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Impressum Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Münster e.V. Zumsandestraße 25/27 48145 Münster Tel. 0251 - 37 88 0 Fax 0251 - 37 88 55 E-Mail info@DRK-muenster.de Web www.DRK-muenster.de Vorsitzender: Dr. Eric Lingens Kreisgeschäftsführer: Ulrich Schindler Redaktion: Markus Behr, Nina Heckmann, Stefan Feldmann Fotos: Erwin Glaser, Bernd Thewes, Rudi Weischer, Nina Heckmann, u.a. Layout: Nina Heckmann Titelseite und 100-Jahre-Logo: Timo Schmidt Gruppenfoto (Seite 21): Marco Roskosch Druck: Druckerei Burlage, Münster Auflage: 2.000 Erscheinungsdatum: September 2007 Spendenkonto: Kto. 57 109 Blz. 400 501 50 Sparkasse Münsterland-Ost Vorwort.......................................................................................................................................... 4 Grußworte......................................................................................................................................5 Von der Sanitätskolonne zum modernen Wohlfahrtsverband....................................................... 8 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Die Grundsätze............................................................................................................................. 21 Die ehrenamtlichen Gemeinschaften............................................................................................ 22 Freiwillig - aber nicht umsonst: Die Frage nach der Motivation.................................................... 24 Das Rote Kreuz für Einsteiger....................................................................................................... 26 Die hauptamtlichen Dienste.......................................................................................................... 28 Die ehemaligen Vorsitzenden und Geschäftsführer...................................................................... 34 Dankeschön.................................................................................................................................. 35 Vorbemerkung der Herausgeber Die vorliegende Festschrift entstand im Rahmen des ehrenamtlichen Engagements der Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit im DRK Münster. Anhand der vorliegenden Quellen - Fotos, Interviews und Berichte haben wir versucht, die vergangenen 100 Jahre Rotes Kreuz in Münster näher zu beleuchten. Die Subjektivität dieser Quellen mag also manchmal dazu führen, dass der Eine oder die Andere die Geschichte anders erlebt hat, als sie hier wiedergegeben ist. Wir danken allen, die Ihre Erinnerungen mit uns geteilt haben und so dafür sorgen, dass das kollektive Gedächtnis des Vereins lebendig bleibt. Das Redaktionsteam 3 Vorwort Vo rw o r t 100 Jahre Deutsches Rotes Kreuz in Münster sind 100 Jahre engagierter und kompetenter Einsatz im Zeichen der Menschlichkeit, ganz im Sinne des Begründers des Roten Kreuzes Henri Dunant. Aus der ursprünglichen Aufgabe der Versorgung der Verwundeten und Kranken im Krieg, dann ausgedehnt auf die Sorge um Vermisste und Gefangene, hat sich eine umfassende humanitäre Friedenstätigkeit entwickelt. Gerade auch in unserem Kreisverband wird diese Verlagerung der Rot-Kreuz-Arbeit im Laufe seines 100jährigen Bestehens sehr deutlich. So geht es heute z.B. um die Alten- und Krankenpflege, um Dienstleitungen für Senioren und Behinderte, um die Integrationsförderung der Neuzugewanderten, um die Führung von Kindertagesstätten und die Durchführung des Freiwilligen Sozialen Jahres. Die zahlreichen im Kreisverband Münster geleisteten qualifizierten Dienste können schon lange nicht mehr nur ehrenamtlich erbracht werden. Ob ehrenamtliche oder hauptamtliche Mitarbeiter, bei allen ist immer wieder die Freude, anderen zu helfen, der Stolz, dies in einer weltweit tätigen Organisation tun zu dürfen, sowie die gelebte Kameradschaft zu spüren. Dr. Eric Lingens Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Münster e.V. 4 Dem Kreisverband Münster im Deutschen Roten Kreuz, gratuliere ich sehr herzlich zu seinem schönen 100-jährigen Jubiläum. Grußwort G r u ßw o r t Wenn das DRK mit seinen 4,3 Millionen Mitgliedern und 400.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern weltweit eine der größten humanitären Organisationen ist und in Deutschland zu den bekanntesten und angesehensten Verbänden zählt, dann ist dies auch und gerade der vor Ort unmittelbar erlebbaren Arbeit unserer Orts- und Kreisverbände zu verdanken – mit der Hilfe und Zuwendung für Menschen, die unsere Hilfe brauchen. Ich danke allen Verantwortlichen im Kreisverband Münster, den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, den Mitgliedern und Förderern. Ich bitte Sie alle auch weiterhin um Unterstützung für die Arbeit des Roten Kreuzes. Der Festveranstaltung des DRK-Kreisverbandes Münster wünsche ich einen schönen und harmonischen Verlauf. Dr. rer. pol. h.c. R. Seiters Präsident des Deutschen Roten Kreuzes 5 Grußwort G r u ßw o r t In den 100 Jahren, in denen das Deutsche Rote Kreuz in Münster wirkt, hat es sich aus der 1907 gegründeten Urzelle „Freiwillige Sanitätskolonne“ zu einem Verband entwickelt, der sich durch eine außerordentliche Vielfalt auszeichnet: Sozialstationen, Hausnotrufdienst, Katastrophenschutz, Krankentransport und Rettungsdienst, Autismus-Therapiezentrum, Ärztliche Kinderschutzambulanz, Präventives Deeskalationstraining gegen Rassismus und Gewalt an Schulen und Kindergärten in Münster-Coerde und Freiwilliges Soziales Jahr gehören zum reichhaltigen Repertoire von Diensten und Hilfen des Roten Kreuzes für die Menschen in unserer Stadt. Und mit der geplanten Wohngruppe für an Demenz erkrankte Senioren vollzieht der Kreisverband Münster einen weiteren Schritt, um älteren und pflegebedürftigen Menschen Unterstützung zu bieten. Damit demonstriert das DRK Münster einmal mehr, dass es die Zeichen der Zeit erkennt. Neben dem Kreisverband hat bekannterweise auch der DRKLandesverband Westfalen-Lippe seinen Sitz in Münster. Aktuell sind wir damit beschäftigt, gemeinsam mit unseren 41 Kreisverbänden die zukünftige Entwicklung des DRK in Westfalen-Lippe zu gestalten. Selbstredend sind da Innovationen gefragt; wir müssen untersuchen, ob unsere Hilfen und Dienste den Bedürfnissen der Mitbürgerinnen und Mitbürger vor Ort auch entsprechen, wir müssen uns überlegen, was wir gegebenenfalls verändern müssen. Bei all dem muss der Anspruch maßgeblich sein, dort zu helfen, wo die Not am größten ist. Vor diesem Hintergrund gratuliere ich dem Kreisverband Münster herzlich zu den ersten 100 Jahren und zu den vielen Erfolgen und Verdiensten des hiesigen Roten Kreuzes. Ich bin mir sicher: Weitere werden folgen. 6 Dr. Jörg Twenhöven Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe e.V. Wir alle kennen es aus der Werbung: Es gibt Markennamen, die stehen synonym für ein Produkt, obwohl dieses oftmals auch von anderen Anbietern unter ganz anderen Bezeichnungen angeboten wird. Ähnlich verhält es sich mit dem Deutschen Roten Kreuz. Denn das DRK steht pars pro toto quasi stellvertretend für andere Verbände in ganz besonderer Weise und herausragend für ehrenamtliches Engagement, Hilfe in Katastrophen – und Notsituationen, für gelebte Mitmenschlichkeit und Solidarität. Grußwort G r u ßw o r t Seit 100 Jahren gibt es das Deutsche Rote Kreuz auch in Münster. Es ist eine tragende Säule des gesellschaftlichen und sozialen Lebens in unserer Stadt, ein Musterbeispiel für ehrenamtliches Engagement und wichtiger Partner nicht nur der Stadtverwaltung, sondern vor allem auch von Organisatoren von Großveranstaltungen, bei der Organisation von Krankenund Rettungstransporten, der Sicherstellung von ausreichendem Vorrat an Blutkonserven und immer wieder gibt es auch von Münster aus ehrenamtliche humanitäre Einsätze in die Katastrophenregionen der Welt. Wir sind stolz darauf, dass es in Münster einen so leistungsfähigen Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes gibt. Ich gratuliere dem Kreisverband zu seinem 100-jährigen Bestehen, danke ihm für die gute Zusammenarbeit und wünsche ihm für die Zukunft alles erdenklich Gute. Dr. Berthold Tillmann Oberbürgermeister der Stadt Münster 7 Geschichte 8 Vo n d e r Sa n i t ä t s k o lo n n e z u m m o d e r ne n Die Vorgeschichte des Roten Kreuzes Die Vorläufer des DRK Münster Die Geschichte des Roten Kreuzes ist untrennbar mit dem Schweizer Henri Dunant verbunden, der im Jahr 1859 Augenzeuge der Schlacht bei Solferino in Norditalien wurde. Auf dem Schlachtfeld lagen unzählige verwundete Soldaten. Viele von ihnen mussten sterben, da keine schnelle und geeignete Hilfe geleistet wurde. Dunant organisierte mit den Bewohnern des Dorfes Solferino die Versorgung der Verletzten, unabhängig davon, welcher Kriegspartei sie angehörten. Die Erlebnisse prägten ihn so stark, dass er sich fortwährend für die Versorgung von Kriegsverwundeten einsetzte. Seiner Initiative ist es zu verdanken, dass im August 1864 das Genfer Abkommen von zwölf europäischen Landesvertretern unterschrieben wurde. Die erste „Genfer Konvention“ legte den Umgang und die Versorgung von verwundeten Soldaten fest und wird als die Gründung des Roten Kreuzes gewertet. Das Rote Kreuz entwickelte sich seitdem zur größten humanitären Bewegung der Welt. Heute gibt es 185 Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften mit 97 Millionen Mitgliedern und freiwilligen Helfern.1 Schon vor der Gründung der „Freiwilligen Sanitätskolonne vom Rotem Kreuz“ kümmerte man sich rund um Münster um die Versorgung Verwundeter. Auf die Initiative von Königin Augusta von Preußen bildeten sich ab 1866 „Vaterländische Frauenvereine“, die ihren Schwerpunkt auf die militärische Krankenpflege legten. Solch ein Verein gründete sich bereits 1867 auch in Münster und versah seinen Dienst im Geiste des Roten Kreuzes. 1884 formierte sich die Kriegersanitätskolonne, deren Mitglieder sich dazu verpflichteten, im Kriegsfall freiwillig die Krankenpflege von Soldaten zu 1 übernehmen. An den zentralen Ausbildungsinhalten hat sich seit dieser Zeit interessanterweise aber wenig geändert. Auch damals bezogen sich die Unterrichtsinhalte „auf die notwen- Homepage der Int. Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften: www.ifrc.org. Stand 18.7.2007. digen Kenntnisse vom menschlichen Körper, auf die erste Hilfeleistung bei Unglücksfällen, Anlegen von Notverbänden, Rettungsverfahren an Scheintoten, Vergifteten und Ertrinkenden.“2 Regelmäßige Übungsabende waren eine Pflicht und es fanden jährlich Ausbildungs- und Wiederholungskurse statt. 1901 bestätigte der Kolonneninspekteur Dr. Brümmer eine gute Ausbildung der Mitglieder. Nur zwei Jahre danach wurde die Kriegersanitätskolonne aufgelöst. Sie war als solche nur selten in die Öffentlichkeit getreten. 1904 bildete sich nach einer Neuordnung eine Gruppe von 23 Mitgliedern. Mit der Hilfe des Provinzialvereins, dem heutigen DRK-Landesverband, konnte Übungsmaterial beschafft werden. Die Kolonne hatte zu Beginn mit einigen Problemen zu kämpfen. Der damalige Kolonnenarzt Dr. Hauweldopp legte Anfang des Jahres 1907 sein Amt wegen mangelnder Beteiligung der Mitglieder nieder. Der Kolonne drohte die Auflösung. Auf Anregung des Regierungspräsidenten trat dann jedoch der Kreisarzt Dr. Schlautmann an ihre Spitze und wusste „durch eisernen Willen die bestehenden Mängel zu beheben“ und ihren Bestand zu sichern. Die Kolonne stellte ihren Dienst am 2. Mai 1907 unter das Zeichen des Roten Kreuzes und legte somit den Grundstein für eine Entwicklung, die sich ihre 20 Gründungsmitglieder wohl nicht hätten vorstellen können. Eine große Herausforderung für die Sanitätskolonne war die Betreuung der „herrlichen Kaisertage“ im August 1907, auf die sich die Gruppe 2 intensiv mit zwei Übungsabenden pro Woche vorbereitete. Der Besuch von Kaiser Wilhelm II. war für Münster ein Großereign i s , was sich unter anderem in den zahlreichen Ansichtspostkarten der damaligen Zeit widerspiegelt. Wie zu lesen ist, konnte die Kolonne die Herausforderung der Kaisertage allerdings gut meistern und „die ihr gestellte Aufgabe voll und ganz erfüllen“. Geschichte Wo h l f a h rt s ve r b a n d Das freiwillige Hilfsangebot der Kolonne war in Münster zu dieser Zeit noch wenig bekannt. Unterstützung erhielt die Kolonne vom Regierungspräsidenten, der die Behörden auf die Sanitätskolonne aufmerksam machte. „Die Namen der Kolonnenmitglieder wurden für die Alarmierung, die durch Fernruf und Boten erfolgte, der Eisenbahn- und Polizeibehörde mitgeteilt. Die Kolonne versah bei allen sportlichen Veranstaltungen den Rettungs- und Hilfsdienst. An vielen Stellen der Stadt wurden Unfallmeldestellen eingerichtet.“ Im Jahr 1908 ereignete sich ein schweres Grubenunglück auf der Zeche „Radbod“ in Bockum-Hövel. 348 Bergleute verloren ihr Leben und es gab viele Verletzte. Die Sanitätskolonne Münster unterstützte die Kräfte vor Ort und leis- Dieses und die folgenden Zitate stammen aus dem „Festbuch für die Feier des 25jährigen Jubelfestes des Verbandes der freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz.“ Münster 1931. 9 Geschichte tete bei dem großen Menschenandrang in zahlreichen Fällen Hilfe. Hierbei zeigte sich die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit Kolonnen umliegender Nachbarstädte. Gemeinsam wurde nun regelmäßig trainiert. Im August 1909 führte man beispielsweise im Rahmen der westfälischen Kolonnentagung gemeinsam mit den Kolonnen Ahaus, Gronau, Coesfeld und Herten eine „mustergültige Übung“ am Kanal und auf der Loddenheide durch. Die Gewinnung von Mitstreitern war schon immer eine wichtige Aufgabe und so wurden öffentliche Lichtbildvorträge veranstaltet. Die Werbemaßnahmen waren von Erfolg gekrönt. Im Jahr 1911 zählte die Kolonne bereits 58 Mitglieder. Der erste Weltkrieg Viele Mitglieder der Sanitätskolonne wurden während des ersten Weltkrieges von 19141918 zur Kriegskrankenpflege in die Etappenund Heimatlazarette, zu den Krankentransportabteilungen und zu den Lazarettzügen beordert. „Die nicht wehrpflichtigen, zurückgebliebenen Mitglieder, versahen den Transport der in Münster ankommenden Kranken und Verletzten vom Bahnhof zu den Lazaretten. Sobald ein Lazarett- oder Verwundetenzug einlief, wurde die Kolonne alarmiert, die den Abtransport in Sanitätsautos und sonstigen, zum Krankentransport kriegsmäßig ausgerüsteten Fahrzeugen vornahm.“ In der Festschrift zum 25jährigen Jubiläum wird in diesem Zusammenhang die Arbeit der Damen des Vaterländischen Frauenvereins hervorgehoben, welche „unvergängliche Verdienste um den Verwunde10 3 Präambel der Satzung des DRK vom 30. Mai 1921. tentransport in Münster und die Verpflegung der Durchreisenden“ erwarben. Die Weimarer Republik Der Versailler Vertrag beendete mit der Entmilitarisierung die direkte Einbindung der Kolonnen in das Sanitätswesen der Reichswehr. Die erforderliche Neuorientierung mündete in der Gründung des Deutschen Roten Kreuzes am 25. Januar 1921 in Bamberg. Mit der Satzung vom Mai 1921 wurden die Aufgaben des Deutschen Roten Kreuzes neu festgeschrieben. Neben der Versorgung von Verwundeten sollten sich alle Kräfte des Roten Kreuzes im Reiche der gemeinsamen Wohlfahrtsarbeit widmen. Dabei war es erklärtes Ziel, dass „alle deutschen Männer und Frauen ohne Unterschied des Standes, des religiösen Bekenntnisses und der politischen Gesinnung sich an dem gemeinsamen Wirken des Roten Kreuzes beteiligen.“3 Ein echter Fortschritt, wenn man bedenkt, dass es einfachen Arbeitern und auch Frauen noch 50 Jahre zuvor vielfach verboten war, Vereinen beizutreten. Auch in Münster übernahm die Sanitätskolonne vermehrt zivile Aufgaben. Bei sportlichen oder turnerischen Veranstaltungen, größeren öffentlichen Fliegertagen sowie Rad- und Motorradrennen wurden Wachen gestellt. Als das Ruhrgebiet 1923 durch französische Truppen besetzt wurde, stand die Kolonne am Hauptbahnhof Wache und betreute die Flüchtlinge. Allerdings hatte die Sanitätskolonne seinerzeit keine eigenen Räumlichkeiten in Münster. Aus diesem Grund wurde ein Fonds für den Bau eines Kolonnenhauses gebildet, der bereits Im Juli 1926 fand durch den Kolonneninspekteur Universitätsprofessor Besser die vorgeschriebene Besichtigung der Kolonne statt, die wiederum erfolgreich abgeschlossen wurde. Obwohl bei Kriegsende nur noch wenig Ausrüstung vorhanden war, konnten in den darauf folgenden Jahren die aktiven Mitglieder vollständig eingekleidet werden. Die Kolonne gründete ein Trommler- und Pfeiferkorps und rief das Jugendrotkreuz ins Leben. Im Vordergrund der Aktivitäten standen Hilfeleistungen bei Unglücksfällen, aber auch die Ausbildung von Ersthelfern in gewerblichen Betrieben, von Angehörigen der Feuerwehr, 4 der Post und Eisenbahn oder von Berufsschülern. Die Kolonnen leistete unzählige Sanitätsdienste „bei den großen Tagungen, Kongressen und Veranstaltungen in unserer Stadt, wo Tausende von Menschen zusammenströmten, so u.a. beim Preußischen Feuerwehrverbandstage, der Veranstaltung der internationalen Ballonwettfahrt und der Ankunft und Landung des Luftschiffes ‚Graf Zeppelin’ auf der Loddenheide, bei der 69. G enera lv ers am m lung der Katholiken Deutschlands [und] bei der Durchführung des alljährlichen Ro tk re u z Opfertages.“ Im Jahr 1931 wurde das 25. Jubiläum der Kolonne im Saale des Gertrudenhofes in Münster gefeiert. Der Leitspruch der Festveranstaltung lautete: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“4. Geschichte 1920 mit über 5.000,- RM bei der Städtischen Sparkasse hinterlegt worden war. Doch der gesparte Betrag fiel der aufkommenden Inflation zum Opfer und so konnte das Vorhaben vorerst nicht realisiert werden. Die freiwillige Feuerwehr unterstütze die Kolonne mit der Überlassung von Tagungsräumen. Die Zeit des Nationalsozialismus In der Festschrift von 1946 zum 40jährigen Bestehen der freiwilligen Sanitätskolonne in Münster wird auf die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg nicht näher eingegangen. Darüber hinaus liegen kaum weitere Informationen vor. Aus diesem Grund sollen hier einige Aspekte zu der allgemeinen Entwicklung des Roten Kreuzes in Deutschland dargestellt werden. Mit dieser Zeile beginnt das Gedicht „Das Göttliche“ von Johann Wolfgang von Goethe. 11 Geschichte Nach der Machtübernahme der NSDAP wurde das DRK systematisch vom Wohlfahrtsverband zur nationalsozialistischen Sanitätsorganisation umgebaut. Eine neue Satzung vom 29. November 1933 brachte das Führerprinzip und die Fokussierung auf die Ursprungsaufgabe, die Mitwirkung am amtlichen Sanitätsdienst im Krieg, bei öffentlichen Notständen und inneren Unruhen mit sich. Mit dem DRK-Gesetz von 1937 wurde die Organisation in den nationalsozialistischen Staats- und Militärapparat eingegliedert und gleichgeschaltet. Die Sanitätskolonne vom Roten Kreuz Münster wurde mit der Umgestaltung 1937 zur „Bereitschaft (m) Münster-Stadt“. Das ganze DRK wurde auf den Sanitätsdienst im Krieg ausgerichtet und sanitätstechnisch sowie ideologisch darauf vorbereitet. Viele personelle Überschneidungen in führenden Positionen von DRK und Parteiorganisationen der NSDAP lähmten das DRK überdies und verhinderten eine freie und unabhängige Arbeit. Den Nationalsozialisten gelang es in wenigen Jahren das Deutsche Rote Kreuz in den Apparat seiner gigantischen Aufrüstung einzubauen. Horst Seithe kommt in seiner Dissertation über das DRK dieser Zeit zu dem Ergebnis, dass es einen Widerstand gegen diese Einvernahme seitens der Or ganis ation nic ht gab: „Einzelne Mitglieder haben sich nach der Ausschaltung der jüdischen Mitglieder und politisch Andersdenkender partiell oder völlig widersetzt, öffentlich oder insgeheim. [...] Das 12 5 DRK als Organisation duldete die bereits bestehenden Konzentrationslager, es schwieg zu politisch und rassisch motivierter Verfolgung und zur Reichskristallnacht“5. Welche Positionen in Münster eingenommen wurden, lässt sich aus den wenigen vorliegenden Quellen nicht entnehmen. Der zweite Weltkrieg Die eingerichtete Sanitätswache am Bahnhof war, laut der Festschrift, während des Krieges ununterbrochen mit DRK-Helferinnen und Helfern und - soweit nötig und verfügbar - mit einem oder mehreren Ärzten besetzt. „Neben dem An- und Abtransport von Verwundeten und Kranken aus Lazarettzügen konnten den Soldaten und Durchreisenden sachgemäße Hilfe geboten werden. Die Inanspruchnahme der DRK Einrichtungen und die Zahl der Hilfeleistungen vermehrte sich täglich, häufig sogar unter Bombendrohung. Für Übernachtungen und bis zur Weiterfahrt in Anschlusszügen mussten für Erkrankte und Verwundete 100 Verletztentransport 1940 Seithe, Horst: Das Deutsche Rote Kreuz im Dritten Reich. 1933-1939. Dissertation an der WWU Münster 1993. S. 169. von mindestens 20 Verwundeten mit Gehgips, dicken Verbänden etc. umlagert. »Da ist eine Rotkreuzschwester« hieß es. Wieder war das tiefe Vertrauen in das Zeichen des Roten Kreuzes verpflichtend für den, der es trug. Mein Schulenglisch half mir bei einem Gespräch mit dem eng- letzte Besatzung wurde vom Deutschen Roten Kreuz erstversorgt. Zwei Kanadier besuchten Jahre später Münster, um der hilfeleistenden Rot-KreuzSchwester von damals zu danken. Geschichte „Es verging kaum eine Stunde, da war ich lischen Oberst [...]. Ich hatte dann die Lei- Von den 136 männlichen Bereitschaftsmittung über sechs Schwesternhelferinnen gliedern standen in und Pfleger. Wir waren hier auf Nachamdieser Zeit über 100 im putationen spezialisiert. Eine ungewisse Zukunft, Schmerzen und Wehrdienst. Das beAngst prägten hier die Stimmung, nicht nur bei den verwundeten Soldeutet, dass ein großer daten.[...] Das Rote Kreuz, das Zeichen für Hoffnung und Einhaltung Teil der Arbeit von der Genfer Abkommen, schmiedete uns zu einer großen GemeinFrauen geleistet wurde. schaft.“ In der Festschrift von Charlotte von Ziegler 1946 wird die Arbeit Über ihren Einsatz als Rotkreuz-Schwester des Vaterländischen in Berlin, Neubrandenburg und Bad Oldesloh, 1939-1945. Frauenverbandes exSie war Ehrenmitglied im Kreisverband Münster und starb am 12.Juni 2007. plizit hervorgehoben. Die Frauenvereinigung Betten in einem Wartesaal aufgestellt werden, benannte sich 1946 in „Bereitschaft (w)“ um während die einzelnen gesunden Durchreisenund rückte offiziell mit unter das Dach des DRK den im Soldatenheim Verpflegung und UnterMünster. kunft fanden.“ 1940 wurde der gesamte Krankentransport der Stadt Münster durch eine Zeit des Wiederaufbaus reichseinheitliche Regelung von der freiwilligen Feuerwehr dem Roten Kreuz übertragen. Diese Über 90 Prozent der Münsteraner Innenstadt Regelung wurde 1943 von der britischen Miliwurde im Krieg zerstört. Die Stadt lag in Trümtärregierung wieder rückgängig gemacht. mern. Es herrschte große Not unter der BevölWährend des Krieges war Münster häufig das Ziel von Luftangriffen. Mehrere Maschinen stürzten nach Beschuss ab. Bemerkenswert ist der Absturz eines kanadischen Flugzeuges mit zehn Besatzungsmitgliedern. Die schwer ver- kerung. Es gab kein Wasser, keinen Strom, nicht genügend Lebensmittel. Die Krankenhäuser waren größtenteils zerstört; Seuchen drohten sich auszubreiten. Familien waren in den Kriegswirren auseinander gerissen worden. 13 Geschichte 14 Unter diesen schweren Bedingungen - hinzu kam noch der Verlust des gesamten Ausrüstungs-, Bekleidungs- und Verbandsmaterials - engagierte sich das Rote Kreuz in der Seuchenbekämpfung, im Unfall-Hilfsdienst und bei der Suche nach Vermissten, der Speisung der Schulkinder, der Betreuung der zurückkehrenden Kriegsgefangenen und Flüchtlinge. Das Rote Kreuz unterhielt zu diesem Zweck im Stadtgebiet eine Unfallhilfs- und Übernachtungsstelle, eine Arbeiternehmerunterkunft mit 100 Betten im Mathildenstift, eine Verpflegungsstelle am Hauptbahnhof und eine Nähund Flickstube. 1948 wurde der DRKKreisverband Münster-Land neu ins Vereinregister Münster eingetragen. Der Zuständigkeitsbereich dieses Vereins ging damit über die Stadtgrenze Münsters hinaus. Erster Vorsitzender war der Oberkreisdirektor Dr. Max Stiff. Im April 1950 gründete sich der DRK Kreisverband Münster-Stadt unter dem Vorsitz von Oberstadtdirektor Heinrich Austermann. Beide Vereine existierten nebeneinander bis 1975. In diesem Jahr wurde der Kreisverband MünsterLand aufgelöst und der Kreisverband MünsterStadt durch Beschluss der Mitgliederversammlung vom 3. Juli 1975 umbenannt. Neuer Name war Deutsches Rotes Kreuz, Kreisverband Münster. Den Vorsitz führte Oberstadtdirektor Dr. Hermann Fechtrup. 1952 übernahm Charlotte von Ziegler die Leitung des Jugendrotkreuzes (JRK) und wurde in dieser Funktion außerdem Mitglied im Stadtjugendring von Münster. Ein Jahr später, 1953 wird vom JRK die Stadtranderholung ins Leben gerufen. Schulkinder, deren Eltern nicht in der Lage waren zu verreisen, konnten für drei Wochen an einem Zeltlager am Stadtrand teilnehmen. Die GruppenBehindertentransportdienst leiter erhielten im Vorfeld eine Ausbildung. Die Stadtranderholung wurde vom DRK über 20 Jahre durchgeführt und erfreute sich großer Nachfrage. Ihren ersten Auslandseinsatz hatten die Münsteraner Kräfte im Jahr 1953. Große Teile der Die „Baracken“ Niederlande standen nach einer Sturmflut unter Wasser. Das DRK Münster unterstützte die niederländischen Einsatzkräfte und brachte Decken, Feldbetten etc. in das Krisengebiet. Im Jahr 1954 wurden der Technische Zug sowie der Fernmeldezug gegründet. Da noch kein Sprechfunk zur Verfügung stand, lief die Kommunikation zwischen den Einsatzkräften über das Feldtelefon, für das zuvor kilometerlang Kabel verlegt werden musste. Daher rührte der liebevolle Spitzname der „Kabelaffen“. Alarmierungen wurden nach wie vor durch Boten nach dem Schneeballsystem übermittelt. Die Effizienz dieses Systems sollte nicht unterschätzt werden. Innerhalb von 20 Minuten war das Rote Kreuz einsatzbereit. Unterstützung bei dieser Nachrichtenüberbringung wurde von der Motorradstaffel geleistet. Der Fuhrpark bestand dabei ausnahmslos aus Privatmaschinen. 1956 revoltierte die ungarische Bevölkerung mit einem Volksaufstand gegen den Einfluss der Sowjetunion. Der Aufstand, der in Budapest seinen Höhepunkt fand, wurde vom sowjetischen Militär blutig niedergeschlagen. Es gab Hunderte von Toten und Verletzten. Einige Münsteraner Rotkreuzler schmuggelten sich als „Neutrale“ in den damaligen Ostblock und halfen vor Ort. Der Ungarn-Aufstand bescherte dem Roten Kreuz seine Baracken. Für die vielen Flüchtlinge aus Ungarn gingen beim DRK unzählige Spenden, insbesondere auch Kleiderspenden ein. Um die Kleidung an die Flüchtlinge verteilen zu können, baute der DRK-Landesverband an der Zumsandestraße Baracken auf. Diese waren zwar schlecht isoliert und in den Kanonenöfen wurde Öl verfeuert, aber sie waren lange Jahre der zentrale Treffpunkt für Rotkreuzler. Die Baracken wurden bis Anfang der 80er Jahre genutzt, danach wurden sie abgerissen und der heutige Neubau errichtet. Ab 1959 leisteten Rotkreuz-Helfer Unterstützung bei den so genannten „Lourdes-Zügen“. Zahlreiche Kranke und Behinderte reisten in der Hoffung in den französischen Wallfahrtsort, ihre Beschwerden lindern zu können. Das DRK half vor der Abfahrt der Züge beim Umbetten und Einladen der Kranken. Geschichte Die 60er und 70er Jahre – der Aufschwung Die Dienste des DRK wurden immer umfangreicher und rein ehrenamtlich nicht mehr zu bewältigen. Vor diesem Hintergrund wurde Manfred Böhm 1960 zum ersten hauptamtlichen Geschäftsführer des Kreisverbandes Münster ernannt. Dieser Posten wurde vorher von 1954 bis 1960 von Charlotte von Ziegler ehrenamtlich wahrgenommen. 1962 wurde Mit der Einführung des Hauptamtes Hamburg von der konnte die Arbeit des DRK weiter instiJ ahrhundertf lut tutionalisiert und ausgebaut werden. heimgesucht. Der DRK-Kreisverband zog von der Drei Jahre daSalzstraße in die Brockhoffstraße 11. nach, 1965, trat Zu diesem Zeitpunkt war der Kreisverdie Lippe über band „bettelarm“. Es wird berichtet, Zwei Helferinnen stärken sich, 1963 ihre Ufer und dass selbst einzelne Bleistifte durch den ü b erschwemmte Schatzmeister genehmigt werden mussweite Teile von Lippstadt. Zahlreiche Helfer aus ten. Im gleichen Jahr begann Charlotte von Münster unterstützten die Kräfte vor Ort bei der Ziegler mit dem Aufbau des KatastrophenVersorgung der Bevölkerung in den betroffenen Betreuungszuges. Die Einführung dieses ZuGebieten. ges brachte dem DRK Münster erstmals eine umfangreiche Sachausstattung und eigenes Material. Die Blutspendetermine wurden in enger Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst beworben und ausgebaut. Nachdem im Jahr 1960 über 400 Blutspender betreut wurden, 16 konnte die Zahl bis zum Jahr 1965 auf 4.800 Spenden gesteigert werden. Diese Zahlen sind ein Beleg dafür, wie rasant die Dienste des DRK in den 60er Jahren zunahmen. Die Betreuung der Blutspender wird bis heute ehrenamtlich vom DRK Münster durchgeführt. Der Kreisverband wuchs weiter. Der Ortsverein Roxel gründete sich 1963, Nienberge folgte zwei Jahre später. Neben dem Anstieg der Mitgliederzahl wurden auch neue Dienste aufgenommen. So wurde 1967 die Haus- und Pflegestation eingerichtet, die später in Sozialstation umbenannt wurde. Ein Jahr darauf folgte die Altkleidersammlung. Die gesammelten Sachen wurden über die KleiderFeldküche, 1961 Geschichte kammer an Bedürftige ausgegeben und auch an Betriebe verkauft. Der Erlös floss wiederum in die gemeinnützige Rotkreuzarbeit. 1971 wurde zusätzlich die Altpapiersammlung eingeführt. Das DRK hatte 1972 bereits über 5.000 Mitglieder, 380 Ehrenamtliche und 30 Angestellte. Eine Besonderheit zu Zeiten des Kalten Krieges war 1972 die Fahrt einer Münsteraner DRK-Gruppe in die Sowjetunion. Als offizielle Delegation des Roten Kreuzes wurde sie in Moskau und Leningrad empfangen. Vorausgegangen war der Besuch einer Delegation afrikanischer Rotkreuzdelegierter in Münster. Auch heute noch besuchen sich die nationalen Rotkreuzgesellschaften untereinander. Krankenwagen, Ende der 1970er Wind und Wetter, der insbesondere beim Frühjahrs- und Herbst-Send mit den zuvor genutzten Zelten so nicht gegeben war. Ab dem Jahr 1976 beteiligte sich das DRK am Krankentransport der Stadt Münster. Nach über dreißig Jahren nahm das DRK somit wieder eine seiner ursprünglichen Aufgaben war. Durch das stete Wachstum wurden die Räumlichkeiten für die Aktivitäten bald zu eng. Aus diesem Grund plante man einen Neubau in der Zumsandestraße, der 1982 feierlich in Betrieb genommen wurde. Der Kreisverein bestand mittlerweile aus mehreren Ortsvereinen: Hiltrup, Amelsbüren, Roxel, Handorf und Nienberge. Die Mobile Unfallhilfsstelle, Ende der 1970er Im Jahr 1974 schaffte das DRK mit der ersten mobilen Unfallhilfsstelle eine Innovation in Nordrhein-Westfalen. Sie war flexibel einsetzbar und diente als erste Anlaufstelle bei Großveranstaltungen. Vielen Münsteranern wird der weiße und inzwischen alt-ehrwürdige Wohnwagen von einem seiner unzähligen Einsätzen in den letzten 30 Jahren bekannt sein. Sie bot Ehrenamtlichen und Hilfesuchenden Schutz vor Die 80er Jahre 1984 übernahm Günther Ackermann die Geschäftsführung und baute insbesondere den Kinder- und Jugendbereich in den folgenden Jahren kontinuierlich aus. Dies zeigte sich nicht nur im Aufbau von Kindertagesstätten, sondern auch in der Errichtung des AutismusTherapiezentrums im Jahr 1986. 17 Geschichte Der DRK-Kreisverband bietet seitdem auch den Hausnotrufdienst an. Der Dienst ermöglicht es älteren und kranken Menschen, länger selbstständig in den eigenen vier Wänden zu wohnen. gen Diensten zählen neben der Beratung die häusliche Pflege, die individuelle Schwerstbehindertenbetreuung oder auch begleitete Seniorenfahrten. Die 90er Jahre Nach dem Fall der Mauer baute der Kreisverband 1990 eine Partnerschaft mit dem Kreisverband Cottbus auf. Mehrere Cottbusser Kollegen kamen in dieser Zeit nach Münster, um sich über die Arbeit vor Ort zu informieren. Schwesternhelferinnen-Abschluss, 1980 Auch das Katastrophenschutzzentrum am Kesslerweg wurde in diesem Jahr eingerichtet. Hier stationierte der Kreisverband Material und Fahrzeuge für den Katastrophenfall. Seit den 80er Jahren spielte das DRK auch eine wichtige unterstützende Rolle bei der Integration von Aussiedlern. Der Kreisverband übernahm nach Öffnung der deutschdeutschen Grenze die Betreuung des Aussiedlerübergangswohnheims in der Philippistraße und beteiligte sich an der Flüchtlingsberatung. Die Kreisnachforschungsstelle half zahlreichen Familien bei der Suche nach Angehörigen. Im Jahr 1992 übernahm das DRK die Trägerschaft für die Ärztliche Kinderschutzambulanz, die eine professionelle Hilfestellung für misshandelte oder vernachlässigte Kinder bietet. Die Angebote dieser unabhängigen Institution setzen den Neutralitätsgedankens des Roten Kreuzes praktisch um. In diesem Zusammenhang ist auch der Aufbau der bundesweiten „Deutschen Referenzbibliothek“ als Dokumentationsstelle zur Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung hervorzuheben. Die Bibliothek erfuhr großes Interesse und wurde mit Auslaufen der Förderung 1997 an das Deutsche Jugendinstitut nach München übergeben. 1992 wurde ein Hilfstransport von 350 Paketen mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten nach Lettland unterstützt. Im Jahr 1989 wurde die Sozialstation Hiltrup gegründet. Zu ihren vielfälti18 Der Kreisverband in der Zumsandestraße 25/27 Der Ortsverein Roxel errichtete ein eigenes Vereinshaus am Not- Angesichts schrumpfender öffentlicher Kassen und einem Rückzug des Staates formierte sich im Kreisverband die Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit, um stärker über die gute Arbeit des DRK berichten zu können. Über die Münsteraner Lokalmedien, die Internetseite und inzwischen auch mit einen Newsletter bleibt der Kreisverband in Kontakt zu seinen Mitgliedern und Freunden. Dank einer Professionalisierung dieses Bereichs im neuen Jahrtausend kann sich das DRK Münster heute deutlich stärker öffentlichkeitswirksam darstellen und Kampagnen der Landes– und Bundesebene mit umsetzen. Im Jahr 1996 wurde das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) als neuer Arbeitsbereich eingeführt. Das Rote Kreuz begleitet und unterstützt die jungen Erwachsenen während ihrer Einsatzzeit mit aktiver Bildungsarbeit. Aufgrund der großen Nachfrage konnte dieser Bereich schnell ausgebaut werden. 1999 rief das Jugendrotkreuz den Einkaufsdienst ins Leben. Die Dienst zielt darauf ab, dass Jugendliche älteren Menschen helfen und das Miteinander der Generationen gefördert wird. Im gleichen Jahr nahm die Rettungshundestaffel ihre Arbeit auf. Mit ihrem ausgeprägten Geruchsinn können ausgebildete Rettungshunde 6 vermisste oder verschüttete Personen aufspüren und anzeigen. Für die anspruchsvolle Rettungshundearbeit wird regelmäßig im Team trainiert. Geschichte tulner Landweg. Das Engagement in der Kinderbetreuung wird intensiviert. Zu nennen sind an dieser Stelle auch die Kindergärten Gescherweg (1993) und Hiltrup (1996), die Kindertageseinrichtung „An der Meerwiese“ (2001) sowie die Kindertagestätte in Gievenbeck (2004). Rettungshundeübung, Hohe Waard 2001 Das neue Jahrtausend Zu Beginn des neuen Jahrtausends warf das DRK einen Blick zurück und ergründete seine Vergangenheit. Im Rahmen von vier Erinnerungscafés6, organisiert von Charlotte von Ziegler und Michael Vilain, berichteten langjährige DRK-Angehörige von ihren Erfahrungen und Erlebnissen beim Roten Kreuz in Münster und rekonstruierten die Geschichte seit dem zweiten Weltkrieg. Die Ergebnisse wurden mit dem Buch „Erinnerungen an das Rote Kreuz in Münster“ zusammengefasst. Seit der Inbetriebnahme der „Wache 8“ im Jahr 2005 wirkt das DRK gemeinsam mit dem Arbeiter-Samariter Bund, den Maltesern und den Johannitern am Rettungsdienst der Stadt Münster mit. An Wochenenden und an Feiertagen unterstützen die ehrenamtlichen Kräfte mit einem Rettungswagen die Berufsfeuerwehr vom Gebäude des Kreisverbandes an der Vilain, M.: Erinnerungen an das Rote Kreuz in Münster. Vom Zweiten Weltkrieg bis zur Gegenwart, Aachen 2003. 19 Geschichte Zumsandestraße aus. Im November 2005 brachen im Münsterland durch ein starkes Schneetreiben zahlreiche Strommasten unter der Schneelast zusammen. Die Gemeinde Ochtrup und weite Teile des Landkreises Steinfurt versanken im Ausblick Zukünftig wird sich das Deutsche Rote Kreuz in Münster insbesondere auf die Herausforderungen des demographischen Wandels einstellen. So sind z.B. Wohngemeinschaften für Senioren mit Demenzerkrankungen geplant. An der Verwirklichung der Ziele des DRK in Münster wirken zu diesem Zeitpunkt 170 haupt- und nebenamtliche Mitarbeiter, ca. 300 Ehrenamtliche und knapp 12.000 Fördermitglieder mit. Schneechaos im Münsterland, 2005 „Schneechaos“ und waren tagelang ohne Strom. Das DRK unterstützte die Helferinnen und Helfer vor Ort mehrere Tage lang bei der Betreuung und Versorgung der Bevölkerung. Im April 2006 wurde Ulrich Schindler neuer Geschäftsführer des Kreisverbandes Münster. Im Sommer 2006 stand der größte planbare Einsatz des Roten Kreuzes in der Nachkriegszeit auf dem Programm: die Fußball-WM. Das DRK Münster war mit seinen Helfern bei Spielen in Köln, Dortmund und Gelsenkirchen dabei und stellte während der gesamten Zeit der Weltmeisterschaft Personal für den Sanitätsund Rettungsdienst bei den öffentlichen Übertragungen in Münster bereit. Im Januar 2007 legte der Sturm Kyrill den gesamten Bahnverkehr in Deutschland lahm. Zahlreiche Reisende waren gezwungen, die Nacht in Münster zu verbringen. Sie wurden 20 zunächst im Bahnhofsbunker betreut. Das DRK bereitete 20 gestrandeten Zugreisenden im Kreisverband ein Nachtquartier mit Verpflegung. Seit den Ursprüngen hat sich das Rote Kreuz in Münster von der Sanitätskolonne zu einer kompetenten nationalen Hilfsgesellschaft und zu einem modernen Wohlfahrtsverband entwickelt. Bei der Suche nach einem passenden Motto für das Jubiläum standen oft zitierte Schlagworte wie „Menschlichkeit“ und „Helfen“ hoch im Kurs. Gerade die Vielseitigkeit der angebotenen Dienste und der beteiligten Menschen macht aber die besondere Identität des Kreisverbandes Münster aus. Aus diesem Gedanken heraus entstand das Motto „Bunter als gedacht – 100 Jahre DRK Münster“. Die Grundsätze Menschlichkeit Unabhängigkeit Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung, entstanden aus dem Willen, den Verwundeten der Schlachtfelder unterschiedslos Hilfe zu leisten, bemüht sich in ihrer internationalen und nationalen Tätigkeit, menschliches Leiden überall und jederzeit zu verhüten und zu lindern. Sie ist bestrebt, Leben und Gesundheit zu schützen und der Würde des Menschen Achtung zu verschaffen. Sie fördert gegenseitiges Verständnis, Freundschaft, Zusammenarbeit und einen dauerhaften Frieden unter allen Völkern. Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist unabhängig. Wenn auch die Nationalen Gesellschaften den Behörden bei ihrer humanitären Tätigkeit als Hilfsgesellschaften zur Seite stehen und den jeweiligen Landesgesetzen unterworfen sind, müssen sie dennoch eine Eigenständigkeit bewahren, die ihnen gestattet, jederzeit nach den Grundsätzen der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung zu handeln. Unparteilichkeit Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung unterscheidet nicht nach Nationalität, Rasse, Religion, sozialer Stellung oder politischer Überzeugung. Sie ist einzig bemüht, den Menschen nach dem Maß ihrer Not zu helfen und dabei den dringendsten Fällen den Vorrang zu geben. Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung verkörpert freiwillige und uneigennützige Hilfe ohne jedes Gewinnstreben. Einheit In jedem Land kann es nur eine einzige Nationale Rotk r e u zund Rothalbmondgesellschaft geben. Sie muss allen offen stehen und ihre humanitäre Tätigkeit im ganzen Gebiet ausüben. Neutralität Um sich das Vertrauen aller zu bewähren, enthält sich die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung der Teilnahme an Feindseligkeiten wie auch, zu jeder Zeit, an politischen, rassischen, religiösen oder ideologischen Auseinandersetzungen. Freiwilligkeit Universalität Die Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist weltumfassend. In ihr haben alle Nationalen Gesellschaften gleiche Rechte und die Pflicht, einander zu helfen. Ca. 300 Münsteraner Rotkreuz-Helfer und Mitarbeiter, 11. Mai 2007. Foto: Marco Roskosch Proklamiert 1965 in Wien. Die ehrenamtlichen Gemeinschaften Die ehrenamtlichen Gemeinschaften Allein in Münster engagieren sich etwa 300 Menschen ehrenamtlich neben ihrem Beruf, dem Studium oder der Schule beim DRK. Mehr als 400.000 sind es in ganz Deutschland. Es sind Ehrenamtliche unterschiedlichen Alters und Geschlechts, unterschiedlicher Herkunft, Religion und politischer Einstellung. Aber eines haben sie alle gemein: Sie helfen Menschen. Dabei bringt jeder seine eigenen Fähigkeiten ein und jeder entscheidet selbst, wie viel Zeit er einbringen möchte. Die Form, in der sich die Freiwilligen beim Roten Kreuz in Münster organisieren, heißt „Rotkreuzgemeinschaft“. In Rahmen von neun verschiedenen Gemeinschaften und der drei Ortsvereine Hiltrup, Nienberge und Roxel leisten sie ehrenamtliche Hilfe. Einige sind nach geografischer Zusammengehörigkeit, andere auf Grund ihrer inhaltlichen Ausrichtung entstanden. Bis 1997, als das Zukunftsprogramm des DRK umgesetzt wurde, hießen die heutigen Gemeinschaften „Züge“. In der jüngsten Gemeinschaft schlossen sich 2004 zahlreiche Studie- "Ehrenamt liches Engagement stellt die Basis der humanit ären Arbeit im DRK dar. Ohne die Mitwirkung der zahlreichen motivierten ehrenamtlichen Menschen könnten wir viele unserer satzungsgemäßen Aufgaben nicht wahrnehmen. Großveranstaltungen wie der Weltjugendtag 2005 oder die Fußball-WM 2006 wären ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer nicht zu bewältigen gewesen. Aber auch die Betreuung älterer oder behinderter Menschen wird mit Unterstützung des Ehrenamtes gewährleistet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie viele Menschen ihre Freizeit einsetzen, um anderen zu helfen. Ich hoffe, dass es uns auch künftig gelingen wird, genügend junge Frauen und Männer für die ehrenamtliche Arbeit im DRK zu gewinnen." Dr. Hartmut Ständer Kreisverbandsarzt 22 Rotkreuzhelfer leisten Sanitäts- und Rettungsdienst In welchen Bereichen sind Freiwillige aktiv? Die größte und zugleich bekannteste Aufgabe der Gemeinschaften ist der Sanitäts- und Rettungsdienst. Helfer leisten sanitätsdienstliche Unterstützung in Notsituationen und sichern Großveranstaltungen. Bei Notfällen, in denen Personen verschüttet werden, sind die feinen Spürnasen der Rettungshundestaffel Nienberge gefragt. Seit Oktober 2005 besetzen DRK-Rettungsassistenten und Rettungssanitäter jedes Wochenende einen Rettungswagen auf der „Wache 8“ – im Wechsel mit den anderen Hilfsorganisationen. Pro Jahr leisten unsere Helferinnen und Helfer etwa 2.800 ehrenamtliche Dienststunden im Rettungsdienst und zusätzlich noch einmal ca. 5.300 Stunden bei 240 Sanitätsdienst-Einsätzen. Die aktiven Mitglieder sind auch Teil der zwei Das Rote Kreuz ist aktiv im Bevölkerungsschutz DRK-Einsatzeinheiten für den Katastrophenschutz. Sie sind im Sanitäts- oder Betreuungsdienst oder im Bereich Technik & Sicherheit fachlich ausgebildet und auf Notfälle und Großeinsätze gut vorbereitet. Evakuierungen nach einem Brand oder bei einer Bombenentschärfung und extreme Witterungsbedingungen, z.B. durch Orkan oder Schnee, erfordern den Betreuungsdienst des DRK. In diesen Fällen geht es darum, die betroffenen Menschen zu verpflegen und bei Bedarf eine Notunterkunft herzurichten. Die ehrenamtlichen Gemeinschaften rende zur Hochschulgemeinschaft zusammen. Die ehrenamtliche Arbeit in der DRKGemeinschaft bringt viel Spaß und neue Erfahrungen mit sich. Die Ehrenamtlichen übernehmen Verantwortung für sich und andere Menschen und sind deshalb etwas ganz Besonderes. Ehrenamtliche Ausbilder für die Erste Hilfe geben beim DRK Münster regelmäßig Kurse in Lebensrettenden Sofortmaßnahmen oder in allgemeiner Erster Hilfe. Über 370 Erste-HilfeLehrgänge und spezielle Fachausbildungen bietet das Rote Kreuz in Münster jährlich an. Insgesamt werden hier fast 5000 Teilnehmer pro Jahr ausgebildet. Um das Auffinden von Vermissten nach Großschadenereignissen oder Kriegen kümmern sich die Helfer der Gemeinschaft Suchdienst. Im Kreisauskunftsbüro bemühen sie sich, diese Schwesternhelferin betreut einen Blutspender 23 Die ehrenamtlichen Gemeinschaften fentlich wahrgenommen werden, kümmert sich die Arbeitsgemeinschaft Öffentlichkeitsarbeit. Sie organisiert Pressetermine, archiviert Fotos und berichtet über Übungen und Einsätze. Rettungshund bei einer Vorführung im Kindergarten Personen zu finden und deren Familien wieder zusammenzuführen. Die Gemeinschaft Blutspende unterstützt jährlich 57 Blutspendetermine des DRKBlutspendedienstes in Münster und den Stadtteilen. Die beruflichen Mitarbeiter des Blutspendedienstes vertrauen auf das zuverlässige Engagement der Ehrenamtlichen bei Registrierung, Betreuung und Verpflegung der Spender. Darum, dass die vielen guten Taten auch öf- Im Bereich der Sozialen Dienste unterstützen Ehrenamtliche Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen. Ihre Hilfe ist anders als im Rettungssektor eher langfristig angelegt. Die Kleiderkammer ist ein wichtiger Dienst in diesem Bereich. Eine weitere Aufgabe der Ehrenamtlichen ist die Betreuung alter Menschen: Sie gehen – wie beim Einkaufsdienst des Jugendrotkreuzes – mit ihnen einkaufen oder spazieren. Weiter bieten ehrenamtliche Kursleiterinnen Kurse zur Gesundheitsförderung an, wie z.B. die Seniorengymnastik und das Gedächtnistraining. Auch die Gemeinschaften Alterskameradschaft, Basar und Schwesternhelferinnen bieten gute Möglichkeiten, dem Kreisverband tatkräftig verbunden zu bleiben. Die Ergebnisse lassen sich u.a. auf dem alljährlichen Weihnachtsbasar sehen. Freiwillig - aber nicht umsonst: Die Frage nach der Motivation 300 freiwillige Helferinnen und Helfer zählt das DRK Münster. Warum arbeiten sie ehrenamtlich, freiwillig, unentgeltlich? Für die meisten ist diese Arbeit schon so selbstverständlicher Alltags- und Lebensbestandteil geworden, dass die Antwort nicht leicht fällt. Als erste Rückmeldung kommt meist: "Ich möchte meinen Mitmenschen in einer Notsituation helfen." „Ich habe eine spannende, abwechslungsreiche Tätigkeit gesucht.“ 24 Rotkreuzhelfer bei einer Übung Doch nach einer Weile fallen Worte wie: „Ich wollte etwas Sinnvolles mit meiner Zeit tun." „Ich sehe hier die Möglichkeit Dinge zu verändern." „Die Arbeit mit den vielen ehrenamtlichen macht mir Spaß." „Ich habe Fähigkeiten, die ich gerne anwenden will." „Ich möchte Gutes tun." „Ich lerne viele Leute mit den unterschiedlichsten Charakteren kennen und das bereichert mich.“ Da sind also die Motivationen, die unser gesellschaftliches und menschliches Miteinander prägen. Die Motivationen sind unterschiedlicher Art, je nach persönlicher Lage, Überzeugung und gesellschaftlicher Zugehörigkeit. Wenn man genauer hinschaut, kristallisieren sich vier konkrete Ursprünge der Motivation heraus: Helfen und Pflichtbewusstsein, Gestaltungswille und Eigeninteresse.7 Die Motivation Helfen steht für das subjektive Bedürfnis, Nützliches für andere Menschen zu tun und aktiv zu bleiben. Pflichtbewusstsein als Motivation hört sich erst einmal altmodisch an, trifft jedoch auf viele Ehrenamtliche zu. Die Aussicht, dass bestimmte gesellschaftlich wichtige Tätigkeitsfelder ohne das eigene Engagement brach liegen würden, ist für diese Gruppe ein großer Bestandteil ihrer Motivation. Der Gestaltungswille ist eine starke Motivation, die besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen sehr ausgeprägt ist. Gemeinsam mit anderen Menschen Probleme zu lösen und die persönlichen Fähigkeiten einzubringen sind hier die Gründe sich zu engagieren. Eigeninteresse als Motivation hört sich ein wenig selbstsüchtig an, ist jedoch die Triebfeder schlechthin. Dort, wo ich neue Freunde finde, persönliche Interessen wahrnehmen kann und es Raum zur Entfaltung gibt, macht Freiwilligenarbeit Spaß. Und Spaß zu haben ist sicher ein Garant einer langfristigen Tätigkeit. Solange es Menschen gibt, die immer wieder Kraft aus den übergeordneten Zielen des DRK für die alltägliche Arbeit schöpfen, bleibt das Rote Kreuz eine starke Gemeinschaft, die Menschen begeistert und verbindet. 7 Vgl. Zimmer, Annette/Vilain, Michael: Bürgerschaftliches Engagement heute. Schriftenreihe der Stiftung Westfalen-Initiative. Münster, 2005. Das Rote Kreuz für Einsteiger Red Cross for beginners Das Rote Kreuz für Einsteiger Wofür steht das Rote Kreuz auf weißem Grund? Als internationales Schutzzeichen steht es für den freiwilligen Sanitätsdienst in Kriegen und Konflikten, für Hilfe ohne Ansehen der Partei allein nach dem Maß der Not. Als Kennzeichen symbolisiert es die freiwillige und berufliche Arbeit des DRK als nationale Hilfsorganisation und Wohlfahrtverband im Zeichen der Menschlichkeit. Der Ursprung des Kreuzes als Symbol liegt in der Umkehr der Schweizer Flagge. Seit wann gibt’s das? International seit 1863 mit der Gründung des „Internationalen Komitees für die Versorgung der Verwundeten in Kriegszeiten“. In Deutschland waren die Württemberger die ersten: noch im selben Jahr gründeten sie die den Württembergischen Sanitätsverein. Es gründeten sich vielerorts Sanitätskolonnen und Zweigvereine, so auch 1907 in Münster, bis schließlich 1921 das „Deutsche Rote Kreuz“ in Bamberg als rechtsfähiger Verein und Dachorganisation der jeweiligen Landesvereine gegründet wurde. Wer hat’s erfunden? Henri Dunant (1828-1910), ein Schweizer Kaufmann, der 1859 bei einer Geschäftsreise während des Italienischen Un- 26 abhängigkeitskrieges in Solferino/Italien (in der Nähe des Garda-Sees) persönlich erlebte, wie Tausende von Verletzten auf den Schlachtfeldern nur unzureichend versorgt werden konnten. Er entschloss sich spontan, den Verwundeten auf beiden Seiten zu helfen. Wie hat Henri seine Idee verbreitet? Er schrieb das Buch „Eine Erinnerung an Solferino". Darin berichtete er von den Greueln des Krieges und schlägt vor, freiwillige Hilfsgesellschaften in allen Ländern zur unparteilichen Pflege von Verwundeten im Felde zu gründen. Er erkennt die Notwendigkeit einer internationalen, rechtsverbindlichen Übereinkunft, daher verschickt er das Buch an einflussreiche und mächtige Persönlichkeiten in Europa. Wer hat ihm dabei geholfen? Henri Dunant fand Unterstützer in Genf, die seine Ideen in die Tat umsetzen wollten. Die „Gemeinnützige Gesellschaft von Genf“ setzt dazu ein ständiges Komitee aus fünf Personen Was macht das IKRK? Seine ausschließlich humanitäre Mission ist der Schutz von Leben und Würde der Opfer von Kriegen und innerstaatlichen Konflikten. Sie basiert auf den Prinzipien der Unparteilichkeit, Neutralität und Unabhängigkeit. Das Komitee ist die einzige Organisation, die im Humanitären Völkerrecht erfasst ist. Das IKRK ist dabei bis heute anerkannter Vermittler zwischen Konfliktparteien, Wächter über die Einhaltung der bis heute von über 120 Staaten der Erde unterzeichneten Konventionen und unabhängiger Helfer in jeder Konfliktsituation. Und was ist mit dem Halbmond? Im Russisch-Türkischen Krieg (1876-1878) benutzte das Osmanische Reich anstelle des Roten Kreuzes den Roten Halbmond, da die türkische Regierung der Meinung war, dass das Rote Kreuz das religiöse Empfinden ihrer Soldaten verletzen würde. Formal wurde der Rote Halbmond im Jahr 1929 im Rahmen der Genfer Konventionen als gleichberechtigtes Schutzzeichen anerkannt. Er wird derzeit von 33 der 185 anerkannten nationalen Gesellschaften als Kennzeichen verwendet. Bewegung“ sind für das IKRK, die Föderation und die nationalen Gesellschaften heute etwa 97 Millionen Mitglieder aktiv, davon ca. 300.000 Menschen hauptberuflich. Das DRK hat ca. 4 Millionen Mitglieder, 400.000 Freiwillige und 100.000 berufliche Mitarbeiter. Wir in Münster sind Teil dieser Bewegung mit ca. 12.000 Mitgliedern, 300 Ehrenamtlichen und 170 haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitern. Und was hat die Arbeit vor Ort mit den großen Zielen der internationalen Bewegung zu tun? Die Gestaltung einer friedlichen Welt fängt im Kleinen an. Kindern, Älteren, Kranken und Schutzlosen zu helfen, ist die Aufgabe, die wir täglich wahrnehmen. Durch tatkräftige Arbeit übernehmen wir Verantwortung für die Umsetzung der humanitären Idee. Es ist die gleiche Motivation wie schon bei Henri Dunant und seinen Mitstreiter/-innen: der drängende Impuls, Missstände zu ändern und Menschen zu helfen. Das Rote Kreuz für Einsteiger Red Cross for beginners (Dunant selbst, ein Jurist, ein General sowie zwei Ärzte) ein, das 1863 zum ersten Mal tagt. Dieses Treffen gilt als Gründungsdatum des bis heute bestehenden Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Mach mit! Wir brauchen Dich. Wie viele Mitglieder hat die Bewegung? Zusammengefasst unter der Bezeichnung „Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond27 Die hauptamtlichen Dienste Die hauptamtlichen Dienste Das Rote Kreuz in Münster ist ein anerkannter Verband der freien Wohlfahrtspflege und Nationale Hilfsgesellschaft. Im Rahmen des Subsidiaritätsprinzips nimmt der DRK-Kreisverband Münster eine Vielzahl von Aufgaben wahr, die über das hinausgehen, was Rotkreuzgesellschaften in anderen Ländern übertragen wird. So halten auch wir auch im Kreisverband Münster unterschiedliche Aufgaben und Hilfeleistungen für die Bürgerinnen und Bürger vor. Teilnehmerinnen und Teilnehmer des FSJ Rettungsdienst / Krankentransport Der DRK-Kreisverband Münster beteiligt sich am Rettungsdienst der Stadt Münster mit zwei modernsten Krankentransportwagen, die an allen Werktagen des Jahres für Einsätze zur Verfügung stehen. Auch an Wochenenden stellt das DRK ein Fahrzeug bereit, so dass DRK-Rettungsdienst und Krankentransport an 365 Tagen im Jahr Hilfe für Erkrankte und Verletzte bieten. Rund 3.000 Einsätze werden jährlich abgewickelt. Das Personal besteht aus qualifizierten haupt-, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Rettungsassistenten bzw. Rettungssanitäter bilden die Stammbesatzung. Freiwilliges Soziales Jahr Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) ist ein gesetzlich abgesichertes soziales Bildungsjahr für junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren. Es bietet die Chance, etwas für sich und andere Menschen zu tun. Im FSJ leisten Jugendliche ganztägig überwiegend praktische Hilfstätigkeit in gemeinwohlorientierten Einrichtungen. Das FSJ wird pädagogisch begleitet durch insgesamt 25 Seminartage. Das Soziale Jahr wird als Vorpraktikum für viele soziale Berufe anerkannt und in der Regel bei der Vergabe eines Studienplatzes mit be- 28 Der Krankentransport des DRK Münster Hausnotruf Der Hausnotruf leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der häuslichen Lebenssituation vorwiegend älterer, kranker und behinderter Menschen. Unser Hausnotrufdienst alarmiert - je nach Erfordernissen und Wünschen der Teilnehmer - Angehörige, Pflegedienst, Hausarzt oder im Notfall den Rettungsdienst. Alle notwendigen Informationen sind bei der Hausnotrufzentrale hinterlegt. Dazu gehört auch das Depot für den Zweitschlüssel, der im Notfall Helfern einen schnellen Zugang zur Wohnung möglich macht. Dieser Service steht den Teilnehmern 365 Tage im Jahr und 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Die kompetenten Berater stehen als Ansprechpartner in allen Lebenslagen bereit oder melden sich auf Wunsch einmal täglich, um sich nach dem Wohlergehen zu erkundigen. Das Lehrgangsangebot zur Ersten Hilfe umfasst die Kurse Lebensrettende Sofortmaßnahmen, Grundausbildung Erste Hilfe, Kurse für betriebliche Ersthelfer, Aus- und Fortbildungen in der Frühdefibrillation, sowie verschiedene Spezialausbildungen wie Erste Hilfe am Kind, für Sportgruppen und Trainings. Kindertageseinrichtungen Kinder brauchen Tageseinrichtungen als Lernund Erfahrungsraum. Auch Eltern profitieren von den Kindertageseinrichtungen. Abgesehen von der Entlastung, die ihnen die bedarfsgerechte Betreuung und lebensnahe Erziehung Die hauptamtlichen Dienste rücksichtigt (Wartesemester, Vorpraktikum etc.). In Absprache kann das FSJ auf bis zu 18 Monate verlängert werden. Beim DRKKreisverband Münster werden derzeit etwa 320 junge Freiwillige betreut. Kindertageseinrichtung Wolkenburg Breitenausbildung Breitenausbildung bezeichnet die Ausbildung in Erster Hilfe für jedermann. Der DRKKreisverband Münster hat es sich zum Ziel gemacht, die breite Bevölkerung in Erster Hilfe zu schulen, um die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes oder des Notarztes in einer medizinischen Notfallsituation zu überbrücken und dem Betroffenen adäquat zu helfen. und Bildung Ihrer Kinder bringt, können Sie Kontakte zu anderen Eltern knüpfen. Im Geiste des DRK-Begründers Henri Dunant wird die Idee von Menschlichkeit und unterschiedsloser Nächstenliebe im Alltag durch Vorbild, Handeln und Anleiten Richtschnur für die Erziehung in unseren fünf Kindertageseinrichtungen. Diese Tradition spiegelt sich in unserer pädagogischen Arbeit wieder. 29 Die hauptamtlichen Dienste Sozialstationen in Münster und Hiltrup Kindergartenkinder Die fünf Kitas des DRK-Kreisverbands Münster sind generationsübergreifende Lebens- und Kommunikationsorte. Hier zeigt sich die Vielfalt von Lebensstilen, Werten und Kulturen in unserer Gesellschaft. Kinder und Familien mit ganz unterschiedlicher Herkunft und Prägung haben hier die Möglichkeit, sich zu begegnen. In unseren integrativen Kindergartengruppen ist das Zusammenleben von behinderten und nicht behinderten Kindern selbstverständlich. Kleiderkammer Durch die Kleiderkammer werden unbürokratisch und kostenlos gesichtete und sortierte Bekleidungsstücke an bedürftige Menschen ausgegeben. Kleiderspenden aus der Bevölkerung werden täglich angenommen. Diese können jederzeit zum DRK-Haus gebracht oder in die zahlreichen Container im gesamten Stadtgebiet gegeben werden. Nicht verwertbare Bekleidung wird an Recyclingfirmen veräußert; der Erlös aus dem Verkauf kommt den vielen satzungsgemäßen Aufgaben des DRKKreisverbandes zugute. 30 Die Sozialstationen des DRK-Kreisverbands Münster haben es sich zur Aufgabe gemacht, betreuungsbedürftigen Menschen Alten- und Krankenpflege in der jeweils eigenen Wohnung zukommen zu lassen. In der gewohnten Umgebung ist eine individuelle Pflege und Versorgung die sinnvolle Ergänzung nach und neben den ärztlichen Leistungen. Zuhause fühlt sich der Mensch oft am wohlsten und das trägt wesentlich zur Besserung, Genesung und Wohlbefinden bei. Die ambulante häusliche Pflege wird in der Regel der stationären Pflege (z.B. in einem Altenpflegeheim) vorgezogen. Im Mittelpunkt der Hilfe steht der ganze Mensch im Zusammenspiel von Körper, Seele und sozialem Umfeld. Die Sozialstationen sorgen also nicht nur für die Pflege, sondern geben auch weitere Unterstützung. Denn pflegerisches Handeln soll sich an den sozialen, körperlichen, seelischen und kulturellen Bedürfnissen des Pflegebedürftigen orientieren. Durch anerkannte Weiterbildung unserer Mitarbeiterinnen in der Palliativpflege liegt ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit in der Ambulante Pflege: die Sozialstationen Münster und Hiltrup Mobiler Sozialer Hilfsdienst Der Mobile Soziale Hilfsdienst (MSHD) in Anbindung an die Sozialstationen, ist ein Dienst für alte und behinderte Menschen, die nicht mehr in der Lage sind, Dinge des täglichen Lebens auszuführen und dabei Hilfe benötigen. Der Mobile Soziale Hilfsdienst ist die ideale Ergänzung zur ambulanten Pflege. Junge, engagierte und freundliche Mitarbeiter erledigen zuverlässig Betreuungs- und Begleitdienste, sowie Hilfen im Haushalt. Individuelle Schwerstbehindertenbetreuung (ISB) Die ISB ist ein Dienstleistungsangebot für alle Menschen mit schweren körperlichen Behinderungen, die zeitintensive Assistenz und/oder Pflege benötigen, um ein Leben in größtmöglicher Selbständigkeit und Selbstbestimmung zu ermöglichen. Der Einsatz und die konkreten Assistenztätigkeiten werden dabei individuell auf den Hilfebedarf abgestimmt. Die ISBEinsätze werden von Laienkräften und Zivildienstleistenden erbracht. Seniorenreisen In Zusammenarbeit mit den DRKKreisverbänden Coesfeld und Tecklenburg bieten wir 14tägige interessante Erholungsaufenthalte für Senioren an. Das Angebot umfasst verschiedene Reisen für Gruppen von 20 – 30 Personen, die von ehrenamtlichen Betreuern begleitet werden. Durch unsere Betreuer wird vor Ort ein Freizeitprogramm nach Wunsch gestaltet. Ärztliche Kinderschutzambulanz Die hauptamtlichen Dienste Begleitung Schwerkranker bis zum Tod. Die Rufbereitschaft und die damit verbundene Erreichbarkeit einer Pflegefachkraft rund um die Uhr sind dabei wesentlich und hilfreich. Der respektvolle Umgang mit individuellen Wünschen des Schwerkranken in allen Lebens- und Sterbephasen ist Basis unseres Selbstverständnisses. Wir begleiten ein menschenwürdiges Sein in der vertrauten Umgebung. Die Ärztliche Kinderschutzambulanz ist eine ambulante Beratungs- und Therapieeinrichtung des DRK-Kreisverbands Münster. Hier arbeiten Psychologen, Sozialarbeiterinnen, Pädagogen und eine Ärztin mit Kindern und Jugendlichen, die Erfahrung von sexueller und/oder körperlicher Gewalt und/oder Vernachlässigung gemacht haben. Zur Diagnostik und Therapie kommen auch Jugendliche, die Kinder sexuell missbraucht haben. Die Familie des Kindes oder dessen Betreuer werden immer mit einbezogen. Beirat der Kinderschutzambulanz 31 Die hauptamtlichen Dienste Wir fühlen uns Suchdienst verpflichtet, all Auch 60 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat der DRK-Suchdienst alle Hände voll zu tun und ist aktueller denn je. Er hilft Menschen, die durch Kriege wie jüngst im Irak verzweifelt auf Nachricht von ihren Angehörigen warten, die wegen Katastrophen wie der Flut in Südasien ihre Nächsten vermissen sowie Familien, die aufgrund ungünstiger politischer Verhältnisse getrennt voneinander leben müssen und auf eine Zusammenführung in Deutschland hoffen. diese einzelnen Fachdienste weiter zu entwickeln und den sich ständig ändernden Rahmenbedingungen anzu- passen. Neuen Herausforderungen werden wir uns nicht verschließen und den Bedürfnissen der Generationen Rechnung tragen. Wir werden mit Optimismus die Zukunft unseres Kreisverbands gestalten, gemeinsam nachhaltige Lösungen finden und tatkräftig anpacken. Frei nach dem Motto: »Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten.« Ulrich Schindler Kreisgeschäftsführer Autismus Therapiezentrum Das Autismus Therapiezentrum bietet seit 1987 mit fünf Mitarbeitern, die alle über pädagogische Ausbildungen und verschiedene therapeutische Zusatzqualifikationen verfügen, Menschen mit autistischen Verhaltensweisen therapeutische und beratende Hilfe an. Autismus ist als eine tief greifende Entwicklungsstörung klassifiziert und wird als eine angeborene, unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung des Gehir- Zu den Aufgaben der Kinderschutzambulanz gehören die Diagnostik, Beratung und Therapie von Kindern, Jugendlichen und Familien sowie therapeutische Gruppenarbeit mit Kindern und Jugendlichen nach sexueller Misshandlung. Sie ist gekennzeichnet von multiprofessioneller Kooperation, was etwa in der bundesweit einmaligen Clearingstelle für diesen Bereich sichtbar wird. 32 Team des Autismus-Therapiezentrums nes beschrieben. Sie macht sich bereits im frühen Kindesalter bemerkbar. Kernsymptomatik bei allen autistischen Behinderungen ist meistens die Schwierigkeit, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Autistische Menschen zeigen grundlegende Unterschiede in der Verarbeitung von Sinneseindrücken und in der Art von Wahrnehmung und Intelligenz. Migrationserstberatung und Jugendtreff Coerde Aufgabe der Migrationserstberatung ist es, den Integrationsprozess gezielt zu initiieren und zu begleiten und mit einem zeitlich befristeten, individuellen Beratungsangebot einen qualitativen Beitrag zur Integrationsförderung zu leisten. Die Zuwanderer sollen zu selbstständigem Handeln in allen Bereichen des täglichen Lebens befähigt werden. Passgenaue Integrationsmaßnahmen werden zusammengestellt und in einem Förderplan fixiert. Der offene Jugendtreff Coerde bietet Jugendlichen unterschiedlicher Gruppierungen und Nationalitäten Raum zur Begegnung und Chancen zur Entfaltung bei gegenseitiger Toleranz. Das pädagogische Team trägt dazu bei, stabile und lebenswerte Verhältnisse zu schaffen, in denen Konflikte aktiv bearbeitet und bewältigt werden können. Vorsitzende und Geschäftsführer Vo r s i t z e n d e 1907 Dr. Schlautmann 1916 Dr. Kreke 1917 Dr. Luig 1926 Dr. Kropff 1946 Dr. Karl Zuhorn 1950 Heinrich Austermann 1975 Dr. Hermann Fechtrup Imagekampagne 2007 1990 Dr. Ulf Fischer 2000 Dr. Eric Lingens Geschäftsführer* 1954 Charlotte von Ziegler 1960 Manfred Böhm 1984 Günther Ackermann 2006 Ulrich Schindler *Eine hauptamtliche Geschäftsführung gab es erst seit 1960. 34 Imagekampagne 2006 Imagekampagne 1999 Die vielen Aktivitäten des Deutschen Roten Kreuzes in den letzten Jahrzehnten wären ohne das große Engagement der Haupt- und Ehrenamtlichen und der Fördermitglieder nicht möglich gewesen. Ihr seid unbezahlbar. Überall. Dort, wo der Schuh drückt. Freiwillig. Einfach unverzichtbar. Voller Energie. Wunderbar. Die Helden des Alltags. An dieser Stelle möchten wir uns außerdem für die vielfältige Unterstützung von Unternehmen, Privatpersonen, öffentlichen Institutionen sowie für die gute Zusammenarbeit mit der Feuerwehr Münster und den anderen Hilfsorganisationen ganz herzlich bedanken. Danke für die Mitwirkung bei der Realisierung der Jubiläumsfeierlichkeiten: Brillux Burlage Dahlmann Blumen DRK-Blutspendedienst West DRK-Landesverband Westfalen-Lippe Feuerwehr Münster Kompakt Sound Veranstaltungstechnik Krimphove Musikhochschule Münster Rotkreuzgeschichtliche Sammlung in Westfalen-Lippe e.V. Rölf Getränkehandel Sparda Bank Münster eG Stadt Münster Timo Schmidt, Diplom-Designer (FH) Tovar Elektrotechnik UKM Partyservice Westfalen AG Bunter als gedacht! 1907 - 2007 Dankeschön