Ausgabe 30 - Weihnachten 2007 - Dominikanerkloster Braunschweig

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Ausgabe 30 - Weihnachten 2007 - Dominikanerkloster Braunschweig
Hoffende Kirche
Gemeindezeitung der
Sankt Albertus Magnus
Kirchengemeinde
Ausgabe 30 – Weihnachten 2007
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Im Interview: Klaus-Dieter Licht
Die Kolpingfamilie auf dem Jakobsweg
Romfahrt mit P. Philipp
Barthel Schröder: Eindrücke aus China
Anne Schicke: Brief aus Bolivien
St. Albertus Magnus
Dominikanerkloster
Brucknerstraße 6, 38106 Braunschweig
Tel.: 23 885-0 / Fax: 23 885-85
www.dominikaner-braunschweig.de
Konto-Nr. 610 426 6001,
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
(BLZ 269 910 66)
P. Peter Kreutzwald OP
P. Osvaldo Robles Segovia OP
P. Martin Rosner OP
P. Fritz Wieghaus OP
P. Johannes Witte OP
23 885-26
23 885-27
23 885-24
23 885-25
23 885-23
Las Casas Haus
Kontakt: P. Martin Rosner
8.15 Uhr
Hl. Messe
Dienstag
18.30 Uhr
19.00 Uhr
Vesper
Hl. Messe
Mittwoch
8.15 Uhr
Hl. Messe
Montag
G
O
T
T
E
S
D
I
E
N
S
T
E
Donnerstag
Konto-Nr. 101 373 4000,
Volksbank Braunschweig-Wolfsburg
(BLZ 269 910 66)
Kontakt: P. Johannes Witte
8.15 Uhr
Hl. Messe
Samstag
8.15 Uhr
18.00 Uhr
Hl. Messe
Hl. Messe
Sonntag
9.30 Uhr
11.00 Uhr
18.00 Uhr
Hl. Messe
Hl. Messe
Hl. Messe
Freitag
23 885-23
Pfarrei St. Albertus Magnus
Pfarrbüro
Barbara Münzberg
23 885-0
Bürozeiten:
Mo – Fr 8.30 – 12.00 Uhr
Rendantin
Kindergarten St. Albertus Magnus
Helga Wirths
Brucknerstraße 1, 38106 Braunschweig
www.kindergarten-braunschweig.de
Caritaskreis
Leitung: Margrit Mesecke
33 13 10
Oskar Stolinsky
23 885-15
23 885-13
Pfarrgemeinderat
Irene Loßau (Vorsitzende)
Partnergemeinden
33 63 17
Organist/Innen
St. Pauli, Braunschweig
33 29 63
33 81 78
Gemeinde des 22.April, El Salvador
C22Abril@necomsa.com
St. Josef, Magdeburg-Olvenstedt
Pfarrbüro
Rosenkranz
Hl. Messe
23 885-5
Förderverein Dominikanerkloster e.V.
Pastor Geert Beyer
Pastor Michael Gerloff
18.30 Uhr
19.00 Uhr
0391 / 72 25 899
Bernhard Bendfeldt
Rainer Cech
Michael Kind
Dr. Stefan Piter
Eva-Maria Wirths
05306 / 97 03 16
37 47 70
34 99 940
23 34 210
70 18 98 91
Pfarrbücherei
M. Schmidt-Kortenbusch
50 31 01
Öffnungszeiten:
So 10.30 – 11.00 Uhr
Mi 17.30 – 18.30 Uhr
Das Titelbild zeigt die Krippe in St. Albertus Magnus. Sie wurde in den vergangenen Jahren immer
von Pater Fritz und Gerd Winner aufgebaut.
Liebe Gemeinde!
„Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie
Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde
wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am
Kreuz“ (Phil 2, 6-8). So beginnt ein Christologischer Hymnus des Neuen Testaments. Außerdem
legt Paulus im 2. Korintherbrief den Akzent auf die
Liebe Gottes (2Kor 8, 9). Der Apostel bringt das
dann noch einmal auf den Punkt im Galaterbrief
(Gal 4, 4).
Ebenfalls im Sinne des Paulus sind die Worte des
Johannesevangeliums: „Im Anfang war das Wort,
und das Wort war bei Gott, und das Wort war
Gott.“ (Joh 1, 1) „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen […]“ (Joh 1, 14). Johannes
ist es wichtig, hier die Tätigkeit des „Logos“ zu
betonen. Es ist zu uns gekommen und hat unter uns
gewohnt. Die Formulierung „wohnen unter uns“
nimmt im Alten Testament auf das Heiligtum Bezug (Ex 25, 8). Dass Gott „unter uns wohnt“, bedeutet, er ist in unserer Mitte. Er ist ein Gott, der
uns so nah ist (Dt 4, 7).
Die vorigen Zitate – wie viele anderen Stellen der
Bibel – können uns also helfen, das Weihnachfest
zu verstehen, und vor allem zu feiern. Also können
wir sagen, dass Weihnachten ein Fest der Nähe
Gottes zum Menschen ist. Das heißt, er war reich,
aber er wurde unseretwegen arm, um uns durch
seine Armut reich zu machen. Dieses Geschehen
verläuft ganz unspektakulär. Also: Jesus ist von
einer Frau geboren. Mit anderen Worten, es geht
um die Handlung des „Logos“, des Wortes, das im
Anfang bei Gott war, weil es Gott war. „Das Wort
ist Fleisch geworden und wohnt jetzt unter uns“.
Von dorther erleben wir die Herrlichkeit Gottes in
der Person Christi, der in der menschlichen Geschichte unter uns handelt. Er ist ein naher Gott, er
ist der Tempel und das Heiligtum.
Deswegen dürfen wir sagen: An Weihnachten feiern wir auch die Verklärung, die Erscheinung der
„Fleischwerdung des Logos“: Der Emmanuel und
Jesus ist geboren! Der unter uns wohnende Gott
schenke uns die Kraft und das Leben, damit wir die
Geburt Jesu mit unseren Nächsten teilen können.
Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten 2007! Und
das Kind von Bethlehem beschütze Sie im Jahr
2008!
Fr. Osvaldo Robles Segovia, O.P.
Seht den Stern
Nun vergesst die Traurigkeit,
Kommt mit freudigem Verlangen:
Euer Stern ist aufgegangen,
Euer Trost bereit.
Die gewartet und gewacht,
Wanderer im Tal im dunklen:
Blickt empor und schaut das Funkeln
Mitten in der Nacht.
Seht den Boten, seht den Stern!
In die Schatten, ins Gefängnis
Eurer Blindheit, eurer Bangnis
Schallt der Ruf des Herrn:
Fürchtet nicht und seid’s gewiss:
Weil ihr euch verloren wähntet,
Trat das Licht, das ihr ersehntet,
Vor die Finsternis.
R.A. Schröder
Mit diesen Worten von R.A. Schröder wünsche
ich Ihnen, liebe Gemeinde, friedvolle und gesegnete Weihnachten!
Uns allen gilt die Verheißung:
„Gott ward Mensch, des freut euch sehr!“
Für den Pfarrgemeinderat
Irene Loßau
Interview mit Klaus-Dieter Licht
Im Oktober haben wir,
Frank Schindler, Irene
Loßau und Claudia Oettich, uns mit KlausDieter Licht zusammengesetzt, um ein wenig
über sein Leben zu erfahren.
1972 in die Hans-Sommer-Straße. St. Albertus
Magnus wurde damit die zuständige Pfarrgemeinde.
Lieber Klaus-Dieter, erst einmal herzlichen
Dank für deine Bereitschaft, uns einige Fragen
zu beantworten.
Wann und wo wurdest du geboren und bist
du aufgewachsen?
Ich wurde am 1.11.1942 in Godenau bei Alfeld/Leine geboren und habe eine ältere
Schwester.
Mein Vater stammte aus der Moselgegend,
meine evangelische Mutter aus Alfeld.
So ergab sich bei mir die für heutige Zeiten
kaum zu glaubende Begebenheit, dass die
einzige katholische Frau im Dorf, die mit uns
weder verwandt noch verschwägert war, meine katholische Patin wurde.
Und wie war dein Werdegang in der Schulzeit und in deiner Arbeitswelt?
Zur Schule ging ich in Alfeld. Nach dem Schulabschluss habe ich eine Ausbildung bei der
Bundespost begonnen und dann meinen
Wehrdienst in Hannover absolviert.
Nach Braunschweig haben mich 1967 private
Gründe geführt. Ich hatte zuvor meine Frau
kennen gelernt und 1966 geheiratet. Darauf
folgten die Geburten meiner Töchter Steffi und
Angela. Inzwischen habe ich sechs Großkinder
im Alter von vier bis zwölf Jahren, um die sich
meine Frau und ich gern kümmern.
Beruflich bin ich als Beamter bei der Post bis
zu meiner Pensionierung geblieben. Dort habe
ich die letzten 20 Jahre als Sozialarbeiter gearbeitet.
Nun möchten wir aber neben deinem beruflichen Werdegang auch noch etwas über
deinen „Glaubensweg“ hören.
In Alfeld/Leine habe ich im Alter von zehn Jahren in St. Marien bei den Pfadfindern begonnen. Den Kontakt hatte ich über einen Klassenkameraden bekommen. Dort war ich später
Pfadfinderleiter und Pfarrjugendführer bis zur
Bundeswehrzeit.
Nachdem wir 1967 nach Braunschweig gezogen waren, führte uns ein Umzug im Jahre
„Alles hat seine Zeit“: So bekam ich den Kontakt zu den Patres und wurde langsam in die
Gemeindearbeit einbezogen.
Selbst als wir dann später in die Blumenstraße
(Nähe Arbeitsamt) zogen, hielt der Kontakt zu
St. Albertus Magnus weiter an.
Und wie wurdest du in der Gemeinde aktiv?
In den siebziger Jahren sprach mich Pater Hilger an, ob ich die Männerarbeit mit initiieren
könnte, und so habe ich sonntags einen Frühschoppen organisiert. Aus dieser Runde kristallisierte sich später heraus, dass man sich
der Kolpingfamilie oder der KAB angliedern
könnte.
meindemitglieder nicht einfach, und ich sah
mich häufig in der Situation, vermitteln zu
müssen.
Und wie sieht es im Moment mit den Tätigkeiten für die Gemeinde aus?
Nach einer Krankheit im Jahre 2002 habe ich
meine Tätigkeit für den Pfarrgemeinderat aufgegeben.
1983 haben wir dann abgestimmt und uns für
die Kolpingfamilie entschieden, die 1984 gegründet wurde.
Im Jahre 1978 wurde ich in den Pfarrgemeinderat berufen.
Und dann begann deine längere Pfarrgemeinderatszeit?
Ich übernahm nach Herrn Strohschneider von
1982 bis 1990 den Vorsitz des Pfarrgemeinderates und war für diesen als einfaches Mitglied
noch einmal von 1994 bis 2002 tätig.
In diesem Zeitraum hattest du einige Ideen
und Initiativen, die verwirklicht werden
konnten. Möchtest du darüber berichten?
Gern. Die seit dem Jahre 1986 einheitlichen
Erstkommuniongewänder habe ich mit angeregt und befürwortet.
Die Gemeindepartnerschaften mit St. Joseph/Magdeburg, St. Pauli/Braunschweig und
El Salvador sind während meiner Pfarrgemeinderatszeit entstanden.
Auch die Anwesenheit unseres Pfarrgemeinderats bei der Kranzniederlegung der jüdischen Gemeinde am 9. November eines jeden
Jahres ist unter anderem auf mich zurückzuführen.
Das jährliche Einholen der Weihnachtsbäume
war immer wieder ein Erlebnis.
1998 ging ein Traum von mir in Erfüllung: Bei
Pater Phillip betrat ich endlich fruchtbaren Boden bezüglich der Einführung von Sternsingern, die ich dann viele Jahre begleitet habe.
Diese Aktion war mir schon seit Jahrzehnten
eine Herzensangelegenheit.
Letztlich wurden von mir aber nicht nur Ideen
verwirklicht oder Aktionen initiiert. In meine
Zeit als Pfarrgemeinderatsvorsitzender fiel
auch der Wechsel des Pfarrteams im Jahre
1985. Pater Hilger und Pater Innocenz gingen,
und Pater Hans-Albert, Pater Wolfgang, Pater
Sef und Pater Fritz kamen als Seelsorger der
Gemeinde in den Konvent hier nach Braunschweig. Dieser Wechsel war für viele Ge-
Auch meine Besucherdienste für den CaritasHelferkreis und die Mitarbeit bei der Erstellung
dieser Zeitung stellte ich ein.
Selbst die mir sehr am Herzen liegende Funktion des Kommunionhelfers in der Sonntagabendmesse gab ich auf.
Hast du Hobbys?
Das Sammeln von zeitgeschichtlichen Dokumenten und meine wöchentliche Flohmarkttätigkeit sind meine Hobbys. Musikalisch mag
ich sehr gern Gregorianik.
Wie erlebst du unsere Gemeinde und was
wünschst du ihr?
Trotz unseres Umzugs im Jahre 1978 sind wir
in St. Albertus Magnus geblieben. Wir hängen
sehr an der Gemeinde und kommen gern hierher. Nächstes Jahr feiert St. Albertus Magnus
fünfzigjähriges Jubiläum. Ich hoffe, dass die
Gemeinde in den nächsten fünfzig Jahren genauso aktiv bleibt.
Lieber Klaus-Dieter, wir wünschen dir und
deiner Großfamilie noch viele erfüllte, gesunde, glückliche Jahre in der Gemeinde
und Gottes Segen.
Für die Reaktion: Claudia Oettich
Gemeindefahrt nach Rom
mit P. Philipp Wagner OP
vom 28. Juli - 4. August 2007
Am Samstagmorgen machten sich 23 Teilnehmer
im Alter von 17 bis 70 Jahren auf den Weg nach
Rom. Schon auf dem Braunschweiger Bahnsteig
zeigte sich die Kreativität und der Teamgeist der
Gruppe: Eine quietschende Kofferrolle wurde kurzerhand mit Nivea-Creme zum Schweigen gebracht, so dass die Fahrt nun entspannt fortgeführt
werden konnte. Allerdings sorgte ein Ehepaar noch
für einen ordentlichen Adrenalinstoß, weil es getreu
dem VW-Motto den Zug nach Hannover „Just in
time“ erwischte. Es ist ein offenes Geheimnis, dass
auch in den nächsten Tagen noch öfter nach diesen
beiden Ausschau gehalten werden musste.
Der Flug klappte dann reibungslos, auch die „Neulinge“ unter den Fliegern zeigten sich trotz einiger
Turbulenzen begeistert von der Aussicht über den
Wolken.
Am Flughafen Ciampino wurden wir dann von Pater Philipp herzlich in Rom willkommen geheißen.
Der Arme war am Tag zuvor so eifrig mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt gewesen, dass er
sich riesige Blasen unter den Ballen gelaufen hatte.
Dem Rat unserer Krankenschwester folgend mit
neuen Sandalen und Blasenpflaster versorgt, ließ er
sich aber nur selten etwas von seinen Qualen anmerken. Im Verlauf der Fahrt sollten noch zwei
weitere Teilnehmerinnen mit Bandagen herumlaufen, so dass schon scherzhaft von der „Fahrt der
Fußkranken“ gesprochen wurde.
Nachdem die Zimmer in zentraler Lage (nahe dem
Bahnhof) bezogen waren, brachen wir auch schon
auf, um uns zunächst zu stärken und dann einen
ersten Eindruck von der römischen Antike (Besichtigung des Kolosseums und des Palatins) und den
herrschenden Temperaturen zu bekommen. Glücklicherweise fanden wir überall in Rom Brunnen mit
Trinkwasser. Ging der Wasservorrat trotzdem zur
Neige, wurde brüderlich geteilt, so dass keine
Schwächeanfälle zu verzeichnen waren.
Jeder Abend wurde mit kulinarischen Köstlichkeiten beschlossen – am ersten lernten wir verschiedene Antipasti, z.B. frittierte Kürbisblüten, kennen
und hatten die Auswahl zwischen verschiedenen
Pizzen in rot oder weiß (mit oder ohne Tomatensoße) auf vier Seiten der Speisekarte. Den Abschluss
unseres ersten Tages in Rom bildete der Besuch
einer der besten Gelaterien der Stadt.
Unsere Abendessen steigerten sich von Tag zu Tag
sowohl in der Anzahl der Gänge als auch in der
Qualität. An unserem letzten Abend genossen wir
in einem von außen unscheinbaren Gartenlokal
unter Weinreben ein umfangreiches Antipastibuffet,
zwei Sorten Pasta, diverses Grillfleisch und Kirschkuchen. Zweifellos handelte es sich bei diesem –
außerhalb des Touristentrubels gelegenen – Lokal
um einen Geheimtipp der Einheimischen.
An der dort liegenden Milvischen Brücke hatte in
frühchristlicher Zeit Kaiser Konstantin seinen Konkurrenten Maxentius besiegt. Heute verewigen sich
hier Liebespaare, indem sie Schlösser mit ihren
Namen an einer Kette befestigen und dann den
Schlüssel im Tiber versenken. So trifft man überall
in Rom auf Spuren früherer Zeiten, die die Römer
wie selbstverständlich in die heutige Zeit einbinden.
Häufig wurden antike Stätten einfach überbaut bzw.
Einzelteile wie Säulen in den barocken Bau oder
auch in die Neuzeit integriert. Schon nach kurzer
Zeit waren alle Gruppenmitglieder sensibilisiert
und unterschieden verschiedene Gesteinsschichten.
Am zweiten Tag brachen wir nach einem für römische Verhältnisse opulenten Frühstück und einer
mehr oder weniger unruhigen Nacht auf (entweder
man wurde durch das unregelmäßige Knacken der
Klimaanlage wach oder durch die Aufräumarbeiten
eines Restaurants auf einem schmutzigen Hinterhof) zu unserer ersten Museumsbesichtigung, zum
Museo Nazionale Romano. Spätestens jetzt wurde
allen Teilnehmern klar, dass sie „nicht bei Neckermann gebucht hatten“, sondern auch „für ihr Geld
etwas bekommen sollten“ (P. Philipp). In seiner
unnachahmlichen Art konnte P. Philipp auch Geschichtsmuffeln Zusammenhänge erklären, und am
Ende der Fahrt konnten wir Kapitelle unterscheiden, kannten die Eigenarten der barocken Kirchen
und wussten die bildhauerische Eleganz Michelangelos sowie die Faszination der Gemälde Caravaggios zu würdigen.
Keine Frage blieb unbeantwortet, natürlich wusste
P. Philipp auch mehr über die Katakomben von San
Sebastiano zu berichten als die offizielle Führerin.
So war es witzig zu beobachten, wie sehr er sich
zusammennehmen musste, um sie nicht zu verbessern. Natürlich stellte er bei nächster Gelegenheit
das Gehörte klar und ergänzte die trockene Führung
durch die typischen „Philipp-Anekdoten“.
Dass Rom auch ein gefährliches Pflaster sein kann,
wurde mir auf der Rückfahrt zum Hotel deutlich.
Inmitten unserer Reisegruppe wurde mir geschickt
das Portmonee aus der verschlossenen Handtasche
entwendet. Zum Glück waren keine wichtigen Papiere darin, und der Verlust des Geldes wurde
durch eine spontane Sammlung aller Gruppenmitglieder gemildert. An dieser Stelle noch einmal ein
herzliches Dankeschön. Ich freue mich jetzt über
ein wunderschön buntes Portmonee direkt von der
Spanischen Treppe. Bei den anschließenden Busfahrten stand ich unter besonderem Polizeischutz
durch einen Mitreisenden, der sogar persönlich eine
Anzeige auf einem Kalenderblatt entgegennahm
und sie an seine italienischen Kollegen weiterleitete.
Auch das besondere Flair der Stadt konnten wir
erleben, z.B. beim Mittagsimbiss auf der Dachterrasse des Kapitolinischen Museums, beim Sonnenuntergang am Pincio mit Saxophonmusik am freien
Abend, beim nächtlichen Besuch des Trevi-Brunnens oder beim Besuch der Trattoria della suburra,
in der – wie schon vor Jahren – ein römisches Original mit nur noch drei Zähnen begeistert für uns
italienische Weisen wie „Marina, Marina“ schmetterte.
So ist es nicht verwunderlich, dass alle Gruppenmitglieder am letzten Tag eine Münze in den TreviBrunnen geworfen haben in der Hoffnung, recht
bald wiederzukommen.
Jutta Langemann
Angela Grödecke
Auf dem Weg zum heiligen Jakobus im Sternenfeld
Über eine Pilger-Wanderreise
Ich bin verliebt,
verliebt in einen
wortlosen Mann,
der völlig in sich
ruht, Zufriedenheit
ausstrahlt und
glücklich lächelt.
Dieses Lächeln
hat vor vier Jahren
in Santiago de
Compostela meine
Liebe zu ihm erweckt, es hat mich
nicht mehr losgelassen.
Nun sollte ich die Gelegenheit bekommen, diesem Mann wieder zu begegnen!
Im Juni 2006 lud die Gemeinde St. Albertus
Magnus in Braunschweig zu einer PilgerWander-Reise im Juni 2007 auf dem Jakobsweg in Spanien ein:
Flug nach Bilbao, Wanderstrecken bis zu 16
km täglich, von Pamplona aus nach Santiago.
Das Tagesgepäck wird selbst getragen, das
große Gepäck von einem Bus zu den Hotels
gefahren. Mittlere bis gute Kondition und erprobtes Schuhwerk sollten Vorraussetzung für
die Wanderungen sein. Versprochen wurde
eine grandiose Landschaft und prächtige Kathedralen.
Im März 2007 fanden wir uns zum Kennenlernen in den Gemeinderäumen von St. Albertus
Magnus bei einem kleinen Imbiss ein. Einige
aus der Runde kannte ich recht gut, manche
nur vom Sehen, wenige waren mir unbekannt.
Nach einem Diavortrag, der uns die Schönheiten des Weges zeigte, stellten wir uns vor und
legten unsere Motivation der Reise dar. Ich
wollte dem lächelnden Mann wieder begegnen
– das sagte ich aber nicht, das blieb mein Geheimnis.
Anfang Mai wurde uns vom Vorbereitungsteam
(Fr. Peter Kreutzwald OP, Hannelore Köppen,
Brigitte und Klaus Labitzke) eine umfangreiche,
sehr informative, selbst erarbeitete, gebundene
Mappe und Prospekte von einigen Orten und
Landschaften, die wir kennen lernen würden,
zugestellt. Anhand dieses Materials konnten
wir uns ein Bild der Reise machen.
Aufbruch
Am Montag, dem 11. Juni begann unsere Fahrt
mit einer heiligen Messe im Altarraum unseres
Dominikanerklosters. 25 Menschen machten
sich nach dem Pilgersegen auf den Weg, waren nun eine Gemeinschaft mit einem gemeinsamen Ziel.
Im Flughafen Hannover fiel mir ein Gepäckstück eines Teilnehmers auf. Ein viereckiges
Paket wurde eingecheckt. Man klärte mich auf:
Es war Konrads Fahrrad; er hatte sich vorgenommen, die Strecke, die wir mit dem Bus fahren und wandern wollten, mit dem Rad zurückzulegen. Er schaffte es jeden Abend, fast
gleichzeitig mit uns im Hotel anzukommen. Ich
fand das bewundernswert! Am Ende der Reise
zeigte er uns seine vielen Stempel im Pilgerausweis und seine „Compostela“.
Nach einem ruhigen Flug erwartete uns in Bilbao ein sehr freundlicher Busfahrer, der uns
einen Sonderwunsch erfüllte: Er fuhr am Guggenheimmuseum vorbei, so dass wir einen
Eindruck von diesem interessanten Gebäude
bekommen konnten.
Unsere erste Unterkunft war für zwei Nächte
ein gutes Hotel in Pamplona. Dort wartete
schon der 26. Teilnehmer unserer Reise, er
war mit seinem Auto über Lourdes gefahren
und schloss sich uns nun an. Alle Hotels, in
denen wir übernachteten, waren gut, auch die
Frühstücksbuffets und die Mahlzeiten am
Abend, die für uns Nichtspanier meist viel zu
spät lagen, fanden unsere Zustimmung.
Die erste Fahrt unseres Weges führte mit vielen Kurven und Kehren hinauf zum IbañetaPass, wo wir eine herrliche Berglandschaft mit
einer eindrucksvollen Nebelstimmung vorfanden. Dort oben nahmen wir uns Zeit für die
Lesung des Bibeltextes, der von dem Beginn
des Unterwegsseins des hl. Jakobus mit Jesus
berichtet. Auch wir waren jetzt unterwegs auf
dem Weg, der den Namen des Apostels trägt.
Das chinesische Märchen vom „Salzmännchen“, das uns Frater Peter vortrug, verdeutlichte, wie wir uns auf den Jakobusweg einlassen könnten. Vom Pass aus führte uns der
Weg nach Roncesvalles. Dort wünschte Frater
Peter, dass wir uns im Kreis aufstellten. Jeder
musste seinen linken Nachbarn anschauen:
Er war mein Schutzbefohlener, ich wurde ihm
zum Schutzengel! Wir wurden einander zum
Nächsten!
Gedanken auf dem Weg
Jeder Tag stand unter einem anderen Leitthema. Frater Peter brachte uns mit seinen Ausführungen bei dem besinnlichen Innehalten in
der Natur, vor alten Kirchenportalen, an Brücken, in den kleinen Kapellen am Wegesrand
und in den eindrucksvollen Kathedralen den
Weg, den wir gemeinsam gingen, nahe.
Die „Steinmeditation“ am Sonntag in Foncebadón war für mich die eindrucksvollste, sie
hatte mich zutiefst berührt.
Wir standen wie jeden Tag in der Runde und
wurden diesmal aufgefordert, unseren mitgebrachten Stein in die Hand zu nehmen, seine
Rundungen und Kanten, seine Spitzen und
Verletzungen wahrzunehmen. Ist der Stein ein
Teil von mir? Tasten, schauen, spüren – mein
Stein wird zum Stein des Anstoßes, über mich
und mein Leben nachzudenken.
Jeder machte sich still, allein gehend, mit seinem Stein in der Hand auf den Weg zum Cruz
de Ferro, dem höchsten Punkt unserer Wanderung.
Ich legte meinen Stein zu einem Stein, der mir
so gut gefiel. Wer hatte ihn wohl mit all seinen
Sorgen dort abgelegt?
Mit fremden Pilgern, die sich ebenfalls hier oben am Wendepunkt des Weges eingefunden
hatten, feierten wir auf einem Steintisch die
heilige Messe.
Danach wanderten wir weiter nach Manjarín
und fuhren mit dem Bus nach El Acebo. Dort
wurde das „Buffet“ für das Mittagspicknick auf
einem Brunnen vor einem „Tante EmmaLaden“ wieder von vielen fleißigen Händen
vorbereitet. Ännchen Witte und ihre Helfer überraschten uns täglich immer wieder mit den
verschiedensten Lebensmitteln der Region.
Diesmal kam das Gemeinschaftsgefühl besonders gut zum Ausdruck: Harald hatte eine Flasche Likör, den der Ladenbesitzer selbst hergestellt hatte, gekauft und ließ jeden, der es
wollte, davon trinken, auch eine Flasche Rotwein machte die Runde… Die Wanderung
nach Molinaseca wurde recht vergnüglich und
lustig.
Auch auf diesem Weg begleiteten uns der Ruf
des Kuckucks, das Singen der Lerchen über
den gelben Getreidefeldern, das Schlagen der
Nachtigallen in den Sträuchern und Büschen.
Roter Mohn, unscheinbare Orchideen, blau
und weiß blühende Blumen am Wegrand und
gelb leuchtender Ginster an den Berghängen
erfreuten uns.
Das Wetter war anfangs so heiß, dass wir unsere Sonnencremes und Kopfbedeckungen in
Anspruch nehmen mussten. Doch irgendwann
schlug das Wetter um. Uns erwischte der Regen, tropfnass kamen wir in San Juan de Ortega an, doch auch dort in der Kirche dankten wir
für den Tag mit einem Gebet und einem Lied.
Danach war es immer leicht unbeständig, wir
hatten unsere Pullover nicht umsonst mitgenommen, sie kamen auch zum Tragen! An einem Tag regnete es schon am Morgen so
stark, dass das Vorbereitungsteam auf das
Alternativprogramm zurückgriff: Statt der geplanten Wanderung fuhren wir nach Lugo und
besichtigten die Kathedrale und zwei interessante Museen.
Am Ziel
An der Wanderung des letzten Tages von Lavacolla über den Berg der Freude zur Kathedrale in Santiago nahm ich nicht teil. Ich fuhr mit
dem Bus zum Hotel, in dem ich schon vor vier
Jahren übernachtet hatte und machte mich auf
den Weg, um meinen lächelnden Freund begrüßen zu können. Wie freute ich mich, ihn
wieder zu sehen!
Allein stieg ich die vielen Stufen zum Eingang
der Kathedrale hinauf, betrat durch die weit
geöffnete Tür die Vorhalle und wurde von Propheten, Aposteln und musizierenden Männern
am Portico de la Gloria empfangen. Auch Jakobus, die zentrale Gestalt dieses Kunstwerkes, begrüßte mich.
Mein Blick ging nach links: Daniel lächelte nur
für mich!
Ich war angekommen im „Haus des Herrn“.
Still setzte ich mich in eine Bank, schaute zum
hl. Jakobus, der über dem Altar thront, hinauf.
Später würde ich zu ihm gehen, ihm meine
Hände auf die Schultern legen und ihm danken, dass ich den Weg zu seinem Grab in dieser Gemeinschaft gehen durfte.
Die Kathedrale füllte sich, auch „meine“ Wanderer trafen pünktlich zur täglichen Pilgermesse ein. Das Weihrauchfass wurde nicht geschwungen, da das Seil brüchig ist, wie uns
der Stadtführer am nächsten Tag berichtete.
Am Samstag, dem 22. Juni, nahmen wir Abschied. Wir feierten zum letzten Mal in dieser
Gemeinschaft die hl. Messe. Vier Fragen wurden uns gegeben, die uns zum Nachdenken
anhielten. „Was hat sich unterwegs in mir verändert?“ war für mich die wichtigste Frage.
Wir waren zusammen aufgebrochen, jeder hat
seine eigenen Erfahrungen auf diesem Weg
machen dürfen, auf einem Weg, der seit vielen
Jahrhunderten gegangen worden war und
auch in Zukunft für viele Pilger ein Weg zum
heiligen Jakobus im Sternenfeld sein wird.
Angela Grödecke gehört zur Gemeinde St. Albertus Magnus in Braunschweig und ist pensionierte Schuldirektorin.
Besuch eines türkischen Gemeindezentrums
Im September 2007 hat die Kolpingfamilie eines der drei islamischen Gemeindezentren in Braunschweig besucht.
Auf dem weitläufigen Gelände eines ehemaligen Gewerbebetriebes in der Varrentrappstraße hat sich der Braunschweiger
Ortsverein der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüs in viel
Eigenarbeit ein Gemeindezentrum geschaffen. Den überwiegend türkischen Mitgliedern stehen Wohnungen, ein Lebensmittelgeschäft, Dönerlokal, Teestube, Bibliothek, Fernseh- und
Internetraum, Küche, Gemeinschaftsräume und eine Moschee
zur Verfügung.
Ein junger Mann, der akzentfrei deutsch sprach, begrüßte unsere Gruppe. Wir kamen bald auf den Islam zu sprechen, seine
Stiftung im 7. Jahrhundert durch Mohammed und den Koran, in
dem nach dem Tode Mohammeds dessen Lehren in arabischer
Sprache niedergeschrieben wurden. Der Koran bestimmt tiefgreifend das Leben der Moslems. Ziel eines gläubigen Muslim,
einer Muslima ist, sich durch gute Gedanken, Gebete, Worte
und Taten entsprechend dem Koran einen Platz bei Allah zu
sichern. Dazu verhelfen im Ramadan auch Geldund Sachspenden an bedürftige Glaubensbrüder.
Weil im September Ramadan, der Fastenmonat der
Moslems, war, erfuhren wir, dass während dieses
Monats alle erwachsenen Moslems von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Speisen und Getränke zu sich nehmen dürfen. Das ist für viele ein
großes Opfer, wenn sie schwere Arbeit verrichten
müssen. Da im September die Tage schon kürzer
sind, ist der Fasttag erträglicher. Trotzdem spürten
wir bei dem jungen Mann, dass er sehnsüchtig auf
den offiziellen Sonnenuntergang wartete, der für
jeden Ort auf der Erde auf die Minute festgelegt ist.
Das Fasten endet mit einem Gebet in der Moschee.
Deshalb gingen auch wir etwas früher in die Moschee, die man nicht mit Straßenschuhen betreten
darf. Eine ehemalige Betriebshalle mit einer Fensterfront an einer Längsseite wurde zum Gebetsraum
umgestaltet. Diagonal über eine Ecke, nach Mekka
ausgerichtet, wurde aus mit Schriftzeichen verzierten Kacheln eine Gebetsnische gebaut, in der der
Imam beim Vorbeten kniet. Der Fußboden ist mit
Teppich parallel zur Nische ausgelegt. Neben der
Nische steht ein Pult, von dem aus der Imam predigt. An den weißen Wänden sind in großen arabischen Schriftzeichen Namen Allahs gemalt.
Mit Mikrophon rief der Muezzin zum Gebet. Während wir uns in den Hintergrund stellten, kamen
Männer und Jungen in den Raum und stellten sich
in Reihen vor der Gebetsnische auf. Frauen sahen
wir nicht, weil sie vermutlich auf der Empore über
uns waren. Einige Männer zogen sich vor dem Beten leichte Mäntel an, damit die hinter ihnen stehenden und knienden Beter in ihrer Andacht nicht
abgelenkt werden. Das ist auch ein Grund, weshalb
sich die Frauen und Mädchen in einem gesonderten
Raum aufhalten.
Nach dem Beten waren alle sehr schnell verschwunden, während wir noch einen Blick in
schmuckvolle Korane in arabischer und türkischer
Sprache warfen. Dann wurden auch wir zum
Fastenbrechen in einen großen Raum geführt. An
einer Tischreihe saßen die Männer. Wir nahmen an
einem langen Tisch bei den Frauen und Kindern
Platz. Aus Höflichkeit uns Gästen gegenüber saß
auch der Gemeindevorsteher bei uns. Von ihm erfuhr ich, dass uns einer seiner Söhne durch die
Räume geführt hatte, während seine Töchter der
Mutter und anderen Frauen bei der Zubereitung des
Mahls geholfen hatten. Auf dem Tisch standen viele köstliche und schmackhafte warme und kalte
Speisen, so dass man die Qual der Wahl hatte, wovon man zuerst kosten sollte. An unserem Tisch saß
auch eine bei der Stadt angestellte Lehrerin, die die
Schulkinder vor allem beim Erlernen der deutschen
Sprache fördern soll.
Da unsere Gastgeber keine Geldgeschenke annehmen wollten, erhielten sie von uns süße Leckereien
als Dank für die gastfreundliche Aufnahme. Wir
verließen die türkische Gemeinde mit der Erkenntnis, viel Neues über eine andere Kultur und Religion erfahren zu haben.
Johannes Grüger
Anne Schicke:
Brief aus Bolivien
Liebe Gemeinde!
Momentan bin ich für ein Jahr in Bolivien und mache hier in einem Kindergarten mein Freiwilliges
Soziales Jahr (FSJ).
Da ich schon einige Berichte über meine Arbeit hier
schreiben durfte, wird dieser ein wenig anders (tut
mir leid, dass immer die Gemeindezeitung die etwas
anderen Berichte bekommt...)
Mein Tagesablauf
Pünktlich um 7:30 Uhr stehe ich an der Ecke, an der
der Bus vorbeikommt. Heut habe ich Glück: Félix,
ein Kumpel, der in der Nähe von mir arbeitet, ist
auch pünktlich, und der nächste Bus, den ich nutzen
kann, kommt schon nach 3 Minuten um die Ecke.
Ich strecke meine Hand aus, der Bus hält, und wir
steigen ein. Morgens ist der Bus so leer, dass wir
beide, nachdem wir bezahlt haben (Studententarif: 1
Boliviano = 10 Cent) einen Sitzplatz finden. Nach
ca. 5 Minuten kommen wir auf den „Mercado Campesino“. Hier ist alles ein bisschen billiger als im
Zentrum. Leider ist es auch eine Hauptumsteigestation, so dass wir heute 10 Minuten warten, bis es
weitergeht.
Die Kleinen (in meinem Saal zwischen 1½ und 2¼
Jahren) essen alleine... Deswegen wischt Mónica,
während ich die – mittlerweile acht – Kinder auf
den Topf setze, die Essecke. Als sie gerade fertig
ist, kommt Nataly – falls wir heute keine Neuankömmlinge bekommen, sind wir komplett.
Wir legen den Spielteppich auf die Kacheln des
Zimmers und darauf ein paar Spielzeuge, den Rest
holen sich die Kinder selbst aus dem Regal.
Luis Mario hatte mal wieder keine Lust aufs Töpfchen – und macht sich in die Hose. Ich schnappe
ihn mir und wechsele die Hose. Inzwischen hat Vladimir angefangen, alle anderen mit einem Holzklotz
zu attackieren. Mónica tauscht den Klotz gegen ein
Kuscheltier aus und tröstet die anderen Kinder.
Um 10:00 Uhr gibt es Joghurt, allerdings nur für die
Kinder, die brav an der Wand sitzen. Mónica wechselt gerade Jorge die Hose, so dass ich die Joghurttüten aufmache und verteile.
Kurz vor der Endstation fragt der Busfahrer, ob
jemand ins Viertel „Canada“ runter fahren möchte.
Doch ich habe Glück, denn keiner will runterfahren,
und ich werde noch rechtzeitig kommen.
Nach 25 Minuten bin ich endlich da, rufe „parada“.
Der Bus hält, und ich kann aussteigen.
Verfolgt von ein paar Hunden, die mich immer
noch nicht kennen, komme ich nach einem kurzen
Fußweg im Casa del Niño (Kinderhaus) an. Mercedes, die Direktorin begrüßt mich, muss aber sofort
wieder in die Küche Frühstück vorbereiten. Ich gehe in den Raum meiner Gruppe, wo Mónica, die mit
mir hier arbeitet, gerade ihre Tochter wickelt, und
mich fragt, ob sie sie kurz in der anderen Gruppe
abgeben darf (hier wird darauf geachtet, dass die
Kinder nicht in der Gruppe ihrer Eltern sind).
Während Mónica ihre Tochter „abliefert“, nehme
ich schon die ersten drei Kinder in Empfang. Nachdem geklärt ist, dass Juan Carmen nicht an den Haaren ziehen darf, sind sie relativ ruhig. Ich ziehe den
Tisch in die Mitte, platziere die Stühle und setze
alle Kinder, die bis jetzt gekommen sind (mittlerweile sind es sechs) an den Tisch. Mónica ist inzwischen auch wieder da und kühlt den Tee ein wenig
ab. Dann gibt es Frühstück: Tee mit Brot – ohne
Aufstrich.
Nach der Zwischenmahlzeit geht es auf den Spielplatz, der zwischen den beiden Häusern, die zum
Kinderhaus gehören, liegt. Heute sortiert Mónica
die Spielsachen, so dass ich die Rasselbande nach
draußen begleite. Dort warten schon die älteren
Geschwister und schnappen sich die Kleinen, um
ihnen die allerneuste Ameisenstraße oder die neuste
Art uns zu ärgern zu zeigen.
Gegen kurz nach elf geht’s wieder zurück in den
Saal, Mittagessen. Nachdem jeder sein Lätzchen um
hat, Hände und Gesicht gewaschen und getrocknet
sind, gibt es Suppe und danach das Hauptgericht.
Juan mag seine Nudeln in der Suppe nicht, sucht sie
heraus und legt sie neben seinen Teller auf den
Tisch. Bevor Mónica oder ich es bemerken, hat
Jorge sich schon die Hälfte der Nudeln in die Suppe
getan.
Sebastian Lyschik
Zivildienstleistender in St. Albertus Magnus
Liebe Gemeinde,
als Ihr neuer Zivildienstleistender möchte ich mich
bei dieser Gelegenheit einmal bei Ihnen vorstellen.
Mein Name ist Sebastian Lyschik, ich bin 19 Jahre
alt und wohne in Schöppenstedt. Dort besuchte ich
die Grundschule, Orientierungsstufe und Realschule. Im Anschluss setzte ich meine Schullaufbahn auf
dem Lessinggymnasium in Braunschweig fort, welche ich in diesem Jahr erfolgreich mit dem Abitur
beendet habe. Für meine Zukunft steuere ich eventuell ein Studium des Wirtschaftsrechts an.
Ich freue mich, nun meinen Zivildienst und somit
einen weiteren Lebensabschnitt bei Ihnen verbringen zu dürfen.
Dann schläft Erika ein... Zum Glück ist sie heute die
einzige. Die anderen setze ich aufs Töpfchen, gebe
ihnen zu trinken und putze ihnen die Zähne, während ich warte, dass Ibeth ihr Essen beendet (sie isst
immer am meisten).
Nachdem ich alle Hände und Gesichter von Essensresten befreit habe, schicke ich die Kleinen ins Bett,
d.h. auf die Matratzen, die Mónica auf den Boden
gelegt hat.
Paola schläft ein, während ich sie noch nach Läusen
absuche. Die anderen beruhigen sich auch bald, und
gegen 13:45 Uhr schlafen alle.
Ich helfe Mónica beim Aufhängen der gewaschenen
Lätzchen, dann geht’s noch kurz zur Besprechung
und zum Unterhalten runter zum Haupthaus des
Kinderhauses, und gegen 14:15 Uhr nehme ich den
Bus nach unten ins Zentrum, wo ich gegen 15:00
Uhr ankomme (Rückweg dauert immer länger, keine Ahnung warum).
Noch einige Fakten:
Wir haben im Kinderhaus momentan 75 Kinder im
Alter von 5 Monaten bis 6½ Jahren, aufgeteilt in
fünf Gruppen unterschiedlichen Alters.
Zum Projekt gehören weiterhin:
Ein Kindergarten und eine Grundschule mit Mittagstisch und Hausaufgabenbetreuung (dort arbeiten
die anderen vier Freiwilligen), Werk- und Lehrstätten, eine Apotheke, ein Gesundheitszentrum, ein
Anwalt, eine Zahnärztin, eine Bibliothek und eine
Bäckerei.
Anne Schicke
Die Arbeit in einer katholischen Kirchengemeinde
ist für mich einerseits nicht ganz neu, da ich schon
lange ehrenamtlich in meiner Heimatgemeinde St.
Joseph in Schöppenstedt, z.B. durch die Leitung der
Ministranten und der Kolpingjugend, tätig bin. Andererseits finde ich es jedoch auch interessant, Einblicke in eine andere Pfarrei und vor allem in ein
Kloster zu erlangen.
Ansonsten engagiere ich mich in meiner Freizeit bei
der DLRG und mache ein wenig Musik.
Meinen Dienst habe ich Anfang September bei Ihnen angetreten. Seitdem habe ich mich hier schon
recht gut eingelebt und auch schon einige Mitglieder Ihrer Gemeinde kennengelernt.
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Sprechen sie mich einfach an, und ich werde Ihnen
Rede und Antwort stehen.
Letztlich möchte ich mich bedanken und freue
mich, weiterhin Ihre Gemeinde durch meine Tätigkeit zu unterstützen.
Sebastian Lyschik
Dominikanisches Messdienerwochende in Hamburg
Am 7. September sind wir mit 25 Messdienern mit dem Zug zum diesjährigen Messdienertreffen in Hamburg gefahren. Als wir am Abend dort eintrafen, wurden wir von den anderen Messdienern, die schon am
Nachmittag angekommen waren, herzlich mit gegrillten Würsten begrüßt. Als auch wir dann fertig gegessen
hatten, gab es einen Kennenlernabend, der aus vielen lustigen Spielen bestand. Danach gingen die etwas jüngeren Messdiener auf ihre Zimmer (hierbei muss man erwähnen, dass wir in einer Schule schliefen), während die etwas älteren sich noch ein bisschen zusammensetzten, um ein wenig zu plaudern.
Am Samstag gingen wir zum Hafen und unternahmen dort eine schöne Hafenrundfahrt auf einem Schiff.
Leider nieselte es ein wenig, was uns aber nichts ausmachte. Danach gingen wir ins „Hamburg Dungeon“, in
dem die Geschichte Hamburgs von Schauspielern erzählt wird. Einige Kinder mussten sich ziemlich gruseln.
Darauf wurden wir in Gruppen aufgeteilt und hatten Zeit, durch die Stadt zu bummeln.
Als wir wieder am Kloster ankamen, wurde für den Gottesdienst am folgenden Tag geprobt, Fußball gespielt
oder in der Sonne gesessen, die inzwischen wieder schien.
Am Abend wurde noch in einem Spiel die „Beste“ Stadt ermittelt in Disziplinen, wie z.B. tanzen, modeln
und singen.
Am Sonntagmorgen feierten wir den Gottesdienst. Danach gingen wir zum Mittagessen und fuhren anschließend mit dem Zug wieder nach Hause, wo alle Kinder von ihren Eltern am Bahnhof empfangen wurden.
Ulrike Buhrmann
Pfadfinderdergottesdienst
In der Leiterrunde entstand die Idee, zu dem Thema
„Scouting 100“ einen Gottesdienst zu gestalten.
Eine kleine Gruppe fand sich zusammen, um den
Gottesdienst vorzubereiten. Schnell kamen wir zu
der Frage: „Was stellen sich die Leute unter Pfadfindern vor, was verbinden sie mit den Pfadfindern?
Was zeichnet uns als Pfadfinder aus, was ist uns
wichtig?“
Jeder steuerte seine Gedanken bei, tauschte evtl.
etwas aus, fügte etwas hinzu. Aus vielen Gedanken
entwickelte sich unser Bild vom Pfadfinden. Aber
wie sollten wir das im Gottesdienst umsetzen? Wieder wurden Ideen entwickelt, verworfen, geändert.
Dann stand das Konzept. Unter dem Titel „Kompass
fürs Leben!?“ haben wir uns mit dem „Pfadfinden“
auseinander gesetzt.
Die Gottesdienstbesucher wurden gleich beim Betreten der Kirche mit den Pfadfindergesetzen begrüßt, die auf den Glaseingangstüren klebten. Nach
der Einleitung durch Pater Fritz begrüßten die Pfad-
finder die Gemeinde mit der Frage „Was sind Pfadfinder?“ und stellten den Gründer der Pfadfinder
Baden Powell vor.
Im Altarraum lag ein Plakat mit einer stilisierten
Pfadfinderlilie, die von einem Rover gestaltet wurde. Besonders hat uns gefreut, dass der Abschiedsbrief von Baden Powell spontan von Heinrich Paquet, einem Pfadfindersenior, vorgelesen wurde, der
extra zu unserem Gottesdienst ins Kloster gekommen war. Baden Powell bittet uns darum: „Lasst die
Welt ein bisschen besser zurück als ihr sie vorgefunden habt“.
An Stelle einer Predigt unterhielten sich zwei Jugendliche – einer der beiden ist Pfadfinder, der andere nicht – über den Abschiedsbrief des Gründers:
Pfadfinder: Hallo, wie geht’s?
Freund: Och, ganz gut. Und dir?
Pfadfinder: Auch gut. Sag mal, hast du eben die
Abschiedsbitte vom Gründer der Pfadfinder mitgekriegt?
Freund: Ja und ich finde dass ist eine ganz schön
schwere Last, die euer Pfadfindergründer euch da
aufgegeben hat!
Pfadfinder: Och, so schwer ist das eigentlich gar
nicht.
Freund: Na ja: die Welt etwas besser verlassen als
man sie vorgefunden hat – wo soll man denn da
anfangen?
Pfadfinder: Na, überleg doch mal: Eigentlich gibt es
doch jeden Tag Situationen, wo man sich für den
besseren Weg entscheiden kann.
Freund: Du meinst z.B. im Bus einen Sitzplatz für
die alte Dame frei machen oder aus Umweltgründen lieber das Fahrrad als das Auto nehmen?
Pfadfinder: Du sagst es!
Freund: Aber wie erkenne ich, wann ich was tun
sollte?
Pfadfinder: Also das Wann ergibt sich aus dem
täglichen Leben und bei der Entscheidung, was
ich dann jeweils tun sollte, hilft mir das Pfadfindergesetz.
Freund: Und wie lautet das – sag mal an!
Jemand liest das Pfadfindergesetz vor (siehe
Kasten auf der rechten Seite)
Freund: Vieles von dem, was ihr da als Regeln
habt, habe ich bisher auch schon so umgesetzt,
ohne es mir bewusst zu machen.
Pfadfinder: Ich glaube, dass alle Menschen Lebensregeln haben, egal ob sie Pfadfinder sind oder nicht. Meinst du nicht?
Freund: Ich bin mir nicht sicher/keine Ahnung! Aber
wir können ja mal fragen!
Pfadfinder: Ja genau, wir verteilen Zettel und bitten
alle, ihre wichtigste Lebensregel aufzuschreiben!
Viele Gottesdienstbesucher haben ihre eigenen Lebensregeln aufgeschrieben, die wir dann um die
Pfadfinderlilie geklebt haben. Einige der Lebensre-
geln wurden vorgelesen und man hörte, dass sich
vieles in unseren Pfadfindergesetzen wiederfindet.
Im Anschluss haben ein Wölfling, ein Jungpfadfinder, ein Pfadfinder und ein Rover je eine Fürbitte
vorgetragen.
Nach dem Schlussgebet luden wir alle in den Innenhof ein, um sich mit anderen bei Essen und Trinken
über den Gottesdienst, die Pfadfinder oder anderes
auszutauschen. Wir haben uns sehr gefreut, dass
viele dieser Einladung gefolgt sind und die Gelegenheit genutzt haben, die Pfadfinder besser kennen
zu lernen und mit anderen ins Gespräch zu kommen.
Dieser interessante und anregende Abend war ein
schöner Abschluss für eine intensive Vorbereitung
und einen gelungenen Pfadfindergottesdienst.
Gudrun Leuer
Als Pfadfinderin...
Als Pfadfinder...
... begegne ich allen Menschen
mit Respekt und habe alle Pfadfinderinnen und Pfadfinder als
Geschwister.
... gehe ich zuversichtlich und mit
wachen Augen durch die Welt.
... bin ich höflich und helfe da, wo
es notwendig ist.
... mache ich nichts halb und gebe auch in Schwierigkeiten nicht
auf.
... entwickle ich eine eigene Meinung und stehe für diese ein.
... sage ich, was ich denke, und
tue, was ich sage.
... lebe ich einfach und umweltbewusst.
... stehe ich zu meiner Herkunft
und zu meinem Glauben.
Firmung – September 2007
Donnerstag, 19.04.2007. Wir treffen uns um 19.00
Uhr im Gemeindesaal von St. Albertus Magnus.
Wir, das sind 36 Jugendliche und Erwachsene, das
Firmvorbereitungsteam und Pater Fritz.
In den kommenden Wochen wird das Leitungsteam,
bedingt durch die rotierenden Gruppenarbeiten sowie die in den Diskussionsrunden auftretenden konstruktiven und kritischen Fragen, von uns kreativ
gefordert.
Kernpunkt unserer Treffen ist es, in gemeinschaftlichen Runden sowie durch den Austausch verschiedener Erfahrungen auf Spurensuche nach dem tieferen Sinn unseres Lebens zu gehen und diesen Sinn
mit dem guten Geist zu verbinden. Dieser Geist gibt
die Rechtfertigung, dass wir uns in der heutigen
Zeit als Firmbewerber stellen können.
So motiviert kommen wir, verstärkt mit unseren
Firmpaten, am 22.09.2007 um 18.00 Uhr in der
Dominikanerkirche St. Albertus Magnus zusammen. Dieses ist nun unser Gottesdienst, in dem uns
das Sakrament der Firmung von Bischof Norbert
Trelle gespendet wird.
„Ja, die Dominikaner“, sagt der Bischof zur Begrüßung, „haben mich schon in jungen Jahren begeistert.“ Die Mixed People bieten gute Musik, und die
Firmung findet nach altbewährtem Ritus statt. Die
Pfarrgemeinderatsvorsitzende Irene Loßau hat für
uns noch ein paar gelungene Worte, die für alle eine
Überlegung wert sind.
Im Pfarrsaal gibt es für alle, die noch Zeit besitzen,
ein Steh-Event bei Wasser und Wein und Smalltalk
mit dem Bischof. Hiernach gehen wir als --Aber halt... erst noch ein Dank an alle, die uns auf
diesem Weg gefordert, gefirmt und durch ihren persönlichen Einsatz an diesem Tag und in dieser Zeit
begleitet und unterstützt haben!
--- selbständige junge Christen in eine Welt, die wir
mit unserer Einstellung mitgestalten wollen.
Nicola Schneegans
Taizé – Herbst 2007
Diesen Herbst organisierte Pater Fritz nun schon
zum zweiten Mal eine einwöchige Fahrt zu der
Communauté de Taizé in Frankreich. Unter den
insgesamt zwölf Teilnehmern waren viele Wiederholungstäter zu finden, aber auch einige neue Gesichter, die selbst entdecken wollten, wovon ihnen
schon so viele andere begeistert berichtet hatten.
Nach einer ca. 11-stündigen Fahrt kamen wir endlich in dem kleinen Dorf in Burgund an, das diesmal fast vollständig von Niederländern, Belgiern
und Deutschen besiedelt worden war. Nachdem alle
Formalitäten erledigt worden waren (Anmelden,
Zuteilen von Baracken, Essensmarken und Arbeit),
läuteten schon die Glocken zur Abendandacht.
Erschöpft von der langen Reise besuchten wir nur
noch kurz das „Oyak“, um uns dort ein Plastikbecherchen Tee, Wein oder Cidre zu genehmigen, und
sanken dann auch schon müde ins Bett.
Der Ablauf der restlichen Woche kannte, abgesehen
von den vielen persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen jedes Einzelnen, keine große Abwechslung.
Morgens begann der Tag mit einem Gottesdienst,
anschließend gab es Frühstück, bestehend aus einem Baguettebrötchen mit Schokolade und Butter
und je nach Wahl auch aus einer Schokobrühe aus
Milch- und Kakaopulver mit viel Wasser oder
Krümeltee mit Zitronengeschmack.
Darauf folgte die „Bibeleinführung“, bei der sich
ein Bruder der Communauté eine Stunde lang mit
vielen Jugendlichen aus den verschiedensten Län-
dern unterhielt. Die Gespräche und Diskussionen
setzten wir später in kleineren, bunt gemischten
Gruppen fort.
Nach dem Mittagsgebet gab es dann das nicht besonders erwähnenswerte Mittagessen. Wem das
nicht reichte, um den Hunger zu beseitigen, wurde
nachmittags nach der Arbeit (Abwaschen von riesigen Töpfen) noch von Pater Fritz zusätzlich mit
Nahrung versorgt.
Bis zur Abendandacht um 20.30 Uhr blieb uns dann
genügend Freizeit, um im Park spazieren zu gehen,
neue Bekanntschaften zu machen, oder – falls wir
nachts nicht dazu gekommen waren – zu schlafen.
Dieser sehr geregelte Alltag wurde nur durch einen
Ausflug ins benachbarte Cluny, bei dem wir die
Möglichkeit hatten uns auch selber mit Lebensmitteln einzudecken, unterbrochen.
Highlight und leider auch Abschluss der Woche
war die wunderschöne Lichternacht zur Feier der
Auferstehung Christi am Samstagabend.
Sämtliche Pläne, die wir geschmiedet hatten, um
unseren Aufenthalt in Taizé zu verlängern, waren
gescheitert, also hieß es Samstagnacht Abschied
nehmen von unseren neu gewonnenen Freunden.
Alles in allem war es eine erlebnisreiche und aufregende Woche, und wir freuen uns schon alle nächstes Jahr im Herbst nach Taizé zurückzukehren!
Naemi Buddruhs
Barthel Schröder:
Eindrücke eines dreijährigen Aufenthaltes in Peking
China ist für uns Europäer eine ganz fremde
Welt mit einem völlig anderen kulturellen Hintergrund. Theoretisch weiß man es, und doch
wird man, wenn man in China lebt, immer wieder überrascht und ist auch nicht selten schockiert.
Peking beeindruckt zunächst einmal durch die
Vielzahl der sehenswerten Kulturdenkmäler
(Kaiserpalast, Sommerpalast, Himmelstempel,
Lama-Tempel, etc.), die immer eine Reise lohnen. Zudem entstehen in den neuen Vierteln,
die gerade aufgebaut werden, imposante, von
international bedeutenden Architekten entworfene Bauten, die in ihrer Verschiedenheit einmalig sind. Bei den olympischen Spielen im
nächsten Jahr werden der neue Flughafen und
die Sportstätten einen kleinen Eindruck von
dem geben, was dort aktuell gebaut wird.
Immer mehr verschwinden die alten traditionellen Hutongs. Hierbei handelt es sich um
Wohnbereiche, die von einer Mauer umgeben
sind, mit kleinen Gässchen zwischen niedrigen
Häusern bei sehr enger Bebauung, wenigen
Gemeinschaftstoiletten und Duschen. Sie entsprechen kleinen Dörfern mit sehr ausgeprägten sozialen Kontakten unter den Bewohnern.
Sie müssen heute den neuen Hochhäusern
weichen. Die Menschen, die durch den Abriss
ihre Wohnungen verlieren, werden in Hochhaussiedlungen am Stadtrand umgesiedelt,
und damit werden die bestehenden sozialen
Strukturen zwischen Familienmitgliedern, zwischen Jung und Alt und zwischen langjährigen
Nachbarschaften zwangsläufig zerstört. Vereinsamung wird gegen einen größeren Komfort in den neuen Wohnungen eingetauscht.
Wer wann umzuziehen hat, legt allein die
Stadtverwaltung fest. Ein Widerspruch ist
zwecklos. Manchmal kann man übrigens morgens eine Vielzahl (40-50) von Eselskarren
antreffen, die vor der Skyline der Neubauten
die Ziegelsteine der niedergerissenen Hutongs
einsammeln und abtransportieren, damit sie an
anderer Stelle wieder verbaut werden können.
Die Eselskarren zeigen sehr deutlich, dass die
modernen Viertel der Großstädte nur einen
sehr speziellen Aspekt Chinas darstellen. Ein
paar Kilometer vom Stadtzentrum entfernt beginnt das ländliche China. Man fühlt sich ins
Mittelalter versetzt, wenn man die Wohnbedingungen und die hygienischen Verhältnisse
sieht.
Den nachhaltigsten Eindruck hinterlassen jedoch die riesigen Menschenmengen, mit denen man täglich und überall konfrontiert wird.
(Wenn wir in Frankfurt landeten, erschien uns
der Flughafen, den wir früher immer als sehr
bevölkert erlebt hatten, oftmals leer.) An die
Gerüche und Geräusche, die das Straßenbild
beherrschen, muss man sich erst gewöhnen;
Chinesen verspeisen ganze Knollen rohen
Knoblauchs, weil sie glauben, dies schütze vor
Erkältungen und ihre Ausdünstungen sind entsprechend. Sie benutzen keine Taschentücher, sondern entleeren ihre Nase auf den Boden und reinigen sich, indem sie überall hinspucken. Die Kleinkinder tragen keine Windeln, sondern Hosen, die geschlitzt sind, damit
sie sich hinhocken und entleeren können. Chinesen haben noch kein Verhältnis zum Müll,
denn alles wird überall hingeworfen. Kurz gesagt: die hygienischen Umstände in diesem
Land sind für moderne Mitteleuropäer äußerst
gewöhnungsbedürftig.
Was uns zuerst überrascht hat, war die oft
kindliche Fröhlichkeit, mit der die Menschen
miteinander umgehen. Man wird freundlich
behandelt, merkt aber bald, dass das sehr unverbindlich ist. In einer Sprache, die weder „ja“
noch „nein“ kennt, bereitet es Schwierigkeiten,
konkrete und verlässliche Antworten zu bekommen, insbesondere da man darauf achten
muss, dass niemand sein Gesicht verliert. Dies
heißt aber keineswegs, dass man in unserem
Sinne rücksichtsvoll miteinander umgeht. Das
Empfinden ist ein völlig anderes. Man kennt
keine Privatsphäre oder Intimsphäre, und daher gibt es in der Sprache auch kein Wort dafür.
Chinesen haben zwei Ziele, die das Leben
bestimmen: viel Geld und ein langes Leben.
Das Streben nach Geld führt dazu, dass jeder
jeden zu übervorteilen sucht. Da hierbei nur
der Klügere erfolgreich ist, gilt dieses Vorgehen als Tugend. Die Chinesen wachsen ferner
mit der Überzeugung auf, dass jeder Mensch
mit einer bestimmten Menge Lebensenergie
geboren wird, die sich im Laufe des Lebens
verbraucht, und nur sehr beschränkt durch
bestimmte Speisen (z.B. Hund oder Schlange)
oder Bewegung (z.B. Qi Gong) aufgefüllt werden kann. Dieser Glaube hat zur Folge, dass
sie ständig bemüht sind, Lebensenergie zu
sparen. Chinesen können an jedem Ort, zu
jeder Zeit und in jeder Stellung schlafen und
nutzen dazu jede Möglichkeit.
in den nächsten Jahrzehnten über einen krassen Frauenmangel verfügen.
Wie stark unser Alltag in Europa und der gesamten westlichen Welt durch christliche Werte geprägt ist, ist uns erst in China richtig bewusst geworden. Es gibt keinen Sonntag. Arbeit ist an allen Tagen 24 Stunden möglich,
und auch die Geschäfte können rund um die
Uhr geöffnet sein, wenn der Besitzer es will.
Die 40-Stundenwoche wird über freie Tage
realisiert. Wir können nur denen, die sich für
eine Abschaffung oder Lockerung des Sonntagsverbotes einsetzen, raten, einmal für eine
gewisse Zeit in China zu leben. Was es heißt,
dass die Zeit keine Struktur mehr besitzt, kann
nicht beschrieben sondern muss erlebt werden.
Trotz der langen Jahre der kommunistischen
Diktatur scheint es ein sich steigerndes Bedürfnis nach Spiritualität zu geben. Die vom
Staat kontrollierten christlichen Kirchen haben
daher einen regen Zulauf. Dies gilt insbesondere für die evangelischen Freikirchen amerikanischer Prägung, die über sehr viel Geld für
umfangreiche soziale Aktivitäten verfügen. Erstaunlich ist, wie stark z.B. der buddhistische
Lama-Tempel in Peking gerade auch von Jugendlichen besucht wird, die dort ihre Räucherstäbchen opfern und beten, wobei wir uns
gefragt haben, von wem diese jungen Menschen eigentlich die liturgischen Gesten und
Gebete gelernt haben.
Das soziale Miteinander kennt keine Rücksichtnahme oder Fürsorge (wenn sich die Aufzugtüren öffnen, stürmen alle hinein, ohne die
anderen zunächst einmal aussteigen zu lassen). Das Individuum bedeutet für sich genommen nichts. Wichtig ist allein die Gruppe,
zu der der Mensch gehört. Nicht „Einheit in
Verschiedenheit“ wird angestrebt, sondern
Einheit und Gleichheit. Individualismus ist in
China nicht gefragt. Man geht hier den Weg
des entpersönlichenden Kollektivismus. Hier
ist das Gestaltungsmittel die Kopie und nicht
die individuelle Kreativität. (Wir haben erlebt,
dass sich alle Kellnerinnen eines Restaurants
den gleichen Haarschnitt machen ließen,
nachdem eine Kollegin den Anfang gemacht
hatte).
Es ist zu akzeptieren, dass die Bewohner eines so großen Landes wie China alles essen,
auch wenn manche „Nahrungsmittel“ für uns
befremdlich sein mögen (z.B. Hunde oder Affen), denn es ist schwer, so viele Menschen
satt zu bekommen. Nicht nachvollziehbar für
einen Christen ist jedoch, warum diese Tiere
nicht schmerzlos getötet werden, sondern zum
Teil lebendig auf den Tisch kommen oder
qualvoll sterben müssen (Hunden wird z.B.
das Fell bei lebendigem Leib abgezogen, damit der Adrenalinstoß das Fleisch zarter
macht). Man erlebt keine Achtung vor dem
Leben, gleichgültig ob es sich um Menschen,
Tiere oder Pflanzen handelt.
Jede Familie darf nach der offiziellen Familienpolitik nur ein Kind haben, was dazu führt,
dass man die unerwünschten (meistens Mädchen) oder nicht erlaubten Kinder abtreibt. Abtreibung ist also das übliche Mittel der Geburtenregelung. Da alle Eltern zur Sicherung ihres
Alters einen Jungen haben wollen, wird China
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Die katholische Kirche ist in eine Untergrundkirche und in eine vom Staat tolerierte chinesische Kirche gespalten. Wie sehr die Untergrundkirche von den staatlichen Stellen drangsaliert wird, ist regional sehr stark unterschiedlich. In Peking selbst ist verständlicherweise
der Gegendruck sehr groß.
Gottesdienste in nicht-chinesischer Sprache
sind nur in den Botschaften erlaubt, sofern der
Botschafter die Räumlichkeiten zur Verfügung
stellt. Der Zugang zur Botschaft ist zudem nur
bei Vorlage eines Reisepasses möglich. In
Peking gab es wochenweise abwechselnd ei-
nen deutschen evangelischen und katholischen Gottesdienst. Im Gegensatz zu den Protestanten gibt es aufgrund des Priestermangels keinen eigenen deutschen Pfarrer in Peking. Ein pensionierter Missionar und Lehrer
übernimmt diese Aufgabe, in steter Sorge,
dass sein Touristenvisum eines Tages nicht
verlängert wird.
Da wir uns aufgrund der beruflichen Tätigkeit
einer besonderen Beobachtung durch die Behörden sicher sein konnten, wurde eine Zusammenarbeit und engere Beziehung mit uns
nicht gesucht. Zudem konnte man auf Basis
einer vorkonziliaren Theologie mit einem verheirateten Diakon wenig anfangen.
In diesem Umfeld wurde es für uns immer
wichtiger, uns mit den Dingen zu beschäftigen,
die für unser Leben wichtig und unverzichtbar
sind. In der alltäglichen Konfrontation mit der
uns fremden Ethik gewann und gewinnt die
Vertiefung des Wissens über unseren Glauben
und unsere Theologie an Bedeutung. Wir haben gelernt, uns und unser Verhalten deutlich
abzugrenzen und haben immer öfter deutlich
darauf hingewiesen, dass wir bestimmte Dinge
anders sehen und werten, weil wir Christen
sind. Wir haben das Anderssein der Chinesen
– wir waren Gast in ihrem Land – respektiert,
aber eine Verschmelzung mit der chinesischen
Mentalität ist für uns nicht in Frage gekommen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass
unsere drei Jahre Chinaaufenthalt uns fremde
Welten ein wenig erschlossen haben, wir jedoch sehr froh und glücklich darüber sind,
wieder in Deutschland leben zu können, unkontrolliert und frei im „heiligen Köln“.
Ulrike und Barthel Schröder
Heilsam ANDERS in Bewegung kommen
Vom 16.2.08 bis 8.3.08 lade ich Sie ein, sich
gemeinsam mit mir an der Aktion „Autofasten“
zu beteiligen, den „Alltags-Trott-Umgang“ mit
dem Auto zu hinterfragen, nach Alternativen zu
suchen und diese auch auszuprobieren
(www.autofasten.de). Weniger Autofahren bedeutet mehr Gesundheit für uns und für Gottes
Schöpfung.
Am 16.2.08 starten wir mit Straßenbahn und
Bus nach Schapen, besichtigen Lenge's Hof
und wandern zurück, Einkehr geplant. Am
22.2.08 Radtour im Osten Braunschweigs mit
Einkaufsgelegenheit auf dem Wochenmarkt
Querum, und am 2.3.08 Bahnfahrt nach Königslutter ins Geopark-Informationszentrum mit
abschließendem Erfahrungsaustausch, Einkehr geplant.
Wir bringen was ins Rollen
Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Faltblatt
am Schriftenstand. Alle Gemeindemitglieder
und Gäste sind herzlich willkommen!
Info: Ursel Burgermeister, Tel. 05306/5047
Flower-Power-Dream-Team
Seit Ostern kümmert sich ein vierköpfiges
Team mit viel Freude und Kreativität um
den Blumenschmuck in unserer Kirche.
Frau Ursula Reiff, die sich mit großem
Engagement über 1½ Jahre alleine dieser
Aufgabe widmete sei an dieser Stelle
nochmals ganz herzlich gedankt!
Das Flower-Power-Dream-Team:
Monika Steiner, Ursel Burgermeister, Sophie
Bertram, Ursula Reiff
Frauen wandern – kfd
„Wem Gott will rechte Gunst erweisen, den schickt
er in die weite Welt, dem will er seine Wunder weisen in Berg und Tal und Strom und Feld“.
Dieses ermunternde Volkslied, verbunden mit einer
Eintragung ins Gipfelbuch am Gipfelkreuz des Eilumer Horns (325 m!) im Elm, bildete am 21. Juni
2007 den Auftakt für ein neues kfd-Angebot in unserer Gemeinde. Alle Frauen lade ich ganz herzlich
ein, die „Wunder-volle“ naturräumliche, botanische
und kulturelle Vielfalt unserer Heimat, des „Nationalen Geoparks Harz – Braunschweiger Land –
Ostfalen“ zu entdecken und unsere schönen Volksund Wanderlieder erklingen zu lassen.
Nach der Ersteigung des Eilumer Horns und erfolgreicher Fossiliensuche im Elm folgte bereits am
20.9. eine Wanderung durch das verwunschene
Kaskadental der Holtemme zur Steinernen Renne
und zum Ottofels im Ostharz. „Bunt sind schon die
Wälder...“ – am 19.10. auf dem FEMO-Erlebnispfad Lutterbach mit Genuss des klaren Quellwassers am Lutterspring kam dieses Lied aus vollem
Herzen. Die Schönheit des romanischen Kaiserdoms in Königslutter, Bergpark und Kaiser-LotharLinde – wir träumten in ihrem Schatten – machten
diesen Ausflug zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Den „Skulpturenweg Salzgitter-Bad“ begingen wir
am 16.11. im Anschluss an die gleichnamige Ausstellung im Dominikanerkloster und ließen die
Skulpturen im Umfeld von Natur und Landschaft
auf uns wirken.
Im Jahr 2008 möchte ich mit Ihnen u.a. eine Frühblüher-Exkursion im Huy zum Kloster Huysburg
unternehmen, Adonisröschen und Stromatolithen
am Heeseberg bewundern, durchs Ilsetal zur Plessenburg im Harz wandern, den Brocken erklimmen,
den Ost-Elm erkunden und die Seele im BibelGarten in Schöningen an der romanischen St. Lorenz-Kirche baumeln lassen.
Wir sind inzwischen 18 Frauen und bilden Fahrgemeinschaften ab Dominikanerkloster. Die Ankündigung der Wanderungen erfolgt durch Aushang
und Mitteilung im Gemeindebrief. Ich hoffe, auch
Sie bald unter all den netten, wanderlustigen Frauen
unserer Gemeinde begrüßen zu dürfen, und dann
„Wohlauf in Gottes schöne Welt...“
Information:
Ursel Burgermeister, Tel. 05306/5047
Fairer Bio-Kaffee aus Mittelamerika
Am 21. September wurde der Braunschweig
Kaffee im Braunschweigischen Landesmuseum eingeführt. Bei einem „KaffeeEmpfang“ gab es Informationen zum Kaffee,
zum Fairen Handel und zu den Initiatoren.
Neben dem Deutsch-Nicaraguanischen
Freundschaftsverein als Hauptträger gehören auch wir vom El Salvador-Kreis der Gemeinde St. Albertus Magnus mit anderen
Organisatoren zum Trägerkreis dieses fairen
Bio-Kaffees.
Der Braunschweig Kaffee ist eine Mischung
aus Hochland-Aràbica Kaffee aus Kooperativen der mittelamerikanischen Länder Mexiko, El Salvador und Nicaragua. Importiert
wird er vom niedersächsischen FairtradeHaus El Puente in Nordstemmen, das seit
über 30 Jahren für partnerschaftlichen Handel steht.
Mit dem Braunschweig Kaffee haben die
Braunschweiger eine Möglichkeit, sich beim
Kauf von Kaffee für einen hochwertigen BioKaffee zu entscheiden, mit dem Wissen,
dass es ein Gewinn für alle Seiten ist. Fairer
Handel bedeutet einen gerechten Preis für
die Kaffeebauern und damit auch eine Sicherung ihrer Existenz.
Nach Öl ist Kaffee das meistgehandelte
Rohprodukt und wird an der Börse gehandelt. So sind die Kaffee-Produzenten Spekulanten hilflos ausgeliefert.
Mit dem Braunschweig Kaffee sowie mit allen anderen fair gehandelten Kaffees können
die Verbraucher ein kleines Zeichen für eine
gerechtere Welt setzen, denn billiger Kaffee
macht arm. Er macht die Kaffeebauern arm.
In unserer Gemeinde ist der Braunschweig
Kaffee bei unserem monatlichen El SalvadorVerkauf zu haben.
Helga Wirths
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter der Adresse:
www.braunschweig-kaffee.de
War das nicht toll?
– Die Geschichte zweier Postulanten, die Dominikaner werden wollen!
Wenn ich mal groß bin, dann ………, so beginnen gern mal ein paar Sätze von mir. Doch hätte ich mir nie
träumen lassen, dass ich, wenn ich nun dann endlich einmal groß bin und das Postulat begonnen habe, nach
Braunschweig in den Konvent des hl. Albert komme. „Ich“ das ist Tobias Naumann (19) aus Leinefelde. Mit
mir kam Daniel Stadtherr (mit seinen 30 Jahren schon gar furchtbar „alt“) aus Leipzig nach Braunschweig.
Für mich, Tobias, war es ein riesen Umschwung von dem ländlich geprägten Eichsfeld in die große, „gefährliche“ Stadt zu kommen. Ein Ort den man erst auf den zweiten oder dritten Blick schön findet. Ein Ort, wo
die Autos nicht am Zebrastreifen anhalten und die ganze Sache mit den Fahrradfahrern bzw. Fahrradfahren
sowieso eine einzige Katastrophe ist, wenn man nicht, wie ich, in die Geheimnisse der Großstadt eingeweiht
ist.
Aber Sie sollen nun nicht denken, dass es für uns drei Monate voller Schrecken waren. Nein, das Gegenteil
war der Fall, denn wir wurden in der Stadt und besonders im Konvent und der Gemeinde herzlich aufgenommen. Dieses offene und uns gegenüber positive Klima machte es leicht sich einzugewöhnen. An dieser
Stelle möchten wir deshalb allen, die uns mit offenen Armen empfangen und zu den verschiedenen Kreisen
und Veranstaltungen eingeladen haben, danken, auch wenn wir leider nicht immer jeder Einladung folgen
konnten.
In der Zeit, die wir nun schon hier sind, durften wir die Gemeinde als eine sehr offene erfahren, die versucht
die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen und nicht bestimmte, unbequeme Menschen oder Meinungen ausgrenzen möchte. Von Pfadfindern, über Singkreise, Pax Christi und auch einer Stepptanztruppe
ist alles vertreten, was das Herz eines Gemeindemitgliedes, aber auch das eines Postulanten erfreut. Besondere Highlights, wie ‚Kino im Kloster‘, Vorträge und Las Casas-Haus-Seminare (Programme liegen aus)
stellten immer wieder eine willkommene Abwechslung dar, sodass wir nicht Gefahr liefen in einen unschönen Automatismus zu verfallen. Für Daniel stellte insbesondere die Taizé-Fahrt der Gemeindejugend eine
Möglichkeit dar, diese besser kennen zu lernen und sich aktiv am Gemeindeleben zu beteiligen.
Bevor ich zum Ende komme, möchte ich noch auf einen letzten Höhepunkt in unserer Postulatszeit in Braunschweig ganz kurz eingehen: der Ausstellung ‚Kunst im Kloster‘ – „Hommage an Otto Freundlich“. Diese
Ausstellung war nicht „nett“ oder „interessant“, sondern eine große Bereicherung für unser Kunst- und Kulturverständnis und unseren Umgang mit den Werken Gerd Winners.
Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen:
Wenn ich mal groß bin, dann ......... dann wünsche ich mir eine Gemeinde, die genauso aktiv und offen ist,
wie die von St. Albertus Magnus, Braunschweig.
Wir wünschen Ihnen eine gesegnetes Weihnachtsfest sowie alles Gute im kommenden Jahr.
Ihre Postulanten Tobias Naumann und Daniel Stadtherr
Gesichter aus der Gemeinde
Erzieherinnen im Kindergarten St. Albertus Magnus
Bettina Reese, 44 Jahre
Seit 26 Jahren im Kindergarten, z.Zt. in der Igelgruppe
Sandra Schulze, 34 Jahre
Seit 13 Jahren im Kindergarten
Hobbys: Sport treiben, Fahrrad fahren
Hobbys: Tischtennis, Schwimmen, Tanzen,
Fahrrad fahren
Renate Wunderling, 41 Jahre
Seit 20 Jahren im Kindergarten, z.Zt. in der Igelgruppe
Hobbys: Urlaub auf der Insel Fehmarn
Gemeinschaft für die Kleinsten
Aller Anfang ist schwer…
Aber nun gibt es uns: Die neue Krabbelgruppe am Mittwoch!
Momentan treffen wir uns mittwochvormittags
mit vier Müttern und vier Kindern im Alter
zwischen 9 und 15 Monaten. Wie es seit Jahren in unserer Gemeinde üblich ist nutzen wir
dabei den Krabbelgruppenraum im Keller.
Wir kommen wöchentlich zusammen, um
gemeinsam Spaß zu haben. Die Kinder lernen voneinander und probieren neues aus,
durch gemeinsames Spielen aber auch durch
kleinere Spielzeugrangeleien erforschen sie
unsere Welt. Den Eltern bietet sich eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und vielleicht entstehen auch Freundschaften über
das Krabbelalter hinaus.
Sehr gern würden wir weitere Mütter aber
auch Väter mit ihren Kindern in dieser Krabbelgruppe willkommenheißen. Bei Interesse
meldet Euch bitte bei Andrea Weiß unter der
Telefonnummer 0531-3499967.
Jubiläumsjahr 2008
700 Jahre Dominikaner in Braunschweig
50 Jahre St. Albertus Magnus
kaner 1536 im Zuge der Reformation die
Stadt verlassen mussten.
Nachdem am Ende des Zweiten Weltkriegs
zahlreiche katholische Flüchtlinge aus dem
Osten in Braunschweig eine neue Heimat
gefunden hatten, kehrten 1951 auch die Dominikaner zurück. Zunächst wohnten sie an
der Jasperallee. 1958 erfolgte dann die
Grundsteinlegung der Kirche an der Brucknerstraße.
Aus Anlass dieses Doppeljubiläums werden
im kommenden Jahr zahlreiche Veranstaltungen im Kloster stattfinden, darunter Seminare im Las Casas-Haus und Konzertabende.
Auch die Kunstausstellungen in Frühjahr und
Herbst widmen sich dem Jubiläum.
Im nächsten Jahr hat unsere Gemeinde doppelten Grund zum Feiern:
Vor 700 Jahren bekamen die Dominikaner
von den Braunschweiger Herzögen die Erlaubnis zum Bau eines Klosters am Bohlweg,
nur unweit von der Burg Dankwarderode und
dem Dom. Es hatte Bestand, bis die Domini-
Höhepunkte des Jubiläums werden sicherlich
das Pfarrfest am 29. Juni sowie der Besuch
des Bischofs am 28. September mit Messe
und anschließendem Festakt sein.
Ein ausführliches Programm wird rechtzeitig
in der Kirche ausgelegt.
Frank Schindler
Aus der Bücherei:
Wer kennt nicht die Figuren von Astrid Lindgren: Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Lotta
aus der Krachmacherstraße, Karlsson vom Dach, Ronja Räubertocher und viele, viele mehr?
Astrid Lindgren wäre am 14. November 100 Jahre alt geworden. Sie wuchs als zweites von 4 Kindern auf einem Pachthof in Näs (Schweden) auf. Über ihre Kindheit schrieb sie:
„Zweierlei hatten wir, das unsere Kindheit zu dem gemacht hat, was sie gewesen ist – Geborgenheit und Freiheit. ...In unseren Spielen waren wir herrlich frei und nie überwacht. Und wir spielten
und spielten und spielten, so dass es das reine Wunder ist, dass wir uns nicht tot gespielt haben.“
So ist es kein Wunder, dass fantasievoll spielende Kinder die Hauptrolle in ihren Büchern einnehmen. Und ihr größtes Geheimnis ist, dass sie sich erinnerte, wie es war, Kind zu sein. Diese glückliche und von verständnisvollen Eltern begleitete Kindheit schilderte Astrid Lindgren später in ihren
Kinderbüchern.
Als junge Frau wurde Astrid Lindgren Sekretärin, und als ihre Tochter Karin krank war und lange
das Bett hüten musste, bat sie ihre Mutter, von Pippi Langstrumpf zu erzählen. Immer wieder
dachte sich Astrid Lindgren neue Geschichten von Pippi aus, und als sie dann nach einem Sturz
selbst das Bett hüten musste, schrieb sie diese Geschichten auf. Da war sie schon 37 Jahre alt.
Mehrere deutsche Verlage lehnten das Manuskript ab, weil ein Mädchen nicht allein mit einem Affen und einem Pferd leben kann.1949 ist dann der erste Band von Pippi Langstrumpf bei Oetinger
in Hamburg erschienen.
Und so kommt es, dass sich heute immer noch viele Mädchen als Pippi Langstrumpf verkleiden
und „nicht den Fußboden berühren“ spielen. Findet man in den Büchern „Die Kinder aus der
Krachmacherstraße“ und „Wir Kinder aus Bullerbü“ Astrid Lindgrens Kindheitserinnerungen, so
spiegeln Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter ihre Aufmüpfigkeit und Rebellion gegen traditionelle Frauenrollen wider. In den Büchern „Mio mein Mio“ und „Die Brüder Löwenherz“ beschäftigt sie sich mit dem Thema Tod. In „Michel aus Lönneberga“, Astrid Lindgrens persönlichem Lieblingsbuch, findet man die Geschichten, die ihr Vater erzählt hat.
Alle Werke von Astrid Lindgren haben eins gemeinsam, sie setzen sich ein für die freie Entfaltung
der Kinder, für eine gewaltfreie Erziehung und für ihr Recht auf eine eigene Welt.
Marianne Schmidt-Kortenbusch
Gemeindebücherei
St. Albertus Magnus
Die Bücherei mit Schwerpunkt
Kinder- & Jugendliteratur
befindet sich in den
Gemeinderäumen
Öffnungszeiten:
sonntags: 10.30 -11.30 Uhr
mittwochs: 17.30 -18.30 Uhr
Leitung:
M. Schmidt-Kortenbusch
Tel.: 50 31 01
Margrets Seniorenseite
Man ist doch nur einmal alt
Sie feierten Silvester mit »nur« 20 Personen in einer Dreizimmerwohnung in Hamburg. In allerbester Laune ließen sie sich auch um 1 Uhr nachts
nicht beeindrucken, als zum wiederholten Mal mit
dem Stock auf den Boden der Wohnung über ihnen
gestampft wurde.
»Das ist nur die alte Greiza von oben«, sagte Karen
und war sich mit ihren Freunden einig, dass nur
einmal im Jahr Silvester ist und dass man nur einmal im Leben jung ist.
Ohne auch nur einen weiteren Gedanken an die alte
Frau zu verschwenden, feierten sie fröhlich weiter
und waren deshalb nicht sehr erstaunt, als es um 2
Uhr energisch an ihrer Wohnungstür polterte.
»Mann, hoffentlich werde ich nicht mal so wie die
Alte da oben«. Genervt schlenderte Karen zur Tür,
ließ sich aber gern von Frauke zur Seite schieben.
Mit den Worten »Lass mich mal machen, ich bin
gerade in so guter Stimmung« öffnete die Freundin
die Tür. Sie hatte den Namen der »Alten von oben«
falsch verstanden und begrüßte die verärgerte Frau
mit einem herzlichen »ein schönes Neues Jahr, Frau
Dreizahn« und zog sie mitten unter die lauten und
fröhlichen Freunde.
Ehe sie ihrem Ärger Luft machen konnte. wurde
»Frau Dreizahn« begeistert in die Mitte genommen
und bekam ein Glas Sekt in die Hand gedrückt.
»Trinken sie mit uns – man muss doch auf das
Neue Jahr anstoßen, sonst wird das nichts mit dem
fröhlichen Neubeginn.«
Widerstrebend hielt Frau Greiza das Glas weit von
sich und wollte sich mit einem verärgerten »ich bin
Diabetikerin« aus dem Staub machen.
»Klar, dann nur einen Schluck, und dann gibt's zuckerfreien Saft, den haben wir auch.«
»Los, Frau Dreizahn«, die fröhliche Gesellschaft
übernahm begeistert den Namen, »auf ein gutes
Zusammenleben in diesem Haus zwischen allen
Generationen. Es ist doch nur einmal Silvester und
wir sind doch
nur einmal jung« wiederholten sie ihre aggressiven
Argumente von 1 Uhr nachts freundlich und mit der
Bitte um Verständnis.
Frau Greiza konnte sich den 20 fröhlichen jungen
Menschen nicht verschließen. »Gucken sie mal. wir
haben noch etwas in der Küche.« Sie schleiften die
alte Frau durch die gesamte Wohnung, rissen alle
Türen auf, »haben sie Ulli und Willi schon kennengelernt?«
Die beiden Jungen saßen auf Karens Bett. »Oh, da
stören wir sicher«, verlegen wollte Frau Greiza sich
abwenden.
»Aber nein, Frau Dreizahn, das sind doch zwei Jungen.«
Frauke schleifte ihre nächtliche Eroberung ins
Zimmer. Fröhliches Gelächter war die Antwort, als
die alte Frau meinte »ja, aber bei den jungen Leuten
heute weiß man ja nie.«
Die Jungen räumten einen Sessel frei, und ehe sie
sich versah, saß sie gemütlich in der Mitte unter
den Jugendlichen. »Also, ich habe eine Oma, die
muss ungefähr so alt sein wie sie, Frau Dreizahn.«
Als Ulli erfuhr, dass seine Großmutter zwei Jahre
jünger war, berichtete er, dass sie fast gar nichts
mehr hören könne, seit Jahren schon nicht mehr;
und die Großmütter der Freunde verfügten auch
längst nicht über ein so feines Gehör wie Frau Greiza. »Ja, ein gutes Gehör habe ich«, sagte sie stolz,
und dann erfuhren die Freunde, dass in der Wohnung, in der sie gerade feierten, bis zum Sommer
die beste Freundin von Frau Greiza gewohnt hatte,
dann ins Krankenhaus musste und im Herbst verstarb. »Im vergangenen Jahr saßen wir um diese
Zeit noch in dieser Wohnung und haben zusammen
gefeiert«, versonnen blickte Frau Greiza zur Uhr.
»3 Uhr«, sie lächelte die Freunde an, »jetzt wird es
aber Zeit für mich. Ein gutes Neues Jahr für sie
alle. Ich werde wieder nach oben gehen, mich hinlegen, und wenn ich sie höre, versuche ich mir das
entsprechende Gesicht zu der Stimme vorzustellen.
Ich kenne sie ja jetzt - und«, das Lächeln wurde
verschmitzt, »ich habe doch ein so gutes Gehör,
dass ich die Stimmen sicherlich zuordnen kann.«
Sie nickte wie zur Bestätigung ihrer eigenen Worte
und fügte im Hinausgehen hinzu: »Man ist nur
einmal jung – aber man ist auch nur einmal alt.«
N.N.
Ecki´s - Kinderseite
Thema: Besser lesen
Wie ihr bestimmt wisst, besteht unser Gehirn
aus zwei Gehirnhälften: Nennen wir sie
einmal Bruder Links und Schwester Rechts. Bruder
Links ist Spezialist für alles, was mit Zeichen,
Zahlen und Buchstaben zu tun hat, während
Schwester Rechts bunte Bilder malt und mit
Fantasie durch die Welt geht.
Zum Lesen benötigen wir das Können von
beiden Geschwistern: Während Bruder Links die
einzelnen Buchstaben erkennt, malt sich
Schwester Rechts bereits ein Bild zu dem Wort,
das gelesen werden soll. Links verbindet die
Buchstaben Ä-P-F-E-L und
Rechts sieht bereits die Äpfel
vor sich.
Nur so kannst du zügig und gut lesen!
Manchmal können die beiden
Geschwister nicht gut zusammenarbeiten. Dann fällt dir auch
das Lesen schwer. Jeder Buchstabe muss mühevoll erkannt werden, aber es
entsteht trotzdem kein Bild dazu im Kopf und du
verstehst gar nicht, was auf dem Papier vor dir
steht.
Alle Mitschüler schauen Dich an und warten,
dass es weitergeht und der Lehrer wundert sich,
warum kein Lesen zu Stande kommt.
Jetzt verschwimmen auch noch die Buchstaben
und du weißt gar nicht mehr weiter . . .
Die Übungen auf der rechten Seite können dir
helfen, solche Situationen zu meistern und Lust zu
Lesen zu bekommen, statt Frust zu erleben:
Buchtipps:
Gerda M. Kolf
Geistig jung und körperlich in Schwung bis ins hohe
Alter mit Brain-Gym
ISBN: 978-3-935767-70-5
Lene Mayer-Skumanz Irmgard Heringer
Anna Heringer
Löwen gähnen niemals leise
ISBN 3-932098-21-8
weitere Informationen unter:
www.gerda-kolf.de
1. Wasser trinken
Wer gut lesen, überhaupt gut lernen
und sich wohl fühlen will, sollte
jeden Tag viel gutes, reines Wasser
trinken. Klares Wasser reinigt den
Körper und klärt die Gedanken.
2. Liegende Acht
Damit du beim Lesen auch gut die Zeile
halten kannst und “b” und “d” gut
unterscheidest, male die liegende Acht.
Beginne mit der linken Hand und fahre vom
Mittelpunkt der Acht aus nach links oben.
Folge mit deinen Augen der Bewegung
deiner Hand. Zeichne die Acht mit jeder
Hand dreimal, dann dreimal mit beiden
Händen zusammen!
3. Überkreuzbewegung
Bewege den rechten Arm zusammen mit
dem linken Bein, den linken Arm gleichzeitig mit dem rechten Bein.
So gehe, hüpfe oder tanze
mit Musik. Es kommt darauf
an, mit diesen Bewegungen
immer wieder die Mittellinie
des Körpers zu überqueren.
Dazu ist es hilfreich, mit der
Hand das gegenüberliegende Knie zu berühren.
Macht die Übungen mit
euren Eltern und Großeltern gemeinsam.
Dann machen sie noch mehr Spaß!
4. Denkmütze
Ziehe deine Ohren sanft
nach hinten und falte
sie aus. Beginne ganz
oben und massiere an
der Rundung entlang bis
zum Ohrläppchen.
Wiederhole dies mehrmals an beiden
Ohrläppchen gleichzeitig.
Seminare zu dem Thema in deiner Nähe:
info@mgh-omnibus.de
oder 05371/ 93 59 233
Wie feiert Ihr denn Weihnachten?
Auch in diesem Jahr hat die Hoffende Kirche sich wieder in der Gemeinde umgehört, um zu erfahren, wie Gemeindemitglieder, die nicht in Deutschland aufgewachsen sind, in ihrer Heimat das
Weihnachtsfest begangen haben. Wir wollten wissen, wie sie das Fest erlebten und woran sie sich
noch erinnern können...
Weihnachten in Indonesien
Heiligabend am Äquator unter glühender Sonne zu verbringen, ist für die Indonesier nichts
Neues. Auch in Indonesien wird Weihnachten
gefeiert und dies gar nicht mal so anders als in
Deutschland. Allerdings sind dort die vorherrschenden Temperaturen nicht um die -2°C
sondern 30°C im Schatten.
Nicht nur die Temperaturen sind anders, sondern auch die Art und Weise, wie man Heiligabend in Indonesien feiert. In der Adventszeit
werden hier in Deutschland rund um die Uhr
Weihnachtslieder gespielt, die Geschäfte werden weihnachtlich geschmückt, wie z.B. der
City Point, Karstadt usw...
Normalerweise haben die Familien spätestens
bis zum 1. Dezember ihren Adventskranz und
für ihre Kinder Kalender mit Schokolade oder
Kleinigkeiten zum erfreuen gekauft, doch in
Indonesien gibt es weder einen Adventskranz
noch Kalender, ebenso keine Kekse wie z.B.
Lebkuchenherzen, Dominos oder Spekulatius.
Das soll aber nicht heißen, dass es weniger zu
Essen und zu schenken gibt und in diesem
Land keine weihnachtliche Stimmung aufkommt. In größeren Städten wie Jakarta oder
Surabaya werden in größeren Läden oder Supermarktketten ebenfalls Dekorationen vorgenommen und Weihnachtslieder gespielt, wobei
dies aber eher selten ist. Der Grund dafür liegt
in der Minderheit der Christen in Indonesien.
Spezifisch in den christlichen Familien selber
stimmen sich alle auf die Weihnachtszeit ein
und kaufen einen Tannenbaum, schmücken
ihn gemeinsam oder hören bzw. spielen Weihnachtslieder.
An Heiligabend setzt sich die Familie zu einem
gemeinsamen Essen und geht danach zusammen mit Freunden und mit dem Verwandtenkreis in die Kirche. Jedoch gibt es einen
gravierenden Unterschied zu Deutschland. Sie
kennen weder einen Weihnachtsmann noch
ein Christkind, welches die Geschenke bringt.
Das heißt, dass es keine Bescherung gibt.
In der Kirche wird eine große Messe gehalten
und Weihnachtslieder gesungen. Die Kirche
selber wird durch einen Tannenbaum und eine
Krippe geschmückt. Nach der Messe werden
Weihnachtsgrüße und Wünsche an die Leute
in der Kirche verteilt und die Familien gehen
wieder zurück nach Hause.
Sowie in Deutschland bleiben alle Familienmitglieder am 25.Dezember zu Hause. Es gibt
keine Schule und niemand muss arbeiten gehen. Der 25. Dezember ist ein Feiertag, denn
hier ist das Christkind geboren worden. Noch
einmal gehen die Familien in die Kirche, wo
eine große Messe abgehalten wird und im Verlauf des Tages gibt es weitere Messen, zu denen die Gläubigen gehen können.
Für uns gibt es dann noch den zweiten Weihnachtstag, den 26.Dezember, doch in Indonesien gibt es diesen Tag nicht. Es ist ein ganz
normaler Tag, wie jeder Andere.
Ich hoffe, ihr habt einen kleinen Einblick in ein
„anderes Weihnachten“ bekommen und vielleicht gemerkt, dass in Indonesien gar nicht so
anders gefeiert wird.
Ich wünsche euch Frohe Weihnachten und ein
gesegnetes Fest!
Selamat hari natal.
Melissa Lutansieto
Auch das noch...
Es weihnachtet... (Christkind und das Finanzamt)
Denkt euch, ich habe das Christkind gesehen,
es war beim Finanzamt zu betteln und flehn.
Denn das Finanzamt ist gerecht und teuer,
verlangt vom Christkind die Einkommensteuer.
Das Amt will noch wissen, ob es angehen kann,
dass das Christkind so viel verschenken kann.
Das Finanzamt hat so nicht kapiert,
wovon das Christkind dies finanziert.
Das Christkind rief:
„Die Zwerge stellen die Geschenke her“,
da wollte das Finanzamt wissen, wo die Lohnsteuer wär.
Für den Wareneinkauf müsste es Quittungen geben,
und die Erlöse wären anzugeben.
Ein frohes und gesegnetes
Weihnachtsfest!
Die nächste Ausgabe „Hoffende Kirche“
erscheint voraussichtlich zu Pfingsten
2008. Die Redaktion freut sich auf Ihre
Berichte, Anregungen und Kritik.
Bitte beachten Sie den Redaktionsschluss,
der rechtzeitig in den Gemeinderäumen
bekannt gegeben wird.
Ihr Redaktionsteam
Das Team:
Margret Grahn, Irene Loßau, Claudia Oettich, Silvia Oettich, Bärbel Remme, Frank
Schindler, Eckart Schulte, Christian Woitalla
„Ich verschenke das Spielzeug an Kinder“
wollte das Christkind sich wehren,
Dann wäre die Frage der Finanzierung zu klären.
Sollte das Christkind vielleicht Kapitalvermögen haben,
wäre dieses jetzt besser zu sagen.
Organisation, Layout & Satz:
Frank Schindler
„Meine Zwerge besorgen die Teile
und basteln die vielen Geschenke in Eile.“
Das Finanzamt fragte wie verwandelt,
ob es sich um innergemeinschaftliche Erwerbe handelt.
Kontakt:
Frank Schindler
Claudia Oettich
Irene Loßau
Oder kämen die Gelder, das wäre ein besonderer Reiz,
von einem illegalen Spendenkonto aus der Schweiz.
„Ich bin doch das Christkind, ich brauche kein Geld“,
Ich beschenke doch die Kinder in der ganzen Welt.“
E-mail: hoffende.kirche@t-online.de
Pfarrbüro, Tel.: 0531/ 23 88 5-0
Druck:
Lebenshilfe Braunschweig
„Aus allen Ländern kommen die Sachen,
mit denen wir die Kinder glücklich machen.“
Dieses wäre ja wohl nicht geheuer,
denn da fehle ja die Einfuhrumsatzsteuer.
Das Finanzamt – von diesen Sachen keine Ahnung –,
meinte, dies wär ein Fall für die Steuerfahndung.
Unter diesen Umständen, welch ein Graus,
fällt Weihnachten dieses Jahr wohl aus.
Denn das Finanzamt sieht es so nicht ein
und entzieht dem Christkind den Gewerbeschein.
Johannes Dohler
Zum Schluss noch eine Erkenntnis...
0531/ 23 38 523
0531/ 34 66 20
0531/ 33 63 17
Gruppen der Gemeinde
Kinder- und Jugendgruppen
Krabbelgruppen
Pfarrbüro
Claudia Oettich
Susana Bade (en español)
Andrea Weiß
MinistrantInnen
Thomas Peiner
B. Schmidt-Kortenbusch
Nicola Schneegans
Ann-Kathrin Weiß
Esther Bertram
Erwachsene
Bläserensemble
23 885-0
34 66 20
05306 / 93 06 14
34 99 967
Do. 17.00h
0160 / 91 81 14 02
50 31 01
33 15 15
37 84 79
05302 / 80 00 747
Deutsche Pfadfinderschaft
St. Georg (DPSG)
Caritaskreis
Oskar Stolinsky
Pfarrbüro
3. Do. im Monat, 20.00h
Sven Buhrmann
Helga Wirths
Kinder- u. Jugendschola
Mechtild Franke
Jugendgruppe
Mechtild Franke
Fr. 15.30h
05331 / 96 90 80
Do. 19.00h
05331 / 96 90 80
Familiengottesdienstkreise
Familiengottesdienstkreis I
Brigitte Labitzke
Mi. 20.00h
33 88 22
Familiengottesdienstkreis II
Birgit Dirks
Ines Gaida-Cech
33 29 56
37 47 70
Junge Erwachsene und Familien
Crazy Ducks
Treff für Familien, Paare u. Kinder
Stephanie Adam
33 63 23
Christine u. Michael Görlich
76 670
Cordula Frölich
23 35 484
Donnerstagstreff
für junge Erwachsene
P. Peter Kreutzwald OP
Musikgruppe Mixed People
Frank Schindler
33 03 63
05304 / 4157
Gemeindezeitung „Hoffende Kirche“
Frank Schindler
23 38 523
Homosexuelle und Kirche
W.Buchheister
• Wölflinge (7-11 Jahre)
Mi. 16.30h
61 02 82
05302 / 70 453
33 08 39
0171 / 31 28 199
• Jungpfadfinder (11-13 Jahre)
Fr. 16.30h
Franziska Uhde
0174 / 69 63 567
Heinz-Georg Leuer
34 19 70
• Pfadfinder (14-16 Jahre)
Do. 19.00h
Thomas Peiner
0160 / 91 81 14 02
Stefanie Szymanek
0171 / 32 42 976
• Rover (ab 16 Jahre)
Mo. 18.30h
Peter Scharf
79 96 152
23 885-13
23 885-0
Partnergemeinde El Salvador
Stamm „Martin Luther King“
Arne Herbote
20 61 123
Gudrun Leuer
34 19 70
Sebastian Draheim
Helena Uhde
Fabian Trau
Hagen Heiser
Di. 20.00h
0160 / 32 04 927
Matthias Kaluza
05322 / 52 545
Frauengemeinschaft
Antje Kanne
37 77 97
• Frauenfrühstück
letzter Mi. im Mon. 9.00h
37 77 97
• Gymnastik der Frauen
Mo. 19.00h
Christiane Kosewald
33 12 68
Ingelore Kuczkowski
05341 / 26 88 60
• Joga
Mo. 19.30h
Antje Kanne
37 77 97
Antje Kanne
• Frauen wandern
Ursel Burgermeister
05306 / 50 47
Frauen-Kultur-Kreis (FKK)
Henriette Minter
Kolpingfamilie
Günter Ratayczak
Pax Christi
Irene Loßau
Seniorenkreis
Annegret Witte
Anita Furche
05306 / 49 06
2. Di. im Monat
79 82 23
Mi. 20.00h
33 63 17
14-tägig Mi. 15.00h
33 31 19
33 18 19
Stepping out! – Stepptanzgruppe Mi. 18.30h
Regine Hain
Stickgruppe
Beate Thiel
Anita Furche
89 00 31
Di. 15.30h
05308 / 71 79
33 18 19
Do. lt. Progr.
23 885-26
Di. 20.00h
23 38 523
Bitte teilen Sie uns Änderungen oder neue
Gruppen umgehend mit.
Klaus Labitzke
Elektrotechnik GmbH
Werkstatt: Vossenkamp 1,
38104 Braunschweig
Büro:
Lortzingstraße 24,
38106 Braunschweig
Planung und Ausführung
sämtlicher Elektroarbeiten
Telefon:
Fax:
E-mail:
0531/ 33 88 22
0531/ 33 88 24
labitzke.elt@t-online.de