Cate Blanchett spielt B otho Strauß. D as Terminheft

Transcription

Cate Blanchett spielt B otho Strauß. D as Terminheft
€ 3,50
The key to Vienna! Art live
­includes an english guide.
All must-sees in Vienna til July.
Cate Blanchett spielt
Botho Strauß.
Das Terminheft: Alle Plus: Wo die Stars in
Kulturevents bis Juli
Wien essen gehen
9 120001 135561
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Kulturtermine bis Juli 2012
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Editorial
Art
22. Dezember 2011
bis
26. Februar 2012
Helmut Schneider
Chefredakteur
IMPRESSUM
Eigentümer & Herausgeber echomedia verlag ges.m.b.h., 1030 Wien, Maria-Jacobi-Gasse 1, Tel.: 01/524 70 86-0 Geschäftsführung Helmut Schneider, Astrid Weigelt, Aytekin Yilmazer
Chefredaktion Helmut Schneider Chefin vom Dienst Melanie Leitner
Art Direction Albert Handler / brand unit, www.brand-unit.com Graphic Design & Typography Alexander Nußbaumer Assistenz Peter Jaunig
Redaktion Erich Demmer, Hans Stephan Grasser, Ursula Hauer, Helga Häupl-Seitz, Kate Hersey, Christoph Hirschmann, Rudolf John, Monika Kulig, Julian Mau, Franz Schubert,
Nicola Schwendinger, Klaus Peter Vollmann, Jürgen Weishäupl Fotoredaktion Tini Leitgeb Anzeigenverwaltung Angela Niebauer Druck Leykam Druck GmbH
Kontakt Vorname.Nachname@echo.at oder wienlive@echo.at, www.wienlive.at
Editorial
Der private
Nachlass von
Marilyn Monroe
© 2011,Copyright Foto:Ted Stampfer / Alexander Timofeev
Foto Stefan Joham
4
Please feel invited! In Relation zu
seiner Einwohnerzahl, ist Wien mit
Sicherheit die größte Kulturmetropole der Welt. Wo sonst gibt es
pro Stadtbewohner so viele Musiklokale, Bühnen, Kunsträume oder Literaturorte?
Aber mit Quantität ist es
ja noch nicht getan: Wien
live
ist in vielen Bereichen
– und das jetzt ohne
irgendwelche Relationen
– Weltspitze! Beste
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Fotografen & Künstler. Art live macht
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Inhalt
Art
Art
Seite 48
Best of Malergenie. Wiener Museen
würdigen Klimt zum 150sten Geburtstag.
68
Tanz. Schon lange nicht
mehr Alles Walzer. Tanz
bewegt Wien – ob modern, steppend, afrikanisch oder im Tutu.
Alle Kulturtermine bis Juli 2012
Wien ist anders und dabei vor allem
besser. In Sachen Kunst & Kulur lässt die
Bundeshauptstadt sich nicht lumpen.
Die Highlights des ersten Halbjahres 2012.
42
Klassik. 10.000 Musikbegeisterte hören
in Wien allabendlich
klassische Musik live.
28
Bühne. Auch wenn
wir’s nicht wissen, wir
haben’s gut. So viel
Theater wie in Wien
gibt’s nirgendwo.
Ab Seite 26
Wiener Festwochen: Cate Blanchett (hier in »Aviator«) spielt Botho Strauß.
Inhalt
44
Kunst. Mit »Claes Oldenburg – The Sixties«
liefert das MUMOK das
erste Ausstellungshighlight des Jahres.
7
92
English Guide. Eat,
watch, visit: Vienna on
stage, on the menu and
for free.
98
Zitate. (Große) Worte
zum Schluss.
48
Klimt. (Sonder-)Ausstellungen zum 150.
Geburtstag des Wegbereiters der Moderne.
52
Galerien. Ausstellungen und Kunstevents
abseits der »Großen«.
Art live
Kulturtermine bis Juli 2012
54
Cindy Sherman. Das
Frühwerk der Fotokünstlerin in der
Sammlung Verbund.
64
Mode. Die Wiener Modelandschaft blüht – wir
haben die Top-Events
des ersten Halbjahres.
€ 3,50
Seite 68
Cindy Shermans Verwandlungs-Spiele in der Sammlung Verbund.
Inhalt
Cover
Foto Lisa Tomasetti
Das Terminheft: Alle Plus: Wo die Stars in
Kulturevents bis Juli
Wien essen gehen
40
Kabarett. Zum Lachen
geht man seit einem
Jahr ins größte Kabarettlokal der Stadt.
26
Cate Blanchett herself
zeigt mindestens eines
ihrer vielen Gesichter
live in Wien.
In English: meetliveand eat,
culture on stage and no money
needed. Vienna – the beautiful.
See page 92 – 97
86
Kunst & Kultur im
und am Gemeindebau.
­Mehr als Wohnen
und Schlafen.
The key to Vienna! Art live
includes an english guide.
All must-sees in Vienna til July.
38
Musical. Tanzende
Miezen, taube Jungs,
Sandra Dee – und das
alles bitte mit Sahne!
14
Sabine Hauswirth. Die
neuesten Menschenbilder der Top-Fotografin exklusiv in Art live.
76
Musik. Open Air und
überdacht – die lässigsten Konzertereignisse
in Wien & rundum.
P. b. b. 1070 Zn 04z035531m
36
Oper. Drei große Häuser plus die Neue Oper
Wien überzeugen
Monat für Monat.
Seite 45
Henrik Ibsens »Gespenster« im Akademietheater. Regie: David Bösch.
84
Essen nach der Kultur.
Wo man im Anschluss
ans Theatervergnügen
mit Bühnenstars speist.
Cate Blanchett spielt
Botho Strauß.
10
People. Who ist hot?
Von Jelinek bis Kehlmann – an ihnen
kommt man 2012 nicht
vorbei.
72
Film. Ob Mega-Blockbuster oder stumme
Sensation: das Kinojahr 2012 wird heiß!
82
Schöne Sachen zum
Kaufen, Verschenken
oder Behalten. Mal was
anderes gefällig?
9 120001 135561
6
live
34
Nebengleis. Auf Tour
durch die Wiener OffTheater-Szene.
Fotos Miramax Films, Anna Stöcher, KHM, Cindy Sherman/Sammlung Verbund
8
Top Events.
Theater, Musik, Mode,
Kunst … Welche
Wien-Highlights
Sie nicht verpassen
dürfen!
70
Buch. Von koksenden
Kabarettisten und
lesenden Autoren –
Literatur on stage.
78
Büchereien. Unendliche Lesewelten, zu
finden in architektonischen Top-Spots – die
Büchereien Wien.
Top-Events
Art
Art
6
Die Kulturtermine bis Juli 2012
Diese zehn Termine
müssen Sie unbedingt
in Ihren Kalender
eintragen: Die besten
Veranstaltungen aus
Klassik, Pop & Mode
3
4 Jahre nach dem etwas
unglücklichen Konzert auf der
Donauinsel kommt Madonna
wieder nach Wien – und diesmal
gleich ins Stadion. Mit neuer CD
»MDNA« und sicher mit
perfekter Show.
Ernst Happel Stadion, 2., Prater, 29. Juli
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live
Oldenburg
4
Die Ausstellungs-Sensation des Jahres
im Mumok Wien: Pop-Art-Künstler
Claes Oldenburg zeigt seine besten
Werke aus den Sixties. Da dürfen seine
berühmten Mäuse nicht fehlen.
Mumok, 7., Museumsplatz 1, bis 28. Mai
www.mumok.at
2
Christine Schäfer singt, Marc Minkowski dirigiert bei Ambroise
Thomas Oper »Hamlet« im Theater an der Wien. Die französische
Oper aus dem 19. Jahrhundert ist selbst für Kenner eine Entdeckung.
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, Premiere: 23. April
www.theater-wien.at
Madame
Pompadour
5
Opernsuperstar Anette
Dasch wird in Leo Falls
Operette in der Volksoper die
Titelrolle singen. Die
Sopranistin überzeugt ja nicht
nur stimmlich, sondern auch
als Entertainerin. Wir sind
gespannt!
Anna Netrebko
The diva is back: Ausnahme-Sängerin
Anna Netrebko reduzierte babybedingt
ihre Auftritte, gemeinsam mit
Daniel Barenboim wird sie im Rahmen
der Wiener Festwochen ausgewählte
Werke von Tschaikowski und
Rachmaninow singen.
Musikverein, 1., Musikvereinsplatz 1, 6. Mai
www.festwochen.at
Volksoper, 9., Währinger Straße 78,
Premiere: 6. Juni
www.volksoper.at
Hamlet
Top-Events
Quartett
Zeitgenössische Oper bei den Wiener Festwochen: Der Italiener Luca
Francesconi hat Heiner Müllers Dialog »Quartett« vertont. Es inszeniert Àlex
Ollé, Mitglied der katalanischen Theatergruppe »La Fura dels Baus«.
Fotos Rudy Amisano © Teatro alla Scala, FMS. LSK, Diario Acosta, Claes Oldenburg, Steven Klein, Bodo Vitus, Blagovesta Bakardjieva
Madonna
1
8
7
Halle E im MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1
www.festwochen.at
The Who’s
Tommy
Die Kult-Rockoper direkt aus London:
Pete Townshends Musik aus den
späten Sechzigern kann auch heute
noch begeistern. »Pinball Wizard«,
»The Acid Queen« oder »I’m Free«
zum Mitsingen.
9
Wiener Stadthalle, Halle F, 15., Vogelweidplatz 14,
9. & 10. 5.
9
live
www.stadthalle.com
Black Sabbath
Ozzy Osborne & Gefolge – eben die Originalbesetzung der bösen Buben von Black
Sabbath – kommen am 26. Juni in die Wiener Stadthalle. Hard Rock aus der
Gründerphase, denn die Jungs haben das Genre erst zu dem gemacht, was es heute ist.
Wiener Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14., 26. Juni
www.stadthalle.com
Vienna
Fashion
Night
10
8
Bruce
Springsteen
Catwalk & Shopping late
night. Bei der Vienna
Fashion Night halten
City-Geschäfte bis 22 Uhr
offen, danach gibt es eine
große Modeschau am
Kohlmarkt. Mit dem Kauf
einer Einkaufstasche
unterstützen Sie eine
Initiative zur Bewusstmachung von Herz-KreislaufErkrankungen bei Frauen.
The Boss beehrt Wien im
Rahmen seiner Welttournee mit
der E Street Band. Für das
Konzert im Ernst Happel
Stadion hat er auch neue Songs
im Gepäck, aber natürlich
hoffen Fans auf Hits wie »Born
in the USA« oder » Streets of
Philadelphia«.
Ernst Happel Stadion, 2., Prater, 12. Juli
www.brucespringsteen.net
City – Kohlmarkt, Do., 14. Juni
www.viennafashionnight.at
Top-Events
Art
Art
Kino & Musik
Bühne & Kunst: hier
sind die Akteure
Neue Filme, Wienerlieder und der Charme
der Pop-up-Mode. Art live sagt Ihnen, von
wem 2012 Außergewöhnliches zu
erwarten ist. Wien, die Kreativfabrik
10
live
Elfriede Jelinek
… geht im April auf »Winterreise«.
»Eine schmerzhafte Gedankenreise durch die eigene Biografie« nannte die Süddeutsche Jelineks »Winterreise« anlässlich der ansonsten nicht so geglückten Uraufführung an den Münchner Kammerspielen. Jetzt will Stefan Bachmann im Akademietheater zeigen, dass er es besser kann.
Fotos billyhells, Bubu Dujmic, Karl Schöndorfer, Ludwig Schedl, FBroede, Florentina Reif-Gintl, Jaqueline Godany
Redaktion Helmut Schneider, Klaus Vollmann
Trio Lepschi
… singt Wienerlieder mit Biss.
Krimiautor Stefan Slupetzky, sein Bruder Tomas sowie Martin Zrost bilden zusammen das »Trio
Lepschi«, das für frischen Wind in der Wienerliedszene sorgt. Soeben erschien ihre CD »z tod
gfiacht«, beim Festival »Wean Hean« (www.weanhean.at) treten sie am 23. April im Café Sperl auf.
Stefan Ruzowitzky
live
11
… goes Hollywood.
Der Wiener Oscargewinner Stefan Ruzowitzky (»Die Fälscher«)
bringt heuer im Herbst sein Hollywood-Debüt mit Olivia Wilde, Kate Mara,
Charlie Hunnam und Eric Bana heraus. »Blackbird« ist ein Psychothriller um
flüchtende Casino-Räuber und einen Ex-Boxer.
John Irving
Daniel Kehlmann
… sieht die Welt im Kino.
Oscar-Preisträger John Irving war 2006 in Wien Stargast bei »Eine Stadt. Ein
Buch.«. Zum 70. Geburtstag gibt es ab 2. März einen Film über den Kultautor.
Gedreht wurde u.a. in der Fitnesshalle seines Hauses in Vermont, beim Kochen
und beim Recherchieren im Tätowierermilieu.
… vermisst die Welt im Kino.
Der Bestsellerautor, der seit Jahren in Wien lebt, wird heuer gleich mit zwei Verfilmungen seiner Werke geehrt. Im Oktober kommt sein Megaseller »Die Vermessung
der Welt« (Regie: Detlev Buck) und noch im Frühjahr soll sein neuerer Roman
»Ruhm« (Regie: Isabel Kleefeld) anlaufen.
People
Martin Grubinger
… trommelt für die Festwochen.
Schlagzeuger werden – mit Ausnahme im Pop – selten berühmt. Der junge Salzburger Percussionist, der sich immer wieder auch gegen Rechtsextremismus engagiert
– hat allerdings jetzt schon eine riesige Fangemeinde. Bei der Eröffnung der Wiener
Festwochen am 11. Mai zaubert Grubinger mit dem RSO.
People
Art
Anton
Zeilinger
Sonja Weinstabel
12
Berenice Darrer
… übt sich in zwölf Gesängen.
Die Wiener Künstlerin Berenice Darrer reflektiert in
ihren hintergründig fröhlichen Bildern das Bild der Frau in der
modernen Gesellschaft. Ihre Stammgalerie »Hilger« präsentiert
vom 13. März bis 17. April »In zwölf Gesängen« (www.hilger.at).
… berät die Documenta, Kassel.
Der Professor für Physik an der Universität
Wien und Pionier der Quanteninformation
ist Berater der 13. Documenta, die heuer ab
9. Juni wieder Tausende Kunstfans in die
deutsche Kleinstadt Kassel führen wird.
Künstlerische Leiterin ist 2012 die Amerikanerin Carolyn Christov-Bakargiev.
(d13.documenta.de)
… lässt temporäre Stores aufpoppen.
Seit 2008 verwirklicht sie innovative Shopkonzepte im Bereich
Mode & Accessoires, indem sie flexibel und kurzzeitig urbane
Räumlichkeiten individuell adaptiert und so temporäre PopUp-Stores schafft. Für heuer plant die »what about the future«Gründerin vor allem Shops mit starkem Eventcharakter. Aufgrund der Kurzfristigkeit empfiehlt es sich, regelmäßig auf der
Homepage www.whatatf.com die Termine zu checken.
live
Raiffeisen hat in Wien Kultur
Festwochen Lounge im Looshaus
Birgit Mörtl
Andreas Pittler
… versucht den Weltmeister-Hattrick.
2011 wurde sie zum zweiten Mal Bodypainting-Weltmeisterin in der Königsdisziplin »Special
Effects«. Ironischerweise darf sich die 35-jährige Künstlerin, die Workshops in der ganzen Welt
veranstaltet, auch thailändische Meisterin nennen, gewann sie doch dort einen nationalen Wettbewerb. Im Juli tritt sie ein letztes Mal zur WM an. »Aller guten Dinge wären doch drei …«
… sieht die erste Republik als Krimi.
Der Wiener Schriftsteller Andreas Pittler schreibt seit Jahren Kriminalromane vor dem Hintergrund der Zwischenkriegszeit in Wien. Sein Ermittler
ist dabei ausgerechnet ein jüdischer Kommissar. Soeben wurde er mit dem
Krimi »Tinnef« (echomedia buchverlag) für den Glauser-Preis nominiert.
People
Literatur zum Festival . Präsentationen . Künstlergespräche
28. April – 16. Juni 2012 . Montag – Samstag 11 – 20 Uhr
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Art
1/60 Sekunde
Authentizität: In
Sabine Hauswirths
Porträts gefrieren
Persönlichkeiten
zu Fotos. Art
live zeigt sie
14
ihre gelungensten
Aufnahmen von
Menschen in Wien.
Art
15
live
Die Ausstellung Sabine Hauswirth
Porträts wird während
des Monats der Fotografie
im November im Künstlerhaus
präsentiert.
Foto
Jan Fabre meets
Sabine Haag im
Kunsthistorischen
Museum
Foto
Art
Art
16
17
Mario Vargas Llosa
2011 bei »Eine
Stadt. Ein Buch.«
in Wien
»no-ce«, die Schauspielerin
und Malerin Cécile Nordegg
Foto
Foto
Art
Art
18
19
Der Schweizer Künstler
Daniel Spoerri
Foto
Foto
Art
Art
20
21
Markus Schleinzer:
Schauspieler, CastingDirektor, Autor &
Regisseur
Schauspielerin
Maddalena Hirschal
Foto
Foto
Art
Großer Schwarzer
Maroni Torte
Wiener Melange
Oh Schoko Muse ...
Überstürzter Neumann
22
Gubo | Loibelsberger
Apfelstrudel
Schwarzwälder
Kirsch Torte
Landtmann’s feine Torte
Schokomousse Törtchen
Caffè Latte
Lassen Sie sich von süßen Musen küssen!
Schokomousse-Törtchen, Landtmann’s feine
Mozart, Residenz, Hofburg und im Café Museum
Torte und Apfelstrudel sind wahre Gedichte.
am Karlsplatz. Sowie in den Tortenshops im Landt-
Sie entzücken den Gaumen und wecken Glücks-
mann, Museum und in Landtmann’s feiner
gefühle. Willkommen bei einer inspirierenden
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Art
Art
Die beste Schauspielerin der Welt:
Cate Blanchett als Lotte in »Groß
und klein« von Botho Strauß
26
live
Cate Blanchett spielt Botho
Strauß bei den Wiener Festwochen.
Wäre sie imstande, sich zu
teilen – sie könnte mit ihren
gestalterischen Möglichkeiten
ein ganzes Ensemble ersetzen.
Text Rudolf John
Bühne
Fotos Lisa Tomasetti, Universal Films, Tobis Films, Max Films
Oscargekrönt: Blanchett mit
Leonardo di Caprio in »Aviator«
C
ate Blanchett
ist die beste
kumsansturm begleitet. Auch dort trat sie wie
zumeist jenseits ihrer Filmkarriere in einer
Inszenierung der Sidney Theatre Company auf,
deren Leitung sich die gebürtige Australierin
Cate mit ihrem Ehemann und Regisseur Andrew
Upton teilt.
Damit vergleichbar die Rolle der Lotte in
»Groß und Klein« von Botho Strauß, die wie für
sie geschrieben scheint: das Stationen-Drama
einer modernen Frauenfigur auf der Suche nach
Freude, Glück, Lebenssinn. Darin materialisiert
sich Zerrissenheit, Versehrtheit, Bedürftigkeit,
Sprödheit und Verlorenheit, fordert psychologisches Wechselspiel heraus.
live
Schauspielerin der Welt. Punktum.
Nicht nur für mich – weltweit kommen Kritiker,
Zuschauer und natürlich ihre Fans zu diesem
unglaublichen, im Bereich der Kunst geradezu
unerhörten Urteil. Nun wird Schauspielkunst
nicht in Sekunden, Metern oder Kräften
gemessen wie etwa Höchstleistungen im Sport.
Man könnte es am ehesten noch Gewicht
nennen, das ein Darsteller seiner Rolle verleihen
kann: also wäre Cate Schwergewichtsweltmeisterin im Rollenspiel.
Jedenfalls ist sie eine die
heutige Szene einsam
überragende weibliche
Bühnen- und Filmpersönlichkeit, wie es in der Geschichte
der darstellenden Kunst
vielleicht einmal die Duse
gewesen war oder die Sarah
Bernhard. Königin, Hure, Hexe,
Popstar, Sphinx.
Immer agiert sie
grenzüberschreitend, klimawandelnd. Sie spielt sich durch
Tragödien, als wären sie
Groß und Klein. Robert Menzies, Cate Blanchett und Lynette Curran
komödiantischer Stoff, oder
Die beste Schauspielerin der Welt. Bei den
gibt einer real existierenden Persönlichkeit ein
Wiener Festwochen wird es Gelegenheit geben,
alternatives Ich, wie im biografischen »I’m not
dieses Verdikt zu überprüfen. Cate Blanchett
there«. Ein Bühnenereignis war bereits Cate
gastiert mit dem Stück »Groß und Klein« bei
Blanchetts US-Theaterdebüt mit Henrik Ibsens
den Wiener Festwochen. ¶
»Hedda Gabler« 2006 in New York, von
Premiere: 12. Mai
hymnischen Kritiken und furiosem Publi-
Bühne
Ihr Durchbruch auf der Kinoleinwand in der
Rolle der englischen Königin »Elisabeth«
Zwischen27
Bühne und
Leinwand,
Hollywood
& Sydney
Theatre
Company
Androgyne
Gestalt der PopKultfigur Bob
Dylan in »I’m
not there«
Art
Bühne
Wenn Theater in einer Stadt funktioniert,
sind die Bühnen jene Orte, wo die
Brüche innerhalb der Gesellschaft
sichtbar werden. In Wien ist das so
28
live
Wandern mit Schubert
Nach Freud und Doderer jetzt Schubert: Das Schauspielhaus setzt seine Serie über große Männer der Geistesgeschichte, die am Alsergrund – wo ja auch
das Theater beheimatet ist – wirkten, fort. Keineswegs didaktisch, sondern immer witzig und überraschend werden da das Leben und die Musik Franz
Schuberts während mehrerer Winterwanderungen aufgearbeitet.
Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, Termine noch im März
www.schauspielhaus.at
Fotos Carlos Spoon, Anna Stöcher, Kay Baronovsky, Moritz Schell, Mario Lang, Alexi Pelekanos, Lennart Laberenz, Ingo Pertramer, Sebastian Zeleny
Redaktion Helmut Schneider
Art
John Gabriel Borkmann
Helmuth Lohner und Nicole Heesters spielen das Ehepaar Borkmann in dem Spekulanten-Drama von Henrik Ibsen. Das Spiel um geplatzte Lebensträume inszeniert der Deutsche Elmar Goerden, der sein Handwerk bei Andrea Breth, Luc Bondy, Robert Wilson
und Peter Stein gelernt hat und kurzfristig Matthias Hartmanns Nachfolger in Bochum
war. »John Gabriel Borkmann« ist seine erste Arbeit für die Josefstadt.
Gespenster
Theater in der Josefstadt, 8., Josefstädter Straße 26, ab 1. März
www.josefstadt.org
Ibsen auch am Akademietheater. Von David Bösch kennen die
Wiener seit vergangenem Oktober seine frische Fassung von
»Romeo und Julia«, im März wagt er sich jetzt an das große
nordische Erbschuld-Drama. Es spielen Kirsten Dene,
Markus
Meyer,
Martin Schwab,
Johannes Krisch,
Liliane Amuat.
Akademietheater, 3., Lisztstraße 1, ab 9. März
www.burgtheater.at
Thomas Gratzer
U
nter Thomas Gratzer
wurde das Rabenhof
Theater seit 2003 zur
erfolgreichsten Bühne abseits der
großen Wiener Theaterinstitutionen.
Das Geniale am Programm ist die
Mischung aus Kabarett, Musik,
Theater und Literatur.
live
Momentaner Gemütszustand?
Wienerisch
Ich kann nicht leben ohne …
… Rabenhof-Kick
Mein nächstes »großes Ding« …
… Andi Vitasek als koksender
Paranoiker in Glavinics »Lisa«
Aktuell bin ich besessen von …
… »Twin Peaks« auf DVD
Welche natürliche Gabe möchten
Sie besitzen?
Top oder Flop im Vorhinein
exakt berechnen zu können
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
Cafe Engländer
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
Wiener Linien ¶
29
Die Präsidentinnen
Das erfolgreichste Stück des 1994 jung verstorbenen österreichischen Autors
Werner Schwab ist auch im 3raum-anatomietheater so erfolgreich, dass es
im März wieder aufgenommen wird. Den absurden Trialog dreier Frauen am
sozialen Abgrund spielen – in der Regie von Hubsi Kramar – Lucy McEvil, Lilly
Prohaska und Roswitha Soukup.
3raum-anatomietheater, 3., Beatrixgasse 11, bis 10. März
www.3raum.or.at
PeterLichts Geiziger
Die meisten kennen PeterLicht als deutschen Songwriter (Das Ende der Beschwerde,
2011), doch der Popmusiker ist auch ein erfolgreicher kritischer Autor und Theatermacher. Das Schauspielhaus zeigt im März seine Neudichtung von Molieres »Der
Geizige« als bitterböse Kapitalismusabrechnung.
Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, bis 28. März
Bühne
Lubitsch in den Kammerspielen
Funktioniert die vielleicht genialste Filmkomödie aller Zeiten – Ernst Lubitschs »Sein oder Nichtsein« – auch auf der Bühne? Der deutsche Regisseur Peter Wittenberg
will es wissen und bringt ab März die Bühnenfassung von Nick Whitby in die Kammerspiele. Im Ensemble sind u.a. Nina Proll, Gregor Bloéb und Martin Zauner.
Kammerspiele, 1., Rotenturmstraße 20
www.schauspielhaus.at
Bühne
www.josefstadt.org
Art
Art
Anita
Ammersfeld
D
ie Sopranistin leitet seit
2005 das stadtTheater
walfischgasse in der
City, das sich u. a. um die jüdische
Theaterkultur verdient gemacht hat.
Sein »Hiob« war am Volkstheater sehr
erfolgreich, ab März kommt der nächste
Roman des 1939 verstorbenen Autors in
einer Bühenfassung von Koen Tachelet dran:
»Hotel Savoy« ist die Story um gestrandete
Existenzen nach dem Ersten Weltkrieg in
einem polnischen Hotel.
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 16. März
www.volkstheater.at
30
Revanche
Vielleicht kennen Sie den Filmklassiker »Mord mit kleinen Fehlern«, in
dem Laurence Olivier & Michael Caine
brillieren.Das stadtTheater walfischgasse
zeigt jetzt das Theaterstück »Revanche« von Anthony Shaffer, auf dem der
Film basiert. Tolle Rollen für Burgstar
Cornelius Obonya und Autor & Mime
Rupert Henning. Es geht um Eifersucht
und Macht.
live
stadtTheater walfischgasse, 1. Walfischgasse 4,
Termine bis 10. Mai
www.stadttheater.org
Robinson Crusoe
Als »Projekt einer Insel« bringt Jan Bosse, den man in Wien von
großartigen Inszenierungen wie »Wer hat Angst vor Virginia
Woolf?« kennt, im April den berühmten Roman von Daniel Defoe
auf die Bühne. Wer das Original und nicht die Kinderbuchfassung
gelesen hat, weiß, dass es darin um zentrale Fragen des menschlichen Zusammenlebens geht.
Fotos Carlos Spoon, George Moreno, Reinhard Werner, Charles-Henri Bradier, Sepp Gallauer, Brigitte Lacombe,
Joseph Roth
Momentaner Gemütszustand?
Alle treiben mich in den
Wahnsinn.
Ich kann nicht leben ohne …
… alles, das mich in den
Wahnsinn treibt.
Mein nächstes »großes Ding« …
… ist noch geheim. Aber es ist
eine Uraufführung.
Aktuell bin ich besessen von …
… der übernächsten Uraufführung.
Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
Fliegen können wie ein Vogel
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
Die thEATeria im stadtTheater
walfischgasse
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
Ein Mini, zwei Beine und U3 ¶
Lyssewski spielt Handke
Dörte Lyssewski, auf dem Bild in ihrer umjubelten Rolle der Blanche in
»Endstation Sehnsucht«, wird im Rahmen der Festwochen auch in der Uraufführung von Peter Handkes » Die schönen Tage von Aranjuez« im Akademietheater neben Jens Harzer zu sehen sein. In dem Zweipersonenstück geht es um
die Liebe eines alterslosen Paars. Es inszeniert Festwochen-Chef Luc Bondy.
Akademietheater, 3., Lisztstraße 1, ab 15. Mai
www.festwochen.at
Gorkis »Kinder der Sonne«
Die Lächerlichkeit der russischen Intelligenz vor der Revolution demaskiert Maxim Gorki in seinem
Drama »Kinder der Sonne«. Der in Berlin lebende Autor und Regie-Jungstar Nurkan Erpulat inszeniert
im April am Volkstheater. Gorki ist diese Saison sehr aktuell. Babett Arens inszeniert im Mai das Drama
»Nachtasyl« im Theater Scala. Unser Foto zeigt ein idealisiertes Gemälde von Gorki aus der Sowjet-Ära.
Volkstheater, 7., Neustiftgasse 1, ab 27. April
www.volkstheater.at
live
Messe Wien, Halle A, 2., Messeplatz 1, ab 20. Mai
www.festwochen.at
Burgtheater, 1., Dr. Karl Lueger-Ring 2, Premiere im April
www.burgtheater.at
Familienangelegenheiten
Die Wiener Festwochen präsentieren junges Autorentheater aus Lateinamerika. So zeigt
eine junge Schauspieltruppe aus Bogotá »Sobre algunos asuntos de família« – zu deutsch
»Familienangelegenheiten« –, ein Panoptikum der kolumbianischen Gesellschaft.
Palais Kabelwerk, 12., Oswaldgasse 35A, ab 26. Mai
Bühne
D
31
er Regisseur und
Autor wird bis 2013 die
Wiener Festwochen als
Intendant leiten. Unter seiner Führung bekamen die Festwochen einen
enormen internationalen Schub.
Ariane Mnouchkine
Die gefeierte französische Theatermacherin bringt »Les Naufragés du Fol Espoir [Aurores]«, ihre
Arbeit über das Scheitern einer Utopie vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs, zu den Wiener
Festwochen. Die Wiener erinnern sich noch gerne an ihr letztes großartiges Gastspiel 2008 in der
Rinderhalle. Diesmal wird in der Messe Wien gespielt & gezaubert.
Luc Bondy
www.festwochen.at
Bühne
Momentaner Gemütszustand?
Sonnig bis bewölkt, bewölkt bis
sonnig
Ich kann nicht leben ohne …
… Ohne Insulin und ohne ...
Mein nächstes »großes Ding« …
… Aha!
Aktuell bin ich besessen von …
… bin nicht besessen Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
Besessenheit Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
Stomach, Fabios, Immervoll
(leider immer voll)
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
Mein Freund bei Firma Rolka:
Werner! ¶
Art
Wiener Festwochen
Lounge im Looshaus
Michael Schottenberg
Paulus Hochgatterer
Das Schauspielhaus Wien hat bei Autor & Kinderpsychiater
Paulus Hochgatterer ein Stück bestellt, das jetzt im Rahmen
der Wiener Festwochen uraufgeführt wird. In »Makulatur«
geht es um Täuschungen bei unseren Wahrnehmungen.
»Ist das, was wir großspurig unsere Identität nennen, längst
bloße Chimäre?«, fragt Hochgatterer.
Schauspielhaus, 9., Porzellangasse 19, ab 3. Juni
www.festwochen.at
32
live
Matthias Hartmann
Der Burgchef liebt die großen Texte, die sich für gewöhnlich dem Theater versperren. Nach seiner gefeierten Bearbeitung von Tolstois »Krieg und Frieden« geht Hartmann jetzt Homers »Ilias« an. Wieder im
kleinen Rahmen des Kasinos am Schwarzenbergplatz, Jan Lauwers macht ihm für »Troja« die Bühne.
Kasino, 1., Schwarzenbergplatz 1, Premiere im Mai
www.burgtheater.at
Weitere Termine
Böse Buben
Bruno Max inszeniert William
Shakespeares tragische
Liebesgeschichte in seinem Stammhaus in Margareten.
Theater Akzent, 4., Theresianumg. 18,
ab 5. Juni
www.festwochen.at
Theater Scala, 5., Wiedner Hauptstraße
108, ab 21. April
www.theaterzumfuerchten.at
Endlich Schluss
Herbert Föttinger bringt Peter
Turrinis Monolog eines Selbstmörders mit Alexander Pschill.
Theater in der Josefstadt, 8., Josefstädter
Straße 26, ab 3. Mai
www.josefstadt.org
Caligula
Der Antwerpener Multi-künstler
Jan Lauwers bearbeitet Albert
Camus’ erstes Drama um den
römischen Kaiser, der sich in einer
Orgie der Macht befindet.
Kasino, 1., Schwarzenbergplatz 1,
Premiere im Mai
www.burgtheater.at
Bühne
Schauspieldirektorin Stefanie Carp mit Simon
Stephens (o.) und Peter Sellars (u.) bei der
Präsentation des Festwochen-Programms
Festwochen jugendFREI
Antonius
und Kleopatra
Filmregisseur Ulrich Seidls
Bearbeitung von David Foster
Wallaces »Kurze Interviews mit
fiesen Männern« hat bei den
Festwochen Premiere.
Die Wiener Festwochen Lounge im Looshaus startet 2012 in ihr drittes Jahr und
bietet dem Publikum der Festwochen einige Neuerungen. Die ehemalige Schneiderei
des Herrenmodesalons Goldman & Salatsch, die durch die Unterstützung des Festwochen-Hauptsponsors Raiffeisenbank in Wien und der Hauptbücherei Wien wieder
in eine Lounge verwandelt wird, erweitert 2012 ihre Öffnungszeiten: Sie steht den Besuchern jetzt von Montag bis Samstag von 11 bis 20 Uhr zur Verfügung. Am 28. April
öffnet die Lounge ihre Tore und bietet dem Publikum wieder ein reichhaltiges Angebot
an Literatur, Videos und CDs zum Programm, internationale Tageszeitungen sowie
ein breites Rahmenprogramm zum Festival. Neben den bewährten FestwochenVorschauen mit Schauspieldirektorin Stefanie Carp, jeden Samstag um 11 Uhr, gibt es
zusätzlich jeden Mittwoch um 18.30 Uhr die Möglichkeit, mit der Schauspieldramaturgie ins Gespräch zu kommen und mehr über die Arbeits- und Entstehungsprozesse
der einzelnen Produktionen zu erfahren.
Promotion
Momentaner Gemütszustand?
Auf zu neuen Ufern!
Fotos Reinhard Werner, Arno Declair, Ekko von Schwichow/Deuticke, Gabriela Brandenstein
G
ar noch nicht so lange, seit
2005, leitet Schottenberg das
Volkstheater, und trotzdem
hat man das Gefühl, er wäre schon mit dem
Haus verschmolzen. Vielleicht, weil der
Schauspieler & Regisseur schon lange vorher
eine Art Volks-Theater gemacht hat.
Ich kann nicht leben ohne …
… Theater!
Mein nächstes »großes Ding« …
… Meine musikalische Inszenierung in
der nächsten Saison, die ich noch nicht
verrate
Aktuell bin ich besessen von …
… Im Theater auf der Suche nach
neuen Talenten, in meiner Freizeit von
meiner roten Vespa
Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
Zaubern kann ich schon, daher eine
Opernstimme
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
Mein japanisches Lieblingslokal ist
das Sosaku. ¶
Krimi am Theater
»Three Kingdoms« ist ein Theaterkrimi des englischen
Erfolgsautors Simon Stephens, den der deutsche Regisseur Sebastian Nübling grenzüberschreitend europäisch
besetzt hat. Ein Kriminalbeamter gerät darin immer tiefer
ins Rotlichtmilieu und in den internationalen Menschenhandel. Zu Gast bei den Wiener Festwochen.
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, ab 12. Juni
www.festwochen.at
Das erfolgreiche Vermittlungsprogramm
der Wiener Festwochen möchte junge
Menschen für das Theater begeistern
und hat 2012 sein Programm noch
einmal erweitert: Die vielfältigen Formate
– im schulischen sowie außerschulischen
Bereich – bieten Jugendlichen die Möglichkeit, die Festwochen hautnah zu erleben und einen Blick hinter die Kulissen
der Inszenierungen sowie des Festivals
an sich zu werfen. Mit dabei sein werden
erneut die Raiffeisen-Partnerschulen!
Raiffeisen Jugend-Bonus
Raiffeisen Fenstertage
Im Vorverkauf erhalten SchülerInnen,
Studierende, Lehrlinge, Präsenz- und
Zivildiener (bis zum vollendeten 27.
Lebensjahr) ca. 30% Ermäßigung.
An den Abendkassen gibt es für sie nach
Verfügbarkeit ermäßigte Karten zu Euro
8,- bzw. Euro 12,-. Beim Kartenkauf
ist ein gültiger Ausweis bzw. Nachweis
vorzulegen.
Eintrittskarten, die ab dem 30. April
2012 in Raiffeisenbanken in Wien
und Niederösterreich für sämtliche
Festwochen-Vorstellungen der Raiffeisen
Fenstertage 18. Mai und 8. Juni 2012
gekauft werden, sind um ca. 25% ermäßigt. Solange der Vorrat reicht.
Karten für sämtliche Produktionen der Wiener Festwochen sind nach Verfügbarkeit (zzgl. Gebühren) ab 29. April 2012 auf www.ticketbox.at sowie bei den
oeticket-Vertriebsstellen, unter (+43-1) 96096 oder www.oeticket.com, und ab 30. April 2012 auch in allen Raiffeisenbanken in Wien und NÖ erhältlich.
Art
Wenn sich oben
was bewegt, dann
brodelt es unten.
Eine Off-Tour durch Wien
Text Jürgen Weishäupl
E
igentlich ist
das Wort Off
manchen temporären Kunst-Sessions in
leerstehenden Innenstadthäusern oder auch
dem Wurstelprater steckt. Nach wenigen
Schritten sind wir schon am Schwarzenbergplatz und fahren ein
paar Stationen mit dem
71er ins Stadtentwicklungsgebiet Neu Marx,
welches sich hinter dem
T-Center erstreckt und
mit der 20.000
Quadratmeter großen
Rinderhalle eine der
von Galerist Ernst Hilger oder Peter Coelns
Fotodepandance OSTLICHT. Oder wir
schlendern in die neue Heimstätte für
zeitgenössische Oper und Theater, die
falsch um die zahlreichen Orte des
künstlerischen Schaffens und Darstellens zu
bezeichnen, die über ganz Wien verteilt den Puls der Stadt takten. Eigentlich sind sie On. Das beginnt gleich
am Petersplatz. In Wahrheit schon eine Institution ist dieses Theater, welches nun seit zwei
Jahren unter dem neuen Namen GARAGE X
die Wiener Theaterszene aufrüttelt. Harald
Posch und Ali Abdulla
haben ein wahres
Feuerwerk an Eigenproduktionen und Gastspielen entfacht und bieten
nun auch dem postmigrantischen Theater ein Dach
über dem Kopf. Gleich
ums Eck – am BauernMEDIAOPERA in der Rinderhalle. Die Spielstätte der Visualisten geht in die zweite Saison
markt 9 im ersten Stock
– residiert der NEUE
spektakulärsten neuen
EXPEDITHALLE. Von dort machen wir es uns
KUNSTVEREIN WIEN,
Veranstaltungsstätten
im 6er gemütlich und fahren bis zum
Neuer Kunstverein. Topkunst aus aller Welt im
eine Künstlergalerie in
Wiens hat. Hier startet
Matzleinsdorfer Platz, gehen um die Ecke in die
Herzen Wiens am Bauernmarkt
einer Wohnung, zur
ab Mai die Heimstätte
Geigergasse und stehen schon vor dem
Verfügung gestellt von Martin Lenikus und
der Visualisten und VJs – die MEDIAOPERA
WEISSEN HAUS, dem von Alexandra Grausam
geleitet von der Kuratorin Katarzyna Uszynska,
– in ihre zweite Saison und wird erneut
die hier internationale »coming Stars« wie
Performance, visuelle Kunst, Architektur und
James Beckett aus Simbabwe bis zum
Party zu einem großen Gesamtkunsterlebnis
Star-Choreographen William Forsythe ausstellt. verschmelzen lassen. Von hier beamen wir uns in
Von hier spazieren wir die Singerstraße
die Ankerbrotfabrik auf die andere Seite des
hinunter und landen An der Hülben bei der
neuen Hauptbahnhof-Areals und denken, dass
GALERIE EMANUEL LAYR. Bei ihm trifft sich wir da vielleicht mal über eine kleine Brück
zu den Vernissagen die Wiener Kunstszene
hinüberlaufen werden, oder wir fahren U3 – U1
nicht nur, weil er die Shooting-Stars wie
bis Reumanplatz. Hier entsteht gerade das neue
Mohony oder Tillman Kaiser vertritt, sondern
Kreativzentrum von Wien mit Lofts, Werkstätten DAS WEISSE HAUS. Hier trifft sich die
auch darum, weil er als Mastermind hinter so
und Galerien, wie der BROT-KUNSTHALLE
zeitgenössische Kunstszene Wiens
34
live
Off-Spaces
Fotos Neuer Kunstverein, Mediaopera: OSAKA, Das Weisse Haus, Salon 5, Schuberttheater, Nadalokal, Radlager: Benjamin Beta Tardy
Art
geführten Ausstellungsverschiedensten Sälen gibt es täglich Theater,
haus für nationale und
Ausstellungen, Tanz, Lesungen, Konzerte und
internationale junge
vieles mehr. Ein bisschen weiter Richtung
Kunst. Wenn man dort
Innenstadt treffen wir auf das SCHUBERTmal auf einer
THEATER, ein Puppentheater
Ausstellungseröffnung
der ganz besonderen Art. Der
war, weiß man, warum
Regisseur Simon Meusburger
das WEISSE HAUS
und der Puppenspieler Niklaus
immer größer wird.
Habjan bringen nicht nur den
Man braucht Platz für
Herrn Karl oder Michael Jackson
das Publikum. Weiter
mit einem bitterbösen Lächeln
geht’s mit dem 6er bis
auf die Bühnen, sondern haben
zur Gumpendorferstramit Herrn Bernie eine neue
ße, ein paar Schritte in
Kultfigur in die Wiener
die Fünfhausgasse und
Bühnenlandschaft gesetzt. Zum
hinein in den SALON 5.
Abschluss unserer kleinen Tour
Am besten kommt man
fahren wir mit dem Radl in die
in Anna Maria
Westbahnstrasse ins RADLAKrassniggs betriebenen
GER. Spätestens wenn wir dort
SALON 5. Man merkt die sizilianischen Wurzeln
Salon schon eine
ankommen, wissen wir, warum
von Anna Maria Krassnigg. Aperitivo italiano & bestes
Stunde vor Auffühdas jetzt ein Kunstakt war. Wir
zeitgenössisches Drama
rungsbeginn und nimmt
bestaunen Rennradklassiker,
sich an der Bar Aperitivo und Antipasti, schaut
schlürfen besten Kaffe aus
entdecken die lebendige SCHUBERTTHEATER. Im Puppentheater für
Erwachsene treffen wir auf Michael Jackson,
sich eine Uraufführung von Daniel Kehlmann
Neapel. So sind wir gestärkt,
Wiener Musikszene in Herrn Karl und den kultigen Herrn Bernie
oder Franzobel an und diskutiert gleich mit den
wenn wir uns bereit machen für
Lokalen wie dem Rhiz
Künstlern im Salon weiter. Weiter geht’s ein
die nächste Tour durch das künstlerische Wien
oder dem kultigen Chelsea und laufen dabei an
paar Schritte entfernt in der Reindorfgasse im
von jetzt. ¶
Valie Exports Kubus genauso vorbei, wie am
NADALOKAL. In diesem eklektischen
boomenden multikulturellen Bezirk Ottakring
Kunstraum, geführt von Daniel Zimmerman,
mit seinen vielen Kulturinitiativen wie dem
Amanda Pina und Lisa Hinterreithner, fühlt
RAGNARHOF oder dem WERK. Ob wir jetzt
man sich so vertraut und privat wie in der
gelaufen oder mit der U6 gefahren sind, auf alle
live
35
Antipasti an
der Bar – dann
ins Theater:
Sizilianische
Nächte im
Salon 5
NADALOKAL. Es könnte genauso New York, Helsinki oder Zürich stehen. Internationaler Treffpunkt der Performanceszene Wiens
Küche einer guten Wohnungsparty und schon
hüpft man selber bei Performances mit,
schneidet sich noch ein Stück Käse ab und
erschaut sich Kunst in altertümlichen
3D-Aparaturen. Freunde der Wiener Musikszene
laufen jetzt die Gürtelmeile entlang und
Fälle stechen wir dann bei der Volksoper die
Währingerstrasse hinunter und kommen zur
Mutter aller Off-Spaces in Wien, dem WUK.
Das seit über 30 Jahren selbstverwaltete Haus
beherbergt 130 Kulturinitiativen aus allen nur
erdenklichen künstlerischen Sparten. In den
Off-Spaces
RADLAGER. Rennräder und Kaffee. Auch das ist Kunst
Art
Art
Große Tragödien & leichte Mädchen,
Rache, Eifersucht & Staatsraison:
wer in dieser Saison die Wiener Opernhäuser besucht, erlebt Erstaunliches
Redaktion Helga Häupl-Seitz
36
live
Woyzeck 2.0.-Traumfalle
Man darf gespannt sein: Sowohl das dramaturgisch und sprachlich solide Libretto nach einer Novelle von Michael Schneider als auch die
faszinierende Komposition mit ihrer umsichtigen Vokalführung von Markus Lehmann-Horn überzeugten nicht nur die Jury des »GerhardSchedl-Musiktheater«, sondern auch Intendant Walter Kobéra.
Wiener Kammeroper, 1., Fleischmarkt 24, ab 17. 4.
www.neueoperwien.at
Walter Kobéra
Das Wundertheater /
Der Bajazzo
Eine erfrischend neue Auseinandersetzung zur Frage nach Spiel, Wirklichkeit und den Reaktionen des Publikums bietet die unkonventionelle
Paarung der beiden Einakter »Wundertheater« des zeitgenössischen
Komponisten Hans Werner Henze mit dem im Verismo angesiedelten
»Bajazzo« Leoncavallos. Mit Melba Ramos (Nedda/Colombina) und Ray.
M. Wade (Canio/Bajazzo)
Volksoper, 9., Währinger Straße 78, ab 31. 3.
www.volksoper.at
S
eit 1993 ist Walter Kobéra leidenschaftlicher Intendant der Neuen Oper
Wien. Als »Scout« findet er stets
treffsicher junge Sänger, Regisseure
und Komponisten, um hochkarätige Uraufführungen an verschiedenen Spielorten zu gewährleisten.
Sein neuester »Coup« startet im
April – mit der Uraufführung der
Oper »Woyzeck 2.0. – Traumfalle«
des »Gerhard-Schedl- Musiktheater«- Preisträgers 2011: Markus
Oper
Lehmann-Horn. Der junge Münchner Komponist widmet sich dem
Woyzeck-Thema in ganz neuem
musikalischen Umfeld.
Momentaner Gemütszustand?
... vorsichtig optimistisch
Ich kann nicht leben ohne…
... Musik
Mein nächstes »großes Ding«…
... die Budgetierung der
kommenden Saison
Aktuell bin ich besessen von…
... Musiktheater
Welche natürliche Gabe möchten
Sie besitzen?
... Gelassenheit
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
... limes
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
... meine Füße ¶
Fotos Lena Kern, Bubu Dujmic, Dimo Dimov/Volksoper (2), Wiener Staatsoper/Michael Pöhn, Wiener Staatsoper/Axel Zeininger, -bodo-vitus, Cèdric Roulliat, Neue Oper Wien
Oper
Hamlet
Ambroise Thomas rückt die Geschichte der liebenden, verratenen und
sich in den Wahnsinn flüchtenden Ophelia in das Zentrum seiner Oper.
In der Inszenierung der herausragenden französischen Künstler Olivier
Py (Inszenierung) und Pierre-André Weitz (Ausstattung) übernimmt
Christine Schäfer die romantische Rolle der emotionalen Ophelia,
Stéphane Degout rächt als Hamlet ihren Tod und den seines Vaters.
Le Contes D’Hoffmann
Startenor Kurt Streit ist (nicht nur) seit vielen Jahren akklamierter
Gast auf den Brettern des Theater an der Wien. Nun ist der wunderbare Mozart-, Händel- und Monteverdi-Interpret als in seine
phantastischen Traumwelten und Erinnerungen versinkender
Hoffmann in Offenbachs «Hoffmanns Erzählungen« wieder an der
Linken Wienzeile zu hören und zu sehen.
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, ab 23. 4.
www.theater-wien.at
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, ab 19. 3.
www.theater-wien.at
37
live
Don Carlo
Roberto Devereux
Keinesfalls versäumen sollte man die Wiederaufnahme der umjubelten Produktion von Donizettis
»Roberto Devereux« mit Ausnahme-Sopranistin Edita
Gruberová als Elisabetta I. Nur noch vier Mal in dieser
Saison (Edita Gruberová ist sonst vorwiegend bei
Liederabenden und in konzertanten Aufführungen
zu hören) stehen ihr José Bros (Roberto Devereux),
Eijiro Kai (Herzog von Nottingham) und Nadia
Krasteva (Sara) zur Seite.
Mit großer Besetzung unter
dem Dirigat von GMD FranzWelser Möst startet die letzte
Premiere dieser Saison am Haus
am Ring: Ramón Vargas (Don
Carlo), Krassimira Stoyanova
(Elisabeth), Simon Keenlyside
(Rodrigo) und Luciana D‘Intino
(Eboli) sind die Protagonisten
rund um den alternden Herrscher Philipp II. (René Pape),
seiner Realitätsferne und seiner
Uneinsichtigkeit.
Wiener Staatsoper,
1., Opernring 2, ab 16. 6.
www.wiener-staatsoper.at
Wiener Staatsoper, 1., Opernring 2, ab 26. 5.
www.wiener-staasoper.at
Madame
Pompadour
Niemand geringerer als Sopranistin Annette Dasch (u. a.
legendäre »Armida« 2007 in Salzburg) ist »Madame
Pompadour« in der gleichnamigen Operette von Leo
Fall. Die leichtfüßige Musik und ihre pointiert satirische
Handlung sind in den bewährten Händen der Volksoper
bestens aufgehoben.
Volksoper, 9., Währinger Straße 78, ab 8. 6.
www.volksoper.at
Oper
Art
Musicals
Redaktion Melanie Leitner
Wie man aus den Hits von Udo Jürgens
ein Musical bastelt? Noch bis 14. Juni
darf man im Raimund Theater das
Ergebnis bewundern – Klatschen und
Schunkeln inklusive! Mit »Griechischer
Wein« und »Ein ehrenwertes Haus«
räumen Gianni Meurer (l.) und Andi
Bieber die Lacher ab.
all you
need is
love!
Raimund Theater, 6., Wallgasse 18–20,
bis 14. 6., täglich außer Montag
www.vbw.at
38
Die spinnen,live
die Römer!
Werner Sobotka inszeniert Stephen
Sondheims »A Funny Thing Happened on the Way to the Forum«. U. a.
mit dabei: Herbert Steinböck (o.) als
lüsterner Ehekrüppel Senex. Ab Mai
übernimmt Sigrid Hauser die Rolle
von Direktor Robert Meyer.
Tommy
Vom Hamburger Star-Club
bis hin zu ihrem letzten
gemeinsamen Konzert auf
dem Dach eines Londoner
Bürogebäudes zeigt das
Beatles Musical die bedeutendsten Stationen der
Pilzköpfe.
Aladdin jr.
»Aladdin jr.« ist das erste Musical, das
im Rahmen einer Kooperation unter
dem Namen »Disneys Junge Bühne«
von der Walt Disney Company, der
Wiener Stadthalle sowie dem Performing Center Austria realisiert wird. Im
Mai startet »Alice im Wunderland jr.«
Wiener Stadthalle, Halle F,; Aladdin: 26. 2.,
29. 4., 13. 5.; Alice: 16. & 17. 6.;
weitere Termine folgen
www.stadthalle.com
Der kleine
Horroladen
Zum dreißigjährigen Bühnenjubiläum
kommt die Story rund um die fleischfressende Pflanze als Musical-Comedy
nach Wien. Besonderes Highlight:
Walter Lochmann, ehemaliger Dirigent
bei den VBW, wechselt als Mushnik
erstmals auf die Darsteller-Seite.
Orpheum Wien, 22., Steigenteschgasse 94 b,
11. – 13. 5, 21. & 22. 6.
www.orpheum.at
Wiener Stadthalle, Halle F,
15., Vogelweidplatz 14, 1. & 27. 5
www.stadthalle.com
Volksoper Wien, 9., Währinger Str. 78,
12., 17. – 19., 24., 26., 29. 5.; 1., 12., 3., 28. 6.
www.volksoper.at
Die mehr als berührende Geschichte vom Jungen, der nach
einem traumatischen Erlebnis
blind, taub und stumm, dann
von seinem Umfeld misshandelt
und missbraucht und schließlich
zum gefeierten Star wird. The
Who’s legendäre Rockoper, frisch
importiert aus London.
Sister Act
Ganz schön »fabelhaft« sind die
»Babys«, äh Nonnen, die auf der Bühne
des Wiener Ronacher noch bis 24. 6.
glitzern, shaken und Alan Menken-Songs
schmettern. In der Whoopie GoldbergRolle glänzt Ana Milva Gomez, der
ehemalige Vampirgraf Drew Sarich gibt
den bösen Mafioso.
Wiener Stadthalle, Halle F,
15., Vogelweidplatz 14, 9. & 10. 5.
www.stadthalle.com
Ronacher, 1., Seilerstätte 9, bis 24. 6.
www.vbw.at
Cats
Endlich wieder »daheim« sind Peter Wecks Jellicle-Katzen, und das im eigens gebauten Theaterzelt (Rundbühne) mit der Londoner
Originalinszenierung in deutscher Sprache. Höchstes (Darsteller-)Niveau – der Rest von Musical-Österreich sollte die Krallen schärfen!
Theaterzelt in Wien-Neu Marx, 3., Karl-Farkas-Gasse, bis 28. 5.
Musicals
www.cats.de
Fotos VBW Rolf Bock, Tommy Mardo, Barbara Palffy/Volksoper, VBW Brinkhoff/Mögenburg, Bobby Anders
Ich war noch
niemals in
New York
Singen, Tanzen und
Spielen – und das alles
auf einmal. Musical
wird oft milde belächelt.
Manchmal zu unrecht.
Art
Kabarett
Art
Redaktion Erich Demmer
Ein Jahr Stadtsaal – eine Erfolgsbilanz.
Mit fast 400 Sitzplätzen ist er das
größte Kabarettlokal Wiens
L
egendär sind seine Kabarettgründungen (Kulisse,
Vindobona, Spektakel
etc.) in Wien. Nun leitet Fritz Aumayr
– mit Heinz Fuderer – den Stadtsaal.
40
live
Stadtsaal – der Saal
Deutschsprachige Kabarettstars müssen sich nicht mehr in die – verdienstvollen – Kleinkunstlokale zwängen
oder mit Schließtagen in Burg- und Volkstheater spekulieren. Die richtige Größe des Raums ermöglicht auch im
ersten Halbjahr 2012 sensationelle Wien-Premieren. Hier ein unvollständiger Ausblick auf das Programm
6., Mariahilfer Str. 81, 01/ 909 22 44, Öffnungszeiten Haus: 18 Uhr, Saal: 19.30 Uhr, Bar und Büffet: 18-1 Uhr
www.stadtsaal.com
Lukas Resetarits
erreicht heuer sein gesetzliches Rentenalter, weigert sich aber in den Ruhestand zu gehen, fühlte er sich dem
Unruhestand doch schon immer nah. Schon in den früheren 23 Programmen hat er keinen Stéphane Hessel
gebraucht, der ihn zu einem »Empört Euch!« ermunterte. Noch immer gilt: »Es ist bitte Folgendes...«
Lukas Resetarits hat mit »Un Ruhe Stand« am 6.3. (20 Uhr) Premiere und tritt damit noch häufig auf.
www.knowme.at/htms_neu/reset/reset_m.htm
Kabarett
Momentaner Gemütszustand?
Nach einem Jahr Stadtsaal
- Hochstimmung.
Ich kann nicht leben ohne…
... die Auseinandersetzung mit
den Künstlern und Besuchern.
Mein nächstes »großes Ding«…
... leiser treten
Aktuell bin ich besessen von…
... Musik, bin ein hochmotivierter
Gitarreschüler. Befürchte aber, dass
sich ein CD-Verkaufshit (nicht shit
lesen) nicht mehr ausgehen wird.
Meine kleine »Sünde«…
... Talentierter Langschläfer
Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
Bücher lesen oder Filme
anschauen und mir für immer den
Inhalt merken.
Was bewundern Sie bei Mitmenschen?
Wenn sie Ihre Leidenschaften
und Hobbies zum Beruf machen
konnten.
Ihre Lieblings-TV-Serie (Lieblingsrestaurant in Wien, Lieblingsfilm)?
Serie, ev. Two and a half men,
eher aber Donnerstag Nacht,
Restaurant »ON« (Simon Xie Hong)
in der Wehrgasse, Film »Das Leben
der Anderen«.
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
Öffis und Fahrrad. ¶
Fotos Roland Trabe, Stadtsaal, Katrin Werzinger, TheaterKonzor, DionysAsenkerschbaumer, GeriBorn, Klaffl
Fritz Aumayr
Georg Schramm
gilt als der kompromissloseste deutsche Satiriker, der im
TV-Kabarett »Neues aus der Anstalt« kantige Figuren
verkörperte. Eine von ihnen, den renitenten einarmigen
Rentner Lothar Dombrowski, schickt er in »Meister
Yodas Ende – über die Zweckentfremdung der Demenz«
zur notwendigen Rettung der Welt in ebendieselbe.
Gerhard Polt
hat seit der TV-Sketchserie »Fast wia im richtigen Leben« und Filmen wie »Kehraus« und »Man spricht deutsh« auch bei uns Kultstatus. Vorbei die Zeit, in der er
mit den Volksmusik-Anarchos »Biermösl Blosn« auftrat, nun wird solo gepolte(r)t!
Gerhard Polt liest aus seinem Buch »Circus Maximus« am 14. und 15. Mai (20 Uhr)
www.poltseite.de
live
Georg Schramm mit »Meister Yodas Ende«
am 2., 4. und 5.4. (20 Uhr)
www.georg-schramm.de
41
Hans Klaffl
schöpft seine Themen aus dem Beruf Musiklehrer aus Leidenschaft, der ihn
zum »Staatskabarettisten auf Lebenszeit« machte. Im neuen Programm leidet
sein Lehrer Herr Gütlich am Lukas-Podolski-Gymnasium sehr darunter, dass
sich nicht nur die Schüler IQ-mäßig an den Namenspatron angepasst haben,
sondern auch viele KollegInnen aus dem Lehrerzimmer.
Ursus & Nadeschkin
trafen einander vor langer Zeit als Straßenkünstler, starteten eine furiose Duo-Karriere
und pendeln seit 24 Jahren mit sieben Programmen zwischen den Eckpunkten Theater,
Kabarett, Clownerie und Artistik. »Zugabe« versammelt die besten Nummern.
Hans Klaffl mit »Restlaufzeit: Unterrichten bis der Denkmalschutz kommt«
am 14.4. (20 Uhr)
www.hans-klaffl.de
Ursus & Nadeschkin geben eine »Zugabe« am 8., 11. und 12. Mai (20 Uhr)
www.ursusnadeschkin.ch
Kabarett
Art
Art
Klassisches
Namedropping: Violeta Urmana, Franco Fagioli,
Anna Netrebko, Edita Gruberová,
Georges Prêtre, Johann Botha ... see u in vienna
Clemens Hellsberg
42
Christus am Ölberge
live
Philippe Jordan, designierter Chefdirigent der Wiener Symphoniker, leitet das Eröffnungskonzert zum OsterKlang-Festival: Beethovens einziges Oratorium »Christus am Ölberge«,
das er anlässlich seiner Ernennung zum Hauskomponisten des Theaters an der Wien
komponierte. Mit Johann Botha (Jesus) und den Wiener Philharmonikern.
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, 31. 3. & 1.4.
www.theater-wien.at
N
ächstes Publikumshighlight nach dem
Neujahrskonzert
ist für Wiener-Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg das Sommernachtskonzert in Schönbrunn.
Sommerbonus: Der Eintritt ist frei!
Momentaner Gemütszustand?
Wachsamer Optimismus
Ich kann nicht leben ohne …
... Musik
Mein nächstes »großes Ding« …
... immer der nächste Tag
Aktuell bin ich besessen von…
den Wiener Philharmonikern
Meine kleine »Sünde« …
... lesen, lesen, lesen
Welche natürliche Gabe möchten
Sie besitzen?
Begabung für Fremdsprachen
Was bewundern Sie bei Mitmenschen?
Alles, was ich nicht kann
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien,
Ihr Lieblingsfilm?
Schweizerhaus / Der Dritte
Mann
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
90% Straßenbahn, 10% Auto ¶
Frühling in Wien
Alljährlich wird der Große Saal im Musikverein auch nach der Ballsaison extra geschmückt: dann, wenn die Wiener Symphoniker zu ihrem
Festkonzert »Frühling in Wien« einladen. Heuer begrüßt Dirigenten-Legende Georges Prêtre mit »seinem« Orchester am Ostersonntag
musizierend die ersten warmen Sonnenstrahlen – ganz nach dem Motto »Französisches Sentiment trifft Wiener Charme«.
Fotos JF Leclercq, gallery-big, Bubu Dujmic, Wiener Staatsoper/Michael Pöhn, Dario Acosta, Christine Schneider, Richard Schuster, Terry Linie
Redaktion Helga Häupl-Seitz
La cena
del Signore
Countertenor Franco Fagioli, 2011 mit dem
begehrten Premio Abbiati als bester Sänger des
Jahres gekürt, steht seinem »historischen Vorbild« Domenico Genovesi, der von 1717 bis 1752
umjubeltes Mitglied der kaiserlichen Hofkapelle
war, um nichts nach: In »La cena del Signore«
lässt er barocke Arienjuwelen von Johann Josef
Fux, Francesco Bartolomeo Conti und Antonio
Caldara von Neuem erstrahlen.
Minoritenkirche, 1., Minoritenplatz 2, 4. 4.
www.theater-wien.at
Anna Netrebko
Nach ihrer krankheitsbedingten Pause steht Anna Netrebko seit Anfang dieses Jahres wieder auf den internationalen
Konzertbühnen. Den grandiosen Auftakt ihrer Europatournee,
gemeinsam mit Partner Erwin Schrott, feierte sie im Jänner im
schweizerischen Luzern. Im Rahmen der Wiener Festwochen
präsentiert sie mit Daniel Barenboim am Klavier ausgewählte
Werke von Tschaikowskij und Rachmaninow.
Musikverein, 1., Bösendorferstraße 12, 6. 5.
www.musikverein.at
Musik
Arnold Schönbergs Gurre-Lieder
in Topbesetzung: Violeta Urmana
ist der Sopran (Tove); Torsten
Kerl der Tenor (Waldemar); es
dirigiert Zubin Mehta. Sprecher ist
der vor kurzem wegen anhaltender Stimmprobleme von seiner
aktiven Sängerkarriere zurückgetretene Bassbariton Thomas
Quasthoff.
Musikverein, 1., Bösendorferstraße 12,
2. & 3. 6.
www.musikverein.at
43
live
Edita
Gruberová
Sommernachtskonzert
Ihre Konzerte im In- und Ausland sind stets im Vorhinein ausverkauft. Als musikalisches Geschenk für alle
Wienerinnen, Wiener und Gäste veranstalten die Wiener Philharmoniker auch heuer wieder – bei freiem Eintritt
– das große Sommernachtskonzert im Schlosspark Schönbrunn. Unter dem jungen venezolanischen Dirigenten
Gustavo Dudamel wird es ein ausgesucht schönes, international ausgerichtetes Programm geben.
Schlosspark Schönbrunn, 13., vor dem Neptunbrunnen, 7. 6.
www.sommernachtskonzert.at
Musikverein, 1., Bösendorferstraße 12, 8. 4.
www.wienersymphoniker.at
GurreLieder
Musik
Rechtzeitig Karten sichern! Im
Rahmen der Reihe »Solistenkonzerte« der Wiener Staatsoper
gibt sich die »Prima assoluta«
des Hauses und ungebrochene
»Königin des Belcanto« Edita
Gruberová im April die Ehre.
Ihre glockenhelle Stimme ist und
bleibt ein Phänomen: Vor
41 Jahren startete sie vom Ring
ihre weltweite Karriere, vergangenen Dezember feierte sie ihren
65. Geburtstag …
Staatsoper, 1, Opernring 2, 26. 4.
www.wiener-staatsoper.at
Art
Art
Von der Moderne bis zur Mode:
Wiens Museen, Kunsthäuser & Stiftungen
zeigen im ersten Halbjahr 2012
die interessantesten Werke der Kunstwelt.
Redaktion Hans Stephan Grasser
44
live
Belvedere
Das Belvedere befasst sich neben den großen
Klimt-Ausstellungen zusätzlich mit Künstlern, die von Klimt nach und während seiner
Zeit beeinflusst waren. Zwischen dem 15.
März bis zum 17. Juni nimmt etwa die Schau
»Gold« Bezug auf Meisterwerke von Klimt
bis hin zu Warhol und Yves Klein.
Ab dem 29. Juni bieten weiters die Ausstellungen »Orient und Okzident« und »Carl
Schuch« – beide ebenfalls im Unteren Belvedere – einen Einblick in das reichhaltige
künstlerische Klima der Ära.
3., Prinz Eugen-Straße, 10 bis 18 Uhr
www.belvedere.at
Fotos Wien Museum: ©Roland Pleterski/ Westlicht/ Anzenberger Agency, Belevedere: ©Fondation Oskar Kokoschka/VBK, Wien & ©Belvedere, Wien/Markus Guschelbauer;
Essl Museum: © Anselm Kiefer/ courtesy Galerie Thaddaeus Ropac, Paris; Hofmobiliendepot: © Bundesmobilienverwaltung / L. Lammerhuber, Museum Gugging: Art Brut KG;
Frühlings-Ansichten
Essl Museum
Agnes und Karl-Heinz Essl – zwei der wichtigsten Sammler-Persönlichkeiten zeitgenössischer Kunst in Österreich – wählten als Auftakt des Ausstellungsjahres eine Schau von Anselm Kiefer. Zu sehen sind 15 Werke
des Künstlers, darunter vier Hauptwerke aus seiner jüngsten Schaffensperiode. Erstmals werden alle Anselm
Kiefer-Werke aus der Sammlung Essl einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
3400 Klosterneuburg, An der Donau-Au 1, Di–So, 10 bis 18 Uhr, bis 29. 5.
live
www.essl.museum.at
Museum
Gugging
Das Museum Gugging zeigt ab dem 29.
März mit 400 Werken die bisher umfassendste Werkschau des Gugginger
Künstlers August Walla. Der Universalkünstler gilt weltweit als einer der
wichtigsten Vertreter der Art Brut. Zu
sehen: Malereien, Zeichnungen, Radierungen, Objekte und Fotografien sowie
Landschaftsinstallationen.
Parallel werden im Novomatic Salon
des Museums Werke von Weggefährten Wallas gezeigt.
3400 Maria Gugging, Am Campus 2,
Di–So, 10 bis 18 Uhr, ab 29. 3.
www.gugging.org
Wien Museum
Hofmobiliendepot
Die Ausstellung »Mehr als Mode – Die Sammlung Katarina Noever« beleuchtet die Pionierarbeit des gleichnamigen Wiener Top-Models der sechziger Jahre. Noever machte sich später einen Namen als Trendsetterin, Muse,
Geschäftsfrau und Designerin. Zu sehen sind neben zahlreichen Fotos und Eigenkreationen auch Modelle ihrer
Mode-Sammlung von Missoni, Armani, Issey Miyake und Schella Kann. Prädikat: Besonders sehenswert!
»The Sixties – Aufbruch in eine neue Welt« lädt zu einer Zeitreise in den Formenreichtum der sechziger Jahre. Obwohl der
Fokus der Schau auf Möbeldesign liegt, werden ergänzend auch Mode, Fernseher, Radios und andere Alltagsgegenstände
gezeigt, um das typische Lebensgefühl dieser Zeit zu vermitteln. Interessant dabei: Im Sog von Vietman-Krieg, Pariser
Studentenunruhen und Prager Frühling erlebten historische Stile wie etwa Art-deco ein Revival.
7., Andreasgasse 7, Di–So, 10 bis 18 Uhr, bis 17. 6.
4., Karlsplatz, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr, bis 20. 5.
www.wienmuseum.at
Kunst
45
Kunst
www.hofmobiliendepot.at
Art
Leopold Museum
Zum ersten Mal in Österreich zeigt das Leopold Museum eine museale Auseinandersetzung mit dem zeichnerischen und grafischen Werk von Hermann Nitsch.
Im Zentrum stehen seine Architekturentwürfe sowie Skizzen, Zeichungen, Farbskalen für Projektionen, Druckgrafiken und Partituren seiner Kompositionen.
Der aktuelle Anlass: Viele dieser Werke sind von Gustav Klimt, Egon Schiele und Oskar Kokoschka beeinflusst.
7., Museumsplatz 1, Mo, Mi, Fr–So, 10 bis 18 Uhr, Do 10–21 Uhr, bis 9. 4.
www.leopoldmuseum.org
46
live
21er Haus
Albertina
Neben den Ausstellungen »Impressionismus – Pastelle – Aquarelle – Zeichungen«
(läuft bis 31. Mai) und »Monet bis Picasso – Die Sammlung Baltiner« (ab
14. März) sind auch 50 unveröffentlichte Arbeiten von 1969 bis in die späten
70er-Jahre des amerikanischen Fotografen Joel Sternfeld ab dem 27. Juni in den
ehrwürdigen Hallen der Albertina zu sehen. Sternfelds Blick richtet sich auf die
Besonderheiten der USA – sowohl die der Menschen als auch die der Landschaft.
1., Albertinaplatz 1, täglich 10 bis 18 Uhr, Mi bis 21 Uhr
www.albertina.at
Kunst
»Utopie Gesamtkunstwerk« präsentiert anhand
von 54 Werken von international renommierten Künstlern wie Gerald Rockenschaub, Hans
Hollein oder Christoph Schlingensief einen
zeitgenössischen Blick auf die historische Idee
des Gesamtkunstwerks. Kunst als ganzheitliches
und gesellschaftskritisches Denken im Ambiente
des neu renovierten 21er-Hauses.
3., Arsenalstraße 1, Mi–So, 10 bis 18 Uhr, bis 20. 5.
www.belvedere.at
Fotos Kunst Haus Wien: ©Elliott Erwitt/ Magnum Fotos; Leopold Museum: © VBK Wien; Albertina: © Courtesy of the artist and Luhring Augustine, New York, MUMOK: © A. Warhol Foundation for the Visual Arts, New York/ VBK Wien;
Kunsthalle Wien: ©Rona Yefman, Clowns line, 2002, Courtesy the artist and Sommer Contemporary Art, Tel-Aviv
Art
Kunsthalle Wien
Mumok
Die Kunsthalle Wien bietet ihren Besuchern im Frühling Einblicke in gleich
zwei Traumwelten: Bis 1. 4. hat man noch die Möglichkeit, die Modefotografien von F.C. Gundlach im Rahmen der Ausstellung »Vanity« zu bestaunen.
Ab dem 4. 5. laden Arbeiten u.a. von Bruce Nauman, Erwin Wurm und
Federico Fellini in die »Paraellwelt Zirkus«. Gezeigt werden Betrachtungen
zwischen gut und böse, heiter und melancholisch.
Das Mumok bietet eine geballte Ladung Kunst für Pop-Art-Fans. Bis zum 28. 5.
wird eine umfassende Retrospektive von Claes Oldenberg gezeigt – jenem
Künstler, der Alltagsgegenstände in die Kunstwelt einführte. Parallel läuft bis
zum 2. 9. die Ausstellung »Pop and the Sixties« mit Schlüsselwerken von Andy
Warhol, Roy Lichtenstein und David Hockney. Die Schau wurde durch das
österreichische Sammlerpaar Irene und Peter Ludwig ermöglicht.
7., Museumsplatz 1, täglich 10–19 Uhr, Do bis 21 Uhr
www.kunsthalle.at
7., Museumsplatz 1, Mo 14–19 Uhr, Di, Mi, Fr, Sa 10–19 Uhr, Do 10–21 Uhr
47
www.mumok.at
live
Kunst Haus Wien
Das Kunst Haus Wien zeigt heuer Charakterköpfe unterschiedlichster Art: Vom 8. März bis zum 3. Juni befasst sich die Ausstellung »Head 2 Head« mit der Darstellung von
Politikern. Beispiele politischer Plakate aus den letzten hundert Jahren beleuchten die gesamte Bandbreite des Themas – von der Satire bis hin zur Überhöhung der
Persönlichkeit. Ab 14. Juni verzaubert die Ausstellung »Mensch im Hund – Fotografien 1949 bis 2001« des Fotokünstlers Elliott Erwitt bestimmt jeden Hunde-Fan (bis 30. 9.).
3., Untere Weißgerberstraße 13, täglich von 10 bis 19 Uhr
Kunst
www.kunsthauswien.com
Art
Best of Klimt
Am 14. Juli jährt sich der Geburtstag von
Gustav Klimt zum 150. Mal. Wien ehrt den
Wegbereiter der Moderne mit einer Vielzahl
von sensationellen Sonderausstellungen.
Redaktion Hans Stephan Grasser
48
live
Belvedere
Das Belvedere, das weltweit die größte Sammlung von Gemälden Gustav Klimts besitzt, präsentiert ab 15. Juni in der
Beletage des Oberen Belvedere die Schau »Meisterwerke im Fokus: 150 Jahre Gustav Klimt«. Dabei werden sämtliche
Gemälde Klimts aus dem Bestand des Hauses auf ganz besondere Weise ausgestellt. Besucher erfahren auch die Rezeptionsgeschichte der einzelnen Werke sowie wichtige Ereignisse aus dem Leben des Künstlers.
Oberes Belvedere, 3., Rennweg 6, tägl. 10–18 Uhr, Mi 10–21 Uhr
www.belvedere.at
Klimt
Führer
Der Kunst- & Kulturführer
von Michael Schmid ist
sowohl eine Einführung in
Gustav Klimts Schaffen,
als auch ein Wegweiser zu
seinen Werken in Wien.
Das Buch vermittelt ein
solides Grundlagenwissen
zu einem der wichtigsten
Wegbereiter der Moderne,
und führt zugleich an alle
Orte seines Wirkens.
ab € 14,90 (Tb)
www.echomedia-verlag.at
Kunsthistorisches Museum
Das Kunsthistorische Museum veranstaltet bis zum 6. Mai eine Sonderausstellung, die sich der mittleren Schaffensperiode Gustav Klimts, sprich
von 1886 bis 1897, widmet. Im Mittelpunkt stehen dabei die Zwickel- und Interkolumnienbilder, die Klimt für die Stiegenhalle des Museums fertigte. Zur besseren Sicht wurde eigens eine Brücke gebaut, auf der man den Kunstwerken jetzt ganz nahe sein kann.
1., Maria Theresien-Platz, Di, Mi, Fr–So, 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr
Klimt
www.khm.at
Fotos Belvedere: Stiftung Moritzburg, Halle an der Saale Foto © Klaus Göltz; Klimt-Skizze: © Kunsthistorisches Museum Wien; Leopold Museum: Anton Josef Trčka © © Imagno/Austrian Archives; Entwurfszeichnung Baum, 1910/1911,
© MAK/Georg Mayer; Albertina: Halbbildnis einer Dame in Schwarz mit Federhut, 1907-08. Albertina, Wien, © VBK, Wien 2011 Gustav Klimt; Nuda Veritas, Gustav Klimt, 1899, Österreichisches Theatermuseum © Kunsthistorisches Museum
Art
Leopold Museum
Das Leopold Museum richtet bis zum 11. Juni im Rahmen der Ausstellung »Gustav Klimt. Eine (Zeit)
Reise« den Blick auf die Reisetätigkeit des Meisters und die dabei entstandenen Werke. Neben Highlights wie seinen Salzkammergut-Bildern und seiner Darstellung des Doms in Venedig werden auch 100
Zeichnungen sowie Teile des Nachlasses von Emilie Flöge gezeigt.
7., Museumsplatz 1, Di 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr, bis 11. Juni
www.leopoldmuseum.org
live
TheaterMuseum
MAK
Das Österrreichische Museum für
angewandte Kunst hütet Gustav
Klimts neunteilige Werkzeichnung
zum Mosaikfries des von Josef
Hoffmann ausgeführten Speisezimmers im Palais Stoclet in Brüssel.
Zudem ist das MAK Eigentümer
des Archivs der Wiener Werkstätte.
Es umfasst 16.000 Entwurfszeichnungen sowie 20.000 Stoffmuster,
Plakate, Fotoalben und Geschäftskorrespondenzen der Bewegung.
1., Stubenring 5, Di 10–24 Uhr,
Mi–So 10–18 Uhr
www.mak.at
49
Albertina
Die Albertina zeigt einen Großteil ihres Klimt-Bestands aus 170 Blättern. Dabei handelt es sich vor allem um Zeichnungen, die mit Kreide,
Bleistift oder farbigen Stiften, und gelegentlich auch mit Feder oder
mit Aquarell- und Goldfarben gefertigt wurden. Seine Aktstudien
geben einen tiefen Einblick in seine Arbeitsmethoden und in Klimts
geistiges Universum – was um so interessanter erscheint, als sich
Klimt praktisch nie zu seiner Kunst äußerte.
1., Albertinaplatz 1, Mo–Mi, Fr–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr, 14. 3. bis 10. 6.
www.albertina.at
Klimt
Gustav Klimts berühmtes, aber selten
gezeigtes Gemälde »Nuda Veritas« kam
über den Nachlass des Schriftstellers,
Dramatikers, Theater- und Literaturkritikers Hermann Bahr in das Theatermuseum. Dort wird es nun im Rahmen
der Ausstellung »Die Nuda Veritas und
ihr Verteidiger Hermann Bahr« gezeigt.
Anschaulich dokumentiert werden auch
die historischen Kontroversen um Klimt
und sein Werk.
1., Lobkowitzplatz 2, Di–So, 10–18 Uhr, ab 10. 5.
www.theatermuseum.at
Museum für Volkskunde
Das Österreichische Museum für Volkskunde konnte 1998 350 Objekte aus dem Nachlass von Emilie Flöge
– sie war Gustav Klimts Partnerin und Muse – erwerben und zeigt nun erstmals die umfangreiche Textilsammlung in Form einer aufwändig kuratierten Ausstellung. Dokumentiert wird auch der Aufstieg des Haute-Couture-Salons »Schwestern Flöge« bis zu dessen Schließung im Jahr 1938 durch die Nazis.
8., Laudongasse 15–19, Di–So 10–17 Uhr
www.volkskundemuseum.at
Wien Museum
50
Das Wien Museum besitzt mit rund 400
Blättern den weltweit größten Bestand
an Zeichungen Klimts. Neben diesen
wird hier auch als absolutes Highlight der
Ausstellung »Klimt. Die Sammlung des
Wien Museums« das Porträt Emilie Flöge
gezeigt. Plakate des Meisters, sein berühmter Arbeitskittel, Portraitaufnahmen, die
Totenmaske, Schieles Zeichnung des Toten
und ein Abguss von Klimts rechter Hand
runden die eindrucksvolle Schau ab.
4., Karlsplatz, Di–So 10–18 Uhr, 16. 5.–16. 9.
www.wienmuseum.at
live
Burgtheater
Im Burgtheater finden sich gleich mehrere von Gustav Klimts Schlüsselarbeiten, in denen sich
die Wende zur symbolistischen Phase des Wiener Jugendstils ankündigt: Neben den berühmten
Deckenfresken gibt es hier auch Entwurfszeichnungen sowie das einzige Selbstportrait des Malers.
Die Werke können im Zuge eigener Klimt-Führungen besichtigt werden.
1., Dr. Karl Lueger-Ring 2, Fr–So, 14 Uhr
www.burgtheater.at
Künstlerhaus
Die Ausstellung »Gustav Klimt und das Künstlerhaus«
nimmt an Hand von Fotos, Dokumenten und Briefen
Bezug auf die vielen künstlerischen und biografischen
Berührungspunkte zwischen Klimt und dem Stammsitz der
bedeutenden Wiener Künstlervereinigung. Klimt war von
1891 bis 1897 Mitglied und lernte hier seinen größten Mäzen
– Nikolaus Dumba – kennen. Zudem werden Werke von
Contemporary Artists zum Thema gezeigt.
1., Karlsplatz 5, Mo–Mi, Fr–So, 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr,
6. 7. bis 2. 9.
www.k-haus.at
Secession
Hier findet sich der berühmte Beethovenfries. Die mehr als 34 Meter lange Wandmalerei hat die 9.
Symphonie Beethovens zum Thema und löste wegen ihrer Erotik und Drastik neben Bewunderung auch
heftige Kritik aus. Die Secession bietet im Jubiläumsjahr Spezialführungen. Ab 23. 3. wird zudem eine
Installation von Gerwald Rockenschaub, die auf den Fries Bezug nimmt, der Öffentlichkeit präsentiert.
1., Friedrichstraße 12, Di–So, 10–18 Uhr
Klimt
www.secession.at
Fotos ©Künstlerhaus Archiv; Portrait Emilie Flöge: © Wien Museum; Beethoven-Fries: ©Belvedere, Wien (Leihgabe in der Secession Wien); Besatzstreifen: ©Österreichisches Museum für Volkskunde; Burgtheater: ©Georg Soulek
Art
WIEN MUSEUM
KARLSPLATZ
KLIMT.
AB 16. MAI 2012
HAUPTSPONSOR DES WIEN MUSEUMS
AUSSTELLUNGSSPONSOREN
KOOPERATIONSPARTNER
WWW.WIENMUSEUM.AT
Art
Redaktion Monika Kulig
Kunstgenuss der Superlative – nicht nur
in öffentlichen Institutionen.
Von bildgewaltigen Fotografien bis zum
»Live Painting« – Art live hat für Sie
die Ausstellungs-Highlights.
Artillerie
52
live
S
Extravagante
T-Shirt-Übermalungen von Lukas
Ipsmiller und
Clemens Haas kann
man noch bis 10. 3.
in der Artillerie
bestaunen
Laura Karasinski &
Thomas Klein
chaufenstergestaltung
mal anders: Das Kreativduo Laura Karasinski und
Thomas Klein lädt im Vier-bis-sechsWochentakt alle Kunstinteressierten
zur »Fliegenden Galerie«, wenn
die Glasfront ihrer »Artillerie« von
Künstlern live verschönert wird.
Momentaner Gemütszustand?
... Müde, aber arbeitshungrig. Mit
leeren Mägen, aber voller Tatendrang!
Wir können nicht leben ohne …
... Arbeit, Bonbons und das
allmächtige Internet.
Unser nächstes »großes Ding« …
... Fliegende Galerie Teil 4 mit
Lukas Ipsmiller und Clemens Haas.
Aktuell sind wir besessen von …
... Antipasti, Pinienkernen,
3D- Plottern, Leute-Kennenlernen und
dem Warten auf den Sommer 2012.
Unsere kleine »Sünde« …
... spätnächtliche Besuche bei
McDonald’s
Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
Musikinstrumente verstehen und
spielen, Noten lesen, Zeit haben.
Was bewundern Sie bei Mitmenschen?
Laura: Ihre ungebändigte
Fantasie, die Freiheit in ihrer
Denkweise. Thomas: Furchtlosigkeit
vor der Zukunft. ¶
Galerien
Kunst, Musik & Trank: Die nächste »Fliegende Galerie« findet
am 10. 3. ab 12 Uhr statt. 6., Sandwirtgasse 8
www.dieartillerie.at
Fotos Oskar Schmidt, Lukas Ipsmiller, Karasinski & Klein, Darrer, Courtesy Galerie Meyer Kainer, Kleine Galerie Wien, Charim Galerie Wien, inoperable Gallery Vienna
Galerien
Art
Berenice Darrer
1976 in Windhoek, Namibia geboren, kam Berenice Darrer 1982 nach Wien, wo sie an der Universität für angewandte Kunst Malerei studierte.
Für ihre Diplomarbeit mit dem Förderpreis des Landes Niederösterreich ausgezeichnet, folgten nach Abschluss des Studiums Ausstellungen u. a. in
Tokio und Berlin sowie Anerkennungen wie der Preis der Fachjury beim Renault Art Award.
»In zwölf Gesängen«, Galerie Hilger, 1., Dorotheergasse 5, ab 13.3.
www.hilger.at
53
live
Veronika Steiner
Nach einem kurzen Ausbruch in die Biochemie und die Musik begann die Wiener Künstlerin ihr Studium an der
Hochschule für Angewandte Kunst. Sie empfindet ihr Schaffen als »beständige Annäherung, ein fortwährendes Suchen nach einem Weg, dessen Existenz von Polarität und Symbolen begleitet ist.« Die von ihr empfundene Gegensätzlichkeit zeigt sich in klaren Fragmenten und dunkler Schwärze. Ihre Arbeit unterliegt einer ständigen Veränderung, wodurch ein Fluss stattfinden kann – die Spurensuche des Betrachters kann beginnen.
»Spurensuche«,Kleine Galerie, 3., Kundmanngasse 30, 2. 5.–6.6.
www.kleinegalerie.at
Johan Potna
und Matteo
Dineen
Johan Potna und Matteo Dineen
schaffen fantastische Welten voller
skurriler Gestalten. Man kann ihre
Kunst zur »Low brow«-Bewegung
zählen, für die eine spielerisch-humoristische Verarbeitung von Objekten
aus der Popkultur nach Art des Surrealismus charakteristisch ist.
Inoperable, 7., Burggasse 24, 17. 5.–23. 6.
www.inoperable.at
Valie Export
Das künstlerische Schaffen von Valie Export ist von der Erweiterung des Bildbegriffes, von
konzeptueller Fotografie und von Werkprozessen, die mit dem Begriff des »Anagrammatischen«
charakterisiert werden, geprägt. Basierend auf Entwürfen von 1973, widmet sich die Ausstellung
neuen Fotografien und der Präsentation der 29 Filme aus der DVD-Box »METANOIA«.
Charim Galerie, 1., Dorotheergasse 12/1, bis 3.3.
Galerien
www.charimgalerie.at
Art
Art
Cindy Shermans
Spiel mit Verwandlung begann in den
siebziger Jahren in
Boston. Jetzt in der
Sammlung Verbund
54 zu entdecken!
live
Text Helmut Schneider
Untitled, 1975
Elf ausgeschnittene
S/W-Fotografien
aus dem Film »Doll
Clothes«
Seit mehr als 35 Jahren jongliert
die 1954 in New Jersey geborene
Künstlerin mit Rollenbildern
und weiblichen Identitäten.
Kunst
F
ast 3 Millionen
Dollar für ein Werk –
das ist ein Erlös, den Fotokünstler bei Auktionen eher
selten erzielen. Die seit 1976 in New York beheimatete Cindy
Sherman ist zweifelsohne der Superstar ihrer Kunstsparte, ihre
Fotoarbeiten sind seit Jahren in der Millionenliga. Der Zähigkeit der
Kuratorin Gabriele Schor ist es zu verdanken, dass die SAMMLUNG
VERBUND jetzt Shermans Frühwerk zeigen kann. Drei Jahre lang hat
sie in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin die konzeptuellen
und performativen Anfänge des Œuvre von Cindy Sherman
wissenschaftlich aufgearbeitet. Die Ausstellung »That’s me – That’s
not me. Frühe Werke von Cindy Sherman« zeigt bis 16. Mai 2012 in
der Vertikalen Galerie der VERBUND-Zentrale rund 50 Werke der
Künstlerin, welche die SAMMLUNG VERBUND seit ihrer Gründung
im Jahre 2004 kontinuierlich erworben hat.
Cindy Sherman, der Popstar der Fotokünstler. Und das, obwohl
ihre Werke höchst komplex sind und sie ihre Themen wie weibliche
Stereotypen nicht eben »kulinarisch« aufarbeitet. Ihre bis ins letzte
Detail ausgearbeiteten Maskeraden demaskieren das – von
Die Ausstellung in der SAMMLUNG VERBUND zeigt die Ursprünge
der New Yorker Künstlerin. In einem Interview mit der deutschen
Kunstzeitschrift »Monopol« erklärte sie: »Ich besaß als Kind einen
Koffer voller alter Klamotten, die ich mir im Trödelladen besorgte.
Ich habe also getan, was viele Kinder tun, aber nicht so wie viele
andere kleine Mädchen, die sich verkleiden, um hübscher auszusehen. Ich habe mich verkleidet, um hässlich und alt und wie ein
Monster auszusehen.«
Die Siebziger waren allerdings kein gutes Jahrzehnt für
Verkleidungen. Sherman beklagte, dass damals nicht einmal Makeup erlaubt war, denn alles sollte »natürlich« aussehen. Sherman ging
trotzdem ihren Weg. Eine Freundin gab nämlich den Anstoß, dass sie
ihre Verwandlungen, mit denen sie sich zunächst nicht in der
Öffentlichkeit zeigen traute, fotografieren sollte. Daraus wurde ihre
erste Fotoserie, die sie »Film Stills« nannte, obwohl da noch kein
Film gedreht wurde: »Mir ging es vor allem um Mehrdeutigkeit. Ich
wollte etwas Mysteriöses schaffen und viele offene Fragen stellen, so
dass die Menschen beim Anblick der Bilder an viele verschiedene
Geschichten denken konnten.«
Die Idee hinter diesen frühen Arbeiten: Sherman wollte zeigen,
»Als Kind habe ich mich nicht verkleidet,
um hübscher, sondern um hässlich
live
und alt und wie ein Monster
auszusehen.«
55
Männern dominierte – Bild der Frau seit den 70er-Jahren. Dabei
bedient sie sich Stereotypen der Literatur, der Märchen oder des
Films. Zuletzt sorgte sie mit ihren Clownmasken für Aufsehen.
Körpereinsatz ist bei ihr obligat. Die Fotos sind alles andere als
Selbstporträts, obwohl die Künstlerin darauf stets selbst zu sehen
ist. Ihren Bildern sollte man einfach nicht trauen. Denn wenn sie
nackt erscheint, ist vieles an
ihrem Körper nur eine
Plastikattrappe. Ihre
Rollenspiele sind dabei
manchmal extrem. Sherman
schreckt auch vor künstlichen
Gliedmaßen und sehr
verfremdeten Puppen nicht
zurück.
dass die Schönheit genauso künstlich
ist wie alles andere, wodurch auch
die Hässlichkeit in Frage gestellt
wurde. Alles ist ein Konstrukt.
Sherman ist eine Künstlerin, die viel
über ihre Arbeit nachdenkt, wie man
Mark Seligers
Porträt von Cindy
Sherman
Kunst
Zur Ausstellung erscheint im Verlag
Hatje Cantz der Katalog Cindy Sherman:
Das Frühwerk 1975–1977 (Mit einem
Essay von Gabriele Schor – deutsche und
englische Ausgabe)
an den seltenen Interviews
erkennen kann. Wohl nicht
zuletzt, weil sie Kunst für sehr
wichtig hält: »Ich glaube, dass
die Kunst auf irgendeine
Weise die Gesellschaft
zusammenhält.« Wie möchten
Sie ihre Bilder betrachtet
wissen?, wurde sie einmal
gefragt. Ihre Antwort: »Mit
offenen Augen und offenem
Geist.« ¶
Art
Art
56
57
Links:
Untitled (Murder
Mystery People),
1976/2000. S/WFotografie aus der
17-teiligen Serie:
11. The Maid
Rechts:
Untitled (Bus
Riders), 1976/2000.
S/W-Fotografie aus
der 15-teiligen Serie.
Kunst
Kunst
Art
Art
58
59
Links:
Untitled (Murder
Mystery People),
1976/2000. S/WFotografie aus der
17-teiligen Serie:
12. The Dashing
Leading Man (in
Character)
Rechts:
Untitled (Line-up),
1977/2011. S/WFotografie aus der
12-teiligen Serie.
Kunst
Kunst
Art
60
ORANGE KINO DONNERSTAG
2 FÜR 1
SMS "KINO" AN 2121
2 TICKETS ZUM PREIS VON 1, JEDEN DONNERSTAG
Orange Kino Donnerstag
Das sind zwei Tickets zum Preis von einem.
Für jeden Film, mit jedem Freund, jeden Donnerstag,
in jedem Cineplexx und Constantin Film Kino.
Orange Kunden SMSen „Kino“ an 2121.
Untitled (Line-up),
1977/2011. S/WFotografie aus der
12-teiligen Serie.
Kunst
Orange Kino Donnerstag steht allen Orange Handyvertragskunden zur Verfügung. Wertkarten Kunden und Mobiles Internet Kunden können das Service derzeit leider nicht nutzen.
Pro Person und Kinodonnerstag kann nur ein Code eingelöst werden. Infos zur Gültigkeit und den teilnehmenden Kinos auf orange.at/kino
Art
Y
T
U
A
BE
T
S
E
T
CON
.2
17. 0 2 . – 2 6 . 0 5
012
62
Untitled (Lucille
Ball), 1975/2001.
Gelatinesilberabzug
Eine Ausstellung zum Verhältnis
von Schönheit & Kunst.
Kunst
MUSA MUSA
MUSA MUSA
MUSA
Museum Startgalerie Artothek
Felderstraße 6-8, Wien 1
(neben dem Rathaus)
MUSA MUSA
Di, Mi, Fr 11.00-18.00
Do 11.00-20.00
Sa 11.00-16.00
Eintritt frei
www.musa.at
MUSA
Art
Art
Wir sind Mode!
Events, Awards und Catwalk-Spektakel.
Wien hat eine Reihe von Veranstaltungen,
die Fashion made in Vienna präsentieren
Redaktion Klaus Peter Vollmann
Einmal jährlich werden die Vienna Awards für außergewöhnliche
Leistungen in der Fashionbranche vergeben. Wobei sich die Preise
nicht nur an den Modeschaffenden selbst orientieren, sondern
auch am kreativen Umfeld: So werden auch die besten Models,
Hair- & Make-up-Artists, Stylisten, Fotografen und Modejournalisten ausgezeichnet. Heuer wird zum ersten Mal auch ein Newcomer
prämiert – ihm winken 10.000 Euro Preisgeld und eine Verkaufsfläche im Steffl, der diesen Award stiftet.
26. März im MuseumsQuartier
64
www.viennaawards.at
live
Marjan Firouz
S
ie arbeitet erfolgreich als
PR-Agentin und organisiert
jährlich die Vienna Awards:
Marjan Firouz im Wordrap.
Momentaner Gemütszustand …?
... glücklich und voller Vorfreude
auf 2012
Ich kann nicht leben ohne …
... mein iPhone
Mein nächstes »großes Ding« …
... so wie jedes Jahr seit 2009:
Vienna Awards for Fashion & Lifestyle
Aktuell bin ich besessen von …
... meinem Lieblingsparfum
Rose Les Parfums de Rosine
Meine kleine »Sünde« …
... ich versetze regelmäßig
meinen Personaltrainer
Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
... ich hätte gerne ein fotografisches Gedächtnis
Was bewundern Sie bei Mitmenschen?
... ihre Geduld
Ihre Lieblings-TV-Serie …
... Mad Men
Ihr Lieblings-Restaurant …
... Oasia
Ihr Lieblings-Film …
... Pulp Fiction
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
... Mein Mini One, bald Mini
Countryman: Mehr Platz für
Individualität :-) ¶
Mode
Fotos Vienna Awards, Ringstrassen-Galerien Designer Award, Elfie Semotan
Vienna Awards
for Fashion & Lifestyle
65
live
RingstrassenGalerien
Designer Award
Auch das exklusive Einkaufscenter am Ring ruft
jährlich einen Modepreis aus. Die besondere
Herausforderung hierbei: Teilnehmende Designer müssen jeweils ein komplettes Outfit nach
einem vorgegebenen Thema – heuer Red Carpet
meets Glamrock – entwerfen. Dem Sieger
winken 3.000 Euro Preisgeld sowie ein Porträt
in einem Lifestyle-Magazin. Der Eintritt zum
Event ist frei!
18. April in den Ringstrassen-Galerien
www.ringstrassen-galerien.at
12 festival for
fashion and photography
Das wohl renommierteste heimische Modefestival mit Blickrichtung Avantgarde feiert eine Woche lang
österreichische Mode und Photographie mit zahlreichen Ausstellungen, Workshops, Vorträgen, Seminaren und einem speziell kuratierten Guerilla-Store. Dazu zeigen die interessantesten Austro-Modedesigner, deren Schaffen sich auch international ausrichtet, Fashionshows. Alljährlicher Höhepunkt: die
Verleihung der AFA – Austria Fashion Awards, der offiziellen österreichischen Modepreise.
29. Mai bis 5. Juni
www.12festival.at
Mode
Art
Seit vielen Jahren erfolgreich, weil besonders niederschwellig
angelegt. Die Idee dahinter: Designer aus den Bereichen Mode,
Schmuck und Accessoires direkt mit Kunden zusammenzubringen. Haben Erstere Gelegenheit, ihre Produkte an Ständen selber
zu präsentieren, können Interessierte das Gezeigte gleich vor Ort
probieren und kaufen. Heurige Schwerpunkte: Junge, ökofaire
Mode und Design für die Best-Agers.
4. bis 6. Mai im MAK
www.modepalast.com
66
live
Fotos Susanne Stemmer, Christian Leitner, Ali Schafler
Modepalast Brand
New Expo
Vienna Fashion Night
14. Juni in der Wiener Innenstadt
www.viennafashionnight.at
Summer
of Fashion
Das MuseumsQuartier widmet der Mode
quasi einen Jahresschwerpunkt, wobei ein
Großteil der im MQ ansässigen Kulturinstitutionen ihre Aktivitäten nach diesem
Generalthema ausrichten. Start ist am
14. Juni mit der Ausstellung Kunst und
Mode im mumok sowie einer Ausstellung
im freiraum quartier21, den Abschluss
bildet dann im Herbst die MQ Vienna
Fashion Week.
Ab 14. Juni
www.mqw.at
Mode
illu: Blagovesta Bakardjieva
Glamour, Shopping, Charity & Party: Bei der Vienna Fashion Night halten die besten Geschäfte der City von 19 bis 22 Uhr geöffnet und bieten mit diversen Goodies ein besonderes Einkaufserlebnis. An einem historischen Platz der Innenstadt findet eine Fashionshow
statt, in deren Rahmen auch die Vivie-Awards in den Kategorien Designer International
und Designer National vergeben werden. Ein Teil des Erlöses geht an eine Initiative zur
Bewusstmachung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen speziell bei Frauen.
www.viennafashionnight.at
Art
Art
Tanz
Redaktion Ursula Hauer
live
Meisterwerke des
20. Jahrhunderts
Carmina Burana
… made in France: Serge Lifars »Suite en blanc«, 1943 für die Pariser Oper – und ein großes
Ensemble – geschaffen. Nils Christe ließ sich für »Before Nightfall« (1985) von Bohuslav
Martinůs Doppelkonzert inspirieren. Nach literarischer Vorlage und zu Musik von Georges Bizet schuf Roland Petit 1974 »L’Arlésienne«.
Wiener Staatsoper, 1., Opernring 2, 23. 2., 3. 3.
Carl Orffs »Carmina Burana«, Claude Debussys
»Nachmittag eines Fauns« und Maurice Ravels
»Bolero« in jeweils eigens für das Wiener Staatsballett
geschaffenen Fassungen.
Volksoper Wien, 9., Währinger Straße
78, 2./11./27. 3., 17./23. 4./ 3. 5.
www.wiener-staatsballett.at
Walter Heun
W
alter Heun, künstlerischer Intendant des
Tanzquartier Wien,
tritt dafür ein, dass Wien seine lebenden
Künstler genauso verehrt und fördert wie
seine toten …
Momentaner Gemütszustand?
Die Ruhe nach einem Herbst wie im
Rausch, allmählich all die wunderbaren
künstlerischen und Erfolgs-Erlebnisse im
Tanzquartier »verdauend« …
Ich kann nicht leben ohne …
... Liebe, Bewegung, Vertrauen, Humor
und all die schönen Sachen.
Mein nächstes »großes Ding« …
... ist beruflich die Wiener Version von
Jerome Bels Performance-Klassiker »The
show must go on« am 17. und 18. 2. – nebst
Künstlerfest mit Gelatin am 17. 2. Ein
absolutes MUST!
Meine kleine »Sünde« …
... heißt Lagavulin, ist brünett bis braun,
sehr intensiv, rauchig, aber erst im Abgang
und heizt dann voll ein – ein echter Single
Malt eben.
Welche natürliche Gabe möchten Sie besitzen?
... im Hier und Jetzt zu sein, ohne zu
projizieren oder zu erinnern.
Tanz
www.volksoper.at
Was bewundern Sie bei Mitmenschen?
... Vieles! Ich liebe es, Menschen zu
betrachten. Vielleicht gehe ich deshalb so
gerne ins Theater?
Ihre Lieblings-TV-Serie...
TV: war gestern.
Ihr Lieblings-Restaurant in Wien …
Lieblingsorte: derzeit Café Sperl, die
Loos Bar.
Ihr Lieblingsfilm …
Favourite film for a life time: »2001: A
Space Odyssey«
Ihr Fortbewegungsmittel in Wien…
… die Zeitmaschine, mit der man sich
von der Vergangenheit, die einen in Wien aus
jedem Winkel anhaucht, in Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft beamen kann. ¶
Afrika im Zentrum zweier Soli der kanadischen
Choreografin Ula Sickle, ein Einblick in die
zeitgenössische kongolesische Tanzsene. Den
Soundtrack liefern die Tänzer jeweils selbst live,
durch Atem, Stimme und Bewegung.
Ob 1 Jahr oder 14 Jahre alt, das Tanzfestival der drei Kooperationshäuser Dschungel Wien, brut im
Künstlerhaus und Tanzquartier Wien bietet für alle Altersklassen Workshops wie Performances.
Zeitgenössische Produktionen aus ganz Europa stehen auf dem Programm – u. a. »I love Vienna«, eine
Uraufführung von Choreograph Philippe Riera mit türkischstämmigen Jugendlichen aus Wien.
17./18. 3., TQW, Halle G, Museumsplatz 1
23. 2.–3. 3., verschiedene Spielorte
www.tqw.at
www.sbw.at
Fotos Chris Haring, Lennart Laberenz, Wiener Staatsballett/ Elisabeth Bolius/ Casanova Delbó, Cyrille Cauvet/ Opera Theatre Saint Etienne, Herman Sorgeloos, TQW, bbpromotion
Zeitgenössische Werke wie klassische Stücke,
heimische Künstler und internationale Namen –
2012 wird wieder ein sehr bewegtes Jahr!
68
Solid Gold/Jolie
Tanzfestival für junges Publikum
Icosahedron
Die portugiesische Choreografin Tânia Carvalho hat einen
kaleidoskopartigen Körper
aus vier Gruppen zu je fünf
Tänzern geschaffen, inspiriert
durch die geometrische Figur
des Ikosaeders. In »Icosahedron« wechseln Synchronisation und Auflösung der
Bewegungen einander ab.
Ballet Revolución
Eine tänzerische Weltreise, ein bunter Stil- und Genremix:
Traditionelles aus Afrika und Spanien, gepaart mit russischer
Technik trifft auf kubanische Tänzer – und das zu HitparadenHits von Usher über Enrique Iglesias bis Beyoncé performt von
The Havanna All Star Band live on Stage.
TQW, Halle G, 9./10. 3.
www.tqw.at
Museumsquartier, Halle E, 7., Museumsplatz 1, 6.–18. 3.
www.balletrevolucion.com.au, www.mqw.at
2nd nature
Tanz goes Repertoire, in einer Koproduktion
von Schauspielhaus und Tanzquartier. Christine
Gaiggs choreografisches Setting: Xaver Bayers
Erzählung »Wenn die Kinder Steine ins Wasser
werfen«, das Protokoll eines Ich-Erzählers, der
auf seinen Anschlussflug wartet.
Schauspielhaus, 9., Porzellang. 19, 15. 3.
www.schauspielhaus.at
live
Lord of the Dance
69
Seit 13 Jahren steppt »Lord of the Dance« erfolgreich um die Welt – und macht wie
jedes Jahr Halt in der Wiener Stadthalle. Das »Klacken der Killerhacken« aus Irland
hat sich eine treue Fangemeinde ertanzt, auch wenn Show-Erfinder und SteppVater Michael Flatley nicht mehr persönlich mit auf der Bühne steht.
Wiener Stadthalle, Halle F, 15., Vogelweidplatz 14, 11./12. 5.
www.stadthalle.com
Blue Lady [revisited]
Das 1983 entstandene Solo von Choreografin Carolyn Carlson wird
in der Neuinszenierung und österreichischen Erstaufführung von
einem männlichen Tänzer, dem Finnen Tero Saarinen, übernommen.
TQW, Halle G, Museumsplatz 1, 27./28. 4.
www.tqw.at
Nurejew
Gala 2012
Rudolf Nurejew – »Jahrhunderttänzer«, Choreograf, Erneuerer. Für die Wiener Kompanie
schuf er etwa neue Versionen von Klassikern wie
»Schwanensee« und »Don Quixote«. Manuel Legris,
Direktor des Wiener Staatsballetts, wurde selbst
von Nurejew gefördert, brillierte in seinen Stücken
und ehrt ihn erneut mit einer Gala.
Wiener Staatsoper, 1., Opernring 2, 23. 6.
www.wiener-staatsballett.at
ImPulsTanz
Workshops und Performances am laufenden Band, einen Monat lang. Internationaler Programm-Fixpunkt: Anne Teresa De Keersmaker mit ihrer Kompanie Rosas, diesmal mit einer Neuinszenierung von
»Drumming«. In der 29. Ausgabe setzt das Festival mit der Choreographic Platform Austria aber auch
verstärkt auf die heimische Tanzszene – u. a. mit dabei Chris Haring, Doris Uhlich, Philipp Gehmacher.
In Zusammenarbeit mit dem Wiener Staatsballett ist weiters ein Galaabend im Burgtheater geplant.
verschiedene Spielorte, 12. 7.–12. 8.
Tanz
www.impulstanz.com
Art
Art
Aufregend, provokant, lustig, spannend:
Bücher vermitteln Gefühle und
Emotionen – die Top-Termine in Wien
Redaktion Franz Schubert
70 Andreas
Vitásek
... spielt Thomas Glavinics »Lisa«
(Hanser Verlag). Anspruchsvolle
Literatur gemixt mit einem spannenden Thriller, zwischen Wahn und
Hellsicht pendelnde Selbstgespräche
im Ausnahmezustand - als Rabenhof
Uraufführung mit Andreas Vitásek.
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,
1., 5., 6., 13., 14. 3., 20 Uhr
www.rabenhoftheater.com
W
Walter Famler
ist Generalsekretär des
Kunstvereins Alte Schmiede in
Wien – das ist jene Einrichtung,
in der seit 1975 u. a. Lesungen von
Autoren aus aller Welt stattfinden. Außerdem ist der geborene
Oberösterreicher Herausgeber der
Literaturzeitschrift »wespennest«.
2007 reiste er mit seinem Puch 500
im Gedenken an Weltraumpionier
live
Stermann & Grissemann
»Die Ente bleibt draußen« und andere Texte von Loriot – gelesen von den einzigen
Fernsehschaffenden Österreichs, die es sich leisten können, freiwillig auf die Romy zu
verzichten. Stermann und Grissemann verbeugen sich vor dem Großmeister des deutschsprachigen Humors.
Theater Akzent, 4., Theresianumgasse 18, 30. 3., 19.30 Uhr
www.akzent.at
Walter Famler
Juri Gagarin 5.700 Kilometer durch
die ehemalige Sowjetunion.
Momentaner Gemütszustand?
melancholisch
Ich kann nicht leben ohne …
Sauerstoff
Mein nächstes »großes Ding« …
... Formel 1 Weltmeister
Literatur
Aktuell bin ich besessen von …
... Miles Davies
Welche natürliche Gabe möchten
Sie besitzen?
Hellsehen
Ihre Lieblings-TV-Serie?
Familie Petz
Ihr Lieblingsrestaurant?
Zum Friedensrichter
Ihr Lieblingsfilm?
Bad Lieutenant
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
Waffenrad . ¶
Fotos Rabenhof/Pertramer, Udo Leitner, R. Öhner, Regine Mosimann/Diogenes, Marcus Höhn, Chili Gallei für das Rabenhof Theater, Berlin Verlag (2), Annette Pohnert/Hanser Verlag
Literatur
Donna Leon
»Kurioses aus Venedig« (Diogenes Verlag) erzählt Donna Leon an diesem Abend. Untermalt
werden die besonderen Begebenheiten mit Musik auf historischen Instrumenten: Virtuoses
von Antonio Vivaldi, extra aufgenommen für dieses Buch von »Il Complesso Barocco«.
Wiener Musikverein, 1., Bösendorferstraße 12, 28. 2., 20 Uhr
www.musikverein.at
Sarah Kuttner
»Wachstumsschmerz« (Verlag S. Fischer). Das deutsche Fräuleinwunder 2.0 exklusiv im Gemeindebau
über die Sehnsucht und Angst ein eigenes, richtiges,
erwachsenes Leben zu haben…
William Boyd
live
Max Goldt
»Gattin aus Holzabfällen« – Lesung neuer und alter Texte. Alle
Jahre im Frühjahr macht Max
Goldt im Rabenhof Station, um
seine Wiener Fans zu beglücken.
So auch heuer wieder. Daniel
Kehlmann über den Autor:
»Max Goldt gehört gelesen,
gerühmt und ausgezeichnet.«
71
Rabenhof, 3., Rabengasse 3, 2. 5., 20 Uhr
www.rabenhoftheater.com
»Eine große Zeit« (Berlin Verlag). Boyds neuer
Roman ist eine Erkundung der Tiefen menschlicher Psyche und ein Spionageroman zugleich.
Wien, 1913: Lysander Rief, ein aufstrebender
junger Schauspieler, hat alle Zelte in London
abgebrochen und sich nicht zufällig in die Stadt
Sigmund Freuds begeben …
Wien Museum, 4., Karlsplatz, 20. 3., 20 Uhr
www.wienmuseum.at
Rabenhof, 3., Rabengasse 3,
10. & 11. 4., 20 Uhr
www.rabenhoftheater.com
T. C. Boyle
»Wenn das Schlachten vorbei ist« (Hanser
Verlag) heißt Boyles apokalyptischer Roman
um den Krieg zweier Tierschützer – ausgetragen auf den Inseln vor St. Barbara. Boyle hat
eines seiner ältesten Themen weiterentwickelt, nie war er so bitter und böse, nie war es
ihm so ernst.
Zeruya Shalev
Noch mal ganz von vorne beginnen »Für den Rest des Lebens« (Berlin Verlag).
In ihrem neuen Roman erzählt Zeruya Shalev von unserer schicksalhaften Gebundenheit
an Ort, Zeit und vor allem an die Familie, in die wir geboren sind, von Wut, Enttäuschung,
Sehnsucht, Verletzungen und Liebe.
Theater Hamakom, 2., Nestroyplatz 1, 23. 4., 20 Uhr
www.hamakom.at
Literatur
Rabenhof, 3., Rabengasse 3, 2. 5., 20 Uhr
www.rabenhoftheater.com
Art
Art
Film
2012 wird ein großes Kinojahr. Versprochen.
Nach einem fulminanten Beginn, »The Artist«,
»J. Edgar« und »Die Muppets«, setzt sich
ein starkes erstes Halbjahr mit weiteren
interessanten Premieren fort.
72
live
In the Land of Blood and Honey
Das Debüt des Jahres: Angelina Jolie versuchte sich als Regisseurin einer Kriegstragödie – das ist so, als würde Michael Haneke die Hauptrolle in
einer Heimatfilmkomödie übernehmen. Danijel ist bosnischer Aufseher in einem Gefangenenlager. Dort findet er seine einstige Liebe Ajla wieder,
als Inhaftierte. Nein, Brad Pitt spielt nicht mit und Ajla wird auch auch nicht von Angelina verkörpert. Wir übernehmen keinerlei Haftung – und
empfehlen den Kinobesuch trotzdem. Weil irgendwie ein mutiges, ambitioniertes Unternehmen… das imponiert.
Premiere: Frühjahr
Mirror Mirror
Safe House
Endlich ein Wiedersehen mit Denzel Washington auf der Leinwand. Dessen bravouröse Vielgesichtigkeit zwischen Held und Antiheld, Gutmenschen und Bösewichtern hat ja schon viele
Actionreisser veredelt. Diesmal spielt er einen legendären CIA-Agenten, der an der Seite eines
Jungkollegen – Ryan Reynolds übernahm diese Frischlingsrolle – zur Zielscheibe eines Killerkommandos wird. Ein Hinterhalt auch von Spannung dürfte garantiert sein. Auch die weitere
Besetzung klingt vielversprechend: Sam Sherphard, Vera Farmiga, Brendan Gleeson.
Premiere: Frühjahr
Film
Doppelte Aufmerksamkeits-Erreger werden die »Schneewittchen« –Zwillinge sein, die leider nicht gleichzeitig ins Kino kommen. Der erstankommende der beiden Märchen-Adaptionen, »Mirror Mirror«, inszeniert
die Grimm‘sche Märchenfigur mit Humor und Julia Roberts als böser
Königin. Im Sommer soll dann »Snow White and the Huntsman« folgen,
mit eher düsteren Fantasy-Arrangements sowie Charlize Theron als Erzfeindin der verfolgten Unschuld.
Premiere: Frühjahr
Fotos Elmo, Universal Studios, ELMO Movieworld GmbH, Universumfilm, Luna Filmverleih, beigestellt, Paramount Pictures, Universal Pictures, Twentieth Century Fox (3)
Redaktion Rudolf John
The Grey
Feindliche Natur, grausame Bestien, panische Angst. Um das nackte Überleben geht es in diesem
mörderischen Abenteuer-Schocker mit Liam Neeson. Als Anführer eines Teams von Ölbohrern,
die nach einem Flugzeugabsturz eisiger Kälte und blutrünstigen Wölfen in den Urwäldern Alaskas
ausgeliefert sind, liefert er das überzeugende Porträt eines zähen, bärenstarken, ausgefuchsten
Actionhelden. Dass dieses Spektakel vom Start weg auf Platz eins der US Kino-Charts samt Rekordeinspielergebnis von 20 Millionen Dollar kam, ist eine Empfehlung für sich.
Premiere: Frühjahr
www.thegreythemovie.com
Die unabsichtliche
Entführung der
Frau Elfriede Ott
»Eine Stadt. Ein Film.«: In Kooperation mit der Stadt Wien
veranstaltet das echo medienhaus diese Aktion für Filmfreunde,
in der am 22. März in 14 Wiener Kinos Gratisvorstellungen der
österreichischen Erfolgskomödie »Die unabsichtliche Entführung
der Frau Elfriede Ott« abgehalten werden. Ein Vergnügen nicht
nur für notorische Filmfans: Auch Wienerinnen und Wiener, die
sonst eher als Filmmuffel zu bezeichnen sind, sollen wieder auf
den Geschmack eines Kinobesuches kommen.
22. März
www.einestadteinfilm.at
I
Michaela Englert
Admiral Kino
Momentaner Gemütszustand?
…Erwartungsvoll!
Ich kann nicht leben ohne…
... Kino
Mein nächstes »großes Ding«…
... die Digitalisierung des Admiral
Kinos, eine Investition von
80.000 Euro
Aktuell bin ich besessen von…
... der Renovierung des KinoVorführraumes Welche natürliche Gabe möchten Sie
besitzen?
…Gelassenheit
Ihr Lieblingsfilm?
…zur Zeit »Atmen«, wir hatten
bis jetzt mehr als 4.000 Besucherinnen für diesen schönen Film im
Admiral Kino
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
…Mein Fahrrad ¶
73
live
hr Geschäft war und ist
Marketing für heimische FilmVerleiher zu machen. Doch als
das Admiral Kino vor dem Aus stand
und geschlossen werden sollte, sprang
sie mit viel Engagement und Risiko ein
und übernahm das legendäre Kino in
der Neubauer Burggasse.
Der Diktator
Nachdem er in Martin Scorseses Kinopionier-Märchen »Hugo Cabret« kreuzbrav einen komischen
Nussknacker von kriegsversehrten, aufsässigen Bahnhofspolizisten gespielt hat, zeigt sich Sascha
Baron Cohen hier erneut in schriller Attitüde als superprovokanter Clown. Mit seiner bewährten
Masche hemmungsloser Brachialkomik ergießt der unverbesserliche Tabubrecher seinen Spott über
Demokratiebestrebungen in einem Bananenstaat.
Premiere: Frühjahr
Film
Art
Programmvorschau
bis Juni 2012
Ice Age IV
Sid, das liederliche, aber possierliche Faultier, Manni, das Mammut und
Diego, der Säbelzahntiger sind absolute Stars auf dem blitzblauen Himmel
filmischer Computeranimation. Auch dieses Mal haben sich ihre Erfolgsproduzenten eine ebenso rührende wie lustige Eiszeit-Episode ausgedacht, in
der die putzigen Charaktertierchen erneut unzählige Abenteuer zu bestehen
haben. Obwohl sie durch Höhlenzeichnungen inzwischen wissen, dass die
Menschheit eigens Waffen zur Jagd erfunden hat, helfen sie einer Mutter,
ihr Kind vor der rachsüchtigen Tigermeute in Sicherheit zubringen…
Premiere: Sommer
Snow White and
the Huntsman
74
Als deftige Hardcore-Version der verwunschenen Erzählung der
Gebrüder Grimm sieht sich dieser Zwilling zur freilich familiengerechteren Märchenverfilmung »Mirror Mirror«. Das beweisen
die eher düsteren Fantasy-Arrangements sowie eine grandiose
Charlize Theron als angrundtief böse Erzfeindin der verfolgten
Unschuld. Die – statt in Schönheit im Glassarg die Zeit zu verdösen – als Rebellin zum Volksaufstand gegen die Herrscherin
aufruft, da machen auch die sieben Zwerge gerne mit.
Premiere: Sommer
www.iceage4-vollverschoben.de
Pop and the Sixties
19. 1.–2. 9. 2012
Claes Oldenburg
The 60s
4. 2.–28. 5. 2012
live
Andrea Fraser
Projection
4. 2.–3. 6. 2012 www.snowwhiteandthehuntsman.com
Reflecting Fashion
Kunst und Mode seit der Moderne
15. 6.–23. 9. 2012
David Ter-Oganyan
Henkel Art.Award. Preisträger 2011
15. 6.–2. 9. 2012
Prometheus
Vampirjäger
Alias »Alien 5«: Kino-Magier Ridley Scott setzt – offenbar auf millionenfachen
Wunsch – mit diesem noch als geheimnisumwittert geltenden Werk nach
langer Pause die Reihe seiner kultigen Science Fiction-Schocker fort. Wenn
im Kinodunkel Nerven blank liegen und Gänsehäute in Serie auftreten, ist
»Alien« das Reizwort schlechthin. Die Rückkehr des Regisseurs zu seinem
Lieblings-Genre, in der die Mannschaft eines Raumschiffs in den gefährlichsten Ecken des Weltalls wieder auf alles gefasst sein muss (womit natürlich vor
allem außerirdische Gefahren in Monstergestalt gemeint sind) wird von Fans
der Serie mit großer Spannung erwartet.
Prophezeiungen im Filmbusiness sind waghalsig. Dennoch wird dieses absonderlich klingende Unternehmen
bereits jetzt als Blockbuster des Jahres gehandelt. Dass
sein Großvater und seine Mutter blutrünstigen Vampiren
zum Opfer gefallen sind, hat Präsident Abraham Lincoln
von Kind an verstört. Seit er im Amt ist, gilt sein Streben
der Ausrottung der tückischen Sauger…Wie man hört,
wurde beim Dreh großer Wert auf Historientreue und
Zeitkolorit gelegt, um die auf einen Bestseller basierende,
abstruse Story besonders attraktiv zu gestalten.
Premiere: Sommer
Premiere: Sommer
www.prometheus-movie.com
Film
museum moderner kunst
stiftung ludwig wien
MuseumsQuartier, A - 1070 Wien
www.mumok.at
Art
Art
Konzerte & Events
Ob Elfengesang aus dem hohen Norden,
wildes Crossover-Gegeige oder
epische Rockorgien – Art live hat die
coolsten Musikevents auf einen Blick.
Nova Rock
Akkordeonfestival
live
David
Garrett
Wiedersehen macht Freude:
Stadthalle-Stammgast und
schnellster Geiger der Welt
David Garrett versteht es,
sein Publikum zu fesseln
und schafft auf der Fortsetzung der »Rock Symphonies
Tour« wieder eine einzigartige Mischung klassischer
Werke mit Rockmusik.
Karten rechtzeitig
reservieren!
Marit Larsen
Hinreißende Melodien aus Norwegen: In ihrer Heimat zählt die mehrfach mit Platin
und Musikpreisen ausgezeichnete Singer/Songwriterin Marit Larsen längst zu den ganz
Großen. Auch hierzulande bezaubert die charmante Popelfe mit verträumten Liebesballaden und kommt mit dem neuen, in New York aufgenommenen Album »Spark« zum
Abschluss ihrer Tournee für ein einziges Österreich-Konzert in die Szene Wien.
Szene Wien, 11., Hauffgasse 26, 29. 4.
www.szenewien.com
Wiener Stadthalle, 15.,
Vogelweidplatz 14, 10. 4.
www.stadthalle.com
Roger
Cicero
Ein absolutes Frühlings-Highlight:
Nach einem kurzen Ausflug in die
Filmwelt, meldet sich Vollblutmusiker Roger Cicero mit Tonträger
Nummer vier (»In diesem Moment«) zurück und schlägt neue
Töne an – Kuscheljazz gepaart mit
feinsten Soul - und Funkelementen. In Wien stellt der Berliner
Hutträger seine neuen Songs gemeinsam mit einer Big Band vor.
Fotos Uli Weber, showconnection, Dominik Beckmann, Lukas Beck, FM Service, Foto Manifesto, www.theyshootmusic.com
Redaktion Monika Kulig
76
Auch heuer geizt das Nova Rock Festival nicht mit großen Namen und
liefert ein gewohnt hochkarätiges Line Up: Von der Trash-Metal Band
Slayer, bis hin zu den Rockgöttern und diesjährigen Headlinern Metallica, die endlich wieder österreichischen Boden beehren und zum 20.
Jubiläum ihres »Black Album« alle Megahits zum Besten geben.
Musik- und Kulturfreunde aufgepasst: Im 13. Jahr seines Bestehens lädt das
internationale Akkordeonfestival wieder in renommierte Wiener Spielstätten
und begeistert mit Musikern aus allen Ecken der Welt, die den AkkordeonGlobus in zahlreichen Konzerten erlebbar machen. Ergänzt wird das Festival
durch die beliebten Programmpunkte »Stummfilm Matinee« und den »Magic
Afternoon« für Kinder.
Pannonia Fields II, Nickelsdorf, 8.–10. 6.
www.novarock.at
diverse Austragungsorte, 25. 2.–25. 3.
www.akkordeonfestival.at
D
Laura Pausini
er Festivalsommer
naht in Riesenschritten – und er
holt uns das Who is Who der internationalen Musikszene aufs größte
Rockfestival Österreichs: Nova
Rock-Veranstalter Ewald Tatar.
live
Momentaner Gemütszustand?
... Sehr entspannt nach
6 Wochen Costa Rica
Ich kann nicht leben ohne…
... meine Familie.
Mein nächstes »großes Ding«…
... Blutabnahme für
Das Warten hat ein Ende: Nach zwei Jahren kreativer Schaffenspause kehrt Italiens Goldkehlchen und Grammy-Gewinnerin Laura
Pausini mit neuem Plattenwerk zurück – mit über 45 Millionen
verkauften Tonträgern und unzähligen Top-Chartplatzierungen
zählt sie zu den erfolgreichsten Sängerinnen weltweit.
Wiener Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 6. 5.
www.stadthalle.com
Gesundsheitscheck, Thema
Nadelangst
Aktuell bin ich besessen von…
... Reggae und Latin Musik.
Meine kleine »Sünde«…
... zuviele Casali Schokobananen und Manner Schnitten
Welche natürliche Gabe möchten
Sie besitzen?
... Ich bin zufrieden, wie
ich bin und hoffe nur, dass alles
lange so bleibt wie es
derzeit ist.
Was bewundern Sie bei
Mitmenschen?
... in vielen Fällen deren
Geduld mit mir
Ihr Lieblingsrestaurant in Wien?
... Mein Lieblingsplatz in Wien
ist der Naschmarkt.
Mein Fortbewegungsmittel in Wien?
... Taxi oder zu Fuß ¶
77
Wiener Stadthalle, 15.,
Vogelweidplatz 14, 13. 4.
www.stadthalle.com
Donaufestival
Popfest Wien
Udo Jürgens
Seit über fünfzig Jahren im Musikbusiness und kein bisschen müde: Udo Jürgens begibt sich gemeinsam mit dem Pepe Lienhard Orchester auf
große Konzertreise und macht auch bei uns Halt. Fans des bekennenden Livekünstlers dürfen sich sowohl auf die schönsten Klassiker, als auch
auf Material aus dem brandneuen Werk »Der ganz normale Wahnsinn« freuen.
Festivalstimmung mitten in der Stadt: Das kultige Popfest geht in die dritte
Runde und lässt bei freiem Eintritt und vielen spannenden Konzerten vier
Tage lang die heimische Musikszene hochleben. Umrahmt wird das musikalische Programm von zahlreichen Kunstaktionen und Ausstellungen in den
benachbarten Kunstinstitutionen wie dem Wien Museum, dem brut Künstlerhaus und der Technischen Universität.
Wiener Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14, 13. 3.
1., Kunstplatz Karlsplatz, 26.–29. 7.
Musik
www.stadthalle.com
Unter dem Motto »Die Vertreibung ins Paradies« präsentiert das
traditionsreiche Festival in Krems neue Performance-Kunst und
Musik von internationalen Künstlern. Über 50 Veranstaltungen
werden an zwei Wochenenden über die Bühne gehen und tausende
Kunstfreunde begeistern – mit Spannung erwartet wird das Eröffnungskonzert von Ben Patterson am 28. 4. in der Messehalle 1.
diverse Austragungsorte, 28.–30. 4., 3.–5. 5.
www.donaufestival.at
www.popfest.at
Musik
Art
live
Außergewöhnliche
Architektur.
Europaweit konnte sich
der Wiener Architekt Ernst
Mayr mit seinem Entwurf
der neuen Hauptbücherei
durchsetzen. Durch die
offene Architektur, ist die
Hauptbücherei kein
elitärer Ort des Wissens,
sondern urbaner Treffpunkt,
auch für Menschen, die
bislang mit der Institution
Bibliothek nichts anfangen
konnten.
Treffpunkt
Büchereien Wien.
Lesen,
hören,
spielen
Literatur, CDs oder Filme – Bei mehr
als 1,5 Millionen Medien
finden auch Lesemuffel in einer von
39Wiener Büchereien was!
Promotion Stadt Wien / Manfred Seidl, Ludwig Schedl, Rudolf Semotan, Bubu Dujmic, Karin Wasner
78
Art
live
79
Kino am Dach.
Im Sommer können die Wiener Filmfans wieder Platz
nehmen im höchsten OpenAir-Kino der Stadt. Auf dem
Dach der Hauptbücherei am
Gürtel gibt es zwei Monate
lang anspruchsvolle Filme
zu sehen.
J
Text Julian Mau
a, natürlich gibt es jede Menge Bücher in
den Büchereien. Aber sie haben Konkurrenz.
Büchereien
Digitale Konkurrenz. Zehntausend eBooks, eAudios und ePapers kann man sich mittlerweile bei den Büchereien Wien
online ausleihen. Dafür müsste man nicht mal sein Haus verlassen. Was jedoch etwas schade wäre in Anbetracht dessen, dass
Wiens Büchereien nicht nur architektonisch einiges bieten. Regelmäßig laden nämlich viele Zweigstellen zu Lesungen, Konzerten,
Theateraufführungen, Themenführungen oder auch Konversationsstunden für Menschen, die Deutsch nicht als Muttersprache
haben. Nach wie vor bieten die Büchereien aber natürlich in erster Linie eines: Den leichten Zugang zu Informationen, Bildung und
Büchereien
Art
Zweigstelle
Sandleiten.
Gäbe es einen
Schönheitswettbewerb für
Bibliotheken,
würde diese
Bücherei ganz
vorne liegen.
Art
Die Wiener Büchereien verstehen sich aber auch als Ort der Integration. Die Hauptbücherei ist das »Sprachen-Zentrum« der
Büchereien Wien. Die größte Zweigstelle verfügt über eine umfangreiche Auswahl an Medien in 33 verschiedenen Sprachen
und zahlreiche Sprachlernmaterialien. Büchereizweigstellen mit einem interkulturellen Schwerpunkt gibt es im 2., 10., 11., 15., 17.
und 20. Bezirk. Sie bieten Wienerinnen und Wienern, die Literatur in ihrer Muttersprache ausleihen möchten,
eine große Auswahl an Medien u.a. in Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Türkisch.
Bibliothekarischer
Leiter Markus Feigl.
Das Leitbild: »Öffentliche Bibliotheken sind
ein wichtiges Korrektiv
gegen die Ungleichheit zwischen ›Information Rich‹ und
›Information Poor‹«.
80
live
Kultur. Aber sie wollen mehr. Sie wollen der Treffpunkt sein für Bücherjunkies, aber auch für Menschen, die mit Büchereien
bisher noch nicht so viel anfangen konnten. Neben vielen regelmäßigen Veranstaltungen für die unterschiedlichsten Zielgruppen,
einer umfangreichen Auswahl an Belletristik, Sach- und Fachbüchern, stehen auch Hörbücher, CDs und Schallplatten im Regal.
In der Hauptbücherei finden Vinylfans 10.000 Platten mit vorwiegend klassischer Musik. Wer aber lieber guckt statt liest und
hört, kommt auch auf seine Kosten. Zehntausende Spiel- und Sachfilme stehen zum Ausleihen bereit. In den Sommermonaten
geht’s auf das Dach. Bei Kino am Dach gibt es zwei Monate lang ausgewählte Filme in luftiger Höhe. Im vergangenen Jahr
Teil eines weltweit,
historisch
live
gewachsenen und unverzichtbaren
Netzwerks der Bibliotheken.
Flaggschiff.
Wie ein moderner
Luxusliner im Hafen
dominiert das Gebäude der Hauptbücherei
den Urban-Loritz-Platz.
Moderne
Bibliothek.
Mit dem Online-Katalog der Büchereien Wien kann man
von zuhause aus
checken, welche
Medien ausgeliehen
werden können.
Andererseits: in
den Bibliotheken
ist es gemütlich wie
zuhause.
lockten Streifen wie »Thelma & Louise« oder »Monthy Python and the Holy Grail - Die Ritter der Kokosnuss« die Filmfans an
den Gürtel auf das Dach der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz. Die Büchereien Wien verstehen sich aber nicht nur als
Treffpunkt für Groß, sondern auch für Klein. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre lesen gratis, aber das ist noch längst nicht alles.
Auf dem Kinderplaneten Kirango gibt es auch Hörbücher, Lernsoftware und Spiele für Konsolen und Computer. »Kirango«
heißen nämlich die hauseigenen Bereiche für Kinder, die es in jeder Zweigstelle der Büchereien Wien gibt.
Büchereien
Fazit: Die Auswahl an Büchern, CDs, Filmen und Zeitschriften in den 39 Büchereien ist riesig. Doch das ist noch nicht alles, es gibt
außerdem eine weitere Zweigstelle im Internet: Unter www.virtuellebuecherei.wien.at hat man die Möglichkeit, sich von zuhause
aus eBooks, eAudios und ePapers downzuloaden. Mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen für die Übertragung der digitalen Medien auf
den E-Book-Reader oder den MP3-Player gelingt das auch. Im Online-Katalog unter http://katalog.buechereien.wien.at kann
überprüft werden, ob es das gewünschte Medium gibt und ob es gerade ausgeliehen ist. Auch Verlängerungen und Reservierungen
von Medien sind online möglich. Unnötige Wege werden damit vermieden – aber ist ein Weg zu so gut sortierten Büchereien, die
obendrein noch mit einer speziellen Architektur punkten, nicht immer lohnend? ¶
Büchereien
81
Schöne Dinge
Art
Art
5
5
Kommt vom Unterhaltungsfaktor an die legendäre Erwin Wurm-Schau ran: »Claes
Oldenburg - The 60ies« (bis
28. 5.) im MUMOK. Witzig:
die Buttons um 1,50 Euro
www.mumok.at
Wer sich derzeit keinen Original-Klimt fürs
Wohnzimmer leisten kann, sollte hier
kunstvoll zuschlagen. Best of Art shopping.
Text Nicola Schwendinger
1
Nicht nur Schaufensterpuppen stehen Sale-T-Shirts:
Künstler Heimo Zobernig
hat für das 21er Haus
eine limitierte LeiberlKollektion entworfen.
www.21erhaus.at
82
1
live
2
2
Eine runde Sache für 2- bis
6-Jährige: das Adam &
Harborth Memoryspiel
aus dem MAK Design Shop
um 20 Euro.
www.makdesignshop.at
4
Perfekte Deko fürs Stadtloft:
Dürers Hase in verschiedenen Farben (von Gold
über Weiß bis Pink) um
59 Euro in der Albertina.
www.albertina.at
3
999 Stück (je 1 Kilo) des
2010 abgetragenen Burgtheater-Bühnenbodens werden
zizerlweise verkauft. Ein
Stück Theatergeschichte
kostet 480 Euro.
www.burgtheater.at
3
Shopping
4
Fotos Hersteller, Condé Nast Archive, www.lumas.de
6
6
Den Humor von Karikaturist Rudi Klein muss man
mögen: Wenn dem so ist, ist
die »Schuppen am Armani
Sakko«-Schneekugel ein
Must-Have.
www.wienmuseum.at
7
Ausgewählte Cover in limitierter Auflage: Die »German Vogue Collection« (aus
den Jahren 1928/29) der
Fotogalerie lumas ist bereits
ein Bestseller und veredelt
jede noch so graue Wand.
www.lumas.at
8
Die Künstlerin Nina Levett
ist für provokant-geniale
Motive auf Porzellangeschirr bekannt. Zu erwerben
u. a. in Yoshi’s Corner.
www.theworldofyoshi.com
7
8
11
Art-déco-Muster sind 2012
wieder voll angesagt – in
der Porzellanmanufaktur
Augarten hat man das
schon immer gewusst.
Kanne Mythos von Josef
Hoffmann um 747 Euro.
www.augarten.at
live
9
9
Für alle, die die MagritteAusstellung (bis 25. 2.)
verpasst haben: Nachlese
im Ausstellungskatalog
um 29 Euro.
www.albertina.at
10
Ende 2011 gelauncht und
bereits Kult: die goldenen
Helme des Kunsthistorischen Museums zugunsten
der Kunstkammer. Als
Fahrrad-, Ski- und Snowboardmodell erhältlich.
www.khm.at
12
Absolutes Haben-mag!
Stefan Sagmeister kreierte
für Lobmeyr die »Seven
Deadly Sins and the Seven
Heavenly Virtues«-Serie.
www.lobmeyr.at
11
12
Shopping
83
10
Art
Art
Essen
Redaktion Christoph Hirschmann
84
Burgstars wie Michael
Maertens gehen ins
»Vestibül« und ins
»Schilling«.
live
Vestibül & Schilling
Wer sich etwa nach Tennessee Williams’ »Endstation Sehnsucht« am Burgtheater noch nach einem Dinner sehnt, kann
entweder gleich im Haus bleiben und im »Vestibül« nobel speisen. Oder er übersiedelt – wie viele Burg-Stars – in das
exquisite Wirtshaus »Schilling«, wo nicht nur die moderne Wiener Küche, sondern auch die alte Schank eine Wonne ist.
Vestibül, 1., Dr. Karl Lueger-Ring 2, Mo–Fr, 12–24 Uhr; Schilling, 7., Burggasse 103, tgl. 11–24 Uhr
www.vestibuel.at, www.schilling-wirt.at
Otto Schenk
schwört auf
die »Fromme
Helene«.
I Ragazzi
Fromme Helene
In der Josefstadt hatten Horváths »Geschichten aus dem Wiener Wald« Premiere.
Darüber, wohin man nachher essen geht, gab’s keine Diskussion: In der »Frommen
Helene« wird solide Wiener Küche serviert. Auch Otto Schenk und Sandra Cervik
schwören auf autochthone Köstlichkeiten wie »Altwiener Backfleisch«.
Volkstheater-Stars wie der neue »Mackie Messer«
Marcello de Nardo entspannen nach der Vorstellung
im urbanen »I Ragazzi«. Die Pizzen in der Trattoria
und Pizzeria zählen zu den besten der Stadt. Dazu ein
Glas weißer Corvo – dolce vita in Reinkultur!
I Ragazzi, 7., Burggasse 6–8, tgl. 11.30–24 Uhr
www.iragazzi.at
Fotos Bubu Dujmic (2), Marco Rossi, christianbazant, Thinkstock, Pr, Christian Jobst, Ludwig Schedl, senator.com, Gerhard Krejci, Sheila Rock, Kasskara/DG, Ullstein, Bugatti
Woche für Woche locken Top-Premieren in
die Wiener Theater. Danach geht’s in die
besten Restaurants & Beiseln der Stadt, wo
man gleich neben den Stars dinieren kann.
Campino von den
Toten Hosen liebt
Kims Küche.
Umar
Nach den Premieren im Thaeter
an der Wien geht’s nebenan ins
»Theatercafé« oder ins beste
Fischrestaurant am Naschmarkt:
Wellenbrecher im »Umar« sind
die Wildfang-Fische und die gute
Laune des »Piraten« Erkan Umar.
Unter den Gästen: BurgtheaterChef Matthias Hartmann, Robert
Dornhelm und Christoph Waltz.
Auch Oscar-Star
Christoph Waltz
wurde schon im
»Umar« gesichtet.
Hollywood-Guru
Robert Dornhelm
kommt gerne
zum Naschmarkt«Piraten«.
Theatercafé, 6., Linke Wienzeile 6,
Mo–Sa, 9–24 Uhr
Umar, Naschmarkt 76–79,
Mo–Sa, 11–23 Uhr
www.umarfisch.at, www.theatercafe.cc
Kim kocht
In der Volksoper unterhält man sich zur Faschingszeit im »Land des
Lächelns« blendend. Bestens dinieren kann man vis-à-vis bei »Kim kocht«:
Auch Volksoperndirektor Robert Meyer, Sängerin Melba Ramos, Kabarettist
Thomas Maurer und Campino (Die Toten Hosen) lassen sich von Kims
Koch-Zauberkunststücken wie Heilbutt & Co. regelmäßig begeistern.
Kim kocht, 9., Lustkandlgasse 6, Di–Fr, 12–15 Uhr und 18–24 Uhr
www.kimkocht.at
85
live
Dirk Stermann
verwewigte den
»Gmoakeller« in
seinem Roman.
Plácido Domingo
übersiedelt nach
der Vorstellung
ins »Sole«.
Sole
Auch Anna Netrebko ist
im »Sole« daheim.
In »L’elisir d’amore« an der Wiener
Staatsoper kann man im Februar Rolando Villazón erleben. Danach übersiedeln Gourmets – nach dem Vorbild
von Opern-Celebs wie Anna Netrebko,
Plácido Domingo oder Michael Schade
– direkt ins »Sole«. Der Branzino in
Salzkruste wird hier lediglich durch
den Charme des Padrone Aki Nuredini
übertroffen.
Sole, 1., Annagasse 6–8, Mo–So, 11–23 Uhr
www.ristorante-sole.at
Gmoakeller
Nach Elfriede Jelineks turbulenter Polit-Farce »Der ideale Mann« kann man schon noch eine
Stärkung vertragen. Hier bietet sich der kultige »Gmoakeller« (*1858) an, der jüngst auch zu
literarischen Ehren kam – in Dirk Stermanns Roman »6 Österreicher unter den ersten 5«. Die
Wiener Küche (Blunzen Gröstl) im historischen Ambiente ist schwer zu toppen.
Gmoakeller, 3., Am Heumarkt 25, Mo–Sa, 11–24 Uhr
Fromme Helene, 8., Josefstädter Straße 15, Mo – So 11 – 24 Uhr
www.frommehelene.at
Essen
Essen
www.gmoakeller.at
Art
Art
Kultur & Kunst
am/im Wiener
Gemeindebau
Arbeiterschloss.
Der Reumannhof am
Margaretengürtel – 1924/26
errichtet von Hubert Gessner – ähnelt einem feudalen
Prunkbau mit Kleinstwohnungen. Namenspatron ist
der erste sozialdemokratische Bürgermeister Wiens,
Jakob Reumann.
P
86
live
Fotos Walter Zednicek
Roberts Brünnele.
Mit Keramik verkleideter
Brunnen des Bildhauers
Robert Obsieger im Inneren
des Vogelweidhofs (15.,
Sorbaitgasse 3), 1926/27
errichtet vom Architekten
Leopold Bauer und im
Volksmund bald liebevoll
»Märchenhof« geheißen.
aläste für Proleten?
Als 1922 durch die Trennung von Niederösterreich Wien
ein eigenes Bundesland (mit Steuerhoheit!) wurde und
der Wiener Finanzminister Hugo Breitner die Wohnbausteuer für
Reiche einführte, schäumten die Wohlhabenden. Schon vor dem
Ersten Weltkrieg war die Hauptstadt der Habsburgermonarchie
Anziehungspunkt für Hunderttausende Zuwanderer aus allen Teilen
des damaligen Großreiches – wovon noch heute das Wiener
Telefonbuch Zeuge ist. Die Versorgung mit dem nötigen Wohnraum
Wahlrecht, das allen Staatsbürgern die Mitbestimmung ermöglichte.
In der Wiener Gemeinderatswahl am 4. Mai 1919 konnte die
Sozialdemokratische Partei die absolute Mehrheit erringen und zur
Verwirklichung ihrer Pläne schreiten. An der Spitze der zu lösenden
Probleme standen die soziale Wohlfahrt und die bedrückende
Wohnungsnot. Vorerst konnte man nur die nach dem Krieg
entstandene Siedlerbewegung fördern, für große Sprünge fehlten die
finanziellen Voraussetzungen. Da kam der Stadt ein von ihren
Bewohnern als groß empfundenes Übel zu Hilfe: Die nach dem Krieg
live
Fast Stadt in
der Stadt.
Die Anlage Sandleiten (16., Sandleitengasse 45–51) ist mit
1587 Wohnungen,
einer Volksbibliothek,
und einem Kino- und
Theatersaal für 600
Personen samt Kindergarten das größte
Wohnbauprojekt
(1924 begonnen, 1928
fertig) der Gemeinde
Wien in der Ersten
Republik.
Faustischer Bau.
Der Goethehof (22.,
Schüttaustraße 1-39,
hier Stiege 29) mit
727 Wohnungen
nebst Geschäftslokalen bietet ein gelungenes Nebeneinander
von expressiven und
sachlich-kubischen
Stilelementen.
1928–1930 erbaut,
war er im Bürgerkrieg
des Jahres 1934 hart
umkämpft.
87
Text Erich Demmer
Primär sollten die Gemeindebauten
die katastrophale Wohnungsnot
lindern – nebenbei wurden sie zum
Kern Wiener Kultur-Initiativen.
Ein Kollateralnutzen des Wohnbaus
Wohnen
war damals fast ausschließlich dem privaten Markt überlassen
worden. Das Resultat: Ungefähr 95 Prozent aller Wohnungen
verfügten weder über ein WC noch über einen eigenen Wasseranschluss. In der typischen Wohnung (Zimmer, Küche) stauten sich oft
ein Dutzend Menschen.
Das Ergebnis: viele Tote durch Krankheiten und Seuchen. Die
Wirren des Ersten Weltkriegs spülten einen weiteren Zuwandererstrom in die Donaumetropole, der Frieden führte zur Heimkehr von
Kriegsgefangenen und Flüchtlingen aus den anderen, nun souverän
gewordenen Ländern. Mit der Ausrufung der Republik am 12.
November 1918 kam auch ein allgemeines, gleiches und direktes
ausbrechende Inflation hatte zu einem rasanten Verfall der
Grundstückspreise geführt, die Gemeinde Wien konnte mangels
privater Nachfrage so zu günstigen Konditionen große Flächen
Bauland erwerben.
Es war der ehemalige Direktor der Länderbank, Hugo Breitner,
der als Wiener Finanzstadtrat (1919–1932) ein Konzept zur
Finanzierung des kommunalen Wohnbaus verwirklichte. Ein Bündel
von 18 Steuern, die in erster Linie den Konsum von Luxusgütern
betrafen, sollte ab 1923 die finanziellen Mittel für den kommunalen
Wohnen
Art
Art
Erker statt Ärger.
Die Wohnhausanlage in der Währinger
Gersthoferstraße
75–77 wurde 1930/31
nach Plänen der
Brüder Karl und
Wilhelm Schön
errichtet. Im November 2007 erhielt sie
den Namen RudolfSigmund-Hof.
Sigmund war viele
Jahre Stadtrat.
88
89
live
Wohnbau bereitstellen. Die Bau-Investitionen der Gemeinde wurden
so direkt über Steuereinnahmen und nicht über Kredite finanziert.
Durch die rege Bautätigkeit fanden viele Menschen Arbeit – ein gern
gesehener Nebeneffekt. Als Ergebnis ihrer Mühen konnten dann in
der Zeit von 1923 bis 1933 Hunderttausende Menschen in 64.000
neue, großzügig gestaltete Wohnungen einziehen. Nicht Profitmaximierung, sondern Lebensqualität war die Devise. Bedacht genommen
wurde beim Bauen auf gute Luft und möglichst viel Licht. So war
diese Wohnbaupolitik teilweise auch Gesundheitspolitik.
Kunst beim Bauen. Von Anfang an war man bedacht, nicht einfach
Wohncontainer und Schlafsilos zu errichten, sondern die Bauten für
Neues aufgeschlossenen Architekten – meist Schülern des großen
Otto Wagner – anzuvertrauen, die sich ins Zeug legten, die eigenen
Ideen zu verwirklichen. Davon zeugt auch die Vielgestaltigkeit und
Unverwechselbarkeit der nun entstehenden Gemeindebauten. Zur
schmucken Fassade kam auch ein pfiffiges »Innenleben« der
Gebäude. Architekten wie Hugo Brenner und seine Assistentin
Margarete Schütte-Lihotzky – die mit ihrer »Frankfurter Küche«
weltberühmt werden sollte – trachteten auch danach, die Innenräume der Wohnungen möglichst funktional zu gestalten – mit einer
Triagonal.
Dieser der »Neuen Sachlichkeit« verpflichtete Penzinger
Gemeindebau (SebastianKelch-Gasse 1–3) ist 1928/29
vom Architekten Josef Frank
(mit Oskar Strnad und Oskar
Wlach) errichtet worden.
Einbauküche, die auf kleinstem Raum
sämtliche Arbeitsabläufe in kürzester Zeit
ermöglichte. Eingebaute Schirmständer,
Kleiderablagehaken, oder einschwenkbare
Nachttische mit Lesespots nutzten klug den
zur Verfügung stehenden Raum.
Kunst am Bau. Die unmittelbaren Nachkriegsjahre waren auch eine schwere Zeit für die
bildenden Künstler. Frühere Auftraggeber wie Das Buch zum Thema
Adel und gehobenes Bürgertum hatten andere Der Architekturfotograf Walter
Zednicek präsentiert im prächSorgen als die Selbstrepräsentation durch
tigen Bildband »Architektur des
Gemälde und Skulpturen. Dazu kam, dass in
Roten Wien« auf 224 Seiten mit
377 Abbildungen die Wiener
den Jahren der grassierenden Inflation so
Gemeindebauten der Ersten
manches Vermögen in kurzer Zeit vernichtet
Republik.
wurde. Mit der Initiative »Kunst am Bau«
www.wienerarchitektur.at
konnte man zumindest zwei Fliegen auf einen
Schlag treffen. Die Gemeindebauten wurden mit Keramiken, Putti,
Steinfiguren, Medaillons, Denkmälern, Büsten und Brunnen
geschmückt. Die ausführenden Künstler kamen so unverhofft zu
Einnahmen, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten.
Und die neuen Mieter, die sich meist aus Schichten rekrutierten,
denen der »normale Zugang zur Hochkultur« – etwa typisch für das
Wohnen
gehobene Bürgertum – versperrt oder nur schwer erreichbar war,
konnten Kulturprodukte quasi »direkt vor der Haustür« vorfinden
und wurden so sanft an Kunst, Kultur und Ästhetik herangeführt. Die
»Gefahr«, sie durch kühne, moderne Statuen oder Gemälde zu
erschrecken, wurde durch dem Volksgesschmack angenäherte Werke
vermieden. Meist wurden naturverbundene oder der Märchenwelt
entsprungene Motive ausgeführt, dazu kamen Darstellungen aus der
Arbeitswelt, die Werktätige aller sozialen Schichten – von Arbeiter
bis Wissenschafter – beim gemeinsamen Aufbau zeigten.
Zu diesen Dokumenten von Architektur und bildender Kunst kamen
auch weitere Initiativen – so fanden in manchen Gemeindebauten
auch Arbeiterbibliotheken ihren Platz. Denn »Das Schreiben und das
Lesen ist nie mein Fach gewesen« sollte nur in der Operette stolz
geschmettert werden – die Arbeiterbewegung wollte die literarische
Tradition für alle gesellschaftlichen Schichten zugänglich machen.
Weiters waren in den Gemeindebauten auch Kindergärten, weite
Höfe für Kinderspiele und Begegnung und Räume für kulturelle
Aktivitäten und Festlichkeiten im Angebot vorgesehen.
Wohnen
Art
Art
Mehr als
Wohnen
&
Schlafen
Kulturaktionen im Wiener Gemeindebau
Märchenhaft.
Außenansicht des
»Vogelweidhofs«,
dessen Inneres wir
von Seite 70 schon
kennen. Die große
Anlage mit mehreren Innenhöfen hat
127 Wohnungen,
drei Brunnen mit
Keramiken und viele
Wand- und Deckenfresken – meist mit
Märchenmotiven.
90
Mittag mit Krügen.
Der Karl-Seitz-Hof in der
Floridsdorfer Jedleseer
Straße 65-94, 1926-1932
nach Plänen von Hubert
Gessner errichtet, hat
den zweiten Wiener
SP-Bürgermeister zum
Namenspatron
live
Die Gemeindebauten der Stadt Wien,
die in erster Linie die Raumnot
bekämpfen sollten, konnten sich so
zunehmend auch zu einem Nukleus
für Kultur- und Sozialaktivitäten
entwickeln – auf Neudeutsch: zu
einem Kulturcluster. Als ein Beispiel
unter vielen kann da das »Erdberger
Grätzel« dienen, in dem in geringer
Nähe verschiedene Kulturinitiativen
in den Gemeindebauten Platz gefunden haben.
Zugegeben, es war hauptsächlich die Erste Republik, in der der
Gemeindebau auch Kulturagenden übernahm. Aber auch in der
Zweiten Republik gab es noch vitale Lebenszeichen. Liedermacher,
Kabarettisten und Autoren traten bei Gemeindebaufesten auf – und
sogar ein eigenes Theater bekamen die Gemeindebauten: das Dario-FoTheater, auch GemeindeHOFtheater genannt. Die Josefstadt-Mimin
Didi Macher hatte just in Venedig eine Ausstellung zu den Bauten des
Roten Wien besucht. Zurück in Wien, gründete sie mit dem
Theaterwissenschafter Ulf
Birbaumer und der
Schauspielerlegende Otto
Tausig eine freie Theatergruppe, besichtigte 500
Gemeindebauten und prüfte
sie auf Bespielbarkeit.
Für Dario Fos »Bezahlt wird
nicht!« entschied man sich
als erstes Stück, das in den
Höfen von Gemeindebauten
zur Aufführung kam. Zwar
wurde die Theatergruppe
beim Aufbau der Bühne noch
vom Fenster aus misstrauisch
beäugt, nur Kinder
interessierten sich für das
Geschehen. Doch spätestens
bei der Pause war fast der
ganze Gemeindebau auf den Zuschauerbänken und applaudierte
begeistert. Heute gibt es zahlreiche Initiativen zur Belebung der Kultur
in den Gemeindebauten. Neben temporären Einrichtungen wie
Schachklubs, Vernissagen sowie eine Bücherkabine am Leberberg, wo
24 Stunden Bücher getauscht werden können, hat sich beispielsweise
ein Gemeindebauchor etabliert, der Gelegenheit zum gemeinsamen
Singen bildet. Nähere Informationen zu den Projekten gibt es auf
www.wohnpartner-wien.at und bei den jeweiligen wohnpartner-Teams
in den Bezirken. ¶
Wohnen
Fotos Büchereien Wien, Christian Jobst, Ingo Pertramer, Kleine Galerie
»Kunst am Bau«.
Der »Fries der Arbeit«
von Siegfried Charoux steht seit 1930
im Zürcher-Hof (10.,
Laxenburgerstraße
49–57), errichtet von
Otto Schönthal und
Emil Hoppe. Mit
der Darstellung der
Arbeitswelt plante
man eine sanfte
ästhetische Erziehung der Massen.
Rabenhof: Bücherei
Seit Fertigstellung des Gemeindebaus im Jahr 1927 befindet
sich auch eine öffentliche Bücherei vor Ort. In den letzten Jahren gab es eine dem »Spiritus Loci« entsprechende Spezialisierung – nämlich auf Theater und Kabarett. Über 16.700 Medien
zu diesem Thema stehen für Interessierte bereit. Wie üblich
viele Bücher, etwa Stücke und Biografien, aber auch zahlreiche
audiovisuelle Dokumente sind hier zu finden: 2.000 Tonträger
und 1.900 DVDs und Blu-rays, die auf engagierte Fans von Bühne und Brettl warten. Dazu gibt es auch fallweise dem Thema
gewidmete Sonderveranstaltungen.
Bücherei Rabenhof: 3., Rabengasse 6, 4000 03 165
www.buechereien.wien.at
Rabenhof: Theater & mehr
live
91
Die Räume des heutigen Theaters dienten ursprünglich als Arbeiterfestsaal, in
dem Feiern und Kulturprogramme stattfinden konnten. Dieser Saal ist 1934 in das
Rabenhof-Kino mit über 400 Sitzplätzen umgewandelt – also quasi vom Kopf auf
den Dollfuß gestellt – worden. Das Kino wurde im Juli 1971 geschlossen, konnte aber im
April 1990 als Theater im Rabenhof neue Besucher anlocken – als zweite Nebenbühne des
Theaters in der Josefstadt, Ende 2000 wurde es ein eigenständiges Haus. Thomas Gratzer
leitet es seit 2003 als Heimstätte für junges, kritisches Theater und Kleinkunst. Nicht nur
Unterhaltung, auch Bildung findet hier statt: Im Obergeschoß veranstaltet die VHS Kurse.
Rabenhof Theater: 3., Rabengasse 3, 01/712 82 82
www.rabenhof.at
Döbling: Waschsalon
Spätestens seit den Bürgerkriegskämpfen im Februar 1934 ist der nach
Plänen des Wagner-Schülers Karl Ehn errichtete Karl-Marx-Hof der
wohl prominenteste Wiener Gemeindebau. Also der ideale Platz für eine
Dokumentation der Arbeiterbewegung in der Ersten Republik. Seit 2010
gibt es im Waschsalon Nr. 2 neben Sonderausstellungen – bis 29. April
zum Architekten Hubert Gessner (siehe vorige Seiten) – eine Dauerausstellung zur Geschichte des Roten Wien mit den Themen Politik,
Bau-tätigkeit, Bildungs- und Kulturarbeit, Fest- und Feierkultur.
Waschsalon Nr. 2, Karl-Marx-Hof: 19., Halteraugasse 7, 0664/88 54 08 88
www.dasrotewien-waschsalon.at
Erdberg: Kleine Galerie
1947 als Einrichtung der Wiener Volksbildung gegründet, war die Galerie
vorerst in der Josefstadt mit dem Schwerpunkt Druckgrafik tätig. Mit
der Übersiedlung kamen 1997 in den Bezirk Landstraße zeitgenössische
Malerei und Bildhauerei hinzu. Eine große Auswahl von Radierungen, Holzschnitten, Lithografien und Siebdrucken namhafter Kunstschaffender liegt
nach wie vor zum Verkauf auf. Weiters betreut die Kleine Galerie Arbeiten
von u. a. Hans Fronius, Rudolf Hausner, Josef Mikl und Birgit Bauer. Zudem
gibt es immer wieder Sonderausstellungen.
Kleine Galerie: 3., Kundmanngasse 30, 01/710 34 03
www.kleinegalerie.at
Wohnen
Top-Events
Art
Art
6
The cultural events through July 2012
You must definitely
mark the following
ten dates in your
calendar: The best
events in classical
music, pop & fashion
3
4 years after her somewhat
unfortunate concert at the
Donauinsel, Madonna will return
to Vienna – this time she will
head straight to the stadium.
With her new CD »MDNA« and
certainly with a perfect show.
Ernst Happel Stadion, 2., Prater, July 29th
www.madonna.com
live
Oldenburg
4
The exhibition sensation of the year at
Mumok Wien: Pop-Artist Claes
Oldenburg shows some of his best work
from the Sixties. Of course that includes
his famous mice.
Mumok, 7., Museumsplatz 1, until May 28th
www.mumok.at
2
Hamlet
Christine Schäfer sings while Marc Minkowski conducts Ambroise
Thomas’ opera »Hamlet« at the Theater an der Wien. The French
opera from the 19th century is a discovery even for connoisseurs.
Theater an der Wien, 6., Linke Wienzeile 6, premiere: April 23rd
www.theater-wien.at
Madame
Pompadour
5
Opera superstar Anette
Dasch will sing the title role in
Leo Fall´s operetta at the
Volksoper. The soprano not
only convinces audiences with
her voice but also as an
entertainer. We can´t wait!
Anna Netrebko
The diva is back: After the birth of her
son, the exceptional singer Anna
Netrebko cut back her appearances.
Now, together with Daniel Barenboim,
she will be singing selected works by
Tchaikovsky und Rachmaninov at the
Wiener Festwochen.
Volksoper, 9., Währinger Straße 78,
premiere: June 6th
www.volksoper.at
Musikverein, 1., Musikvereinsplatz 1, May 6th
www.festwochen.at
Top-Events
Quartett
Contemporary opera at the Wiener Festwochen: The Italian Luca
Francesconi set Heiner Müller’s dialogue »Quartet« to music. Àlex Ollé,
member of the Catalan theatre group »La Fura dels Baus« is the producer.
Photos Rudy Amisano © Teatro alla Scala, FMS. LSK, Diario Acosta, Claes Oldenburg, Steven Klein, Bodo Vitus, Blagovesta Bakardjieva
Madonna
1
92
7
Halle E im MuseumsQuartier, 7., Museumsplatz 1
www.festwochen.at
The Who’s
Tommy
The cult rock opera directly from
London: Pete Townshend’s music from
the late Sixties has lots of fans to this
day. Sing along to »Pinball Wizard«,
»The Acid Queen« or »I’m Free«.
9
Wiener Stadthalle, Halle F, 15.,
Vogelweidplatz 14, May 9th & 10th
www.stadthalle.com
93
live
Black Sabbath
Ozzy Osborne & entourage – the original bad boy band members of Black Sabbath –
are coming to the Wiener Stadthalle on June 26th. Hard Rock dating back to the
founding days, since the boys were the ones who made the genre what it is today.
Wiener Stadthalle, 15., Vogelweidplatz 14., June 26th
www.stadthalle.com
Vienna
Fashion
Night
10
8
Bruce
Springsteen
Late night Catwalk &
Shopping. At the Vienna
Fashion Night the
downtown-stores will stay
open until 22:00, afterwards
there will be a big fashion
show on Kohlmarkt.
Purchasing a limited edition
shopping bag supports an
initiative that raises
awareness for cardiovascular diseases in women.
The Boss visits Vienna as part
of his world tour with the E
Street Band. He will bring along
some new songs for his concert
at the Ernst Happel Stadium. Of
course his fans are also hoping
for hits like »Born in the USA«
or » Streets of Philadelphia«.
Ernst Happel Stadion, 2., Prater,
July 12th
www.brucespringsteen.net
City – Kohlmarkt, Thu, June 14th
www.viennafashionnight.at
Top-Events
Vienna4free
Art
Art
Wiener Festwochen
Vienna celebrates the yearly opening
of the Wiener Festwochen at the
Rathausplatz. This year, with the
contest Eurovision Young Musicians.
The ORF-Radio Symphony Orchestra
Vienna will play under the conductor
Cornelius Meister.
Browsing for books and DVDs.
During business hours at many of the
39 Vienna Libraries you can read books,
listen to CDs, watch DVDs or surf the web.
www.buechereien.wien.at
Art in public.
Vienna offers ongoing
art projects for public
spaces, including installations by top-artists
such as Franz West or
Peter Kogler. Further
information on the
website.
Rathausplatz, May 11th, starting at 21:20
www.festwochen.at
Winter 2011/12
In the mood for some culture & not a cent
in your pocket? No problem! We have 20 tips,
at no charge. Literature, art, music,
magazines and fun for free
Museum for free.
www.koer.or.at
Many museums charge no admission for those under 19 years
of age. On one Saturday each
month, entrance to the Wien
Museum is free for all visitors.
Wien Museum: 4., Karlsplatz
www.wienmuseum.at
MUSA.
The municipally
owned MUSA boasts
one of the largest
art collections in
Austria. Together
with the Austrian
Cultural Forum New
York it is currently
showing »Beauty
Contest«.
94
live
Looking at churches.
Vienna, the bastion of Catholicism over many centuries, boasts numerous magnificient churches. Perhaps the most beautiful of these is the church at
Steinhof, designed by Otto Wagner. Visitors are welcome only on Saturdays from
16:00 to 17:00 and during the Mass on Sunday, 9:30.
MUSA: 1., Felderstraße
6–8, Tue, Wed, Fri 11:00–
18:00, Thu 11:00–20:00,
Sat 11:00–16:00
www.musa.at
Church at Steinhof, Bus 48A (Dr. Karl Renner Ring“ – »Psychiatrisches Zentrum«)
www.wien-konkret.at
John Cage at quartier21.
The exhibition »MEMBRA DISJECTA FOR JOHN CAGE:
Wanting to Say Something About John« is on until
May 6th at quartier21. 60 artists interpret the american
composer’s work.
MQ quartier21: 7., Museumsplatz 1
www.mqw.at
Free bike ride.
Wireless.
At more than 90 stations in Vienna you can
borrow the so-called »CityBikes«. The first
hour is free of charge, to register you pay 1
Euro, starting at 2 hours there are graded
tariffs. All you need is an ATM card.
Many cafés, adult education centres and shopping centres offer free
wirelss internet access. The locations can be found online.
www.wlanmap.com
Photos Schedl (3), Gewista, Andreas Pohlmann, Dest, Hammerschmid, Jobst (2)
Into the City.
The parallel programme
to the Wiener Festwochen offers numerous
free events. Short films,
sound installations,
performances, and much
more.
www.intothecity.at
Fernwärme Open Air.
The Fernwärme Open Air is part of the Jazzfest Wien. Ticket costs are
minimal (2 Euro), many Jazzfest events are also totally free of charge. This
year Spittelau will rock on June 30th.
live
Vienna Fashion Night.
Although shopping until 22:00 in Vienna’s inner city isn’t for free, the
fashion show on Kohlmarkt afterwards is.
www.viennafashionnight.at
World Book Day.
On April 23rd bookstores and libraries accross
Austria will give away a free book to readers.
This year: Mercedes Echerer’s anthology
»Exquisite Europe«.
www.buecher.at
Popfest Vienna.
The beautiful university
garden at Belvedere
castle can be accessed
for free all year round.
Opening hours vary.
Donauinselfest.
From June 22nd to 24th, the biggest open air festival in Europe lures
hundreds of thousands of visitors to the Donauinsel. Numerous concerts,
cabarets, children’s programmes and sports events take place there. The
exact programme will be published at the end of May.
June 22nd to 24th, Donauinsel
The local pop-scene
is organising a
four-day »Popfest«
at Karlsplatz. Watch
all acts for free!
Botanical garden.
www.donauinselfest.at
Karlsplatz in front
of the Karlskirche,
July 26th to 29th
www.popfest.at
Botanical Garten: 3., Mechelgasse/Praetoriusgasse
www.botanik.univie.ac.at
95
1., Kohlmarkt, June 14th, 22:00
Bookstores & libraries
www.citybikewien.at
Fernwärme Wien Spittelau: 9., Spittelauer Lände 45
www.viennajazz.org
Weekly tips.
The »Wiener Bezirksblatt« is delivered for free to nearly 700.000
Viennese households. In it:
many tips for cultural events in
the different districts as well as
helpful hints for saving money.
www.wienerbezirksblatt.at
Free Literature.
Free city magazine.
The magazine »Wien live« can be picked up for free at
hundreds of locations around town (bookstores, cafés
& museums for example). Filled with tips on the most
interesting events of the month. Also available online!
www.wienlive.at
Vienna4free
The address for literature since 1975. Weekly readings
by national and international authors take place at the
art association »Alte Schmiede«. Free entry!
Alte Schmiede: 1., Schönlaterngasse 9
www.alte-schmiede.at
Open bookcase.
At three locations around Vienna (in the 6th, 7th and 9th districts) you can take books for free – and also
return reading material you no longer need. No need to sign up, totally unbureaucratic.
Vienna4free
www.offener-buecherschrank.at
Art
Art
Food
Editor Christoph Hirschmann
96
Burgtheater stars like
Michael Maertens often
dine at »Vestibül« and
»Schilling«.
live
Vestibül & Schilling
Should you crave a dinner after watching Tennessee Williams’ »A Streetcar Named Desire« at the Burgtheater, you can
stay right on the premises to dine at the noble »Vestibül«. Or you can move on – like many of the Burgtheater stars – to
the exquisite pub »Schilling«, where the modern Viennese cuisine as well as the old bar are delightful.
Vestibül, 1., Dr. Karl Lueger-Ring 2, Mon – Fri, 12:00–24:00 ; Schilling, 7., Burggasse 103, daily 11:00–24:00
www.vestibuel.at, www.schilling-wirt.at
Otto Schenk
swears by the
»Fromme
Helene«.
I Ragazzi
Fromme Helene
At the Josefstadt Theater Horváths »Tales from the Vienna Woods« recently premiered.
There was definitely no discussion about where to dine afterwards: solid Viennese specialties are served at the »Fromme Helene«. Actors like Otto Schenk and Sandra Cervik
swear by the homemade delicacies such as the »Altwiener Backfleisch«.
After their performances, Volkstheater stars like the
new »Mac the Knife« Marcello de Nardo relax at the
urban »I Ragazzi«. The pizzas at the Trattoria and
Pizzeria are considered some of the best in town. Add
a glas of white Corvo – pure dolce vita!
I Ragazzi, 7., Burggasse 6–8, daily from 11:30–24:00
www.iragazzi.at
Photos Bubu Dujmic (2), Marco Rossi, christianbazant, Thinkstock, Pr, Christian Jobst, Ludwig Schedl, senator.com, Gerhard Krejci, Sheila Rock, Kasskara/DG, Ullstein, Bugatti
Each week, Vienna’s theaters offer
countless Top-Premiers. Afterwards it’s off
to the best restaurants & pubs in town,
to dine side by side with the Stars
Campino from the
Band »Toten Hosen«
loves Kims Küche.
Umar
Oscar-Star Christoph
Waltz has also been
sighted at »Umar«.
After the premieres at the Theater
an der Wien everyone heads
either next door to the »Theatercafé« or to the best fish restaurant
on the Naschmarkt: The stars
at »Umar« are the wild catch whole
fish and the cheerful »Pirate«
Erkan Umar. The guests include
Burgtheater-Boss Matthias
Hartmann, Robert Dornhelm
and Christoph Waltz.
Hollywood-Guru
Robert Dornhelm
loves to come
to Naschmarkts
»Piraten«.
Theatercafé, 6., Linke Wienzeile 6,
Mon–Sat, 9:00 – 24:00
Umar, Naschmarkt 76–79,
Mon–Sat, 11:00 – 23:00
www.umarfisch.at, www.theatercafe.cc
Kim kocht
During Fasching »The Land of Smiles« entertains audiences at the Volksoper. Great food is to be had right across the street at »Kim kocht«: Robert
Meyer, director of the Volksoper, and singer Melba Ramos, cabaret artist
Thomas Maurer and Bandmember Campino (Die Toten Hosen) are enthusiasts of Kims magical cooking with halibut & Co.
Kim kocht, 9., Lustkandlgasse 6, Tue–Fri, 12:00 – 15:00 and 18:00 – 24:00
www.kimkocht.at
97
live
Dirk Stermann
wrote about the
»Gmoakeller« in
his novel.
After his performance, Plácido
Domingo moves
right on to »Sole«.
Sole
Anna Netrebko feels
right at home at »Sole«.
This February, you can experience
Rolando Villazón in »L’elisir d’amore«
at the Vienna Staatsoper. Following
the performance and the lead of OperaCelebs like Anna Netrebko, Plácido
Domingo or Michael Schade, gourmets
move onto the restaurant »Sole«.
The salt-crusted branzino is
surpassed only by the charm of the
Padrone Aki Nuredini.
Sole, 1., Annagasse 6–8,
Mon–Sun, 11:00–23:00
www.ristorante-sole.at
Gmoakeller
One could definitely use a refreshment following Elfriede Jelineks turbulent political mockery »The Ideal Man«. The traditional »Gmoakeller« (*1858) is the perfect spot. Recently this
restaurant had its literary debut in Dirk Stermann’s novel »6 Österreicher unter den ersten 5«.
The Viennese cuisine (Blunzen Gröstl – black pudding) in this historic setting is hard to beat.
Gmoakeller, 3., Am Heumarkt 25, Mon–Sat, 11:00–24:00
Fromme Helene, 8., Josefstädter Straße 15, Mon–Sun 11:00–24:00
www.frommehelene.at
Food
Food
www.gmoakeller.at
Zitiert
»Eine schreckliche Rolle in einem
Blockbuster zu
spielen ist besser,
als mit einem
IndependentFilm kein Geld zu
verdienen.«
»Kunst ist etwas, was
so klar ist, dass
es niemand versteht.«
Renée Zellweger
98
Karl Kraus
live
»Wenn ich
wüsste, was
Kunst ist,
würde ich
es für mich
behalten.«
Pablo Picasso
»Talent ist billiger
als Tafelsalz.
Was das talentierte
Individuum vom
erfolgreichen
trennt, ist eine
Menge harter
Arbeit.«
Stephen King
»Originalität ist die
Kunst, sich Bonmots zu merken,
die man gehört hat,
und zu vergessen,
von wem man
sie gehört hat.«
Danny Kaye
Zitate
»Niveau sieht nur
von unten aus wie
Arroganz...«
Klaus Kinski
Fotos Studiocanal Home Entertainment, Trude Fleischmann/Wien Museum, RalphGatti/AFP/picturedesk.com, Amy Guip, www.ancientfaces.com, Beat Presser/actoker.blogspot.com
Art
C
M
Y
CM
MY
CY
CMY
K
Cindy
Sherman
Das Frühwerk 1975–1977
VERBUND
sammlung
VERBUND
Catalogue Raisonné
Ausstellung
Cindy Sherman. That’s me – That’s not me. Frühe Werke 1975 –1977
Vertikale Galerie der VERBUND-Zentrale in Wien
26. Jänner – 16. Mai 2012, jeden Mittwoch 18 Uhr und Freitag 16 Uhr
Anmeldung unter sammlung@verbund.com
http://www.verbund.com/sammlung
Catalogue Raisonné
Das Buch zum Frühwerk von Cindy Sherman ist in enger Zusammenarbeit
mit der Künstlerin entstanden. Gabriele Schor hat für die SAMMLUNG VERBUND
die konzeptuellen und performativen Anfänge des Œuvre von Cindy Sherman
wissenschaftlich aufgearbeitet.