Power für Pontiac - BorgWarner Turbo Systems

Transcription

Power für Pontiac - BorgWarner Turbo Systems
TurboNews
Das Infomagazin von BorgWarner Turbo & Emissions Systems 1/06
Power für Pontiac
Pontiac Solstice startet mit bislang stärkstem
GM EcoTec 2,0 l DI-Turbomotor
S. 6
S.10
S.14
Leistungsträger
DaRT – der Prozessturbo
Starke Typen
Neuer Sprinter mit R2S™Aufladesystem von BorgWarner
BorgWarner implementiert fortschrittlichen Entwicklungsprozess
John Deere rüstet Motoren
mit VTG Turboladern aus
Inhalt
Editorial
Kommentar
3
Gerüstet für
die Zukunft
über das Entwicklungspotenzial aufgeladener
Ottomotoren
Märkte & Kunden
4
Pontiac Solstice startet mit bislang stärkstem
GM EcoTec 2,0 l DI-Turbomotor
8
Neuer Sprinter spurtet mit R2S™-Aufladesystem von BorgWarner
Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
das starke Wachstum des Turboladergeschäfts ist ungebrochen.
Insbesondere zwei Ursachen lassen sich dafür ausmachen, die einen
Hersteller wie BorgWarner vor neue Herausforderungen stellen:
Ulli Fröhn, Vice President Sales & Marketing
12
BorgWarner positioniert sich
erfolgreich in China
14
John Deere rüstet Motoren mit
VTG-Turboladern von BorgWarner aus
Einerseits steigt bei den Ottomotoren der Anteil aufgeladener
Varianten. Eine wachsende Anzahl neuer Projekte, immer kürzere
Entwicklungszyklen und globale Projektteams machen es hier erforderlich, dass die Turboladerentwickler ihre Prozesse und Effizienz
deutlich verbessern. Der zweite Wachstumsmotor ist China –
das sich in wenigen Jahren zu einem der bedeutensten Pkwund Lkw-Märkte der Welt entwickelt hat und vor Ort kompetente
Unterstützung bei der Entwicklung wirtschaftlicher und emissions-
Turbo Systems intern
6
armer Motoren benötigt.
In dieser Ausgabe der TurboNews stellen wir Ihnen einige Projekte
10
BorgWarner eröffnet neues
Prototypen-Center in Kibo
16
Belegschaft in Brasilien stellt neuen
Sicherheitsrekord auf
16
BorgWarner in Brasilien verschenkt
Bücher an Kinder
vor, mit denen sich BorgWarner noch besser für die Aufgaben
der Zukunft rüstet. Sei es durch die Eröffnung eines neuen Werks
im chinesischen Ningbo oder durch den Bau eines hochmodernen
Prototypen-Centers in Kirchheimbolanden. Sei es durch die
Einführung des innovativen Produktentwicklungs- und Produkt-
BorgWarner führt zukunftsweisende
Methodik zur Produktentwicklung ein
freigabeprozesses DaRT oder durch die Zusammenführung der
Turbo- und Emissions-Sparten zu BorgWarner Turbo & Emissions
Systems.
Neben diesen Themen erwarten Sie in der TurboNews natürlich
wieder interessante Berichte über neue Fahrzeuge, die in diesem
Jahr mit innovativen Aufladesystemen an den Start gehen –
wie zum Beispiel der neue Mercedes Sprinter, der Pontiac Solstice
oder eine Vielzahl von Landmaschinen von John Deere.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihr Redaktionsteam
2
Events
13
BorgWarner Turbolader bewähren sich
auf der Rennstrecke
Kommentar
IM OTTOMOTOR MIT DIREKTEINSPRITZUNG
UND TURBOAUFLADUNG STECKT VIEL POTENZIAL
S. 4
Ideale Kombination
S. 6
Mit dem weltweiten Anstieg der Rohölpreise
Vorteile dieser Kombination. Der von GM
auf historische Höchststände sowie der anhal-
kürzlich präsentierte 2.0 l EcoTec Turbo-DI
tenden Diskussion um die Auswirkungen der
sowie der 1.6 l DI-Turbo aus der Zusammen-
CO2-Emissionen auf den Klimawandel lastet
arbeit von BMW und PSA werden in naher
nach wie vor großer Druck auf die Fahrzeug-
Zukunft sicher ebenfalls viele Anhänger
industrie, sparsamere und emissionsärmere
finden. Gerade das Beispiel des 1,4l TSI von
Antriebe zu entwickeln.
Volkswagen zeigt jedoch, welche Potenziale
hinsichtlich der Verbrauchsreduzierung in
S. 8
S.13
Während Dieseltriebwerke in Europa und
den Ottomotoren stecken, ohne dass dabei
einigen Teilen Asiens bereits sehr populär
Abstriche an die Fahrdynamik und End-
geworden sind und insbesondere in den
leistung gemacht werden müssen.
USA Hybridantriebe heiß diskutiert werden,
unternehmen die Motorenentwickler auch
Alle genannten Motoren sind mit Unterstüt-
bei der Weiterentwicklung der Ottomotoren
zung von BorgWarner Turbo & Emissions
große Anstrengungen. Immerhin sind welt-
Systems entstanden. Hier konnten die
weit die meisten Personenwagen mit einem
Ingenieure von BorgWarner ihre langjährige
Ottomotor ausgestattet – was trotz des
Erfahrung und die führende Produkttechno-
Anstiegs des Dieselanteils auch in Zukunft
logie bei der Ottoaufladung einbringen.
so bleiben wird. Die konsequente Weiter-
Und wir freuen uns schon auf die nächsten
entwicklung der Ottomotorentechnologie ist
Projekte, in denen wir gemeinsam mit
daher ein wichtiger Beitrag, um individuelle
unseren Kunden hinsichtlich Fahrerlebnis,
Mobilität auch künftig bezahlbar zu machen
Verbrauch und Emission in neue Dimen-
und ihre Auswirkungen auf die Umwelt zu
sionen vorstoßen.
reduzieren.
In den letzten Monaten sind innovative
Motorenkonzepte auf den Markt gekommen,
die zeigen, dass im Ottomotor noch große
S.14
Potenziale stecken. Hierbei sind insbesondere das Downsizing und die Kombination
von Direkteinspritzung und Turboaufladung
hervorzuheben. Ähnlich wie beim Dieselmotor, bieten diese beiden Technologien
in Kombination erhebliche Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich Leistung, Verbrauch
und Emission.
Der 2.0 TFSI und der brandneue 1.4 TSI von
Volkswagen/Audi sowie der 2.3 DISI Turbo
von Mazda demonstrieren überzeugend die
Ulli Fröhn, Vice President Business
Development & Marketing
bei BorgWarner Turbo Systems.
3
Märkte
&
Kunden
PONTIAC SOLSTICE STARTET MIT BISLANG STÄRKSTEM
GM ECOTEC 2,0 L DI-TURBOMOTOR
Power für Pont i
nfang 2006 feierte der Pontiac
Solstice GXP auf der Auto Show
in Los Angeles seine Weltpremiere. Dabei handelt es sich um
die bislang sportlichste Variante des
schnittigen Roadsters von Pontiac. Der
Solstice GXP verfügt über einen 2,0 l
EcoTec Turbo-Motor mit Direkteinspritzung und variablem Ventiltrieb. Die
Konzernmutter General Motors präsentiert mit dem Aggregat nicht nur den
stärksten 4-Zylinder der sogenannten
L850 Motorengeneration, sondern auch
ihren ersten Ottomotor mit Direkteinspritzung auf dem US-Markt.
A
Der Motor ist das Ergebnis einer engen
Zusammenarbeit zwischen dem globalen GM-Powertrain-Entwicklungsteam
und seinen Entwicklungspartnern aus
der Zulieferindustrie. Mit 194kW (260PS)
aus 2,0 l Hubraum ist er bei GM der Motor
mit der höchsten spezifischen Leistung
(97kW/l). Sein maximales Drehmoment
von 350 Nm, das bereits ab 2000 U/min-1
zur Verfügung steht, bietet beste Voraussetzungen für sportliches Fahren – aber
auch für gemütliches Cruisen bei niedrigen Drehzahlen.
DI plus Turbo – eine überzeugende
Kombination
Als Lieferant eines entsprechend leistungsfähigen Aufladesystems kam BorgWarner
Turbo & Emissions Systems bei der
Motorenentwicklung besondere Bedeutung zu. Die ambitionierten Ziele der
Entwickler waren nicht nur eine hohe
Leistungsausbeute, sondern auch eine
hervorragende Leistungsentfaltung bei
geringstmöglichem Verbrauch und Schadstoffausstoß. Um diese Ziele zu erreichen,
war es notwendig, alle Vorteile auszuschöpfen, die eine Kombination der
Otto-Direkteinspritzung mit der Abgasturboaufladung bietet. Die Wahl des
Aufladesystems fiel daher auf einen
4
Turbolader K04 mit innovativer Twin-ScrollTechnologie und Stahlguss-Turbinengehäuse.
Der K04 von BorgWarner verfügt über
2 Kanäle und trennt die Auslässe der
Zylinder 1 und 4 von den Auslässen der
Zylinder 2 und 3 bis zum Turbineneintritt.
Dadurch kann sowohl das Pulsieren des
Abgases bei niedrigen Drehzahlen sowie
die bei Otto-DI-Motoren sehr vorteilhafte
Ventilüberschneidung (Scavenging) in
hohem Maße genutzt werden. Weitere
Features des BorgWarner Turboladers
sind ein Turbinenrad der neuesten Generation mit hohen Wirkungsgraden sowie
ein integriertes Schubumluftventil.
Global erfolgreiche Zusammenarbeit
Mindestens so anspruchsvoll wie die
Verwirklichung der Motorenziele war auch
die erforderliche globale Zusammenarbeit
mit GM Global Powertrain in den USA und
Europa. Bei BorgWarner arbeitete ein
interdisziplinäres Projektteam an der
erfolgreichen Umsetzung der Aufgabenstellung, das sich aus Mitgliedern in
Auburn Hills (USA) und Kirchheimbolanden (Deutschland) zusammensetzte.
Mit diesem Projekt konnte BorgWarner
wiederum seine hohe technische Kompetenz und seine Technologieführerschaft
bei der Aufladung von Ottomotoren unter
t iac
Pure Leistung. Puristisches Design.
Beweis stellen. Ebenso wichtig war die
Fähigkeit des Turboladerspezialisten, ein
weltumspannendes Entwicklungsprojekt
durch ein globales, interdisziplinäres
Kundenteam zu begleiten und die besten
weltweit verfügbaren Ressourcen zur
Verfügung zu stellen.
Der neue EcoTec Turbomotor mit Direkteinspritzung ist für die attraktiven Sportcoupes Pontiac Solstice, Saturn Sky und
Opel GT eine mehr als beeindruckende
Motorisierung. Er zeigt vor allem die
Potenziale auf, die sich zukünftig durch
die Kombination von Direkteinspritzung
und Turboaufladung beim Ottomotor
erschließen lassen.
Der K04 Turbolader von BorgWarner bietet besonders hohe Wirkungsgrade.
5
Turbo & Emissions
Syst
BORGWARNER FÜHRT ZUKUNFTSWEISENDE METHODIK
ZUR PRODUKTENTWICKLUNG EIN
DaRT – der
Prozessturbo
ie Automobilhersteller entwickeln
neue Produkte zunehmend in
Netzwerken. Dabei wird Entwicklungsverantwortung verstärkt auch an
Zulieferer übertragen, die über spezielles
Know-how verfügen. Entwicklungsprojekte werden dadurch immer komplexer.
Gleichzeitig steigt der Innovationsdruck,
während die Entwicklungszeiten – insbesondere im Pkw-Bereich – drastisch
verkürzt werden.
D
Ein zukunfts- und kundenorientierter
Automobilzulieferer muss in diesem
Procedures verantwortlich ist. „Mit DaRT
wollen wir einen standardisierten Produktentwicklungs- und Produktfreigabeprozess etablieren, der den veränderten
Rahmenbedingungen optimal gerecht
wird. Er wird entscheidend dazu beitragen, den Informationsaustausch zwischen
den Entwicklungsteams zu verbessern,
Entwicklungsschritte besser abzustimmen,
zu dokumentieren und zu validieren und
damit spürbare Vorteile hinsichtlich Entwicklungszeit und -kosten sowie Qualität bieten“, fasst Michael Flörchinger die
wichtigsten Ziele von DaRT zusammen.
Die Einführung von DaRT begann mit der
Analyse des bestehenden Entwicklungsprozesses und einer Soll-Konzeption
für den künftigen DaRT-Prozess. In der
Analysephase wurden außerdem methodische Bausteine identifiziert, die in
Zusammenarbeit mit den verschiedenen
Abteilungen ausgearbeitet wurden und
seitdem schrittweise eingeführt werden.
Die DaRT-Bausteine
Szenario in der Lage sein, alle Anforderungen seiner Kunden zu erfüllen und sich
nahtlos in ihre Prozesse und Systeme
zu integrieren. Bei BorgWarner ist DaRT
ein wichtiger Schlüssel hierzu. Der Begriff
steht für Development and Release of
Turbochargers – und definiert einen
hocheffizienten Entwicklungsprozess,
der seit Herbst 2005 schrittweise bei
BorgWarner implementiert wird.
Effizientere Entwicklung mit DaRT
Das Projekt zur Einführung von DaRT wird
von Michael Flörchinger geleitet, der für
den Bereich Engineering Standards &
6
Ein wichtiger Baustein ist der DVP&R –
der Design Verification Plan and Report.
Er dient als wesentliches Standardinstrument zur Planung, Kontrolle und für
das Reporting der Validierungs- bzw.
Testmaßnahmen, die in einem Projekt
durchgeführt werden sollen. Dabei sind
neben den Testläufen für den gebauten
Turbolader auch die durch Simulation
durchführbaren virtuellen Tests berücksichtigt. Der DVP&R versetzt das Entwicklerteam von BorgWarner in die
Lage, gegenüber dem Kunden jederzeit
den aktuellen Stand durchgeführter und
geplanter Tests zu dokumentieren – inklusive der vom Kunden durchzuführenden
Tests.
Als zweiter wesentlicher DaRT-Baustein
wurde bereits im Herbst 2005 die funktionsorientierte Produkt-FMEA (FehlerMöglichkeits- und Einfluss-Analyse)
implementiert. BorgWarner erfüllt damit
eine wichtige Forderung, die immer mehr
Automobilhersteller an ihre Zulieferer
stellen. Innerhalb des Bereiches „Engineering Standards & Procedures” wurde
eine FMEA-Koordination eingeführt, die
als Anlaufstelle für die Erstellung von
projektspezifischen FMEAs, die Pflege
bestehender Standard-FMEAs sowie die
FMEA-Methodik dient.
Neu zu entwickelnde Turbolader werden
meistens aus einem bewährten SerienTurbolader abgeleitet. Wichtig hierbei ist,
dass der Application-Engineer bei der
Ableitung der ersten Konfiguration weitgehend auf standardisierte, abgesicherte
Informationen zurückgreifen kann. So wird
vermieden, dass ausgemusterte Serienteile versehentlich wieder verwendet
werden. Aber auch, dass unnötig neue
Teilenummern vergeben und damit Neukonstruktionen initiiert werden, obwohl
es bereits erprobte Standard-Komponenten gibt. Das Teilprojekt „Best Turbo“
ermöglicht es nun, auf Basis eines
Produktkonfigurators technisch sinnvolle,
abgesicherte Turbolader-Konfigurationen
zu pflegen und bei Bedarf abzuleiten.
Bereits jetzt wurde eine Pilotanwendung
auf SAP-Basis implementiert, die zwei
Turbolader-Baureihen umfasst.
Die DaRT-Prozesselemente
Die Verankerung wesentlicher qualitätssteigernder Elemente im Entwicklungsprozess beschreibt der DaRT-Prozess
selbst. Die wesentlichen Fixpunkte im
Entwicklungsprozess, an denen der
jeweilige Entwicklungsstand überprüft,
dokumentiert und für die nächste Phase
der Entwicklung freigegeben wird, sind
das Engineering-Start-Up-Meeting und
die Design- und Engineering-Reviews.
Das Engineering Start-Up-Meeting stellt
zum Projektstart in einem bereichsübergreifenden Meeting einen frühzeitigen
Informationsaustausch zwischen dem
stems
intern
DaRT Process Overview
Definition
Concept-Proof
Technology-Proof
Entwicklung & Validierung –
Teile und Komponenten
KONSTRUKTION
Teile & Komponenten
Process-Proof
KONSTRUKTION
Teile & Komponenten verbessern
Konstruktive Änderungen
an Teilen & Komponenten
Bereitstellung Serienwerkzeuge
Überprüfung
Produktdaten
Bereitstellung
Serienwerkzeuge
Bereitstellung Vorserienwerkzeuge
DI
DI
HERSTELLUNG
Prototypteile & -komponenten
Simulation (virtuell)
Entwicklung & Validierung –
Turbolader
ProgrammManagement
Functional-Proof
Paket
1. Prototyp
DR
DR
Simulation (virtuell)
VALIDIERUNG
Teile & Komponenten
VALIDIERUNG
Teile & Komponenten
DR
HERSTELLUNG
Erstmusterteile
und -komponenten
VALIDIERUNG (Erstmuster)
Teile & Komponenten
nur bei modifizierten ATLs
1. Dauerlauf
HERSTELLUNG
ATL-Prototypen (funktionell)
DI
HERSTELLUNG
Prototypteile & -komponenten
DR
HERSTELLUNG
ATL-Prototypen (Dauerlauf)
HERSTELLUNG
ATL-Erstmuster
Prozessvalidierung
Simulation (virtuell)
Simulation (virtuell)
VALIDIERUNG
ATL-Prototypen (funktionell)
VALIDIERUNG
ATL-Prototypen (Dauerlauf)
Technische Analyse
EngineeringStart
Thermodyn.
Freigabe
ER
Pj.Start
EOT
Gate
1
Technische Analyse
Freigabe
Vorserie
ER
Gate
2
VALIDIERUNG
ATL-Erstmuster
Gate
3
Technische Analyse
Freigabe
PPAP/Serie
ER
ER
Gate
4
Gate
5
Projektfreigabe
Kundenentwicklung
Kundenanforderung
Versand
Versand
Versand
PPAP
ATL-Stückliste / DVP&R x %
ATL-Stückliste / DVP&R x %
ATL-Stückliste / DVP&R x %
100%
VALIDIERUNG
Motor Typ A
Design- und Engineering-Reviews sind
immer dann vorgesehen, wenn ein Produkt einen bestimmten Entwicklungsstand erreicht hat oder die Entwicklungsarbeit zur Abstimmung mit dem
Kunden unterbrochen werden muss.
Design-Reviews überprüfen und dokumentieren den bewussten Schritt, mit
einem bestimmten Entwicklungsstand in
die Produktion zu gehen, bzw. Prototypen
VALIDIERUNG
Fahrzeugtest (Motor Typ A)
VALIDIERUNG
Motor Typ B
Thermodynamische Validierung
Projektteam, den Engineering- und Produktionsbereichen und dem Prototypenbau sicher. Im Mittelpunkt steht dabei
die Überprüfung von Fragenstellungen
anhand einer strukturierten Checkliste:
Starten wir mit der richtigen Turboladerkonfiguration? Gibt es ein Lasten- und
Pflichtenheft? Liegt ein erster DVP&R
vor, der die geplanten Tests und Simulationen enthält? Liegt eine aktuelle Ressourcenplanung vor? Sind alle relevanten Bereiche involviert und informiert?
Die Engineering-Start-Up-Meetings
sichern also den Wissensaustausch zu
einem Zeitpunkt, zu dem noch mit wenig
Aufwand Problemstellen erkannt und
beseitigt werden können.
VALIDIERUNG
Motor Typ A
Prozessvalidierung
Dauerlauf – Prüfstand
zu bauen, die später an den Kunden
geliefert werden. Design- und Engineering-Review stellen jeweils die Nachvollziehbarkeit der Produktentwicklung sicher
und verbessern die Prozessqualität durch
standardisierte Abläufe.
Dokumentenmanagement
mit System
Ein wichtiges Ziel von BorgWarner ist, zu
jedem Zeitpunkt der Entwicklung einen
Überblick über die aktuelle TurboladerKonfiguration, den Reifegrad von Komponenten und Zulieferteilen sowie den
Stand der Turbolader-Validierung zu
geben und mit entsprechender Dokumentation zu beschreiben. Dies stellt
hohe Anforderungen an das Datenmanagement von Projekt- und Produktdaten. Begleitend zu der Einführung
des DaRT-Prozesses wurde deshalb
die Dokumentenmanagement-Lösung
EASY DMS von SAP implementiert, die
die zentrale, Audit-taugliche Verwaltung
von wichtigen Projekt- und EngineeringDokumenten ermöglicht.
Fahrzeugtest
Mit DaRT in die Zukunft
In diesem Jahr treibt man bei BorgWarner die Implementierung von Design- und
Engineering-Reviews im DaRT-Prozess
für alle Turbolader-Projekte intensiv voran.
Darüber hinaus sollen sowohl die Verfahren zur Serien-Freigabe als auch die
Produktdatenverwaltung in SAP (Produktkonfigurator, Stücklisten, Freigabeverfahren) verbessert werden.
„Mit dem DaRT-Projekt stehen wir kontinuierlich vor der Herausforderung, Veränderungen in Prozess, Organisation und
IT umzusetzen. Dabei hat sich bewährt,
dass kleine, für die Organisation zu bewältigende Einführungsschritte angesetzt
und durchgeführt werden. Wir werden
in diesem Sinne weiter konsequent daran
arbeiten, um unsere ambitionierten Ziele
zu erreichen“, sagt Michael Flörchinger
zum Fortschritt des DaRT-Projekts.
7
Märkte
&
Kunden
NEUER SPRINTER SPURTET MIT R2S™-AUFLADESYSTEM VON BORGWARNER
Leistungsträg
it rund 1,3 Millionen produzierten
Exemplaren in 11 Jahren setzte
sich der Sprinter der ersten
Generation an die Spitze seiner Klasse.
Jetzt wurde es Zeit, die technologische
Führerschaft von Mercedes-Benz im
Transporter-Bereich weiter auszubauen.
So brachte der Automobil-Pionier im
Frühjahr 2006 seinen neuen Sprinter auf
den Markt. Mit noch mehr Raum, Sicherheit und Komfort – vor allem aber auch
mit Motoren, die durch ihre Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit begeistern.
M
Aufbau nach Maß
Mit dem neuen Sprinter gibt MercedesBenz dem Kunden das Gefühl, einen
speziell für ihn „maßgeschneiderten
Transporter“ zu fahren. So individuell
wie das ganze Programm des neuen
Sprinters ist zum Beispiel auch das komfortable Fahrerhaus aufgebaut. Insgesamt stehen mehr als 1.000 Varianten
zur Verfügung – vom Tiefrahmenchassis
bis hin zum Kastenwagen und vom
Kombi bis hin zum Pritschenwagen.
Antrieb nach Maß
Auch beim Antrieb hat der anspruchsvolle Kunde die – in diesem Fall sehr
angenehme – Qual der Wahl: Sechs
Motoren stehen zur Verfügung, die eine
feinstufige Anpassung an jeden Einsatzzweck und Leistungsanspruch erlauben.
Zwei der sechs Modelle sind VierzylinderTurbodiesel, die als absolutes Novum
im Light-Duty-Vehicle-Segment mit
dem 2-stufig geregelten Aufladesystem
R2S™ von BorgWarner Turbo & Emissions Systems ausgestattet sind. Den
Ingenieuren von Mercedes-Benz und
BorgWarner ist es damit gemeinsam
gelungen, für den Sprinter zwei sehr
attraktive und zukunftsweisende Aggregate zu entwickeln, die in Puncto
Leistungsfähigkeit und Kraftstoffver-
8
brauch Maßstäbe setzen und darüber
hinaus die strengen Abgasvorschriften
nach Euro 4 erfüllen.
Der leistungsstarke 315 CDI verfügt über
eine Nennleistung von 110 kW (150 PS)
bei 3.800 U/min. Er stellt dem Fahrer ein
überragendes Drehmoment von 330 Nm
zwischen 1.200 und 2.400 U/min -1 zur
Verfügung. Das Ansprechverhalten des
Motors beim Anfahren und Beschleunigen sowie an Steigungen wird dadurch
auch bei niedrigen Drehzahlen deutlich
verbessert. Der 313 CDI hat 95 kW
(129 PS) und erreicht ein Drehmoment
von 305 Nm. Beide Dieselmotoren
ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h und sind serienmäßig
mit Partikelfilter ausgerüstet. Damit die
Diesel ihre Kraft in jeder Situation optimal
auf die Straße bringen, ist für die Kraftübertragung zur Hinterachse ein Sechsgang-Schaltgetriebe zuständig – falls
der Käufer sich nicht für die komfortable
Automatik entscheidet.
Ihre überzeugenden Leistungscharakteristika verdanken die beiden Aggregate
nicht zuletzt dem 2-stufig geregelten
Aufladesystem R2S™ von BorgWarner.
Kennzeichen des Systems sind zwei
in Reihe geschaltete Abgasturbolader
unterschiedlicher Baugröße, die je nach
Bedarf in unterschiedlicher Weise zusammenarbeiten.
Effiziente Arbeitsteilung
Die Abgasturbolader sind in jedem
Betriebspunkt aktiv. Der kleinere Hochdruck-Abgasturbolader – ein KP39 mit
Turbinengehäuse als Abgaskrümmermodul mit integrierter Regelklappe und
Ansteuerung über die Steuerdose – übernimmt die Arbeit im unteren Drehzahlbereich und sorgt damit für ein hervorragendes Ansprechverhalten. Bei
steigender Drehzahl kommt die Leistung
mehr und mehr vom größeren Nieder-
druck-Turbolader – einem K04, bei dem
das Turbinengehäuse mit einem Verbindungsflansch und einem intergrierten
Wastegate ausgerüstet ist.
Ebenfalls erstmals beim neuen Sprinter
wurde in den Verdichter ein selbstregelndes Bypassventil integriert. Es übernimmt die Arbeit der Verdichterbypassklappe mit Unterdrucksteuerdose, die den
Hochdruckturbolader bei hohen Lasten
aus dem Förderstrom nimmt. Damit
können nicht nur die Produktionskosten
gesenkt werden – auch die Anordnung
der Bauelemente fällt deutlich kompakter aus.
Damit die Motoren die strenge Euro 4
Norm auch bezüglich der Stickoxid-Emissionen einhalten, wird die Abgasrückführung (AGR) auch unter Volllast angewandt. Diese Anwendung macht in einem
breiten Betriebsbereich hohe Ladedrücke
erforderlich, was letztendlich mit zum
Einsatz des 2-stufigen Systems beim
Sprinter führte.
Sichtbar dynamisch
Die Dynamik, die im neuen Sprinter
steckt, vermittelt das Fahrzeug auch
schon durch sein Design. Der ovale Kühlergrill wird durch elegante Zierleisten
unterteilt, dreidimensional geformte Klarglasscheinwerfer runden das „Gesicht“
ab. Großzügig mit Sicken und breiten
Schutzplanken versehen sowie mit einer
nach hinten ansteigenden Seitenlinie
gegliedert, wirkt der Sprinter kräftig und
dynamisch. Auch Seitenblinker im Außenspiegelgehäuse und mehrdimensional
geformte Rückenleuchten gehören zum
neuen Design des Sprinters. Neben seiner
Vielseitigkeit und den modernen Motoren
wird es sicher mit dazu beitragen, dass
der neue Sprinter an die Spitze der Zulassungsstatistik sprintet.
äger
Das R2S™-Aufladesystem bietet ein überragendes
Drehmoment von 330 Nm schon ab 1.200 U/min -1.
9
Turbo & Emissions
Syst
BORGWARNER ERÖFFNET NEUES PROTOTYPEN-CENTER IN KIBO
Für die Zukunft gerüstet
er Turbolader hat in den letzten Jahren
einen regelrechten Boom erlebt. Die
steigende Nachfrage hat dabei nicht
nur zu immer höheren Anforderungen an die
Flexibilität und Kapazität der Serienfertigung
geführt – auch für die Vorserien-und PrototypenFertigung stellt sie eine wachsende Herausforderung dar.
D
40 % mehr Prototypen
Bei BorgWarner ist die Stückzahl der zu fertigenden Prototypen allein zwischen 2003 und
2005 um rund 40 Prozent gestiegen. Hinzu
kommt, dass neue Technologien wie zum
Beispiel die variable Turbinengeometrie (VTG)
oder die 2-stufige, geregelte Aufladung neue
Produkte immer komplexer machen. Gleichzeitig wächst der Aufwand zur Dokumentation
und Vermessung der Prototypen.
Um diesen gestiegenen Anforderungen auch in
Zukunft gerecht zu werden, hat die BorgWarner
Turbo Systems GmbH nicht nur immer wieder
Prozesse und Arbeitsabläufe verbessert, sondern auch in den Ausbau der PrototypenFertigung investiert. So verfügt das Werk
Kirchheimbolanden über ein neues Prototypen-
10
Center mit einem hochmodernen State-of-theArt Fertigungbereich, in dem seit Herbst 2005
Prototypen der Aufladesysteme von morgen
hergestellt werden.
samte Spektrum der Aufladesysteme dargestellt
werden kann. Im Messraum werden fertigungsund montagebegleitende Prüfungen und die
dazu gehörende Dokumentation gemäß den
gestiegenen Kundenanforderungen abgedeckt.
So vielseitig wie die Anforderungen
Optimierte Prozesse
Die neuen Hallen konnten bereits 3 Monate
nach Baubeginn bezogen werden, wobei der
laufende Produktionsprozess nur wenige Tage
unterbrochen werden musste. Insgesamt investierte der Turboladerspezialist rund 1,7 Millionen € in den Vorserien- und Musterbau und
beschäftigt dort heute über 50 Mitarbeiter.
Mit dem Neubau verfolgte BorgWarner insbesondere auch das Ziel, die Prozessabläufe vom
Wareneingang über die Fertigung der Komponenten bis hin zur Montage und Auslieferung der
Prototypen inklusive der geforderten Dokumentation zu optimieren und zu beschleunigen.
In der Fertigung stehen moderne CNC-, Bohr-,
Dreh-, Fräs- und Schleifmaschinen zur Bearbeitung von Läufern, Verdichterrädern, Lagerund Strömungsgehäusen aller Baugrößen
sowie Sonderbauteilen zur Verfügung. Hinzu
kommen Einrichtungen für Schweißarbeiten
sowie Betriebsauswuchtstände, die allesamt auf
eine Einzelauftragsfertigung ab Losgröße 1 ausgerichtet sind.
Die Montage mit erstmals eigenem Lager- und
Kommissionierbereich bietet 12 Montageplätze
sowie Prüf- und Einstellstände, auf denen das ge-
Neben dem nun vorhandenen Equipment sind
es natürlich vor allem das Know-how der
Mitarbeiter sowie die weltweit erstklassigen
Prozesse und Standards, die den Prototypenbau von BorgWarner Turbo Systems GmbH
in Kirchheimbolanden für die Zukunft wettbewerbsfähig machen. Und dies ist angesichts
der heute und künftig weiter steigenden Entwicklungsgeschwindigkeit in der Automobilindustrie ein wichtiger Erfolgsfaktor.
stems
intern
TURBO- UND EMISSIONS-SPARTEN FUSIONIEREN
ZU BORGWARNER TURBO & EMISSIONS SYSTEMS
Gebündelte Kompetenz
ie der BorgWarner-Konzern
bekannt gab, firmieren die
beiden Geschäftsbereiche
Turbo Systems und Emissions Systems
in Zukunft gemeinsam als BorgWarner
Turbo & Emissions Systems.
W
stoffverbrauch gerüstet. Zusammen mit
einem breit gefächerten Kundenstamm,
starkem Wachstumspotential und innovativen Technologien ist BorgWarner
Turbo & Emissions Systems für den langfristigen Erfolg großartig aufgestellt.
Die Zusammenführung der beiden Divisionen macht insbesondere auch aus
produktpolitischer Sicht Sinn. Emissions
Systems liefert bereits elektrische TurboAktuatoren an Turbo Systems. BorgWarner
will sich darüber hinaus als innovativer
Systemanbieter für die Automobilindustrie positionieren, was u. a. durch die Integration der Abgasrückführsysteme von
Emissions Systems in die Turboladerentwicklung erreicht werden soll.
Abgasrückführung für
Dieselmotoren
Der Bereich Emissions Systems beschäftigt knapp 500 Mitarbeiter an sechs
verschiedenen Standorten, einschließlich den USA, China, Europa und Indien.
Der Hauptsitz von Emissions Systems
befindet sich in Dixon (Illinois, USA) und
macht rund 60 Prozent der weltweiten
Umsätze – vor allem mit Kunden wie
DaimlerChrysler, Ford, Toyota, General
Motors, BMW oder Porsche.
Das innovative BorgWarner System verfügt über eine integrierte Abgasrückführung und einen Einlasskrümmer
aus Aluminium mit einem DC-MotorAGR-Ventil. Ferner beinhaltet es AGRStrömungskanäle, einen Ventilantriebsmechanismus, eine Drosselklappe und
einen Sensor. Das kompakte Design
gewährleistet eine einfache Montage
und reagiert schnell auf schwankende
Umgebungsbedingungen. BorgWarner
baut diese Technologie in Nordamerika,
Europa und Asien weiter aus – den wachsenden Märkten für Dieselmotoren.
Sekundärluftpumpen
Sekundärluftpumpen spielen besonders
bei Kaltstarts eine wichtige Rolle, da dabei
die meisten Kohlenwasserstoffemissionen entstehen. Das komplette System
mit Pumpe, Ventil, Halterung, Relais und
Schläuchen hat außerdem den Vorteil,
dass es leiser ist und weniger vibriert. Der
Luftpumpendurchfluss kann an die Kundenwünsche angepasst werden. In diesem Bereich beliefert BorgWarner unter
anderem Toyota, BMW, Porsche, Volkswagen, Bentley, General Motors, Saab,
Ford, Aston Martin oder FAW.
Turbo-Aktuatoren
Die intelligente Aktuatorkonstruktion von
BorgWarner integriert Elektronikkomponenten, die die Turboladerdrehzahl
und das Druckverhältnis präzise regeln.
Zusätzlich dämmt sie die NOx-Emissionen ein.
Sekundärluftpumpe
Abgasrückführung
BorgWarner Emissions Systems entwickelte sich in den vergangenen Jahren
zum weltweit führenden Anbieter von
Sekundärluftpumpen, Abgasrückführsystemen und Aktuatoren für Motoren mit
verbesserter Leistung bei reduzierten
Verbrauchs- und Schadstoffwerten. Ein
Grund für die stark gestiegene Nachfrage
dieser Produkte ist sicher die internationale Verschärfung der Abgasnormen.
Die Zusammenführung von Emissions
Sytems und Turbo Systems wird die neue
Division noch zukunftsfähiger machen.
Sie ist mit der kombinierten Kompetenz
des Emissions- und Turbolader-Bereiches
bestens für die immer strengeren Auflagen bezüglich Emissionen und Kraft-
11
Märkte
&
Kunden
BORGWARNER POSITIONIERT SICH ERFOLGREICH IN CHINA
Turbos für China
hina hat sich in den letzten Jahren zu einem der bedeutensten
Pkw- und Lkw-Märkte der Welt
entwickelt. 2005 wurden im Land des
Lächelns rund 4,8 Millionen Pkw und
leichte Nutzfahrzeuge sowie 425.000
mittlere und schwere Nutzfahrzeuge
produziert. Aufgrund der wachsenden
Bedeutung dieses Marktes ist es für einen
global agierenden Automobilzulieferer
wie BorgWarner unerlässlich, sich dort
frühzeitig erfolgreich zu positionieren.
C
BorgWarner auf der Engine China 2006
12
BorgWarner eröffnet Campus
in Ningbo
Ein wichtiger Meilenstein für die Positionierung von BorgWarner als kompetenter
Entwicklungspartner der chinesischen
Automobilindustrie war die Eröffnung des
neuen Campus in Ningbo. Sie fand am
18. März 2006 statt und erregte großes
Aufsehen in der Öffentlichkeit. An der
Einweihungsfeier für den neuen Gebäudekomplex nahmen neben Tim Manganello,
dem CEO von BorgWarner, sowie weiteren Top-Managern des Konzerns auch
promimente Vertreter aus der Politik teil.
Der Bau des neuen Campus dauerte nur
12 Monate. In der ersten Ausbaustufe
wurden über 10.000 Quadratmeter Büround Produktionsflächen fertig gestellt.
Zurzeit beschäftigt BorgWarner in Ningbo
67 Mitarbeiter, ihre Zahl wächst jedoch
monatlich weiter. BorgWarner Turbo &
Emissions Systems produziert in Ningbo
bereits an drei Fertigungslinien Turbolader, an einer weiteren Fertigungslinie
werden Produkte der Sparte Emissions
Systems hergestellt. In Kürze wird darüber hinaus die Produktion von Sekundärluftpumpen anlaufen. Die BorgWarner
Division Morse TEC wird 2007 mit der
Produktion in Ningbo beginnen. Im neuen
Bürogebäude werden beide Divisionen
vertreten sein.
BorgWarner ist schon seit längerer Zeit
in China vertreten – seit 1993 mit dem
Joint Venture Beijing TorqTransfer Systems
und seit 2001 mit dem Joint Venture
Ningbo Thermal Systems Shenglong. Bei
dem neuen Werk in Ningbo handelt es
sich um das erste Unternehmen in China,
das zu 100 Prozent dem BorgWarner
Konzern gehört – also um ein sogenanntes „wholly foreign-owned enterprise“ (WFOE). Es wird zunächst Kunden
wie China National Heavy Duty Truck
(SinoTruck), Volkswagen/Audi, FAW und
Yulin Diesel beliefern. In Zukunft wird
BorgWarner jedoch auch für alle anderen
bedeutenden chinesischen Hersteller von
Fahrzeugen, Maschinen und Motoren
innovative Produkte in Ningbo fertigen.
Erfolgreicher Auftakt auf
der Engine China 2006
Die Engine China 2006 war in diesem
Jahr das zweite wichtige Ereignis für
BorgWarner in China. Gesponsert wird
diese Messe von der CICEIA (China
Internal Combusion Engine Industry
Association). Die Engine China bildet eine
wichtige Plattform zur Präsentation der
neuesten Diesel- und Ottomotoren sowie
alternativer Antriebe wie zum Beispiel
Erdgasmotoren. Neben den chinesischen
Motoren- und Truck-Herstellern wie FAW,
Sino Truck, Shanghai Diesel oder Yuchai
Events
BORGWARNER TURBOLADER BEWÄHREN SICH
AUCH UNTER EXTREMEN BEDINGUNGEN
Giganten der
Rennstrecke
nterlagos ist die berühmteste Rennstrecke Brasiliens – und mit ihrer
Mischung aus langen Geraden und
engen Kurven im internationalen Vergleich auch eine der anspruchsvollsten.
Am 21. Mai fand hier das größte TruckRennen des Jahres statt. Über 55.000
begeisterte Zuschauer verfolgten, wie
Roberval Andrade mit seinem Scania
das spektakuläre Rennen gewann, nur
sieben Sekunden vor dem Vorjahressieger Wellington Cirino in seinem
Mercedes-Benz.
I
Sponsored by BorgWarner
waren 2006 auch viele internationale
Hersteller wie MAN, Iveco, Perkins, John
Deere, Isuzu oder Caterpillar vertreten.
BorgWarner präsentierte sich mit seinem
Messestand als qualifizierter Partner
im Antriebsbereich für Pkw, Lkw, Bauund Landmaschinen, sowie für Marineanwendungen, Generatoren und sonstige Anwendungen. Dabei unterstrich der
Konzern seinen Anspruch auf Produktführerschaft. Eine Besonderheit bildete
der erste gemeinsame Messeauftritt von
BorgWarner mit Beru. So stellten beide
Unternehmen ein umfassendes Portfolio an innovativen Produkten für
Motoren und Getriebe von Fahrzeugen
und Maschinen vor.
Am BorgWarner Stand konnte dementsprechend sehr viel Fachpublikum
begrüßt werden, das sich auf der
Engine China überwiegend aus Experten im Bereich der Fahrzeug- und
Komponentenentwicklung zusammensetzt. Doch auch an anderen Ständen
waren Produkte von BorgWarner präsent:
Dalian, John Deere, Weichai Power, Sino
Truck und MAN präsentierten eine
Vielzahl leistungsfähiger Motoren, die mit
Turboladern von BorgWarner ausgerüstet sind.
Die Maschinen beider Piloten waren mit
Hilfe von BorgWarner Turbo & Emissions
Systems für die extremen Anforderungen
des Rennens aufgerüstet worden: Das
Unternehmen, das mit den Motorenherstellern eng zusammenarbeitete,
unterstützte die Fahrer auch in diesem
Jahr wieder mit Turboladern und technischem Know-how. Die BorgWarner
Aufladesysteme bewährten sich hervorragend unter den extremen Bedingungen
dieses Rennens „zwischen den Seen“
(deutsche Übersetzung von Interlagos).
Für die Fahrer ist der nur zwölf Kilometer
außerhalb von Sao Paulo gelegene Kurs
aufgrund der tropischen Temperaturen
und der hohen Luftfeuchtigkeit oft eine
große Belastung. Hinzu kommt der extrem
unebene Straßenbelag der Strecke.
Der K365 dominiert das Feld
20 der insgesamt 25 Teilnehmer im diesjährigen Wettbewerb nutzten den speziell präparierten Turbolader K365 von
BorgWarner. Bis zum Jahr 2003 galt unter
den führenden Teams einhellig der S400
von BorgWarner als bester Turbolader –
seit dem ersten Truck-Rennen der
Meisterschaft im Jahr 1996 waren alle
Gewinner-Fahrzeuge mit ihm ausgestattet. Bereits im ersten Jahr des
Rennens gewann der Fahrer Renato
Martins in seinem Scania die brasilianische Meisterschaft mit Hilfe eines
BorgWarner-Turbos.
Zu den 55.000 enthusiastischen Zuschauern gehörten auch die IDS- und
OEM-Kunden im BorgWarner-Gästebereich. Sie waren von der herausragenden
Performance in Interlagos begeistert –
und freuen sich schon jetzt auf das, was
sie im nächsten Jahr erwarten mag.
13
Märkte
&
Kunden
JOHN DEERE RÜSTET MOTOREN MIT VTG-TURBOLADERN VON BORGWARNER AUS
Starke Typen
it Einführung strengerer Abgasnormen für Off-Highway-Equipment in den USA und Europa
wurde es für viele Motorenhersteller Zeit,
ihre Motorenpalette zu überarbeiten und
sie in puncto Verbrauch und Emissionen
zu modernisieren. Auch LandmaschinenSpezialist John Deere nutzte die Gelegenheit, um seine Motoren mit Lösungen
wie Abgasrückführung und Turboaufladung technologisch auf den neuesten
Stand zu bringen. Unterstützt wurde der
Hersteller dabei von den Experten von
BorgWarner Turbo & Emissions Systems.
M
Gerüstet für die Zukunft
Im September 2005 lief bei BorgWarner
die Produktion der S300V VTG Turbolader für die neuen John Deere Motoren
an, die den Anforderungen der amerikanischen Tier 3 Abgasvorschrift entsprechen. Insgesamt hat der Turboladerspezialist rund 40 Varianten des S300V
VTG Turboladers entwickelt, die in den
unterschiedlichsten Fahrzeugtypen von
John Deere zum Einsatz kommen. Diese
Aufladesysteme sind für die 6.8 L und
9.0 L Motoren gedacht und verfügen
über Verdichterräder aus Titan oder
Aluminium.
Die Ingenieure von BorgWarner wurden
von John Deere mit der Aufgabe betraut,
ein innovatives Air-Management-System
zu entwickeln. Es sollte einerseits eine
saubere Verbrennung gewährleisten, um
künftige Abgasnormen zu erfüllen, andererseits aber auch den hohen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit und
den Kraftstoffverbrauch gerecht werden.
Mit der Variablen Turbinengeometrie
(VTG) stand BorgWarner die richtige
Technologie zur Verfügung, um die hohen
Ansprüche seines Kunden zu erfüllen.
Die VTG Technologie von BorgWarner
trägt dazu bei, eine gekühlte Abgasrückführung zu realisieren, mit der sich
die maximalen Verbrennungstemperaturen effektiv senken lassen. Dies führt
dazu, dass bei den neuen Deere Motoren
Stickoxidemissionen reduziert werden
und sie die Tier 3 Abgasnormen erfüllen.
Abhängig von der Motordrehzahl und
-last steuert der VTG Turbolader in
Kombination mit dem Abgasrückführventil die Abgasmenge, die mit frischer
Luft in die Brennräume des Motors eingebracht wird.
Leistung nach Maß
Die neuen Motoren decken lückenlos
und fein abgestuft ein Leistungsspektrum
von 116 bis 448 kW ab. Gegenüber den
Motoren, die die Tier 2 Norm erfüllen,
konnte das Drehmoment um rund 20 bis
35 Prozent gesteigert werden. Die Turbomotoren sollen u. a. in Traktoren, Skiddern,
Schaufelladern, Baggern, Pflückmaschinen, Mähdreschern, Forstmaschinen,
Feldspritzen und Planierraupen eingesetzt
werden.
Wirtschaftlich und umweltschonend
Die neu entwickelten VTG Turbolader von
BorgWarner reduzieren die Gesamtgrößen der Motoren, bieten in allen
Betriebsbereichen überragende Leistungswerte, gehen sehr sparsam mit
Treibstoff um und tragen letztendlich
entscheidend dazu bei, dass die
Motoren von John Deere die Tier 3 Norm
erfüllen.
Neben den genannten S300V Turboladern arbeitete das Entwicklungsteam
von BorgWarner und John Deere auch
an einem S430V VTG für den 13,5 L Motor
von John Deere, sowie an einem S200V
VTG für den 4,5 L Motor. Beide erfüllen
nun ebenfalls die Tier 3 Norm. Die entsprechenden Turbolader werden seit
Anfang 2006 in kleinen Stückzahlen hergestellt. Ab dem vierten Quartal soll die
Produktion mit voller Kapazität erfolgen.
Die BorgWarner VTG Turbolader für John Deere:
S200V (4.5 L Motor) – 116 kW bis 138 kW bei 2400 U/min
S300V (6.8 L Motor) – 104 kW bis 205 kW bei 2400 U/min
S300V (9.0 L Motor) – 168 kW bis 298 kW bei 2200 U/min
S430V (13.5 L Motor) – 261 kW bis 448 kW bei 2100 U/min
14
Die VTG Turbolader ermöglichen die
Entwicklung besonders kompakter,
leistungsfähiger und sparsamer Motoren.
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Turbo & Emissions Systems intern
Kein Ausfall durch Unfall
lückwunsch: Das BorgWarner-Werk Campinas hat die Marke von zwei Millionen
Arbeitsstunden ohne einen einzigen Betriebsunfall erreicht. Zu dieser hervorragenden
Leistung haben Turbo & Emissions Systems und Thermal Systems mit zahlreichen
Maßnahmen beigetragen, die weit über die üblichen Sicherheitslehrgänge hinausgingen.
So wurden die Mitarbeiter an ihren Arbeitsplätzen durch kurze Vorträge über die besten
Sicherheitsvorkehrungen aufgeklärt. Ein Sicherheitstechniker steht in der Werkhalle ständig
für Fragen zur Verfügung und nimmt Informationen zu möglichen Arbeitsrisiken entgegen. Regelmäßige Kontrollen der Maschinen hinsichtlich ihrer Sicherheit und Ergonomie helfen außerdem,
Verletzungen zu vermeiden. Ingenieure und Wartungstechniker unterstützen mit ihrem Knowhow die Entwicklung neuer Geräte und Werkzeuge, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern.
So wird der ganze Betrieb einbezogen – denn Sicherheit ist Teamwork!
G
Kultureller Bonus
für die Gemeinschaft
ie brasilianische Gesetzgebung ermutigt Unternehmen, mit einem Teil ihrer Einkommenssteuer Kultur-, Bildungs- oder Umweltprojekte zu unterstützen. So investierte Campinas
100.000 R$ in ein Projekt, bei dem 1.500 Bücherpakete an Kinder in der Region verteilt
wurden. In jedem Paket befanden sich zwei Bilderbücher, die anschaulich die Themen Erziehung
und Umweltschutz vermitteln. Auch die Nationalbibliothek, sämtliche Landesbibliotheken und
jeder Mitarbeiter von BorgWarner in Campinas erhielten je ein Paket, der Großteil jedoch ging
an staatliche Schulen in Campinas. An den Schulen in unmittelbarer Nähe des BorgWarnerWerks wurde außerdem ein Theaterstück mit den Charakteren der Bücher aufgeführt. Für die
meisten Kinder war das die erste Theateraufführung ihres Lebens – ebenso wie die Bücher für
viele die ersten eigenen waren. Die Begeisterung darüber ließ sich in ihren Augen lesen.
TurboNew
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D
Impressum
TurboNews – Ausgabe 1/2006
Herausgeber
BorgWarner Turbo Systems
Worldwide Headquarters GmbH
Marnheimer Straße 85/87,
D-67292 Kirchheimbolanden
Fotos
BW Turbo & Emissions Systems, DaimlerChrysler, John Deere,
General Motors
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100 Yeararger
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of the Tuects of a revolutionary technology
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History and futur
Redaktion und Koordination
Günter Krämer, Global Marketing,
BorgWarner Turbo Systems
Autoren
Sabine Bossert, Brad Weingust,
Nicole Raimer, Marcel Form, Bernd Richter,
Michael Flörchinger, Ajay Anand
16
p.18
p.14
Focus gets new
lease of life
available
Ford Focus ST now
rged engine
with powerful turbocha
Performance
Truck
trucks with
New International charge
2-stage regulated
Konzept, Design und Litho
schulze, reister, grözinger, werbeagentur ag, Mannheim
www.srgwerbeagentur.de
Ein Kollege/eine Kollegin soll ebenfalls
eine Ausgabe der TurboNews regelmäßig
bekommen?
Druck
wdw druck gmbh, Sandhausen
Firma, Name, Anschrift per email an:
Copyright © 2006
BorgWarner Turbo Systems Worldwide
Headquarters GmbH, Kirchheimbolanden
Alle Rechte und technische Änderungen vorbehalten
Printed in Germany
nraimer@borgwarner.com