Sorge um die Sparkassen

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Sorge um die Sparkassen
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Bürokratische Hürden für
Handwerker sind in der
Schweiz besonders hoch. Ein
Blick über die Grenzen. Seite 5
Handwerkskammer Halle (Saale)
Ausg. 9 | 13. Mai 2016 | 68. Jhrg. | www.deutsche-handwerks-zeitung.de
Verkaufte Auflage: 482.822 Exemplare (IVW I/2016) | Preis: 2,80 Euro
THEMEN DIESER AUSGABE
Die Kunst
der Oberfläche Neues Vergaberecht
QUERGEDACHT
Die Quote zählt
Selbst Fußballkennern war die Stadt Leicester in den britischen East Midlands bisher nicht unbedingt für besondere Kickerkünste bekannt. Doch der Provinzverein
hat die Sensation geschafft und die mit
Stars gespickten Traditionsclubs aus Manchester, Chelsea und Liverpool in der
Meisterschaft auf die Plätze verwiesen.
Treue Vereinsanhänger oder besonders
wagemutige Zocker, die tatsächlich auf
den Titelgewinn gewettet haben, dürfen
sich jetzt über einen satten Gewinn freuen.
Buchmacher legten vor der Saison eine
Quote von 1 : 5.000 fest, dass „die Füchse“ den Titel holen. Bei einem Einsatz von
nur zehn Pfund gäbe es jetzt z.B. 50.000
Pfund zurück. Genauso (un)wahrscheinlich ist es
übrigens, dass
das Ungeheuer
von Loch Ness
auftaucht.
Dass
Papst
Franziskus
als
Fußballer für die
Glasgow Rangers
mit seinen traditionell protestantischen Anhängern aufläuft, ist da schon etwas realistischer (1: 4.000). Das gilt auch für die altbekannte Wette, dass Elvis lebt (1:2.000).
Wer weniger Risiko mag, setzt darauf,
dass Sepp Blatter die Rolle des 007 im
nächsten Bond-Film ergattert und so verhindert, dass sich geheime Machenschaften die Weltherrschaft sichern. (1:1.000).
Kaum der Rede wert ist da schon die
Quote, dass Barack Obama die Mondlandung zum PR-Gag erklärt (1: 500).
Wem auch das noch viel zu unsicher ist,
kann darauf wetten, dass Donald Trump
US-Präsident wird (1:3,25). Doch hier gilt
es sich zu beeilen, die Quote sinkt.
Völlig unattraktiv für Zocker ist dagegen
das Handwerk. Dass wir auch in Zukunft
mit gepflegtem Haarschnitt im Büro erscheinen können, dort trotz Sehschwäche
den Durchblick behalten und abends ein leckeres Steak mit kühlem Bier genießen
dürfen, ist mehr als wahrscheinlich.
sg
DIE AKTUELLE ZAHL
1,1
Millionen Kilometer betrug
2015 die Gesamtlänge der Staus auf deutschen Autobahnen. Diese Stauschlange
würde 28-mal um die Erde reichen – ein
neuer Rekord in der ADAC-Staubilanz.
Der Südkoreaner Hae-Cho
Chung fertigt diese wundervollen
Gefäße aus Hanf und Ottchil-Lack.
Die Farben sind selbst gemischt
und die Objekte mit den Fingern
poliert. Zu sehen sind sie in der
aktuellen Ausstellung der Münchner Galerie Handwerk „Lack – die
Kunst der Oberfläche“ noch bis
zum 4. Juni. Mehr zur Ausstellung
rub
lesen Sie auf Seite 6.
Halle (Saale)
Datenschutz: Interview mit dem Landesbeauftragten Dr. Harald von Bose
über aktuelle Herausforderungen
7
KfW-Mittelstandspanel: Jedes
dritte Unternehmen von Angriffen
auf die betriebliche IT betroffen
Sorge um die Sparkassen
Vor 25 Jahren wurde das erste Passivhaus errichtet. Eine Bilanz. Seite 11
Regionalbanken dünnen ihr Filialnetz aus. Das trifft auch das Handwerk. Betriebe bangen um Kreditversorgung
Von Steffen Range
D
ie Sparkassen wappnen sich für harte Zeiten.
Filialen werden geschlossen, Gebühren erhöht. Professor Bernd Nolte, Geschäftsführer der
Beratungsgesellschaft 4P Consulting und einer der
besten Kenner der Sparkassen-Organisation, prophezeit Regionalbanken einen „dramatischen
Rückgang der Ertragslage“. Studien sagen voraus,
dass in den nächsten Jahren 15 bis 40 Prozent der
Geschäftsstellen wegfallen.
Viele Handwerker sind besorgt, dass ihnen mit
den Sparkassen ihre bedeutendsten Finanzpartner
abhandenkommen könnten. Kleine Betriebe aus
der Provinz klagen bereits, sie bekämen keine Kredite mehr. Sparkassen und genossenschaftliche
Institute sind ihre wichtigsten Partner. Bei Krediten ans Handwerk erreichten Sparkassen und Landesbanken im vergangenen Jahr einen Marktanteil
von 74,5 Prozent. Finanzkonzerne wie die Deutsche Bank spielen im Geschäft mit Kleinunternehmern dagegen „so gut wie keine Rolle“, so Nolte.
Die Regionalbanken wüssten um die Stärken ihrer
„bodenständigen und treuen“ Kundschaft, sagt
Stefan Rössler, Geschäftsbereichsleiter Unternehmensberatung bei der Handwerkskammer Ulm.
Doch das Geschäftsmodell der kleinen Banken
gerät ins Wanken. Sie verdienen mit dem Geldverleih kaum noch etwas, seitdem die Europäische
Zentralbank den Zins praktisch abgeschafft hat.
Dazu gesellen sich bürokratische Zwänge aus
Brüssel, die die Banken viel Geld kosten und hohen Aufwand bescheren. Jene Vorschriften etwa
führen dazu, dass ein Kleinkredit für einen Friseursalon fast ebenso aufwendig auszuhandeln ist
wie ein großes Darlehen für einen Metallbauer.
„Die Sparkassen werden künftig selektiver arbeiten“, glaubt Franz Falk. Der Finanzexperte der
Handwerkskammer Region Stuttgart mutmaßt,
Sparkassen würden es sich künftig zweimal überlegen, ob sie sich auf ein „kleinteiliges Geschäft
mit potenziell schwierigen Kunden“ einließen.
Kleine Betriebe, die gerade so über die Runden
kommen, könnten also Schwierigkeiten bekommen, sich günstig Geld zu beschaffen.
Handwerker arbeiten statistisch gesehen rentabler als Industrieunternehmen, legen aber weniger Geld zurück. „Handwerker haben eine gute Ertragslage, aber keinen so langen Atem wie die Industrie“, sagt Heinz Pumpmeier, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Ravensburg. Dennoch
seien sie als Kreditnehmer „sehr gern gesehen“.
Ja, das würde viele Arbeitnehmer
entlasten.
In ökonomisch starken Gegenden Bayerns und
Baden-Württembergs dürften Betriebe also weiterhin leichtes Spiel haben, Darlehen auszuhandeln. In wirtschaftlich schwachen Landstrichen
kann es schwieriger werden. Bernd Nolte rät, für
kleine Summen auch Internetanbieter in Betracht
zu ziehen. Nolte: „Es gibt heute schon interessante
Internetbankangebote.“ Er spielt auf die genossenschaftliche MKB an, die sich zunächst auf das
Bau- und Ausbaugewerbe konzentrierte, nun aber
Kunden aus dem gesamten Handwerk betreut.
Pumpmeier erwartet, dass die Sparkassen dem
Handwerk ihrerseits neue Angebote unterbreiten
werden: darunter so genannte Aktivlinien. „Der
Betrieb erhält eine Kreditlinie, die er wahlweise für
Geschäftskredite, Investitionen oder Gewährleistungsavale (Sicherheiten, d. Red.) in Anspruch
nehmen kann.“ Das entlaste Handwerksmeister,
weil sie nicht ständig aus unterschiedlichen Anlässen Kreditverhandlungen führen müssten – und
sei für die Sparkasse wirtschaftlicher. Auch Nolte
ist überzeugt, dass die Sparkassen dem Handwerk
die Treue halten: „Sie sind im Gewerbe- und Firmenkundengeschäft nahezu unverwechselbar.
Wer diesen Vorteil aus der Hand gibt, gräbt sich
sein eigenes Grab.“
Mesée gewinnt in Möckern
12 %
Nein. Im Gegenteil – die Feiertage
gehören abgeschafft.
37 %
Nein, das würde der Wirtschaft schaden.
Teilnehmerzahl: 411;
Quelle: www.deutsche-handwerks-zeitung.de
09
191078
702807
Fünf junge Kfz-Mechatroniker stellten sich am
23. April im Ausbildungszentrum Möckern dem
Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks
(PLW) auf Landesebene. Alle kamen aus dem
Kammerbezirk Halle. Wer kennt sich am besten
aus mit Ottomotor, Dieselmotor, CAN-Bus, Elektrik, Bremsanlage und Achsvermessung? Je Station
hatten die Gesellen eine halbe Stunde Zeit.
„Wie im vergangenen Jahr gab es ein Kopf-anKopf-Rennen bis zum letzten Durchgang. Die Teilnehmer liegen bei der Bewertung dicht beieinander“, berichtet Kerstin Eigelt, PLW-Verantwort­
liche in der Handwerkskammer Halle. Sieger wurde Sebastian Mesée von Kaisermobile aus Bernburg. Der 22-Jährige wird Sachsen-Anhalt beim
dhz
Bundeswettbewerb vertreten. Moderner Holzbau
Wie ein innovatives Firmengebäude
zur Kundengewinnung genutzt werSeite 12
den kann.
Klein gegen Groß
Handwerkliche Brauereien kämpfen
Seite 16
um Marktanteile.
HANDWERK ONLINE
WWW.DEUTSCHE-HANDWERKS-ZEITUNG.DE
Fakten, Mythen und Kuriositäten
rund ums Bier
www.dhz.net/biermythen
Höherer Mindestlohn für Gerüstbauer und Maler
www.dhz.net/mehr_mindestlohn
„Ausbildung light“ für Flüchtlinge
stößt auf Kritik
www.dhz.net/ausbildung_light
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Röntgensichere Schweißer
(WIG, Orbital, E, MIG/MAG, UP)
Sie sind die besten Kfz-Mechatroniker in Sachsen-Anhalt im PLW: (v.li.) Christian Dünkler/Vergölst GmbH
(3. Platz), Sebastian Mesée/Kaisermobile (1. Platz), Ricardo Reinicke/S&G Automobil GmbH (2. Platz).
8
Passivhaus im Check
Bester Kfz-Mechatroniker gekürt
51 %
4
REGIONAL
Foto: Michael Schuhmann
ONLINE-UMFRAGE
Sollten Feiertage, die auf einen
Sonntag fallen, nachgeholt werden?
Für die Vergabe von öffentlichen
Aufträgen gelten seit dem 18. April
neue Regeln. Die geplante Vereinfachung bleibt allerdings aus. Seite 2
Foto: Björn Wylezich/Fotolia.com
Foto: Giuseppe Ciccia/ Pacific Press Agency/picture alliance
Foto: Frank Linke
Mehr Infos auf www.dhz.net/golf
Foto: Fabian Brennecke
Bundesumweltministerin
Barbara Hendricks verteidigt
die blaue Plakette und die
Prämie für Elektroautos. Seite 3
Foto: Kerstin Eigelt
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Rohrschlosser/Vorrichter
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Feinblechschlosser
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Grobblechschlosser
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Konstruktionsschlosser
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Kunststoff-Schweißer
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CNC-Abkanter und Laserer
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Maschb. Jungingenieure
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CAD-Zeichner
+49–7123–93697– 55
Regional
Vorbildliche Ausbildung
Bei der Unternehmensgruppe Weigl werden
die Lehrlinge nach einem Rotationsplan im
technischen Bereich ausgebildet. Seite 9
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Halle (Saale)
Ausg. 9 | 13. Mai 2016 | 68. Jahrgang
handwerk in zahlen
Auf „Wolke 7“
im Datenschutz?
Regelmäßig genutzte soziale
Medien im Handwerk in Prozent
WhatsApp
Facebook
YouTube
Xing
Vieles ist noch ungeklärt
43,91
InternetBlogs/Foren
34,99
27,19
22,64
21,12
Mitgliederumfrage 4. Quartal 2015
Quelle: HWK Halle
Wir gratulieren
zum Geburtstag
In der Zeit vom 16. bis 29. Mai 2016 gratulieren wir zu folgenden Geburtstagen:
Anhalt-Bitterfeld: Thomas Gajowski zum
50., Steffen Gießler zum 50., Ronald Hartig zum 50., Axel Preis zum 50., Jens Röder zum 50., Martin Hoffmann zum 60.,
Hans-Dieter Löweke zum 60., Helmut Neddermeyer zum 60., Hartmut Lier zum 65.,
Marianne Struck zum 65., Hans-Jürgen
Menz zum 75.;
Burgenlandkreis: Andrea Finsel zum
50., Steffen Franke zum 50., Holger Petzold zum 50., Thomas Schatz zum 50.,
Jens Schmidt zum 50., Claudia Weber zum
50., Jürgen Wille zum 50., Stefan Godecki
zum 60., Arndt Helm zum 60., Elvira Keller
zum 60., Jürgen Stephan zum 60., Nikolai
Talanow zum 60., Hans-Udo Thöle zum
60., Martin Bieger zum 65., Helmut Korte
zum 65., Bärbel Müller zum 65., Achim Rochau zum 65., Karin Knorr zum 70., Günter Frey zum 75.;
Dessau-Roßlau: Klaus Reinhardt zum
50., Peter Steinsberger zum 50., Manfred
Heidenreich zum 65.;
Halle (Saale): Heike Dobritzsch zum 50.,
Bernd Hartmann zum 50., Jens Weickardt
zum 50., Dieter Fischer zum 65., Thomas
Freund zum 65., Hartmut Kohla zum 65.;
Mansfeld-Südharz: Steffen Kanig zum
50., Olaf Leeder zum 50., Diethart Möller
zum 50., Matthias Schnitzer zum 50., Gerald Bendlin zum 60., Günter Kegel zum
60., Marita Nagel zum 60., Reinhard Fischer zum 65., Wolfgang Gülle zum 65.;
Saalekreis: Steffen Bauer zum 50., Heiko Desernot zum 50., Thomas Kaiser zum
50., Kay-Uwe Siebecke zum 50., Uwe Wilke zum 50., Jutta Buschmann zum 60.,
Udo Dorber zum 60., Gabriele Malik zum
65., Florentine Riethmüller zum 65., Gerhard Scheffler zum 65., Wolfgang Ritz zum
70.;
Salzlandkreis: Oliver Busse zum 50.,
Dieter Bilke zum 60.;
Wittenberg: Mario Boas zum 50., Falk Pichert zum 50., Ilka Schmidt zum 50., Rüdiger Gebhardt zum 60., Hans-Jürgen Jockwer zum 60., Frank Müller zum 60., Dieter Walter zum 60., Erwin Hanke zum 75.
Betriebsberater vor Ort
18. Mai und 15. Juni: Merseburg, Kreismusikschule, 9–14 Uhr, Anmeldung unter Tel. 03461/401024.
18. Mai: Weißenfels, 12–14 Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999-256.
25. Mai und 1. Juni: Weißenfels, 9–13
Uhr, Anmeldung unter Tel. 0345/2999256.
25. Mai und 8. Juni: Eisleben, Beratungsbüro KH, 10–16 Uhr, Anmeldung
unter Tel. 0345/2999223.
2. Juni: Dessau, Beratungsbüro, 10–16
Uhr, Anmeldung unter Tel. 0340/
560869.
7. Juni: Wittenberg, Kreishandwerkerschaft, 10–16 Uhr, Anmeldung unter
Tel. 0340/560869.
13. Juni, Köthen, Anmeldung unter
Tel. 0345/2999-224
13. Juni, Zerbst, KH, Anmeldung unter
Tel. 0340/560869
Naumburg: Kreisverwaltung BLK, jeden
Donnerstag von 9–13 Uhr, Anmeldung
unter Tel. 0345/2999-256.
Zu Rechtsthemen finden donnerstags in
Eisleben von 13:30 bis 16:30 Uhr Be­
ratungen statt und auf Anfrage in Dessau und Weißenfels. Anmeldung unter
Tel. 0345/ 2999-105.
Hinweis: Eine Anmeldung ist für alle
Beratungstermine erforderlich. Beratungstermine in der Handwerkskammer Halle können unter Tel. 0345/
2999-223/224 vereinbart werden
7
Der Schutz personenbezogener Daten wird durch die zunehmende Digitalisierung immer wichtiger. Datensparsamkeit ist hier der Grundsatz. Auch kleine und mittlere
Foto: Nmedia/Fotolia
­ nternehmen sollten den Datenschutz offensiv betreiben. Das schafft Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern und Mitarbeitern. U
Datenschutz im Fokus. Was
müssen Unternehmen beachten?
Im DHZ-Interview: Der Landesbeauftragte für den Datenschutz von Sachsen-Anhalt, Dr. Harald von Bose,
über aktuelle Entwicklungen, Datensparsamkeit und Herausforderungen
DHZ: Datenschutz verursacht erst einmal Aufwand und Kosten. Fast ein Drittel der Unternehmen (28 Prozent laut Kfw-Mittelstandspanel, siehe Seite 8) hält das ab, den Datenschutz zu verbessern. Was sagen Sie einem Unternehmer, der
so argumentiert?
Dr. Harald von Bose: Laut einer Studie des Sicherheitsunternehmens Symantec in sieben europäischen Ländern sind 57 Prozent der Befragten besorgt darüber, dass ihre Daten nicht sicher sind,
44 Prozent vermeiden bereits, Daten online preiszugeben. Ein gutes Drittel macht sogar gezielt falsche Angaben, um seine Privatsphäre zu schützen.
Unternehmen tun daher gut daran, die Sicherheit
der Daten von Kunden und Mitarbeitern durch interne Richtlinien und Prozesse zu gewährleisten.
Solche Aspekte werden zunehmend kaufentscheidend. Für 86 Prozent der Befragten ist die Sicherheit ihrer Daten bei der Wahl des Online-Shops
ein wichtiger Aspekt, der noch über der Qualität
der Produkte steht. Datenschutz ist Vertrauens­
faktor.
DHZ: Unternehmen müssen einen betrieblichen
Datenschutzbeauftragten bestellen, wenn mehr
als neun Personen ständig mit der automatisierten Verarbeitung personenbezogener Daten beschäftigt sind. Wie wird das kontrolliert?
Dr. Harald von Bose: Die hier genannte Zahl ist
richtig. Es gibt aber auch Fälle, in denen Datenschutzbeauftragte völlig unabhängig von der Anzahl der Beschäftigten bestellt werden müssen.
Dies ist u.a. im Zusammenhang mit automatisierten Verarbeitungen der Fall, wenn hier besondere
Risiken für Betroffene bestehen, zum Beispiel bei
Videoüberwachungen. Grundsätzlich lasse ich
Stichprobenkontrollen
durchführen. Betroffene Unternehmen müssen dann die Bestellungsurkunde und die
Nachweise der erforderlichen Fachkunde
für ihre Datenschutzbeauftragten vorlegen.
werden
Außerdem
konkrete Fragen zur
Tätigkeit gestellt.
DHZ: Wie viele Beschwerden im nichtöffentlichen
Bereich haben Sie 2015 registriert (2013 – 95 Anfragen, 2014 – 120)? In welchem Bereich waren
die meisten?
Dr. Harald von Bose: 142. Die meisten Beschwerden gab es im Bereich der Videoüberwachung.
DHZ: Sie führen Kontrollen durch. 2015 war ein
Schwerpunkt „Videoüberwachung in Bäckereien“. Was ist das Ergebnis?
Dr. Harald von Bose: Fünf von elf geprüften Bäckereiketten betrieben keine Videoüberwachung.
In drei Bäckereiketten wurde teilweise eine sehr
extensive Videoüberwachung betrieben. Die eingesetzte Technik erfasste unter anderem nahezu
vollständig die Verkaufsräume, manchmal einschließlich der Sitzgelegenheiten für Kunden. Die
Geschäftsführung und zum Teil die Filialbetreuer
hatten Fernzugriff auf die Videoströme. Mit den
Unternehmen wurden intensive Beratungsgespräche über Einsatzmöglichkeiten milderer Mittel geführt. Alle drei Unternehmen haben zugesagt, entsprechende Konsequenzen zu ziehen.
DHZ: Big Data und Wirtschaft 4.0 sind mit dem
Grundsatz der Datensparsamkeit zu verbinden.
Was heißt Datensparsamkeit? Können Sie das
kurz erläutern?
Dr. Harald von Bose: Datensparsamkeit ist ein
Grundsatz, der sich aus dem Bundesdatenschutzgesetz (§ 3a BDSG) ergibt. Nach diesem Grundsatz
sollen personenbezogene Daten in möglichst geringem Umfang und nach Möglichkeit mit wenig
Personenbezug erhoben, verarbeitet oder genutzt
werden. Wie weit die Erhebung, Verarbeitung oder
Nutzung im Einzelfall gehen darf, hängt von dem
konkreten Verwendungszweck der jeweiligen Daten und von den einschlägigen gesetzlichen Regelungen ab.
DHZ: 2015 haben Sie die Broschüre „Datenschutz
ist Chefsache“ herausgegeben und auch auf Ihrer
Internetseite verlinkt. Haben Sie Zahlen zur
Nachfrage (Auflage und Downloads)?
Dr. Harald von Bose: Die gedruckte Auflage von
1.000 Exemplaren ist fast vergriffen. Vielen Unternehmen und auch den Kammern wurde die Broschüre als Datei zur Verfügung gestellt. Downloads von meiner Homepage werden derzeit nicht
ausgewertet.
DHZ: Wo sehen Sie dieses Jahr die Schwerpunkte
Ihrer Arbeit?
Dr. Harald von Bose: Ein Schwerpunkt wird die
Vorbereitung auf die EU DSGVO (EU-Datenschutz-Grundverordnung) sein. Eine große Rolle
spielt aufgrund zahlreicher Beschwerden die Videoüberwachung des öffentlich zugänglichen Bereiches und von Betriebsstätten. Auch Kundenund Beschäftigtendatenschutz sowie der Schutz
von Gesundheitsdaten ist ein Dauerthema.
DHZ: Wenn ein Unternehmer alle hier gegebenen
Informationen berücksichtigt, ist er dann auf der
„sicheren Seite“?
Dr. Harald von Bose: Die Informationsmaterialien und Orientierungshilfen geben wichtige Hinweise zu häufigen datenschutzrechtlichen Fragen.
Datenschutz ist aber ein sehr komplexes Thema
und jedes Unternehmen hat eigene Geschäftsmodelle, eigene Produkte und eigene Betriebsabläufe.
Daher kann nicht jede Frage durch allgemeine Informationen abschließend beantwortet werden.
Wichtig ist zunächst, sich zu vergegenwärtigen, in
welchen Bereichen eines Unternehmens personenbezogene Daten erhoben, verarbeitet oder genutzt werden. Ist die Frage, wie diese Daten zu
schützen sind, betriebsintern nicht mit Sicherheit
zu klären, sollte fachlicher Rat eingeholt werden.
Dazu stehen zahlreiche im Bereich des Datenschutzes und der Informationsfreiheit tätige Beratungsunternehmen zur Verfügung. Auch meine
Behörde berät hier gerne.
Wie kann man Daten schützen? Foto: Gina Sanders/Fotolia
Tipp: Die Handwerkskammer Halle hat eine
Internetseite zum Datenschutz eingerichtet,
zu finden unter www.hwkhalle.de/datenschutz
329 Seiten hat der XII. Tätigkeitsbericht des Landesbeauftragten für den
Datenschutz in Sachsen-Anhalt. Liest
man diesen, kommt man nicht umhin, den Landesbeauftragten mit einem „Prediger in der Wüste“ zu vergleichen. Gerade beim Datenschutz
verzögern sich Gesetze, vieles wird
aufgeschoben wie die Umsetzung
der E-Privacy-Richtlinie in nationales
Recht, die Definition von IP-Adressen – sind sie personenbezogene Daten oder nicht? Da liegt die Entscheidung jetzt beim Europäischen Gerichtshof. Einer der wenigen Erfolge
ist die Datenschutz-Grundverordnung der EU, die ab 2018 gültig ist.
Durch diese sollen die Regeln für die
Verarbeitung von personenbezogenen Daten durch private Unternehmen und öffentliche Stellen EU-weit
vereinheitlicht werden. Der Landesbeauftragte bezeichnet das Jahr 2015
„als historisches Jahr für den Datenschutz“. Andererseits stagniert 2015
der Aufwand der Unternehmen in
mehr Schutzmaßnahmen (DsiN-Sicherheitsmonitor 2015/Berlin). Datenschutz hat für viele Unternehmen
keine Priorität.
Eine weitere Entwicklung: Die Anzahl von Webcams und Kameras zur
Überwachung wächst. Werden hier
Grundrechte nicht ganz und gar ausgehebelt? Schweben die Unternehmen in der „Cloud“ auf „Wolke 7“?
Wird auch hier erst gehandelt, wenn
man selbst betroffen ist? Lesen Sie
dazu das Interview links.
Tipp: Wie können Sie sich schützen?
Sicherheitsforum der Handwerkskammer am 2. Juni 2016, siehe Seite 9
Unser größtes Talent:
Talente fördern!
...und natürlich auch Ihre Karriere!
■
Meisterkurs Teil 1 und 2:
- Bäcker: 16.06.2016 - 15.03.2017
- Installateur- und Heizungsbauer:
15.08.2016 - 23.06.2017
- Tischler: 22.08.2016 - 27.11.2018
■
Kfz-Techniker Teil 2:
08.08.2016 - 23.12.2016 (Vollzeit)
12.08.2016 - 30.09.2016 (Teilzeit)
Meisterkurs Teil 3:
17.08.2016 - 04.02.2017 (Teilzeit)
15.08.2016 - 28.10.2016 (Vollzeit)
Gebäudeenergieberater im Handwerk:
16.09.2016 - 25.06.2017
Kosmetische Fußpflege:
19.09.2016 - 23.09.2016
DVS-Schweißerlehrgänge, CNC- und
CAD-Fachkraft: ständiger Einstieg
■
■
■
■
Ansprechpartner: BTZ der Handwerkskammer, Bildungs- und Teilnehmerservice,
Telefon: 0345/7798-700
Rentenberatung
Für Handwerker
Am 31. Mai und 15. Juni 2016 berät
Sie Wolfgang Adam, Berater der
Deutschen
Rentenversicherung
Bund, von 10 bis 14 Uhr in der Handwerkskammer, Raum 109.
Ralph Hoffmann vom Versorgungswerk der Handwerkskammer
berät Sie am 24. Mai und 28. Juni
2016 von 10 bis 12 Uhr in der Gräfestraße 22, Raum 306, in Halle.
Eine Terminvereinbarung ist notwendig. Interessenten melden sich
bitte unter Tel. 0345/2999221
Deutsche Handwerks Zeitung
8
Sachsen-Anhalt
Ausg. 9 | 13. Mai 2016 | 68. Jahrgang
Unternehmensbörse
Nachrichten aus der KH Landkreis Wittenberg
Ansprechpartnerin ist Angelika
Stelzer, Tel.0345/2999-221, E-Mail:
astelzer@hwkhalle.de, weitere Inserate
finden Sie unter:www.nexxt-change.org
200x50_HWD_PKWKleber.indd 1
28.12.2009 14:40:47 Uhr
Neuerungen
der Bauvergabe
Aktuelle Entwicklung
Am 22. Juni 2016 findet von 10 bis
16 Uhr das Seminar „Die Neuerungen der Bauvergabe – VOB/A- Seminar“ in Magdeburg, im Ministerium
für Arbeit und Soziales des Landes
Sachsen-Anhalt, statt.
Im Seminar sollen den Teilnehmern Kenntnisse zur rechtssicheren
Anwendung der VOB/A vermittelt
werden. Betrachtet werden die aktuellen Entwicklungen, insbesondere
der Stand der Umsetzung der EURichtlinien in deutsches Recht. Praxisnah werden von den Referenten
typische Problemfelder aufgezeigt.
Weitere Infos und die Onlineanmeldung finden Sie auf der Homepage der Auftragsberatungsstelle
Sachsen-Anhalt unter: http://sachsen-anhalt.abst.de/
Ihre Ansprechpartnerin ist Angela
Kersten, Auftragsberatungsstelle
Sachsen-Anhalt, Tel. 0391/6230-446,
Fax: 0391/6230-447, E-Mail: info@
sachsen-anhalt.abst.de
Impressum:
Handwerkskammer Halle (Saale)
Gräfestraße 24, 06110 Halle
Telefon: 0345 2999-0
Fax: 0345 2999-200
http://www.hwkhalle.de
info@hwkhalle.de
Verantwortlich:
Hauptgeschäftsführer Dirk Neumann
Eine Waffel, eine These
Messe in Wittenberg
Glasfasernetze sorgen für schnellen Datenfluss.
Foto: Xiaoliangge/Fotolia
IT-Angriffe: Jedes dritte
Unternehmen betroffen
Sondererhebung des KfW-Mittelstandspanels 2015 zu IT-Sicherheit und Datenschutz
Mehr als eine Million, also jedes dritte der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), war von 2013 bis
2015 von Cyber-Angriffen betroffen,
so lautet das Ergebnis der Zusatzbefragung im Rahmen des KfW-Mittelstandspanels 2015. Jedes zweite Unternehmen sieht bei seinem Sicherheitsniveau allerdings noch Nachbesserungsbedarf.
85 Prozent der KMU haben zwischen 2013 und 2015 Maßnahmen
zur Verbesserung des Datenschutzes
und ihrer IT-Sicherheit ergriffen. Bei
Unternehmen mit zehn und mehr
Beschäftigten waren es 95 Prozent.
Im genannten Zeitraum haben
87 Prozent der KMU entsprechende
Standard-Softwarekonzepte installiert. Diese – relativ kostengünstige
und rasch umzusetzende – Maßnahme ist der am häufigsten gewählte
Schritt. Maßnahmen wie Virenschutz, Firewalls, Spamfilter, PatchManagement fallen darunter. Backup-Konzepte (49 Prozent), der Einsatz von Verschlüsselungstechniken
(44 Prozent) und die Einrichtung von
Berechtigungskonzepten wie Passwörter (43 Prozent) spielen eine
deutlich geringere Rolle.
Foto: JJAVA/Fotolia
Prozent sehen sich aktuell noch nicht
ausreichend geschützt.
Die Beschädigung bzw. der notwendige Austausch von Hardwarekomponenten rangiert an erster
KfW-Mittelstandspanel
Insgesamt wurden Antworten von etwa
2.200 Unternehmen in der Sonderumfrage des KfW-Mittelstandspanels berücksichtigt. Die Erhebung wurde im
Zeitraum vom 8. bis 18. September
2015 durchgeführt. Gefragt wurde
zum Zeitraum 2013 bis 2015 (drei Jahre). Das KfW-Mittelstandspanel wird
seit 2003 als Wiederholungsbefragung
der kleinen und mittleren Unternehmen
in Deutschland durchgeführt.
Quelle: KfW Research, Fokus
Volkswirtschaft, „Chancen der
Digitalisierung …“, Nr. 117,
8. Februar 2016
Die Folgen
55 Prozent der KMU attestieren sich
einen aktuell ausreichenden Schutz.
Das heißt aber auch: Fünfundvierzig
Förderprogramm Energie
Anreiz für Unternehmen
Energieeffizienz wird jetzt gefördert.
Das Land und die Investitionsbank
Sachsen-Anhalt (IB) legen ein neues
Förder-Programm „Sachsen-Anhalt
Energie“ vor, das Unternehmen
einen Anreiz zur Verringerung
­
von Kohlendioxid-Emissionen bieten
soll. Inhalt des Programms sind Investitionen zur Energieeinsparung in
allen relevanten Unternehmensbereichen wie beispielsweise der Ersatz
von ineffizienten Anlagen und Aggregaten oder die energetische Optimierung von Prozessen und Systemen.
Diese können durch Investitionen in
erneuerbare Energien und Stromspeicher ergänzt werden.
Gefördert werden kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten
und einem Jahresumsatz bis 100 Millionen Euro sowie Energiedienstleister, die für andere Unternehmen Investitionen zur Energieeinsparung
erbringen.
Die Förderung erfolgt vorrangig
nach dem vereinfachten Verfahren
der sogenannten „Deminimis“-Ver-
Foto: Kretamaris/Pixelio
Gut eingeführte Kfz-Werkstatt mit Teilehandel in der Region Anhalt-Bitterfeld zu
übergeben. Das Unternehmen besteht
seit 1989 und sucht aus Altersgründen
einen Nachfolger. Angedacht ist zunächst eine Teilhabe zur Einarbeitung
und späteren Übernahme.
Chiffre: A 450
Moderne Kfz-Werkstatt im Landkreis Wittenberg, mit Verkaufsfläche, Werkstatt
sowie Lager zu verkaufen. Das Unternehmen befindet sich in einem Gewerbegebiet in einer Kleinstadt und verfügt
über eine gute Verkehrsanbindung.
Chiffre: A 465
Verkaufe Unternehmen der Forst-, Landund Bautechnik mit Service und Reparatur in Radegast. Es besteht seit 1990.
Das Gewerbeobjekt ist auch für andere
Gewerke geeignet.
Chiffre: A 473
Altershalber Spezialtiefbau- und Brunnenbauunternehmen im südlichen SachsenAnhalt zu verkaufen. Gute Verkehrslage
zur A 9 und A 4. Zum Objekt gehört ein
voll erschlossenes Gewerbegrundstück
mit ca. 15.000 m²; davon sind ca.
3.600 m² mit Werkstatt, Lagerhallen
und Büroräumen bebaut. Die Werkstatt
ist mit Montagegruben, Hebebühnen und
Säulendrehkränen ausgestattet; ca.
8.000 m² Hof bzw. befestigte Stellfläche
vorhanden sowie eine betriebseigene
Tankeinrichtung.
Chiffre: A 474
Gut laufende Schuhmacherei aus Altersgründen abzugeben. Das Unternehmen
besteht seit 28 Jahren am Markt und besitzt einen festen Kundenstamm. Es befindet sich in zentraler Lage in Lutherstadt Wittenberg. Das Ladengeschäft
kann bei Interesse gemietet werden. Der
Alteigentümer bietet auf Wunsch eine
Einarbeitung an.
Chiffre: A 475
Suche für ein gut laufendes Bauunternehmen aus dem Landkreis Wittenberg
einen Nachfolger. Es besitzt einen festen Kundenstamm mit vielen namhaften
Kunden und ist fest etabliert bei öffentlichen Auftraggebern. Folgende Gewerke
werden angeboten: Kanalbau, Kabelbau,
Plasterarbeiten, Hausanschlüsse, Erdund Tiefbau sowie Maurer- und Putzarbeiten. Der jetzige Firmensitz kann gemietet werden.
Chiffre: A 477
Junger Bäckermeister sucht Bäckerei in
Halle und Umland, im südlichen Brandenburg, in Leipzig und Umland sowie Dessau-Roßlau oder Wittenberg zur Übernahme. Die Übernahme kann durch
Kauf, tätige Beteiligung oder Miete/
Pacht erfolgen. Chiffre: N 093
ordnung. Die Projekte müssen ein
Mindestinvestitionsvolumen
von
10.000 Euro aufweisen. Das Programm „Sachsen-Anhalt Energie“
soll auf den Empfehlungen und den
Untersuchungsergebnissen der Energieaudits, die Unternehmen mit
mehr als 250 Beschäftigten regelmäßig durchführen müssen, aufbauen.
Infos bei den Förderexperten der IB
unter der kostenfreien Beratungs­
hotline 0800/ 5600757 oder unter
www.ib-sachsen-anhalt.de. Anträge
sind direkt bei der IB zu stellen
Stelle der konkret im eigenen Unternehmen erfahrenen Folgen (17 Prozent). Elf Prozent der KMU berichten
von einer Beeinträchtigung des Geschäftsablaufes. Die Überwachung
der Unternehmenskommunikation
(zum Beispiel durch E-Mails) hat im
Zeitraum 9 Prozent der Mittelständler getroffen – weitere 16 Prozent haben einen entsprechenden Schadensverdacht. Den vollständigen
Verlust wichtiger Daten vermelden
7 Prozent. Dazu kommt die Anzahl
von Fällen, bei denen ein Angriff unentdeckt bleibt. Außerdem zeigen
nur wenige Unternehmen die Angriffe an. Laut Bundeskriminalamt (BKA)
erstatten 87 Prozent der von CyberAngriffen betroffenen Unternehmen
keine Anzeige.
Die Wittenberg Messe am 9. April bot
wieder ein Präsentationsforum für
die regionalen Unternehmen aus
Handel, Handwerk und Dienstleistungen des Landkreises Wittenberg
und darüber hinaus. Das Motto war:
„Staunen. Informieren. Erleben.“
75 Aussteller waren zugegen. 2.500
Gäste kamen. Auf dem Außengelände der Exerzierhalle gab es dieses
Jahr noch zusätzlich einen Regionalmarkt mit Naturprodukten aus der
Region zu erleben. Organisiert wurde
die Messe vom NetworkOffice Wittenberg Diana Behrendt und Hans
Schubert GbR. In der Exerzierhalle
eröffnete Oberbürgermeister Torsten
Zugehör als Schirmherr die nunmehr
7. Wittenberg Messe. Die „Bäckerei
und Konditorei Jäger“ präsentierte
hier ihre neue Kreation: die „Wittenberger Thesen-Röllchen“. Zu jeder
verpackten Waffelrolle gab es eine
von Luthers Thesen dazu. Das Rezept wurde geheimgehalten, aber es
durfte gekauft und probiert werden.
Konditor- und Bäckermeister Frank
Jäger bot die „Thesen-Röllchen“ das
erste Mal öffentlich an und fand viel
Zuspruch.
Die Idee zu einem neuen Gebäck
wurde im Winter geboren, erzählt
Konditormeister Frank Jäger. Teig
Knusprige „Thesen-Röllchen“ von Frank
Foto: Jacqueline Gerhardt
Jäger.
aus Weizenmehl, Zucker, Vollei, Butter, Milch, Rum, Zimt und Salz werden mit Hilfe eines Hörncheneisens
geformt und darin zu knusprigen
Röllchen gebacken. Jedes fertige
Röllchen erhält dann noch eine Manschette aus Pergamentpapier, auf der
eine der 95 Lutherthesen geschrieben steht.
Tipp: Die nächste Wittenberg Messe
wird am 1. April 2017 veranstaltet.
Freigesprochen
Handwerkernachwuchs geehrt
In der Cafeteria der Sparkasse Wittenberg wurden am 4. März 2016 in
einer Feierstunde insgesamt 22 Junggesellen der Metall-Innung, der Elektro-Innung und der Kfz-Innung der
Kreishandwerkerschaft
Landkreis
Wittenberg freigesprochen.
Elf Kraftfahrzeugmechatroniker –
Fachrichtung PKW, sieben Metallbauer – Fachrichtung Konstruktionstechnik und vier Elektroniker – Fach-
richtung Energie- und Gebäudetechnik – gehören nun als Gesellen zum
qualifizierten Nachwuchs, auf den
das Handwerk in Zeiten des Generationswechsels dringend angewiesen
ist.
Die Kreishandwerkerschaft Landkreis Wittenberg gratuliert allen Gesellen und wünscht viel Erfolg auf ihrem weiteren Weg: „Bleibt dem
Handwerk und der Region treu!“
Die Argumente
Datenschutz rechnet sich nicht,
schlägt sich nicht als direkte Einnahme nieder, argumentiert fast jeder
dritte Unternehmer (28 Prozent). Das
halte davon ab, weitere Verbesserungen des Datenschutzes vorzunehmen. Ein unzureichendes Budget für
Sicherheitsmaßnahmen
nennen
16 Prozent. Jedem fünften Unternehmen (22 Prozent) fehlt die Zeit, sich
gezielt mit Datenschutz auseinanderzusetzen. Kein ausreichendes
Personal zu haben, monieren 15 Prozent.
Rechtsecke
Irreführende
Werbung
Beworbene Produkte eines Lebensmitteldiscounters dürfen nicht schon am Vormittag des Angebotsbeginns ausverkauft
sein, entschied der Bundesgerichtshof
(BGH). Ein Lebensmitteldiscounter hatte
ein Smartphone angeboten und dieses sowohl in Prospekten als auch im Internet
beworben. Die Prospektwerbung enthielt
den Sternchenhinweis: „Dieser Artikel kann
aufgrund begrenzter Vorratsmenge bereits im Laufe des ersten Angebotstages
ausverkauft sein.“ Auf der Internetseite
stand der Hinweis „Alle Artikel so lange
der Vorrat reicht“. Das beworbene Smartphone sollte „ab dem 01.09.“ verfügbar
sein, war aber schon am ersten Vormittag
ausverkauft.
Nach der Entscheidung des BGH (Urteil
v. 17.09.2015, Az. I ZR 92/14) liegt ein
Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) vor, wenn beworbene Waren nur kurze Zeit verfügbar
sind, ohne dass eine hinreichende Bevorratung nachgewiesen oder aber ausreichende Aufklärung des Publikums vorgenommen wurde. Die Erwartungshaltung
der Verbraucher, dass ein Produkt länger
als einen Vormittag verfügbar sei, wurde
mangels eindeutigen Hinweises auf die
sehr begrenzte Verfügbarkeit verletzt.
Die neuen Kfz-Mechatroniker.
Foto: Blickwinkel/Liane Wittke
Der alte ist der neue
Kreishandwerksmeister
Wahlen in der Kreishandwerkerschaft Wittenberg
Friseurmeister Hendrik Hiller heißt
der alte und neue Kreishandwerksmeister. Die Kreishandwerkerschaft
(KH) wählte Hendrik Hiller, Friseurmeister aus Kemberg, einstimmig auch für die kommenden drei
Jahre zu ihrem Oberhaupt.
Gewählt wurde im Haus des
Handwerks auch der Vorstand. Diesem gehören die Obermeister Günter
Schildhauer (Metall), Dietmar Hartung (Friseur), Matthias Pohl (Maler
und Lackierer), Dieter Köppe (Kfz),
Norbert Käpernick (Bäcker) und Roland Schandert (Elektro) an. Der
Rechnungs- und Kassenprüfungsausschuss ist mit Frank Jäger und mit
René Peper besetzt. 115 Mitglieder
hat die KH aktuell. In den drei Jahren
der nächsten Amtszeit wolle sich die
KH stärker in und um Jessen und
Coswig engagieren, sagte Hiller.
Nächstes großes Vorhaben ist „Luthers Hochzeit“. Hendrik Hiller: „Wir
möchten beim Stadtfest etwas mehr
vertreten sein und diesmal auch am
großen Festumzug teilnehmen.“
Termine
22. Mai, 10 Uhr Handwerkergottes-
dienst in der Stadtkirche Wittenberg.
10. bis 12. Juni, Zunfthof zum Stadt-
fest „Luthers Hochzeit“ – Lutherstadt
Wittenberg.
22.Juni 2016, 10–17 Uhr Tag der Sicherheit – Klosterhof in Coswig.
Info: Neue Ansprechpartnerin in der
KH ist Simone Schneider
KH Landkreis Wittenberg
Anschrift: Kreishandwerkerschaft Wittenberg, Collegienstraße 53 a,
06886 Lutherstadt Wittenberg, Tel. 03491/40 20 97, Fax: 03491/402093
E-Mail: info@khs-landkreis-wittenberg.de
Kreishandwerksmeister: Hendrik Hiller, Ansprechpartnerin: Simone Schneider
Deutsche Handwerks Zeitung
Handwerkskammer Halle (Saale)
Ausg. 9 | 13. Mai 2016 | 68. Jahrgang
Sicherheitsforum
Werkstattmeister und
Serviceberater Lars
Schüler (r.) bei Messungen an einem Pkw
mit Jörg Rottmann aus
dem ersten Lehrjahr.
Veranstaltung
Die Handwerkskammer Halle bietet
am 2. Juni ein „Sicherheitsforum“ an.
Die für Mitgliedsbetriebe kostenfreie
Veranstaltung hat den Titel: „Datenschutz, Internet, Faktor Mensch und
vieles mehr … Welche sicherheitsrelevanten Themen Unternehmer im
Blick haben sollten!“ Die Themenschwerpunkte sind: Sicherer Umgang mit personenbezogenen Daten
von Kunden, Beschäftigten und Geschäftspartnern; IT – Sicherheit im
kleinen Unternehmen; allgemeine
Sicherheitslage – Einbruchschutz für
Gewerbetreibende, denn was nützt
die beste Schutzsoftware, wenn der
Rechner weggetragen wird.
Termin: 2. Juni 2016, 15–18 Uhr, Ort:
Bildungs- und Technologiezentrum
(BTZ), Straße der Handwerker 2,
06132 Halle
Unternehmensgruppe Weigl ist „Vorbildlicher Ausbildungsbetrieb 2015“
Foto: VRD/Fotolia
D
Azubis motivieren,
aber wie?
Ausbildertagung
Sie suchen Lehrlinge oder Fachkräfte? Sie suchen beides? Sie haben
Lehrlinge und wollen diese von Ihrem Beruf begeistern? Die Handwerkskammer Halle (HWK) bietet
Unterstützung an: Am 7. Juni wird im
Bildungszentrum (BTZ) der Workshop „Wie kann ich die Motivation
und die Lernbereitschaft meiner
Azubis fördern?“ angeboten.
Referent Bernt Schulte wird Handlungsansätze aufzeigen. Die Tagung
soll auch als Diskussionsforum und
zum Erfahrungsaustausch dienen.
Im Anschluss haben die Teilnehmer
die Möglichkeit, die Ausbildungswerkstätten im Bildungszentrum zu
besuchen und mit Ausbildern, Fachbereichsleitern und Ausbildungsberatern ins Gespräch zu kommen. Anmeldefrist ist bis zum 27. Mai 2016.
Hintergrund: Aufgrund vieler Nachfragen von Unternehmen und der
großen Resonanz zu den beiden ersten Ausbildertagungen im vorigen
Jahr wird eine dritte Ausbildertagung
organisiert und angeboten.
Termin: 7. Juni 2016, 08:30 bis 12:30
Uhr im Bildungszentrum der Kammer Halle-Osendorf, Straße der
Handwerker 2, 06132 Halle (Saale).
Die Teilnahmegebühr am Workshop
beträgt 25 Euro inklusive Seminarverpflegung.
Ihre Ansprechpartnerin ist Nadine
Ludwig, Tel. 0345/7798-746, E-Mail:
nludwig@hwkhalle.de. Sie können sich
online unter www.hwkhalle.de über ein
ausfüllbares PDF-Dokument anmelden
Vollversammlungswahlen 2016
Kandidaten gesucht
In diesem Jahr finden Wahlen zur Vollversammlung der Handwerkskammer Halle
(Saale) für die Wahlperiode 2016–2021
statt. Bei Interesse an einer Kandidatur
wird gebeten, dieses dem Schriftführer
zur Wahl zur Vollversammlung, Ass. Dirk
Neumann, Gräfestr. 24, 06110 Halle (Saale), Tel. 0345/2999105, anzuzeigen. Der
Schriftführer wird anschließend das Interesse an die Vertrauensleute weiterleiten.
ie Brüder Alexander und Christian Weigl haben vor einigen Jahren das väterliche Unternehmen
übernommen: Alexander als technischer und Christian als kaufmännischer Geschäftsführer. Unterstützend steht die Lebensgefährtin von
Alexander Weigl, Iris Riesner, in der
Ausbildung sowie im Management
zur Seite. Zur Unternehmensgruppe
Weigl gehören 60 Mitarbeiter in den
Autohäusern in Weißenfels, Merseburg und Petersberg.
Neun Auszubildende erlernen gegenwärtig den Beruf des Kfz-Mechatronikers, fünf werden im kaufmännischen Bereich ausgebildet. Während
der Aus­bildung sind die 14 Azubis an
allen drei Standorten im Einsatz. So
lernen sie nicht nur das Unternehmen und die Mitarbeiter besser kennen, sondern auch die unterschiedlichsten Arbeitsaufgaben und Fahrzeuge. Drei Lehrlinge beginnen im
Sommer ihre Aus­bildung.
Kfz-Meister und Mitglied im Meisterprüfungsausschuss,
Alexander
Weigl: „Nach wie vor flattern uns viele Bewerbungen für eine Lehrstelle
ins Haus. Vor einigen Jahren waren
es zwar sehr viel mehr, aber wir freuen uns, dass immer noch genügend
interessierte Jugendliche den Weg
ins Handwerk finden. Wir nutzen das
Internet oder beispielsweise die Jobbörse der Handwerkskammer, um
Lehrlinge auf uns aufmerksam zu
machen. Wir gehen in Schulen und
bieten Schulpraktika an.“ Mit Hilfe
der Europaschule und der Handwerkskammer Halle ermöglicht das
Unternehmen zwei jungen Männern
aus Portugal eine Lehre zum Kfz-Mechatroniker. Die beiden zeigen sehr
gute Leistungen und viel Interesse an
der Arbeit, so Alexander Weigl.
Sprachliche Probleme werden durch
intensive Sprachkurse überwunden.
Schüler, die sich bewerben, absolvieren vor Lehrbeginn ein Praktikum.
Schon hier zeigt sich, ob handwerkliche Fähigkeiten und echtes Interesse
am Beruf vorhanden sind. Das Sozialverhalten wird beobachtet und wie
sich der Jugendliche in ein Kollektiv
eingliedern kann.
„Zensuren sagen nicht viel über
einen Menschen. Wille und Interesse
für den Beruf müssen vorhanden
sein; denn das Berufsbild des KfzMechatronikers hat immer noch einen hohen Stellenwert. Natürlich
sind die Lehrlinge auch stolz, bei der
Marke BMW ausgebildet zu werden.
Der Fleischerberuf
Natürlich haben Vater und Großvater
den Willen mit beeinflusst. Und
schließlich arbeitet ja auch die Mutter Kathrin Reinecke mit im Familienbetrieb. Was gefällt ihm am Fleischerberuf? Nicklas Reinecke: „Das
Schöne ist die kreative Seite – neue
Produkte und Gerichte herzustellen.
Die filigranen Arbeiten wie die Feinheiten bei der Zerlegung oder die Erstellung eines Buffets mache ich besonders gern.“ Am liebsten experimentiert er mit neuen Rezepturen
bei der Rohwurst- und Rohschinkenproduktion und „die Fleischreifung
ist ein sehr wichtiges und interessantes Themengebiet für mich“, sagt er.
Nach der Lehre beginnt er die Meisterausbildung in Vollzeit. Im Dezember 2015 feiert das Familienunternehmen 25-jähriges Jubiläum.
Die Prüfung
Am 13. Februar 2016 absolviert der
junge Fleischer auf der mitteldeutschen handwerksmesse (mhm) in
Leipzig die Meisterprüfung. Für die
Herstellung von Pasteten und Sülztor-
Nicklas Reinecke mit seiner Meisterleistung auf der mhm.
Foto: HWK Leipzig
Kammern bieten Mobilitätsberatung an
Die Handwerkskammern Halle und
Magdeburg sowie die Industrie- und
Handelskammern Magdeburg und
Halle-Dessau bieten ab sofort eine
Mobilitätsberatung an.
Das Programm richtet sich an junge Fachkräfte, die während ihrer
Ausbildung oder im Job Auslandserfahrungen sammeln wollen. Aber
auch Unternehmen, die ihren Mitarbeitern diese Chance ermöglichen
oder die selbst Auszubildende aus
dem Ausland aufnehmen wollen,
können sich an die Mobilitätsberatung wenden.
Zwei Beraterinnen informieren in
den Kammerbezirken Halle und
Magdeburg über Fördermöglichkeiten und Rahmenbedingungen eines
Auslandsaufenthaltes. Sie helfen bei
der Auswahl geeigneter Zielländer
und bei der Suche nach ausländischen Partnern. Außerdem unterstützen die Beraterinnen bei der Pla-
nung, Organisation, Durchführung
und Nachbereitung eines Aufenthaltes. Volker Becherer, Abteilungsleiter
der federführenden Handwerkskammer Halle, sagt zum Projektansatz:
„Unternehmen profitieren von einem solchen Auslandsaufenthalt.
Mitarbeiter mit internationalen Erfahrungen sind inzwischen unschätzbare Pluspunkte am Markt.
Zudem steigern Betriebe, die ihren
Mitarbeitern Auslandsaufenthalte ermöglichen, ihre Attraktivität im
Wettbewerb um Fachkräfte.“
Das Projekt wird im Rahmen des
Programms „Berufsbildung ohne
Grenzen“ vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie gefördert.
Ansprechpartnerin im Kammer­
bezirk Halle ist Ulrike Thomas, Tel.
0172/3633511, E-Mail: mobilitaets­
beraterin.thomas@hwkhalle.de.
Weitere Informationen unter
www.hwkhalle.de/auslandspraktikum
Immer ein Auge auf Azubis
Nach einem sogenannten Rotationsplan werden die Lehrlinge im technischen Bereich komplex ausgebildet.
Dazu gehört der Einsatz in allen PkwBereichen, in der Aufbereitung, im
Karosserie- und Reifenservice. Aber
auch ins Berichtswesen im Unternehmen sind sie einbezogen. Bereits
zwei Wochen nach Lehrbeginn werden die ersten Gespräche mit den
Azubis geführt. So können Fragen
oder Probleme rechtzeitig geklärt
und Abhilfe kann geschaffen werden.
Betriebsinterne Schulungen durch
die Meister oder, wenn nötig, auch
Fördermaßnahmen durch das Arbeitsamt werden angeboten.
Fleischer Nicklas Reinecke absolviert die praktische Meisterprüfung auf der mhm
Impressum
Lenore Dietsch,
Gräfestraße 24, 06110 Halle,
Tel. 0345/2999-113,
Fax 0345/2999-200,
E-Mail: ldietsch@hwkhalle.de
Gleichzeitig ist unsere Erwartungshaltung an das Lernverhalten hoch“,
so der Geschäftsführer. In einem Eignungstest werden die Bewerber geprüft: Allgemeinwissen wird abgefragt, Aufgaben aus der Mathematik
und Physik müssen gelöst und beispielsweise muss ein Schaltbild angefertigt werden. Bemerkenswert ist,
dass Mädchen dabei oft die Nase
vorn haben und auch in der Ausbildung gute Leistungen zeigen.
Rhythmus im Blut
und geschickte Hände
Schon 2013 machte er auf sich aufmerksam: Auf der Genussmesse „Le
Gourmet“ in Leipzig gewann er Gold
und Silber bei den Lehrlingswettbewerben des Sächsischen FleischerInnungs-Verbandes: Nicklas Reinecke, der Sohn von Innungsobermeister Torsten Reinecke („Landfleischerei T. Reinecke“) in Arnstedt. Später
verkürzt er – dank Abitur – seine Ausbildung. Am 31. Juli 2015 ist er dann
frischgebackener Fleischergeselle.
Im Ausland
Erfahrung sammeln
Foto: Jacqueline Gerhardt
Zensuren sagen nicht alles,
der Wille zählt
Anmeldung bei Katrin Leistner, Tel.
0345/2999 227, E-Mail: kleistner@
hwkhalle.de oder per Fax: 0345/
2999317
9
te hatte Nicklas eine Woche davor
Zeit. Einen Tag vor der Prüfung bereitet er in der heimischen Fleischerei
die Platten und weiteren kalten Speisen zu. Dann heißt es Konzentration:
Nur eine Stunde haben die angehenden Meister Zeit, um eine SchinkenBraten-Platte zu legen. Nein, aufgeregt sei er nicht gewesen. „Außerdem
war ich sehr zufrieden mit meiner Arbeit.“ Als Prüfungsthema wählte er
„Rhythmus im Blut – musikalisch
durchs Leben: Die Eröffnung eines
Musikhauses“. Sein Hobby ist die Musik. Natürlich hat er Prüfungsschwerpunkte schon vorher zuhause geübt,
„zum Vorteil unserer Kunden, die diese teilweise verkosten durften“, sagt er
verschmitzt. Dass er Musik im Blut
hat, bewies der 21-Jährige dann am
Stand der Handwerkskammer. Am
Stand „Instrumentenbau“ setzt er
sich ans Klavier und spielt Led Zeppelins „Stairway to Heaven“.
Dass er dem Vater im Betrieb nachfolgt, ist für ihn selbstverständlich.
Auch wenn sie noch nicht direkt darüber gesprochen haben: Torsten Reinecke ist ja erst 53. Wie arbeitet es
sich mit dem Vater? „Wir sind die
besten Kollegen!“, so der Junior. Der
Vater ist Obermeister. Kann er sich
auch ein Ehrenamt vorstellen? „Sicher, wenn es die Zeit erlaubt.“ Lehrlinge will er gern ausbilden, sobald er
Teil 3 und 4 der Meisterausbildung
fertig hat. In der Fleischerei Reinecke
in Arnstedt sind sie auf Azubisuche.
Die Mobilitätsberaterinnen Ulrike Thomas (li.) und Ina Kapitza unterstützen
Unternehmen bei der Organisation von Auslandsaufenthalten für Mitarbeiter und
Foto: Lenore Dietsch
­Azubis.
Beschluss über die Änderung der Satzung
der Handwerkskammer Halle (Saale)
Die Satzung der Handwerkskammer Halle
(Saale), in der Fassung der Neufassung
durch Vollversammlungsbeschluss vom
10.12.2008, genehmigt vom Ministerium
für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt vom 09.01.2009, bekannt gemacht in der Deutschen Handwerks Zeitung Nr. 5/2009 vom 06.03.
2009, Seite 12 und Nr. 6/2009 vom
27.03.2009, Seite 8, 9 und Nr. 7/2009
vom 11.04.2009, Seite 12 sowie Nr. 8/
2009 vom 24.04.2009, Seite 8 und im
Amtsblatt des Landesverwaltungsamtes
Sachsen-Anhalt Nr. 5/2009, Seite 123 bis
134, zuletzt geändert durch Beschluss
der Vollversammlung vom 28. Mai 2015,
genehmigt vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt vom 12.08.2015, bekannt gemacht in der Deutschen Handwerks Zeitung Nr. 17/2015 vom 11.09.2015, wird
auf der Grundlage von § 106 Abs. 1
Nr. 14 HwO wie folgt geändert:
werkskammer Halle (Saale) gemäß § 100
Abs. 1 Handwerksordnung erfolgt durch
den Vorstand.
1. Der § 8 wird um folgenden Absatz 6 ergänzt:
(6) Die Prüfung der Gültigkeit der Wahl der
Mitglieder der Vollversammlung der Hand-
Halle, den 22.04.2016
2. Der § 42 der Satzung wird aufgehoben.
Genehmigungsvermerk
Der Beschluss der Vollversammlung der
Handwerkskammer Halle (Saale) vom
26.11.2015 „Beschluss über die Änderung der Satzung der Handwerkskammer
Halle (Saale)“ wurde am 14.04.2016
durch das Ministerium für Wissenschaft
und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt
gemäß § 106 II HwO genehmigt.
Bekanntmachungsanordnung
Dieser von der Vollversammlung der
Handwerkskammer Halle (Saale) am
26.11.2015 gefasste Beschluss wurde
ausgefertigt und wird hiermit öffentlich bekanntgemacht.
Keindorf Präsident Ass. Neumann
Hauptgeschäftsführer
Bekanntmachung gemäSS § 41 Abs. 1 Satz 3 der Satzung der Handwerkskammer Halle
Bildungsbeschlüsse
1. „Beschluss über die Durchführung von
überbetrieblichen Unterweisungslehrgängen zur Anpassung an die technische Entwicklung im Handwerk und über die Zuständigkeit bei der Durchführung der überbetrieblichen Ausbildung der Lehrlinge auf
der Grundlage von § 106 Abs. 1 Nr. 10
HwO im Gerüstbauerhandwerk.“
2. „Beschluss über die Anpassung der
Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung von behinderten Menschen: Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung
zum Fachpraktiker für Bäckereien/zur
Fachpraktikerin für Bäckereien.“
3. „Beschluss über das Außerkraftsetzen
Besonderer Rechtsvorschriften.“
Diese von der Vollversammlung der
Handwerkskammer Halle (Saale) am
­
26.11.2015 gefassten Beschlüsse wurden am 14.04.2016 durch das Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des
Landes Sachsen-Anhalt gemäß § 106 II
HwO genehmigt. Sie wurden am 21.04.
2016 ausgefertigt und werden auf der
Homepage der Handwerkskammer Halle
(Saale) www.hwkhalle.de – unter dem
Stichwort „Rechtsgrundlagen“ – veröffentlicht.
Diese Beschlüsse treten mit ihrer Veröffentlichung in Kraft.
Weiterhin liegen diese ausgefertigten Beschlüsse im Fachbereich Unternehmensbetreuung der Handwerkskammer Halle
(Saale) zur Einsicht aus.
Keindorf Präsident Ass. Neumann
Hauptgeschäftsführer