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Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) Fokus: Verfahrenstechnik Vollautomatisierte Plattform für die Entwicklung flüssiger und halbfester Formulierungen . Robert Bosch GmbH, Waiblingen Korrespondenz: Dr. Thomas Brinz, Robert Bosch GmbH, Packaging Technology, Bosch Lab Systems and Custom Solutions (PA-PH/ EAS), Postfach 11 27, 71301 Waiblingen; e-mail: Thomas.Brinz@bosch.com Key Words Zusammenfassung Beim Einsatz im Formulierungslabor stoßen gängige Liquid Handler und Automationslösungen an ihre Grenzen. Insbesondere viskose Stoffe wie Cremes oder Salben können nicht bzw. nur mit großem Aufwand gehandhabt werden. Eine ursprünglich für die Chemieindustrie entwickelte Spritze vereinfacht die Handhabung dieser Stoffe und ermöglicht die vollautomatisierte Herstellung aller Arten von flüssigen und cremeförmigen Formulierungen wie z. B. Suspensionen und Emulsionen. Selbst Dispergierung, Mahlen und Filtration sind mit diesem Verfahren integrierbar. Die Spritze dient dabei gleichzeitig als Formulierungsgefäß und Rohstoffkartusche. Auch die oft manuelle Stabilitätsprüfung kann durch eine neuartige Mess- und Beleuchtungstechnik mit anschließender Bildverarbeitung automatisiert werden. Dabei werden verschiedene Beleuchtungsarten wie Vorder- und Hintergrundbeleuchtung sowie Laserreflektion und Transmission verwendet. Homogenitäten, Phasenseparationen, Veränderungen oder die Alterung von Formulierungen können digital erfasst werden. Ein modularer Baukasten von Prozessmodulen ermöglicht es, die Automation an die Anforderungen im jeweiligen Labor anzupassen und die Effizienz deutlich zu steigern. Einleitung Seit den 1980er Jahren haben die Laborautomatisierung und das High Throughput Screening die pharmazeutische und chemische Forschung grundlegend verändert. Im Pharmaund Life-Science-Labor finden sich mittlerweile nicht nur einfache Liquid Handler, sondern auch integrierte Automatisierungs- und Handling-Lösungen werden immer mehr zum Standard. Neben möglichst hohem Durchsatz, guter Reproduzierbarkeit und Qualität geht es vor allem auch um größtmögliche Flexibilität. Die Handhabung unterschiedlichster Stoffe, Flüssigkeiten sowie Pulver und die variable Gestaltung von Prozessen werden zunehmend wichtiger [1]. Dies gilt insbesondere bei der Entwicklung neuer Formulie- 138 TP-2015-03_Inhalt.indd 138 . . . . . Laborautomation Formulierungsentwicklung Stabilitätsprüfung Flüssigdosierung Pulverdosierung Autoren Dr. Thomas Brinz Dr. Roland Emmerich Dr. Thomas Brinz, Jahrgang 1964, promovierte im Jahr 1993 an der Universität Ulm, wo er anschließend als Post-Doktorand arbeitete. Seit 1995 ist er bei der Robert Bosch GmbH beschäftigt. Bis 2003 war er im Zentralbereich Forschung und Vorausentwicklung für neue Funktionsmaterialien zuständig. Im Oktober 2003 übernahm er die Projektleitung für Bosch Lab Systems. Seit 2009 ist er für die Business Unit Pharma bei Packaging Technology für Lab Systems and Custom Solutions verantwortlich. Dr. Roland Emmerich, Jahrgang 1962, studierte Chemie an der Uni Heidelberg und promovierte im Jahr 1995. Von 1995 bis 1999 war er bei UBM Messtechnik beschäftigt, danach bis 2006 bei EaglePicher. Seit 2006 ist er bei Bosch Packaging Technology im Bereich Lab Systems and Custom Solutions für Business Development zuständig. Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only Dr. Thomas Brinz und Roland Emmerich TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) 26.05.2015 14:43:47 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) 139 von 192 a) Bevorratung und Dosierung von Rohstoffen: . Die Spritze kann wie eine Kartusche Rohstoffe aufnehmen. Dadurch können unbegrenzt viele verschiedene Rohstoffe durch einfaches Wechseln der Spritze als Einwegsystem mit einer einzigen Dosiereinheit genutzt werden. Eine Reinigung bei Materialwechsel entfällt. . Das Vorratsvolumen kann durch die Verwendung unterschiedlicher Spritzendurchmesser an die Formulierungsaufgabe angepasst werden, wobei auch bei größeren Vorräten die Dosiergenauigkeit erhalten bleibt. 8% Neuartige Formulierungsund Dosiertechnologie Eine eigens entwickelte Spritze (s. Abb. 1) verspricht dem pharmazeutischen Labor große Fortschritte. Die Spritze erfüllt dabei zwei unterschiedliche Funktionen: 6% 4% 2% 0% 0.001 0.01 0.1 1 10 100 Dispensed mass [g] Abb. 2: Abweichung der Dosierung bei verschiedenen Zielmengen mit Wasser, Alkohol, Öl und einer Basiscreme. TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) TP-2015-03_Inhalt.indd 139 Die Verwendung entsprechender Zylinder- und Kolbenmaterialien gewährleistet eine sehr gute Medienbeständigkeit. b) Formulierungsgefäß: . Der Spritzenzylinder kann in seiner Form an die Formulierungsaufgabe und notwendige Menge angepasst werden und gewährleistet somit eine sehr gute Medienbeständigkeit. . Es können die unterschiedlichsten Misch- und Rührprozesse genutzt werden. Im folgenden Abschnitt wird die Formulierungsherstellung verdeutlicht: 1. Ein leerer oder vorgefüllter Zylinder wird als Formulierungsgefäß auf der Anlage auf einer Waage vorgelegt. . 10% Relative deviation [%] rungen, da hier die Anzahl der möglichen Formulierungsprozesse und die Bedeutung unterschiedlichster Prozessparameter wesentlich größer sind. Deshalb kann hier die Automation auch die Basis für eine höhere Effizienz, schnellere Entwicklungen und damit längere Patentlaufzeiten sein. Beim Einsatz im Formulierungslabor stoßen die gängigen Pipettierverfahren wie Einsatz einer Systemflüssigkeit und Luftpolster oder das Positive Displacement an ihre Grenzen. Neben der starken Viskositätsabhängigkeit bei der Verwendung einer Systemflüssigkeit ist insbesondere auch das Ansaugen und Handhaben von viskosen oder halbfesten Stoffen und Formulierungen wie Cremes, Salben und Gele nicht mehr abzubilden. Auch beim Ansaugen von Emulsionen oder Suspensionen sind Kontaminationen und Niederschläge an der Außenseite der Pipettenspitze oder Nadel eine Herausforderung. Einige Hersteller setzen deshalb spezielle Pumpen zur Förderung viskoser Medien ein, wobei die Limitierung beim Ansaugen nicht behoben wird. Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only Abb. 1: a) Ablauf der automatisierten Formulierungsherstellung b) 80- und 300-ml-Spritzen (Quelle alle Abbildungen: Robert Bosch GmbH). Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen 139 26.05.2015 14:43:47 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) Fokus: Verfahrenstechnik Abb. 4: Ergebnisse von jeweils zehn Dosierungen von sechs Additiven mit dem Zielgewicht 10 mg. Abb. 5: Ablauf bei Filtrieren oder Mahlkugelabtrennung. 2. In den Zylinder werden je nach Rezept nacheinander die gewünschten Rohstoffe (Flüssigkeiten und Pulver) dosiert. Dabei kann die Zugabe auch unter Rühren erfolgen. 140 TP-2015-03_Inhalt.indd 140 3. Die Formulierung wird dabei je nach Vorgabe gemischt, gemahlen, dispergiert, begast, temperiert etc. Dazu wird der Zylinder in übliche Schüttler oder Temperaturbäder eingesetzt oder Über- Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen kopfmischer und Begasungseinrichtungen werden von oben in die Öffnung des Zylinders eingeführt. Zur Dispergierung können z. B. Rotor-Stator-Mixer verwendet werden oder der Zylinder wird mit Mahlkugeln in Dispergieraggregate eingesetzt (s. auch Abb. 5). 4. Nach Abschluss der Formulierungsherstellung wird der Kolben in den Zylinder integriert. Dabei entweicht zunächst die Luft aus dem Zylinder. Beim Erreichen der Flüssigkeit steigt diese durch den Kanal im Kolben nach oben und eine luftfrei gefüllte Spritze kann zur weiteren Verwendung entnommen werden. 5. Nach Abschluss des Fügeprozesses kann die luftfrei gefüllte Spritze nun als Rohstoff für eine weitere Formulierung, zur Charakterisierung oder zur sonstigen Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only Abb. 3: a) Fluidisierflügel und Innenseite Gefäß b) Pulvergefäß c) Beispiele von Metallschnecken. TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) 26.05.2015 14:43:49 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) 141 von 192 ...made for all ...made for Water ...made for Pharma Wir stellen aus: KIESEL Steriltechnik GmbH Engelsberg 3 75015 Bretten Halle 8.0 Stand G63 ...made for Bio Fon 07252 9637-10 Fax 07252 9637-20 www.kiesel-steriltechnik.com info@kiesel-steriltechnik.com 15.-19. 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Mai. 2015 (09:31:15) Fokus: Verfahrenstechnik OIL SOLID + additives + mixing + additives + milling + o/w emulsion solid suspension Suspoemulsion Abb. 6: Herstellung komplexer Formulierungen in der Formulierungsspritze. Abb. 7: Schematische Darstellung des Messprinzips zur Formulierungs- und Phasenanalyse. Weiterverwendung genutzt werden. Selbst hochviskose Formulierungen wie Cremes können nun ohne manuelle Zwischenschritte automatisiert weiterverwendet werden. In Abb. 2 sind die Ergebnisse einer Dosierreihe mit typischen Formulierungsstoffen wie Wasser, Alkohol, Öl und einer Basiscreme dargestellt. Die Dosierung funktionierte dabei berührungslos, d. h., die Dosierung erfolgte mit frei fallenden Tropfen. Die Menge wurde über eine handelsübliche Waage mit einer Anzeige- 142 TP-2015-03_Inhalt.indd 142 genauigkeit von 0,1 mg kontrolliert. Wie aus der Abbildung hervorgeht, liegen die Abweichungen bei Mengen über 50 mg Zielgewicht deutlich unter einem Prozent, bei 50 mg ungefähr bei 3 % und bei 10 mg Zielgewicht bis zu 10 %. Das Ausmaß der Abweichungen hängt dabei im Wesentlichen von der Oberflächenspannung und der damit verbundenen Tropfengröße des jeweiligen Stoffes ab. Diesen Effekt können Anwender durch die Verwendung eines Luftimpulses verringern, indem sie kleinere Tropfen Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only + additives + high energy mixing vor dem eigentlichen Abfallen erzeugen. Höhere Genauigkeiten sind ebenso durch die Mischung zweier Vorstufen oder Formulierungen mit jeweils etwas höherer und niedrigerer Konzentration zu erreichen. Dies ist ebenso vollautomatisierbar möglich, d. h., die Anlage errechnet sich das benötigte Mischungsverhältnis selbst. Zur Pulverdosierung werden metallische, keramische oder Schneckendosierer aus Kunststoff verwendet. Dabei können die in Abb. 3 dargestellten Teile wie Schnecke, Auslass, Gefäßwand und Fluidisierflügel wie aus einem Baukasten flexibel kombiniert und an die jeweiligen Pulvereigenschaften angepasst werden. Je nach Fließfähigkeit und Körnigkeit werden Schnecken mit unterschiedlichen Durchmessern und Ganghöhen eingesetzt. Abb. 4 veranschaulicht die Ergebnisse einer Dosierreihe. Bei dieser Dosierreihe wurden sechs verschiedene pulverförmige Formulierungsadditive mit dem Zielgewicht von 10 mg getestet. Der rote Balken in der Abbildung visualisiert dabei eine Toleranzgrenze von 2 % (oder 0,2 mg) – in diesem Bereich liegen auch die meisten Ergebnisse. Die größte Einzelabweichung beträgt ca. 5 %. Durch Verwendung eines Filters im Kolben ist die Abtrennung von Mahlkugeln oder die Filterung der Formulierung automatisierbar. Dabei wird – wie in Abb. 5 dargestellt – durch Luft im Zylinder die flüssige Phase an den Mahlkugeln oder anderen Feststoffen und dem Filter vorbeigedrückt. Durch mehrmaliges Wiederaufziehen der Spritze und Wiederholung des „Pumpvorgangs“ kann die Menge an abgetrennter Flüssigkeit deutlich erhöht werden. Durch die Kombination von Rohstoff- und Dosierbehälter mit Formulierungs-/Prozessgefäß innerhalb der Spritze ist es möglich, alle Arten von flüssigen oder halbfesten Formulierungen in einem automatisierten Prozess herzustellen (s. Abb. 6). Bei der verwendeten Einwegspritze entfällt nicht nur der Reinigungsauf- TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) 26.05.2015 14:43:52 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) 143 von 192 wand, zusätzlich reduzieren sich auch das Kontaminationsrisiko und der Flüssigkeitsabfall. Charakterisierung und Stabilitätsanalyse für Formulierungen Neben der Herstellung von Formulierungen ist außerdem die Charakterisierung und Bestimmung von Produkteigenschaften ein wesentlicher Inhalt im Labor. Klassische Messverfahren wie pH und Viskosität sowie eine Stabilitätsprüfung sind dabei wichtig. Die optische Begutachtung von Formulierungen durch den Laboranten ist dabei immer noch die gebräuchlichste Methode im klassischen Formulierungslabor. Um das heutzutage wesentlich höhere Probenaufkommen bewältigen zu können, wurde ein neues Messverfahren entwickelt. Dieses stellt die optische Beurteilung durch den Menschen nach und baut auf der Kombination eines Kamerasystems, mehrerer Beleuchtungsquellen und der Verwendung einer handelsüblichen Küvette auf (s. Abb. 7). Die Kamera ist dabei so angeordnet, dass zusätzlich zur Küvette ein seitlich angebrachter Schirm sowie ein unterhalb der Küvette befestigter Spiegel im Foto erfasst werden. Die zu untersuchende Probe wird mit einer weißen Flächenbeleuchtung nacheinander von vorne und von hinten angestrahlt. Anschließend wird ein Foto mit einem zur vertikalen Linie aufgefächerten Laserstrahl erfasst. Dabei wird die durch die Probe fallende Linie auf dem seitlich angeordneten Schirm abgebildet. Der Spiegel unterhalb der Küvette (um 45° gedreht) wird dazu verwendet, den Boden der Küvette beispielsweise nach Sedimenten zu untersuchen. Auch hier wird auf dem seitlich angeordneten Schirm die durch die Probe gehende Laserlinie abgebildet. In Abb. 8 sind die verschiedenen Bildmerkmale aufgeführt, die mit dem Verfahren erstellt werden. Die aufgenommenen Bilder werden anschließend mittels verschiedener Algorithmen ausgewertet (s. Abb. 9). Durch die patentierte Beleuchtungsanordnung und Auswertestrategie ist es möglich, Homogenitäten, Phasenseparationen, Veränderungen oder die Alterung von Formulierungen zu bestimmen. Für jede Phase wird ein digitaler Fingerprint ausgegeben. Durch diesen Fingerprint ist es möglich, Formulierungen und Phasen zu klassifizieren. Die Vorteile der Methode können anhand folgender Beispiele verdeutlicht werden. In den nachfolgenden Versuchsaufnahmen sind zwei Formulierungen untersucht worden: a) eine weiße und trübe Suspension und b) eine schwarze Lösung mit Sediment. Beide Formulierungen wurden frisch aufgerührt und danach stehen gelassen. In Abb. 10 ist die Ausbildung eines Bodensatzes sowohl im Auflicht als auch in der Laserreflektion nach zwei Stunden zu erkennen. Die Höhe des Bodensatzes verän- TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) TP-2015-03_Inhalt.indd 143 Erleben Sie testo Saveris auf der Achema in Frankfurt! 15.6.-19.6. 2015 Halle 11.1, Stand E61 Ein kleines Stück Verantwortung können wir Ihnen abnehmen. testo Saveris. 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Partikel und damit für das Vorliegen einer Suspension. 144 TP-2015-03_Inhalt.indd 144 Aus Abb. 11 wird deutlich, dass sich bereits direkt nach dem Aufrühren ein brauner Bodensatz gebildet hat (Auflicht und Laserreflektion). Hier ist die Laserreflektion gegenüber der vorherigen weißen Suspension deutlich schmaler bzw. die Re- Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen flektionshöhe wird kürzer. Das Fehlen von Partikelreflektionen und die „Wanderung nach oben“ weist auf Luftblasen hin und auf das Vorliegen einer schwarzen Lösung in der oberen Phase. TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) 26.05.2015 14:43:53 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) Beim Vergleich beider Bilderserien lässt sich ableiten, dass durch die Kombination mehrerer unabhängiger Beleuchtungen und Analysen die Sicherheit der Erkennung von Phasengrenzen und Separation und der damit gewonnene Informationsgehalt bei der Untersuchung von Formulierungen deutlich gesteigert werden können. Modulare Lösungen für laborspezifische Anforderungen 145 von 192 Pharmazeutika abfüllen und dosieren ViscoTec Pharma Dispenser VPHD: Für Pharmazeutika und BioTech Produkte. Besonders für hochviskose und schersensitive Medien geeignet! Perfekt gefüllt mit ViscoTec! Höherer Durchsatz, schneller zum Produkt Automatisierung vereinfacht die manuellen Operationen und steigert zudem die Reproduzierbarkeit der Versuchsergebnisse erheblich. Im Vergleich zum klassischen Labor führen automatisierte Prozesse und damit parallel durchführbare Versuche zu einer enormen Verbesserung der Ergebnisse. Die Tests können mit verhältnismäßig geringem Aufwand beliebig oft wiederholt werden. Bei der Untersuchung in einem chemischen Formulierungslabor konnte gezeigt werden, dass sich die Effizienz im Labor schätzungsweise um den Faktor 2,5 steigern lässt, was einer Einsparung von 60 Prozent in Bezug auf Zeit und Kosten bedeutet. Einen weiteren entscheidenden Vorteil liefert das automatisierte Labor (Abb. 12), denn oftmals werden bei manuell durchgeführten Versuchen zur Formulierungsentwicklung geeignete Reaktionen und Prozessparameter erst gar nicht gefunden. Abb. 13 fasst die Ergebnisse einer Versuchsreihe mit 200 Formulierungen zusammen. Bei dieser Versuchsreihe wurden zwei verschiedene Lösemittel, zwei Additive und zwei Binder sowie ihre Wechselwirkung untersucht. In dem Pareto-Chart sind die wich- TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) TP-2015-03_Inhalt.indd 145 Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only Um unterschiedlichsten Anforderungen und Prozessen von Kunden bzw. Entwicklern gerecht zu werden, bieten sich modulare Maschinenkonzepte an. Durch eine indiKleinstmengenabfüllungen ab 0,2 ml (Spritzen, Karpulen, Vials ...) viduelle Kombination von Prozessmodulen können kundefinierter Fadenabriss durch einstellbaren Rückzug denspezifische Lösungen für die verschiedenen Anfordefür höchste Reinigungs- und Hygieneansprüche rungen und Abläufe zusammengestellt werden. Dabei greifen die verschiedenen Module auf eine einheitliche alle produktberührenden Teile autoklavierbar technologische Basis zurück und lassen sich bedarfsweise EHEDG-zertifiziert miteinander verknüpfen. Jedes Modul hat eine standardiproduktberührende Elastomere FDA-konform sierte mechanische, elektrische und Medienschnittstelle 3.1 Werkszeugnis sowie eine eigene SPS-Steuerung. Dadurch wird es möglich, Module unabhängig von der Gesamtanlage aufzubauen und in Betrieb zu nehmen. Für den Anwender Dosiertechnik in Perfektion! hat dies zudem den Vorteil, dass Module und Funktionen www.viscotec.de aus der Anlage genommen oder auch mittelfristig ausgetauscht werden können. Die gesamte Anlage wird durch eine übergeordnete Software koordiniert, dem so genannten Workflow-Manager. Der Benutzer bedientVPHD da-mit QR.indd 1 bei eine Oberfläche. Die Parametrisierung und Steuerung der einzelnen Module wird vom Workflow-Manager übernommen. 26.03.2015 13:22:03 Full-Service für Ihre GMP-Compliance Individueller Qualifizierungsund Validierungssupport Qualifizierungs- und Leistungsmessungen Kalibrierung von Prüfmitteln und Anlagen GMP-Compliance – Beratung und Training Reinraumqualifizierung www.testotis.de/gxp Testo industrial services GmbH · gmp@testotis.de · 07661 90901-8000 Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen 145 26.05.2015 14:43:55 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) Fokus: Verfahrenstechnik Nur fr den privaten oder firmeninternen Gebrauch / For private or internal corporate use only Abb. 10: Weiße Suspension nach dem Aufrühren, nach 2 und 20 Stunden ( jeweils Auflicht, Durchlicht und Laserreflektion). Abb. 11: Schwarze Lösung nach dem Aufrühren und nach 24 Stunden ( jeweils Auflicht, Durchlicht und Laserreflektion). tigsten Einflussparameter dargestellt. Die beiden Lösemittel und die beiden Binder (nicht enthalten) haben keinen großen Einfluss. Jedoch üben die beiden Additive einen starken Einfluss aus, wobei Additiv 2 einen positiven Effekt und Additiv 1 einen negativen Effekt auf die Zielgröße demonstriert. Ein manuel- 146 TP-2015-03_Inhalt.indd 146 les Labor hätte dieses Additiv vermutlich als nicht verwertbar eingestuft und ausgesondert. Bei der Verwendung von DoE (Design of Experiments) und automatisierten Versuchsreihen stellte sich genau dieses Additiv in Kombination mit Additiv 2 als besonders hilfreich heraus. Dies ist an dem zweiten Balken mit der Brinz und Emmerich . Vollautomatische Entwicklung von Formulierungen Wechselwirkung von Additiv 1 und 2 zu erkennen. Gezielte Versuchsplanung und die automatisierte Herstellung größerer Versuchsreihen sind ideal ergänzende Methoden zur Effizienzsteigerung in Forschungs- und Entwicklungslaboren. Höhere Erfolgswahrscheinlichkeiten, kürzere Entwick- TechnoPharm 5, Nr. 3, 138–147 (2015) © ECV . Editio Cantor Verlag, Aulendorf (Germany) 26.05.2015 14:43:56 Zuletzt gesichert auf O:\ECV\TechnoPharm\TP_03_2015\TP-2015-03_Inhalt.indd · 26. Mai. 2015 (09:31:15) 147 von 192 Abb. 13: Pareto-Auswertung einer Versuchsreihe mit Lacken. lungszeiten und leichteres Upscaling durch die bessere Datenbasis können ohne diese Kombination nicht erreicht werden. Abb. 12: Modulares Baukastenprinzip und Formulierungsanlage. Fachliteratur [1] Laborwelt Nr. 1 / 2014 – 15. Jahrgang Effizienzschrittmacher. Beim Verpacken von Sterilprodukten und Pharmazeutika in Beuteln gewährleisten MULTIVAC Kammermaschinen der TC-Reihe eine maximale Packungssicherheit. 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