DHZ 2009 - Handwerkskammer Reutlingen
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DHZ 2009 - Handwerkskammer Reutlingen
REGIONAL Baden-Württemberg Die Rechtsexperten der Handwerkskammern diskutierten die Folgen des neuen Gleichbehandlungsgesetzes. Seite 9 Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 1/2 | 23.Januar 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN THEMEN Neue Maler- und Lackierermeister Handwerkskammer ehrt ihre Sieger beim Nachwuchswettbewerb 2008 Nach einem Jahr Schulbankdrücken endlich den ersehnten Meistertitel erreicht . 8 Lebensmittel Aktien, Versicherungen, Finanzdienstleistungen 7,1 „Glauben Sie auch in Zukunft an sich selbst“ Größte IKK Innungskrankenkassen Württemberg und Hessen sowie Sachsen fusionieren . . . . 8 6,3 20,9 12,4 Computer Software Eintrittskarten f. Veranstaltungen 21,2 22,1 22,0 Elektronikartikel Filme, Musik 30,3 Anteil der Nutzer in Prozent: Stand 2007 29,3 Reisen, Unterkünfte, Bahn- oder Flugtickets Bücher, Magazine, Zeitungen 33,1 Kleidung, Sportartikel Gebrauchsgüter 30,7 Was baden-württemberische Verbraucher übers Internet kaufen 7 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Fachkräfte gewinnen und sichern Günter Hecht feiert 75. Geburtstag Praxishandbuch So sehen Sieger aus: Die besten Junghandwerkerinnen und -handwerker 2008. Günter Hecht, Ehrenpräsident der Handwerkskammer Reutlingen, feierte am 21. Dezember 2008 seinen 75. Geburtstag. Hecht war von 1984 bis 1999 Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und engagierte sich in vielen Ehrenämtern, darunter im Vorstand des Schwäbischen Albvereins. Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert schlossen sich den vielen Gratulanten an und überbrachten dem Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland die Glückwünsche des Handwerks (das Foto zeigt den Geehrten bei der Verleihung im Dezember 1999). Ihr Geschenk dürfte ganz nach dem Geschmack des heimatverbundenen Pfullingers gewesen sein: eine prachtvolle Versteinerung aus dem Fossilmuseum in Dotternhausen. Foto: Handwerkskammer Bebauungspläne Stadt Balingen Der Gemeinderat der Stadt Balingen hat am 25. November 2008 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Rote Länder“, Balingen, öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 29. Januar 2009 bei der Stadtverwaltung Balingen, Amt für Stadtplanung und Bauservice, Neue Str. 31, 3. OG, 72336 Balingen, ausgelegt. Stadt Albstadt Der Gemeinderat der Stadt Albstadt hat am 11. Dezember 2008 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Gymnasiumstraße“, Albstadt-Ebingen, öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 12. Februar 2009 im Technischen Rathaus Albstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, Am Markt 2, Stadtplanungsamt, ausgelegt. Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Mehr als 400 Teilnehmer, 82 Kammersieger, 23 Landessieger und fünf Bundessieger – die Bilanz der Auszubildenden aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen kann sich sehen lassen. Am 9. Dezember 2008 hatten sich die Besten der Besten und ihre Ausbilder zu einer Feierstunde in Reutlingen eingefunden. Kammerpräsident Joachim Möhrle zeigte sich mit dem Abschneiden seines Bezirks beim Nachwuchswettbewerb des Deutschen Handwerks sehr zufrieden: „Sie können stolz auf das sein, was Sie geleistet haben. Sie gehören im besten Sinne des Wortes zur Elite des Handwerks.“ Zumal die jungen Handwerkerinnen und Handwerker erst einmal eine Gesellenprüfung mit mindestens der Note „gut“ vorweisen müssen, um daran teilnehmen zu dürfen. 416 Frauen und Männer aus den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb haben diese Hürde genommen. „Wir hatten wieder deutlich mehr Teilnehmer als in den Vorjahren. Das spricht für das Talent und die Motivation unserer Nachwuchskräfte“, sagte Möhrle. Hinter den Erfolgen stünden aber auch immer engagierte Ausbildungsbetriebe und Lehrer, betonte Möhrle: „Sie führen erfolgreich und bringen die Potenziale, die in den jungen Frauen und Männern ste- Erfolgreich auf Bundesebene: Kathrin Aha, Goldschmiedin, Dragan Rupcic, Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer, Christoph Hilleberg, Informationselektroniker, und die Buchbinderin Valerie Weik. Fotos: Bouß cken, zur Entfaltung.“ Dies zeigten auch die hervorragenden Ergebnisse, die in diesem Jahr auf Landesund Bundesebene erzielt werden konnten. Der Nachwuchswettbewerb des Deutschen Handwerks wird jedes Jahr veranstaltet und führt über die Kammer- und Landesebene bis hin zur Bundesausscheidung. 416 Gesellinnen und Gesellen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen hatten sich qualifiziert. Auf Kammerebene wurden 39 erste Plätze, 23 zweite und 20 dritte Plätze ermittelt. 34 Frauen haben sich in die Siegerlisten eingetragen und sich in vielen Berufen gegen eine zahlenmäßig überlegene Konkurrenz ihrer männlichen Kollegen durchsetzen können. Die Erstplatzierten, 16 Frauen und 23 Männer, hatten sich automatisch für den Landeswettbewerb qualifiziert, der in diesem Jahr von der Handwerkskammer Reutlingen durchgeführt wurde. Die elf Landessieger nahmen schließlich im November am Bundeswettbewerb in Wiesbaden teil. Sechs von ihnen dürfen sich nun Bundessieger nennen. Der Bühler Buchbinderin Valerie Weik aus der Werkstatt von Matthias Raum in Römerstein gelang etwas Besonderes: Sie sicherte sich den ersten Platz auf Bundesebene und wurde beim parallel ausgetragenen Gestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ als zweite Preisträgerin ausgezeichnet. Ihre Wettbewerbsarbeit bestand aus einem Zettelkasten und einem Edelpapierband. Möhrle ermunterte die Junggesellinnen und -gesellen, Verantwortung zu übernehmen. Als Führungskraft oder als Unternehmer. Seine Empfehlung an die Nachwuchskräfte: „Glauben Sie auch in Zukunft an sich selbst, an Ihr Engagement und Ihre Leistungsfähigkeit.“ Eigene Talente und Wünsche erkennen Handwerkskammer Reutlingen startet Projekt zur Berufsorientierung Was kommt eigentlich nach der Schule? Das ist eine Frage, um die sich viele Jugendliche erst einmal drücken. Ist ja auch unangenehm, nicht zu wissen, was man machen möchte und was man werden kann. Gegen „keine Ahnung“ hilft meist nur, sich mal in der Praxis umzusehen. Genau das haben Hauptschüler aus Krauchenwies einen Tag lang in der Bildungsakademie Tübingen getan. Johannes Weigel hat heute die Schulbank mit der Holzwerkstatt getauscht. Sägen und Schleifen statt Mathe und Deutsch. Nein, er habe noch keine klaren Vorstellungen, sagt der 14-jährige Schüler. Einen Berufswunsch äußert er dennoch. Lackierer und Karosseriebau. Warum? „Weil es das Einfachste wäre“, meint Johannes, dessen Vater eine freie Werkstatt betreibt. Alica Steiger geht in die achte Klasse der Grund- und Hauptschule Krauchenwies und will weitermachen. Der Realschulabschluss ist fest eingeplant. Was dann folgen soll, stehe „noch nicht genau“ fest. „Vielleicht etwas mit Kindern“, meint die 13-Jährige. Eines weiß sie ganz sicher: „Handwerk kommt nicht in Frage.“ Immerhin: Die Praxiswerkstatt findet sie gut. Sie sitzt heute zusammen mit Mitschülern in der Abteilung pneumatische Steuerung, baut ihren ersten Schaltplan und setzt ihn selbst um. Es sei wichtig, Erfahrungen zu sammeln, sagt Alica. Schnell könne fehlende Orientierung zum ernsthaften Volle Konzentration in der Holzwerkstatt: Johannes nimmt Maß. Foto: Steinort Problem für Jugendliche werden – mit allen Folgen für das Selbstwertgefühl und die Leistungen in der Schule, weiß Michael Krogull, der für die Handwerkskammer Reutlingen das Projekt „Bildung – Ausbildung – Zukunft“ betreut. „Wir wollen den Schülerinnen und Schülern der Klassenstufe 7 möglichst frühzeitig Er- fahrungen vermitteln und so Entscheidungsgrundlagen schaffen“, beschreibt er den Ansatz. Die Betonung liegt auf „frühzeitig“, also mit ausreichendem Vorlauf vor der Entscheidung für das erste Praktikum, das im Fall der Schüler aus Krauchenwies im Sommer ansteht. Erfolgserlebnisse, die sich in der Praxiswerkstatt fast von allein einstellten, so Krogull, seien ausdrücklich erwünscht. Eine wichtige Aufgabe besteht darin, Kontakte zu Schulen und zu Betrieben herzustellen. Im Mittelpunkt der Initiative stehen die Grund- und Hauptschulen. Projektmanager Krogull tritt an Betriebe heran, fahndet nach Praktikumsplätzen oder bemüht sich um Auszubildende, die der nächsten Generation etwas über ihre Entscheidung erzählen können. Schulen und Lehrkräfte werden im Rahmen des Projektes tatkräftig und mit Begleitmaterial unterstützt. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf sollen individuelle Lernbegleiter zur Seite gestellt bekommen. Pro Schuljahr stehen zwei Werkstatttage ab Klasse 7 auf dem Programm. Das Projekt „Bildung – Ausbildung – Zukunft“ läuft bis zum 31. Dezember 2010. Es wird gefördert vom Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Ansprechpartner ist Michael Krogull, Projektmanager, Bildungsakademie Sigmaringen, Tel. 07571/7477-14, E-Mail: michael.krogull@hwk-reutlingen.de Das Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg will kleine und mittlere Unternehmen auf den demografischen Wandel vorbereiten und mit praktikablen Lösungsansätzen unterstützen. Unter dem Titel „Fachkräfte für den baden-württembergischen Mittelstand“ wurden nun Beispiele aus der betrieblichen Praxis, Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und zu den Fördermöglichkeiten für ein Praxishandbuch zusammengetragen. In den insgesamt elf Kapiteln wird auch auf Personengruppen eingegangen, die bislang zu wenig am Arbeitsmarkt teilnehmen und daher für die künftige Gewinnung von Beschäftigten von besonderer Bedeutung sind: Ältere, Frauen, Menschen mit Migrationshintergrund oder gering Qualifizierte. Darüber hinaus werden Aus- und Weiterbildungskonzepte ausführlich behandelt. Die einzelnen Handlungsfelder werden jeweils durch Betriebsbeispiele illustriert. Das kostenfreie Praxishandbuch kann beim Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg angefordert werden. Bestellungen an Anja Hof, E-Mail: anja.hof@wm.bwl.de. Download unter www.fachkraefte-bw.de Ihre Ideen für weniger Bürokratie EU prämiert Vorschläge „Wo würden Sie mit dem Bürokratieabbau anfangen?“ Das will die Europäische Kommission von Bürgern, Unternehmen und Verbänden wissen. Wer eine Antwort kennt, kann diese bis zum 31. Januar 2009 einsenden und den Europäischen Unternehmerpreis gewinnen. Gesucht werden die besten Ideen zum Bürokratieabbau. Die Vorschläge werden nach verschiedenen Kriterien beurteilt. Neben der Originalität und dem Innovationsgrad kommt es auch darauf an, wie gut und schnell sich die Ideen in der Praxis realisieren lassen. Auch die Übertragbarkeit auf andere Bereiche oder Staaten soll berücksichtigt werden. Vom Wettbewerb ausgeschlossen bleiben Vorschläge, die sich ausschließlich auf nationale, regionale oder kommunale Vorschriften beziehen. Eine hochrangig besetzte Jury wählt aus den Einsendungen die drei besten Ideen aus. Den Nominierten winken der Europäische Unternehmerpreis in der Kategorie „Bürokratieabbau“ und eine Reise nach Prag. Dort findet am 13. Mai 2009 die feierliche Preisverleihung vor internationalem Publikum statt. Die Europäische Kommission hat ambitionierte Ziele zum Bürokratieabbau formuliert. Bis zum Jahr 2012 sollen die Verwaltungslasten, die von EU-Recht ausgehen, um 25 Prozent sinken. Einsendungen sind über ein Onlineformular unter www.best-idea-award.de möglich. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Soziale Verantwortung Lea-Mittelstandspreis 2009 Viele Unternehmen in Baden-Württemberg sind vor Ort in Vereinen und Projekten engagiert und nehmen soziale Verantwortung wahr. Die Caritas und das Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg wollen speziell das Engagement kleiner und mittlerer Unternehmen ins Licht der Öffentlichkeit rücken. Für den Lea-Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg werden beispielhafte Unternehmen gesucht, die Anstifter für andere sein können. Lea steht für Leistung, Engagement und Anerkennung. Bewerben können sich baden-württembergische Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die einen Wohlfahrtsverband, einen Verein, eine soziale Organisation oder Initiative unterstützen oder gemeinsam mit ihnen ein Projekt realisieren oder Netzwerke gründen. Die Gewinner erhalten neben Urkunde, Trophäe und Signet viel Aufmerksamkeit im Rahmen eines feierlichen Festaktes und darüber hinaus. Die Preisverleihung findet am 16. Juni 2009 in Stuttgart statt. Weitere Informationen zum Wettbewerb und das Online-Bewerbungsformular finden Sie unter www.mittelstandspreis-bw.de. Bewerbungsschluss ist der 7. März 2009 Steuerratgeber 2008/2009 Service 2008 brachte zahlreiche steuerrechtliche Änderungen. Die zum 1. Januar 2008 in Kraft getretene Reform des Unternehmensteuerrechts zählt dazu, aber auch das von der Bundesregierung beschlossene Maßnahmenpaket zur Stärkung von Investitionen und Wachstum und nicht zuletzt die Reform des Erbschaftsteuerrechts. Diese und alle weiteren Änderungen, wie zum Beispiel die neue Eigenheimrente, behandeln die Steuerexperten des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks in ihrem Steuerratgeber 2008/2009. Die Broschüre gibt einen anschaulichen Überblick über die einzelnen Steuerarten und soll Betriebe unterstützen, sich auch im neuen Jahr 2009 steueroptimal aufzustellen. Die 54-seitige Broschüre kostet 8,50 Euro. Bestellungen an die Marketing Handwerk GmbH, Bestellservice, Ritterstraße 21, 52072 Aachen, Fax 0241/89493-29 Heißer Schnitt mit heißer Schere 25 Jahre Friseurstube Fichtner Das „Ränkle“ im Balinger Ortsteil Endingen ist eine eher kleine Straße. Die Friseurstube von Lore Fichtner, die in der Hausnummer 2/1 zu Hause ist, kommt aber ganz groß an bei den Kunden. Und das seit 25 Jahren. Vor einem Vierteljahrhundert machte die Friseurmeisterin sich mit einem eigenen Geschäft selbstständig. Drei Personen sind in Lore Fichtners Salon im Augenblick angestellt, davon eine Auszubildende. Insgesamt drei junge Damen haben bei der Meisterin des haarigen Handwerks in den 35 Jahren seit Unternehmensgründung ihr Metier gelernt. Man kennt sich in Endingen, dem Ort mit seinen knapp 2.400 Einwohnern. Und Lore Fichtner kennt ihre Kunden. „Das Wichtigste ist mir zufriedene Kundschaft“, sagt die Meisterin. Spezialität des Hauses ist übrigens der Schnitt mit der heißen Schere. Die gilt als recht teuer in der Anschaffung und wird deshalb nicht in allen Salons angeboten. Beim Schneiden mit diesem Spezialgerät werden die Haarspitzen versiegelt und die Frisur bleibt länger in Schnittform. Ausg. 1/2 | 23.Januar 2009 | 61. Jahrgang Neue Maler- und Lackierermeister Elf Absolventen der Fachrichtungen Maler und Fahrzeuglackierer erhielten ihre Zeugnisse Leitfaden für die Praxis Tischlerarbeiten nach VOB ausführen Der Bundesverband Holz und Kunststoff (BHKH) hat einen Fachkommentar zu den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen Tischlerarbeiten (ATV DIN 18355) veröffentlicht. Der Band ist als Ergänzung der Vergabeund Vertragsordnung für Bauleistungen (VOB) angelegt und richtet sich an Ausschreibende wie ausführende Betriebe. Im Mittelpunkt steht die praktische Hilfestellung in Fragen der Normung und technischen Regeln. Technische Anforderungen an Bauteile, Stoffe und Abrechnungsmodalitäten werden ausführlich behandelt und schaffen Klar- heit, was in Leistungsbeschreibungen aufgeführt werden muss. Ebenso werden die jeweils anerkannten Regeln der Technik erläutert. Der Fachkommentar wurde verfasst von Experten des BHKH. Eingeflossen sind Erfahrungen aus Betriebsberatungen. Der Fachkommentar inklusive Schlagwortregister umfasst 82 DIN-A5-Seiten und kostet 29,50 Euro. Bestellung über die Servicegesellschaft HKH Service + Produkt GmbH in Berlin, Tel. 030/2790700, Fax 030/27907060, E-Mail: info@hkh.de, Internet: www.hkh.de Ist Ihr Betrieb demografiefest? Die neuen Maler- und Lackierermeister und Mitglieder der Prüfungskommission. Ein Jahr lang drückten die jungen Handwerker die Schulbank in der Reutlinger Kerschensteiner-Schule, nun dürfen sie den Meistertitel tragen. Die frisch gebackenen Jungmeister haben kürzlich in der Handwerkskammer Reutlingen ihre Zeugnisse erhalten. Karl Wagner, Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses der Handwerkskammer Reutlingen, gratulierte den erfolgreichen Absolventen aus dem Maler- und Lackiererhandwerk: „Sie haben Unternehmergeist bewiesen, Durchsetzungsvermögen und Leistungswillen gezeigt und Ihr Leben vorübergehend einem ehrgeizigen Ziel untergeordnet.“ Zugleich appellierte er an die neuen Meister, ihrer Vorbildfunktion als Führungskraft oder im eigenen Unterneh- men gerecht zu werden. Die neuen Maler- und Lackierermeister wurden in den Handlungsfeldern Auftragsabwicklung, Betriebsführung und Betriebsorganisation sowie Technik und Gestaltung geprüft. Im praktischen Teil galt es, ein Meisterprüfungsprojekt, das einem Kundenauftrag entspricht, abzuwickeln. Darüber hinaus wurden, wie in allen anderen Meistervorbereitungskursen, umfangreiche betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Kenntnisse vermittelt und geprüft. Somit dürfte die Meisterausbildung die einzige Ausbildung sein, die unmittelbar und umfassend auf die Selbstständigkeit vorbereitet. Aufgrund der weiteren berufs- und arbeitspädagogischen Prü- Foto: Steinort fung können auch Lehrlinge ausgebildet werden. Die neuen Meister Maler Sven Kroll aus Bisingen-Wessingen; Sascha Ziaja aus Engstingen-Kohlstetten; Anja Coquet aus Kanzach; Andre Klinger aus Pfullingen; Gunter Kluge aus Pfullingen; Uwe Dietrich aus Rangendingen; Daniel Gnant aus Rangendingen; Tim Schadt aus Walddorfhäslach. Fahrzeuglackierer Marcel Müller aus Mötzingen; Thomas Knappe aus Reutlingen; Kurt Kümmert aus Reutlingen. Glückwunsch für die Jubilare Handwerkskammer ehrt langjährige Mitarbeiterinnen Im Rahmen der Personalversammlung wurden langjährige Mitarbeiterinnen geehrt. In diesem Jahr galt es, zwei Jubilarinnen zu beglückwünschen: Andrea Leichsenring und Jutta Pertl sind seit 25 Jahren für die Handwerkskammer Reutlingen tätig. Am 1. März 1983 trat Andrea Leichsenring als Sachbearbeiterin in das Kurssekretariat der Gewerbeakademie Reutlingen ein. Kurz darauf folgte der Wechsel in die Abteilung Gewerbeförderung. Dort war sie vor allem mit der Abrechnung der Neubauten Kammergebäude und Bildungs- und Technologiezentrum in Tübingen befasst. 1992 übernahm sie die Leitung der Gewerbeakademie, der heutigen Bildungsakademie Reutlingen. Leichsenring sorgt nicht nur für ein attraktives Weiterbildungsangebot, sondern tut selbst regelmäßig etwas für die eigene Qualifikation: 1988 bildete sie sich zur Betriebswirtin (HWK) weiter, zurzeit ist sie an der Steinbeis-Hochschule in Berlin eingeschrieben und strebt den Abschluss Bachelor im Fach Ökonomik an. Jutta Pertl feierte in diesem Jahr ebenfalls ihr 25-jähriges Dienst- und Kammerjubiläum. Seit dem 1. September 1983 arbeitet die ausgebildete Verwal- Demografiecheck zeigt, wie sich Altersstrukturen verändern Der demografische Wandel verändert alle Gesellschaftsbereiche – nicht zuletzt auch die Arbeitswelt. Wie sich der Umbruch im Altersaufbau der Bevölkerung im Unternehmen auswirken wird, zeigt die interaktive Anwendung „Der Demograf“. Der vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales entwickelte Service erlaubt es, die heutige Altersstruktur in verschiedenen Beispielszenarien fortzu- schreiben. Die Checkliste „Ist Ihr Betrieb demografiefest?“ ermöglicht in einem zweiten Schritt eine erste Bestandsaufnahme auf wichtigen Arbeitsfeldern, etwa der Personalführung, der Arbeitsgestaltung oder dem Gesundheitsschutz. Die Auswertung enthält erste Hinweise zum Handlungsbedarf. Ein Glossar und weiterführende Links ergänzen das Angebot. www.demograf.de Größte Innungskrankenkasse IKK Baden-Württemberg und Hessen und IKK Sachsen fusionieren Die IKK Sachsen und die IKK BadenWürttemberg und Hessen haben im Dezember 2008 ihre Fusion beschlossen. Mit dem Zusammenschluss entsteht die größte Innungskrankenkasse (IKK) in Deutschland. „Mit diesem Schritt legen wir den Grundstein zum weiteren Ausbau unserer Marktposition und damit zur langfristigen Zukunftssicherung der Innungskrankenkassen in den Bundesländern“, so Matthias Triemer, Verwaltungsratsvorsitzender der IKK Sachsen. „Zwei wirtschaftsstarke, erfolgreiche Unternehmen werden sich zum Vorteil ihrer Versicherten und Arbeitgeber gemeinsam den durch Gesundheitsfonds und Einheitsbeitrag geänderten Rahmenbedingungen stellen.“ Dieser Schritt sei logische Konsequenz einer langjährigen, engen Kooperation der beiden Innungskrankenkassen. „Das neue Unternehmen“, so Manfred Hoff, Verwaltungsratsvorsitzender der IKK Baden-Württemberg und Hessen, „verfügt über ein sehr solides finanzielles Fundament. Die Synergien durch die neue IKK ermöglichen eine noch stärkere Serviceorientierung und den Ausbau der Produktpalette. Zusatzbeiträge werden langfristig verhindert.“ Beide Innungskrankenkassen haben für 2009 ausgeglichene, solide Haushalte aufgestellt. Erklärtes Ziel der Partner ist die zügige Umsetzung der Fusion im kommenden Jahr, um die fachlichen Ressourcen schnell und effizient zu bündeln. Einen fusionsbedingten Beschäftigungsabbau soll es nicht geben. Beide Kassen bekennen sich zu Leistungsvielfalt und hohem Service mit wohnortnaher Betreuung. Die zukünftige IKK betreut über 1,5 Millionen Versicherte mit 2.400 Beschäftigten in mehr als 150 Geschäftsstellen in Baden-Württemberg, Hessen und Sachsen. Das Haushaltsvolumen der beiden Kassen beträgt im kommenden Jahr insgesamt rund 3 Milliarden Euro. Unter den Top Ten Präsident Joachim Möhrle, Andrea Leichsenring, Jutta Pertl und Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert. Foto: HWK tungsfachkraft als Sachbearbeiterin in der Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen, bereitet Zwischen- und Gesellenprüfungen vor und lädt zu den Prüfungen ein. Zugleich ist sie die richtige Ansprechpartnerin, wenn wichtige Nachweise einmal verloren gehen sollten. Dann erstellt sie so genannte Zweitausfertigungen von Gesellenbriefen und Zeugnissen. Darüber hinaus stellt Pertl Rentenbescheinigungen für Ausbildungszeiten aus und bearbeitet verschiedene Verwaltungsaufgaben, wie beispielsweise Anträge zur Verkürzung der Lehrzeit oder zur Freistellung von Teilprüfungen. Lackierte Stühle Schlather Orthopädietechnik gewinnt Marketingpreis Schlather Orthopädietechnik in Balingen darf sich zu den zehn besten Fachgeschäften der Kategorie Rehafachhandel zählen. Die beiden Geschäftsführer Renate Egermann und Jochen Decker nahmen in Hamburg die Branchenauszeichnung Leonardo Award für herausragende Leistungen in den Bereichen Sortimentsgestaltung, Warenpräsentation, Servicefreundlichkeit und Personal entgegen. Erstmalig wurden in diesem Jahr auch Marketing- und PR-Aktionen ausge- zeichnet. Den so genannten Innovationspreis 2008 sicherte sich ebenfalls das Unternehmen mit einem Werbespot für den Spezialbereich „Orthopädietechnik für Kids“. Der Spot wurde in den Kinos der Region gezeigt. Schlather Orthopädietechnik beschäftigt 35 Mitarbeiter an den Standorten Balingen, Hechingen und Horb. Der großzügige Neubau im Balinger Gewerbegebiet Hauptwasen stellt dem Sanitätshaus und den Abteilungen Rehaund Orthopädietechnik 1700 m2 Verkaufsfläche zur Verfügung. Bognar GmbH in Balingen feiert 25-jähriges Bestehen Das Licht spiegelt sich in der Lehne des Stuhles. Der Sitz fasst sich glatt und angenehm an – vielleicht kommt das Sitzmöbel ja aus der Lackiererei Bognar in Balingen. Seit 25 Jahren ist das im Gewerbegebiet „Hinter Stocken“ ansässige Familienunternehmen spezialisiert auf Oberflächenbehandlungen. Gegründet hat den Betrieb, der heute vier getrennte Spritzereien nebst einer Leistenspritzanlage umfasst, Johann Bognar sen. Seit nunmehr 13 Jahren wird die Firma mit insgesamt sieben Beschäftigten von den Kindern des Gründers ge- führt. Am 1. Januar 1995 änderten sich die Namen der Geschäftsführer. Diese sind heuer im Jubiläumsjahr Hans Bognar, Helena Hübner und Gabriela Schauer. Das Hauptgeschäft macht heute das Lackieren von Stühlen für die Möbelindustrie aus. Aber auch die Oberflächenbehandlung von PUR-Hartschaum, Metallen, von Kunststoffen oder Holz aller Art ist in dem Balinger Familienbetrieb möglich. Lack drauf und fertig? Das Team von Bognar setzt auf handwerkliches Geschick und Wissen. Dazu gehört auch, dass jedes Teil noch einmal von Hand nachgeschliffen wird, ehe es das Werk verlässt. Und auch Omas uralter Bauernschrank wäre bei Bognars in guten Händen: Die Fachleute laugen ab, schleifen, polieren und lasieren auch Einzelstücke und wertvolle Möbel. Das passt übrigens auch zum Motto des Unternehmens: „Immer flexibel bleiben!“ Flexibel genug auch für die modernen Anforderungen an das eigene Metier: Die Nutzung von umweltfreundlichen Wasserlacken ist für das Balinger Team selbstverständlich. Jochen Decker, Renate Egermann und Patrick Straubinger freuen sich über die Auszeichnung. Foto: Schlather REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung über 100 Prozent 10,9 10,3 81 bis 100 Prozent 41,8 31,0 61 bis 80 Prozent 12,9 bis 60 Prozent 12,1 4/2007 35,2 4/2008 45,8 Auslastung der Betriebe im Kammerbezirk Von Neuprofilierung der Werkrealschule bleibt im neuen Konzept wenig übrig. Handwerkstag ist in Sorge. Seite 13 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 11 Ausg. 3 | 6.Februar 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Wider die Unkultur der grenzenlosen Unterhaltung THEMEN Konjunktur Pessimismus ist fehl am Platz. Die meisten Betriebe beurteilen ihre Lage positiv . . 12 Workshops Praktisches Know-how zur elektronischen Vergabe vermitteln . . . . . . . . . . . . . . . 12 SWR-Intendant Peter Boudgoust beim Neujahrsempfang der Wirtschaftskammern Bebauungspläne Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Stadt Bad Saulgau Der Gemeinderat der Stadt Bad Saulgau hat am 18. Dezember 2008 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Ziegeleschle“ in Bad Saulgau zu ändern. Der Plan wird öffentlich bis zum 16. Februar 2009 im Rathaus ausgelegt. Tarifrechtsexperten online finden Stadt Albstadt Neue Datenbank Arbeitsrecht und Tarifrecht gehören zusammen. Von Gewerk zu Gewerk können aber ganz unterschiedliche Regelungen gelten. Aus diesem Grund haben die baden-württembergischen Handwerksorganisationen die ausführliche arbeits- und tarifrechtliche Beratung bei den Innungen und Fachverbänden angesiedelt. Der Baden-Württembergische Handwerkstag hat eine Datenbank aufgebaut, die kostenlos über das Internet genutzt werden kann. Der Service erlaubt die selbstständige Recherche der jeweiligen Zuständigkeiten nach Gewerk und Landkreis. Die Beratungsangebote der Innungen und Fachverbände richten sich an Mitglieder. Wer keiner Innung angehört und auch keine Probemitgliedschaft eingehen möchte, dem bleibt nur der Weg zum Anwalt. Der Handwerkstag plant aus diesem Grund, ein Anwaltsnetzwerk aufzubauen. Dort, wo Innungen und Fachverbände keine eigenen Angebote machen, wird bereits auf qualifizierte Rechtsanwälte verwiesen. www.handwerk-bw.de/tarifrechtsberatung.html Verbindliche Zollauskünfte Zuständigkeiten neu geregelt Wenn Unternehmen Waren in die Europäische Union einführen wollen, fallen unter anderem Zoll und Einfuhrumsatzsteuer an. Bei der Ein- und Ausfuhr von Waren ist die Einreihung (auch Tarifierung genannt) in den Zolltarif der Gemeinschaft (kombinierte Nomenklatur) erforderlich. Zum 1. Januar 2009 wurden die Zuständigkeiten für die Erteilung von Zolltarifauskünften neu geregelt. Verbindliche Auskünfte erteilt auf Antrag das Hauptzollamt Hannover. Unverbindliche Zolltarifauskünfte für Umsatzsteuerzwecke können bei den Bildungs- und Wissenschaftszentren der Bundesfinanzverwaltung beantragt werden. Welche der sechs Dienststellen für welche Warenkapitel zuständig ist, darüber informiert der Zoll auf seinen Internetseiten. Adressen, Warenkapitel und Antragsformulare unter www.zoll.de/a0_aktuelles/azr_zolltarifauskunft/index.html. Fragen zu Einfuhr- und Ausfuhrbestimmungen? Wenden Sie sich an die Exportberatungsstelle Handwerk International, Tel. 0711/1657-227, E-Mail: info@handwerk-international.de Impressum Der Gemeinderat der Stadt Albstadt hat am 11. Dezember 2008 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Gymnasiumstraße“, Albstadt-Ebingen, öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 12. Februar 2009 im Technischen Rathaus Albstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, Am Markt 2, Stadtplanungsamt ausgelegt. „Wir lassen uns nicht entmutigen“ Möhrle zeigt sich zuversichtlich Rund 500 Gäste waren der Einladung in die Friedrich-List-Halle gefolgt. Nein, Rettungsschirme und Konjunkturpakete braucht der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht. Die Sender finanzieren sich über Gebühren und erzielten im vergangenen Jahr sogar Überschüsse. Das sei auch gut so, findet Peter Boudgoust, Intendant des Südwestrundfunks und ARD-Vorsitzender, mit Blick auf den Ausbau des Medienangebots im Internet. Sein Credo lautet: „Digitalisierung braucht Vielfalt.“ Wer darf was im Internet? Über diese Frage streiten zurzeit Zeitungsverlage und öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten. Die gebührenfinanzierten Sender wollen selbstständig entscheiden, welche Sendungen online empfangen werden können, den Privaten wären weniger Freiheiten lieber, um sich selbst mehr Marktanteile zu sichern. Auch die Politik ist mit im Spiel: Während ARD und ZDF auf nationaler Ebene per Rundfunkänderungsstaatsvertrag den Auftrag erhalten haben, die Internetuser mit Informationen, Bildung und Unterhaltung zu versorgen, stellt die Europäische Kommission diesen Expansionsdrang in Frage und setzt auf die private Konkurrenz. Natürlich fürchtet sich Peter Boudgoust nicht vor mehr Wettbewerb, Verbote will er aber nicht akzeptieren. „Was nicht geht, ist, den Öffentlich-Rechtlichen ihre Onlineangebote verbieten zu wollen“, stellte er fest. Der SWR-Chef erinnerte daran, dass ARD & Co. auch im vergleichsweise neuen Medium Internet schon zu den alten Hasen unter den Programmmachern gehören. Deutschlands wichtigste Nachrichtensendung, die Tagesschau, sei bereits seit 13 Jahren online. „Und jetzt wird geprüft, ob das auch wirklich sein darf.“ „Journalismus ist keine Ware“ Vor den rund 500 Gästen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, die zum Neujahrsempfang der Handwerkskammer Reutlingen und der Industrie- und Handelskammer in die Friedrich-List-Halle nach Reutlingen gekommen waren, verteidigte Boudgoust das öffentlich-rechtliche System als Garant für die qualitätvolle Grundversorgung und ausgewogene Berichterstattung in der Informationsgesellschaft. Und Fotos: Bouß Wirtschaft trifft Medien: Valdo Lehari jr., Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes, Eberhard Reiff, IHKPräsident, SWR-Intendant Peter Boudgoust und Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen. daran dürfe sich in den Zeiten der Digitalisierung, in denen bisher strikt getrennte Medien zusammengeführt werden können, nichts ändern, sagte der 54-jährige Jurist. Angesichts der anhaltenden Popularität neuer Unterhaltungsformate warnte Boudgoust, eine Entwicklung anzutreiben, „wo sich immer mehr Menschen dafür interessieren, wer gerade zum Depp des Tages gekürt wird oder sich im australischen Dschungel zu einem solchen macht“. Statt einer „Unkultur der totalen und grenzenlosen Unterhaltung“ sei vielmehr erforderlich, über Themen und Positionen in einer komplexen Welt differenziert zu informieren. Diese Vermittlung, so Boudgoust, sei für private Medienanbieter kein vordringliches Geschäftsinteresse, bei den ÖffentlichRechtlichen handele es sich um den essentiellen Auftrag. Vielfalt sei gefragt, meinte Boudgoust, wohl wissend, dass in diesem Punkt kaum einer gegen ARD & Co. bestehen kann. Zu groß erscheint der Vorsprung der Hörfunk- und Fernsehprogramme, zu umfassend das Angebot von ARD & Co., das aus Regionalprogram- men, Landessendern und Kooperationen wie 3sat, Phoenix und Arte besteht. Und diese Vielfalt müsse auch im Internet gewahrt bleiben. „Das Publikum, das uns mit Gebühren finanziert, sucht uns im Netz“, weiß der SWR-Intendant. Gegen den Vorwurf der kommerziellen Konkurrenz, die öffentlich-rechtlichen Anstalten könnten beliebig an der Gebührenschraube drehen und so ihre Internetaktivitäten finanzieren, verwahrte sich Boudgoust. Wie in anderen Unternehmen müsse das Geld an anderer Stelle eingespart oder erwirtschaftet werden. „Guter Journalismus und die Information, die er bietet, ist keine Ware, die durch Verknappung an Wert gewinnt“, fasst der SWR-Chef zusammen. Eine Position, der sich vielleicht auch die anwesenden Medienunternehmer, darunter Elisabeth Frate, Verlegerin des Schwäbischen Tagblattes, und Valdo Lehari jr., Verleger des Reutlinger General-Anzeigers und zugleich Präsident des Europäischen Zeitungsverlegerverbandes, anschließen können. Die nächste Runde in der Auseinandersetzung um die Medienmärkte der Zukunft wird nicht lange auf sich warten lassen. L-Bank fördert 830 Unternehmen aus dem Handwerkskammerbezirk Investitionen von mehr als 353,5 Mio. Euro angeregt Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Die L-Bank hat im Jahr 2008 insgesamt 830 Unternehmen aller Branchen aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen mit mehr als 227 Mio. Euro gefördert. Insgesamt wurden so Investitionen von mehr als 353,5 Mio. Euro angeregt. 1.050 neue Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen. Unter den geförderten Unternehmen sind rund 330 Existenzgründer. Sie erhielten Darlehen von mehr als 43,5 Mio. Euro. An 504 etablierte mittelständische Unternehmen wurden Fördermittel in Höhe von mehr als 183,5 Mio. Euro ausgezahlt. Die Finanzierungsangebote der L-Bank richten sich an Existenzgründer, Übernehmer und etablierte Unternehmen. Gemeinsam mit den Wirtschaftskammern bietet die L-Bank in der Kammer Finanzierungssprechtage an. Die Fachleute der Bank beraten hier zu allen Fragen der Finanzierung. Termine und Anmeldungen bei der Handwerkskammer Reutlingen, Gerda Hagl unter Tel. 07121/2412-141 Kaum hat das Jahr begonnen, ist für so manchen Experten ausgemacht, dass 2009 ein Jahr der Krisen sein wird. Joachim Möhrle ist skeptisch, was die Qualität solcher Prognosen angeht. Dabei ließ der Präsident der Handwerkskammer Reutlingen beim Neujahrsempfang der Wirtschaftskammern keinen Zweifel daran, was er von den staatlichen Hilfen hält, nach denen Banken und große Unternehmen derzeit rufen. Er erinnerte an das Beispiel des Baukonzerns Holzmann, der im Rahmen einer medialen Inszenierung zunächst durch die Politik gerettet wurde und wenig später Insolvenz anmelden musste. „Damals gingen auch mehrere hundert mittelständische Bauunternehmen in Konkurs, ohne dass das zu Konsequenzen bei den politisch Verantwortlichen geführt hätte,“ sagte Möhrle. Er gehe davon aus, dass der Abschwung für das Handwerk weitaus moderater ausfallen werde als befürchtet, denn der Großteil der Betriebe sei weitgehend unabhängig von ausländischer Nachfrage. Vor allem aber, so Möhrle, besitze das Handwerk mit seinen Unternehmen und Mitarbeitern eine wichtige Fähigkeit, um in Krisenzeiten zu bestehen: „Wir können flexibel reagieren.“ Anerkennung gab es für die Konjunkturprogramme von Bund und Land, die vor allem der Bauwirtschaft Aufträge bringen werden. Das Handwerk profitiere von der verbesserten Förderung der energetischen Modernisierung und dem verdoppelten Steuerbonus. Dennoch seien weitere Initiativen notwendig. Möhrle sprach sich für den reduzierten Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive Dienstleistungen oder ein befristetes Aussetzen der letzten Mehrwertsteuererhöhung aus. Zudem sei eine rasche Reform der Kfz-Steuer notwendig: „Wir brauchen ein abgasorientiertes System, das Sicherheit bei allen Kaufentscheidungen gibt.“ IHK-Präsident Eberhard Reiff nannte zwei Zielvorgaben für weitere Maßnahmen: „Erstens: Investitionen in Infrastruktur. Zweitens: Entlastung der Bürger.“ Mit dem Bau des Scheibengipfeltunnels und der Sanierung der Hochschulgebäude führte er zwei Projekte an, die ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Allerdings bestehe in der Region Neckar-Alb erheblicher Nachholbedarf bei Verkehrsprojekten und beim Hochschulbau. Aktuell soll das Land aus dem Konjunkturpaket 136 Millionen Euro zusätzlich für Verkehrsprojekte erhalten. Deutsche Handwerks Zeitung 12 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Deutscher Arbeitsschutzpreis Engagement wird prämiert Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS), der Länderausschuss für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) haben gemeinsam den Wettbewerb zum Deutschen Arbeitsschutzpreis 2009 ausgerufen. Die Wettbewerbspartner prämieren Unternehmen, die sich durch innovative Produkte oder Prozesse in besonderer Weise für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz engagieren. Der Wettbewerb ist mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 40.000 Euro dotiert. Bis zum 28. Februar 2009 können sich Unternehmen aller Größen, Branchen und Rechtsformen sowie Einzelpersonen um den Arbeitsschutzpreis bewerben. Eine Jury, besetzt mit fachkundigen Juroren aus Wirtschaft, Politik und Verbänden, bewertet die eingehenden Beiträge anhand von Kriterien wie Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit, Innovation und Übertragbarkeit in den betrieblichen Alltag. Die besten Konzepte und Ideen werden auf dem europaweit größten Fachkongress für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin mit angeschlossener Fachmesse, der A+A 2009, im November 2009 in Düsseldorf prämiert. Mehr Informationen zum Wettbewerb: www.dguv.de/arbeitsschutzpreis Irreführende Information In hohem Maße bedenklich Die BKK, IKK, Knappschaft und der Verband der Ersatzkassen fordern, dass die Leistungsverweigerung und irreführende Information an Patienten durch Gastroenterologen, die sich mit der Diagnostik, Therapie und Prävention von Erkrankungen des Magen-DarmTrakts befassen, sofort beendet wird. Das augenblickliche Verhalten der Gastroenterologen in Baden-Württemberg sei in hohem Maße bedenklich und gefährde massiv die Versorgung der Versicherten, heißt es in einer Pressemitteilung der Krankenkassen. So sei es nicht hinnehmbar, dass niedergelassene Ärzte sowohl mit Flugblättern als auch mit lancierten Falschinformationen in den Medien die Behauptung aufstellen, die Honorierung durch unsere Kassen sei nicht ausreichend und bestimmte Leistungen könnten daher nur noch als Selbstzahlerleistung gegen Privatrechnung erbracht werden. Dies entspreche nicht der Wahrheit und verunsichere lediglich den Versicherten, heißt es weiter. Die Gastroenterologen dürfen einem Patienten die Behandlung nicht verweigern. In ähnlich gelagerten Fällen hatten bereits Sozialgerichte entschieden, dass bei einer Sachleistungsverweigerung durch Vertragsärzte ein Schadensersatzanspruch gegen die betreffende Kassenärztliche Vereinigung besteht. Versicherte und Patienten dürften nicht zum Spielball bestimmter Facharztgruppen und ihrer Verbände werden. Sollten die betroffenen Ärzte Versicherte nicht behandeln, würde nach erfolgter intensiver Prüfung ein Antrag auf Entzug der Zulassung gestellt. Die KV Baden-Württemberg müsse gegenüber den betroffenen Gastroenterologen umgehend darauf hinwirken, dass dieses vertragswidrige Verhalten sofort eingestellt wird und dieVersorgung derVersicherten vertragsgemäß erfolgt. Versicherte, die von Leistungsverweigerung direkt betroffen sind, sollten sich umgehend mit ihrer Krankenkasse in Verbindung setzen, so die Empfehlung der Kassen. Fragen oder Probleme? Nutzen Sie die Dienstleistungen Ihrer Handwerkskammer Ausg. 3 | 6.Februar 2009 | 61. Jahrgang Pessimismus ist fehl am Platz Die meisten Betriebe beurteilen ihre Lage positiv, rechnen aber mit weniger Aufträgen Die Handwerker im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen haben den wirtschaftlichen Abschwung des vierten Quartals 2008 vergleichsweise gut überstanden. Zwar sind deutlich weniger Betriebe als im Vorjahr mit ihrer Geschäftslage zufrieden. Aber nach wie vor überwiegen die positiven Einschätzungen. Anders sieht es bei den Erwartungen aus. Mehr als die Hälfte der Handwerker rechnet mit weniger Aufträgen. Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb konnte noch rund jeder fünfte Handwerksbetrieb (18 Prozent) steigende Auftragszahlen verbuchen. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Wert noch bei 27,2 Prozent. Gleichzeitig ist die Zahl der Betriebe, die weniger Aufträge erhielten, von 26,3 auf 35,9 Prozent gestiegen. Die Aussichten werden zunehmend pessimistischer beurteilt. Nur noch knapp jeder zehnte Betrieb (11,5 Prozent) erwartet ein Auftragsplus, mehr als jeder zweite (52,1) geht von einem Rückgang aus. Mit stabilen Verhältnissen rechnen 36,4 Prozent. Ganz anders die Erwartungen vor einem Jahr. Damals ging die Mehrheit der Befragten (51,7 Prozent) von einer stabilen Auftragslage aus, rund ein Fünftel (19,5 Prozent) rechnete mit mehr Aufträgen. Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer Reutlingen, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der Betriebe ausweist, sank im vierten Quartal 2008 auf +9,4 Punkte. Im vorigen Quartal lag dieser Wert bei +16 Punkten, im Vorjahr noch bei +21,7 Punkten. „Der Abschwung ist leider auch im Handwerk angekommen“, fasst Joachim Möhrle die aktuellen Umfrageergebnisse zusammen. Der Präsident der Handwerkskammer Reutlingen sieht allerdings keinen Anlass, in Pessimismus zu verfallen. Die überwiegende Zahl der Handwerksbetriebe sei relativ unabhängig von außenwirtschaftlichen Einflüssen und werde vielmehr von der lokalen und regionalen Nachfrage getragen. „Diese Nachfrage, sehen wir von den unteren Einkommensbereichen einmal ab, ist nach wie vor da“, betont Möhrle. Weitere Impulse erhofft sich das Handwerk von den Konjunkturprogrammen des Bundes. „Unsere Ausbauhandwerker werden vom erweiterten Steuerbonus und den besseren Fördermöglichkeiten bei der energetischen Modernisierung profitieren“, sagt Möhrle. Allerdings seien weitere Maßnahmen notwendig. Dazu gehöre beispielsweise eine grundlegende Reform der Kfz-Steuer. „Wir brauchen ein zukunftsfähiges abgasorientiertes System“, fordert Kammerpräsident Möhrle mit Blick auf die schlechten Zahlen im Neuwagengeschäft. Große Branchenunterschiede Verbesserungen, aber auch herbe Abstürze – Lage und Erwartungen fallen in den verschiedenen Branchen vollkommen unterschiedlich aus. In drei Handwerksgruppen zeigt das Konjunkturbarometer nach oben. Das Bauhauptgewerbe meldet eine positive Geschäftslage und geht mit viel Optimismus in das Jahr 2009. Der Konjunkturindikator, im Vorjahresquartal noch deutlich im ne- gativen Bereich (–20,7), liegt nun bei +23,3. Etwas dahinter liegen die Nahrungsmittelhandwerker. Eine gute aktuelle Lage und leicht positive Erwartungen lassen den Indikator auf +15,2 steigen (Vorjahr: –1,8). Dritte Branche im Bunde ist das Gesundheitshandwerk. Allerdings finden hier die Verbesserungen auf sehr niedrigen Niveau statt. Der Konjunkturindikator dieser von Gesundheitsreformen geschüttelten Branche bleibt mit –26,2 nach wie vor klar im negativen Bereich (Vorjahr: –4,5). Von der wirtschaftlichen Abkühlung voll erwischt wurden die Handwerker, die für den gewerblichen Bedarf produzieren. Die Maschinenbauer und Ausrüster hatten über lange Zeit den Spitzenplatz im Branchenvergleich eingenommen. Zuletzt wurde die Geschäftslage nur noch von wenigen Betrieben positiv eingeschätzt (+4,2 nach +45,8 im Vorjahr), die Erwartungen liegen bereits im negativen Bereich (–8,9 nach +55,3 im Vorjahr). Damit rutscht der Konjunkturindikator für diese Branche auf –2,5 (Vorjahr: +50,5). Was die nächsten Monate angeht, überwiegt im Kfz-Handwerk mittlerweile der Pessimismus. Die Erwartungen der Autohändler und Werkstätten sind negativ (–3,3; Vorjahr: +15,2), die aktuelle Lage wird neutral bewertet (0,0; Vorjahr: +15,2). Dies könnte sich durch die geplante Abwrackprämie, mit der die Bundesregierung den Neuwagenabsatz ankurbeln will, ändern. Das Interesse der Verbraucher scheint jedenfalls vorhanden zu sein. Die Autohändler registrierten in den vergangenen Tagen eine wachsende Zahl von Anfragen. Praktisches Know-how vermitteln Handwerkskammer startet Simulationsworkshops zur elektronischen Vergabe Im Januar verbrachten 30 Straßenbauer einen Nachmittag vor dem Laptop, suchten im Internet nach Ausschreibungen und gaben fiktive Angebote ab. Der Simulationsworkshop in der Handwerkskammer Reutlingen gab den Handwerkern die Gelegenheit, sich unter fachkundiger Anleitung in die elektronische Vergabe einzuarbeiten. Adolf Jetter freute sich über die positive Resonanz. Der Technologieexperte der Handwerkskammer Reutlingen will kleinen Unternehmen den Einstieg in die elektronische Vergabe erleichtern. „Wir vermitteln Know-how, das die Betriebe in naher Zukunft brauchen“, fasste er das Konzept zusammen. Portal Vergabe24 Die Zeit drängt. Nach dem Willen der Europäischen Union sollen bis 2010 öffentliche Aufträge nur noch auf elektronischem Weg vergeben werden. In Baden-Württemberg wurde im November vergangenen Jahres das Portal Vergabe24 vorgestellt, über das künftig alle Ausschreibungen des Landes – und wohl auch vieler Kommunen – laufen Schritt für Schritt: Workshopteilnehmer machen sich mit dem Internetportal vertraut. Foto: Steinort werden. Wie es in der Praxis funktioniert, davon konnten sich die Teilnehmer ein Bild machen. Katja Kurtzemann und Ivana Connert vom StaatsanzeigerVerlag stellten die Plattform Vergabe24, den Leistungsumfang und einzelne Anwendungen vor. Nach ihrer Präsentation waren die Handwerker an der Reihe, ein Vergabeprojekt abzuwickeln. Die Straßenbauer recherchierten in Zweiergruppen, wähl- ten Ausschreibungen aus und arbeiteten sich bis zur Abgabe ihres Angebotes vor. Natürlich wurden auch Fragen zur elektronischen Signatur, ohne die keine Angebote abgegeben werden können, behandelt. Wenn Probleme auftauchten, standen die Expertinnen des Staatsanzeiger-Verlags mit Rat und Tat zur Seite. Mit den Simulationsworkshops beginnt eine zweite Veranstaltungsreihe der Handwerkskammer Reutlingen und ihrer Partner zur elektronischen Vergabe. An den im Herbst 2008 durchgeführten Infoabenden „Basiswissen E-Vergabe“ hatten rund 500 Handwerker teilgenommen. Die von der Handwerkskammer Reutlingen, Kreishandwerkerschaft und Straßenbauinnung Reutlingen, dem BMWi-Projekt Maremba und dem Staatsanzeiger-Verlag durchgeführte Veranstaltung war zugleich der Auftakt für eine Reihe von Workshops im Kammerbezirk, die in den nächsten Wochen stattfinden werden. Information und Anmeldung bei Adolf Jetter, Abteilungsleiter Technologie, Telefon 07121/2412-142, E-Mail: adolf.jetter@hwk-reutlingen.de Personal systematisch entwickeln Land startet Coachingprogramm für kleine Unternehmen Mal fehlt es an der Zeit, mal am Problembewusstsein, mal sind die Verantwortlichen überfordert – kleine Unternehmen tun sich schwer mit systematischer Personalentwicklung. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg will dies ändern und hat ein Förderprogramm aufgelegt: Externe Berater sollen bei der Entwicklung passgenauer Konzepte helfen und die Umsetzung begleiten. Das Programm formuliert zwei Förderschwerpunkte, die sich an unterschiedliche Gruppen von Unternehmen richten. Während in kleinen Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten vor allem Grundlagenarbeit geleistet werden soll, stehen in der Gruppe der mittleren Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten Konzepte und Instrumente für An- und Ungelernte, über 50-Jährige sowie Wiedereinsteigerinnen und Wiedereinsteiger im Mittelpunkt. Zugleich soll ein Anstoß gegeben werden, Beschäftigte mit Migrationshintergrund in die Personalentwicklung einzubeziehen. Im Rahmen eines Coachings sollen externe Fachleute zusammen mit den verantwortlichen Personen im Unterneh- men eine tragfähige Konzeption zur Personalentwicklung erarbeiten und den Einführungs- und Umsetzungsprozess begleiten. Der Zuschuss beträgt 50 Prozent der Beratungskosten auf Tagewerkbasis, jedoch maximal 400 Euro pro Tagewerk. Der maximale Zuschuss liegt bei 8.000 Euro (20 Tagewerke à 400 Euro). Das Programm wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds finanziert. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Sylvia Weinhold, Telefon 07121/2412-133, E-Mail: sylvia.weinhold@hwk-reutlingen.de; www.esf-bw.de Neue Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Kräfte bündeln – Fusion zum 1. April 2009 Die Berufsgenossenschaft der Gas-, Fernwärme- und Wasserwirtschaft (BGFW) und die Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmechanik (BG ETF) fusionieren zum 1. April 2009. Das haben die Vertreterversammlungen beider Berufsgenossenschaften auf ihren Sitzungen beschlossen. Die neue Berufsgenossenschaft werde den Namen „BG Energie Textil Elektro“ (BG ETE) tragen und für 150.000 Betriebe mit mehr als 2,7 Millionen Versicherten zuständig sein. „Beide Berufsgenossenschaften überschnitten sich bei der Betreuung von Versorgungsunternehmen. Durch den Zusammenschluss werden die Kräfte gebündelt, was vor allem der Unfallverhütung zugute kommt“, erklärte Axel Apsel, Hauptgeschäftsführer der BGFW. Die Betriebe sollen in Präventionsfragen auch künftig branchenbezogen durch den Präventionsaußendienst be- raten werden. Eine große, breit aufgestellte und zugleich ihren Wirtschaftszweigen verpflichtete Berufsgenossenschaft sei ein Garant für stabile Beiträge, heißt es in einer Pressemitteilung. „Es ist unser wichtigstes Anliegen, die Reform der gesetzlichen Unfallversicherung aktiv, aus eigener Kraft zu gestalten. Auch mit diesem Zusammenschluss belegen wir, dass die Unfallversicherung gut für die Zukunft aufgestellt ist“, unterstrich Olaf Petermann, Vorsitzender der Geschäftsführung der BG ETF, die Bedeutung der Fusion. Das kürzlich in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung der Unfallversicherung (UVMG) sieht vor, die Zahl der gewerblichen Berufsgenossenschaften bis Ende 2009 auf neun Träger zu reduzieren. Erst zu Beginn dieses Jahres war die BG ETF aus der Fusion der BG Feinmechanik und Elektrotechnik und der Textilund Bekleidungs-BG entstanden. Wenn junge Fachkräfte noch zum Bund müssen Zurückstellung vom Wehr- und Zivildienst frühzeitig beantragen „So lange wie nötig, aber so kurz wie möglich“, so lautet die Devise der Bundeswehr zur allgemeinen Wehrpflicht. Allerdings können die neun Monate, die Grundwehrdienst und Zivildienst dauern, schon so manchen Betrieb vor echte Herausforderungen stellen. Wenn der Mitarbeiter eigentlich unverzichtbar ist, verzichtet der Bund unter Umständen auf die Einberufung. Demnach kann ein Wehrpflichtiger auf Antrag zurückgestellt werden, wenn er für die Erhaltung oder Fortführung des elterlichen Betriebes oder des Betriebes seines Arbeitgebers oder für die ordnungsgemäße Aufgabenerfüllung seiner Dienstbehörde unentbehrlich ist. Der Antrag muss von den Eltern oder dem Arbeitgeber gestellt werden und bedarf der Zustimmung des Wehrpflichtigen. Ist der Wehrpflichtige nicht angestellt, sondern bereits selbstständig tätig, stellt und begründet er den Antrag in eigener Sache. Ob angestellt oder selbstständig – alle Antragsteller profitieren sofort davon, dass die Einberufung bis zur Entscheidung über den Antrag ausgesetzt wird. Das Kreiswehrersatzamt prüft, ob eine besondere Härte vorliegt. Das Wehrrechtsänderungsgesetz 2008 brachte außerdem eine wichtige Neuerung: Die Zurückstellung wird nicht mehr als behördeninternes Verfahren behandelt, sondern mündet in einem Verwaltungsakt, gegen den Widerspruch eingelegt oder der Rechtsweg beschritten werden kann. Allerdings bleibt es dabei: Zurückstellungen sind in der Regel befristet. Die Einberufung ist aufgeschoben und kann zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Deshalb empfiehlt es sich, möglichst früh zu planen. www.kreiswehrersatzamt.de Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Ursula Reichenecker, Telefon 07121/2412151, E-Mail: ursula.reichenecker@hwk-reutlingen.de REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Ausbildungsmarkt bleibt stabil HANDWERK IN ZAHLEN 51,7 Nachhaltiges Wirtschaften Der Umweltpreis für Unternehmen des Landes ging an die Ummenhofer GmbH in Ostrach . . . . . . 8 Möhrle lobt hohe Ausbildungsbereitschaft der Handwerksbetriebe sinken 7 THEMEN 31,1 39,5 stabil 17,1 steigen 8,8 51,8 Umsatzerwartung für das 1. Quartal 2009 2008 Lehrgeld bezahlt, Krise erfolgreich gemeistert. Bevor das Kind in den Brunnen fällt, Beratungsdienste nutzen. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 4 | 20.Februar 2009 | 61. Jahrgang 2009 Baden-Württemberg Neue Meister Maurer und Betonbauer legten Meisterprüfung bei der Kammer ab . . . . . . . . . 8 Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Neue Arbeitnehmer sofort melden Machen Sie mit Regelung betrifft drei Gewerke Immer mehr Jugendliche gehen online, um einen Ausbildungsplatz zu suchen. Nach einer Umfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages vom Herbst 2007 werden mittlerweile 25 Prozent der Lehrstellen im Handwerk über die Lehrstellenbörsen der Kammern besetzt. Mit rund 30 Prozent nimmt die Handwerkskammer Reutlingen den Spitzenplatz ein. Nutzen Sie die Lehrstellen- und Praktikumsbörse, um Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Helfen Sie mit, diese Angebote aktuell zu halten. Sie können freie Plätze jederzeit eintragen und bereits besetzte Stellen löschen unter www.hwk-reutlingen.de/lehrstellenboerse.html. Zum 1. Januar 2009 wurde die Pflicht zur Sofortmeldung bei der Rentenversicherung wieder eingeführt. Betroffen sind Arbeitgeber in Wirtschaftsbranchen, in denen ein erhöhtes Risiko für illegale Beschäftigung besteht, wie etwa das Baugewerbe oder das Gebäudereinigergewerbe. Die Meldepflicht ist Teil eines Aktionsprogramms, mit dem die Bundesregierung die Schwarzarbeit wirksamer eindämmen will. Im Handwerk fallen das Baugewerbe, das Gebäudereinigungsgewerbe und die Fleischwirtschaft unter diese Regelung. Bislang mussten Arbeitnehmer in diesen Branchen ihren Sozialversicherungsausweis mitführen. Die Sofortmeldung muss spätestens mit Beschäftigungsbeginn erfolgen. Die Meldung an die Rentenversicherung muss Familien- und Vornamen des Beschäftigten enthalten, die Versicherungsnummer des Arbeitnehmers oder alternativ Geburtsdatum und Anschrift, die Betriebsnummer und den Tag der Beschäftigungsaufnahme. Die Meldung erfolgt auf elektronischem Weg über das Standardprogramm. Wer gegen die Pflicht zur Sofortmeldung vorsätzlich oder leichtfertig verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die mit einer Geldbuße von bis zu 25.000 Euro belegt werden kann. Die Sofortmeldung ersetzt nicht die reguläre Meldung des Arbeitnehmers. Diese muss mit der ersten Entgeltabrechnung, aber spätestens sechs Wochen nach Beschäftigungsbeginn bei der Krankenkasse oder der Minijobzentrale erfolgen. Um den Ermittlern die Arbeit auf Baustellen und in Schlachthöfen zu erleichtern, müssen Arbeitnehmer der betroffenen Branchen statt des Sozialversicherungsausweises nun ihren Personalausweis, Pass oder Ausweisersatz mitführen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Beschäftigten darauf hinzuweisen. Die schriftliche Bestätigung, dass dieser Pflicht nachgekommen wurde, ist von den Arbeitgebern aufzubewahren. Weitere Infos finden Sie auf der Homepage der Deutschen Rentenversicherung, www.deutsche-rentenversicherung.de. Ansprechpartner bei der HWK Reutlingen ist Hermann Rempfer, Rechtsabteilung, Telefon 07121/ 2412-231, E-Mail: hermann.rempfer@hwkreutlingen.de Lehrstellen online anbieten Vor allem in technisch anspruchsvollen Berufen fehlt es immer öfter an geeigneten Bewerbern. Nach einem guten Start endete das Ausbildungsjahr 2008 im Handwerk mit einem leichten Minus. Die Handwerkskammer Reutlingen meldet 2272 neu eingetragene Lehrverträge zum 31. Dezember 2008, das sind 46 weniger als im Vorjahr. Trotz dieses Rückgangs zeigte sich Kammerpräsident Joachim Möhrle mit dem Jahresabschluss insgesamt zufrieden. „Zwar konnten wir die Vorjahreszahlen nicht erreichen, wir bewegen uns aber weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“, sagte Möhrle. Mit 2272 neuen Ausbildungsverträgen liege man immer noch deutlich über dem Wert für das Jahr 2006. Damals wurden 2203 neue Lehrverträge und ein Zuwachs von 5,2 Prozent gegenüber 2005 verzeichnet. Möhrle geht davon aus, dass der wirtschaftliche Abschwung in den nächsten Monaten auch auf dem Aus- Foto: Handwerkskammer bildungsmarkt der Region seine Spuren hinterlassen wird. Anlass zur Schwarzseherei gebe es im Handwerk dennoch nicht. Ausbilden sichert Zukunft Vielmehr ist Möhrle davon überzeugt, dass sich an der Ausbildungsbereitschaft der Betriebe auch 2009 nichts ändern wird: „Wer ausbildet, tut vor allem etwas für die eigene Zukunft.“ Sorge bereitet dem Kammerpräsidenten nach wie vor, dass auch 2008 zahlreiche Ausbildungsplätze nicht besetzt werden konnten. „Häufig fehlt es den Bewerbern an den notwendigen Voraussetzungen, um eine qualifizierte Ausbildung zu beginnen“, fasst Möhrle die Erfahrungen der Betriebe zusammen. Vor allem in technisch anspruchsvollen Berufen werde es immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden, so Möhrle. Für Betriebe wie für Schulabgänger gilt: Das Ausbildungsjahr 2009 hat begonnen. Viele Handwerker haben ihre Ausbildungsplätze bereits in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer Reutlingen eingetragen. Aktuell sind per Onlinesuche 352 Lehrstellen in 164 Betrieben zu finden, darunter auch Ausbildungsplätze, die erst im Jahr 2010 besetzt werden sollen. Dieses Angebot wird in den nächsten Tagen weiter zunehmen. Die Handwerkskammer Reutlingen hat Ende Januar alle Ausbildungsbetriebe angeschrieben und darum gebeten, freie Ausbildungsplätze zu melden. Die Betriebe können ihr Angebot selbstständig und kostenfrei in die Datenbank eintragen. Unterstützung in schwierigen Zeiten Betriebsberater helfen, wenn das Unternehmen in Schieflage geraten ist – und auch schon früher Die Handwerkskammer Reutlingen will krisengeschüttelten Unternehmen schnell und unkompliziert helfen. Das Angebot umfasst telefonische Kurzinformationen zu Förderprogrammen, aber auch die langfristige Beratung eines Betriebs. Die Beratungsdienste der Kammer sind unter der gemeinsamen Nummer 07121/2412-131 erreichbar. „Die Verunsicherung in den Betrieben ist groß“, beobachtet Sylvia Weinhold. Die Betriebsberaterin der Handwerkskammer Reutlingen zählt zurzeit deutlich mehr Anfragen von ratsuchenden Unternehmen als noch vor wenigen Monaten. Die Krise mache sich nun auch in der Region bemerkbar. An erster Stelle stünden Sorgen um die Finanzierungsspielräume und die Furcht vor kurzfristigen Auf- tragseinbrüchen, so Weinhold. Allerdings habe die Krise viele Facetten. Im Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen hat man sich darauf eingestellt. Das Angebot richtet sich vor allem an kleine und mittlere Betriebe, die unter den Folgen der Finanzmarktkrise leiden und aktuell von Finanzierungsproblemen, Auftragsstornos, Zahlungsausfällen, Kurzarbeit oder Insolvenz betroffen sind. Weitere Beratungsschwerpunkte der Kammer sind Schwachstellenanalyse, Finanzierungscheck oder eine ausführliche Krisenberatung. Unabhängig von der aktuellen Konjunkturentwicklung gilt: Die Experten der Handwerkskammer beraten kostenlos. Es muss nicht immer gleich eine aufwendige und de- taillierte Beratung sein. Mindestens ebenso wichtig seien die Lotsendienste der Kammer, betont Weinhold. Sie und ihre Kollegen informieren über Förderprogramme und Hilfen des Bundes und des Landes und nicht zuletzt auch über die Details des zweiten Konjunkturpaketes der Bundesregierung. „Wir haben ein Angebot geschnürt, das Betriebe unterstützt“, fasst Weinhold zusammen. Selbstverständlich könne dieses Angebot auch von Betrieben in Anspruch genommen werden, die aktuell keine Probleme haben. „Wer sich rechtzeitig beraten lässt, beugt Krisen vor“, ist sich Weinhold sicher. Die Experten der Handwerkskammer Reutlingen sind telefonisch erreichbar unter 07121/2412-131 oder per E-Mail: krisenberatung@hwkreutlingen.de Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Jetzt Aktionen melden Am 23. April 2009 ist Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag! Unternehmen, Hochschulen, Forschungszentren und weitere Einrichtungen öffnen an diesem Tag ihre Türen und ermöglichen Schülerinnen ab Klasse 5 einen Einblick in Technik, IT, Handwerk, Ingenieurund Naturwissenschaften und die dazugehörigen Berufe. Interessierte Unternehmen finden unter www.girls-day.de alle Informationen über die Initiative, praktische Hilfen zur Vorbereitung und Kontakte in der Region. Wer sich aktiv beteiligen möchte, kann dort seinen Beitrag online registrieren. Der Girls’Day ist Deutschlands größte und vielfältigste Berufsorientierungsinitiative für Mädchen. Unterstützt wird die Aktion von Politik, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden. Der Aktionstag wird zum neunten Mal durchgeführt. Und die Jungens? Für die gibt es die Aktion „Neue Wege für Jungs“. Es geht darum, neue Perspektiven in Sachen Berufswahl und Lebensplanung aufzuzeigen, die jenseits der geschlechterstereotypen Muster liegen; also beispielsweise im Dienstleistungssektor, in sozialen und pflegerischen Berufen. Damit gibt der Girls’Day 2009 auch männlichen Jugendlichen die Gelegenheit, solche Berufe einen Tag lang kennen zu lernen. Unternehmen, die sich an Aktionen für Jungen beteiligen wollen, finden alle Infos unter www.respekt-jungs.de. www.girls-day.de, www.respekt-jungs.de Handwerkskammer auf der Bildungsmesse Binea Impressum Girls’Day 2009 Am 6. und 7. Februar 2009 herrschte in der Reutlinger Friedrich-List-Halle dichtes Gedränge. Schüler und die Schulabgänger der kommenden Jahr, junge Erwachsene und Eltern besuchten die Bildungsmesse Neckar-Alb (Binea), informierten sich über Berufsbilder und Ausbildungswege und nutzten die Gelegenheit, den persönlichen Kontakt zu Ausbildungsbetrieben, Weiterbildungseinrichtungen und Beratern herzustellen. Vorträge zu einzelnen Branchen und Workshops für Bewerber rundeten das vielfältige Programm ab. Nach Angaben der Veranstalter fand die dritte Auflage der Messe mehr als 8000 Besucher. Mittendrin im Messetrubel der Stand der Handwerkskammer Reutlingen. Viele Jugendliche informierten sich bei den Ausbildungsberatern und Fachleuten der Bildungsakademie aus erster Hand über die mehr als 100 Ausbildungsberufe des Handwerks und die attraktiven Weiterbildungsmöglichkeiten. Was es mit moderner Produktentwicklung und Digital Prototyping auf sich hat, zeigte die Bildungsakademie Tübingen am Computer. Unser Bild zeigt Ausbildungsberaterin Sabine Pfingsttag, die das Internetangebot der Kammer rund um das Thema Aus- und Weiterbildung vorstellt. Foto: Steinort Ansprechpartnerin bei der HWK Reutlingen ist Sabine Pfingsttag, Ausbildungsabteilung, Tel. 07121/2412267, E-Mail: sabine.pfingsttag@hwk-reutlingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Aber sicher Deutscher Arbeitsschutzpreis Arbeitschutz zählt. Der Wettbewerb Deutscher Arbeitsschutzpreis 2009 will innovative Ideen und Lösungen, die sich im betrieblichen Alltag bewährt haben, auszeichnen und zugleich bekannt machen. Gesucht werden Beispiele, die zeigen, wie Arbeit sicher, gesund und motiviertend gestaltet werden kann. Die Beiträge werden nach ihrer Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit, dem Innovationsgrad, der Umsetzung und der Übertragbarkeit bewertet. Teilnehmen können Unternehmen aller Größen, Branchen und Rechtsformen. Der Wettbewerb ist eine Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), des Länderausschusses für Arbeitsschutz und Sicherheitstechnik (LASI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV). Die besten Beiträge werden mit Preisgeldern von insgesamt 40.000 Euro prämiert. Die Preisverleihung findet am 3. November 2009 in Düsseldorf statt. Bewerbungen werden bis zum 28. Februar 2009 entgegengenommen. Alle Infos zum Wettbewerb unter www.dguv.de/arbeitsschutzpreis Karl Schreyer, 1925–2009 Mit großer Betroffenheit hat die Handwerkskammer Reutlingen vom Tod von Karl Schreyer erfahren. Schreyer hat mit Weitblick und großem Engagement ein wichtiges technologisches Fachgebiet für das Handwerk und die Industriebetriebe der Region erschlossen. Der Ingenieur legte im April 1966 den Grundstein zum Aufbau des Lehrinstituts für Elektronik an der Handwerkskammer Reutlingen, das er in mehr als 20 Jahren zu einer führenden Weiterbildungseinrichtung entwickelt hat. Die Teilnehmer konnten am Lehrinstitut einen eignen Berufsabschluss erwerben, die Spezialisierung zum Elektromechaniker, Fachrichtung Elektronik. Das Handwerk und unzählige Lehrgangsteilnehmer haben ihn als tatkräftigen Impulsgeber und fachkundigen Lehrer kennen und schätzen gelernt. Als langjähriger Vorsitzender der Prüfungskommission für die elektrotechnischen Berufe hat er sich bleibende Verdienste erworben. Unfallursache Mensch Information und Prävention Ausg. 4 | 20.Februar 2009 | 61. Jahrgang Experten für nachhaltiges Wirtschaften Wissen schützen Sicherheitstag 2009 auf der Neuen Messe Stuttgart Im Mittelpunkt des Sicherheitstages 2009 am 26. März auf der Neuen Messe Stuttgart stehen die Themen Wirtschaftskriminalität, Know-how-Schutz und Krisenmanagement. Welche Gefährdungen existieren und wie mittelständische Unternehmen ihnen erfolgreich begegnen können, darüber informieren Praktiker in drei Fachvorträgen. Veranstalter ist das Sicherheitsforum Baden-Württemberg. Zu diesem Verbund haben sich 1999 Unternehmen, Kammern, Verbände, Forschungseinrichtungen und Behörden des Landes Ummenhofer GmbH aus Ostrach bei Landeswettbewerb erfolgreich Der „Umweltpreis für Unternehmen“ des Landes ist eine begehrte Auszeichnung. 2008 wurde er bereits zum 13. Mal vergeben. In der Kategorie Handwerk erhielt die Ummenhofer GmbH aus Ostrach eine Anerkennung. Das im Jahr 2001 gegründete Unternehmen ist in verschiedenen Bereichen tätig: Heizung und Sanitär gehören dazu, die Bauflaschnerei, eine Badmanufaktur und in wachsendem Umfang Energiekonzepte. Fünf Mitarbeiter werden beschäftigt. Nun hat das Unternehmen landesweit als Vorzeigebetrieb in Sachen Umweltschutz überzeugt. Zum Beispiel im Bereich Gebäudeökologie. Um den Flächenverbrauch zu reduzieren, haben die Gebrüder Ummenhofer eine alte Scheune von Grund auf saniert und nutzen sie nun als Betriebsgebäude. Der Energiebedarf für die 660 Quadratmeter, die für Werkstätten und Ausstellungsflächen zur Verfügung stehen, wird zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gedeckt. Für Heizung und Warmwasser werden Pellets, Stückholz und Solartechnik eingesetzt. Der Strom wird aus Wind- und Wasserkraft erzeugt. Ökologie ist ein Teil der Unternehmensphilosophie. So lehnt die Geschäftsführung Aufträge ab, die konventionelle Ölheizungen beinhalten. Ummenhofer ist ausschließlich in einem Umkreis von 25 Kilometern tätig. Ebenso regional ist das Gros der Lieferanten, deren Produk- Vorzeitige Prüfung rechtzeitig beantragen Anträge für Sommertermine 2009 bis zum 1. März stellen Ausgezeichnete Leistungen im Umweltschutz: Manfred und Bernhard Ummenhofer erhielten beim Festakt im Stuttgarter Neuen Schloss eine Urkunde von Umweltministerin Tanja Gönner. Foto: Ummenhofer te vorrangig verbaut werden. Das Unternehmen engagiert sich über das Kerngeschäft hinaus und führt beispielsweise Tage der offenen Tür zu Umweltthemen durch. Am Wettbewerb „Umweltpreis für Unternehmen 2008“ hatten 51 Unternehmen teilgenommen. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 50.000 Euro verteilte sich auf vier Preisträger und einen Sonderpreis. Laut Wettbewerbsstatuten muss das Preisgeld wieder in den Umweltschutz fließen. Projektideen gibt es bereits: Der Fuhrpark des Unternehmens soll in Kürze auf Pflanzenöl umgestellt werden. „Vertrauen Sie auf die eigene Stärke“ Übergabe der Zeugnisse an die neuen Maurer- und Betonbauermeister in der Handwerkskammer Wenn es darauf ankommt, planen und konstruieren sie auch Häuser, aber vor allem sind sie gefragt, wenn es um solides Bauen geht. Zwölf Maurer und Betonbauer haben nun erfolgreich ihre Meisterprüfung bei der Handwerkskammer Reutlingen abgelegt. „Maurer und Betonbauer sind wichtige Leute auf dem Bau“, sagte Norman Gaisser mit einem Augenzwinkern, „denn Architekten und Planer können interessante Konstruktionen entwerfen, bauen müssen es andere.“ Dass die jungen Handwerksmeister sich eine solide Grundlage erarbeitet haben, um auch hohen Anforderungen gerecht zu werden, daran ließen Bauingenieur Gaisser, Vorsitzender der Meisterprüfungskommission, und die frischgebackenen Meister keinen Zweifel. Gaisser empfahl den Jungmeistern denn auch, selbstbewusst an die künftigen Aufgaben zu gehen: „Vertrauen Sie in die eigene Stärke.“ Die Gesellen haben sich an der Ker- schensteiner-Schule in Reutlingen auf ihre Prüfung vorbereitet. Nach zwei Semestern mussten sie sich einer umfassenden Prüfung unterziehen. So wurden die fachtheoretischen Kenntnisse in Baukonstruktion, Baustoffen und Bauphysik, Auftragsabwicklung, Betriebsführung und Betriebsorganisation geprüft. Ergänzend mussten eine Meisterprüfungsarbeit, ein darauf bezogenes Fachgespräch und eine Situationsaufgabe erfolgreich absolviert werden. Darüber hinaus mussten die Prüflinge nachweisen, dass sie die berufs- und arbeitspädagogischen sowie die kaufmännischen und rechtlichen Prüfungsbereiche beherrschen. Die Baubranche bietet den Jungmeistern viele Entwicklungsmöglichkeiten, sei es als Führungskraft oder als Chef im eigenen Unternehmen. Wer noch eine Weile die Schulbank drücken will, kann dies auch im Hörsaal tun. Seit Sommer 2008 verfügen Handwerksmeister wie Abiturienten über einen direkten Zu- gang zu Hochschulen und können direkt im Anschluss an die Meisterprüfung ein einschlägiges Studium aufnehmen. Die neuen Maurer- und Betonbauermeister Kai Karrer aus 72074 Tübingen; Benjamin Hinderer aus 72116 Mössingen; Marc Baur aus 72184 Eutingen-Rohrdorf; Tobias Schneider aus 72406 Bisingen; Markus Buck aus 72584 Hülben; Pietro Andrisani aus 72764 Reutlingen; Sven Hoppe aus 72766 Reutlingen; Boris Kuder aus 73268 Erkenbrechtsweiler; Frank Rössel aus 72393 Burladingen; Günter Seilnacht aus 78549 Spaichingen; Andreas Schlick aus 88630 Pfullendorf; Marco Graf aus 88630 Pfullendorf-Litzelbach. Schutzausrüstung vergessen, Sicherheitsregeln außer Acht gelassen, Ladung falsch gesichert – das sind typische Ausgangssituationen für schwere Unfälle, die alle eine gemeinsame Ursache haben: menschliches Fehlverhalten. Die Berufsgenossenschaft Elektro Textil Feinmechanik (BG ETF) greift die häufigsten Unfallursachen im Betrieb in einem neuen Onlineangebot auf. Die Lernmodule „Sicher und gesund am Arbeitsplatz interAKTIV“ sind auf der Homepage der BG verfügbar, bieten viel Information und multimediale Übungen. Unter anderem werden die Gefahrbereiche Strom und Straßenverkehr und wichtige Verhaltensregeln bis hin zur Ersten Hilfe thematisiert. Im jeweils 15- bis 20-minütigen multimedialen Übungsteil veranschaulichen Grafiken, Bilder und Videoclips auch komplexe Zusammenhänge. Wer will, kann zum Abschluss sein Wissen prüfen. Jedes Modul schließt mit einem Fragebogen ab. Die BG ETF will ihr Angebot in den kommenden Monaten ausbauen. Geplant sind 40 Module. www.bgetf.de/praevention zusammengeschlossen. Ziel ist es, besonders kleine und mittlere Unternehmen für Sicherheitsfragen zu sensibilisieren und so einen Beitrag zum Aufbau einer betrieblichen Sicherheitskultur zu leisten. Der Sicherheitstag 2009 ist eingebettet in die 15. Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik „eltefa“, die vom 25. bis 27. März 2009 auf der Neuen Messe Stuttgart stattfindet. Die Teilnahme ist für Messebesucher kostenlos. Anmeldungen an den Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V. (LVI), Fax 0711/32732569. Wer in der Ausbildung mit guten Leistungen überzeugt, kann Zeit sparen und früher seinen Abschluss machen. Die Handwerkskammer Reutlingen weist darauf hin, dass Lehrlinge, die im Sommer 2009 vorzeitig ihre Gesellenprüfung ablegen wollen, bis zum 1. März einen Antrag stellen müssen. Den Antrag auf eine vorgezogene Prüfung im Sommer 2009 können alle Auszubildenden stellen, die zwischen dem 1. Oktober 2009 und dem 31. März 2010 ihre Ausbildung beenden würden. Im besten Fall verkürzt sich die Lehrzeit also um ein Dreivierteljahr. Vorausgesetzt die Noten stimmen. Um in den Genuss der Vergünstigung zu kommen, muss der Notendurchschnitt mindestens 2,4 betragen. Kopie des letzten Berufsschulzeugnisses genügt. Darüber hinaus müssen die vorge- schriebenen Kurse in der überbetrieblichen Ausbildung besucht worden sein. Der Ausbildungsbetrieb bestätigt zudem, dass bis zum vorzeitigen Prüfungstermin alle Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt werden konnten. Und dann gilt es noch, die Mindestausbildungsdauer zu beachten. Denn die darf nicht unterschritten werden. Die Mindestdauer beträgt 18 Monate bei dreijährigen Ausbildungen und 24 Monate bei dreieinhalbjährigen Ausbildungen. Diese Standards gewährleisten, dass die Verkürzung nicht zu Lasten des Ausbildungsniveaus geht. Das Antragsformular kann von der Internetseite der Handwerkskammer Reutlingen geladen werden unter www.hwk-reutlingen.de/formulare.html. Ansprechpartnerin ist Jutta Pertl, Ausbildungsabteilung, Tel. 07121/2412-262, E-Mail: jutta.pertl @hwk-reutlingen.de Aus der Ablage in den Reißwolf Wer Platz im Aktenschrank schafft, sollte wichtige Fristen beachten Der Bund der Steuerzahler BadenWürttemberg weist darauf hin, dass ab dem 1. Januar 2009 ein großer Teil der aufbewahrten Geschäftsunterlagen dem Reißwolf zugeführt werden kann. Bücher, Aufzeichnungen, Inventare, Jahresabschlüsse, Lageberichte, die Eröffnungsbilanz sowie die zu ihrem Verständnis erforderlichen Arbeitsanweisungen und sonstige Organisationsunterlagen müssen zehn Jahre aufbewahrt werden. Damit können im Jahr 2009 die entsprechenden Unterlagen aus dem Jahr 1998 und früher vernichtet werden. Empfangene Handels- und Geschäftsbriefe, Wiedergaben der abgesandten Handels- und Geschäftsbriefe und sonstige Unterlagen, soweit sie für die Besteuerung von Bedeutung sind, müssen sechs Jahre aufbewahrt werden. Somit können im Jahr 2009 die entsprechenden Unterlagen aus dem Jahr 2002 und früher vernichtet werden. Allerdings gilt: Unterlagen müssen auch nach Ablauf der genannten Fristen aufbewahrt werden, wenn sie für eine begonnene Außenprüfung, für eine vorläufige Steuerfestsetzung, für anhängige steuerstraf- oder bußgeldrechtliche Ermittlungen, für ein schwebendes oder aufgrund einer Außenprüfung zu erwartendes Rechtsbehelfsverfahren oder zu Begründung von Anträgen an das Finanzamt von Bedeutung sind. www.steuerzahler-baden-wuerttemberg.de Ab in den Turm 25 Jahre Haustechnik Luick „Die drei von der Haustechnik“ – so könnte man das Trio nennen, das die Firma Luick in Waldorfhäslach führt. Denn im 1984 von Gustav Luick gegründeten Sanitärbetrieb arbeiten mittlerweile die Söhne mit. Gustav Luick ist von Haus aus Gas-Wasser-Installateurund Flaschnermeister. Vor 25 Jahren wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit. Nach dem Start am 1. Februar 1984 nahm das Unternehmensschiff an Fahrt auf. So wurden in den 25 Jahren bislang sieben junge Menschen bei Luick ausgebildet. Sanitär- und Heizungstechnik sowie Blechfassaden sind für den Betrieb besonders wichtig. Die drei Inhaber setzen dabei stets auf Meisterarbeit – egal, ob bei der Planung eines Bades, das als Wellnessoase durchgehen kann, oder beim Einbau einer modernen Hei- zungsanlage. Und wenn’s mal nicht so läuft oder eben zu viel läuft, wie der tropfende Wasserhahn, dann steht das Team als Not- und Kundendienst zur Verfügung. Seit 1998 ist Sohn Stephan Luick im Betrieb als Gesellschafter dabei. Und seit 2007 fungiert er als Sachverständiger. Sohn Martin Luick ist seit 2003 im Unternehmen tätig. Das Jahr 2002 stand für den Betrieb aus Waldorfhäslach ganz im Zeichen des Neubaus: Mit einem großen Ausstellungsturm, neuen Lager- und Büroräumen schafften „die Drei von der Haustechnik“ den Rahmen, um in die nächsten 25 Jahre der Firmengeschichte zu starten. Familie Luick ist mit Leib und Seele dem Betrieb verschrieben. Für die Hobbys – Urlaub und das Motorrad – bleibt da wenig Zeit. Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter! Zufriedene Jungmeister, zufriedene Prüfer – die frischgebackenen Maurer- und Betonbauermeister 2009. Foto: Steinort REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERK IN ZAHLEN 53,7 20,4 (16,2) (15,7) 15,7 (14,9) 10,3 (53,2) Planen Sie Investitionen im ersten Quartal 2009? gleich weniger Nur gemeinsam können wir das Handwerk besser positionieren. Handwerkstag informiert über Imagekampagne. Seite 13 2 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 5 | 6.März 2009 | 61. Jahrgang mehr Baden-Württemberg Klimawandel und die Chancen fürs Handwerk Angaben in Prozent; in (): Vorjahresquartal; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Neue Erbschaftssteuer Infos über Änderungen . . . . . . . . . . . . 12 Bebauungspläne Stadt Alpirsbach Bund baut Kurzarbeitergeld aus Der Gemeinderat der Stadt Alpirsbach hat am 13. Januar 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Hauptstraße/Rötenbacher Straße – 1. Änderung“ in Alpirsbach öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 13. März 2009 beim Bürgermeisteramt Alpirsbach, Bau- und Ordnungsamt, Marktplatz 2, Zimmer 107, ausgelegt. Qualifizierung wird belohnt Unternehmerfrau des Jahres 2009 Wettbewerb Rolf Schmidt, Gründer der Firma Suntech-Energiesysteme, Kreishandwerksmeister Harald Herrmann, Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, Eugen Schäufele, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Reutlingen, Jürgen Schipek, Geschäftsführer der Klimaschutzagentur Reutlingen, und Professor Hans Messerschmid von der Hochschule Esslingen beim Sparkassen-Forum in Reutlingen. Foto: Bouß Klimawandel ist ein weltweites Problem, die steigende Nachfrage nach Energie und die daraus resultierenden Probleme ebenfalls – die Antworten müssen jedoch auf lokaler Ebene gesucht und umgesetzt werden. Und hier bieten sich Chancen für das Handwerk. Auf einer Veranstaltung von Kreissparkasse Reutlingen, Handwerkskammer Reutlingen und Kreishandwerkerschaft Reutlingen ging es vor rund 150 interessierten Teilnehmern deshalb auch folgerichtig um Trends und Strategien für die künftige Energieversorgung und die notwendigen Energieeinsparmöglichkeiten. Begrenzte Vorräte Denn die Zeit drängt: Der Vorrat an fossilen Brennstoffen ist begrenzt. Selbst die Vorräte an Uran reichen allenfalls noch 40 Jahre, führte Professor Hans Messerschmid, Leiter für Versorgungstechnik, Labor, Wasser und Gastechnik an der Hochschule Esslingen und Vor- sitzender des Meisterprüfungsausschusses der Installateure und Heizungsbauer bei der Handwerkskammer Reutlingen, in seinem Vortrag aus. Hinzu komme, dass die begrenzten Vorräte an Gas und Öl zu großen Teilen in politisch „sensiblen“ Gebieten zu finden seien – eine Abhängigkeit, die fatale Auswirkungen haben könnte. Lösungen gebe es zwar, aber politischstrategische Überlegungen ließen letztendlich auch sie als nahezu unmöglich erscheinen: Sonnenkollektoren auf einer Fläche von 40 km2 in der Sahara könnten den gesamten Energiebedarf der Erde decken. Ausgewogener Energiemix Daher müsse der Strukturwandel durch einen ausgewogenen Energiemix angegangen werden. Schließlich sei zu bedenken, dass jedes Mehr an Lebensstandard unweigerlich zu höherem Energieverbrauch führe, so Messerschmid weiter. Und nicht zuletzt mit Blick auf die so genannten Schwellenländer wie Indien oder China seien deshalb jetzt wegweisende politische Entscheidungen gefordert. Aber offensichtlich fehle es der Politik an Entscheidungskraft, wie die aktuellen Auseinandersetzungen um ein Umweltgesetzbuch zeigten. Was heute bereits alles möglich ist, das zeigte dann Rolf Schmidt, Gründer der Firma Suntech-Energiesysteme aus Tübingen. Das Referenzprojekt der Firma im französischen Viertel ist das erste gewerblich und als Wohngebäude genutzte Passivhaus in BadenWürttemberg. Schmidt setzt erfolgreich auf Solartechnik und Blockheizkraftwerke und möchte eigentlich aufgrund der technischen Möglichkeiten nie mehr Geld für Heizenergie ausgeben. Einschneidende Veränderungen sind allerdings notwendig. Und deshalb konnte sich Messerschmid zuvor auch schon auf den deutschen Schriftsteller und Professor für Experimentalphysik, Georg Christoph Lichtenberg, berufen: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“ 17 neue Zimmerermeister Einjährige Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort „Mehr Betriebswirtschaft, weniger Bank“. Seit Januar verstärkt Dirk Walter das Beraterteam der Kammer . . . 12 Höhere Wertgrenzen sollen Auftragsvergabe beschleunigen . . . . . . . . . . . . . . 12 keine Bewerbungsbögen können per Fax unter 08247/ 995-201, im Internet unter www.unternehmerfrau-desjahres.de und bei der Redaktion handwerk magazin, Postfach 15 69, 82157 Gräfelfing, Telefon 089/ 898261-0, Fax 089/8982 61-33 abgerufen werden Neuer Berater Vergaberegeln gelockert „Es muss anders werden, wenn es besser werden soll“ – Strukturwandel durch ausgewogenen Energiemix Ohne sie liefe in vielen Handwerksbetriebe nur wenig zusammen. Der vom Wirtschaftstitel handwerk magazin ins Leben gerufene Wettbewerb „Unternehmerfrau des Jahres“ soll die Leistungen der Unternehmerfrauen würdigen. Die Siegerin erhält eine Urlaubsreise im Wert von 2.500 Euro. Mit der Auszeichnung werden Frauen geehrt, die selbst Handwerksmeisterinnen oder gesellschaftsrechtlich Leiterinen eines Handwerksunternehmens oder mitarbeitende und mitentscheidende Ehefrauen in Teilzeit- oder Vollzeitanstellung sind. Sie haben nicht selten eine 70-Stunden-Woche oder mehr. Ihr Alltag gleicht dem einer Managerin, die Familie, Betrieb und soziales Engagement in einen 24-Stunden-Tag pressen muss. Gesucht werden selbstständige Unternehmerinnen, Handwerksmeisterinnen und mitarbeitende Ehefrauen. Sie können sich selbst bewerben, aber auch von ihrer Familie, der Belegschaft oder einer Organisation vorgeschlagen werden. Schirmherrin des zum 21. Mal durchgeführten Wettbewerbs ist Bundesfrauenministerin Ursula von der Leyen. Unterstützt wird der Wettbewerb vom Bundesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk (UFH). Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 31. März 2009. THEMEN 17 junge Handwerksgesellen haben es geschafft. Sie haben erfolgreich ihre Meisterprüfung im Zimmererhandwerk bei der Handwerkskammer Reutlingen abgelegt. Horst Kern, Diplom-Ingenieur und Vorsitzender des Meisterprüfungsausschusses, übergab die Zeugnisse. Die Prüfungsvorbereitung an der staatlichen Meisterschule für das Zimmererhandwerk, die bei der Kerschensteiner-Schule in Reutlingen angesiedelt ist, erstreckte sich über zwölf Monate. Nach über 1600 Stunden Unterricht in Theorie und Praxis standen in den vergangenen Wochen zahlreiche Prüfungen an. Zu den Prüfungsaufgaben zählten der Entwurf für ein Bauwerk mit Bauplan, Werkzeichnungen, statischen Berechnungen, Baubeschreibung, Mengenberechnungen und einer Leistungsbeschreibung. Als Arbeitsproben mussten eine Holzkonstruktion gefertigt sowie Schiftaufgaben erledigt werden. Neben ihren praktischen Fähigkeiten mussten sie auch ihre fachtheoretischen Kenntnisse in technischer Mathematik, Fachtechnologie, Baustoffkunde und Kalkulation unter Beweis stellen. Darüber hinaus mussten sie nachweisen, dass sie die berufs- und arbeitspädagogischen sowie die kaufmännischen, betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Prüfungsbereiche beherrschen. Die frischgebackenen Zimmerermeister und die Mitglieder der Prüfungskommission. Die neuen Zimmerermeister Matthias Zegowitz aus 72108 Rottenburg-Wendelsheim Nico Kläring aus 72119 Ammerbuch Fabian Hägele aus 72127 Kusterdingen-Wankheim Marc Michael Nagat aus 72144 Dußlingen Jodok Braun aus 72181 Starzach-Bierlingen Rajko Frerichs aus 72189 Vöhringen Timo Müssigmann aus 72202 Nagold Foto: Steinort Jonas Seeg aus 72336 Balingen Dominik Morgenroth aus 72351 Geislingen Alexander Dietrich aus 72393 Burladingen Jesco Welzel aus 72622 Nürtingen Christoph Schäfer aus 72649 Wolfschlugen Daniel Leibßle aus 72764 Reutlingen Bertram Puls aus 72770 Reutlingen Sören Ritter aus 72770 Reutlingen-Betzingen Frederik Tiefenbach aus 72770 Reutlingen Johannes Bayer aus 88529 Zwiefalten „Einsatz für Arbeit“ – diesen Slogan wählte die Bundesregierung für den aktuellen Ausbau des Instruments Kurzarbeit. Bessere Leistungen und niedrige Hürden sollen dazu beitragen, dass in der Krise möglichst viele Arbeitsplätze erhalten bleiben. So wurde die maximale Bezugsdauer auf 18 Monate verlängert. Die Arbeitsagenturen übernehmen die Hälfte der Beiträge zur Sozialversicherung, die auf Kurzarbeit entfallen. Wenn die Kurzarbeit zur Weiterbildung des Arbeitnehmers genutzt wird, werden die Sozialversicherungsbeiträge komplett erstattet. Um die Voraussetzung für Kurzarbeitergeld zu erfüllen, genügt ab sofort der Nachweis eines Entgeltausfalls von mehr als zehn Prozent für einen oder mehrere Beschäftigte. Die Bedingung, dass mindestens ein Drittel der Belegschaft vom Entgeltausfall betroffen sein muss, wird ausgesetzt. Die Regelungen sind Teil des Konjunkturpaketes II, gelten rückwirkend zum 1. Februar 2009 und sind bis Ende 2010 gültig. Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/kurzarbeitergeld.html Internet im ländlichen Raum Land startet Modellversuche Die Landesregierung will in Modellversuchen untersuchen, wie Rundfunkfrequenzen für eine bessere Internetversorgung im ländlichen Raum genutzt werden können. Die Landesmedienanstalt ruft jetzt interessierte Unternehmen auf, Vorschläge für Projekte zu formulieren. Die Initiative soll Erkenntnisse über das Potenzial der Funktechnik und mögliche Störungen für den Fernsehempfang per DVB-T bringen. Darüber hinaus geht es um die wirtschaftliche Seite des Netzes, um tragfähige Geschäfts- und Vermarktungsmodelle. Der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation (LFK), Thomas Langheinrich, hatte kürzlich angekündigt, ein entsprechendes Modellprojekt im Auftrag und in Begleitung der badenwürttembergischen Landesregierung zeitnah zu realisieren. „Wenn wir wertvolle Rundfunkfrequenzen zur Verfügung stellen, dann wollen wir eine eindeutige Priorisierung für das politische Ziel ‚Breitbandversorgung für den ländlichen Raum‘ erreichen“, sagte Langheinrich. „Funkfrequenzen sind grundsätzlich bestens geeignet für die kurzund mittelfristige Erschließung von bislang unversorgten Gebieten im ländlichen Raum.“ Der Modellversuch wird vom Ministerium für den Ländlichen Raum und dem Wirtschaftsministerium begleitet. www.lfk.de Deutsche Handwerks Zeitung 3 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Die neue Erbschaftsteuer Infos über Änderungen Am 1. Januar 2009 ist das neue Erbschaft- und Schenkungsteuerrecht in Kraft getreten. Es bringt neben einheitlichen Bewertungsvorschriften für alle Vermögensarten auch höhere persönlichen Freibeträge. Für Erbfälle, die zwischen dem 1. Januar 2007 und dem 31. Dezember 2008 eingetreten sind, wird ein Wahlrecht zwischen altem und neuem Recht gewährt. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat ein Faltblatt zusammengestellt, das über die wichtigsten Neuerungen informiert. Der kostenlose Flyer kann bei der Handwerkskammer Reutlingen angefordert werden, Telefon 07121/2412-121 (vormittags), E-Mail: presse@hwk-reutlingen.de. Land lockert Vergaberegeln Höhere Wertgrenzen Das Land will die Vergabe öffentlicher Aufträge vereinfachen und erhöht die Wertgrenzen für einen befristeten Zeitraum. Eine Verwaltungsvorschrift soll bessere Voraussetzungen schaffen, dass die von Bund und Land beschlossenen konjunkturellen Maßnahmen zügig und wirkungsvoll umgesetzt werden können. Ab dem 1. März 2009 bis Ende 2010 können die Vergabestellen der Landesverwaltung Bauleistungen bis zu 100.000 Euro freihändig vergeben und bis zu einer Million Euro beschränkt ausschreiben. Bei Liefer- und Dienstleistungen bis zu einem Auftragswert von 100.000 Euro können die Auftraggeber zwischen beschränkter Ausschreibung und freihändiger Vergabe wählen. Das Land hat den Kommunen empfohlen, diese Praxis zu übernehmen. Nach Mitteilung der Europäischen Kommission sind Vergabestellen bei Auftragsvolumina, die oberhalb der EU-Schwellenwerte (5.150.000 Euro für Bauleistungen, 206.000 Euro für Liefer- und Dienstleistungen) liegen, berechtigt, die Fristen für Teilnahmeanträge und für die Einreichung von Angeboten so zu verkürzen, dass die Gesamtdauer von Ausschreibungen im nichtoffenen Verfahren auf 30 Tage verkürzt werden kann. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Hermann Rempfer, Rechtsabteilung, Tel. 07121/2412-231, E-Mail: hermann.rempfer@hwkreutlingen.de. Immer mehr sind online Internet im Vormarsch 7,5 Millionen Baden-Württemberger nutzen das Internet. Fast 50 Prozent der Personen ab 10 Jahren waren im ersten Quartal 2008 täglich online. Das sind 4,6 Millionen Menschen und damit so viel wie nie zuvor. Das Statistische Landesamt hat die Ergebnisse seiner neuesten Erhebung zum Nutzerverhalten privater Haushalte vorgestellt. Im Jahr 2008 waren in der Altersstufe der 10- bis 24-Jährigen fast 98 Prozent der Menschen schon einmal online. Dagegen hat nur knapp ein Drittel der Menschen ab 65 Jahren (31 Prozent) schon einmal das Netz genutzt. Das Internet wird vor allem als Kommunikationsplattform verwendet. 88 Prozent der Nutzer senden und empfangen E-Mails. 84 Prozent gehen online, um sich über Waren und Dienstleistungen zu informieren. Jeder zweite Internetnutzer nutzt Reisedienstleistungen und bucht beispielsweise seine Fahrkarten und Tickets online. 48 Prozent recherchieren über Gesundheitsthemen. Von weiteren rund 40 Prozent wird das Internet auch zu Lern- und Bildungszwecken verwendet. Jeder dritte Nutzer sucht Bildungsangebote über das Internet, jeder fünfte nutzt das Internet, um eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Die ausführlichen Ergebnisse lesen Sie unter www.statistik-bw.de Ausg. 5 | 6.März 2009 | 61. Jahrgang „Mehr Betriebswirtschaft, weniger Bank“ Sanierung der Kammer Probleme bei der dienstlichen Erreichbarkeit Seit Januar verstärkt Dirk Walker das Betriebsberaterteam der Handwerkskammer Alle reden von der Krise. Dirk Walker auch, denn er ist einer der Ansprechpartner der Handwerkskammer Reutlingen für Unternehmen, die praktischen Rat und Unterstützung suchen. Zum Beispiel bei Gründungsvorhaben, wenn das Rating ansteht und auch in Krisenfällen. Im Januar hat er seine neue Stelle angetreten. Der gelernte Bankkaufmann hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt. Nach Abitur und Zivildienst begann er im Herbst 1998 eine Ausbildung bei der Kreissparkasse Reutlingen. Die weiteren Stationen: Zweigstellenleiter, Assistent in der Vermögensberatung, Geschäftskundenberater in der Hauptstelle und schließlich rund zweieinhalb Jahre lang Berater in der Wagniskapitalgesellschaft mbH der Kreissparkasse Reutlingen. Breites Aufgabenspektrum Nach insgesamt zehn Jahren im Bankgeschäft mit dem Schwerpunkt Unternehmensfinanzierung folgt nun gewissermaßen der Seitenwechsel. „Der Schritt ist gar nicht so groß“, sagt Walker im Rückblick auf seine ersten Wochen als Kammerberater, „allerdings hat sich die Perspektive verändert.“ Denn Handwerksunternehmen hat der 30-Jährige in seiner beruflichen Lauf- einer prägnanten Formel zusammen: „Mehr Betriebswirtschaftslehre, weniger Bank.“ Eine spannende Aufgabe sei das, fügt er hinzu. Praktische und direkte Hilfe Weiß, was Banken wünschen: Dirk Walker berät Handwerksbetriebe nicht nur in Finanzierungsfragen. Foto: Steinort bahn schon vielfach betreut. Freilich beschränkte sich diese Arbeit vor allem auf Fragen der Finanzierung, das Erstellen eines Businessplans und die Bewertung von Unternehmensdaten. Als Betriebsberater der Kammer sei er nun auch mit anderen Aspekten eines Unternehmens befasst, etwa mit den Themen Kostenrechnung, Unternehmensplanung oder Marketing. Walker fasst das Anforderungsprofil in Die solide fachliche Basis hat Walker frühzeitig gelegt. 2001 absolvierte er den Lehrgang zum Bankfachwirt der Baden-Württembergischen Sparkassenakademie, im Frühjahr 2004 hat er das Studium zum Bankbetriebswirt erfolgreich abgeschlossen. Doch ein Theoretiker wolle er nicht sein, sagt Walker. Ihm gehe es um die praktische und direkte Hilfe für die Unternehmen. Anlaufschwierigkeiten im neuen Job dürfte es keine geben. Das zeigen auch die positiven Rückmeldungen, die der Beratungsprofi bereits erhalten hat. Nach seinen Eindrücken sind es die Erfahrung und das banktechnische Knowhow, das die Unternehmen schätzen. Denn die Fragestellungen seien dieselben. „Wenn ein Handwerker wissen will, wie er sich finanzieren oder seine Finanzierung optimieren kann, ist der Blick des Bankers hilfreich“, ist sich Walker sicher. Vor allem dann, wenn sich der Betrieb im Vorfeld des Bankengesprächs bei der Handwerkskammer beraten lassen kann. Zur Eröffnung gab es Schnitzel für nur 99 Pfennig Landmetzgerei Josef Walk feiert 25-jähriges Bestehen Mageres Schnitzel oder Schweinebraten für nur 99 Pfennige: Das waren Eröffnungsangebote der Landmetzgerei Walk in Sauldorf. 1983 eröffnete Metzgermeister Josef Walk gemeinsam mit seiner Frau Roswitha seine eigene Metzgerei. Zur Eröffnung gab es für jeden Kunden außerdem ein kleines „Versucherle“ – und offensichtlich kam diese „Versuchung“ bei den Sauldorfern an! Der Familienbetrieb mit zehn Mitarbeitern plus drei mitarbeitende Familienmitglieder ist nun schon seit zweieinhalb Jahrzehnten in der Sauldorfer Hauptstraße zu Hause. gungen kann es deshalb innerhalb des kommenden halben Jahres immer wieder zu Problemen bei der dienstlichen Erreichbarkeit einzelner Mitarbeiter kommen. Wir bitten um Verständnis. Statt teurer Wahltarife Bundesregierung lässt alte Krankengeldregelung wieder zu Künftig besitzen gesetzlich versicherte Selbstständige wieder automatisch einen Krankengeldanspruch. Die Bundesregierung will dieser Versichertengruppe das „gesetzliche“ Krankengeld zugänglich machen, das über den allgemeinen Beitragssatz versichert ist. Erst zum Jahresbeginn war das Krankengeld für Selbstständige aus dem Leistungskatalog gestrichen worden. Die Folge: Alle Selbstständigen in der gesetzlichen Krankenversicherung mussten das Krankengeld zusätzlich über Wahltarife absichern, und zwar zu höheren Kosten. Je nach Versicherer wurden die Beiträge auch für bestehende Versicherungsverhältnisse nach dem Alter der Versicherten gestaffelt. Daraus ergaben sich vor allem für ältere Versicherte unverhältnismäßig hohe Belastungen. Mehrere Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammer Reutlingen hatten die Streichung des Krankengelds aus dem Leistungskatalog und die Tarifgestaltung ihrer Krankenkassen kriti- siert. Die Rückkehr zur alten Regelung ist ein Lobbyerfolg der Handwerksorganisationen, die sich für die Beibehaltung der bisherigen Regelung eingesetzt hatten. Nun soll die bis Ende des Jahres 2008 bestehende Option wieder eingeführt werden. Versicherte können das Krankengeld ab der 7. Woche der Arbeitsunfähigkeit zum allgemeinen Beitragssatz von 15,5 Prozent absichern. Wer den reduzierten Beitragssatz (14,9 Prozent) wählt, muss das Krankengeld per Wahltarif absichern. Darüber hinaus bieten die gesetzlichen Kassen weitere Wahlleistungen, wie zum Beispiel Krankengeld zu einem früheren Zeitpunkt der Arbeitsunfähigkeit, an. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks erwartet, dass die parlamentarische Beratung des Gesetzentwurfs noch vor der Sommerpause 2009 abgeschlossen sein wird. Die Änderung des Krankengeldanspruchs wird voraussichtlich zum 1. August 2009 in Kraft treten. Das Ostracher Bauunternehmen Irmler besteht seit 100 Jahren „Wir können alles – nur nicht hexen“, sagt Josef Irmler. Er führt in der dritten Generation das 1909 gegründete Bauunternehmen in Ostrach-Einhart. Den Grundstein für das Unternehmen legte im Januar 1909 der Maurermeister Josef Irmler in Einhart. 1957 übernahm Erwin Irmler das Unternehmen und führte es bis 1997. Josef Anton Irmler kaufte das Bauunternehmen zum Januar 1997. Graue Anzüge mit roten Ärmeln – wenn die Truppe um den Maurermeister anrückt, dann sind sie schon von weitem gut zu erkennen. Vier Mitarbeiter hat das Unternehmen im Jubiläumsjahr. Und manchmal „Patienten“, die genauso alt – oder älter – als die Firma sind. Steht die Sanierung eines Fachwerkhauses an, dann ist Irmler als Sa- nierungsprofi gefragt. Die schmucke Fachwerkfassade, zum Beispiel, bleibt erhalten, bekommt einen gläsernen modernen Vorbau. Aber auch ganz neue Häuser gehören zur Angebotspalette der Einharter Firma. „Gesunde Häuser bauen“ war Josef Irmlers Vision. Die heute Wirklichkeit ist – mit einem, wie er selbst sagt, „außergewöhnlichen Baukonzept“. Baubiologische Konzepte und naturbelassene Baumaterialien stehen im Vordergrund. Leisten kann der Familienbetrieb dabei (außer eben Hexerei!) sehr viel: Lehmbau- und Maurerarbeiten ebenso wie Putz-, Beton- und Estricharbeiten. Aber auch Entwässerung, Trockenbau, Klinkerarbeiten und die Trockenlegung von Gebäuden sind im Angebot. Der Barbier von Albstadt Gelungener Start: Die Eröffnungsangebote der Metzgerei aus dem Jahr 1983. Foto: Walk Der Beste seines Jahrgangs 25 Jahre Friseur Klingler in Bad Urach Dass sein Handwerk viel mit Dienstleistung zu tun hat, liegt Karl-Heinz Klingler besonders am Herzen. „Leider müssen das viele noch lernen“, sagt er. Bei Klingler wird „Dienstleistung“ großgeschrieben. Und das seit nunmehr 25 Jahren: 1984 machte sich der Friseur- Wie auf diesem Bild sieht es inzwischen an vielen Stellen im Gebäude der Handwerkskammer Reutlingen aus. Durch die umfangreichen Umbauarbeiten und die damit verbundenen Lärmbelästi- Foto: Bouß Nur das Hexen kann er nicht Jährliche DLG-Auszeichnung Eigene Schlachtung und Hausmacherwurst sind nur zwei der vielen Spezialitäten, die Josef Walk nach seinem ganz eigenen „Geheimrezept“ zubereitet. Und da wäre noch der „Walk’sche Schinkenspeck“. Der ist ausgezeichnet, buchstäblich. Nämlich Jahr für Jahr mit der DLG-Auszeichnung. „Der feine Unterschied“ macht den Erfolg der Landmetzgerei aus, meint Josef Walk. Erfolgreich ist der Metzgermeister auch als Ausbilder. Fünf junge Menschen haben in den vergangenen 25 Jahren in Sauldorf gelernt. Seit dem ersten September macht eine junge Dame bei Walk ihre Ausbildung zur Fleischerei-Fachverkäuferin. Im Jubiläumsjahr stand eine große Veränderung in der Landmetzgerei an. Zum Jahresende übergab Vater Walk den Betrieb an seinen Sohn. Der 26-jährige Tobias Walk ist als Metzgermeister und Betriebswirt bestens gerüstet für die nächsten Jahrzehnte. Baustelle, Baustelle ... meister selbstständig. Momentan sind zwei Mitarbeiter in seinem Salon beschäftigt. Klingler machte seine Meisterprüfung am 17. Januar 1984 – an seinem 23. Geburtstag. Das waren zwei Gründe zu feiern. Zwei weitere kamen noch hinzu: er war damals der jüngste und gleichzeitig der beste Friseurmeister im ganzen Bezirk. Klingler, der 1961 geboren wurde, hat sich mit Leib und Seele seinem Beruf verschrieben. Und liebt sein Handwerk bis heute. Denn, sagt er selbst: „Arbeit, die man frohen Herzens tut, ermüdet nicht.“ 25 Jahre Freddys Barber-Shop Kamm, Schere und Föhn sind seine Werkzeuge. Haare seine Leidenschaft: Friedbert Haug betreibt seit 25 Jahren in Albstadt-Tailfingen seinen eigenen Salon – Freddys Barber-Shop. Pünktlich zum Jubeljahr erstrahlt der Salon in neuem Glanz. Rot und Schwarz setzen Akzente in der Einrichtung, viel Holz schafft eine Atmosphäre. Vier Mitarbeiter kümmern sich um die Köpfe der Kunden. 40 Auszubildende haben beim Tailfinger Friseurmeister ihr haariges Handwerk gelernt. Für Friedbert Haug bedeutet Haarpflege mehr als „nur“ Waschen, Schneiden, Legen. Die optimale Pflege der Kopfhaut sorgt für schönes Haar, sagt er. Dazu kommen kleine Annehmlichkeiten, seien es eine Handmassage oder die Pflege der Augen. „Wir leben im Wellness-Zeitalter“, sagt Haug. Seine Kunden kommen also nicht einfach „nur zum Friseur“, sondern wollen sich zwischendurch verwöhnen lassen. Leitmotiv des Friseurmeisters und seines jungen Teams ist ein Zitat von Heinz Rabenau: „Wer nicht daran glaubt, besser werden zu können, hört auf, gut zu sein.“ REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Beschäftigungserwartungen für das 1. Quartal 2009 Wir werden Personal einstellen. 3,8 10,3 Vorjahresquartal keine Veränderungen 86,9 83,1 Bittere Pillen und Hoffnung auf Nachbesserungen Kammern und Bürgermeister nehmen das kommunale Investitionsprogramm unter die Lupe Wir werden Personal abbauen. 9,3 6,6 Heimische Aussteller auf der IHM: Auch in schwierigen Zeiten leistungsbereit und innovativ. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 6 | 27. März 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Angaben in Prozent der Befragten; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Forderungssicherungsgesetz ZDH präsentiert Ratgeber Bauhandwerker können schnell in eine unangenehme Situation geraten, wenn der Auftraggeber gelieferte Leistungen nicht bezahlt. Finanzielle Probleme sind die Folge, im Extremfall ist die Existenz des Unternehmens gefährdet. Das Forderungssicherungsgesetz soll hier Abhilfe bringen. Die gesetzlichen Regelungen stehen im Mittelpunkt eines neuen Rechtsratgebers des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Die Experten orientieren sich an einer Faustregel: Je später gehandelt wird, umso schwieriger wird es für das Handwerksunternehmen, die Forderung zu realisieren. Die Autoren empfehlen deshalb, möglichst vor Vertragsabschluss den Fall der Fälle zu bedenken. Ihre Empfehlungen können in einer Broschüre nachgelesen werden. Die Broschüre „Die neuen Regelungen des Forderungssicherungsgesetzes“ ist zum Einzelpreis von 8,50 Euro erhältlich bei der Marketing Handwerk GmbH, Aachen, Fax 0241/89493-29, E-Mail: bestellung@marketinghandwerk.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Glasklarer Durchblick Stratega Autoglas in Rottweil-Neukirch feiert 25-jähriges Bestehen . . . . . . . . . . 8 Aufforderung zur Einreichnung von Wahlvorschlägen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Meister sucht Professor 2009 ZDH-Faltblatt für Gründer Das kostenlose Faltblatt kann bei der Handwerkskammer Reutlingen angefordert werden unter Tel. 07121/2412-121 (vormittags) oder presse@hwkreutlingen.de THEMEN Handwerkskammerwahlen Was bringt die kleine GmbH? Die Unternehmergesellschaft (UG) eröffnet Existenzgründern mit weniger Kapitalbedarf eine Alternative zur normalen GmbH. So besteht beispielsweise kein Mindestkapitalerfordernis. Eine Gründung mit einem Stammkapital von nur einem Euro ist prinzipiell möglich und damit zu Konditionen, die in den vergangenen Jahren viele Gründer zur britischen Limited geführt haben. Die UG bietet als Rechtsformvariante der GmbH nun eine Möglichkeit, schnell und kostengünstig auf der Grundlage des deutschen Kapitalgesellschaftsrechts zu gründen. Wobei die UG tatsächlich als reine Gründungsform konzipiert ist. Sobald das Unternehmen Überschüsse erwirtschaftet, müssen 25 Prozent des Gewinns für eine Rücklage verwendet werden. Diese Vorgabe entfällt erst, wenn die Gesellschaft eine Kapitalerhöhung auf 25.000 Euro beschließt, die kleine UG also zur echten GmbH herangewachsen ist. Die Rechtsabteilung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks hat das Faltblatt „Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ erarbeitet. Darin wird erläutert, was die neue Gesellschaftsform ausmacht und welche Vorund Nachteile mit ihr verbunden sind. 7 Bis zum 31. Mai bewerben Handwerkskammer und IHK wollten wissen, wie das Konjunkturpaket II in der Region umgesetzt wird: Dr. Wolfgang Epp, Hauptgeschäftsführer der IHK, Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, Stefan Gläser, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Baden-Württembergischen Städtetages, und Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen (v.l.n.r.). Foto: Bouß „Wir wollen stärker aus der Krise herauskommen, als wir hineingehen.“ Diese Zielvorgabe leitet das im Januar beschlossene kommunale Investitionsprogramm der Bundesregierung ein. Große Summen stehen bereit, möglichst schnell sollen die Gelder fließen. Was das für die Kommunen in der Region bedeutet, war Thema eines Treffens von Bürgermeistern und den beiden Wirtschaftskammern. Stefan Gläser, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Baden-Württembergischen Städtetages, übernahm die Aufgabe, das Konjunkturpaket II aufzuschnüren und ausführlich zu erläutern. Insgesamt 1,237 Milliarden Euro sollen nach Baden-Württemberg fließen, 70 Prozent oder 866 Millionen Euro an die Kommunen. Diese Summe verteilt sich auf zwei Investitionsschwerpunkte, die der Bund vorgegeben hat: 65 Prozent sind für die Bildung vorgesehen, 35 Prozent für die Infrastruktur, wobei im Bildungsbereich vor allem die energetische Qualität der Gebäude verbessert werden soll. Komplexes Regelwerk Mehr Kopfzerbrechen dürfte Bürgermeistern, Kämmerern und Gemeinderäten das Kriterium „Zusätzlichkeit“ bereiten. Der Bund will nämlich nur zusätzli- che Investitionen fördern. Bereits beschlossene Projekte, so dringlich oder sinnvoll diese auch sein mögen, bleiben außen vor. Außerdem beteiligt sich der Bund nur mit bis zu 75 Prozent der Kosten, 25 Prozent muss die Kommune aufbringen. Im Zweifelsfall im Rahmen eines Nachtragshaushaltes und über Schulden. Schließlich schreibt das Zukunftsinvestitionsgesetz vor, dass die Summe der Investitionen der Jahre 2009 bis 2011 die der Jahre 2006 bis 2008 übersteigen muss. „Dieses Investitionsprogramm entspricht einem Wechsel auf eine ungewisse Zukunft“, fasste Gläser die Sicht der Kommunen zusammen, um sich der Finanzierung der Bundesmittel zuzuwenden. Auf Grund der steuerlichen Beschlüsse des Bundes werden die baden-württembergischen Städte und Gemeinden in den Jahren 2009 und 2010 950 Millionen Euro weniger aus dem Steuertopf erhalten. Die Summe der Investitionshilfen beläuft sich hingegen auf 860 Millionen Euro. Viel Information, komplexe Regelungen, die so manche bittere Pille enthalten – Bürokratieabbau sehe anders aus, befand Kammerpräsident Möhrle. Heinrich Götz, Bürgermeister von Haigerloch, empfahl, sich in Gelassenheit zu üben: „Wir warten ab, was auf uns zukommt.“ Es gebe Gesetzesinitiativen, die vor ihrem Inkrafttreten die ersten Änderungen erfahren haben. Deshalb sei allen Unklarheiten zum Trotz Unaufgeregtheit angebracht. „Es kommt entscheidend auf die Nachhaltigkeit der Projekte an“, sagte Mike Münzing. Da die Programme durch Schulden finanziert würden, müssten die Investitionsentscheidungen auf ihren Nutzen hin genau geprüft werden. Als Beispiel nannte der Münsinger Bürgermeister die energetische Sanierung von Schulgebäuden und Kindergärten. Ideen sind gefragt Tübingen hat abgewartet und sieht sich gut vorbereitet. Rund elf Millionen Euro für Investitionen seien im noch nicht beschlossenen Haushalt eingestellt, berichtete Michael Lucke, Erster Bürgermeister der Universitätsstadt, allein neun Millionen für das Jahr 2009. Ende März wolle man beschließen und so die Bundeshilfen nutzen, obwohl kein Euro zusätzlich investiert werde. Am Ende viele Fragen auf Seiten der Kommunalpolitiker und etwas Hoffnung auf die eine oder andere Nachbesserung. Der Bund habe bereits zugesagt, das Zusätzlichkeitskriterium „weichzuspülen“, berichtete Gläser. Auch dürfe mit einer großzügigen Abrechnungspraxis gerechnet werden: „Die Ratio des ganzen Manövers ist es, dass die Mittel so schnell wie möglich in den Wirtschaftskreislauf gebracht werden.“ EU-Pläne zur Mehrwertsteuer nutzen Verbrauchern und der Wirtschaft Kammerpräsident Möhrle fordert, Option für reduzierte Mehrwertsteuer aufzugreifen Die EU will ihren Mitgliedsstaaten ab dem Jahr 2011 erlauben, arbeitsintensive Dienstleistungen über reduzierte Mehrwertsteuersätze zu fördern. Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, begrüßte die Initiative und forderte die Bundesregierung auf, diese Chance zu nutzen: „Die reduzierte Mehrwertsteuer ist ein denkbar einfacher Weg, die Betriebe vor Ort wirksam zu unterstützen.“ Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage hat Möhrle kein Verständnis für die ablehnende Haltung der Bundesregierung, allen voran von Bundesfinanzminister Steinbrück. Zumal der Export teils dramatische Einbrüche verzeichnet und als Konjunkturlokomotive auf einige Zeit ausfallen wird. „Wir müssen alles dafür tun, die Binnennachfrage zu stärken“, sagte Kammerpräsident Möhrle. Die Mehrwertsteuer liefere hierfür den geeigneten Ansatzpunkt, ist Möhrle überzeugt: „Jeder Prozentpunkt weniger kann sofort an den Verbraucher weitergegeben werden.“ Möhrle hofft indes, dass die Zahl der Befürworter auf Bundesebene steigen wird. Steinbrücks Kabinettskollege, Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg, hat bereits „Sympathie“ für niedrige Sätze geäußert. Im Land ist die Unterstützung sicher. Der badenwürttembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister hat sich wiederholt für ermäßigte Steuersätze ausgesprochen. Mitgliedsstaaten können vom regulären Steuersatz abweichen Die EU-Finanzminister haben sich am 11. März 2009 auf ein nationales Optionsrecht zum ermäßigten Mehrwertsteuersatz verständigt. Danach können die Mitgliedsstaaten bei bestimmten arbeitsintensiven Leistungen vom regulären Steuersatz abweichen und so diesen Branchen einen Kostenvorteil verschaffen. Zu den begünstigten Bereichen zählen die Renovierung und Instandsetzung von privaten Wohnungen, Friseurdienste, haushaltsnahe Dienstleistungen und häusliche Pflegedienstleistungen, kleinere Reparaturdienstleistungen, Dienstleistungen im Gaststättengewerbe und der Buchhandel. Nach den Plänen der EUKommission soll die Richtlinie zum 1. Januar 2011 in Kraft treten. Viele Handwerksbetriebe dürften von der Regelung profitieren. Allerdings gibt es für Kammerpräsident Möhrle noch einen weiteren Grund, die Mehrwertsteuersätze zu senken. „Wenn die Arbeit des Handwerksbetriebes billiger wird, verliert die Schwarzarbeit rasch an Attraktivität“, sagte Möhrle. Für die Schattenwirtschaft würden schlechtere Zeiten anbrechen. Der Wettbewerbsdruck für mittelständische Unternehmen steigt. Innovationen müssen immer schneller in Produkte, Verfahren und Organisationsformen umgesetzt werden. Technologietransfer ist der Schlüssel hierzu. Mit dem Professor-Adalbert-SeifrizPreis werden gelungene Beispiele des Technologietransfers zwischen Forschung und Handwerk ausgezeichnet. Der bundesweite Wettbewerb, bekannt unter dem Namen „Meister sucht Professor“, wird veranstaltet vom Wirtschaftsblatt handwerk magazin in Zusammenarbeit mit der Steinbeis-Stiftung und der Signal Iduna Gruppe Versicherungen und Finanzen. Unterstützer sind der Verein Technologie-Transfer Handwerk beim Baden-Württembergischen Handwerkstag und der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 25.000 Euro Preisgeld dotiert. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31. Mai 2009. Weitere Informationen und Download der Bewerbungsunterlagen unter www.seifriz-preis.de Innovationspreis des Landes 2009 Insgesamt 50.000 Euro Preisgeld Noch bis zum 29. Mai 2009 können kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk und technologischer Dienstleistung ihre Bewerbungen zum wichtigsten Innovationspreis des Landes einreichen. Der Innovationspreis, besser bekannt als Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, feiert in diesem Jahr ein wichtiges Jubiläum. Bereits zum 25. Mal wird der Wettbewerb, der beispielhafte Leistungen in der Entwicklung neuer Produkte, Verfahren und technologischer Dienstleistungen und in der Anwendung moderner Technologien würdigt, durchgeführt. Den Siegern winken Preise in Höhe von insgesamt 50.000 Euro und viel öffentliche Aufmerksamkeit. Die MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg GmbH verleiht einen mit 7.500 Euro dotierten Sonderpreis an junge Unternehmen. Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg richtet sich an im Land ansässige Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von nicht mehr als 100 Millionen Euro. Bewerbungsschluss für den Wettbewerb 2009 ist der 29. Mai 2009. Die Preisverleihung wird im November 2009 stattfinden. Bewerbungen können eingereicht werden bei der Handwerkskammer Reutlingen. Ansprechpartner ist Adolf Jetter, Technologie und Innovation, Tel. 07121/ 2412-142, E-Mail: adolf.jetter@hwk-reutlingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 6 | 27. März 2009 | 61. Jahrgang Glasklarer Durchblick fürs heiligs Blechle AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Handwerkskammerwahlen 2009 Aufforderung zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen. Der Vorstand der Handwerkskammer Reutlingen hat gemäß § 1 der Wahlordnung für die Wahlen der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammern (Anlage C zum Gesetz zur Ordnung des Handwerks – Handwerksordnung, HwO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074; 2006 I S. 2095), zuletzt geändert durch Artikel 8 des 4. Gesetzes zur Änderung verwaltungsverfahrensrechtlicher Vorschriften vom 11.12. 2008 (BGBl. I S. 2418) mit Beschluss vom 28. Oktober 2008 als Tag der Wahl Sonntag, den 5. Juli 2009, von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr bestimmt. Die Mitglieder der Vollversammlung und ihre Stellvertreter werden durch Listen in allgemeiner, freier und gleicher und geheimer Wahl gewählt. Die Wahlen zur Vollversammlung werden im Briefwahlverfahren durchgeführt. Das Wahlverfahren regelt sich nach der der HwO als Anlage C beigefügten Wahlordnung. Nach § 7 der Wahlordnung fordere ich hiermit zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen auf. Der Handwerkskammerbezirk Reutlingen bildet gemäß § 3 der Wahlordnung einen Wahlbezirk. Nach § 5 Abs. 1 der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen sind 39 Mitglieder der Vollversammlung zu wählen, und zwar 26 selbständige Handwerker und Inhaber handwerksähnlicher Betriebe und 13 Gesellen und andere Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung, die in einem Betrieb eines selbständigen Handwerkers oder in einem handwerksähnlichen Betrieb beschäftigt sind. Für jedes Mitglied ist die gleiche Anzahl erste und zweite Stellvertreter zu wählen, die der gleichen Gewerbegruppe wie das Mitglied angehören müssen. Die Wahlvorschläge gelten für den Wahlbezirk. Sie sind getrennt für die Wahl der Vertreter des selbständigen Handwerks und des handwerksähnlichen Gewerbes und für die Wahl der Vertreter der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung in Form von Listen einzureichen. Sie müssen die Namen von so vielen Bewerbern enthalten, als Mitglieder und Stellvertreter im Wahlbezirk zu wählen sind. Die Bewerber sind in den Wahlvorschlägen mit Vor- und Zuname, Beruf, Wohnort und Wohnung so deutlich zu bezeichnen, dass über die Person kein Zweifel besteht. In gleicher Weise sind für jedes einzelne Mitglied die Stellvertreter deutlich zu bezeichnen, so dass zweifelsfrei hervorgeht, wer als Mitglied und wer als erster oder zweiter Stellvertreter vorgeschlagen wird. Die Bewerberverteilung des Handwerks und handwerksähnlichen Gewerbes sowie der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung muss den Bestimmungen des § 5 Abs. 2 der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen wie folgt entsprechen: (siehe Tabelle oben) Gruppen, zu den in den Anlagen A und B aufgeführten Gewerben (§ 93 Abs. 2 HwO i.V.m. § 4 Anlage C zur HwO): Selbständige Arbeitnehmervertreter Bau- und Ausbaugewerbe 6 3 Elektro- und Metallgewerbe 11 5 Holzgewerbe und Glas-, Papier-, keramische und sonstige Gewerbe 3 Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe und Gewerbe für Gesundheits- und Körperpflege sowie chemische Gewerbe und Reinigungsgewerbe 3 Nahrungsmittelgewerbe 3 Gesamt ! 26 Die Zuordnung der einzelnen Gewerbe zu den Gewerbegruppen richtet sich nach den Anlagen A und B der HwO i.d.F. der Bekanntmachung vom 24. September 1998 (BGBl. I S. 3074), zuletzt geändert durch das Gesetz vom 24. Dezember 2003 (BGBl. I S. 2933). Für die Benennung der Vertreter der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung ist eine Zusammenfassung der Gruppe aus den Gewerbegruppen 3, 4 und 5 möglich. Nach § 8 Abs. 4 der Wahlordnung sollen auf jedem Wahlvorschlag eine Vertrauensperson und ein Stellvertreter bezeichnet sein, die bevollmächtigt sind, dem Wahlleiter gegenüber Erklärungen abzugeben. Fehlt diese Bezeichnung, so gilt der erste Unterzeichnete als Vertrauensperson, der zweite als sein Stellvertreter. Nach § 8 Abs. 5 der Wahlordnung muss jeder Wahlvorschlag von mindestens der zweifachen Anzahl der jeweils für die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite in der Vollversammlung zu besetzenden Sitze an Wahlberechtigten, höchstens aber von 70 Wahlberechtigten, unterzeichnet sein. Die Unterzeichner der Wahlvorschläge müssen bei der Unterschrift auch Beruf, Wohnort und Wohnung angeben. Die Unterschriften müssen leserlich sein. Die Wahlvorschläge müssen gemäß § 9 der Wahlordnung bis spätestens Sonntag, 31. Mai 2009, bei dem unterzeichneten Wahlleiter, Friedrich Reisser, Rechtsanwalt und Notar, Geschäftsstelle 72762 Reutlingen, Hindenburgstraße 58, eingegangen sein. Mit jedem Wahlvorschlag sind einzureichen: 1. Die Erklärung der Bewerber, dass sie der Aufnahme ihrer Namen in den Wahlvorschlag zustimmen, 2. die Bescheinigung der Handwerkskammer, dass bei den Bewerbern die Wahlvoraussetzungen a) aufseiten der Inhaber eines Betriebes eines Handwerks oder handwerksähnlichen Gewerbes des § 97, b) aufseiten der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsaufbildung des § 99 der Handwerksordnung vorliegen, und 3. die Bescheinigung der Handwerkskammer, dass die Unterzeichner des Wahlvorschlages a) bei den Inhabern eines Betriebs eines Handwerks oder handwerksähnlichen Gewerbes in die Wählerliste (§ 12 Abs. 1 Wahlordnung) eingetragen sind, 5 13 b) bei den Gesellen und anderen Arbeitnehmern mit abgeschlossener Berufsausbildung die Voraussetzungen für die Wahlberechtigung (§ 98 HwO) erfüllen. Die Bescheinigungen werden von der Handwerkskammer gebührenfrei ausgestellt (§ 10 Abs. 2 Wahlordnung). Wegen der Wahlberechtigung und der Wählbarkeit wird auf die Vorschriften der Handwerksordnung und die Wahlordnung hingewiesen. Die maßgebenden Bestimmungen lauten wie folgt: § 96 Handwerksordnung (Wahlberechtigung Arbeitgeber) (1) Berechtigt zur Wahl der Vertreter des Handwerks und des handwerksähnlichen Gewerbes sind die in der Handwerksrolle (§ 6) oder im Verzeichnis nach § 19 HwO eingetragenen natürlichen und juristischen Personen und Personengesellschaften sowie die in das Verzeichnis nach § 90 Abs. 4 Satz 2 HwO eingetragenen natürlichen Personen. Die nach § 90 Abs. 4 Satz 2 HwO eingetragenen Personen sind zur Wahl der Vertreter der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 HwO berechtigt, sofern die Satzung dies nach § 93 bestimmt. Das Wahlrecht kann nur von volljährigen Personen ausgeübt werden. Juristische Personen und Personengesellschaften haben jeweils nur eine Stimme. (2) Nicht wahlberechtigt sind Personen, die infolge strafgerichtlicher Verurteilung das Recht, in öffentlichen Angelegenheiten zu wählen oder zu stimmen, nicht besitzen. (3) An der Ausübung des Wahlrechts ist behindert, 1. wer wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwäche in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht ist, 2. wer sich in Straf- oder Untersuchungshaft befindet, 3. wer infolge gerichtlicher oder polizeilicher Anordnung in Verwahrung gehalten wird. § 97 Handwerksordnung (Wählbarkeit Arbeitgeber) (1) Wählbar als Vertreter der zulassungspflichtigen Handwerke sind 1. die wahlberechtigten natürlichen Personen, sofern sie a) im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ohne Unterbrechung ein Handwerk selbständig betreiben, b) die Befugnis zum Ausbilden von Lehrlingen besitzen, c) am Wahltag volljährig sind; 2. die gesetzlichen Vertreter der wahlberechtigten juristischen Personen und die vertretungsberechtigten Gesellschafter der wahlberechtigten Personengesellschaften, sofern a) die von ihnen vertretene juristische Person oder Personengesellschaft im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ein Handwerk selbständig betreibt und b) sie im Bezirk der Handwerkskammer seit mindestens einem Jahr ohne Unterbrechung gesetzliche Vertreter oder vertretungsberechtigte Gesellschafter einer in der Handwerksrolle eingetragenen juristischen Person oder Personengesellschaft und am Wahltag volljährig sind. Nicht wählbar ist, wer infolge Richterspruchs die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter oder infolge strafgerichtlicher Verurteilung die Fähigkeit, Rechte aus öffentlichen Wahlen zu erlangen, nicht besitzt. (2) Bei der Berechnung der Fristen in Absatz 1 Nr. 1 Buchstabe a und Nr. 2 Buchstabe b sind die Tätigkeiten als selbständiger Handwerker in einem zulassungspflichtigen Handwerk und als gesetzlicher Vertreter oder vertretungsberechtigter Gesellschafter einer in der Handwerksrolle eingetragenen juristischen Person oder Personengesellschaft gegenseitig anzurechnen. (3) Für die Wahl der Vertreter der zulassungsfreien Handwerke, der handwerksähnlichen Gewerbe und der Personen nach § 90 Abs. 3 und 4 gelten die Absätze 1 und 2 entsprechend. § 98 Handwerksordnung (Wahlberechtigung Arbeitnehmervertreter) (1) Berechtigt zur Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer in der Handwerkskammer sind die Gesellen und die weiteren Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung, sofern sie am Tag der Wahl volljährig sind und in einem Betrieb eines Handwerks oder eines handwerksähnlichen Gewerbes beschäftigt sind. § 96 Abs. 2 und 3 findet Anwendung. (2) Kurzzeitig bestehende Arbeitslosigkeit lässt das Wahlrecht unberührt, wenn diese zum Zeitpunkt der Wahl nicht länger als drei Monate besteht. § 99 Handwerksordnung (Wählbarkeit Arbeitnehmervertreter) Wählbar zum Vertreter der Arbeitnehmer in der Vollversammlung sind die wahlberechtigten Arbeitnehmer im Sinne des § 90 Abs. 2, sofern sie 1. am Wahltag volljährig sind, 2. eine Gesellenprüfung oder eine andere Abschlussprüfung abgelegt haben oder, wenn sie in einem Betrieb handwerksähnlichen Gewerbes beschäftigt sind, nicht nur vorübergehend mit Arbeiten betraut sind, die gewöhnlich nur von einem Gesellen oder einem Arbeitnehmer ausgeführt werden, der einen Berufsabschluss hat. Bildungsakademien setzen auf hohe Qualität und kompatible Abschlüsse Kooperationsbörse in Brünn Die Bildungsakademien der Handwerkskammer Reutlingen haben ihr Bildungsprogramm 2009 vorgelegt. Die Broschüre stellt über 160 Kurse aus verschiedenen Themenbereichen vor. Das Angebot reicht von technischen Fachlehrgängen und EDV-Kursen über betriebswirtschaftliche Angebote bis hin zur Meistervorbereitung. Viele Lehrgänge führen zu anerkannten Bildungsabschlüssen. Am 21. April organisiert Handwerk International Baden-Württemberg auf den Baumessen im tschechischen Brünn eine Kooperationsbörse zum Thema ökoeffizientes Bauen. Die Veranstaltung eröffnet Bauunternehmen die Chance, internationale Kontakte zu knüpfen sowie Zulieferer und Partner aus ganz Europa kennen zu lernen und neue Absatzmärkte zu erschließen. Die Kooperationsbörse ist für Unternehmen interessant, die sich mit Energieeinspartechnologien, Baustoffen, alternativer Energiegewinnung und Anlagentechnik beschäftigen. Im Jahr 2008 waren die Baumessen Brünn mit rund 95.000 Besuchern aus 56 Ländern die fünftgrößte Messeveranstaltung des europäischen Bauwesens. Rund 1.500 Aussteller präsentierten sich und ihre Angebotspalette. Die Teilnahme an der Kooperationsbörse ist kostenlos, Anmeldeschluss ist der 7. April 2009. „Wir setzen auf hohe Qualität und kompatible Abschlüsse“, sagt Hermann Nagel, Leiter der Bildungsakademie Tübingen. Zum Beispiel mit den so genannten Premiumprodukten. Gemeinsam mit den anderen baden-württembergischen Bildungsakademien des Handwerks wurden im vergangenen Jahr erstmals Veranstaltungen unter dieser Marke angeboten. Das Konzept: Lehrinhalte, Dauer und Abschlüsse nach landesweit einheitlichen Standards. „Unsere Absolventen profitieren vom hohen Qualitätsniveau“, fasst Nagel die Erfah- Alle Kurse, Seminare und Lehrgänge können auch online gebucht werden. Foto: HWK Reutlingen rungen des letzten Jahres zusammen. Der Lehrgang „Büroleiter/-in im Handwerk“ ist so ein Premiumprodukt. Der sechsmonatige Teilzeitkurs vermittelt organisatorisches Know-how und Ma- Das Bildungsprogramm 2009 der Handwerkskammer Reutlingen kann kostenlos angefordert werden bei der Bildungsakademie Reutlingen, Tel. 07121/ 2412-320, E-Mail: bildungsakademie-rt@hwkreutlingen.de, www.hwk-reutlingen.de/weiterbildung San Remo. Ein Doppeldeckerbus bleibt in den Felsvorsprüngen hängen. Walter Baur klebt die obere Scheibe neu ein. Zürich. Der Buggy-Club braucht Sonderanfertigungen. Die neuen Scheiben kommen von Stratega-Autoglas. Freudenstadt. Die Frontscheibe eines Lastkraftwagens hat an einem Samstagabend einen Steinschlag abbekommen und ging zu Bruch. Walter Baur sorgt dafür, dass der Trucker umgehend wieder glasklaren Durchblick hat. Und übernimmt den „lästigen Papierkram“ mit den Versicherungen. Seit 1984 ist Baur Profi in Sachen Fahrzeugverglasung. In Weilen sitzt die Verwaltung, in Rottweil-Neukirch hat Walter Baur das 300 Quadratmeter große Glaslager und den stationären Montagestützpunkt untergebracht. „Wir arbeiten überwiegend mobil vor Ort, direkt beim Kunden“, erklärt der Firmenchef. „Dafür haben wir speziell aus- Foto: privat gerüstete Scheiben- und Werkzeugtransporter.“ Spezialgebiet von Stratega (ein von Walter Baur 1990 beim Patentamt München eingetragenes Warenzeichen für Fahrzeugscheiben aller Art) ist die Scheibenklebetechnik von Pkws, Lkws, Bussen, Baumaschinen und Sonderfahrzeugen. Seit 25 Jahren führt das Unternehmen Steinschlagreparaturen bei Verbundglas aus. Teilkaskoversicherte können diesen Service meist kostenlos nutzen. Ebenso lange ist Stratega Autoglas auf dem Gebiet der Versiegelung tätig. Baur unterstreicht die Langlebigkeit dieser Behandlung. 30.000 Kilometer oder sechs Monate lang habe der Kunde bessere Sicht. „Wer einmal die Vorteile einer fachgerechten Versiegelung der Frontscheibe kennen gelernt hat, kommt mit dem nächsten Auto wieder“, ist sich Fachmann Baur sicher. Beste Noten für den Fleischernachwuchs Auszubildende bei Qualitätsprüfung erfolgreich Reutlingen, den 22. Januar 2009 Ökologisch und effizient bauen Weiterbildung nach Maß Walter Baur ist Spezialist in Sachen Autoglas. Der Wahlleiter Friedrich Reisser Rechtsanwalt und Notar Neues Bildungsprogramm ist da nagementwissen, das im Handwerksbetrieb immer wichtiger wird. Auch die Weiterbildung zum „Gebäudeenergieberater (HWK)“ gehört in diese Reihe. Dieses Angebot richtet sich an Handwerksmeister, die ihre Kunden in Sachen Energieeinsparung und Gebäudemodernisierung beraten wollen. Neben technischen Lehrgängen und EDV-Kursen sind auch die Studiengänge mit Bachelor-Abschluss und die Meistervorbereitungskurse dem Premiumsegment zugeordnet. Wer in diesen Wochen einsteigen möchte, kann bares Geld sparen. Denn das Land Baden-Württemberg fördert auch in diesem Jahr zahlreiche Fachkurse mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Das bedeutet, dass eine hochwertige Fortbildung deutlich günstiger angeboten wird. Der Preisnachlass kann 30 Prozent betragen, für Teilnehmer, die älter als 50 Jahre sind, sogar 50 Prozent. Stratega Autoglas in Rottweil-Neukirch feiert 25-jähriges Bestehen Ansprechpartnerin ist Sylvia Weinhold, Exportberatung, Tel. 07121/2412-133, E-Mail: sylvia.weinhold@hwk-reutlingen.de Ausgezeichnete Leistungen: Der bayerische Wirtschaftsminister Martin Zeil, Metzgermeister Edgar Kuhn und der bayerische Landesinnungsmeister Georg Kleeblatt bei der Preisverleihung. Bild: Privat Die Auszubildenden in der überbetrieblichen Ausbildung an der Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen waren bei der diesjährigen Qualitätsprüfung des bayerischen Fleischerhandwerks äußerst erfolgreich. Ausbildungsmeister Edgar Kuhn und sein Team überzeugten die Jury mit drei Produkten aus eigener Herstellung und erreichten jeweils die Höchstpunktzahl. Höchstpunktzahl erreicht Zur 27. f-Qualitätsprüfung hatten die württembergischen Teilnehmer drei Wurstsorten vorgelegt: Schinkenfleisch im eigenen Saft als Metzgerkonserve, Fleischkäse, feingekuttert, und ein schwäbisches Bauernvesper, ebenfalls als Metzgerkonserve. Das Rezept für das Bauernvesper hatte Edgar Kuhn beigesteuert. Eine neutrale Jury beurteilte Aussehen, Konsistenz, Geruch und Geschmack der Produkte, ein Labor führte die lebensmittelchemische Analyse durch. Das Urteil fiel einhellig aus. Alle drei Produkte wurden mit der Höchstpunktzahl bewertet. Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil und der bayerische Landesinnungsmeister Georg Kleeblatt überreichten am 1. Februar 2009 in Augsburg die Urkunden. Stefan Maier, Leiter der Bildungsakademie Tübingen, freut sich über das erfolgreiche Abschneiden: „Es belegt die hohe Qualität der Ausbildung im Fleischerhandwerk, und zwar im Betrieb und in der überbetrieblichen Ausbildung.“ Letztere sorgt für ein einheitliches Ausbildungsniveau im Handwerk, indem sie Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die im hochspezialisierten Betrieb manchmal zu kurz kommen. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Baden-Württemberg ????????? ???????????? ?????????? Seite ?? HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN 11 Ausg. 7 | 11. April 2009 | 61. Jahrgang THEMEN HANDWERK IN ZAHLEN Auftragserwartungen für das 2. Quartal 2009 43,0 Eignungsprüfung Um die Qualität der betrieblichen Ausbildung sicher zu stellen führt der Bund die Ausbildungseignungsprüfung wieder ein . . . . . . . . . . . . . . . 12 48,1 46,4 29,6 2008 2009 22,3 steigen 10,6 stabil Unabhängige Experten sinken Die 98 öffentlich bestellten Sachverständigen der Handwerkskammer Reutlingen 12 Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Bebauungspläne Stadt Albstadt Der Gemeinderat der Stadt Albstadt hat am 12. März 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Kantstraße“, Albstadt-Ebingen öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 24. April 2009 im Technischen Rathaus Albstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, Am Markt 2, Stadtplanungsamt, ausgelegt. Handwerkspower in neuem Look Nachwuchskampagne Neues Design, aktuelle Inhalte und viele nützliche Hinweise rund um das Thema Ausbildung – das bietet die Website www.handwerks-power.de. Die zentrale Plattform der Informations- und Imagekampagne der acht Handwerkskammern im Land wurde komplett überarbeitet. Seit Ende Februar ist das überarbeitete Angebot online. Die Website wurde nicht nur optisch verändert. So stehen den Nutzern noch mehr Tipps und Funktionen zur Verfügung als bisher. „Auf der Website finden Auszubildende und Schüler, die sich für Handwerksberufe interessieren, alle Infos rund um die Themen Aus- und Weiterbildung“, erklärt Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. „Sie bekommen zum Beispiel Tipps, wie man sich bewirbt, und sie erfahren, welche Möglichkeiten es gibt, während der Lehre ins Ausland zu gehen, und welcher Beruf welche Karrierechancen bietet.“ Die Website ist als Portal aufgebaut und kommt den unterschiedlichen Nutzerbedürfnissen entgegen: Vom raschen Überblick bis hin zur detaillierten Information. Wer sich für regionale Besonderheiten oder gezielt für die Ausbildungslandschaft in seiner Gegend interessiert, wird auf die Praktikumsund Lehrstellenbörse der jeweiligen Handwerkskammer verlinkt. Darüber hinaus erfahren Schüler und Lehrlinge, wie sie neben der Ausbildung ein Studium absolvieren können. Im Azubi-TV berichten Lehrlinge in Videoclips von ihren Entscheidungen und Erfahrungen in der Ausbildung. „Zusätzlich stehen Schülern und Azubis Musterlebensläufe, Checklisten für Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche sowie Broschüren mit wertvollen Tipps zum Download zur Verfügung“, sagt Eisert. „Für diejenigen, die noch nicht wissen, welchen Beruf sie später ergreifen möchten, bietet die Website außerdem Links zu unterschiedlichen Berufswahltests, die Unentschlossenen bei der Orientierung helfen sollen.“ Homepage: www.handwerks-power.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Krankenstand Aus dem Meisterkurs direkt in den Hörsaal: Ab sofort genügt in vielen Fällen der Meisterbrief, um ein Studium aufnehmen zu können. Leichter Anstieg 2008 . . . . . . . . . . . . 12 Europa für Unternehmer Foto: Handwerkskammer Neues Internetportal Meister dürfen früher an die Uni Land streicht mehrjährige Berufstätigkeit als Voraussetzung für den Hochschulzugang Bislang mussten Handwerksmeister vier Jahre Berufserfahrung nachweisen, bevor sie ein Hochschulstudium aufnehmen konnten. Seit dem 1. März 2009 können Jungmeister direkt im Anschluss an die berufliche Fortbildung im Hörsaal Platz nehmen. Möglich macht es eine Änderung der Berufstätigenhochschulzugangsverordnung des Landes. Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, begrüßt diese Entwicklung: „Wir brauchen mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.“ Die Regelung erleichtere die Karriere vom Gesellen über den Meister bis in die Hochschule. Damit werde die berufliche Ausbildung im Handwerk noch attraktiver, so Eisert. Seit dem Wintersemester 2006/2007 können Meister unabhängig von der Note ihrer Meisterprüfung an jeder Hochschule oder Dualen Hochschule, den bisherigen Berufsakademien, in Baden-Württemberg studieren – und zwar ein ihrer beruflichen Aus- und Weiterbildung entsprechendes Fach. Voraussetzung ist die Meisterprüfung oder eine nach der Handwerksordnung beziehungsweise nach dem Berufsbildungsgesetz gleichwertige berufliche Fortbildung im erlernten Beruf. Zusätzlich müssen die Bewerber eine studienfachliche Beratung der Hochschule absolvieren. Wer etwas anderes studieren möchte, als er im Beruf gelernt hat, muss sich einer Eingangsprüfung der Hochschule unterziehen. So wird festgestellt, ob der Interessent aufgrund seiner Persönlichkeit, seiner Vorkenntnisse und seiner Motivation geeignet ist. Welcher Studiengang mit welcher Meisterausbildung gewählt werden kann, erfahren die studierwilligen Meister direkt bei den Ausbildungsstätten. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen mit den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb haben im vergangenen Jahr 285 Handwerkerinnen und Handwerker ihre Meisterprüfung bestanden. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Karl Wagner, Meisterprüfungsabteilung, Tel. 07121/2412-241, E-Mail: karl.wagner@ hwk-reutlingen.de Was muss bei der Gründung einer Niederlassung in Tschechien beachtet werden? Welche Sozialvorschriften gelten in Dänemark? Wer im europäischen Ausland als Unternehmer tätig werden will kennt solche Fragen. Das von der EU-Kommission initiierte Internetportal „Europa für Sie – Unternehmen“ soll bei der Orientierung helfen. Es bietet länderspezifische Erstinformationen zu den Themen Unternehmensgründung, Besteuerung, Sozialvorschriften oder zu den Voraussetzungen für das Erbringen von Dienstleistungen. Die Informationen sind jeweils in der Landessprache verfügbar. Sie werden ergänzt durch Links auf elektronische Behördendienste und weitere landesspezifische Portale. Die Homepage ist unter http://ec.europa.eu/youreurope/business/index_d e.htm einsehbar. Die Handwerkskammer Reutlingen ist Partner im Netzwerk Enterprise Europe. Der Verbund organisiert Messebeteiligungen und Kooperationsbörsen und berät individuell zu Auslandsmärkten und Fördermaßnahmen. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Sylvia Weinhold, Tel. 07121/2412-133, E-Mail: sylvia.weinhold@hwk-reutlingen.de, www.enterprise-europe-bw.de 51 neue Kfz-Technikermeister Moderne Solartechnik Erhöhte Anforderungen an die Qualifikation der neuen Meister Bundesweite Aktionswoche In diesem Jahr haben 51 junge Kraftfahrzeugtechniker ihre Meisterprüfung erfolgreich abgeschlossen. In der Handwerkskammer Reutlingen erhielten sie kürzlich ihre Zeugnisse. „Der Technologiewandel, die veränderten Kundenerwartungen und die immer komplexeren Reaktionen des Marktes erhöhen die Anforderungen an die Qualifikation der Kfz-Technikermeister. Durch die Kombi- nation von praktischem ,Können und Handeln‘ und den theoretischen Grundlagen haben Sie bewiesen, dass sie ein qualifizierter Kfz-Technikermeister sind“, sagte Manfred Wildmann, der Vorsitzende der Prüfungskommission, anlässlich der Zeugnisausgabe. Die Zustimmung der frischgebackenen Handwerksmeister war ihm dabei sicher. 51 Kfz-Techniker haben in diesem Jahr erfolgreich den Meisterkurs an der Bil- Die neuen Kfz-Technikermeister Tobias Schmidt aus 06729 Tröglitz Damian Hassa aus 70437 Stuttgart Tobias Egenrieder aus 70569 Stuttgart Massimo De Luca aus 71101 Schönaich Florian Erbele aus 71101 Schönaich Daniel Piepenbrink aus 71139 Ehningen Stefan Teichmann aus 71229 Leonberg Stefan Beer aus 71277 Rutesheim Klaus Hönle aus 72072 Tübingen Uli Kreß aus 72074 Tübingen Thomas Baur aus 72108 Rottenburg Bastian Ludwig Helber aus 72108 Rottenburg Aleksej Achziger aus 72116 Mössingen Toni Qualina aus 72116 Mössingen Michael Deile aus 72124 Pliezhausen Thomas Knecht aus 72124 Pliezhausen Peter Heim aus 72127 Kusterdingen Joachim Hipp aus 72138 Kirchentellinsfurt Thomas Strohm aus 72147 Nehren Wanja Heberle aus 72149 Neustetten Alex Pfeifer aus 72172 Sulz Martin Kossmann aus 72178 Waldachtal-Unterwaldach Selcuk Cakmak aus 72336 Balingen Hüznü Yagbasan aus 72379 Hechingen Dennis Maier aus 72393 Burladingen Jochen Trinks aus 72406 Bisingen Johannes Roth aus 72461 Albstadt Heiko Holp aus 72474 Winterlingen Björn Neidhardt aus 72488 Sigmaringen Bernhard Dank aus 72501 Gammertingen Jürgen Ruda aus 72510 Stetten a.k.M. Daniel Flöß aus 72513 Hettingen Udo Christner aus 72584 Hülben Benedikt Preuß aus 72622 Nürtingen Maik Berger aus 72760 Reutlingen Giovanni De Martis aus 72764 Reutlingen Michael Büchner aus 72766 Reutlingen Markus Meyer aus 72770 Reutlingen Heinrich Harth aus 72793 Pfullingen Marcel Hummel aus 72800 Eningen u.A. Michael Klett aus 72800 Eningen u.A. Matthias Lachenmann aus 72800 Eningen u.A. Stefan Langmayr aus 72800 Eningen u.A. Daniel Bosler aus 72813 St. Johann Viktor Asberger aus 72818 Trochtelfingen Steffen Fink aus 72818 Trochtelfingen Daniel Steinmaier aus 72827 Wannweil Marcel Brücker aus 72829 Engstingen Steffen Ziegler aus 73110 Hattenhofen Christian Boßler aus 73252 Lenningen Andreas Beller aus 88499 Riedlingen dungsakademie Tübingen oder der Gewerbeschule Metzingen absolviert. Zuverlässigkeit und Präsenz sollten zur Selbstverständlichkeit werden, denn gerade im Servicebereich könne das zum Erfolgsfaktor werden, so Wildmann. Die Meisterausbildung schaffe nach wie vor eine solide Basis, kontinuierliche und systematische Fortbildung sei aber für heutige Meister Pflicht, so Wildmann weiter. Und vor allem: „Wer seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt wahren will, muss sich unbedingt durch gezielte Weiterbildung fit halten.“ Und wer in der Zukunft erfolgreich sein wolle, müsse sich mit neuen Technologien, neuen Marketing- und Vertriebsmethoden und mit moderner betrieblicher Organisation befassen. Die Vorbereitung zur Meisterprüfung zum Kfz-Techniker besteht aus vier Bausteinen und vermittelt das technische Know-how wie auch betriebswirtschaftliche, rechtliche und pädagogische Grundlagen. Die Kurse können in Vollzeit oder berufsbegleitend belegt werden und dauern zwischen einem und zwei Jahren. Die neuen Kfz-Technikermeister mit Mitgliedern der Prüfungskommission. Foto: HWK Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. führt vom 9. bis 17. Mai 2009 eine bundesweite Aktionswoche durch. Gesucht sind Ideen rund um die Nutzung der Sonnenenergie und Handwerksbetriebe, die sich mit lokalen Aktionen beteiligen wollen. Auf dem Programm stehen Vorträge und Tage der offenen Tür sowie Vorführungen und Beratertage. Die Teilnahme ist kostenfrei. Interessierte können unter www.woche-dersonne.de registrieren. Die Aktionswoche bietet Gelegenheit, die eigenen Leistungen und Produkte unter einem gemeinsamen Markendach zu präsentieren. Jeder Teilnehmer wird vom Veranstalter mit kostenlosem Kampagnenmaterial ausgestattet. Die Medien informieren herstellerneutral über die Vorzüge der Solarenergie. Zusätzlich gibt es Unterstützung bei der Veranstaltungsplanung und Tipps zum Thema Werbung. Die Veranstaltung wird durch die Zentralverbände der Deutschen Elektround Informationstechnischen Handwerke, Sanitär Heizung Klima und des Dachdeckerhandwerks unterstützt. Bundesumweltminister Sigmar Gabriel hat die Schirmherrschaft übernommen. Nach Angaben des Veranstalters wurden im Vorjahr rund 2.600 Veranstaltungen durchgeführt und über 300.000 Verbraucher erreicht. Informationen auch im Internet unter www.woche-der-sonne.de Deutsche Handwerks Zeitung 12 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 7 | 11. April 2009 | 61. Jahrgang Wegen ein paar Groschen Eignungsprüfung wird Pflicht Außerordentliche Kündigung einer Supermarktkassiererin ist hart, aber rechtens Zum 1. August 2009 wird die Ausbildereignungsprüfung in überarbeiteter Form wieder eingeführt. Das Eignungsprofil wird künftig in vier Handlungsfelder unterteilt, die den gesamten Prozess der Ausbildung – von der ersten Planung über die praktische Durchführung bis zur abschließenden Gesellenprüfung – abdecken. Die Prüfung selbst besteht aus einem schriftlichen Teil mit fallbezogenen Fragestellungen und einem praktischen Teil mit Präsentation und Fachgespräch. Mit der Rückkehr zur obligatorischen Prüfung soll ein hohes Ausbildungsniveau in allen Wirtschaftszweigen sichergestellt werden. Die Regelung zielt vor allem auf Ausbildungsbetriebe in Industrie, Handel und Dienstleistungen ab. Im Handwerk sind die Gewerke und Betriebe betroffen, in denen der Meisterbrief nicht mehr zwingend vorgesehen ist. Für Ausbilder mit Meisterbrief ändert sich nichts. Sie haben die erforderlichen berufs- und Inmitten der närrischen Tage sorgte ein Gerichtsurteil für Schlagzeilen, das keineswegs als Faschingsscherz missverstanden werden sollte: Die außerordentliche Kündigung einer Berliner Supermarktkassiererin wegen der Einlösung von zwei vereinnahmten Pfandbons im Gesamtwert von 1,30 Euro wurde auch in zweiter Instanz vom Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg für rechtens erklärt (LAG Berlin-Brandenburg, Az.: 7 Sa 2017/08). Die seit über 30 Jahren als Kassiererin beschäftigte Angestellte hatte zwei ihr nicht gehörende Leergutbons im Wert von 48 und 82 Cents unrechtmäßig aus dem Kassenbüro genommen und selbst eingelöst. Ständige Rechtsprechung Auch wenn Volkes Seele die außerordentliche Kündigung einer langjährigen Arbeitskraft wegen eines materiellen Schadens in Höhe von 1,30 Euro als ungerecht empfinden mag, entspricht die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg der arbeitsgerichtlichen Rechtsprechung. So erklärte beispielsweise das Bundesarbeitsgericht im sogenannten Bienenstich-Urteil (BAG, Az.: 2 AZR 3/83), dass grundsätzlich auch der Verzehr eines Stückes Bienenstich durch eine angestellte Büfettkraft eine „fristlose“, außerordentliche Kündigung rechtfertigen kann. Das Landesarbeitsgericht Düsseldorf hielt die außerordentliche Kündigung eines Auszubildenden für gerechtfertigt, der aus einem Kundenfahrzeug 1 D-Mark entwendet hatte (LAG Düsseldorf, Az.: 11 Sa 561/73). Allein Vertrauensverlust ist entscheidend Im Falle der Entwendung von Gegenständen oder anderweitigen Eigentumsstraftaten des Arbeitnehmers gegenüber seinem Arbeitgeber ist also nicht entscheidend, in welcher Höhe auf der Arbeitgeberseite ein Schaden entsteht. Es kommt vielmehr darauf an, dass durch derartige Taten des Arbeit- Bund will Qualität der betrieblichen Ausbildung sicherstellen nehmers das Vertrauen des Arbeitgebers gebrochen wird und eine weitere Zusammenarbeit daher nicht mehr zumutbar ist. Arbeitnehmer sollten sich daher über die möglichen Konsequenzen eines vermeintlich geringwertigen Diebstahls oder einer geringwertigen Unterschlagung bewusst sein, denn der Arbeitgeber darf berechtigterweise davon ausgehen: „Mein Arbeitnehmer, der mir heute ein paar Schrauben klaut, entwendet morgen vielleicht die teure Bohrmaschine.“ Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Richard Schweizer (Rechtsabteilung), der diesen Beitrag auch verfasst hat, Tel. 07121/2412-232, E-Mail: richard.schweizer@hwk-reutlingen.de. DIE ÖFFENTLICH BESTELLTEN SACHVERSTÄNDIGEN DER HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN arbeitspädagogischen Kenntnisse im Rahmen ihrer Meisterprüfung nachgewiesen. Die Prüfungspflicht war vor rund sechs Jahren ausgesetzt worden. Nach einer Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung führte dies zwar zu mehr Ausbildungsplätzen, gleichzeitig aber auch zu Qualitätseinbußen in der betrieblichen Ausbildung. Die jüngste Novellierung der Ausbildereignungsverordnung soll die Mängel beseitigen, gleichwohl Betriebe und Ausbilder nicht übermäßig belasten. So müssen bewährte Ausbilder, die in den vergangenen Jahren ohne Prüfung tätig werden durften, keine Nachprüfung absolvieren. Sie bleiben auch künftig von der Verpflichtung, ein Prüfungszeugnis vorzulegen, befreit. Die Bildungsakademien der Handwerkskammer Reutlingen bieten mehrmals im Jahr Vorbereitungskurse auf die Ausbilderprüfung an. Die aktuellen Termine finden Sie online unter www.hwk-reutlingen.de/weiterbildung Unabhängige Experten im Handwerk Zurzeit sind 98 Fachleute als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen tätig. Sie wurden für ihre gutachterliche Tätigkeit jeweils auf die Dauer von fünf Jahren bestellt. Es sind besonders qualifizierte und persönlich integere Handwerker, die ihre Qualifikation und Eignung durch besondere Sachkunde, Unabhängigkeit, Objektivität und Vertrauenswürdigkeit nachgewiesen haben. Ihre Arbeit genießt hohe Glaubwürdigkeit. Augenoptikerhandwerk Dipl.-Ing. (FH) Frank Greiner aus 72574 Bad Urach Klaus Nerlich aus 88348 Bad Saulgau Dachdeckerhandwerk Gebhart Höritzer aus 72070 Tübingen Gerhard Gail aus 72488 Sigmaringen Willy Werner aus 72770 Reutlingen Elektrotechnikerhandwerk Eugen Kürner aus 72070 Tübingen Manfred Konz aus 72250 Freudenstadt Martin Gförer aus 72379 Hechingen Reiner Renz aus 72793 Pfullingen Hans-Peter Müller aus 72488 Sigmaringen Estrichlegerhandwerk Alexander Chini aus 72250 Freudenstadt Feinwerkmechanikerhandwerk Eugen Blender aus 88605 Sauldorf Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk Karl-Heinz Helle aus 72070 Tübingen Erich Zanocco aus 72250 Freudenstadt Gerhard Braun aus 72270 BaiersbronnMitteltal Michael Weise aus 72336 Balingen-Ostdorf Bernhard Reck aus 88348 Bad Saulgau Friseurhandwerk (Zweithaar) Peter Volk aus 72459 Albstadt-Laufen Gebäudereinigerhandwerk Martin Lutz aus 72581 Dettingen Glaserhandwerk Rolf Pfeffer aus 72181 Starzach-Bierlingen Helmut Dietz aus 72285 Pfalzgrafenweiler Martin Theodor Lacher aus 72406 Bisingen Jürgen Sieber aus 72510 Stetten a.k.M. Udo Bethke aus 72762 Reutlingen Karl-Heinz Mollenkopf aus 72793 Pfullingen Goldschmiedehandwerk Wolfgang Groh aus 72764 Reutlingen Holz- und Bautenschutzgewerbe Frederik Beckenbach aus 72160 Horb Informationstechnikerhandwerk Bruno Bühler aus 72351 Geislingen Wolfgang Neuscheler aus 72356 Dautmergen Prof. Dr. Bernhard Stütz aus 72805 Lichtenstein Installateur- und Heizungsbauerhandwerk Rolf Krauß aus 72119 Ammerbuch-Reusten Joachim Restle aus 72379 Hechingen Franz Sickinger aus 72379 Hechingen Wilhelm Schmid aus 72770 Reutlingen-Betzingen Thomas Bahlo aus 72793 Pfullingen Joachim von Rekowski aus 72818 Trochtelfingen Kachelofen- und Luftheizungsbauerhandwerk Karl-Friedrich Fauser aus 72070 Tübingen Norbert Arnold aus 72534 Hayingen Karosserie- und Fahrzeugbauerhandwerk Dipl.-Ing. (BA) Wolfgang Mehl aus 72072 Tübingen Josef Wally aus 72184 Eutingen-Göttelfingen Hardy Mader aus 72766 Reutlingen Klempnerhandwerk Uwe Kaipf aus 72072 Tübingen Rolf Krauß aus 72119 Ammerbuch-Reusten Joachim Restle aus 72379 Hechingen Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk Dipl.-Ing. (BA) Guido Mehl aus 72072 Tübingen Andreas Deeg aus 72116 Mössingen Thomas Wally aus 72184 Eutingen-Göttelfingen Hans Leopold aus 72351 Geislingen Werner Gieger aus 72362 Nusplingen Siegmar Zacke aus 72458 Albstadt-Ebingen Helmut Molnar aus 72574 Bad Urach Maler- und Lackiererhandwerk Manfred Reutter aus 72070 Tübingen Klaus Poddig aus 72072 Tübingen Klaus Post aus 72072 Tübingen-Weilheim Siegfried Schmid aus 72250 Freudenstadt Jürgen Wochele aus 72280 Dornstetten Werner Reuter aus 72505 KrauchenwiesHausen a.A. Joachim Brodbeck aus 72555 Metzingen Gerhard Ochs aus 72762 Reutlingen Hans Martin Eisenbeis aus 72770 Reutlingen Maler- und Lackiererhandwerk (nur Kraftfahrzeuglackierungen) Bernhard Baur aus 72108 Rottenburg Maler- und Lackiererhandwerk (Fachgebiet Schimmelpilzsanierung) Anton Ruprecht aus 72505 Krauchenwies Maurer- und Betonbauerhandwerk Dipl.-Ing. Walter Germey aus 72072 Tübingen Dipl.-Ing. (TU) Richard Flammer aus 72116 Mössingen Fidelis Dreher aus 72514 Inzigkofen Hermann Weigold aus 72293 Glatten Rudi Failenschmid aus 72574 Bad Urach Metallbauerhandwerk Jochen Strasser aus 72072 Tübingen Klaus Schieber aus 72458 Albstadt Andreas Mader aus 72461 Albstadt Orthopädietechnikerhandwerk Klaus Fischer aus 72070 Tübingen Hannelore Gießler aus 72458 Albstadt Parkettlegerhandwerk Thomas Knöpfler aus 72581 Dettingen/ Erms Raumausstatterhandwerk Herbert Ernst Gühring aus 72348 Rosenfeld Rollladen- und Jalousiebauerhandwerk Sieghard Bartel aus 72070 Tübingen Schornsteinfegerhandwerk Peter Fellmeth aus 72108 Rottenburg Werner Bosch aus 72470 Winterlingen Schuhmacherhandwerk Christoph Pfau aus 72250 Freudenstadt Straßenbauerhandwerk Günther Kuch aus 72160 Horb Alois Müller aus 72459 Albstadt Stuckateurhandwerk Ulrich Maier aus 72070 Tübingen Dipl.-Ing. (FH) Horst Rausch aus 72348 Rosenfeld Dipl.-Ing. (FH) Armin Haspel aus 72406 Bisingen Dipl.-Ing. (FH) Jürgen Fischer aus 72459 Albstadt Erhard Fischer aus 72469 Meßstetten-Heinstetten Johann Hahn aus 72510 Stetten a.k.M. Karl-Alfred Niebling aus 72555 MetzingenNeuhausen Harry Luik aus 72766 Reutlingen Tischlerhandwerk Robert Finkbeiner aus 72270 Baiersbronn Ewald Finkbeiner aus 72270 BaiersbronnMitteltal Manfred Stingel aus 72458 Albstadt-Ebingen Anton Hößler aus 88634 Herdwangen Tischlerhandwerk (nur antike Möbel und Bauteile) Ulrich Landenberger aus 72411 Bodelshausen Uhrmacherhandwerk Hermann Fritz aus 72469 Meßstetten Zimmererhandwerk Bruno Reutter aus 72116 Mössingen Dieter Stahl aus 72280 Dornstetten Gerhard Sick aus 72401 Haigerloch Markus Maag aus 72458 Albstadt-Ebingen Robert Ott aus 72501 Gammertingen Ottmar Gmeiner aus 72505 Krauchenwies Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer, Tel. 07121/2412-210, E-Mail: rainer.neth@hwk-reutlingen.de „Die Bandbreite an Themen ist enorm“ Richard Schweizer ist Rechtsberater und Ansprechpartner für Existenzgründer In der eigenen Kanzlei beschäftigte er sich vor allem mit Arbeitsrecht, Existenzgründungen und Strafrecht. „Wenn aber mal eine Mietsache reinkam, wurde die auch erledigt“, sagt Richard Schweizer im Rückblick, „das ist in einer Allgemeinkanzlei in etwa wie beim Allgemeinmediziner.“ Sein neues Aufgabengebiet ist ähnlich breit angelegt. Seit Mitte Januar ist Schweizer in der Rechtsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen tätig und betreut zusätzlich das Starter-Center. Erfahrung als Selbständiger Nach Studium und Referendariat in Tübingen hatte er 2005 zunächst den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Die Erfahrungen, die er als Gründer und freiberuflich tätiger Rechtsanwalt erworben hat, kommen ihm heute im Starter-Center zugute, ist Schweizer überzeugt. Er könne sich eben recht gut in die Situation seiner Kunden versetzen: „Ich habe schon selbst einen Busi- nessplan aufgestellt, kenne die damit verbundenen Schwierigkeiten und mögliche Lösungswege“, erläutert der 32-jährige Jurist, der seine Gründung in Form einer so genannten Ich-AG realisierte. Der Lotse ist gefragt In den vergangenen Wochen hat er bereits mehrere Gründungsvorhaben begleitet, darunter eine Optikerin und ein Feinwerkmechaniker. Seine Aufgabe im Starter-Center fasst er unter der Beschreibung „zentrale Anlaufstelle mit Lotsenfunktion“ zusammen. Ein erster Eindruck? Die Bandbreite an Gewerken und Themenstellungen sei enorm, sagt Schweizer. Dies gelte vor allem für seine Arbeit in der Rechtsabteilung, die ihn im Laufe eines Vormittages vom Vergaberecht über das Gewerberecht zum Arbeitsrecht und durch viele weitere verschiedene Rechtsgebiete führen kann. Ein wenig überrascht habe ihn, dass Ar- beitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen den Rat der Kammerexperten einholen, und zwar nahezu zu gleichen Teilen. Viele Anfragen haben mit der aktuellen Wirtschaftslage zu tun. „Wir erhalten spürbar mehr Anfragen als bisher, bei denen es um die Themen Kurzarbeit oder Kündigung geht“, erläutert Schweizer. Foto: Handwerkskammer Reutlingen Krankenstand leicht gestiegen Psychische Erkrankungen weiter auf dem Vormarsch Der Krankenstand im Handwerk ist 2008 wie schon im Vorjahr wieder leicht angestiegen, nachdem die Fehlzeiten zuvor jahrelang zurückgegangen waren. Nach Angaben der Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen haben vor allem psychische Erkrankungen stark zugenommen. Ihr Anteil liegt mittlerweile bei 6,6 Prozent aller Krankheitstage im Handwerk. 1998 waren es noch 3,9 Prozent. Doppelt so viele Frauen wie Männer sind von diesen Erkrankungen betroffen. Der Krankenstand insgesamt ist auf 4,3 Prozent gestiegen (2007: 4,2 Prozent). Im Durchschnitt war ein IKK-Versicherter im Jahr 2008 15,7 Tage krankgeschrieben, etwa einen halben Tag länger als 2007. Insgesamt 59 Prozent der Krankheitstage verteilen sich auf drei Krankheitsgruppen. Die meisten Krankheitstage werden durch Erkrankungen des Muskel- und Skelettapparats verursacht (27 Prozent). Es folgen Verletzungen und Vergiftungen (18 Prozent) und an dritter Stelle die Krankheiten der Atmungsorgane (14 Prozent). Allerdings treten diese Krankheitsarten in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich häufig auf: Erkrankungen von Skelett und Muskulatur nehmen mit steigendem Alter immer mehr zu, während die Verletzungshäufigkeit abnimmt. „Vor dem Hintergrund, dass der Anteil der über 40-jährigen bei den Beschäftigten im Handwerk immer größer wird, muss man sich künftig noch mehr mit der Vorbeugung von Rückenerkrankungen beschäftigen“, betont Hugo Schüle, Vorstandsvorsitzender der IKK BadenWürttemberg und Hessen. Die IKK bietet deshalb Betrieben vielfältige Möglichkeiten, im betrieblichen Gesundheitsmanagement aktiv zu werden – von Arbeitsplatzanalysen bis hin zu individuell angepassten Trainings zu Ausgleichssport, Stressbewältigung oder Arbeitsplatzgestaltung. Detaillierte Gesundheitsberichte für einzelne Gewerke oder Innungen können über die kostenlose Servicenummer 0800/4 551111 angefordert werden. Nähere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.ikkbw-he.de Startkapital durch Autoverkauf 25 Jahre Elektro-Schäfer in Rottenburg Arbeit mit vielen Facetten Und auch für Verbraucher ist die Handwerkskammer ein wichtiger Ansprechpartner, beispielsweise dann, wenn es zum Streit über die Qualität der Arbeit oder die Rechnung kommt. In Gewährleistungsfragen sei oftmals die Rolle des Mediators gefragt, erzählt Schweizer und fügt hinzu: „In den meisten Fällen gelingt es, zwischen den beiden Parteien zu vermitteln und eine akzeptable Lösung zu finden.“ Berater, Lotse, Vermittler – ob der neue Aufgabenbereich doch ein wenig an den Allgemeinanwalt in der eigenen Kanzlei Wer ausbilden will, muss künftig wieder eine Prüfung ablegen. Richard Schweizer kennt sich mit Paragrafen und mit Businessplänen aus. Foto: Steinort erinnert? In jedem Fall handele es sich um eine interessante Tätigkeit mit vielen Facetten, so Schweizer. Josef Schäfer hatte seinen Meistertitel im Elektrohandwerk, eine Idee und ein altes Auto: Mit dem Erlös aus dem Verkauf seines alten Golfs mietete er die alte Pfarrscheuer in Wendelsheim (Rottenburg) und stattete seinen Betrieb aus. Zwei Jahre lang „wurschtelte“ Schäfer sich, im besten Sinne, zum Erfolg. Die Aufträge wurden immer zahlreicher und 1985 war Armin Biesinger der erste Lehrling von bislang zwölf, die bei Elektro-Schäfer lernten. Übrigens: Aus dem Rottenburger Betrieb gingen ein Landes- (Andreas Holzmüller) und ein Bundessieger hervor. Sieben Mitarbeiter hat der Betrieb heute. Zwei davon sind Familienmitglieder: Ehefrau Sabine, die sich um das Büro kümmert, und Sohn Florian, der beruflich in die Fußstapfen des Vaters tritt. Lange Jahre war das Unternehmen im 1793 erbauten Pfarrhaus (in dem die Schäfers auch wohnen) untergebracht. 2003 stand der große Umzug in die neu gebaute Halle in der Sperlingstraße an. Josef Schäfer ist in der Region bekannt als „Erdwärme-Pionier“: Sowohl das alte Pfarrhaus als auch die neue Werkstatt werden mit dieser alternativen Energie versorgt. Wärmepumpen und Gebäudesystemtechnik zählen neben dem kompletten Paket eines Elektrobetriebs zur Angebotspalette des Unternehmens. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Baden-Württemberg ????????? ???????????? ?????????? Seite ?? HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 8 | 24. April 2009 | 61. Jahrgang THEMEN HANDWERK IN ZAHLEN Umsatzerwartungen für das 2. Quartal (44,9) 42,6 Förderung Das Land BadenWürttemberg unterstützt die überbetriebliche Ausbildung an der Bildungsakademie in Tübingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 (47,5) 35,3 22,0 (7,6) steigen stabil 7 Jubiläum sinken Fliesenfachgeschäft aus Freudenstadt feiert 100. Geburtstag . . . . . . . . . . . . . 8 Angaben in Prozent; (!) im Vorjahresquartal; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Auszeichnung VR-Innovationspreis für Druckerei . . . . . 8 Abzocke mit Umweltthemen Kluger und humorvoller Prüfer BMU warnt vor Berliner Institut In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Handwerksbetriebe aus dem gesamten Bundesgebiet Post von einem „Deutschen Institut für Umwelt und Gewerbe“ aus Berlin erhalten. Die Sendung besteht aus einem Anschreiben mit dem Betreff „Information Beiträge CO 2“ und einer Zahlungsaufforderung über den Betrag von 130,90 Euro. Was konkret bezahlt werden soll, geht weder aus dem Schreiben noch aus dem Zahlschein hervor. Im Anschreiben werden weitere Informationen und eine Umfrage angekündigt. Im Anschluss an eine erfolgreiche Umsetzung von Energiesparmaßnahmen könnten die Unternehmen das institutseigene Zertifikat „Umweltfreundliches Unternehmen 2009 (UFU)“ erhalten. Das Bundesumweltministerium (BMU) hat sich des Themas angenommen und empfiehlt allen angeschriebenen Betrieben, Anschreiben und Zahlungsaufforderung des Instituts zu ignorieren. Das Ministerium habe bereits rechtliche Schritte eingeleitet, um diese „üble Abzocke“ zu beenden. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks weist darauf hin, dass es sich bei dem Institut um eine privatwirtschaftliche GmbH handelt und keinerlei Zahlungsverpflichtung seitens der angeschriebenen Betriebe besteht. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Richard Schweizer, Rechtsabteilung, Tel. 07121/2412-232, E-Mail: richard.schweizer@hwkreutlingen.de Chancen im Osten Wirtschaftstag Russland Der von Handwerk International und dem Baden-Württembergischen Handwerkstag veranstaltete Wirtschaftstag Russland gibt einen Einblick in verschiedene Branchen. Experten informieren über die aktuelle Lage im Maschinenbau, bei den Kfz-Zulieferern, in der Elektrotechnik, Medizintechnik, Umwelttechnologie und Bauwirtschaft. Ein weiterer Schwerpunkt sind Finanzierungs- und Absicherungsfragen im Russlandgeschäft. Der Wirtschaftstag dient der Vorbereitung einer Reise mit Wirtschaftsminister Ernst Pfister, die vom 12.-16. Oktober 2009 stattfinden wird. Der Wirtschaftstag Russland findet am 7. Mai 2009 von 15.30 bis 18.30 Uhr im Forum der Handwerkskammer Region Stuttgart, Heilbronner Straße 43, 70191 Stuttgart, statt. Anmeldeschluss ist der 24. April 2009. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Sylvia Weinhold, Tel. 07121/2412-133, E-Mail: sylvia.weinhold@hwk-reutlingen.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Rudolf Ayerle verabschiedet Weniger Aufträge, Stornierungen, Forderungsausfälle – die Mehrheit der Handwerksbetriebe spürt die Wirtschaftskrise. Foto: Handwerkskammer Wirtschaftskrise erreicht das Handwerk Mehr als 2.000 Betriebe beteiligten sich an der Sonderumfrage der Handwerkskammer Reutlingen „Die Wirtschaftskrise ist inzwischen auch beim Handwerk angekommen,“ meint Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. „Das Ergebnis einer Umfrage bei den rund 12.900 Handwerksbetrieben in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb spricht eine deutliche Sprache.“ Insgesamt haben sich 2.007 Betriebe – das sind rund 16 Prozent aller Betriebe im Kammerbezirk – an der Umfrage beteiligt; die Beteiligung nach Landkreisen aufgeschlüsselt gibt im Übrigen nahezu auf den Prozentpunkt genau die Betriebsstruktur im Kammerbezirk wieder. Aufträge brechen weg Auf die Frage „Spüren Sie bereits die Auswirkungen der Wirtschaftskrise?“ antworteten 63 Prozent – das sind 1.256 der Betriebe – mit „Ja“. Wahrgenommen wird die Krise bei 1.074 Betrieben als Auftragseinbruch, in geringerem Maße wurden Auftragsstornos (267) und Forderungsausfälle (270) gemeldet (Mehrfachnennungen waren möglich). Am stärksten sind die größeren Handwerksbetriebe mit 51 und mehr Mitarbeitern betroffen: 74 Prozent spüren die Auswirkungen der Krise, während der Anteil bei den kleineren Betrieben (ein bis fünf Mitarbeiter) bei 61 Prozent liegt. Betriebe dieser Größenordnung machen jedoch 58 Prozent des Gesamtbestandes im Kammerbezirk aus. Zulieferer stärker betroffen Die Gewerke für den gewerblichen Bedarf, also beispielsweise die Feinwerkmechaniker, Elektromaschinenbauer, Metallbauer oder Informationstechniker, spüren die Krise mit 78 Prozent am deutlichsten. Die Zulieferbetriebe sind am stärksten von der Entwicklung der Exporte abhängig. Bei den Nahrungsmittelhandwerkern wird die Lage nicht ganz so dramatisch eingeschätzt, auch wenn immerhin noch 49 Prozent die Frage nach Auswirkungen der Krise bejahen. Deutlicher unter dem Durchschnitt liegen auch die Ausbauhandwerker mit 56 Prozent; hier dürften die Maßnahmen der Konjunkturpakete I und II eine Rolle spielen: Verbesserter Steuerbonus für Handwerker- leistungen sowie die Förderung der energetischen Gebäudesanierung federn die Auswirkungen der Krise ab. Die Finanzkrise wirkt sich auch auf die Kreditvergabe aus: Etwa ein Drittel aller Betriebe antwortet, dass sowohl der Zugang zu kurzfristigen Krediten als auch der Zugang zu Investitionskrediten in den vergangenen drei Monaten schwieriger geworden ist. Das bezieht sich in etwa zu gleichen Teilen sowohl auf die Einforderung von zusätzlichen Sicherheiten als auch auf eine insgesamt kritischere bzw. ablehnendere Haltung der Kreditinstitute. Der überwiegende Teil der Betriebe – nämlich 75 Prozent – erwartet, dass die Beschäftigtenzahl gehalten werden kann. Ein kleinerer Teil (vier Prozent) geht sogar noch von einer Erhöhung aus, allerdings melden 21 Prozent der Unternehmen, dass sie die Beschäftigtenzahl verringern müssen. Die Zahlen zur Beschäftigtenentwicklung nach Landkreisen aufgeschlüsselt ergeben ein einheitlicheres Bild; lediglich im Landkreis Freudenstadt gehen rund 24 Prozent von einem Stellenabbau aus, während es im Landkreis Tübingen nur 16,4 Prozent sind (Reutlingen: 21,6 Prozent, Sigmaringen: 21,3 Prozent, Zollernalb: 19,6 Prozent). „Was bringt die EU dem Handwerk?“ Kammer lädt Politiker und Unternehmer zur Diskussion „Kleine Unternehmen. Große Ideen.“ – unter diesem Motto findet vom 6. bis 14. Mai 2009 die erste europäische KMU-Woche statt. Die EU-Kommission möchte mit ihrer Initiative das Unternehmertum in Europa stärken. Die Handwerkskammer Reutlingen beteiligt sich an der Aktionswoche. Am 6. Mai geht es bei der Diskussionsveranstaltung „Vorfahrt für den Mittelstand! – Was bringt die EU dem Handwerk?“ um die Chancen und Lasten kleiner und mittlerer Unternehmen in der EU und die Erwartungen des Handwerks an Europa und seine Parlamentarier. Drei ausgewiesene Europapolitiker und aktuelle Kandidaten für die Wahl zum Europäischen Parlament am 7. Juni 2009 haben zugesagt: Heide Rühle, MdEP (Die Die erste europäische KMU-Woche soll Information und Austausch zwischen EU-Institutionen und Unternehmen ermöglichen. Foto: EU-Kommission Grünen|Europäische Freie Allianz), Edith Grupp (CDU), und Michael Theurer, MdL (FDP). Die Sicht der Praktiker und Mittelständler bringen Armin Epp- ler, Geschäftsführer der Eppler Fenster GmbH & Co. KG in Meßstetten, und Gerhard Beuter, Mechanische Werkstätte in Horb, ein. Beide Unternehmer haben das Handwerk im vergangenen Jahr im ersten Europäischen Parlament der Unternehmen in Brüssel vertreten. Die Moderation übernimmt Gudrun Bergdolt, Redakteurin beim Wirtschaftsblatt handwerk magazin. Die kostenfreie Veranstaltung findet am 6. Mai 2009 um 18 Uhr im Bürgerhaus Zehntscheuer, Mußmehlstraße 10, 72770 Reutlingen (Betzingen), statt. Anmeldung bis zum 4. Mai 2009 per Fax unter 07121/2412-412, per E-Mail an: presse@hwk-reutlingen.de. Internet: www.hwkreutlingen.de/kmu-woche2009.html Im Jahr 1988 suchte die Geschäftsleitung der Handwerkskammer Reutlingen einen erfahrenen und kompetenten Prüfer für den Teil IV der Meisterprüfung, die Berufs- und Arbeitspädagogik. Sie fand Rudolf Ayerle. Der langjährige stellvertretende Leiter der Ferdinand-vonSteinbeis-Schule in Reutlingen brachte alles mit, worauf es bei dieser verantwortungsvollen Aufgabe ankommt: fachliche Kompetenz, pädagogische Umsicht und nicht zuletzt auch die notwendigen persönlichen Eigenschaften. Für Ayerle waren die Korrektheit und Höflichkeit im Umgang mit anderen selbstverständlich. Seine Prüfungen waren von Fachwissen und von menschlicher Wärme und Humor geprägt. Qualitäten, die von Prüflingen und Prüfern gleichermaßen geschätzt wurden und ihm viel Respekt einbrachten. Ayerle betreute Generationen von Meisterschülern. In den vergangenen zwanzig Jahren dürften es annähernd 10.000 Prüflinge gewesen sein. Es gab nur wenige, die sich nicht von Ayerles fachlichem Urteil überzeugen ließen. Rudolf Ayerle hat seine Prüfertätigkeit beendet. Die Handwerkskammer Reutlingen bedankt sich bei einem engagierten und verantwortungsbewussten Pädagogen. Landeszuschuss zur Sanierung Bildungsakademie Tübingen Die Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen erhält einen Zuschuss zur energetischen Sanierung des Gebäudes und der notwendigen Reparatur des Daches. 75 Prozent der veranschlagten Kosten von einer Million Euro werden aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes und des Landesinfrastrukturprogramms gefördert. Der Zuschuss ist Teil eines Konjunkturpaketes für die berufliche Bildung, das zehn Millionen Euro umfasst. Damit soll eine energetisch wirksame Sanierung in neun Bildungszentren finanziert werden. Wirtschaftsminister Ernst Pfister will mit dem Paket eine „Doppelwirkung“ erzielen. Es handele sich um rasch umsetzbare Investitionen, von denen vor allem das Handwerk profitiere. Zugleich sollten die Qualität und Attraktivität der Bildungseinrichtungen nachhaltig verbessert werden. Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, kann dem nur zustimmen. „Die Förderung ist gut für die Betriebe und gut für die Bildungsakademie Tübingen.“ Durch die Sanierung sollten die Energiekosten des in die Jahre gekommenen Gebäudes deutlich reduziert werden, so Eisert. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 8 | 24. April 2009 | 61. Jahrgang Paravan erhält Auszeichnung Land fördert ÜBA-Lehrgänge Ort im Land der Ideen 2009 Staatssekretär Drautz: „Betriebe sollen in der Ausbildung nicht nachlassen“ Die Firma Paravan aus Pfronstetten zählt zu den innovativen Unternehmen und hat bereits zahlreiche Preise erhalten. Anfang April ist ein weiterer hinzugekommen. Paravan wurde zum „Ausgewählten Ort 2009 der Bundesregierung und der deutschen Wirtschaft im Land der Ideen“ ernannt. Die Initiative „Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler zeichnet damit das elektronisch-digitale Lenk- und Fahrsystem Space-Drive für behinderte Autofahrer aus. Bremsen, Gasgeben und Lenken erfolgen mit Hilfe von Joystick, Minilenkrad und Gas-Brems-Schieber. Paravan bietet individuelle Lösungen für mobilitätseingeschränkte Menschen und seit diesem Jahr auch einen Mobilitätspark. Das Unternehmen hat sein Leistungsspektrum um ein Fahrsicherheitszentrum mit Test- und Prüfparcours für gehandicapte Autofahrer erweitert: Es erlaubt, Lenksystem und Fahrzeug in verschiedenen Situationen kennen zu lernen. Wie auf dem Verkehrsübungsplatz können behinderte Autofahrer in Ruhe und unter Anleitung von Fahrlehrern das Einparken, Kurvenfahrten sowie Brems- und Ausweichmanöver auf nasser Strecke trainieren. Ein ausführlicher Bericht folgt in der nächsten Ausgabe. Das Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg unterstützt die überbetriebliche Ausbildung an der Bildungsakademie Tübingen der Handwerkswerkskammer Reutlingen. Für das Jahr 2009 wurde ein Zuschuss in Höhe von rund 532.000 Euro bewilligt. Staatssekretär Richard Drautz übergab Anfang April den Bewilligungsbescheid an Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert. Richard Drautz freute sich über den Anlass seines Besuches in Reutlingen. Einmal, weil er Geld mitbringen könne, so der Staatssekretär im Wirtschaftsministerium. Zum anderen, weil die überbetriebliche Berufsausbildung den Betrieben und der Ausbildungsqualität direkt zugutekomme. „Es ist uns wichtig, dass gerade in der derzeitigen wirtschaftlichen Situation die Betriebe bei der Ausbildung nicht nachlassen. Damit sichern sie sich ihre Fachkräfte für die Zeit nach der Krise“, sagte Drautz. Guter Start in das Ausbildungsjahr ’09 Mehr als 1.000 freie Lehrstellen In den ersten drei Monaten wurden bei der Handwerkskammer Reutlingen 394 neue Ausbildungsverträge gemeldet. Trotz des leichten Rückgangs von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr geht das Handwerk zuversichtlich in die nächsten Monate. Schließlich entspricht das aktuelle Quartalsergebnis exakt dem des hervorragenden Ausbildungsjahres 2007. Rainer Neth ist mit den aktuellen Zahlen zufrieden: „Es ist ein gutes Zeichen, dass die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe trotz schwacher Konjunktur ungebrochen hoch ist.“ Der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen verweist auf die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer. Dort sind zurzeit knapp 600 freie Lehrstellen für das Ausbildungsjahr 2009 und bereits mehr als 450 Angebote für das Jahr 2010 eingetragen. Ausbildungsexperte Neth rechnet damit, dass sich die Situation für Schulabgänger in den kommenden Monaten günstig entwickeln wird. Der Grund sind sinkende Bewerberzahlen. „Von den Arbeitsagentur wissen wir, dass weniger Bewerber zur Verfügung stehen.“ Vor diesem Hintergrund könne das aktuelle Quartalergebnis sogar als gut bezeichnet werden, meint Neth. Die Kehrseite der sinkenden Bewerberzahlen: Für so manchen Handwerksbetrieb dürfte es schwieriger werden, Ausbildungsplätze mit qualifizierten Schulabgängern zu besetzen. Deshalb werde die Handwerkskammer Reutlingen die Betriebe auch weiterhin mit Rat und Tat unterstützen, betont Neth. So zum Beispiel bei der Bewerbersuche: „Unsere Ausbildungsberater arbeiten daran, Ausbildungsbetriebe und Jugendliche zusammenzubringen.“ Erfolgreiche Bilanz Die Bildungsakademie Tübingen wird 2009 insgesamt 458 überbetriebliche Lehrgänge für rund 4.780 Auszubildende durchführen. Dort werden jene Ausbildungsinhalte vermittelt, die im Aus- bildungsbetrieb aufgrund der Betriebsgröße oder der Spezialisierung des Unternehmens zu kurz kommen. Die Auszubildenden werden mit Arbeitstechniken und Werkstoffen vertraut gemacht und erhalten eine hochwertige Ausbildung auf dem neuesten Stand der Technik. Drautz hatte sich im vergangenen Jahr persönlich einen Eindruck von der Bildungsakademie Tübingen gemacht. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums hatte er ein Grußwort gehalten und beim anschließenden Rundgang die Lehrsäle und Werkstätten kennen gelernt. Drautz betonte, auch aus diesem Grund gerne wieder in die Handwerkskammer Reutlingen gekommen zu sein. Hauptgeschäftsführer Eisert versteht die finanzielle Unterstützung als Anerkennung und zugleich als Ansporn für die weitere Arbeit der Bildungsakademie und ihrer Lehrkräfte. „Die überbetriebliche Ausbildung hat sich als Baustein in der dualen Berufsausbildung bewährt und sichert das hohe Ausbildungsniveau im Handwerk“, fasste Eisert zusammen. Zanocco Fliesenfachgeschäft in Freudenstadt feiert 100-jähriges Bestehen und Naturwerksteinen über Abdichtungen bis hin zu Treppen und Estrichen. Erich Zanocco hat das Unternehmen auf mehrere Standbeine gestellt. 1985 wurde die Firma „Zanocco Grabmale“ gegründet. Eigentlich handelte es sich um eine Wiederbelebung, denn bereits Großvater Giovanni fertigte Grabeinfassungen und Grabsteine. Heute umfasst die ständige Ausstellung in der Freudenstädter Ringstraße rund 250 Grabsteine aus allen Kontinenten, in vielen Varianten und Bearbeitungsformen. 2000 folgte der dritte Betriebszweig, der Bautrocknungsservice, ein Bereich, der in Neu- und Umbauten immer wichtiger geworden ist. Mit dabei ein Rundumservice bei Wasserschäden. Zertifizierte Spezialisten beseitigen die Schä- Jubilare und Gratulanten: Kammerpräsident Joachim Möhrle, Seniorchef Erich Zanocco, Daniel Zanocco, der Erste Landesbeamte Klaus-Ulrich Röber und Julian Osswald, Oberbürgermeister von Freudenstadt. Foto: Zanocco den und koordinieren die Sanierungsarbeiten im Einvernehmen mit den Versicherungen. Dieser Bereich wurde von den Söhnen Daniel und Alexander Zanocco gegründet. Seit 2007 führt Daniel Zanocco, Steinmetz und Industriekaufmann, das Fliesen- und Grabmalgeschäft in der vierten Generation. In den vergangenen 100 Jahren hat das Unternehmen 40 Lehrlinge erfolgreich ausgebildet. Eine weitere Erfolgsgeschichte: Pünktlich zum Firmenfest feierten zwei Mitarbeiter ihre Beschäftigungsjubiläen. Thomas Wizenmaier ist bereits seit 30 Jahren dabei. D Qualitäts- probleme entstehen dadurch, dass wir Qualität nicht ernst genug nehmen. preis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten“. Die beiden letztgenannten Sonderpreise wurden im vergangenen Jahr zum ersten Mal vergeben. „Die Handwerksbetriebe zeigen bei ihren Einreichungen jedes Jahr eine hohe Kompetenz und Freude am Tüfteln und Erfinden“, so Eugen Schäufele, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. Schäufele ist davon überzeugt, dass der Wettbewerb auch 2009 wieder große Resonanz finden wird, da die Handwerkerstiftung den Betrieben eine Plattform bietet, ihre Innovationskraft Stefan Maier, Dirk Walker, Joachim Mieser und Sylvia Weinhold (v.l.n.r.) waren die Experten bei der Telefonaktion der Handwerkskammer. Foto: Steinort Mit Sicherheit kopiergeschützt Druckerei Herrmann aus Sonnenbühl erhält VR-Innovationspreis Die Herrmann Druck + Media GmbH wurde beim VR-Innovationspreis Mittelstand 2008 der Volks- und Raiffeisenbanken mit dem Sonderpreis für das Handwerk ausgezeichnet. Geschäftsführer Helmut Herrmann erhielt den Preis aus den Händen von Ministerpräsident Günther Oettinger. Die Offsetdruckerei aus SonnenbühlGenkingen hat ein Verfahren zur Herstellung fälschungssicherer Papiere entwickelt: Was man dem auf Sicherheitspapier gedruckten Originaldokument nicht ansieht, wird durch den Kopiervorgang unübersehbar. Alle Kopien werden automatisch mit dem Hinweis „COPY“ gekennzeichnet. Die Kopierschutztechnologie bietet Unternehmen und Behörden zahlreiche Vorteile. So lassen sich die Sicherheitselemente in handelsübliche Büropapiere und damit kostengünstig integrieren. Der Aufwand, der mit der Kennzeichnung von Originalen und Kopien verbunden war, entfällt. Der mit 15.000 Euro dotierte Sonderpreis ist die zweite Auszeichnung, den Helmut Herrmann und sein Team für ihre Entwicklung erhalten. Bereits im Herbst 2008 wurden das Unternehmen und sein „Papier mit Sicherheitsaufdruck“ mit dem 1. Preis des Innovationswettbewerbs der Kreissparkasse Reutlingen ausgezeichnet. Kompetenz und Engagement Franz Zanocco, Sohn des Firmengründers, war 1955 Gründungsmitglied der Flieseninnung Reutlingen. Sohn Erich gehörte 25 Jahre lang dem Freudenstädter Gemeinderat an. Als Seniorchef ist er mittlerweile im (Un-)Ruhestand angekommen. Seit 1978 engagiert Erich Zanocco sich als öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger und gehört als Mitautor eines Kommentars zur VOB zu den bundesweit anerkannten Experten und Referenten im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk. Mit der rundum gelungenen Übergabe des Unternehmens an die vierte Generation sei ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen, sagt Erich Zanocco: „Was kann man sich als mittelständischer Handwerker Schöneres wünschen?“ Innovationspreis 2009 Mit Preisgeldern in Höhe von 13.500 Euro schreibt die Kreissparkasse Reutlingen für das Jahr 2009 den 22. Innovationspreis der „Stiftung zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“ aus. Der Hauptpreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Der zweite und dritte Preis ist mit 2.500 Euro beziehungsweise mit 1.500 Euro ausgestattet. Zusätzlich gibt es drei Sonderpreise mit jeweils 1.500 Euro. Diese sind der Sonderpreis „Junges Handwerk“, der „Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten“ und der „Sonder- oder Förderprogrammen. „Nicht jeder, der Hilfe braucht, kennt die vorhandenen Möglichkeiten“, weiß Sylvia Weinhold, Leiterin der Betriebsberatung der Handwerkskammer Reutlingen. Die Aktion sei deshalb auch eine gute Gelegenheit gewesen, nochmals auf die Beratungsangebote der Kammer hinzuweisen. Sie wurde unterstützt von Stefan Maier, Leiter der Bildungsakademie Tübingen, und Betriebsberater Dirk Walker. Joachim Mieser von der Bundesagentur für Arbeit informierte über das neue Kurzarbeitergeld. Anerkennung und Ansporn: Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert und Wirtschaftsstaatssekretär Richard Drautz setzen auf die überbetriebliche Ausbildung. Foto: Bouß Preisverleihung in der Stuttgarter Liederhalle: Ministerpräsident Günther Oettinger erläutert letzte Details, sehr zur Freude von Helmut Herrmann und Siegfried Reiff, Vorstand der VR-Bank Alb. Foto: HWK Kleine Schritte + wenig Bürokratie = Erfolg Maschinenbauer Schrade feiert 25-jähriges Bestehen Bewerbungen können jetzt eingereicht werden ie meisten Antworten zu Kurzarbeit, Weiterbildung und Förderungen Die aktuellen Konjunkturumfragen belegen es: Die Krise ist im Handwerk angekommen. Weniger Aufträge, verschlechterte Finanzierungsbedingungen und gedämpfte Erwartungen für die Zukunft bestimmen Lage und Stimmung in vielen Betrieben. Dass guter Rat nicht teuer sein muss, bewiesen die Handwerkskammer Reutlingen, das „Schwäbische Tagblatt“ und die „Südwest-Presse“ am 7. April 2009 mit einer gemeinsamen Telefonaktion. Zwei Stunden lang beantworteten Experten Fragen zu Kurzarbeit, Weiterbildung Schwarzwälder Traditionsbetrieb mit venezianischen Wurzeln Die Firmengeschichte nimmt ihren Anfang in den venezianischen Alpen, und zwar in Caltrano. Von dort machte sich Giovanni Zanocco auf den Weg in den Nordschwarzwald. Der Terrazzo-Fachmann gründete 1908 in Dornstetten ein Geschäft für Terrazzo-, Mosaik- und Zementarbeiten. 1909 folgte der Umzug nach Freudenstadt. „Die Terrazzoböden, das Mosaik des kleinen Mannes, spielen heute keine große Rolle mehr“, sagt Erich Zanocco. Der Enkel des Firmengründers hat den Betrieb 1965 übernommen und mehr als 40 Jahre geführt. „Mit der industriellen Fliesen- und Plattenherstellung kam auch das Ende für die Terrazzoböden“, erinnert er sich. Das aktuelle Leistungsspektrum reicht von Fliesen, Platten Telefonhotline für Handwerksbetriebe einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Ausgezeichnet werden Innovationen, die sich positiv auf Umwelt, allgemeine Gesundheit, Arbeits- und Ausbildungsplatzsicherung auswirken. Dabei genügen nicht die Idee oder technologische Konzepte, auch die praktische Umsetzung und der wirtschaftliche Erfolg der Innovation zählen. Wettbewerbsbeiträge sind bis spätestens 31. August 2009 bei der Handwerkskammer Reutlingen einzureichen. Ansprechpartner ist Rainer Neth, stellv. Hauptgeschäftsführer, Tel. 07121/2412-210, E-Mail: rainer.neth@hwk-reutlingen.de „In kleinen Schritten zum Erfolg“ ging es für Rudi Schrade seit der Gründung seines Unternehmens im Jahre 1983 in Sonnenbühl. Den Betrieb hat der Mechanikermeister seither kontinuierlich weiterentwickelt. Noch ein Plus: Schrade setzt auf wenig Bürokratie – um die Wünsche der Kunden schneller und effektiver zu erfüllen. 13 Mitarbeiter hat der Betrieb im Jubiläumsjahr, davon einen Auszubildenden. In den 25 Jahren seit Firmengründung hat Rudi Schrade sechs junge Menschen ausgebildet. Ob Dreh- oder Frästeile, ob Lademagazine oder der Bau von Sondermaschinen (zusammen mit einem Konstruktionsbüro) – die Palette des Betriebes ist vielseitig und flexibel. Ganz „von null“ angefangen hatte Rudi Schrade nicht. Er übernahm 1983 die Firma Wortmann in Lichtenstein. Ein Jahr später folgte der Umzug in die Poststraße nach Sonnenbühl-Undingen. Ab 1985 firmierte der Betrieb unter „Rudi Schrade Maschinenbau Drehteile GbR“, seit 1998 ist das Unternehmen eine GmbH & Co. KG. Mit der Übernahme der Lademagazinproduktion vergrößerte der Betrieb sich erneut. 1998 zog das Team in die neu gebauten Hallen im Undinger Gewerbegebiet um. Stillstand ist nicht angesagt – ständige Weiterbildung der Mitarbeiter hat beim Chef einen hohen Stellenwert. Und: 2003 gab es die Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERK IN ZAHLEN Aktuelle Lage und Erwartungen der Gewerke –25,7 Mehr Mobilität Ein Unternehmen aus Pfronstetten bietet elektronische Lenksysteme für behinderte Menschen an . . . . . . 8 Am Girls’Day haben sich Mädchen in typischen Männerberufen und im Handwerk umgeschaut 6,9 –12,2 7,5 Konjunktur –33,3 Gesundheit Weniger Aufträge für das Handwerk . . . . 8 5 Quelle: Konjunkturbericht 1/2009 der Handwerkskammer Reutlingen Wie nutzen KMU das Internet? Leistungen online anbieten Onlineumfrage Zulieferkatalog Handwerk Neues Design, neue Adresse und neue Funktionalitäten – das bietet der rundum erneuerte digitale Zulieferkatalog des Handwerks. Unter www.zulika.de und www.zulieferkatalog.de können sich Zulieferbetriebe im Handwerk mit ihren Produkten, Leistungen und Stärken präsentieren. Der Onlineservice bietet den Betrieben zahlreiche neue Darstellungsmöglichkeiten und den Nutzern mehr Optionen für die Firmensuche. Neben reinen Produktpräsentationen können nun auch Dienstleistungen, Konstruktions- und Planungsleistungen abgebildet werden. Der elektronische Katalog basiert auf dem eCl@ss-Standard, einem internationalen Standard zur Klassifizierung und Beschreibung von Produkten und Dienstleistungen. Der überarbeitete Zulieferkatalog des Handwerks soll neue Zielgruppen erschließen. So sollen neben den industriellen Abnehmern künftig verstärkt die Dienstleistungswirtschaft und innovative Unternehmen aller Branchen angesprochen werden. Die Datenbank wird vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und den Handwerkskammern innerhalb des Beratungs- und Informationssystems im Handwerk (BIS) betrieben. Die Angaben stammen von den Betrieben selbst. Ein Datenbankeintrag im Zulieferkatalog ist kostenlos. Es ist eine Onlineregistrierung erforderlich. Registrierung online unter www.bis-handwerk.de/index.asp?x=0&y=1 Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort 7 THEMEN 19,8 Dienstleistung Lage Erwartung „Mädchen brauchen Vorbilder“ 20,6 Bauhauptgewerbe ! ! Auf der „Eunique“ in Karlsruhe stellen Kunsthandwerker und Designer aus ganz Europa ihre Werke aus. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 9 | 8. Mai 2009 | 61. Jahrgang Ausbau Baden-Württemberg Die Sache mit dem Knick: Ausbildungsmeister Bernd Conzelmann erklärt Magdalena und Ann-Kathrin den nächsten Bearbeitungsschritt. Svenja Klein ist Feinwerkmechanikerin und als solche eine Exotin. Denn sie hat sich für ein Handwerk und einen klassischen Männerberuf entschieden. Anders als die meisten Schulabgängerinnen, die technische Berufe nach wie vor meiden. Damit sich daran etwas ändert, wird der Girls’Day durchgeführt. Der Mädchen-Zukunftstag hat Tradition in der Bildungsakademie Sigmaringen. Akademieleiter Alfred Nosch und sein Team sind seit den Anfängen im Jahr 2001 dabei. In diesem Jahr haben sie 16 Mädchen der Klassen 6 bis 10 aus Haupt-, Realschule und Gymnasium begrüßt und ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: eine Präsentation der verschiedenen Metallberufe im Handwerk, eine Fragerunde mit einer Feinwerkmechanikerin und natürlich auch eigene Versuche in der Schweißwerkstatt. Svenja Klein schlüpft in die Rolle der Expertin, informiert über ihren Ausbildungsweg und über den Berufsalltag. Die Schülerinnen stellen ihre Fragen und bekommen Infos aus erster Hand. Ein wichtiger Baustein im Konzept der Bildungsakademie. „Wenn wir Mädchen für technische Berufe im Handwerk gewinnen wollen, brauchen wir Vorbilder“, weiß Nosch. Das Feedback der Teilnehmerinnen gibt ihm Recht. „Guter Einblick in den Beruf“, „interessant“ und „nützlich“ lauten die Urteile der Schülerinnen. Praktische Erfolge Mindestens genauso wichtig sind Erfolgserlebnisse. Die erarbeiten sich die Mädchen in der Schweißwerkstatt. Unter Anleitung von Schweißlehrer Jürgen Weideler verbinden sie einzelne Metallelemente zu einem Kerzenständer. Die Schülerinnen sind mit Einsatz und Freude dabei. Jede wird am Nachmittag ihre erste Schweißarbeit mit nach Hause nehmen können. Auch Magdalena Essig und Ann-Kathrin Gross be- schäftigen sich mit Metall. Die Schülerinnen der Neugreuth-Realschule in Metzingen verbringen ihren Girls’Day in der Karosseriebauwerkstatt der Bildungsakademie Tübingen. Ein Bilderrahmen aus Stahl soll entstehen. „Es war das interessanteste Angebot“, sagt Magdalena zu ihrer Wahl. Die Zwölfjährige hat im Unterricht bereits mit Holz gearbeitet und freut sich vor allem darüber, dass etwas Abwechslung in ihren Schüler innenalltag kommt: „Es ist halt mal was anders.“ Ann-Kathrin stimmt zu. Sie erläutert die einzelnen Arbeitsschritte, in denen aus einem Stahlblech ein leicht geschwungener Bilderrahmen wird: Anreißen, schneiden, feilen, biegen. Einen Berufswunsch hat Sie noch nicht. Allerdings gibt es bereits eine Tendenz, was das Praktikum, das im kommenden Jahr ansteht, betrifft: „Eher Handwerk als Büro“, meint die 13-Jährige. Walter Erbe, Mitgründer und Vorstand der Zimme- Foto: Steinort rei Syndikat AG in Reutlingen, würde diese Entscheidung begrüßen. Sein Unternehmen beteiligt sich seit vier Jahren am Girls’Day, denn die Idee hält er nach wie vor für überzeugend. Schließlich gehe es auch in den klassischen, männlich geprägten Handwerksberufen vermehrt darum, mit Köpfchen an die Sache zu gehen, sagt der Zimmerer: „Und da stehen Mädchen den Jungen in nichts nach.“ Erbe spricht aus Erfahrung, denn sein Betrieb hat bereits eine junge Frau zur Zimmererin ausgebildet. Was Erbe sich wünscht, ist mehr Zeit: „In unserem Beruf ist ein Tag einfach zu wenig.“ Besser wäre eine Girls’Week, damit die Mädchen lange genug dabei sind, um ein Resultat sehen zu können. Im Gegensatz zu anderen Gewerken könne man in der Zimmerei am Ende des Tages eben keine Arbeit mit nach Hause nehmen. Trotzdem möchte Erbe weiterhin am Girls’Day teilnehmen: „Im nächsten Jahr machen wir wieder mit.“ Gruppenbild mit Kerzenständern: Die Schülerinnen präsentieren ihre Arbeiten vor der Bildungsakademie Sigmaringen. Foto: Handwerkskammer Viele Handwerksunternehmen sind bereits mit einer eigenen Homepage im Internet vertreten. Doch wie sieht es mit anderen netzbasierten Diensten aus, beispielsweise mit Bezahlsystemen oder der elektronischen Beschaffung? Das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) widmet seine diesjährige Umfrage ganz dem Thema Internetpräsenz. Die Erhebung will sowohl das aktuelle Nutzerverhalten von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) erfassen, als auch künftige Vorhaben und Anwendungen abfragen. Zusätzlich werden Zeitreihendaten zur Internetnutzung und dem allgemeinen Informationsbedarf in kleinen und mittleren Unternehmen gewonnen. Die Umfrage „Elektronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk – Ihre Erfahrungen und Wünsche 2009“ läuft bis zum 30. Juni 2009. Die Beantwortung nimmt circa zehn Minuten in Anspruch. Alle Befragungsteilnehmer erhalten auf Wunsch eine kostenlose Sonderauswertung für ihre Region. Weiter Informationen im Internet unter www.umfragen.ifhkoeln.de/NEG2009 Ausbilder gesucht Heribert-Späth-Preis Die Stiftung für Begabtenförderung im Handwerk des Zentralverbands des Deutschen Handwerks zeichnet seit 1997 besondere Ausbildungsleistungen von Handwerksbetrieben mit dem Heribert-Späth-Preis aus. Der Preis würdigt Inhaber, die sich in besonderer Weise für die Ausbildung von jungen Menschen aktiv engagieren. Im Zentrum stehen dabei innovative Ideen und Konzepte, die ihren Nutzen in der Praxis bewiesen haben. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert. Bewerbungsschluss ist der 2. Oktober 2009. Weitere Infos zur Bewerbung gibt es bei der Handwerkskammer Reutlingen. Ansprechpartner ist Rainer Neth, stellv. Hauptgeschäftsführer, Tel. 07121/2412210, E-Mail: rainer.neth@hwk-reutlingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 9 | 8. Mai 2009 | 61. Jahrgang „Entscheidend ist die individuelle Anpassung“ Mit moderner Technik und vielen Serviceleistungen verhilft Paravan behinderten Menschen zu Mobilität derter, ist auf maßgeschneiderte Lösungen angewiesen. Roland Arnold erläutert, worauf es ankommt: „Entscheidend ist, dass das Fahrzeug individuell angepasst ist.“ Crashtest bestanden Sichere Kurvenfahrt: Behinderte Autofahrer können sich in Pfronstetten mit Fahrzeug und Lenksystem vertraut machen. Foto: Steinort Seit wenigen Wochen beherbergt die Gemeinde Pfronstetten einen „ausgewählten Ort“. Die Auszeichnung, die von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler vergeben wird, gilt der Paravan GmbH und ihrem elektronischen Lenksystem Space Drive. Firmengründer Roland Arnold nutzte die Preisverleihung, um aktuelle und künftige Projekte vorzustellen. Pylone markieren Parklücken, kurvige Streckenabschnitte oder einen Kreis. Es sind mehrere Fahrzeuge unterwegs, einzelne Etappen werden angesteuert und verschiedene Fahrmanöver geübt. Wie auf anderen Verkehrsübungsplätzen auch. Und dennoch ist die Anlage in Pfronstetten-Aichelau einzigartig. Es handelt sich um das erste Fahrsicherheitszentrum für behinderte Autofahrer. Der Parcours erlaubt es Fahrzeuglenkern mit Handicap, Lenksystem und Fahrzeug in verschiedenen Situationen kennen zu lernen. In Ruhe und unter Anleitung von erfahrenen Fahrlehrern. Die Anlage mit einer Fläche von 10.000 Quadratmetern wurde von Experten für Fahrsicherheit, den hauseigenen Fahrlehrern und der Verkehrswacht BadenWürttemberg entwickelt. Rund 250.000 Euro hat das Unternehmen investiert. Joystick statt Lenkrad Aus Sicht von Thomas Fischer eine gute Investition. Der Fahrlehrer betreut neben den eigenen Fahrschülern immer häufiger Paravan-Kunden. Rund 40 Prozent mache deren Anteil inzwischen aus. „Hier lernen die gehandicapten Fahrer das umgerüstete Auto sicher zu bewegen“, sagt Fischer. Oder sie kommen nach Pfronstetten, um ihren Führerschein zu machen. Wie zum Beispiel Janis McDavis. Der 17-jährige verfügt weder über Beine noch über Unterarme und Hände. Er steuert, beschleunigt und bremst das Fahrzeug allein mit den Schultern über einen Joystick und durch Bewegungen seines Körpers. Thomas Fischer betreut den Fahrschüler. Auf die Frage, wie lange ein Schwerbehinderter brauche, um die begehrte Fahrerlaubnis in Händen zu halten, gibt Fischer eine überraschende Antwort: „Mit oder ohne Handicap spielt keine Rolle.“ 20 Stunden seien durchaus möglich, so Fischer. Was so selbstverständlich erscheint, erfordert viel innovative Technik und eine hochwertige handwerkliche Ausführung. Denn jeder Kunde, ob mit kleiner Einschränkung oder als Schwerstbehin- Dies gilt auch für eine neue ParavanEntwicklung, den Elektrorollstuhl. Der kann optimal auf das jeweilige Krankheitsbild ausgelegt werden und bietet, nachdem er alle Crashtests bestanden hat, TÜV-geprüfte Sicherheit. Ein weiterer Vorzug ist, dass Rollstuhl und Fahrzeugumbau bestens aufeinander abgestimmt sind. Dadurch kann das Fahrzeug vom Rollstuhl aus bequem über eine Plug-in-Verbindung gesteuert werden. Das beschwerliche Umsteigen kann vermieden werden. Als Kaufanreiz hat Paravan die Abwrackprämie für Rollstühle ins Leben gerufen. Wer sein altes Gefährt gegen ein Modell aus Pfronstetten austauscht, erhält 2.500 Euro Rabatt. „Alles unter einem Dach“ – mit dieser Unternehmensphilosophie ist Paravan in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Die Firma betreibt ein Kompetenzzentrum in Heidelberg und Vertriebsbüros in Paderborn und Hamburg, kooperiert mit der Mietwagenfirma Avis und ist Partner zahlreicher Autohersteller. Paravan rüstet pro Jahr rund 500 Fahrzeuge aller Klassen und Größen um, die an Kunden in aller Welt geliefert werden. Das nächste Projekt nimmt bereits Konturen an. Geschäftsführer Roland Arnold spricht von Vision. Paravan plant eine Hotelanlage mit Schulungs- und Trainingszentrum. 54 behindertengerechte Zimmer sollen es werden, jeweils 48 Quadratmeter groß. Ein weiterer Ort in Pfronstetten. Für Kunden, Lizenzpartner, Hersteller und Kostenträger. Im Handwerk brechen die Aufträge weg Betriebe im Kammerbezirk Reutlingen gehen mit gedämpften Erwartungen in das Frühjahr Die Handwerksbetriebe im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen bekommen den wirtschaftlichen Abschwung immer mehr zu spüren. Geringere Auftragseingänge, nicht ausgelastete Kapazitäten und ein schwieriges Marktumfeld machten den Unternehmen in den ersten drei Monaten des Jahres zu schaffen. Die Mehrheit der befragten Handwerker beurteilt die aktuelle Geschäftslage inzwischen negativ. Bestätigt wird damit auch eine separat durchgeführte Umfrage bei allen Handwerksbetrieben im Kammerbezirk zur Wirtschaftskrise. Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen und Tübingen und Zollernalb verbuchte fast die Hälfte der Betriebe einen Auftragsrückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum (47,9 Prozent). Noch jeder zehnte Betrieb gab an, mehr zu tun zu haben (10,6 Prozent). Zum Jahresbeginn 2008 waren es mit mehr als 20 Prozent noch doppelt so viele. Dies bleibt nicht ohne Folgen für die Geschäftserwartungen des Handwerks. Immer mehr Betriebe blicken pessimistisch in die Zukunft. Zwar rechnet ein knappes Drittel der Betriebe für die Frühjahrsmonate mit einem Auftragsplus (29,6 Prozent). Gleichzeitig hat sich aber der Anteil derer, die mit Auftragsrückgängen rechnen, innerhalb von zwölf Monaten mehr als verdoppelt (22,3 Prozent; 2008: 10,6 Prozent). Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer Reutlingen, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen ausweist, rutschte im ersten Quartal 2009 mit –9,7 Punkten in den Minusbereich. Im vorigen Quartal Vor allem Bau- und Ausbaubetriebe können vom Konjunkturpaket profitieren. Foto: Handwerkskammer lag dieser Wert bei +9,4 Punkten, im Vorjahr noch bei +24,8 Punkten. „Immer mehr Betriebe werden vom aktuellen Abschwung erfasst“, sagt Joachim Möhrle. Der Präsident der Handwerkskammer Reutlingen zählt auf die alljährliche Frühjahrsbelebung, geht aber davon aus, dass sich die Erholung in diesem Jahr auf einem deutlich niedrigeren Niveau abspielen wird. „Die blendenden Werte der Vorjahre können wir zurzeit nicht erreichen“, fasst Möhrle zusammen. Maschinenbauer betroffen Besonders hart hat es die Unternehmen erwischt, die für den gewerblichen Bedarf produzieren. Der Konjunkturindikator der Maschinenbauer und Ausrüs- ter fiel auf –18,3 Punkte. Im Vorjahr war diese Handwerksgruppe noch das konjunkturelle Zugpferd im Kammerbezirk. Der Indikator lag damals mit +56,6 Punkten mehr als doppelt so hoch wie im Kammerdurchschnitt. Hoffen auf Konjunkturpaket Kammerpräsident Möhrle sieht allerdings keinen Anlass, in Pessimismus zu verfallen. Er setzt auf das Konjunkturpaket der Bundesregierung, von dem ganz besonders auch das Ausbauhandwerk profitieren soll. Möhrle rechnet fest damit, dass sich das kommunale Investitionsprogramm und die verbesserte Förderung der energetischen Sanierung im Laufe der nächsten Monate positiv auswirken werden. „Während un- seren Metallbetrieben die Aufträge aus der Industrie bereits wegbrechen, müssen die konjunkturellen Maßnahmen erst noch greifen“, stellt Möhrle fest. Was möglich ist, zeigt das Beispiel Abwrackprämie. Die hat sicherlich dazu beigetragen, dass das Kfz-Gewerbe recht zuversichtlich in die kommenden Monate geht. Die Geschäftserwartungen der Autohäuser und Werkstätten erreichen mit 23,3 Punkten den höchsten Wert im Kammervergleich, gefolgt von den Ausbauhandwerkern, die 20,6 Punkte erzielen. Allerdings lohnt sich auch hier der Blick auf das Vorjahresquartal. Vor zwölf Monaten lagen die Erwartungen der Maler, Stuckateure und Heizungsbauer bei 44,4 Punkten, die des Kfz-Gewerbes bei 30,0 Punkten. Welche Finanzierungsstrategie ist die richtige? Informationsveranstaltung für Handwerksbetriebe Die Hausbank ist häufig der einzige und damit wichtigste Finanzierungspartner von Handwerksbetrieben. In der aktuellen Krise werden Regelungen für die Kreditvergabe strenger und die Handlungsspielräume enger. Die Erfahrung machen vor allem Betriebe, deren wirtschaftliche Lage sich in der Krise verschlechtert hat. Die Veranstaltung „Finanzierungsstrategien für schwierige Zeiten“ am 14. Mai 2009 in der Bildungsakademie Tübingen zeigt Wege auf, wie Handwerksbetriebe ihre Finanzierungssituation verbessern können. Die Referenten informieren über öffentliche Förderprogramme sowie Landesbürgschaften und Beteiligungskapital als Instrumen- te der Mittelstandsfinanzierung. In einem weiteren Vortrag werden Strategien für das erfolgreiche Verhandeln mit der Bank vorgestellt. Als Experten konnten Eberhard Wienhold von der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg und der Unternehmensberater und ehemalige Bankvorstand Werner Walz gewonnen werden. Sie und das Beratungsteam der Handwerkskammer Reutlingen beantworten Fragen rund um das Thema Finanzierung. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten. Infos und Anmeldung beim Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2141130, Fax 07121/2412-413, E-Mail: beratung@hwkreutlingen.de Ein ganz besonderer Anzeigenauftrag Branchenbucheinträge können schnell teuer werden Mit (un)schöner Regelmäßigkeit geraten Handwerksbetriebe ins Visier zweifelhafter Geschäftemacher. So auch ein Reutlinger Raumausstatter. Der aktuelle Fall: Die Firma PublicMedia Ltd. mit Sitz in London meldet sich telefonisch bei Betrieben, um für die nochmalige Schaltung einer Anzeige in einer sogenannten Bürgerinformationsbroschüre zu werben. Es folgt ein einseitiges Fax, das eine gestaltete Anzeige mit Daten zum Handwerksbetrieb enthält – und viel Kleingedrucktes. Das nicht näher bezeichnete Druckwerk soll zweimal jährlich in einer Gesamtauflage von mindestens 500 Exemplaren für das PLZ-Gebiet 72xxx produziert werden. Mehr erfahren die potenziellen Auftraggeber nicht. Die Kosten einer Insertion wären beträchtlich. Der Nettopreis für eine 85 ! 130 mm große Farbanzeige beträgt mehr als 600 Euro pro Ausgabe. Bei einer Vertragslaufzeit von zwei Jahren und vier Ausgaben kostet die Unterschrift rund 2.500 Euro. Richard Schweizer kennt viele solcher Fälle. „Das Angebot an Branchenverzeichnissen wächst stetig und mit ihm die Zahl der unseriösen Anbieter.“ Der Rechtsberater der Handwerkskammer Reutlingen empfiehlt Betrieben, entsprechende Angebote in jedem Fall sorgfältig zu prüfen. Wenn wie im vorliegenden Fall weder das Produkt näher bezeichnet werde, noch ein Ansprechpartner namentlich genannt ist, sei Vor- sicht angebracht. Weil bei der Fülle von Branchenbucheinträgen schnell mal der Überblick verloren geht, sind Aktualisierungen und Folgeaufträge besonders beliebt. „Die Anbieter bauen auf den Überrumpelungseffekt“, erläutert Schweizer. Der Wert solcher Inserate ist indes meist gering, denn viele solcher „Bürgerinformationsbroschüren“ sind bei Verbrauchern schlicht unbekannt. Im vorliegenden Fall wird lediglich eine Auflage von 500 Exemplaren zugesichert. Neue Kunden dürften sich so kaum finden lassen. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Richard Schweizer, Tel. 07121/2412-232, E-Mail: richard.schweizer@hwk-reutlingen.de REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Baden-Württemberg Handwerkstag erörterte mit dem Verband Erziehung und Bildung Fragen rund um die Lehrerausbildung. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 10 | 22. Mai 2009 | 61. Jahrgang THEMEN HANDWERK IN ZAHLEN Unterhaltsame Feierstunde Aktuelle Lage und Erwartungen der Gewerke Kraftfahrzeug –12,1 gewerblicher Bedarf –31,3 23,3 –4,4 –3,4 Nahrungsmittel 10,3 Kammerbezirk gesamt 13,2 ! ! Lage Erwartung –9,7 Quelle: Konjunkturbericht 1/2009 der Handwerkskammer Reutlingen 7 Tag des Ehrenamts Die Handwerkskammer Reutlingen zeichnet Personen für ihr ehrenamtliches Engagement aus . . . . . . . . . . 8 Broschüre Zahlen, Daten und Fakten über das regionale Handwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Handwerkskammer Reutlingen ehrte ihre ehrenamtlichen Leistungsträger Jubiläum Brüdertrio führt Schreinerei in der dritten Generation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Betriebsjubiläen in Kürze Gut zu Fuß: Kosmetik Claudia Maier Bebauungspläne Schön von Kopf bis Fuß – Claudia Maier macht es möglich. Seit 1984 ist die Kosmetikerin für das Wohl ihrer Kunden in Reutlingen da. Den Startschuss für die Selbstständigkeit legte die Fußpflegerin in Kirchentellinsfurt. 1986 eröffnete sie das Geschäft in der Storlachstraße in Reutlingen. Das Motto der Betriebe ist bis heute: „Der Kunde ist König“. Gemeinde Empfingen Michael Weise ist Fliesenspezialist Der Gemeinderat der Gemeinde Empfingen hat am 21. April 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Alte Kaserne“ erneut öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 9. Juni 2009 im Rathaus der Gemeinde Empfingen ausgelegt. Aufwändige Mosaikfliesen? Terrakottaböden? Eine Duschschnecke? Michael Weise aus Balingen ist seit 25 Jahren Inhaber seines eigenen Betriebes. Der Meister im Fliesenlegerhandwerk plant Bäder mit modernster CAD-Technik und koordiniert für die Kunden sämtliche Gewerke. Seit 1995 ist Michael Weise Sachverständiger. Und: Sein Wissen und Können hat er an zwei Auszubildende weitergegeben. Der Gemeinderat der Gemeinde St. Johann hat am 29. April 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan für den Ortsteil Ohnastetten (10. Fortschreibung) zu ändern. Der Plan wird öffentlich bis zum 18. Juni 2009 beim Bürgermeisteramt St. Johann, Schulstraße 1, 72813 St. Johann-Würtingen, Zimmer 113, ausgelegt. 25 Jahre Hydraulik-Service & Agrartechnik Schwendele Norbert Schwendele ist Schlosser. Und ein Spezialist für alles rund um die Hydraulik und Agrartechnik. 1983 gründete er seinen eigenen Betrieb. Von der Hagstraße in Mössingen (Öschingen) aus bietet er sein Können an – ob Hydraulik-Schlauchkonfektionierung oder Reparatur von Hydraulikzylindern. Freilaufende Rinder? Nicht mit Norbert Schwendele: Das Angebot umfasst neben Paddock-Platten für Pferdeställe auch Weidezäune und Technik, die perfekt auf landwirtschaftliche Ställe abgestimmt ist. Kipptorsystem zum Patent angemeldet Von Haus aus ist Roland Braun Landmaschinenmechaniker. Der Meister in seinem Beruf ist heute, 25 Jahre nach Gründung des eigenen Betriebes, Fachmann für Tore. Ob Garage oder Industriebau – das achtköpfige Team um den Firmenchef sorgt dafür, dass jedes Gebäude das Tor bekommt, das am besten passt. Das hauseigene Kipptorsystem wurde jüngst zum Patent angemeldet. Die Firma in Meßkirch-Krumbach arbeitet für private Bauherren ebenso wie für Firmen und die öffentliche Hand. Jetzt Kosten senken Tipps und Anregungen Es gibt immer Gründe, sich mit den Kosten im Unternehmen zu beschäftigen. Nicht nur in Krisensituationen. Auch bei guter Auftragslage lohnt es sich, die Kostenrechnung genauer unter die Lupe zu nehmen. In vielen Fällen lassen sich schon ohne großen Aufwand beachtliche Einsparungen erzielen. Die Betriebsberater der Handwerkskammer Reutlingen haben einige Anregungen und Tipps in einer Liste zusammengestellt. Darunter große und kleine Positionen. Die Vorschläge reichen vom Material- und Wareneinkauf und die Finanzierungsstruktur über die Energiekosten und den Fuhrpark bis in den Bereich Werbung und Marketing. Gemeinde St. Johann Uwe Zellmer und Berhard Hurm vom Theater Lindenhof sorgten für humoristische Einlagen in der Friedrich-List-Halle in Reutlingen. Gemeinde Loßburg Vieles von dem, was im Alltag als selbstverständlich wahrgenommen wird, wäre ohne das Engagement von Ehrenamtlichen nicht denkbar. So auch im Handwerk. Die Handwerkskammer Reutlingen hatte deshalb am 9. Mai 2009 zum Tag des Ehrenamts in die Friedrich-List-Halle nach Reutlingen eingeladen, um die Frauen und Männer zu ehren, die sich in den vergangenen Jahren um das Handwerk und darüber hinaus verdient gemacht haben. „Schiller, Klinsmann und mir“ „Wir haben das Datum mit Bedacht gewählt“, sagte Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, mit Blick auf die von der ARD veranstaltete Themenwoche „Ist doch Ehrensache“, die vom 10. bis 16. Mai 2009 Aufgaben, Aktionen, Projekte und die Menschen, die daran arbeiten, mehr Aufmerksamkeit verschaffte. Hier wie dort gehe es um das Gemeinwesen als solches, betonte Möhrle. Die Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements werde in unserer Gesellschaft in Zukunft zunehmen, so Möhrle. Dennoch habe das Ehrenamt ein Imageproblem: „Es gilt vielen als nicht zeitgemäß.“ Diejenigen, die im Stillen gesellschaftlich notwendige Arbeit verrichteten, würden immer weniger wahrgenommen, fasste er zusammen. Bei der Feierstunde war dies anders. Insgesamt 163 Persönlichkeiten wurden für ihre langjährige Arbeit mit Urkunden, der Alfred-Geisel-Medaille, benannt nach dem ersten Kammerpräsidenten der Nachkriegszeit, sowie silbernen und goldenen Ehrenzeichen geehrt. An der Ehrung nahmen unter anderem die Calwer Bundestagsabgeordnete Renate Gradistanac und der Landtagsabgeordnete und Staatssekretär im Sozialministeriums Dieter Hillebrand, teil. Für die kurzweilige Unterhaltung sorgten Bernhard Hurm und Uwe Zellmer vom Theater Lindenhof. Sie spielten Szenen aus den Programmen „Kenner trinken Württemberger“ und „Schiller, Klinsmann und mir“. Mal gab es Einblicke in die Abgründe der schwäbischen Seele, mal ging es um die Sehnsucht der Schwaben nach dem Süden. Eine Mischung, die ganz nach dem Geschmack der Gäste war. Das Publikum dankte es den Schauspielern aus Melchingen mit vielen Lachern und herzlichem Applaus. Gerade im Handwerk spiele das Ehrenamt eine besondere Rolle, so Möhrle. Handwerk und Handwerker seien stolz darauf, eine eigene Wirtschaftsgruppe darzustellen. Dies verdanke das Handwerk nicht zuletzt auch unzähligen Meistern und Gesellen, die sich in der Gesellen- und Meisterausbildung, in Prüfungsausschüssen, als Sachverständige und in vielen Gremien auf lokaler und regionaler Ebene engagieren. Kammerpräsident Möhrle machte deutlich, dass auch eine Handwerkskammer auf das Engagement ihrer Mitglieder angewiesen ist. „Wir können unsere Aufgaben nur erfüllen, weil sich immer wieder kompetente Handwerker und Lehrer bereit erklären, eine Aufgabe ehrenamtlich zu übernehmen“, betonte Möhrle. Ohne dieses freiwillige Engagement könnten viele der vom Staat an die Kammer übertragenen Aufgaben, zum Beispiel in der Berufsausbildung, weder im gewünschten Umfang noch in der gewohnten Qualität erbracht werden. Stabil und zuverlässig Über 100 Sachverständige, rund 800 Mitglieder in den Gesellenprüfungsausschüssen und rund 200 Mitglieder in den Meisterprüfungsausschüssen im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen machten deutlich, dass das Ehrenamt ein stabiler und zuverlässiger Träger der Selbstverwaltung der Wirtschaft sei. Möhrles Fazit fiel eindeutig aus: „Wir können die Tätigkeiten, die im Ehrenamt ausgeführt werden, gar nicht hoch genug veranschlagen. Unsere Gesellschaft wäre ohne ehrenamtliches Engagement nicht nur gefühlsärmer und unpersönlicher. Ein funktionierendes Gemeinwesen ist ohne solches Engagement eigentlich gar nicht denkbar.“ Technologieführerschaft und Nähe zum Kunden Umweltministerin Tanja Gönner referierte in Freudenstadt über das Entwicklungspotenzial erneuerbarer Energien Kürzlich war Umweltministerin Tanja Gönner auf Einladung des CDU-Stadtverbandes Freudenstadt zu Gast im Haus des Handwerks, wo sie über das Ent- wicklungspotenzial der erneuerbaren Energien referierte. Dies sei ein Bereich, so Gönner, der nach wie vor sehr gute Wachstumsraten vorweisen könne. Dar- Die „Tipps zur Kosteneinsparung“ können kostenlos heruntergeladen werden unter: www.hwk-reutlingen.de/kostencheck.html Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Foto: Bouß Präsident Joachim Möhrle (links) im Gespräch im Umweltministerin Tanja Gönner. Foto: Bouß über hinaus sei es für die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands von großer Bedeutung, in den Bereichen, die sich unter dem Stichwort „nachhaltige Entwicklung“ zusammenfassen ließen, die Technologieführerschaft zu erhalten. Neben den Industrieunternehmen in diesen Wirtschaftsfeldern sei gerade das Handwerk von großer Bedeutung, da der regionale Handwerker vor Ort der erste Ansprechpartner für den Verbraucher sei. Gerade mit den aktuell aufgelegten Konjunkturpaketen sei es der Politik gelungen, eine Brücke zum Handwerk zu schlagen. Neben den konjunkturellen Auswirkungen würden die energetischen Sanierungen nicht nur zu einer Senkung der Energiekosten führen, sondern zugleich die CO 2-Emissionen deutlich reduzieren. Darüber hinaus – und auch dieser Aspekt sei nicht zu unterschätzen – erreiche man zudem einen Werterhalt, ja eine Werterhöhung von Gebäuden. Im Anschluss an die Diskussionsrunde besichtigten die Teilnehmer der Veranstaltung die Firma Schmid in Freudenstadt, die sich von einer Eisengießerei zu einem der führenden Unternehmen im Bereich integrativer Prozesslösungen für die Bereiche Photovoltaik, Leiterplatte und Flat-Panel-Display entwickelt hat. Der Gemeinderat der Gemeinde Loßburg hat am 28. April 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan Wohnbaugebiet „Karrenweg“ in Loßburg zu ändern. Der Plan wird öffentlich bis zum 25. Juni 2009 im Rathaus Loßburg, Zimmer 17, Hauptstraße 50, 72290 Loßburg, ausgelegt. Kennen Sie Ihr Limit? Aktionswoche Alkohol Jeder 20 Mitarbeiter in Betrieben und Unternehmen ist alkoholkrank. 10 bis 30 Prozent aller Arbeitsunfälle geschehen unter Alkoholeinfluss, so die Schätzungen der Experten. Information über die Gefahren und Prävention sind die Ziele der bundesweiten Aktionswoche „Alkohol? Kenn dein Limit“, die vom 13. bis 21. Juni 2009 stattfindet. Veranstalter der Aktionswoche sind die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) e.V. sowie die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB). Unternehmen, die eine eigene Veranstaltung durchführen wollen, können sich über die Internetseite der Aktionswoche anmelden. Es stehen zahlreiche Infomaterialien zur Verfügung, unter anderem ein Selbsttest, ein Plakat und eine Zeitung, die kostenfrei im Betrieb eingesetzt werden können. Die Materialien können ebenfalls online eingesehen und bestellt werden. Eine Aktionswoche Alkohol wurde bereits 2007 durchgeführt, mit über 2.000 Aktionen an rund 700 Orten, darunter auch in 88 Unternehmen. Informationen unter www.aktionswoche-alkohol.de Z ur Qualitätssicherung benötigt man ein System der ständigen Qualitätsverbesserung. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 10 | 22. Mai 2009 | 61. Jahrgang Tag des Ehrenamts 2009 Das regionale Handwerk in Zahlen Broschüre neu aufgelegt Handwerkskammer Reutlingen zeichnet Personen für ihr ehrenamtliches Engagement aus Goldenes Ehrenzeichen ! ! ! ! ! ! Robert Schneider aus 72116 Mössingen Werner Nill aus 72147 Nehren Günther Thumm aus 72160 Horb Gerhard Merz aus 72336 Balingen Paul Schlude aus 72469 Meßstetten Julius Neher aus 88512 Mengen Silbernes Ehrenzeichen ! ! ! ! ! ! ! ! Jochen Strasser aus 72072 Tübingen Werner Koch aus 72458 Albstadt Karl-Heinz Schäfer-Wiedler aus 72458 Albstadt Erich Bächle aus 72461 Albstadt Eduard Hahn aus 72517 Sigmaringendorf Ernst Hein aus 72519 Veringenstadt Wilhelm Gottlob Fetzer aus 72582 Grabenstetten Harald Herrmann aus 72762 Reutlingen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Alfred-Geisel-Medaille ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Michael Schanz aus 65760 Eschborn Roland Müller aus 67433 Neustadt Andreas Ank aus 68305 Mannheim Gerhard Dieterle aus 72070 Tübingen Eugen Kürner aus 72070 Tübingen Ursula Raisch aus 72070 Tübingen Ernst Schlecht aus 72076 Tübingen Albert Bolz aus 72108 Rottenburg Hermann Rempfer aus 72108 Rottenburg Helmut Schäfer aus 72108 Rottenburg ! ! ! ! ! ! ! ! Thomas Schenk aus 72116 Mössingen Christa Weber aus 72124 Pliezhausen Wilhelm Handte aus 72131 Ofterdingen Wilhelm Link aus 72147 Nehren Bruno Raible aus 72160 Horb Wolfgang Frey aus 72213 Altensteig Clemens Barth aus 72250 Freudenstadt Siegfried Dreger aus 72250 Freudenstadt Ursula Fröhlich aus 72250 Freudenstadt Manfred Konz aus 72250 Freudenstadt Martin Frey aus 72270 Baiersbronn Walter Hermes aus 72280 Dornstetten Walter Caluser aus 72285 Pfalzgrafenweiler Karl Pfau aus 72290 Loßburg Heinrich Blind aus 72336 Balingen Helmut Geiger aus 72336 Balingen Siegfried Leopold aus 72336 Balingen Christel Schneider aus 72351 Geislingen Helmut Weinmann aus 72355 Schömberg Dieter Wirth aus 72379 Hechingen Martin Degrell aus 72401 Haigerloch Josi Birkle-Kurz aus 72414 Rangendingen Helmut Dietrich aus 72414 Rangendingen Günter Kälbli aus 72459 Albstadt Bernhard Maute aus 72459 Albstadt Ernst Berger aus 72469 Meßstetten Berthold Hagg aus 72474 Winterlingen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Georg Deufel aus 72477 Schwenningen Bodo Findeisen aus 72479 Straßberg Walter Kröner aus 72479 Straßberg Heribert Holderried aus 72488 Sigmaringen Ulrich Uhl aus 72488 Sigmaringen Andreas Hamma aus 72505 Krauchenwies Werner Reuter aus 72505 Krauchenwies Erich Wolf aus 72514 Inzigkofen Josef Göggel aus 72519 Veringenstadt Reinhard Schindler aus 72525 Münsingen Otto Bärmann aus 72555 Metzingen Jürgen Engelbrecht aus 72581 Dettingen Jürgen Suetsch aus 72581 Dettingen Bernd Rinker aus 72760 Reutlingen Horst Künstle aus 72762 Reutlingen Dieter Laible aus 72764 Reutlingen Gisela Ruch aus 72764 Reutlingen Detlef Schmidt aus 72766 Reutlingen Dr. Norbert Tauber aus 72768 Reutlingen Joachim Hilsenbeck aus 72770 Reutlingen Willy Werner aus 72770 Reutlingen Kurt Müller aus 72793 Pfullingen Hans-Peter Henninger aus 72800 Eningen u. A. Harald Krause aus 72810 Gomaringen Heinrich Koch aus 72813 St. Johann Wendelin Weiss aus 72827 Wannweil Hans-Joachim Bechtle aus 75323 Wildbad Hermann Geng aus 88348 Bad Saulgau ! ! ! ! ! ! Gerhard Sturm aus 88348 Bad Saulgau Franz Traub aus 88348 Bad Saulgau Klaus Demmelhuber aus 88605 Meßkirch Manfred Wildmann aus 88605 Meßkirch Erich Brenner aus 88299 Wuchzenhofen Georg Fischer aus 88633 Heiligenberg ! ! ! ! ! ! ! ! Ehrenurkunde ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Heinz Rühl aus 65451 Kelsterbach Peter Fellmeth aus 72108 Rottenburg Josef Reitze aus 72108 Rottenburg Peter Sauter aus 72108 Rottenburg Andreas Deeg aus 72116 Mössingen Arno Kühn aus 72116 Mössingen Hans Maier aus 72116 Mössingen Bruno Reutter aus 72116 Mössingen Helmut Ruckaberle aus 72135 Dettenhausen Peter Gramer aus 72160 Horb Hans Kronenbitter aus 72160 Horb Klaus-Jürgen Haas aus 72186 Empfingen Inge Chittaro aus 72250 Freudenstadt Karl-Heinz Drissler aus 72250 Freudenstadt Ulrich Eberle aus 72250 Freudenstadt Elke Mühl aus 72270 Baiersbronn Susanne Borgmann aus 72280 Dornstetten Karl-Heinz Walter aus 72290 Loßburg Lothar Traub aus 72299 Wörnersberg Hartmut List aus 72336 Balingen Harald Rothfuß aus 72336 Balingen Volker Sauter aus 72336 Balingen ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Die Geehrten aus dem Landkreis Tübingen. Die geehrten Gebäudereiniger. ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Harald Heck aus 72351 Geislingen Gerhard Seifried aus 72379 Hechingen Ferdinand Saupp aus 72401 Haigerloch Karl Geiselhart aus 72406 Bisingen Günter Steinhilber aus 72411 Bodelshausen Heinz Dietmann aus 72419 Neufra Horst Stern aus 72419 Neufra Martina Behrens-Reinke aus 72458 Albstadt Manuela Früholz aus 72458 Albstadt Reinhard Bärtle aus 72459 Albstadt Horst Blutbacher aus 72461 Albstadt Volker Boss aus 72461 Albstadt Jürgen Keller aus 72461 Albstadt Peter Grahlow aus 72469 Meßstetten Daniela Lindner aus 72469 Meßstetten Harald Kirchmaier aus 72475 Bitz Heinz Lebherz aus 72475 Bitz Karl Demmer aus 72488 Sigmaringen Erwin Hoch aus 72488 Sigmaringen Wilhelm Sigel aus 72488 Sigmaringen Sabine Bingel aus 72501 Gammertingen Edwin Stern aus 72501 Gammertingen Manfred Frick aus 72505 Krauchenwies Horst Mayer aus 72511 Bingen Gerhard Steinhart aus 72513 Hettingen Fidelis Dreher aus 72514 Vilsingen Walter Hellstern aus 72514 Inzigkofen Hans Bulander aus 72519 Veringenstadt Ludwig Dobler aus 72519 Veringenstadt Willi Kober aus 72531 Hohenstein Doris Reusch aus 72555 Metzingen Alfred Richard Weber aus 72555 Metzingen Wilhelm Kullen aus 72584 Hülben Gerhard Gantenbein aus 72587 Römerstein Günther Harwalik aus 72762 Reutlingen Rudolf Ayerle aus 72766 Reutlingen Alfons Neumeyer aus 72768 Reutlingen Gabriele Dohm aus 72770 Reutlingen Heinz Haug aus 72793 Pfullingen Gabriele Herter aus 72793 Pfullingen Ulrich Kromer aus 72820 Sonnenbühl Karl-Heinz Ranz aus 72820 Sonnenbühl Klemens Schwab aus 78628 Rottweil Manfred Keil aus 80638 München Albert Pfau jun. aus 88255 Baienfurt Albert Dehn aus 88348 Bad Saulgau Sylvia Häberle aus 88348 Bad Saulgau Wolfgang Ermler aus 88356 Ostrach Peter Hügle aus 88512 Mengen Hans-Peter Lasar aus 88512 Mengen Greti Ziel aus 88512 Mengen Uwe Katzer aus 89555 Steinheim Jürgen Fecht aus 88605 Meßkirch Kurt Martin aus 88605 Meßkirch Egon Schwarz aus 88605 Meßkirch Fritz Schmidberger aus 88630 Pfullendorf Stichwort: Ehrungen Ausgezeichnete Ehrenamtsträger aus dem Landkreis Freudenstadt. Die Geehrten aus dem Landkreis Reutlingen. Ausgezeichnete Ehrenamtsträger aus dem Landkreis Sigmaringen. Ausgezeichnete Ehrenamtsträger aus dem Landkreis Zollernalb. Fotos: Bouß Die Handwerkskammer Reutlingen vergibt die Auszeichnungen auf der Grundlage ihrer Ehrenordnung. Der Vorstand prüft, ob die geforderten Voraussetzungen vorliegen, und entscheidet über die Vergabe. Goldenes Ehrenzeichen Es werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die sich durch herausragende Leistungen um das Handwerk verdient gemacht haben. Silbernes Ehrenzeichen Geehrt werden Persönlichkeiten, die sich mehr als 20 Jahre in verantwortlicher Stellung maßgeblich für die Förderung des Handwerks eingesetzt haben. Alfred-Geisel-Medaille Mit der Alfred-Geisel-Medaille können Persönlichkeiten ausgezeichnet werden, die viele Jahre vorbildlich und in verantwortlicher Stellung ihre Pflicht erfüllt haben und die in der Öffentlichkeit maßgeblich das Handwerk gefördert haben. Ehrenurkunde Mit einer Urkunde werden Persönlichkeiten für ein mehr als 20-jähriges, besonders verdienstvolles Wirken in einem Gesellenprüfungs- oder Meisterprüfungsausschuss ausgezeichnet. Rund 13.000 Betriebe, 5.700 Auszubildende in den unterschiedlichsten Berufen – wer sich schnell über die regionale Handwerkswirtschaft und das Beratungsangebot der Handwerkskammer Reutlingen informieren möchte, findet in der Ausgabe 2008/2009 der Broschüre „Zahlen, Daten, Fakten“ aktuelle und nützliche Infos. Die Broschüre ist kompaktes Nachschlagewerk und Navigationshilfe in einem. Sie enthält die statistischen Daten zur wirtschaftlichen Entwicklung der Handwerkswirtschaft in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb. Darüber hinaus stellt die Handwerkskammer Reutlingen sich und ihr umfassendes Dienstleistungsangebot vor. Die Themen, zu denen die Experten der Kammer informieren und beraten, reichen von A wie Abfallvermeidung bis Z wie Zuliefererverzeichnisse. Eine Liste mit Stichwörtern und Telefonnummern hilft, die richtigen Ansprechpartner für die geplante Unternehmensgründung oder im Weiterbildungsbereich zu finden. Telefonische Bestellung unter 07121/2412-121 (vormittags). Eine digitale Version kann heruntergeladen werden unter www.hwk-reutlingen.de/zahlendatenfakten.html Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter! Brudertrio führt Familienbetrieb 50 Jahre Lacher GmbH Aller guten Dinge sind drei, sagt der Volksmund. Aller guten Geschäftsführer sind drei, weiß die Firma Lacher: Der 1958 von Schreinermeister Rudolf Lacher gegründete Betrieb wird heute von seinen drei Söhnen geleitet. Und die dritte Generation steht schon in den Startlöchern: als Azubi im Schreinerhandwerk. Bis 1991 führte Rudolf Lacher die Geschicke des Mühringer Betriebes. Zunächst stand die übliche Schreinerarbeit im Vordergrund. Als 1978 der gesamte Betrieb niederbrannte, erkannte Lacher dies als Chance. Mit vielen neuen Ideen startete er den zweiten Anlauf. Seit 1987 hat Lacher ein eigenes Sägewerk – und somit die Produktion der Särge, die heute das Firmenstandbein darstellt, optimiert. Das Holz bezieht die Firma zum großen Teil aus dem Schwarzwald. Getrocknet und verarbeitet wird direkt vor Ort. Mit modernsten laser- und computergesteuerten Maschinen. Und bis heute in viel Handarbeit. Das Brudertrio steht seit 1991 gemeinsam als Geschäftsführer an der Spitze des vom Vater gegründeten Betriebs. Dabei hat jeder sein Spezialgebiet: Karl Lacher managt das Sägewerk, Konrad Lacher ist zuständig für den Außendienst und die Kundenbetreuung und Rudolf Lacher ist der Logistiker des Betriebes. Im Vordergrund des neun Mitarbeiter starken Familienbetriebes steht die Zusammenarbeit aller Beteiligten und das offene Miteinander. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Baden-Württemberg Die Landesinnung der Holzbildhauer zeigt die Arbeiten der Teilnehmer des Europäischen Gestaltungspreises Seite 7 H AN DWERKSKAM M ER RE U TLIN GE N Ausg. 11 | 5. Juni 2009 | 61. Jahrgang THEMEN HANDWERK IN ZAHLEN Ausbildung im Kammerbezirk Verabschiedung Lehrlinge Kreishandwerksmeister Herbert Gühring erhielt das goldene Ehrenzeichen der Handwerkskammer . . 6 5.593 5.698 davon weiblich ! 2007 ! 2008 1.343 1.399 5 davon männlich Auftakt 4.250 4 250 4.299 Handwerkskammer startet Veranstaltungsreihe „Das Handwerk mlädt ein...“ . . . . . 6 neu abgeschlossene Verträge 2.318 Fernweh 2.272 Ausbildungsverträge Go.for.europe fördert Auslandspraktika von Azubis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2.380 2.510 Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Sanierungsarbeiten in der Kammer Jubiläum bei Maler Helle Eingeschränkte Erreichbarkeit Tübinger Betrieb wird 50 Jahre D er Weg vo n T ü bi ngen n ach D u bai ist so weit n icht: Eberh ard H elle, sei n es Zeichens Malermeister, erin nert sich an Kontaktbörsen und Messen – unter andere m m it de m bade n -w ürtte m bergische n Wirtsch aftsm i n ister i n Sa u diArabien. F ür de n perfekte n A nstrich, Beto n i n standsetzu ngen oder Korrosionsschutz sorgt Helle mit seinem vier Mitarbeiter u m fasse n de n Tea m allerdi ngs da n n doch eher in Tübingen. Den Betrieb gibt es seit 1958. Gegrü ndet hat die Malerwerkstatt Wern er H elle, der Vater des jetzige n In habers. Eberh ard H elle fü hrt das U n terneh men seit 1992 – und die dritte Generation steht bereits in den Startlöchern. Sechs junge Menschen haben bei Helles in den verga ngenen 50 Jahren geler nt, mit Pinseln, Farben u nd Lacken u m zugehen. Und dabei sicher auch das Motto m itbeko m m e n, u n ter das die M aler dy n astie ihre tägliche Arbeit stellt: „Solide, ehrlich und pünktlich“. Landjugend sucht Tüftler Landwirtschaftspreis 2009 Bereits z u m 13. M al schreibe n die berufsstä n dischen La n djugen dverbä n de den Landwirtschaftspreis für unternehmerische In novation aus. Mit dem Preis werde n T üftler u n d Erfi n der i m lä n dliche n Ra u m u n d dere n In n ovatio n e n einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Bewerben kön nen sich landwirtschaftliche Betriebe u n d U nterneh men, die in beispielhafter Weise m it der Lan dwirtschaft zusam menarbeiten. Betriebe der Gastronomie, des Handwerks und Handels sind ebenso aufgefordert wie Initiativen, Gemeinden und Einzelpersonen, die ei n i n n ovatives Projekt i m Bereich Landwirtschaft u mgesetzt haben. D er In n ovatio nspreis ist m it ei n e m Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro dotiert, das von der ZG Raiffeisen eG u n d der Landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft Baden-Württem berg gestiftet ist. Bewerb u ngsschluss ist der 30. Ju ni 2009, die Preisverleih u ng fi n det E n de Oktober statt. Die Bewerbungsunterlagen können bei Peter Heffner vom Bund der Landjugend Württemberg-Hohenzollern, Tel. 07524 / 97798-81, angefordert werden. Internet: www.lui-bw.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Te le fon 07121 / 2412-0, Te le fax 07121 / 2412-400 Ver antwort lich: Hauptgeschäfts führer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Rund 60 Handwerkerinnen und Handwerker informierten sich über Förderprogramme. Foto: Bouß Von der Vermeidung des K-Wortes So sieht es zurzeit in einzelnen Büros in der Handwerkskam mer Reutlingen aus. Bitte haben Sie Verstän d nis dafür, dass auf Gru n d der Sanieru ngsm aß nah men die Mitarbeiterin nen und Mitarbeiter in u n terschiedliche n Abteilu nge n a m Reutli nger Sitz der Ka m m er i n de n nächsten Wochen nur eingeschränkt erreichbar sind. F ür diejenigen, die direkt z ur H a n d werkska m m er ko m m e n m öchte n: Auch die Alteb urgstraße ist bis D eze m ber 2009 ei n e ei n zige Ba ustelle; deshalb m üssen auf dem Weg in die H i n de n b urgstraße ei n ige klei n ere U m wege in Kauf genom men werden. Handwerkskam mer informierte über Finanzierungsstrategien in schwierigen Zeiten „Jetzt sollen die also über mein Schicksal entscheiden, die die Krise verursacht haben?“ D er U n m ut einiger H an dwerker ü ber m illiardenschwere Rettu ngsschirm e für Ba n ke n u n d Groß betriebe w urde i n der Bild u ngsakade m ie der H a n d werkska m m er Reutli ngen deutlich geäußert. D abei sollte das K-Wort eigentlich gar n icht falle n: Aber a uch we n n die Vera nstaltu ng freu n dlich mit „ Finanzieru ngsstrategien in schwierigen Zeiten“ u mschrieben war – die Krise ist auch i m Handwerk angekom men. D e n Sta n d der D i nge m achte z u n ächst Sylvia Wein hold, Geschäftsbereichsleiterin Unterneh mens beratu ng bei der H a n d werkska m m er Reutli nge n, deutlich: Sie i nfor m ierte z u m Ei nstieg ü ber die repräsentative U mfrage der Kam mer, wonach bereits 63 Prozent aller Betriebe die Auswirku ngen der Krise versp üre n. M it 74 Proze n t si n d die größere n H a n dwerksbetriebe (51 und mehr Mitarbeiter) am stärksten betroffen, u n d es sin d insbeson dere die Gewerke für den gewerblichen Bedarf, die die Krise mit 78 Prozent am deutlichsten spüren. Strengere Vorgaben D ie strengeren Vorgaben der Banken treffen jetzt vor allen Dingen auch solche Betriebe, die in den vergangenen Jahren exzellente Ergebnisse vorweisen kon nten und die zu den Topkunden der Banken gehörten – aber das Rati ng hat sich i n zwischen i nsgesa m t verschlechtert, so dass a uch sie jetzt m it de n gleiche n Sch wierigkeite n z u kä m pfe n habe n wie dieje n ige n, die schlecht gewirtschaftet haben. Aber es gehe nicht daru m, so Wein hold, den Kopf in de n Sa n d z u stecken. Viel m ehr m üsse n ach M itteln u nd Wegen gesucht werden, u m aus der Krise möglicher weise sogar gestärkt hervorz ugehe n. Welche M öglichkeiten es hier gibt, das erläuterte Dirk Walker, U n ter n eh m e nsberater bei der H a n d werkska m m er Reutlingen. Er gab einen u mfassenden Ü berblick über die aktuellen öffentlichen Förderprogram me. Wichtigste Botsch aft: D as Beratu ngsa ngebot für Unterneh mer wurde deutlich ausgebaut, und über die F örderprogra m m e ist es jetzt m öglich, m it „teuren “ Experten – die aus finanziellen Grü nden in der Regel vo n klei n ere n Betriebe n n icht i n A nspruch ge n o m men werden kön nen – gemeinsa m Strategien für die Z u k u nft z u e n twickeln. D iese Experte n si n d n ebe n den Beratern der Handwerkskam mer auch notwendig – de n n pri n zi p iell gilt bei alle n F örder m aß n a h m e n das Hausbankprinzip, und es em pfiehlt sich, gut vorbereitet zur Bank zu gehen. Als Experte kon nte Eberh ard Wie n old ü ber das breit gefächerte Leistu ngsspektru m der Bürgschaftsbank Baden-W ürtte m berg informieren. Der Unterneh mensberater und ehemalige Bankvorstand Werner Walz schließlich kon nte den Handwerkerin nen und Handwerkern mit seinem Insiderwissen zahlreiche praktische Tipps geben. Eng verflochten D abei seien H a n dwerk u n d Ko m m u nen traditio nell eng m iteinan der verflochten. „ D as H an dwerk ist die kom m u nalste aller Wirtschaftsformen: Unterneh mer Kleinen Betrieben eine Chance geben So m üssten bei den aus Steuergeldern finanzierten öffentlichen Aufträgen auch kleine und mittlere Betriebe die C ha nce habe n, z u m Z ug z u ko m m e n. Eisert: „ Deshalb gebührt der Einzellosausschreibung der eindeutige Vorz ug vor G eneralu nter neh m ervergaben.“ D arü ber hi n a us sollte n die Ko m m u n e n u n d Kreise jetzt die erhöhten Grenzwerte für die freihändige Vergabe und die beschränkte Ausschreibung im Interesse des regionalen Handwerks aktiv nutzen. Schließlich sollte n bei de n Vergabee n tscheid u nge n Eisert fordert Nachbesserungen neben den klassischen Kriterien der Fachkunde, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auch Ausbildungsleistu ng, Meisterqualifikation u nd das Ein halten von Richtlinien wie zu m Beispiel gegen Schwarzarbeit eine Rolle spielen. Diese Themen m üssten insbesondere bei der U msetz u ng des Ko nju n kturpaketes II beachtet werden – und vor allen Dingen m üsse das Paket rasch und effizient u mgesetzt werden. Weitere Themen der Wahlprüfsteine beziehen sich auf die Auflösu ng des Sanieru ngsstaus in Kin dergärten, Schulen und anderen Infrastruktureinrichtungen, auf die Stärkung der Kindergärten und der vorschulischen Erzieh u ng, auf die flächen decken de Einfü hru ng von Ganztagesschulen u nd die U mgestaltu ng der Hauptschulen zu Werkrealschulen. „ Da das Handwerk auch in Zukunft Ausbildungsplätze im dualen System bereitstellen wird, m üssen die beruflichen Schulen parallel dazu technisch auf hohem Niveau ausgestattet sein und über eine ausreichende Za hl h och q u alifizierter Lehrkräfte verfüge n “, so Eisert. U n d n icht z uletzt d ürfte n die Betriebe n icht durch bürokratische Auflagen überfordert werden. Die vollständigen Wahlprüfsteine finden Sie auf der Internetseite der Handwerkskammer Reutlingen: www.hwk-reutlingen.de Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.hwk-reutlingen.de /kurzarbeitergeld.html „ Das Handwerk ist die kom m unalste aller Wirtschaftsformen“ aus de m lokalen U m feld erbringen m it ihren M itarbeitern aus eben diesem U mfeld Leistungen für diese Regio n. N icht o h n e Gr u n d si n d H a n d werksm eister mit ihrer Rollenvielfalt als Unterneh mer, Steuerzahler, Kunde, Bürger und Familienvater mit die wichtigsten Träger u nserer ko m m u n ale n Selbstver waltu ng. Sie vertreten dabei aber auch ihre eigenen Interessen, die beiden Seiten dienen“, so Eisert weiter. Nicht zuletzt deshalb habe das H an dwerk in BadenWürttem berg jetzt Wahlprüfsteine erarbeitet, die auf eine zukunftsorientierte Kom m unalpolitik abzielten. Kurzarbeitergeld plus vorgestellt Nach der Neuregelu ng des Kurzarbeitergelds soll dieses künftig bis zu 24 Monate lang gezahlt werden. Bereits nach sechs Mo n aten kö n nen U nter neh m en von Sozialversicheru ngsbeiträgen vollständig befreit werden. Dr. Joachim Eisert, H a u ptgesch äftsfü hrer der H a n dwerkska m mer Reutlingen, hält dies für einen Konstruktionsfehler: „Kleine Betriebe benötigen die Entlastung ab dem erste n Tag der Kurzarbeit.“ Nach Ei n sch ätz u ng Eiserts h at sich das Instr ument Kurzarbeit bewährt. D en Ausbau zu m neuen „Kurzarbeitergeld plus“ hält er deshalb für richtig. Allerdings seien die geplanten Regelungen vor allem auf größere Unterneh men ausgerichtet, die Kurzarbeit ü ber ei n e n lä ngere n Zeitrau m nutzen, kritisiert Eisert. U m kleine und mittelständische Unterneh men wirksam zu unterstützen, hatte der Ze n tralverba n d des D eutsche n Handwerks vorgeschlagen, Betriebe mit bis z u 50 Beschäftigten ab de m ersten Tag von den Sozialversicherungsbeiträge n z u befreie n. „ Es ist wichtig, dass Han dwerksbetriebe kostengü nstig u n d ei nfach das Kurzarbeitergeld n utze n kön nen“, sagt Eisert. Deshalb m üsse die geplante Entlastung sofort einsetzen. Wahlprüfsteine des Handwerks H a n d werksbetriebe si n d vo n zahlreichen E ntscheidungen der kom m unalen Ebene direkt betroffen. F ür das Handwerk ist deshalb die Zusam mensetzung der Kom m unalparlamente außerordentlich wichtig. Allei n das H a n d werk i n de n La n dkreise n Freu de n stadt, Reutli nge n, Sigm ari nge n, T ü bi nge n u n d Zoller n alb besch äftigt r u n d 80.000 M itarbeiter i n 13.000 Betrieben. Es erwirtschaftet einen U msatz von ü ber 6 M illiarden Euro u n d bildet ru n d 5.700 ju nge Menschen aus. „ Die kleinen und mittleren Betriebe, in denen verantwortu ngsvoll gewirtsch aftet wird, die n ach h altige Wertsch ö pfu ng m it verstä n dliche n Prod u kte n u n d Dienstleistungen erzielen, bilden das Fundament unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Und zwar gerade in den Städten u nd Gemeinden Baden-Württem bergs“, m eint D r. Joachi m Eisert, H au ptgeschäftsfü hrer der Handwerkskam mer Reutlingen. In einigen Räumen im Gebäude der Handwerkskammer Reutlingen werden umfangreiche Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Foto: HWK 6 Deutsche Handwerks Zeitung H AN DWERKSKAM M ER RE U TLIN GE N Junghandwerker zeigen ihr Können Leistungswettbewerb 2009 Auch in diesem Jahr wird der Leistungswettbewerb der deutschen Handwerksjugend durchgeführt. Den erfolgreichen Teilneh mern winken neben Preisen und Auszeichnungen vor allem beste Karriereaussichten. D en n d urch die Teilnahm e beweise n die ju nge n Nach w uchshandwerker, dass sie engagiert und leistu ngsorie n tiert si n d – ei n dickes Plus bei der Bewerbu ng. D ie Erstplatzierten a uf La n des- u n d Bu n desebe n e h abe n die Chance, über die Stiftung für Begabtenförderung des Zentralverbandes des D eutsche n H a n d werks gefördert z u werden. Teiln eh m e n ka n n, wer die G eselle n oder Abschlussprüfu ng i m Wi n ter 2008/2009 oder im Som mer 2009 abgelegt hat, die Prüfung mindestens mit der Note 2,4 ge m eistert hat u n d zu m Zeitp u n kt der Prüfu ng das 25. Lebe nsja hr noch nicht vollendet hat. In Ausnah mefälle n gilt als Altersgre n ze die Volle n dung des 28. Lebensjahres. D er Wettbewerb wird a uf drei Ebe n e n durchgeführt. Los geht es im Septem ber 2009 mit dem Kam merwettbewerb. F ür die Sieger geht es weiter auf Landesebene bis hin zu m Bundeswettbewerb. Parallel zu m Leistu ngswettbewerb findet ei n e weitere Ausscheid u ng statt. Bei m Wettbewerb „ D ie G ute For m – H an dwerker gestalten” dreht sich alles u m das anspruchsvolle Bearbeiten von Materialien und Formen und die ästhetische Q u alität der Arbeite n der Ju ngha n dwerker. D ie Teiln ah m ebedingu ngen entsprechen denen des Leistu ngswettbewerbs. Der Wettbewerb richtet sich an folgende H a n d werksber ufe: G oldsch m ied, Silbersch m ied, Stein bildhauer /Stein metze, H olz bild h a uer, Tischler, Metall bauer, Kürsch ner, Glas- u nd Porzellanm aler / Ku nstglaser, Glasveredler, Glasgraveure, Glaser, Maler, Keramiker, Weber, Vergolder, M aßsch neider, D rechsler, Graveure, Modisten, Augenoptiker, Siebdrucker, Flexografen, Buch bin der, Metallbildner, Konditoren und Fachverkäufer / -in nen im Nahrungsmittelhandwerk – Konditorei. Herbert Gühring feierlich verabschiedet 50 Jahre Holzbau Herter F ür manche sind alte H äuser ein Fall für die Abrissbir n e. F ür a n dere si n d sie wahre Schatzkästchen, die es zu restaurieren u n d erhalten gilt. Wie für El m ar H erter u n d sei n Tea m: Seit 50 Ja hre n si n d die Zi m m erer i n H ayi nge n a n sässig. G egrü n det w urde das U n ter n eh m e n, das in den vergangenen 50 Jahren Ausbild u ngsplatz für 22 ju nge Me nsche n war, von Albert Herter. Ih n ken nt m an als O ber meister, erst i m Kreis M ü nsingen, später bei der In nung Reutlingen –, als Sachverständigen und als Vorstandsm itglied des Zi m m ererverba n des Baden-W ürtte m berg. Bis 1999 leitete der F ir m e ngrü n der die G eschicke des Unterneh mens. Seitdem steht Elmar Herter an der Spitze des H an dwerksbetriebes. U n d fü hrt das M otto des Fa m ilie n betriebes fort: „Tradition und In novation im Holzbau“. Acht M itarbeiter hat der H ayi nger Betrieb heute. U n d ei n e n C hef, der die Zeichen der Zeit erkan nt hat. So bildete El m ar H erter sich weiter – z u m Betriebswirt des Handwerks, zu m Energiefach m a n n u n d z u m Resta urator des Zim mererhandwerks. M it Erfolg: Neben neuen D achstü hlen oder Gau ben m acht ei nen großen Teil der Aufträge die Sanieru ng von Altbaute n a us. Bei m Naturtheater i m hei m ische n H ayi nge n ware n die Zi m m erer u m Elmar Herter ebenso im Einsatz wie bei verschiede n e n B ürgerh ä user n i n Ehestetten oder M ünzdorf. Prominente Projekte waren die Restaurier u ng der Schlossscheu n e E hre nfels und der katholischen Kirche Hayingen. Im Ausland lernen Go.for.europe fördert Auslandspraktika von Azubis August Wannen macher als neuer Kreishandwerksmeister gewählt Er sei halt ein richtiger Schwabe, meinte Herbert Gühring bei seiner Verabschied u ng in der Stadthalle Museu m in Hechingen: eckig u n d kantig, u n d in ih m w ürde i m m er n och ei n La usb u b schlu m mern. Und an die Anwesenden im Saal gerichtet sagte er: „Ich m ag euch alle.“ D eshalb wolle er auch seine Rede nicht für ei n e n Rückblick n utze n, so n der n als Dankeschön an alle, die ihn über 15 Jahre hi n weg als Kreish a n d werksm eister im Zollern albkreis begleitet hätten. Mit Ecken und Kanten Joachi m M ö hrle, Präside n t der H a n dwerkska m m er Reutli nge n, hielt die Laudatio auf den zuvor neu zu m Ehrenkreish a n d werksm eister G ewä hlte n. Trotz der Belastu ng i m eigenen U nterneh men habe sich G ühring in den verschiede nste n Institutio n e n e ngagiert und sei dabei trotz der F ülle seiner Ämter stets volksn a h gebliebe n – aber schließlich bra uche m a n „ Me nsche n m it Ecken u n d Kanten, Menschen, die sagen, was sie denken, und die auch danach handeln“. F ür sei n e za hlreiche n E hre n ä m ter – nicht n ur im Zollernalbkreis – sei G ühring bereits oft geehrt worden. Auch von der Handwerkskam mer Reutlingen habe er bereits die Alfred-Geisel- Medaille u n d das silber n e E hre n zeiche n erh alten, so M öhrle. Er freue sich n u n, ih m a uf ei nsti m m ige n Beschluss des Vorstan des das goldene E hren zeichen der H a n d werkska m m er ü berreiche n z u kön nen. Auch La n drat G ü n ther- M arti n Pa uli h ob G ü hri ngs „ beh arrliche n Ei nsatz “ n icht n ur für das H a n d werk, so n der n a uch i n der Ko m m u n alp olitik hervor. Und er verwies auch darauf, wie schlagkräftig das H a n d werk sich beso n ders auch in Krisensituationen gezeigt habe, z u m Beisp iel bei m Ei nsatz n ach de m verheere n de n H och wasser vo m Ju n i 2008. Anschließen d stellte sich August Wann e n m acher als n euer, a m Nach m ittag vo n der Vollversa m m lu ng der Kreishandwerkerschaft Zollernalb gewählter Kreishandwerksmeister vor und verwies auf seine langjährigen ehrena mtlichen T ätigkeite n für das H a n d werk. Bereits 1976 sei er in den Vorstan d der Schreiner-In n u ng geko m m en, seit 16 Jahren sei er O bermeister und seit 1991 im Vorstand der Kreishandwerkerschaft. Stellvertretender Kreishandwerksmeister ist er ebe nfalls seit m ehrere n Jahre n u n d seit n eu n Ja hre n Vizepräside n t der Handwerkskam mer Reutlingen. Ih n erwarte keine einfache Aufgabe als Kreish a n d werksm eister, fü hrte Wa n nen m acher aus, viel zu viele Probleme gelte es i m H a n d werk z u bewältige n. Allerdi ngs sei das H a n d werk n ach wie vor ei n er der wichtigste n Wirtsch aftszweige in Deutschland – und besonders a uch i n der Regio n. D iese Erke n n t n is m üsse allerdi ngs auch wieder bei de n Me nsche n – aber a uch bei de n H a n dwerkern selbst – ankom men. D esh alb stecke er selbst sehr große Erwartungen in die gepla n te I m ageka m p agn e des H a n dwerks, die ih m bei den ersten Präsentatio n e n n och ei n m al selbst deutlich gem acht h abe, dass m a n stolz dara uf sei n m üsse, ei n Handwerker zu sein: D en n das Han dwerk sei die Wirtsch aftsmacht von nebenan. Präsident Joachim Möhrle (rechts) zeichnete Herbert Gühring mit dem goldenen Ehrenzeichen der Handwerkskammer Reutlingen für seine Verdienste aus. Anmeldeschluss für die beiden Wettbewerbe ist der 31. August 2009. Nähere Informationen und Anmeldeformulare gibt es bei Karl-Heinz Goller, Leiter der Ausbildungsabteilung der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 07121 / 2412-261 Aus Alt mach Schmuckstück Ausg. 11 | 5. Juni 2009 | 61. Jahrgang Ein Praktiku m haben die meisten Lehrlinge, aber ein Auslandspraktiku m? Der Idee, ei n e n Teil sei n er Ausbild u ng i m Ausland zu absolvieren, gehört eindeutig die Zukunft, den n wer es wagt, zeigt damit, dass er engagiert, lernbereit, mobil u n d flexibel ist. D as ist gut für die Karriere u n d bri ngt Juge n dliche a uch persönlich ein Stück weiter. D as Projekt Go.for.europe gibt die notwendigen Starthilfen. Es richtet sich an Auszubildende, die einige Wochen lang im europäischen Ausland lernen möchten. Zwei Voraussetzu ngen m üssen erfüllt werden: Das Praktiku m m uss mindeste ns drei Woche n da uer n, u n d selbstverstä n dlich m uss der Ausbildungsbetrieb zugestim mt haben. Mehrere Servicestellen i m La n d i nform iere n u n d berate n ü ber alle rechtliche n u n d versicher u ngstech n ische n Fragen u n d helfen bei der Suche n ach ei n e m p asse n de n Betrieb u n d ei n er Partnerorganisation, die das Praktiku m betreut. D arü ber hi n a us werde n die Teiln eh m er ü ber ei n Sti pe n die n progra m m gefördert. Go.for.europe u nterstützt bei der Antragstellu ng. Eine Ser vicestelle wurde beim Baden-Württembergischen Handwerkstag eingerichtet. Rainer Neth, stellvertretender Hauptgesch äftsfü hrer der H a n d werkska m m er Reutlingen, begrüßt die Initiative: „Wer sprachliche, interkulturelle u nd soziale Kom petenzen erwirbt, verbessert seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ G o.for.euro pe ist ei n G e m ei nsch aftsprojekt vo n Ka m m er n u n d Verbä n den i n Bade n -W ürtte m berg. D as Projekt Programm: ! Stärken fördern und zeigen – wie Sie den Markt aktiv bearbeiten ! Senioren, LOHAS, One-to-One-Marketing – wie Sie die neuen Marketingtrends für sich nutzen ! Von Zusatzbedarf bis Empfehlungsmarketing – welche Wege Sie heute wirksam zu Aufträgen und Kunden führen ! Kundenkenntnis, Stimmung und Konsequenz – wie Sie effektiv zum Verkaufserfolg kommen Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um Anmeldung über das Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 0 7 1 2 1 / 2 4 1 2-1 3 0, Fax 0 7 1 2 1 / 2 4 1 24 1 3, E-Mail: beratung@ hwkreutlingen.de. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 12. Juni 2009. Vorlagen für Anmeldung und Lebenslauf gibt es auf der Projekthomepage www.goforeurope.de Ü ber die Auswirk u nge n der Ko n ju n kturpakete der Bu ndesregieru ng auf das Handwerk wollte sich die C D U -Bundestagsabgeord n ete A n n ette Wid m a n n M a u z i nfor m iere n. Präside n t Joachi m M ö hrle gi ng i n de m G espräch davo n aus, dass die Wirtschaftskrise das Handwerk nicht so stark treffen werde wie andere Bereiche der Wirtsch aft. Ausgenom men seien lediglich das Kfz- Handwerk und die Zuliefererbetriebe. sondern mit ihr sei auch ein Anstieg der B ürokratie verb u n de n – i nsbeso n dere in den Handwerksbereichen, die Löhne a uf Stu n de n basis abrech n ete n. Widman n- Mauz war der Meinung, dass sich diese E ntscheid u ng wohl kau m werde rückgängig machen lassen, da dies u nweigerlich ei n e A n heb u ng der Sozialversicheru ngsbeiträge zur Folge haben m üsste. Ihr Motto: Keine Versprech u nge n vor der Bu n destagswa hl, die sich nicht einlösen lassen. Ein weiteres T hema war die neue – u nbürokratischere – Regelung des Kurzarbeitergeldes. Problematisch, so die Vertreter des H a n d werks, sei die ko m plizierte For m der Zertifizieru ng der einzelnen Weiterbildungsmaßnah men. Die Ein zelzertifizieru ng sei Voraussetzu ng, dass Kurzarbeiter i n solche n Kurse n qualifiziert werden kön nten mit der Folge, dass ihre Arbeitgeber währen ddessen die Sozialversicherungsbeiträge voll erstattet bekämen. Aber nicht nur, dass die Zertifizieru ng einer jeden Maßnahme über 1.000 Euro kosten würde – bis der Prozess durchlaufen sei, vergingen zwischen vier und sechs Wochen. Insgesa mt sollte beachtet werden, die Regelu ng n och m ittelsta n dsfreu n dlicher auszugestalten. Auch z ur H albier u ng des Mehr wertsteuersatzes für perso n ali n te nsive D ie nstleistu nge n wollte Wid m a n n M a u z kei n e Versprech u nge n m ache n. D as T he m a sei letzte n dlich doch z u ko m plex, als dass es sich für ei n e ei n fache Lösung eigne. Know-how für Praktiker Ei ne si m ple, aber wichtige Regel laute desh alb: D ie Ku n de n a nsprache m uss sich an den Kundengruppen und deren Wü nschen orientieren. Mindestens genauso wichtig: Das Unterneh men m uss sei n e Stärke n wirk u ngsvoll präse n tieren. Insgesa m t vier T he m e n blöcke stehe n auf dem Program m. Es geht u m die Instr u m e n te Bezieh u ngs- u n d E m pfehlungsmarketing wie u m Stärken-Schwächen-Analyse, u m effektive Verkaufsgespräche u n d u m zielgru p penadäquate Ansprache. D ie Teilneh mer erwarte ein interessantes Angebot mit vielen Anregu nge n, wirk u ngsvoll gege n Krise n sti m m u nge n u n d Auftragsei n brüche anzugehen, ist sich Eigel sicher. Gesprächsrunde in der Handwerkskammer Reutlingen: Rüdiger Strobel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Tübingen, Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und Landeshandwerkspräsident, August Wannenmacher, Vizepräsident der Handwerkskammer Reutlingen, Jürgen Gress, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Zollernalb, und Gebhart Höritzer, Kreishandwerksmeister (Tübingen) (v.l.n.r.). Foto: Bouß Auftakt der Veranstaltungsreihe „ Handwerk lädt ein ...“ Start frei für eine neue Veranstaltungsreihe der Handwerkskammer Reutlingen. Unter dem Titel „Handwerk lädt ein ...“ sollen Themen aufgegriffen werden, die für Handwerksunternehmen im Alltag wichtig sind. Von betriebswirtschaftlichen Fragestellungen bis hin zum Umweltrecht, von der Personalführung bis zum Marketing. Im Mittelpunkt stehen immer der Betrieb und Lösungen für die Praxis. Die Teilnahme ist kostenfrei. „Schluss mit der Krisenstimmung! Wege zu mehr Aufträgen in schwierigen Zeiten“ 23. Juni 2009, 16.00–19.00 Uhr, mit anschließendem Imbiss Handwerkskammer Reutlingen Referentin: Dipl.-Oec. Andrea Eigel, Kaleidoskop Marketing Service GmbH, Bietigheim-Bissingen Für 1 6 Auszubildende aus dem Handwerk bietet sich im Jahr 2009 die Chance, ein vierwöchiges Auslandspraktikum in England oder Spanien zu absolvieren. Reiseziele sind Torquay und Malaga. Das Praktikum wird als Bestandteil der Ausbildung anerkannt und von einem Sprachkurs begleitet. Alle Teilnehmer erhalten mit dem Europass-Mobilität ein Dokument, das die erworbenen fachlichen, sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen bestätigt. Die Kosten für den Auslandsaufenthalt sind überschaubar. Eine geringe Eigenbeteiligung (England 400 Euro, Spanien 300 Euro) deckt alle Fixkosten ab, lediglich für die Verpflegung muss selbst gesorgt werden. Die Teilnahme an einem zweitägigen Vorbereitungsseminar ist Pflicht. Die aktuellen Termine sind: ! Torquay (England), 23. August bis 19. September 2009 (zehn Plätze) und ! Malaga (Spanien), 30. August bis 27. September 2009 (sechs Plätze). Parallel zu den Konju nkturpaketen, so M öhrle, sei es sin nvoll, die rigiden Vorschriften vo n Basel II z u m odifizieren. Ein weiterer wichtiger Schritt kön ne die A n heb u ng der Gre n ze für die Ist-Versteuerung sein. Im Augenblick liege diese in Westdeutschland bei 250.000 Euro, i n Ostdeutschla n d bei 500.000 E uro. D iese Regelu ng laufe jedoch E n de des Ja hres a us, u n d die Ist-Versteuer u ng werde wieder ei n heitlich a uf 250.000 E uro z urückgefü hrt. We n n m a n die Gre n ze für die Ist-Versteuer u ng jetzt bundeseinheitlich auf 500.000 Euro anhebe, sei dies eine M aß nah m e, die für viele H a n d werksbetriebe sofort wirksam werde. Der Staat habe lediglich einen Zinsverlust zu tragen. Kontrovers diskutiert wurde die Forderu ng des H a n d werks, die vorgezogene F älligkeit der Sozialversicher u ngsbeiträge zurückzuneh men. Mit der aktuellen Regelung werde nicht nur die Liquidität der H a n d werksbetriebe belastet, Neue Aufträge statt Krisenstimmung „Handwerk lädt ein ...“ Jetzt bewerben! Keine Versprechungen, die sich nicht einlösen lassen Ist-Versteuerung anpassen Trends u nd praktische Ansätze vor, wie H an dwerksbetriebe neue Ku n den u n d Aufträge erschließen kön nen. Zwar fi n det die Vera nstaltu ng u n ter dem Titel „Schluss m it der Krisensti m m u ng! Wege z u m ehr Aufträge n i n schwierigen Zeiten“ statt, aber die Krise, findet Eigel, liefere nur einen Anlass für die i n te nsivere Besch äftigu ng m it M arketingthe m en. „Ich m öchte H an dwerker gru n dsätzlich dazu er m u ntern, Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Rainer Neth, stellv. Hauptgeschäftsführer, Tel. 07121 / 2412-210, E-Mail: rainer.neth@hwkreutlingen.de, www.goforeurope.de Annette Widmann-Mauz zu Besuch bei der Kammer Foto: Bouß Vo n der Zielgr u p pe 50 plus h abe n Sie gehört, aber ken nen Sie LO H AS? Dieser Begriff steht für Lifestyle of Health an d Sustai n ability u n d bezeich n et ei n e n neuen Konsu mententyp, der als gleicher m aßen qualitätsbew usst wie finan zkräftig gilt. „ D as m acht diese Gr u p pe a uch für das H a n d werk i n teressa n t“, sagt die M arketi ngexperti n A n drea Eigel. A m 23. Ju ni 2009 stellt sie in der Handwerkskam mer Reutlingen aktuelle wird unterstützt durch das Wirtschaftsm i n isteriu m Bade n -W ürtte m berg a us Mitteln des Europäischen Sozialfonds. ihren M arkt aktiv anzugehen.“ D ie Gesch äftsfü hreri n ei n er M arketi ng- u n d Beratu ngsfir m a weiß a us ihrer Praxis, wo die Sch wachstelle n a usz u m ache n sind. „Viele Handwerker sind ausgewiese n e Experte n i n tech n ische n Frage n, sin d aber sehr u nsicher i m Ku n dengespräch“, sagt Eigel. H äufig mit der Konseq ue n z, dass i m Verka uf vorsch n ell a ufgegebe n wird, we n n die fachliche Ko m peten z allein nicht z u m erfolgreichen Abschluss führt. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERK IN ZAHLEN 81 bis 100 7,0 4,6 27,6 22,6 33,6 32,6 ! 1/2008 32,4 40,3 Betriebsauslastung in Handwerksunternehmenen ! 1/2009 61 bis 80 Der Handwerkstag lehnt das Konzept zur neuen Werkrealschule ab. Die geplante Notenhürde verstärke die Selektion. Seite 7 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 12 | 19. Juni 2009 | 61. Jahrgang bis 60 Baden-Württemberg über 100 Angaben in Prozent der befragten Unternehmen Quelle: Handwerkskammer Reutlingen EINLADUNG Vollversammlung Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen tritt zu ihrer Sitzung am Mittwoch, dem 22. Juli 2009, um 15.30 Uhr, in der Bildungsakademie Tübingen, Raichbergstraße 87, 72072 Tübingen, zusammen. Wir laden alle interessierten Handwerker zu dieser Versammlung ein. Die Sitzung ist öffentlich. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert Präsident Hauptgeschäftsführer THEMEN Schwarzarbeit erfolgreich bekämpft Elektronische Vergabe Handwerkskammer Reutlingen setzt erfolgreiche Schulungsreihe fort . . . . . . 6 Amtliche Bekanntmachung Über 80 Prozent der Bußgelder entfallen auf Bau- und Ausbaubetriebe Die neue Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen . . . . . . . . . . . . . . . 6 Bildungsangebot Aktuelle Seminare und Fortbildungen der Bildungsakademien . . . . . . . . . . . . . . . 6 Energietag 2009 Landesweiter Aktionstag Umwelt- und Gesundheitspreis Beispielhafte Projekte gesucht Die Versicherungsgruppe Signal Iduna und die Handwerkskammer Hamburg haben den mit 15.000 Euro dotierten Umwelt- und Gesundheitspreis ausgeschrieben. Der Wettbewerb zeichnet neue Ideen und beispielhafte Projekte in den Bereichen Energienutzung, Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz aus. Mitmachen kann jeder, der interessante Lösungen entwickelt hat, wie etwa Energie eingespart und der Umweltoder Gesundheitsschutz verbessert werden kann oder wie regenerative Energieformen optimal genutzt werden können. Es werden keine hochkomplexen Hightechinnovationen erwartet, sondern Lösungen, die in der täglichen Praxis helfen. Die Wettbewerbsbeiträge sollten Vorbildcharakter für andere Unternehmen und Verwaltungen haben. Die Ausschreibungsunterlagen können beim Zentrum für Energie-, Wasserund Umwelttechnik der Handwerkskammer Hamburg angefordert werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 9. August 2009. Ansprechpartner ist Dieter Fuhrmann, Tel. 040/35905-810, E-Mail: dfuhrmann@elbcampus.de, www.elbcampus.de/de/aktuelles/veranstaltungen/2009/signal-iduna-umwelt-gesundheitspreis.php Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter! Kontrollen vor Ort sollen Schwarzarbeit wirkungsvoll eindämmen. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen wurden im vergangenen Jahr 38 Bußgeldbescheide wegen der unerlaubten Betätigung im Handwerk in einer Gesamthöhe von 126.255 Euro erlassen. Am häufigsten traten Schwarzarbeit und Verstöße gegen die Handwerksordnung im Bau- und Ausbaugewerbe auf. Mehr als 80 Prozent der Bußgelder, nämlich 105.155 Euro, entfielen auf diese Bereiche. In elf Fällen hat sich der vermeintliche Kostenvorteil, den sich die Auftraggeber erhofften, ins Gegenteil verkehrt. Sie wurden mit Bußgeldern von insgesamt 35.400 Euro belegt. Zum Vergleich: 2007 wurden 53 Bescheide mit einer Bußgeldsumme in Höhe von 123.810 Euro erteilt. Karl Wagner von der Handwerkskammer Reutlingen weiß, dass nur ein kleiner Teil der Fälle bekannt wird. „Die Dunkelziffer dürfte erheblich sein“, sagt Wagner, der als Leiter der Abteilung Handwerksrolle auch mit schwarzen Schafen zu tun hat. Sein Team arbeitet eng mit der Polizei, dem Hauptzollamt und den Ordnungsämtern zusammen, um die Schattenwirtschaft möglichst wirkungsvoll einzudämmen. Drastische Strafen Wer ein zulassungspflichtiges Handwerk selbstständig ausübt, ohne in der Handwerksrolle eingetragen zu sein und die vom Gesetzgeber geforderte berufliche Qualifikation nachgewiesen hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Dies gilt auch für die Auftraggeber von Schwarzarbeit. Der Gesetzgeber sieht drastische Strafen vor. Es dro- Foto: Handwerkskammer hen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Im Extremfall droht eine Betriebsschließung mit Sofortvollzug. Findige Dienstleister Der Strafenkatalog tut der Findigkeit einzelner Dienstleister, die sich im Handwerk tummeln wollen, keinen Abbruch. „Häufig werden uns in der Folge unserer Ermittlungen Betriebsleiter präsentiert“, berichtet Karl Wagner. Die Handwerkskammer Reutlingen prüft in diesen Fällen genau, ob die notwendigen Qualifikationen und Beschäftigungsnachweise vorliegen, damit der Betrieb in die Handwerksrolle aufgenommen werden kann. „Leider ist das nicht immer so, und wir müssen ablehnen“, sagt Wagner. Wirksame Entlastung des Mittelstands Bund hebt Höchstgrenze für Ist-Versteuerung rückwirkend auf 500.000 Euro an Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort 5 Die Bundesregierung hebt rückwirkend zum 1. Januar 2009 die Höchstgrenze zur Ist-Versteuerung auf 500.000 Euro Umsatz an. Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, begrüßt diesen Schritt: „Die Liquidität der kleinen und mittleren Betriebe in der Region wird nachhaltig gestärkt.“ Ab einer bestimmten Umsatzhöhe müssen Unternehmen die fällige Umsatzsteuer sofort an das Finanzamt überweisen, und zwar unabhängig davon, ob der Auftraggeber bezahlt hat. Die Grenze lag für Unternehmen im Westen seither bei 250.000 Euro, im Osten lag sie beim doppelten Betrag. Nun wird diese Umsatzgrenze rückwirkend auf bundeseinheitlich 500.000 Euro angehoben. Obwohl es dabei bleibt, dass viele mittelständische Unternehmen die Umsatzsteuer vorfinanzieren müssen, zeigt sich Eisert mit der Neuregelung zufrieden: „Die Maßnahme setzt am richtigen Punkt an und verbessert unmittelbar und direkt die Finanzsituation in Kleinbetrieben. Nach unseren überschlägigen Berechnungen werden rund zwei Drittel unserer Betriebe von den neuen Höchstgrenzen profitieren.“ Und dies sei angesichts der aktuellen Geschäftslage auch dringend notwendig, so Eisert weiter. Der Kammerchef nennt neben den aktuellen Auftragsrückgängen und Umsatzeinbrüchen als weitere Belastungsfaktoren die Zahlungsmoral mancher Kunden und verschärfte Bedingungen für die Aufnahme von Krediten bei der Hausbank. Die Ist-Versteuerung steht bei den Handwerksorganisationen schon länger auf der Tagesordnung. Der Baden-Württembergische Handwerkstag hatte jüngst eine bundesweit einheitliche Umsatzgrenze von einer Million Euro gefordert, um kleine und mittlere Betriebe weitgehend zu entlasten. Die bisherige Praxis hatte im Handwerk Unverständnis ausgelöst. „Wer sich in einer schwierigen Marktsituation behaupten muss, kann nicht auch noch kostenlose Kredite für den Staat bereitstellen“, fasst Eisert zusammen. Weitere Informationen finden Sie hier: http://www.hwk-reutlingen.de/umsatzsteuer.html Unter dem Motto „Zukunft erleben“ findet am 19. und 20. September 2009 der dritte Energietag Baden-Württemberg statt. Beim landesweiten Aktionstag informieren und werben Gemeinden, Organisationen, Handwerker und viele andere für Ideen und Produkte für Energiesparer und für den Einsatz erneuerbarer Energien. Die Veranstalter bieten bewusst kein abschließendes Programm an, sondern bauen auf lokale Aktionen und Initiativen vor Ort. Wer teilnehmen möchte, wird mit umfangreichen Informationen und verschiedenen Aktionsmaterialien bei der Planung und Organisation des lokalen Beitrags zum Energietag BadenWürttemberg unterstützt. Zusätzlich werden im Vorfeld Workshops angeboten, bei denen interessierte Mitmacher praktische Tipps und Leitfäden zur Umsetzung erhalten. Darüber hinaus bieten die Workshops Gelegenheit, sich mit anderen, teilweise erfahrenen Mitmachern aus den Vorjahren auszutauschen. Die aktuellen Workshoptermine sind auf der Homepage zum Aktionstag unter www.energietag-bw.de abrufbar. Unter derselben Adresse gibt es weitere Informationen für Aussteller und selbstverständlich auch die Möglichkeit zur Anmeldung. Alle Aktionen und Aussteller werden auf einer Aktionslandkarte eingetragen und über die Internetseite auffindbar sein. Der Energietag Baden-Württemberg ist eine landesweite Energiekampagne unter Federführung der baden-württembergischen Ministerien für Umwelt und Wirtschaft. Weitere Informationen zum Aktionstag sowie zum Thema Energiesparen und erneuerbare Energien erhalten Sie unter www.energietag-bw.de. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Brigitte Rilling, Abteilung Umwelt und Energie, Tel. 07121/ 2412-143, E-Mail: brigitte.rilling@hwk-reutlingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 6 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 12 | 19. Juni 2009 | 61. Jahrgang BEKANNTMACHUNG DES WAHLERGEBNISSES DURCH DEN WAHLLEITER Die neue Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen In der Deutschen Handwerks Zeitung Nr. 6 vom 27. März 2009 habe ich zur Einreichung von Wahlvorschlägen für die Wahl der Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen aufgefordert. Innerhalb der festgesetzten Frist bis zum 31. Mai 2009 ging bei mir je ein Wahlvorschlag ein, getrennt für die Wahl der Vertreter des selbstständigen Handwerks sowie für die Wahl der Vertreter der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung. Der Wahlausschuss hat in seiner öffentlichen Sitzung am Freitag, 5. Juni 2009, die vorgenannten Wahlvorschläge geprüft und gem. § 11 Abs. 2 Anlage C zur HwO (Wahlordnung) zugelassen. Da somit für den Wahlbezirk nur je ein Wahlvorschlag für die selbstständigen Handwerker sowie für die Gesellen und andere Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung zugelassen worden ist, gelten die in diesen Wahlvorschlägen bezeichneten Bewerber daher nach § 20 der Wahlordnung als gewählt, ohne dass es einer Wahlhandlung bedarf. Die auf Sonntag, 5. Juli 2009 anberaumte Wahl erübrigt sich. Sie wird abgesetzt. Die vom Wahlausschuss zugelassenen Wahlvorschläge veröffentliche ich nachfolgend gem. § 11 der Wahlordnung. Gleichzeitig stelle ich gem. § 18 der Wahlordnung das Gesamtergebnis der Wahl fest: Vertreter des selbstständigen Handwerks Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Joachim Möhrle Dipl.- Betriebswirt (FH) Heisenbergstr. 1 72250 Freudenstadt Friedrich Barth Kfz-Mechanikermeister Hörschweiler Str. 15 72296 Schopfloch Manfred Konz Elektroinstallateurmeister Alfredstraße 18 72250 Freudenstadt Gerhard Beuter Mechanikermeister Industriestr. 47 72160 Horb Heinz Müller Dipl.- Ing. Gottlieb-Daimler-Str. 15 72250 Freudenstadt Raimund Pfeffer Dipl.- Ing. (FH) Siemensstr. 8 72184 Eutingen Reinhold Gärtner Schreinermeister Theodor-Heuss-Str. 18 72285 Pfalzgrafenweiler Robert Züfle Schreinermeister Tonbachstr. 116 72270 Baiersbronn Gunther Nübel Schreinermeister Herzogstr. 68 72285 Pfalzgrafenweiler Claus-Dieter Wetzel Konditormeister Marktplatz 65 72250 Freudenstadt Roland Plaz Bäckermeister Marktstr. 16 72184 Eutingen Uwe Wiedmaier Fleischermeister Neuneckerstr. 5 72293 Glatten Kay Jentz Dipl.-Ing. (FH) GF Hechinger Str. 22 72770 Reutlingen Gerd Renz Zimmerermeister Uhlandstr. 20 72793 Pfullingen Jürgen Krohmer Zimmerermeister Am Berg 12 72525 Münsingen Harald Herrmann Fliesenlegermeister Wilhelm-Grimm-Weg 2 72762 Reutlingen Thomas Kimmerle Stuckateurmeister Johannesstr. 40 72124 Pliezhausen Jörg-Heinz Müller Maurermeister In Laisen 30 72766 Reutlingen Peter Ring Fuger Mörikestr. 7 72805 Lichtenstein Steffen Mohl Fliesenlegermeister Grabenstr. 35 72800 Eningen Ingo Vöhringer Fliesenlegermeister August-Lämmle-Weg 6 72531 Hohenstein Rüdiger Hofmann Elektroinstallateurmeister Lembergstr. 40 72766 Reutlingen Andreas Leibfarth Elektroinstallateurmeister Am Heiligen Brunnen 22 72581 Dettingen Wolfgang Pastoors Radio- und Fernsehtechnikermeister Daimlerstr. 11 72793 Pfullingen Bernd Heusel Kfz-Betriebswirt Rommelsbacher Str. 69 72760 Reutlingen Günther Tröster Mechanikermeister Brühlstr. 23 72805 LichtensteinHolzelfingen Karl Ulrich Thumm Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Keltenstr. 9 72766 Reutlingen Joachim Stenzel Dipl.-Ing.(FH) Versorgungstechnik Emil-Adolff-Str. 1 72760 Reutlingen Friedrich Stoll Bauingenieur (grad.) Im Gässle 6 72770 Reutlingen Josef Leippert Metallbauermeister Meidelstetter Str. 9 72829 Engstingen Dieter Laible Friseurmeister Wilhemstr. 96 72764 Reutlingen Roberto Laraia Friseurmeister Karlstr. 1 72764 Reutlingen Bernd Christner Friseurmeister Reutlinger Str. 40 72829 Engstingen Wilhelm Fetzer Fleischermeister Im Hof 3 72582 Grabenstetten Edmund Sautter Bäckermeister Im Hörnle 76 72800 Eningen u.A. August Dannegger Zimmerermeister Fürstin-Margarete-Str. 2 72488 Sigmaringen Dietmar Redlich Maurermeister Am Stelzenbach 7 72514 Inzigkofen Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Hermann Pfaff Schmiedemeister Unterdorfstr. 20 Ernst Hein Elektromeister Inneringer Str. 12 Alfred Schulz Gas- und Wasserinstallateurmeister 72488 Sigmaringen 72519 Veringenstadt Paradiesstr. 32/1 88348 Bad Saulgau Harald Walker Elektromeister Daimlerstr. 41/1 72074 Tübingen Matthias Hornung Kraftfahrzeugtechniker Vogelbeerstr. 31 72813 St. Johann Stefan Langmayr Kraftfahrzeugmechaniker Wengenstraße 40 72800 Eningen Petra Hepper Friseurin Schellingstr. 25 72760 Reutlingen Michael Wälder Schreiner Honauerstr. 2/1 72829 Engstingen Karin Goller Fleischereifachverkäuferin Oberstetterstr. 2 72531 Hohenstein Hermann Dreher Flaschner, Installateur Hintere Str. 3 72514 Inzigkofen Alexander Linder Metallbauer Blochinger Str. 38 72516 Scheer Reiner Höhn Elektroinstallateur Marienstr. 32 72531 Hohenstein Armin Sieger Schreinermeister Panoramaweg 15 88605 Meßkirch Manfred Lohr Schreiner Hintere Bergstr. 10/2 88630 Pfullendorf Kai Grunert Tischler Oberdorf 12 72519 Veringendorf Klaus Nagel Zimmerer Goethestr. 30 72127 Kusterdingen Frank Bertsch Maler und Lackierer Ludwigstraße 31 72805 Lichtenstein Boris Sorgius Zimmerermeister Linsenbergstr. 26 72074 Tübingen Wolfgang Wendt Kfz-Mechaniker Weilerweg 36 72411 Bodelshausen Andreas Möck Kfz-Mechaniker Steinlachmühle 1 72116 Mössingen Thomas Klemenz Radio- und Fernsehtechniker Alte Steige 2 72813 St. Johann Dorle Vatter Fleischereifachverkäuferin Drosselweg 8 72813 St. Johann Elke Hecht Fleischereifachverkäuferin Brühlstr. 49 72805 Lichtenstein Benjamin Rieker Schreiner Pfalzgrafenring 5 72119 Ammerbuch Horst Reichert Betonbauer Zillhauserstr. 2 72336 Balingen Andreas Schur Maler und Lackierer Kreuzäckerstr. 12 72805 Lichtenstein Matthias Hübner Maler und Lackierer Brühlstr. 55 72770 ReutlingenOhmenhausen Erich Gauggel Industriemechaniker Frommener Str. 24 72336 Balingen Mario Döll Mechaniker Schützenstr 21 72488 Sigmaringen Lothar Böhm Mechaniker Heubergstr. 28 72461 Albstadt Simon Weinmann Schreiner Zinkenstr. 9 72336 Balingen Rainer Wiest Schreiner Brühlweg 9/1 72401 Haigerloch Elisabeth Schnitzler Friseurin Birkenstr. 3 72813 St. Johann Erich Will Kfz-Mechanikermeister Lauchertstr. 14 72511 Bingen Siegmund Bauknecht Kfz-Mechanikermeister Hauptstr. 4 88356 Ostrach Edgar Hirz Kfz-Elektrikermeister Gorheimer Str. 25 72488 Sigmaringen Amadeus Haas Friseurmeister Kugelbergstr. 4 88367 Hohentengen Klaus Matt Raumausstatter- und Schreinermeister St. Martinsplatz 5 88630 Pfullendorf Bernd Single Zahntechnikermeister Fürst-Wilhelm-Str. 8 72488 Sigmaringen Manfred Reutter Maler- und Lackierermeister Herrenberger Str. 60 72070 Tübingen Ulrich Burkhardt Maurermeister Boschstr. 8 72108 Rottenburg-Hailfingen Stefan Müller Dipl.-Bau-Ing. (FH) Aeulestr. 8/1 72074 Tübingen Jochen Strasser Schlossermeister Dusslinger Weg 8 72072 Tübingen Georg Hofer Elektromeister/ FS-Techn. Meister Pfalzgrafenring 17 72119 Ammerbuch Siegfried Buck Schlossermeister Reutlinger Straße 67 72147 Nehren Gebhart Höritzer Dachdecker- und Klempnermeister Zwehrenbühlstr. 6 72070 Tübingen Berthold Lamparth Werkzeugmachermeister Dobelstr. 10 72411 Bodelshausen Wolfgang Veit Schlossermeister Robert-Bosch-Str. 21 72810 Gomaringen Wolfgang Motzer Glasermeister Talstraße 33 72135 Dettenhausen Bernhard Schnitzler Glasermeister Kapellenweg 16 72070 Tübingen Holger Schmid Glasermeister Beim Kupferhammer 5/1 72070 Tübingen Ernst Berger Maurermeister Blumersbergstr. 26 72469 Meßstetten Mark Geiger Maler- und Lackierermeister Lauterbachstr. 1 72459 Albstadt Karl-Josef Rupp Maurermeister Kirchgasse 15 72393 Burladingen-Ringingen Paul-Gerhard Alber Mechanikermeister JohannesConzelmann-Str. 49 72461 Albstadt-Tailfingen Achim Thiel Gas-Wasserinstallateurmeister Rohrackerstr. 35 72336 Balingen-Weilstetten Rolf-Dieter Schrempp Mechanikermeister Unter Hornau 19 72459 Albstadt-Pfeffingen Gerhard Merz Kfz-Mechanikermeister Untere Dorfstr. 42 72336 Balingen-Weilstetten Günter Kälbli Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Ebingertalstr. 48/1 72459 Albstadt-Lautlingen Wolf-Dieter Dengler Kfz-Mechanikermeister Bahnhofstr. 12–14 72379 Hechingen August Wannenmacher Schreinermeister Im Hitzenried 8 72414 Rangendingen Reinhard Konzelmann Schreinermeister Langenäckerstr. 8 72336 Balingen-Dürrwangen Lothar Weinmann Schreinermeister Plettenbergstr. 8 72336 Balingen-Roßwangen Harald Rothfuß Friseurmeister Wilhelm-Kraut-Str. 9 72336 Balingen Albert Straubinger Schuhmachermeister Reinestr. 12 72393 BurladingenSamendingen Giuseppe Capone Friseurmeister Marktstr. 5 72458 Albstadt Günter Weiler Fleischermeister Maierhof 2 72379 Hechingen Alfred Schweizer Bäckermeister Bachstr. 5 72406 Bisingen-Steinhofen Stephan Alt Fleischermeister Lange Str. 12 72461 Albstadt Reutlingen, 19. Juni 2009 Der Wahlleiter Friedrich Reisser, Rechtsanwalt und Notar Q ualitätsniveaus müssen nicht nur erreicht, sondern auch aufrechterhalten und verbessert werden. Vertreter der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Manfred Haug Feinwerktechniker Lange Str. 56 72285 Pfalzgrafenweiler Jörg Schwarz Fernmeldeanlagenelektroniker Brühlstr. 24 72805 Lichtenstein Rainer Geiselhart Kommunikationselektroniker Fontanestr. 4 72829 Engstingen Heinz Sommer Konditormeister Wilhelmstr. 100 72764 Reutlingen Renate Hauschild Fachverkäuferin Jahnstr. 5 72805 Lichtenstein Rosemarie Rudorf Friseurmeisterin Müllersbergstr. 5 72829 Engstingen Birgit Vollmer Fleischereifachverkäuferin Charlottenstr. 9 72805 Lichtenstein Wolfgang Lieb Dipl.-Ingenieur Robert-Bosch-Str. 1 72501 Gammertingen Traugott Feder Maler und Lackierer Theodor-Fischer-Str. 9 72760 Reutlingen Günther Beck Maler und Lackierer Sophienweg 5/1 72760 Reutlingen Carlos Pinheiro Maler und Lackierer Glemserweg 4 72813 Würtingen Fit für die elektronische Vergabe Zusatztermine Bislang haben mehr als 500 Teilnehmer unsere Einführungen in das Thema Elektronische Vergabe besucht. Aufgrund der großen Nachfrage wird die Handwerkskammer Reutlingen in Zusammenarbeit mit den Kreishandwerkerschaften in den nächsten Monaten weitere Termine anbieten. Den Anfang macht die Kreishandwerkerschaft Sigmaringen. Am 22. Juni 2009, 19 Uhr, können sich Handwerksbetriebe darüber informieren, was die Umstellung auf digitale Vergabeportale bringen wird und wie sich kleine und mittlere Betriebe darauf vorbereiten sollten. Referent ist Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung. Weitere Termine sind in Vorbereitung. Alle aktuellen Daten sind auch im Internet abrufbar unter www.hwk-reutlingen.de/ evergabe.html. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung: Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2412-130, E-Mail: beratung@hwk-reutlingen.de REGIONAL Baden-Württemberg Gut aufgestellt und konkurrenzfähig. Drei Handwerksunternehmer erhalten die Wirtschaftsmedaille des Landes. Seite 7 Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 13-14 | 10. Juli 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Schulabgänger aus allgemeinbildenden Schulen 2008 ohne Hauptschulabschluss 6.879 mit Hauptschulabschluss 37.525 mit mittlerem Abschluss 48.562 mit Fachhochschulreife 306 Abgänger insgesamt Kommunikation ist gut, Vertrauen ist besser THEMEN Handwerksbetriebe können vom Wertewandel profitieren, wenn sie sich auf die neuen Konsumenten einstellen Für Unternehmen in Schieflage . . . . . . . 8 Rot verlangt Exklusivität, Grün sucht Sicherheit und Behagen, Blau will in erster Linie mit Zahlen, Daten und Fakten versorgt werden. Nein, es geht nicht um esoterische Farbspiele, sondern um handfestes Marketing. Verkaufsprofis nutzen solche Typologien, um sich besser auf Konsumenten und Verkaufssituationen einzustellen. Dass dieses Know-how auch für Handwerksbetriebe wichtig sein kann, zeigte die Marketingexpertin Andrea Eigel zum Auftakt der Veranstaltungsreihe „Handwerk lädt ein ...“. Es ist eine Binsenweisheit: Wenn es gut läuft im Unternehmen, leidet über kurz oder lang die Fähigkeit zur Selbstkritik. Deshalb haben schwierige Zeiten durchaus auch ihre guten Seiten, meinte Andrea Eigel: „Die aktuelle Lage gibt uns Gelegenheit, die bisherige Arbeit und gewohnte Vorgehensweisen auf den Prüfstand zu stellen.“ Denn unabhängig von der aktuellen Lage, in der sich zahlreiche Branchen und Unternehmen befinden, werde es für Handwerksbetriebe immer wichtiger, sich intensiver mit Marketingfragen zu beschäftigen, so Eigel. Neue Auflagen für Betriebe Berufswelt Freitags steht der Praxiszug auf dem Stundenplan der Horber Hauptschüler . 6 Zusätzliche Beratung 31.061 mit Hochschulreife 124.333 5 Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg Ausbildungsstart 2009 Anmeldung zur Berufsschule Die Handwerkskammer Reutlingen und die Berufsschulen bitten die Ausbildungsbetriebe, neue Lehrlinge möglichst schnell bei der Berufsschule anzumelden. Bitte denken Sie daran: Je früher die Anmeldungen vorliegen, desto einfacher fällt die Planung für das neue Schuljahr. Ansprechpartner ist Karl-Heinz Goller, Ausbildungsabteilung, Tel. 07121/2412-261, E-Mail: karlheinz.goller@hwk-reutlingen.de Unternehmerreise Baumesse SAIE in Bologna Handwerk International Baden-Württemberg organisiert vom 28. bis 30. Oktober 2009 eine Unternehmerreise zur internationalen Baufachmesse SAIE in Bologna. Im Mittelpunkt stehen die Teilnahme an einer Kooperationsbörse und Gespräche mit Multiplikatoren. Unternehmen der Branchen Bau, Ausbau, Innenausbau und Umwelttechnik erhalten so die Chance, den sich rasch entwickelnden Markt für energieeffizientes Bauen in Italien zu erschließen. Italien entdeckt das Thema Energiesparen. Der Bundesstaat und einzelne Regionen haben Förderprogramme aufgelegt, die Anreize für Sanierungen, energieeffizientes Bauen und den Einsatz erneuerbarer Energien schaffen. In diesem Umfeld hat sich die SAIE zur Leitmesse für den Bausektor entwickelt. Die Veranstalter verzeichneten im vergangenen Jahr 1.800 Aussteller aus 29 Ländern und rund 180.000 Besucher. Die Gesamtkosten betragen 1.250 Euro. Die Kooperationsgespräche werden im Vorfeld der Reise auf der Grundlage des individuellen Firmenprofils vereinbart. Anmeldeschluss ist der 13. Juli 2009. Ansprechpartnerin ist Sylvia Weinhold, Exportberatung, Tel. 07121/2412-133, E-Mail: beratung@hwk-reutlingen.de Jubiläen in Kürze 50 Jahre Mechaniker Max Mast Seit einem halben Jahrhundert ist Max Mast selbstständig: In Alpirsbach betreibt er seit 50 Jahren eine eigene Werkstatt. Zu den Kunden zählen Privatpersonen ebenso wie Firmen. 25 Jahre Schlosserei Kurt Müller Mit fünf Mitarbeitern geht der Schlosserund Kfz-Mechanikermeister Kurt Müller ins Jubiläumsjahr: 1984 gründete er seinen eigenen Betrieb. In der Werkstatt in SauldorfBietingen werden Schweißkonstruktionen im Auftrag verschiedener Firmen ange fertigt. Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Fluorierte Treibhausgase Keine Selbstläufer: Andrea Eigel will Handwerksunternehmen dazu ermuntern, ihre Märkte aktiv anzugehen. Individuelle Ansprache Rund 70 Handwerker und Führungskräfte hatten sich im Klosterhof in Kusterdingen eingefunden. Unter dem Titel „Schwierige Zeiten? Wege zu neuen Privatkunden in der Krise“ gab die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin Andrea Eigel einen informativen Überblick über sich verändernde Märkte und veränderte Einstellungen und Werte der Konsumenten. Geiz war gestern, könnte man meinen. Zumindest künden Trendforscher vom Entstehen neuer Käuferschichten, und zwar solche, die bei ihren Entscheidungen vor allem auf qualitative Kriterien achten – und bereit sind, höhere Preise zu bezahlen. Das renommierte Zukunftsinstitut in Kelkheim beobachtet ein „wachsendes Bedürfnis nach regionalen Produkten“, erzeugt von Menschen, „denen ich traue und in die Augen gucken kann.“ Eigels Einschätzung fällt deshalb zuversichtlich aus: Handwerker können zu den Gewinnern zählen, je passgenauer sie Kunden ansprechen und den Nutzen eines Produkts oder einer Dienstleistung vermitteln. Profil zeigen Die Leitbegriffe des Abends waren denn auch Individualisierung, Beziehungsmarketing und Kommunikation. Denn Privatkunden von heute, berichten die Trendforscher einhellig, sind nicht nur anspruchsvoller als die Generation vor ihnen, sondern auch informierter und weitaus flexibler, was die Auswahl ihrer Dienstleister angeht. Eine weitere Herausforderung: Vormals stabile und homogene Zielgruppen zerfallen immer mehr. Stattdessen bilden sich neue Konsumententypen heraus, die sich einzelnen Gruppen entziehen. Die Folgen für Handwerksunternehmen sind gravierend. Andrea Eigel erwartet, dass der Zeitaufwand, der von Chefs und Fachberatern für die Auftragsgewinnung und die Kundenbetreuung eingesetzt werden muss, künftig ansteigen wird. Denn auf Masse wird es in Zukunft immer weniger ankommen. Ihre Empfehlung lautete deshalb: „Anbieter müssen ein Profil ha- Lars Humm. Juliane Mezger. ben, glaubwürdig sein und bleiben und viel mehr als bisher aktiv auf die Kunden zugehen.“ Stammkunden können dabei eine wichtige Hilfe sein, wie das Beispiel eines auf Küchen spezialisierten Schreinerbetriebs zeigt. Dieser veranstaltet regelmäßig und sehr erfolgreich Kochabende mit 16 Personen. Eingeladen werden jeweils acht Kunden, die ihrerseits acht Teilnehmer mitbringen. Nach der gleichen Methode arbeiten Infoabende oder kulturelle Veranstaltungen. Von Empfehlungsmarketing sprechen die Experten. Bis dorthin kann es ein langer Weg sein. Vermutlich lassen sich kleine, aber mitunter folgenschwere Nachlässigkeiten schneller abstellen. Die Beispiele aus dem Handwerkeralltag, die Eigel zur Illustration anführte, jedenfalls waren ganz nach dem Geschmack der Teilnehmer. Und wer verstanden hat, dass rotdominierte Kunden in jedem Fall über den Preis verhandeln wollen, während gründominierte Kunden meist mehr an Garantien liegt, hat schon etwas Wichtiges für das nächste Kundengespräch gelernt. nichts mit der Veranstaltung zu tun hat, sondern mit der Marktentwicklung der vergangenen Wochen. Humm ist bei der Baufirma Steidle in Sigmaringen für den Vertrieb, Schwerpunkt Fertiggaragen, zuständig. Nach einem schwachen Jahresanfang laufe es inzwischen wieder besser. Er beschäftige sich schon länger mit Marketingfragen – und setzt auf bewährte Vorgehensweisen: „Wiederholung ist wichtig.“ Gerhard Baur aus Rottenburg stimmt zu. Baur hat sich mit seinem Elektrotechnikerbetrieb im Teilort Ergenzingen auf Reparaturen von Elektrogeräten spezialisiert. Er ist sich sicher: „Werbung muss sich anpassen.“ Den Weg nach Kusterdingen hat er aus zwei Gründen auf sich genommen. Zum einen gehe es um Auffrischung, zum anderen darum, neue Ideen zu sammeln. Mit einem Punkt wird er sich in Zukunft noch ausführlicher beschäftigen: „Beziehungsmanagement wird wichtiger“, glaubt Baur. „Wer ein Haus gebaut hat, baut selten ein zweites.“ Juliane Mezger bringt die branchenspezifischen Probleme einer Baufirma auf den Punkt. Die aktuelle Lage sei für sie der Grund, wieder verstärkt an der Marketingstrategie zu arbeiten. Vor einigen Jahren habe man schon einmal eine externe Beratung genutzt. Mezger kümmert sich im Mössinger Familienbetrieb um den Vertrieb. Das größte Entwicklungspotenzial sieht sie im Empfehlungsmarketing. „Die Idee, an der Beziehung zum Kunden anzusetzen, ist für uns besonders interessant“, sagt Mezger. Neue Ideen sammeln Wertewandel, Beziehungsmarketing, neue Konsumentengruppen – Andrea Eigels Präsentation war prall gefüllt mit Informationen und Anregungen für die praktische Arbeit. Wie gehen die Teilnehmer an das Thema Marketing heran? Was nehmen sie aus der Veranstaltung mit? Wir haben nachgefragt. Lars Humm ist zufrieden. Was zunächst überhaupt Fotos: Steinort Die Präsentation kann unter www.hwk-reutlingen.de/beratung abgerufen werden Auftraggeber setzen auf Präqualifzierung Neues Online-Spezial bietet praktische Infos für Unternehmen Das Vergaberecht verlangt bei öffentlichen Aufträgen eine Reihe von Nachweisen, mit denen Unternehmen ihre Eignung (Fachkunde, Zuverlässigkeit, Leistungsfähigkeit) belegen. So will es § 8 der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen, Teil A (VOB/A). In den vergangenen Jahren wurde unter dem Begriff Präqualifikation ein neuer Verfahrensstandard eingeführt. Der entscheidende Unterschied zur bisherigen Praxis: Die Eignungsprüfung wird vom Ausschreibungsverfahren abgekoppelt und im Vorfeld von einer unabhängigen Stelle auftragsunabhängig vorgenommen. Das Verfahren endet mit der Aufnahme in die Liste des Vereins für Präqualifikation. Präqualifikation bringt zahlreiche Neuerungen mit sich. Die Prüfung muss beantragt werden und ist mit Online-Spezial Die Handwerkskammer Reutlingen hat alle wichtigen Informationen zur Präqualifizierung unter www.hwk-reutlingen.de/praequalifikation.html in einem Online-Spezial zusammengefasst. Das Angebot richtet sich an Unternehmen, die sich in knapper Form einen Überblick verschaffen wollen. Inhalt Was ist Präqualifikation? Welchen Nutzen hat Präqualifikation? Die rechtlichen Grundlagen. Die Präqualifikationsstellen (PQ-Stellen). Der Verein für Präqualifikation. Welche Kriterien gelten für die Präqualifizierung? Die Kosten. Kosten für die Unternehmen verbunden. Gleichzeitig mindert das Verfahren den bürokratischen Aufwand, bringt Zeitgewinne und verringert das Risiko, aufgrund fehlender Nachweise bei der Auftragsvergabe nicht berücksichtigt zu werden. Und ein letztes Argument: Immer mehr öffentliche und private Auftraggeber nutzen Präqualifikation als Auswahlkriterium, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Seit Oktober 2008 berücksichtigen die Vergabestellen des Bundes bei freihändigen oder beschränkten Ausschreibungen nur Unternehmen, die ihre Eignung nach dem neuen Verfahren nachgewiesen haben. Ansprechpartner ist Hermann Rempfer, Tel. 07121/2412-231, E-Mail: hermann.rempfer@hwk-reutlingen.de Seit dem 4. Juli 2009 gelten verschärfte Regeln für den Umgang mit klimaschädlichen fluorierten Treibhausgasen: Unternehmen müssen sich zertifizieren lassen, Mitarbeiter benötigen einen Sachkundenachweis. Betroffen sind vor allem Betriebe, die sich mit Klima- und Heizungstechnik sowie dem Brandschutz beschäftigen. Die Handwerkskammer Reutlingen hat diese Betriebe in den vergangenen Tagen angeschrieben. Wir empfehlen – soweit noch nicht geschehen – eine Übergangsbescheinigung als vorläufigen Nachweis bei uns zu beantragen. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn Sachkundelehrgänge für die Qualifizierung der Mitarbeiter erst zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Rechtliche Grundlage ist die Chemikalien-Klimaschutzverordnung (ChemKlimaschutzV), die am 1. August 2008 in Kraft getreten ist. Diese Regelung ergänzt die EU-Verordnung (EG) Nr. 842/2006 über bestimmte fluorierte Treibhausgase, die sogenannte F-Gase-Verordnung. Ob eine Nachweispflicht vorliegt, ist im Einzelfall nicht immer einfach zu bestimmen. Außerdem gibt es Ausnahmeregelungen. Jeder Betrieb sollte daher genau prüfen, ob er überhaupt unter den Anwendungsbereich der Chemikalien-Klimaschutzverordnung fällt. Ansprechpartnerin ist Brigitte Rilling, Abteilung Energie und Umwelt, Tel. 07121/2412-143, E-Mail: brigitte.rilling@hwk-reutlingen.de Kurz und bündig Die Handwerkskammer Reutlingen stellt vorläufige Sachkundebescheinigungen für Mitarbeiter der betroffenen Betriebe aus. Das Antragsformular und weitere wichtige Informationen zur ChemikalienKlimaschutzverordnung, den Zertifizierungsstellen und zu den Übergangsfristen für einzelne Branchen finden Sie im Internet unter www.hwk-reutlingen.de/f-gase.html. Unternehmerfrauen vergeben Bestnoten Mitgliederbefragung Die Unternehmerfrauen sehen sich gut für die Zukunft aufgestellt. Über die Hälfte der Mitglieder sind zwischen 30 bis 50 Jahre alt und übernehmen täglich Verantwortung in den eigenen Betrieben. Über 70 Prozent engagieren sich seit mehr als fünf Jahren bei den Unternehmerfrauen. Einen hohen Stellenwert messen die Befragten der Weiterbildung bei. Sie schätzen und fordern Angebote, die direkt umsetzbare Ergebnisse für die eigenen Betriebe bieten. Der Wirtschaftsverband liegt mit seiner Arbeit und seinen Angeboten offenbar richtig. Die Unternehmerfrauen stellen ihm mit der Gesamtnote 1,47 ein überzeugendes Zeugnis aus. „Das Ergebnis ist nicht nur eine Anerkennung der bisherigen Arbeit, sondern auch eine Verpflichtung für die Zukunft“, so die Landesvorsitzende Ruth Baumann. Der ufh-Landesverband wurde vor 25 Jahren gegründet. Das Jubiläum wird im September 2009 im Europapark in Rust gefeiert. Deutsche Handwerks Zeitung 6 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 13-14 | 10. Juli 2009 | 61. Jahrgang Freitags steht der Praxiszug auf Wie ein Kfz-Betrieb dem Stundenplan zum Rechtsdienstleister wurde Horber Hauptschüler arbeiten sich an die Berufswelt und ihre Ausbildungsplätze heran Wer keine Abmahnung riskieren möchte, sollte seine Werbeaussagen prüfen Laut Koalitionsvereinbarung vom Mai 2006 sollte der Praxiszug ab dem kommenden Schuljahr flächendeckend eingeführt werden. Dazu wird es nun nicht mehr kommen. Der Praxiszug an Hauptschulen ist ein Auslaufmodell. Dabei erhält diese Form der schulischen Berufsorientierung durchaus gute Noten, wie ein Beispiel aus Horb zeigt. Albrecht Dietz unterrichtet das Fach Technik und ist verantwortlicher Lehrer für die Berufswegeplanung an der Hauptschule mit Werkrealschule Horb. Er ist Organisator und Netzwerker, der Kontakte zu den Firmen vor Ort aufbaut und pflegt. Er weiß um die Chancen seiner Schüler und kennt die Bedürfnisse der Unternehmen. Dietz sagt: „Wir müssen uns an dem orientieren, was Unternehmen benötigen.“ Berufswegeplanung an Hauptschulen beginnt in der 5. Klasse und ist einstündiges Unterrichtsfach in der 7. Klasse. In Klasse 9 sind zwei Tage für ein Sozialpraktikum vorgesehen. Auf Antrag können weitere zehn Tage für Praktika gewährt werden. Im Herbst 2008 wurde an der Horber Schule der Praxiszug für Achtklässler, die nicht am Zusatzunterricht des Werkrealschulzuges teilnehmen, eingerichtet. Wer die Wahl hat, weil die Noten stimmen, will weitermachen. „Das große Ziel ist die mittlere Reife“, sagt Lehrer Dietz. Eine Kfz-Werkstatt aus dem Handwerkskammerbezirk Reutlingen warb auf ihrer Homepage damit, im Schadensfall den „kompletten Ablauf mit Ihrer oder der gegnerischen Versicherung“ abzuwickeln. Diese Formulierung griff ein Düsseldorfer Anwalt auf und mahnte den Inhaber des Betriebs ab. Denn, so die Argumentation des Anwalts, zur Versicherungsabwicklung gehöre in jedem Einzelfall die rechtliche Sachprüfung. Diese stehe aber unter dem Erlaubnisvorbehalt des Rechtsdienstleistungsgesetzes. Mit anderen Worten: Der Anwalt stufte die Werkstatt als einen direkten Mitbewerber ein, der jedoch nicht über die erforderliche Zulassung als Dienstleister in Rechtsangelegenheiten verfügt und somit auf seiner Homepage wettbewerbswidrig wirbt. Der Abmahnung lag eine Kostenrechnung in Höhe von rund 350 Euro bei und eine Unterlassungserklärung, in der sich die Werkstatt verpflichten sollte, nicht länger solche Dienste anzubieten und damit zu werben. Bessere Entscheidungen Der Praxiszug stellt in diesem Schuljahr eine zusätzliche Verknüpfung zwischen Schule und Unternehmen her, unterscheidet sich aber von „normalen“ Praktika. „An unserer Schule besteht der Praxiszug zu je einem Drittel aus Unterricht, dem Betriebspraktikum und einzelnen Projekten“, erklärt Schulleiter Eugen Gamerdinger. Der Freitag ist für diese Arbeiten reserviert. Auf dem Programm stehen neben sechs Praktikumstagen, Bewerbungstrainings, Übungen zum Vorstellungsgespräch aber auch ganz alltägliche Fragen der Lebensorganisation. Das Lernziel steht fest. „Die Schülerinnen und Schüler sollen sich besser zurechtfinden und in Betriebsabläufe einfinden“, sagt Gamerdinger. Susanne Kolenko unterstützt die Jugendlichen dabei. Die gelernte Erzieherin und Fachwirtin Sozialwesen ist als Jugendbegleiterin an der Horber Ganztagsschule tätig. Ihr Urteil über den Praxiszug fällt positiv aus: „Die Mädchen und Jungen können sich selbst besser einschätzen, und sie wissen eher, was Berufswegeplanung praktisch: Lydia Pfeffer, Albrecht Dietz, Marie-Luise Eisenkrätzer, Eugen Gamerdinger, Bünyamin Bozaci und Susanne Kolenko. Foto: Steinort sie wollen und was ihnen nicht gefällt.“ Im optimalen Fall trage der Praxiszug so zu besseren Entscheidungen bei, fasst Kolenko zusammen. Praktische Erfahrungen Bünyamin Bozaci hat die Berufe Koch, Fensterbauer und Kfz-Mechaniker unter die Lupe genommen. Der 14-Jährige favorisiert die Arbeit in der Kfz-Werkstatt. Er hat Reifen gewechselt und einzelne Fahrzeugfunktionen überprüft. „Das hat Spaß gemacht“, sagt Bünyamin. Eine Ausbildung wäre möglich. Im Betrieb eines Verwandten. Seine Mitschülerin Lydia Pfeffer hat in diesem Schuljahr einige Mittagspausen am Telefon verbracht. Mit dem Branchenbuch und viel Eigeninitiative hat sich die 14-Jährige mittlerweile vier Praktika erarbeitet, zwei davon im Rahmen des Praxiszugs. Zwar durfte sie bei den Kfz-Mechatronikern gleich mit anpacken und „viel machen“, aber dennoch liegt zurzeit mit der Friseurin ein klassischer Frauenberuf vorn. Lydia hat noch etwas anderes herausgefunden: „Nur mit männlichen Kollegen ist nervig.“ Dem stimmt Marie-Luise Eisenkrätzer zu, die sich im Einzelhandel, auf der Baustelle und in der Lehrwerkstatt bei Bosch-Rexroth umgesehen hat. „Die Arbeit als Malerin und Lackiererin auf der Baustelle war interessant“, urteilt die 15-Jährige. Daheim hat sie bereits das Zimmer der Schwester renoviert, inklusive tapezieren, schleifen und lackieren. Der Praktikumsbetrieb war ebenfalls angetan. Marie-Luise möchte sich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Ohne Praktikum geht längst nichts mehr. Das gilt für die Jugendlichen, aber auch für immer mehr Betriebe. Matthias Saur, Juniorchef der Bäckerei und Konditorei Saur in Horb, will Ausbildungsplätze in der Backstube besetzen. „Wir sind grundsätzlich interessiert und bieten Praktika an“, betont Saur, „obwohl nicht viel hängen bleibt.“ Auch am Praxiszug habe man sich beteiligt. Sein Problem beschreibt er so: Fünf Praktikanten habe man in diesem Jahr bereits gehabt, ein Bewerber sei nicht darunter gewesen. Saur kämpft mit dem Negativimage, das seinem Beruf anhaftet. Auch Hauptschüler bevorzugen kaufmännische Berufe, selbst dann, wenn die schulischen Leistungen maximal durchschnittlich sind. „Solche Erwartungen sind realitätsfremd“, findet Saur. Es komme doch vor allem auf den Spaß an der Arbeit und das Interesse an. Das Verdienstargument will er nicht gelten lassen: „Wer zu den Besten gehört, verdient auch besser.“ Aktuell bildet der Betrieb fünf Lehrlinge in der Backstube aus. Saur würde gerne mehr Ausbildungsplätze anbieten, „wenn Interesse und Zuverlässigkeit stimmen“. In der aktuellen Debatte um die Zukunft der Hauptschule spielt der Praxiszug keine Rolle mehr. Schulleiter Gamerdinger sagt: „Je mehr Berufswegeplanung, desto höher die Chancen auf einen Ausbildungsplatz.“ Der Pädagoge will das unter der Überschrift Praxiszug entwickelte Angebot seiner Schule deswegen beibehalten und möglichst auf alle Schüler ausweiten. Gamerdinger setzt auf die praktische Erfahrung. Die sei wichtiger als sämtliche Infokampagnen zur Berufswahl, und zwar unabhängig von der Schulform. Eindeutige Rechtsprechung Richard Schweizer kennt viele solcher Fälle und weiß, dass diese Abmahnungspraxis von Laien nur schwer Auf die Details achten: Werbeaussagen auf der Homepage sind immer wieder Anlass für Abmahnungen. Foto: HWK nachvollzogen werden kann. Schließlich kann leicht überprüft werden, was eine Kfz-Werkstatt im konkreten Fall tut. Doch darum gehe es nicht, erläutert der Rechtsberater der Handwerkskammer Reutlingen: „Es kommt nicht darauf an, ob die Tätigkeit tatsächlich ausgeführt wird, sondern allein auf den Eindruck, der bei potenziellen Kunden entstehen könnte.“ Die Rechtsprechung jedenfalls ist eindeutig. Das Landgericht Erfurt wertete den von einem Autohaus verwendeten Terminus „komplette Unfallabwicklung“ als Wettbewerbsverstoß (AZ: 2 HK O 128/07). Denn der angesprochene Verkehrskreis, so das Gericht in seiner Begründung, erwarte nicht nur kaufmännische Hilfstätigkeiten, sondern auch rechtliche Unterstützung – und die dürfe das Unternehmen nicht erbringen. Vor diesem Hintergrund rät Schweizer zur Vorsicht. Im Zweifel sollten KfzWerkstätten auf werbliche Aussagen wie „umfassender Unfallservice“ oder „komplette Abwicklung im Schadensfall“ besser verzichten und nur die Leistungen aufführen, die durch den Betrieb erbracht werden dürfen. Dem Werkstattinhaber blieb nichts anderes übrig, als die Abmahnung zu akzeptieren. Die beanstandete Formulierung auf der Homepage wurde inzwischen durch eine rechtssichere Variante ersetzt. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Richard Schweizer, Rechtsberatung, Tel. 07121/2412-232, E-Mail: richard.schweizer@hwk-reutlingen.de Ein positiver Eindruck zahlt sich immer aus Unternehmerfrauen trainieren schwierige Verkaufsgespräche Kundengespräche am Telefon professionell und zum Auftrag führen – zu diesem Thema hatten die Reutlinger und Tübinger Unternehmerfrauen im Handwerk am 13. Mai 2009 eingeladen. Rose-Martina Bosler, Referentin und erfahrene Vertriebstrainerin aus Stuttgart, demonstrierte, wie die Chancen auf einen Auftrag erhöht und auch schwierige Gesprächssituationen gemeistert werden können. 28 Teilnehmerinnen hatten sich zum Fitnesskurs in Sachen Telefonkommunikation in die Reutlinger Kreissparkasse eingefunden. Der Schwerpunkt lag auf Live-Telefonaten mit Kunden, die bereits ein Angebot angefordert haben. An diesen Beispielen zeigte Bosler, worauf es bei der Angebotsverfolgung ankommt, wie man mit Einwänden und Widerständen der möglichen Auftraggeber professionell umgeht und mit welcher Strategie sich ein Preis verteidigen lässt. Das Urteil der Teilnehmerin- Konzentrierte Zuhörerinnen beim Telefon- und Gesprächstraining. nen fiel durchweg positiv aus. Auch wenn nicht jedes Telefonat direkt zum Auftragsabschluss führte, nahmen alle Gespräche einen guten Verlauf. Damit sei ein wesentliches Ziel erreicht, betonte Verkaufstrainerin Bosler. Denn eine Firma, an die man sich gerne erinnert, wird bei der nächsten Auftragsvergabe eher bedacht. Weitere Informationen zu den Unternehmerfrauen im Handwerk gibt es bei Dagmar Künschner, Tel. 07122/9811 oder online unter www.ufh-bw.de Kompetenz und Qualität in dritter Generation Seit sechs Generationen Feinuhrmacher und Juwelier Weiblen feiert 75-jähriges Jubiläum Jubiläum: 100 Jahre Flaschnerei Züfle Baiersbronn Seit 1934 ist der Feinuhrmacher und Juwelier ein fester Bestandteil des Geschäftslebens in der Reutlinger Innenstadt. Was Großvater Karl Weiblen vor 75 Jahren begann, wird seit 2002 vom Enkel des Firmengründers, dem Uhrmachermeister und Betriebswirt Guido Weiblen, bereits in dritter Generation erfolgreich geführt. 1934 eröffnete Karl Weiblen sein Geschäft in der oberen Wilhelmstraße, schon damals die zentrale Einkaufsstraße der Stadt. 1951 erfolgte der Umzug in die untere Wilhelmstraße in den Laden, den die meisten Reutlinger noch kennen. Anfang der 80er Jahre übernahm Sohn Kurt, ebenfalls Uhr machermeister und Juwelier, die Firma. Mit Guido Weiblen kam schließlich der Umzug in das große, helle Ladengeschäft in der Kanzleistraße 14, dem heutigen Firmensitz. Eines der Erfolgsrezepte war die ständige Bereitschaft zur Weiterentwicklung. Gemäß der Firmenphilosophie „Wir ha- Geschäftsführer Guido Weiblen will seinen Kunden das Besondere bieten. Foto: Weiblen ben nicht alles für jeden, aber für jeden etwas Besonderes“ sind Guido Weiblen und sein Team ständig bemüht, ihren Kunden ein hochwertiges Angebot an Uhren und Schmuck zu präsentieren. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, halten sich die Mitarbeiter des Weiblen-Teams konstant mit Weiterbildungen auf dem Stand der Dinge. Auch hier ist Weiterentwicklung Programm. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder erfolgreich neue Wege beschritten. Bei verschiedenen Events gab es die Möglichkeit, auch einmal hinter die Kulissen großer Namen und in die Werkstatt zu schauen und etwas über Geschichte und Technik zu erfahren. So beispielsweise bei den „Glashütter Wochen“, die ganz im Zeichen der Marken aus der deutschen Uhrenstadt in Sachsen standen. Weitere Veranstaltungen sollen folgen. Im Jubiläumsjahr wird eine Jubiläumsaktion durchgeführt. In wechselndem Rhythmus werden ausgewählte Marken und Produkte zu Jubiläumspreisen angeboten. Im Frühjahr sind es die Hochzeitsringe der Pforzheimer Manufaktur Breuning, die im Rahmen der Aktion „Trau dich“ vorgestellt werden. Man schreibt das Jahr 1909. Karlsruhe wird deutscher Fußballmeister. Kaiser Wilhelm steht an der Spitze des Staates und Ernst Züfle lässt seinen Handwerksbetrieb in der Handwerksrolle eintragen. Was als offizielles Gründungsdatum des Baiersbronner Traditionsbetriebes gilt, ist eigentlich die Fortsetzung einer zuvor schon lange Jahre bestehenden Firmengeschichte. Denn der Vater des offiziellen Gründers, Ernst Gottlob Züfle, machte sich bereits vor 1900 selbstständig. Aus der Flaschnerei wurde im Lauf der Jahre ein Handwerksbetrieb, der komplette Dienstleistungen anbietet: Flaschnerei, Sanitär und Heizung. Seit 1996 firmiert das Unternehmen als Peter Züfle GmbH; Peter Züfle jun. wird gemeinsam mit seinem Vater Geschäftsführer. 1998, zum offiziellen 90-Jährigen also, bezieht der Familienbetrieb das neue Gebäude im Baiersbronner Gewerbegebiet. 1.200 Quadratmeter stehen seit- Familie Züfle aus Baiersbronn. dem für Werkstatt, Lager, Büro und Sozialräume zur Verfügung. Seit vergangenem Jahr ist Peter Züfle jun. alleiniger Geschäftsführer. Zum 100. Geburtstag hat die Flaschnerei 14 Mitarbeiter. Zwei junge Menschen lernen derzeit bei Züfle. Trotz oder gerade wegen der langen Tradition blickt Peter Züfle in die Zukunft. Mit dem Ausbau der Bereiche Sanitär, Gas und Heizung hat er den Weg seines Foto: ufh Foto: privat Vaters weiterverfolgt. Grundlage dazu waren auch die Meisterprüfungen als Gas- und Wasserinstallateur, im Klempnerhandwerk und als Zentralheizungsund Lüftungsbauer. Moderne Bäder und alternative Energien stehen heute ebenso im Fokus wie das klassische Flaschnerhandwerk. Und für den „Fall der Fälle“ steht den Kunden 365 Tage im Jahr ein Kundendienst zur Verfügung. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 13-14 | 10. Juli 2009 | 61. Jahrgang Zusätzliche Beratungsangebote Lobbyerfolg bei der Novellierung der EnEV Service für Unternehmen in der Schieflage Zwei zusätzliche Beratungsangebote für Unternehmen sind jetzt zum bislang schon traditionell starken Service- und Dienstleistungsangebot der Handwerkskammer im Beratungsbereich neu hinzukommen: Die Handwerkskammer Reutlingen ist seit Mai 2009 für die Programme der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) „Runder Tisch“ und TurnAroundaeratung erster Ansprechpartner für Unternehmen in der Schieflage. Bei der Turnaround-Beratung können kleine und mittlere Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten – jedoch mit positiver Fortführungsprognose – über die KfW Zuschüsse für Beratungen durch externe Unternehmensberater beantragen. Die Höhe des Zuschusses liegt bei 50 Prozent des maximal förderfähigen Tageshonorars von 800 Euro pro Tagewerk (ein Tagewerk umfasst acht Stunden). Der Zuschuss ist auf maximal 4.000 Euro begrenzt. Anträge müssen vor Abschluss des Beratervertrags und vor Beginn der Beratung gestellt werden. Mit dem Programm „Runder Tisch“ ist ein Instru- ment zur Schwachstellenanalyse für kleine und mittlere Unternehmen in der Krise aufgelegt worden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) stellt in Zusammenarbeit mit der KfW einen Sonderfonds für die Jahre 2009 und 2010 zur Verfügung. In einer ersten kostenlosen Beratung für den Betrieb ermittelt der Betreuer des „Runden Tisches“ die vorhandenen Schwachstellen und erstellt einen Maßnahmenplan zu deren Beseitigung. Im Anschluss an den „Runden Tisch“ kann dann eine Turnaround-Beratung angeschlossen werden. Den Handwerksorganisationen ist es im Vorfeld der Verabschiedung der Energieeinsparverordnung noch gelungen, eine unangemessene Verschärfung zu vermeiden. Dort war zunächst vorgesehen, die Haftung dergestalt auf die ausführenden Unternehmen im Rahmen der energetischen Gebäudesanierung auszuweiten, dass sie für die Energieeffizienz des gesamten Gebäudes einstehen sollten, auch wenn sie nur ein Gewerk ausgeführt haben. am 18. März 2009 verabschiedet. Sie wird im Herbst in Kraft treten. Damit wird ein weiterer wesentlicher Schritt zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele getan. Im Wesentlichen sieht die Novelle folgende Änderungen vor: " Die energetischen Anforderungen an Neubauten und an wesentliche Änderungen im Gebäudebestand werden um 30 Prozent erhöht. " Nachtstromspeicherheizungen werden ab dem Jahr 2020 stufenweise außer Betrieb genommen. " Der Vollzug der Energieeinsparverordnung wird mit Hilfe privater Unternehmererklärungen, durch Sichtprüfungen und die Einführung von Ordnungswidrigkeiten gestärkt. " Es werden Anreize für den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien gegeben. Erfolgreiche Intervention Weitere Informationen und Antragstellung über das Beratungscenter: Sylvia Weinhold, Tel. 07121/ 2412131, Fax 07121/2412-413 Bau- und Ausbaubetriebe überdurchschnittlich vertreten Haftungsregeln werden nicht unangemessen verschärft Ansprechpartner Die Handwerkskammer Reutlingen ist Regionalpartner der KfW und Ansprechpartner für interessierte Handwerksunternehmen aus den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen, Sigmaringen und Zollernalb. Schwarzarbeit bekämpft Nach unserer Intervention werden die am Bau ausführenden Betriebe auch in der Zukunft nur in ihrem jeweiligen Wirkungskreis für die Einhaltung der Vorschriften verantwortlich sein, ähnlich wie schon bei den bestehenden Haftungsregeln in den Bauordnungen der Länder. Die Novelle der Energieeinsparverordnung wurde von der Bundesregierung Ansprechpartnerin bei der HWK Reutlingen ist Brigitte Rilling, Technologie und Umwelt, Tel. 07121/2412143, E-Mail: brigitte.rilling@hwk-reutlingen.de Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen wurden im vergangenen Jahr 38 Bußgeldbescheide wegen unerlaubter Betätigung im Handwerk in einer Gesamthöhe von 126.255 Euro erlassen. Am häufigsten traten Schwarzarbeit und Verstöße gegen die Handwerksordnung im Bau- und Ausbaugewerbe auf. Mehr als 80 Prozent der Bußgelder, nämlich 105.155 Euro, entfielen auf diese Bereiche. In elf Fällen hat sich der vermeintliche Kostenvorteil, den sich die Auftraggeber erhofften, ins Gegenteil verkehrt. Sie wurden mit Bußgeldern von insgesamt 35.400 Euro belegt. Zum Vergleich: 2007 wurden 53 Bescheide mit einer Bußgeldsumme in Höhe von 123.810 Euro erteilt. Karl Wagner von der Handwerkskammer Reutlingen weiß, dass nur ein kleiner Teil der Fälle bekannt wird. „Die Dunkelziffer dürfte erheblich sein“, sagt Wagner, der als Leiter der Abteilung Handwerksrolle auch mit schwarzen Schafen zu tun hat. Sein Team arbeitet eng mit der Polizei, dem Hauptzollamt und den Ordnungsämtern zusammen, um die Schattenwirtschaft möglichst wirkungsvoll einzudämmen. Wer ein zulassungspflichtiges Handwerk selbstständig ausübt, ohne in der Handwerksrolle eingetragen zu sein und die vom Gesetzgeber geforderte berufliche Qualifikation nachgewiesen hat, begeht eine Ordnungswidrigkeit. Dies gilt auch für die Auftraggeber von Schwarzarbeit. Der Gesetzgeber sieht drastische Strafen vor. Es drohen Bußgelder bis zu 50.000 Euro. Im Extremfall droht eine Betriebsschließung mit Sofortvollzug. Der Strafenkatalog tut der Findigkeit einzelner Dienstleister, die sich im Handwerk tummeln wollen, keinen Abbruch. „Häufig werden uns in der Folge unserer Ermittlungen Betriebsleiter präsentiert“, berichtet Karl Wagner. Die Handwerkskammer Reutlingen prüft in diesen Fällen genau, ob die notwendigen Qualifikationen und Beschäftigungsnachweise vorliegen, damit der Betrieb in die Handwerksrolle aufgenommen werden kann. „Leider ist das nicht immer so und wir müssen ablehnen“, sagt Wagner. Verlagssonderveröffentlichung Forderungsmanagement im Mittelstand Regenerative Energien Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite 10. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf der Seite 12. In der Krise verschlechtert sich auch das Zahlungsverhalten der Kunden Forderungsausfälle nehmen zu Das Zahlungsverhalten der Kunden im Handwerk hat sich im Vergleich zum Vorjahr etwas verschlechtert. Das ist das Ergebnis des Frühjahrsgutachtens 2009, das die Creditreform Wirtschaftsforschung im März veröffentlichte. Zu diesem Zeitpunkt bewerteten 40,4 Prozent der Befragten das Zahlungsverhalten ihrer Kunden mit gut oder sehr gut. Im Vorjahr waren es 41,8 Prozent, also 1,4 Prozentpunkte mehr. Über die Hälfte der Unternehmen (53,4 Prozent) beurteilt das Zahlungsverhalten der Auftraggeber mit befriedigend und ausreichend (2008: 52,5 Prozent). Über ein mangelhaftes Zahlungsverhalten klagen sechs Prozent. Im Osten Deutschlands gibt es etwas weniger Klagen über unpünktlich bezahlte Rechnungen als in Westdeutschland. So bescheinigen in den neuen Bundesländern 44 Prozent der Befragten ihren Kunden ein gutes Zahlungsverhalten, im Westen sind dies nur 39 Prozent. Ein schlechtes Zahlungsverhalten sagen 7,4 Prozent der Handwerker im Osten ihren Kunden nach, in den alten Ländern sind es 5,4 Prozent. Bei einem Vergleich des Zahlungsverhaltens in den verschiedenen Wirtschaftsbereichen zeigt sich folgendes Bild: In allen Bereichen dominiert mit durchschnittlich 85 Prozent der Anteil der Betriebe, deren private Kunden ihre Rechnungen pünktlich innerhalb von 30 Tagen bezahlen. Bei 11,8 Prozent der befragten Handwerker zahlen Kunden ihre Rechnungen innerhalb von drei Monaten. Das Zahlungsverhalten der Kunden im öffentlichen Bereich schneidet im Vergleich dazu etwas schlechter ab. Im Durchschnitt geben 68 Prozent der Befragten an, dass ihre Kunden im öffentlichen Bereich ihre Rechnungen fristgerecht innerhalb eines Monats begleichen. Aber bei immerhin jedem Dritten zahlen die Auftraggeber erst innerhalb von drei Monaten. Insbesondere im Metall- (42,6 Prozent) und Bauhandwerk (31,4 Prozent) lassen sich viele Kunden beim Begleichen ihrer Rechnungen im Durchschnitt drei Monate Zeit. Analog zur Entwicklung der Beurteilung des Zahlungsverhaltens haben sich die durchschnittlichen Forderungsverluste im Handwerk leicht erhöht. Der Anteil der Betriebe, die Forderungsverluste bis ein Prozent vom Umsatz verzeichnen, hat sich von 44,1 Prozent im Vorjahr auf derzeit 46 Prozent um knapp zwei Prozentpunkte leicht erhöht. Allerdings verzeichneten insgesamt nur 15,6 Prozent der Betriebe Forderungsverluste in Höhe von über einem Prozent des Jahresumsatzes. Im Vorjahr waren es noch 18 Prozent. Im Bereich Forderungsverluste bis 0,1 Prozent ist der Anteil von 25,2 auf 26,1 Prozent gestiegen. Bei der Betrachtung der unterschiedlichen Wirtschaftsbereiche ergibt sich kein homogenes Bild: Während im Vergleich zum Vorjahr mehr Betriebe aus den personenbezogenen Dienstleistungen (12,1 Prozent; 2008: 4,4 Prozent) sowie dem Nahrungsmittel- (18 Prozent; 2008: 11,2 Prozent) und Kfz-Handwerk (18 Prozent; 2008: 10,2 Prozent) Forderungsausfälle über ein Prozent vom Umsatz hinnehmen mussten, haben sich diese Ausfallverluste in den Bereichen Bau- (22,4 Prozent; 2008: 27,6 Prozent), Ausbau- (16,1 Prozent; 2008: 19,8 Prozent) und Metallhandwerk (12,6 Prozent; 2008: 13,6 Prozent) verringert. Allerdings verzeichneten diese Betriebe einen Anstieg der Forderungsverluste bis ein Prozent vom Umsatz. Dementsprechend haben 46,5 Prozent der Metallhandwerker Forderungsverluste in Höhe von einem Prozent im Verhältnis zum Umsatz. 7,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Im Ausbauhandwerk gab dies jeder Zweite an (49,1 Prozent; 2008: 43,6 Prozent). dhz Unabhängiges Prüfsiegel Stiftung Warentest bescheinigt technischen Fortschritt PV-Module im Test Holzpellets-Heizungen legen bei der Effizienz weiter zu Ein unabhängiges Prüfsiegel für Photovoltaik-Module hat die Solarpraxis AG entwickelt. Denn die Vielfalt an PV-Modulen ist angesichts von mehr als 200 Herstellern unüberschaubar groß geworden – und wächst weiter. Auf internationale IEC-Normen allein kann der Kunde sich nicht verlassen, da die Anbieter laut Solarpraxis dieses Zertifikat leicht mit Vorzeigeprodukten erwerben können. Ob jedoch in der Fertigung großer Stückzahlen später Probleme auftreten, verrate ein solches Zertifikat nicht. Die Ergebnisse des neuen Modultests hingegen würden Handwerkern und Verbrauchern eine klare Orientierungshilfe geben. Durchgeführt werden die Tests durch den TÜV Rheinland. Neutralität garantiert ein unabhängiger Beirat, der offen ist für Vertreter aller Hersteller und Prüfinstitute. Die Ergebnisse der Testreihen werden ab August in den Fachmagazinen der Solarpraxis AG veröffentlicht. Mehr Informationen gibt es im Internet unter der Adresse: www.pvtest.de. dhz Die Stiftung Warentest hat nach einem wiederholten Qualitätstest von Holzpellets-Heizkesseln den Herstellern Fortschritte bei der technischen Entwicklung bescheinigt. Führende Produkte würden mit ihrer Effizienz, ausgewiesen als Jahresnutzungsgrad, an moderne konventionelle Heizkessel heranreichen. Allerdings sei Augenmaß bei der Verschärfung von Emissionsgrenzwerten erforderlich. Die Prüfer attestierten acht der zehn getesteten Öfen gute bis befriedigende Gesamturteile mit Noten zwischen 2,1 und 2,9. Diese Ergebnisse verdeutlichen die hohe Qualität und technische Reife, die die PelletsKessel in ihrer recht jungen Entwicklung bereits erreicht haben, betont die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe (FNR). Allerdings wurden zwei sehr solide Kessel aufgrund vergleichsweise hoher Staub- bzw. CO-Emissionen – die jedoch sehr deutlich unter den derzeit geltenden Regalsysteme Gabelstapler Lagertechnik Ihr kompetenter Partner für ! professionelle und schnelle Realisierung Ihrer Außenstände ! individuelle Lösungen zur Optimierung Ihres Forderungsmanagements Alexanderstraße 160 D-70180 Stuttgart info@solventia-inkasso.de Tel. 0711/6407104 · Fax 0711/6494015 www.solventia-inkasso.de Schnellbau-Hallen gesetzlich zulässigen Grenzwerten liegen – mit ausreichend bewertet. Außerdem wurde bei dem Test die Qualität des Heizmaterials untersucht. Alle zehn geprüften Holzpellets-Marken wurden von der Stiftung Warentest mit der Note gut bewertet. Die Qualitätsunterschiede bewegten sich in engen Grenzen, was sich in Noten zwischen 1,7 und 2,2 niederschlug. Am besten schnitten die Marken ab, die über ein zertifiziertes Transport- und Lagerlogistiksystem verfügen. Damit könne der Kauf von Holzpellets mit DINplus-Zertifikat uneingeschränkt empfohlen werden. Beim Kauf von Pellets unbekannter Zusammensetzung und Herkunft bleibe hingegen Vorsicht geboten. Gefördert wurde der Test durch die FNR mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft dhz und Verbraucherschutz. 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Der ehemalige Vizepräsident der Handwerkkammer Reutlingen ist tot . . . . . . . . . 8 Sommervollversammlung gibt grünes Licht für Teilnahme an bundesweiter Kampagne Öffentlicher Wettbewerb sinken Energetische Dachmodernisierung . . . . 8 Angaben in Prozent der Befragten, in (): Vorjahresquartal; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Ehrungen Engagement, dass Vertrauen schafft . . . 8 Bebauungspläne Liquidität sichern Gemeinde St. Johann Der Gemeinderat der Gemeinde St. Johann hat am 17. Juni 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Gewerbegebiet Ried“ und „Gewerbegebiet Ried II“ in St. Johann-Würtingen zu ändern. Der Plan wird öffentlich bis zum 20. August 2009 beim Bürgermeisteramt St. Johann, Schulstraße 1, Würtingen, 72813 St. Johann, Zimmer 113, ausgelegt. Merkblatt zur Istversteuerung Stadt Albstadt Der Gemeinderat der Stadt Albstadt hat am 24. April 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Kientenstraße – Gebäude 40-48“, Albstadt-Ebingen öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 28. August 2009 im Technischen Rathaus Albstadt in 72461 Albstadt-Tailfingen, Am Markt 2, Stadtplanungsamt, ausgelegt. Investitionen und Arbeitsplätze Halbjahresbilanz der L-Bank 382 Unternehmen aller Branchen aus der Region der HWK Reutlingen förderte die L-Bank im 1. Halbjahr 2009 mit mehr als 88 Millionen Euro. Insgesamt wurden so Investitionen in Höhe von 118 Millionen Euro angeregt. Mehr als 150 neue Arbeitsplätze werden dadurch geschaffen. Unter den geförderten Unternehmen sind rund 100 Existenzgründer. Sie erhielten Darlehen von mehr als 16 Millionen Euro. An 278 etablierte mittelständische Unternehmen wurden Fördermittel in Höhe von 72 Millionen Euro ausgezahlt. Die Finanzierungsangebote der L-Bank richten sich an Existenzgründer, Übernehmer und etablierte Unternehmen. Gemeinsam mit den Wirtschaftskammern bietet die L-Bank in den Räumen der Kammer Finanzierungssprechtage an. Die Fachleute der Bank beraten hier zu allen Fragen der Finanzierung. Termine und Anmeldungen bei Gerda Hagl unter Tel. 07121/2412-141 Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen tagte dieses Mal in der Bildungsakademie Tübingen. Foto: Bouß Eine auf fünf Jahre angelegte bundesweite Kampagne soll helfen, das Image des Handwerks zu verbessern. Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat dem Projekt im Rahmen ihrer Sommersitzung in der Bildungsakademie Tübingen nun grünes Licht gegeben. „Wir wollen erreichen, dass das Handwerk als wichtige Wirtschaftskraft wieder stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, fasste Kammerpräsident Joachim Möhrle zusammen. Dieses Ziel soll über ein zeitgemäßes, positives Erscheinungsbild und eine langfristig gesteigerte Medienpräsenz erreicht werden. Der Startschuss für die von der Agentur Scholz & Friends konzipierten Kampagne soll im Januar 2010 erfolgen. Die Agentur hatte bereits die erfolgreiche Baden-Württemberg-Kampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ auf den Weg gebracht. Präsident Möhrle will in den kommenden Monaten noch weitere Mitstreiter in den Handwerksorganisationen des Kammerbezirks gewinnen. Für den Oktober ist eine Obermeistertagung geplant, auf der das Konzept nochmals ausführlich vorgestellt werden soll. Was die konjunkturelle Situation des Handwerks angeht, gibt sich Möhrle verhalten optimistisch: „Wir profitieren in dieser schwierigen Wirtschaftslage von unserer Binnenmarktorientierung und von den Pri- vatkunden.“ Anlass für diese Zuversicht geben nicht zuletzt auch die Konjunkturprogramme von Bund und Land, die nach Möhrles Ansicht ihre Wirkung in den nächsten Wochen zeigen werden. Einen weiteren positiven Effekt erwartet er von der besseren steuerlichen Absetzbarkeit von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung ab 2010: „Das wird zu mehr privaten Aufträgen führen.“ Höhere Liquidität Ein zusätzliches Liquiditätsvolumen von etwa 26 Millionen Euro für die Handwerksbetriebe im Kammerbezirk erwartet sich Möhrle von einem Lobbyerfolg der Handwerksorganisationen: Die Bundesregierung hat im Mai die Höchstgrenzen der Istversteuerung rückwirkend zum 1. Januar 2009 auf 500.000 Euro Umsatz erhöht. Bislang lag die Grenze im Westen bei 250.000 Euro, ab der Unternehmen die fällige Umsatzsteuer sofort an das Finanzamt überweisen – und zwar unabhängig davon, ob der Auftraggeber bezahlt hat. Möhrle zeigte sich mit der Neuregelung, die etwa zwei Drittel der Handwerksbetriebe im Kammerbezirk betrifft, im Wesentlichen zufrieden „Diese Maßnahme setzt am richtigen Punkt an und verbessert unmittelbar und direkt die Finanzsituation der Betriebe.“ Weniger freundliche Worte fand der Kammerpräsident für die Schulpolitik des Landes. Die geplante Ausgestaltung der Werkrealschule bleibe nicht nur hinter den langjährigen Forderungen des Handwerks, sondern auch hinter der im vergangenen Jahr mit dem Kultusministerium gefundenen Kompromisslinie zurück. Für besonders problematisch hält Möhrle die Zugangsbeschränkungen für Klasse 10 der Werkrealschule: „Das ist eine Selektionsstufe, die wirklich niemand braucht.“ Die Landesregierung heble damit die stets propagierte Gleichwertigkeit und Gleichstellung von Werkrealschule und Realschule selbst wieder aus. Zum Schluss wandte sich Möhrle einem anderen wichtigen Kammerthema zu. Zum Jahreswechsel will die Europäische Union den nächsten Schritt in Sachen Bürokratieabbau machen. Auch die Handwerkskammer Reutlingen wird künftig als „einheitlicher Ansprechpartner“ Servicestelle und Lotse für Gründer und Unternehmen sein. Intern wird bereits seit etwa zwei Jahren an der praktischen Umsetzung gearbeitet, zum Beispiel an der Digitalisierung von Geschäftsabläufen. Umso ärgerlicher findet es Kammerpräsident Möhrle, dass die endgültige Entscheidung noch aussteht: „Wir hoffen, dass der Landtag nun rasch das notwendige Gesetz beschließt.“ Handwerkskammer fordert Rechtsänderung bei Schwarzarbeit Bußgelder sollen künftig in die Kassen der Kommunen und Kreise fließen Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, forderte auf der diesjährigen Sommervollversammlung in der Bildungsakademie Tübingen die Landesregierung auf, über eine Rechtsänderung bei den Bußgeldverfahren bei Schwarzarbeit nachzudenken. Im Kammerbezirk wurden im Jahr 2008 lediglich 38 Bußgeldbescheide wegen unerlaubter Betätigung im Handwerk mit einer Gesamthöhe von gut 126.000 Euro erlassen. Das sei nicht einmal langjähriger Durchschnitt und zeige im Grunde den Handlungsbedarf der Behörden an. „Die bisherige Verfahrensweise führt dazu, dass die Kommunen kein Interesse daran haben, hohe Bußgelder zu verhängen“, führte Eisert aus. Legt nämlich ein Beschuldigter Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid ein, fließt der Betrag in die Landeskasse, während er ansonsten von der Bußgeldstelle vereinnahmt wird. Die Kommunen oder Kreise verhängen daher in der Regel nur vergleichsweise geringe Bußgelder, da in diesen Fällen die Schwarzarbeiter in der Regel auf einen Widerspruch verzichten. „Die Bußgelder müssten also auch dann in die kommunalen Kassen fließen, wenn Einspruch eingelegt wird“, meint Eisert. Immerhin habe das Wirtschaftsministerium mittlerweile einen Vorschlag der Handwerkskammer Reutlingen angenommen und die zuständigen Behörden, vor allem die großen Kreisstädte, angeschrieben. Eisert: „Wir hoffen jetzt auf eine stärkere Sensibilisie- rung und auch darauf, dass demnächst die Regionalkonferenzen stattfinden, in denen auf Kammerebene eine intensive Diskussion mit Kreisen und Städten in Gang kommen soll.“ Steigender Beratungsbedarf Dass die Zeiten in manchen Handwerksbereichen schwierig sind, zeigt ein Blick in die Beratungsstatistik der Kammer. Die weist einen sprunghaften Anstieg nach Beratungen im Zusammenhang mit der Krise auf, während die Zahl der Gründungsberatungen deutlich zurückgegangen ist, und zwar um rund 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Gefordert ist vor allem die betriebswirtschaftliche Beratung und vermehrt auch der Rat unserer Rechtsexperten“, erläuterte Eisert. Danach haben die Kammerjuristen in den vergangenen Monaten krisenbedingt wesentlich mehr Anfragen zu den Themen Kurzarbeit, Kündigung und Insolvenz erhalten. Dieser Beratungsservice der Handwerkskammer stehe den Mitgliedsbetrieben im Übrigen kostenlos zur Verfügung, so Eisert. Dies gelte auch für die Informationsveranstaltungen, die in verschiedener Form ebenfalls die Wirtschaftskrise zum Thema hatten. Eine Expertenrunde, die sich mit Finanzierungsstrategien für kleine und mittlere Unternehmen beschäftigte, fand besonders großes Interesse. Eisert will das Angebot in den nächsten Monaten ausbauen: „Wir wollen unseren Betrieben aktuelle und praktisch verwertbare Informationen liefern.“ Die Premiere der neuen Veranstaltungsreihe „Handwerk lädt ein ...“ verlief jedenfalls erfolgreich. Rund 70 Handwerker und Führungskräfte hatten sich im Juni im Klosterhof zu Kusterdingen eingefunden, um sich über Marketingtrends und zeitgemäße Kundenansprache zu informieren. Erfreut ist Eisert über den positiven Jahresabschluss 2008. Erreicht wurde die bei der Planaufstellung im Jahr 2007 nicht erwartete Entwicklung zu einem wesentlichen Teil durch Einsparungen bei den Personalund Raumkosten sowie Mehreinnahmen beim Beitrag, u.a. auch bedingt durch die im Veranlagungszeitraum noch sehr gute wirtschaftliche Entwicklung. „Das gute Ergebnis gibt uns ein finanzielles Polster, um die vielfältigen Aufgaben der kommenden Jahre bewältigen zu können“, meint Eisert. Beitragsrückgänge aufgrund der Wirtschaftskrise, sinkende Einnahmen bei der überbetrieblichen Ausbildung durch rückläufige Lehrlingszahlen oder zusätzlich notwendig gewordene Investitionen für Sanierungsarbeiten müssten schließlich geschultert werden. Auch könne die Handwerkskammer Reutlingen jetzt darauf verzichten, eine Sonderumlage für die Finanzierung der auf fünf Jahre angelegten Imagekampagne des Handwerks zu erheben, wie es zahlreiche andere Kammern in Deutschland tun müssten. Die Bundesregierung hat zum 1. Juli 2009 die Höchstgrenze zur Istversteuerung auf bundeseinheitlich 500.000 Euro Umsatz angehoben. Die höhere Umsatzgrenze verbessert die Liquidität kleiner und mittlerer Unternehmen schnell und unmittelbar, denn Istversteuerer müssen die Umsatzsteuer erst dann an das Finanzamt abführen, wenn der Kunde tatsächlich gezahlt hat und nicht bereits für den Monat der Rechnungslegung. Die Vorfinanzierung der Umsatzsteuer auf Kosten der Unternehmensliquidität kann so vermieden werden. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) rechnet damit, dass rund zwei Drittel aller Handwerksbetriebe von der Neuregelung profitieren werden. Allerdings muss der Wechsel in die günstigere Besteuerungsart beim Finanzamt beantragt werden. Der ZDH hat ein Merkblatt zur Istversteuerung mit Berechnungsbeispielen herausgegeben. Es gibt einen knappen Überblick über die neue Regelung und enthält Tipps, was beim Wechsel zwischen den beiden Besteuerungsarten zu beachten ist. Zusätzlich werden die Vorteile von Abschlagszahlungen, die ebenfalls nach dem Istversteuerungsprinzip behandelt werden, skizziert. Der Flyer kann bei der Handwerkskammer Reutlingen kostenlos angefordert werden unter Tel. 07121/ 2412-122 (vormittags), presse@hwk-reutlingen.de Arbeiten und lernen in Europa Land fördert Auslandspraktika Im Rahmen des Programms Eurodysée sind in diesem Herbst noch Plätze frei für junge Fachkräfte aus Baden-Württemberg im Alter von 20 bis 30 Jahren, die für mehrere Monate ein Praktikum in einem Betrieb in einer europäischen Region absolvieren möchten. Die Praktika beginnen im Oktober 2009. Am Programm beteiligen sich rund 30•Regionen, überwiegend aus Spanien und Frankreich. Eine Partnerorganisation in der Zielregion sorgt dabei für Unterkunft, einen Sprachkurs und die Vermittlung der Praktikanten in einen passenden Betrieb. Ein Rahmenprogramm bietet Einblicke in Kultur und Lebensart der Gastregion. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg bezuschusst den Auslandsaufenthalt und übernimmt die Kosten für einen Sprachkurs. Die Förderhöhe ist abhängig vom jeweiligen Zielland und der Dauer des Auslandsaufenthaltes (je nach Region vier bis sechs Monate). Bewerbungen für ein Auslandspraktikum sind ab sofort und bis spätestens September 2009 bei der mit der Vermittlung beauftragten F+U GmbH in Heidelberg möglich. Ansprechpartner ist Karl-Heinz Wieland, Projektkoordinator, Tel. 06221/912013, E-Mail: wieland@fuu.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 15-16 | 7. August 2009 | 61. Jahrgang Väterlicher Chef und politischer Geist Zum Tode von Kurt Wochner Der ehemalige Vizepräsident der Handwerkskammer Reutlingen und Kreishandwerksmeister, CDU-Kommunalpolitiker und Unternehmer Kurt Wochner, ist tot. Er starb am 7. Juli 2009 in Balingen im Alter von 79 Jahren. Der Zollernalbkreis, die Stadt Balingen und sein Heimatort Dotternhausen verlieren mit Kurt Wochner eine ihrer bedeutendsten Persönlichkeiten. Über fünf Jahrzehnte lenkte er die Geschichte seines elterlichen Unternehmens – war damit Arbeitgeber für teils über 700 Mitarbeiter. Und genoss dabei höchstes Ansehen und Wertschätzung. Sein erfolgreicher Kurs als Firmenchef ließ ihn niemals die Bodenhaftung verlieren. Der gelernte Maurermeister schätzte vielmehr die regelmäßige persönliche Begegnung im eigenen Haus – wie auch auf der Straße. Er liebte den täglichen Gang durch den eigenen Betrieb – in ebenso väterlicher wie kameradschaftlicher Art trug er maßgeblich zum guten Betriebsklima seiner Betonwerke in Dormettingen und Dottern- Kurt Wochner. Foto: HWK hausen. In gleichem Maße liebte er das Gespräch auf dem Wochenmarkt. Stets interessierte ihn die „Stimme des Volkes“, die Sorgen des Mannes, der Frau auf der Straße. Kurt Wochner war ein kommunikativer Mensch, den eine Liebe zu Mitmenschen, ein großzügiger Vertrauensvorschuss an sein Gegenüber und sein konstruktiv-positiver Blick in die Zukunft auszeichneten. Er war der geborene Kommunalpolitiker – gleichfalls respektiert in eigenen Reihen und denen der Opposition. Ja, Kurt Wochner war eine wichtige Säule in der heimischen Kommunalpolitik. Er bestimmte über fünf Jahrzehnte hinweg das Geschehen im Landkreis mit, 20 Jahre lang maßgeblich auch in seiner Wahlheimat Balingen. Sein Rat war gefragt, sein Wort überzeugend. Kurt Wochner war über all diese Jahre hinweg der Spiritus Rector der heimischen CDU. Nicht zuletzt seiner intensiven Kontakte wegen zu vielen damaligen CDU-Größen von Spaichingen bis Stuttgart. Aber auch berufsständisch wollte man auf den Ratgeber Kurt Wochner nur ungern verzichten: In unzähligen, oft recht arbeits- und zeitintensiven Ehrenämtern brachte sich der Unternehmer mit all seinem Wissen, seinen Kontakten und aller Kompetenz ein. Ob als Vizepräsident der Handwerkskammer Reutlingen, ob als Kreishandwerksmeister, als Verwaltungsrat der Sparkasse, der Arbeitsverwaltung im Kreis oder auch im Land. Dabei zeichnete ihn stets eine durchaus nicht selbstverständliche, umso überzeugendere soziale Argumentation aus. Sein soziales Engagement, so schilderte er selbst vor wenigen Jahren anlässlich der Verleihung der Bürgermedaille, resultiere aus „einschneidenden Erlebnissen“ – für ihn „das Leben der KZ-Häftlinge, die für das Unternehmen Wüste gegen Ende des Zweiten Weltkriegs unter erbärmlichen Bedingungen hierzulande schuften mussten“. Dieses Engagement resultierte aber auch aus seinem tiefen Glauben heraus. Wochner war bekennender und praktizierender Christ, seiner Heilig-Geist-Kirche engstens verbunden. Er war ein Mann korrekter Prinzipien. Ein Geschäftsmann, auf den man sich verlassen konnte. Er war Vorbild – mit praktizierter Sechstagewoche im Betrieb und in der Familie, für die sein Sonntag reserviert war. Nicht selten war er „Helfer in der Not“, im Kleinen wie im Großen. Karl-Otto Müller, „Zollern-Alb Kurier“ Engagement, das Vertrauen schafft Handwerkskammer Reutlingen zeichnet Ehrenamtsträger aus Sechs ehrenamtliche Leistungsträger wurden bei der Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen für ihre langjährige Arbeit mit dem silbernen oder goldenen Handwerkzeichen ausgezeichnet. Für Kammerpräsident Joachim Möhrle legen die ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männer im Handwerk einen Grundstein für unser Gemeinwesen: „Das freiwillige Engagement schafft eine Atmosphäre der Solidarität, der Zugehörigkeit und des gegenseitigen Vertrauens.“ Mit dem silbernen Handwerkszeichen würdigt die Kammer Persönlichkeiten, die sich mehr als 20 Jahre in verantwortlicher Stellung maßgeblich für die Förderung des Handwerks eingesetzt haben. Das goldene Handwerkszeichen schließlich wird für herausragende Leistungen um das Handwerk vergeben. Be- reits im Mai hatte die Kammer zum „Tag des Ehrenamtes“ in die Reutlinger Friedrich-List-Halle geladen und rund 170 Personen gewürdigt. Insgesamt sind zurzeit mehr als 1000 Frauen und Män- Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, Peter Schramm, August Wannenmacher, Wilhelm Gottlob Fetzer, Präsident Joachim Möhrle, Julius Neher, Traugott Feder, Werner Koch und Eduard Hahn (v.l.n.r.). wiesen, betonte Möhrle. Umso wichtiger sei es, immer wieder in der Öffentlichkeit auf ihre Bedeutung hinzuweisen. „Ehrenamtliche Arbeit ist Ausdruck von Verantwortungsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger und von Solidarität mit der Gemeinschaft.“ Foto: Bouß – Wilhelm Gottlob Fetzer aus Grabenstetten; – Eduard Hahn aus Sigmaringen; – Werner Koch aus Albstadt; – Karl-Heinz Schäfer-Wiedler aus Albstadt; – Peter Schramm aus Reutlingen. ner in Gesellenprüfungsausschüssen, Meisterprüfungsausschüssen oder als Sachverständige im Kammerbezirk tätig. Die Handwerkskammer sei auch in Zukunft auf ehrenamtliche Arbeit ange- Goldenes Handwerkszeichen – Julius Neher aus Mengen. Silbernes Handwerkszeichen Konjunktur im Handwerk läuft besser Handwerksbetriebe gehen mit verhaltenem Optimismus in die nächsten Monate Die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen hat sich in den vergangenen Monaten stabilisiert. Nach einem drastischen Einbruch zum Jahresbeginn sind nun erste Anzeichen einer Erholung zu erkennen. Der Index zur Geschäftslage erreicht mit 8,4 Punkten wieder den positiven Bereich. Allerdings fallen die Erwartungen verhaltener aus als noch im Vorjahr. Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb blicken 36 Prozent der Betriebe auf eine ordentliche Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal zurück. Drei von zehn Betriebe konnten mehr Aufträge (30,2 Prozent) verbuchen. Dagegen musste jedes vierte Handwerksunternehmen einen Auftragsrückgang hinnehmen (26,5 Prozent). Innerhalb eines Jahres hat sich dieser Anteil um 5,4 Prozentpunkte erhöht. Die Erwartungen für die kommenden Monate sind trotzdem verhalten optimistisch. Der Index der Geschäftsaussichten erreicht +17,9 Punkte, bleibt aber hinter dem Stand des Vorjahres zurück. Infolgedessen fällt der Konjunkturindex der Handwerkskammer Reutlingen, der aus den Beurteilungen der Geschäftslage und der Erwartungen gebildet wird, mit +13,1 Punkten deutlich besser aus als im ersten Quartal 2009 (+1,4). Im Sommer 2008 lag dieser Wert noch bei +22,8•Punkten. Die Umsatzlage der Handwerksunternehmen hat sich entspannt. Jeder dritte Betrieb erzielte höhere Umsätze (31,3 Prozent). Vor einem Jahr waren es mit 33,8 Prozent nur unwesentlich mehr. Was die Einschätzungen für das kommende Quartal angeht, teilen sich die Handwerker zurzeit in zwei Lager: Jedes fünfte Unternehmen rechnet mit steigenden Umsätzen, beinahe ebenso viele erwarten Rückgänge. Stabile Beschäftigungslage Die Beschäftigungssituation erweist sich als erfreulich stabil. Im zweiten Quartal 2009 mussten sich 9,4 Prozent der Betriebe von Mitarbeitern trennen. Gleichzeitig beschäftigte jeder zehnte Handwerksbetrieb mehr Arbeitskräfte als im Quartal zuvor. Diese ausgeglichene Entwicklung dürfte sich fortsetzen. Während 8,1 Prozent der Betriebe in den kommenden Wochen Mitarbeiter einstellen wollen, gaben 7,9 Prozent an, Stellen streichen zu müssen. Nach Einschätzung von Kammerpräsident Joachim Möhrle sind dies erste Anzeichen für eine Konjunkturerholung. „Wir profitieren in dieser schwierigen Wirtschaftslage von unserer Binnenmarktorientierung und von den Privatkunden“, stellt Möhrle fest: „Die Konjunkturprogramme von Bund und Land werden in den nächsten Wochen ihre Wirkung zeigen. Das Bürgerentlastungsgesetz mit der besseren steuerlichen Absetzbarkeit von Beiträgen zur Kranken- und Pflegeversicherung führt ab 2010 zu höheren Nettoeinkommen. Dies wird zu mehr privaten Aufträgen führen“, ist Möhrle sich sicher. Die Erwartungen der Baubranche sind hoch. Das Bauhauptgewerbe rechnet aufgrund der Konjunkturpakete und ausgebauten Förderprogramme im Bereich der energetischen Modernisierung mit deutlich besseren Geschäften. So steigt das Konjunkturbarometer dieser Handwerksgruppe auf +28,3 Punkte und damit auf den Spitzenwert im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen. Weniger neue Ausbildungsverträge Halbjahresbilanz weist Rückgang um 15 Prozent aus In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden bei der Handwerkskammer Reutlingen deutlich weniger neue Ausbildungsverträge gemeldet. Die Halbjahresbilanz weist 977 neue Lehrverträge aus. Ein Jahr zuvor waren zu diesem Zeitpunkt bereits 1.149 Neuverträge unterzeichnet. Karl-Heinz Goller, Leiter der Ausbildungsabteilung der Hand- werkskammer Reutlingen, führt den deutlichen Rückgang von 15 Prozent vor allem auf die Wirtschaftslage zurück. Angesichts unklarer Aussichten verhielten sich viele Betriebe vorsichtiger, was ihre Personalplanung betrifftund zögern noch mit Neueinstellungen. „Mancher Betrieb, der im Normalfall re- gelmäßig ausbildet, wartet zurzeit erst einmal ab“, beobachtet Goller. Hinzu kommen langfristig wirksame Faktoren, die sich unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung bemerkbar machen. Nach Angaben der Landesarbeitsagentur ist die Zahl der Bewerber um 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken. Ausbildungsexperte Goller rechnet in- des in den nächsten Wochen mit einer leichten Verbesserung. Denn im Unterschied zu Industrie und Handel kommen im Handwerk viele Ausbildungsverhältnisse traditionell zu einem späteren Zeitpunkt zustande. „Erfahrungsgemäß tut sich kurz vor dem Start des Ausbildungsjahres noch einiges“, sagt Goller. Von der Kutsche zum flotten Flitzer 50 Jahre Autoservice Oßwald Als Carl Friedrich Benz 1885 das erste Benzinauto baute, waren die Vorgänger von Thomas Oßwald bereits seit fünf Jahren im Geschäft: Im Mai 1890 eröffnete Johann Bloching in Bad Saulgau seinen Betrieb als Huf- und Wagenschmied. Markus Bloching stieg 1920 in den Betrieb ein – und erkannte die Zeichen der Zeit: 1928 eröffnete der Hufschmied eine Tankstelle. Die PS unter den Motorhauben verdrängten die tierischen Pferdestärken und Kutschen immer mehr. 1959 eröffnete Josef Oßwald, seines Zeichens Meister im Kfz-Handwerk, auf dem Gelände der ehemaligen Hufschmiede seine Autowerkstatt. Seit 1973 ist der Betrieb Vertragswerkstatt von Daimler Benz. Und: Die Söhne Markus und Thomas Oßwald haben offenbar selbst Benzin im Blut und übernahmen 1985 gemeinsam den väterlichen Betrieb. Seit 1993 firmieren sie als GmbH. Im selben Jahr läuft der Pachtvertrag für die seit 1976 vermietete ARAL-Tankstelle aus und die Brüder leiten selbst die Geschäfte. Das nächste wichtige Datum in der Firmengeschichte ist der 1. November 1991. In der Herbertinger Straße wird die „Oßwald GbR – Kfz-Instandsetzung“ eröffnet. Neben der Werkstatt bietet das Gelände auch Platz für den Autohandel und das komplette Serviceangebot eines modernen Autohauses. Mit erneutem Zuwachs vor vier Jahren, als der Smart-Service neu dazu kam. Sieben Auszubildende sind derzeit im Betrieb. Insgesamt arbeiten 56 Menschen bei Oßwald. IKK-Tarif ist erste Wahl Zeitschrift Öko-Test bewertet 466 Wahltarife der Krankenkassen Die Zeitschrift Öko-Test hat Wahltarife der Krankenkassen miteinander verglichen und bewertet. Die Ergebnisse wurden nun im Ratgeber Gesundheit 2009“ veröffentlicht. Die Innungskrankenkasse Baden-Württemberg und Hessen (IKK) landet mit ihrem Tarif „Chance Plus 600“ auf dem ersten Platz. IKK-Vorstand Heinz Nitsche freut sich über diesen Erfolg: Zwar gibt es seit Januar 2009 den Einheitsbeitrag für alle Kassen, aber bei den Zusatzleistungen kann man erhebliche Unterschiede feststellen. Uns ist wichtig, sinnvolle und hochwertige Zusatzangebote im Programm zu haben – und das ist uns beispielsweise mit dem Wahltarif ge- lungen.“ Die IKK bietet ihren Versicherten schon seit dem Jahr 2007 individuelle Tarife zur Beitragsrückerstattung und Tarife mit Selbstbehalt an. Versicherte können damit bis zu 600 Euro im Jahr sparen. Die Krankenkasse erlebt derzeit einen Mitgliederzuwachs. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden 6.500 Neukunden gewonnen. Sorgen um einen möglichen Zusatzbeitrag seien unbegründet, so Nitsche: „In den vergangenen Jahren haben wir vorausschauend gewirtschaftet und stehen deshalb finanziell auf einer soliden Grundlage. Es besteht keinerlei Veranlassung, an einen Zusatzbeitrag zu denken.“ REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Mal chic, mal pfiffig, aber immer individuell HANDWERK IN ZAHLEN (37,6) 33,3 (32,5) 81 bis 100 % über 100 % Neue Meisterinnen und ein Meister im Damenschneider- und Herrenschneiderhandwerk Die 50-Minuten-Show in Metzingen, die die Modedesignerin Barbara Spannagel zusammen mit Tanzlehrerin Ivonne Wiedmann und den 60 Schülern der Bekleidungsabteilung der Gewerbeschule Metzingen auf die Bühne brachte, war diesmal vom Zauber Afrikas inspiriert. Foto: HWK „Zukunft Alter“ Preis ausgeschrieben Die Otto und Edith Mühlschlegel Stiftung in der Robert Bosch Stiftung schreibt zum vierten Mal ihren Preis „Zukunft Alter“ aus. Im Mittelpunkt dieser Ausschreibung steht die „Kreativität in neuen Medien“. Unter diesem Motto würdigt der OttoMühlschlegel-Preis 2010 Leistungen, die das kreative Talent älterer Menschen im Umgang mit neuen Medien zur Geltung bringen und die verdeutlichen, dass die Lebenserfahrung die Kreativität gefördert hat. Der Preis zeichnet die kreative Gestaltung neuer Medien und/oder den kreativen Umgang mit diesen neuen Medien aus. Unter neuen Medien werden digitale Bild-, Ton- und Textverarbeitung, Internet, Webradio, interaktive Medien und Multimedia verstanden. Bewerben können sich Einzelpersonen ab dem 60. Lebensjahr sowie Gruppen. Bei Gruppen muss die kreative Leistung mindestens einer Person ab dem 60. Lebensjahr erkennbar sein. Die dritte Generation 75 Jahre Schreinerei Kern Jubiläum in der Schützenstraße in Walddorfhäslach: Die Schreinerei Kern wird heuer 75 Jahre alt. Gegründet hat den Betrieb im Jahre 1934 Wilhelm Kern, seines Zeichens Schreinermeister. Ab 1971 führte Ernst Kern die Geschäfte, und seit 1998 ist Wolfgang Kern der Chef im Generationenbetrieb. Derzeit hat das Unternehmen zwei Mitarbeiter. In den vergangenen 75 Jahren haben etwa 20 junge Menschen das Schreinerhandwerk bei den Kerns erlernt. „Möbel & Innenausbau“ lautet die Unterzeile bei der Firmenbezeichnung. Privatleute gehören ebenso zu den Kunden wie Firmen. Spezialgebiet des Betriebes sind Zulieferteile für den Ladenbau. Gefertigt wie alles aus dem Traditionshaus mit modernster Technik – die CNC-Bearbeitung ist bei der Schreinerei Kern längst Alltagsgeschäft. Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Bewilligungsbescheide Mitgliederversammlung KH Sigmaringen in Bad Saulgau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Sterne des Handwerks Beste Fahrzeugbeschriftungen In Metzingen ist sie mittlerweile ein gesellschaftliches Ereignis, bei dem man nicht fehlen darf: die alljährliche Abschlussfeier mit Modenschau der gewerblichen Schule. Auch in diesem Jahr war die Stadthalle bis auf den letzten Platz gefüllt, als die Zeugnisse und Meisterbriefe verteilt wurden. Obwohl der Meisterbrief in ihrem Handwerk nicht mehr gefordert wird, um sich selbstständig zu machen, hatten sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Damen- und Herrenschneiderinnen für dieses Qualitätssiegel entschieden. Sie konnten ihren Meisterbrief nach der einjährigen Vollzeitausbildung entgegennehmen. Sie hatten sich zuvor einer umfangreichen Meisterprüfung unterzogen. In der theoretischen Prüfung mussten in den drei Handlungsfeldern Gestaltung und Herstellungstechnik, Auftragsabwicklung sowie Betriebsführung und Betriebsorganisation Aufgaben gelöst werden. In der praktischen Prüfung wurde in einem Meisterprüfungsprojekt ein Kundenauftrag ge- plant, durchgeführt und dokumentiert. Das Projekt wurde in einem Fachgespräch erläutert, und außerdem mussten Verbesserungsvorschläge unterbreitet werden. In der „Situationsaufgabe“ war an einem Tag ein Kleidungsstück nach Vorgaben herzustellen. Dazu musste der Schnitt gezeichnet, das Teil gefertigt und die Qualität überprüft werden. Darüber hinaus mussten die Prüflinge nachweisen, dass sie die berufs- und arbeitspädagogischen sowie die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen Prüfungsbereiche beherrschen. Der Meisterjahrgang 2009 im Damen- und Herrenschneider-Handwerk umfasst insgesamt 19 erfolgreiche Absolventen, 18 Frauen und einen Mann. Die erfolgreichen Absolventen Sarah Rager aus 70176 Stuttgart Anne Katharina Ruttkowski aus 70825 Korntal-Münchingen Alexandra Michel aus 71546 Aspach Kathrin Vollmer aus 71636 Ludwigsburg Olga Melcher aus 72525 Münsingen Franka Kleffe aus 72555 Metzingen Julia Leibold aus 72555 Metzingen Heidi Lieb aus 72574 Bad Urach Loraine Himmelsbach aus 72581 Dettingen/Erms Judith Kreser aus 72654 Neckartenzlingen Miriam Kromer aus 72664 Kohlberg Marc Becke aus 72762 Reutlingen Barbara Roth aus 74336 Brackenheim Nadeshda Nikulschin aus 78056 Villingen-Schwenningen Livia Lodeserto aus 78325 Bodmann Nadja Guske aus 78462 Konstanz Clarissa Nübel aus 88048 Friedrichshafen Nelli Wulfert aus 88348 Bad Saulgau Sarah Frick aus 88447 Warthausen-Birkenhard „Ihre kompletten Unterlagen senden Sie bitte an …“ Mössinger Hauptschüler lernen, wie man sich online bewirbt Immer häufiger erwarten Firmen von ihren Bewerbern, dass diese ihre Unterlagen online einreichen. Doch wie schreibt und übermittelt man die perfekte Onlinebewerbung? Antworten auf diese Frage erarbeiteten sich die Schüler der Mössinger Bästenhardtschule. Sie bereiteten sich mit einem zehnwöchigen Kurs intensiv auf die anstehenden Aufgaben vor, stellten klassische und elektronische Bewerbungsmappen zusammen und lernten, was bei Onlinebewerbungen zu beachten ist. Unterricht im Klassenverbund und bei Bedarf eine intensive Lernbegleitung. Das von der Bildungsakademie Sigmaringen betreute Projekt läuft bis Ende 2010 und wird aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Sozialministeriums Baden-Württemberg gefördert. Ansprechpartner ist Michael Krogull, Bildungsakademie Sigmaringen, Tel. 07571/7477-14, michael. krogull@bildungsakademie-sig.de. Betriebe gesucht Orientierungshilfen Impressum THEMEN Attraktiver Arbeitgeber Angaben in Prozent der Befragten; in (): Vorjahresquartal; Quelle: DHZ Nähere Informationen zu der Ausschreibung ist auf der Homepage der Robert Bosch Stiftung GmbH zu finden (www.bosch-stiftung.de/zukunftalter). Einsendungen richten Sie bitte auf dem Postweg an die Otto und Edith Mühlschlegel Stiftung in der Robert Bosch Stiftung, Heidehofstraße 31 70184 Stuttgart. Einsendeschluss ist der 15.10.2009 (Poststempel) 9 Staatssekretär Richard Drautz übergibt Bewilligungsbescheide. Modernisierung der Bildungsakademie Tübingen . . . . . . . . 10 (9,3) 5,8 22,5 (20,6) 38,4 Betriebsauslastung im Kammerbezirk 61 bis 80 % Mit Gaspool sparen clevere Handwerker künftig bares Geld. Energieeinkaufsgemeinschaft senkt Kosten deutlich. Seite 11 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 17 | 4. September 2009 | 61. Jahrgang bis 60 % Baden-Württemberg Auch die Lernmethoden waren zeitgemäß. Die Schüler nutzten die Blended-Learning-Methode, zu deutsch integriertes Lernen. Diese Lernform kombiniert den traditionellen Unterricht und eigenständiges Lernen am Computer. „Wer sich in den neuen Verfahren und Techniken nicht auskennt, steht vor Barrieren“, erläutert Projektmanager Michael Krogull. Den Teilnehmern jedenfalls hat es gefallen. „Das Lernen im Internet mit Chat und E-Mail war super“, befand ein Schüler. Das Angebot ist Teil des Projektes „Bildung – Ausbildung – Zukunft“ (BAZ) der Handwerkskammer Reut- Schwarz auf weiß: Die Schüler erhielten zum Abschluss ihre Teilnahmebestätigungen. Foto: privat lingen. BAZ bietet in verschiedenen Bausteinen Orientierungs- und Entscheidungshilfen für Schüler ab der Klassenstufe 7: Werkstatttage in Partnerfirmen, Das Projekt „Bildung – Ausbildung – Zukunft“ (BAZ) unterstützt Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt. Dazu braucht es ein Netzwerk aus engagierten Schulen und Betrieben, die Schülern einen Einblick in Berufsbilder und in die Praxis ermöglichen. Im optimalen Fall gelingt es, langfristig angelegte Kooperationen zwischen den regionalen Partnern zu schaffen, die über das Projektende im Dezember 2010 hinaus aktiv bleiben. Gesucht werden also Betriebe, die sich rund um das Thema Berufswahlorientierung engagieren und dabei auch neue Wege gehen wollen. Michael Krogull, Projektmanager, Telefon 07571/ 7477-14, freut sich über Ihren Anruf. Am 1. September fiel der Startschuss zum neuen Wettbewerb „Sterne des Handwerks“: Bis zum 30. November sucht die Aktion Modernes Handwerk e.V. (AMH) gemeinsam mit Experten aus Marketing und Design die besten und kreativsten Beschriftungen von Handwerkerfahrzeugen. Alle Handwerksbetriebe, die ein gestaltetes Firmenfahrzeug haben, können sich mit entsprechenden Fotos oder Neuentwürfen auf der Website www.sternedes-handwerks.de um den Preis bewerben. An den Siegerbetrieb vergibt die AMH einen Mercedes-Benz Vito inklusive Fahrzeugbeklebung und einjährigem Versicherungsschutz als Hauptpreis. An den beteiligten Designer geht zudem ein Geldpreis in Höhe von 2.500 Euro. Der Hauptpreis der „Sterne des Handwerks“ wird im Rahmen der Inter nationalen Handwerksmesse in München (3. bis 9. März 2010) verliehen. www.sterne-des-handwerks.de Infopaket zum Berufsstart Medien für Schulabgänger Welcher Beruf ist der richtige für mich? Was muss ich bei der Jobsuche beachten? Wie bewerbe ich mich erfolgreich? Damit der Start ins Berufsleben gelingt, hat die Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen alle wichtigen Infos für Berufsstarter und Auszubildende zusammengestellt. Die 40-seitige Broschüre „Berufsstart perfekt“ fasst nicht nur Tipps von der Berufsorientierung über die Bewerbung bis hin zum Vorstellungsgespräch zusammen, sondern beinhaltet auch Tests und konkrete Beispiele. Interaktiver Test Noch mehr Möglichkeiten bietet die interaktive CD-ROM „Job Now“, zum Beispiel einen Test über die eigenen Stärken mit Auswertung und Berufsvorschlag und kurze Videoclips zum Thema Vorstellungsgespräch. Die Filme zeigen ganz anschaulich, wie man es besser nicht machen sollte beziehungsweise wie man einen guten Eindruck hinterlässt. Natürlich gibt es auch Informationen über die Krankenversicherung und das IKK-Berufsstarter-Bonusprogramm, bei dem Auszubildende bares Geld erhalten, wenn sie etwas für ihre Gesundheit tun, und alle Antragsformulare. Eine pfiffige Idee: Bewerbungen kosten Zeit und Geld. Damit die Kopien von Zeugnissen, Praktikumsbescheinigungen und Lebenslauf das Budget nicht zu sehr belasten, spendiert die IKK den Berufsstartern einen Kopiergutschein – zum kostenlosen Kopieren in allen Geschäftsstellen. Das Berufsstarter-Paket ist in allen IKK-Kundencentern oder über die kostenlose Servicenummer 0800/4551111 erhältlich Deutsche Handwerks Zeitung 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Wer fördert was? Infos zur Innovationsförderung Handwerksunternehmen entwickeln neue Produkte, verbessern Verfahren und bringen neue Dienstleistungen auf den Markt. Bund und Land unterstützen sie mit Know-how und Fördergeldern. Die Förderlandschaft ist vielfältig. Die Palette reicht von Zuschüssen zu externen Beratungen über finanzielle Hilfen in der Entwicklungsphase bis hin zu zinsgünstigen Krediten, die in der Umsetzungsphase und während der Markteinführung erforderlich sind. Aus den einzelnen Bausteinen ergibt sich eine Förderkette, die Unternehmen über alle Etappen ihres Innovationsprojektes zur Verfügung steht. Ein Merkblatt der Handwerkskammer Reutlingen informiert über die aktuellen Programme und Konditionen. Staatssekretär Richard Drautz übergibt Bewilligungsbescheide Wirtschaftsministerium fördert Modernisierung der Bildungsakademie Tübingen www.hwk-reutlingen.de/ innovationsfoerderung.html Unternehmenswert ermitteln Faltblatt zum AWH-Standard Die Handwerksorganisationen haben einen Standard zur Ermittlung des Unternehmenswertes erarbeitet. Das so genannte AWH-Verfahren basiert auf einer von Wirtschaftsprüfern entwickelten Methode, berücksichtigt aber zugleich die für Klein- und Mittelbetriebe typischen Besonderheiten. Mit Hilfe des bundesweit standardisierten Verfahrens soll die Basis für realistische Bewertungen von Handwerksunternehmen geschaffen werden, die als Grundlage beispielsweise bei Verkaufsverhandlungen, Beteiligungen oder im Erbschaftsfall herangezogen werden können. Die Ermittlung des Unternehmenswertes erfolgt für Mitgliedsbetriebe durch die Handwerkskammern und Fachverbände. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat ein Faltblatt herausgegeben, das einen Überblick über das Bewertungsverfahren gibt. Es kann kostenlos angefordert werden unter Tel. 07121/2412-122 (vormittags), presse@ hwk-reutlingen.de. www.wertermittlung-handwerk.de Überzeugend wirken Persönlichkeitsentwicklung 23 Unternehmerfrauen im Handwerk haben sich kürzlich einen Tag Auszeit genommen, um sich mit Fragen der Persönlichkeitsentwicklung auseinanderzusetzen. Als Referentin hatten sie die Beraterin Inge Köhler engagiert. Körpersprache, Gestik, Mimik, Stimme, der Gang und das Äußere sind die Grundlagen für selbstsicheres Auftreten. Im Übungsteil konnte jede Teilnehmerin erfahren, wie die Körperhaltung auf das Gegenüber wirkt und wie sie die eigene Stimmung beeinflusst. Im zweiten Teil ging es um typische Denk- und Verhaltensmuster. Sätze wie „das kannst du doch nicht machen“ oder „was sollen die anderen denken“ hindern uns häufig daran, klar und deutlich Wünsche zu äußern oder Grenzen aufzuzeigen. Ein „Ja“ geht schnell über die Lippen, obwohl man „Nein“ sagen wollte. Die Konsequenz: Man fühlt sich ausgenutzt. Über einen längeren Zeitraum führt ein solches Verhalten zu Stress und erhöht das gesundheitliche Risiko erheblich. Informieren Sie sich unter www.ufh-bw.de/reutlingent oder wenden Sie sich an Dagmar Künschner. E-Mail: d.kuenschner@schlosserei-kuenschner.de Handwerk und moderne Technologien – gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft. Ausg. 17 | 4. September 2009 | 61. Jahrgang Staatssekretär Richard Drautz (Mitte) überreichte Präsident Joachim Möhrle (rechts) und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert (links) die Bewilligungsbescheide für die Bildungsakademie Tübingen. Foto: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg Um die Ausstattung sowie das Dach der Bildungsakademie Tübingen zu modernisieren und zu sanieren, hat das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg der Handwerkskammer Reutlingen einen Zuschuss in Höhe von insgesamt 922.680 Euro bewilligt. Richard Drautz, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, überreichte in Stuttgart dem Präsidenten der Handwerkskammer Reutlingen, Joachim Möhrle, und dem Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert die Bewilligungsbescheide. Die Bildungsakademie Tübingen wurde 1983 in Betrieb genommen. Das Flachdach ist seit längerer Zeit undicht und das vorhandene Isoliermaterial zum großen Teil nass. Dadurch ist die Wärmedämmung stark reduziert. Damit sich die Energiebilanz des Gebäudes verbessert, ist eine neue Dachabdichtung mit einer höheren Wärmedämmung erforderlich. Zudem werden eine neue Stahltreppe gebaut, die Oberlich- ter neu verglast und eine neue Blitzschutzanlage eingebaut. Für die Sanierung des Daches wurden 750.000 Euro aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes zur Verfügung gestellt, wobei 562.500 Euro Bundesund 187.500 Euro Landesmittel sind. Die Gesamtkosten betragen rund eine Million Euro. Dieser Betrag wird zu 75 Prozent aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms übernommen; die Handwerkskammer selbst muss 25 Prozent Eigenmittel aufbringen. Zukunftsoffensive Die Modernisierung der Ausstattung wird mit 172.680 Euro aus Mitteln der Zukunftsoffensive III des Landes gefördert. Die Gesamtkosten betragen hier rund 600.000 Euro, neben dem Wirtschaftsministerium, das rund 30 Prozent trägt, beteiligen sich der Bund mit 45 Prozent und die Kammer selbst mit rund 25 Prozent. Damit sollen in verschiedenen Werkstätten die Ausstattung an die technische Entwicklung angepasst und veraltete Geräte und Maschinen ersetzt werden; unter anderem in den Werkstätten für Steuerungstechnik, Pneumatik und Hydraulik und für Kraftfahrzeug-Mechatronik. „Das Wirtschaftsministerium hat großes Interesse daran, dass in den Weiterbildungsräumen der überbetrieblichen Berufsbildungsstätten optimale Schulungsbedingungen herrschen und die Substanz ständig den aktuellen energetischen Anforderungen angepasst wird“, erklärte der Staatssekretär. Die Schaffung und Erhaltung moderner Aus- und Weiterbildungsplätze in den Bildungszentren sei eine gesamtgesellschaftliche Daueraufgabe. Dazu gehörten technisch moderne Geräte in den Werkstätten ebenso wie auch Gebäude mit geringem Energieverbrauch und einem angenehmen Raumklima. Kontinuierliche Förderung „Das Land fördert deshalb die Umstrukturierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in den überbetrieblichen Ausbildungsstätten kontinuierlich. Aus Mitteln des Zukunftsinvestitionsprogramms des Bundes können den Wirtschaftsorganisationen 2009 und 2010 zusätzlich zehn Millionen Euro für Modernisierungen bewilligt werden“, erklärte Richard Drautz. In der Bildungsakademie Tübingen mit ihren 258 Plätzen in 21 Werkstätten findet die überbetriebliche Ausbildung für die Metallberufe, die Elektroberufe und die Berufe der Holz- und Farbtechnik statt. Sie verfügt über moderne Maschinenparks und Einrichtungen. Zudem ist die Bildungsakademie Veranstaltungsort für zahlreiche Weiterbildungsmaßnahmen. Sie besitzt auch ein Internat, in dem die Lehrlinge aus entfernten Wohnorten untergebracht werden. Handwerk als attraktiven Arbeitgeber positionieren Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Sigmaringen in Bad Saulgau Geschäftsführer Heinz Hammermeister von der Handwerkskammer Reutlingen empfahl mit Blick auf die Konjunkturdaten des Handwerks eine genaue Analyse dieser Zahlen. „Das Handwerk ist ein vielseitiger Wirtschaftszweig mit ganz unterschiedlichen Branchen“, sagte Hammermeister, die Lage dürfe nicht oberflächlich und pauschal beurteilt werden. Nachwuchssorgen Gäste und Gastgeber in Bad Saulgau: Schulleiter Egbert Härtl, Gewerbliche Schule Bad Saulgau, Kreishandwerksmeister August Dannegger, Doris Schröter, Bürgermeisterin der Stadt Bad Saulgau, Klaus Peter, Gewerbliche Schule Sigmaringen, Heinz Hammermeister, Handwerkskammer Reutlingen, Hermann Pfaff, stellvertretender Kreishandwerksmeister. Foto: Griener Lage und Aussichten, Konjunkturpakete und kommunale Investitionen, aber auch die Nachwuchssorgen im Handwerk – die diesjährige Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Sigmaringen in Bad Saulgau beschäftigte sich mit tagesaktuellen und langfristigen Themen. „Die Stimmung unter den Handwerkern ist gedämpft“, fasste Kreishandwerksmeister August Dannegger die aktuelle Lage zusammen. Die alljährliche Frühjahrsbelebung sei in diesem Jahr eher ein laues Lüftchen denn ein wirklicher Auftragsschub. Positiv bewertete Dannegger die Abwrackprämie. Diese entlaste spürbar die Autohäuser und das Kfz-Gewerbe in der Region. Einen ähnlichen Zuwachs an Aufträgen erhoffen sich die Bau- und Ausbauhandwerker nun vom Konjunkturpaket II. Doris Schröter, Bürgermeisterin von Bad Saulgau, griff dieses Thema in ihrem Grußwort auf. Schröter bezifferte den Sanierungsbedarf an den Schulgebäuden der Kommune auf 15 bis 20 Millionen Euro. Bei diesen Investitionen müsse die Gemeinde jeweils 25 Prozent der Kosten selbst tragen, so Schröter: „Ein erheblicher Kraftakt.“ Sorgen macht sich Dannegger um den Nachwuchs. Der Kreishandwerksmeister sieht das Handwerk von einer doppelten Bildungsfalle bedroht, denn es fehle an Bewerbern und an Qualität. „Bereits heute finden Metzger keine Bewerber mehr“, sagte Dannegger. Er forderte deshalb vermehrte Anstrengungen im Bereich der Nachwuchswerbung: „Wir müssen uns als attraktive Arbeitgebermarke positionieren.“ Dass der Bewerbermangel auch etwas mit der Erreichbarkeit der Betriebe und Berufsschulen zu tun haben kann, darauf verwies Egbert Härtl. Der Schulleiter des Gewerblichen Schulzentrums Bad Saulgau kritisierte die lückenhafte Versorgung der Region mit Bussen und die schlechte Anbindung seiner Schule an den öffentlichen Nahverkehr. Das Problem: Nicht von allen Orten des Kreisgebiets gibt es akzeptable Verbindungen zum Schulbeginn nach Bad Saulgau. „Im Extremfall kann das dazu führen, dass Jugendliche einen Ausbildungsplatz deshalb nicht annehmen“, sagte Härtl. Zwölf Schulen mit BerufswahlSiegel ausgezeichnet Initiative würdigt erfolgreiche Projekte von Schulen und Wirtschaft Zwölf Schulen aus dem Kammerbezirk wurden für ihre hervorragenden Leistungen bei der Berufswahlorientierung mit dem BoriS – Berufswahl-Siegel Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Projekte der Preisträger zeichneten sich allesamt durch einen funktionierenden Die Preisträger Hohenbergschule Albstadt, Hauptschule mit Werkrealschule, Albstadt-Ebingen Gerhard-Hauptmann-Schule, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Reutlingen Rudolf-Leski-Schule, Schule für Erziehungshilfe, Tübingen Freie Waldorfschule auf der Alb, Gesamtschule, Engstingen Werdenbergschule, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Trochtelfingen Matthäus-Beger-Schule, Grund- und Hauptschule, Reutlingen Freibühlschule, Grund-, Haupt- und Realschule, Großengstingen Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Frommern, Balingen-Frommern Walter-Erbe-Realschule, Tübingen Steinäcker-Schule, Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, Bodelshausen Realschule Haigerloch Bodelschwinghschule, Förderschule, Reutlingen Austausch zwischen Schule und Wirtschaft aus, hob die Landesstiftung Baden-Württemberg hervor. Das Spektrum der Aktivitäten reiche von Schülerfirmen über Berufsinfotag bis hin zu Lernpartnerschaften. Die Initiative Berufswahl-Siegel wurde 2004 ins Leben gerufen. Sie soll Jugendlichen den Übergang von der Schule in Ausbildung, Beruf oder Studium erleichtern. Weitere Ziele sind der Aufbau eines landesweiten Netzwerks aus Schulen, Unternehmen und Multiplikatoren sowie die Entwicklung einheitlicher Qualitätsstandards. Der Wettbewerb wird jährlich durchgeführt. Teilnehmen können alle weiterführenden Schulen, die Berufs- und Studienorientierung für Schüler anbieten und an einer Zertifizierung ihrer Arbeit interessiert sind. Das Projekt wird von der Landesstiftung Baden-Württemberg betreut, der Industrie- und Handelskammertag und der Baden-Württembergische Handwerkstag engagieren sich als Netzwerkpartner. Die Handwerkskammer Reutlingen beteiligt sich als Regionalpartner. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Margit Buck, Tel. 07121/2412-269, E-Mail: margit.buck@hwk-reutlingen.de. Weitere Infos unter www.berufswahl-siegel.de Neue KraftfahrzeugServicetechniker Bereit für die anspruchsvollen Aufgaben in einer Kfz-Werkstatt Bereit für den Meistertitel: Ein Großteil der neuen Kraftfahrzeug-Sericetechniker strebt den Meistertitel an. Foto: HWK Acht Teilnehmer des Kraftfahrzeug-Servicetechniker-Lehrganges an der Bildungsakademie Tübingen haben im Mai 2009 die Prüfung zum/zur „geprüften Kraftfahrzeug-Servicetechniker/-in“ erfolgreich bestanden. Im Rahmen einer kleinen Feier überreichte der Prüfungsausschussvorsitzende Stefan Maier die Zeugnisse und beglückwünschte die Teilnehmer zu diesem Erfolg. In 320 Unterrichtsstunden hatten sie sich für die anspruchsvollen Aufgaben in einer Kraftfahrzeugwerkstatt in den Bereichen Diagnose, Instandhaltung und Kundenservice qualifiziert. Mit Bestehen der Fortbildungsprüfung haben die Probanden gleichzeitig die Befreiung von Teil I der Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk erreicht. Die meisten der Teilnehmer streben übrigens auch den Meistertitel an. Die Weiterbildung richtet sich an ausgebildete Kraftfahrzeugmechaniker, Kraftfahrzeugelektriker und -mechatroniker sowie an Automobilmechaniker, die auf der Karriereleiter aufsteigen möchten. Auskünfte hierzu erhalten Interessierte bei der Bildungsakademie Tübingen unter Tel. 07071/9707-80, Informationen zum nächsten Termin und den Inhalten sind auch im Internet unter www.bildungsakademie-tue.de zu finden. Die neuen KraftfahrzeugServicetechniker Serdal Karabas aus Seebronn; Marc Harant aus Gomaringen; Burim Kqiku aus Walddorfhäslach; Philipp Lehmann aus Freudenstadt; Bernd Weber aus Eningen; Andreas Bölecke aus Renningen; Florian Schlienz aus Lichtenstein; Frank Becker aus Reutlingen. Neue Ausbildungsberufe Ausbildungsgänge zum Modellbauer werden zusammengefasst Zum 1. August 2009 treten zwei neue Verordnungen über die Berufausbildungen zum/zur „technischen Modellbauer/technische Modellbauerin“ und zum/zur „Keramiker/Keramikerin“ in Kraft. Im Modellbau soll es künftig nur noch einen Ausbildungsberuf geben. Dazu wurden der handwerkliche Beruf „Modellbauer“ und der Industrieberuf „Modellbaumechaniker“ zum neuen Beruf „technischer Modellbauer/technische Modellbauerin“ zusammengeführt. Die Ausbildung ist in drei Fachrichtungen, Gießerei, Karosserie und Produktion und Anschauung, möglich. Letztere entspricht nach Angaben des Deutschen Handwerkskammertags dem Be- darf des Handwerks. Die unterschiedliche Ausgestaltung der Ausbildung soll sich auch in der Gewichtung der Prüfungsteile niederschlagen. Die Ausbildungsdauer beträgt wie bisher dreieinhalb Jahre. Ebenfalls neu ist der Ausbildungsberuf „Keramiker/Keramikerin“. Neben gemeinsamen Ausbildungsinhalten sind sechs Wahlqualifikationen vorgesehen, von denen in der Ausbildung zwei gewählt werden müssen. Diese Wahlqualifikationen sollen bereits in der Zwischenprüfung berücksichtigt werden. Das Bundesinstitut für Berufsbildung erarbeitet in Zusammenarbeit mit den Fachverbänden Umsetzungshilfen zu den neu geordneten Berufen. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Planen Sie Investitionen in den kommenden Monaten? 51,3 (47,2) 21,8 (22,9) 10,4 16,4 (14,5) (15,4) mehr gleich weniger keine Angaben in Prozent der Befragten; in (): Vorjahresquartal; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Start in das Ausbildungsjahr 1.808 neue Ausbildungsverträge Am 1. September begann das Ausbildungsjahr 2009/2010. Die Handwerkskammer Reutlingen verzeichnete bis zu diesem Stichtag 1.808 neu abgeschlossene Lehrverträge. „Wir freuen uns, dass wieder so viele Handwerksbetriebe jungen Menschen die Chance auf eine fundierte Ausbildung bieten“, sagte Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. Im vergangenen Jahr waren zu diesem Zeitpunkt allerdings 163 Lehrverträge mehr unterzeichnet. Dies entspricht einem Rückgang von 8,3 Prozent. Neth ist dennoch zuversichtlich, dass sich die Ausbildungszahlen bis zum Jahresende an die Zahlen vom letzten Jahr anpassen. Aller Erfahrung nach sei auch für dieses Jahr mit zahlreichen Nachzüglern zu rechnen, so Neth: „Einige Betriebe warten zum Beispiel noch darauf, dass ihre Anträge im Rahmen des Ausbildungsbonusprogramms genehmigt werden.“ Unternehmen, die einen zusätzlichen Ausbildungsplatz mit einem förderungsbedürftigen Jugendlichen besetzen, werden durch den Ausbildungsbonus mit bis zu 6.000 Euro unterstützt. Handwerkskammer fragt, Politiker antworten Im vergangenen Krisenjahr erwies sich die Binnenwirtschaft als vergleichsweise robust. Das Handwerk hat daran einen entscheidenden Anteil. Dabei sind die Rahmenbedingungen für kleine und mittlere Handwerksunternehmen keineswegs optimal. Dies gilt für die Steuerpolitik wie die Kreditmärkte. Die Handwerkskammer Reutlingen hat fünf Kandidaten zur Bundestagswahl, die in Wahlkreisen des Kammerbezirks antreten, zu diesen aktuellen Themen befragt. Wirtschaftskrise Banken und Großunternehmen werden mit Milliarden gerettet. Welche Schutzmechanismen sollten für kleinere und mittlere Unternehmen geschaffen werden? Annette Widmann-Mauz: Die Bankenrettung war zwingend, um den Wirtschaftskreislauf zu erhalten. Jetzt gilt es, jedem zu helfen – ob groß oder klein – der durch die Krise unverschuldet in Gefahr geraten ist. Konjunkturpaket, Kurzarbeit und Ausweitung der IstBesteuerung wirken bereits. Folgen müssen Globalkredite der KfW für Unternehmen und Warensicherungsgeschäfte und die Überprüfung der Lohnsummenregelung bei der Erbschaftsteuer. Zum zehnten Mal prämieren die Volksund Raiffeisenbanken Ideen, innovative Produkte und den Markterfolg mittelständischer Unternehmen aus dem Land mit dem VR-Innovationspreis Mittelstand. Teilnehmen können mittelständische Unternehmen mit Sitz in Baden-Württemberg, die maximal 100 Millionen Euro Umsatz machen und höchstens 500 Mitarbeiter beschäftigen. Das Preisgeld beträgt insgesamt 50.000 Euro. Die Jury bewertet neben der kreativen Leistung der Wettbewerbsbeiträge auch den bereits realisierten unternehmerischen Erfolg. Den mit 15.000 Euro dotierten Sonderpreis Handwerk gewann im vergangenen Jahr die Herrmann Druck+Media GmbH aus Sonnenbühl für die Entwicklung eines fälschungssicheren Sicherheitspapiers. Die Bewerbungsunterlagen gibt es bei den baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken und online unter www.innovativer-mittelstand.de. Die Ausschreibung läuft bis zum 30. Oktober 2009. Sebastian Weigle: Den besten Schutz bieten funktionierende Banken und somit eine angemessene Kreditvergabe. Sparkassen, Volksbanken und Landesbanken stellen für die SPD das Rückgrat der Finanzierung dar. Die Landesbanken müssen sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Die SPD steht dafür ein, dass dieser Bankensektor Zukunft hat und nicht durch EU-Recht eingeschränkt wird. Unternehmen, die im Kern gesund sind, müssen durch Bürgschaften und Zwischenfinanzierungen des Bundes und der Länder gestützt werden. Winfried Hermann: Wir zielen mit grüner Wirtschaftspolitik bewusst auf die vielen kleinen und mittleren Betriebe und deren Rahmenbedingungen. Dabei setzen wir vor allem auf eine Strategie der ökologischen Modernisierung. Unsere Instrumente sind eine konsequente Wettbewerbspolitik, ein innovatives Ordnungsrecht, die Abschaffung klima- und umweltschädlicher Subventionen, öffentliche Investitionen sowie Marktanreizprogramme. Pascal Kober: Es wird auch für kleine und mittlere Unternehmen zum Glück viel getan. Es gibt auf Landesebene ein funktionierendes System von Bürgschaften, das die FDP unterstützt: Bürgschaften über die Bürgschaftsbank, die Landeskreditbank und – bei Summen über fünf Millionen Euro – über das Land selbst. Insgesamt sind im Jahr 2008 im Land in 1.800 Fällen Bürgschaften mit einem Volumen von 326 Millionen Euro ausgereicht worden. Heike Hänsel: Die Steuerpolitik der Großen Koalition hat die Interessen der Handwerksbetriebe zugunsten großer Unternehmen vernachlässigt. Um Handwerksbetriebe besserzustellen, plädiert die Linke dafür, den Steuertarif linear-progressiv zu gestalten und so den „Mittelstandsbauch“ abzuschaffen. Kleinere und mittlere Betriebe sowie deren Beschäftigte würden so entlastet. Der Antrag der Linken im Bundestag hierzu wurde abgelehnt. Fahrzeugspende wegen der enormen Herausforderungen durch die Finanz- und Wirtschaftskrise. Pascal Kober: Tatsächlich können Lohnerhöhungen wegen des progressiven Tarifverlaufs zu einem höheren Steuersatz und damit faktisch zu weniger Einkommen führen. Das ist ungerecht und gehört abgeschafft! Deshalb will die FDP im Rahmen des Existenzminimumsberichts, der alle zwei Jahre die Höhe des steuerlichen Grundfreibetrags und des Kinderfreibetrags überprüft, auch den Steuertarif überprüfen und anpassen. Heike Hänsel: Die Linke kritisiert seit langem die ungerechte Verteilung der Steuerlast. Wir wollen die kalte Progression überwinden und haben dazu bereits in der aktuellen Legislaturperiode eine Steuerreform gefordert, bei der sichergestellt ist, dass die Inflation im Einkommensteuerrecht berücksichtigt wird. Unser Konzept sieht außerdem vor, den Steuertarif linearprogressiv zu gestalten und dadurch den sogenannten „Mittelstandsbauch“ abzuschaffen. Reduzierte Umsatzsteuer Sebastian Weigle. Das 1,3-Fache des Durchschnittseinkommens reicht heute aus, um in den Spitzensteuertarif zu kommen. Wie kann der weitere Anstieg der kalten Progression verhindert werden? Annette Widmann-Mauz: Das Bürgerentlastungsgesetz führt ab 1. Januar 2010 zu Entlastungen von rund 13 Milliarden Euro. Damit insbesondere die Leistungsträger nicht weiter durch die kalte Progression belastet werden, wollen wir den Eingangssteuersatz schrittweise absenken und den „Mittelstandsbauch“ weiter abbauen. Wir wollen einen Tarifverlauf schaffen, der Leistungsanreize setzt. Sebastian Weigle: Der Anstieg der kalten Progression kann nur durch ein langsames Anheben der Unterund Obergrenzen der Einkommensgrenzen beim Spitzensteuersatz verhindert werden. Dabei wissen jedoch alle, dass reale Entlastungen momentan ausgeschlossen sind, um einen handlungsfähigen und starken Staat garantieren zu können. Deshalb muss auch ein Anheben des Spitzensteuersatzes diskutiert werden, der dann entsprechend später greift. Winfried Hermann: Wir wollen eine gerechte Einkommensteuerreform. Dafür wollen wir den Grundfreibetrag auf 8.500 Euro anheben und regelmäßig überprüfen, um die Wirkung der kalten Progression zu dämpfen. Auch eine regelmäßige Anpassung des Tarifs an die Inflation wäre schön, aber wir müssen die öffentlichen Finanzen im Blick haben – vor allem In der aktuellen Krise sorgt der Binnenmarkt für Stabilität. Würde durch einen reduzierten Umsatzsteuersatz für arbeitsintensive Dienstleistungen der Binnenmarkt nicht noch mehr gestützt? Annette Widmann-Mauz: Wir haben bereits einen Flickenteppich von Ausnahmeregelungen zur Mehrwertsteuer. Wir brauchen eine Generalüberprüfung der Vorschriften zur Mehrwertsteuerbelastung. Nicht zeitgemäße und nachvollziehbare Belastungen müssen korrigiert und die europäische Wettbewerbssituation besser berücksichtigt werden. Ich denke da an arbeitsintensive Dienstleistungen in Handwerk, Gastronomie und den Sozialbereich. Sebastian Weigle: Im Gegensatz zu Ministerpräsident Oettinger bin ich strikt gegen eine Anhebung des reduzierten Mehrwertsteuersatzes. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass einige Produkte heraus- und arbeitsintensive Dienstleistungen hineingenommen werden. Eine schnelle Realisierung halte ich jedoch mit Blick auf die Haushaltslage für ausgeschlossen. Vielmehr muss über eine Absetzbarkeit arbeitsintensiver Dienstleistungen auch für Privathaushalte diskutiert werden. Winfried Hermann: Auch wir wollen arbeitsintensive Dienstleistungen entlasten. Eine Senkung des Mehrwertsteuersatzes ist für uns aber nicht die beste Lösung. Wir wollen deshalb die Sozialversicherungsbeiträge für Monatslöhne bis 2.000 Euro senken. Geringverdienern bringt dies mehr Netto, die Unternehmen müssen weniger Sozialversicherungsbeiträge abführen und es können so mehr Arbeitsplätze entstehen. Pascal Kober: Zunächst einmal muss jetzt dringend bei der Umsatzsteuer von der Soll- auf die Ist-Versteuerung umgestellt werden. Statt durch eine Ausweitung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes will die FDP die Unternehmen durch eine Senkung der direkten Steuern deutlich entlasten. Heike Hänsel: Die Linke will den ermäßigten Umsatzsteuersatz von sieben Prozent ausweiten auf Produkte und Dienstleistungen für Kinder, apothekenpflichtige Arzneimittel, arbeitsintensive Dienstleistungen des Handwerks sowie das Gastgewerbe. Außerdem wollen wir für kleine Unternehmen festlegen, dass die Umsatzsteuer nicht nach der Rechnungsstellung, sondern erst nach dem Zahlungseingang abzuführen ist. Pascal Kober. Winfried Hermann, MdB. Heike Hänsel, MdB. Steuern Annette Widmann-Mauz, MdB. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Adolf Jetter, Tel. 07121/2412-142, E-Mail: adolf.jetter@hwk-reutlingen.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort 7 THEMEN Fünf Kandidaten zur Bundestagswahl am 27. September 2009 skizzieren ihre Positionen Ideenwettbewerb VR-Innovationspreis Mittelstand Meinungsaustausch ist wichtig. Imagekampagne und Bildungspolitik im Fokus der Vizepräsidententagung. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 18 | 18. September 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Fotos: Ronny Buck, Parteien Ein Topmodell von Daimler für die Ausbildungswerkstatt der Bildungsakademie Tübingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Kandidaten auf einen Blick Wahlkreis 280 Calw Hans-Joachim Fuchtel, MdB, CDU; Saskia Esken, SPD; Dr. Charlotte Michel-Biegel, Bündnis 90/Die Grünen; Reinhard Freitag, FDP; Franz Groll, Die Linke Wahlkreis 289 Reutlingen Ernst-Reinhard Beck, MdB, CDU; Sebastian Weigle, SPD; Beate Müller-Gemmeke, Bündnis 90/Die Grünen; Pascal Kober, FDP; Stefan Straub, Die Linke Wahlkreis 290 Tübingen Annette Widmann-Mauz, MdB, CDU; Dr. Martin Rosemann, SPD; Winfried Hermann, MdB, Bündnis 90/Die Grünen; Klaus Bucher, FDP; Heike Hänsel, MdB, Die Linke Wahlkreis 295 Zollernalb-Sigmaringen Thomas Bareiß, MdB, CDU; Angela Godawa, SPD; Susanne Kiekbusch, Bündnis 90/Die Grünen; Wolfgang Dobler, FDP; Antje Claaßen, Die Linke. Binnenwirtschaft stärken Wahlprüfsteine des Handwerks Der Baden-Württembergische Handwerkstag hat Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl am 27. September erarbeitet, die Politiker wie Wähler anhand konkreter Forderungen über die Anliegen des Handwerks informieren. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der Binnenwirtschaft. Denn die regionale Wirtschaft, deren zentrale Kraft das Handwerk ist, sorgt für die ökonomische und gesellschaftliche Stabilität. Die Forderungen und Positionen sind vier Themenfeldern zugeordnet: Beschäftigung stärken, arbeitsintensive Produktion entlasten, Krisenpotenziale einschränken, Nachhaltigkeit stärken. Die Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2009 finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/bundestagswahl2009.html So geht Energieeffizienz Tag der Energiespar-Rekorde Gelungene Beispiele sind das beste Argument, wenn es darum geht, den Energieverbrauch im Haus zu senken. Deshalb hat die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) den „Tag der EnergiesparRekorde“ ins Leben gerufen. Am 10. Oktober 2009 können wieder vorbildlich sanierte oder gebaute Effizienzhäuser besichtigt werden. Die Idee: Eigentümer stellen ihre Häuser bei kurzen Führungen vor, Besucher informieren sich über technische und bauliche Fragen. Mitmachen können Bauherren und Eigentümer sowie Architekten, Planer und Handwerker. Dabei ist nicht entscheidend, ob der Bau oder die Sanierung bereits abgeschlossen sind. Auch laufende Projekte dürfen präsentiert werden. Bei Wohnhäusern gilt für Neubauten der Mindeststandard Effizienzhaus 55, für sanierte Gebäude Effizienzhaus 70. Auch Eigentümer besonders energieeffizienter öffentlicher Gebäude, wie zum Beispiel Schulen oder Kindergärten, können sich beteiligen. Anmeldungen unter www.energiespar-rekorde.de sind bis Mitte September möglich. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 4.000 interessierte Besucher gezählt, die sich bundesweit über die Vorzüge energieeffizienten Bauens informiert haben. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.energiespar-rekorde.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 18 | 18. September 2009 | 61. Jahrgang Ein Topmodell für die Ausbildungswerkstatt Frau will vor allem unabhängig sein Daimler unterstützt Bildungsakademie Tübingen mit Fahrzeugspende Fachhochschule des Mittelstandes befragte Gründerinnen im Handwerk Die Daimler AG in Stuttgart hat der Bildungsakademie Tübingen der Handwerkskammer Reutlingen ein Fahrzeug gespendet. Der Wagen der Modellreihe B-Klasse kommt in der Ausbildungswerkstatt zum Einsatz. Dank der Spende können Auszubildende und Lehrgangsteilnehmer sich auch künftig mit allen Facetten moderner Fahrzeugtechnik vertraut machen. Georg Braun bildet Fachkräfte aus. Für den Kraftfahrzeugtechnikermeister an der Bildungsakademie ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand der Technik unterrichten zu können. Deshalb hat Braun vor rund einem Jahr angeregt, beim Stuttgarter Autobauer anzuklopfen und um ein Übungsobjekt zu bitten. Im Juni war es schließlich soweit. Der Hersteller stellte einen MercedesBenz, Typ B 200 Turbo, das aktuelle Topmodell dieser Reihe, zur Verfügung. Braun freut sich über das jüngste Mitglied im Fuhrpark der Bildungsakademie, wobei der Begriff Fuhrpark für die Werkstattfahrzeuge eigentlich fehl am Platze sei. „Unsere Fahrten beschränken sich auf die Strecke zwischen Parkplatz und Werkstatt“, sagt Braun. Das Interesse gelte der Technik und vor allen Dingen den inneren Werten des Fahrzeugs. „Die Spende ermöglicht uns, dass wir auf dem aktuellen Standard des Motorenmanagements, der Komfortelektronik und Steuerungstechnik unter- Sie ist im Durchschnitt 37 Jahre alt, gründet in der Hälfte aller Fälle in typischen Frauenberufen und nennt neben der Kreditbewilligung als größte Herausforderung, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Die Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) in Bielefeld hat im vergangenen Jahr bundesweit Gründerinnen und Nachfolgerinnen im Handwerk zu ihren Motiven, Erwartungen und ihrem Beratungsbedarf befragt. 76 Prozent der Gründerinnen nennen die Unabhängigkeit als Grund, weshalb sie den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Auf Platz zwei steht die berufliche Herausforderung (58 Prozent), gefolgt vom Wunsch nach Selbstverwirklichung (54 Prozent). Nahezu jede zweite Gründerin (45 Prozent) nennt flexiblere Arbeitszeiten, 42 Prozent der Befragten die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. richten können.“ Einsatzmöglichkeiten gebe es genug, so Braun, beispielsweise in der überbetrieblichen Lehrlingsausbildung, in der Weiterbildung zum KfzServicetechniker oder im Rahmen der Schulungen zur Abgasuntersuchung. Kontakte werden gepflegt „Solche Sachspenden sind für unsere Arbeit wichtig“, betont Akademieleiter Stefan Maier, „denn wir möchten in allen Werkstätten eine hochwertige technische Ausstattung anbieten.“ Deshalb bemühe sich die Bildungsakademie um gute Kontakte zu Industrieunternehmen aus der Region und darüber hin- aus. Und dies durchaus mit Erfolg. „Wir stoßen mit unseren Wünschen bei vielen Firmen auf offene Ohren“, stellt Maier zufrieden fest. Die Bildungsakademie Tübingen ist die zentrale Bildungsstätte für berufliche Bildung im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen. Hier durchlaufen Auszubildende im Rahmen der dualen Berufsausbildung je nach Ausbildungsberuf mehrere Praxiskurse. Darüber hinaus werden Fortbildungen und Meistervorbereitungskurse angeboten. Im vergangenen Jahr zählte die Bildungsakademie rund 5.000 Kurs- und Schulungsteilnehmer. www.daimler.de www.bildungsakademie-tuebingen.de Thema Familie und Beruf Messen, prüfen, verstehen: Angehende Kfz-Mechatroniker und das neue Werkstattfahrzeug der Bildungsakademie Tübingen. Foto: Bouß Mehr als ein Imageverlust Immer weniger Gründer haben den Meisterbrief Das Volkswirtschaftliche Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen hat im vergangenen Jahr eine Untersuchung über den Stellenwert des Meisterbriefs durchgeführt. Danach werden Handwerksbetriebe in Zukunft immer seltener auch Meisterbetriebe sein. Nur noch gut jeder vierte Existenzgründer im Handwerk habe einen großen Befähigungsnachweis erworben. Allerdings habe als Folge der Handwerksnovelle der Anteil der Gründungen in nichtzulassungspflichtigen Handwerken stark zugenommen. Rund 60 Prozent der Gründer fehlten fachspe- zifische Qualifikationsnachweise. Die Forscher erwarten schwerwiegende Konsequenzen für den gesamten Wirtschaftszweig. Das Handwerk laufe Gefahr, mit seiner traditionellen Qualifikationsbasis auch einen Teil seiner Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Der Verzicht auf die Meisterqualifikation führe außerdem zu einem Imageverlust in der Bevölkerung. Dem Gründungsboom der letzten Jahre, zu dem vor allem die hohe Zahl an Kleinstgründungen in den B1- und B2Gewerken beigetragen hat, können die Wissenschaftler nur wenig abgewinnen. Sie erwarten eine hohe Zahl wirtschaftlich instabiler Betriebe und in der Folge ein deutliches Anwachsen des „Selbstständigen-Proletariats“ im Handwerk. Um diesen negativen Trend zu stoppen, so die Göttinger Forscher, sei auf allen Ebenen ein verstärkter argumentativer Einsatz für den Meisterbrief, eine stärkere Förderung der Meisterqualifikation und viel Überzeugungsarbeit unter den Nachwuchskräften notwendig. Das Forschungsinstitut hatte die mehr als 85.000 Existenzgründungen im Handwerk des Jahres 2007 untersucht. Die komplette Untersuchung kann online abgerufen werden unter www.ifh.wiwi.unigoettingen.de Neue Elektrotechnikermeister 48 Gesellen und Facharbeiter haben ihre Weiterbildung erfolgreich abgeschlossen Meisterprüfungen im Handwerk sind längst keine klassischen Wissensabfragen mehr. Denn mindestens genauso wichtig ist es, das Gelernte in der Praxis anwenden zu können. 48 Handwerksgesellen und Facharbeitern ist dies eindrucksvoll gelungen. Sie haben ihre Weiterbildung zum Elektrotechnikermeister erfolgreich abgeschlossen. Im so genannten Meisterprüfungsprojekt mit Fachgespräch und einer Situationsaufgabe ging es darum, typische Kundenaufträge möglichst praxisnah abzuwickeln. Die angehenden Handwerksmeister wurden umfassend gefordert. Sie kalkulierten den Auftrag, erstellten ein Angebot, planten und führten die Arbeiten durch. Diese Form der Prüfung wurde im Sommer 2002 eingeführt. Nach der aktuellen Prüfungsordnung muss ein Projekt in den Schwerpunkten Energie- und Anlagentechnik, Kommunikations- und Sicherheitstechnik oder Systemelektronik durchgeführt werden. Die neuen Meister im Elektrotechnikerhandwerk Hüseyin Firat aus 70794 Filderstadt Patrick Knoth aus 70794 Filderstadt Markus Gorhan aus 71088 Holzgerlingen Thimo Raisch aus 71111 Waldenbuch Armin Karrer aus 72070 Tübingen Kai Haverkamp aus 72074 Tübingen Matthias Clauss aus 72108 Rottenburg Andreas Holzmüller aus 72108 Rottenburg Thomas Schäfer aus 72108 Rottenburg Stefan Schmid aus 72131 Ofterdingen Alexander Christenheit aus 72141 Walddorfhäslach Andreas Walker aus 72141 Walddorfhäslach Markus Zürn aus 72147 Nehren Ihsan Bahadir aus 72149 Neustetten Benjamin Haar aus 72149 Neustetten Andreas Leitenberger aus 72160 HorbMühlen Marc Link aus 72186 Empfingen Stefan Flaig aus 72275 Alpirsbach Jens Vivaldi aus 72336 Balingen-Engstlatt Ralf Löffler aus 72379 Hechingen Alexander Maier aus 72379 Hechingen Rene Herrmann aus 72406 Bisingen Tobias Endlichhofer aus 72458 Albstadt-Ebingen Sven Kloss aus 72501 Gammertingen Dirk Ziegler aus 72531 Hohenstein Marc Pflaumer aus 72532 Gomadingen Michael Antoniadis aus 72555 Metzingen Michael Dirr aus 72581 Dettingen Markus Scheu aus 72654 Neckartenzlingen Markus Schanz aus 72768 ReutlingenDegerschlacht Enrico Hoffmann aus 72810 Gomaringen Florian Rist aus 72813 St. Johann Andreas Frank aus 72818 Trochtelfingen Wolfgang Rukwid aus 72818 Trochtelfingen Oliver Haas aus 72827 Wannweil Christoph Rehmann aus 72829 Engstingen Stefan Klay aus 73730 Esslingen Michael Kaisner aus 78567 Fridingen Frank Andrisevic aus 88348 Bad Saulgau Dominik Krezdorn aus 88356 Ostrach Peter Bauer aus 88422 Bad Buchau Wolfgang Rehm aus 88422 Oggelshausen Josef Wiker aus 88499 Emeringen Richard Dreher aus 88605 Meßkirch Walter Baur aus 88639 Wald Johannes Restle aus 88639 Wald-Hippetsweiler Alexander Mittnacht aus 89081 UlmMähringen Dominik Blessing aus 89134 Blaustein Die Handwerkskammer Reutlingen bietet die Vorbereitungskurse an zwei Standorten an. Ansprechpartnerin bei der Bildungsakademie Tübingen ist Severine Rein, Tel. 07071 9707-82. Monika Tuerk informiert über das Kursangebot der Bildungsakademie Sigmaringen, Tel. 07571 7477-13. Alle Kurse und Lehrgänge finden Sie auch unter www.hwk-reutlingen.de/ weiterbildung.html Knapp zwei von drei Gründerinnen (61 Prozent) haben Kinder, fast die Hälfte der Mütter (44 Prozent) hat Kinder unter zwölf Jahren. Nach den Unterschieden zu ihren männlichen Mitbewerbern befragt, erwarten zwei Drittel der Frauen (68 Prozent), dass die Balance zwischen beruflichen und familiären Anforderungen für sie schwerer zu finden sein wird. 57 Prozent glauben, es schwerer als Männer zu haben, wenn es um Kredite für das Unternehmen geht. Ganz anders schätzen Frauen ihre Chancen bei der Kundschaft ein. 33 Prozent sehen sich in Sachen Kundengewinnung gegenüber den Männern im Vorteil, 27 Prozent glauben, von Kunden eher anerkannt zu werden. Nicht ganz so zuversichtlich sind Frauen, was die Akzeptanz bei Lieferanten und Mitarbeitern angeht. Jede fünfte Gründerin startet als Nachfolgerin, 60 Prozent dieser Gruppe kaufen ein bestehendes Unternehmen. Jede dritte Gründerin ist weniger als 20 Stunden pro Woche tätig. 40 Prozent kommen auf eine durchschnittliche Arbeitszeit von mehr als 40 Stunden. Wenn Frauen ein Handwerksunternehmen gründen, dann meistens allein. Nur in sieben Prozent der Fälle handelte es sich um Teamgründungen. Die Verteilung der Gründungen auf einzelne Gewerke fällt wie erwartet aus. Es dominieren die frauentypischen Berufe. Die Hälfte der Frauen gründet als Kosmetikerin oder Friseurin. Frauen schätzen Beratung Frauen schätzen Beratung, und zwar in allen Phasen einer Gründung. 85 Prozent halten die Beratung in der Orientierungsphase für wichtig. 76 Prozent wünschen sich eine Nachbetreuung. Fast jede zweite Neu-Unternehmerin (48 Prozent) nutzte die Beratungsangebote der Handwerkskammern. Für jede Dritte (33 Prozent) waren die Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften die erste Anlaufstellen. Nur sieben Prozent nutzen die spezifischen Beratungsangebote für Frauen. Jede Fünfte verzichtete völlig auf professionelle Unterstützung. Umfangreiche Untersuchung Die bislang größte Untersuchung zur Situation von Gründerinnen und Nachfolgerinnen im Handwerk erfolgte in zwei Schritten. An eine schriftliche Befragung von Gründerinnen und Nachfolgerinnen schlossen sich Telefoninterviews von Beraterinnen und Beratern der Handwerkskammern an. Die von Juni bis Oktober 2008 durchgeführte Studie wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Europäischen Sozialfonds gefördert. Zahlreiche Partner, darunter der Zentralverband des Deutschen Handwerks und die bundesweite gründerinnenagentur bga, unterstützten das Projekt. Die Handwerkskammer Reutlingen beteiligte sich ebenfalls aktiv an der Untersuchung. Die Betriebsberater begleiteten die Vorstudie, die Entwicklung des Fragebogens und die eigentliche Erhebung. Weitere Infos zur Studie unter www.gruenderinnenim-handwerk.de Hier wird Ihnen der Marsch geblasen 25 Jahre Musiktreffpunkt Ekle in Dettenhausen Musik ist Trumpf – für Roland Ekle seit 25 Jahren. Der Musiker betreibt seit 1984 den Musiktreffpunkt in Dettenhausen. Ob neues Instrument oder kaputte Trompete – Ekle und das zwölfköpfige Team blasen buchstäblich allen Problemen den Marsch. Ob Oboe oder Klarinette, ob Tuba oder Posaune – im Ladengeschäft findet sich alles, was das Musikerherz höherschlagen lässt. Für die kompetente Beratung sorgt das Verkaufsteam: Roland Ekle, Daniel Walker und Frank Dieter. Modern ausgerüstet ist die Blechblasinstrumente-Werkstatt. Meister Miroslav Lunak sorgt hier dafür, dass die Töne getroffen werden. Berthold Schult ist als Meister in der Werkstatt für Holzblasinstrumente für Funktion und „Treffsicherheit“ der Instrumente zuständig. Ob Vakuumprüfgerät oder Ausbeulmaschine – Ekle arbeitet mit der modernsten Technik, um selbst schwer beschädigte Instrumente wieder auf Vordermann zu bringen. Auch Sonderanfertigungen und Umbauten lassen die Musikerherzen einen Takt schneller schlagen. Roland Ekle, Ute Ekle, Berthold Schult, Miro Lunak, Christian Dunger (v.l.n.r.). Neben einem Webshop für neue und gebrauchte Instrumente sowie Zubehör bietet der Fachbetrieb auch regelmäßig Workshops an. „Ein Hit an einem Tag“ lautet das Motto Foto: privat der Schulung, für die Dieter Kraus nach Dettenhausen reist. Er spielte bei zahlreichen symphonischen Orchestern – und kommt dank Roland Ekles guten Kontakten ins Schwabenland. Land baut Datenhighway aus Kammer unterstützt „Breitbandinitiative Ländlicher Raum“ Unternehmen im ländlichen Raum haben zurzeit immer noch durch ungünstige Kosten-Leistungs-Verhältnisse bei ihren Internetzugängen eindeutige Wettbewerbsnachteile. Um diese Nachteile auszugleichen, stellt das Land Baden-Württemberg jetzt rund 52 Millionen Euro für den Ausbau der Breitbandinfrastruktur zur Verfügung. Anträge können jedoch nur Gemeinden stellen. Daher ermutigt die Handwerkskammer Reutlingen ihre Handwerksbetriebe, aktiv auf die Gemeinden zuzugehen, um einen Ausbau der Kommunikationsinfrastruktur voranzutreiben. Die Gemeinden wiederum sollten sich mit der Antragsstellung beeilen, um die Fördermittel, die nur bis 2010 zur Verfügung stehen, zu erhalten. Die Anträge können beim Regierungspräsidium angefordert werden. Standortattraktivität erhöhen Schließlich können Gemeinden so ihre Standortattraktivität erhöhen, und Unternehmen können ihre Wettbewerbsnachteile ausgleichen. Denn ein Großteil auch der Handwerksunternehmen präsentiert sich inzwischen im Internet und auch Internetdienstleistungen überhaupt nehmen stetig zu. Insofern wird eine optimale Kommunika- tionsinfrastruktur auch für das Handwerk immer wichtiger. Bislang besteht zwischen Städten und ländlichem Raum ein enormer Unterschied, was die Versorgung mit breitbandiger Übertragungstechnik angeht. Defizite bei der Informationsbeschaffung und Informationsverteilung sind die Folge. Hinzu kommt, dass verschiedene Internetservices wie Multimediaservice oder kostengünstiges Telefonieren mittels Voice over IP nicht nutzbar sind. Weitere Informationen sind erhältlich bei Adolf Jetter, Technologietransfer-Berater der Handwerkskammer Reutlingen, unter Tel. 07121/2412-142 oder per E-Mail: beratung@hwk-reutlingen.de REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Entwicklung der Beschäftigtenzahl II/2008 mehr weniger 10,8 4,9 III/2008 mehr weniger 10,0 6,3 IV/2008 mehr weniger 7,9 12,2 I/2009 mehr weniger 4,2 13,3 II/2009 mehr weniger 10,1 9,4 Wer fit am Computer ist, spart Zeit und Geld. „Femme digital“ ersetzt Notlösungen durch IT-Kompetenz. Seite 11 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 19 | 9. Oktober 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Bootsbau made in Ammerbuch Hilfe in der Krise KfW übernimmt Honorare für Beratung und Moderation . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Bester Lieferant Rometsch GmbH veredelt Metalle . . . . 10 Einladung Lehrgänge für Bauhandwerker Baumarkt Schweiz Unternehmerreise Die hohe Kaufkraft seiner Einwohner und eine stabile wirtschaftliche Entwicklung auf hohem Niveau machen die Schweiz zu einem attraktiven Markt für deutsche Bau- und Ausbaubetriebe. Gleichzeitig gilt der eidgenössische Baumarkt als anspruchsvoll. Eine sorgfältige Vorbereitung ist daher für neue Marktteilnehmer Pflicht. Eine Unternehmerreise nach Bern vom 25. bis 27. November 2009 gibt die Möglichkeit, sich vor Ort über die eidgenössische Bauwirtschaft zu informieren und auf der „Schweizer Hausbau- und Energiemesse 2009“ Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern zu knüpfen. Die Reise wird organisiert von der Handwerkskammer Frankfurt (Oder) und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks zusammen mit der Handelskammer Deutschland-Schweiz. Dank der Förderung durch das Bundeswirtschaftsministerium müssen die Teilnehmer nur ihre Reise- und Übernachtungskosten tragen. Anmeldeschluss ist der 23. Oktober 2009. Weitere Informationen unter www.handelskammerd-ch.ch oder bei Aleksandra Ziomko, Handwerkskammer Frankfurt (Oder), Tel. 0335/5619-131, E-Mail: aleksandra.ziomko(at)handwerkskammer-ff.de Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Computer & Co. „Femme digitale“ vermittelt IT-Kompetenz für Frauen . . . . . . . . . . . 10 Schimmelpilzschäden sanieren Weitere Informationen unter www.schimmelpilz.tv THEMEN „Plan und Tat“: Am Rande des Schönbuchs konstruieren zwei Gründer Boote aller Art Angaben in Prozent; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Der Bundesverband Schimmelpilzsanierung e. V. hat sein aktuelles Weiterbildungsprogramm vorgelegt. Der fünftägige Lehrgang „Fachkraft für Schimmelpilzsanierung“ vermittelt die bauphysikalischen und mikrobiologischen Kenntnisse und behandelt Messmethoden und Sanierungstechniken. Die Inhalte orientieren sich an Leitfäden des Umweltbundesamtes und des Landesgesundheitsamtes Baden-Württemberg. Der darauf aufbauende dreitägige Lehrgang „Koordinator Schimmelpilzsanierung“ legt den Schwerpunkt auf die Planungs- und Leitungsaufgaben bei Sanierungsprojekten. Lehrgangsteilnehmer erhalten zum Abschluss ein Zertifikat des Bundesverbandes. Der Lehrgang zur „Fachkraft für Schimmelpilzsanierung“ wird bundesweit durchgeführt, so auch in Karlsruhe. Kursbeginn ist der 5. November 2009. Die Teilnahmegebühr für Mitglieder beträgt 1.400 Euro, für Nichtmitglieder 1.800 Euro (jeweils zzgl. Mehrwertsteuer). 9 Klares Profil: Andreas Ruopp und Marcus Klemm wollen künftig mehr Eigenbauten realisieren. Ammerbuch ist eine gute Adresse für den Bootsbau. Dass dies so ist, liegt weniger an den geografischen Gegebenheiten am Rande des Schönbuchs, sondern an Marcus Klemm und Andreas Ruopp. Die beiden passionierten Wassersportler warten, reparieren und konstruieren seit dem Frühjahr 2008 Boote und alles, was dazugehört. Viel wichtiger als die direkte Lage an einem großen Binnengewässer sei der direkte Draht zu den Bootsbesitzern, sagt Andreas Ruopp. Und davon gebe es in der Region recht viele. Ruopp und sein Partner Klemm bieten einen Komplettservice für Boote aller Art. Dazu zählen das Ein- und Auslagern, das Warten von Motoren und natürlich das Ausbessern von Rissen im Bootsrumpf bis hin zu umfangreicheren Reparaturen. Langjährige Erfahrung Die beiden Gründer bringen nicht nur Begeisterung für den Wassersport mit, sondern verfügen über lang- jährige handwerkliche Erfahrung. Marcus Klemm hat in England Schlosser gelernt, als Projektleiter in einer Firma gearbeitet, die Aluboote herstellt, und hat sowohl im Metallbau als auch im Boots- und Schiffsbau einen Meistertitel vorzuweisen. Andreas Ruopp hat Werkzeugmacher gelernt, sich zum CAD-Konstrukteur qualifiziert und seinen Maschinenbaumechanikermeister gemacht. „Unsere Kompetenz in der Metallbearbeitung ist ein klarer Wettbewerbsvorteil“, glaubt Marcus Klemm, „wir produzieren und reparieren sämtliche Metallteile, von denen es selbst in Holzyachten einige an Bord gibt.“ Ruopp und Klemm haben ihrem Unternehmen „Plan & Tat“ ein klares Profil gegeben. Von der Konstruktion einzelner Bauteile, wie zum Beispiel Masten, bis hin zum Einbau in das Boot sind alle Servicebereiche unter einem Dach vereint. Die Kunden kommen längst nicht mehr aus der Region, sondern aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Darunter Werften Foto: Walker und andere Bootsbauer. Neben den beiden Geschäftsführern arbeitet ein Geselle im Betrieb. Im Herbst soll ein Auszubildender hinzukommen. Auf dem Gründerportal newcome.de wurden Ruopp und Klemm als Gründer des Monats Juli 2009 präsentiert. Fit für die E-Vergabe Grüne Antriebstechnik Aktuelle Kurse Die Ziele der Ammerbucher stehen fest. In den nächsten Jahren soll der Bereich Konstruktion ausgebaut werden. Die solide Basis ist mit der langjährigen CADErfahrung gelegt. „Wir wollen selbst Boote entwickeln“, sagt Marcus Klemm, seit 25 Jahren begeisterter Segler, „individuell, ganz nach den Wünschen unserer Kunden.“ Und ein Fernziel gibt es auch. Klemm und Ruopp möchten die eigenen Entwürfe mit regenerativen Antrieben aufs Wasser bringen: „Wir haben viel Erfahrung mit der Solartechnik und wollen sie in maßgeschneiderten Sportbooten und Yachten einsetzen.“ www.planundtatbootsbau.de Die Handwerkskammer Reutlingen führt ihre Schulungsreihe zur elektronischen Vergabe fort. Auf dem Programm stehen zwei Lernangebote: Der Blended-Learning-Kurs „Orientierungswissen elektronische Vergabe“ stellt die technischen Neuerungen vor und behandelt deren Auswirkungen auf Vergabeverfahren sowie die Folgen für Handwerksbetriebe. Der Kurs kombiniert Präsenztermine mit dem Selbstlernen am Bildschirm. Die Onlinelernphase wird betreut durch Tutoren. In den „Simulationsworkshops“ lernen die Teilnehmer das Portal Vergabe 24 kennen, und zwar am eigenen Computerarbeitsplatz. Es werden sämtliche Stationen, von der Auswahl passender Ausschreibungen bis hin zur Abgabe eines Angebots, durchgespielt. Am Ende des dreistündigen Kurses haben alle Teilnehmer einen kompletten Durchgang selbstständig durchgeführt. Die Kurse finden an den Bildungsakademien in Reutlingen, Sigmaringen und Tübingen statt. Die Teilnahmegebühr für den Kurs „Orientierungswissen“ beträgt 175 Euro. für den „Simulationsworkshop“ 95 Euro. Wie lange werden wir arbeiten? Auftaktveranstaltung der Regionalen Demografie-Initiative Handwerk Bei der Auftaktveranstaltung „Ein langes Arbeitsleben – Chance oder Belastung?“ am 29. Oktober in der IKKGeschäftsstelle Reutlingen dreht sich alles um ältere Arbeitnehmer und um die Frage, wie Unternehmen sich auf den demografischen Wandel einstellen können. Wie lange werden wir arbeiten? Bis 65, bis 67 oder darüber hinaus? Fest steht, dass künftig mehr Menschen länger im Erwerbsleben bleiben werden. Auch im Handwerk. Die Ursache ist der demografische Wandel. Angesichts konstant niedriger Geburtenzahlen wird sich der Stellenwert älterer Fachkräfte im Unternehmen in den nächsten Jahren deutlich verändern. Die Diagnose ist nicht neu. Doch die wenigsten Unternehmen haben sich bislang darauf vorbereitet. Umdenken erforderlich Auf dem Programm der Auftaktveranstaltung, die in Kooperation mit der IKK Reutlingen durchgeführt wird, stehen Vorträge und Erfahrungsberichte, die sich aus unterschiedlichen Blickwinkeln mit dem Thema Demografie beschäftigen. Dr. Claudia Hübner, Demografiebeauftragte des Landes Baden-Württemberg, skizziert die aktuellen Umbrüche und Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Längere Lebensarbeitszeiten erfordern ein Umdenken im Unternehmen. Die Beraterin Anita Hilpert zeigt, wie Arbeitskarrieren für ältere Mitarbeiter im Handwerk gestaltet werden können. Frank Klingler, Impulswerkstatt der IKK Reutlingen, informiert darüber, was Unternehmen für die Ge- sundheit und Fitness ihrer Mitarbeiter tun können. Die Unternehmer Jürgen Zeeb und Dr. Carl-Heiner Schmid berichten, mit welchen Ideen und Maßnahmen sie dem demografischen Wandel begegnen. Hoher Praxisbezug Die Handwerkskammer Reutlingen verfolgt mit der Regionalen Demografie-Initiative Handwerk zwei Ziele: In einem ersten Schritt sollen kleine und mittlere Betriebe auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. In der zweiten Projektphase geht es vorrangig um Werkzeuge und Methoden, die auf die spezifischen Bedarfe von Handwerksbetrieben abgestimmt sind und beim Erarbeiten betrieblicher Lösungsansätze eingesetzt werden können. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt. Die Regionale Demografie-Initiative Handwerk wird unterstützt durch das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). www.hwk-reutlingen.de/evergabe.html Ansprechpartnerin ist Dr. Heike Spaderna-Klein, Geschäftsbereich Unternehmensberatung, Tel. 07121/2412-132, E-Mail: heike.spaderna-klein@hwk-reutlingen.de; www.hwk-reutlingen.de/demografie-und-handwerk.html Im Überblick Die Veranstaltung „Ein langes Arbeitsleben – Chance oder Belastung?“ findet am 29. Oktober 2009, 13.30 bis 19.30 Uhr, in den Räumen der IKK Reutlingen, Lindachstraße 37, 72764 Reutlingen, statt. Begrüßung Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen Impulsvortrag Dr. Claudia Hübner, Staatsrätin im Staatsministerium Baden-Württemberg Chancen und Herausforderungen der demografischen Entwicklung Dr. Heike Spaderna-Klein, Projektleiterin, Handwerkskammer Reutlingen Alter/n(s)gerechte Arbeitskarrieren Anita Hilpert, Demografieberaterin, Augsburg Die diesjährige Mitgliederversammlung des Versorgungswerks der im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen zusammengeschlossenen Innungen – Versorgungswerk Reutlingen – findet am Mittwoch, dem 11. November 2009 um 18 Uhr im Raum 1.21 der Handwerkskammer Reutlingen, Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen statt. Die Tagesordnung 1. Geschäftsbericht 2008 2. Rechnungsabschluss 2008 3. Prüfbericht 2008 4. Mitgliedsbeiträge von Arbeitnehmern 5. Verschiedenes Die Mitglieder des Versorgungswerks sowie alle interessierten Handwerker sind entsprechend § 7 Abs. 1 der Satzung des Versorgungswerks Reutlingen mit dieser Bekanntmachung ordnungsgemäß eingeladen. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert 1. Vorsitzender geschäftsführender Vorsitzender Zukunftsmarkt 60 plus Andrea Eigel, Marketingexpertin, Bietigheim-Bissingen Gesundheitstipps am Arbeitsplatz Frank Klingler, IKK Reutlingen Praxisberichte Jürgen Zeeb, Geschäftsführer Metzgerei Zeeb, und Dr. Carl-Heiner Schmid, Gesellschafter des Hauses Heinrich Schmid Ausklang bei Getränken und Fingerfood Die Teilnahme ist kostenlos. Um Anmeldung wird gebeten beim Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2412-130, Fax 07121/2412-413, E-Mail: beratung@hwk-reutlingen.de. Termine Blended-Learning-Kurse Bildungsakademie Tübingen Präsenztermine: 10. und 31. Oktober 2009, 9:00 bis 12:30 Uhr Onlinelernphase: 11. bis 30. Oktober 2009 Bildungsakademie Sigmaringen Präsenztermine: 23. Oktober und 7. November 2009, 9:00 bis 12:30 Uhr Online-Lernphase: 24. Oktober bis 6. November 2009 Simulationsworkshops 23. Oktober 2009, Sigmaringen 30. Oktober 2009, Tübingen 6. November 2009, Albstadt 9. November 2009, Reutlingen jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr Info und Anmeldung Bildungsakademie Reutlingen, Tel. 07121/ 2412-321; Bildungsakademie Sigmaringen, Tel. 07571/7477-11; Bildungsakademie Tübingen, Tel. 07071/9707-81 Deutsche Handwerks Zeitung 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Kindergeld online beantragen Neuer Service Die Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit bietet mit „Kindergeld online“ einen neuen Service. Ab sofort können Eltern ihren Antrag auf Kindergeld auf den Internetseiten der Bundesagentur aufrufen, am Bildschirm bearbeiten und online übermitteln. Mit dem neuen Service sind fehlerhafte Eingaben nahezu ausgeschlossen. Ein Dialogverfahren unterstützt bei allen Fragen und Eingaben. Die Nutzer werden auf fehlende oder nichtplausible Angaben sofort hingewiesen. Der nachträgliche Bearbeitungsaufwand verringert sich, Anträge können schneller bearbeitet werden. Allerdings hat die Papierform noch nicht ganz ausgedient. Denn zurzeit ist es nicht möglich, eine digitale Signatur zu hinterlegen. Die über den Onlineservice übermittelten Anträge müssen deshalb nochmals ausgedruckt, unterschrieben und wie bisher an die Familienkassen übersandt werden. Ende nächsten Jahres aber soll der papierlose Antrag Wirklichkeit werden. https://formular.arbeitsagentur.de 50 Jahre Fensterbau König Jubiläum in Neuhausen Hitze, Kälte, Regen und Lärm bleiben draußen. Wohliges Raumklima, Licht und Ruhe gibt es drinnen: Längst vorbei sind die Zeiten der Butzenscheiben. Bei der Firma König in Neuhausen bei Metzingen stehen moderne Fenster ebenso im Programm wie Schreinerarbeiten. Alfred König, seines Zeichens Schreinermeister, machte sich 1959 mit der eigenen Werkstatt selbstständig. Nun ist die dritte Generation im Familienbetrieb: Thomas König ist seit 1989 Geschäftsführer. Tischler Robert König trat 2005 in den Betrieb ein. Die Schreinerei ist trotz Spezialisierung auf den Fensterbau Kernkompetenz des Neuhausener Betriebs geblieben. In der Werkstatt in der Ermsstraße werden Türen ebenso gefertigt wie einzelne Möbelstücke. Individuell sind auch die Fensterlösungen, die das Team anbietet. Ob modernes Glasdach, historisch nachempfundene Fenster oder komplette Glasfassaden (wie in einem Metzinger Einkaufszentrum) – die Königs nehmen jede Herausforderung an. Das wohl bekannteste Objekt mit Fenstern aus dem Hause König ist ein Hundertwasser-Haus. Organische Formen und bunte Farben kennzeichnen die Gebäude des berühmten Architekten. Ob steil, ob flach – von Barth das Dach 100 Jahre Dachdeckerei Barth Gut bedacht ist halb gewohnt – und das seit 100 Jahren: Im Jahre 1909 machte August Barth sich in Freudenstadt als Dachdeckermeister selbstständig. Heute wird der Betrieb von Clemens und Peter Barth geführt und hat das Firmenmotto: „Ob steil, ob flach – von Barth das Dach.“ Zu den Kunden gehören neben Privathaushalten zum Beispiel die Deutsche Post Immobilien GmbH oder die Kreissparkasse Freudenstadt, für die der Dachdeckermeister mit seinem zehnköpfigen Team der Horber Filiale buchstäblich aufs Dach gestiegen ist. 25 Auszubildende haben in dem Traditionsbetrieb ihr Handwerk gelernt. 1946 übernahm Walter Barth den Betrieb. Seit 1988 stehen Clemens und Peter Barth an der Spitze des Familienunternehmens. Jüngster Grund zum Feiern für den Dachdeckerbetrieb: Bei der Hauptversammlung der Kreishandwerkerschaft in Bad Rippoldsau-Schapbach wurde Clemens Barth für 25 Jahre ehrenamtliche Mitarbeit mit einer Urkunde und einem Geschenk geehrt. Ausg. 19 | 9. Oktober 2009 | 61. Jahrgang „Runder Tisch“ unterstützt Unternehmen in der Krise Computer & Co. besser nutzen „Femme digitale“ vermittelt IT-Kompetenz für Frauen KfW übernimmt Honorare für Beratung und Moderation Wenn ein Betrieb in eine ernste wirtschaftliche Schieflage gerät, muss darüber gesprochen werden. Je früher, desto besser. Das Programm „Runder Tisch“ der KfW-Bankengruppe unterstützt kleine und mittlere Unternehmen dabei, frühzeitig einen Weg aus der Krise zu finden. Die Handwerkskammer Reutlingen begleitet den gesamten Beratungsprozess. Spielräume schaffen „Der ,Runde Tisch‘ ergänzt unser Beratungsangebot um einen wichtigen Baustein“, sagt Sylvia Weinhold, Leiterin des Geschäftsbereichs Beratung der Handwerkskammer Reutlingen. In der Regel beschränke sich die Förderung externer Berater auf eine Schwachstellenanalyse im Unternehmen und das Erarbeiten von Lösungsvorschlägen. Dies reiche in schweren Krisen nicht aus, erläutert Weinhold, denn dann komme es auch entscheidend auf Fi- nanzierungspartner und Gläubiger an. „Man muss alle Beteiligten mit ins Boot bekommen.“ Das Programm „Runder Tisch“ schafft hierzu die Grundlage. Unternehmen können einen Berater, den so genannten Projektbetreuer, mit einem Unternehmenscheck beauftragen. Falls erforderlich, übernimmt der Projektbetreuer im Anschluss daran die Rolle eines Moderators des „Runden Tisches“. Der hat das Ziel, das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten abzustimmen und so dem Unternehmen Handlungsspielräume zu verschaffen. Sämtliche Beratungshonorare werden von der KfW getragen. Das Unternehmen muss nur die anfallenden Fahrt- und Reisekosten sowie die eventuell anfallende Mehrwertsteuer selbst tragen. Aufwand zahlt sich aus Gefördert werden kleine und mittelständische Unternehmen, die sich in einer Krise befinden, obwohl sie gute Marktchancen haben. Ausgeschlossen sind Unternehmen, die einen Insolvenzantrag gestellt haben oder kurz davor stehen. Die Handwerkskammer begleitet den Beratungsprozess von Anfang an. Der betriebswirtschaftliche Beratungsservice ist die erste Anlaufstelle für Betriebe. Die Kammerexperten führen ein Vorgespräch zur ersten Standortbestimmung, helfen bei der Antragstellung und bei der Auswahl des Projektbetreuers. Auch bei der Entscheidung, ob eine Zusammenkunft aller Beteiligten empfehlenswert sei, ist die Kammer beteiligt. Diese intensive Begleitung zahle sich aus, ist sich Weinhold sicher. „Unserer Erfahrung nach erhöht diese Beratungsform die Chance, dass ein Unternehmen den Weg aus der Krise meistert.“ Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Sylvia Weinhold, Geschäftsbereich Beratung, Tel. 07121/2412-133, E-Mail: sylvia.weinhold@hwkreutlingen.de; www.hwk-reutlingen.de/beratung Als bester Lieferant ausgezeichnet Rometsch GmbH aus Riederich veredelt Metalle für verschiedene Branchen Die Firma Rometsch Metallschleiferei GmbH ist ein gefragter Spezialist im Veredeln von Metallen. Ihre Produkte kommen in verschiedenen Produkten zum Einsatz, in der Automobilindustrie ebenso wie in der Küche oder in der modernen Medizintechnik. Nun wurde das Riedericher Unternehmen mit dem „Supplier Award 2008“ der BlancoGruppe ausgezeichnet. 980 Lieferanten zählt die Blanco-Gruppe, Europas Nummer zwei auf dem Markt für Küchentechnik, elf von ihnen dürfen sich mit der erstmals vergebenen Auszeichnung „Bester Lieferant“ schmücken. Rolf Waldi, Geschäftsführer des Bereichs Catering + med. Systeme, ging bei der Preisverleihung auf die Bewertungskriterien ein. Ganz oben stünden Qualität, Termintreue, Kulanz und Flexibilität. Aber auch weiche Faktoren wie eine offene, partnerschaftliche Zusammenarbeit und der persönliche Umgang seien von großer Bedeutung. Die Auszeichnung fällt in ein Jubiläumsjahr. Friedrich Rometsch gründete das Unternehmen im Jahr 1959. In den vergangenen 50 Jahren hat sich aus dem kleinen Handwerksbetrieb ein mittelständisches Unternehmen entwickelt, das als „verlängerte Werkbank“ in vielen Branchen zu Hause ist. Foto: Handwerkskammer Büro und Verwaltung – und damit Computer und Internet – sind in Kleinbetrieben meist Frauensache. Allerdings fehlt es Chefinnen und Unternehmerfrauen häufig an der Zeit, sich regelmäßig über neue Entwicklungen zu informieren – und für das Unternehmen zu nutzen. An diesem Punkt setzt die Veranstaltungsreihe „Femme digitale – IT-Kompetenz für Frauen im Handwerk“ an. Die Reihe greift aktuelle IT-Themen auf und informiert darüber, wie Computer & Co. im Handwerksbetrieb besser genutzt werden können. An den vier Informationsabenden in der Handwerkskammer Reutlingen geht es um die elektronische Steuerprüfung, um den eigenen Internetauftritt als Marketinginstrument für kleine Betriebe, die Auftragsvergabe über Internetportale sowie Methoden und Werkzeuge für ein effizientes Büro- und Auftragsmanagement. Die Veranstaltungen richten sich an Unternehmerinnen, Unternehmerfrauen und die weiblichen Führungskräfte in Kleinunternehmen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Reihe wird veranstaltet vom Baden-Württembergischen Handwerkstag in Kooperation mit dem Electronic Commerce Center StuttgartHeilbronn, den Unternehmerfrauen im Handwerk (ufh), Arbeitskreis Reutlin- gen/Tübingen, und der Handwerkskammer Reutlingen. Ansprechpartnerin bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Andrea Leichsenring, Tel. 07121/2412-321, E-Mail: andrea.leichsenring@hwk-reutlingen.de Termine 21. Oktober 2009 Elektronische Steuerprüfung Referent: Dieter Rühle, Steuerberater, Reutlingen 4. November 2009 Onlinemarketing Referenten: Karin Müller, Jens Nusser, Baden-Württembergischer Handwerkstag 25. November 2009 E-Vergabe und elektronische Signatur Referentinnen: Karin Müller, BWHT; Susanne Birke-Arnold, etz Stuttgart; Katja Kurtzemann, Staatsanzeiger-Verlag 9. Dezember 2009 Das ideale Büro Referenten: Luis Rückert, Software-Trainer; Dr. med. Yvonne Höflinger, Pfullingen Ort: Bildungsakademie der Handwerkskammer Reutlingen, Hindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen. Zeit: Jeweils von 17.30 Uhr bis 20.30 Uhr inklusive Pause mit Imbiss. Die Teilnahme ist kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten. Weitere Infos und das Anmeldeformular unter www.hwk-reutlingen.de/femme-digitale.html 40 Mitarbeiter bauen auf und für die Zukunft 75 Jahre Sieber-Bau in Dettingen Gefragte Qualität: Die Mitarbeiter präsentieren sich und ihre jüngste Auszeichnung. Foto: Rometsch Rometsch bearbeitet Metallteile und -komponenten, die in Küchen, Cateringausstattungen, aber auch in der Möbel- und Automobilindustrie verbaut werden. Edeltraud Stiefel und Beate RometschSchmidt sehen das Unternehmen auf dem richtigen Weg. Die beiden Geschäftsführerinnen der Rometsch GmbH führen die erfolgreiche Entwicklung auf eine entwickeltes Qualitätsbewusstsein, funktionierende Teamarbeit und ein hohes Maß an Flexibilität zurück. Das Ziel steht fest: „Wir verstehen den Award auch als Ansporn, um im kommenden Jahr wieder ausgezeichnet zu werden“, so Beate Rometsch-Schmidt. Blick ins elektronische Postfach soll Ausnahme bleiben Bund fasst die Regeln für den Umgang mit Arbeitnehmerdaten im Betrieb konkreter Viele Jahre wurde das Thema Datenschutz in der Öffentlichkeit und in so manchem Betrieb eher stiefmütterlich behandelt. Zwar hatte der Bundesdatenschutzbeauftragte dies immer wieder kritisiert, und der Landesdatenschutzbeauftragte Niedersachsens befürchtete angesichts einer ungehemmt fortschreitenden Digitalisierung sogar den völlig ungeschützten „gläsernen Arbeitnehmer“. Doch meist blieb es dabei: die Mahnungen und Warnungen verhallten, der Datenschutz fristete sein Schattendasein. Dies hat sich gründlich geändert. Die zuletzt bekannt gewordenen Datenschutzskandale in Konzernen haben die Öffentlichkeit gehörig aufgeschreckt. Die Einsicht, dass klare Regeln erforderlich sind, mündete nun in einer Festschreibung des Arbeitnehmerdatenschutzes im Bundesdatenschutzgesetz. Am 1. September 2009 ist der neue § 32 Fit am Computer: Viele Routinearbeiten können effizienter erledigt werden. BDSG als Grundsatzparagraf in Kraft getreten. § 32 BDSG schränkt nunmehr insbesondere die Überwachungsmöglichkeiten seitens des Arbeitgebers bezüglich der Internetnutzung seiner Arbeitnehmer ein. Zwar darf der Arbeitgeber nach wie vor Daten seiner Beschäftigten erheben, verarbeiten und nutzen, sofern dies für die Durchführung oder Beendigung des Arbeitsverhältnisses notwendig ist. Jedoch dürfen darüber hinaus nur dann Daten erhoben, also beispielsweise E-Mails der Arbeitnehmer kontrolliert werden, wenn starke Verdachtsmomente einer Straftat des Arbeitnehmers vorliegen. Zwar droht dem Arbeitgeber bei einem möglichen Verstoß gegen § 32 BDSG nach der aktuellen Gesetzeslage kein Bußgeld, jedoch ist zu erwarten, dass die Arbeitsgerichte Beweise, die unter Zuwiderhandlung gegen die Vorschrift erlangt wurden, nicht zulassen. Dies kann dann eine Niederlage im arbeitsgerichtlichen Verfahren, z.B. im Falle eines Kündigungsschutzverfahrens, nach sich ziehen. Richard Schweizer, Rechtsexperte der Handwerkskammer Reutlingen, rät Arbeitgebern deshalb, vor einer möglichen Kontrolle von E-Mail- oder Internetverhalten ihrer Arbeitnehmer sehr sorgfältig darauf zu achten, den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zu wahren. „Der Blick in das elektronische Postfach des Arbeitnehmers setzt immer gute Gründe voraus“, fasst der Jurist zusammen. Dies sei beispielsweise dann der Fall, wenn der Verdacht einer erheblichen Straftat vorliege, der dann seitens des Arbeitgebers auch genauestens dokumentiert sein müsse. rs Ansprechpartner ist Richard Schweizer, Rechtsabteilung, Tel. 07121/2412-232, E-Mail: richard.schweizer@hwk-reutlingen.de Von Rottweil bis Böblingen, von Haigerloch bis Freudenstadt leben und arbeiten Menschen in Häusern, die von Heinz, Ottmar und Wilfried Sieber und ihrem Team gebaut wurden. Seit 75 Jahren steht der Name Sieber in Dettingen für Maurerhandwerk. 1934 wagte der Maurermeister Eugen Sieber den Sprung in die Selbstständigkeit. Für den Maurer aus Leidenschaft gehörten Leben und Arbeiten offensichtlich ganz nah zusammen. 1955 wurden das Wohnhaus und der Bauhof auf demselben Gelände in Dettingen erstellt. 1972 bezog das Unternehmen seinen jetzigen Standort in der Augartenstraße (Bauhof und Hallen). Acht Jahre später wurde aus dem Maurerbetrieb eine GmbH. Im selben Jahr wurden Heinz Sieber, Ottmar Sieber und Wilfried Sieber Geschäftsführer des Familienbetriebs. Etwa 40 Mitarbeiter hat das Unternehmen im Jubiläumsjahr. Ob große Privatvilla, Mehrfamilienhaus oder Gewerbebetrieb, ob Umbau, Neubau oder Abriss – die Angebotspalette reicht weit. Vier Auszubildende lernen derzeit ihren Beruf im Dettinger Baubetrieb. Prominente Objekte aus dem Hause Sieber waren zum Beispiel die Altenwohnanlage in Dornstätten oder Industrieanlagen der Firmen Lauffer in Horb, Moog in Böblingen und Formtec in Dornstetten. Die Horber Gymnasiasten drücken die Schulbank im von Sieber erstellten Schulhaus. Farbe, Form und Emotion in der dritten Generation 50 Jahre Malerbetrieb Schweikle in Pfalzgrafenweiler Die Herren der Familie Schweikle aus Pfalzgrafenweiler kommen quasi mit dem Pinsel und der Gipserkelle in der Hand zur Welt: Bereits in der dritten Generation wird der 1959 von Karl-Heinz Schweikle gegründete Betrieb geführt. Seit 1995 führen die Söhne des Gründers – Mathias und Timon Schweikle – das Unternehmen. Und schon der Großvater war Malermeister. In den Wintermonaten malte Jakob Schweikle, wenn der Betrieb in Dornstetten keine Arbeit hatte, Ölbilder. Auch die Liebe zur Kunst scheint tief verwurzelt: Heute bietet das Unternehmen Künstlern die Möglichkeit, in idealer Umgebung Skulpturen aus Gips und Stuck zu schaffen. Mathias Schweikle lernte sein Hand- werk im väterlichen Betrieb. Timon verbrachte die Lehrzeit beim damaligen Obermeister Karl Schweikert in Freudenstadt. Die Brüder setzen auf drei Standbeine. Das Gipser- und Stuckateurgeschäft wird von Mathias Schweikle geführt, Timon Schweikle zeichnet für die Malerarbeiten verantwortlich. Der Gerüstbau wird von beiden Brüdern gemeinsam betrieben. Seit der Übergabe des Betriebs an seine Söhne setzt Firmengründer Karl-Heinz Schweikle auf ein ganz anderes Pferd, buchstäblich: Gemeinsam mit Sohn Katmiel Schweikle findet man ihn auf dem Schlosswaldhof in Pfalzgrafenweiler. Dort werden Islandpferde gezüchtet. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Entwicklung der Auftragslage 26,5 24,9 30,2 26,5 10,6 47,9 35,9 ! gesunken 18,0 21,8 31,2 ! gestiegen Ein Kessel Buntes beim „Schlachtfest 2009“. Parlamentarischer Abend mit lockerem Meinungsaustausch. Seite 9 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 20 | 23. Oktober 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Im Handwerk kehrt die Zuversicht zurück THEMEN Lehrstellenmarkt Die Krise fällt aus. 2.143 neue Ausbildungsverträge im Kammerbezirk . . 8 Präsident Joachim Möhrle: „Unsere Betriebe sind vergleichsweise gut durch die Krise gekommen“ 3/2008 4/2008 1/2009 2/2009 3/2009 Demografischer Wandel Angaben in Prozent der befragten Betriebe Quelle: Handwerkskammer Reutlingen „Es kommt ganz entscheidend auf die Chefs an“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Einladung zur Vollversammlung Kündigungsschutz von A bis Z Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen tritt zu ihrer Sitzung am Montag, dem 30. November 2009, um 15 Uhr, im Tagungssaal „Schafstall“ des Hotels Achalm, Reutlingen, zusammen. Wir laden alle interessierten Handwerker zu dieser Versammlung ein. Die Sitzung ist öffentlich. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert Präsident Hauptgeschäftsführer Praxishilfe Bebauungspläne Gemeinde Baiersbronn Der Gemeinderat der Gemeinde Baiersbronn hat am 22. September 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Bahnhofstraße–Murgtalstraße“ in Baiersbronn-Klosterreichenbach öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 13. November 2009 beim Bauamt der Gemeinde Baiersbronn ausgelegt. Stabil durch die Krise: Vor allem das Bauhaupt- und das Ausbaugewerbe beurteilen ihre aktuelle Lage positiv. Foto: Handwerkskammer Stadt Pfullendorf Der Gemeinderat der Stadt Pfullendorf hat am 24. September 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Industriegebiet Mengener Straße“, Stadt Pfullendorf, öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 9. November 2009 beim Fachbereich II, Baurecht/ Umwelt der Stadt Pfullendorf, Hauptstraße 30 (Klosterpassage), Zimmer Herr Waldschütz, ausgelegt. Mitmachen Ehrensache Jobben für einen guten Zweck Am 4. Dezember jobben Jugendliche in ganz Baden-Württemberg für einen guten Zweck. Unter dem Motto „Mitmachen Ehrensache“ arbeiten sie einen Tag in Büros, Lagern und Werkstätten. Der Lohn kommt ausgewählten sozialen Projekten zugute. Der landesweite Aktionstag soll das ehrenamtliche Engagement von Jugendlichen fördern und gleichzeitig Einblicke in Arbeitsfelder und Berufe geben. Von dieser Kombination können auch Betriebe profitieren. Denn vielleicht kann über den Aktionstag gleich noch ein engagierter Praktikant oder der künftige Lehrling gefunden werden. Im Vorjahr machten 7.845 Jugendliche und 4.803 Arbeitgeber mit. Der Erlös betrug 176.256 Euro. Unternehmen, die Jobs zur Verfügung stellen wollen, können ihre Angebote auf der Homepage zum Aktionstag eintragen. Weitere Informationen gibt es beim Regionalbüro des jeweiligen Landkreises. www.mitmachen-ehrensache.de Die Geschäfte im Handwerk laufen wieder besser. Nach einem schwachen Jahresauftakt und einer leichten Erholung im Frühjahr hat sich die Handwerkskonjunktur im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen im dritten Quartal weiter stabilisiert. Die Handwerker beurteilen sowohl ihre aktuelle Geschäftslage als auch die Aussichten besser als noch vor Jahresfrist. Nach einer repräsentativen Umfrage in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb bewerten mehr als ein Drittel der Betriebe ihre Geschäftslage mit mindestens der Note „gut“. Jedes vierte Unternehmen konnte in den vergangenen drei Monaten mehr Aufträge verbuchen. Allerdings mussten fast genauso viele Handwerker Einbußen hinnehmen. Im Vorjahr musste ein knappes Drittel der Betriebe mit weniger Aufträgen auskommen. Ein ähnliches Bild ergibt sich hinsichtlich der Erwartungen. Während ein Viertel der Handwerker mit mehr Aufträgen rechnet, geht eine etwa gleich große Gruppe von weniger Aufträgen aus. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt, dass sich die Lage deutlich entspannt hat. Damals erwartete ein Drittel der Betriebe Auftragseinbrüche. Höhere Umsatzerwartungen Der Anteil der Betriebe, die ihren Umsatz steigern konnten, ist im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Rund 30 Prozent erzielten höhere Einnahmen, jeder Fünfte musste Einbußen verkraften, unwesentlich mehr als im Vorjahr. Was die Aussichten angeht, kehrt verhaltene Zuversicht zurück. Jeder dritte Betrieb rechnet mit steigenden Einnahmen. Die Umsatzerwartungen der Betriebe sind gegenüber dem Vorquartal deutlich angestiegen. „Unsere Betriebe sind bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, und das soll auch so blei- ben“, fasst Kammerpräsident Joachim Möhrle zusammen. Deshalb sei es jetzt wichtig, so Möhrle mit Blick auf die neue Bundesregierung, die kleinen und mittleren Unternehmen schnell und gezielt zu stärken. Ganz oben auf der Prioritätenliste stünden ein klares Nein zu höheren Steuern und Abgaben sowie die Forderung nach Korrekturen beim Einkommensteuertarif zum Abbau der „kalten Progression“. Möhrle: „Die Konjunkturpakete sind für das Handwerk wichtig, aber wir brauchen dringend strukturelle Entlastungen.“ Denn längst nicht alle Gewerke befinden sich bereits wieder auf Erholungskurs. Vor allem die Betriebe, die als Zulieferer für den gewerblichen Bedarf produzieren, und das Kraftfahrzeughandwerk bleiben deutlich unter dem Kammerdurchschnitt. Der Konjunktur indikator für die Maschinenbauer und Ausrüster verbleibt als einziger von sieben Handwerksgruppen leicht im negativen Bereich, die Erwartungen dort sind allenfalls neutral. Berufliche Perspektiven für die Zeit danach Bundeswehr und Handwerk kooperieren bei der Vermittlung von Fachkräften Pro Jahr beenden rund 15.000 Soldaten auf Zeit ihren Dienst bei der Bundeswehr, in der Regel gut ausgebildete Fachkräfte oder Akademiker. Gleichzeitig klagen Handwerksunternehmen immer häufiger über den Mangel an qualifizierten Bewerbern. Die Bundeswehr und die Handwerkskammer Reutlingen arbeiten daran, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Die Bundeswehr bietet ihren Soldaten auf Zeit viele Möglichkeiten, sich für einen Beruf zu qualifizieren. Das Angebot reicht von der Ausbildung in gewerblichtechnischen Berufen bis zum Studium. Hinzu kommt ein umfangreiches Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten, damit die Soldaten auch während der Dienstzeit beruflich am Ball bleiben können. „Wir wollen den ausscheidenden Soldaten berufliche Perspektiven eröffnen und zugleich dieses Fachkräftepotenzial für Handwerksbetriebe erschließen“, erläutert Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Unternehmen können sich an den Berufsförderungsdienst der Bundeswehr (BFD), der Teams an 95 Standorten unterhält, wenden. Die Berater helfen bei der Mitarbeitersuche, erstellen ein Anforderungsprofil der zu besetzenden Stelle, gleichen dies mit den Bewerberprofilen ab und sprechen geeignete Kandidaten direkt an. „Der Aufwand für das Unternehmen ist relativ gering“, betont Neth. Darüber hinaus bietet der BFD eine Onlinestellenbörse, vermittelt Praktika und kümmert sich um die Weiterbildung der ausscheidenden Soldaten, wenn Qualifikationen fehlen. Das Kündigungsschutzrecht ist eine schwierige Materie. Allein bei der Frage des Anwendungsbereichs herrscht oftmals Unsicherheit. Hinzu kommt, dass einzelne Personengruppen unabhängig von der Betriebsgröße einen besonderen Kündigungsschutz genießen. Der Unternehmerverband des Handwerks hat diese Fragen aufgegriffen und eine Praxishilfe erarbeitet. Das Merkblatt „Geltungsbereich des Kündigungsschutzes – Kündigung in Kleinbetrieben“ gibt einen Überblick über die rechtlichen Bestimmungen und zeigt auf, unter welchen Voraussetzungen Arbeitgeber von den Beschränkungen des Kündigungsschutzgesetzes befreit sind. Einzelne Fälle und Fragestellungen werden anhand anschaulicher Beispiele erläutert. www.hwk-reutlingen.de/formulare.html Förderhilfen schneller finden Betrieblicher Umweltschutz „Förderhilfen Betrieblicher Umweltschutz“ ist der Titel einer Broschüre, die das Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg in einer überarbeiteten Fassung herausgegeben hat. Sie erleichtert kleinen und mittleren Unternehmen, das richtige Förderprogramm für ihre Vorhaben zu finden. In der Broschüre werden die Förderprogramme des Landes, des Bundes und der Europäischen Union im Bereich des betrieblichen Umweltschutzes aufgeführt. Interessierte Unternehmen finden darin alle wichtigen Informationen zur Programmausrichtung, zu den Förderungsarten, zur Höhe der Förderung und den Darlehenskonditionen sowie zum Antragsverfahren und den Ansprechpartnern. www.umweltschutz-bw.de Dritte Generation ist am Ruder 75 Jahre Schreinerei Kern Beratung und Service Impressum 7 Der Berufsförderungsdienst der Bundeswehr hilft bei der Suche qualifizierter Mitarbeiter. Die Handwerkskammer arbeitet schon seit Jahren erfolgreich mit Bundeswehrstandorten der Wehrbereichsverwaltung Süd zusammen. Im Frühjahr 2009 wurde ein weiteres Projekt ins Leben gerufen: Bundeswehr, Wirtschaftskammern und Agenturen für Arbeit wollen ein Beratungszentrum Foto: imago Bundeswehr – Wirtschaft für den Raum Ulm/Sigmaringen einrichten. Ansprechpartner bei der Handwerkskammer Reutlingen ist Alfred Nosch, Bildungsakademie Sigmaringen, Tel. 07571/7477-11, E-Mail: alfred.nosch@bildungsakademie-sig.de Jubiläum in der Schützenstraße in Walddorfhäslach: Die Schreinerei Kern wird heuer 75 Jahre alt. Gegründet hat den Betrieb im Jahre 1934 Wilhelm Kern, seines Zeichens Schreinermeister. Ab 1971 führte Ernst Kern die Geschäfte und seit 1998 ist Wolfgang Kern der Chef im Generationenbetrieb. Derzeit hat das Unternehmen zwei Mitarbeiter. In den vergangenen 75 Jahren haben etwa 20 junge Menschen das Schreinerhandwerk bei den Kerns erlernt. „Möbel & Innenausbau“ lautet die Unterzeile bei der Firmenbezeichnung. Privatleute gehören ebenso zu den Kunden wie Firmen. Spezialgebiet des Betriebes sind Zulieferteile für den Ladenbau. Gefertigt wie alles aus dem Traditionshaus mit modernster Technik – die CNC-Bearbeitung ist bei der Schreinerei Kern längst Alltagsgeschäft. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Veranstaltungshinweis „Ein langes Arbeitsleben – Chance oder Belastung“, so der Titel der Auftaktveranstaltung der Regionalen Demografie-Initiative Handwerk, die am 29. Oktober 2009, 13.30 bis 19.30 Uhr, in den Räumen der IKK Reutlingen stattfindet. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung beim Beratungscenter der Handwerkskammer Reutlingen, Tel. 07121/2412-130, Fax 07121/2412-413, E-Mail: beratung@hwkreutlingen.de. www.hwk-reutlingen.de/demografie-und-handwerk.html Fit für Managementaufgaben „Büroleiter/-in im Handwerk“ Schriftverkehr, Buchhaltung, Personalangelegenheiten, erster Ansprechpartner für Kunden und Geschäftspartner – das Büro ist die zentrale Schaltstelle im Betrieb. Dennoch wird gerade dort häufig noch nach dem Prinzip Learning by Doing gearbeitet. An diesem Punkt setzt die Bildungsakademie Reutlingen mit dem Lehrgang „Büroleiter/-in im Handwerk“ an. Das Angebot richtet sich an Unternehmerfrauen sowie an- und ungelernte Bürokräfte. Teil I vermittelt das Grundwissen aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Büroorganisation, Rechnungswesen sowie Recht und Steuern. Teil II vertieft diese Kenntnisse anhand von praxisorientierten Beispielen. Im Anschluss an den Lehrgang kann die Fortbildungsprüfung zum/zur „Büroleiter/-in (HWK)“ abgelegt werden. Büropraxis I: 14. Oktober 2009 bis 10.• März 2010 (späterer Einstieg ist möglich). Büropraxis II: 24. März 2010 bis 29.•September 2010. Die Kosten betragen 820 Euro pro Lehrgangsteil inklusive Lernmittel. Je nach persönlichen Voraussetzungen kann die Teilnahmegebühr um bis zu 50 Prozent reduziert werden. Der Lehrgang wird unterstützt vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds. Information und Anmeldung bei der Bildungsakademie Reutlingen, Tel. 07121/2412-323, E-Mail: bildungsakademie-rt@hwk-reutlingen.de. www.hwk-reutlingen.de/weiterbildung Altes erstrahlt in neuem Glanz 50 Jahre Marksteiner Wer die Schlosskirche in Obermarchtal besucht, der kann sich ein eindrucksvolles Bild von der Arbeit der Restaurierungswerkstatt Marksteiner aus Reutlingen machen: Restaurierung und Konservierung der Haupt- und Nebenaltäre waren eine der ersten prominenten Arbeiten des Familienbetriebes. 1959 machte der Restaurator und Tischler Franz Marksteiner sich selbstständig. Seit dem steht der Name Marksteiner für die Kunst und das Handwerk, alte Schätze in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Ob antike Objekte oder originale Bilderrahmen – in die Jahre gekommene Prachtstücke werden fachgerecht und mit viel Sorgfalt wieder hergestellt. Frank Marksteiner, der den Betrieb seit 1985 führt, legt viel Wert auf stil- und materialgerechtes Arbeiten. Den väterlichen Betrieb führte von 1973 bis 1985 kommissarisch Frieda Marksteiner. Zu den täglichen Werkstücken zählen neben Möbeln und Bilderrahmen auch Skulpturen und Kunstobjekte, die es zu erhalten gilt. Seit dem Jahre 2002 sind die Arbeiten aus dem Atelier in der Reutlinger Echazstraße bei verschiedenen Kunstausstellungen zu sehen. Ausg. 20 | 23. Oktober 2009 | 61. Jahrgang „Es kommt entscheidend auf die Chefs an“ Heike Spaderna-Klein bereitet Betriebe auf den demografischen Wandel vor Fachkräfte werden in Zukunft immer häufiger ältere Beschäftigte sein. Auch im Handwerk. Aus diesem Grund wurde im Februar die Regionale DemografieInitiative Handwerk gestartet. Das Projekt behandelt die Folgen eines veränderten Altersaufbaus in Unternehmen. Für Heike Spaderna-Klein bedeutet dies, auf vielen Feldern Neuland zu betreten. „Genau darin liegt der Reiz“, sagt die Projektleiterin über ihre Aufgabe bei der Handwerkskammer Reutlingen. Interesse wecken Die Demografie-Initiative soll in praktischen Hilfen für kleine und mittlere Betriebe münden, beispielsweise in Beratungsangeboten der Kammer und im Aufbau eines Expertenpools. Bis dahin ist viel Grundlagenarbeit notwendig. Spaderna-Klein hat in den vergangenen Monaten vor allem Kontakte geknüpft. In der Region, im Land und darüber hinaus. Ihre Ansprechpartner kommen aus der Wissenschaft, aus Politik und Verwaltung, der Wirtschaft und dem Gesundheitsbereich. Diese Vielfalt sagt ihr zu: „Es ist interessant, ein Netzwerk aufzubauen, in dem Theoretiker und Praktiker zusammengebracht werden.“ Spaderna-Klein hat Bankkauffrau ge- Tragfähige Netzwerke: Heike SpadernaKlein bringt Theoretiker und Praktiker zusammen. Foto: Bouß lernt im hessischen Königstein. Danach studierte sie Betriebswirtschaftslehre an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Die Ausbildung an einer renommierten Ingenieurschmiede brachte es mit sich, dass für die angehende Ökonomin auch Vorlesungen und Übungen in den Fächern Maschinenbau, technisches Zeichnen und Fabrikplanung auf dem Lehrplan standen. Ein zusätzlicher Auf- wand zwar, meint Spaderna-Klein im Rückblick, aber auch ein probates Gegenmittel gegen eine betriebswirtschaftliche „Schmalspurigkeit“. Ihre Promotion legte sie im Jahr 2000 im Bereich Finanzwissenschaft ab. Die beruflichen Etappen absolvierte Spaderna-Klein beim Kosmetikhersteller Marbert AG in Düsseldorf, zunächst als Assistentin des Finanzvorstandes, dann in der Abteilung Investor Relations, wo sie sich um die Kommunikation mit Aktionären, Analysten und Finanzmedien kümmerte. 2004 folgten der Umzug nach Reutlingen und eine Familienphase. Auch beim neuen Projekt spielt die Kommunikation eine wichtige Rolle. Denn die wenigsten Handwerksbetriebe haben sich bereits mit dem demografischen Wandel und seinen Auswirkungen beschäftigt. Das soll sich in den kommenden Monaten ändern. Es sei entscheidend, so Spaderna-Klein, Unternehmer und Führungskräfte für die Problematik zu interessieren. Dazu soll auch eine Neuentwicklung der Handwerkskammer beitragen. Das Tool auf Excel-Basis kann zur Analyse der Altersstruktur in Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten eingesetzt werden. IKK stellt neues Kursprogramm vor Das neue Kursprogramm der IKK Baden-Württemberg und Hessen ist erschienen. Im Angebot sind Kurse in den Bereichen Bewegung, Ernährung, Entspannung. Darüber hinaus werden unter der Rubrik „Sonstige Angebote“ zum Beispiel Nichtraucherkurse oder Kurse zur Selbstuntersuchung der Brust angeboten. Pünktlich zum Kursstart präsentiert die IKK einen neuen Onlineservice. Per Mausklick können sich Interessierte schnell einen Überblick über das Angebot machen, den passenden Kurs vor Ort finden und sich auch online anmelden. Weitere Informationen zu Kursen und Vorsorgeangeboten gibt es auch in jedem IKK-Kundencenter unter der kostenlosen Telefonnummer 0800/ 4551111. Im vergangenen Jahr besuchten mehr als 25.000 Teilnehmer die Kurse der IKK und ihrer Kooperationspartner. Besonders hoch im Kurs standen Rückenkurse, gefolgt von Aquapower und Nordic Walking. Die IKK Baden-Württemberg und Hessen wurde für ihr Kursangebot, ihre Initiativen in Schulen und Betrieben von der Zeitschrift „Focus Money“ mit dem Label „Beste Gesundheitsförderung“ ausgezeichnet. www.ikkbw-he.de Auf dem Lehrstellenmarkt fällt die Krise aus 2.143 neue Ausbildungsverträge im Kammerbezirk Überzeugende Leistungen 75 junge Gesellen und Facharbeiter haben sich zum Feinwerkmechanikermeister weitergebildet Zukunftssicherung: Auch in der Krise investieren die Betriebe in Ausbildung. In den vergangenen zwölf Monaten haben 75 junge Gesellen und Facharbeiter die Meisterprüfung im Feinwerkmechanikerhandwerk erfolgreich abgelegt. Der Weg zum Meisterbrief führt über insgesamt vier Teilprüfungen. Während bei den fachtheoretischen und praktischen Prüfungsteilen die fachlichen Anforderungen der Feinmechanik im Mittelpunkt stehen, müssen die Gesellen und Facharbeiter in zwei weiteren Prüfungen die Kenntnisse nachweisen, die sie als Unternehmer, Führungskräfte und Ausbilder benötigen. Die Jungmeister führten ein komplettes Projekt durch. Sie erstellten einen schriftlichen Projektentwurf, eine Vorkalkulation und ein Angebot. Der Projektentwurf, der Fertigungsablauf und technischen Zusammenhänge wurden in einem Fachgespräch von den Prüfern hinterfragt. Daran schloss sich die praktische Umsetzung in der Werkstatt an. Innerhalb von 14 Stunden musste eine Bohrvorrichtung angefertigt werden. Die Arbeiten wurden auf CNC-Maschinen ausgeführt. Die erforderliche Programmierung war ebenfalls Teil der Prüfungsaufgabe. Die zur Führung eines Betriebs erforderlichen betriebswirtschaftlichen, kaufmännischen und rechtlichen Kenntnisse wurden im Teil III geprüft, die berufs- und arbeitspädagogischen Kenntnisse im Prüfungsteil IV. Die neuen Feinwerkmechanikermeister Alexander Stenzel aus 72116 Mössingen Steffen Bayha aus 72124 Pliezhausen Thorsten Müller aus 72138 Kirchentellinsfurt Matthias Hofelich aus 72145 Hirrlingen Philipp Rössler aus 72145 Hirrlingen Florian Czempik aus 72160 Horb Tim-Benjamin Huß aus 72160 HorbDettingen Patrick Schlotter aus 72178 Waldachtal Manfred Heinzelmann aus 72250 Freudenstadt Andreas Kah aus 72250 Freudenstadt Stefan Kilian aus 72250 Freudenstadt Peter Braun aus 72270 Baiersbronn Michael Stark aus 72280 Dornstetten Patrick Nafz aus 72290 Loßburg Bianca Seidemann aus 72293 Glatten Andreas Nagel aus 72296 Schopfloch Philipp Bosch aus 72351 Geislingen Holger Kleiner aus 72362 Nusplingen Timo Kleindienst aus 72411 Bodelshausen Markus Oesterle aus 72415 Grosselfingen Marcus Eisele aus 72419 Neufra Daniel Wahl aus 72419 Neufra Fazli Altinsoy aus 72469 Meßstetten Alexander Braun aus 72488 Sigmaringen Angelo Gawlik aus 72488 Sigmaringen Oliver Schramm aus 72488 Sigmaringen Witali Wegel aus 72488 Sigmaringen Walerij Schleining aus 72505 Krauchenwies Oliver Seethaler aus 72505 Krauchenwies Adam Pajonk aus 72514 Inzigkofen Klaus-Peter Maier aus 72516 ScheerHeudorf Thomas Grotzke aus 72525 Münsingen Stefan Treß aus 72532 Gomadingen Bernd Kogler aus 72555 Metzingen Christian Müller aus 72555 MetzingenGlems Sebastian Wiech aus 72555 Metzingen Jürgen Griesinger aus 72574 Bad Urach Thomas Palme aus 72581 Dettingen Jochen Scheu aus 72581 Dettingen Marinko Vuckovic aus 72581 Dettingen Heiko Mehl aus 72584 Hülben Markus Kittelberger aus 72631 Aichtal Michael Klettlinger aus 72654 Neckartenzlingen Christian Jaißle aus 72666 Neckartailfingen Nadeem Javaid aus 72766 Reutlingen Fernando da Silva Campos aus 72793 Pfullingen Jochen Schmich aus 72793 Pfullingen Daniel Tzschabran aus 72800 Eningen Jens Grieb aus 72810 Gomaringen Thomas Saller aus 72810 Gomaringen Andreas Rühle aus 72818 Trochtelfingen Florian Rühle aus 72818 Trochtelfingen Andreas Glock aus 73037 Göppingen Patrick Gölz aus 73230 Kirchheim unter Teck Alexander Höger aus 73230 Kirchheim unter Teck Tarik Gülay aus 73252 Lenningen Stefan Cabiddu aus 73277 Owen-Teck Ludwig Reinhard Bareiß aus 73635 Rudersberg-Steinenberg Johannes Wenz aus 74420 Oberrot Matthias Seyfried aus 75323 Bad Wildbad Holger Wössner aus 78647 Trossingen Martin Krug aus 78662 Bösingen-Herrenzimmern Viktor Richter aus 88326 Aulendorf Martin Horb aus 88367 Hohentengen Stefan Kessler aus 88367 HohentengenEnzkofen Michael Remensperger aus 88367 Hohentengen Christian Braun aus 88499 Neufra Jakob Götz aus 88512 Mengen-Ennetach Daniel Stuwe aus 88518 Herbertingen Patrick Keller aus 88630 Pfullendorf Christoph Erath aus 88639 Wald Heiko Dolpp aus 89584 EhingenKirchen Lothar Scheffold aus 89584 Ehingen Bernd Schuster aus 89584 Ehingen Peter Keller aus 89616 Rottenacker Krankenstand steigt IKK verzeichnet mehr Krankmeldungen, aber kürzere Fehlzeiten Handwerk und moderne Technologien – gemeinsam in eine erfolgreiche Zukunft. Aktiv sein, gesund bleiben Der Krankenstand im baden-württembergischen und hessischen Handwerk ist im ersten Halbjahr 2009 angestiegen. Nach einer Auswertung der Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen betrug der Krankenstand von Januar bis Juni 4,5 Prozent. Im Jahr 2008 hatte er noch bei 4,3 Prozent gelegen. Die Zahl der Arbeitsunfälle im Handwerk ist gesunken, von 8,0 Prozent (2008) auf 7,1 Prozent im ersten Halbjahr 2009. Während die Arbeit von Jahr zu Jahr weniger unfallträchtig wird, scheinen die psychischen Belastungen für den Einzelnen zuzunehmen. Das zeigt sich an der weiteren Zunahme von psychischen Erkrankungen von 6,6 Prozent im Jahr 2008 auf 6,8 Prozent im ersten Halbjahr 2009. Zwar steigt der Krankenstand insgesamt an, doch die einzelnen Ausfallzeiten werden immer kürzer: Im ersten Halbjahr 2009 dauerte ein Krankheitsausfall durchschnittlich 11,2 Tage. Vor fünf Jahren waren es noch 12,2 Tage. Gleichzeitig wächst die Zahl der Krankmeldungen. Das heißt, die Beschäftigten im Handwerk waren weniger lang, aber dafür häufiger krank als in den vergangenen Jahren. Foto: Handwerkskammer In der Krise machen die Handwerksbetriebe keine Abstriche bei der Ausbildung. In den ersten neun Monaten des Jahres wurden bei der Handwerkskammer Reutlingen 2.143 neue Ausbildungsverträge gemeldet. „Angesichts unklarer Wirtschaftsaussichten und sinkender Bewerberzahlen ist das ein sehr erfreuliches Ergebnis“, sagt Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen. Allerdings konnten die Vorjahreszahlen nicht ganz erreicht werden. Zum Stichtag 30. September 2008 lagen 2.234 Neuverträge vor. Die Ausbildungsstatistik 2009 weist demnach zurzeit ein leichtes Minus von 4,1 Prozent aus. Ein Ergebnis, das Neth rundum positiv bewertet: „Die Betriebe investieren auch in schwierigen Zeiten in die Ausbildung von Fachkräften. Das ist ein gutes Signal.“ Dies umso mehr, als zur Halbjahresbilanz noch ein Rückgang von rund 15 Prozent ausgewiesen werden musste. Neth führt diesen schleppenden Start in das Ausbildungsjahr in erster Linie auf den konjunkturellen Einbruch vom Jahresanfang zurück: „Viele Betriebe haben zunächst abgewartet und ihre Lehrstellen später als gewöhnlich besetzt.“ Zum anderen mache sich der Rückgang an Bewerbern deutlich bemerkbar. Nach Angaben der Landesarbeitsagentur waren im Juli 2009 7,3 Prozent weniger Bewerber als im Vorjahr registriert. Auch aus diesem Grund sei es für die Betriebe schwieriger geworden, so Neth, Ausbildungsplätze gut und zügig zu besetzen. Azubis aus Insolvenzbetrieben übernehmen Land verbessert Förderbedingungen für Betriebe Wie geht es mit der Ausbildung weiter, wenn der Betrieb insolvent ist? Damit es für möglichst viele Lehrlinge weitergeht, fördert das Land Betriebe, die die Jugendlichen übernehmen. Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hat nun seine Förderbedingungen geändert: So kann das Programm „Azubi transfer – Ausbildung fortsetzen“ mit anderen Förderprogrammen, wie zum Beispiel dem Ausbildungsbonus der Bundesagentur für Arbeit, kombiniert werden. Das Wirtschaftsministerium fördert die Übernahme eines Auszubildenden aus einem Insolvenzbetrieb weiterhin mit einmalig 1.200 Euro. Zusätzlich kann nun der Ausbildungsbonus genutzt werden. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Höhe der Ausbildungsvergütung und der restlichen Ausbildungsdauer. Zum Beispiel kann die Übernahme eines Friseurlehrlings, der noch zwei Jahre Ausbildung zu absolvieren hat, mit einem Bonus von rund 2.700 Euro, ein Mechatronikerlehrling mit zwei Jahren Restausbildungszeit sogar mit 3.500 Euro gefördert werden. Das Wirtschaftsministerium empfiehlt Antragstellern, zuerst den Ausbildungsbonus bei der örtlichen Arbeitsagentur und anschließend die Prämie „Azubi transfer“ beim Wirtschaftsministerium zu beantragen. Der Antrag bei der Arbeitsagentur ist vor Beginn der Ausbildung zu stellen. Die Förderung durch das Land muss innerhalb der ersten drei Monate beantragt werden. Antragsformulare gibt bei der Arbeitsagentur oder online unter www.fortbildung-bw.de, Rubrik „Infos zur Weiterbildung im Beruf“, „Förderung“, „Azubi transfer“. Weitere Informationen bei Karl-Heinz Goller, Ausbildungsabteilung, Tel. 07121/2412-261, E-Mail: karl-heinz.goller@hwk-reutlingen.de Im Wirrwarr von Verordnungen und Richtlinien findet sich nur der informierte Handwerksunternehmer zurecht. REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Umsatzerwartungen für das 4. Quartal ! 2009 ! 2008 Jeder vierte Meister ist weiblich. Chancen so gut wie nie zuvor: Frauen im Handwerk auf dem Vormarsch. Seite 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 21 | 6. November 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Die ganze Vielfalt des Handwerks 7 THEMEN Bundesverdienstkreuz Kammerspitze besucht vier Handwerksbetriebe im Landkreis Tübingen 31,3 30,7 42,4 41,6 26,3 27,7 steigen stabil sinken Angaben in Prozent der Befragten Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert haben kürzlich vier Betriebe im Landkreis Tübingen besucht. Sie wurden begleitet von Rüdiger Strobel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Tübingen. Bebauungspläne Zu viel Bürokratie Gemeinde Loßburg Bei der Schreinerei Dittus in Ammerbuch ist die Wirtschaftskrise bislang kein Thema. Das Unternehmen hat sich bundesweit als gute Adresse für den Ladenund Objektbau etabliert und realisiert anspruchsvolle Ausstellungsprojekte für große Namen wie MercedesBenz oder den Uhrenhersteller IWC. Für die Optikerkette pro optik richten Hans-Martin Dittus und sein Team sämtliche Filialen in Deutschland ein. „Wir bieten die individuelle Planung und den Ausbau komplett aus einer Hand“, erläutert der 54-jährige Schreinermeister. Öffentliche Aufträge spielen dagegen kaum eine Rolle. Das liege weniger am Sparwillen der Kommunen als am bürokratischen Aufwand, der mit der Teilnahme an einer Ausschreibung verbunden sei. Und der sei mittlerweile eindeutig zu hoch, findet Dittus: „Viele Handwerker machen nicht mehr mit, weil Der Gemeinderat der Gemeinde Loßburg hat am 13. Oktober 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, die 2. Änderung des Flächennutzungsplanes Loßburg (Anpassungsverfahren) öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 26. November 2009 auf dem Rathaus Loßburg, Zimmer 17, Hauptstraße 50, 72290 Loßburg, ausgelegt. Eingliederungsmanagement Vizepräsident Traugott Feder für seine außerordendlichen beruflichen und ehrenamtlichen Leistungen ausgezeichnet . . . 8 Handwerk kürt Nachwuchs Die Kammersieger 2009 . . . . . . . . . . . 8 Umsatzsteuer bei Bauleistungen ZDH-Faltblatt Hier arbeitet ein Kraftwerk: Thomas Hartmann nutzt die Sonne als Lieferant für Heizenergie. UDH-Merkblatt Arbeitgeber sind verpflichtet, ein betriebliches Eingliederungsmanagement mit länger oder wiederholt erkrankten Beschäftigten durchzuführen. Die Vorgaben des Sozialgesetzbuches erschöpfen sich nicht darin, mit dem zurückgekehrten Mitarbeiter ein Gespräch zu führen. Vielmehr ist das Eingliederungsmanagement als Präventionsinstrument angelegt. Ziel ist es, die Arbeitsunfähigkeit möglichst zu überwinden, erneuter Arbeitsunfähigkeit vorzubeugen und das Beschäftigungsverhältnis zu erhalten. Wie und unter welchen Voraussetzungen die betriebliche Umsetzung erfolgen soll, beschreibt der Gesetzgeber nur vage. Der Unternehmerverband Deutsches Handwerk (UDH) hat ein Merkblatt zum betrieblichen Eingliederungsmanagement zusammengestellt. Es informiert über die rechtlichen Aspekte und enthält zahlreiche Hinweise für die betriebliche Praxis einschließlich Checklisten und Musterbriefe. www.hwk-reutlingen.de/downloads.html Spezialgebiet Tapeten 25 Jahre Maler Schneider „Solange ich fit bin, mache ich weiter“, sagt Walter Schneider. Vor 25 Jahren machte der Malermeister sich selbstständig. Seit 1984 betreibt er den Malerbetrieb in Dürrwangen bei Balingen. Sohn Sascha steht zwar in den Startlöchern, aber Vater Walter Schneider will Geschäftsführer bleiben, solange es geht. Und das unter dem Firmenmotto „Sauberkeit und Zuverlässigkeit“. Spezialität des Dürrwanger Unternehmens mit derzeit fünf Mitarbeitern: Das Team um den Malermeister klebt seinen Kunden eine… hochwertige Tapete. Wie das geht, lernen zur Zeit zwei Auszubildende. Seit Schneider sich 1984 mit dem Meisterbrief in der Tasche selbstständig machte, haben sechs junge Menschen bei ihm das Malerhandwerk gelernt. Schneiders Wunsch für die Zukunft des Unternehmens: „Immer genügend Aufträge und gute Auftragsbücher.“ tionshalle ist ein 150 Quadratmeter großer Fassadenkollektor integriert. Die Wärme wird in einem 20.000 Liter fassenden Solarspeicher gespeichert. Den restlichen Bedarf an Heizenergie decken ein Stückholz-Vergaserkessel und ein Pelletofen. Eine höchst effiziente Kombination, die konventionellen Techniken weit überlegen sei, sagt Hartmann: „Der Wirkungsgrad unserer Kollektoren liegt bei 80 Prozent.“ Der „halbe Theologe und ganze Agraringenieur“ Hartmann hat das Unternehmen 1995 gegründet. Heute sind rund 30 Mitarbeiter beschäftigt. „Rund um die regenerativen Energien sind in den vergangenen Jahren viele Arbeitsplätze entstanden“, betont Hartmann. Er wünscht sich den weiteren Ausbau der Solartechnik und eine verlässliche Förderung: „Sollte die Einspeisevergütung stark fallen, kostet das Arbeitsplätze.“ Mobile Altare für Altenheime: Hans-Martin Dittus erläutert ein Projekt, das mit der Diakonie entsteht. die Ausschreibungsunterlagen einen nicht mehr vertretbaren Umfang angenommen haben.“ Das vor 100 Jahren gegründete Unternehmen ist seit 2005 in Ammerbuch ansässig. Die Suche nach einem geeigneten Standort gestaltete sich unerwartet schwierig und zeitaufwendig. Dittus, der sich seit langem in der Kommunalpolitik engagiert und Mitglied im Tübinger Gemeinderat ist, hätte sich mehr Unterstützung durch die kommunale Wirtschaftsförderung gewünscht. Seit dem Umzug ist die Schreinerei stark gewachsen. Die Mitarbeiterzahl hat sich auf zwölf verdoppelt. Zurzeit werden vier Nachwuchskräfte ausgebildet. „Schreiner, nicht Tischler“, betont Prüfer Dittus, der sich mit der bundeseinheitlichen Berufsbezeichnung noch immer nicht anfreunden kann. dukte kommen in Schiffen, Kranen, Walzen, Baumaschinen und Windkrafträdern zum Einsatz. Bereits seit 17 Jahren liefert Ott Technik für regenerative Energien, seit kurzem auch für Solarkraftwerke. Spezialgebiet ist die Herstellung von hochwertigen Schraubgetrieben. Das patentierte Präzisionsschneckengetriebe ist eine eigene Entwicklung. Erwin Haag ist davon überzeugt, dass die Kombination aus breit angelegter Produktpalette, Qualität und Flexibilität einen deutlichen Wettbewerbsvorteil bringt: „Wir können Dinge, die unsere Konkurrenten nicht können.“ Einzig und allein an Bestellungen fehlt es zurzeit. Haag und Ott hoffen deshalb, dass die neue Bundesregierung die Rahmenbedingungen für Investitionen in Windkraftenergie nicht verschlechtert. Kurzarbeit bis 2010 Sonnenenergie schafft Arbeit Im Dezember 2008 arbeitete die Firma Zahnradfertigung Ott in Bodelshausen im Drei-Schicht-Betrieb. Dann kam die Krise. Zuerst wurden Aufträge in die Zukunft verschoben, wenig später ganz storniert, neue Bestellungen gingen nur noch spärlich ein. Seit April 2009 arbeitet das Unternehmen kurz. Die Regelung soll noch bis April 2010 in Anspruch genommen werden. Die Meldungen, wonach die Talfahrt der metallverarbeitenden Industrie und ihrer Zulieferer bereits gestoppt sei, können die Geschäftsführer Erwin Haag und Norbert Ott nicht bestätigen: „Was täglich in der Presse steht, deckt sich nicht mit unserer Wirklichkeit.“ Das wichtigste Tätigkeitsfeld des Unternehmens ist die Lohnverzahnung für Getriebehersteller. Ott-Pro- Auch die Hartmann Energietechnik in RottenburgOberndorf setzt auf erneuerbare Energien, und zwar auf die Sonne. Der Betrieb stellt Kollektoren her, die Heizenergie für Gebäude liefern, und vertreibt Holzheizungstechnik. Nicht in Serienfertigung, sondern ausschließlich auftragsbezogen. Eine Wachstumsbranche mit sonnigen Aussichten auf die Zukunft. „Mittelfristig wird es keine Dachziegel mehr geben“, prognostiziert Geschäftsführer Thomas Hartmann, „sie werden durch Kollektoren ersetzt.“ Wie die Energiegewinnung zum organischen Bestandteil eines Gebäudes wird, zeigt das vor drei Jahren errichtete Sonnenzentrum, zu dem eine Produktionshalle, eine Wohnung und ein Gastronomiebereich mit Tagungsräumen gehören. In die Südseite der Produk- Waschtische für den Airbus Uwe Schüschke hat Schreiner gelernt, seinen Meister gemacht und sich 1986 selbstständig gemacht. Sein in Kirchentellinsfurt ansässiges Unternehmen stellt Waschtische und Sanitäreinrichtungen her. Wie in jeder Schreinerei wird in der Produktionshalle gesägt, gebohrt und geschliffen. Jedoch werden keine Hölzer verarbeitet, sondern der Mineralwerkstoff Varicor. Zwei Drittel der Produktion werden in Flugzeugen verbaut. Wichtigster Abnehmer ist der Flugzeughersteller Airbus. Schüschke ist alleiniger Lieferant. Die technischen Anforderungen an das Produkt sind hoch: Brandeigenschaften, Entflammbarkeit, Raucheigenschaften und Giftigkeit des Materials werden laufend geprüft und durch externe Institute zertifiziert. Hinzu kommen die jeweiligen Ausstattungsmerkmale und Designvorgaben der Fluggesellschaften, was Farben und Anmutung angeht. Auch hier überzeugt der Werkstoff. „Unsere tägliche Herausforderung besteht darin, industrielle Prozesse und die Flexibilität des Handwerks zusammenzubringen“, erläutert Geschäftsführer Schüschke. 40 Mitarbeiter sind in Planung, Konstruktion und Herstellung beschäftigt, darunter Designer, Schreiner und Holztechniker. Seit zwei Jahren wird in zwei Schichten produziert. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagt Schüschke, der angesichts veränderter Anforderungen ein neues Berufsbild begrüßen würde: „Es sollte die Bereiche CAD-Konstruktion und Programmierung von CNC-Maschinen umfassen.“ Denn auch bei Zulieferern werde es künftig immer mehr auf Entwicklungsleistungen ankommen, so Schüschke, unabhängig vom Material. Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Flexibel durch die Krise: Geschäftsführer Norbert Haag, Rüdiger Strobel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Tübingen, Geschäftsführer Norbert Ott, Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert in der Produktionshalle der Firma Ott. Alle Formen und Farben: Bei einem Rundgang stellt Uwe Schüschke einzelne Fertigungsschritte vor. Fotos: Bouß Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat den Flyer „Umsatzsteuer bei Bauleistungen“ aktualisiert. Das sechsseitige Faltblatt informiert über die im Jahr 2004 eingeführte Steuerschuldumkehr, erläutert die wichtigsten Fachbegriffe und zeigt anhand verschiedener Beispielrechnungen, was Auftraggeber und Bauleistende beachten müssen. Muster und Bestellformular finden Sie bei den Kurzmitteilungen unter www.hwk-reutlingen.de Ideale Plattform, gute Konditionen Baumesse IBF 2010 in Brünn Das Auslandsmesseprogramm des Bundes macht’s möglich: Bau- und Ausbaubetriebe können zu Sonderkonditionen an der Internationalen Baumesse IBF in Brünn/Tschechien, 13. bis 17. April 2010, teilnehmen. Der Gemeinschaftsstand unter der Dachmarke „made in Germany“ bietet eine ideale Plattform für Handwerksbetriebe, um sich einem internationalen Publikum zu präsentieren. Zum Leistungspaket gehören ein hochwertiges Standdesign und die komplette Organisation und Betreuung durch die Landesmesse Stuttgart GmbH. Anmeldeschluss ist der 15. Januar 2010. Weitere Informationen bei Wilfried Pompe, Landesmesse Stuttgart GmbH, Tel. 0711/18560-2554, E-Mail: wilfried.pompe@messe-stuttgart.de www.bvv.cz/baumessenbrunn Historische Gebäude sanieren Symposium Die energetische Sanierung denkmalgeschützter Gebäude erweist sich oftmals als Gratwanderung. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie in einem historischen Gebäude Energie gespart und erneuerbare Energien genutzt werden können, ohne dabei die Bausubstanz oder das Erscheinungsbild erheblich zu beeinträchtigen. Das Symposium „Zukunftsfähige Sanierung historischer Alltagsgebäude“ am 13. November 2009, 14 Uhr, Sparkassen Carré Tübingen, will Anregungen geben, wie Denkmalschutz und Energieeffizienz zusammengebracht und historische Gebäude zu vertretbaren Kosten langfristig nutzbar gemacht werden können. Veranstalter ist das Umweltzentrum Tübingen in Zusammenarbeit mit der Agentur für Klimaschutz des Kreises Tübingen. Die Handwerkskammer Reutlingen engagiert sich als Netzwerkpartner. Weitere Informationen beim Umweltzentrum Tübingen, Tel. 07071/51011, www.umweltzentrum-tuebingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 21 | 6. November 2009 | 61. Jahrgang Das Handwerk kürt seine besten Nachwuchskräfte Bundesverdienstkreuz für Vizepräsident Traugott Feder Der Erfolg der Junghandwerker ist immer auch ein Verdienst der Ausbilder Maßgeblicher Anteil am sozialen Frieden im Handwerk der Region Die besten Auszubildenden des Jahrgangs 2009 stehen fest. Am Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks haben in diesem Jahr 394 Gesellinnen und Gesellen aus den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen, Sigmaringen und Zollernalb teilgenommen. Zuvor mussten die jungen Handwerkerinnen und Handwerker sich über ihre Prüfungsnote qualifizieren. Denn am Wettbewerb kann nur teilnehmen, wer die Gesellenprüfung mit der Note „gut“ oder besser abgeschlossen hat. Insgesamt 394 Auszubildenden ist dies in diesem Jahr gelungen. Im Vorjahr qualifizierten sich 416 Lehrlinge, 2007 waren es 378. Dr. Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, wertet die hohen Teilnehmerzahlen der letzten Jahre vor allem als Beleg für die engagierte Ausbildungsarbeit, die in den Betrieben erbracht wird: „Der Erfolg der Junghandwerker ist immer auch ein Verdienst der Ausbilder, die den Nachwuchs betreuen.“ Beim Leistungswettbewerb stellten sich die jungen Frauen und Männer nochmals einer kritischen Bewertung. Nun stehen die Sieger im Kammerbezirk Reutlingen fest: 39 erste Plätze, 30 zweite und 24 dritte Plätze. Rund ein Drittel der 93 Sieger sind Frauen. Viele von ihnen konnten sich in den traditionellen Handwerksberufen gegen die zahlenmäßig überlegene männliche Konkurrenz durchsetzen. Wie in den Vorjahren stellt der Landkreis Reutlingen die meisten Kammersiegerinnen und -sieger. 26 Frauen und Männer schafften es diesmal unter die ersten Drei. Es folgt der Landkreis Tübingen mit 23 ausgezeichneten Teilnehmern. Aus dem Zollernalbkreis kommen 17, aus dem Landkreis Sigmaringen 17 und aus dem Kreis Freudenstadt zehn Siegerinnen und Sieger. Die Erstplatzierten der Kammerausscheidung, 14 Frauen und 25 Männer, können sich nun auf dem Landeswettbewerb mit den Besten der anderen Kammerbezirke messen. Ausrichter ist die Handwerkskammer Ulm. Die Bundessieger werden am 4. Dezember 2009 im Rahmen einer Festveranstaltung in Halle/Saale bekannt gegeben. 1. Kammersieger Maßschneiderin Sarah Obser aus Überlingen bei Heimschule Kloster Wald aus Wald; Holzbildhauerin Alessa Brossmer aus Frickingen bei Heimschule Kloster Wald aus Wald; Straßenbauer Markus Wölk aus Hülben bei Jür- So reichte eine der Siegerinnen ihre Dokumentationsmappe zum Gesellenstück – ein Autositz – ein. Foto: Bouß gen Spingler Straßenbau aus Bad Urach; Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik Tobias Schneider aus Dußlingen bei Niklaus Baugeräte GmbH aus Gomaringen; Friseurin Elena Schneider aus Pfullendorf bei Petra Böll Friseurbetrieb aus Ostrach; Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Benjamin Conzelmann aus Albstadt bei Karosseriewerk Wiedler GmbH aus Albstadt; Konditor Stephan Früholz aus Albstadt bei Wolfram Früholz Konditorei aus Albstadt; Buchbinderin Laura Fisch aus Gomaringen bei Matthias Raum Buchbindermeister aus Römerstein; Sattlerin Jana Puckschamel aus Reutlingen bei Eissmann Automotive Deutschland GmbH aus Bad Urach; Feinwerkmechaniker Christoph Schäfer aus Eningen bei Sauter Feinmechanik GmbH aus Metzingen; Automobilkaufmann Daniel Korell aus Tübingen bei Autohaus Heim GmbH aus Tübingen; Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fleischer Carina Schott aus Albstadt bei Heinrich GmbH & Co. KG Fleischwarenfachgeschäft aus Burladingen; Bürokauffrau Daniela Horn aus Albstadt bei Autohaus Revo GmbH Ebingen aus Albstadt; Zimmerer Patrick Beuter aus Starzach bei Gert Ade Zimmererbetrieb aus Rottenburg; Stuckateur Denis Denneler aus Mössingen bei Ewald Dettling GmbH Stuckateurbetrieb aus Ammerbuch; Fotografin Julia Brender aus Meßkirch bei Brigitte Müller Fotografenmeisterin aus Hohentengen; Schreiner/Tischler Theodor Schanbacher aus Pfullingen bei Johannes Wurster Drechsler- und Schreinermeisterbetrieb aus Pfullingen; Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungsund Klimatechnik Fabian Welte aus Geislingen bei Karl Welte GmbH & Co. KG Installateur- und Heizungsbauund Klempnerbetrieb aus Geislingen; Orthopädieschuhmacher Andreas Hotz aus Balingen bei Bernd S. Hotz GmbH Orthopädieschuhmacher- und Schuhmacherbetrieb aus Albstadt; Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Bäckerei Michaela Schmid aus Geislingen bei Backhaus Mahl GmbH & Co. KG aus Stetten a.k.M.; Fleischer Manuel Meier aus Schopfloch bei Axel Kaupp Metzgerei aus Horb; Raumausstatterin Anja Burger aus Lauterach bei HansPeter Weckermann RaumausstatterMeisterbetrieb aus Zwiefalten; Kosmetikerin Miriam Seeger aus Alpirsbach bei Peter Heintz Friseursalon aus Alpirsbach; Fahrzeuglackierer Deniz Colak aus Eutingen bei Rainer Hertkorn Karosserie- und Fahrzeugbau aus Empfingen; Metallbauer Matthias Gresser aus Meßstetten bei Andreas Gempper Metall- u. Stahlbau aus Meßstetten; Elektroniker Manuel Wirth aus Freudenstadt bei Elektro Ofzky Dieter Ofzky Elektromeister aus Freudenstadt; Malerin und Lackiererin Jana Bayer aus Ludwigshafen bei HansPeter Bleher Maler- und Lackierbetrieb aus Münsingen; Bäcker Benjamin Mayer aus Metzingen bei Bäckerei/ Konditorei Gulde GmbH aus Ofterdingen; Schilder- und Lichtreklamehersteller Florian Günther aus Baiersbronn bei Merklin-Werbung GmbH & Co. KG Meisterbetrieb aus Baiersbronn; Systemelektroniker Benjamin Schmidt aus Metzingen bei Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik – Ausbildungsstätten aus Tübingen; Bestattungsfachkraft Anna Jozwik aus Tübingen bei Bestattungsdienst Tübingen Rilling & Partner GmbH aus Tübingen; Maurer Benjamin Lamparth aus Burladingen bei Josef Lieb GmbH Bauunternehmung aus Gammertingen; Dachdecker Dawid Fijak aus Reutlingen bei Willy Werner Dachdeckermeister GmbH & Co. KG Betzingen aus Reutlingen; Gerber Sebastian Lackner aus Metzingen bei Lederinstitut Gerberschule aus Reutlingen; Kraftfahrzeugmechatroniker Heiko Lutz aus Pfullendorf bei Karl Fritz Kfz-Technik aus Pfullendorf; Orthopädiemechanikerin und Bandagistin Damaris Magdalena Ringwald aus Albstadt bei Sanitätshaus – Technische Orthopädie Gießler GmbH aus Albstadt; Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Jan Dominik Pretzl aus Sonnenbühl bei Wolfgang Pretzl GmbH Isolierungen aus Sonnenbühl; Glaser Maximilian Wehrle aus Waldkirch bei Fenster-Striegel GmbH aus Bad Saulgau; Beton- und Stahlbetonbauer Waldemar Schilling aus Reutlingen bei Gottlob Brodbeck GmbH & Co. KG Maurer- und Betonbaubetrieb aus Metzingen. 2. Kammersieger Maßschneiderin Katharina Rothkopf aus Ertingen bei Heimschule Kloster Wald aus Wald; Holzbildhauerin Elisabeth Fugmann aus Stockach bei Heimschule Kloster Wald aus Wald; Metallbauer Timo Puschinski aus Ofterdingen bei Thomas Schelling Metallbau aus Nehren; Bäcker Philipp Wirsum aus Pliezhausen bei Wilhelm Birgel Bäckerei und Konditorei GmbH aus Walddorfhäslach; Friseurin Sina Hammann aus Seewald bei Alexander Wälde Friseursalon aus Freudenstadt; Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Michael Riekert aus Albstadt bei Karosseriewerk Wiedler GmbH aus Albstadt; Schreiner/Tischler Jan Philipp Schübel aus Haiterbach bei Ziefle Koch GmbH Hotelmöbelfabrik aus Waldachtal; Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Fleischer Chantal Möck aus Bodelshausen bei Thomas Rieker Metzgerei aus Bodelshausen; Stuckateur Stefan Haupt aus Ammerbuch bei Göhring GmbH Stuckateurbetrieb aus Tübingen; Kraftfahrzeugmechatroniker Benjamin Stierle aus Grömbach bei Autohaus Kübler Hans-Peter Kübler e.K. aus Pfalzgrafenweiler; Bürokauffrau Angela Daisy Del Grande aus Albstadt bei HSZ Hausgeräte-ServiceZollernalb GmbH aus Albstadt; Konditorin Aurele Uter aus Reutlingen bei Bundespräsident Horst Köhler hat Traugott Feder, dem Vizepräsidenten der Handwerkskammer Reutlingen, für seine außerordentlichen beruflichen und ehrenamtlichen Leistungen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Die Auszeichnung wurde in Pfullingen im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75jährigen Jubiläum der Firma Anton Geiselhart – wo Feder seit 1974 Betriebsratsmitglied ist – durch Staatssekretär Dieter Hillebrand, MdL, überreicht. Unter den über 300 geladenen Gästen waren von Seiten der Handwerkskammer Reutlingen unter anderem Präsident Joachim Möhrle, Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, Vorstandsmitglieder der Handwerkskammer Reutlingen sowie Freunde, Weggefährten und Kollegen von Traugott Feder. Seit 2004 engagiert sich Traugott Feder als Vizepräsident der Handwerkskammer Reutlingen; Mitglied der Vollversammlung und des Vorstandes ist er seit 1989. Zuvor war er bereits stellvertretendes Mitglied im Berufsbildungsausschuss der Handwerkskammer Reutlingen. Wichtige Funktion der Arbeitnehmervertretung „Gerade der Arbeitnehmervertretung in der Vollversammlung der Handwerkskammer kommt eine wichtige Funktion zu“, führte Präsident Joachim Möhrle aus. Aufgrund der relativ geringen Betriebsratsquote im Handwerk könnten durch die Arbeitnehmervertreter in der Vollversammlung rechtzeitig Probleme erkannt und gelöst werden. Hier habe insbesondere Traugott Feder durch die notwendige Mischung aus Diplomatie und Nachdruck seit Jahren einen maßgeblichen Anteil daran, dass der soziale Friede im Handwerk der Region erhalten geblieben ist, so Möhrle weiter. Seit 1969 gehört Feder der IG BauenAgrar-Umwelt Reutlingen an (vor 1996: IG Bau-Steine-Erden), wo er 1973 den Vorsitz der Ortsfachgruppe der Maler Heinz Sommer Konditorei aus Reutlingen; Feinwerkmechaniker Tobias Köhnlein aus Bodelshausen bei MaxPlanck-Institut für biologische Kypernetik – Ausbildungsstätten aus Tübingen; Elektroniker Jörg Steinhilber aus Bodelshausen bei STEBO Steinhilber GmbH & Co. KG aus Bodelshausen; Glaser Daniel Dieth aus Sonnenbühl bei Fensterbau Dieth GmbH Undingen aus Sonnenbühl; Fotografin Sarah Maria Wohlschieß aus Rottenburg bei Rainer Lebherz Fotografen-Meisterbetrieb aus Ofterdingen; Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Bäckerei Laura Mössner aus Ofterdingen bei Bäckerei/Konditorei Padeffke GmbH aus Mössingen;Maurer Sebastian Gröner aus Sigmaringen bei Rebau Dietmar Redlich Maurer- und Betonbaubetrieb aus Inzigkofen; Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Lennart Raetz aus Rottenburg bei Rauscher GmbH Installateur- und Heizungsbau- und Klempnerbetrieb aus Rottenburg; Fleischer Christian Netzer aus Schömberg bei Metzgerei Franz Netzer aus Schömberg; Fahrzeuglackierer Patrick Lohner aus Hohenstein bei Rainer Lohner Maler- und Lackierund Karosseriebaubetrieb aus Münsingen; Automobilkaufmann Tobias Mezger aus Ammerbuch bei Hans-Jörg Mezger Kfz-Technikerbetrieb aus Burladingen; Zimmerer Mathias Höger aus Rangendingen bei Frank Kuhn Zimmererbetrieb aus Rangendingen; Raumausstatterin Marina Kuch aus Pfalzgrafenweiler bei Hubert Baur Raumausstatter-Meisterbetrieb aus Rottenburg; Sattler Daniel Krusche aus Dettingen bei Eissmann Automotive Deutschland GmbH aus Bad Urach; Bestattungsfachkraft Svenja Neuchel aus Kusterdingen bei Horstmar Flunkert Bestattungen aus Reutlingen; Orthopä- Staatssekretär Dieter Hillebrand, MdL (links), überreicht Vizepräsident Traugott Feder das Bundesverdienstkreuz. Foto: Bouß und Lackierer übernahm. Nachdem er zunächst Vorsitzender der Landesfachgruppe war, übernahm er schließlich 1984 den Vorsitz der Bundesfachgruppe des Maler- und Lackiererhandwerks, ein Amt, das er bis heute innehat. Die Bundesfachgruppe ist zuständig für die Tarifverhandlungen mit der Arbeitgeberseite. Traugott Feder gilt als ausgewiesener Fachmann für Tarifpolitik. Er habe, so Präsident Möhrle, immer in ganz besonderer Weise sowohl die Interessen der Mitarbeiter in den Betrieben im Blick gehabt, sei aber auch stets auf einen Ausgleich mit der Arbeitgeberseite bedacht gewesen. Seine Kompetenz, seine langjährigen beruflichen Erfahrungen als Handwerker, aber auch sein reicher gewerkschaftlicher Erfahrungsschatz würden, so Möhrle weiter, von vielen Fachleuten und Gremien geschätzt. Nicht zuletzt deshalb war und ist Traugott Feder in zahlreichen weiteren Institutionen wie zum Beispiel der gemeinnützigen Urlaubskasse und Zusatzversorgungskasse für das Maler- und Lackiererhandwerk, der württembergischen Bau-Berufsgenossenschaft sowie der Vertreterversammlung der Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen seit Jahrzehnten vertreten. dieschuhmacher Patrick Beck aus Hülben bei EBERLE GmbH Orthopädieschuhmacherbetrieb aus Dettingen; Malerin und Lackiererin Anja Rittmann aus Alpirsbach bei Rainer Benz Malerund Stuckateurbetrieb aus Alpirsbach; Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik Lucas Frey aus Königseggwald bei Harald Kugler Gabelstaplerservice- und Vermietung GmbH aus Ostrach; Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Kazim Yilmaz aus Metzingen bei Armbruster Isolierungen GmbH & Co. KG aus Pliezhausen. kauffrau Sabrina Sting aus Balingen bei Henne GmbH Kälte-, Klimaanlagenbau aus Haigerloch; Fahrzeuglackierer Fabio Marazzotta aus Reutlingen bei Autolackiererei Mader GmbH aus Reutlingen; Zimmerer Steffen Walter aus Geislingen bei Karl-Heinz Seybold Zimmererbetrieb aus Balingen; Stuckateur Jan Michael Haas aus Mössingen bei Willi Haas GmbH Stuckateurbetrieb aus Mössingen; Elektroniker Dominic Dollinger aus Rottenburg bei Josef Schäfer Elektronikerbetrieb aus Rottenburg; Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Bäckerei Yvonne Kille aus Krauchenwies bei Helmut Schnitzer Bäckerei und Konditorei aus Sigmaringen; Zimmerer Steffen Vopper aus Trochtelfingen bei Holzbau Betz GmbH Zimmerer- und Dachdeckerbetrieb aus Trochtelfingen; Maurer Marcel Koch aus Ostrach bei Friedrich Andelfinger Maurer- und Betonbaubetrieb aus Mengen; Automobilkaufmann Adrian Rösch aus Illmensee bei Autohaus Gitschier e.K. Denkingen aus Pfullendorf; Feinwerkmechaniker Alexander Wießner aus Kusterdingen bei Universitätsklinikum Tübingen Geschäftsbereich A aus Tübingen; Kraftfahrzeugmechatroniker Oliver Güttinger aus Albstadt bei Autohaus Willbold GmbH Kfz-Techniker- und Karosseriebaubetrieb aus Albstadt; Konditorin Nicole Wittner aus Gammertingen bei Thomas Hanner Konditorei aus Trochtelfingen; Malerin und Lackiererin Jennifer Mirjam Banzhaf aus Riederich bei Uwe Hauser Maler- und Lackierbetrieb aus Dettingen; Maler und Lackierer Luca De Vico aus Wannweil bei Malerwerkstätten Heinrich Schmid GmbH & Co. KG aus Reutlingen; Kraftfahrzeugmechatroniker Christian Wetzel aus Hohentengen bei Autohaus Uhl GmbH aus Bad Saulgau. 3. Kammersieger Maßschneiderin Isabelle Bisson aus Lottstetten bei Heimschule Kloster Wald aus Wald; Metallbauer Simon Märkle aus Tübingen bei Frank Theurer Metallbaubetrieb aus Tübingen; Bäcker Florian David aus Bodelshausen bei Berthold Leins Bäckerei aus Hirrlingen; Feinwerkmechaniker Lucas Holzapfel aus Neustetten bei Eberhard-Karls-Universität Zentrale Verwaltung Ausbildungsstätten aus Tübingen; Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Fleischer Jasmin Jäger aus Rosenfeld bei EDEKA Südwest Filial-Vertriebs-GmbH Frischfleischabt. Zollern-Alb aus Balingen; Friseurin Jessica Best aus Kirchentellinsfurt bei Mirjana Krajnc Friseurstudio Pfrondorf aus Tübingen; Elektroniker Denis Brandstetter aus Bempflingen bei Eggs Elektroanlagen GmbH aus Pliezhausen; Schreiner/Tischler Manuel Lange aus Dornstetten bei Martin Reisbeck Schreiner-Parkettleger- u. Zimmererbetrieb aus Dornstetten; Karosserieund Fahrzeugbaumechaniker Mattias Förster aus Pfullingen bei Hermann Menton GmbH & Co. KG BMW u. MINI Vertragshändler aus Reutlingen; Büro- REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung 2007 285 46 239 2008 285 37 248 2009 Bestandene Meisterprüfungen 315 51 264 insgesamt Frauen Imbiss beim Bäcker und beim Metzger warmgehalten. Erfolg fürs Handwerk. Unter 40 Gästeplätze keine Sonderbauten. Seite 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 22 | 20. November 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Wenn Filmstars schwäbisch sprechen 7 THEMEN Bester Jungmeister 2009 Markus Gorhan erhält Signal-Iduna-Preis . 8 Leistungswettbewerb Dominik Kuhn, ein gefragter Fachmann für „virale Marketingkampagnen“, war Gast auf der Meisterfeier 2009 Neun 1. Landessieger . . . . . . . . . . . . . 8 Kommunale Gebühren von A–Z Männer Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Steuerzahlerbund informiert Tradition trifft Moderne 50 Jahre Schreiner Gaus 1869 wurde der Handwerkerjahrtag in Haigerloch gegründet. Die Veranstaltung beginnt traditionell mit einem Gottesdienst. Seit einigen Jahren sorgen Jungmeister aus den verschiedenen Stadtteilen für den festlichen Rahmen – unter der Leitung von Karl-Heinz Gaus. Dem Schreinermeister gelingt nicht nur damit der Spagat zwischen gestern und heute. Seit 50 Jahren agiert die Schreinerei „ANGA“ in Haigerloch. Den Grundstein des Familienunternehmens legte Anton Gaus im Jahr 1959. Seit 1994 führt sein Sohn Karl-Heinz Gaus den Betrieb, ihm zur Seite steht Schreinergeselle Alexander Eger. 14 Azubis hatte der Betrieb in den vergangenen 50 Jahren, davon allein sechs in den vergangenen zehn Jahren. Gaus setzt also auf den Nachwuchs und damit auf die Zukunft. Doch der Tradition seines Handwerks bleibt er verbunden und bietet das komplette Sortiment an – vom Boden bis zur Decke, von der Treppe bis zum Einbauschrank. Gefeiert wurde das 50. in großem Kreis. Verwandte, Freunde und Bekannte waren ebenso dabei wie ehemalige Azubis und Vertreter des Handwerks. Ein Geschenk machte Familie Gaus sich selbst: Pünktlich zum Jubiläum präsentiert sich die Schreinerei nun auch im Internet. In Stein gehauen 50 Jahre Maier Grabmale Frank Maier schafft aus ewigem Stein Skulpturen für die Ewigkeit: Als Steinbildhauer hat sein Vater sich vor 50 Jahren in Winterlingen selbstständig gemacht. Grabsteine und Skulpturen machen heute den Großteil des Tagwerks aus. Firmengründer Karl Maier führte den Betrieb bis 1997. Frank Maier steht heute an der Spitze des Betriebes mit seinen zwei Mitarbeitern. Der Chef ist Steinmetz- und Steinbildhauermeister sowie staatlich geprüfter Gestalter. Jeder Mensch trauert anders. Deswegen legt der Steinbildhauer großen Wert auf Beratung. Und individuelle Arbeit: „Jedem das Seine – aber nicht jedem das Gleiche.“ Im Angebot des Winterlingener Betriebes sind neben Grabmalen aus Granit oder Marmor und anderen Natursteinen auch Laternen oder Weihwasserbecken. Und auch wenn Grabmale den Großteil des Angebots ausmachen – Frank Maier stellt gerne auch Treppen, Beläge oder Fensterbänke aus Naturstein her. Ob neu geschaffene oder zu restaurierende Grabmale: der Winterlingener Betrieb kümmert sich auch um die Reparatur und Reinigung von Grabmalen. Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Die Psyche der Kunden: Dominik Kuhn (rechts) verrät im Gespräch mit Jörg Assenheimer, wie heute erfolgreich über das Internet geworben wird. Von diesem Heimwerker könnten auch gestandene Meister noch etwas lernen. Der junge Mann jongliert nämlich mehrere Hammer so meisterlich, dass er einen Nagel, der in luftiger Höhe aus einem Deckenbalken herausragt, problemlos einschlagen kann. Diese Idee steht im Mittelpunkt eines Films, mit dem eine Baumarktkette um Kunden wirbt. Nicht ganz realistisch das Ganze, aber schön schräg, witzig und sympathisch umgesetzt. So gut, dass der Hammerspot auf der Videoplattform YouTube schon über 700.000-mal abgerufen wurde. Dominik Kuhn weiß, warum. Auf der diesjährigen Meisterfeier gab der Autor, Regisseur und Werbeexperte eine kurzweilige und unterhaltsame Einführung in die Welt des „viralen Marketing“. Emotion-Sells Dabei streben die Verkaufsstrategen eigentlich nur auf das ab, was für jeden Handwerksbetrieb schon seit jeher die wirksamste Form der Kundengewinnung ist: Persönliche Empfehlungen im Freundes- und Bekanntenkreis, die bewährte Mund-zu-Mund-Propaganda also. Den Unterschied macht das Medium, das die Werber nutzen. Während bei klassischen Kampagnen viel Geld ausgegeben wird, um ein Massenpublikum zu erreichen, setzen die „Viral“-Werber darauf, dass begeisterte Internetnutzer aus eigenem Antrieb für die massenhafte und rasante Verbreitung der Werbebotschaften sorgen. „Wir wollen eine Person mit dem Werbevirus infizieren, der sich dann über das Netz verbreitet“, fasst Kuhn zusammen. „Todesstern Stuttgart“ Den Schlüssel dazu findet Kuhn in der menschlichen Psychologie, genauer gesagt im limbischen System. Denn König Kunde lässt sich – allen Beteuerungen zum Trotz – bei seinen Kaufentscheidungen nur selten allein von Fakten und rationalen Überlegungen leiten. Mehr Erfolg, so Kuhn, verspreche die Ansprache über seine Gefühlswelt. Besonders anfällig zeigten sich die Kunden dann, wenn es in den Filmen lustig, ekelig, peinlich oder geheimnisvoll zugehe. „Wer etwas Emotionales erlebt, will das mit Freunden teilen“, erläutert Kuhn. Wie das in der Praxis funktioniert, hat der gebürtige Reutlinger in den vergangenen Jahren überaus erfolgreich bewiesen. Allerdings entstand sein bekanntester Beitrag, die Internetglosse „Virales Marketing im Todesstern Stuttgart“, aus Spaß für seine Kollegen aus der Werbebranche. Mittlerweile wurde der auf schwäbisch synchronisierte Ausschnitt aus dem Kultfilm „Krieg der Sterne“ auf Webseiten wie YouTube mehr als fünf Millionen Mal aufgerufen. Darin setzt sich die Kultfigur Darth Vader im breitesten Schwäbisch dafür ein, neue Wege im Marketing zu beschreiten. Für den Südwestrundfunk produziert Kuhn die Reihe „Die Welt auf schwäbisch“, in der er die Debatten im Deutschen Bundestag kurzerhand zur kuriosen Foto: Bouß Vereinssitzung umwandelt, die sich mit der Getränkeauswahl für das „negschde Feschtle“ oder mit den anstehenden Vorstandswahlen beschäftigt. Kann jedes Unternehmen „viral“ werben, will Moderator Jörg Assenheimer wissen. Kuhns Empfehlung fällt kurz aus. Auch der Handwerksbetrieb könne diese Werbeform für sich nutzen. „Wichtig ist nur, dass Witze richtig witzig sind, wenn der Zuschauer schockiert werden soll, dann richtig“, sagt der Werbeprofi. Doch auch für die „viralen“ Werber könnte die Zukunft schwieriger werden, räumt Kuhn ein. „Der Boom der letzten Jahre ebbt ab.“ Deshalb komme es immer mehr darauf an, die Werbebotschaften an den strategisch wichtigen Stellen im Internet zu platzieren. Seeding nennen das die Fachleute. „Ziel ist es, den Nutzer möglichst dort abzuholen, wo er es cool findet“, sagt Kuhn, der an mehreren Hochschulen als Lehrbeauftragter tätig ist. Denn auch dem kommunikationsfreudigsten Webnutzer könnte es irgendwann einmal zu viel werden. „Zu viel Werbung vergräzt die umworbenen Nutzer“, weiß Kuhn. Wo sich Chancen eröffnen, lauern auch Gefahren. Nicht anders verhält es sich mit dem Internet. Werbung sei längst keine Einbahnstraße mehr, betont Kuhn. „Egal welche Qualität ein Produkt hat, die Internetnutzer sorgen dafür, dass sich Kaufempfehlungen, positive Bewertungen und auch Verrisse mit derselben Geschwindigkeit verbreiten wie zuvor die Werbebotschaften.“ Wie ein Virus eben. Deutlich mehr Meisterprüfungen Präsident Möhrle: „Meisterbrief hat nichts von seiner Attraktivität verloren“ 315 junge Frauen und Männer – und damit 18 Prozent mehr als im Vorjahr – standen am 6. November 2009 im Mittelpunkt der Meisterfeier der Handwerkskammer Reutlingen in der Friedrich-List-Halle in Reutlingen. Kammerpräsident Joachim Möhrle beglückwünschte die frischgebackenen Jungmeisterinnen und Jungmeister vor mehr als 900 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Meisterjahrgang 2009 sei aus mehreren Gründen bemerkenswert, hob Möhrle hervor. Nach einigen Jahren rückläufiger Absolventenzahlen im Kammerbezirk sei die Zahl bestandener Meisterprüfungen erfreulicherweise gestiegen. „Solche Steigerungsraten wünsche ich mir auch für die kommenden Jahre, damit wir die sich bereits abzeichnende Meisterlücke doch abfedern können.“ Ein deutlicher Zuwachs sei gerade auch in jenen Berufen zu verzeichnen, so Möhrle, in denen die novellierte Handwerksordnung gar keine Meisterprüfung mehr fordere, beispielsweise bei den Raumausstattern, den Damen- und Herrenschneidern oder den Gebäudereinigern. „Die Teilnehmerzahlen in den Vorbereitungskursen steigen, die Klassen sind wieder voll.“ Gleichzeitig sei der Anteil der Frauen in diesem Jahr stark gestiegen. Möhrle: „51 Meisterinnen sind es in diesem Jahr, so viel wie nie zuvor.“ Dies zeige, dass der vielfach als überholt bezeichnete Meisterbrief trotz aller Anfeindungen nichts von seiner Attraktivität eingebüßt habe. Ganz gleich, ob eine Tätigkeit als Führungskraft oder als selbstständiger Unternehmer angestrebt werde. Allerdings sei der Ob Trinkwasser, Abfall oder die Ausfertigung eines Personalausweises – jeder Bürger entrichtet für die Leistungen seiner Gemeinde Gebühren. Doch nach welchen Grundsätzen oder wie sie genau berechnet werden, wissen nur wenige. Diese Lücke schließt der Bund der Steuerzahler mit seinem neuen Ratgeber. Die Broschüre führt in das kommunale Gebührenwesen ein und behandelt einzelne Gebühren, wie sie in jeder Kommune erhoben werden. Außerdem enthält der Ratgeber zahlreiche Tipps und Anregungen, wie die Kostenlast gemindert werden kann. Auch Möglichkeiten, sich gegen Gebührenbescheide zu wehren, werden erläutert: vom Widerspruch bis zur Klage vor dem Verwaltungsgericht. Die kostenlose Broschüre „Ihr Gebührenratgeber“ kann beim Bund der Steuerzahler Baden-Württemberg unter Tel. 08000/767778 angefordert werden. Der Anruf ist kostenfrei. www.steuerzahler-bw.de Dienstleister des Jahres 2010 Wettbewerb Das Wirtschaftsministerium BadenWürttemberg zeichnet herausragende und beispielgebende Unternehmen im Dienstleistungsbereich aus. Den Siegern in den Kategorien Innovation, Kundenfreundlichkeit oder Kooperationen winken Preisgelder von je 10.000 Euro. Weitere sechs Finalteilnehmer erhalten einen Anerkennungspreis von je 1.500 Euro. Die Preisgelder werden von der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg GmbH und der SRH Holding in Heidelberg gesponsert. Wirtschaftsminister Ernst Pfister verleiht die Preise im Rahmen eines „Dienstleistungsforums“ am 6. Juli 2010 im Haus der Wirtschaft in Stuttgart. Der Wettbewerb ist Teil der Dienstleistungsoffensive des Landes. Ziel ist es, die erheblichen Wachstumsund Beschäftigungschancen der Dienstleistungen für die Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg hervorzuheben. Die Ausschreibungsunterlagen und ein elektronisches Bewerbungsformular finden Sie unter www.dienstleistungsoffensive.de Neue Kurse für künftige Meister Teil III und IV In Feierlaune: Diese sieben Jungmeister haben es geschafft. Meisterbrief kein Selbstzweck, betonte Möhrle. „Mit dem Meisterbrief weisen Sie Kompetenz nach. Aber diese Kompetenz müssen Sie jetzt jeden Tag aufs Neue Ihren Kunden gegenüber unter Beweis stellen.“ Die neue Bundesregierung jedenfalls scheint sich des Wertes des Meisterbriefs bewusst zu sein. „Das Handwerk sichert einen hohen Qualitätsstandard, eine gute Ausbildungsleistung und nachhaltig erfolgreiche Unternehmensgründungen. Der Meisterbrief ist dabei ein Ausweis hoher Qualität“, zitierte Kammerprä- Foto: Bouß sident Möhrle aus dem druckfrischen Koalitionsvertrag. Außerordentlich froh sei man über dieses Bekenntnis zum Meisterbrief, sagte Möhrle. „Der Meisterbrief ist keine Zugangssperre in die Berufswelt, sondern ein anerkannter und bewährter Leistungsnachweis.“ Möhrle dankte auch all denen herzlich, die die Meisterprüflinge auf ihrem Weg begleitet haben: die Betriebe, die Lehrer an den Meisterschulen, die ehrenamtlichen Prüfer, die Kolleginnen und Kollegen und nicht zuletzt die Angehörigen und Freunde. Aufgrund der großen Nachfrage bietet die Bildungsakademie Reutlingen einen zusätzlichen Meistervorbereitungskurs (Teil III und IV) an. Der Teilzeitkurs beginnt am 23. Januar 2010 und bereitet in rund neun Monaten auf die Prüfungen in den wirtschaftlich-rechtlichen sowie den berufs- und arbeitspädagogischen Bereichen vor. Der Unterricht findet jeweils dienstags und donnerstags von 18 bis 21.15 Uhr sowie samstags von 8 bis 15.15 Uhr statt. Eine Alternative bieten die Vollzeitkurse, die mehrmals jährlich durchgeführt werden. Der nächste startet am 26. Januar 2010. Information und Anmeldung bei der Bildungsakademie Reutlingen, Tel. 07121/2412-320, E-Mail bildungsakademie-rt@hwk-reutlingen.de Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Die Repräsentanten Ausg. 22 | 20. November 2009 | 61. Jahrgang Die Preisträger Stellvertretend für alle Berufe, für die Meisterprüfungsausschüsse im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen ernannt sind und die Prüfungen im Jahr 2009 abgenommen hatten, wurden 14 Repräsentanten dieser Berufe die Meisterbriefe ausgehändigt. Maurer- und Betonbauer-Handwerk: Andreas Schlick aus Pfullendorf; Zimmerer-Handwerk: Frederik Tiefenbach aus Reutlingen; Straßenbauer-Handwerk: Christopher Linke aus Neuhausen auf den Fildern; Maler- und Lackierer-Handwerk: Anja Coquet aus Kanzach; Metallbauer-Handwerk: Bernd Weißmann aus Albstadt; Feinwerkmechaniker-Handwerk: Marcus Eisele aus Neufra; Martin Kossmann aus WaldachtalUnterwaldach; Installateur- und Heizungsbauer-Handwerk: Peter Walz aus Lichtenstein; Elektrotechniker-Handwerk: Michael Dirr aus Dettingen; Tischler-Handwerk: Mathias Schnell aus Schwenningen; Damen- und Herrenschneider-Handwerk: Franka Kleffe aus Berlin; Raumausstatter-Handwerk: Gregor Stopper aus Burladingen; Friseur-Handwerk: Rosa Wälde aus Freudenstadt; Gebäudereiniger-Handwerk: David Schäme aus Stuttgart. Foto: Bouß „Die richtige Entscheidung“ 18 Meisterinnen und Meister haben ihre Prüfungen mit der Note 2,0 und besser absolviert. Maurer- und Betonbauer-Handwerk: Kai Karrer aus Tübingen; Zimmerer-Handwerk: Nico Kläring aus Ammerbuch; Feinwerkmechaniker-Handwerk: Stefan Kessler aus HohentengenEnzkofen, Heiko Mehl aus Hülben, Markus Oesterle aus Grosselfingen, Oliver Seethaler aus Krauchenwies; Elektrotechniker-Handwerk: Walter Baur aus Wald, Markus Gorhan aus Holzgerlingen, Marc Pflaumer aus Gomadingen, Florian Rist aus St. Johann; Tischler-Handwerk: Günther Landgraf aus Wildberg; Damen- und Herrenschneider-Handwerk: Judith Kreser aus Neckartenzlingen; Sarah Rager aus Stuttgart, Barbara Roth aus Brackenheim; Kathrin Vollmer aus Ludwigsburg; Friseur-Handwerk: Sonja Maryline Doursenot aus Albstadt, Verena Zils aus Engstingen; Gebäudereiniger-Handwerk: Joachim Schupp aus Freiburg. Foto: Bouß Landessieger beim Leistungswettbewerb Grundstein für weitere Karrieremöglichkeiten im Handwerk gelegt Rede des Jungmeisters Markus Gorhan Seine Kollegen im Meisterkurs hatten es kommen sehen. Als die Handwerkskammer tatsächlich bei Markus Gorhan anfragte, ob er nicht die Jungmeisterrede auf der diesjährigen Meisterfeier halten wolle, benötigte der Elektrotechniker und beste Jungmeister seines Jahrgangs aber erst einmal eine kurze Verschnaufpause. Zugesagt hat er trotzdem. So unterschiedlich die Motive jedes Einzelnen, den Meistertitel zu erwerben, auch gewesen sein mögen, so eindeutig seien nun die Erwartungen an die erfolgreichen Absolventen: „Mit dem höheren Ansehen bei Lehrlingen, Gesellen, Kunden sowie im privaten und gesellschaftlichen Umfeld geht eine größere Verantwortung einher“, betonte Gorhan. Das erforderliche Rüstzeug habe die Meisterschule vermittelt. Nun komme es darauf an, dies in der Praxis umzusetzen. Sein Rückblick auf die Meisterschulzeit fiel positiv aus: „Ich finde es toll, was für eine Gemeinschaft entstanden ist. Gemeinsames Lernen, gegenseitiges Unterstützen und der kontinuierliche Austausch wurden großgeschrieben.“ Dieser Zusammenhalt habe den Meisterschülern über so manche Hürde hinweggeholfen. Zum Beispiel über die Tücken der Software, die nicht selten den Computer zum Absturz brachte und zu unerwünschten Verzögerungen führte, oder beim Bau und Transport des Meisterstücks. Der enge fachliche Austausch, der im vergangenen Jahr entstanden sei, habe über das Ende der Prüfung hinaus angehalten, stellte Gorhan zufrieden fest. Während der Zeit in der Meisterschule hat sich die wirtschaftliche Situation in vielen Branchen und Unternehmen verschlechtert. Wie schätzen die Jungmeister ihre berufliche Zukunft ein? Für manch einen der Absolventen werde sich der Meistertitel vermutlich nicht umgehend in den geplanten beruflichen Aufstieg umwandeln lassen, sagte Gorhan: „Die schwierige Lage, in der sich einige Branchen befinden, erschwert einigen den Wiedereinstieg in die Arbeitswelt oder den Start in die Selbstständigkeit.“ Trotz der aktuellen Unsicherheiten sei die Investition in die eigene Qualifikation richtig gewesen, zeigte sich der Jungmeister überzeugt. „Was auch kommt, denke ich, dass die Entscheidung richtig war. Das Plus an Wissen und Können wird sich zum Vorteil für uns entwickeln.“ Bester Jungmeister 2009 mit Notendurchschnitt von 1,4 Markus Gorhan erhält Preis der Signal Iduna Bereits zum fünften Mal zeichnete die Signal Iduna den besten Meister des Jahrgangs aus. Karl-Heinz Unseld, Direktor der Reutlinger Filiale, überreichte den mit 2.500 Euro dotierten Preis an Markus Gorhan aus Holzgerlingen. Der Meister im Elektrotechniker-Handwerk hatte seine Prüfung mit einem Notendurchschnitt von 1,4 abgeschlossen. Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, sagte Unseld, habe das Handwerk goldenen Boden. Denn wer ein Handwerk gelernt habe und fachgerecht ausübe, der habe eine gesicherte Zukunft vor sich. „Als Meister Ihres Faches stehen Sie für eine beispielhafte Qualitätskultur, die das deutsche Handwerk über die Grenzen hinweg auszeichnet.“ Auch in diesem Jahr sei es eine überaus knappe Entscheidung gewesen, betonte Präsident Joachim Möhrle. Angesichts einer starken Konkurrenz habe letztlich das Zielfoto den Ausschlag gegeben. Für Bestmeister Gorhan hielt die Spannung sogar noch etwas länger an. Er erfuhr erst in der Friedrich-List-Halle von der Auszeichnung. Insgesamt 18 Absolventen, sechs Meisterinnen und zwölf Meister, hatten mit einer Durchschnittsnote von 2,0 und besser abgeschnitten. Sie alle wurden im Rahmen der Meisterfeier in der Friedrich-List-Halle in Reutlingen geehrt. Die Signal Iduna Gruppe ist Große Bühne für den besten Jungmeister: Karl-Heinz Unseld, Regionaldirektor der Signal Iduna, übergibt den Scheck an Markus Gorhan. Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert und Präsident Joachim Möhrle assistieren. Foto: Bouß Deutschlands größter berufsständischer Versicherer und Partner des Versorgungswerks der Handwerkskammer Reutlingen. Die Leistungspalette des Konzerns reicht von Versicherungen über die Altersvorsorge bis hin zu Finanzdienstleistungen. Seit 2001 verleiht die Signal Iduna alle zwei Jahre den Preis für den besten Jungmeister im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen. Aida Mosic, Handwerkskammer Ulm, Joachim Eisert, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, die 1. Landessieger Matthias Gresser, Anna Jozwik, Daniela Horn, Elena Schneider, Alessa Brossmer, der Präsident der Handwerkskammer Reutlingen Joachim Möhrle, Patrick Beuter und der Präsident der Handwerkskammer Ulm, Anton Gindele (v.l.). Foto: HWK Ulm Neun junge Handwerkerinnen und Handwerker aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen haben es geschafft: Sie sind in Ulm beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks auf Landesebene als 1. Landessieger ausgezeichnet worden und haben sich damit für den Bundeswettbewerb qualifiziert, der in diesem Jahr im Kammerbezirk Handwerkskammer Halle (Saale) ausgetragen wird. Insgesamt waren 21 Nachwuchskräfte aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen erfolgreich: Neben den neun 1. Landessiegern haben es sechs zum 2. und sechs zum 3. Landessieger gebracht. Der Wettbewerb steht unter dem Motto „Profis leisten was“, und geleistet haben die erfolgreichen Junghandwerker bereits jetzt eine Menge: Um überhaupt teilnehmen zu können, brauchten sie eine Gesellenprüfung mit der Note 2,4 und besser – und übrigens ein eher zartes Alter: Die Altersgrenze liegt in der Regel bei 25 Jahren. Wer diese Kriterien erfüllt, kann beim Kammerwettbewerb starten. Die 1. Kammersieger wiederum qualifizieren sich für den Landeswettbewerb. Um die Landesbesten in 87 Handwerksberufen zu ermitteln, haben die Prüfungsausschüsse in den vergangenen Wochen unzählige Arbeitsproben bewertet und Gesellenstücke verglichen. 362 junge Handwerkerinnen und Handwerker aus Baden-Württemberg hatten am Wettbewerb teilgenommen, aus dem Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen waren zehn Frauen und elf Männer angetreten. Ihre Siegerurkunden bekamen die Landessieger in Ulm von Joachim Möhrle überreicht, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen und des Baden-Württembergischen Handwerkstages. Der Weltschiedsrichter Dr. Markus Merk, von Beruf Zahnarzt, gab in seiner praxisnahen Festrede Denkanstöße für alle, die Entscheidungen zu treffen haben: „Ob im Fußballstadion oder in der Wirt- schaft. Die beste Entscheidung ist eine sichere Entscheidung.“ Der Sieg der jungen Handwerkerinnen und Handwerkern ist jedoch nicht nur eine tolle Leistung, sondern eröffnet über die Stiftung für Begabtenförderung zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten bei ihrer weiteren Karriere im Handwerk. Eine Feierstunde zu Ehren aller Kammer-, Landes- und Bundessieger veranstaltet die Handwerkskammer Reutlingen am 10. Dezember 2009 in Rottenburg. 1. Landessieger – Holzbildhauerin Alessa Brossmer aus Frickingen bei Heimschule Kloster Wald aus Wald. – Sattlerin Jana Puckschamel aus Reutlingen bei Eissmann Automotive Deutschland GmbH aus Bad Urach. – Automobilkaufmann Daniel Korell aus Tübingen bei Autohaus Heim GmbH aus Tübingen. – Bürokauffrau Daniela Horn aus Albstadt bei Autohaus Revo GmbH Ebingen aus Albstadt. – Zimmerer Patrick Beuter aus Starzach bei Gert Ade Zimmererbetrieb aus Rottenburg. – Kosmetikerin Miriam Seeger aus Alpirsbach bei Dirk Kestel Kosmetikstudio aus Baiersbronn. – Friseurin Elena Schneider aus Pfullendorf bei Petra Böll Friseurbetrieb aus Ostrach. – Metallbauer Matthias Gresser aus Meßstetten bei Andreas Gempper Metall- u. Stahlbau aus Meßstetten. – Bestattungsfachkraft Anna Jozwik aus Tübingen bei Bestattungsdienst Tübingen Rilling & Partner GmbH aus Tübingen. 2. Landessieger – Konditor Stephan Früholz aus Albstadt bei Wolfram Früholz Konditorei aus Albstadt. – Buchbinderin Laura Fisch aus Gomaringen bei Matthias Raum Buchbindermeister aus Römerstein. – Orthopädieschuhmacher Andreas Hotz aus Balingen bei Bernd S. Hotz GmbH Orthopädieschuhmacher- und Schuhmacherbetrieb aus Albstadt. – Malerin und Lackiererin Jana Bayer aus Ludwigshafen bei Hans-Peter Bleher Maler- und Lackierbetrieb aus Münsingen. – Systemelektroniker Benjamin Schmidt aus Metzingen bei MaxPlanck-Institut für biologische Kybernetik – Ausbildungsstätten aus Tübingen. – Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer Jan Dominik Pretzl aus Sonnenbühl bei Wolfgang Pretzl GmbH Isolierungen aus Sonnenbühl. 3. Landessieger – Maßschneiderin Sarah Obser aus Überlingen bei Heimschule Kloster Wald aus Wald. – Straßenbauer Markus Wölk aus Hülben bei Jürgen Spingler Straßenbau aus Bad Urach. – Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker Benjamin Conzelmann aus Albstadt bei Karosseriewerk Wiedler GmbH aus Albstadt. – Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Fabian Welte aus Geislingen bei Karl Welte GmbH & Co. KG Installateur- und Heizungsbauund Klempnerbetrieb aus Geislingen. – Raumausstatterin Anja Burger aus Lauterach bei Hans-Peter Weckermann Raumausstatter-Meisterbetrieb aus Zwiefalten. – Schilder- und Lichtreklamehersteller Florian Günther aus Baiersbronn bei Merklin-Werbung GmbH & Co. KG Meisterbetrieb aus Baiersbronn. Wer heu te nicht aus bil det, hat morgen kei ne Fach arbei ter! REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Das Beste aus zwei Welten HANDWERK IN ZAHLEN 39,3 31,0 11,2 7,8 20,1 Vorjahresquartal 18,5 32,8 39,3 Betriebsauslastung im 3. Quartal 2009 61–80 % Reinste Diaspora: Handwerker im Parlament haben Seltenheitswert. Es fehlt an Mittelstandspolitikern. Seite 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 23 | 4. Dezember 2009 | 61. Jahrgang bis 60 % Baden-Württemberg 81–100 % über 100 % Angaben in Prozent der Befragten; Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Bebauungspläne Gemeinde Eutingen Der Gemeinderat der Gemeinde Eutingen hat am 20. Oktober 2009 in öffentlicher Sitzung beschlossen, den Bebauungsplan „Stauffenbergstraße – 2. Änderung“ in Eutingen im Gäu öffentlich auszulegen. Der Plan wird öffentlich bis zum 30. Dezember 2009 beim Bürgermeisteramt Eutingen im Gäu, Marktstraße 17, 72184 Eutingen im Gäu, ausgelegt. Amtliche Richtsätze 2008 Steuerzahlerbund informiert Wenn Umsatz und Gewinn in der Steuererklärung erheblich von branchenüblichen Werten abweichen und keine geeigneten Unterlagen vorgelegt werden können, darf das Finanzamt schätzen. Als Grundlage dienen amtliche Richtsätze. Der Bund der Steuerzahler erläutert das Verfahren und die Richtsätze für das Steuerjahr 2008. Der Steuerzahlerbund weist darauf hin, dass die Richtsätze nur ein Hilfsmittel für die Finanzverwaltung darstellen, Umsatz und Gewinn zu verproben. Ohnehin seien die Werte keinesfalls immer zutreffend. Im Grunde handele es sich um einen groben Betriebsvergleich innerhalb der jeweiligen Branche. Die Broschüre behandelt die Voraussetzungen, unter denen das Finanzamt diese Methode anwenden darf. Gewerbetreibende können anhand von Richtsätzen und Gewerbeklassen schnell überprüfen, ob ihr Betriebsergebnis abweicht. Dies ist nicht nur für eine betriebswirtschaftliche Auswertung von Interesse, sondern hilft auch bei der Vorbereitung auf eine anstehende Betriebsprüfung weiter. Grundsätzlich gilt: Nicht jede Abweichung rechtfertigt eine Schätzung. Nur wenn beträchtliche Zweifel auch durch zusätzliche Prüfungen nicht ausgeräumt werden können, darf das Finanzamt zu diesem Hilfsmittel greifen. Die Broschüre kann über die kostenlose Bestellhotline Tel. 08000/767778 des Bundes der Steuerzahler Baden-Württemberg angefordert werden Hohe Auszeichnung Firma Paravan erhält „1. Preis der Deutschen Außenwirtschaft“ für bahnbrechende Innovationen . . . 8 Dass handwerkliche Qualität und moderne Fertigungstechniken einander nicht ausschließen, davon konnten sich kürzlich Kammerpräsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert bei Betriebsbesuchen im Landkreis Reutlingen überzeugen. Sie wurden begleitet von Kreisobermeister Harald Herrmann und Ewald Heinzelmann, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Reutlingen. ELENA Elektronischer Entgeldnachweis . . . . . . 8 Merkblatt zur Maschinenrichtlinie Erfolg auf dem grünen Sektor Alle zehn Tage ein Haus Die Gebr. Friedrichson GmbH in Eningen profitiert ebenfalls von „grünen Themen“, Das Unternehmen hat sich auf das schlüsselfertige Bauen von Holzhäusern spezialisiert. Steigende Energiepreise, staatlich festgelegte Verbrauchsstandards und das wachsende Umweltbewusstsein einer gut situierten Kundschaft haben in den vergangenen Jahren für eine stetig wachsende Nachfrage gesorgt. Daniel Friedrichson, seit 1999 gemeinsam mit Bruder Hans-Peter für die Geschäfte verantwortlich, setzt deshalb auf moderne Technik: „Egal, welche Geometrie ein Gebäude hat, wir können es maschinell vorfertigen.“ Der hohe Automatisierungsgrad zahle sich mehrfach aus. Vorteile sieht Friedrichson nicht nur in größeren Mengen, sondern auch in der besseren Qualität der Konstruktion. „Bei dieser Form des Holzbaus hat die klassische Verbindungstechnik durch Zapfen ausgedient“, erklärt der Zimmerermeister und Betriebswirt des Handwerks. Balken und Platten werden auf zwei Fertigungslinien millimetergenau zugeschnitten und Neue EU-Sicherheitsstandards Exportschlager aus Reutlingen: Sieghard Schwille erklärt Präsident Joachim Möhrle und Hauptgeschäftsführer Joachim Eisert, was ein gutes Gartenmesser ausmacht. lität des Nachwuchses ist wichtig, weil die Produktionsabläufe komplex sind“, sagt Friedrichson. www.gf-haus.de Rationell und handwerklich Daniel Friedrichson und sein Team planen und bauen Holzhäuser für anspruchsvolle Kunden. für den Zusammenbau vorbereitet. Die Kapazitäten seien darauf ausgerichtet, alle zehn Tage ein Haus zu produzieren. Dennoch ist mit dem Einzug der seriellen Produktionstechnik das Handwerk keineswegs aus dem Unternehmen verschwunden. Im Gegenteil.: „Wir brauchen im Holzbau vor allem Fachleute, denn unsere Kunst ist Handwerkskunst.“ Allerdings habe sich das Anforderungsprofil der Schreiner und Zimmerer verändert. Auch das der Auszubildenden. „Die Qua- Auch Rudi Hipp ist es erfolgreich gelungen, leistungsfähige Produktion mit handwerklichen Qualitätsansprüchen zu verbinden. Die Hipp-Fenster GmbH in Trochtelfingen produziert auf 11.000 m2 Fenster und Türen nach Maß. Nachdem das Kunststofffenster früher rund 90 Prozent der Produktion abdeckte, verlangen inzwischen wieder mehr Kunden nach dem pflegeintensiveren Holzfenster. Zusammen mit HolzAluminium-Fenstern liegt dessen Anteil heute bei 20 Prozent. 45 Mitarbeiter produzieren pro Tag 220 Einheiten in verschiedenen Ausführungen. 20 Mitarbeiter sind in Planung, Vertrieb und Verwaltung beschäftigt. Zurzeit werden zwei Lehrlinge ausgebildet. Der Großteil der Fenster und Türen wird direkt an Montagebetriebe ausgeliefert. Der Zuschnitt der Kunststoffprofile erfolgt auf CNC-gesteuerten Anlagen, die einzelnen Rahmenteile werden stumpf verschweißt. Das Ergebnis ist ein enormer Produktivitätsgewinn. „Wir produzieren heute 100 Fenster in verschiedenen Größen in derselben Zeit wie früher 100 Fenster der gleichen Größe“, erklärt der Firmengründer und heutige Seniorchef. Sohn Andreas, Glasermeister wie sein Vater, ist bereits in die Geschäftsführung eingetreten. Die Produktionsplanung und -steuerung erfolgen über den Computer. Die Zeiten, in denen der Meister selbst nochmal Hand anlegte, um kleine Fehler zu korrigieren, gehören damit endgültig der Vergangenheit an. Hipp ist dennoch davon überzeugt, dass rationalisierte Fertigung und Handwerk gut zusammenpassen. „Wir arbeiten nach wie vor handwerklich.“ www.hipp-fenster.de Rationell und handwerklich: Joachim Möhrle, Joachim Eisert, Ewald Heinzelmann und Rudi Hipp beim Rundgang durch die Produktionshallen. Personalien Als Sachverständige gelöscht Als öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige der Handwerkskammer Reutlingen sind nicht mehr tätig: Bernhard Reck aus 88348 Bad Saulgau im Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk; Joachim Restle aus 72379 Hechingen im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk und im Klempnerhandwerk. Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter! Impressum Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort THEMEN Kammerspitze besucht Betriebe im Landkreis Reutlingen Sieghard Schwille bereitet sich auf ein Jubiläum vor. Vor 125 Jahren wurde die TINA-Messerfabrik in die Handwerksrolle eingetragen und ist heute der letzte verbliebene Hersteller für Veredelungsmesser in Europa. TINA-Messer werden in mehr als 30 Ländern im Obst- und Weinbau eingesetzt. Auf rund 90 Prozent des weltweiten Profibedarfs schätzt Geschäftsführer Schwille den Marktanteil: „Wir bedienen den grünen Sektor, und der wird immer wichtiger.“ Das Reutlinger Unternehmen hat das Krisenjahr 2008/2009 bislang ohne Blessuren überstanden. Sowohl der heimische als auch der europäische Markt haben sich als stabil erwiesen. Nur aus Nordamerika sind weniger Bestellungen eingegangen. „Wir sind in einem Spezialsegment tätig“, erläutert Diplom-Kaufmann Schwille, „Lieferanten und Kunden kennen sich persönlich.“ Rund 200.000 Messer werden pro Jahr in Reutlingen geschmiedet. Hauptsächlich Veredelungsmesser, aber auch Messer für Schuhmacher, Sattler und Buchbinder. Die Modelle sind jeweils in Ausführungen für Links- und Rechtshänder, für Frauen und Männer erhältlich. Sämtliche Fertigungsschritte sind im eigenen Haus angesiedelt. Die Rohlinge werden aus Stahlplatten gestanzt, in freier Form geschmiedet und mehrfach geschliffen. „Diese handwerkliche Bearbeitungstechnik beherrscht in dieser Form keiner mehr in Deutschland“, weiß Schwille. Vom Etikett „industrielle Produktion“ will er deshalb trotz beachtlicher Stückzahlen nichts wissen. Die Messerfabrik sei vielmehr manufakturmäßig organisiert. www.tina-messerfabrik.de 7 Technik, die begeistert: Ewald Heinzelmann, Karl Duffner, Joachim Möhrle, Joachim Eisert und Harald Herrmann im Ausstellungsraum der Duffner Landtechnik. Fotos: Bouß Traktor im Netz Die Duffner Landtechnik GmbH &. Co. KG vertreibt und wartet schweres Gerät: Traktoren, Pflüge, Mähdrescher, Obstsortieranlagen und andere Spezialmaschinen. Das 1934 gegründete Unternehmen mit Stammsitz in Hohentengen betreibt Filialen in Oberteuringen und Münsingen. 52 Mitarbeiter und acht Auszubildende zählt das Familienunternehmen in dritter Generation. Sohn Karl-Josef leitet die Münsinger Filiale. „2009 war kein Krisenjahr für uns“, sagt Seniorchef Duffner, „aber es war schwieriger als in den Vorjahren, weil die Milchbetriebe deutlich weniger bestellt haben.“ Den Umsatzeinbruch, den das Familienunternehmen in diesem Bereich zu verkraften hat, beziffert Duffner auf rund 50 Prozent. Der Markt für Landmaschinen entwickle sich zurzeit ähnlich wie der Kfz-Markt. „Die Verdienstsituation im Handel mit neuen Maschinen ist schwierig, im Werkstattgeschäft gut, im Ersatzteilhandel ebenfalls gut“, fasst Duffner zusammen. Die Kundschaft lege vor allem auf guten Service Wert. Duffner bietet einen 24Stunden-Notfalldienst. Liegengebliebene Traktoren werden direkt beim Kunden abgeholt. Bei Bedarf kann der Werkstattaufenthalt mit Ersatzfahrzeugen überbrückt und so ein kostspieliger Stillstand zur Erntezeit vermieden werden. Die Kosten für einen großen Traktor liegen schnell im sechsstelligen Bereich. Viele Landwirte entscheiden sich deshalb für gebrauchte Maschinen und werden auf Duffners Firmenwebsite fündig. „Rund 90 Prozent der Verkäufe kommen über das Internet zustande“, schätzt Duffner. www.duffner-lt.de Die Richtlinie 2006/42/EG formuliert einheitliche Mindeststandards für in der Europäischen Union vertriebene Maschinen und Anlagen und schafft somit eine rechtssichere Grundlage für Hersteller. Sie tritt am 29. Dezember 2009 in Kraft und löst die geltende Richtlinie 98/37/EG ab. Eine Übergangsfrist ist nicht vorgesehen. Zu den wichtigsten Neuerungen zählen erweiterte Dokumentationspflichten. In einigen Fällen wurden lediglich neue Begriffe eingeführt. So werden aus „Teilmaschinen“ künftig „Unvollständige Maschinen“, die dazugehörige „Herstellererklärung“ muss nun als „Einbauerklärung“ abgegeben werden. Was Unternehmen in Dokumentationen und technischen Unterlagen berücksichtigen müssen, darüber informiert ein Merkblatt, das kostenfrei unter www.hwk-reutlingen.de/maschinenrichtlinie.html heruntergeladen werden kann. Ansprechpartner ist Adolf Jetter, Innovation und Technik, Tel. 07121/2412-142, E-Mail: adolf.jetter @hwk-reutlingen.de Maßgefertigte Logistiksysteme 25 Jahre Schreinerei Nowottnick Etwas Eigenes schaffen, die eigenen Ideen umsetzen – mit diesem Traum machte Dieter Nowottnick sich 1984 selbstständig. Seit 25 Jahren betreibt der Schreinermeister in Riederich sein eigenes Unternehmen. Und hat damit sein Hobby zum Beruf gemacht. „Ich habe Glück, dass meine Familie voll dahintersteht und immer mitzieht“, sagt Nowottnick, der zur Zeit zwei Auszubildende hat. 20 junge Menschen haben bei ihm seit Firmengründung das Handwerk gelernt. Dieter Nowottnick ist einer, der stets neue Wege sucht. So setzt er seit einigen Jahren neben dem klassischen Schreinerhandwerk (maßgefertigte Möbel, Türen, Einbauschränke) auf Logistik für die Industrie. Damit in den Werken alles just in time verfügbar ist, braucht es ausgeklügelte Systeme. Per Computer werden die einzelnen Bauteile so verwaltet, dass sie an den richtigen Förderbändern landen. Und damit die Arbeiter den schnellstmöglichen Zugriff haben, entwickelt Dieter Nowottnick Wägen oder Boxen, in denen die Werkstücke in passender Anzahl griffbereit am Montageplatz ankommen. Die Krise spürt der Unternehmer auch. Die Industriekunden haben Kurzarbeit, und auch jene Kunden, die Unikatmöbel wollen, halten sich derzeit zurück. Doch der Schreinermeister ist Optimist – schließlich lebt er täglich seinen Traum. Eigenes Schaffen. Ideen verwirklichen. Kreativ sein. Kreativ war zum Beispiel auch der Tag der offenen Tür vor exakt zehn Jahren. Damals stellte der arrivierte Maler Thomas Teschemacher bei Nowottnick aus. Denn schließlich ist es mit der Kunst wie mit dem Schreinerhandwerk: Der Meister schafft Stücke, die jeden Wohnraum in eine Oase verwandeln können. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 23 | 4. Dezember 2009 | 61. Jahrgang Firma Paravan erhält „1. Preis der Deutschen Außenwirtschaft“ Prestigeträchtige Auszeichnung geht an Handwerksbetrieb aus der Region Die Firma Paravan aus Pfronstetten-Aichelau erhielt am Abend des 24. November 2009 im festlichen Ambiente des historischen Rathauses zu Bremen den „1. Preis der Deutschen Außenwirtschaft“. „Damit wird erst zum zweiten Mal überhaupt ein Handwerksbetrieb mit diesem äußerst renommierten und prestigeträchtigen Preis ausgezeichnet“, erläutert Alfred Bouß von der Handwerkskammer Reutlingen, der die Firma Paravan nach Bremen begleitet hatte. Grund für die Preisvergabe waren die bahnbrechenden Innovationen der Firma Paravan, die behinderte Menschen rund um den Globus mobiler machen. Die Geschäftsidee sei, Menschen trotz Behinderung eine neue Lebensqualität zu geben. Das Unternehmen belege weltweit eine Spitzenposition bei hochtechnischen Fahrzeugumbauten sowie behindertengerechten Alltagshilfen. Keimzelle der Firma war eine 1989 gegründete Kfz-Werkstatt; Kern des heutigen Unternehmens ist der Mobilitätspark auf der Schwäbischen Alb, der erstmalig alles aus einer Hand und an einem Ort für die Mobilität behinderter Menschen bietet. Der „Preis der Deutschen Außenwirtschaft“ prämiert herausragendes außenwirtschaftliches Engagement von in Deutschland ansässigen Unternehmen. Die Auszeichnung ist einzigartig auf Grund der Trägerorganisationen, die für die gesamte deutsche Wirtschaft stehen, sowie der bundesweiten Ausrichtung, der hohen medialen Beachtung und der Anbindung des Preises an den „Deutschen Außenwirtschaftstag“. Der „Deutsche Außenwirtschaftstag” ist „Besonders erfreulich ist, dass sich wieder viele kleinere Handwerksbetriebe am Wettbewerb beteiligt und auch junge Handwerker ihre Innovationskraft eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben“, führte Eugen Schäufele, Vorsitzender des Vorstands der Kreissparkasse Reutlingen, mit Blick auf die diesjährigen Wettbewerbsbeiträge aus. Die Fachjury habe die eingereichten Beiträge anhand der Kriterien „Innovationsgrad“, „Umsetzung und wirtschaft- Am 1. Januar 2010 wird der elektronische Entgeltnachweis (ELENA) bundesweit eingeführt. Worauf sich Arbeitgeber einstellen müssen, darüber informiert die Handwerkskammer Reutlingen am 8. Dezember 2009. Das Verfahren wird die Arbeit in den Lohn- und Personalbüros nachhaltig verändern. Denn der elektronische Nachweis ersetzt die bisherigen Bescheinigungen über Arbeitseinkommen in Papierform. Stattdessen wird künftig zusammen mit den monatlichen Entgeltabrechnungen eine Meldung an die zentrale Speicherstelle der Rentenversicherung in Würzburg gesendet. Ein Folge von ELENA: Lohnsachbearbeiter benötigen deutlich mehr Informationen als bisher. Neben Daten wie der Sozialversicherungsnummer, Vorund Familienname, Geburtsdatum und Anschrift und dem erfassten Einkommen des Beschäftigten sind per ELENA auch Daten zu übermitteln, die über die reine Lohnabrechnung hinausgehen. Diese neuen Anforderungen und die technische Umsetzung stehen im Mittelpunkt der Informationsveranstal- tung am 8. Dezember 2009 in Reutlingen. Klaus Schütz von der DATEV erläutert, wie das Verfahren funktioniert und was auf die Arbeitgeber im nächsten Jahr zukommt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Auf einen Blick In der Reihe „Handwerk lädt ein ...“ informiert die Handwerkskammer Reutlingen über den elektronischen Entgeltnachweis. „ELENA – Was ändert sich bei den Lohnbescheinigungen ab dem 1. Januar 2010?“ 8. Dezember 2009 um 19 Uhr in der Handwerkskammer Reutlingen, Hindenburgstraße 58, 72762 Reutlingen. Referent: Klaus Schütz, DATEV Im Anschluss laden wir Sie zu einem Imbiss ein. Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 4. Dezember 2009 unter Tel. 07121/ 2412-120, E-Mail: info@hwk-reutlingen.de. Hinweis: Aus Platzgründen können nur die ersten 140 Anmeldungen berücksichtigt werden! Handwerkskammer startet Blended-Learning-Kurse zur E-Vergabe Deutscher Außenwirtschaftspreis für die Firma Paravan aus Pfronstetten: Roland und Martina Arnold nahmen die Glückwünsche von Manfred Rycken, Vizepräsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, entgegen. Foto: Bouß die bedeutendste nationale Außenwirtschafts-Fachtagung. Zu den Trägerorganisationen des Preises gehören der Bundesverband des Deutschen Exporthandels (BDEx), der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V. (BGA), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK), der Zen- tralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und die Handelskammer Bremen. Schirmherr ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen: Überdurchschnittliche Resonanz Innovationskraft Informationsveranstaltung zum elektronischen Entgeltnachweis Flexibler lernen im Netz Preisträger des 22. Innovationswettbewerbs geehrt Eine überdurchschnittliche Resonanz auf ihre diesjährige Ausschreibung konnte die „Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“ verzeichnen – und auch die Abschlussveranstaltung in der Kassenhalle der Kreissparkasse Reutlingen war so gut wie noch nie besucht. Festredner war in diesem Jahr Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks. Mit Stolz verwies er darauf, dass gerade das Handwerk der stabilisierende Faktor in der aktuellen Wirtschaftskrise sei. Damit nicht nur das in der Öffentlichkeit mehr anerkannt werde, werde das Handwerk im Jahr 2010 eine groß angelegte bundesweite Imagekampagne mit TV- und Kino-Spots sowie mit Anzeigenschaltungen und jugendgerechten Internetauftritten starten. Dass das Handwerk aber auch so schon eine Macht darstelle, das sei alleine schon daran zu ersehen, dass der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und FDP in vielen Bereichen die Handschrift des Handwerks trage. Und Joachim Möhrle, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, meinte, dass die Ergebnisse des diesjährigen Innovationspreises zeigten, wie wichtig das Handwerk in der Region sei. Was bringt ELENA? Ob in Vollzeit oder als Teilzeitkurs – Weiterbildung findet im Regelfall zu festen Zeiten statt. Der Einsatz von Online-Modulen schafft hier Freiräume. Dies ist einer der Gründe, warum die Handwerkskammer Reutlingen im Rahmen ihrer Schulungen zur elektronischen Vergabe erstmals auch BlendedLearning-Kurse anbietet. 13 Handwerker haben sich für den ersten Kurs dieser Art entschieden. Der zweiwöchige Kurs besteht aus drei Bausteinen und kombiniert verschiedene Lernformen: den klassischen Unterricht im Lehrsaal, das internetgestützte Arbeiten und das gewohnte Lernen mit gedruckten Texten. Der hohe Anteil an Online-Lernphasen bietet den Vorteil, dass die Teilnehmer nur an zwei Terminen für jeweils rund drei Stunden in Reutlingen präsent sein müssen. Entwickelt wurde das Konzept von Irene Scherer und Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung/Projekt MAREMBA. Der Zugewinn an individueller Flexibilität sei nicht der einzige Vorzug der Blended-Learning-Methode, betont Schröter: „Ein willkommener Effekt ist, dass Teilnehmer gefordert sind, sich in virtuellen Räumen zu bewegen und sich darin zurechtzufinden.“ Dieses Orientierungswissen sei für kleine Betriebe genauso wichtig wie das fachliche Know-how zur E-Vergabe und zu elektronischen Signaturen. Die Teilnehmer lernen vor allem selbstständig am Rechner. Dies heißt jedoch nicht, dass sie auf sich allein gestellt bleiben. Tutoren stehen als Ansprechpartner zur Verfügung, zum Austausch mit anderen Teilnehmern sind Chat und Forum eingerichtet. Weitere Schulungen sind in Vorbereitung. Das aktuelle Kursprogramm finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/evergabe.html Das BlendedLearningKonzept verknüpft verschiedene Methoden und Medien. Foto: Steinort Wenn der Schuh drückt 75 Jahre Schuh-Koch in Albstadt Sie waren erfolgreich: Die Preisträger des 22. Innovationspreises der „Stiftung der Kreissparkasse Reutlingen zur Förderung innovativer Leistungen im Handwerk“. Foto: Bouß licher Erfolg am Markt“ sowie „unternehmerische Leistung“ beurteilte. Auch die Kreativität sowie die Qualität der handwerklichen Leistung hätten bei der Preisvergabe eine Rolle gespielt. Als Entscheidungsgrundlage für die Preisvergabe wurden die bei den Hochschulen aus Reutlingen, Esslingen, Aalen, Hannover und Rosenheim sowie bei verschiedenen Sachverständigen eingeholten Expertengutachten herangezogen. Die Preisträger Mit dem 1. Preis, der mit 5.000 Euro dotiert ist, wurde die Firma Endox Feinwerktechnik GmbH aus Bad Urach ausgezeichnet. Die Firma entwickelte einen Dispenser, der die Handhabung von medizinischen Führungsdrähten in der flexiblen Endoskopie enorm vereinfacht. Der 2. Preis in Höhe von 2.500 Euro wurde der Firma Zawischka Apparatebau ZVA GmbH aus Reutlingen für eine Buchfalz-Beleimungsanlage für kartonierte Bücher aller Größen zugesprochen. Den 3. Preis in Höhe von 1.500 Euro erhielt die Firma DaMo Feinmechanik, Metallbau aus Dettingen/Erms, die ein flexibles Schraubkappenwerkzeug entwickelte. Der „Sonderpreis für kleine Handwerksbetriebe mit bis zu zehn Beschäftigten“, dotiert mit 1.500 Euro, ging an die Firma Hörakustik Kimmerle aus Reutlingen. Der Betrieb hat mit dem selektiven, individuellen Gehörschutz „SELEC 2010“ am Wettbewerb teilgenommen. Mit dem „Sonderpreis für hervorragende kreative handwerkliche Fertigkeiten“ in Höhe von 1.500 Euro wurde die Firma Roland Georg Epple aus Hülben ausgezeichnet. Das von Herrn Epple entwickelte Hobelbanksystem zeichnet sich durch vielseitige und verbesserte Spannelemente aus und weist eine qualitativ sehr hochwertige und ästhetisch ansprechende Ausführung auf. Der Sonderpreis „Junges Handwerk“, der ebenfalls mit 1.500 Euro ausgeschrieben war, wurde vier Auszubildenden der Eissmann Automotive Deutschland GmbH aus Bad Urach zugesprochen. Die jungen Mitarbeiter haben für ihren Betrieb eine vollautomatische Montagevorrichtung für Wählhebel von Automatikgetrieben geplant und angefertigt. Eines der letzten Rätsel der Menschheit ist, warum Frauen so viele Schuhe besitzen müssen. Statistiker wissen immerhin, dass ein Paar um die 80 Euro kosten darf. Was aber, wenn der Traumschuh zwar schick ist, aber den Fuß quält? Werner Koch weiß Abhilfe: Seit 75 Jahren ist das Unternehmen Profi für gutes Schuhwerk. Gute Schuhe, gesundes Gehen: Schuh-Koch in Albstadt besteht seit 75 Jahren. Foto: privat REGIONAL Deutsche Handwerks Zeitung Planen Sie Investitionen in den kommenden Monaten? mehr 14,9 (16,3) gleich weniger 19,4 (17,9) 13,1 (12,1) keine 52,6 (53,6) Kreative Ideen für kundiges Publikum. Hair and Style Management: Fachmesse erfindet sich jedes Jahr neu. Seite 10 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 24 | 18. Dezember 2009 | 61. Jahrgang HANDWERK IN ZAHLEN Baden-Württemberg Joachim Möhrle als Präsident wiedergewählt Amtsinhaber bestätigt Wahl der Gremien Vollversammlung Wahl der Vizepräsidenten Der neue Vorstand mit Hauptgeschäftsführer: Bernd Heusel, Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert, Harald Herrmann, Hermann Dreher, Hermann Pfaff, Präsident Joachim Möhrle, Vizepräsident August Wannenmacher, Manfred Haug, Vizepräsident Traugott Feder (von links nach rechts, nicht auf dem Bild Gebhart Höritzer). Fotos: Bouß Joachim Möhrle wird die Handwerkskammer Reutlingen für weitere fünf Jahre führen. Die Vollversammlung hat den 62-jährigen Freudenstädter auf ihrer konstituierenden Sitzung am 30. November bei zwei Enthaltungen in seinem Amt bestätigt. Möhrle bekleidet das ranghöchste Amt im Handwerk der Region seit 1999 und ist nun bis ins Jahr 2014 an die Spitze der Kammer gewählt. Das Handwerk habe die Wirtschaftskrise bislang vergleichsweise unbeschadet überstanden, stellte Möhrle in seinem Rückblick fest: „Wir sind – zumindest in einigen Bereichen – mit einem blauen Auge davongekommen.“ Dies gelte dank der Konjunkturprogramme von Bund und Land und der Förderung für energetische Sanierungen für das Bauhauptgewerbe und den Bau- und Ausbaubereich. Allerdings verzeichneten die Zulieferer wie ihre exportorientierten Kunden in der Industrie in den vergangenen zwölf Monaten zum Teil drastische Auftragsrückgänge. Möhrle rechnet aber damit, dass die Talfahrt der gewerblichen Wirtschaft im kommenden Jahr sich nicht fortsetzen wird. An die Adresse der Politik richtete Möhrle die Forde- Joachim Möhrle Joachim Möhrle ist seit 1973 geschäftsführender Gesellschafter der Autohaus Möhrle GmbH in Freudenstadt. Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Bankkaufmann studierte er Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Pforzheim und schloss sein Studium 1972 mit der Prüfung zum Diplom-Betriebswirt (FH) ab. Möhrle war und ist in zahlreichen Ehrenämtern aktiv. Von 1980 bis 2004 gehörte er dem Gemeinderat in Freudenstadt an. 1987 wurde er zum Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt gewählt. Möhrle bekleidete dieses Amt bis 1999. Seit 1989 ist er Mitglied der Vollversammlung und des Vorstandes der Handwerkskammer Reutlingen. Möhrle engagiert sich in zahlreichen Aufsichtsräten und Beiräten, so zum Beispiel als Regionalbeiratsvorsitzender der Innungskrankenkasse Freudenstadt (IKK), im Beirat der Wagniskapital GmbH der Kreissparkasse Reutlingen, im Aufsichtsrat von Baden-Württemberg International (bwi) und im Rundfunkrat des Südwestrundfunks. Seit Dezember 2004 gehört er dem Präsidium des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Vorstand des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT) an. Im Juli 2005 wurde Möhrle zum baden-württembergischen Landeshandwerkspräsidenten gewählt. Erneuter Vertrauensbeweis: Präsident Joachim Möhrle nimmt die Glückwünsche seines Vorgängers, Ehrenpräsident Günther Hecht, entgegen. rung nach verbesserten Rahmenbedingungen für Unternehmen. Vorrangige Arbeitsfelder seien neben dem Abbau der Steuerprogression und Nachbesserungen bei der Erbschaftsteuer vor allen Dingen die Unternehmensfinanzierung. Insbesondere die zurückhaltende Vergabe von Krediten zur Betriebsmittelfinanzierung gebe Anlass zur Sorge: „Wenn die Liquidität nicht gesichert ist, dann bringt das auch grundsätzlich gesunde Unternehmen in Gefahr“, mahnte Möhrle. Darüber hinaus müsse der binnenwirtschaftliche Sektor durch gezielte Maßnahmen gestärkt werden. Möhrle erneuerte in diesem Zusammenhang die Forderung nach einem reduzierten Mehrwertsteuersatz auf handwerkliche Leistungen. Staatlichen Hilfen für einzelne Unternehmen, wie im Fall des Automobilherstellers Opel, erteilte Möhrle eine deutliche Absage. „Ich bin der Meinung, dass der Staat seine Aufgabe als Regelsetzer und Schiedsrichter entschiedener wahrnehmen muss, statt als Akteur ins Wirtschaftsgeschehen einzugreifen.“ Start der Imagekampagne Trotz seines guten Rufs in weiten Teilen der Bevölkerung: Wenn es um die Zukunft geht, hat das Handwerk ein Imageproblem. So die Umfrageergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Forsa. Damit sich daran etwas ändert, startet das deutsche Handwerk ab Januar 2010 eine bundesweite Kampagne. Besonders jungen Menschen wolle man ein zeitgemäßes Bild vom Handwerk vermitteln, aber auch ein neues „Wir-Gefühl“ über alle Branchen hinweg schaffen, erläuterte Möhrle. Die 50 Millionen Euro teure Kampagne wurde entwickelt von der Berliner Agentur Scholz & Friends, die bereits die Baden-Württemberg-Kampagne „Wir können alles. Außer Hochdeutsch.“ konzipiert hatte. Der Starttermin ist der 16. Januar 2010. Hindenburgstr. 58, 72762 Reutlingen, Telefon 07121/2412-0, Telefax 07121/2412-400 Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Dr. iur. Joachim Eisert Redaktion: Alfred Bouß, Udo Steinort Ein weitere wichtige Aufgabe der Wintervollversammlung war die Wahl der Vizepräsidenten der Handwerkskammer Reutlingen: August Wannenmacher (Rangendingen) für die Arbeitgeberseite und Traugott Feder (Reutlingen) als Arbeitnehmervertreter wurden in ihren Ämtern für weitere fünf Jahre bestätigt. August Wannenmacher ist seit 1. Januar 1985 zusammen mit seinem Bruder Helmut geschäftsführender Gesellschafter der August Wannenmacher. ASW Wannenmacher GmbH Rangendingen. Der Schreinermeister ( Jahrgang 1954) ist seit 1991 im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Zollernalb, seit 1993 Obermeister der Schreinerinnung und seit 2009 Kreishandwerksmeister im Zollernalbkreis. Darüber hinaus ist er seit 2000 Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes sowie ordentliches Mitglied im Bezirksrat der AOK Balingen. Mitglied der Vollversammlung sowie des Vorstandes der Handwerkskammer Reutlingen ist Wannenmacher seit 1999. Das Amt des Vizepräsidenten hat er 2004 übernommen. Der 1952 geborene Traugott Feder ist seit 1967 bei der Anton Geiselhart GmbH & Co. KG, Maler- und Lackier-, Stuckateurund Gerüstbaubetrieb, Reutlingen, beschäftigt und dort seit Traugott Feder. über 30 Jahren BeFotos: Bouß triebsratsvorsitzender. Feder ist Vorsitzender der regionalen Mitgliederversammlung der IKK, Bundesfachgruppenvorsitzender für das deutsche Maler- und Lackiererhandwerk bei der IG Bauen-Agrar-Umwelt sowie Vorsitzender der Vertreterversammlung der württembergischen Bauberufsgenossenschaft. Mitglied der Vollversammlung und des Vorstandes der Handwerkskammer Reutlingen ist er seit 1989. 2004 wurde er erstmals zum Vizepräsidenten gewählt. IKK plant keine Zusatzbeiträge Fusion zur IKK classic Neue Vollversammlung nimmt Arbeit auf Parlament des Handwerks ist das oberste Organ der Selbstverwaltung Impressum Generationswechsel Das Parlament des Handwerks hat ein neues Gesicht. Zahlreiche Ehrenamtsträger sind ausgeschieden. . . . . . . . . . . . . . . 8 Quelle: Handwerkskammer Reutlingen Bitte beachten Sie auch die Sonderseiten I bis IV THEMEN Möhrle erteilt staatlichen Hilfen für einzelne Unternehmen eine Absage Angaben in Prozent der Befragten; in (): Vorjahresquartal Der Vorstand der Handwerkskammer Reutlingen besteht aus neun Mitgliedern, sechs Vertretern der Arbeitgeberseite und drei Arbeitnehmervertretern. Arbeitgeber: Präsident Joachim Möhrle (Freudenstadt), Vizepräsident August Wannenmacher (Rangendingen), Harald Herrmann (Reutlingen), Bernd Heusel (Reutlingen), Gebhart Höritzer (Tübingen) und Hermann Pfaff (Sigmaringen). Arbeitnehmer: Vizepräsident Traugott Feder (Reutlingen), Hermann Dreher (Inzigkofen) und Manfred Haug (Pfalzgrafenweiler). Der Rechnungsprüfungsausschuss hat die Jahresrechnung zu prüfen und der Vollversammlung zu berichten. Arbeitgeber: Kay Jentz (Reutlingen), Wolfgang Motzer (Dettenhausen) Arbeitnehmer: Harald Walker (Tübingen). Der Berufsbildungsausschuss der Handwerkskammer Reutlingen ist in „allen wichtigen Angelegenheiten der beruflichen Bildung zu unterrichten und zu hören“. Nach § 24 der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen gehören diesem Gremium sechs selbstständige Handwerker, sechs Arbeitnehmervertreter sowie sechs Lehrer an berufsbildenden Schulen an. Arbeitgeber: Paul-Gerhard Alber (Albstadt), Hans-Martin Dittus (Tübingen), Albert Heinzelmann (Mengen), Kay Jentz (Reutlingen), Dieter Laible (Reutlingen), Carl-Friedrich Wöhrle (Freudenstadt). Stellvertreter Arbeitgeber: Ernst Berger (Meßstetten), Willi Braun (Kusterdingen-Jettenburg), Mark Gutmann (Reutlingen), Ernst Hein (Veringenstadt), Axel Kaupp (Horb), Sabine Schmauder (Dettingen). Arbeitnehmer: Günther Beck (Reutlingen), Hermann Dreher (Inzighofen), Manfred Haug (Pfalzgrafenweiler), Marcel Preuss (Reutlingen), Wolfgang Wendt (Bodelshausen), Rolf Zabka (Reutlingen). Stellvertreter Arbeitnehmer: Michael Bidmon (Reutlingen), Traugott Feder (Reutlingen), Andreas Schur (Lichtenstein), Armin Sieger (Meßkirch), Harald Walker (Tübingen). Die Berufung der Lehrervertreter in dieses Amt, die als beratende Mitglieder teilnehmen, ist bereits durch die zuständigen Behörden erfolgt. 7 Am 30. November 2009 trat erstmals die neu gewählte Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen im Reutlinger „Schafstall“ zusammen. Die Vollversammlung ist das oberste Selbstverwaltungsorgan des Handwerks in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Tübingen, Sigmaringen und Zollernalb. Sie hat 39 Mitglieder. Zwei Drittel stellen die Arbeitgeberseite, ein Drittel die Arbeitnehmer. Die Vollversammlung ist für fünf Jahre gewählt. Mehr als ein Drittel der Sitze wurden neu besetzt. Von den 15 neuen Mitgliedern kommen neun aus der Arbeitgeberschaft, die Arbeitnehmerseite stellt sechs neue Mitglieder. Der Versammlung gehören 36 Männer und drei Frauen an. Die Wahl zur Vollversammlung hatte bereits im Frühjahr 2009 stattgefunden. Die Ergebnisse wurden am 19. Juni durch den Wahlleiter bekanntgegeben. Die Vollversammlung entscheidet über das Budget der Handwerkskammer und die Höhe des Mitgliedsbeitrags. Im Bereich berufliche Bildung und im Prüfungswesen verfügt das Gremium über die Rechtssetzungskompetenz. Aus dem Kreis der Vollversammlung werden weitere Organe der Kammer gewählt: der Präsident, die beiden Vizepräsidenten, je einer aus Arbeitgeber- und Arbeitsnehmerschaft, der Vorstand sowie der Berufsbildungsausschuss, der sich aus je sechs Vertretern der selbstständigen Handwerker, der Arbeitnehmer und der Lehrer an berufsbildenden Schulen zusammensetzt. Versicherte der Innungskrankenkasse (IKK) Baden-Württemberg und Hessen müssen im Jahr 2010 keine Zusatzbeiträge befürchten. Darüber informiert die Kasse, die am 1. Januar 2010 mit den Innungskrankenkassen in Sachsen, Thüringen und Hamburg zur IKK classic fusioniert. Durch den Zusammenschluss entsteht eine neue Krankenkasse mit insgesamt 1,8 Millionen Mitgliedern. Für die meisten Versicherten sichere der Zusammenschluss nicht nur den Erhalt bewährter Zusatzleistungen, sondern bedeute sogar eine Erweiterung der Extraangebote bei stabilem Beitrag, teilt die IKK mit. Deutsche Handwerks Zeitung 8 HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 24 | 18. Dezember 2009 | 61. Jahrgang Generationswechsel im Parlament des Handwerks Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr Foto: ZDH Öffnungszeiten zum Jahreswechsel Die Handwerkskammer Reutlingen ist ab dem 24. Dezember 2009 bis zum 5. Januar 2010 geschlossen. An den übrigen Werktagen innerhalb der Weihnachtsferien gelten die gewohnten Öffnungszeiten. Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Mitarbeitern eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr 2010. Heizung & Sanitär Müller 25 Jahre Qualität in dritter Generation Hoher Besuch in Horb: Anlässlich der Verabschiedung von Oberbürgermeister Michael Theurer besuchte der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger mehrere Horber Mittelständler, darunter die Graf Furnier GmbH & Co. KG. An Themen mangelte es nicht. Die Unternehmer nutzten die Gelegenheit, sich mit dem Stuttgarter Regierungschef über alte und neue drängende Fragen auszutauschen. Die Bandbreite reichte vom Kündigungsschutz und das Renteneintrittsalter über die Konjunkturprogramme von Bund und Land bis hin zu den bereits spürbaren Auswirkungen der Finanzmarktkrise auf die Kreditvergabepraxis der Banken. Oettingers Besuch begann mit der Besichtigung der Firma Graf Furnier. Das 1949 als Bau- und Möbelschreinerei gegründete Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Furnieren spezialisiert: Bauleisten, Türfalzkanten, Türbekleidungen und Möbelprofile. Das Portfolio umfasst mehr als 50 Varianten, die als Rollenware oder als Blattware in verschiedenen Qualitäten gefertigt werden. Die Firma beliefert Kunden aus ganz Europa. Hauptabnehmer sind Unternehmen der Bau-, Möbel- und Türenindustrie. Für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte ist gesorgt. Christian Graf ist kürzlich als Leiter Technik und Produktentwicklung in die Geschäftsleitung des Familienunternehmens eingetreten. Gemeinsam mit Seniorchef Josef Graf jun., Seniorchefin Gabriele Graf und Schwester Steffi Graf, die für Verkauf und Marketing verantwortlich zeichnet, soll der Übergang in die dritte Generation erfolgreich gestaltet werden. www.graffurnier.de Zahlreiche Ehrenamtsträger gehören der neuen Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen nicht mehr an. Das für fünf Jahre gewählte Gremium zählt 15 neue Mitglieder, neun Arbeitgeber und sechs Arbeitnehmer. „Das Parlament des Handwerks hat ein neues Gesicht. Der Generationswechsel ist offenkundig“, sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert anlässlich der Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder. Aus der Vollversammlung sind ausgeschieden (in alphabetischer Reihenfolge): Ralf Bohnet (Freudenstadt), Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Freudenstadt; Marlies Flunkert (Reutlingen); Nicole Grespan (Balingen); Herbert Gühring (Rosenfeld), Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses, Ehrenkreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Zollernalb, Ehrenobermeister der Raumausstatter-Innung Zollernalb, Sachverständiger; Jost Herion (Balingen-Engstlatt), Ehrenobermeister der Elektro-Innung Zollernalb; Jochen Jeutter (Pfalzgrafenweiler); Thomas Koch (Balingen); Horst Künstle (Reutlingen), ehemaliger Obermeister der Innung Sanitär-Heizung-Klima Reutlingen; Peter Mader (Albstadt), Präsident des Bundesverbandes Metall, Obermeister der Innung Metall Zollernalb; Wilhelm Neudörffer (Bad Saulgau), Mitglied des Vorstandes; Ulrich Saur (Tübingen), Obermeister der Innung Sanitär und Heizung Tübingen; Robert Schneider (Mössingen), Mitglied des Rechnungsprüfungsausschusses; Max Steinhart (Reutlingen); Sabine Strobel (Rangendingen); Jürgen Walz (Sonnenbühl). Foto: Bouß „Lernform gut, Betreuung gut“ Im November fand an der Bildungsakademie Reutlingen der erste BlendedLearning-Kurs zur elektronischen Vergabe statt. Vier Kapitel, 17 Lektionen, 28 Übungen, rund 15 Stunden Lernzeit verteilt auf zwei Wochen. Das Besondere daran: die Teilnehmer arbeiteten die meiste Zeit online. Wann sie wollten, wo sie wollten. Wie sie mit dem Lernen im virtuellen Raum zurechtgekommen sind, wollten wir von den Teilnehmern wissen. Albert Lambur kalkuliert Angebote bei der Firma Heizungsbau Ulmer in Wannweil. Er ist zugleich der Experte für öffentliche Ausschreibungen im Betrieb. „Ich bin automaAlbert Lambur tisch mit dem Portal hat schnell und Vergabe 24 konfronumfassend tiert“, sagt der IndusFeedback triefachwirt über seine erhalten. Motivation zur Teilnahme. Seine Wertung fällt knapp aus: „Lernform gut, Betreuung gut.“ Dass Fragen an das Dozententeam nicht im Lehrsaal, sondern nur per E-Mail gestellt werden konnten, habe sich nicht negativ bemerkbar gemacht, betont Lambur: „Ich habe immer schnell und umfassend Feedback erhalten.“ Seine Kollegin Bettina Kuder, bei Ulmer in der Abteilung „Büro von A–Z“ tätig, stimmt zu. Obgleich sie schon etwas Zeit gebraucht habe, um sich auf die ungewohnte Arbeitsweise einzustellen. Im Verlauf des Kurses hat die Angestellte den Zugewinn an zeitlicher Flexibilität schätzen geBettina Kuder lernt. Kuder hat das schätzt flexible Lernpensum innerLernzeiten. halb ihres normalen Arbeitstages erledigt. Weitgehend problemlos, wie sie im Rückblick feststellt: „Der Aufwand war bewältigbar.“ Nach dem Grundkurs war dies bereits der zweite Kurs zur E-Vergabe, den sie bei der Kammer besucht hat. Ehrgeiz geweckt „Schlicht phänomenal.“ So beurteilt Ulrike Günthner die ständige Betreuung während der Onlinelernzeiten. Die Unternehmerfrau, die den kaufmännischen Bereich Ulrike Günthder Firma Fliesen ner lobt KonGünthner in Dornstetzept und Durch- ten betreut, war über führung. eine Infoveranstaltung in Freudenstadt auf das Thema und die Schulungsangebote der Kammer aufmerksam geworden. Mit dem Aufbau und der Lernmethode zeigt sie sich rundherum zufrieden. Für den Kursleiter gibt es gar ein dickes Lob: „Er versteht es, die Teilnehmer zu motivieren.“ Höchst erfolgreich, wie Günth- ner an sich selbst feststellen konnte: „Wir hatten zu Kursbeginn einen Wissenstest durchgeführt. Damit war mein Ehrgeiz geweckt.“ Lernmodell mit Zukunft „Elfmal die Note ‚Eins‘, einmal die ‚Zwei‘.“ Angesichts solcher Rückmeldungen spricht auch Welf Schröter vom Forum Soziale Technikgestaltung/Projekt MAREMBA von einer rundum gelungenen Premiere. Schröter hat den Kurs gemeinsam mit Irene Scherer entwickelt, die Inhalte Welf Schröter methodisch aufbereientwickelt motet, auf einer Plattform derne Lernfortechnisch umgesetzt – men. Fotos: Steinort und schließlich als Tutor betreut. Einen Unterschied zwischen Onlinelernen und dem normalen Schulungsalltag kann er minutengenau benennen: „Wir haben E-Mails zu allen Tages- und Nachtzeiten erhalten. Die erste um 6.25 Uhr, die letzte um 23.56 Uhr.“ Als „besonderen Erfolg“ wertet Schröter, dass alle Teilnehmer, elf von ihnen haben erstmals einen Blended-Learning-Kurs besucht, bis zum Ende dabei geblieben sind. Wiederholung nicht ausgeschlossen. Denn alle Teilnehmer könnten sich vorstellen, so Schröter, sich auch künftig für diese Lernform zu entscheiden. Die Schulungsreihe wird fortgesetzt. Die aktuellen Termine finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/ evergabe.html Umsatzsteuer-Id-Nr. online prüfen Vereinfachtes Verfahren kommt jetzt zur Anwendung Das Handwerk braucht die besten Lehrlinge, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Mit der Imagekampagne des deutschen Handwerks sollen auch in Zeiten geburtenschwacher Jahrgänge genügend junge Leute für eine Ausbildung im Handwerk gewonnen werden. Foto: Archiv In Horb wird gefeiert: Willi Müller hat vor 25 Jahren seinen Betrieb gegründet. Der Meister im Heizungs- und Lüftungsbau startete 1984 in die Selbstständigkeit. Dass Wärme heute mehr ist als ein Bollerofen, ist klar. Das Team um Willi Müller (sieben Personen beschäftigt der Betrieb) sorgt dafür, dass mit moderner Technik alles rund um Heizung und Sanitär im Haushalt funktioniert. „Wir schaffen Behaglichkeit“ ist denn auch das Motto der Firma, die im vergangenen Vierteljahrhundert zehn Auszubildende hatte. Seit dem Jahr 2000 führt Nachfolger Axel Müller die Horber Firma. Besonders wichtig ist ihm dabei, für jeden Kunden das optimale Heizsystem zu finden. Wie das geht, lernt derzeit übrigens ein Azubi. Blended Learning kommt bei Kursteilnehmern der Bildungsakademie Reutlingen blendend an Mehr Flexibilität Überzeugende Qualität: Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger, Christian Graf und Günther Oettinger (v.l.n.r.) nehmen ein Rollenfurnier unter die Lupe. Foto: privat Zum elften Mal in Folge wird die Handwerkskammer Reutlingen den Kammerbeitrag nicht erhöhen. Das sagte Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert auf der Wintervollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen am 30. November 2009 in Reutlingen. Trotz erheblicher Aufwendungen für die im laufenden Jahr durchgeführte, grundlegende Sanierung des Kammergebäudes könne der Beitrag auch 2010 stabil gehalten werden, betonte Kammerchef Eisert. Die notwendigen Investitionen seien vollständig aus Eigenmitteln finanziert worden. Es seien keine Kredite notwendig gewesen. Die Vollversammlung entschied auch über den Wirtschaftsplan 2010. Erträgen in Höhe von 12,2 Millionen Euro stehen Aufwendungen von 12,3 Millionen Euro gegenüber. Die Kammer plant im kommenden Jahr Investitionen in Höhe von rund 480.000 Euro. Heiße Sache Ihre Handwerkskammer Reutlingen Ministerpräsident Oettinger besuchte Firma Graf Furnier in Horb Kammerbeitrag bleibt stabil Die EU-Kommission hat das Nachweisverfahren für die Überprüfung von Umsatzsteuer-Identifikationsnummern (USt-Id-Nr.) vereinfacht. Die Kennungen können über die Onlinedatenbank MIAS abgerufen werden. Das ausgedruckte Prüfergebnis dient als Nachweis für die Gültigkeit einer Identifikationsnummer. Unternehmen, die innerhalb der Europäischen Union mehrwertsteuerfreie Lieferungen erbringen, sind dazu verpflichtet, die UstId-Nr. ihrer Kunden zu überprüfen. Fällt die Prüfung negativ aus, muss die Umsatzsteuer auf der Rechnung ausgewiesen werden – ansonsten verbleibt die Mehrwertsteuerschuld beim Lieferanten. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks weist darauf hin, dass eine positive Bescheinigung das Unternehmen nicht davon entbinde, die üblichen kaufmännischen Überprüfungen vorzunehmen. Ist die vom EU-Kunden angegebene Nummer hingegen nicht korrekt, muss die Umsatzsteuer für die Lieferung ausgewiesen werden. http://ec.europa.eu/taxation_customs/taxation/ vat/traders/vat_number/index_de.htm Bei der Wurst ist nicht alles „wurscht“ 75 Jahre Metzgerei Schneider Bei Marcus und Jochen Schneider in Pliezhausen geht’s um die Wurst: Die Brüder haben im Jahr 2002 den Metzgereibetrieb von ihrem Vater Dieter Schneider übernommen. Damit ist der Betrieb nun in der dritten Generation im Besitz der Schneiders: 1934 gründete Metzgermeister Hermann Schneider die Pliezhausener Schlachterei. 75 Jahre nach Gründung hat das Unternehmen etwa 200 Mitarbeiter und Filialen unter anderem in Reutlingen, Metzingen, Tübingen und Stuttgart. So weit der „Arbeitskreis“ auch reicht – die beiden Chefs legen größten Wert auf regionale Produkte. Die Tiere kommen von Höfen auf der Alb, aus Oberschwaben und Hohenlohe. Geschlachtet wird an zwei nahe gelegenen Standorten. „Philosophie der Premiumqualität“ nennen die Metzgermeister das. Anders gesagt: Kurze Wege garantieren frische Produkte und ausgewählte Bauernhöfe beste Qualität. Am Stammsitz in Pliezhausen arbeiten etwa 40 Mitarbeiter. Zehn junge Menschen lernen derzeit in dem Fachbetrieb und folgen damit etwa 50 Kollegen nach, die seit der Unternehmensgründung ihr Handwerk bei Schneiders gelernt haben. Ein bisschen sind die Auszubildenden die „Sorgenkinder“ der Metzgermeister. Gute Lehrlinge zu finden, sagen sie, sei ein Problem. Nicht alle kommen mit der Technik, die in den Betrieben heute eingesetzt wird, klar. Trotzdem wollen sie die Anforderungen in der Ausbildung nicht herunterschrauben, im Gegenteil: Auch im Metzgerhandwerk steigen die Anforderungen stetig. Übrigens zählen auch Kantinen zu den Kunden. Im Angebot haben die Metzgermeister rund 120 Sorten Wurst und 30 Sorten Schinken. Hergestellt mit modernster Technik. Doch selbst wenn sich der „Geschmack“ der Kunden geändert hat, geblieben ist eines: Frisch muss es sein. Das war schon bei Hermann Schneider so. Wer heute nicht ausbildet, hat morgen keine Facharbeiter! Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 24 | 18. Dezember 2009 | 61. Jahrgang I · AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Richtlinien zur Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit bzw. zur Teilzeitberufsausbildung (§ 8 BBiG/§ 27b HwO) sowie zur vorzeitigen Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung (§ 45 Abs. 1 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO) Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen beschließt am 22. Juli 2009 als zuständige Stelle nach Anhörung des Berufsbildungsausschusses am 23. April 2009 aufgrund der §§ 41, 91 Abs. 1 Nr. 4, 106 Abs. 1 Nr. 10 Handwerksordnung (HwO) i.V.m. § 27b HwO, § 8 BBiG, § 37 Abs. 1 HwO, § 45 Abs. 1 BBiG unter Aufhebung der bisherigen Richtlinien der Handwerkskammer Reutlingen zur Anrechnung auf die Ausbildungszeit, Kürzung der Ausbildungszeit und vorzeitigen Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung folgende Neufassung. Inhalt A. Grundsätze B. Abkürzung der Ausbildungszeit und Teilzeitausbildung gem. § 8 Abs. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 HwO C. Vorzeitige Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung gem. § 45 Abs. 1 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO D. Mindestdauer der Ausbildung E. Verlängerung der Ausbildungszeit gem. § 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO A. Grundsätze (1) Die nachstehenden Richtlinien sollen die Auslegung der gesetzlichen Vorschriften über die Abkürzung der Ausbildungszeit gem. § 8 Abs. 1 S. 1 und 2 Berufsbildungsgesetz (BBiG)/§ 27b Abs. 1 S. 1 und 2 Handwerksordnung (HwO) konkretisieren. Die Abkürzung beinhaltet auch die Teilzeitberufsausbildung, die insbesondere Alleinerziehenden und jungen Eltern durch die Verkürzung der täglichen und wöchentlichen Ausbildungszeit die Möglichkeit gibt, Berufsausbildung und Familie zu vereinbaren. Darüber hinaus werden Richtlinien über die vorzeitige Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung gem. § 45 Abs. 1 BBiG i.V.m. § 21 Abs. 2 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO i.V.m. § 21 Abs. 2 BBiG und über die Verlängerung der Ausbildungszeit gem. § 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO formuliert. (2) Die Richtlinien enthalten Maßstäbe für die Entscheidungen der zuständigen Stellen. (3) Im Einzelfall können besondere Gesichtspunkte eine abweichende Beurteilung erfordern. B. Abkürzung der Ausbildungszeit und Teilzeitausbildung gem. § 8 Abs. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 HwO B.1 Grundsatz und allgemeine Voraussetzungen der Antragstellung (1) Auf gemeinsamen Antrag des Ausbildenden (Betrieb) und des Auszubildenden1 hat die Handwerkskammer Reutlingen die Aus- bildungszeit gem. § 8 Abs. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 HwO zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. (2) Die Kürzung der Ausbildungszeit soll möglichst bei Vertragsschluss, spätestens jedoch so rechtzeitig beantragt werden, dass noch mindestens ein Jahr Ausbildungszeit verbleibt. (3) Der Antrag muss gemeinsam von beiden Vertragsparteien (Ausbildender und Auszubildender) schriftlich bei der zuständigen Stelle gestellt werden. Bei Minderjährigen ist die entsprechende Zustimmung der gesetzlichen Vertreter erforderlich. (4) Die Antragsteller müssen glaubhaft machen, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht werden kann, z.B. durch Vorlage von (Berufs-)Schul- und Prüfungszeugnissen, Leistungsbeurteilungen, Berufsausbildungsverträgen und betrieblichen Ausbildungsplänen. B.2 Abkürzungsgründe bei Vertragsabschluss gem. § 8 Abs. 1 S. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 S. 1 HwO (1) Nachfolgende Gründe können zu einer Verkürzung in dem angegebenen Zeitrahmen führen: – Fachoberschulreife/mittlerer Schulabschluss oder gleichwertiger bis zu Abschluss 6 Monate – Nachweis der Fachhochbis zu schulreife oder allgemeine 12 Monate Hochschulreife oder abgeschlossene Berufsausbildung (2) Im Einzelfall kann die Ausbildungszeit auch wegen eines Lebensalters von mehr als 21 Jahren um bis zu 12 Monate verkürzt werden. (3) Darüber hinaus kann bei Nachweis einer einschlägigen beruflichen Grundbildung oder einschlägigen Berufstätigkeit oder Arbeitserfahrung im Berufsfeld diese angemessen berücksichtigt werden. (4) Bei Fortsetzung der Berufsausbildung in demselben Beruf kann die zurückgelegte Ausbildungszeit ganz oder teilweise für eine Kürzung berücksichtigt werden. (5) Soweit festgestellt wird, dass nach Abschluss des ersten Ausbildungsjahres bei einem Berufswechsel die Grundausbildung des Erstberufes im Wesentlichen identisch ist mit der Grundausbildung des neuen Ausbildungsberufes, so kann diese in vollem Umfang (12 Monate) berücksichtigt werden. 1 Zur besseren Lesbarkeit wird generell auf weibliche Bezeichnungen verzichtet; mit männlichen Wortformen sind männliche und weibliche Personen in gleicher Weise gemeint. B.3 Abkürzung während der Berufsausbildung gem. § 8 Abs. 1 S. 1 BBiG/§ 27b Abs. 1 S. 1 HwO (1) Die Kürzung der Ausbildungszeit während der laufenden Berufsausbildung ist möglich, wenn Verkürzungsgründe nach B.1 vorliegen, das Ausbildungsziel in der verkürzten Zeit erreicht werden kann und die Ausbildungsinhalte vermittelt werden können. (2) Wird der Antrag erst im Laufe der letzten 12 Monate der Ausbildungszeit gestellt, so soll dieser vorrangig als Antrag auf vorzeitige Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung behandelt werden (siehe C. Vorzeitige Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung). B.4 Zusammentreffen mehrerer Verkürzungsgründe Mehrere Verkürzungsgründe können nebeneinander berücksichtigt werden. Eine vorzeitige Zulassung zur Prüfung (siehe unter C.) ist auch bei verkürzter Ausbildungsdauer gem. § 45 Abs. 1 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO möglich, wenn dadurch die unter D. vorgegebene Mindestausbildungsdauer nicht unterschritten wird. B.5 Abkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit gem. § 8 Abs. 1 S. 2 BBiG/§ 27b Abs. 1 S. 2 HwO (Teilzeitberufsausbildung) (1) Bei berechtigtem Interesse ist auf gemeinsamen Antrag des Auszubildenden und Ausbildenden die Ausbildungszeit auch in Form einer täglichen oder wöchentlichen Reduzierung der Arbeitszeit zu kürzen (§ 8 Abs. 1 S. 2 BBiG/§ 27b Abs. 1 S. 2 HwO). Bei Minderjährigen ist die entsprechende Zustimmung der gesetzlichen Vertreter erforderlich. Ein berechtigtes Interesse ist z.B. dann gegeben, wenn der Auszubildende ein eigenes Kind oder einen pflegebedürftigen Angehörigen zu betreuen hat oder vergleichbar schwerwiegende Gründe vorliegen. (2) Das berechtigte Interesse ist durch Vorlage geeigneter Belege nachzuweisen. (3) Da das Berufsbildungsgesetz für die Abkürzung der Ausbildungszeit keine anteilige Untergrenze festlegt, ist jeweils im Einzelfall zu prüfen, ob die Auszubildenden auch bei einer täglichen oder wöchentlichen Reduzierung der betrieblichen Ausbildungszeiten noch wirklichkeitsnah mit den wesentlichen Betriebsabläufen vertraut gemacht werden können und in dem für die Ausbildung erforderlichen Maß in die betriebliche Praxis eingebunden werden können. Als Richtschnur soll eine wöchentliche Mindestausbildungszeit von 25 Stunden nicht unterschritten werden. (4) Die Teilzeitberufsausbildung führt grundsätzlich nicht zu einer Verlängerung der kalendarischen Gesamtausbildungsdauer. (5) Im Einzelfall kann eine verkürzte tägliche oder wöchentliche Arbeitszeit aber mit einer Verlängerung der kalendarischen Ausbildungsdauer verbunden werden (§ 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO; siehe unter E.), wenn die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen. (6) Die Entscheidung über die Verlängerung kann bei noch unsicherer Prognose oder bei veränderten Rahmenbedingungen auch später getroffen werden. C. Vorzeitige Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung gem. § 45 Abs. 1 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO C.1 Grundsatz und allgemeine Voraussetzungen der Antragstellung (1) Der Auszubildende kann nach Anhörung des Ausbildenden (Betrieb) und der Berufsschule vor Ablauf seiner Ausbildungszeit zur Abschluss-/Gesellenprüfung zugelassen werden, wenn seine Leistungen dies rechtfertigen (§ 45 Abs. 1 BBiG/§ 37 Abs. 1 HwO). (2) Der Antrag ist schriftlich bei der Handwerkskammer Reutlingen zu stellen, im Falle der vorzeitigen Zulassung zur Gesellenprüfung bei der Geschäftsstelle des Prüfungsausschusses. (3) Dem Antrag sind die nach der geltenden Prüfungsordnung erforderlichen Anmeldeunterlagen beizufügen. C.2 Zulassungsvoraussetzungen (1) Eine vorzeitige Zulassung ist gerechtfertigt, wenn der Auszubildende sowohl in der Praxis (Betrieb) als auch in der Berufsschule (Durchschnittsnote aller prüfungsrelevanten Fächer oder Lernfelder) überdurchschnittliche Leistungen nachweist. (2) Überdurchschnittliche Leistungen liegen in der Regel vor, wenn das letzte Zeugnis der Berufsschule in den prüfungsrelevanten Fächern oder Lernfeldern einen Notendurchschnitt besser als 2,49 enthält und die praktischen Ausbildungsleistungen als überdurchschnittlich bzw. besser als 2,49 bewertet werden. (3) Neben dem Zeugnis der Berufsschule sind für den Nachweis das Leistungszeugnis oder eine entsprechende Bescheinigung des ausbildenden Betriebs und die Vorlage der Zwischenprüfungsbescheinigung erforderlich. Der ordnungsgemäß geführte Ausbildungsnachweis ist vorzulegen oder das ordnungsgemäße Führen des Ausbildungs- nachweises vom Betrieb und vom Auszubildenden schriftlich zu bestätigen. C.3 Zulassungsentscheidung (1) Bei Abschlussprüfungen trifft die Handwerkskammer Reutlingen die Zulassungsentscheidung. Hält sie die Zulassungsvoraussetzungen für nicht gegeben, entscheidet der Prüfungsausschuss (§ 46 Abs.1 BBiG). (2) Bei Gesellenprüfungen trifft der Vorsitzende des Prüfungsausschusses die Zulassungsentscheidung. Hält er die Zulassungsvoraussetzungen für nicht gegeben, entscheidet der gesamte Prüfungsausschuss (§ 37a Abs. 1 HwO). (3) Die vorgezogene Prüfung soll nicht mehr als 6 Monate vor dem ursprünglichen Prüfungstermin stattfinden. Darüber hinausgehende Anträge sollen von den zuständigen Stellen als Antrag auf Abkürzung der Ausbildungszeit nach §§ 8 Abs. 1 BBiG/27b Abs. 1 HwO behandelt werden (siehe unter B.). D. Mindestdauer der Ausbildung Die Ausbildungsvertragsdauer soll in der Regel folgende Mindestzeiten, insbesondere beim Zusammentreffen mehrerer Verkürzungsgründe bzw. bei vorzeitiger Zulassung, nicht unterschreiten: Regelausbildungszeit Mindestzeit der Ausbildung 3 ½ Jahre 24 Monate 3 Jahre 18 Monate 2 Jahre 12 Monate E. Verlängerung der Ausbildungszeit gem. § 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO E.1 Grundsatz (1) In Ausnahmefällen kann die Handwerkskammer Reutlingen auf Antrag des Auszubildenden die Ausbildungszeit verlängern, wenn die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen (§ 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO). § 21 Abs. 3 BBiG bleibt unberührt. (2) Inhaltlich verknüpfte Anträge auf Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit und auf Verlängerung der kalendarischen Gesamtausbildungsdauer sollen im Sinne förderlicher Bedingungen für die Vereinbarkeit von Berufsausbildung und Familie entschieden werden. E.2 Allgemeine Voraussetzungen der Antragstellung (1) Der Antrag ist vom Auszubildenden schriftlich bei der Handwerkskammer Reut- lingen zu stellen. Bei Minderjährigen ist die entsprechende Zustimmung der gesetzlichen Vertreter erforderlich. (2) Der Antrag soll rechtzeitig vor Ablauf des Berufsausbildungsverhältnisses gestellt werden. (3) Vor der Entscheidung über den Antrag ist der Ausbildende (Betrieb) zu hören (§ 8 Abs. 2 BBiG/§ 27b Abs. 2 HwO). Die Berufsschule kann gehört werden. (4) Der Auszubildende muss glaubhaft machen, dass die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Eine Verlängerung nach § 8 Abs. 2 BBiG/ § 27b Abs. 2 HwO soll nur ausnahmsweise bei Vorliegen besonderer Gründe gewährt werden. E.3 Verlängerungsgründe (1) Nachfolgende Gründe können eine Verlängerung erforderlich machen: ! erkennbare schwere Mängel in der Ausbildung, ! Nichterreichen des Leistungszieles der Berufsschulklasse, ! längere vom Auszubildenden nicht zu vertretende Ausfallzeiten (z.B. infolge Krankheit), ! körperliche, geistige und seelische Behinderung des Auszubildenden, die dazu führen, dass das Ausbildungsziel nicht in der vereinbarten Ausbildungszeit erreicht werden kann, ! Betreuung des eigenen Kindes oder von pflegebedürftigen Angehörigen, ! verkürzte tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit (§ 8 Abs. 1 S. 2 BBiG/§ 27b Abs. 1 S. 2 HwO). (2) Bei Festlegung der Verlängerungszeit sind die Prüfungstermine zu berücksichtigen. F. Inkrafttreten Die vorstehenden Richtlinien treten am Tage Ihrer Veröffentlichung in Kraft. Gleichzeitig treten die bisherigen Richtlinien der Handwerkskammer Reutlingen zur Anrechnung auf die Ausbildungszeit, Kürzung der Ausbildungszeit und vorzeitigen Zulassung zur Abschluss-/Gesellenprüfung außer Kraft. Diese Regelung wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 4. Dezember 2009 mit Aktenzeichen 3-4233.62/26 genehmigt. Diese Regelung wurde in Reutlingen am 8. Dezember 2009 ausgefertigt. Diese Regelung wird hiermit satzungsgemäß veröffentlicht. gez. gez. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert Präsident Hauptgeschäftsführer Amtliche Bekanntmachung der Handwerkskammer Reutlingen über das Gesamtergebnis der Wahlen zur Vollversammlung 2009 Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat in ihrer Sitzung vom 30. November 2009 die Gültigkeit der Wahl ihrer Mitglieder von Amts wegen gemäß § 100 Abs. 1 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) in der derzeit aktuellen Fassung geprüft und die Gültigkeit der Wahl festgestellt. Das Ergebnis der Wahl wird hiermit gem. § 100 Abs. 2 HwO öffentlich bekannt gemacht. 7. Peter Ring Fuger Mörikestr. 7 72805 Lichtenstein Steffen Mohl Fliesenlegermeister Grabenstr. 35 72800 Eningen Ingo Vöhringer Fliesenlegermeister August-Lämmle-Weg 6 72531 Hohenstein 14. Hermann Pfaff Schmiedemeister Unterdorfstr. 20 72488 Sigmaringen Ernst Hein Elektromeister Inneringer Str. 12 72519 Veringenstadt Alfred Schulz Gas- und Wasserinstallateurmeister Paradiesstr. 32/1 88348 Bad Saulgau Andreas Leibfarth Elektroinstallateurmeister Am Heiligen Brunnen 22 72581 Dettingen Wolfgang Pastoors Radio- und Fernsehtechnikermeister Daimlerstr. 11 72793 Pfullingen 15. Erich Will Kfz-Mechanikermeister Lauchertstr. 14 72511 Bingen Siegmund Bauknecht Kfz-Mechanikermeister Hauptstr. 4 88356 Ostrach Edgar Hirz Kfz-Elektrikermeister Gorheimer Str. 25 72488 Sigmaringen Günther Tröster Mechanikermeister Brühlstr. 23 72805 LichtensteinHolzelfingen Karl Ulrich Thumm Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Keltenstr. 9 72766 Reutlingen 16. Amadeus Haas Friseurmeister Kugelbergstr. 4 88367 Hohentengen Klaus Matt Raumausstatter- und Schreinermeister St. Martinsplatz 5 88630 Pfullendorf Bernd Single Zahntechnikermeister Fürst-Wilhelm-Str. 8 72488 Sigmaringen 10. Joachim Stenzel Dipl.-Ing. (FH) Versorgungstechnik Emil-Adolff-Str. 1 72760 Reutlingen Friedrich Stoll Bauingenieur (grad.) Im Gässle 6 72770 Reutlingen Josef Leippert Metallbauermeister Meidelstetter Str. 9 72829 Engstingen 17. Manfred Reutter Maler- und Lackierermeister Herrenberger Str. 60 72070 Tübingen Ulrich Burkhardt Maurermeister Boschstr. 8 72108 RottenburgHailfingen Stefan Müller Dipl.-Bau-Ing. (FH) Aeulestr. 8/1 72074 Tübingen 11. Dieter Laible Friseurmeister Wilhemstr. 96 72764 Reutlingen Roberto Laraia Friseurmeister Karlstr. 1 72764 Reutlingen Bernd Christner Friseurmeister Reutlinger Str. 40 72829 Engstingen 18. Jochen Strasser Schlossermeister Dusslinger Weg 8 72072 Tübingen Georg Hofer Elektromeister/ FS-Techn. Meister Pfalzgrafenring 17 72119 Ammerbuch Siegfried Buck Schlossermeister Reutlinger Str. 67 72147 Nehren 12. Wilhelm Fetzer Fleischermeister Im Hof 3 72582 Grabenstetten Edmund Sautter Bäckermeister Im Hörnle 76 72800 Eningen u.A. Heinz Sommer Konditormeister Wilhelmstr. 100 72764 Reutlingen 19. Gebhart Höritzer Dachdecker- und Klempnermeister Zwehrenbühlstr. 6 72070 Tübingen Berthold Lamparth Werkzeugmachermeister Dobelstr. 10 72411 Bodelshausen Wolfgang Veit Schlossermeister Robert-Bosch-Str. 21 72810 Gomaringen 13. August Dannegger Zimmerermeister Fürstin-Margarete-Str. 2 72488 Sigmaringen Dietmar Redlich Maurermeister Am Stelzenbach 7 72514 Inzigkofen Wolfgang Lieb Dipl.-Ingenieur Robert-Bosch-Str. 1 72501 Gammertingen 20. Wolfgang Motzer Glasermeister Talstr. 33 72135 Dettenhausen Bernhard Schnitzler Glasermeister Kapellenweg 16 72070 Tübingen Holger Schmid Glasermeister Beim Kupferhammer 5/1 72070 Tübingen Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter 8. Rüdiger Hofmann Elektroinstallateurmeister Lembergstr. 40 72766 Reutlingen 1. Joachim Möhrle Dipl.-Betriebswirt (FH) Heisenbergstr. 1 72250 Freudenstadt Friedrich Barth Kfz-Mechanikermeister Hörschweiler Str. 15 72296 Schopfloch Manfred Konz Elektroinstallateurmeister Alfredstr. 18 72250 Freudenstadt 9. Bernd Heusel Kfz-Betriebswirt Rommelsbacher Str. 69 72760 Reutlingen 2. Gerhard Beuter Mechanikermeister Industriestr. 47 72160 Horb Heinz Müller Dipl.-Ing. Gottlieb-Daimler-Str. 15 72250 Freudenstadt Raimund Pfeffer Dipl.-Ing. (FH) Siemensstr. 8 72184 Eutingen 3. Reinhold Gärtner Schreinermeister Theodor-Heuss-Str. 18 72285 Pfalzgrafenweiler Robert Züfle Schreinermeister Tonbachstr. 116 72270 Baiersbronn Gunther Nübel Schreinermeister Herzogstr. 68 72285 Pfalzgrafenweiler 4. Claus-Dieter Wetzel Konditormeister Marktplatz 65 72250 Freudenstadt Roland Plaz Bäckermeister Marktstr. 16 72184 Eutingen Uwe Wiedmaier Fleischermeister Neuneckerstr. 5 72293 Glatten 5. Kay Jentz Dipl.-Ing. (FH) GF Hechinger Str. 22 72770 Reutlingen Gerd Renz Zimmerermeister Uhlandstr. 20 72793 Pfullingen Jürgen Krohmer Zimmerermeister Am Berg 12 72525 Münsingen 6. Harald Herrmann Fliesenlegermeister Wilhelm-Grimm-Weg 2 72762 Reutlingen Thomas Kimmerle Stuckateurmeister Johannesstr. 40 72124 Pliezhausen Jörg-Heinz Müller Maurermeister In Laisen 30 72766 Reutlingen Als Mitglieder der Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen sind gewählt: Vertreter des selbstständigen Handwerks Fortsetzung auf Seite II II Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN Ausg. 24 | 18. Dezember 2009 | 61. Jahrgang · Amtliche Bekanntmachung der Handwerkskammer Reutlingen über das Gesamtergebnis der Wahlen zur Vollversammlung 2009 (Fortsetzung von Seite I) 6. Hermann Dreher Flaschner, Installateur Hintere Str. 3 72514 Inzigkofen Alexander Linder Metallbauer Blochinger Str. 38 72516 Scheer Reiner Höhn Elektroinstallateur Marienstr. 32 72531 Hohenstein Rolf-Dieter Schrempp Mechanikermeister Unter Hornau 19 72459 AlbstadtPfeffingen 7. Armin Sieger Schreinermeister Panoramaweg 15 88605 Meßkirch Manfred Lohr Schreiner Hintere Bergstr. 10/2 88630 Pfullendorf Kai Grunert Tischler Oberdorf 12 72519 Veringendorf 8. Klaus Nagel Zimmerer Goethestr. 30 72127 Kusterdingen Frank Bertsch Maler und Lackierer Ludwigstr. 31 72805 Lichtenstein Boris Sorgius Zimmerermeister Linsenbergstr. 26 72074 Tübingen Günter Kälbli Karosserie- und Fahrzeugbauermeister Ebingertalstr. 48/1 72459 Albstadt-Lautlingen Wolf-Dieter Dengler Kfz-Mechanikermeister Bahnhofstr. 12-14 72379 Hechingen 9. Wolfgang Wendt Kfz-Mechaniker Weilerweg 36 72411 Bodelshausen Andreas Möck Kfz-Mechaniker Steinlachmühle 1 72116 Mössingen Thomas Klemenz Radio- und Fernsehtechniker Alte Steige 2 72813 St. Johann 24. August Wannenmacher Schreinermeister Im Hitzenried 8 72414 Rangendingen Reinhard Konzelmann Schreinermeister Langenäckerstr. 8 72336 Balingen-Dürrwangen Lothar Weinmann Schreinermeister Plettenbergstr. 8 72336 BalingenRoßwangen 10. Dorle Vatter Fleischereifachverkäuferin Drosselweg 8 72813 St. Johann Elke Hecht Fleischereifachverkäuferin Brühlstr. 49 72805 Lichtenstein Benjamin Rieker Schreiner Pfalzgrafenring 5 72119 Ammerbuch 25. Harald Rothfuß Friseurmeister Wilhelm-Kraut-Str. 9 72336 Balingen Albert Straubinger Schuhmachermeister Rainenstr. 12 72393 BurladingenSamendingen Giuseppe Capone Friseurmeister Marktstr. 5 72458 Albstadt 11. Horst Reichert Betonbauer Zillhauserstr. 2 72336 Balingen Andreas Schur Maler und Lackierer Kreuzäckerstr. 12 72805 Lichtenstein Matthias Hübner Maler und Lackierer Brühlstr. 55 72770 ReutlingenOhmenhausen 26. Günter Weiler Fleischermeister Maierhof 2 72379 Hechingen Alfred Schweizer Bäckermeister Bachstr. 5 72406 Bisingen-Steinhofen Stephan Alt Fleischermeister Lange Str. 12 72461 Albstadt 12. Erich Gauggel Industriemechaniker Frommener Str. 24 72336 Balingen Mario Döll Mechaniker Schützenstr. 21 72488 Sigmaringen Lothar Böhm Mechaniker Heubergstr. 28 72461 Albstadt 13. Simon Weinmann Schreiner Zinkenstr. 9 72336 Balingen Rainer Wiest Schreiner Brühlweg 9/1 72401 Haigerloch Elisabeth Schnitzler Friseurin Birkenstr. 3 72813 St. Johann Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter 21. Ernst Berger Maurermeister Blumersbergstr. 26 72469 Meßstetten Mark Geiger Maler- und Lackierermeister Lauterbachstr. 1 72459 Albstadt Karl-Josef Rupp Maurermeister Kirchgasse 15 72393 BurladingenRingingen 22. Paul-Gerhard Alber Mechanikermeister Johannes-ConzelmannStr. 49 72461 Albstadt-Tailfingen Achim Thiel Gas-Wasserinstallateurmeister Rohrackerstr. 35 72336 Balingen-Weilstetten 23. Gerhard Merz Kfz-Mechanikermeister Untere Dorfstr. 42 72336 Balingen-Weilstetten Vertreter der Gesellen und anderer Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung Ordentliches Mitglied 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter 1. Manfred Haug Feinwerktechniker Lange Str. 56 72285 Pfalzgrafenweiler Jörg Schwarz Fernmeldeanlagenelektroniker Brühlstr. 24 72805 Lichtenstein Rainer Geiselhart Kommunikationselektroniker Fontanestr. 4 72829 Engstingen 2. Renate Hauschild Fachverkäuferin Jahnstr. 5 72805 Lichtenstein Rosemarie Rudorf Friseurmeisterin Müllersbergstr. 5 72829 Engstingen Birgit Vollmer Fleischereifachverkäuferin Charlottenstr. 9 72805 Lichtenstein 3. Traugott Feder Maler und Lackierer Theodor-Fischer-Str. 9 72760 Reutlingen Günther Beck Maler und Lackierer Sophienweg 5/1 72760 Reutlingen Carlos Pinheiro Maler und Lackierer Glemserweg 4 72813 Würtingen 4. Harald Walker Elektromeister Daimlerstr. 41/1 72074 Tübingen Matthias Hornung Kraftfahrzeugtechniker Vogelbeerstr. 31 72813 St. Johann Stefan Langmayr Kraftfahrzeugmechaniker Wengenstr. 40 72800 Eningen 5. Petra Hepper Friseurin Schellingstr. 25 72760 Reutlingen Michael Wälder Schreiner Honauerstr. 2/1 72829 Engstingen Karin Goller Fleischereifachverkäuferin Oberstetterstr. 2 72531 Hohenstein Rechtsbehelfe: Nach § 101 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (Handwerksordnung) in der derzeit aktuellen Fassung kann jeder Wahlberechtigte gegen die Rechtsgültigkeit der Wahl innerhalb von einem Monat nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses Einspruch erheben; der Einspruch eines Inhabers eines Betriebs eines Handwerks oder handwerksähnlichen Gewerbes kann sich nur gegen die Wahl der Vertreter der Handwerke und handwerksähnlichen Gewerbe, der Einspruch eines Gesellen oder anderen Arbeitnehmers mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung nur gegen die Wahl der Vertreter der Arbeitnehmer richten. Der Einspruch gegen die Wahl eines Gewählten kann nur auf eine Verletzung der Vorschriften der §§ 96 bis 99 der Handwerksordnung gestützt werden. Richtet sich der Einspruch gegen die Wahl insgesamt, so ist er binnen eines Monats nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses bei der Handwerkskammer einzulegen. Er kann nur darauf gestützt werden, dass 1) gegen das Gesetz oder gegen die aufgrund des Gesetzes erlassenen Wahlvorschriften verstoßen worden ist und 2) der Verstoß geeignet war, das Ergebnis der Wahl zu beeinflussen. Reutlingen, den 30. November 2009 gez. gez. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert Präsident Hauptgeschäftsführer AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Änderung der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat am 22. Juli 2009 gem. §§ 105 Abs. 1 Satz 2, 106 Abs. 1 Nr. 14 der Handwerksordnung in der derzeit aktuellen Fassung folgende Änderung der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen beschlossen: § 15 Abs. 5 lautet: Die Mitglieder des Vorstandes verwalten ihr Amt als Ehrenamt. Dem Präsidenten, den Vizepräsidenten sowie den weiteren Vorstandsmitgliedern kann für den für ihre Tätigkeit verbundenen Aufwand eine angemessene Entschädigung gewährt werden. § 4 Abs. 3 lautet: Die Mitglieder der Vollversammlung, des Rechnungsprüfungsausschusses und weiterer Ausschüsse verwalten ihr Amt als Ehrenamt unentgeltlich. Sie haben Anspruch auf Ersatz ihrer Auslagen und Entschädigung für Zeitversäumnis nach den von der Vollversammlung zu beschließenden Sätzen. Die Zahlung eines pauschalierten Ersatzes und die Erstattung von Fahrtkosten, Tages- und Übernachtungsgeldern ist zulässig. Auf Antrag hat die Handwerkskammer dem Arbeitgeber die anteiligen Lohn- und Lohnnebenkosten, die ihm durch die Freistellung der in seinem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmervertreter von ihrer beruflichen Tätigkeit entstehen, zu erstatten. § 15 Abs. 2 lautet: Wird ein Innungsobermeister oder Kreishandwerksmeister zum Präsidenten gewählt, muss er bei Annahme der Wahl sein Amt als Innungsobermeister oder Kreishandwerksmeister unverzüglich niederlegen. Bewerber für das Amt des Präsidenten und des Vizepräsidenten sowie der weiteren Mitglieder des Vorstands dürfen am Wahltag das 65. Lebensjahr nicht überschritten haben. Dieser Beschluss tritt für die §§ 15 Abs. 5 und 4 Abs. 3 am Tag nach seiner Bekanntmachung in Kraft. Die Änderung des § 15 Abs. 2 tritt zum 1. Januar 2010 in Kraft. Dieser Beschluss wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 4. Dezember 2009 (Az.: 3-4233.62/27) genehmigt. Dieser Beschluss wurde am 8. Dezember 2009 ausgefertigt. Dieser Beschluss wird hiermit satzungsgemäß veröffentlicht. gez. Joachim Möhrle Präsident gez. Dr. Joachim Eisert Hauptgeschäftsführer Änderung der Gebührenordnung §1 § 7 der Gebührenordnung lautet: Stundung, Niederschlagung und Erlass (1) Die Gebühr kann gestundet, teilweise oder ganz erlassen werden, wenn die Zahlung nach Lage des Einzelfalles eine unbillige Härte bedeuten würde. (2) Die Gebühr kann niedergeschlagen werden, wenn ihre Beitreibung keinen Erfolg verspricht oder wenn Aufwand und Kosten der Beitreibung nicht in einem angemessenen Verhältnis zur Gebührenschuld stehen. Festsetzung des Beitrags und der überbetrieblichen Umlage mit Berufszuschlag für das Wirtschaftsjahr 2010 Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat am 30. November 2009 aufgrund von § 106 Abs. 1 Nr. 5 und § 113 der Handwerksordnung (HwO) in der derzeit gültigen Fassung sowie auf Grund von § 8 Abs. 1 Nr. 5 der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen in der derzeit gültigen Fassung nachfolgenden Beschluss zur Festsetzung des Beitrags und der überbetrieblichen Umlage mit Berufszuschlag gefasst: Beitragsfestsetzung für das Jahr 2010 Auf der Grundlage des Gewerbeertrags 2007, ersatzweise Gewinn aus Gewerbebetrieb 2007, werden erhoben: a) Von den Inhabern eines Betriebs eines Handwerks und eines handwerksähnlichen Gewerbes, die nach § 6 des Grundsatzbeschlusses zur überbetrieblichen Ausbildung in der derzeit gültigen Fassung von der Verpflichtung zur Kostentragung der überbetrieblichen Ausbildung ausgenommen sind, der allgemeine Kammerbeitrag, der sich aus Grundbeitrag und Zusatzbeitrag zusammensetzt. Für juristische Personen und GmbH & Co KG wird ein Zuschlag zum Grundbeitrag erhoben. Von Personen, die nach § 90 Abs. 3 und 4 HwO Mitglied der Handwerkskammer sind, nach Maßgabe des § 113 Abs. 2 Satz 4 HwO, der allgemeine Kammerbeitrag, der sich aus Grundbeitrag und Zusatzbeitrag zusammensetzt. b) Von den Inhabern eines Betriebs eines Handwerks, die nach § 6 des Grundsatzbeschlusses zur überbetrieblichen Ausbildung in der derzeit gültigen Fassung zur Kostentragung der überbetrieblichen Ausbildung einschließlich Internatsunterbringung und des Fahrgeldersatzes verpflichtet sind, der allgemeine Kammerbeitrag, der sich aus Grundbeitrag und Zusatzbeitrag zusammensetzt, zuzüglich dem Zuschlag für juristische Personen und GmbH & Co KG sowie die allgemeine ÜBA-Umlage, bestehend aus Grundbetrag und Zusatzbetrag und dem Berufszuschlag. 1. Allgemeiner Kammerbeitrag a) Grundbeitrag: einheitlich 150 Euro. b) Zusatzbeitrag: 1 Prozent aus Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb; Freibetrag: 15.000 Euro vom Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb für Einzelunternehmen, Personengesellschaften und juristische Personen. Der Höchstbetrag des Zusatzbeitrages, auch bei gleichzeitiger Beitragspflicht zur Industrie- und Handelskammer, beträgt 1.300 Euro. Der Zusatzbeitrag errechnet sich aus dem Gewerbeertrag, der sich nach Abrundung und vor Abzug des Freibetrages nach § 11 Abs. 1 Gewerbesteuergesetz ergibt, wenn für das Bemessungsjahr ein einheitlicher Gewerbesteuermessbetrag festgesetzt worden ist, andernfalls aus dem Gewinn aus Gewerbebetrieb, der auf der Grundlage des § 15 des Einkommensteuergesetzes und § 8 des Körperschaftsteuergesetzes ermittelt worden ist. c) Zuschlag zum Grundbeitrag für juristische Personen und GmbH & Co KG: 1 Prozent des Gewerbeertrages/Gewinnes aus Gewerbebetrieb, mindestens jedoch 185 Euro und höchstens 305 Euro. Stichtag für die Beitragserhebung ist der 1. Januar 2010. 2. Allgemeine Umlage für die überbetriebliche Ausbildung a) Grundbetrag: einheitlich 65 Euro. b) Zusatzbetrag: 0,50 Prozent aus Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb; Freibetrag: 15.000 Euro vom Gewerbeertrag/Gewinn aus Gewerbebetrieb für Einzelunternehmen, Personengesellschaften und juristische Personen. Der Höchstbetrag des Zusatzbetrages beträgt 650 Euro. Der Zusatzbetrag errechnet sich aus den für den allgemeinen Kammerbeitrag maßgebenden Bemessungsgrundlagen. Stichtag für die Erhebung der ÜBA-Umlage ist der 1. Januar 2010. 3. Berufszuschlag Gewerbe der Anlage A HwO (Gewerbe, die als zulassungspflichtige Handwerke betrieben werden können) 2. Ofen- und Luftheizungsbauer 70,00 Euro früher: Kachelofen- und Luftheizungsbauer 10. Maler und Lackierer 140,00 Euro 13. Metallbauer 180,00 Euro 14. Chirurgiemechaniker 120,00 Euro 15. Karosserie- und Fahrzeugbauer 150,00 Euro 16. Feinwerkmechaniker 120,00 Euro früher: Maschinenbaumechaniker, Werkzeugmacher, Dreher, Feinmechaniker 17. Zweiradmechaniker 120,00 Euro 18. Kälteanlagenbauer 150,00 Euro 19. Informationstechniker 120,00 Euro früher: Büroinformationselektroniker, Radio- und Fernsehtechniker 20. Kraftfahrzeugtechniker 160,00 Euro früher Kfz-Mechaniker, Kfz-Elektriker 21. Landmaschinenmechaniker 120,00 Euro 23. Klempner 190,00 Euro 24. Installateur und Heizungsbauer 190,00 Euro früher: Gas- und Wasserinstallateur, Zentralheizungs- und Lüftungsbauer 25. Elektrotechniker 150,00 Euro früher: Elektroinstallateur, Elektromechaniker, Fernmeldeanlagenelektroniker 26. Elektromaschinenbauer 150,00 Euro 27. Tischler 130,00 Euro 30. Bäcker 65,00 Euro 31. Konditoren 5,00 Euro 32. Fleischer 5,00 Euro 37. Zahntechniker 50,00 Euro 38. Friseure 60,00 Euro 39. Glaser 65,00 Euro Gewerbe der Anlage B Abschnitt 1 HwO AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Die Vollversammlung der Handwerkskammer hat am 22. Juli 2009 aufgrund von § 106 Abs. 1 Nr. 5 der Handwerksordnung ( HwO) in der derzeit gültigen Fassung sowie aufgrund von § 8 Abs. 1 Nr. 5 und Nr. 15 der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen vom 26. Februar 1996, zuletzt geändert am 20. November 2008, nachfolgenden Beschluss zur Änderung der Gebührenordnung der Handwerkskammer Reutlingen vom 17. Juli 2000, zuletzt geändert am 29. November 2006, beschlossen: AMTLICHE BEKANNTMACHUNG §2 Die Anlage zu § 4 Abs. 1 der Gebührenordnung lautet bei Ziffer 3.1.4 bis 3.1.6: 3.1.4 Gesellenprüfung 190,00 Euro 3.1.5 Abschlussprüfung 190,00 Euro 3.1.6 Umschulungsprüfung 190,00 Euro §3 Die Änderung tritt zum 01.01.2010 in Kraft. Dieser Beschluss wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 4. Dezember 2009, Az.: 3-4233.62/25 genehmigt. Der Beschluss wurde am 8. Dezember 2009 ausgefertigt und wird hiermit nach § 106 Abs. 2. Satz 2 der Handwerksordnung öffentlich bekannt gemacht. Handwerkskammer Reutlingen gez. gez. Joachim Möhrle Dr. Joachim Eisert Präsident Hauptgeschäftsführer (Gewerbe, die als zulassungsfreie Handwerke betrieben werden können) 15. Drechsler (Elfenbeinschnitzer) und Holzspielzeugmacher 80,00 Euro 26. Sattler und Feintäschner 10,00 Euro 27. Raumausstatter 10,00 Euro 33. Gebäudereiniger 50,00 Euro 38. Fotografen 65,00 Euro 39. Buchbinder 65,00 Euro 53. Schilder- und Lichtreklamehersteller 115,00 Euro Stichtag für die Erhebung des Berufszuschlages ist der 1. Januar 2010. Dieser Beschluss tritt zum 1. Januar 2010 in Kraft. Er wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 4. Dezember 2009 Az.: 3-4233.64/54 genehmigt. Der Beschluss wurde am 8. Dezember 2009 ausgefertigt und wird hiermit nach § 106 Abs. 2 Satz 2 der Handwerksordnung öffentlich bekannt gemacht. Handwerkskammer Reutlingen gez. Joachim Möhrle Präsident gez. Dr. Joachim Eisert Hauptgeschäftsführer Deutsche Handwerks Zeitung HANDWERKSKAMMER REUTLINGEN III Ausg. 24 | 18. Dezember 2009 | 61. Jahrgang · Handwerkskammer gut vorbereitet AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Änderung der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen Lotse durch den Behördendschungel Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat am 20. November 2008 gem. §§ 105 Abs. 1 Satz 2, 106 Abs. 1 Nr. 14 der Handwerksordnung folgende Änderung der Satzung der Handwerkskammer Reutlingen, zuletzt geändert am 18. Juli 2007, genehmigt mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 22. November 2007, veröffentlicht in der Deutschen Handwerks Zeitung, Ausgabe Handwerkskammer Reutlingen vom 21. Dezember 2007, beschlossen: § 5 Abs. 2 und Abs. 3 „Mitgliederzahl/Aufteilung nach Gruppen“ werden wie folgt gefasst: (2) Die Mitglieder der Vollversammlung müssen den kammerzugehörigen Betrieben entsprechend den nachfolgenden Gruppen wie folgt angehören: Gruppen, zu den in den Anlagen A und B aufgeführten Gewerben (§ 93 Abs. 2 HwO i.V.m. § 4 Anlage C zur HwO): Selbstständige Arbeitnehmervertreter 1 Bau- und Ausbaugewerbe 6 3 2 Elektro- und Metallgewerbe 11 5 3 Holzgewerbe und Glas-, Papier-, keramische und sonstige Gewerbe 3 4 Bekleidungs-, Textil- und Ledergewerbe und Gewerbe für Gesundheits- und Körperpflege sowie der chemischen und Reinigungsgewerbe 3 5 Nahrungsmittelgewerbe 3 Gesamt 26 ! 5 13 (3) Für die Benennung der Vertreter der Arbeitnehmer ist eine Zusammenfassung der Gruppen aus den Gewerbegruppen 3, 4 und 5 möglich. § 39 „Bekanntmachung“ wird wie folgt gefasst: (1) Die Bekanntmachungen der Handwerkskammer und Änderung dieser Satzung sind im Mitteilungsblatt Deutsche Handwerks Zeitung, Ausgabe Reutlingen, zu veröffentlichen. Einer Veröffentlichung in der Deutschen Handwerks Zeitung wird die Aufnahme der Bekanntmachungen der Handwerkskammer auf der Homepage (Startseite) im Internetauftritt – www.hwk-reutlingen.de – unter der Rubrik „Amtliche Bekanntmachungen“ gleichgestellt. Neben dem Einstellen der Bekanntmachungen und der Satzungsänderungen auf der Homepage ist in der Deutschen Handwerks Zeitung, Ausgabe Handwerkskammer Reutlingen, die Bezeichnung des Beschlusses, die Fundstelle auf der Homepage und das Datum des Inkrafttretens zu veröffentlichen. (2) Rechtsvorschriften der Handwerkskammer treten, soweit in ihnen nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist, am Tage ihrer Veröffentlichung gem. Abs. 1 in Kraft. § 40 „Inkrafttreten“ wird gestrichen Dieser Beschluss tritt am Tage seiner Verkündung in der Deutschen Handwerks Zeitung, Ausgabe Handwerkskammer Reutlingen, in Kraft. Dieser Beschluss wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 16. März 2009 (Az.: 3-4233.62/24) genehmigt. Die Handwerkskammer Reutlingen ist gut auf den einheitlichen Ansprechpartner (EA) vorbereitet, der ab 28. Dezember 2009 Existenzgründer und andere Dienstleister durch den Behördendschungel lotsen soll. Der Landtag von Baden-Württemberg hatte sich am 5. November 2009 in erster Lesung mit dem Thema befasst und damit die Endrunde in der von der Europäischen Union (EU) vorgegebenen Dienstleistungsrichtlinie eingeläutet. Der einheitliche Ansprechpartner soll Unternehmern den zeit- und nerven- raubenden Gang durch die Amtsstuben abnehmen, auf Wunsch wird das künftig auch digital über das Portal www.service-bw.de möglich sein. Verpflichtend ist dieser Service aus einer Hand bei den Handwerkskammern sowie den Industrie- und Handelskammern angesiedelt, während Stadtund Landkreise den einheitlichen Ansprechpartner lediglich freiwillig anbieten können. „Bei den Kammern ist diese Dienstleistung auch am besten aufgehoben“, meint Justiziar Richard Schweizer, der bei der Handwerkskammer Reutlingen das „Starter Center“ betreut, das bereits seit Jahren eine in Grundzügen vergleichbare Dienstleistung anbietet. Die Kammern würden schließlich jetzt schon Existenzgründer, Betriebsinhaber und Betriebsübernehmer betriebsnah, kompetent und neutral beraten. „Deshalb sind wir bestens gerüstet und betreten mit dem einheitlichen Ansprechpartner kein Neuland“, so Schweizer weiter. Der einheitliche Ansprechpartner soll als leistungsfähiger Koordinator und Verfahrenslotse dafür sorgen, dass Verwaltungsverfahren schneller und kos- tensparender abgewickelt werden. Bürokratische Hürden fallen und damit kann auch beispielsweise der portugiesische Existenzgründer, der in BadenWürttemberg tätig werden will, über die Grenzen hinweg Kontakt zur richtigen Anlaufstelle aufnehmen. Umgekehrt wird dies natürlich auch für deutsche Unternehmer die Arbeit im Ausland vereinfachen. „Der funktionierende einheitliche Ansprechpartner bei den Kammern kann für Baden-Württemberg zum spürbaren Standortvorteil werden“, unterstreichen die Präsidenten der Kammerorganisationen. Der wichtigste Kunde der Zukunft hat graues Haar Demografischer Wandel öffnet neue Marktchancen für das Handwerk Die Medaille hat bekanntlich zwei Seiten. Der veränderte Altersaufbau unserer Gesellschaft verstärkt die Nachwuchssorgen und den Fachkräftemangel in den Betrieben. Zugleich erwarten Experten eine steigende Nachfrage nach Leistungen und Produkten, wie sie vor allem vom Handwerk erbracht werden können. Für Staatsrätin Dr. Claudia Hübner, Demografiebeauftragte der Landesregierung, steht fest: „Alter ist für das Handwerk eine Chance, die genutzt werden muss.“ Hübner warb anlässlich der Auftaktveranstaltung der regionalen Demografieinitiative Handwerk in Reutlingen dafür, die strukturellen Herausforderungen anzunehmen. Der demografische Wandel berühre das Handwerk stärker als andere Bereiche. Angesichts der körperlichen Belastungen in vielen Berufen sei eine Neugestaltung der Arbeit notwendig, betonte Hübner. „Der 67-jährige Dachdecker muss nicht mehr die Dachpfannen tragen – es gibt sicher auch andere Einsatzgebiete im Betrieb für ihn.“ Die klassische Abgrenzung von Arbeitsleben und Ruhestand, so Hübner, sei überholt. Stattdessen müssten flexible und individuell gestaltbare Übergänge geschaffen werden: „Warum eigentlich nicht einige Jahre mit Tempo 30, statt im freien Fall aus dem Beruf in das Nichtstun.“ Davon profitierten Beschäftigte und Betriebe, denn Know-how, Lebenserfahrung und soziale Kompetenz könnten so länger im Unternehmen gehalten werden. So genannte Tandemmodelle sicherten den notwendigen Wissenstransfer zwischen älteren Fachkräften und ihren Nachfolgern. Außerdem müssten künftig der Gesundheits- und Arbeitsschutz sowie die Weiterbildung eine größere Rolle spielen. Gutes Handwerk zahlt sich aus Allerdings eröffne die alternde Gesellschaft auch zahlreiche Chancen. Denn ältere Kunden seien die wichtigste Käufergruppe der Zukunft. Laut aktueller Studien verfügten allein die über 60Jährigen über eine Kaufkraft von mehr als 300 Milliarden Euro. Ältere hätten in aller Regel ein relativ hohes Einkommen, außerdem legten sie Wert auf Qua- lität und individuelle Beratung. „Das ist eine Chance, die der demografische Wandel dem Handwerk auf dem Silbertablett serviert“, betonte Hübner. Gute Chancen hätten durchdachte und an die jeweiligen Bedürfnisse der älteren Verbraucher angepasste Produkte und Leistungen. Zum Beispiel barrierefreie Bäder oder Türöffner, die über Bewegungsmelder gesteuert werden. „Barrierefreiheit und Seniorenfreundlichkeit entscheiden letztlich darüber, wie lange man in den eigenen vier Wänden leben kann“, zeigte sich Hübner sicher. Gutes Handwerk zahle sich da aus. Für Kunden und Anbieter. Die Vorträge der Auftaktveranstaltung und weitere Informationen zur regionalen Demografieinitiative finden Sie unter www.hwk-reutlingen.de/demografie Dieser Beschluss wurde in Reutlingen am 19. März 2009 ausgefertigt. Dieser Beschluss wird hiermit satzungsgemäß veröffentlicht. gez. Joachim Möhrle Präsident gez. Dr. Joachim Eisert Hautgeschäftsführer Handwerk hält Lehrstellenangebot stabil 2198 neue Lehrverträge im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Änderung der Entschädigung der ehrenamtlichen Prüfer in Prüfungsausschüssen der Handwerkskammer Reutlingen Die Vollversammlung der Handwerkskammer Reutlingen hat am 22. Juli 2009 aufgrund von §§ 34 Abs. 7, 42c Abs. 1, 42i Abs. 3 und 48 Abs. 6 der Handwerksordnung sowie § 40 Abs. 4 und § 56 Abs. 1 Berufsbildungsgesetz in der jeweils derzeit gültigen Fassung die Entschädigung der Prüfer in Zwischen-, Gesellen-, Abschluss-, Umschulungs-, Fortbildungsund Meisterprüfungsausschüssen wie folgt beschlossen: Die Handwerkskammer Reutlingen setzt mit Wirkung vom 1. Januar 2010 die Entschädigung für ehrenamtliche Prüfer in Zwischen-, Gesellen-, Abschluss-, Umschulungs-, Fortbildungs- und Meisterprüfungsausschüssen auf 15 Euro pro Stunde fest. Dieser Beschluss tritt am Tage seiner Bekanntmachung in Kraft. Dieser Beschluss wurde gem. § 106 Abs. 2 der Handwerksordnung mit Bescheid des Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg vom 4. Dezember 2009 (Az.: 3-4233.62/28) genehmigt. Dieser Beschluss wurde am 8. Dezember 2009 ausgefertigt. Dieser Beschluss wird hiermit satzungsgemäß veröffentlicht. gez. Joachim Möhrle Präsident gez. Dr. Joachim Eisert Hauptgeschäftsführer Der Ausbildungsmarkt ist im Krisenjahr 2009 von größeren Einbrüchen verschont geblieben. In den ersten zehn Monaten des Jahres wurden bei der Handwerkskammer Reutlingen 2198 neue Lehrverträge gemeldet. Dies entspricht einem Rückgang von 3,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Rainer Neth, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Reutlingen, wertet dieses Ergebnis dennoch als überaus positives Signal: „Die Betriebe machen auch in schwierigen Zeiten keine Abstriche bei der Ausbildung.“ Mit 742 neuen Lehrverträgen steuern die Elektro- und Metallbetriebe nach wie vor rund ein Drittel aller Ausbildungsplätze im Kammerbezirk bei. Ihnen folgt die Berufsgruppe Bau und Ausbau, auf die 460 Ausbildungsverträge entfallen. Die Differenz im gewerblichen Bereich beträgt –5,8 Prozent zum Vorjahr, während im kaufmännischen Bereich die Zahl der Ausbildungsverträge um 1,4 Prozent gestiegen ist. Deutliche Zuwächse verzeichnen die Bekleidungsbetriebe (16,7 Prozent) und die sonstigen Gewerbe, wie zum Beispiel Speiseeishersteller, Bestatter und Kosmetiker (37,9 Prozent). Einen Rückgang verzeichnet die Handwerkskammer bei den Ausbildungsplätzen, die im Rahmen des Ausbildungspaktes neu eingeworben wurden. 277 neue Lehrstellen waren es in diesem Jahr (2008: 314). Allerdings kamen in diesem Jahr 250 Handwerksbetriebe neu hinzu, die erstmals oder nach längerer Pause wieder eine Lehrstelle anbieten. Deutliche Zuwächse weist die Kammerstatistik beim Angebot an Einstiegsqualifizierungen (EQJ) für Schulabgänger aus. 60 Plätze wurden bislang eingeworben, die Zahl der abgeschlossenen EQJ-Verträge stieg um ein Drittel auf 46. Nach Neths Einschätzung lässt sich der Rückgang der Lehrstellen im gewerblichen Bereich nicht allein mit der konjunkturellen Lage einiger Branchen begründen. Während vor allem die Elektro- und Maschinenbauer und Ausrüster, die als Zulieferer für die Industrie arbeiteten, sich noch mitten in der Krise befänden, profitierten die Bau- und Ausbauhandwerker zurzeit von den Konjunkturmaßnahmen und Förderprogrammen für energetische Sanierungen. Dass diese Betriebe trotz guter Auftragslage weniger ausbilden, führt Ausbildungsexperte Neth auf zwei Ursachen zurück. Die Qualifikation der Bewerber ist eine davon. „Wenn grundlegende Kenntnisse in Deutsch oder Mathematik fehlen, verzichten manche Betriebe mittlerweile lieber darauf, einen Lehrling auszubilden.“ Zugleich mache sich der demografische Wandel nun auch auf dem Lehrstellenmarkt bemerkbar: „Wir haben spürbar weniger Schulabgänger und damit weniger Bewerber als früher“, betont Neth. Die Folge ist, dass es für die Betriebe immer schwieriger wird, die bereitgestellten Ausbildungsplätze mit geeigneten Jugendlichen zu besetzen. Die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer weist für das laufende Jahr noch 90 Angebote in 69 Betrieben aus – vom Augenoptiker über den Informationselektroniker bis hin zum Zimmerer. „Wer noch in diesem Herbst eine Lehre beginnen möchte, hat im Gegensatz zu früheren Jahren vergleichsweise gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden“, sagt Neth. Dies gilt umso mehr für die Schulabgänger des nächsten Jahres. Für den Ausbildungsstart 2010 sind bereits mehr als 500 Angebote gemeldet. www.hwk-reutlingen.de/ausbildung Der gekaufte Meister Wenn der erforderliche Meistertitel fehlt, setzt mancher Unternehmer auf illegale Praktiken Präzision ist Trumpf: Qualität gehört von Anfang an zum Ausbildungsziel. Das sollte für alle Gewerke gelten. Foto: Archiv Bei den hohen Transfersummen im europäischen Fußball beschleicht einen mitunter das ungute Gefühl, dass so versucht wird, den Meistertitel quasi „einzukaufen“. Ob dies im Fußball funktioniert, sei dahingestellt. Im Handwerksrecht ist es jedenfalls nicht möglich. Dies zeigt unter anderem eine Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts (Az. 5 AZR 355/08): Ein Stuckateurmeister aus Köln hatte seinen Meistertitel an eine GmbH „verkauft“, da der Geschäftsführer der GmbH über keinen entsprechenden Befähigungsnachweis verfügte und daher nicht im Stuckateurhandwerk tätig sein durfte. Der Stuckateurmeister ließ sich also bei der GmbH anstellen und sollte hier für im Gegenzug bei einer vertraglich vereinbarten 39-Stunden-Woche mit einem Bruttomonatslohn in Höhe von 2.500 Euro entlohnt werden. Tatsächlich war zwischen den Parteien allerdings von Anfang an klar, dass keine 39 Stunden gearbeitet werden sollten und der „Arbeitsvertrag“ lediglich zur Vorlage bei der Handwerkskammer diente. Also eine Win-win-Situation für Arbeitnehmer und GmbH mit dem Inhalt Geld gegen Meisterbrief? Mitnichten, entschied jetzt das Bundesarbeitsgericht. Der Meister in einem zulassungspflichtigen Handwerk muss dafür sorgen, dass die handwerklichen Arbeiten „meisterhaft“ ausgeführt werden, dass er über den Handwerksbetrieb in seiner fachlichen Ausgestaltung und seinen technischen Ablauf bestimmen und insoweit auch die Verantwortung tragen muss. In dem oben genannten Fall sollte der Meister jedoch überhaupt nicht im entsprechenden Maße im Betrieb mitarbeiten. Es lag lediglich ein so genannter Konzessionsträgervertrag vor. Der geschlossene Vertrag ist daher null und nichtig. Er verstößt nämlich gegen die Vorschrift, dass in einem Betrieb, der ein zulassungspflichtiges Handwerk betreibt, grundsätzlich ein Meister tatsächlich mitarbeiten muss. Ist jedoch von Anfang an beabsichtigt, dass der Meister ohne reale Arbeitsleistung nur als „Strohmann“ dient, um die Eintragung in die Handwerksrolle zu ermöglichen, so liegt ein so genanntes nichtiges Umgehungsgeschäft vor. Die Folge: Der Stuckateurmeister bekam seinen vertraglich vereinbarten Lohn nicht zugesprochen, denn aus nichtigen Verträgen kann niemand etwas erfolgreich einfordern. Von derartigen Geschäftspraktiken kann daher nur abgeraten werden, denn Meistertitel können nicht wirksam „gekauft“ werden. Und selbst im Fußball funktioniert das wohl nicht: Sonst käme der deutsche Meister schließlich ständig aus dem gleichen Verein.