2013: Brief September (als PDF-Datei)

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2013: Brief September (als PDF-Datei)
22. Jahrgang 2013
ISSN 0943-7754
Rund
Brief
„An saubre Wände male nicht
mit Kohle solch ein Spottgesicht“
der
Sektion Historische Bildungsforschung
in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
September 2013
Berlin
Bitte denken Sie daran: Der Adr essenänderungscoupon hilft uns, den Versand stets auf
dem aktuellen Stand zu halten.
Manuskripte werden per E-Mail erbeten!
Mit Namen gekennzeichnete Beiträge stellen nicht unbedingt die Meinung der Redaktion dar.
Kleinere redaktionelle Veränderungen bleiben vorbehalten.
Beilagenhinweis: Diesem Rundbrief liegen bei: ein Fragebogen zur Dokumentation bildungshistorischer Forschungsprojekte und ein Formular zur Adressänderung.
Im pressum
Herausgeber:
Redaktion:
Ansch rift:
Druck:
Sektion Historische Bildungsforschung
in der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
Joachim Scholz
Dr. Joachim Scholz
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung des Deutschen Instituts
für Internationale Pädagogische Forschung
Warschauer Straße 34-38
10243 Berlin
E-Mail: scholz@dipf.de
Scholz & Mating GmbH, Potsdam
ISSN 0943-7754
Die Titelgrafik aus „Des guten Knaben Selbstgespräch“ (1811). In: Zum Kinderbuch. Betrachtungen. Kritisches.
Praktisches. Hrsg. v. Jörg Drews. Frankfurt a. M. 1975, S. 107.
Redaktionsschluss für den Rundbrief 2013 war der 31. Juli 2013.
Redaktionsschluss für den nächsten Rundbrief ist der 31. Juli 2014.
Auf der Jahrestagung der Sektion Historische Bildungsforschung
… wurde am 19. September 2013 auch
wieder der Julius-Klinkhardt-Preis zur
Förderung des Nachwuchses in der Historischen Bildungsforschung verliehen.
Prämiert wurde Dr. Johanna Goldbeck –
hier im Bild neben Andreas Klinkhardt
und Prof. Dr. Carola Groppe – für ihre
Dissertation
„Volksaufklärerische
Schulreform auf dem Lande in ihren
Verflechtungen. Das Besucherverzeichnis der Reckahner Musterschule
Friedrich Eberhard von Rochows als
Schlüsselquelle für europaweite Netzwerke im Zeitalter der Aufklärung“.
Herzlichen Glückwunsch!
Die diesjährige Sektionstagung fand an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg zum Thema „Bildung und Differenz in historischer Perspektive“ statt. Das
Programm der Tagung lesen Sie ab S. 16.
Foto: Joachim Scholz
September 2013
1. In eigener Sache ...................................................................... 4
2. Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung ......... 5
3. Aus der Forschung ................................................................. 26
4. Nachrichten und Berichte ....................................................... 37
5. Veranstaltungskalender ......................................................... 50
6. Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte ... 56
7. Neue Sektionsmitglieder ........................................................ 79
1. In eigener Sache
Der Redaktionssitz wechselt mit diesem Jahr und der Stelle des Redaktionsleiters nach Berlin an die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung. Sonst ändert sich am Format
des Rundbriefes wenig. Doch künftig,
so ist es auf der letzten Vorstandsund Beiratssitzung der Sektion diskutiert und beschlossen worden,
wird es einige Änderungen geben.
Zunächst: Da Nachrichten heute auf
digitalen Plattformen aktueller sowie
meist kostenlos zu erhalten sind und
deshalb nicht jede_r am postalischen
Bezug noch Interesse hat, soll der
Rundbrief nur noch dann in Druckform verschickt werden, wenn Sie als
Leser_in dies ausdrücklich wünschen. Sie können mir Ihren Bezugswunsch gern ab sofort mitteilen, bekommen aber auch noch einmal ein
separates Anschreiben.
Inhaltlich werden im Rundbrief die
besonders nachgefragten Informationen weiter in den Vordergrund gerückt. Der Beschreibung von Projekten, der Anzeige abgeschlossener
Qualifikationsarbeiten oder den verschiedenen Aktivitäten in den Arbeitskreisen und anderen Orten der
Bildungsgeschichte, nicht zuletzt interessanten Personalia wird noch
mehr Beachtung geschenkt werden.
Dagegen entfällt die Rubrik „Selbstanzeigen“ in ihrer bisherigen Form.
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Ohnehin nie vollständig und nach
dem Auslaufen der „Bibliografie Bildungsgeschichte“ obsolet geworden,
haben bei der Mitteilung publizistischer Neuerscheinungen von Sektionsmitgliedern Aufwand und Nutzen
in keinem Verhältnis mehr zueinander gestanden. Sibylle Volz danke ich
für ihre langjährige Betreuung dieser
Rubrik. Bitte melden Sie ihr künftig
keine Neuerscheinungen mehr.
Über Mitteilung Ihrer Wünsche an
einen informativen und interessanten
Rundbrief und über Ihre Beteiligung
durch Hinweise, Informationen und
Berichte aus der bildungshistorischen Forschung würde ich mich sehr
freuen. Die Erstellung der vorliegenden Ausgabe wurde durch Yvonne
Feick unterstützt. Herzlichen Dank!
Den Rundbrief können Sie aus dem
Internet als PDF-Datei herunterladen:
http://www.bbf.dipf.de/hk/rundbrief
/rundbr.htm
Weitere Adressen:
Mailingliste: Dr. Johanna Goldbeck
E-Mail: goldbeck@uni-potsdam.de
Das Onlineangebot HBO ist unter der
folgenden Adresse erreichbar:
http://www.fachportalpaedagogik.de/hbo
Joachim Scholz, 29.09.2013
In eigener Sache
2. Aus der Arbeit der Sektion Historische
Bildungsforschung
9. Forum junger BildungshistorikerInnen
Nachwuchstagung der Sektion Historische Bildungsforschung in
der DGfE in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Berlin am 14./15.09.2012
Tagungsbericht von Dayana Lau und Kathrin Stern
Der Einladung der Sektion Historische Bildungsforschung in der
DGfE zum 9. Forum junger BildungshistorikerInnen am 14./15.
September 2012 in der Bibliothek
für Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin folgten rund 60 Interessierte und es konnte ein abwechslungsreiches Programm angeboten werden. Das inhaltliche
Spektrum war breit und so verteilten sich die 21 Präsentationen auf
zehn thematische Panels. Ein
Großteil der vorgestellten Untersuchungen widmete sich wissenschaftshistorischen und schulbzw.
unterrichtsgeschichtlichen
Themen. Weitere Schwerpunkte
bildeten Forschungen, die sich mit
verschiedenen Phänomenen der
Reformpädagogik befassten sowie
Studien zur Kinder- und Jugendkultur, die auch den Vergleich zwischen BRD und DDR einbezogen.
Wissenschaftsgeschichte
In ihrem Vortrag „‚Helden und
Denker‘ der Pädagogik im Spiegel
der Fachlexika von 1797-1942“ betonte Anne Hild (Tübingen) die
doppelte Zielstellung ihrer Arbeit.
Einerseits leistet sie einen Beitrag
zur Wissenschaftsgeschichte der
Erziehungswissenschaft,
indem
sie den Prozess der ‚Klassikerproduktion‘ in den Blick nimmt. Dabei
leitend ist die Frage, welche Personen warum und in welcher Form
lexikalisch bedeutsam geworden
sind. Zweitens wird sie ausgewählte ‚Fälle‘ von Personen einer genaueren inhaltsanalytischen Auswertung unterziehen. Dabei nutzt
sie eine ‚Virtuelle Forschungsumgebung für die Historische Bildungsforschung mit semantischer
Wiki-Technologie‘, welche digitalisierte Lexikoneinträge mit biographischen Informationen in Perso-
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
5
nenlemmata verbindet und einem
breiten Publikum zur Verfügung
stellt. Anschließend wurden besonders die Auswahlkriterien der
‚Fälle‘ und die Frage nach deren
Kontextualisierung diskutiert. Josef Pircher (Wien) rekonstruiert
in seinem Dissertationsprojekt den
„Wissenschaftstheoretischen Richtungsstreit am Wiener Pädagogium
1867-1896“, der sich im benannten
Zeitraum zwischen Friedrich Dittes
und den ‚Herbartianern‘ um Tuiskon Ziller entwickelt und in zahlreichen Publikationen seinen Niederschlag gefunden hat. Pircher
folgt dabei den diskursanalytischen Ansätzen bei Landwehr und
Werner/Zimmermann. Eine seiner
zentralen Hypothesen lautet, dass
die Reformpädagogik Dittes‘ im
Wesentlichen durch seine Herbartianismuskritik
gekennzeichnet
ist. Darüber hinaus verbindet er
mit seiner Arbeit den Anspruch,
die seiner Ansicht nach fehlerhaften Sekundäranalysen des Werkes
Friedrich Dittes‘ zu korrigieren. In
der anschließenden Diskussion
wurde vom Auditorium unter anderem auf die Schwierigkeiten verwiesen, die mit der vorgeschlagenen Verwendung der Begriffe von
Reformpädagogik und Herbartianismus einhergehen.
Im dritten Vortrag dieses Panels
zum Thema „Carl August Zeller
(1774-1846). Die Theorie der Elementarschule und ihre Transformation in eine pädagogische Pra-
xis. Versuchsschulen im Spannungsverhältnis zwischen Bildungspolitik und Pädagogik im
deutschsprachigen Raum am Anfang des 19. Jahrhunderts“ zeigt
Inna Tarasova (Karlsruhe), wie
Pestalozzis
Elementarmethode
durch Zeller rezipiert, transformiert und verbreitet worden ist.
Tarasova nimmt dabei die zentralen erziehungstheoretischen Fragen Zellers in den Blick. Darüber
hinaus beleuchtet sie aber auch,
wie die Elementarpädagogik in die
Praxis umgesetzt worden ist. Damit ist die Arbeit in die allgemeinere Fragestellung eingebettet, wie
Veränderungsprozesse im pädagogischen Denken und in pädagogischen Institutionen interpretiert
werden können. In der anschließenden Erörterung wurde zum einen die Stellung Zellers in den pädagogischen Diskursen seiner Zeit
diskutiert, zum anderen wurde
vorgeschlagen, die Arbeit auf die
Prozesse der Institutionalisierung
des staatlichen Schulwesens zu
fokussieren. Bildungspolitik /
Bildungswesen
Im ersten Panelvortrag „Bildungsexpertise im Kalten Krieg. Der Karriereweg des schwedischen Psychologen Torsten Husén“ präsentierte Ragnhild Barbu (Luxemburg)
den kometenhaften Aufstieg Huséns in der Ära des Kalten Krieges
vom militärpsychologischen Wissenschaftler zu einem der interna-
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
6
tional gefragtesten Bildungsforscher und warf dabei die Frage auf,
wie dieser Karriereweg eines „bildungstheoretisch Fachfremden“ zu
erklären ist. Schließlich hinterließ
Husén keine bildungspolitische
Theorie, gelangte aber dennoch an
die zentralen Positionen in bildungspolitischen Steuerungsagenturen, wie der OECD, UNESCO oder
IEA. Zwei Entwicklungen ermöglichten nach Barbu diesen Aufstieg. Zum einen war mit der globalen Frontstellung in der Zeit des
Kalten Krieges die Verwissenschaftlichung und Technologisierung der Bildungssysteme verbunden, zu der die Kognitionspsychologie wesentlich beitrug. Zum anderen beförderten die nationalen
Besonderheiten Schwedens den
Karriereweg Huséns, der sich intensiv in die Debatten um den Begabungsbegriff einbrachte. Die
anschließende Diskussion des Beitrages drehte sich schließlich auch
vor allem um die Frage nach den
pädagogischen und bildungspolitischen Themen im Leben Huséns
und dem vorhandenen Quellenfundus.
In der Präsentation ihres geplanten Dissertationsvorhabens „Von
der Volksschule zur ‚Restschule‘?
– Die Hauptschule in der Geschichte der Bundesrepublik“ beschrieb
Sandra Wenk (Bochum) die konzeptionelle Ausrichtung ihrer Arbeit. Die Hauptschule – hervorgegangen aus der Oberstufe der
ehemaligen Volksschule – steht
seit Ende der 1950er Jahre im Zentrum der Schulpolitik und erhielt
zunehmend das Image einer Problemschule. Auf zwei Ebenen versucht sich Wenk der Frage anzunähern, welche bildungspolitischen aber auch gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen dazu
führten, dass die Hauptschule in
der Öffentlichkeit zunehmend als
„Restschule“ oder „psychosoziales Lazarett“ (Spiegel 1975) wahrgenommen wird. Neben diskursanalytischen Untersuchungen der
bundesrepublikanischen pädagogischen und bildungspolitischen
Kontroversen steht die schulische
Praxis in Nordrhein Westfalen in
den 1960er und -70er Jahren im
Zentrum ihrer Überlegungen. In
der anschließenden Diskussion
wurde vor allem über die konkrete
Gestalt des anvisierten Forschungsprojektes und die Zuspitzung des Forschungsprojektes auf
einen begrenzteren Rahmen diskutiert.
Über „Interkulturelle Erziehung
‚von unten‘? Selbstorganisierte
Bildungsinstitutionen italienischer
Arbeitsmigranten in der Schweiz
(1950-1990)“ referierte Philipp Eigenmann (Zürich). Den Ausgangspunkt seiner Überlegungen bildete
die gezielt geförderte Einwanderung von italienischen ArbeitsmigrantInnen in die Schweiz nach dem
Abschluss des bilateralen Abkommens zwischen beiden Län-
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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dern 1948. Fehlende Zugangsmöglichkeiten zum Bildungswesen,
das sich nur sehr zögerlich den
Bedürfnissen der Zugewanderten
öffnete, bestimmten die Lebenswelt italienischer Kinder und Jugendlicher vor allem zu Beginn des
Untersuchungszeitraums. Diesem
Defizit begegneten die MigrantInnen, indem sie selbst Institutionen
schufen, die ein vielfältiges Bildungsangebot vorhielten. Am Beispiel der Colonie Libere Italiane in
Svizzera skizzierte Eigenmann die
Entwicklung, Organisation und das
Angebot einer MigrantInnenorganisation und kam zu dem Ergebnis,
dass der Einsatz schweizerischer
und italienischer AkteurInnen ein
hybrides Bildungswesen in der
Eidgenossenschaft schuf, das den
verschiedenen Ansprüchen gerecht wurde. Diskutiert wurde vor
allem die zugrunde liegende Terminologie und speziell Fragen
nach den Zusammenhängen zwischen Hybridität, Interkulturalität
und „Kultur“. Reformpädagogik Das Panel Reformpädagogik eröffnete Claudia Franke (Hildesheim)
mit einem Vortrag über „Die Versuchsschule am Georgplatz in
Dresden. Ein Beitrag zur realhistorischen Forschung der Reformpädagogik“. Die 1920 gegründete
Dresdner
Versuchsschule
am
Georgplatz war bis 1933 eine der
drei Versuchsschulen im Dresdner
Raum. Vor allem das Arbeitsschul-
prinzip, ihre Zusammenarbeit mit
Kindergarten und Höherer Schule
und ihre laizistische Ausrichtung
waren charakteristisch für die
Schule am Georgplatz und bescherten ihr eine nicht unerhebliche Außenwirkung. Die Erforschung eben dieser Besonderheiten, damit also der reformpädagogischen
Erziehungswirklichkeit,
konturiert an der Arbeitsweise anderer Versuchsschulen zur Weimarer Zeit, bildet den Forschungsschwerpunkt Frankes. In den Diskussionsbeiträgen wurde eine
Ausdehnung der Forschungsregion
angeregt, mit dem Ziel, eine mögliche Vorreiterrolle dieser Schule
auch über den Raum Dresden hinaus zu reflektieren.
Eine „Analyse des deutschen Blickes nach Indien“ plant Elija Horn
(Hildesheim) in seinem Dissertationsvorhaben: „Sehnsucht nach
Indien: Orientalismus in der deutschen Reformpädagogik in den
1920er und 1930er Jahren“. Im
Rahmen intensiver Netzwerkbeziehungen zwischen zahlreichen
reformpädagogischen und jugendbewegten AkteurInnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts entwickelten sich auch vielfältige Beziehungen nach Indien, die die internationale Ausrichtung der Reformpädagogik unterstreichen. So
pflegten auch Lehrkräfte der
Odenwaldschule, wie beispielsweise Alwine von Keller, Kontakte
nach Indien und trugen Elemente
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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indischer Philosophie und Kultur
an reformpädagogisch orientierte
Schulen. Mit einer kulturgeschichtlichen Analyse dieser Praxis möchte Horn die Reformpädagogik und
Jugendbewegung in einen größeren historischen Zusammenhang
einordnen und belegen, dass der
Orientalismus als ein konstitutives
Moment in der Etablierung beider
Bewegungen fungierte. Diskutiert
wurden verschiedene Aspekte des
Vortrages. Neben der Frage nach
der Breite reformpädagogischen
und jugendbewegten Interesses an
Indien standen unter anderem Fragen nach dem Begriff des Orientalismus und der Begründung für die
Sehnsucht nach Indien im Zentrum.
In ihrem Vortrag „Die Idee der Gemeinschaft in progressiven, demokratischen,
sozialistischen,
anarchistischen und neuen Erziehungsmodellen (ca. 1830-1933)“
präsentierte Katharina van Riel
(Hamburg) ihr Dissertationsprojekt. Darin untersucht sie den für
die Reformpädagogik zentralen
Terminus der Gemeinschaft in demokratischen und sozialistischen
Schriften von Anna Siemsen, Siegfried Bernfeld, Fritz Karsen und
anderen weniger beachteten AutorInnen der Reformpädagogik. Van
Riel geht davon aus, dass gerade
diese Arbeiten hilfreiche Ansätze
für die aktuellen Debatten um Gemeinschaft in der Schule bieten
und die dichotomen Grenzen zwi-
schen Gemeinschaft und Gesellschaft, Gruppe und Individuum
auflösen, die in „konservativen“
Überlegungen nicht hinterfragt
werden. Trotz der mehrfach betonten Notwendigkeit pädagogischer
Begriffsgeschichte standen gerade
die Differenzierungsschwierigkeiten zwischen demokratischen und
sozialistischen Gedanken im Zentrum der Debatte. DDR
In ihrem Vortrag zur „Rezeption
mittelalterlicher Literatur in Unterrichtsmaterialien aus der Zeit von
1910-1990)“ stellte Karen Werner
(Chemnitz) die Anlage und zentrale
Ergebnisse ihrer nahezu abgeschlossenen Dissertation vor. Dabei interessiert sich Werner insbesondere dafür, welche mittelalterlichen Stoffe in den Unterricht aufgenommen und wie diese verändert wurden. Die Quellenbasis bilden dabei Unterrichtsmaterialien
(Lesebücher
und
didaktische
Lehrmaterialien), Lehrpläne und
unterrichtstheoretische Einzelwerke aus dem Bereich der Mittelschule, die sie einer sowohl qualitativen als auch quantitativen Analyse unterzogen hat. Als zentrales
Ergebnis präsentierte Werner die
These, dass die jeweilige Rezeption mittelalterlicher Stoffe als ideologisch begründet gelten kann. Die
folgende Diskussion widmete sich
einerseits der Quellenbasis, indem
die Frage aufgeworfen wurde, inwiefern die verwendeten Quellen
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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dem Anspruch, einen Zugang zur
Praxis des Unterrichts zu eröffnen,
genügen können. Andererseits
wurden erneut die Schwierigkeiten, eine solchermaßen umfassende Studie angemessen zu kontextualisieren, betont. In diesem
Zusammenhang zeigte Werner,
dass sie explizit die jeweiligen Interpretationsmuster der Stoffe fokussiert.
Michaela Vogt (Würzburg) zeigte in
ihrem Vortrag „Kind(er)bilder im
unterstufenpädagogischen
Kontext der DDR – Erste Ergebnisse
aus der Analyse der Lehrerzeitschrift ‚Die Unterstufe‘“, wie sie in
ihrem Dissertationsprojekt auf der
Grundlage der historischen Diskursanalyse und einer modifizierten Inhaltsanalyse Kind(er)bilder
und deren Wandlungen in den allgemeinpädagogischen Artikeln der
Zeitschrift ‚Die Unterstufe‘ herausarbeitet. Vogt analysiert auf der
Basis der begrifflichen Differenzierung zwischen realem und idealem
Kind(er)bild die jeweiligen Konjunkturen. Diese begriffliche Differenzierung stand im Mittelpunkt
der sich anschließenden Diskussion. Weiterhin wurden auch hier
einerseits die Relevanz des Normativen für die Praxis und andererseits die Anforderungen an die
Kontextualisierung zur Debatte
gestellt.
In ihrem Vortrag zum Thema „Die
Jugendweihe in der DDR – vom Offiziellen zum Inoffiziellen“ stellt
Adeline
Busson
(Frankreich/
Deutschland) einen Aspekt ihrer
Dissertation vor, die in einem größeren Rahmen die Privatfotografie
in Deutschland in den Blick nimmt.
Die Jugendweihe wird von Busson
als Instrument politischer Herrschaft verstanden. Indem sie die
offizielle mit der privaten Fotografie der Jugendweihe vergleicht und
ihre Analyse zudem mit Interviews
der Fotografierten anreichert, rekonstruiert sie einerseits den offiziellen Diskurs über die Jugendweihe und untersucht andererseits, welche Funktion die Jugendweihe demgegenüber für den Jugendweihling und dessen Familie
hat. Diskutiert wurde in erster Linie die methodische Herangehensweise der Arbeit, die sich aus
verschiedenen qualitativen Ansätzen speist, und inwiefern die angenommene Differenz zwischen
Privatem und Öffentlichem durch
die Fotoanalyse tatsächlich belegt
werden kann. Reformpädagogik
Martin Woda (Göttingen) widmet
sich in seiner Untersuchung zum
Thema „Geschlecht und Kriegspädagogik im Deutschen Kaiserreich
1914-1918“ der geschlechtsspezifischen Umsetzung der deutschen
Kriegspädagogik. Im Mittelpunkt
steht dabei die Frage, welche Unterschiede sich im Lehrstoff, dessen didaktischer Aufbereitung und
in weiterführenden Kriegsveranstaltungen ergeben haben. Es wird
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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die Schulpraxis in höheren Mädchen- und Jungenschulen in staatlicher Trägerschaft in Berlin untersucht. Dazu werden offizielle Dokumente wie Jahresschulberichte,
Verbandsorgane und Schulbücher
analysiert. Daher bot sich in der
anschließenden Diskussion wiederum Raum für die Erörterung der
Frage nach der Rekonstruierbarkeit von Schulwirklichkeit und entsprechenden Quellengattungen.
Ein Vorschlag war etwa, Fotos in
die Studie mit einzubeziehen. Unterstützt wurde das Anliegen Wodas, insbesondere die Brüche und
Diskontinuitäten der deutschen
Kriegspädagogik hervorzuheben.
Klemens Ketelhut (Halle) wandte
sich in seinem Vortrag „Völkisches
Denken als Ressource. Eine netzwerktheoretische Annäherung an
Berthold Otto (1859-1933)“ der
Frage zu, unter welchen Bedingungen Otto seine Pädagogik etablieren konnte. Im Mittelpunkt der
Studie steht insofern die Rekonstruktion
des
Beziehungsgeflechts, in dessen Mittelpunkt sich
Otto befindet. Als leitende These
entwickelte Ketelhut die Annahme,
dass die völkischen Elemente der
Pädagogik Ottos sowohl auf der
inhaltlichen Ebene als auch auf der
Netzwerkebene als Ressourcen für
Ottos pädagogisches Unternehmen verstanden werden können.
Dies sei Otto in besonderer Weise
gelungen – so Ketelhuts These –
indem er sein Werk für verschie-
dene Denktraditionen anschlussfähig gemacht habe. In der anschließenden Diskussion wurde
der Ansatz unterstützt, den offenbar abweichenden Begriff des Völkischen bei Otto zu fokussieren.
Ergänzend wurde vorgeschlagen,
auch das Netzwerk der Ehefrau Ottos in die Analyse einzubeziehen.
Ideengeschichte
Selma Haupt (Wuppertal) wandte
sich in ihrem Referat „Die Verbindung von Bildung und Nation im
langen 19. Jahrhundert“ der Entstehung und Entwicklung der Nationalbildung und -erziehung seit
dem Ende des 18. Jahrhunderts zu.
Nationale Bildung und Erziehung
besaßen bereits im 18. Jahrhundert eine große Strahlkraft, entfalteten aber erst nach dem Politisierungsschub der Französischen Revolution eine differenzierte nationalistische Ausrichtung. Vor allem
Fichte und Humboldt wurden diesbezüglich zu prägenden Bezugsgrößen. Ergänzt wird diese ideengeschichtliche Perspektive von
Haupt durch eine Untersuchung
der Rolle der beteiligten AkteurInnen – vor allem des Bildungsbürgertums – und der Universitäten.
Rektoratsreden, die ab Mitte des
19. Jahrhunderts zu einem festen
Ritual wurden und damit eine zentrale Rolle im Universitätsleben
einnahmen, bilden ihren zentralen
Quellenkorpus. In der regen Diskussion im Anschluss an den Vortrag wurde vor allem die ideenge-
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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schichtliche Perspektive Haupts
erörtert und Fragen nach der europäischen Reichweite des Nexus
von Bildung und Nation sowie der
Kontrastellung von Landesidentität
und Nationalbewusstsein nach
1870/1871 aufgeworfen.
In ihrem Vortrag „Zeitbewusstsein
als Bildungsprozess. Die Bedeutung von Zeit, Zeitbewusstsein und
Zeitmanagement für die Pädagogik“ stellte Mareike Schmidt (Lüneburg) ein Kapitel ihres Dissertationsprojektes vor, in dem sie vor
allem ihre theoretische Fundierung
vornimmt und die Zeit als historisches Phänomen untersucht. Die
Wahrnehmung von Zeit unterliegt
einem kulturellen Wandel und vor
allem die Zeitbetrachtung unterscheidet sich interkulturell deutlich. Im „westlichen“ Kulturkreis
herrscht diesbezüglich ein fortschritts- und zukunftsorientiertes
Denken vor, das sich nach Schmidt
im Bild des „Zeitpfeils“ darstellen
lässt. Demgegenüber nehmen beispielsweise die Aymara – ein
Volksstamm aus den Anden – die
Zeit zyklisch wahr und besitzen
folgerichtig für Zeit und Raum nur
einen Begriff. In der folgenden Debatte wurden vor allem zwei Themenfelder diskutiert. Zum einen
wurde die Frage aufgeworfen, wie
sich die präsentierten Zeittheorien
an schulische Vorgänge, wie beispielsweise den Rhythmus des
Schulalltags, rückkoppeln ließen
und zum anderen auf die Unter-
schiede zwischen physikalischem
und kulturellem Zeitbegriff fokussiert.
Kinder/Schüler- und Schulkultur Michael Fontana (Frankfurt/Main)
referierte im Panel Kinder/Schülerund Schulkultur über „Das Konzept des Philosophierens in Walter
Benjamins pädagogischen Arbeiten im Rundfunk der Weimarer Republik“. Seit 1927 war Walter Benjamin regelmäßig in Rundfunksendungen zu hören. Den Schwerpunkt seiner Tätigkeit bildeten
Rundfunkvorträge für Kinder und
Jugendliche zwischen 10 und 15
Jahren. In diesen „Jugendstunden“
schnitt er Themen wie beispielsweise den Alkoholschmuggel an
und zielte mit solchen Sendungen
darauf ab, Kinder zu einem kritischen Umgang mit ihrer Lebenswelt zu erziehen. Staunend fragen,
kritisch denken, Dialoge führen dies waren die zentralen Elemente
des Konzeptes, das Benjamin in
seinen Sendungen verfolgte und
das Fontana als Philosophieren
mit Kindern bezeichnete. Damit
gehörte Benjamin zu den Wegbereitern einer Praxis des Philosophierens mit Kindern, die auch gegenwärtig noch aktuell ist. In der
anschließenden Debatte wurden
verschiedene Fragen, unter anderem zur Methode und der Quellensituation diskutiert. Intensiv wurde
die Beschreibung der Methode
Benjamins als Philosophieren mit
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
12
Kindern debattiert, da es sich trotz
des dialogischen Charakters der
Sendungen um Vorträge handelte
und die Kinder aufgrund ihrer Abwesenheit nicht als AkteurInnen in
Erscheinung traten.
Panel Verschiedenes I
In ihrem Vortrag zum Thema „Soziale Differenzierung und Bildungselite im Namen nationaler
Autarkie. Die Konstruktion des Luxemburger Staatsbürgers (18781896)“ geht Catherina Schreiber
(Luxemburg) von einer hohen kulturellen Persistenz in der Konstruktion des Staatsbürgers in den
Konzepten des luxemburgischen
Schulsystems des 19. und 20.
Jahrhunderts aus. Schreiber analysiert einen breiten Quellenkorpus,
der sowohl offizielle Dokumente
wie auch Archivalien umfasst und
verbindet dabei qualitative mit
quantitativen Analysen. Eine ihrer
Thesen lautet, dass Differenzierung ein essenzieller Bestandteil
der Erziehung der Staatsbürger
sei. Schreiber betonte daneben ein
weiteres Ziel der Arbeit, nämlich
nachträgliche Homogenisierungen
der historischen Forschung aufzulösen. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie der Begriff des Staatsbürgertums genauer zu bestimmen sei.
Panel Verschiedenes II
schen Staaten. Kinderkulturen
zwischen Elternhaus und Schule“
ein Verständnis vom Schulweg als
Raum, in dem Kinderkultur stattfindet, zu Grunde. Carqueville
führte mit 15 Personen des Jahrgangs 1961 aus beiden deutschen
Staaten Interviews durch, während
sie ihren alten Schulweg ablaufen,
und wertete diese anschließend
mit der Dokumentarischen Methode aus. Als erste Ergebnisse zeigte
sie, wie bestimmte Motive immer
wieder auftauchen, etwa Berichte
darüber, wie sich Orte und Plätze
angeeignet wurden, oder was passiert, wenn Erwachsenen- und Kinderwelt aufeinandertreffen. In der
Diskussion wurde das Potenzial
dieser Arbeit betont, einen Begriff
von Kinderkultur über Praktiken zu
erarbeiten. Darüber hinaus wurde
angeregt, geschlechterbezogene
Unterschiede in den Blick zu nehmen.
Panel Verschiedenes III
In ihrem Vortrag „Problemhafte
Unterrichtsgestaltung,
Problemorientierung und das Problem mit
der Indoktrination“ stellte May Jehle (Wien) Überlegungen zur vergleichenden Analyse von Unterrichts- Videoaufzeichnungen in
den Fächern der historischpolitischen Bildung an. Mit Hilfe
der Konzepte der „problemhaften
Unterrichtsgestaltung“ und des
„problemorientierten Unterrichts“
sollen mediale Unterrichtsaufzeichnungen aus der BRD und DDR
Isabel Carqueville (Kassel) legte
ihrem Vortrag mit dem Titel
„Schulwege in den beiden deutAus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
13
der 1970er-1990er Jahre untersucht und indoktrinäre Tendenzen
im Unterricht identifiziert werden.
An den Beispielen einer Staatsbürgerkundestunde aus der DDR
1985 und einer Bonner Unterrichtsstunde in Geschichte 1982
verdeutlichte Jehle ihre geplante
Herangehensweise und stellte diese zur Diskussion. Das Plenum
kam dieser Aufforderung gerne
nach und diskutierte – neben anderen Aspekten – vor allem die zugrundeliegenden
theoretischen
Konzepte. Es wurde angeregt, die
Filme als Quellen stärker in den
Fokus zu rücken und vorgefertigte
Analysekategorien zunächst außen
vor zu lassen.
Im letzten Referat des Forums
„‚Die Erziehung der Schauspieler‘.
Programmatik und Pragmatik der
Disziplinierung und Moralisierung
der Schauspieler in Deutschland
zwischen 1750 und 1830“ zeichnete Tim Zumhof (Münster) den Wandel des Theaterwesens und der
Schauspielkunst nach. In der Mitte
des 18. Jahrhunderts erschien eine
Ausbildung der SchauspielerInnen
als notwendig, wurde das Theater
doch zunehmend als moralische
Institution verstanden und von den
AkteurInnen spätestens Anfang
des 19. Jahrhunderts erwartet,
dass sie eine Vorbildfunktion einnahmen. Das Theater wurde zur
Sozialisationsinstanz und die
SchauspielerInnen zu Erziehenden
ihres Publikums. Dieser Anspruch
an „Professionalität“ führte zur
Gründung erster Theaterschulen
im deutschsprachigen Raum, die
oftmals an adelige Hoftheater angeschlossen waren. Im Zentrum
der folgenden Diskussionen standen vor allem die Frage nach der
Quellensituation und dem Zuschnitt der geplanten Studie.
Eindrucksvoll belegten die 21 Vorträge des 9. Forums junger BildungshistorikerInnen die Vielfalt
bildungshistorischer Studien, die
sich aktuell im Entwicklungsprozess befinden und die eine große
Bandbreite an Themen und Epochen abdecken. Nicht nur die inhaltliche Spannbreite beeindruckte, sondern auch das vielfältige
methodische Repertoire, das die
ReferentInnen für ihre Arbeiten
nutzbar machen und das im Plenum ausgiebig diskutiert wurde.
Wir danken Dr. Petra Götte und Dr.
Jörg-W. Link für die umsichtige und
engagierte Organisation der Tagung.
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
14
Call for Papers
10. Forum junger Bildungshistorikerinnen und Bildungshistoriker
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin, 12. und
13. September 2014
Der verstärkten Förderung und Integration des wissenschaftlichen
Nachwuchses dient das „Forum
junger
Bildungshistorikerinnen
und
Bildungshistoriker“,
die
Nachwuchstagung der Sektion Historische Bildungsforschung in der
DGfE, die erstmals im März 1997
durchgeführt wurde. Hier erhalten
die Teilnehmenden die Möglichkeit, laufende bildungshistorische
Forschungsvorhaben mit einem
Fachpublikum kritisch-konstruktiv
zu diskutieren und weiter zu entwickeln. Eine thematische Eingrenzung gibt es nicht. Vor dem
Hintergrund der Erfahrungen der
letzten Foren setzen wir den
Schwerpunkt bei der Auswahl der
eingereichten Exposés auf laufende Dissertationsprojekte.
Das nächste, nunmehr 10. Forum
junger
Bildungshistorikerinnen
und Bildungshistoriker findet am
12. und 13. September 2014 in der
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung in Berlin statt.
Bitte machen Sie Ihre Examenskandidaten, Ihre Doktorandinnen
und Doktoranden auf das 10. Forum junger Bildungshistorikerinnen und Bildungshistoriker aufmerksam.
Interessenten wenden sich bitte mit einem einseitigen Exposé bis spätestens 31. Mai 2014 an:
Dr. Jörg-W. Link, Universität Potsdam, Department Erziehungswissenschaft,
Karl-Liebknecht-Str. 24-25, 14476 Potsdam-Golm; Tel. (0331) 977-2146, Fax
977-2063, E-Mail: link@uni-potsdam.de
oder an
Dr. Petra Götte, Universität Augsburg, Lehrstuhl für Pädagogik, Universitätsstr. 10, 86159 Augsburg, E-Mail: petra.goette@phil.uni-augsburg.de
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
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„Bildung und Differenz in historischer Perspektive“
Jahrestagung der Sektion Historische Bildungsforschung vom
19.-21. September 2013 an der Helmut-Schmidt-Universität,
Universität der Bundeswehr Hamburg
Programm
Donnerstag, 19. September 2013
09.30 Begrüßung durch den Präsidenten der Helmut-Schmidt-Universität,
Herrn Prof. Dr. Wilfried Seidel
09.45 Begrüßung durch die Vorsitzende der Sektion Historische Bildungsforschung, Eva Matthes, Augsburg
10.00 Carola Groppe, Hamburg / Gerhard Kluchert, Flensburg: Bildung und
Differenz in historischer Perspektive. Einführung in das Thema
11.00 Rita Casale, Wuppertal: Der begriffsgeschichtliche Unterschied von
Bildung und Differenz
11.45 Katharina Walgenbach, Wuppertal: Von Differenz zu Differenzen.
Chancen und Herausforderungen einer Komplexitätssteigerung in
der historischen Bildungsforschung
Sektion 1: Differenz in Spätmittelalter und Früher Neuzeit
Gerrit Deutschländer, Hamburg: Gebildet oder nur höfisch erzogen? Die
Herrscher aus dem Geschlecht der Luxemburger im Spätmittelalter
Danica Brenner, Trier: „…kein leer knecht auffnemenn, er sei dann eelich
geborn“. Differenz und Exklusion in der zunftgebundenen Ausbildung in
Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit
Tobias Schmidt, Siegen: „Glück im Unglück“ – Waisenkinder im frühneuzeitlichen Bildungssystem Sienas
Sektion 2: Die Konstruktion von Differenz I: Utopie und Theorie
Hans-Ulrich Grunder, Basel: Alle gleich oder jede(r) anders? Erziehungs- und
Bildungsideen in utopischen Konzepten
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
16
Katja Petersen, Hamburg: Zu Konstruktion und Umgang mit Differenz in biographischen Bildungsprozessen – Karl Philipp Moritz’ Erfahrungsseelenkunde
Rebekka Horlacher, Zürich: Die Idee der allgemeinen Menschenbildung als
Negierung von Differenz
Sektion 3: Disability
Erik Beck, Arne Timm, Dortmund: Halbmensch‘ od‚r ‚erfahrenster Lehrer der
christlichen Religion‘? Überlegungen zu Bildungschancen u–d -grenzen von
Menschen mit Behinderung im Mittelalter
Pieter Verstraeten, Ylva Söderfeldt, Leuven/Aachen: Disability, Education
and the Happinazation of the World: A Historical Study of the Role Played by
Hapiness in the Emergence of Educational Initiatives for the Blind and Deaf
Sven Werner, Dresden: Der pädagogische Umgang mit Differenz am Beispiel
der Krüppelfürsorge
Sektion 4: Die Konstruktion von Differenz II:
Pädagogische Praxen
Sabine Reh, Joachim Scholz, Berlin: Auseinandersetzungen um die Organisation von Schulklassen. Die Etablierung des „Leistungsprinzips“ als pädagogische Ordnung in der modernen Schule im 19. Jahrhundert
Lucien Criblez, Karin Manz, Zürich: „Unterricht auf werktätiger Grundlage“
oder die Konstruktion einer doppelten Differenz: geschlechter- und leistungsdifferenzierter Unterricht auf der Sekundarstufe I
Susanne Timm, Hamburg: Differenzierungspraktiken im Lehrerhandeln in
der DDR. Exemplarische Rekonstruktionen handlungsleitender Orientierungen
18.30 Verleihung des Julius-Klinkhardt-Preises
19.30 Gemeinsames Essen im Literaturhaus an der Außenalster
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
17
Freitag, 20. September
Sektion 5: Soziale Differenz I
Frederic Groß, Tübingen: Differenz in Staat und Gesellschaft? Die Erziehungskonzepte der Hohen Karlsschule in Stuttgart (1770-1794) im Spannungsfeld von altständischer Ordnung und bürgerlich-aufgeklärtem Leistungsdenken (Vortrag fiel aus)
Kerrin Klinger, Jena: Mathematische Bildungsprofile und soziale Differenzierung. Die Entwicklung der Weimarer Schulen von 1770 bis in die 1830er Jahre
Alexander Griebel, Lüneburg: Zur Deutung von Differenzen in Kommunikationsnetzwerken zur Bildungsentscheidung
Sektion 6: Die Erforschung von Differenz
Heike Dierckx, Gießen: Intersektionalitätsforschung: Die Strukturmächtigkeit von Kategorien
Torben Kneisler, Axel Nath, Lüneburg: Zur Balance zwischen der Hierarchisierung und Horizontalisierung von Bildungs- und sozialen Differenzen –
theoretische und empirische Erörterungen zum historischen Prozess
Jürgen Budde, Georg Rißler, Flensburg: Erziehungswissenschaftliche Ethnographie und Differenz – Transformationslinien, Potentiale, Risiken
11.30 Uhr: Oberstleutnant Lothar Dobschall und Studierende der HelmutSchmidt-Universität, Hamburg: Zum Verhältnis von Militärischem und Akademischem an der Universität der Bundeswehr
Sektion 7: Soziale Differenz II
Jakob Benecke, Augsburg: Soziale Ungleichheit in Programmatik, Praxis und
subjektivem Erleben der Hitler-Jugend
Ingrid Miethe, Gießen: Historische und kulturelle Transformation einer Bildungsinstitution. Arbeiterfakultäten in der Sowjetunion, der DDR, Kuba,
Mosambik und Vietnam
Regina Soremski, Gießen: Bildung und soziale Ungleichheit. Historische
und biografische Rekonstruktionen von Bildungsaufstiegen in Ost- und
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
18
Westdeutschland
Sektion 8: Differenz der Geschlechter I
Walburga Hoff, Erfurt: Disziplin, Profession und Geschlecht. Zur Entstehung
Sozialer Arbeit als Wissenschaft
Dayana Lau, Halle-Wittenberg: Zur Differenzierung von Professionen und
Disziplinen am Beispiel der frühen sozialen Arbeit in den USA
Edith Glaser, Kassel: Geschlechterdifferenzen und Bildungsreformen
Sektion 9: Bildungsreform und Differenz
Adrian Schmidtke, Göttinge‚: ‚Das benachteiligte Kind’ im Reformdiskurs
der 1960er und 1970er Jahre
Patrick Ressler, Berlin: Hochschulen und gesellschaftliche Differenz. Deutsche Hochschulen und amerikanische higher education in den 1960er und
70er Jahren (Vortrag fiel aus)
Wilfried Rudloff, Mainz/Kassel: Ungleiche Bildungschancen: Bildungsforschung, öffentlicher Diskurs und Bildungsreform in Deutschland und England in den Jahren des Bildungsbooms
Sektion 10: Differenz der Geschlechter II
Ami Kobayashi, Berlin: Turnunterricht in Japan (1900-1945): konstruierte
neue Geschlechterrolle und eliminierte alte Geschlechterdifferenz
Morvarid Dehnavi, Hamburg: Die Erfahrung von Geschlechterdifferenz als
Motiv politischen Handelns? Rekonstruktion von politischen Orientierungen
am Beispiel von Aktivistinnen der Neuen Frauenbewegung im Kontext der
Studentenbewegung
Christine Ott, Würzburg: Geschlechterstereotypen auf der Spur. Ein Plädoyer
für mehr Linguistik in der Bildungsforschung
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
19
Samstag, 21. September
Sektion 11: Stadt und Land
Manuel Kretz, Bern: Bildungskluft zwischen Zentrum und Peripherie. Kulturpolitische Konstruktion eines Stadt-Land-Topos sowie reale Leistungsdifferenzen im ausgehenden 19. Jahrhundert
Wilfried Göttlicher, Wien: Die „Eigenständigkeit der Landschule“. Ländliche
und städtischen Lebenswelt als Differenz in der österreichischen Schulreform-Debatte in den langen 1950er-Jahren
Sektion 12: Die Konstruktion von Differenz III: Leitdifferenzen
Marcelo Caruso, Berlin: Erwachsen/Kind als Leitdifferenz. Das Bild des unterrichtenden Kindes im 19. Jahrhundert (Vortrag fiel aus)
Julia Kurig, Hamburg: Die Differenz zwischen Mensch und Maschine als Inspiration bildungstheoretischer Diskussion im 20. Jahrhundert
Sektion 13: Ethnische Differenz
Cristina Alarcón, Berlin: Ethnische Differenz als erziehungspolitisches Problem – Schulen des Staates und Indianerschulen des bayerischen Kapuzinerordens zur Erziehung der Mapuche in Chile (1883-1930)
Toshiko Ito, Mie: Dialekt und Hochsprache im schulischen Raum des japanischen Kaiserreichs: Assimilationspolitik und Diskurs über die Differenz der
Sprachen
Elke Kleinau, Köln: Bildungs- und Differenzerfahrungen über drei Generationen
Sektion 14: Die Konstruktion von Differenz IV:
Sozialtechnologie
Andrea de Vincenti, Norbert Grube, Andreas Hoffmann-Ocon, Zürich:
Sozialtechnologische Gemeinschafts- und Differenzkonstruktionen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Rezeption von und Transformation durch Lehrpersonen und Schule
Vera Moser, Berlin: Die Konstruktion des Hilfsschulkindes – ein modernes
Symbol zur Regulation des Sozialen?Jane Schuch, Berlin: Nivellierung von
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
20
Differenz als Bildungsideal – Dimensionen der Bildungszusammenarbeit
von Mosambik und DDR (Vortrag fiel aus)
Tagungsplanung und -durchführung:
Prof. Dr. Carola Groppe, Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften,
Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
PD Dr. Gerhard Kluchert, Abteilung Allgemeine Erziehungswissenschaft,
Universität Flensburg
ARBEITSKREIS HISTORISCHE FAMILIENFORSCHUNG (AHFF)
Bericht über die Aktivitäten des Arbeitskreises Historische Familienforschung von Carola Groppe, Hamburg
Tagung des AHFF vom 25.-26. Januar 2013 an der Universität zu Köln: „Familie in krisenhaften Zeiten“
Tagungsbericht von Anna Mense (Goethe-Universität Frankfurt a. M.)
Die Auswirkungen, die äußere und
innere Krisen auf Familien haben,
sind, gerade im Hinblick auf die
Geschichte der Familie, bislang
kaum untersucht worden. Studien
zum familiären Umgang mit Krisenphänomenen wie Flucht, Vaterlosigkeit oder Kriegstraumata liegen fast nur in der Zeitgeschichte
vor. Auch die Frage nach familialen
Bewältigungsstrategien ist in historischer Perspektive kaum bearbeitet worden.
Am 25. und 26.01.2013 fand zu
diesem Thema die Tagung „Familie
in krisenhaften Zeiten“ an der Universität Köln statt, die durch den
Arbeitskreis Historische Familienforschung (AHFF) in der Sektion
Historische Bildungsforschung der
Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft
organisiert
worden war. Auf der Tagung wurde
das Phänomen „Krise“ auf drei
Ebenen beschrieben: Eine Krise
kann sowohl durch äußere historische Ereignisse und Situationen
entstehen, als auch sich innerhalb
der Familie ereignen (innerfamiliäre Krise) und schließlich können
Formen der Familie in Krisen geraten.
Am ersten Tagungstag leitete Anna
Mense (Frankfurt am Main) das Fo-
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
21
rum „Flucht und Vertreibung“ mit
der Vorstellung der Fallstudie „Die
Familie Treplin im Ersten Weltkrieg“ ein, in der sie beschrieb,
wie eine bürgerliche Familie mit
der kriegsbedingten Trennung umging und welche familiären Hilfsangebote sie aktivieren konnte.
Elke Kleinau und Argyro Panagiotopoulou (Köln) beschrieben in
ihrem Vortrag die Differenzerfahrungen von „Feindkindern“, Kindern von deutschen Frauen und
Besatzungssoldaten nach dem
Zweiten Weltkrieg. Nicht immer
waren diese Kinder aus einvernehmlichen sexuellen Beziehungen hervorgegangen. Der Vortrag
befasste sich mit den „Feindkindern“ selbst bis hin zu ihren Enkelkindern. Anhand narrativer Interviews konnten Differenzerfahrungen dieser Kinder in der Nachkriegsgesellschaft herausgearbeitet werden. Dabei war die Stigmatisierung von Kindern mit afroamerikanischem Hintergrund am größten und ging oft mit einer Kindheit
im Heim einher, zu der die Mütter
vom Jugendamt massiv gedrängt
wurden.
Frank Ragutt (Luxemburg) beschrieb am Beispiel Westfalen, wie
Flüchtlingskinder aus den ehemaligen Ostgebieten sich in den frühen Jahren der Bundesrepublik in
das sich neu konstituierende
Schulsystem einfügten. Die meist
alleinerziehenden Mütter suchten
den sozialen Aufstieg ihrer Kinder
über das Bildungssystem zu erreichen, was zu einer prozentualen
Überrepräsentation von Flüchtlingskindern an den Gymnasien
der untersuchten Schulbezirke
führte. Der Gymnasialbesuch trug
also maßgeblich zur sozialen Integration der Kinder in die westdeutsche Nachkriegsgesellschaft
bei.
Alexandra Retkowski (Göttingen)
beschrieb anhand eines empirischen Beispiels, wie Menschen
das Alter ihrer Eltern erleben und
welche Sorgevorstellungen sich
daraus für ihr eigenes Alter ergeben. Sie kam zu dem Schluss, dass
ein familiales Sorgeverhältnis oft
zu einer einschneidenden, konflikthaften Krise wird.
Am zweiten Tag der Tagung waren
die Beiträge in zwei Parallelsektionen aufgeteilt: Die erste Parallelsektion „Institutionen und Netzwerke zur Unterstützung von Familien in Krisen; Familienkrisen
durch Institutionen“ befasste sich
mit folgenden Themen: Tobias
Schmidt (Siegen) schilderte die
Armenwelt der Kleinstadt Soest/Westfalen im 18. Jahrhundert
und lieferte somit die Nahkonstruktion der Lebenswelten von
Personen der Unterschicht, die ansonsten kaum persönliche Zeugnisse hinterlassen haben. Es wurde so deutlich, wie städtische Organisationen versuchten, Krisen
aufzufangen und wer überhaupt
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
22
der städtischen Unterstützung für
würdig angesehen wurde.
Svenja Schmidt (Berlin) beschrieb
anhand des Kindsmordprozesses
gegen Maria Magdalena Kaus in
Assenheim 1760-66, welche existenziellen Auswirkungen die Anklage auf das Leben einer Familie
hatte und wie diese dadurch dauerhaft in eine Krise gestürzt wurde.
Joanna Wiesler (Regensburg) ging
der Frage nach, wie die polnische
Gesellschaft der Kinderfreunde
(Towarzystwo Przyjacół Dzieci) die
Situation der polnischen Familien
in den Krisenjahren der 1980er sah
und mit welchen Mitteln sie gegen
den polnischen Staat „kämpfte“,
um den Familien materielle Hilfen
zukommen zu lassen.
Die zweite Parallelsektion, „Öffentliche Wahrnehmung und öffentlicher Umgang mit ,Familienkrisen’“
eröffnete Moritz Schnizlein (Köln)
mit seinem Vortrag über Wiederverheiratung und Patchwork in der
Römischen Antike. Er beschrieb
die Patchworkfamilie als in der öffentlichen Wahrnehmung krisengeladenes Gegenmodell zur „intakten Familie“, obgleich die Patchworkfamilie jedoch aus Gründen
der hohen Sterblichkeit in der Antike den Normfall darstellte. Eine
gesichertere Rechtslage verbesserte in der Spätantike die generelle
Lage der Stieffamilie und entspannte die Familiensituation.
Im zweiten Vortrag fragte Laura
Wehr (München), wie Familien, die
in den 1980er Jahren mit Ausreiseerlaubnis aus der DDR emigrierten,
mit dem Familienprojekt „Emigration“ umgingen und welche Mechanismen sie entwickelten, um
die Emigration nicht ausschließlich
als „Krise“ zu empfinden. Anhand
einer fünfköpfigen Familie beschrieb sie so die Krisenerfahrung
der größten Gruppe der DDRMigranten, mit denen die Forschung sich bislang noch nicht beschäftigt hat.
Sandra Schinzel-Kunz (Zürich) beschrieb anhand des Elternratgebers „Pro Juventute“, des ichweitesten verbreiteten Erziehungsratgebers in der Schweiz, wie sich
das Mütter- und Väterbild von
1988 bis 2006 verändert hat. Sie
arbeitete dabei heraus, dass die
erste Zeit mit einem Neugeborenen
nur für die Mutter als Krisensituation angesehen wird und der Vater
erst seit 2006 selbst als krisenanfällig wahrgenommen wird. Dabei
sieht der Ratgeber die elterliche
bzw. mütterliche Krise nicht als
strukturell anzugehendes Problem
und wirkt dadurch systemstabilisierend.
Im Forum „Mediale Präsentationen
von Kontinuität und Krise: Das
,Ganze Haus’ als Mythos“ beschrieb Anna Luise Kiss (Potsdam)
die unterschiedlichen Sichtweisen
auf diese Lebensform anhand der
Serien „Forellenhof“ (SWR 1965)
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
23
und „Xanadu“ (ARTE 2011). Während im „Forellenhof“ gemäß der
Überhöhung der Wirtschaftswunderfamilie das „Ganze Haus“ als
romantisches Idealbild dargestellt
wird, wird dieser Mythos in „Xanadu“ konsequent dekonstruiert. Das
„Ganze Haus“ erscheint hier als
krank machendes System.
Die meisten Vorträge der Tagung
versuchten anhand eines historistischen Ansatzes, sich dem Phänomen Krise zu nähern. Es wurde
aus dem jeweiligen Quellenmaterial heraus konstruiert, was in bestimmten historischen Kontexten
als Krise empfunden wurde. So
wurden Problemszenarien mit ihren jeweiligen Konsequenzen beschrieben. Wie reagieren Familien
in krisenhaften Situationen und
was macht ein Zugriff von außen
(z.B. durch Institutionen) mit Familien? Weitere Fragen der Tagung
waren, wie man Krisen diagnostizieren und aus welchen Quellen
heraus eine Analyse erfolgen kann.
Die Wahrnehmung von Krise bleibt
dabei immer subjektiv.
Vorträge dieser Tagung war die
Definition des Soziologen Karl
Lenz von 1998 anwendbar: „Als
Krise wird eine subjektiv als belastend wahrgenommene Veränderung der Beziehung bezeichnet,
die eine Unterbrechung der Kontinuität des Handelns und Erlebens
und eine Destabilisierung im emotionalen Bereich zur Folge hat.“ Die Tagung machte zugleich deutlich, dass es sich insgesamt um
eine ertragreiche Fragestellung
handelt, bei der weitere Forschungsanstrengungen lohnenswert sind.
Es wurde deutlich, dass der Krisenbegriff immer eine Gegenfolie
benötigt und Gegenbild zu einem
harmonischen Idealbild ist, nach
dem gestrebt wird.
Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Begriff „Krise“
steht noch aus: Je nach Disziplin
kann der Begriff unterschiedlich
gefüllt werden. Auf die meisten
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
24
Weitere Termine und Informationen
Auf der Mitgliederversammlung des AHFF am 25. Januar 2013 ist ein neues
Sprechergremium gewählt worden. Meike Baader (Universität Hildesheim),
Petra Götte (Universität Augsburg) und Carola Groppe (UniBW Hamburg) haben sich erneut zur Wahl gestellt. Als weiterer Kandidat wurde Wolfgang
Gippert (Universität zu Köln) vorgeschlagen. Zum neuen Sprechergremium
sind Meike Baader, Wolfgang Gippert, Petra Götte und Carola Groppe gewählt worden.
Das nächste Treffen des Arbeitskreises Historische Familienforschung wird
nach der größeren Tagung 2013 am 24. und 25. Januar 2014 als internes Arbeitstreffen der Mitglieder – voraussichtlich an der Universität Kassel –
stattfinden. Arbeitsthema: „Familie und Migration“.
Ein zweites Buch des AHFF ist im Druck und wird im Sommer 2013 im VS Verlag für Sozialwissenschaften erscheinen. Das Buch vereint eine Auswahl der
Beiträge der Workshops und Tagungen des AHFF in Hildesheim und Augsburg, die alle dem Thema „Familientraditionen und Familienkulturen“ gewidmet waren. Das Buch trägt den Titel: „Familientraditionen und Familienkulturen. Theoretische Konzeptionen, historische und aktuelle Analysen“.
Aus der Arbeit der Sektion Historische Bildungsforschung
25
3. Aus der Forschung
Fragebögen zur Dokumentation bildungshistorischer
Forschungsprojekte
Übersetzung und Edition der „Vier Sendschreiben“
Divre Shalom we-Emet – „Worte des Friedens und der Wahrheit“
(1782-85) – des jüdischen Aufklärers Hartwig Wessely (17251805) – Fortsetzungsphase DFG-Projekt
Prof. Dr. Ingrid Lohmann
Universität Hamburg
FB Erziehungswissenschaft 1
Von-Melle-Park 8
20146 Hamburg
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Ziel des Fortsetzungsantrags ist die Ergänzung der im Erstantrag beschriebenen Edition von Hartwig Wesselys Erziehungsschrift sowie ihrer zeitgenössischen Rezeption um weitere aus dem Hebräischen zu übersetzende
Texte. Hierbei handelt es sich vor allem um (Hand-) Schriften Wesselys sowie seiner Gegner und Befürworter in der Kontroverse um seine Erziehungsschrift im Ersten Sendschreiben, die erst im Zuge der Literatur- und Archivrecherchen während des Projekts verfügbar wurden. Die Texte stammen aus
dem Zeitraum der Kontroverse - den Jahren 1781 bis 1797 - und sind unmittelbar Teil davon. Ihre Aufnahme in die Edition wirft ein deutlich aspektreicheres Licht auf Wesselys Erziehungsschrift und vervollständigt das Bild ihrer damaligen, kontroversen Rezeption. Damit wird gegenüber dem Erstantrag ein ergänzender, stärkerer Fokus auf die durch das Erste Sendschreiben ausgelöste Kontroverse gerichtet.
Aus der Forschung
26
Herangezogene Materialien / benutzte Archive / Archivbestände
Bibliotheca Rosenthaliana Amsterdam, Russian State Library Moskau,
Jewish National and University Library Jerusalem, Jewish Theological Seminary New York, Zeitschriften der Aufklärung, entlegene Sekundärliteratur
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
Ende 2013
David Friedländer und Wilhelm von Humboldt im Gespräch: Zur
Wechselwirkung zwischen jüdischer Aufklärung (Haskala) und
Neuhumanismus (DFG-Projekt)
Dr. Uta Lohmann
Universität Hamburg
FB Erziehungswissenschaft 1
Von-Melle-Park 8
20146 Hamburg
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Ausgehend von der Annahme, dass der jüdische Aufklärer David Friedländer
(1750-1834) eine bedeutende Persönlichkeit im bildenden Umfeld Wilhelm
von Humboldts (1767-1835) war, ist die detaillierte Analyse des Einflusses
der Bildungsprogrammatik der jüdischen Aufklärung (Haskala) auf Humboldts Bildungsdenken Ziel des Forschungsvorhabens. Mit der Analyse werden zudem theoretische Rückschlüsse auf Friedländers Bildungskonzept,
das im Kontext einer auf praktische Umsetzung orientierte kulturelle Modernisierung des Judentums stand, gezogen. Es soll gezeigt werden, dass
die Bildungsvorstellung der Haskala eine alternative Position zu Philanthropismus und Neuhumanismus darstellte, die aus der Kritik jüdischer Aufklärer am vorherrschenden Bildungsdenken hervorging. Insbesondere vermittelt durch Friedländer, beeinflusste diese Alternative Humboldts Bildungsauffassung, so dass einige wichtige Wurzeln der Bildungstheorie Humboldts
auf Friedländer zurückgeführt werden können. Die Ergebnisse der Analyse
sollen in Form einer Monographie veröffentlicht und von einem Dokumententeil begleitet werden. In diesem soll die überlieferte Korrespondenz zwischen Friedländer und Humboldt vollständig abgedruckt sowie die wichtigsten bildungsprogrammatischen Schriften Friedländers publiziert werden.
Nachrichten und Berichte
27
Herangezogene Materialien / benutzte Archive / Archivbestände
Quelleneditionen, ältere und neuere Sekundärliteratur
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
Ende 2014
„Schulkoordination ja – aber nicht so!“ Die Anfänge der
schweizerischen Schulkoordination (1960-1985)
Dr. Karin Manz
Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich
Freiestrasse 36
CH-8032 Zürich
kmanz@ife.uzh.ch
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Das Projekt befasst sich mit der Analyse einer bildungspolitischen Entwicklung Ende der 60er-, anfangs der 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts und untersucht die Entstehung und Ratifizierung des Schulkonkordats von 1970 im
Zeitrahmen von 1960 bis 1985. Die pädagogische Forschung hat es bisher
weitgehend unterlassen, die Dimension des Politischen, d.h. bildungspolitische Entscheide und deren Umsetzung zu erforschen. Wie politische Akteure argumentieren und handeln, welche Strategien und Mechanismen zur
Anwendung kommen, wurde im pädagogischen Feld kaum untersucht. An
der bildungspolitischen Debatte über die Schulkoordination und ihrer Umsetzung beteiligten sich unterschiedliche Akteure in verschiedenen Institutionen und Diskursarenen auf allen Ebenen des stark horizontal und vertikal
verflochtenen schweizerischen Politiksystems. Die Schweizerische Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) als federführender Akteur
bei der Ausarbeitung des Konkordats erhielt durch das interkantonale Abkommen erstmals in der Geschichte des schweizerischen Bildungswesens
steuerungspolitische Kompetenzen, die es ihr nach 1970 ermöglichten, sich
zu einer intermediären Institution zwischen Bund und Kantonen weiter zu
entwickeln.
Das Forschungsprojekt will Erkenntnisse darüber gewinnen, wie politische
Entscheide entwickelt, propagiert und implementiert werden. Von Interesse
sind politische Vorgänge, die die Agenden von Kantonen und Bund bestimNachrichten und Berichte
28
men wie auch die damit verbundenen spezifischen Akteurskonstellationen.
Anhand des Fallbeispiels Schulkonkordat lässt sich exemplarisch zeigen,
was Motivation und Motor, aber auch Schwierigkeiten und Hindernisse eines bildungspolitischen Abkommens sind. Die Analyse liefert somit einen
Beitrag zu einer neuen, bildungspolitisch ausgerichteten Schulgeschichte.
Zudem werden sich die Ergebnisse der Studie auf aktuelle Debatten im
schweizerischen Bildungswesen übertragen lassen können.
Herangezogene Materialien/ benutzte Archive / Archivbestände
− Protokolle des Bundesparlament: Motionen / Interpellationen in Nationalrat/Ständerat (Amtliches Bulletin)
− offizielle Papiere der EDK: Empfehlungen, Beschlüsse, Erklärungen
− interne Papiere der EDK: Protokolle von Vorstand, Generalsekretariat,
Plenarversammlungen, Kommissionen
− Eigene Publikationen einzelner Mitglieder der EDK
− Protokolle der Kantonalparlamente der Kantone Zürich und Bern: Schulbeginn-Debatte (Amtsblätter der Kantone BE und ZH)
− Tagespresse: NZZ Neue Zürcher Zeitung, BZ Berner Zeitung
− Papiere von politischen Parteien
− Organe von Lehrerverbänden; Lehrerzeitschriften
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
Abgeschlossen 2010
Status der Arbeit
Publikation: Manz, K.: „Schulkoordination ja – aber nicht so!“ Die Anfänge
der schweizerischen Schulkoordination (1960-1985). Bern: hep Verlag, 2011
Kind(er)bilder im schulischen Kontext der DDR. Analyse der Lehrerzeitschrift „Die Unterstufe“ (Dissertation im Rahmen eines
DFG-geförderten Projektes)
Margarete Götz & Michaela Vogt
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und -didaktik
Universität Würzburg
Wittelsbacherplatz 1
97074 Würzburg
E-Mail: michaela.vogt@uni-wuerzburg.de
Tel.: 0931/ 3180202
Nachrichten und Berichte
29
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Das Forschungsprojekt konzentriert sich darauf, in dem für die Unterstufenlehrer der DDR zentralen Publikationsorgan „Die Unterstufe“ Kinderbilder
im historischen Prozess zu identifizieren und zu analysieren.
Methodisch werden die Vorstellungen der Artikelautoren über die Unterstufenkinder in der DDR mit Hilfe einer historisch-kontextualisierenden Inhaltsanalyse erschlossen. Diese referenziert auf den Ansatz Pococks und
der intellectual history als methodologische Basis und verbindet diese mit
weiterentwickelten, offenen Varianten der historischen Diskursanalyse und
der qualitativen Inhaltsanalyse. Ein wichtiger Aspekt innerhalb des Vorgehens ist die Kontextualisierung der in der Zeitschrift aufgefundenen
Kind(er)bilder. Einbezogen werden dabei u.a. Archivalien, (bildungs)politische Dokumente, professions- und disziplinbedeutsame Publikationen sowie gesellschaftliche Hintergrundereignisse und -entwicklungen.
Ziel des Forschungsprojektes ist es, in einem ausgewählten Zeitraum innerhalb der Existenzdauer der DDR aussagekräftige Kind(er)bilder aus dem
Textkorpus „Die Unterstufe“ zu gewinnen und diese auf ihren Zusammenhang mit kontextualen Ereignissen und Prozessen hin zu überprüfen. Auf
diesem Weg sollen schlüssige Erklärungsmuster für aufgefundene Veränderungen, Varianzen, Modifikationen und Stabilitäten innerhalb der manifestierten Vorstellungen über Kinder aufgezeigt werden.
Herangezogene Materialien / benutzte Archive / Archivbestände
Ausgewertet werden einerseits ausgewählte thematische Rubriken aus der
Zeitschrift „Die Unterstufe“ in den Jahren 1954 bis 1964 und andererseits –
neben anderen zeitgeschichtlichen Dokumenten – Archivakten aus dem
Bundesarchiv Berlin, die sowohl Kommunikationsprozesse des Ministeriums für Volksbildung widerspiegeln (DR 2) als auch aus dem aktuell in der
Erschließung befindlichen Bestand des Volk und Wissen volkseigenen Verlages (DR 200) stammen.
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
Laufend; geplanter Abschlusstermin: August 2013
Nachrichten und Berichte
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Projektbezogene Publikationen
Götz, M.; Vogt, M. & Stürmer, V.: Das Kind in der primarschulpädagogischen
Reflexion zwischen 1945 und 1990. In: Arnold, K.-H.; Hauenschild, K.;
Schmidt, B. & Ziegenmeyer, B. (Hrsg.): Zwischen Fachdidaktik und Stufendidaktik. Perspektiven für die Grundschulforschung (Jahrbuch Grundschulforschung, Bd. 14). Wiesbaden, 2010, S. 243 - 256.
Vogt, M.: Kinderbilder im Kontext der Unterstufe in der DDR. Analyse der
Lehrerzeitschrift „Die Unterstufe“. In: Einsiedler, W.; Götz, M.; Ritzi, C. &
Wiegmann, U. (Hrsg.): Grundschule im historischen Prozess. Zur Entwicklung von Bildungsprogramm, Institution und Disziplin in Deutschland. Bad
Heilbrunn, 2012, S. 217-257.
Vogt, M.: Professionspublizistik unter den politischen Systembedingungen
der DDR anhand des Beispiels der Zeitschrift „Die Unterstufe“. In: Hoffmann; A.; Metz, P. & Grunder, H.-U. (Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive. (in Druck)
Beiträge in Presse und Radio
„Dem DDR-Kinderbild auf der Spur“: Beitrag im Online-Magazin der JuliusMaximilians-Universität Würzburg „einBlick“ von Robert Emmerich am
22.03.2011.
Online unter: http://www.presse.uniwuerzburg.de/einblick_archiv/archiv2011/einblick1107/ddr_kinder/ [abgerufen am 27.09.2013].
„Brav, strebsam und im Dienste des Kollektivs. Ein pädagogisches Forschungsprojekt zum Kinderbild der DDR“. Artikel und Radiobeitrag des
Deutschlandfunks von Peter Leusch im Rahmen der Sendung „Aus Kulturund Sozialwissenschaften“ am 17.03.2011.
Online unter: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/studiozeit-ks/1411563/
[abgerufen am 24.03.2011].
Förderung der Entwicklung einer Virtuellen Forschungsumgebung für die Historische Bildungsforschung mit Semantischer
Wiki-Technologie – Semantic MediaWiki for Collaborative Corpora Analysis (DFG-Projekt)
Prof. Dr. Klaus-Peter Horn
Universität Göttingen
Waldweg 26
37073 Göttingen
Nachrichten und Berichte
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Prof. Dr. Marc Rittberger
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
Schloßstr. 29
60486 Frankfurt am Main
Prof. Dr. Rudi Studer
Karlsruher Institut für Technologie
Englerstr. 11
76128 Karlsruhe
ProjektmitarbeiterInnen: Basil Ell (KIT), Anne Hild (Universität Göttingen),
Christoph Schindler (DIPF), Anna Stisser (Universität Göttingen)
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Das von der DFG geförderte Projekt „Virtuelle Forschungsumgebung für die
Historische Bildungsforschung mit Semantischer Wiki-Technologie (Semantic MediaWiki for Collaborative Corpora Analysis: SMW-CorA)“ ist ein interdisziplinäres Projekt des Informationszentrums Bildung am Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Institut der Leibnizgemeinschaft (DIPF), des Instituts für Angewandte Informatik und Formale Beschreibungsverfahren am Karlsruher Institut für Technologie (Institut AIFB,
KIT) und des Arbeitsbereichs Allgemeine und Historische Erziehungswissenschaft im Institut für Erziehungswissenschaft der Georg-August-Universität
Göttingen. Das Projekt zielt darauf ab, eine virtuelle Forschungsumgebung
(VFU) für die Fachcommunity der Historischen Bildungsforschung zu entwickeln und langfristig zu etablieren. Die VFU soll auf Basis von Semantic MediaWiki (SMW) (einer Erweiterung der Software MediaWiki (MW), auf der
beispielsweise auch Wikipedia basiert) das zeit- und ortsunabhängige, gemeinschaftliche Erforschen von umfassenden digitalisierten Textkorpora
ermöglichen. Als Funktionalitäten bietet sie Werkzeuge für den Import, die
Bearbeitung, Anreicherung und Auswertung von Quellen mit quantitativen
und qualitativen Methoden. Zudem ist das Projekt bestrebt, die Anreicherungs- und Analysearbeiten der ForscherInnen im Sinne einer Wertschöpfungskette für nachfolgende ForscherInnen langfristig zur Verfügung zu stellen. D. h. die VFU soll infrastrukturell abgesichert für die Forschungscommunity bereitstehen und den Austausch mit anderen Disziplinen ermöglichen.
Nachrichten und Berichte
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Bekanntermaßen bietet beispielsweise die Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung (BBF) des DIPF diverse Digitalisate wie Briefausgaben, Bildsammlungen und Textsammlungen an. Für das Projekt wurden
exemplarisch die bereits in der Scripta Paedagogica Online (SPO) vorliegenden Digitalisate pädagogischer Nachschlagewerke von 1774 bis 1945 als
Anwendungsfall ausgewählt, um an diesem Korpus die VFU anzupassen und
weiter zu entwickeln. Die Fachlexika und ihre etwa 22.000 Lemmata wurden
in die Forschungsumgebung importiert und mittlerweile durch bibliographische Metadaten zu weiteren 53 pädagogischen sowie erziehungswissenschaftlichen Fachlexika inklusive ausgewählter Stichwortartikel für den Zeitraum bis 1989 ergänzt.
Zwei Promotionsprojekte arbeiten als konkrete Anwendungsfälle qualitativ
und quantitativ mit dem Materialkorpus, um mittels eines iterativen, an den
Bedarfen konkreter Forschungspraxen orientierten Arbeitsprozesses Erweiterungen für die VFU zu artikulieren: In den Promotionsprojekten werden
anhand der Daten inhaltliche Auswertungen vorgenommen, um die disziplinäre Entwicklung der Erziehungswissenschaft zu beobachten, darüberhinaus entwerfen die Anwenderinnen in enger Kommunikation und Kooperation
mit den Entwicklern Perspektiven für die Weiterentwicklung und Etablierung
der VFU.
Herangezogene Materialien / benutzte Archive / Archivbestände
Als Quellen dienen pädagogische Nachschlagewerke und Fachlexika über
den Zeitraum von 1774 bis 1989, teils aus der Scripta Paedagogica Online
der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung.
Außerdem dienen die für die Promotionsprojekte notwendigen Anwendungen bzw. die ForscherInnen in einer zweiten Ebene aus informationstechnischer Perspektive als Forschungsmaterial für die Weiterentwicklung der
VFU.
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
laufend bis 04/2014
Im Projektzusammenhang publizierte Artikel (Auswahl):
Stisser, Anna; Hild, Anne; Ell, Basil; Schindler, Christoph: Neue Forschungswerkzeuge in der Historischen Bildungsforschung. Die Virtuelle Forschungsumgebung SMW-CorA für die kollaborative Analyse und Auswertung
umfangreicher digitalisierter Quellen. In: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 2013. Bad Heilbrunn: Klinkhardt. (eingereicht)
Nachrichten und Berichte
33
Schindler, Christoph; Ell, Basil: Kollaborative Analyse von historischen
Netzwerken. Virtuelle Forschungsumgebung für die Historische Bildungsforschung. In: Grunder, Hans-Ulrich; Hoffmann-Ocon, Andreas; Metz, Peter
(Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive. Bad Heilbrunn:
Klinkhardt, 2013, S. 142-148.
Schindler, Christoph; Ell, Basil; Rittberger, Marc: Virtuelle Forschungsumgebung SMW-CorA. In: Hobohm, Hans-Christoph (Hrsg.): Informationswissenschaft zwischen virtueller Infrastruktur und materiellen Lebenswelten:
Proceedings des 13. Internationalen Symposiums für Informationswissenschaft (ISI 2013) Glückstadt: Hülsbusch, 2013, S. 254-266.
Schindler, Christoph: Semantisches Wiki für die kollaborative Analyse
(SMW-CorA): Ein Fallbeispiel aus der Historischen Bildungsforschung. Berlin: Humboldt-Universität, 2012. (Vortrag, online unter: http://www2.huberlin.de/historisches-forschungsnetz/tagung/index.php?conference=hist2011&schedConf=index&page=pa
ges&op=view&path[]=documentation%2Fschindlerc)
Schülerzeitungen der 1950er und 1960er Jahre in der Bundesrepublik. Artefakte gymnasialer Schulkulturen und ihr Bedeutungswandel (DFG-Projekt)
Prof. Dr. Sabine Reh und Dr. Joachim Scholz
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Warschauer Straße 34-38
10243 Berlin
Projektmitarbeiter: Marcel Kabaum, M.A. und Markus Gippert, M. A. (Wissenschaftliche Mitarbeiter)
Fragestellung und Erkenntnisinteresse des Projektes, Darstellung des Forschungsvorhabens
Ziel des Projektes ist die kulturhistorische Analyse von Schülerzeitungen
als Artefakte westdeutscher Schulkulturen der Nachkriegszeit. Auf Basis
des umfangreichen Quellenmaterials von ca. 7.300 Einzelexemplaren soll
eine Rekonstruktion von Wandlungsprozessen westdeutscher SchulkultuNachrichten und Berichte
34
ren und ein Beitrag zu einer Historiographie der westdeutschen Schülerzeitung geleistet werden.
Die erste Arbeitsphase besteht in der quantitativen Auswertung eines großen Bestandes an Schülerzeitungen (7300 Exemplare) vor allem hinsichtlich ihrer geographischen Verteilung, der Erscheinungsformen und -zahlen
sowie der zugehörigen Schulformen. Zudem werden Stichproben ausgewählter Jahrgänge inhaltlich ausgewertet, um thematische Konjunkturen
und stilistischen Wandel im Untersuchungszeitraum identifizieren zu können. Für die 1950er Jahre stehen hier die Auseinandersetzung der Schülerinnen und Schüler mit der deutschen Teilung und dem Ost-West-Konflikt,
aber auch ihre Positionierung gegenüber kulturellen Angeboten der USA im
Zentrum des Interesses.
Die zweite Arbeitsphase widmet sich den Schülerzeitungen als Bestandteilen der Schulkultur an einzelnen Schulen. Dafür werden qualitative Fallstudien an Gymnasien zweier ausgewählter Regionen (NRW und Berlin-West)
durchgeführt. Der Bedeutungswandel der Schülerzeitung für die Etablierung der Schulkultur und die Bearbeitung von Phänomenen des Schulalltags sowie jugendspezifischer Themen in den Zeitungen wird untersucht.
Die materielle Dimension erfährt im Projekt besondere Beachtung, da insbesondere die Rekonstruktion der verschiedenenen Herstellungs- und Vertriebsweisen von Schülerzeitungen und der Umgang mit charakteristischen
Beschränkungen Aufschluss über die besondere Stellung von Schülerzeitungsredaktionen innerhalb ihrer Schulen und deren Autoritätsstrukturen
geben können.
Mit Hilfe eines laufenden DFG-Projektes sollen die Digitalisate des Schülerzeitungsbestandes für zukünftige Forschungsarbeiten zudem leichter zugänglich gemacht werden.
Herangezogene Materialien/ benutzte Archive/ Archivbestände
Als Quellen dienen vor allem die in der BBF archivierten, von der Bundesarbeitsgemeinschaft „Junge Presse“ übernommenen westdeutschen Schülerzeitungen aus den 1950er und 1960er Jahren.
Für die qualitativen Fallstudien wird zudem auf weiteres Quellenmaterial
aus den Schulen (Konferenzprotokolle, Festschriften/Chroniken) zurückgegriffen. Außerdem werden Interviews mit ehemaligen SchülerzeitungsRedakteurinnen und -Redakteuren geführt.
Nachrichten und Berichte
35
Geplanter Abschlusstermin des Projektes / Bearbeitungsstand
2014
Zusätzliche Erläuterungen
Das Forschungsprojekt wurde von November 2012 bis April 2013 in Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal, Arbeitsbereich Allgemeine
Erziehungswissenschaft/Theorie der Bildung, begonnen. Nach einem Stellenwechsel in der Projektleitung wird seit Mai 2013 das Projekt komplett
von Berlin aus geführt.
Im Projektkontext entstehen zwei Dissertationen:
Gippert, Markus: Politische Themen und politisches Selbstverständnis in
westdeutschen Schülerzeitungen zwischen 1949 und 1968 (Arbeitstitel)
Kabaum, Marcel: Die (Selbst-)Darstellung von Schul- und Jugendkulturen.
Jugend und Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland im Spiegel
von Schülerzeitungen der 1950er und 1960er Jahre (Arbeitstitel)
Nachrichten und Berichte
36
4. Nachrichten und Berichte
3. Zürcher Werkstatt Historische Bildungsforschung
(4./5. April 2013), Institut für Erziehungswissenschaft
der Universität Zürich
Veranstalter: Katharina Schneider/ Thomas Ruoss/ Philipp Eigenmann
Tagungsbericht von Stefan Müller
Bereits zum dritten Mal bot die
Zürcher Werkstatt Historische Bildungsforschung
aufstrebenden,
jungen
Bildungshistorikerinnen
und Bildungshistorikern die Chance ihre Dissertationsprojekte einem kollegialen aber gleichwohl
konstruktiv-kritischen
Publikum
vorzustellen. Inspiriert durch die
Werkstattmetapher – wo gehobelt
wird, fallen Späne – erhielten die
Teilnehmenden die Möglichkeit
vorgefundene Tücken, Hindernisse
oder eigene Skepsis innerhalb gegenwärtiger Arbeitsphasen offenzulegen und zur Diskussion zu
stellen. Infolgedessen beleuchteten die zehn Referierenden aus
Deutschland, Luxemburg, Österreich und der Schweiz in ihren Präsentationen nicht vorrangig inhaltliche oder ergebnisorientierte Aspekte ihrer Arbeiten. Vielmehr
standen theoretische bzw. methodologische
Herangehensweisen
aber auch der jeweilige Zusammenhang von Quelle und Frage-
stellung im Vordergrund. Fachlich
als auch kritisch wurde die Veranstaltung dabei von Carola Groppe
(Hamburg) begleitet.
Nach der Begrüßung und einigen
einführenden Worten seitens der
Organisatoren und des Institutsdirektors Lucien Criblez eröffnete
Elija Horn (Hildesheim) mit seinem
Referat „Sehnsucht nach Indien.
Orientalismus in der deutschen
Reformpädagogik in den 1920er
und 1930er-Jahren“ die Präsentationssequenzen. Horn beabsichtigt
hierbei zunächst deutsch-indische
Begegnungen (Praktiken des Austauschs, Inhalte brieflicher Korrespondenz) ausgewählter Protagonistinnen und Protagonisten im
Kontext der Reformpädagogik zu
rekonstruieren: Kontakte, die zu
einem durchgreifenden, transnationalen Austausch beigesteuert
hätten. In einem weiteren Schritt
sollen die Begegnungen diskursorientiert daraufhin analysiert
Nachrichten und Berichte
37
werden, welches Interesse seitens
der deutschen Reformpädagogik1
und der mit ihr assoziierten Jugend- und Lebensreformbewegung
an Indien bzw. am „Indischen“
existierte. Eingebettet in die Konzepte postkolonialer Theorie, der
Exotisierung sowie der Kulturgeschichte soll das Dissertationsvorhaben mittels Diskursanalyse
letztlich Aufschluss darüber geben, ob das Sprechen von und
über „Indischem/Indisches“ bestimmten Regeln innerhalb bestimmter Strukturen folge. Rückmeldungen zum Referat thematisierten zuweilen die Grenzen des
diskursanalytischen Zugangs, woraufhin Horn aber eine ideengeschichtliche Neuausrichtung seiner Arbeit in überzeugender Weise
zurückwies: orientalistisches Denken selbst sei diskursiv charakterisiert, lege diese Richtung somit
bereits fest.
Einen multiperspektivischen Ansatz durch die Verbindung von
Neo-Institutionalismus und Weltkultur-Theorie zeigte das Dissertationsprojekt von Regula Bürgi (Luxemburg) auf, bei dem sie der
Hauptfragestellung nachgeht, wie
die Organisation for Economic Cooperation and Development zu ei1
Begriffliche Schwierigkeiten in Bezug auf die Eurozentralität des Terminus „Reformpädagogik“ hielt
Horn während seines Referats bislang auch selbstkritisch fest. ner bildungspolitischen ‚Agentin‘
geworden sei und inwiefern sie zur
Reproduktion dieser ‚Agentschaft‘
auf nationalstaatlicher Ebene beigetragen habe bzw. noch immer
dazu beitrage. Primär strebt Bürgi
mithilfe ihres vielschichtigen Quellenkorpus (darunter Protokolle,
Korrespondenz und Konferenzunterlagen) das Aufzeigen von Argumentationslogiken und Strategien
relevanter Akteure des öffentlichen
und privaten Raums an. Dazu untersucht sie die OECD primär in der
Zeit zwischen 1958-1970 und geht
Fragen nach, wie internationale
Akteure überhaupt dazu kamen,
sich mit bildungspolitischen Angelegenheiten auseinanderzusetzen
oder welche nationalen Kräfte im
und durch den Internationalisierungsprozess mobilisiert wurden.
Die Wahl des Untersuchungszeitraums erschien den Diskussionsteilnehmenden auf den ersten
Blick zwar überraschend, im Besonderen wenn die allgemeine Bedeutungszunahme der OECD im
Zuge von PISA-Erhebungen (Programme for International Student
Assessment) berücksichtigt wird.
Bürgi betonte jedoch, dass die
Entwicklung des bildungspolitischen Gewichts der OECD kein
Phänomen der 1990er-Jahre sei,
ihre Wahl des Untersuchungszeitraums dementsprechend bewusst
erfolgte.
Zeitgeschichtliche Aktualität wies
ebenfalls das Referat von Philipp
Nachrichten und Berichte
38
Eigenmann (Zürich) auf. In seiner
Arbeit geht Eigenmann auf die
„Selbstorganisierte Bildung von
Arbeitsmigranten in der Schweiz“
für die Zeit von 1950-1990 mittels
Bottom-up-Perspektive ein und
untersucht dabei das Bildungsangebot aus Sicht von Migrantinnen
und Migranten. Als entscheidende
Hürde für sein Projekt gab Eigenmann insbesondere die maßgebliche Definitionsfrage zu bedenken:
Wer steht überhaupt ‚unten‘ und
wodurch ist ‚unten‘ zu bestimmen?
Die Gründung entsprechender Institutionen könne aufgrund von
Wechselwirkungen nicht als einseitiger Emanzipationsakt von unten ausgelegt werden. Ferner sei
die spezifische Verortung von Arbeitsmigranten im ‚unten‘ als heikel zu betrachten – zumal sich
dieselben in einem relativ hybriden Raum befänden – da ein eingeengter Blick auf die Thematik
zwangsläufig zu Viktimisierung
führe. Das Projekt bringe daher
zwei Notwendigkeiten hinsichtlich
einer Geschichtsschreibung ‚von
unten‘ mit sich: erstens die Unumgänglichkeit einer differenzierten
Betrachtung der Akteure und zweitens das reflexive Gewährleisten,
dass Akteure auch tatsächlich ‚unten‘ zu positionieren seien, was
nicht alleine über den Sozialstatus
zu beurteilen sei. Auf den Lösungsvorschlag angesprochen, in
der Arbeit gänzlich auf den Schichtungs-Begriff zu verzichten, um die
aufgezeigte Problematik mit dem
weitaus offeneren Milieu-Begriff zu
umgehen, äusserte sich Eigenmann besorgt, da diese Lösung
dem Phänomen womöglich nicht
mehr vollständig gerecht würde.
Katharina Schneider (Zürich) präsentierte in ihrem Referat über
„The educational reflex“ einen reduzierten Ausschnitt ihrer Dissertation, in der sie den ideengeschichtlichen Ansätzen der beiden
bedeutenden
Vertreter
der
Cambridge School, Quentin Skinner und John Pocock, zu bestimmten Teilen folgt bzw. eine Kombination der beiden Ansätze anstrebt.
Ihre Analyse handelt vom Misserfolg einer Etablierung der Demokratie durch politische Bildung2 –
dem eigentlichen Medium der
künftig zu schaffenden Gesellschaftsform – während Vormärz,
Revolution und Regeneration.
Schneider untersucht dabei kontrovers diskutierte Konzeptionen
und Vorstellungen politischer Bildung im Umfeld deutscher PolitFlüchtlinge mit Wirkungskreis im
zwinglianisch-republikanischen
Zürich. Hierbei wird der Fokus – im
Sinne der Cambridge School – auf
den Wandel politischer Ideen im
Zuge der Veränderungen des
2
Schneider bemerkte hier, dass sie
‚politische Bildung‘ für ‚Erziehung
und Bildung‘ insgesamt verwende,
zumal erste Analyseergebnisse zeigten, dass zwischen den beiden Termini kaum unterschieden werde. Nachrichten und Berichte
39
räumlichen politischen Kontextes
gelegt. Im Rahmen ihres Vortrags
machte Schneider auf unterschiedliche Schwierigkeiten gegenwärtiger und vergangener Arbeitsphasen aufmerksam, etwa auch bezüglich ihrer Quellen, beispielsweise die mannigfaltigen Ausprägungen und die daraus resultierende Heterogenität von Bildungskonzeptionen, deren einzig gemeinsamer Nenner das Verhältnis
von Individuum und Kollektiv darstelle.
Catherina Schreiber (Luxemburg)
behandelte mit ihrem Referat
ebenfalls eine Teilfrage ihres Dissertationsprojekts und stellte dabei die Legitimität und Repräsentativität nationaler Fallstudien zur
Diskussion. Mit ihrer Arbeit, die
die curriculare Konstruktion der
(luxemburgischen) Nationalstaatsbürger analysiert, leistet Schreiber
neue und deshalb wertvolle Grundlagenforschung für den Fall Luxemburg. Der immense Quellenkorpus von ungefähr 12.000 Dokumenten für die Zeiträume 18781896, 1916-1930, 1959-1974 werde
sowohl quantitativ als auch qualitativ – mitunter auf der kulturellpolitischen und curricularen Ebene
– untersucht und darüber hinaus
kultur-, sozialgeschichtlich sowie
soziosemiotisch verortet. Aber
auch wenn das Projekt ‚nur‘ eine
nationale Fallstudie darstellt, was
nach Schreiber von verschiedenen
Seiten in Bezug auf Repräsentativi-
tät und Generalisierbarkeit kritisiert worden sei,3 biete das vorliegende Dissertationsvorhaben zahlreiche Chancen: Im Gegensatz zu
einer internationalen Forschungsperspektive ermöglichten nationale Fallstudien ein komplexeres und
kulturhistorisch tieferes Erfassen
des Themas sowie einen einfacher
zu realisierenden Methodenpluralismus.
Mit Wertewandel und Bildung –
von der Weimarer Republik bis in
die Bundesrepublik Deutschland
(1920-1978) – beschäftigt sich Anna Kranzdorf (Mainz) in ihrer Dissertation und markierte mit ihrem
Referat zugleich das Ende des ersten
Werkstatt-Tages.
Mittels
Längsschnittuntersuchung analysiert Kranzdorf primär textinterpretativ-hermeneutisch (beispielsweise anhand von Tages- und Wochenzeitungen sowie gymnasialen
Festschriften), zuweilen mithilfe
einer Analyse des altsprachlichen
Unterrichts, das humanistische
Bildungsideal von damals. Kranzdorf interessiert somit folgender
Fragenkomplex: Was galt als hu-
3
Die anschließende Diskussionsrunde zeigte, dass offenkundig gewisse
Verständnisdifferenzen
zwischen
der soziologischen und historischen
Zunft bestehen, insbesondere dass
der Begriff und die Bedeutung von
(nationalen) „Fallstudien“ je nach
Fachgebiet anders ausgelegt werden.
Nachrichten und Berichte
40
manistisches Bildungsideal unter
sich verändernden, politischen,
sozialen und wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen, wie entwickelte sich dessen Inhalt bzw.
dessen kulturell-politische Rezeption und inwiefern wirkten sich
Idealvorstellungen auf die Bildungspolitik aus? Dabei gelte es
mitunter zu klären, ob und in Anbetracht welcher Aspekte sich ein
Wertewandel konstatieren lasse.
In den Rückmeldungen im Anschluss an die Präsentation wurden weniger die Projektstruktur
oder die herangezogene Methode
kritisiert. Die Wahl des Untersuchungszeitraums wurde jedoch
hinterfragt, ebenso wie die Aussparung als wichtig erachteter Polit-Räume (Ausblendung von Kaiserreich, NS-Zeit, DDR), deren Betrachtung im Gesamtzusammenhang lohnend wäre.
Den zweiten Tag eröffnete Selma
Haupt (Wuppertal) mit ihrem Dissertationsprojekt, das die historische Entwicklung des Zusammenhangs von Bildung und Nation zur
Zeit des Deutschen Kaiserreichs
untersuchen will. Haupt bedient
sich hierfür universitären Rektoratsantrittsreden dieser Zeit als
Teil eines dominanten Diskurses
im Zuge des beständigen Bedeutungszuwachses der Universitäten,
ohne jedoch dabei genauer auf deren gesellschaftliche Rezeption
einzugehen. Die Forschungsabsicht sei hier jedoch nicht auf die
rein deskriptive Ebene beschränkt.
Vielmehr gehe es Haupt um eine
begriffsgeschichtliche, umfassende Analyse der Termini ‚Nation‘
und ‚Bildung‘ , das eigentliche Forschungsdesign sei aber eher als
klassisch diskursanalytisch zu bezeichnen. Auf der Diskursebene
stehen somit zwei Analyseschritte:
Zunächst analysiert Haupt die Argumentation des jeweiligen Rektors und dessen Verwendung der
Begriffe ‚Bildung‘ und ‚Nation‘. In
einem weiteren Schritt wird die
Rede umfassend kontextualisiert.
Während der Folgediskussion
wurden mehrheitlich Bedenken
gegenüber der begriffsgeschichtlichen Herangehensweise speziell
in Bezug auf die als problematisch
beurteilte Abgrenzung der Termini
geäußert und außerdem darauf
hingewiesen, dass diskursiv besonders auch ein allfälliges SichAusschweigen über die beiden Begriffe berücksichtigt, respektive
begründet werden müsste.
Eine für die meisten Teilnehmenden gänzlich neue methodologische Herangehensweise präsentierte May Jehle (Wien) mit ihrem
Forschungsprojekt, das Bildungsideale und Bildungsideen in Kontexten historischer und politischer
Bildung analysiert. In ihrer Arbeit
kontrastiert Jehle videographierte
Unterrichtssequenzen der DDR und
der Bundesrepublik aus den
1970er bis 1990er-Jahren, um so
vermutete indoktrinäre Tendenzen
Nachrichten und Berichte
41
des Fachunterrichts aufzudecken,
ohne aber einen direkten Vergleich
der beiden Länder anzustreben.
Hierfür werden zwei Analyseschritte vollzogen. Vorab sollen die Konstitutionsbedingungen von Unterricht – darunter didaktische Konzepte und Ziele – als spezifische
Form sozialer Praxis offengelegt
und die Unterrichtssituation in der
Folge einer ethnographischen
Mikroanalyse unterzogen werden.
Bei den zahlreichen Rückmeldungen wurde neben der allgemeinen
Ländervergleichbarkeit der Schulstunden besonders der allgemeine
Umgang mit den Videosequenzen
des Unterrichts kritisch beurteilt,
zumal es sich hier ja nicht um
klassische, sondern tatsächlich
um inszenierte Unterrichtsstunden
handle. Auf letzteren Einwand entgegnete Jehle allerdings kühn,
dass Unterricht letztendlich immer
in größerem oder kleinerem Umfang inszeniert sei.
Wiederum diskursanalytisch geht
Markus Gippert (Wuppertal) in seiner Dissertation vor, die den politischen Aspekt von Schülerzeitungen in den ersten zwei Jahrzehnten
der Bundesrepublik thematisiert.
Neben der Analyse von (mehrheitlich) gymnasialen Schülerzeitungen beabsichtigt Gippert mitunter
die Integration von Zeitzeugeninterviews sowie Schulchroniken. So
will er neben Fragen bezüglich der
Schulform, geographischer Verteilung und dementsprechender
Stadt-Land-Unterschiede auch die
Auswirkungen bestimmter PolitEreignisse auf die Schülerzeitungsinhalte aufdecken. Gippert
folgt hier der Hypothese, dass sich
Schülerzeitungen zum einen als
Instanzen betrachten ließen, die
vor Ort Partizipation und Mitgestaltung ermöglichten. Zum andern spiegelten die Publikationen
jedoch mehr als die Schülerinteressen einer Bildungsstätte, zumal
sich die Redaktionen gleichsam
mit außerschulischen Themen beschäftigt hätten, vornehmlich mit
zeitgenössischer Politik. Zu Fragen
bei den Teilnehmenden führte jedoch die Aussageeffizienz des untersuchten Materials über das Untersuchungsobjekt, d.h. die Frage,
welches Publikum Schülerzeitungen überhaupt zu erreichen vermöchten und welche breitere Wirkung sie dabei erzielten.
Das Ende der Tagung wurde
schliesslich von Flavia Guerrini
(Innsbruck) begangen. Ihr Dissertationsprojekt zielt darauf ab, Diskurse sowie diskursive Strategien
des tirolischen Führsorgeerziehungsregimes zwischen 1945-1970
im Hinblick auf die jugendwohlfahrtstaatlichen
Interventionsmaßstäbe ‚mangelnde Erziehung‘
und ‚Verwahrlosung‘ zu ergründen.
Guerrini untersucht dazu anhand
von Mündel- und Jugendwohlfahrtsakten die Verfahren und Begründungen, die zur Einweisung
von Kinder und Jugendlichen in
Nachrichten und Berichte
42
Erziehungsheime führten. Die hierfür leitenden Maßstäbe, ‚mangelnde Erziehung‘ und ‚Verwahrlosung‘, seien dabei weitgehend im
Ermessen beteiligter Akteure gelegen, beispielsweise den Mitarbeitenden des Jugendamtes. In Anbetracht dieser nicht näher bestimmten Rechtsbegriffe interessieren
Guerrini daher insbesondere die
Vorgänge in diesem deutungsoffenen Raum. Nach den Leitsätzen der
Grounded Theory soll hier ein möglichst offener, unvoreingenommener Zugang an das Quellenmaterial
erfolgen, um selbiges anschließend relativ klassisch diskursanalytisch zu bearbeiten. Im Zentrum
stehe jedoch nicht die Offenlegung
einer tatsächlichen, objektiven
Wirklichkeit damaliger Heimeinweisungs- oder Erziehungspraktiken, sondern eine Rekonstruktion
historisch spezifischer Wirklichkeitskonstruktionen.
In ihrem kritischen Veranstaltungsrückblick ging Carola Groppe
(Hamburg) auf mehrerlei Entwicklungen ein, die ihr bei den Referaten aufgefallen waren, wobei vorwiegend zwei Spezifika hervorstachen:
1. Anhand der vorgestellten Forschungsprojekte ließen sich eindeutige Präferenzen in Bezug auf
die Epochenwahl ausmachen, in
concreto die vermehrte Untersuchung der Moderne bei gleichzei-
tiger Hintansetzung von Mittelalter
und Antike.
2. Für die verschiedenen Dissertationen seien in methodologischer
Hinsicht je individuelle Herangehensweisen entwickelt worden,
wodurch die Werkstatt einen großen Methodenpluralismus ans
Licht gebracht habe.
Wie schon in den Vorjahren, so
darf die Zürcher Werkstatt für historische Bildungsforschung auch
in diesem Jahr als gelungene Veranstaltung bezeichnet werden. Der
vergleichsweise kleine Rahmen,
der bewusst weder Marktplatz
noch Profilierungsbühne sein will,
gestattete offene, fruchtbare Forschungseinblicke, sachliche Diskussionen und entspannte Gespräche. Besondere Erwähnung
gilt ferner dem beherzten Engagement der fachlichen Begleiterin
Carola Groppe sowie aller Teilnehmenden, deren kritische Nachfragen und Kommentare mancherorts entscheidende Hinweise oder
nützliche Vergleichsfolien für die
eigene Arbeit lieferten. Angesichts
der positiven Resonanz, aber auch
im Hinblick auf wachsende Verflüchtigungstendenzen im Feld der
Bildungshistorie bleibt schließlich
zu betonen, dass Veranstaltungen
wie der Zürcher Werkstatt immer
mehr Bedeutung zukommt und eine Fortsetzung dieses Forums mit
Recht angestrebt wird.
Nachrichten und Berichte
43
Tagungsübersicht:
Elija Horn (Hildesheim): Sehnsucht nach Indien. Orientalismus in der deutschen Reformpädagogik in den 1920er und 1930er-Jahren.
Regula Burgi (Luxemburg): Die Krux die Internationalisierung zu historisieren.
Philipp Eigenmann (Zürich): Selbstorganisierte Bildung von Arbeitsmigranten in der Schweiz (1950-1990) – zur Problematik einer Bildungsgeschichte
von unten.
Katharina Schneider (Zürich): „The educational reflex“. Vom Scheitern der
Demokratie und politischen Lehrern. Eine ideengeschichtliche Analyse von
Konzeptionen politischer Bildung zwischen 1830 und 1849.
Catherina Schreiber (Luxemburg): Die curriculare Konstruktion der Nationalstaatsbürger. Epitom oder Sonderfall? Internationale Erklärungsmodelle
und nationale Fallstudien.
Anna Kranzdorf (Mainz): Wertewandel und Bildung – Versuch einer Längsschnittstudie zum Wert humanistischer und altsprachlicher Bildung von der
Weimarer Republik bis in die Bundesrepublik Deutschland (1920-1978).
Selma Haupt (Wuppertal): Zwischen Fachvortrag und öffentlicher Rede. Zur
Analyse der Rektoratsantrittsreden aus der Zeit des Deutschen Kaiserreichs.
May Jehle (Wien): Wie wir sehen, was wir sehen. Die Bedeutung des methodischen Zugangs für Analysen historischer Videoaufzeichnungen von Unterricht aus der DDR und der Bundesrepublik.
Markus Gippert (Wuppertal): Der politische Aspekt von Schülerzeitungen in
den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik.
Flavia Guerrini (Innsbruck): ‚Mangelnde Erziehung‘ und ‚Verwahrlosung‘ –
Diskurse und diskursive Strategien im Fürsorgeerziehungsregime.
Carola Groppe (Hamburg): Kritischer Tagungsrückblick.
Nachrichten und Berichte
44
Historische Diskursanalysen konkret –
Arbeit am Material
Atelier Bildungsgeschichtliche Forschung an der
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung, Berlin
Leitung: Prof. Dr. Sabine Reh (Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin, HU Berlin) und Selma Haupt (Bergische Universität Wuppertal); Referent: Prof. Dr. Philipp Sarasin, Universität Zürich
Tagungsbericht von Christina Gericke, Universität Hamburg
Am 3. und 4. Juni 2013 fand der
erste aus einer Folge weiterer geplanter Workshops in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche
Forschung in Berlin unter dem Titel
„Historische Diskursanalysen konkret – Arbeit am Material“ statt.
Hierzu geladen hatten Prof. Dr.
Sabine Reh (Berlin) und Selma
Haupt (Wuppertal).
Der Workshop wurde mit einem
Vortrag von Prof. Dr. Philipp Sarasin (Zürich) eröffnet, der zudem
den gesamten Workshop begleitete und neben Prof. Dr. Sabine Reh
seine Expertise zur Verfügung
stellte. Die Studien der Promovierenden boten das Material für die
gemeinsame Diskussion. In der
Vorbereitung des Workshops wurden allen Teilnehmenden vorab
neben einem Abstract der jeweiligen Studie auch ausgewählte Materialien zugesandt. Dank dieser
Vorarbeit konnten sich die TeilnehmerInnen inhaltlich auf die
Beiträge vorbereiten und Einblicke
in die Quellen selbst nehmen. Dieses Vorgehen hat – das kann vor-
weg genommen werden – die anschließenden Diskussionen bereichert, da die Möglichkeit des konkreten Bezugs auf das Material
gegeben war.
Der Vortrag von Philipp Sarasin
stand unter dem Titel „Diskursanalyse und Politik“. Ausgangspunkt
seines Vortrags waren grundlegende Aspekte der Diskursanalyse, wie sie in verschiedenen Arbeiten von Michel Foucault in den
1960er Jahren beschrieben wurden. Sarasin verwies hierin auf
Grundlagen, die für die Diskursanalyse als epistemologische
Haltung bedeutsam sind: Zum einen, dass für die Veränderung im
Raum spezifischer Diskurse (beispielweise des medizinischen Diskurs) notwendigerweise eine Analyse der veränderten, ermöglichenden politischen und institutionellen Strukturen als Teil nichtdiskursiver Verhältnisse zu erfolgen habe, die Foucault als „Existenzbedingungen“ von Diskursen
bezeichnet habe. Zudem knüpfte
er an das Bild des Anatomen an
Nachrichten und Berichte
45
und betonte den „vom Skalpell geführten Blick“ auf die räumliche
Ordnung der Gewebe und Organe
im Körper. Dieser Körper – das
heißt hier das Korpus von Texten –
müsse ein toter Körper sein. Aus
Foucault’scher Perspektive sei ein
hermeneutisches Verstehen im
Sinne eines „Verstehens- und Horizontverschmelzungsaktes“ ebenfalls zurück zu weisen. Der dritte
Punkt unterstrich nochmals, dass
Foucault, wenn er zunächst von
einer ‚analyse structurale du signifié, also einer Analyse des ‚Bezeichneten‘ spreche, die er später
durch den Begriff der ‚Diskursanalyse’ ersetzen wird, deutlich werde, dass die Diskursanalyse in
diesem Sinn nichts mit einer
Sprachanalyse zu tun habe. Im
nächsten Schritt nahm er eine Historisierung der Arbeiten Foucaults
selbst vor, indem er ausgehend
von Hinweisen in Foucaults Werk
dieses in das Zeitgeschehen einordnete und so eine politische Dimension in der Diskursanalyse
herausarbeitete. In diesem Sinne
seien Diskurse als Regelmäßigkeiten und Ordnungen des Sprechens
zu verstehen, die wie alle Ordnungen die Konflikte und Machtverhältnisse vergessen ließen, die zu
ihrer Errichtung geführt hätten.
Hieraus ergebe sich für Sarasin die
Frage, inwiefern der Diskursanalyse als theoretisches Projekt eine
politische Funktion innewohne, da
in ihr die Frage nach der Macht des
Sprechen-Könnens
aufgeworfen
werde. Angesichts veränderter Bedingungen durch Globalisierung
und Medialisierung durch Computer und Internet, welche anonymisierte
SprecherInnenpositionen
und ein ‚Wuchern der Diskurse‘
deutlich sichtbarer mache, stehe
die Diskursanalyse vor weiteren
Herausforderungen, die Konflikte
der ‚Gegenwart zu erfassen‘.
Die insgesamt 9 Beiträge der Teilnehmenden, die im Hauptteil vorgestellt wurden, gewährten einen
anregenden Einblick in die Vielfalt
aktueller diskursanalytischer Studien. Die Dissertationsprojekte erforschen ein weites Spektrum der
Bildungsgeschichte des 19. und
20. Jahrhunderts. Von der Frage
nach dem Erziehungsbegriff um
1800 über die Petitionsbewegung
zur Schulfrage an die Frankfurter
Nationalversammlung 1848/49 bis
zur Sexualaufklärung in der Bundesrepublik oder der politischen
Aushandlung des Kindertagesheimwesens in Österreich befassen sie sich mit den unterschiedlichsten Themen. Ebenso vielfältig
ist das herangezogene Quellenmaterial. Es reicht von Petitionstexten, über Rektoratsreden, internationale Zeitschriften, Fachbücher
und Pressemappen bis zu Sexualratgebern und Ego-Dokumenten.
Die Fragen, die in den zwei Tagen
angeregt diskutiert wurden, hatten
mindestens einen gemeinsamen
Fluchtpunkt, insofern sich die Teilnehmenden einem methodischen
Nachrichten und Berichte
46
Vorgehen zugewendet haben, welches eben kein Rezept darstellt,
sondern eher dem Prinzip eines
ungewohnten, ‚veränderten Blicks’
folgt, der Fragen aufwirft. Darüber
hinaus erschien es notwendig,
sich darüber zu verständigen, was
als Diskurs verstanden wird und
wo Grenzziehungen sinnvoll erscheinen, um mit ‚Diskurs’ als analytischer Kategorie arbeiten zu
können, ohne dabei zu essentialisieren.
Der Workshop hat Anlässe geboten, am Beispiel konkreter Qualifikationsarbeiten die methodologischen Probleme historischer Dis-
kursanalysen zu erörtern, die aufkommen, wenn ‚Diskontinuitäten’,
‚Brüche’, ‚Schwellen’, ‚Transformationen’ ins Blickfeld rücken. Viele
der Fragen, die erörtert wurden
(z.B. Erstellung von Auswahlkriterien und Abgrenzungen zur Gliederung des Materials, der Gebrauch
von Begriffen, die Spezifizierung
der Methode), waren bereits von
Foucault benannt und diskutiert
worden. Dass ein Bedarf des Austausches darüber spürbar geworden ist, lässt erahnen, dass auch
der nächste Workshop, in dem es
um das Arbeiten mit Datenbanken
gehen wird, regen Anklang finden
wird.
Programmübericht:
Montag 3.6.2013
Sabine Reh (Berlin): Einführung
Vortrag Philipp Sarasin (Zürich): Diskursanalyse und Politik
Vanessa Heiland (Leipzig): Grenzziehungen zwischen Religiösem und Säkularem in der Petitionsbewegung zur Schulfrage an die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49
Selma Haupt (Wuppertal): Die deutsche Universität als Ort nationaler Bildung. Zur Analyse der Rektoratsreden aus der Zeit des Deutschen Kaiserreichs.
Elija Horn (Hildesheim): Sehnsucht nach Indien: Orientalismus in der deutschen Reformpädagogik in den 1920er und 1930er Jahren.
Sylvia Lässig (Hamburg): Darstellungsprobleme einer diskursanalytischen
Arbeit. Das Beispiel des Erziehungsbegriffs 1785-1835.
Nachrichten und Berichte
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Dienstag 4.6.2013
Wilfried Göttlicher (Wien): Verloren im diskursiven Gewimmel? Aus der
Werkstatt eines angehenden Diskursanalytikers.
Martin Karcher (Hamburg): Kybernetik-Pädagogik- Steuerung
Rabea Fischer (Leipzig): Pressemappe und Deutungsmusteransatz- eine
sinnvolle Symbiose?
Christin Sager (Hildesheim): Das Ende der kindlichen Unschuld? Zur Geschichte der Sexualaufklärung in der Bundesrepublik Deutschland
Julia Deyss-Inquart (Graz): Die politische Aushandlung des Kindertagesheimwesens
Sabine Reh (Berlin): Abschluss
Gedächtnispreis zu Ehren von Fritz Bärmann
Zum 100. Geburtstag des Pädagogen Prof. Dr. h.c. Fritz Bärmann
(1913-2010) am 17. Februar lobte
das Fach Erziehungswissenschaft
der Bergischen Universität Wuppertal einen Gedächtnispreis zu
seinen Ehren aus.
Prof. Bärmann hat die Lehrerausbildung in Wuppertal maßgeblich
geprägt. Als Verfasser von Schulbüchern und schulpädagogischen
Studien sowie als wissenschaftlicher Berater hat er die Entwicklung
der Grundschule in NRW und darüber hinaus beeinflusst. Ganze
Schülergenerationen lernten Mathe mit den Lehrwerken von Prof.
Bärmann, z.B. der „Zauberfibel“.
Mathematik für Grundschüler war
eines seiner Forschungsgebiete.
Auch seine Praxis der Schreiberziehung mündete in Forschung und
Lehre. Als Experte für die Wirksamkeit von Sprache im Unterricht
arbeitete er seit 1958 als Mitherausgeber an der Lesebuchreihe
„Auf großer Fahrt“, die auch bundesweit Beachtung fand.
Das von Prof. Bärmann entwickelte
so genannte „Wuppertaler Modell“
der Lehrerausbildung verknüpfte
schulpraktische Studien angehender Lehrer mit wissenschaftlichen
Studien. Seine praxisorientierte
Nachrichten und Berichte
48
Arbeit erfolgte im Kontext eines
gesellschafts-, bildungs- und berufspolitischen Engagements, u.a.
in der Lehrergewerkschaft GEW.
1956 war Prof. Bärmann, damals
Rektor einer Volksschule im hessischen Weilburg, auf eine neu eingerichtete Professur für Schulpädagogik an die Pädagogische Akademie Wuppertal berufen worden,
eine der Vorgängereinrichtungen
der späteren Universität. 1978
wurde Bärmann der erste Ehrendoktor der 1972 gegründeten
Hochschule. 1978 wurde er auch
emeritiert. 2010 verstarb Prof.
Bärmann im Alter von 96 Jahren.
1956 war Fitz Bärmann, damals
Rektor einer Volksschule im hessischen Weilburg, auf eine neu eingerichtete Professur für Schulpädagogik an die Pädagogische Akademie Wuppertal berufen worden,
eine der Vorgängereinrichtungen
der späteren Universität. 1978
wurde er der erste Ehrendoktor der
1972 gegründeten Hochschule, im
selben Jahr wurde er emeritiert.
2010 verstarb Prof. Bärmann im
Alter von 96 Jahren.
Die Arbeiten können sich auf Fritz
Bärmanns gesamtes pädagogisches Wirken oder auf Teilaspekte
seines Werks beziehen. Für ihre
Untersuchungen können die Forscherinnen und Forscher den umfangreichen Nachlass von Fritz
Bärmann im Archiv der Uni Wuppertal einsehen. Möglich sind Studien im Rahmen von Qualifikationsarbeiten (Master, Promotion)
oder unabhängigen Forschungsarbeiten.
Bewerbungen für den Fritz Bärmann-Gedächtnispreis müssen bis
zum 15. Dezember 2013 bei der
Fachsprecherin des Faches Erziehungswissenschaft in digitalisierter Form sowie einem Ausdruck
eingereicht werden. In der Jury
werden Vertreter des Fachs Erziehungswissenschaft, des Universitätsarchivs sowie des Fachgebiets,
aus dem die Bewerbung stammt,
vertreten sein.
Weitere Informationen (Teilnahmebedingungen) unter
www.erziehungswissenschaft.uni-wuppertal.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Rita Casale, Fachsprecherin Erziehungswissenschaft, Telefon
0202/439-2290, E-Mail casale@uni-wuppertal.de
Dr. Joachim Studberg, Universitätsarchiv, Telefon 0202/439-1972, E-Mail
archiv@uni-wuppertal.de
Nachrichten und Berichte
49
5. Veranstaltungskalender
Frauenbildung und Emanzipation in der Habsburger Monarchie.
Der südslawische Raum und seine Wechselwirkung zu Wien,
Prag und Budapest
Tagung am Institut für Wissenschaft und Kunst,
Dokumentationsstelle Frauenforschung, AG biografiA in Wien
am 13. und 14. Juni 2014
Die Anfänge der Frauenemanzipation und Frauenbildung im Kulturraum der südslawischen Länder
der ehemaligen Habsburger Monarchie müssen im Zusammenhang mit der politisch-kulturellen
Bewegung des Illyrismus betrachtet werden. Während politische
Spannungen und Konflikte eine
Konstante der Beziehungen zu Budapest im 19. Jahrhundert waren,
entwickelten sich Prag, Wien und
Graz zu wichtigen Wirkungsstätten
der intellektuellen Elite. So schloss
sich die erste kroatische Feministin Dragojla Jarnević in Graz der
illyrischen Bewegung an. Die
tschechische Autorin Božena Němcová wird ins Kroatische übersetzt,
ihre Erzählungen und Artikel werden in der kroatischen Presse an
prominenter Stelle veröffentlicht.
In der zweiten Hälfte des 19. Jhs.
gewinnt Prag durch seine entschlossene Frauenbewegung und
ihre Ausstrahlung in den SüdOsten der Monarchie immer mehr
an Bedeutung. Dieser Einfluss wird
verstärkt durch die engagierte kulturelle Tätigkeit der aus Böhmen
stammenden LehrerInnen sowohl
in Kroatien als auch in Bosnien
und Herzegowina.
In der letzten Dekade des ausgehenden 19. Jahrhunderts bietet die
Moderne eine breite Front zur Austragung von Konflikten politischer
und gesellschaftsspezifischer Art.
Zunehmend stehen auch geschlechtsspezifische Fragen im
Zentrum des öffentlichen Dialogs.
Die Frauenbewegung in Kroatien
stützt sich in ihren Bestrebungen
auf die Lehrerinnen-Vereine und
die pädagogische Arbeit am staatlichen Mädchenlyzeum, geleitet
von Maria Jambriššak, an dem engagierte Lehrerinnen, wie Camilla
Lucerna und Jagoda Truhelka, unterrichten und wo einige zukünftige Frauenrechtlerinnen ausgebildet werden. Marija Jurić Zagorka,
bedeutende Kämpferin für Frauen-
Veranstaltungkalender
50
rechte, Romanautorin und Journalistin, als Korrespondentin in Wien
und Budapest tätig, engagiert sich
politisch auch als Redakteurin und
organisiert in Zagreb die erste Protestkundgebung der Frauen. Die
slowenische Feministin und Autorin Zofka Kveder lebt und schreibt
in Triest, Prag und Zagreb. Es entstehen erste Zeitschriften für Frauen und es werden der Frauenfrage
wöchentliche Beilagen in führenden Zeitschriften gewidmet. Dabei
spielt die deutschsprachige Presse
eine wichtige Rolle.
Besondere Aufmerksamkeit gilt in
der Zeit von der Jahrhundertwende
bis in die Zwischenkriegszeit einem von Mehrsprachigkeit gekennzeichneten Kulturraum der
bürgerlich-jüdischen Enklave in
Osijek (Slawonien), der im Rahmen
der Tagung behandelt und untersucht wird. Von engen Lebensräumen in einer patriarchalischen Gesellschaft, die keine Kreativität für
Frauen – sei es im Privatleben, sei
es zur Bildung oder dem Wissenserwerb – zuließ, berichtet poetisch
Wilma von Vukelich in ihren Memoiren.
Der für diese Tagung ausgewählte
historische Rahmen begrenzt sich
auf das letzte Jahrhundert des Bestehens der Monarchie, erstreckt
sich jedoch bis in die Zwischenkriegszeit. Nach Jahrhunderten der
gemeinsamen Geschichte war das
Erbe und der Einfluss Österreichs besonders jedoch die deutsche
Sprache - in den Ländern der ehemaligen Monarchie noch sehr lebendig.
Die OrganisatorInnen hoffen durch
zahlreiche Beiträge die Wege weiblicher Emanzipation als Wechselwirkung und Kulturtransfer innerhalb der Länder der Monarchie erhellen zu können. Das Entstehen
des feministischen Bewusstseins
erfolgte in einem von unterschiedlichen Kulturen und Sprachen gekennzeichneten Raum, was von
den Autorinnen keinesfalls als
hinderlich wahrgenommen wurde.
Vielmehr unterstützten Frauenrechtlerinnen und Autorinnen einander, korrespondierten und verfassten Artikel zur Verteidigung
ihrer Freundinnen und Kommilitoninnen. Sprachliche Barrieren gab
es kaum: Bis zum Vorabend des
Zweiten Weltkrieges galt Deutsch
noch immer als „Universalsprache“ innerhalb der ehemaligen
Habsburger Monarchie.
Mit besonderer Aufmerksamkeit
werden Biographien, Wirkungsstätten und Wege jener Frauen erforscht, die Pionierarbeit im Kampf
für die Gleichberechtigung der
Frau – politische, kulturelle und
gesellschaftliche – über die
Sprach- und Nationalgrenzen hinaus, geleistet haben.
Die Tagung knüpft an das bestehende Projekt „biografiA. biografische datenbank und lexikon österreichischer frauen“ (www. biogra-
Veranstaltungkalender
51
fia.at) an, indem es einen frauenbiografisch bislang wenig erforschten Bereich thematisiert und
weitergehende Kooperationen anstrebt. Die biografischen Daten
und Forschungsergebnisse werden
im Rahmen der Tagung präsentiert
und fließen in die Datenbank ein.
Eine Publikation der Beiträge ist in
der Reihe „biografiA. Neue Ergebnisse
der
Frauenbiografieforschung“ (Praesens Verlag, Wien)
geplant.
bei die Länge des Vortrags 20 Minuten nicht überschreiten sollte.
Eine Kurzvita und ein Exposé Ihres
Vortragsvorhabens bitten wir bis
zum 15. November 2013 an beide
Koordinatorinnen Dr. Ilse Korotin
(ilse.korotin@univie.ac.at) und
Dr. Vesela Tutavac (vesela.tutavac
@univie.ac.at) zu senden.
Wir sind bemüht, Reise- und Aufenthaltskosten zu übernehmen,
können derzeit aber noch keine
definitive
Zusage
machen
Für jede/n ReferentIn sind insgesamt 30 Minuten vorgesehen, wo-
Von der Fibel zum Smartboard. Praktiken
des Schreiben- und Lesenlernens in der Schule der Moderne
BBF-Ausstellung verlängert bis 15. November 2013
In der Ausstellung „Von der Fibel
zum Smartboard: Praktiken des
Schreiben- und Lesenlernens in
der Schule der Moderne“ wird die
Geschichte des Lesens und
Schreibens in den letzten 250 Jahren Schulwirklichkeit lebendig.
Objekte wie Schiefertafel, Füllfederhalter, Fibel und Co. vermitteln
den Besucherinnen und Besuchern, wie unterschiedliche Praktiken des Schreib- und Leseunterrichts aussahen und welche Bedeutung sie für das Individuum
hatten: Wie lernten die Schülerin-
nen und Schüler lesen und schreiben? Mit welchen Werkzeugen
schrieben, was lasen sie? Wie
zeigten sich diese Praktiken am
Bildungs- und Lernort Schule? Auf
welche Weise wurden dabei die
Lernenden gefördert, aber auch
diszipliniert? Wie wurden ihre
Hand beim Schreiben, ihre Haltung
und ihre Stimme geformt? Und wie
veränderte sich das alles im Laufe
der Zeit?
Anhand von fünf Ausstellungsstationen sollen diese Fragen mithilfe
von Büchern, Fotografien und weiteren Bibliotheks- und Archivmate-
Veranstaltungkalender
52
rialien aus dem umfangreichen
Bestand der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche
Forschung
beantwortet werden.
Die Ausstellung veranschaulicht
die materialisierende und kreative
Kraft des Schreibens und Lesens
und zeigt auf, dass Lesen und
Schreiben nicht nur Akte der Herstellung, Speicherung und Ordnung von Wissen sind, sondern in
ihren kulturellen Bedeutungen
stets auch gesellschaftliche Vorstellungen spiegeln und normierend wirken.
rin der BBF, folgte ein Vortrag von
Frau Dr. Verena Stürmer (JuliusMaximilians-Universität,
Würzburg) mit dem Titel „Stellenwert
der Fibel als zentrales Medium des
Lesenlernens in der DDR - bildungspolitische und unterrichtspraktische Aspekte". Im Anschluss
führte Denise Wilde in die Ausstellung ein.
Die Ausstellung wurde am Donnerstag, 30. Mai 2013, feierlich eröffnet. Nach der Begrüßung durch
Frau Prof. Dr. Sabine Reh, Direkto-
Die Ausstellung wird bis Freitag,
15. November, 2013 verlängert und
schließt mit der Tagung „Praktiken
des Schreiben- und Lesenlernens
in der Schule der Moderne“.
Die Ausstellung ist Montag bis
Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Der Eintritt zur Ausstellung ist für
Besucherinnen und Besucher frei.
Praktiken des Schreiben- und Lesenlernens
in der Schule der Moderne
Tagung am Freitag, 15. November 2013, in der BBF
Die Tagung beleuchtet die schulische Praktiken und die Materialität
des Lesen- und Schreibenlernens
in interdisziplinärer Perspektive.
Lesen und Schreiben werden einerseits als Prozesse der Kultivierung und Ästhetisierung behandelt, also als Akte der Aneignung
von Welt und der Produktion von
Wissen. Sie werden anderer-
seits als Bestandteile von Subjektivierungsprozessen verstanden,
in denen historisch je in besonderer Weise Subjekte mit bestimmten
Gewohnheiten und Haltungen hergestellt werden.
Die Vermittlung der Kulturtechniken Schreiben und Lesen zählt zu
den zentralen Funktionen der
Schule. Im Laufe der VermittlungsVeranstaltungkalender
53
geschichte des Lesens und Schreibens haben sich Methoden und
Techniken herausgebildet. Eine
Bestandsaufnahme der Praktiken
des Lesen- und Schreibenlernens
veranschaulicht Kontinuitäten und
langsame
Wandlungsprozesse,
aber auch Diskontinuitäten des
Lehrens, Unterrichtens und Lernens und befragt diese in bildungsgeschichtlicher Perspektive.
Im Rahmen der Tagung werden
neben einem Überblick über die
Forschungen zur Geschichte des
Lesens und Schreibens bzw. dessen Erlernen in der Schule unterschiedliche Werkzeuge und Praktiken vorgestellt und in einem interdisziplinären wissenschaftlichen
Kontext diskutiert: Wie sahen unterschiedliche
Praktiken
des
Schreib- und Leseunterrichts aus
und wie veränderten sie sich? Welche – sich vielleicht auch wandelnde – Bedeutung hatten sie für
das Individuum? Wie lernten die
Schülerinnen und Schüler zu unterschiedlichen Zeiten lesen und
schreiben? Mit welchen Werkzeugen schrieben sie bzw. erlernten
sie das Schreiben, was lasen sie,
anhand welcher Texte und Medien
lernten sie in der Schule lesen?
Wie wurden ihre Hand beim
Schreiben, ihre Haltung und ihre
Stimme geformt? Welche Herausforderungen stellten sich für Lehrende beim Vermitteln, welche für
die Schülerinnen und Schüler beim
Lesen- und Schreibenlernen? Auf
welche Weise wurden dabei die
Lernenden gefördert, aber gleichzeitig auch diszipliniert und als
unterschiedlich fähige Lesende
und Schreibende kategorisiert?
Die Tagung zeigt auf, dass Lesen
und Schreiben nicht nur Akte der
Herstellung, Speicherung und
Ordnung von Wissen sind, sondern
sie in ihren kulturellen Bedeutungen stets auch gesellschaftliche
Vorstellungen spiegeln und normierend wirken. Sie lenkt den
Blick auf die materialisierenden
und kreativen Potentiale des
Schreibens und Lesens und die
damit
verbundenen
schulgeschichtlichen Entwicklungen. Die
Tagung schließt in dieser Weise an
aktuelle erziehungswissenschaftliche sowie sozial- und kulturgeschichtliche Überlegungen zu einem „Material turn“ an. Sie verweist auf die Bedeutung von Praktiken für Erziehungs- und Bildungsprozesse und deren Geschichte sowie auf die Notwendigkeit ihrer wissenschaftlichen Erforschung.
Die Tagung bildet den Abschluss
der aktuellen BBF-Ausstellung
„Von der Fibel zum Smartboard.
Praktiken des Schreiben- und Lesenlernens in der Schule der Moderne“.
Veranstaltungkalender
54
Organisation:
Prof. Dr. Sabine Reh (BBF) und Dipl.-Päd. Denise Wilde (HumboldtUniversität zu Berlin)
Tagungsprogramm:
Das Tagungsprogramm wird in Kürze online gestellt.
Die Teilnahme an der Tagung ist kostenfrei. Gäste sind herzlich willkommen. Um Anmeldung wird bis Freitag, 1. November 2013, gebeten.
Kontakt und Anmeldung:
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung
Christine Heinicke
Warschauer Straße 34-38
10243 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 293360–660
heinicke@dipf.de
www.bbf.dipf.de
10. Forum junger Bildungshistorikerinnen und Bildungshistoriker
Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung Berlin, 12. und
13. September 2014
F Den Call for Papers finden Sie auf S. 15.
Veranstaltungkalender
55
6. Neuerscheinungen zur Erziehungs- und
Bildungsgeschichte
Für die Selbstanzeigen werden nur Titel genannt, die von den Mitgliedern
selbst gemeldet wurden.
Diese Rubrik läuft aus (s. S. 4). Bitte melden Sie für den nächsten Rundbrief
keine Neuerscheinungen mehr.
Ihre Sibylle Volz
Bauer, Walter
Bücher:
Rothenburger Präzeptorenbuch: die Lehrerschaft der nachreformatorischen Lateinschule in der Reichsstadt Rothenburg ob der Tauber; 15441802. Verein für Bayerische Kirchengeschichte. Nürnberg: VBKG, 2012.
Blum, Matthias
Bücher:
Blum, Matthias/ Kampling, Rainer (Hrsg.): Zwischen katholischer Aufklärung und Ultramontanismus: Neutestamentliche Exegeten der „Katholischen Tübinger Schule“ im 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung für die katholische Bibelwissenschaft, Stuttgart: Steiner, 2012. (Contubernium; 79).
Aufsätze:
Andreas Benedikt Feilmoser (1777-1831) – ein bedeutender Exeget der Katholischen Tübinger Schule. In: Blum, Matthias/ Kampling, Rainer (Hrsg.):
Zwischen katholischer Aufklärung und Ultramontanismus: Neutestamentliche Exegeten der „Katholischen Tübinger Schule“ im 19. Jahrhundert und
ihre Bedeutung für die katholische Bibelwissenschaft, Stuttgart: Steiner,
2012, S. 103-130. (Contubernium; 79).
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
56
Macht die Ohrfeige krank? Die körperliche Züchtigung von Kindern im
Spiegel der Leitentscheidung des Bundesgerichtshofes von 1957. In: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 17 (2011), S. 225-244.
„Im preußischen Gymnasium wurden wir gründlich ‚verjudet‘“ – Der Reformpädagoge Friedrich Wilhelm Foerster zwischen Friedenspädagogik
und „Judenfrage“. In: Renovatio. Zeitschrift für das interdisziplinäre Gespräch 68 (2012), S. 25-33.
Art. Amici Israel. In: Handbuch des Antisemitismus: Judenfeindschaft in
Geschichte und Gegenwart, Band 5: Organisationen, Institutionen, Bewegungen, herausgegeben von Wolfgang Benz in Zusammenarbeit mit Werner Bergmann, Johannes Heil, Juliane Wetzel und Ulrich Wyrwa, Berlin: De
Gruyter Saur, 2012, S. 22-25.
Rezensionen:
Böttrich, Christfried: Petrus: Fischer, Fels und Funktionär, Leipzig: Evang.
Verl.-Anst., 2001. (Biblische Gestalten; 2). In: Bibel und Kirche 67 (2012), S.
244-245.
Damberg, Wilhelm/ Frings, Bernhard/ Jähnichen, Traugott/ Kaminsky, Uwe: Mutter Kirche - Vater Staat? Geschichte, Praxis und Debatten der konfessionellen Heimerziehung seit 1945, Münster: Aschendorff, 2010. In: HSoz-u-Kult (http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2012-2081); Historische Bildungsforschung Online, [03.05.2012]
(http://www.fachportal-paedagogik.de/hbo/hbo_set.html?Id=585)
Frings, Bernhard/ Kaminsky, Uwe: Gehorsam - Ordnung - Religion. Konfessionelle Heimerziehung 1945 – 1975, Münster: Aschendorff, 2012. In: HSoz-u-Kult
[04.12.2012]
(http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/
rezensionen/2012-4-196);
Historische
Bildungsforschung
Online
(http://www.fachportal-paedagogik.de/hbo/hbo_set.html?Id=610).
Heid, Stefan (Hrsg.): Petrus und Paulus in Rom: eine interdisziplinäre Debatte, Freiburg, Br.; Basel; Wien: Herder, 2011. In: Bibel und Kirche 67
(2012), S. 249-250.
Hengel, Martin: Der unterschätzte Petrus. Zwei Studien, Tübingen 2. Aufl.
2007. In: Bibel und Kirche 67 (2012), S. 245-248.
März, Claus-Peter: Petrus: sein Leben, sein Wirken, seine Zeit, Leipzig:
Benno, 2010. In: Bibel und Kirche 67 (2012), S. 248-249.
Schultheiß, Tanja: Das Petrusbild im Johannesevangelium, Tübingen: Mohr
Siebeck, 2012. (Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament,
Reihe 2; 329). In: Bibel und Kirche 67 (2012), S. 252-253.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
57
Zwierlein, Otto: Petrus in Rom: die literarischen Zeugnisse; mit einer kritischen Edition der Martyrien des Petrus und Paulus auf neuer handschriftlicher Grundlage, Berlin ; New York, NY: de Gruyter, 2., durchges. und erg.
Aufl. 2010. (Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte; 96). In:
Bibel und Kirche 67 (2012), S. 251-252.
Bölling, Rainer
Aufsätze:
Frankreichs Zentralabitur ist kein Vorbild für Deutschland. In: Frankfurter
Allgemeine Zeitung vom 15.03.2012.
Wohin der Akademisierungswahn langfristig führt. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24.05.2013.
Bosse, Heinrich
Bücher:
Bildungsrevolution 1770-1830. Hg. mit einem Gespräch von Nacim Ghanbari. Heidelberg: Winter, 2012. (Reihe Siegen; 169)
Dudek, Peter
Bücher:
„Wir wollen Krieger sein im Heere des Lichts“: Reformpädagogische
Landerziehungsheime im hessischen Hochwaldhausen 1912 – 1927, Bad
Heilbrunn: Klinkhardt, 2013.
Aufsätze:
Siegfried Bernfeld – Jugendkultur und Zionismus. In: Stambolis, Barbara
(Hrsg.): Jugendbewegt geprägt. Essays zu autobiographischen Texten von
Werner Heisenberg, Robert Jungk und vielen anderen, Göttingen:
V & R Unipress, 2013, S. 125-135.
Biographische Annäherungen an Siegfried Bernfeld
(http://buecher.hagalil.com/2012/05/bernfeld-2/) [06.05.2012].
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
58
Gangl, Verena
Bücher:
Metamorphosen der Diätetik und Psychohygiene zur Gesundheitserziehung: Eine historisch-systematische Untersuchung, Würzburg: Ergon-Verl.,
2013. (Erziehung, Schule, Gesellschaft; 66)
Grunder, Hans-Ulrich
Bücher:
Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.):
Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad Heilbrunn: Klinkhardt,
2013.
Grunder, Hans-Ulrich/ Bernhard, Armin/ Klemm, Ulrich/ Schuhmann, Maurice: Freiheitliche Pädagogik: Bildung und Erziehung in frühsozialistischen,
libertären und reformpädagogischen Kontexten, Münster, Westf.: Klemm u.
Oelschläger, 2013.
Gutwerk, Simone
Bücher:
Host Nation Studies: A Language and Culture Program in US-American
Elementary Education in Germany, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013. (Zugl.:
Würzburg, Univ., Diss., 2012)
Hansen-Schaberg, Inge
Buch:
Hansen-Schaberg, Inge/ Thöner, Wolfgang/ Feustel, Adriane (Hrsg.): Entfernt: Frauen des Bauhauses während der NS-Zeit – Verfolgung und Exil,
München: Ed. Text + Kritik, 2012. (Frauen und Exil; 5)
Aufsätze:
Die Bildungsidee des Bauhauses und ihre Materialisierung in der künstlerischen Tätigkeit ausgewählter Absolventinnen. In: Hansen-Schaberg, InNeuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
59
ge/ Thöner, Wolfgang/ Feustel, Adriane (Hrsg.): Entfernt: Frauen des Bauhauses während der NS-Zeit – Verfolgung und Exil, München: Ed. Text +
Kritik, 2012, S. 17-40. (Frauen und Exil; 5)
Hugo Gaudig und die Mädchenbildung. In: Flöter, Jonas/ Ritzi, Christian
(Hrsg.): Hugo Gaudig – Schule im Dienst der freien geistigen Arbeit, Bad
Heilbrunn: Klinkhardt, 2012, S. 55-71.
Geschlechterkonstruktionen in reformpädagogischen Kontexten. In: Fitzner, Thilo/ Kalb, Peter/ Risse, Erika (Hrsg.): Reformpädagogik in der Schulpraxis, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2012, S. 250-256.
Die Universität Göttingen und die wissenschaftliche Karriere von Frauen:
ein bildungshistorisches Forschungspraktikum. In: Zeitschrift für Museum
und Bildung 74 (2012), S. 23-40.
Prof. Dr. Grete Henry-Hermann (1901-1984). In: Zeitschrift für Museum und
Bildung 74 (2012), S. 104-122.
Das besondere Exponat: Die Dorothea Schlözer-Medaille. In: Zeitschrift für
Museum und Bildung 74 (2012), S. 210-214.
Heinze, Carsten
Aufsätze:
Heinze, Carsten/ Heinze, Kristin: Corporal Punishment as a Means of Education? Patterns of Interpretation in the German Educational Discourse in
the First Half of the 19th Century. In: Social and Education History, 2(2013)
1, S. 44-77.
(www.hipatiapress.info/hpjournals/index.php/hse/article/view/505/pdf).
Hellekamps, Stephanie
Bücher:
Hellekamps, Stephanie/ LeCam, Jean-Luc/ Conrad, Anne (Hrsg.): Schulbücher und Lektüren in der vormodernen Unterrichtspraxis, Wiesbaden:
Springer VS, 2012. (Zeitschrift für Erziehungswissenschaft; Sonderheft; 17)
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
60
Hoffmann-Ocon, Andreas
Bücher:
Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.):
Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad Heilbrunn: Klinkhardt,
2013.
Hopfner, Johanna
Bücher:
Gerdenitsch, Claudia/ Hopfner, Johanna (Hrsg.): Erziehung und Bildung in
ländlichen Regionen = Rural education, Frankfurt/M. [u.a.]: Lang, 2011. (Erziehung in Wissenschaft und Praxis; 8/ Hrsg. Johanna Hopfner).
Németh, András/ Ehrenhard Skiera (Hrsg.): Lehrerbildung in Europa. Geschichte, Struktur und Reform, Frankfurt/M. [u.a.]: Lang, 2012. (Erziehung
in Wissenschaft und Praxis; 9/ Hrsg. Johanna Hopfner).
Aufsätze:
„Damit man den Gedanken des Rechts habe, muss man zum Denken gebildet sein“ (Hegel). Einige Paradoxien des Rechts auf Bildung. In: Winkler,
Michael/ Vieweg, Klaus (Hrsg.): Bildung und Freiheit: ein vergessener Zusammenhang, Paderborn: Schöningh, 2012, S. 55-63.
Kabaum, Marcel
Milieutheorie deutscher Pädagogen (1926–1933). Pädagogische Soziologie
bei Walter Popp, Adolf Busemann und Max Slawinsky, Würzburg: ErgonVerl., 2013. (Erziehung, Schule, Gesellschaft; 65).
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
61
Kipp, Martin
Bücher:
Kipp, Martin/ Struve, Klaus/ Tramm, Tade/ Vollmer, Thomas (Hrsg.): Tradition und Innovation, Münster: Lit, 2004. (Hamburger Beiträge zur beruflichen Aus- und Weiterbildung; 4).
Kipp, Martin/ Buchmann, Ulrike/ Huisinga, Richard (Hrsg.): Lesebuch für
Querdenker. Festschrift für Rolf Seubert zum 65. Geburtstag, Frankfurt am
Main: Verl. der Ges. zur Förderung Arbeitsorientierter Forschung und Bildung, 2006.
Kipp, Martin/ Büchter, Karin (Hrsg.): Berufspädagogisch-historische Medienanalyse - Bilder, Fotos, Filme, Berufsordnungsmittel, Lehrgänge, Zeitschriften und Werkbibliotheken, Oldenburg: BIS-Verl. der Carl-vonOssietzky-Univ., 2007. (Beiträge zur Berufs- und Wirtschaftspädagogik;
21).
Aufsätze:
Kipp, Martin: Wandsprüche in industriellen Lehrwerkstätten. In: Jelich,
Franz-Josef/ Kemnitz, Heidemarie (Hrsg.): Die pädagogische Gestaltung
des Raums. Geschichte und Modernität. Bad Heilbrunn/ Obb.; 2003, S.
373-390.
Kipp, Martin/ Stomporowski, Stephan: Zwischen Utopie und Realität Ideengeschichtliche Aspekte der Produktionsschulentwicklung. In: Büchter, Karin/ Gramlinger, Franz/ Seyd, Wolfgang/ Tramm, Tade (Hrsg.): Den
Menschen verpflichtet - Dimensionen berufs- und wirtschaftspädagogischer Reflexion - Festschrift für Willi Brand zum 60. Geburtstag. (Berufsund Wirtschaftspädagogik online, 21.10.2003, http://www.bwpat.de).
Kipp, Martin/ Büchter, Karin: Betriebliche Weiterbildung in der Weimarer
Republik und im Nationalsozialismus - Anstöße - Funktionen – Kontexte.
In: Bredow, Antje/ Dobischat, Rolf/ Rottmann, Joachim (Hrsg.): Berufs- und
Wirtschaftspädagogik von A bis Z. Grundlagen, Kernfragen und Perspektiven. Festschrift für Günter Kutscha zum 60. Geburtstag, Baltmannsweiler:
Schneider-Verl. Hohengehren, 2003, S. 101-117.
Kipp, Martin/ Büchter, Karin: Historische Berufsbildungsforschung - Positionen, Legitimationen und Profile - ein Lagebericht. In: Jahrbuch für Historische Bildungsforschung 9 (2003), S. 301-324.
Kipp, Martin: Berufsbildungsprogramme im Wandel. In: Kipp, Martin/
Struve, Klaus/ Tramm, Tade/ Vollmer, Thomas (Hrsg.): Tradition und InnoNeuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
62
vation, Münster: Lit, 2004, S. 7-62. (Hamburger Beiträge zur beruflichen
Aus- und Weiterbildung; 4)
Büchter, Karin/ Kipp, Martin: Historische Berufsbildungsforschung als
Aufgabe der Berufs- und Wirtschaftspädagogik. In: Busian, Anne/ Drees,
Gerhard/ Lang, Martin (Hrsg.): Mensch - Bildung - Beruf. Herausforderungen an die Berufspädagogik. Festschrift für Günter Pätzold zum 60. Geburtstag, Bochum ; Freiburg [Breisgau]: Projekt-Verl., 2004, S. 209-225.
(Dortmunder Beiträge zur Pädagogik; 35)
Kipp, Martin/ Büchter, Karin: Keine Zeit für Bildung? In: Thedorff, Andreas
(Hrsg.): Schon so spät? Zeit. Lehren. Lernen. Festschrift für Prof. Dr. Karlheinz A. Geißler, Stuttgart: Hirzel, 2004, S. 37-58.
Kipp, Martin/ Miller-Kipp, Gisela: ZBW-Geschichtsschreibung – (k)ein Feld
für Legendenbildung? In: Zeitschrift für Berufs- und Wirtschaftspädagogik
100 (2004), S. 529-534.
Kipp, Martin/ Horlebein, M./ Münk, D./ Lipsmeier, A./ Pätzold, G.: Theoretische Fundierung - Berufs- und wirtschaftspädagogische Basis: VISUBA im
Kontext der Historischen Berufsbildungsforschung. In: Staatsinstitut für
Schulqualität und Bildungsforschung (Hrsg.): Berufsbildung in Deutschland: Ausstellungskonzept zu ihrer Geschichte und Gegenwart - Abschlussbericht zum BLK-Modellversuch "VISUBA", München, 2004, S. 1017.
Betrieb als Lernort. Ganzheitliche Facharbeiterausbildung im VolkswagenVorwerk Braunschweig – Best Practice-Beispiel der Deutschen Arbeitsfront. In: Berufs- und Wirtschaftspädagogik online, Ausgabe 9, Dezember
2005 (http://www.bwpat.de)
Jüdische Berufsbildungs-Selbsthilfe in Hamburg während der NS-Zeit: Angebote und Einrichtungen zur Berufsumschichtung und Erstausbildung. In:
Brand, Willi/ Schulz, Rainer (Hrsg.): Berufliche Rehabilitation im Spannungsfeld von Politik, Praxis und Wissenschaft, Hamburg: Hamburger
Buchwerkstatt, 2006, S. 177-188.
Produktionsschule - über die neuerliche Faszination und Wirksamkeit einer
alteuropäisch-pädagogischen Idee in Deutschland. In: Kipp, Martin/
Buchmann, Ulrike/ Huisinga, Richard (Hrsg.): Lesebuch für Querdenker.
Festschrift für Rolf Seubert zum 65. Geburtstag, Frankfurt am Main: Verl.
der Ges. zur Förderung Arbeitsorientierter Forschung und Bildung, 2006, S.
133-155.
Die Lehrwerkstatt - Zeitschrift für betriebliche Berufserziehung in Industrie
und Handwerk (1938-1944). In: Kipp, Martin/ Büchter, Karin (Hrsg.): BeNeuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
63
rufspädagogisch-historische Medienanalyse - Bilder, Fotos, Filme, Berufsordnungsmittel, Lehrgänge, Zeitschriften und Werkbibliotheken, Oldenburg: BIS-Verl. der Carl-von-Ossietzky-Univ., 2007, S. 57-103. (Beiträge zur
Berufs- und Wirtschaftspädagogik; 21).
Die Geschichte der Bezirksfortbildungsschule Mengeringhausen (1925 1937). In: Faßhauer, Uwe/ Münk, Dieter/ Paul-Kohlhoff, Angela (Hrsg.): Berufspädagogische Forschung in sozialer Verantwortung - Festschrift für Josef Rützel zum 65. Geburtstag, Stuttgart: Steiner, 2008, S. 33-46.
Der Deutsche Ausschuss für Technisches Schulwesen (DATSCH): Entstehung - Positionen - Wirkungen. In: Bundesinstitut für Berufsbildung
(Hrsg.): 100 Jahre Ordnung in der Berufsbildung. Vom Deutschen Ausschuss für Technisches Schulwesen - DATSCH - zum Bundesinstitut für Berufsbildung – BIBB, Bielefeld, 2008, S. 15-50.
Kipp, Martin/ Büchter, Karin: Berufsbildung in der Zeit der Reformpädagogik – 1880-1933. In: Diettrich, Andreas/ Frommberger, Dietmar/ Klusmeyer, Jens (Hrsg.): Akzentsetzungen in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik.
Holger Reinisch wird 60 und Wegbegleiter schreiben zu seinen Themen,
Berufs- und Wirtschaftspädagogik online, 19. Januar 2009, Ausgabe 2)
(http://www.bwpat.de)
Einhundert Jahre Berufsforschung und Berufsordnung in Deutschland: Entstehung und Wirkungen des Deutschen Ausschusses für technisches
Schulwesen DATSCH). In: Die berufsbildende Schule 61 (2009) 6, S. 177183.
100 Jahre gewerbliche und hauswirtschaftliche Schulen Schramberg. In:
Friedrich Ebert Schule Schramberg (Hrsg.): Festschrift 100 Jahre Berufliche
Schulen Schramberg. o.O. [Schramberg], o.J. [2010], S. 9-27.
Unstete Konsolidierung – die gewerbliche Berufsschule Schramberg in der
Konsolidierungsphase (1920-1970). In: Möller, Svenja/ Zeuner, Christine/
Grotlüschen, Anke (Hrsg.): Die Bildung der Erwachsenen. Perspektiven und
Utopien. Für Peter Faulstich zum 65. Geburtstag, Weinheim ; München: Juventa-Verl., 2011, S. 202-211.
Kruzifix und Führerbild, Losungen und Flaggensprüche - Die gewerbliche
Berufsschule Schramberg und der Wandel ihrer Lernprogramm- und Lernumgebungsgestaltung in der Zeit des Nationalsozialismus. In: Siecke,
Bettina/ Heisler, Dietmar (Hrsg.): Berufliche Bildung zwischen politischem
Reformdruck und pädagogischem Diskurs. Festschrift zum 60. Geburtstag
von Manfred Eckert, Paderborn: Eusl, 2011, S. 339-353.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
64
Lexikonbeiträge:
Arbeitspädagogik; Berufsförderungswerke; Jugendliche und Berufsausbildung; Umschulung und Rehabilitation. In: Kaiser, Franz-Josef/ Pätzold,
Günter (Hrsg.): Wörterbuch Berufs- und Wirtschaftspädagogik, Bad Heilbrunn: Klinkhardt; 2. Aufl. 2006.
Deutscher Ausschuss für Technisches Schulwesen (DATSCH); Deutsches
Institut für technische Arbeitsschulung (DINTA); Duales System beruflicher
Bildung; Lehrling; Aa, Karl von der (1876-1937); Abel, Heinrich (1908-1965);
Abraham, Karl (1904-1990); Barschak, Erna (1888-1958); Dörschel, Alfons
(1912-1998); Feld, Friedrich (1887-1945); Grüner, Gustav (1924-1988);
Kiehn, Ludwig (1902-1984); Krause, Erwin (1908-1978); Löbner, Walther
(1902-1982); Luchtenberg, Paul (1890-1973); Monsheimer, Otto (18971985); Riedel, Johannes (1889-1971); Schlieper, Friedrich (1897-1981);
Stratmann, Karlwilhelm (1930- 1997); Thyssen, Simon (1998-1986); Urbschat, Fritz (1884-1970); Wissing, Jürgen (1897-1988). In: Horn, KlausPeter/ Kemnitz, Heidemarie/ Marotzki, Winfried/ Sandfuchs, Uwe (Hrsg.):
Klinkhardt Lexikon Erziehungswissenschaft: (KLE), Bd. 1-3, Bad Heilbrunn:
Klinkhardt, 2011.
Rezensionen:
Horn, Klaus-Peter: Erziehungswissenschaft in Deutschland im 20. Jahrhundert. Zur Entwicklung der sozialen und fachlichen Struktur der Disziplin
von der Erstinstitutionalisierung bis zur Expansion, Bad Heilbrunn/Obb.
2003. In: DAS ARGUMENT, Zeitschrift für Philosophie und Sozialwissenschaften 259 (2005) 47, S. 129f. Wiederabdruck in: bwp@ - Rezension
3/2005 (=Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, 5.1.2005)
(http://www.bwpat.de)
Pukas, Dietrich: Berufsschulpolitik und politische Bildung in der Berufsschule. Zwischen demokratisch-emanzipatorischem Anspruch und sozioökonomischem Gestaltwandel in Deutschland: Eine sozial-historische Untersuchung mit Schwerpunkt um die Jahrhundertwende 2000, Hamburg,
2009. In: bwp@ - Rezension 9/2009 – (=Berufs- und Wirtschaftspädagogik
– online, 14.4.2009) (http://www.bwpat.de)
Wiemann, Günter: Didaktische Modelle beruflichen Lernens im Wandel.
Vom Lehrgang zur kunden- und produktionsorientierten Lernorganisation
bei MAN Salzgitter, Bielefeld, 2002. In: Berufsbildung in Wissenschaft und
Praxis 34 (2005) 6, S. 52-53. Wiederabdruck in: bwp@ - Rezension 10/2005
(=Berufsund
Wirtschaftspädagogik
–
online,
4.6.2005)
(http://www.bwpat.de)
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
65
Klippel, Friederike
Bücher:
Klippel, Friederike/ Kolb, Elisabeth/ Sharp, Felicitas (Hrsg.): Schulsprachenpolitik und fremdsprachliche Unterrichtspraxis: historische Schlaglichter zwischen 1800 und 1980, Münster: Waxmann, 2013.
Aufsätze:
Die neusprachliche Reformbewegung im Unterrichtsalltag: Frühe Handlungsforschung. In: Klippel, Friederike/ Kolb, Elisabeth/ Sharp, Felicitas
(Hrsg.): Schulsprachenpolitik und fremdsprachliche Unterrichtspraxis: historische Schlaglichter zwischen 1800 und 1980, Münster: Waxmann, 2013,
S. 125-138.
Sprache, Literatur, Lehrerbildung: die Leistungen von Ludwig Herrig und
Hermann Breymann im Prozess der Professionalisierung im 19. Jahrhundert. In: Fremdsprachen Lehren und Lernen 40 (2010), S. 40-52.
Kössler, Till
Bücher:
Kinder der Demokratie: religiöse Erziehung und urbane Moderne in Spanien, 1890 – 1936, München: Oldenbourg, 2013. (Ordnungssysteme; 41)
Aufsätze:
Human sciences, child reform and politics in Spain, 1890-1936. In: Brückweh, Kerstin/ Schumann, Dirk/ Ziemann, Benjamin/ Wetzell, Richard
(Hrsg.): Engineering Society. The Scientization of the Social in Comparative
Perspective, 1880-1980, London: Palgrave McMillan, 2012, S. 179-197.
Kolb, Elisabeth
Kultur im Englischunterricht: Deutschland, Frankreich und Schweden im
Vergleich (1975-2011). Heidelberg: Carl Winter, 2013.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
66
Kopitzsch, Franklin
Bücher:
Kopitzsch, Franklin/ Brietzke, Dirk (Hrsg.): Hamburgische Biografie: Personenlexikon, Band 6. Göttingen: Wallstein-Verl., 2012.
Brietzke, Dirk/ Kopitzsch, Franklin/ Nicolaysen, Rainer (Hrsg.): Das Akademische Gymnasium: Bildung und Wissenschaft in Hamburg 1613-1883.
Berlin: Reimer, Dietrich, 2013. (Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte; 23)
Aufsätze:
Die Anfänge des Akademischen Gymnasiums in Hamburg. In: Brietzke,
Dirk/ Kopitzsch, Franklin/ Nicolaysen, Rainer (Hrsg.): Das Akademische
Gymnasium: Bildung und Wissenschaft in Hamburg 1613-1883. Berlin:
Reimer, Dietrich, 2013, S. 15-30. (Hamburger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte; 23)
Lexikonbeiträge:
Claudius, Matthias. In: Kopitzsch, Franklin/ Brietzke, Dirk (Hrsg.): Hamburgische Biografie: Personenlexikon, Band 6. Göttingen: Wallstein-Verl.,
2012, S. 56-59.
Lechner, Elmar
Bücher:
Der Lehrerbildner Johann Braumüller (1848-1928) als Verfasser von Arbeiten zur Historischen und Systematischen Pädagogik: Zu den Anfängen einer wissenschaftlichen Pädagogik in Kärnten, Klagenfurt: Abt. für Historische und Systematische Päd., Univ., 2012. (Retrospektiven in Sachen Bildung: Reihe 7, Zur Bildungsgeschichte diesseits und jenseits des Loibl; 19)
Belcredi contra Hasner: Wortmeldungen zur Bildungspolitik und Schulpädagogik anlässlich der Novellierung des Reichsvolksschulgesetzes (1869)
im österreichischen Reichsrat (1883), Klagenfurt: Abt. für Historische und
Systematische Päd., Univ., 2013. (Retrospektiven in Sachen Bildung: Reihe
4, Klassischen Kontroversen in der Geschichte der Pädagogik; 2)
Das Historische Klassenzimmer – Ort und Hort pädagogischer Erinnerung
und Ermutigung, 2. Aufl., Klagenfurt: Abt. für Historische und SystematiNeuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
67
sche Päd., Univ., 2013. (Retrospektiven in Sachen Bildung: Reihe 9, Zum
Thema Schulmuseum; 11)
Die „Schulgeschichte Kärntens“ in der „Carinthia“: Anton Kollitschs Bericht im „Kärntner Schulblatt“ (1910/11) , Klagenfurt: Abt. für Historische
und Systematische Päd., Univ., 2013. (Retrospektiven in Sachen Bildung:
Reihe 7, Zur Bildungsgeschichte diesseits und jenseits des Loibl; 20)
Aufsätze:
Das Historische Klassenzimmer in Wölfnitz – Mumie oder Mahnmal? In:
CLE – Kärntner Impulse (2012), 1, S. 4 f.
Ein Schulmuseum als „Gallisches Dorf der Pädagogik“ in Kärnten. In:
Kärntner Lehrerstimme (2013) 2, S. 16 f.
Lohmann, Ingrid
Bücher:
Lohmann, Ingrid/ Kluge, Sven (Hrsg.): Schöne neue Leitbilder, Frankfurt/M.
[u.a.]: Lang, 2012. (Jahrbuch für Pädagogik; 2012).
Aufsätze:
Globalisierung. In: Thole, Werner/ Höblich, Davina/ Ahmed, Sabina (Hrsg.):
Taschenwörterbuch soziale Arbeit, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2012, S. 111112.
Lohmann, Uta
Bücher:
Lohmann, Uta (Hrsg.): Ausgewählte Werke/ David Friedländer, Köln; Weimar; Wien: Böhlau, 2013. (Deutsch-jüdische Autoren des 19. Jahrhunderts,
Werkausgaben; Bd. 4)
David Friedländer - Reformpolitik im Zeichen von Aufklärung und Emanzipation: Kontexte des preußischen Judenedikts vom 11. März 1812, Hannover: Wehrhahn, 2013. (Zugl.: Duisburg, Essen, Univ., Diss., 2012)
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
68
Matthes, Eva
Bücher:
Matthes, Eva/ Ritzi, Christian/ Wiegmann, Ulrich (Hrsg.): Der Mauerbau
1961 - Bildungsgeschichtliche Einsichten, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013.
Aufsätze:
Zur Rettung des Landes - Kommunikative Machtzuschreibungen an die Erziehung. In: Tschopp, Silvia Serena/ Weber, Wolfgang E.J. (Hrsg.): Macht
und Kommunikation. Augsburger Studien zur europäischen Kulturgeschichte, Berlin: Akad.-Verl., 2012, S. 167-182. (Colloquia Augustana; 30)
Der Mauerbau in Staatsbürgerkundebüchern der DDR. In: Matthes, Eva/
Ritzi, Christian/ Wiegmann, Ulrich (Hrsg.): Der Mauerbau 1961 - Bildungsgeschichtliche Einsichten, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 53-77.
Rezensionen:
Knopke, Lars: Schulbücher als Herrschaftssicherungsinstrumente der SED.
Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 2011. In: EWR 11 (2012), Nr. 5
(Veröffentlicht am 12.10.2012)
(http://www.klinkhardt.de/ewr/978353118220.html)
Metz, Peter
Bücher:
Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.):
Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad Heilbrunn: Klinkhardt,
2013.
Miller-Kipp, Gisela
Aufsätze
„Gefahr erweckte meine Phantasie“. Die Kriegstagebücher von Sophie Gräfin Bentinck – persönliches Erleben und historisches Geschehen.
Nachwort zu: Gräfin von Bentinck, Sophie: Mein Hunger nach Leben:
Kriegstagebücher zwischen Adel und Arbeitsdienst, München: Bucher,
2012, S. 274-287.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
69
„Totale Erfassung“ – aber wie? Die Hitler-Jugend: politische Funktion, psychosoziales Funktionieren und Momente des Widerstands. In: Becker, Stephanie/ Studt, Christoph (Hrsg): „Und sie werden nicht mehr frei sein ihr
ganzes Leben“: Funktion und Stellenwert der NSDAP, ihrer Gliederungen
und angeschlossenen Verbände im „Dritten Reich“, Münster: LIT, 2012, S.
87-104.
Morant i Ariño, Toni
Aufsätze:
Kameradinnen jenseits der Grenzen: Die Beziehungen zwischen der
Seccíon Femenina der spanischen Falange und den Frauen- und Mädelorganisationen der NSDAP, 1936-1945. In: Wilde, Gabriele/ Friedrich, Stephanie (Hrsg.): Im Blick der Disziplinen: Geschlecht und Geschlechterverhältnisse in der wissenschaftlichen Analyse. Beiträge zur interdisziplinären Geschlechterforschung an der Universität Münster, Münster: Westfälisches Dampfboot, 2012, S. 238-256.
La España que habíamos imaginado: género y nación en la prensa femenina juvenil nacionalsocialista“. In: Saz, Ismael/ Archilés, Ferran (Hrsg.): La
nación de los españoles: Discursos y prácticas del nacionalismo español
en la época contemporánea, València: Publicacions de la Universitat de
València, 2012, S. 147-165.
Die Gründung des "Europäischen Jugendverbands" und die Frauen- und
Jugendorganisation der Falange (Wien, September 1942). In: Themenportal
Europäische
Geschichte
(2012),
(URL:
http://www.europa.clioonline.de/2012/Article=559) [18.07.2013]
„Para influir en la vida del Estado futuro“: discurso-y práctica- falangista
sobre el papel de la mujer y la feminidad, 1933-1945. In: Historia y Política:
ideas, procesos y movimientos sociales (2012) 27, S. 113-141.
Nugel, Martin
Aufsätze:
Jugend im Kaiserreich und Weimarer Republik. In: Enzyklopädie Erziehungswissenschaft Online; Fachgebiet: Jugend und Jugendarbeit, Geschichte der Jugend/ hrsg. von Thomas Rauschenbach, Stefan Borrmann,
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
70
Juventa Verlag Weinheim und München
(DOI 10.3262/EEO13130292, http://www.erzwissonline.de).
Ostermeier, Christiane
Bücher:
Die Sprachenfolge an den höheren Schulen in Preußen (1859-1931): Ein
historischer Diskurs, Stuttgart: Ibidem-Verl., 2012. (Zugl.: München, Univ.,
Diss., 2012)
Aufsätze:
„Sprachenwirrwarr” an den höheren Schulen: Der Sprachenstreit in Preußen in der Weimarer Republik. In: Klippel, Friederike/ Kolb, Elisabeth/
Sharp, Felicitas (Hrsg.): Schulsprachenpolitik und fremdsprachliche Unterrichtspraxis: historische Schlaglichter zwischen 1800 und 1989, Münster:
Waxmann, 2013, S. 15-28.
Pehnke, Andreas
Aufsätze:
Die Pädagogik Hugo Gaudigs im Kontext der Reformpädagogik um 1900.
In: Flöter, Jonas/ Ritzi, Christian (Hrsg.): Hugo Gaudig – Schule im Dienst
der freien geistigen Arbeit: Darstellungen und Dokumente, Bad Heilbrunn:
Klinkhardt, 2012, S. 15-33.
Der konstruktive Dialog zwischen Chemnitzer Schulaufsicht und Reformpädagogen am Anfang des 20. Jahrhunderts. In: Grunder, Hans-Ulrich/
Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 102-109.
Grauen fällt uns an: Gespenstische Prophezeiung: Wilhelm Lamszus' Bestseller „Das Menschenschlachthaus“ nahm bereits 1912 die Schrecken des
Ersten Weltkrieges vorweg. In: DIE ZEIT 67 (2012) 32, S. 18.
Leipzig - Stadt der Schulreformen am Ende des 20. Jahrhunderts. In:
Leipziger Geschichtsvereins e.V. (Hrsg.): Leipziger Stadtgeschichte: Jahrbuch, Beucha ; Markkleeberg: Sax-Verl., 2013, S. 163-183.
Pehnke/Andreas/ Förster, Gabriele: Die sexuelle Frage im reformpädagogischen Kontext. In: Sexuologie. Zeitschrift für Sexualmedizin, Sexualtherapie und Sexualwissenschaft 19 (2012) 2/3, S. 10-22.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
71
Richter, Anja
Richter, Anja (Hrsg.): Inszenierte Bildung: Historische Festreden als Spiegel protestantischer Schulkultur, Leipzig: Evang. Verl.-Anst., 2013. (Quellen zur protestantischen Bildungsgeschichte; Nr. 1)
Schmid, Michaela
Aufsätze:
Elternbildung in der Moderne - Warum Eltern Rat suchen. In: Matthes, Eva/
Röhr-Sendlmeier, Una (Hrsg.): Erziehung in der modernen Familie, Köln:
Böhlau, 2013, S. 391-408. (Bildung und Erziehung; 65,4)
Personale Wissenschaft: Einordnungen und Abgrenzungen. In: Bertsche,
Oliver/ Lischewski, Andreas (Hrsg.): Pädagogik nach Winfried Böhm: Anknüpfung und Weiterführung, Paderborn [u.a.]: Schöningh, 2012, S. 31-52.
Rezensionen:
Winkler, Michael: Erziehung in der Familie: Innenansichten des pädagogischen Alltags, Stuttgart: Kohlhammer, 2012. In: Vierteljahresschrift für
wissenschaftliche Pädagogik 2 (2012), S. 371-374.
Scholz, Joachim
Aufsätze:
Verwaltung und Reform der Elementarschulen Brandenburgs in der Zeit der
Preußischen Reformen. In: Geiss,Michael/ Aubry, Carla (Hrsg): Verwaltete
Schule. Geschichte und Gegenwart, Wiesbaden: VS Verlag, 2012, S. 39-52.
Scholz, Joachim/ Gippert, Markus: School magazines: participation and
democratization in West German school culture during the 1950s and
1960s. In: Aubry, Carla/ Westberg, Johannes (Hrsg.): History of Schooling.
Politics and Local Practice, Frankfurt am Main u.a.: Peter Lang, 2012, S.
251-270.
Lexikonbeitrag:
Johann Wilhelm Süvern. In: Neue Deutsche Biographie. Herausgegeben
von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 25. Band: Stadion-Tecklenborg, Berlin: Dunker & Humblot,
2013, S. 689-690.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
72
Schütze, Sylvia
Aufsätze:
Die Darstellung des Mauerbaus und der Mauer in Sozialkundebüchern der
Bundesrepublik Deutschland. In: Matthes, Eva/ Ritzi, Christian/ Wiegmann, Ulrich (Hrsg.): Der Mauerbau 1961 – Bildungsgeschichtliche Einsichten, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 79-113.
Stern, Kathrin
Aufsätze:
Ländliche Elite und Volksgemeinschaft - Ostfrieslands Volksschullehrkräfte
im "Dritten Reich". In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für Internationale Diktatur- und Freiheitsforschung, 1 (2013) 10, S. 17-36.
Stürmer, Verena
Aufsätze:
Schulbuchnetzwerke mit Monopolcharakter: die Fibelproduktion in der
DDR 1945 bis 1989. In: Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/
Metz, Peter (Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad
Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 149-154.
Tietze, Andreas
Bücher:
Die theoretische Aneignung der Produktionsmittel: Gegenstand, Struktur
und gesellschaftstheoretische Begründung der polytechnischen Bildung in
der DDR, Frankfurt/M. [u.a.]: Lang, 2012. (Gesellschaft und Erziehung ; 11)
Aufsätze:
Konzeptionelle Schlüsselentscheidungen in der Entwicklung der polytechnischen Bildung in der DDR. In: Meier, Bernd (Hrsg.): Arbeit und Technik in
der Bildung: Modelle arbeitsorientierter technischer Bildung im Kontext,
Frankfurt/M. [u.a.]: Lang, 2012, S. 101-115.
Produktion vollseitig entwickelter Menschen": Der Rekurs auf das Marxsche Konzept der polytechnischen Bildung in der DDR. In: Steinbach,
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
73
Matthias/ Ploenus, Michael (Hrsg.): Prüfstein Marx: zu Edition und Rezeption eines Klassikers, Berlin: Metropol, 2013, S. 300-315.
Tosch, Frank
Aufsätze:
Tosch, Frank/ Kemnitz, Heidemarie: Zwischen Indoktrination und Qualifikation – Höhere Schule im Nationalsozialismus. In: Horn, Klaus-Peter/
Link, Jörg-W. (Hrsg.): Erziehungsverhältnisse im Nationalsozialismus: totaler Anspruch und Erziehungswirklichkeit, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2011,
S. 109-134.
Lassen sich Lehrkräfte gut ausbilden? Zur Professionalisierung von Lehrerinnen und Lehrern. In: Grunder, Hans-Ulrich (Hrsg.): Aus der Geschichte
lernen: Die historische Perspektive in der Ausbildung von Lehrerinnen und
Lehrern, Baltmannsweiler: Schneider-Verl. Hohengehren [u.a.], 2011, S.
243-270.
Programm, Praxis und Personen der Märkischen Ökonomischen Gesellschaft zu Potsdam um 1800. In: Schmitt, Hanno/ Böning, Holger/ Greiling,
Werner/ Siegert, Reinhart (Hrsg.): Die Entdeckung von Volk, Erziehung und
Ökonomie im europäischen Netzwerk der Aufklärung, Bremen: Edition Lumière, 2011, S. 305-332. (Philanthropismus und populäre Aufklärung ; 1)
„Wissen aus dem Vollen schöpfen“: Zur Idee und Konzeption einer Museumspädagogischen Werkstatt im Rochow-Museum Reckahn. In: Zeitschrift
für Museum und Bildung 73 (2011), S. 13-33.
Unterricht und Erziehung. In: Sandfuchs, Uwe/ Melzer, Wolfgang/ Dühlmeier, Bernd/ Rausch, Adly (Hrsg.): Handbuch Erziehung (UTB), Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2012, S. 30-34.
Schulstruktur und Erziehung. In: Sandfuchs, Uwe/ Melzer, Wolfgang/
Dühlmeier, Bernd/ Rausch, Adly (Hrsg.): Handbuch Erziehung (UTB), Bad
Heilbrunn: Klinkhardt, 2012, S. 206-213.
Wie eine Ökonomische Gesellschaft den Kartoffelanbau voranbrachte. In:
Humm, Antonia/ Heilmeyer, Marina (Hrsg.): König & Kartoffel: Friedrich der
Große und die preußischen "Tartuffoli" (= Begleitband zur gleichnamigen
Ausstellung), Berlin: Verlag für Berlin-Brandenburg, 2012, S. 136-145.
Die „allgemeine Volksschule“ im Spiegel zweier Buchauflagen (1917 und
1922): Hugo Gaudigs „Schule im Dienste der werdenden Persönlichkeit“.
In: Flöter, Jonas/ Ritzi, Christian (Hrsg.): Hugo Gaudig – Schule im Dienst
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
74
der freien geistigen Arbeit: Darstellungen und Dokumente, Bad Heilbrunn:
Klinkhardt, 2012, S. 101-121.
Zur Entdeckung von Kindheit und Jugend an Rochows philanthropischer
Musterschule in Reckahn. In: Kulturland Brandenburg e.V. (Hrsg.): Kindheit
in Brandenburg, Leipzig: Koehler & Amelang, 2013, S. 30-39.
Kinderrechte in reformpädagogischer Perspektive: Zur Jenaplanpädagogik
an der weltlichen Volksschule in Finsterwalde (1930-1933). In: Krappmann,
Lothar [u.a.] (Hrsg.): Die Sehnsucht nach Anerkennung – Kinderrechte in
Geschichte und Gegenwart, Reckahn: Rochow-Museum, 2013, S. 55-63.
Vom Schulversuch zum preußischen Erfolgsmodell: Gymnasial- und Ministerialdirektor Karl Reinhardt (1849-1923) und die Frankfurter Reformpläne
als Netzwerkgeschichte. In: Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive,
Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 74-82.
Vogt, Michaela
Aufsätze:
Professionspublizistik unter den politischen Systembedingungen der DDR
anhand der Zeitschrift „Die Unterstufe“. In: Grunder, Hans-Ulrich/ Hoffmann-Ocon, Andreas/ Metz, Peter (Hrsg.): Netzwerke in bildungshistorischer Perspektive, Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2013, S. 154-160.
Zimmer, Hasko
Aufsätze:
Pädagogische Vergangenheitspolitik nach 1945. Notizen zur Erinnerungsgeschichte und -kultur der akademischen Pädagogik. In: Weiß, Edgar
(Hrsg.): Pädagogische Perspektiven in kritischer Tradition, Frankfurt/M.
[u.a.]: Lang, 2011, S. 113-128.
Menschenrechtsbildung im internationalen und deutschen Kontext. In:
Menschenrechte und Bildung, Frankfurt/M. [u.a.]: Lang, 2011, S. 195-211.
(Jahrbuch für Pädagogik ; 2011)
Memory Work and Human Rights Education in an Immigrant Society. In:
Huhle, Rainer (Ed.): Human rights and history: a challenge for education,
Berlin: Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“, 2010, S. 180188.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
75
Anzeigen weiterer Neuerscheinungen
500 Jahre Nikolaitana: Beiträge und Dokumente zu einer Leipziger Schulgeschichte
Hg. vom Schulmuseum Leipzig, Frank Fehlberg
und Florian Friedrich. Beucha & Markkleeberg:
Sax-Verlag, 2012, 232 S., 25,- €€.
ISBN 978-3-86729-110-1
Die Historiker Frank Fehlenberg
und Florian Friedrich haben eine
umfassende Darstellung der 500jährigen Geschichte der ersten
städtischen Schule in Leipzig vorgelegt. Diese Bildungseinrichtung
avancierte zum Symbol des aufstrebenden Bürgertums und prägte
die Entwicklung der Messestadt
entscheidend mit. Als erste Bürgerschule stand sie zunächst in Konkurrenz zur höheren kirchlichen
Thomasschule, die dreihundert Jahre früher gegründet worden war. Als
Vorboten der Reformation setzten
die Bürger Leipzigs damit ihre Meinung durch, dass Erziehung und
Bildung nicht nur durch Kloster und
Kirche zu realisieren sind. Einzelne
Nikolaitaner erlangten weit über
die Stadtgrenzen hinaus Anerkennung: so der Universalgelehrte der
Aufklärung Gottfried Wilhelm Leibniz, der Schriftsteller und Dichter
Johann Gottfried Seume, der Komponist Richard Wagner oder der Politiker Karl Liebknecht. In professioneller Weise spüren die Herausgeber die wechselvolle Geschichte
dieser Institution seit ihrer „schweren Geburt“ nach und illustrieren,
wie sich über Jahrhunderte eine
humanistische Geisteshaltung an
der Nikolaitana entfalteten konnte.
Schließlich werden neben einer
„ungetrübten Erfolgsgeschichte“
auch das Überleben und die Entmündigung in den Zeiten der Diktaturen des 20. Jahrhunderts thematisiert. Vier ergänzende Beiträge
befassen sich u.a. mit dem Beziehungsgeflecht zwischen dieser
Schule und ihrer Nikolaikirche oder
zu aktuellen Entwicklungen der
Neuen Nikolaischule. Im übersichtlichen Anhang finden sich neben
der Chronik zur Schulgeschichte
auch Übersichten zu den Rektoren,
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
76
prägenden Lehrkräften, namhaften
Absolventen und schließlich zu den
umfangreich gesichteten Archivalien sowie zur benutzten Fachliteratur. – Dem Sax-Verlag ist für diese
hochwertig gestaltete und dennoch
preiswerte Edition mit ihren 300
Illustrationen (davon die Hälfte in
Farbe) ausdrücklich zu danken!
Andreas Pehnke
Wolfgang Klafki: Kategoriale Bildung. Konzeption und Praxis reformpädagogischer Schularbeit zwischen 1948 und 1952. Herausgegeben
und mit einer Einleitung versehen von Christian
Ritzi und Heinz Stübig. Bad Heilbrunn Obb:
Klinkhardt, 2013.
1946 begann Wolfgang Klafki unter schwierigen äußeren Umständen ein viersemestriges
Studium an der Pädagogischen
Hochschule Hannover. Es folgte
seine erste berufliche Tätigkeit
als Junglehrer an zwei ländlichen
Volksschulen
in
Schaumburg/Lippe, die er 1952 mit dem
zweiten
Staatsexamen
abschloss. Dazu reichte er eine umfangreiche Prüfungsarbeit ein,
die schon wesentliche Vorarbeiten zu seinem in der späteren
Dissertation sowie in zahlreichen
weiteren Publikationen ausgearbeiteten Thema der kategorialen
Bildung enthielt. Den Ausgangs-
punkt dazu fand er zunächst in
der Auseinandersetzung mit
Theorie und Praxis der Reformpädagogik. Die Grundlegung für
die von ihm in intensivem Literaturstudium entwickelte Konzeption der kategorialen Bildung
gewann er dann, indem er einerseits eine gründliche Analyse der
materialen und formalen Bildungstheorien vorlegte, andererseits das Kategorienproblem
sowohl unter philosophischen
als auch pädagogischen Aspekten erörterte. Damit ließ es Klafki
jedoch nicht bewenden. Vielmehr untersuchte er im Abschnitt
„Die Methode der kategorialen
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
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Bildung“ die einzelnen Unterrichtsfächer und damit die Praxis
seines eigenen Unterrichts. Mit
der vorliegenden erstmaligen
Veröffentlichung dieser Arbeit
steht nunmehr eine bildungsgeschichtliche Quelle zur Verfügung, die zum einen unter professions- und wissenschaftsge-
schichtlichen Aspekten aufschlussreich ist, zum anderen
einen wesentlichen Beitrag zur
Biographie Wolfgang Klafkis bietet.
Neuerscheinungen zur Erziehungs- und Bildungsgeschichte
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7. Neue Sektionsmitglieder
Dr. des. Christina Alarcón
Humboldt Universität zu Berlin,
Philosophische Fakultät IV, Institut
für Erziehungswissenschaften,
Abt. Historische Bildungsforschung
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Lic. Phil. Tomas Bascio
Pädagogische Hochschule Zürich
Lagerstraße 2/ LAA-K 034.04
CH-8090 Zürich
Dr. Kathrin Berdelmann
Bibliothek f. Bildungsgeschichtliche Forschung
Warschauer Str. 34 – 38
10243 Berlin
Prof. Dr. Diana Franke-Meyer
Evangelische Fachhochschule RWL
Immanuel-Kant-Str. 18-20
44803 Bochum
Dipl. Päd. Selma Haupt
Monika-Plonka-Platz 6
50735 Köln
Dipl. Päd. Anne Hild
Universität Göttingen, Institut für
Erziehungswissenschaft
Baurat-Gerber-Str. 4-6
37037 Göttingen
Ass. Prof. Dr. Tomᚹ Kasper
Technická univerzita v Liberci,
Fakulta přírodovědně-humanitní
a pedagogická katedra
pedagogiky a psychologie
Studentská 2
CZ-460 01 Liberec
M.A. Ralf Müller
Maxstadtstr. 14
80689 München
Nina Pietsch
Neustadtwall 60
28199 Berlin
Dr. phil. Frank Ragutt
Université du Luxembourg,
Faculté des Lettres, des
Sciences, des Sciens Humaines,
des Arts et des Sciences de
l’Education
Route de Diekirch
L-7220 Walferdange
Stefan Johann Schatz
HU Berlin
Institut für Erziehungswissenschaft
Auswärtiges Amt
Goethe-Institut Georgien, Werderscher Markt 1
10117 Berlin
Neue Sektionsmitglieder
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PD Dr. Steffen Schlüter
Universität Koblenz-Landau, Abt.
Landau
Institut für Erziehungswissenschaft/ Philosophie
Bürgerstr. 23
76829 Landau
Prof. Dr. Norbert Seibert
Universität Passau
Philosophische Fakultät
Lehrstuhl für Schulpädagogik
Innstr. 25
94030 Passau
Bernd Schwiedrzik
Tütsheide 22
27308 Kirchlinteln
Dr. Verena Stürmer
Universität Würzburg
Lehrstuhl für Grundschulpädagogik und Grundschuldidaktik
Wittelsbacherplatz 1
97074 Würzburg
Susanne Timm
Parkstraße 30
23568 Lübeck
Dipl. Päd. Katharina Anna Vogel
TU Dortmund
Institut für Allgemeine Erziehungswissenschaft
Emil-Figge-Str. 50
44227 Dortmund
Dr. Michael Zimmer-Müller
Universität Koblenz-Landau
Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung
Bürgerstr. 23
76829 Landau
Neue Sektionsmitglieder
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