Der sauberste Energieträger, den es je gab

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Der sauberste Energieträger, den es je gab
Der sauberste Energieträger, den
es je gab. Hydrogen Solutions von
Linde Gas.
Kontakt
Linde AG
Geschäftsbereich Linde Gas, Hydrogen Solutions, Seitnerstraße 70, 82049 Höllriegelskreuth
hydrogensolutions@linde-gas.com
Inhalt.
Einleitung
Statement: Dr. Aldo Belloni
Wasserstoff – der Energieträger für das 21. Jahrhundert
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Produktion
Elektrolyse
Dampfreformierung
Wasserstoff-Verflüssigung
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Distribution
Pipelines
Trailer und Container-Fahrzeuge
Alternative Speicher
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Anwendungen
H2-Verbrennungsmotoren
H2-Brennstoffzellen
Wasserstoff-Infrastrukturen
Tankstellen für gasförmigen Wasserstoff
Tankstellen für flüssigen Wasserstoff
LH2-Tanksysteme
Wasserstoff-Fahrzeugdesign
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Ausblick
Statement: Dr. Joachim Wolf
Partnerschaften und Projekte
Entwicklungen und Prognosen
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cooLH2®, HyFI® und mobiLH2® sind eingetragene Marken der Linde Gruppe.
filLH2™ ist eine Marke der Linde Gruppe.
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Einleitung
Dr. Aldo Belloni
Wasserstoff + Sauerstoff = Energie + Wasser.
Die Energieformel der Zukunft.
Die Menschen in den Industrienationen genießen heute so viele Annehmlichkeiten wie nie zuvor. Doch sie verbrauchen auch immer größere
Mengen an Energie. Selbst in Entwicklungs- und Schwellenländern
nimmt der Energieverbrauch stetig zu. Damit aber steigt die Belastung
für unsere Umwelt. In Gesprächen über die Zukunft unserer Energieversorgung – insbesondere im Zusammenhang mit regenerativen
Energiequellen – fällt heute meist schon zu Beginn ein bestimmter Begriff: Wasserstoff (H2). Der Grund hierfür ist einfach: Wasserstoff ist als
Speichermedium für Energie „polyvalent“, d. h. er erfüllt gleich mehrere
Voraussetzungen, die ihn als den umweltfreundlichsten Energieträger
ausweisen, den es je gab – denn bei seiner Anwendung entsteht als
„Abgas“ nur Wasserdampf. Zudem ist Wasserstoff aufgrund seiner besonderen Eigenschaften das ideale Speichermedium für Strom aus erneuerbaren Energien und somit das wichtigste Bindeglied für eine von Anfang
bis Ende völlig emissionsfreie, nachhaltige Energie-Wertschöpfungskette.
Denn Wasserstoff ist das in der Natur am häufigsten vorkommende Element – anders als fossile Rohstoffe wie Erdöl oder Erdgas wird er also
nicht irgendwann zur Neige gehen. Darüber hinaus kann gespeicherter
Wasserstoff sowohl zur Stromerzeugung als auch direkt als Brennstoff
genutzt werden, was ihn in besonderem Maße für die mobile Anwendung im Verkehrs- und Transportbereich prädestiniert.
Zwar muss Wasserstoff, damit man ihn als Energieträger nutzen kann, erst
hergestellt werden. Doch hier sind in den letzten Jahren entscheidende
technologische Schritte unternommen worden, um die Produktion von
Wasserstoff effizienter und umweltfreundlicher zu machen. Die Vision
eines nachhaltigen Wasserstoff-Energiekreislaufs ist in greifbare Nähe
gerückt. Es gilt nun, die bereits vorhandenen Wasserstoff-Technologien
von der Erprobungsphase hin zur Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit weiterzuentwickeln. Linde, einer der führenden WasserstoffAnlagenbauer der Welt, treibt diese Entwicklung entschieden mit voran.
Denn der Aufbau einer weltweiten Wasserstoff-Energieversorgung hat
nicht nur wirtschaftlich ein enormes Zukunftspotenzial, es handelt sich
dabei auch um ein echtes Generationenprojekt, das letztlich alle Schichten der Gesellschaft betrifft. Mehr noch: Es ist eine Verpflichtung, die in
erheblichem Maße über die Zukunft unserer Energieversorgung und damit über die Zukunft unserer Kinder und Kindeskinder entscheiden wird.
Linde wird sich dieser Verpflichtung stellen. Mit innovativer Technologie
zur Produktion, Speicherung und Distribution von Wasserstoff. Und mit
effizienten Lösungen für revolutionäre Wasserstoff-Anwendungen.
Dr. Aldo Belloni
Linde Gas & Engineering
Mitglied des Vorstandes der Linde AG
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Einleitung
Wasserstoff – der Energieträger für das
21. Jahrhundert. Chancen und Herausforderungen.
Wasserstoff ist überall: Er ist nicht nur in Wasser enthalten, sondern auch
in allen Lebewesen sowie in primären Energiequellen wie Erdgas, Erdöl
oder Kohle. Verbindet sich Wasserstoff (H2) mit Sauerstoff (O2), so entsteht als Endprodukt Wasser (H2O). Hierbei wird Energie freigesetzt.
Diese lässt sich z. B. zur mobilen Stromerzeugung oder zur Umsetzung
in mechanische Energie nutzen.
Mit reinem Wasserstoff hätte die Menschheit den perfekten Energieträger
zur Verfügung. Anders als etwa bei Benzin entstehen bei seiner Nutzung
keine umweltschädlichen Emissionen. Zudem steht Wasserstoff – im Gegensatz zu den irgendwann zur Neige gehenden fossilen Energieträgern
– praktisch unbegrenzt zur Verfügung.
In der Natur kommt Wasserstoff in einer Vielzahl von Verbindungen vor.
Um ihn jedoch in seiner elementaren Form als Energieträger nutzen zu
können, ist der Einsatz von Energie nötig. Diese stammt bislang zu einem
großen Teil aus fossilen Energiequellen wie Erdgas, Erdöl oder Kohle. Die
weltweite Forschungs- und Entwicklungsarbeit wird sich in Zukunft verstärkt darauf konzentrieren, den Anteil der regenerativen Energiequellen
zu erhöhen.
Seit Jahrzehnten arbeiten daher Wissenschaftler und Ingenieure von
Linde an effizienten und umweltfreundlichen Lösungen zur Produktion
von Wasserstoff. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld ist die Entwicklung von tragfähigen Konzepten für seine wirtschaftliche Speicherung
und Anwendung. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft werden wir unser technologisches Know-how dafür einsetzen,
diesen unverzichtbaren Energieträger weltweit zu etablieren.
Wasserstoff im Fokus von Linde
Entdeckt wurde die Existenz von Wasserstoff bereits im frühen 18. Jahrhundert. Um 1766 konnte Henry Cavendish das Element erstmals isolieren. Bei normalem Druck und Umgebungstemperatur ist Wasserstoff
gasförmig sowie geruchs- und geschmacksneutral. Außerdem ist das
Gas ungiftig und sehr viel leichter als Luft, weshalb es im Freien schnell
nach oben steigt.
Gemische aus Wasserstoff und Luft sind brennbar – wobei die Wasserstoff-Flamme farblos brennt und als „Abgas“ nur Wasserdampf entsteht.
Wasserstoff eignet sich daher sehr gut als Treibstoff. Das Gas hat jedoch
unter normalen Bedingungen eine geringe Dichte. In dieser Form ist
seine Speicherung unpraktisch – die benötigten Tanks würden einfach zu
groß ausfallen.
Zur effizienten, Platz sparenden Speicherung muss Wasserstoff daher
unter Druck gesetzt oder stark abgekühlt und hierdurch verflüssigt
werden. Dem Firmengründer Carl von Linde gelang es 1895 als erstem,
Kältemaschinen zu bauen, die auch die Verflüssigung größerer Mengen
Wasserstoffgas ermöglichten. Heute ist das Unternehmen einer der
führenden Wasserstoff-Anlagenbauer der Welt und betreibt in Ingolstadt
die einzige großindustrielle Wasserstoff-Verflüssigungsanlage Deutschlands. Außerdem ist Linde führend bei der Produktion und Distribution
von Wasserstoff sowie international einer der Vorreiter bei der Entwicklung innovativer Wasserstofftechnologien.
Die letzten 20 Jahre waren – auch und gerade bei Linde – von intensiver
Forschung auf dem Gebiet Wasserstoff geprägt. Es hat sich mittlerweile
gezeigt, dass Wasserstoff der wohl vielversprechendste Energieträger der
Zukunft ist. Zudem ist Wasserstoff auch sicherheitstechnisch seit langem
zu beherrschen. Vieles wird also davon abhängen, wie die Chancen, die
dieser Energieträger birgt, künftig genutzt werden.
Schema der ersten Luftverflüssigungsanlage von 1895.
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Produktion
Produktion
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Die treibende Kraft. Möglichkeiten der Wasserstoffproduktion.
Derzeit wird Wasserstoff fast ausschließlich auf zwei Arten hergestellt:
zum einen thermisch, also mittels Wärmezufuhr, aus Kohlenwasserstoffen. Und zum anderen elektrolytisch, also mittels Stromzufuhr, aus
Wasser. Derzeit werden aus Kohlenwasserstoffen, vorzugsweise Erdgas,
98 % der Weltproduktion von Wasserstoff (ca. 600 Mrd. m3 jährlich)
gewonnen.
Der effektivste Weg der Wasserstoffgewinnung aus fossilen Rohstoffen
ist die Dampfreformierung, wie sie auch in den industriellen Anlagen von
Linde realisiert wird. Gleichzeitig ist die Herstellung umweltfreundlich,
da ein großer Teil des erzeugten Wasserstoffs aus Wasserdampf stammt.
Wegen der hohen Wirtschaftlichkeit ist die Dampfreformierung derzeit
das Standardverfahren zur Erzeugung von Wasserstoff.
Elektrolyse: Zerlegung von Wasser in die Bestandteile Sauerstoff
und Wasserstoff
Die Wasserstoffproduktion durch Elektrolyse bietet die Möglichkeit eines
völlig emissionsfreien Wasserstoff-Energiekreislaufs. Der Strom für die
Elektrolyse muss hierbei jedoch aus einer regenerativen Energiequelle
wie Sonnen- oder Windenergie, Biomasse oder Wasserkraft stammen.
Um aus Wasser (H2O) mittels Elektrolyse Wasserstoffgas (H2) zu erzeugen,
genügt schon eine Spannung von 1,5 Volt. Das Wasser wird zuvor mit
etwas Säure oder Lauge versetzt, damit es Ionen leitet. An der positiv
geladenen Elektrode entsteht Sauerstoff (O2), an der negativ geladenen
Elektrode Wasserstoff. Ein so genanntes Diaphragma zwischen der Anode
und der Kathode verhindert dabei, dass die beiden Gase miteinander
wieder zu Wasser reagieren. Findet dieser Prozess zudem unter Druck
statt, so erleichtert dies die nachgelagerte Kompressionsarbeit und verringert Energieaufwand und Raumbedarf für das System. Linde verfügt
über langjährige Erfahrung mit Wasserstoff-Elektrolyseuren und über das
entsprechende Know-how, um diese in bestehende Wasserstoff-Technologieketten einzubinden.
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Produktion
100.000 m3 pure Energie. Wasserstoffproduktion
durch Dampfreformierung.
Linde Gas & Engineering hat bis Ende 2004 weltweit bereits über 200
Anlagen für die Wasserstoffproduktion gebaut. Bei der Herstellung von
Wasserstoff durch Dampfreformierung („Steam Reforming“) wird in der
Regel ein leichter Kohlenwasserstoff eingesetzt, z.B. Erdgas. Mit 70 – 80 %
hat dieses Verfahren einen hohen Wirkungsgrad, d.h. ein gutes Verhältnis
von eingesetzter zu gewonnener Energie.
Der Einsatzstoff wird in einem ersten Schritt bei einem Druck von typischerweise 2,5 MPa und bei einer Temperatur von ca. 900 °C zusammen
mit Wasserdampf in ein wasserstoffreiches Gasgemisch überführt, das
auch Kohlenmonoxid (CO) enthält. In einem zweiten Schritt, der „ShiftReaktion“, wird das Kohlenmonoxid (CO) mit Wasser in Kohlendioxid
(CO2) umgewandelt. Dabei wird aus dem Wasser des im Prozess mitgeführten Wasserdampfes zusätzlicher Wasserstoff gewonnen. Damit Wasserstoff jedoch – z.B. in Brennstoffzellen – auch eingesetzt werden kann,
muss er zuvor noch gereinigt werden. Dies geschieht meist in so genannten PSA-Anlagen (PSA = Pressure Swing Adsorption = DruckwechselAdsorption), in denen pro Stunde bis zu 100.000 m3 Wasserstoff auf
Qualitäten bis über 99,999 % gereinigt werden können.
Weitere Techniken zur Wasserstoffproduktion
Als Variante der Dampfreformierung kann die partielle Oxidation gelten.
Sie läuft ähnlich ab, jedoch unter Zufuhr von Luft bzw. Sauerstoff. Mit
dieser Technik können auch weniger reine, flüssige oder feste Kohlenwasserstoffe (Kohle, Erdöl, Bitumina etc.) zur Wasserstoffproduktion
genutzt werden. Sowohl für das Steam Reforming (SMR) als auch für
die partielle Oxidation (POX) verfügt Linde Gas & Engineering über
die Kompetenz, komplexe Produktionsprozesse zu steuern.
Dampfreformierungsanlagen von Linde – wie dieser „Steam Reformer“ in Brunsbüttel –,
die bis zu 100.000 m3 Wasserstoff pro Stunde liefern, werden für verschiedene Kapazitäten erstellt. Linde exportiert die Technologie für Dampfreformierungsanlagen
weltweit, u. a. in die USA, den Nahen Osten, nach Russland, Kanada, Indien, Japan,
China und in die EU-Länder.
Produktion
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Wasserstoff-Verflüssigung.
Um Wasserstoff effizient speichern zu können, muss man seinen „natürlichen Zustand“ ändern. Derzeit gibt es hierzu zwei vorherrschende
Methoden: Zum einen kann komprimiertes Wasserstoffgas (CGH2) bei
Umgebungstemperatur in Hochdruckbehältern gelagert werden. Die
andere Möglichkeit besteht darin, ihn flüssig zu speichern. Dafür sind
extrem niedrige Temperaturen (-253 °C) und entsprechend isolierte Behälter nötig. Der Vorteil hierbei: Tiefkalt verflüssigter Wasserstoff (LH2)
hat einen wesentlich höheren Energieinhalt pro Volumeneinheit als gasförmig komprimierter und benötigt daher weniger Speicherraum (siehe
Grafik).
Zur Verflüssigung von Wasserstoff wendet man heute im industriellen
Maßstab Verfahren an, bei denen der zu verflüssigende Wasserstoff in
Wärmetauschern stufenweise abgekühlt wird. Dabei kommt zunächst
flüssiger Stickstoff als Kälteträger zum Einsatz, die weitere Abkühlung
erfolgt durch einen geschlossenen Wasserstoff-Kältekreislauf, in dem die
Kälteleistung durch Expansionsturbinen zur Verfügung gestellt wird. Die
eigentliche Verflüssigung des so vorgekühlten Wasserstoffs findet durch
Drosselentspannung in einem Joule-Thomson-Ventil statt, anschließend
wird der flüssige Wasserstoff in einen Lagertank zur weiteren Verwendung eingespeist.
Linde baut Wasserstoff-Verflüssigungsanlagen in verschiedenen Größen.
Im Bild: die Anlage in Ingolstadt mit einer Kapazität von 4,4 Tonnen LH2 pro Tag.
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Distribution
Distribution
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Mit voller Kraft voraus. Wasserstoff-Distribution
via Pipeline.
Analog zur Speicherung von Wasserstoff gibt es verschiedene Möglichkeiten, ihn zu transportieren. Zum einen bietet sich die Distribution via
Pipeline an. Vor allem bei On-Site-Versorgungslösungen – also wenn
gasförmiger Wasserstoff direkt vom Produktions- zum Verbrauchsort gefördert wird – ist diese Methode häufig die beste Lösung. Um Großverbraucher mit den benötigten Gasmengen beliefern zu können, plant,
baut und betreut Linde Gas & Engineering schlüsselfertige On-SiteAnlagen, die direkt beim Kunden vor Ort installiert werden.
Wasserstoff kann auch über große Entfernungen via Pipeline transportiert
werden. Dies ist vor allem bei kontinuierlich hohem Verbrauch sinnvoll
und trifft insbesondere für Industriegebiete zu. In Mitteldeutschland
(Leuna) betreibt Linde Europas modernste Wasserstoff-Pipeline. Das
Rohrleitungsnetz ist insgesamt über 100 km lang und verbindet u. a. die
Standorte Zeitz, Böhlen, Leuna, Bitterfeld und Rodleben.
Linde Gas & Engineering verfügt zudem über das Know-how, herkömmliche Erdgas- oder Stadtgasleitungen für den Wasserstofftransport nutzbar
zu machen. Gerade in der derzeitigen Erprobungsphase stellt dies eine
wichtige Voraussetzung für die Realisierung einer flächendeckenden
Wasserstoffversorgung sowie für den Aufbau eines zukünftigen H2-Tankstellen-Netzwerks dar.
Das Linde Wasserstoff-Rohrleitungsnetz in Mitteldeutschland (Leuna).
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Distribution
Clever gespeichert, schnell versorgt.
GH2-Trailer und LH2-Container-Fahrzeuge.
Um Wasserstoff über weite Strecken zu transportieren, können entsprechend ausgerüstete Lkws eingesetzt werden. Gasförmiger Wasserstoff
(GH2) wird hierbei in speziellen GH2-Trailern unter Hochdruck und bei
Umgebungstemperatur von Ort zu Ort gebracht.
Den Transport von größeren Mengen Wasserstoff erlaubt jedoch ein LH2Container-Fahrzeug, also ein Lkw, der über einen speziellen Tank für tiefkalt verflüssigten Wasserstoff (LH2) verfügt. Zwar sind hierbei die Kosten
für die Verflüssigung zu beachten, für die derzeit noch ca. 30 % der im
Wasserstoff gespeicherten Energie benötigt werden. Da die Energiedichte von LH2 jedoch wesentlich höher ist als jene von GH2, relativiert sich
dieser Aufwand bei größeren Mengen und zunehmender Entfernung
wieder, denn für den Transport der gleichen Energiemenge sind weniger
Fahrten nötig.
LH2-Container-Fahrzeug für flüssigen Wasserstoff.
Distribution
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Aktuelle Anwendung: Moderne Brennstoffzellen-U-Boote führen Wasserstoff in Metallhydrid-Speichern mit und können um ein Vielfaches länger unter Wasser bleiben als
herkömmliche U-Boote mit Diesel-Elektromotoren. Linde stattete die HDW AG für
dieses Projekt mit der entsprechenden Wasserstoff-Befüllungstechnologie aus.
Jede Menge Energie auf Vorrat.
Alternative Speicher.
Aktuelle Forschungen haben gezeigt, dass es noch weitere Speicherbzw. Transportmöglichkeiten für Wasserstoff gibt. So kann er z. B. in feinsten, konzentrisch angeordneten Graphitröhren (Kohlenstoff-Nanotubes)
oder in hauchdünnen, übereinander gestapelten Graphitebenen (Kohlenstoff-Nanofasern) eingelagert werden. Auch in einer Lösung aus Natriumborhydrid (NaBH4) sowie in Polymeren (Polyanilin, Polypyrrol) lässt sich
Wasserstoff speichern.
Gleiches gilt für so genannte Microspheres – das sind hochgradig druckfeste, winzige Glaskügelchen (Ø < 100 µm, Wandstärke 1 µm). In diese
kann Wasserstoff bei 200 – 400 °C eindringen. Diese Technologien haben
teilweise ein hohes Entwicklungspotenzial, befinden sich jedoch aus
heutiger Sicht noch im Forschungsstadium.
Wasserstoff-Speicherung in Metallhydriden
Die einzige Alternative zur gasförmigen oder flüssigen Speicherung, die
derzeit tatsächlich angewendet wird, ist die Speicherung in so genannten
Metallhydriden: Diese können gasförmigen Wasserstoff nach einem ähnlichen Prinzip speichern und wieder freisetzen wie ein Schwamm, der
Wasser aufnimmt und wieder abgibt. Das Verfahren wird bereits bei
einigen Prototypen im Bereich portabler Systeme (z. B. Camcorder, Laptops etc.) eingesetzt. Anwendung findet diese Art der Speicherung jedoch auch bei wasserstoffgetriebenen Brennstoffzellen-U-Booten, wie
sie bereits heute von der HDW AG gebaut werden.
Metallhydrid zur Speicherung von Wasserstoff.
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Anwendungen
Anwendungen
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Nur wer heute neue Wege geht, kommt morgen
besser voran. Wasserstoff eröffnet Spielräume für
vielfältige Anwendungen.
Vieles, was einst wie eine Utopie erschien, ist heute Realität. So konnte
man sich zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wohl nur mit Mühe
vorstellen, dass tatsächlich einmal ein Mensch seinen Fuß auf den Mond
setzen würde. Ein jüngeres Beispiel für eine Vision, die viele zunächst für
kaum realisierbar hielten, die aber schon wenige Jahre später Wirklichkeit
wurde, ist die rasante Entwicklung des Internets.
Auch die Anwendung von Wasserstoff als Energieträger galt lange Zeit
als unrealisierbar, ja sogar als gefährlich. Doch dem Wissensdrang von
Forschern, den Leistungen von Ingenieuren und dem Engagement fortschrittlicher Unternehmen ist es zu verdanken, dass diese Idee dennoch
nicht aufgegeben wurde.
In den letzten Jahren hat die Erforschung von Wasserstoff als Energieträger enorme Fortschritte gemacht. So gibt es bereits heute eine Vielzahl von Anwendungen für fast alle energierelevanten Bereiche: Mit
Wasserstoff lässt sich nicht nur Strom erzeugen und dauerhaft speichern,
auch Fahrzeuge erreichen damit inzwischen fast die gleichen Leistungswerte wie konventionelle Autos mit Benzin- oder Dieselmotor. Und dank
innovativer Brennstoffzellentechnologie könnten in naher Zukunft nicht
nur tragbare Elektrogeräte wie Laptops oder Camcorder mit Wasserstoff
betrieben, sondern sogar ganze Häuser mit Strom und Wärme versorgt
werden.
Kurz gesagt: Die technischen Voraussetzungen für eine funktionierende, flächendeckende und nachhaltige Wasserstoff-Energiewirtschaft
sind bereits heute vorhanden.
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Anwendungen
Faszination Wasserstoff. Mobilität ohne Schadstoffe.
Die Industrie verwendet Wasserstoff derzeit vor allem zur Herstellung
hochwertiger Produkte. So dient Wasserstoff z. B. zur Produktion von
Glasfaserkabeln, zum Reinigen von Mikrochips, zum Polieren von optischen Gläsern und zur Metallverarbeitung. Auch zur Produktion von
Düngemitteln, zur Härtung von Fetten, zur Trinkwasseraufbereitung sowie zur Herstellung von Treibstoffen mit geringem Schwefelgehalt wird
Wasserstoff eingesetzt. In der Raumfahrt dient Wasserstoff schon seit
den 60er-Jahren als Treibstoff für Raketentriebwerke sowie zur Stromerzeugung und zur Herstellung von Trink- und Brauchwasser im Weltall.
Sowohl die Verbrennung als auch die Verstromung von Wasserstoff
werden derzeit in vielen Ländern der Welt auf ihre Alltagstauglichkeit
hin erprobt. Im Fokus steht hierbei vor allem der mobile Einsatz von
Wasserstoff als Treibstoff für Fahrzeuge. Auch Linde engagiert sich aus
guten Gründen schwerpunktmäßig in diesem Bereich. Denn einerseits
birgt die voraussichtliche Größe des Marktes ein enormes Zukunftspotenzial. Und andererseits kommen die positiven Auswirkungen für
Mensch und Umwelt hier besonders deutlich zur Geltung.
Die Anwendung von Wasserstoff in der Raumfahrt
bildet den Hintergrund für die verkehrstechnische
Zukunftsvision einer wasserstoffbasierten Luftfahrt.
Erste Versuche in diese Richtung wurden bereits in
den 80er-Jahren unternommen. Bildquelle: copyright
ESA, CNES, ARIANESPACE.
Verbrennungsmotoren für Wasserstoff
H2-Verbrennungsmotoren sind ähnlich aufgebaut wie Otto-Motoren.
Dies erlaubt den Bau von bivalenten Fahrzeugen, also von Automobilen,
die wahlweise mit herkömmlichem Treibstoff oder Wasserstoff gefahren
werden können. Dabei ist es unerheblich, ob der Wasserstoff zuvor gasförmig oder flüssig gespeichert wird – denn zur Verbrennung wird er
dem Motor wieder gasförmig zugeführt.
Bereits heute Realität: Kraftfahrzeuge mit H2-Verbrennungsmotoren.
Anwendungen
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Brennstoffzellen-Technologie – vielseitig, umweltschonend und effektiv.
H2-Brennstoffzellen benötigen zur Stromerzeugung gasförmigen Wasserstoff. Vom Prinzip her funktionieren sie wie Batterien, in denen eine umgekehrte Elektrolyse stattfindet (vgl. S. 9). Sie können je nach Energiebedarf in Reihe geschaltet werden und bieten daher eine Vielzahl portabler,
mobiler und stationärer Anwendungsmöglichkeiten. Für jeden dieser Bereiche gibt es bereits heute Prototypen und Versuchsanlagen. Auch für
die Stromversorgung können H2-Brennstoffzellen eingesetzt werden. So
erprobt Linde z. B. derzeit zusammen mit einem Projektpartner die H2Notstromversorgung für Mobilfunk-Antennen.
Gabelstapler
Zusammen mit Projektpartnern hat Linde einen neuen Elektrogabelstapler entwickelt, der mit einem besonders leistungsfähigen H2-Brennstoffzellensystem ausgerüstet ist. Diese innovative Technologie ermöglicht
im Vergleich zu herkömmlichen Batterien eine signifikante Verbesserung
der Fahr- und Hubeigenschaften des Staplers sowie einen Einsatz ohne
Pausen, denn das langwierige Aufladen oder Austauschen der Batterien
entfällt: Der Stapler wird einfach betankt, fast wie ein herkömmliches
Auto.
Einsatz von H2-Brennstoffzellen in Fahrzeugen
Anders als H2-Verbrennungsmotoren treiben H2-Brennstoffzellen Elektromotoren an. Die Entwicklung solcher Systeme hat in den letzten Jahren
große Fortschritte gemacht. Ihr Einsatz in Kraftfahrzeugen wird derzeit
in mehreren Industrienationen der Welt – etwa in den USA, Japan und
Deutschland sowie in weiteren EU-Staaten – intensiv getestet.
Busse
H2-Brennstoffzellen-Busse bieten den gleichen Komfort wie herkömmliche Busse, sind aber erheblich leiser und fahren dabei völlig schadstofffrei. Zudem genügt zu ihrer Betankung eine zentrale Tankstelle, da sie
am Ende einer Schicht immer zu ihrem Ausgangspunkt zurückgefahren
werden. So können vor allem in Städten und stadtnahen Gebieten lokale
Emissionen verringert werden.
Am Flughafen München konnte im Rahmen einer bestehenden WasserstoffInfrastruktur die Leistungsfähigkeit des neuen H2-Brennstoffzellensystems
für Gabelstapler erprobt werden. Mit einer Tankfüllung Wasserstoff hält das
Fahrzeug ca. acht Stunden im Normalbetrieb durch.
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Anwendungen
Wasserstofftankstelle der ARGEMUC am Flughafen München.
Wasserstoff-Infrastrukturen in der Testphase.
Tankstelle für gasförmigen und flüssigen Wasserstoff
am Flughafen München.
Unter dem Namen ARGEMUC (Arbeitsgemeinschaft Wasserstoffprojekt
Flughafen München) betreibt ein Konsortium namhafter Top-Unternehmen
(darunter BMW, BP/Aral, MAN, Linde u.a.) seit 1999 die weltweit erste
öffentliche Wasserstofftankstelle für gasförmigen und flüssigen Wasserstoff.
Der tiefkalt verflüssigte Wasserstoff wird via LH2-Container-Fahrzeug angeliefert. Den gasförmigen Wasserstoff für die Tankstelle hingegen liefert
ein von Linde installiertes On-Site-Versorgungssystem: Seit 2003 sorgt
hier eine kleine Steam-Reformer-Anlage dafür, dass GH2 direkt an der
Konzept zukünftiger Wasserstoff-Tankstellen für
GH2 und LH2 mit unterirdischen Speichertanks.
Tankstelle hergestellt, gereinigt, unter Hochdruck gespeichert und gezapft werden kann. An den Zapfsäulen werden mehrere Shuttle-Busse für
den Flughafenbetrieb sowie eine Pkw-Testflotte mit Wasserstoff betankt.
Die Testfahrzeuge haben bis Ende 2004 bereits über 500.000 Kilometer
ohne größere technische Schwierigkeiten zurückgelegt, wobei über 6.000
Betankungsvorgänge durchgeführt wurden. Damit ist die Demonstration
einer sicheren und zuverlässigen Wasserstoffversorgung für Kraftfahrzeuge eindrucksvoll geglückt.
Ein Wasserstoff-Bus an der GH2-Tankstelle am Flughafen München.
Tankstellen für gasförmigen Wasserstoff.
Um gasförmigen Wasserstoff tanken zu können, wird dieser bei Umgebungstemperatur und einem Druck von 350 bar gespeichert. Damit die
vollständige Befüllung eines Kraftfahrzeugtanks überhaupt möglich ist,
muss die Befüllstation jedoch einen höheren Druck als den Speicherdruck aufbauen. Je höher der Druck ist, desto kürzer wird auch die
Betankungszeit.
Linde hat in den letzten Jahren intensiv an der Entwicklung von Tankstellen für gasförmigen Wasserstoff gearbeitet. Inzwischen ist es gelungen,
den Speicherdruck auf 700 bar zu erhöhen. Bei der Verdichtung auf ein
derart hohes Druckniveau steigt jedoch die Temperatur des Gases stark
an. Das hat zur Folge, dass sich nach dem Betankungsvorgang das Gas
wieder abkühlt und damit der Druck im Tank des Fahrzeugs wieder sinkt.
Um einen konstanten Druck von 700 bar zu erhalten, muss also nicht nur
mit einem Befülldruck von 850 bar getankt, sondern zudem das Gas vor
der Zapfsäule auf -15 °C herabgekühlt werden. Linde hat für die erste 700bar-Wasserstofftankstelle die entsprechende Technologie entwickelt. Sie
ermöglicht gewohnt schnelle Tankvorgänge von drei bis vier Minuten.
Bei integrierten GH2-Tankstellen, die mit einem LH2-Speicher ausgestattet
sind, kommt eine spezielle Technologie zum Einsatz: Ein Kryo-Verdichter
von Linde komprimiert bereits den flüssigen Wasserstoff, der anschließend
gasförmig abgegeben werden soll, auf ca. 400 bar vor und sorgt so
für eine hohe Effizienz bei der Umwandlung von LH2 zu CGH2. Falls erwünscht, wird der Druck anschließend durch ein Booster-System auf
700 bar erhöht.
Betankung eines Wasserstoffautos an einer 700-bar-Tankstelle für GH2.
Anlieferung von flüssigem Wasserstoff für die LH2-Tankstelle.
Tankstellen für flüssigen Wasserstoff.
Als einer der wichtigsten Impulsgeber des staatlich geförderten Wasserstoff-Projekts am Flughafen München ist Linde u. a. für die Versorgung
der Tankstelle mit Wasserstoff zuständig. Der flüssige Wasserstoff wird
in Ingolstadt zentral produziert und dann per LH2-Container-Fahrzeug
angeliefert.
Betankung mit LH2
Noch bis vor einigen Jahren war die Betankung von Fahrzeugen mit LH2
relativ zeitraubend: Der tiefkalte (-253 °C) flüssige Wasserstoff brachte
es mit sich, dass Füllschlauch und Kupplung gespült und angewärmt werden mussten, bevor ein neuer Tankvorgang begonnen werden konnte.
Die Tankstelle für flüssigen Wasserstoff arbeitet mit einer von Linde entwickelten und patentieren LH2-Pumpe. Dieses innovative Gerät ermöglicht einen besonders schnellen Betankungsvorgang (50 l/min) und
sorgt so für eine hohe, vom konventionellen Tanken her bekannte Benutzerfreundlichkeit.
Manuelle LH2-Kupplung
Diese Probleme sind inzwischen behoben: Linde hat mit der neuen
filLH2™ eine manuelle LH2-Kupplung entwickelt und patentiert, mit der
sich der Tankvorgang schnell und einfach durchführen lässt: Tankventil
und Einfüllstutzen verfügen über Ventile, die sich nur bei Verbindung
öffnen. Dabei entsteht eine hermetisch isolierte Röhre. Vom Tankventil
aus fährt nun ein so genannter „kalter Finger“ tief in den Einfüllstutzen,
über den der flüssige Wasserstoff in den Tank geleitet wird. Hierdurch
wird die Vereisung effektiv unterbunden. Noch mehr Komfort bietet die
von Linde mitentwickelte, automatisierte LH2-Kupplung, die ebenfalls
am Flughafen München erprobt wird: Sie erledigt den gesamten Vorgang
automatisch – vom Öffnen des Tankdeckels und Anschließen der LH2Kupplung über die Betankung bis hin zum Abkoppeln.
Inzwischen gibt es weltweit zahlreiche H2-Tankstellen-Projekte, sowohl
für flüssigen als auch für gasförmigen Wasserstoff, darunter z. B. das
Projekt der Clean Energy Partnership (CEP) in Berlin, an der das Unternehmen Linde ebenfalls maßgeblich beteiligt ist. Von der Produktion
und Anlieferung über die Speicherung und Kompression bis hin zur
Betankung stellt Linde hier sein gesamtes Wasserstoff-Know-how zur
Verfügung. Mit diesem Portfolio setzt sich das Unternehmen deutlich
gegen Wettbewerber ab, die nur einzelne Teilbereiche dieses Spektrums
abdecken können.
Anwendungen
Im LOPEX-Verfahren von Linde, das bei Standtanks Anwendung findet, wird ein Wärmetauscher zur Rückverflüssigung von gasförmigem Wasserstoff eingesetzt.
LOPEX-Verfahren
Mit dem von Linde patentierten LOPEX-Verfahren lässt sich ein Manko
von in Standtanks langfristig gelagertem, flüssigem Wasserstoff beheben:
Denn durch die langsame Erwärmung von LH2 wird ein Teil der Flüssigkeit
im Standtank wieder zu Gas. Bei Nichtentnahme kann hierdurch der
Druck soweit steigen, dass das Gas über ein Entspannungsventil abgelassen werden muss. Man spricht von Abdampf- bzw. Boil-off-Verlusten. Mit
LOPEX lässt sich dieser gasförmige Wasserstoff, der sonst verloren ginge,
rückverflüssigen und wieder dem Tank zuführen. Die nötige Energie für
diesen Prozess liefert eine Brennstoffzelle, die dafür einen Teil des Boiloff-Gases nutzt.
Die neue LH2-Kupplung filLH2™ (Patent: Linde).
Die manuelle LH2-Kupplung in Aktion.
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Anwendungen
Tief gekühlt ist hoch effizient. LH2-Tanksysteme.
Für die dauerhafte Speicherung von tiefkalt verflüssigtem Wasserstoff
hat Linde speziell isolierte Kryotanks entwickelt, die bei Wirtschaftlichkeit
und Effizienz neue Maßstäbe setzen. Die hervorragenden Eigenschaften
der Tanks basieren auf einem doppelwandigen Metallbehälter, dessen
innerer Behälter den flüssigen Wasserstoff aufnimmt. Eine Isolierung aus
Metallfolien mit Zwischenlagen aus Glasvlies trennt die innere von der
äußeren Metallhülle. Zudem ist der Zwischenraum evakuiert und verfügt
über thermisch isolierende Fixierungen.
Standzeitverlängerung mit dem cooLH2®-Tanksystem
Mit einem innovativen Rückkühlsystem besteht die Möglichkeit, auch bei
völligem Stillstand von Wasserstoff-Fahrzeugen die maximale Standzeit
ohne Abdampfverluste von drei auf bis zu zwölf Tage zu erhöhen. Denn
das cooLH2®-System verstärkt die Kühlung des Tanks, indem es die im
Wasserstoff steckende Kälte nutzt. Dabei wird Umgebungsluft angesaugt,
getrocknet und durch die beim Erwärmen des Wasserstoffs abgegebene
Energie verflüssigt. Die so gewonnene, tiefkalt verflüssigte Luft durchströmt einen zusätzlichen Kühlmantel, der den Innentank umgibt.
Diese Komponenten sorgen für eine extrem gute Isolationsleistung,
wodurch der Wasserstoff auf -253 °C gehalten werden kann. Steht ein
Wasserstoff-Fahrzeug jedoch längere Zeit still, so kommt es trotz Isolierung zu einer langsamen Erwärmung des Wasserstoffs. Nach etwa drei
Tagen, sobald der maximale Betriebsdruck (ca. 4,5 bar) erreicht ist und
kein Verbrauch stattfindet, wird der überschüssige, gasförmige Wasserstoff über ein spezielles Entspannungsventil abgelassen.
Schnitt durch ein formoptimiertes LH2-Tanksystem.
Anwendungen
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Wasserstoff-Fahrzeugdesign.
Noch vor wenigen Jahren benötigte ein H2-Brennstoffzellen-System
derart viel Platz, dass es nur im Laderaum eines Kleintransporters untergebracht werden konnte. Dank der kontinuierlichen Weiterentwicklung
von Brennstoffzellensystemen und der Optimierung der Wasserstoffspeicherung ist es den Herstellern gelungen, die Größe des Gesamtsystems erheblich zu verringern.
Inzwischen werden die Leistungsfähigkeit und der Stauraum moderner
H2-Fahrzeuge kaum mehr durch das Antriebssystem selbst verringert.
Die Dynamik und Alltagstauglichkeit dieser Fahrzeuge ist bereits heute
mit der konventioneller Kraftfahrzeuge vergleichbar. Zudem eröffnet der
immer kleiner werdende Brennstoffzellenantrieb ungeahnte Möglichkeiten für das Fahrzeugdesign.
Entwicklung der Systemgrößen bei H2-Brennstoffzellenautos.
Hydrogen Fuel Injection (HyFI®)
Linde kann zudem Systeme liefern, die die Leistungsfähigkeit von Wasserstoffmotoren verbessern. Eine der jüngsten Entwicklungen auf diesem
Gebiet ist die patentierte HyFI®-Verdichtertechnologie für Fahrzeuge mit
LH2-Tanks und Wasserstoff-Verbrennungsmotoren.
Mithilfe eines nachgeschalteten Wärmetauschers verbessert der von
Linde entwickelte Kompressor im Schuhkartonformat die Langzeitspeicherung des tiefkalt verflüssigten Wasserstoffs im Fahrzeug. Mit der gleichen
Tankfüllung lassen sich dadurch weit längere Strecken zurücklegen. HyFI®
nutzt die Verdampfungsenergie des expandierenden Flüssigwasserstoffs
und optimiert so den Motorwirkungsgrad von etwa 30 auf ca. 40 Prozent.
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Ausblick
Dr. Joachim Wolf
Think Hydrogen. Chance Wasserstoff – die Zukunft
der Energieversorgung hat schon begonnen.
Die Nutzung von Wasserstoff als Energieträger eröffnet eine Fülle faszinierender Möglichkeiten. Sie wirft aber auch viele komplexe Fragen auf
– und zwar nicht zuletzt im politischen und gesellschaftlichen Kontext.
Denn rein technisch gesehen können viele Probleme rund um die Anwendung von Wasserstoff als Energieträger bereits heute als weitgehend
geklärt betrachtet werden.
Mit innovativen Lösungen hat Linde maßgeblich dazu beigetragen, Wasserstoffanwendungen noch sicherer, noch effizienter, noch benutzerfreundlicher zu machen. Außerdem verfügt Linde als einer der großen
Wasserstoff-Hersteller über eine lückenlose Wasserstoff-Wertschöpfungskette, die sich „from well to tank“, also von der Produktion über die Distribution bis hin zum Verbrauchsort erstreckt.
Auf diese Entwicklungen können wir zu Recht stolz sein, haben sie doch
einmal mehr gezeigt, wie viel man mit gezielter Forschung, unternehmerischem Engagement und langfristigen Konzepten erreichen kann. Und
sie haben gezeigt, dass es nur mit der nötigen Leistungs-, Innovationsund Investitionsbereitschaft gelingen wird, die Herausforderungen, die
eine zukünftige Wasserstoff-Energiewirtschaft an uns stellt, zu meistern.
In einem nämlich sind sich die meisten Experten einig: Zum Energieträger
Wasserstoff gibt es, vor allem langfristig gesehen, keine Alternative.
Und obwohl nach wie vor Fragen in Bezug auf Wasserstoff offen sind,
kann man schon heute sagen: Das Ende der Lernphase beim Thema
Wasserstoff ist erreicht. Nun muss es zügig an die Verwirklichung einer
effizienten, flächendeckenden und nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft
gehen. Die ersten Schritte dafür sind bereits getan – und Linde wird auch
weiterhin mit dafür sorgen, dass der sauberste Energieträger der Welt
sein enormes Potenzial für die Zukunft entfalten kann.
Dr. Joachim Wolf
Linde Gas & Engineering
Hydrogen Solutions Executive Director
Seit November 2002 als erstes HAT-Referenzprojekt in Betrieb: das Wasserstoff-Motoren- und Antriebsstrang-Testcenter in Garching bei München.
Wir machen uns stark für Wasserstoff.
Partnerschaften und Projekte.
Um die Entwicklung von Wasserstofftechnologien voranzutreiben, kooperiert Linde mit namhaften, weltweit engagierten Partnern aus Industrie
und Wirtschaft. Maßgeblich sind hier besonders Unternehmen aus den
Bereichen Mineralölindustrie (z. B. BP/Aral), Fahrzeugbau (BMW), Ingenieurwesen (Siemens) und Energieversorgung (BayernGas).
Dr. Manfred Stolpe, Bundesminister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, und
Dr. Rainer Goedl (re.), Mitglied im Bereichsvorstand Linde Gas & Engineering, bei
der Eröffnung der Wasserstofftankstelle der CEP in Berlin (Herbst 2004).
In Kooperationen wie der Clean Energy Partnership (CEP) oder der
Arbeitsgemeinschaft Wasserstoffprojekt Flughafen München (ARGEMUC)
entwickelt Linde die nötige Dynamik, um wasserstoffbasierte Projekte
effizient und zielgerichtet durchzuführen. Gemeinschaftsprojekte wie
diese, die auch von politischer Seite – z. B. von der Deutschen Bundesregierung oder dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie – gefördert und mitgetragen werden,
erzeugen Synergieeffekte, die es uns ermöglichen, schon heute die technologischen Voraussetzungen für eine leistungsfähige und nachhaltige
Wasserstoffwirtschaft zu schaffen.
HAT – Testen mit Wasserstoff
Um Wasserstoff-Verbrennungsmotoren und H2-Brennstoffzellen-Systeme
testen zu können, hat sich Linde mit der TÜV Automotive GmbH und der
FEV Motorentechnik GmbH zum HAT-Projekt (Hydrogen Advanced Testing)
zusammengeschlossen. Zu den Zielen von HAT gehören die Planung und
der Bau von schlüsselfertigen Wasserstoff-Prüfständen und die kompetente Durchführung entsprechender Genehmigungsverfahren. Linde
übernimmt im Rahmen dieser Kooperation unter anderem den Bau und
die Betreuung entsprechender Gasversorgungsanlagen sowie die Produktion und Lieferung von Wasserstoff.
Ausblick
Der Opel Fuel Cell Marathon führte kreuz und quer durch Europa, von der nördlichsten
Stadt bis zum westlichsten Punkt des Kontinents.
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Für das Testfahrzeug HydroGen3 lieferte Linde während der gesamten Tour flüssigen
Wasserstoff für den Betrieb der Brennstoffzelle.
On the road mit Linde.
Um die Alltagstauglichkeit von Wasserstoffautos unter Beweis zu stellen,
genügt es nicht, lediglich lokal stationierte Fahrzeugflotten zu erproben.
Schließlich müssen Wasserstoff-Fahrzeuge in der Lage sein, auch längste
Strecken ohne Probleme zu bewältigen. Für einen entsprechenden Langstreckentest fehlt jedoch derzeit noch ein flächendeckendes WasserstoffTankstellennetz.
Härtetest für Brennstoffzelle und Tanksystem
Um den ultimativen Ausdauertest für ein Wasserstoffauto mit Brennstoffzellenantrieb trotz der fehlenden Infrastruktur durchführen zu können,
hat sich Linde gemeinsam mit dem Partner GM/Opel etwas einfallen
lassen: Beim so genannten Opel Fuel Cell Marathon im Frühjahr 2004
schickte man die Wasserstoff-Tankstelle ganz einfach mit „on the road“.
Im Klartext: Ein Wasserstoffauto auf der Basis eines Opel Zafira wurde
auf einer über 10.000 km langen Marathon-Fahrt vom norwegischen
Hammerfest bis ins portugiesische Cabo da Roca von einer mobilen LH2Tankstelle begleitet. Für dieses Projekt lieferte Linde nicht nur die gesamte Betankungstechnologie, sondern auch den flüssigen Wasserstoff.
Nach der sechswöchigen Reise durch insgesamt 14 Länder stand fest:
Alle Systeme hatten den Härtetest erfolgreich bestanden. Dank der patentierten LH2-Kupplung von Linde dauerte das Betanken des Fahrzeugs
jeweils nur rund vier Minuten. Und auch das von Linde entwickelte, unter
dem Rücksitz des Fahrzeugs verstaute LH2-Tanksystem arbeitete absolut
zuverlässig. Somit konnte neben der Zuverlässigkeit des Brennstoffzellenantriebs auch der hohe Entwicklungsstand der LH2-Betankungstechnologie von Linde eindrucksvoll unter Beweis gestellt werden. Von diesen
Erfahrungen werden Kunden von Linde auch in Zukunft profitieren: Für
Langstreckentests von Wasserstoff-Fahrzeugen bietet das Unternehmen
die fahrbare LH2-Tankstelle unter dem Namen mobiLH2® an.
Weitere Projekte
Linde beteiligt sich derzeit an zwei EU-Projekten, deren Ziel es ist, einer
Wasserstoff-Energiewirtschaft den Weg zu ebnen. HyWays ist ein langfristig angelegtes Forschungsprojekt, in dem alle hierfür relevanten Daten analysiert werden. Die Ergebnisse sollen es den Mitgliedsstaaten
ermöglichen, die richtigen Entscheidungen für den Wandel zur Wasserstoff-Energiewirtschaft zu treffen. StorHy hingegen ist ein Konsortium
von Unternehmen und staatlichen Einrichtungen, die sich speziell mit
der Entwicklung von H2-Speichertechnologien für die Automobilbranche
beschäftigen. Ziel des Konsortiums ist es, existierende Speichermedien
konsequent zu verbessern sowie innovative Speichertechnologien zu
erforschen und bis zur Marktreife weiterzuentwickeln.
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Ausblick
Eine Vision nimmt Gestalt an. Die WasserstoffGesellschaft – Entwicklungen und Prognosen.
Bereits heute ist die gesamte Hardware für eine funktionierende Wasserstoff-Technologiekette – von der Herstellung bis zur Anwendung – prinzipiell vorhanden und einsatzbereit. Um zu einer emissionsfreien Wasserstoffwirtschaft zu gelangen, müssen eigentlich „nur“ noch die Energiequellen zur Wasserstoffproduktion von „schwarz“ auf „grün“ umgestellt
werden, also von nicht-regenerativen, fossilen auf regenerative, umweltfreundliche Energiequellen.
Nutzung konventioneller Energiequellen – zumindest mittelfristig – noch
deutlich wirtschaftlicher als der Einsatz von regenerativen Energiequellen. Um Wasserstoff als Energieträger flächendeckend zum Durchbruch
zu verhelfen, sind also auch wirtschaftliche Faktoren, politische Entscheidungen und gesellschaftliche Entwicklungen zu beachten.
Hürden auf dem Weg in die Wasserstoff-Gesellschaft
Diesem Entwicklungsschritt stehen bislang vor allem zwei Hindernisse im
Weg: Zum einen fehlt es noch an entsprechenden Infrastrukturen (z. B.
ein flächendeckendes H2-Tankstellennetz). Zum anderen ist derzeit die
Energiequellen
Wasserstoff-Technologieketten von Linde1
Ausblick
Ausblick
Die Aufgaben, die auf dem Weg in eine Wasserstoff-Gesellschaft gemeistert werden müssen, sind vielfältig und anspruchsvoll. Sie werden auch
in Zukunft Wissenschaftler, Ingenieure, Unternehmer und Politiker vor
große Herausforderungen stellen. Nur durch internationale Netzwerke,
gemeinsame Bemühungen in Forschung und Entwicklung sowie intensiven Wissensaustausch wird es möglich sein, die gesetzten Ziele auch zu
erreichen – nämlich einen sauberen, praktisch unbegrenzt zur Verfügung
stehenden Energieträger flächendeckend und für jedermann erschwinglich bereitzustellen.
Als einer der weltweit aktiven Marktführer im Bereich Wasserstoff engagiert sich Linde seit Jahrzehnten in der Erforschung dieses enorm vielseitigen Energieträgers. Mit dem Bau und Export von Produktions- und Ver-
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flüssigungsanlagen, der Entwicklung innovativer Transport-, Speicherund Betankungstechnologien sowie der Produktion und Distribution
von GH2 und LH2 hat Linde zudem die kompletten Technologieketten
für Wasserstoff im Portfolio.
Durch Eigeninitiative und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Partnern und
staatlichen Institutionen leistet Linde wichtige Beiträge, um die Voraussetzungen für eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft zu schaffen und
voranzutreiben. Dass es vermutlich noch Jahre dauern wird, bis diese
Technologie in der breiten Öffentlichkeit zur Normalität wird, ist für Linde
jedoch kein Grund, die Hände in den Schoß zu legen. Im Gegenteil: Die
Aussicht, eines Tages auf eine vollkommen emissionsfreie Energieversorgung bauen zu können, ist für uns der Ansporn, unser Bestes zu tun,
um diese Vision wahr werden zu lassen.
Verbrauch
Vorsprung durch Innovation.
Linde Gas ist mehr. Linde Gas übernimmt mit zukunftsweisenden Produkt- und Gasversorgungskonzepten eine Vorreiterrolle
im globalen Markt. Als Technologieführer ist es unsere Aufgabe, immer wieder neue Maßstäbe zu setzen. Angetrieben
durch unseren Unternehmergeist arbeiten wir konsequent an neuen hochqualitativen Produkten und innovativen Verfahren.
Linde Gas bietet mehr – wir bieten Mehrwert, spürbare Wettbewerbsvorteile und erhöhte Profitabilität. Jedes Konzept wird
exakt auf die Bedürfnisse unserer Kunden abgestimmt. Individuell und maßgeschneidert. Das gilt für alle Branchen und für
jede Unternehmensgröße.
Wer heute mit der Konkurrenz von morgen mithalten will, braucht einen Partner an seiner Seite, für den höchste Qualität,
Prozessoptimierungen und Produktivitätssteigerungen tägliche Werkzeuge für optimale Kundenlösungen sind. Partnerschaft
bedeutet für uns jedoch nicht nur wir für Sie – sondern vor allem wir mit Ihnen. Denn in der Kooperation liegt die Kraft
wirtschaftlichen Erfolgs.
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