Mallorca 2014 - Mallorca Zeitung
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Mallorca 2014 - Mallorca Zeitung
■ Geht in die zehnte Ausgabe: die Oris Rally Clásico. F.: CARLOS SOBERATS LLABRES Mallorca 2014 EINE SONDERBEILAGE DER ■ Der Trend geht zum Boutique-Hotel: Zimmer im „Calatrava“ in Palma. F: RAMÓN Mallorca Zeitung ZUR 2 ITB 2014 NEUE STADTHOTELS Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ■ Boutique-Hotel wie aus dem Bilderbuch: Das „Cort“ verschachtelt sich direkt am Rathausplatz. FOTO: HOTEL CORT Mehr Sterne, weniger Zimmer Der Trend der Boutique-Hotels in Palma hält an: Allein diesen Frühling eröffnen drei neue Häuser – und es dürften nicht die letzten sein. Die angeschlossenen Restaurants stehen nicht nur Übernachtungsgästen offen Viele Sterne, dafür weniger Zimmer – so lautet die Devise der neuen Boutique-Hotels, die derzeit in Palmas Altstadt wie Pilze aus dem Boden sprießen. Einen Vorgeschmack gaben bereits Dalt Murada und Santa Clara, ehe 2011 das Brondo Architect Hotel und das edle Can Cera nahe der Plaça Santa Eulàlia eröffneten, Anfang 2013 folgte das noble Hotel Cort, wie der Name schon sagt direkt am Rathausplatz. Im Frühjahr des vergangenen Jahres kam schließlich mit dem Calatrava BoutiqueHotel ein besonders schmuckes Exemplar hinzu: fünf Sterne, modernes Design, Dachterrasse mit Blick über die gesamte Bucht von Palma. „Gerade skandinavische Gäste schätzen es, im Winter auf der Terrasse zu frühstücken“, sagt die Mallorquinerin Susana Tejada, die das Haus mit lediglich 16 Zimmern führt. Klein, aber fein – es ist ein Trend, der sich ungebremst fortzusetzen scheint. Zum Saisonstart 2014 werden in Palmas Innenstadt zwei weitere BoutiqueHotels eröffnen. So soll zum 1. Mai das Posada Terra Santa in der gleichnamigen Gasse im Sa Gerreria-Viertel seine Pforten öffnen. In den 26 Zimmern wird momentan noch auf Hochtouren gewerkelt, doch Hoteldirektor Ignacio Jiménez ist zuversichtlich, dass alles rechtzeitig fertig wird. Neben den edel eingerichteten Gemächern – teils mit Himmelbett – erwarten die Gäste ein kleiner SpaBereich, eine Dachterrasse mit kleinem Pool und ein kleiner Fitness-Raum. Auf die Qualität, nicht die Quantität komme es an, sagt Jiménez. Im Erdgeschoss wird es ein Restaurant geben. Auf der erlesenen Karte sollen sich hochwertige Tapas und ausgefeilte kleine Gerichte finden. „Das Konzept ist einfach cool“, sagt Jiménez. Ganz ähnlich sehen das auch die Verantwortlichen des neuen Hostals Cuba, das womöglich schon im April mit 16 Zimmern in einem historischen Hotelbau am Rande des Szeneviertels Santa Catalina eröffnet. Die zugehörige Bar Cuba verbreitet bereits seit zwei Jahren karibisches Flair. Sowohl das Posada Terra Santa als auch das Hostal Cuba werden auch im Winter geöffnet haben – eine Besonderheit der Boutique-Hotels gegenüber den großen Ferienanlagen. „Viele Gäste reisen nur für ein verlängertes Wochenende an und genießen die Vorzüge der Nebensaison“, sagt Susana Tejada vom Hotel Calatrava über den Trend zum Städteurlaub. Eine weitere Anlaufsteller für zahlungskräftige urbane Genießer entsteht derweil am Paseo del Borne, Palmas neuer EdelFlaniermeile. Dort eröffnet ebenfalls zum 1. Mai in einem stattlichen Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert das Luxus-Boutique-Hotel „Can Alomar“. 16 Suiten soll es beherbergen, dazu einen „wunder vollen Salon“, schwärmt Eigentümer Miquel Conde, dem bereits die Hotels Vom Spa bis zur Speisekarte: In den neuen Boutique-Hotels ist alles klein – aber hochwertig Calatrava und Can Cera gehören. Eine rund 200 Quadratmeter große Terrasse mit Blick über den Borne-Boulevard sowie ein Restaurant mit Cocktail-Bar werden nicht nur Übernachtungsgästen offen stehen, sondern auch „den Einwohnern von Palma“, wie Conde ankündigt. Und damit ist in Sachen Boutique-Hotels noch lange nicht Schluss. In der Bauabteilung im Rathaus von Palma liegt bereits der Grundentwurf für ein Luxushotel zwischen den Straßen Calatrava, Sant Cristófol und Bala Roja vor. Auf dem Grundstück sollten ursprünglich Sozialwohnungen entstehen – doch für dieses unrentable Vorhaben fand der vorherige Besitzer, die Wohnbaugesellschaft Ibavi, keinen Investor. Der neue Eigentümer, der das Areal im Sommer 2013 erworben hat, will stattdessen ein vierstöckiges Gebäude um einen altstadttypischen Innenhof herum errichten. Beherbergen soll es 56 Zimmer, ein Spa im Souterrain, Sauna und Pool auf der Dachterrasse sowie ein Restaurant, in dem auch Nicht-Übernachtungsgäste bewirtet werden. Initiatorin dieses Projekts ist Isabel Mairata, die bereits das Vier-Sterne-Hotel Mon Port und das Aparthotel La Pérgola in Port d‘Andratx führt. Der besondere Reiz von Palmas Altstadt ist in ihren Augen, dass dort das ganze Jahr über Betrieb herrscht. „Zudem wird die Gegend den Qualitätsstandards, die wir auch in unseren anderen Häusern bieten, gerecht.“ Ebenfalls auf das im gehobenen Segment anzusiedelnde Boutique-Konzept setzt Miguel Fer nández, Geschäftsführer des Immobilienunternehmens Castellví aus Barcelona, der ein Vier- oder Fünf-Sterne-Hotel in einem Gebäude an der Plaça Llorenç Villalonga direkt an der Stadtmauer plant. Einem Vorentwurf zufolge soll es über 35 bis 40 Zimmer verfügen, verteilt auf eine Fläche von rund 2.000 Quadratmeter. Bauen wird es allerdings nicht Castellví, sondern ein Investor, sagt Fernández. „Das Gebäude steht zum Verkauf, und es gibt bereits mehrere Interessenten, unter anderem aus Deutschland und anderen nordeuropäischen Ländern.“ Bewegung kommt indes auch in Palmas – nach dem Kongresspalast – zweitexponierteste Baustelle an der Plaça Cort. Das Grundstück mit einem inzwischen nur noch aus einer Fassade bestehenden Gebäude hat im August 2013 die mallorquinische Kaffeehauskette Cappuccino erworben, die dort ebenfalls ein Boutique-Hotel samt Restaurant plant. Details möchte das Unternehmen noch nicht preisgeben. Eins dürfte allerdings schon jetzt sicher sein: Auf eine Tiefgarage werden die Hotelgäste vermutlich verzichten müssen. Im Rahmen der Bauvorbereitungen wurden schützenswerte archäologische Überreste gefunden. Stephanie Schuster Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ITB 2014 NEUE STADTHOTELS 3 ■ Schon in Betrieb: Bereits im Jahr 2011 eröffneten in der Altstadt das Can Cera (li.) sowie das Brondo Architect Hotel. FOTOS: CAN CERA/BRONDO ■ Werden gerade hergerichtet: Das Posada Terra Santa (li.) sowie das rundum sanierte historische Hostal Cuba. Hier sollen im April/Mai die ersten Gäste empfangen werden. FOTO: TERRA SANTA/CUBA 4 ITB 2014 NEUE EINKAUFSWELTEN Mallorca Zeitung – 6. März 2014 Bis die Karte heißläuft Vorbei die Zeiten, in denen man auf der Insel vor allem Souvenirs kaufen konnte: Wer sein Budget nicht schon bei den internationalen Luxusmarken überzogen hat, kann es im neuen Riesen-Duty-free am Flughafen auf den Kopf hauen Eigentlich gibt es keinen besseren Moment für einen ausgiebigen Einkaufsbummel als den Urlaub: Zeit ist vorhanden, und den Gatten oder die Gattin kann man – je nach dessen Modebewusstsein – tiefenentspannt am Pool zurücklassen oder auch einfach mal mitnehmen. Denn es gibt einiges zu entdecken – Palma hat shoppingtechnisch aufgerüstet. Die traditionsreiche Einkaufsstraße Jaume III, in der die teuren Marken bislang hauptsächlich angesiedelt waren, bekommt gleich nebenan Konkurrenz: Am Paseo del Borne eröffnet eine Edelboutique nach der anderen. Den Anfang machte Taschenhersteller Louis Vuitton, es folgte die zum spanischen Inditex-Konzern gehörende Accessoire-Marke Uterqüe. Im gleichen Gebäude eröffnete auch die in Palma traditionsreiche Relojería Alemana ihren neuen Sitz. Ein Besuch lohnt sich selbst für Verächter von Preziosen und Rolex: Allein die vom Architekturbüro OHLAB verantwortete Inneneinrichtung sollte man mal gesehen haben. Eine Art Gegenbewegung zur Internationalisierung der Hauptstraßen findet unter anderem in der Carrer Missió statt: Dort siedeln sich kleine Läden an, die auf hohe Qualität, aber eben auch originelles und nachhaltiges Angebot setzen. Abseits der Ströme finden sich auch in der Carrer de l‘Argenteria sowie an der Costa Brossa Läden für Hipster und Individualisten. Weiterhin als Shoppingziel angesagt ist auch das Viertel Santa Catalina, wo sich zahlreiche kleine Läden und Geschäfte finden. Auch in den Außenbereichen von Palma wird das Angebot bald deutlich größer: Gleich zwei riesige Einkaufszentren sollen in unmittelbarere Nähe zur Inselhauptstadt entstehen. Neben dem Carrefour-Supermarkt in Coll d‘en Rabassa in der Nähe des Flughafens wird die Carrefour Property Group 2016 das ■ Edles Geschmeide, preziöse Zeitmesser und hochmodernes Design in der Relojería Alemana. FOTO: OHLAB Zentrum S‘Estada eröffnen. Auf 72.000 Quadratmetern sollen bis zu 120 Ladengeschäfte entstehen, in denen die wichtigsten internationalen Marken vertreten sein sollen – darunter auch solche, die bisher keine Präsenz auf dem spanischen Markt hatten. In nur zwei Kilometern Luftlinie Entfernung haben schon die Bauarbeiten für das zweite große Einkaufszentrum begonnen: Das Unternehmen Unibail-Rodamco, einer der größten börsennotierten Immobilienkonzerne Europas, baut im Hinterland von Arenal auf dem Gelände Ses Fontanelles. Das dortige Zentrum soll nach Fertigstellung ebenfalls 72.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bieten, auf denen die Besucher neben Boutiquen und Modegeschäften auch Restaurants, Kinos sowie weitere Alternativen zur Freizeitgestaltung erwarten. Die schöne neue Shoppingwelt – am Flughafen ist sie bereits Wirklichkeit geworden. Nicht nur die Anzahl und Auswahl der Geschäfte im Terminal ist deutlich gewachsen: Seit Juni 2013 rühmt sich Palma auch des größten Walk-through-Duty-frees ganz Spaniens. Der englische Begriff heißt übrigens nichts anderes, als dass jeder Passagier den Einkaufsbereich direkt nach den Sicherheitskontrollen durchqueren muss – es führt schlicht kein Weg am Konsum vorbei. Das gefällt zwar nicht jedem, aber wie gesagt: Sie habe eh keine Wahl. Auf 2.659 Quadratmetern kann man die letzten Mitbringsel für die Daheimgebliebenen erstehen, darunter auch lokale Produkte wie Weine oder Ensaimadas. Nichts bleibt dem Zufall überlassen: Die britischen und deutschen Passagiere werden schon beim Check-in getrennt, um sie anschließend an jenen Produkten vorbeizuschleusen, die die jeweiligen Landsmänner am liebsten kaufen. Bei den Deutschen sind das Parfum und Kosmetik, bei den Briten Zigaretten und Alkohol. Alexandra Wilms ■ Der Bau hat schon begonnen (li.): Beim Carrefour am Flughafen entsteht das Einkaufszentrum „S‘Estada“. Schöne Shoppingwelt auch am Flughafen (re.) – da müssen Sie durch. F.: SESTADA/TERRASSA 6 ITB 2014 NEUE LOKALE Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ■ Im Brassclub, einer der schicksten Bars Palmas, sorgt seit Juni ein echter Profi für das Wohlbefinden: Barkeeper Rafa Martin räumt regelmäßig bei internationalen Wettbewerben ab. F.: BENDGENS Nehmen Sie Platz! Freunde der gehobenen Küche finden auf Mallorca auch in diesem Jahr wieder fünf vom Gastro-Führer Michelin ausgezeichnete Sternerestaurants. Und das, obwohl 2013 viel Bewegung in der Szene herrschte: Fernando P. Arellano zog mit seinem preisgekrönten Zaranda vom Hilton Sa Torre (Llucmajor) in Mallorcas neuesten Luxustempel Castell Son Claret bei Es Capdellà, durfte seinen Stern aber trotz Umzug behalten. Im Es Fum (St. Regis Mardavall Mallorca Ressort, Costa d‘en Blanes) nahm der bisherige Sterne koch Thomas Kahl zum Ende der Saison überraschend seinen Hut, doch mit Rafael Sánchez übernimmt nun ein würdiger Nachfolger, der im Plat d‘Or (Arabella Sheraton, Palma) jahrelang den Michelin-Stern halten konnte. Erneut mit einem Stern ausgezeichnet wurden für 2014 Macarena de Castro (Jardí in Alcúdia), Tomeu Caldentey (Es Molí d‘en Bou in Sa Coma) und Josef Sauerschell (Raco d‘es Teix in Deià). Doch auch für Feinschmecker, die kein gefühltes Monatsgehalt für ein Abendessen ausgeben möchten, bietet die Insel hervorragende Alternativen. Groß in Mode sind derzeit mehrgängige und verhältnismäßig günstige ProbierMenüs mit Fokus auf lokalen Produkten. Vor allem die Restaurants auf dem Land überzeugen mit diesem Konzept ihre Gäste, so zum Von wegen Plastiktische und Neonröhren: In Palma setzen die Restaurants auf stylisches Interieur oder Vintage-Elemente. Auf dem Land liegen günstige Probier-Menüs mit Fokus auf lokalen Produkten im Trend. Und da sind natürlich die Sterne-Restaurants ■ Fernando P. Arellano ist mitsamt Michelin-Stern umgezogen und beglückt im Zaranda nun die Gäste im Luxushotel Castell Son Claret (li.). Das Claxon (re.) ist die neue Kult-Adresse in Palma. FOTO: BENDGENS/CLAXON Beispiel das DaiCa in Llubí, das Ca na Toneta in Caimari, das Miceli in Selva und das Santi Taura in Lloseta. Neu mit dabei ist seit vergangenem Jahr Joan Josep Genestra: Der Koch-Enthusiast, der zuvor schon ein eigenes Restaurant in Alcúdia hatte, darf sich nun im Fusion 19 an der Playa de Muro (Avda. Albufera, 23, im Boulevard Building Center) austoben und kombiniert dort einen Hauch von Avantgarde mit Mutters Küche: Heraus kommt beispielsweise St. Petersfisch mit schwarzem Reis, Tapioca-Perlen und Gambas. Die meisten Neueröffnungen gibt es nach wie vor in Palma, dort boomt die Gastro-Szene weiterhin. Die Restaurants buhlen mit internationalen Spezialitäten oder besonders originellem Design um ihr Gäste. So wie das Claxon an den Avenidas: Das erst im Juni eröffnete Restaurant lockt nicht nur mit günstigen und modernen Gerichten, sondern auch mit Natursteinwänden, Vintage-Deko und witzigen Accessoires. Richtig stylisch geht es auch im Brassclub zu: In der neuen Bar am Paseo Mallorca, 34 hat sich Barkeeper Rafa Martin seinen Traum verwirklicht. Seit Juni verwöhnt der 2012 zum drittbesten Barman der Welt gewählte Spanier seine Gäste abends ebenso mit ausgefallenen wie mit klassischen Cocktailvarianten. Na dann zum Wohl! Alexandra Wilms 8 ITB 2014 NEUES VON DER PLAYA Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ■ Vor noch gar nicht langer Zeit aufgemotzt, demnächst erneut saniert: der berühmte Strandkiosk „Ballermann 6“. FOTO: BENDGENS Schöne neue Strandwelten Die Playa de Palma will weg von ihrem Ballermann-Image – das in die Jahre gekommene Urlaubsgebiet soll bald kaum mehr wiederzuerkennen sein: Bereits diesen Sommer sollen die ersten Ergebnisse der geplanten Umgestaltung sichtbar sein. Dazu gehört vor allem eine thematische Ausrichtung der seit zwei Jahrzehnten bestehenden 15 Strandbars (balnearios). Die gesamte Gegend soll damit attraktiver werden und neue Zielgruppen ansprechen – mit Schwerpunkten in den Bereichen Entspannung, Essen und Trinken und Sport, aber natürlich auch Chill-out und Party. Bauliche Veränderungen sind nicht geplant, wohl aber eine neue Aufteilung und Gestaltung des Boulevards. Dazu soll auch die Strandmauer an einigen Stellen durchbrochen oder mit Rampen versehen werden. Geplant ist zudem, die Duschen vom Strand auf den Boulevard zu verlegen. Vier Bars will die mit den Arbeiten beauftragte Konzessions firma Mar de Mallorca bereits bis zum Sommer 2014 umgestalten: Am Balneario 4 etwa soll sich alles um Wassersport drehen. Der berühmte Ballermann 6 steht – wie könnte es anders sein – im Zeichen der Party, hier soll es auch Live-Musik geben. Die Betriebszeiten sollen nicht verlängert werden (10 bis 0.30 Uhr), aber der Bereich der Bar ausgeweitet. Gemütlich wird Das etwas angestaubte Erscheinungsbild des wichtigsten Urlaubsgebietes der Insel – der Playa de Palma – soll bald der Vergangenheit angehören. Den Anfang machen diesen Sommer vier Themen-Balnearios. Auch der MegaPark rüstet auf es für die Urlauber dagegen am Balneario 8. Hier werden laut den Plänen bequeme Liegen und ein Massageservice mit geschultem Personal zu finden sein – derzeit werden Massagen am Strand zumeist von Asiatinnen illegal angeboten. Im Balneario 10 ist die Niederlassung eines Franchise-Gastronomiebetriebs geplant. Die rund drei Millionen Euro teure Metamorphose soll 2016 abgeschlossen sein. Gezahlt wird sie von Mar de Mallorca. Das Unternehmen ist an der Playa de Palma für Barbetrieb, Liegenverleih und Sauberkeit zuständig, der Vertrag läuft noch bis 2023. Bis 2016 sollen den Strandbesuchern auch Schließfächer zur Verfügung stehen. Geplant ist außerdem ein edles Design für Sonnenschirme wie Liegen – Plastik ist dann tabu. Die Initiative zur Neugestaltung war im vergangenen Sommer vorgestellt worden. Derzeit werden auch ein Masterplan (PRI) vorbereitet, der die Bebauungsvorgaben neu regelt, sowie eine Verordnung, die unter anderem Alkoholkonsum auf offener Straße, Prostitution und Hütchenspiel in die Schranken weisen soll. Diese Auswüchse machen dem Strandabschnitt seit Jahren Probleme. Hoteliers und Politiker haben für dieses Jahr deutlich mehr Sicherheit und Ordnung angekündigt. So ist unter anderem eine Ausdehnung des Verbots für Trinkgelage geplant. Bislang galt es nur Der Ballermann geht online: Ab Saisonbeginn soll es hier kostenloses W-LAN geben in einem rund 500 Meter langen Abschnitt der Promenade im Bereich des MegaParks sowie zeitlich begrenzt vom 28. Juni bis 1. September zwischen 22 bis 1 Uhr. 2014 werde das Verbot auf die gesamte Playa und den ganzen Tag ausgedehnt, sagte Palmas Stadtrat für Tourismus, Álvaro Gijón (PP). Trinkgelage seien mit der Art von Qualitätstourismus, den man anstrebe, nicht vereinbar. Verboten werde zudem der Verkauf von Eimern, die für die SangríaGelage genutzt werden. Die Kontrolle des bisherigen Verbots hatte sich im vergangenen Sommer als wenig effektiv erwiesen. Zwei Polizisten versuchten, mit Hilfe eines Übersetzers, Urlauber mit SangríaEimern zurechtzuweisen. Die meisten Touristen setzten den Alkoholkonsum wenige Meter entfernt fort und belächelten die Aktion. Die Veränderungen an der Playa sind von der Politik angeschoben: So verabschiedete das Landesparlament im vergangenen Sommer das Tourismusrahmengesetz, das Investitionen und Erweiterungen im Fall von Hotels, die die Zahl der Sterne erhöhen wollen, an der Playa erleichtern soll. In der Folge haben die Hoteliers kräftig investiert. Im Winter 2013/14 sollen sie auf ganz Mallorca insgesamt 125 Millionen Euro in den Ausbau und die Modernisierung ihrer Häuser gesteckt haben. Das Geld floss laut Hoteliersverband in 197 Projekte, die größten Investitionen entfielen auf die Playa de Palma, Palmanova sowie Magaluf. Bei acht Prozent der Projekte handelte es sich um Rundumsanierungen. Weitere 47 Prozent entfielen auf Teilsanierungen, 45 Prozent auf Modernisierungsarbeiten. Kräftig gewerkelt wird nicht nur in den Hotels, sondern auch in den Vergnügungstempeln rund um den Balneario 6. So geht der MegaPark mit einem neuen Outfit in die Saison. Geschäftsführer René Knopf wollte bei Redaktionsschluss dieser Sonderbeilage allerdings noch nicht viel verraten. „Das gesamte Gesicht wird sich verändern, es wird noch mehr mega“, sagte er lediglich. Und schließlich soll es ab diesem Sommer an der Playa de Palma flächendeckend kostenloses W-LAN geben. Selbst an hoch frequentierten Orten, die nicht unmittelbar am Strand liegen, wie der Schinken- und der Bierstraße, soll der Internetzugang bereits zu Saisonbeginn funktionieren. Mit dem Aufbau des Netzes ist der Betreiber MallorcaWifi beauftragt, der 300.000 Euro in das Projekt investiert. Die Stadt stellt im Gegenzug kostenlos Standorte für die Antennen zur Verfügung. Allerdings handelt es sich um einen Basisdienst: Eine schnellere Datenübertragung wird kostenpflichtig sein. J. Krayer/F. Feldmeier Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ITB 2014 NEUES VON DER PLAYA 9 ■ Eimer voller Sangría haben hier bald keinen Platz mehr: Die Entwürfe für die neuen „balnearios“ sehen Massagemöglichkeiten und Sportangebote ebenso vor wie Bars mit schicker BeachclubOptik. FOTOS: MAR DE MALLORCA 12 ITB 2014 NEUES VOM SPORT Mallorca Zeitung – 6. März 2014 Immer sportlich bleiben Die einen schwimmen, radeln und laufen sich die Seele aus dem Leib, die anderen jubeln ihnen zu. Mallorca kann dieses Jahr erstmals mit einem „großen“ Triathlon aufwarten. Und hat noch einiges mehr im Angebot ■ Inselpremiere für den Full Ironman am 27. September. Unser Bild zeigt den Start einer vergangenen Ausgabe des Ironman 70.3 in Port d‘Alcúdia. FOTO: JESKE Die Sportlerinsel Mallorca legt in die- Mallorca Classic by Max Hürzeler sem Jahr nochmal eine Schippe drauf: am 30. März. Wesentlich härter ist da Mit Spannung erwartet wird 2014 die ein Rennen, das Profis und HobbyPremiere des ersten Full Ironman in radfahrer am 26. April erwartet; Bei Port d‘Alcúdia – neben Lanzarote der Mallorca 312 wird die Insel in einer einzige der insgesamt 31 Austragungs- einzigen Etappe und über 312 Kiloort der Ironman-Reihe in Spanien. meter umrundet. Neues aus der Szene Am 27. September geht es für die findet der Radsportfan vom 10. bis Triathlon-Weltelite noch um Punkte 13. April beim Fahrrad-Festival Roadfür die Qualifikation zur Weltmeister- bike, das nach dem Erfolg im Vorjahr schaft in Hawaii im Oktober. Ein Titel, diesmal wieder an der Playa de Muro den der deutsche Profi Andreas Raelert stattfindet. endlich mal holen möchte. Liebhaber von rasenden OldtiAndreas und sein Bruder Michael mern sollten sich bereits vom 13. bis gewannen beide bereits den Ironman 15. März zur Rally Clásico Isla de 70.3, der in diesem Jahr zum vierten Mallorca einfinden. Zum zehnten Mal an gleicher Stelle ausgetragen Jubiläum des Rennens fährt diesmal wird. Die Startplätze für das Event am die französische Rallyelegende Jean 10. Mai sind seit Wochen Ragnotti mit. Gesegelt wird natürausverkauft. 3.800 Athleten aus 68 Nationen Fußball-WM: lich auch: Zum Trofeo Princesa Sofía vom haben sich angemeldet – Kommt es 29. März bis 5. April werdarunter 1.000 Briten, 465 den 1.000 Segler erwarDeutsche und 363 Spanier. in Brasilien tet. W ie es mit dieser Ein weiterer großer Triathlon findet am 13. April in zum spanisch- internationalen Regatta nach dem Ausstieg des Portocolom statt. Auch deutschen Hauptsponsors Mapfre hier sind traditionell viele ist allerdings Deutsche am Start. Stabwechsel? weitergeht, noch ungewiss. Und vom Eine weitere feste Größe 2. bis 9. August steigt die des Sportjahres ist der Tui33. Segelregatta Copa Marathon, der nach dem zehnten Jubiläum im vergangenen Jahr del Rey in der Bucht von Palma. König durch den Ausstieg des Hauptspon- Juan Carlos ist selbst schon seit einisors Tui in ein etwas unruhiges Fahr- gen Jahren nicht mehr am Start, Sohn wasser geraten war. Inzwischen steht und Thronfolger Felipe dürfte sich das fest, dass auch im elften Jahr hinter- Spektakel aber auch diesmal nicht enteinander der Startschuss ertönt, und gehen lassen. Palma wird dann wiezwar am 19. Oktober. Die Veranstalter der zum Mittelpunkt der spanischen rechnen mit über 11.000 Teilnehmern High Society. War da noch was? Ach ja: König – das wäre ein neuer Rekord. Noch wesentlich kräftezehrender wird aller- Fußball regiert natürlich auch auf dings eine neue Ausgabe des ebenfalls Mallorca, wenn vom 12. Juni bis schon etablierten Ultra Trail Serra de 13. Juli die Fußball-WeltmeisterTramuntana am 18. April. Die Ext- schaft in Brasilien läuft. Steht jetzt remsportler traben dabei 100 Kilome- auch bei den Nationalmannschaften der spanisch-deutsche Stabwechsel tern durchs Gebirge. Am Stück. Da schwingt sich doch mancher an? Mitge fiebert wird auf der ganlieber aufs Rad. Über vergleichsweise zen Insel, ganz besonders aber an der moderate 98,6 Kilometer geht die Playa de Palma. Ralf Petzold Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ITB 2014 NEUES VOM SPORT 13 ■ Segeln vor der Kulisse der Inselhauptstadt: Die Teilnehmer der Copa del Rey hissen im August ihre Segel. Es dürfte wieder voll werden: Rudelgucken bei der vergangenen Fußball-WM. Startschuss für den 11. Tui-Marathon ist im Oktober. FOTOS: RENEDO/ MIELNIEZUK/TERRASSA 14 ITB 2014 NEUE SEHENSWÜRDIGKEITEN Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ■ Von der Felsenburg aus bietet sich ein Blick auf die gesamte Südostküste Mallorcas – bei schönem Wetter reicht die Sicht bis zur Nachbarinsel Menorca. FOTO: SEBASTIÁN TERRASSA Alte Burg, neues Highlight Die Immobilie, die Joaquín Vidal und seine Geschwister geerbt haben, stand die vergangenen 200 Jahre mehr oder weniger leer. Die Bausubstanz war auch nicht mehr im besten Zustand, in der Fassade hatten sich größere Löcher gebildet, Teile waren einsturzgefährdet. Aber die Lage des 4,26 Hektar großen Objekts südöstlich von Felanitx sticht noch immer so ziemlich jede Immobilie eines Verkaufsprospekts aus: In 420 Metern Höhe bietet sich ein imposanter Blick auf die Südostküste Mallorcas. Der Familie Vidal gehört ein castillo roquero, eine von drei Felsenburgen auf Mallorca. Die Anhöhe und das umliegende Gelände, das im Mittelalter eine Schlüsselfunktion bei Eroberung und Verteidigung der Insel hatte und sich später zumindest noch landwirtschaftlich nutzen ließ, war in den vergangenen Jahrzehnten aber weniger Genuss als Dauerproblem für die Familie: Das Genehmigungsverfahren für die Restaurierung zog sich über Jahrzehnte hin, zwischendurch drohte die Enteignung. In den vergangenen Jahren konnte endlich restauriert werden – wobei ein Termin zur Eröffnung Ende Februar erneut um einige Wochen verschoben werden musste. Beim Burgherren haben sich die Anfragen interessierter Einheimischer und Ausländer gehäuft, seit das Santueri auch eine eigene Website hat (www.santueri.org). Das Santueri de Felanitx öffnet nach viel Behörden-Ärger und einer aufwendigen Instandsetzung seine Pforten. Auf einem Rundgang mit elf Stationen können Besucher Mallorcas letzte Zuflucht erkunden – und eine atemberaubende Aussicht genießen Nicht umsonst handelt es sich um die am besten erhaltene Anlage dieser Art auf Mallorca. Was dennoch restauriert werden musste, sieht jeder Besucher sofort, wenn er die sechs Kilometer lange Zufahrtsstraße zur Burg hochgefahren ist: „Man soll nachvollziehen können, wo wir eingegriffen haben“, sagt der 44-jährige Immobilien-Unternehmer. Obwohl sich die Bauarbeiten auf das Nötigste beschränkten, schlugen sie mit rund 600.000 Euro zu Buche und stellten den stärksten baulichen Eingriff seit dem 16. Jahrhundert dar. Als besondere Herausforderung erwies sich das Aufstellen der Baugerüste in luftiger Höhe. „Das ist ein Unterfangen, als würde man eine Pyramide restaurieren“, erzählt Vidal. Geländer und Rampen wurden unter strenger Aufsicht der Denkmalschützer installiert, Bruchstellen im Gemäuer mit Wetterschutzlack präpariert, abschüssige Stellen mit Zäunen gesichert. So kann auch das Dutzend Schafe nicht entwischen, das die Vegetation über den Ruinen zurückfrisst. Zu den Auflagen gehörte auch, dass der Inselrat nicht nur die Pläne für die Arbeiten genehmigte, sondern auch jeden einzelnen Schritt überwachte. Die Inspektoren seien praktisch alle zehn Tage vor Ort gewesen, um die Fortschritte zu begutachten. Die Felsenburg war im Jahr 1811 in den Besitz der Familie Vidal übergegangen – der spanische Staat hatte die Verteidigungsanlage aufgegeben und veräußert. Die Vorfahren von Joaquín Vidal betrieben im 19. Jahrhundert auf dem weitläufigen Anwesen Landwirtschaft, die Felder wurden aber nach und nach aufgegeben. Das Santueri blieb, bis auf kleinere Eingriffe zur Stabilisierung 1966, unangetastet und konnte durchaus erkundet werden – auf Nachfrage erhielten Besucher einen Schlüssel, den sie anschließend wieder ablieferten. Das habe ganz gut funktioniert, meint Vidal – auch wenn der Schlüssel immer mal wieder verschwunden sei. Der Dornröschenschlaf der Felsenburg sollte bis 2011 dauern. Vidal bestreitet, dass die Restaurierung erst in die Gänge kam, als der Inselrat mit Enteignung drohte. Sein Vater habe bereits den festen Plan gehabt, die Anlage herzurichten. „Wir haben dann 23 Jahre lang versucht, eine Genehmigung zu bekommen.“ Das Problem: Bis das Thema angesprochen und das Verfahren in Gang gekommen sei, habe die Regierung schon wieder gewechselt – und alles begann von vorne. Inzwischen hat der 49-Jährige das Projekt von seinem verstorbenen Vater geerbt. Er kannte die entscheidenden Leute im Inselrat persönlich und bekam so endlich unter der Mitte-Links-Vorgängerregierung (2007-2011) die Genehmigung zur Restaurierung. Zum Ende der Legislaturperiode leitete der Inselrat dennoch ein Enteignungsverfahren ein. „Bei den Sozialisten hieß es plötzlich, dass Madrid Geld für den Kauf zur Verfügung stellen würde“, so Vidal. Die Familie forderte 6 Millionen Euro, die öffentliche Hand wollte 700.000 Euro zahlen. Das Enteignungsverfahren wurde eingestellt – schließlich lag die Genehmigung zur Restaurierung bereits vor. Eine Rolle mag auch gespielt haben, dass sich die Politiker mit Aufkäufen der Vorjahre wie etwa dem Landgut Raixa übernommen haben: Nicht nur, dass damit Löcher in den Haushalt gerissen wurden, es fehlte auch anschließend an Geld und brauchbaren Ideen, um das Kulturerbe für die Öffentlichkeit zu erschließen. Im Fall der Felsenburg haben diese Aufgabe nun zwei Architekten, ein Archäologe, zwei Restaurateure und eine Kunsthistorikerin übernommen. Auf einem Rundgang mit elf Stationen sollen Informationen auch per QRCode abgerufen werden können. Geplant sind zudem Ausgrabungen innerhalb der Burgmauern. Vor allem aber will Vidal das landwirtschaftliche Erbe des Landguts unter ökologischen Vorzeichen zu neuem Leben erwecken. „Mein Urgroßvater hatte für den hier angebauten Wein 1851 den ersten Preis überhaupt in ganz Spanien gewonnen“, erzählt er. Die Familie hatte den Weinanbau jedoch aufgegeben, nicht zuletzt wegen der auf Mallorca um 1900 grassierenden Reblausplage. Geblieben von der Landwirtschaft ist eine possessió mit tafona (Ölmühle) am Weg zur Felsenburg, die Vidal restaurieren will. Wein, Öl, Lammzucht, Obst und Gemüse – der Mallorquiner hat ein Restaurant vor Augen, in dem praktisch ausschließlich Produkte aus eigener Herstellung auf den Tisch kommen. Weil das ein Lebensprojekt ist, will sich der Unternehmer aus dem Immobiliengeschäft zurückziehen und nur noch eine einzige Immobilie betreuen. Die Felsenburg wird schließlich seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Frank Feldmeier Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ITB 2014 NEUE SEHENSWÜRDIGKEITEN 15 ■ Reise ins Mittelalter (Fotos im Uhrzeigersinn): Auf dem Rundkurs über das Gelände des Santueri können Besucher genau sehen, an welchen Stellen bei der Restaurierung eingegriffen wurde. Schafe fressen die Vegetation zurück. Burgherr Joaquín Vidal am Haupttor der Felsenburg. Blick in den dreistöckigen Wehrturm. FOTOS: TERRASSA 16 ITB 2014 NEUES VON DER KREUZFAHRT Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ■ Klassische Britin: die „Queen Elisabeth“. FOTO: CUNARD ■ Moderne Deutsche: „Mein Schiff 3“. FOTO: TUICRUISES ■ Gigantische Amerikanerin: die „Allure of the Seas“. FOTO: ROYAL CARIBBEAN ■ Ungewöhnliche Italienerin: ein Restaurant der „Costa Diadema“. FOTO: COSTA Inselresidenten und Besucher können sich auch 2014 auf einen vollen Hafen und ein buntes Bild mit den unterschiedlichsten Kreuzfahrern freuen. Erwartet werden Schiffe mit Gästen aus aller Welt: von Skandinavien bis Israel, von Südamerika bis Asien. Klassische Kreuzfahrer, wie das aktuelle Fernsehtraumschiff „MS Deutschland“, kommen ebenso wie immer größer werdende schwimmende Urlaubsresorts. Geprägt wird das Bild insbesondere von Aidas Kussmund Flotte. Eine nahezu endlose Reihe von Kreuzfahrten lässt die Rostocker Reederei ganzjährig auf der Balearen-Insel starten und enden. Die Beliebtheit der Schiffe auf dem deutschen Markt hat sich mittlerweile auch bei den Mallorquinern herumgesprochen, die vermehrt gerade in der Nebensaison die teilweise äußerst günstigen sogenannten Vario-Tarife nachfragen und gemeinsam mit Urlaubern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem westlichen Mittelmeer kreuzen. Einen ganz besonderen Anlauf erwarten wir für den 22. Juni 2014. Dann beendet die „Mein Schiff 3“ ihre bereits lange ausgebuchte Jungfernreise ab Hamburg auf Mallorca. Das Schiff ist der erste Neubau der in Hamburg ansässigen Reederei, die sich mit ihrem All-inclusive-Konzept und einer a n e r k a n n t h o h e n P ro d u k t qualität einen festen Platz auf dem immer noch wachsenden Das Jahr der Superlative Noch schöner, noch bunter, noch größer: Was 2014 auf Mallorca für Kreuzfahrtschiffe erwartet werden deutschen Kreuzfahrt-Markt erarbeitet hat. Vom zurzeit in Finnland entstehenden Flottenzugang werden vielen neue Detailideen und neue Branchen-Standards erwartet. Das Schiff wird größer als die beiden Schwestern werden und Platz für über 2.500 Passagiere bieten. Über 80 Prozent der Kabinen verfügen über einen eigenen Balkon. Einen neuen Standard für Familien definieren die Veranda Deluxe Kabinen mit beeindruckenden 47 Quadratmeter großen Veranden und Spielekonsole. Ein außen sichtbares optisches Highlight ist zudem die Diamant Bar. Diese wohl spektakulärste Bar der „Mein Schiff 3“ befindet sich im großen gläsernen Bereich „Große Freiheit“ am Heck des Schiffes und soll Gäste mit Molekular-Drinks und SpiegelBar-Tresen beeindrucken. Schon wegen ihrer Optik mit dem eleganten dunklen Rumpf, aber besonders wegen der britischen Noblesse ist auch die „Queen Elisabeth“ der Traditionsreederei Cunard ein ganz besonderes Schiff. Sie wird am 4. Mai im Hafen von Palma erwartet. Optisch ähnlich attraktiv, wenngleich mit komplett anderem Konzept ist die „Disney Magic“, die sich trotz gehobener Preise insbesondere bei spanischen Familien einer immensen Beliebtheit erfreut. Auch 2014 wird Palma wieder regelmäßig Zielhafen sogenannter XXL- oder Mega-Liner sein. Wie auch im Vorjahr kommt die „Norwegian Epic“ mit 155.873 Bruttoregister tonnen genau so wie die „Independence oft the Seas“ mit 154.407 Bruttoregistertonnen wiederholt nach Mallorca. Dabei wird es in 2015 bezüglich der Schiffsgröße noch eine Dimension nach oben gehen. Dann schickt die US-amerikanische Royal Caribbean Cruises mit der „Allure of the Seas“ das aktuell größte Schiff der Welt für diverse Sommeranläufe nach Mallorca. Das Schiff hat eine Tonnage von 225.062 Brutto- registertonnen und bietet Platz für maximal 6.360 Passagiere. Noch in 2014, regelmäßig ab November, wird auch das neue Flaggschiff der Costa Flotte Mallorca anlaufen. Die „Costa Diadema“, die aktuell in Italien bei der Werft Fincantieri entsteht, soll das neue Schmuckstück der auf allen europäischen Märkten starken Reederei werden. Die Branche wartet mit Spannung auf die auf dem Schiff sichtbaren Innovationen, die von neuen Chef Michael Thamm, Ex-Aida-Vorstand, erwartet werden. Ungewöhnlich für ein italienisches Schiff ist bereits die Münchner Bierstube oder der amerikanische Country Rock Club. Die „Costa Diadema“ wird in 1.854 PassagierUnterkünften Platz für maximal 4.997 Gäste bieten. Untergebracht werden sie in 838 Kabinen mit privatem Balkon. Auch die zusätzlichen 75 Suiten verfügen über einen Balkon. Doch auch Freunde romantischer Segelschiffe bekommen 2014 etwas zu sehen. Neben der legendären „Sea Cloud“, die ab dem 26. April 2014 mehrfach erwartet wird, und ihrem Schwesterschiff „Sea Cloud II“, startet die attraktive Segelyacht „Star Flyer“ im Juli und August mehrfach Wochenreisen in Palma, für die auch noch Buchungsmöglichkeiten bestehen. Der Hafen von Alcúdia rechnet aktuell mit lediglich zwei Anläufen in 2014: Am 23. April wird die kleine, edle „Silver Whisper“ erwartet, etwas später dann, am 29. Mai kommt die „Azamara Journey“ mit Kapazität für bis zu 770 Passagiere. Auch in den Buchten von Port de Pollença und Sóller werden in 2014 Kreuzfahrer erwartet. Die Schiffe können dort jedoch nicht im Hafen festmachen, sondern müssen ihre Gäste mit Tenderbooten an Land bringen. Jörg Boeckmann U n s e r A u t o r, J ö r g B o e c k mann, verfasst die regelmäßige Kolumne „Große Pötte“ in der Mallorca Zeitung. Seine Internetportale cruceros.es und cruceros.com richten sich an Kreuzfahrer aus Spanien und Lateinamerika, die von Palma aus betreut werden. Speziell für deutschsprachige Inselresidenten und KreuzfahrtenFans betreibt er zudem die Website kreuzfahrten-ab-palma.es mit umfassenden Informationen und Buchungsmöglichkeiten für Schiffsreisen ab und zu den Balearen. 18 Auf den ersten Blick wirken die Kunstwerke der neuen Ausstellung, die im Es BaluardMuseum in Palma hängen und stehen, zusammenhanglos. Was hat ein Bild der mallorquinischen Malerin Pilar Montaner de Sureda vom Ende des 19. Jahrhunderts, das InselFrauen zeigt, mit einem gruselig im Raum hängenden Rindskadaver aus Kunstharz des Künstlers Bernardí Roig zu tun, neben dem auch noch in einer VideoEndlosschleife gezeigt wird, wie eine Kuh aufgeschlitzt wird? Es ist der Versuch, die Entwicklung der künstlerischen Moderne auf den Balearen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart in einer Ausstellung erfahrbar zu machen. 1891 veröffentlichte der österreichische Erzherzog Ludwig Salvator den sechsten, Menorca gewidmeten Band seiner „Balearen in Wort und Bild“. Museumsdirektorin Nekane Aramburu eröffnet mit diesem Buch ihre Neuordnung der hauseigenen Sammlung. „Implosió“ heißt diese Schau zum zehnjährigen Jubiläum von Es Baluard. Implosion: Im übertragenen Sinne ein von außen induzierter Urknall, also die Öffnung des vormals auf sich selbst bezogenen InselUniversums hin zur Welt. Rund 40 Jahre nach dem Erzherzog eröffnete Adán Diehl das Hotel Formentor, für Aramburu ein weiterer Ausgangspunkt der Moderne auf der Insel. Und nicht nur, was den Tourismus betrifft. Landschaftsmaler kamen, steckten hiesige Künstler an, weckten sie auf. Sie zeichneten die Kathedrale in der Dämmerung, als das Meer noch fast bis an ihr Fundament spülte (Antoni Gelabert). ITB 2014 NEUES AUS DER KULTUR Erzherzog und Harz-Kadaver In einer großen Schau anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums zeigt das Museum Es Baluard in Palma die Entwicklung der künstlerischen Moderne auf Mallorca ■ Gemälde von Victoria Civera. FOTO: TERRASSA Mallorca Zeitung – 6. März 2014 Oder sie malten junge Frauen, die vor ihrem Haus auf ihre Bräutigame warten (Pilar Montaner de Sureda). Bald war das paradiesische Leben kein künstlerisches Thema mehr. Im zweiten Bereich der Ausstellung sind dekonstruierte Formen zu sehen, von Miró, dessen Mallorca-Serie ein ganzer Raum gewidmet ist, oder auch Picasso (Teller und Krüge). Die Formsprache bricht auf, und mit ihr führt der Fokus weg vom Inselchen hin zur Welt. Im dritten Bereich geht es um neue Wege der Kunst in den 70er bis 90er Jahren: Installationen von Wolf Vostell (dessen Sohn von Mallorca aus das Erbe verwaltet) oder Performances von Nam June Paik und Charlotte Moorman (Leihgabe des Palmesaner Galeristen Joan Guaita). Am Ende wartet das neue Jahrtausend. Hier tun sich in der auf Leihgaben und Geschenken des Verlegers Pedro Serra basierenden Sammlung große Lücken auf: Nur sechs Arbeiten sind zu sehen, von Victoria Civera, Tadashi Kawamata, Núria Marqués, Jaume Plensa, Bernardí Roig und Baltazar Torres. Dennoch ist die Ausstellung eine aussagekräftige Visitenkarte der Insel, eine kohärente Verkettung von Gedanken und eine Einladung zum lebendigen Erinnern. Sie zeichnet die Öffnung Mallorcas nach. Formal taucht dieser Gedanke immer wieder in Kreismotiven auf, mit denen Alexander Calder, Joan Miró oder Victoria Civera arbeiten. Seit mehr als hundert Jahren ist die Insel kein geschlossener Zirkel mehr. Der Impuls zur Öffnung kam von außen. (Bis 11.1.2015) Ingo Thor/Brigitte Kramer Mallorca Zeitung – 6. März 2014 ITB 2014 NEUES AUS DER KULTUR 19 ■ Museumsdirektorin Nekane Aramburu mit einer Installation von Bernardí Roig (li.) „Implosió“ ist eine gelungene Neuordnung der museumseigenen Sammlung, mit Werken unter anderen von Joan Miró und Pablo Picasso (u.). FOTOS: RAMÓN