. „Viele Bewerber bieten innovative Lösungen für wichtige Zukunftsfelder unserer Gesellschaft, zu den Themen, die uns alle angehen wie Umwelt, Energie, Mobilität, digitale Kommunikation.“ 28.12.2009 14:40:47 Uhr Teilnahmebedingungen Zum neunten Mal werden „Sachsens Unternehmer des Jahres“ gesucht. Die Auszeichnung würdigt Unternehmerinnen und Unternehmer in Sachsen, die in ihren kleinen und mittelständischen Firmen mit Idealismus und Mut zum Risiko Arbeit und Wohlstand für die Region und ihre Menschen erwirtschaften. Mit dem Wettbewerb werden die herausragenden Leistungen von Sachsens Unternehmern ins öffentliche Bewusstsein gerückt und deren Bedeutung als Standortfaktor gewürdigt. Am 11. April 2014 erhält der Gewinner im Rahmen der festlichen Preisverleihung in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden die wertvolle, eigens für den Wettbewerb von der Bildhauerin Malgorzata Chodakowska geschaffene Bronzeskulptur „Die Träumende“. Eine unabhängige Jury entscheidet im März, bei welchem Unternehmen die 1,20 m Unternehmen, die sich für den Preis bewerben möchten oder nominiert werden sollen, müssen folgende Bedingungen erfüllen: Unternehmen mit Hauptsitz oder einem Standort in Sachsen, mindestens 500.000 Euro Jahresumsatz, mindestens zehn Beschäftigte, mindestens fünf Jahre aktiv am Markt, mehrheitlich in Privatbesitz, Unternehmer hält eigene Anteile am Unternehmen. Bewerbungen bzw. Nominierungen sind ab sofort möglich. Bewerbungsschluss ist der 6. Februar 2014. Alle Informationen und das Anmeldeformular sind abrufbar unter www.unternehmerpreis.de. Ihre Fragen beantworten Ihnen gern die Mitarbeiter der Abteilung Gewerbeförderung in der Handwerkskammer Chemnitz, Tel. 0371/ 5364-215, E-Mail: gewerbefoerderung@hwkchemnitz.de