Ausgabe - Handelsblatt

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Ausgabe - Handelsblatt
BUSINESS BRIEFING
14. 10. 2011 | Nr. 10
NACHHALTIGE
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INVESTMENTS
Topthema: Firmenkooperationen
können Anlegern Signale geben 2
Asset Management: Mit Impact
Investing direkt Wirkung erzielen 5
Mehr Schutz für
kritische Mitarbeiter
Beschäftigte dürfen öffentlich auf Missstände am Arbeitsplatz hinweisen, entschied der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) im Juli. Arbeitgeber können unliebsame Mitarbeiter, die unhaltbare Zustände anprangern, nicht einfach per Kündigung aus dem Weg räumen. Der Bundesverband Deutscher Arbeitgeber BDA übte prompt Kritik, Arbeitgeber wollen sich auf ihre
Mitarbeiter verlassen können. Petzen gilt nicht. Doch darf die Loyalität so weit gehen, dass Beschäftigte unethische oder illegale Zustände wider besseren Wissens ignorieren? Nein. Dagegen spricht nicht nur die von der Menschenrechtskonvention geschützte Meinungsfreiheit. Man bedenke auch, dass bei juristisch relevanten Fällen Mitwisserschaft strafbar sein kann. Wer weiß, in welche Fallen Arbeitnehmer geraten, wenn sie bei Betrug, Korruption oder Verstößen gegen internationale Standards Augen, Ohren und Mund verschließen. Zudem ist die Würde
des Menschen „unantastbar“, so das Grundgesetz; sie zu schützen sei Pflicht aller
staatlicher Gewalt. Deutsche Gerichte bis hin zum Bundesarbeits- und Bundesverfassungsgericht sahen sich im vorliegenden Fall aber nicht gefordert.
In anderen Ländern sind unvorstellbare Arbeitsbedingungen tägliche Realität, unlängst machten Zulieferer der Textilketten H&M und Zara mit skandalösen Zuständen von sich reden. Arbeiter/innen wagen selten, den Mund aufzumachen.
Kontrolleure bekommen bei den meist angekündigten, stichprobenartigen Überprüfungen kaum Desaster zu sehen. Unternehmen, die sich zu Menschen- und Arbeitsrechten bekennen (müssen), sind also auf Meinungsfreiheit ihrer Mitarbeiter
angewiesen. In Deutschland müssen darum diese „Whistleblower“ besser geschützt sein. Es reicht nicht, die Meinungsfreiheit gegenüber den Geschäftsinteressen des Unternehmens abzuwägen, wie der EGMR verlangt. Es muss ein gesetzlicher, in anderen Ländern längst üblicher Schutz her. Das forderten 2010
auch die G20-Staaten. Das Gegenargument, Whistleblower betrieben Rufschädigung, zieht nicht: Unternehmen brauchen nur ein funktionierendes Beschwerdesystem einzurichten, wie es die UN Guiding Principles seit April 2011 fordern, und
intern aufgezeigte Missstände zu beseitigen. Dann müssen sie keinen schlechten
Ruf fürchten. Öffentlichkeit ist nur nötig, wenn interne Klagen nicht fruchten.
Deutschland will mündige Bürger mit Zivilcourage – man muss sie schützen und
kann nicht erwarten, dass sie ihren Mut vor Fabriktoren und Bürotüren ablegen.
Eine spannende und nützliche Lektüre wünscht Ihnen Susanne Bergius
Mit Unterstützung von
Inhalt
Topthema
Kooperationen von NGOs und
Unternehmen unter der Lupe ..2
Asset Management
Impact Investing ist etwas
für Pioniergeister .........................5
Internationale Meldungen .......8
Produkte & Konzepte
Nachhaltige Immobilien-AGs
verbessern Portfolio ....................9
Nullenergie-Gebäude
sind machbar .................................11
Undurchsichtige ETFs ..............12
Köpfe & Außenansicht
Angelika Zahnt & Irmi Seidl
zu Wachstumsalternativen ....13
Meldungen & Ausblick ................14
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Greenwashing oder
Erfolgsrezept?
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TOPTHEMA
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Unternehmen kooperieren immer mehr mit Umweltund Entwicklungsorganisationen. Ist das für Aktienund Anleihen-Investoren ein positives Zeichen? Das
kann es sein, aber es fehlen Qualitätskriterien.
Ein niedlicher Panda auf Yoghurt von Danone, ein fliegender Storch auf grünem
Plakat von Volkswagen Leasing, ein possierlicher Frosch auf Chiquita-Bananen –
hier greifen Verbraucher mit gutem Gefühl zu. Anleger ticken oft kaum anders.
Logos von Umwelt-, Entwicklungs- oder Menschenrechtsorganisationen auf Produkten sagen aber nicht unbedingt etwas über die Nachhaltigkeitsleistungen der
Firmen aus. Investoren tun gut daran, zu hinterfragen, ob Kooperationen von Unternehmen mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs) auf Aktien oder Anleihen
von Akteuren hinweisen, die sich glaubwürdig um eine nachhaltige Ausrichtung
bemühen, was dahinter steckt und ob das für das Kerngeschäft relevant ist.
Der Panda, Logo der namhaften Umweltorganisation WWF, auf dem DanoneYoghurt gehört eher in die Rubrik Marketing und für den WWF zum Fundraising
mit inhaltlichen Zielen. Doch die Aktion ist umstritten. Denn der Panda soll eine
umweltverträgliche Verpackung signalisieren, sagt aber nichts über den Inhalt,
den Yoghurt aus. Zudem kritisiert die ebenfalls namhafte Deutsche Umwelthilfe
(DUH), Becher aus dem Biokunststoff PLA seien ökologisch gar nicht vorteilhafter als solche aus rohölbasiertem Kunststoff Polystyrol. Die DUH beruft sich pikanterweise auf eine wissenschaftliche Ökobilanz des Heidelberger Instituts für
Energie- und Umweltforschung (IFEU) für Danone und WWF. Der WWF gewichtet die einzelnen Faktoren aber anders und hält PLA für umweltverträglicher.
Dies Beispiel zeigt, wie kompliziert es ist, den Wert von Partnerschaften zu beurteilen. Nachhaltige Ratingagenturen haben darum oft keine speziellen Indikatoren für NGO-Firmen-Kooperationen. Auf Marketing ausgelegt fallen sie auf jeden
Fall durch ihr Raster. Anders ist das, wenn sie den Kern des Unternehmens beeinflussen. „So kann sich eine Forschungskooperation positiv niederschlagen, wenn
sie in einem wichtigen Bereich dazu beiträgt, die Nachhaltigkeitsleistungen des
Geschäfts zu steigern“, sagt Matthias Bönning, Leiter des Analystenteams von
Oekom Research. Darauf stoßen die Analysten indirekt über Indikatoren für das
Kerngeschäft: Über Fragen, wie eine Firma negative Auswirkungen ihrer Aktivitäten mindert oder die Produktentwicklung nachhaltiger ausrichtet.
Ratingagenturen analysieren tiefgehende Kooperationen
Ob Kooperationen beleuchtet werden, hängt von ihrer Tiefe ab. „Gibt es messbare Ziele und Fristen, etwa für den Umweltschutz, und ist die Kooperation firmenweit, dann sehen wir sie uns näher an“, erklärt Stefan Klemm, Analyst der internationalen Ratingagentur Sustainalytics. Negativbeispiele gebe es viele, strategische Kooperationen seien selten. Positivbeispiel sei der US-Pharma-Konzern
Johnson & Johnson: Er habe die beste Bewertung bei Programmen zur Reduzierung von Treibhausgasen und sei Mitglied des WWF-Programms „Climate
Savers“. Die zwölf beteiligten Unternehmen vereinbaren mit dem WWF, ihre
Treibhausgasemissionen deutlich und in einem transparenten Prozess zu verringern: Umsetzung und Ergebnisse werden extern überprüft.
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Das internationale Research-Netzwerk um die britische Eiris schaut sich in einigen Bereichen explizit an, ob Unternehmen mit NGOs kooperieren, sagt Analystin Sonja Scheller vom Hannover Partner Imug. „Kooperationen mit NGOs können darüber entscheiden, ob Unternehmen in einzelnen Bereichen eine Bestbewertung erhalten.“ Die Analysten fragen nach Dialogen mit Anspruchsgruppen
(» Stakeholdern) im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich biologischer Vielfalt, oder zu besseren Arbeitsbedingungen und der Bekämpfung von Kinderarbeit. Beim Thema Menschenrechte prüfen sie, ob NGOs in Entwicklungsländern
eingebunden werden. „Im Bereich Bestechung und Korruption fragen wir, ob die
Unternehmenspolitik in Zusammenarbeit mit einer kompetenten NGO abgestimmt wurde, zum Beispiel mit Transparency International“, erklärt Scheller.
Auch bei der Beurteilung der Aktivitäten in der Beschaffungskette spielen
NGO-Kooperationen eine Rolle. Die Art und Intensität entscheidet darüber, ob
sie positiv ins Gewicht fallen. Je mehr Kooperationen mit unabhängigen NGOs,
desto höher die Bewertung. Und: „Wir akzeptieren nur international anerkannte
Standards, wie die SA 8 000, oder Sozialstandards, die in Zusammenarbeit mit
NGOs entwickelt worden sind“, sagt Scheller. So wirke sich positiv aus, wenn sich
Unternehmen verpflichteten, die Standards der Ethical Trading Initiative (ETI)
einzuhalten. Dagegen erkennt Eiris Selbstverpflichtungen einzelner Branchen,
wie die der Business Social Compliance Initiative (BSCI), derzeit nicht an.
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TOPTHEMA
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Nachweisliche Leistungen und Zertifizierungen gefordert
Bei einer mit NGOs entstandenen Initiative mitzumachen, wirkt sich bei Oekom
nicht direkt aufs Rating aus. Denn einigen, etwa dem „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ (RSPO), kann man beitreten, bevor man Leistungen erbringt. „Positiv beeinflusst eine solche Mitgliedschaft das Rating, wenn das Unternehmen
eine aktive Rolle einnimmt und Indikatoren für die Zuliefererkette etabliert hat,
um die Einhaltung der Standards zu prüfen und zu gewährleisten“, erläutert Bönning. Analog hätten Logos auf Produkten keinen Einfluss, außer wenn damit ein
nachvollziehbarer Standard verbunden sei. „So spielt im Einzelhandel eine Zertifizierung von Produkten nach dem Fair-Trade-Standard eine sehr große Rolle“, erläutert Bönning. „Unternehmen, die sich einer Zertifizierung unterwerfen, sind
viel glaubwürdiger als solche, die nur das gesetzliche Minimum erfüllen“, sagt
auch Christoph Butz, Investment Manager bei der Bank Pictet.
Eine strategische Zusammenarbeit ist folglich kein Greenwashing. Sie trägt
zum Erfolg von Nachhaltigkeitsanstrengungen bei, weil Unternehmen vom profunden Know-how der Nichtregierungsorganisationen profitieren und die NGOs
durch den tieferen Einblick in die Firmenwelt lernen, welche ihrer Forderungen
realistisch sind. Gemeinsam erreichen sie vielfach mehr, auch bei Themen, die im
Interesse nachhaltig orientierter Anleger liegen. Tiefe Kooperationen können Anlegern also durchaus Hinweise auf aus Nachhaltigkeitssicht vertretbare Aktien
und Anleihen geben. „Jedoch ist noch unklar, ob sich Kooperationen mit NGOs
für Unternehmen auch an der Börse auszahlen, weil sie sehr oft Themen betreffen, die sich nicht direkt am Markt verkaufen lassen“, gibt Butz zu bedenken.
In Zukunft wird es mehr anspruchsvolle Partnerschaftsformen geben, sagt
Guido Palazzo, Professor für Unternehmensethik an der Universität Lausanne. Er
beobachtet eine Verschiebung auf strategisch relevante Projekte. Die meisten
Akteure beider Seiten erwarten eine Ausweitung solcher Kooperationen und einen stärkeren Fokus auf messbare Wirkungen, ergab 2010 auch eine Befragung
von 40 Unternehmen und 40 NGOs durch die Agentur Marschall Wernecke & Andere Credibility und die Medienfabrik Gütersloh. Hauptmotiv der Unternehmen
ist trotz aller Nachhaltigkeitsrhetorik die Verbesserung der Reputation. Sie wollen aber auch Informationen zur besseren Entscheidungsfindung erlangen. Immerhin sehen zwei Drittel eine enge Verbindung zwischen den Themen der
Mehr und tiefere
Kooperationen erwartet
Zwei Drittel der Wirtschaftsvertreter und 95 Prozent der Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sind
überzeugt, dass die Zahl der Partnerschaften weiter steigen wird.
Die meisten der 80 von der Agentur Marschall Credibility Befragten
wollen ihre eigenen Partnerschaften intensivieren, nur wenige betreiben sie bisher strategisch.
Der Finanzrahmen der Kooperationen beträgt im Schnitt 100 000
Euro, 15 Prozent der NGOs und
zehn Prozent der Unternehmen betreiben Projekte mit einem Volumen von mehr als 500 000 Euro.
Knapp die Hälfte prognostiziert
steigende Investitionen in Partnerschaften. Sichtbare und relevante
Wirkungen könnten deren Glaubwürdigkeit steigern, heißt es.
» Studie „CSR-Partnerschaften“
» eine Art „Blacklist“ zu NGOs
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Kooperation und ihrem Kerngeschäft. „Umso erstaunlicher ist, dass das Potenzial
von Partnerschaften noch ungenutzt bleibt“, stellt Credibility-Geschäftsführer
Thomas Marschall fest. „Viel zu selten wird die breite inhaltliche Zusammenarbeit
in den Mittelpunkt gestellt, die jeweiligen Kompetenzen bleiben vielfach ungenutzt.“ Diese Defizite lägen mit daran, dass oft eine Vernetzung mit den inhaltlich
jeweils zuständigen Abteilungen fehle. Unklare Strategien und Strukturen für
Partnerschaften auf beiden Seiten erschwere den Befragten zufolge die Arbeit.
Schwierig sei auch, eine gemeinsame Sprache und ein gemeinsames Verständnis
zu finden sowie die Zusammenarbeit glaubwürdig und richtig zu kommunizieren.
Die größte Herausforderung sehen Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen jedoch darin, Ziele und Erwartungen zu definieren, miteinander in Einklang zu bringen und diese auch zu erfüllen. Eine effektivere Kommunikation innerhalb der Organisationen, zwischen den Partnern und nach außen könnte dazu
beitragen, diese Schwierigkeiten zu überwinden, sagt Marschall. Die NGOs und
Unternehmen sind sich einig, dass ein professionelleres Management und eine
stärkere Konzentration auf Inhalte die Zukunft der Partnerschaften prägen wird.
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TOPTHEMA
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Die künftige Veränderung
von Partnerschaften
Einschätzung der NGOs
Gegenseitige
Lernprozesse
1,9%
Professionelles
Partnerschaftsmanagement
34,6%
Corporate
Volunteering
5,8%
Langfristige
Orientierung
13,5%
Strategische
Ausrichtung
17,3%
Mehr
inhaltliche Arbeit
26,9%
Heikle Themen bleiben und Gütesiegel fehlen
Einschätzung der Unternehmen
Unternehmen und NGOs können trotz Vorurteilen und Vorbehalten gut und offen zusammenarbeiten, so die Umfrage. „Doch fehlt ein Gütesiegel für die Effektivität von NGOs“, bemängelt Frauke Fischer, die sich an der Uni Würzburg und als
Beraterin seit Jahren damit befasst. Im sozialen Bereich orientierten sich manche
am DZI Spendensiegel, im Naturschutz gebe es keine Hilfestellung. Es fehle eine
Initiative zur Entwicklung von Qualitätskriterien für NGOs. „Institutionelle Anleger sollten unabhängige Experten einbinden, die aus der Sicht der Geldgeber
und ausgestattet mit entsprechender Expertise kritisch beleuchten, was mit den
Finanzmitteln gemacht wird und ob die Projekte etwas taugen.“ Gut gemeint sei
noch lange nicht gut gemacht. Auch Osram-Nachhaltigkeitschef Wolfgang Gregor beklagt das Fehlen transparenter Qualitätskriterien für NGOs. Er meint: „Professionelle NGOs kritisierten fundiert, haben qualifizierte Mitarbeiter und analysierten komplexe Themen ganzheitlich.“ Dazu zählt er Greenpeace, DUH, Global
Nature Fund und einige spezialisierte und lokale NGOs. Trotz öffentlicher Kritik
und Fabrikbesetzungen durch Greenpeace bei Osram bestehe Respekt und Vertrauen. Die Industrie brauche solche NGOs, die weder „käuflich“ noch unkritisch
seien. Gregor rät Unternehmen zu ausführlicher Recherche und einer transparenten Auswahl mit Gesprächen, um die Kompetenz und Objektivität abzuklopfen.
Umgekehrt können Kooperationen für NGOs eine Gratwanderung sein zwischen dem Willen, mehr zu bewegen, dem knallharten Wettbewerb mit anderen
NGOs und dem Risiko, vereinnahmt zu werden. „Insbesondere die Kooperation
mit multinationalen Unternehmen birgt die Gefahr, verdächtigt oder gar beschuldigt zu werden, ’eigene Ideale’ zu verraten“, sagt Bernward Geiger, Direktor der
Agentur Colabora. Er berät die Rainforest Alliance, den größten Zertifizierer für
nachhaltige Waldwirtschaft des Forest Stewardship Council (FSC). Sie koordiniert auch das Zertifizierungsprogramm des Sustainable Agriculture Network
(SAN) für Produkte von Konzernen wie Tchibo, Kraft Foods oder Chiquita sowie
vielen kleinen Firmen – und hat schon einiges an Kritik einstecken müssen.
Manche Beobachter werfen NGOs vor, von Unternehmen Geld anzunehmen,
verkennen aber, dass diese die enorme Arbeit für gemeinsame Projekte nicht umsonst machen können. Brenzlig wird es bei Fusionen und Übernahmen. Vor zwei
Jahren zog der niederländische WWF-Chef Johann van den Gronden die Reißleine: Die Kooperation mit dem niederländischen Versorger Essent wurde beendet, nachdem RWE ihn übernahm. Manche NGOs haben Leitlinien für Firmenkooperationen. So orientiert sich die Böll-Stiftung zur Unternehmensbewertung an
den Kriterien zweier nachhaltiger Indizes (s.Kasten).
Susanne Bergius
Langfristige
Orientierung
13,5%
Professionelles
Partnerschaftsmanagement
41,3%
Gemeinsame
Lobbyarbeit
5,8%
Gegenseitige
Lernprozesse
1,9%
Intensivere
Partnerschaft
13,0%
Mehr
inhaltliche Arbeit
24,0%
Handelsblatt
Quelle: Marschall Wernecke
& Andere Credibility/Medienfabrik Gütersloh, 2010
Leitlinien für
Kooperationen
Zur Bewertung von Unternehmen
zieht die Heinrich-Böll-Stiftung
die Kriterien des namhaften, seit
langem existierenden US-Index
Domini-400-Social-Index und des
Natur-Aktien-Index (NAI) zu Rate.
Folglich sind Kooperationen mit
Alkohol-, Tabak-, Atom- und Rüstungsherstellern tabu. Zudem beachtet die Stiftung Qualitätsbereiche wie Diversity, Mitarbeiterbeziehungen, Umweltschutz, Menschenrechte sowie die ökologische und soziale Gestaltung von
Produkten und Prozessen.
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Für Pioniergeister
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ASSET MANAGEMENT
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Mit Investments unmittelbar Positives bewirken und
zugleich Rendite erwirtschaften – das ist das Ziel des
so genannten Impact Investing. Diese noch junge
Anlageidee ist aber keine eigene Assetklasse.
Eine neue Anlagewelle namens „Impact Investing“ schwappt von den USA nach
Europa. Anlageprodukte sollen demnach neben einer finanziellen Rendite direkte positive soziale oder ökologische Auswirkungen haben. Die Investitionen
fließen in so genannte Sozialunternehmen. Der Finanzdienstleister JP Morgan erwartet, dass in den nächsten zehn Jahren 400 Milliarden bis eine Billion Dollar
auf diese Weise investiert werden. Der Ansatz ist nicht mit nachhaltigen Geldanlagen generell gleichzusetzen, deren konkrete Effekt auf die Umwelt oder die Menschen nicht ermittelbar ist. Impact Investing hingegen nimmt für sich in Anspruch, direkt zu wirken und Lebensumstände vor allem in Entwicklungsländern
messbar zu verbessern. Interessant ist das für vermögende Privatanleger, Stiftungen, kirchliche Organisationen, Pensionseinrichtungen und Entwicklungsbanken.
Insbesondere Stiftungen können hiermit ihr „Mission Investing“ ergänzen: Mission Investing bedeutet, den Kapitalstock im Einklang mit der eigenen Mission zu
investieren, das Stiftungsziel zu fördern und den Kapitalerhalt oder eine finanzielle Rendite zu erzielen. „Dies ist durch nachhaltige Geldanlagen realisierbar sowie durch Impact Investing“, erläutert Melinda Weber. Die selbstständige Beraterin kooperiert mit dem Bundesverband Deutscher Stiftungen, der am 24. November zu Mission Investing eine Tagung in Frankfurt veranstaltet, um die Bedeutung dieser Anlagephilosophie für Deutschland zu erkunden. In den USA habe
sich das in Mission Investments angelegte Vermögen in den vergangenen drei
Jahren versechsfacht, ermittelte laut Weber eine Studie zu Stiftungen.
Einige, auch JP Morgen, halten Impact Investing für eine eigene, neue Assetklasse. Doch dem ist nicht so, denn Impact Investing kann mittels sehr verschiedener Anlageklassen geschehen – über Liquidität, Anleihen, Absolute-Return-Konzepte, Private Equity, Immobilien oder auch Rohstoffe. In den USA gebe es ein
breites Spektrum von rund 20 Mission-Investing-Anlageklassen, sagt Weber.
Die Anlageidee greift rasch um sich. In dem noch jungen Sektor wird fleißig an
wichtigen Dingen wie Definitionen, Standards, Indikatoren, Plattformen und Studien gearbeitet – wie vor zehn Jahren in der Nachhaltigkeitsszene, berichten Kenner. Sogar Börsen entstehen, etwa die Social Stock Exchanges in London, Singapur oder Nairobi. Manche Akteure sprechen darum von einer „Bewegung“.
Eine „Bewegung“ arbeitet an Standards und Übersicht
Die amerikanische Calvert Foundation etwa hat unter anderem mit der Rockefeller Stiftung die nicht gewinnorientierte Investmentgesellschaft Impact Assets gegründet. Sie will Kapital für soziale und umweltfreundliche Investmentbereiche
mobilisieren, Ziel ist ein Zufluss an frischen Mitteln von einer Milliarde Dollar binnen fünf Jahren. Um für Anleger und Finanzberater einen Überblick zu schaffen,
hat sie im Juni hierbei weltweit führende Investmentgesellschaften aufgelistet.
Die Datenbank Impact Assets 50, die jährlich aktualisiert werden soll, enthält
finanzielle Angaben und „Wirkungsinformationen“ über jeden Asset-Manager. Investoren und Finanzberater können Vermögensverwalter nach acht Anlageklassen, verwaltetem Vermögen, Regionen und zwölf Wirkungsbereichen suchen. Beobachter messen dieser Initiative eine hohe Bedeutung bei. Impact Asset 50
Konkrete Beispiele
Menschen in Entwicklungsländern
fehlt es oft an einer Grundversorgung an Energie, Licht, Landwirtschaftsgerät, Medikamenten, Informations- und Telekommunikationsmitteln. Impact-Anleger investieren in Sozialfirmen, die bezahlbare Lösungen anbieten. So können LED-Solarlampen gesundheitsschädliche Kerosinlampen ersetzen; die Verwertung von Agrarabfällen statt Dieselgeneratoren
Strom erzeugen; Wasserreinigung
Krankheiten verhindern. Auch Investitionen in Schulen und Ernährungsprojekte sind nötig.
Impact Investing in Industriestaaten kann so aussehen: Die BMW
Stiftung hat eine Million Euro in einen Bildungsfonds investiert, der
die Ausbildung von Studenten in
Deutschland finanziert. Damit unterstützt sie den Stiftungszweck
direkt aus ihrem Vermögen.
Aufruf zum Mitmachen
Anfang April hat die Entwicklungsbank der US-Regierung, die Overseas Private Investment Corporation (Opic), aufgerufen, Vorschläge für Impact Investing einzubringen. Die Opic will mit 250 Millionen Dollar Investoren mit verschiedenen Anlagestrategien gewinnen, indem sie Kreditgarantien
stellt, die die Risiken senken, Finanzierungslücken schließen und die
Renditen fördern. Sie will zu innovativen Finanzstrukturen beitragen, um das Wachstum des Segments zu beschleunigen.
» Aufruf der Opic
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BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS
gebe in dem immer komplexer werdenden Anlageuniversum eine sinnvolle Orientierungshilfe, das Team sei gut und die Struktur erlaube es privaten Investoren,
sich an einer breiten Palette von Fonds zu beteiligen. Insgesamt investieren diese
Asset-Manager 8,9 Milliarden Dollar (6,2 Milliarden Euro). Zu ihnen gehören Absolute Portfolio Management aus Wien, Blue Orchard Finance und Symbiotics AM
aus Genf oder Triodos Investment Management aus Zeist. Die Liste enthält aber
wegen ihrer Auswahlkriterien (siehe Kasten) nur einen Ausschnitt der Anbieter.
Dagegen hat das Global Impact Investing Network (GIIN) für die JP MorganStudie von Ende 2010 Daten von über 1 000 Impact Investments eingebracht.
GIIN ist eine nicht gewinnorientierte Organisation, die die Bedeutung und die Effektivität dieses Marktes vergrößern will. Sie baut Infrastrukturen und unterstützende Aktivitäten auf und leitet die Initiative für den Berichts- und Investmentstandard IRIS. Hierbei geht es um einheitliche Begriffe und ein Rahmenwerk für
die Messung und Berichterstattung zu sozialen und ökologischen Leistungen. Das
Netzwerk hat die Datenbank Impact Base aufgebaut, um die Such- und Transaktionskosten für die Branche zu verringern. Diese enthält mehr als hundert Fonds. Im
Juni hat GIIN den ersten Leistungsbericht zur Branche veröffentlicht auf Basis von
Angaben von 463 Organisationen und 1 931 Mikrofinanzinstitutionen.
Inzwischen ist zudem das Ratingsystem „Global Impact Investing Rating System“ (GIIRS) entstanden. Der Bewertungs- und Analyseansatz sei analog aufgebaut zu den Investmentrankings von Morningstar und der Finanzanalyse von Capital IQ, heißt es. Einige institutionelle Investoren – Stiftungen, Banken und Versicherungen – haben bereits öffentlich erklärt, sie bevorzugten Gesellschaften und
Impact-Investing-Fonds mit einem GIIRS-Rating.
Übersichtliches Angebot – soziale Rendite im Fokus
SEITE 6
ASSET MANAGEMENT
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Auswahlkriterien für
Impact Asset 50
Ausschlaggebend für die Auswahl
der Vermögensverwalter für die
Datenbank Impact Asset 50 ist neben der finanziellen Rendite die soziale und ökologische Wirkung ihrer Produkte. Diese muss erwiesen
sein und der Vermögensverwalter
muss selbst seine Unternehmensverantwortung (» Corporate Social Responsibility) leben. Zu den
zwölf Wirkungsbereichen gehören Mikrofinanz (siehe Ausgabe
9/2011), fairer Handel, Gesundheit,
Klimaschutztechnik, nachhaltige
Landwirtschaft und Umweltschutz. Jeder Genannte muss sich
bewerben, über eine wenigstens
dreijährige Erfahrung verfügen
und mindestens fünf Millionen Dollar Vermögen verwalten. Das
muss jedoch nicht komplett als Impact Investing investiert sein.
Das Angebot für Anleger im deutschsprachigen Raum ist gleichwohl noch sehr
überschaubar. „Investieren statt Spenden“ ist beispielsweise das Motto des im
» Datenbank Impact Assets 50
Mai 2011 aufgelegten geschlossen Social
Venture Fund, laut eigenen Angaben der
erste international investierende Wagniskapitalfonds dieser Art in Deutschland. Er
investiert in Sozialunternehmen, die innovative Antworten auf drängende soziale
oder ökologische Fragen liefern – mit Finanzmitteln sowie unterstützenden Aktivitäten, etwa Management- und Rechtsberatung. Das Volumen soll bis Jahresende von
sieben auf zehn Millionen Euro steigen, bisher sind 16 Unternehmerfamilien, zwei Stiftungen und eine Bank als Kommanditisten
eingestiegen. Das Management strebt einen realen Kapitalerhalt an. „Der Social
Venture Fund wird keine Kompromisse hinsichtlich der sozialen Rendite eines Zielinvestments wegen einer potenziell höheren
finanziellen Rendite eingehen“, betont Investmentchef Florian Erber. Sein InvestMehr zum nachhaltigen Engagement der HypoVereinsbank finden
mentkomitee lässt sich durch namhafte
Sie unter www.hvb.de/nachhaltigkeit
und erfahrene Personen beraten. Regional
ist der Fonds auf Deutschland und Nachbarländer konzentriert, für Sozialunternehmen in Entwicklungsländern gibt es Co-Finanzierungen.
DIE UMWELT ZU SCHONEN
IST GUT. IN SIE ZU INVESTIEREN NOCH BESSER.
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Dagegen hat die Züricher Responsability Social Investments AG Ende 2010 einen geschlossenen Fonds aufgelegt, der in Firmen investiert, die Produkte herstellen und vertreiben, die die Lebensqualität der Menschen in den ärmsten Ländern der Welt verbessern sollen. Der „Responsability Ventures I - KGs“ investiert
in Asien, Lateinamerika, Afrika und Osteuropa in Energieversorger, Landwirtschaft und Informations- und Kommunikationstechnologie – bisher in fünf Unternehmen. Das Konzept entstand in Kooperation mit der Entwicklungsorganisation Helvetas und der niederländischen Doen Stiftung. Der Fonds wurde mit 15
Millionen Dollar lanciert und peilt bis Ende 2012 eine Verdoppelung an. Er ist als
Kommanditgesellschaft konzipiert und unterliegt der Schweizer Finanzmarktaufsicht. Anleger können eine Beteiligung über ihren Vermögensverwalter erwerben. Vorstandschef Klaus Tischhauser weist darauf hin: „Man sollte mit seiner
Bank oder seinem Finanzberater klären, ob eine Beteiligung zum eigenen Risikoprofil passt.“ Mit einer Mindestanlage von 250 000 US-Dollar wendet sich der
Fonds an professionelle Anleger und Großinvestoren.
Investoren für Projekte in Lateinamerika, Afrika, Indien, Südostasien, Europa
und China will die LGT Venture Philanthropy Foundation gewinnen. Die 2007 gegründete Stiftung plant, bis Jahresende einen Fonds namens „Impact Ventures
Global“ aufzulegen. Dahinter steht ein fast 20-köpfiges Team. Zielgruppe seien
„sachkundige" Privatanleger und institutionelle Investoren, die mindestens
125 000 Euro einbringen, sagt Oliver Karius, Partner der LGT VP. Angestrebt sei
ein zweistelliger Millionenbereich und eine Laufzeit von mindestens zehn Jahren.
„Ziel ist eine Maximierung der sozialen und ökologischen Wirkungen sowie der
Kapitalerhalt, eine finanzielle Rendite kann möglich sein.“ Der geschlossene
Fonds ist jedoch nicht zu verwechseln mit den Nachhaltigkeitsfonds der LGT Capital Management, die diese irritierender Weise als „Sustainable Impact“-Investmentfonds bezeichnet.
Trotz der Begeisterung, die für diese neue Anlagephilosophie zu spüren ist,
muss sie kritisch beleuchtet werden. Manchen Anbietern ist die soziale Rendite
am wichtigsten, andere legen die Priorität auf den finanziellen Ertrag. Dazwischen gibt es sicher viele Konstellationen, bei denen hohe soziale oder ökologische Wirkungen sowie der Kapitalerhalt und eine Rendite erzielbar sind. Spannend ist, dass Akteure kooperieren, deren Arbeit sich bisher nicht berührte, etwa
Stiftungen und Risikokapitalgeber. Dadurch entstehen neue Lösungsansätze und
Partnerschaftsformen. Das macht die Sache allerdings nicht einfacher.
Hohe Transaktionskosten und lange Zeithorizonte
Anleger sollten darum fragen, wie die Philosophie wirklich umgesetzt wird, rät
Karius. Ob deutliche, transparente Richtlinien und ein erfahrenes Team vorhanden sind. „Die beabsichtigte Wirkung sollte klar definiert sein. Nur Jobs schaffen
reicht nicht, denn das tun normale Firmen auch.“ Wichtig seien erfahrene Partner
vor Ort, sagt Melinda Weber, und dass die Wirkung der Investments vor Ort kontrolliert und belegt werde. Fonds müssten ausreichend Zielinvestments haben.
„Zudem sollten Anleger angesichts der vielen sinnvollen Geschäftsideen nicht
ihren Verstand ausschalten, denn die Umsetzung des Impact Investing ist sehr
aufwendig und verursacht heutzutage noch sehr hohe Transaktionskosten“, gibt
Tischhauser zu bedenken. „Das ist für Menschen mit Pioniergeist.“ Der Anfangsaufwand und die jahrelange Begleitung der Sozialunternehmen verlange viel Zeit
und Einsatz. Investoren sollten einen langen Atem mitbringen und darauf achten,
dass die Anlagevehikel fixe Managementkosten haben, damit die Kosten nicht
die gesamte Rendite auffressen. Die Branche muss indes Marktstrukturen aufbauen, die größere Investitionsvolumina zu geringeren Kosten ermöglichen. Und
klare Kriterien sind nötig, die die Anlagemöglichkeiten vergleichbar machen.
Susanne Bergius
SEITE 7
ASSET MANAGEMENT
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Messung und Standards
Methoden zur Impact Messung:
• AA 1 000
• Balanced Scorecard (BSC)
• Global Impact Investing Rating
System (GIIRS)
• Guarantee Perception Report
(GPR)
• Impact Reporting and
Investment Standards (IRIS )
• Ongoing Assessment of Social
Impacts (OASIS)
• Poverty and Social Impact
Analysis (PSIA)
Weiterführende Links
» JP Morgan-Studie
» Studie über US-Stiftungen:
Compounding Impact – Mission
Investing by US Foundations
» Global Impact Investing
Initiative (GIIN)
» Global Impact Investing
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Führer zu verantwortlichen Rohstoffinvestments
Mehr als 400 Milliarden Dollar von institutionellen und privaten Anlegern sind in
Rohstoffen investiert, vor zehn Jahren waren es erst sechs Milliarden. Doch Rohstoffe sind umstritten. Die Investmentvolumina führen zu einer höheren Preisvolatilität, die die Realwirtschaft und Geringverdiener belasten. Zudem verursacht
die Rohstoffgewinnung Zerstörungen von Umwelt und Lebensraum für lokale Bevölkerungen; die Arbeitsbedingungen verstoßen oft gegen internationale Standards. Einen Führer für verantwortliche Rohstoffinvestments haben darum die
von der UN unterstützten Organisationen „Principles for Responsible Investment“ und „Global Compact“ mit dem Schweizer Außenministerium veröffentlicht. Er gibt Empfehlungen für die unterschiedlichen Anlageklassen, entstanden
in zweijähriger Arbeit mit führenden Investoren und Anspruchsgruppen.
SEITE 8
ASSET MANAGEMENT
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Mit Unterstützung von
Nachhaltige Vergütungssysteme haben Seltenheitswert
Lediglich sieben der 30 Dax-Konzerne knüpfen die Vergütung ihrer Vorstände
auch an soziale oder ökologische Leistungen. Bei den anderen spielen Kundenund Mitarbeiterzufriedenheit oder Umweltaspekte keine Rolle, ergab eine Studie
der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Bei den Maßstäben, nach denen
der Unternehmenserfolg bemessen und die variable Vergütung berechnet wird,
dominierten nach wie vor finanzwirtschaftliche Kennziffern, heißt es. Die gesetzlich vorgeschriebene Verankerung von Nachhaltigkeit in den Vergütungsmodellen interpretieren die meisten Unternehmen nur in wirtschaftlichem und Zeit-bezogenem Sinne. So verbinden alle Dax-30-Konzerne die kurzfristige erfolgsabhängige Bezahlung ihrer Vorstände verstärkt mit der Entwicklung ökonomischer
Kennzahlen über zwei oder drei Jahre. Auch bei der längerfristigen variablen Vergütung haben viele Unternehmen die Bemessungszeiträume ausgedehnt. Bis auf
einzelne Ansätze fehlen allerdings andere Maßstäbe, die für den Unternehmenserfolg relevant sind.
Deutschlandkarte lokalisiert Anlageberater
Für Anleger, die Finanzberater suchen, um sich kompetent zu nachhaltigen Investments beraten zu lassen, gibt es jetzt eine Orientierungshilfe: Eine Deutschlandkarte von Ecoeffekt lokalisiert rund 200 Anlageberater, die sich seit 2005 berufsbegleitend über den Fernlehrgang Ecoanlageberater entsprechend qualifiziert haben. Es sind Kundenberater bei nachhaltigen oder kirchlichen Banken, bei
Sparkassen oder Volksbanken sowie freie Finanzberater oder Versicherungsfachleute und Institute, bei denen sich mehrere Berater schulen ließen. Auf der Karte
sucht man jedoch vergeblich (freie) Finanzberater, die sich auf andere Weise solides Know-how zu nachhaltigen Geldanlagen erworben haben.
Die eigene Kultur beeinflusst die Rendite
Trotz der Vernetzung der globalen Märkte wirken kulturelle Unterschiede auf das
individuelle Investitionsverhalten und die Rendite. Das Resultat des „Internationalen Tests von Zeitpräferenzen und Risikoaversion“ zu 45 Nationen, geleitet von
Thorsten Hens, Professor für Finanzmarktökonomie an der Universität Zürich, widerspricht der herrschenden These, wonach die Kultur Anlageentscheidungen
und Renditen nicht beeinflusst. Anleger investierten eher in Wertpapiere ihrer
Heimat, so Hens, die Preisfindung bei Aktien von an zwei Börsen gelisteten Firmen unterliege vor allem Informationen aus dem Heimatmarkt. Anleger bestimmter Nationalitäten werden gemäß der Studie eher erfolgreich investieren als andere, weil sie über Geduld und/oder hohe Verlusttoleranz verfügten. Skandinavische und deutschsprachige Kulturen brächten die meiste Geduld mit, Angelsachsen die höchste Verlusttoleranz. Beides nutze Value-Investoren, die stark unterSusanne Bergius
bewertete Titel kaufen.
Weiterführende Links
» Guide for Responsible
Investments in Commodities
» Auswertung der Geschäfts- und
Vergütungsberichte der
Dax-30-Unternehmen durch die
Hans-Böckler-Stiftung
» Deutschlandkarte der
Anlageberater
» White Paper der Studie zu
Kultur und Rendite
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Grünes Betongold
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Auch für Immobilien-Aktien ging es zuletzt abwärts.
Eine Studie zeigt aber, dass sich damit langfristig das
Rendite-Risiko-Verhältnis von Depots verbessert.
Mit dem Abschwung an den Aktienmärkten in den vergangenen Monaten kamen
auch die Aktien der großen börsennotierten deutschen Immobiliengesellschaften und Real Investment Trusts (Reits) unter die Räder. Doch eigentlich sollten
die Aktien der Immoblien-AGs Anlegern einen Mehrwert bringen – zumindest
wenn die Gesellschaften nachhaltig ausgerichtet sind. Das ergab eine Studie des
Competence Center of Sustainable Real Estate Business der International Real
Estate Business School (Irebs) der Universität Regensburg.
Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Keine der bekannten deutschen Immobilien-AGs gehörte zu dem Universum der nachhaltigen Immobiliengesellschaften. „Es gibt noch nicht viele grüne Reits“, bestätigt Silke Riedel von Imug. Die
von der Hannoveraner Beratungsgesellschaft überprüften deutschen Reits –
Deutsche Euroshop, Deutsche Wohnen, Gagfah und IVG Immobilien – beschäftigten sich fast noch gar nicht mit Nachhaltigkeit, weder mit dem Umgang mit StakeBest-in-class-Ansatz
holdern noch mit der gezielten Entwicklung von Green Buildings. „Sie haben
auch noch keine Systeme implementiert, um Bestechung oder Korruption zu verIn den Dow Jones Sustainability
hindern, was in der Branche eine latente Gefahr ist“, sagt Riedel.
World Index gelangen die UnterFür die Studie der Irebs haben deren Mitarbeiter Marcelo Cajias und Peter Geinehmen jeder Branche mit der
ger dagegen die Immobilienaktiengesellschaften aus dem Dow Jones Sustainabbesten Nachhaltigkeitsbewertung
lity World Index herangezogen. Etwa 31 Immobiliengesellschaften waren im Un(Best-in-Class-Ansatz), insgesamt
aktuell 325 Gesellschaften.
tersuchungszeitraum von 2004 bis 2010 in dem Nachhaltigkeitsindex vertreten,
darunter British Land, Capitaland aus Singapur oder die australische Lend Lease.
Um zu ermitteln, welchen Effekt nachhaltige Gesellschaften für Investoren bei
der Portfoliooptimierung haben, wurden sie in einer Simulation in Muster-Portfolios mit anderen, nicht-nachhaltigen Vermögensklassen gemischt. Dabei ergibt
sich ein eindeutiges Bild: „Die Portfolios wurden effizienter“, sagt Marcelo Cajias.
Das heißt, es wurde eine höhere Rendite bei verhältnismäßig weniger Risiko erzielt. „In dem betrachteten Zeitraum wiesen die nachhaltigen Immobilien-AGs auf
Basis monatlicher Daten eine durchschnittliche Rendite von 1,46 Prozent bei einer
Schwankungsbreite von 6,69 Prozent aus“, bestätigt Peter Geiger. Andere Assetklassen hätten ein ungünstigeres Verhältnis. Beispielsweise erbrachten DirektinvestiOptimale Portfolios aus Sicht eines britischen Investors
tionen in britische, konventionelle ImmobiAnteil im Portfolio bei … Risiko
lien eine Rendite von 0,67 Prozent bei einer
Assetklasse
geringstem niedrigem mittlerem hohem
gleichzeitigen Volatilität von 7,71 Prozent.
Domestic Equity (britische Aktien) 0,00%
0,00%
0,00%
0,00%
Überprüft hat die Irebs die Wirkung von
Oversea Equity (weltweite Aktien) 10,48%
28,74%
38,98%
25,63%
nachhaltigen ImmobilienaktiengesellschafPublic Real Estate (öffentliche
4,13%
4,38%
4,16%
0,00%
ten auf Depots aus Sicht britischer InvestoGebäude)
Sustainable Real Estate
ren, „da die für die Studie benötigten Daten
4,87%
25,30%
36,98%
69,07%
(nachhaltige Immobilien-AGs)
umfangreicher waren als bei deutschen TiDirect Real Estate
3,67%
8,21%
10,97%
0,30%
teln“, sagt Cajias. Internationale Immobilien(Immobiliendirektinvestitionen)
AGs aus dem Dow Jones Sustainablity
LT Goverment Bond
71,85%
28,37%
3,91%
0,00%
(langlaufende Staatsanleihen)
World wurden Portfolios beigemischt, die
Cash (Liquidität)
5,00%
5,00%
5,00%
5,00%
aus weltweiten Aktien, öffentlichen Gebäudurchschnittliche Rendite
0,49%
0,89%
1,12%
1,40%
den, Immobiliendirektinvestitionen, langlaufenden Staatsanleihen, liquiden Mitteln soVolatilität
1,44%
2,31%
3,18%
4,77%
wie britischen Aktien bestehen. Gesucht
Quelle: Irebs
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BUSINESS BRIEFING NACHHALTIGE INVESTMENTS
wurde die Zusammensetzung „optimaler Portfolios“ aus allen Assetklassen, die
je nach Rendite, Risiko und Korrelation zueinander unterschiedlich gemischt wurden. Nicht in allen Portfolios kamen daraufhin alle Anlageklassen zum Zuge.
Beispielsweise im Portfolio mit dem geringsten Risiko, das nachhaltige Immobilienaktien mit knapp fünf Prozent beimischt. Aus der Depotmischung ergibt sich
eine jährliche Rendite von 0,49 Prozent bei einer Volatilität von 1,44 Prozent. In einem Portfolio mit einem vergleichsweise hohen Risiko lag dagegen der Anteil der
nachhaltigen Immobilienaktien bei 69 Prozent. Der Rest verteilte sich hauptsächlich auf weltweite Aktien (26 Prozent). Diese Zusammensetzung kommt unter
dem Strich auf eine Rendite von 1,40 Prozent und eine Volatilität von 4,77 Prozent. „Entscheidendes Ergebnis ist, dass in jedem der vier gebildeten Portfolios
nachhaltige Immobilienaktiengesellschaften enthalten waren“, resümiert Geiger.
Und: Sie verdrängten gleichzeitig die britischen Aktien aus den Depots.
Auch die Schweizer Bank Sarasin beschäftigt sich mit nachhaltigen Reits und
hat dazu einen eigenen Fonds, den Sustainable Equity – Real Estate Global B
(ISIN; LU0288928376) aufgelegt. Interessant ist, dass es bei den Top-10-Aktien
in dem Fonds starke Überschneidungen gibt zu denen eines nicht nachhaltig ausgerichteten Reit-Fonds des Instituts. Thomas Dietzi von Sarasin erklärt das so:
„Die großen Immobiliengesellschaften, die in beiden Fonds vertreten sind, befassen sich schon seit längerem mit dem Thema Nachhaltigkeit. Unterschiede in der
Fondszusammensetzung gibt es hauptsächlich bei den kleineren Reits.“
Unterschiede gibt es auch bei der Performance, der nachhaltig ausgerichtete
Fonds schloss während der vergangenen zwei Jahre schlechter ab als der traditionelle Reit-Fonds. „Problematisch waren vor allem die fehlenden Investitionsmöglichkeiten in den USA und Japan, da dort die Nachhaltigkeitsleistung von Reits
häufig noch nicht ausreichend war“, erklärt Dietzi. Dieses Manko würde langsam
aufgeholt, insgesamt hat Sarasin 84 der weltweit analysierten 202 Reits als nachhaltig eingestuft. „Die Analyse von Immobilienaktiengesellschaften besteht nicht
in der Nachhaltigkeitsbewertung der einzelnen Gebäude, welche das Unternehmen besitzt … Vielmehr wird die Nachhaltigkeitsstrategie und deren Umsetzung
bei Planung, Errichtung und Bewirtschaftung der Gebäude betrachtet.“, beschreibt Sarasin in einer Studie aus dem Jahr 2009 die notwendigen Kriterien.
Für Gerrit Fey vom Deutschen Aktieninstitut (DAI) gibt es einen einfachen
Grund für die beruhigende Wirkung der Aktien von Immobilien-AGs auf ein Depot: „Ein Reit ist ein Zwitter aus Aktien- und Immobilienanlage. Da die Immobilien
kontinuierliche Mieteinnahmen erzielen, sind Reits weniger schwankungsanfällig
als andere Aktien.“ In Sondersituationen wie den vergangenen Monaten kann das
aber anders aussehen. Die Abhängigkeit von beiden Märkten kann aber Probleme bergen: Die Aussichten für Aktien sind derzeit nicht unbedingt positiv. Die
Schuldenkrise in Europa und den USA sowie die sich eintrübende Konjunktur hat
die Aktienmärkte in den vergangenen Monaten stark belastet und wird dies nach
Einschätzung der Marktteilnehmer auch weiterhin tun. „Immobilien profitieren
als Sachwert von einem erhöhten Risikobewusstsein“, erklärt Helge Scheunemann, Leiter der Researchabteilung des Immobiliendienstleisters Jones Lang Lasalle. Aber: Immobilieninvestoren, dazu gehören auch die Reits, könnten unter einer restriktiveren Kreditvergabe der Banken leiden. In punkto Mietpreise erwartet Scheunemann im Durchschnitt ebenfalls eher eine rückläufige Tendenz, da
Unternehmen geplante Umzüge in neue Gebäude auf Eis legten oder ganz strichen. Darunter dürften auch die Reits leiden.
Für nachhaltige Reits spricht in dieser Situation, dass ihre Immobilien häufiger
zu den Green Buildings gehören, die energieeffizient sind. Da die Energiekosten
langfristig eher steigen werden, wird die Nachfrage nach solchen Gebäuden mit
niedrigen Betriebskosten laut Experten tendenziell zunehmen, wodurch sich höhere Mieten durchsetzen lassen.
Stefan Schneider
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Unterschiedliche
Immobilieninvestments
Immobilienaktiengesellschaften investieren in Grundstücke und Gebäude und erzielen ihre Erlöse aus
der Bewirtschaftung von Immobilien sowie der Wertsteigerung.
Real Investment Trusts (Reits)
Dahinter verbergen sich börsennotierte Aktiengesellschaften, die gesetzlich streng reglementiert sind.
In Deutschland sind die Reits erst
seit 2007 zugelassen, international sind sie eine gängige Form der
Immobilienanlage.
Immobilienfonds bieten Anlegern
die Chance, sich auch mit kleineren Beträgen an großen Immobilienprojekten zu beteiligen. Die
Fonds investieren oft in Bürogebäude oder Einkaufscenter. Mieterträge und Wertsteigerungen sollen Erträge bringen. Es gibt zwei
Arten von Immobilienfonds:
Offen Fonds
Publikumsfonds kaufen verschiedene Gebäude, oft auch in unterschiedlichen Ländern, um ihr Risiko zu verringern. Die Anlageform galt lange Zeit als relativ sicher, weil das Vermögen in reale
Werte investiert wird. Probleme
bekommen diese Fonds aber,
wenn zu viele Anleger gleichzeitig
ihr Geld zurückhaben wollen oder
die Objekte nicht mehr zu den erwarteten Konditionen vermietet
werden können.
Geschlossene Fonds
Bei geschlossenen Immobilienfonds verpflichten sich die Anleger, Kapital für mehrere Jahre zur
Verfügung zu stellen. Geschlossenen Fonds gelten als unternehmerische Beteiligungen, mit allen
Chancen und Risiken – Anleger
werden indirekt Eigentümer der
Immobilien. Die Fonds werden für
einzelne oder wenige Projekte aufgelegt.
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Auf dem Weg zum
Nullenergie-Gebäude
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PRODUKTE & KONZEPTE
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Das Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme
optimiert Gebäudehüllen, Energieanlagen und die
Versorgungsstrukturen. Der infolgedessen geringere
Verbrauch ist ein wichtiger Vermietungsfaktor.
Der Energieverbrauch in Gebäuden lässt sich mit einer Vielzahl von Strategien
auf ein Viertel des ursprünglichen Wertes reduzieren. Das sagte Doreen Kalz
vom Fraunhofer-Institut für solare Energiesysteme auf dem E21-Klimakongress
des Beratungsunternehmens Conenergy in Mülheim. Auf Immobilien (Wohngebäude und Gewerbe/Handel) entfällt mit rund 42 Prozent der größte Teil der verbrauchten Energie in Deutschland. Deutlich mehr als der Verkehr, der 28 Prozent
benötigt. Die Tendenz bei Immobilien ist steigend: Mehr Klimaanlagen im Sommer und mehr Flächenverbrauch – er stieg pro Kopf von 1990 bis 2004 um 21 Prozent. Zudem werden nur vier Prozent aller Heizungen jährlich ausgetauscht.
Idealziel der Fraunhofer-Arbeit ist ein Nullenergie-Gebäude, das im Jahresmittel keine externe Energie benötigt. Das geschieht zum einen durch einen geringeren Verbrauch, zum anderen durch die eigene Produktion von erneuerbaren Energien. Das Institut klopft darum drei Bereiche existierender Gebäude ab: Gebäudehülle, Energieanlagen und Versorgungsstruktur. Vor allem die Gebäudehülle hält
Doreen Kalz für wichtig, da beispielsweise mit der Integration von multifunktionalen Fassadensystemen mit Haustechnikelementen auch Solarenergie gewonnen
werden kann. Verbesserungswürdig sei zudem der Zustand der Energie-Anlagen,
die nur in zwei Dritteln aller Fälle die Verbrauchswerte aufweisen, die sie erbringen sollten. „Selbst bei neuen, optimierten Gebäuden herrscht selten ein optimaler Betrieb“, kritisiert Kalz. Schon mit kleineren Investitionen könnten bei der Betriebsführung fünf bis 30 Prozent des Energieverbrauchs eingespart werden.
Die Versorgungsstruktur sei aber umfassender zu betrachten und zu optimieren, so das Institut. Seine Ziele: ein hoher Anteil an regenerativen Energien und
Kraft-Wärme-Kopplung sowie die gleichzeitige Gewinnung von mechanischer
Energie, die unmittelbar in Strom und Wärme für Heizzwecke oder Produktionsprozesse umgewandelt wird. Derart optimiert haben die Fraunhofer beispielsweise das Energon-Gebäude in Ulm, mit mehr als 8 000 Quadratmetern Grundfläche das bislang größte Bürogebäude nach dem Passivhausstandard. 20 Zentimeter Dämmstärke unter der Bodenplatte, 35 in der Fassade und bis zu 50 Zentimeter im Dach sowie eine Dreifach-Wärmeschutzverglasung tragen zur guten Isolierung bei. Geheizt und gekühlt wird mit Betonkerntemperierung, dafür ragen 40
Erdwärmesonden 100 Meter tief in die Erde.
Dieser thermische Komfort ist für den Investor ein Vermietungsargument: Er
kann als Novum im Mietvertrag eine Obergrenze für Nebenkosten zur Heizung,
Kühlung und Belüftung von 0,75 Euro pro Quadratmeter festschreiben. Die Kosten allein für Heizung/Fernwärme betragen damit weniger als ein Drittel im Vergleich zu konventionellen Gebäuden, die Kosten für Wartung und Objektbetreuung liegen etwa zehn Prozent unter dem Durchschnitt. Anleger können sich für
ihre Immobilien entsprechende Konzepte erarbeiten lassen. „Unser Gesamtpaket
zur Energieoptimierung ist nicht teurer als Standardangebote“, sagt Kalz.
Jürgen Röder
Weiterführende Links
» Mehr zu effizienter und umweltfreundlicher Energieversorgung
und der Arbeit des FraunhoferInstituts
» Details zum Passivgebäude
Energon
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Fehlende Transparenz
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Bei acht neuen ETFs tappen Anleger im Dunkeln, in
welche Werte tatsächlich investiert wird (Teil 2).
Direkt acht börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, ETFs) hat
Unterschiedliche
die Schweizer Großbank UBS Ende August aufgelegt, die zum Thema NachhaltigAnteilklassen
keit passen. Doch hinter den acht Fonds stecken vier Schwesterprodukte mit
demselben Anlagekonzept, die sich nur in der regionalen Ausrichtung, der AnBei den acht UBS-ETFs gibt es jezahl der enthaltenen Aktien und der Kosten voneinander unterscheiden. Ein Proweils zwei unterschiedliche Anteilblem besteht allerdings für alle Anleger gleichermaßen: „Aufgrund der restriktiklassen, „A“ und „I“. Die Anteilven Informationspolitik von MSCI ist es eine echte Herausforderung, die Mitglieklasse I richtet sich primär an instider des jeweiligen Basisindex zu finden. Und auf der Website von UBS werden
tutionelle Anleger und vermögende Privatkunden. Die Anteilderzeit nicht einmal die Top-10-Positionen publiziert“, kritisiert Reinhard Friesenklasse A ist aufgrund des niedribichler, selbstständiger Nachhaltigkeitsexperte aus Österreich.
gen Fondspreises eher für PrivatJe zwei der acht Indexfonds bilden den MSCI-Index „World Socially Responsianleger mit geringerem Vermöble“ und die nachhaltigen Regionalindizes „Europe & Middle East“, „North Amegen gedacht. Fondsausrichtung
und Zusammensetzung sind idenrica“ und „Pacific“ ab. Friesenbichler erläutert die Nachhaltigkeitsmethodik antisch.
hand des weltweit ausgerichteten ETFs: „Der Fonds investiert in die Aktientitel
des MSCI World Socially Responsible Index. Dieser nutzt eine Reihe von gängigen
Mit den im August neu an der
Frankfurter Börse gelisteten ETFs
Ausschlusskriterien (zum Beispiel Alkohol, Tabak, Glücksspiel, militärische Wafzählen insgesamt 25 Indexfonds
fen, Nuklearenergie, etc.; meist mit fünf Prozent Umsatztoleranz) und wählt darüzum Universum nachhaltiger
ber hinaus jene Unternehmen aus, die beim ESG-Rating zu den besten ihrer jeweiliETFs. Sie teilen sich wie folgt auf:
gen Branche zählen.“ ESG steht für Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.
Gesellschaftliche
Nachhaltigkeit
Verantwortung
allgemein
Den bisherigen Informationen sei zumindest zu entnehmen, dass ausschließlich in
Large-Caps investiert werde, mit teils guter, aber teilweise eher fragwürdiger
1 1
KlimaNachhaltigkeitsqualität, beispielsweise Novartis, McDonald´s oder Google.
wandel
13
Der „MSCI Europe & Middle East Socially Responsible ETF“ geht ähnlich vor,
absolute
5
Angaben
Ressourcen
soll aber in Unternehmen aus Europa und dem Mittleren Osten investieren. Doch
von den 17 Ländern repräsentiert einzig Israel die Komponente „Middle East“,
Erneuerbare
5
alle sonstigen Titel stammen aus Europa. Selbst wenn unklar ist, in welche Titel
Energie
das Fondsvermögen investiert ist, kaufen die UBS-ETFs nach eigenen Angaben
Handelsblatt
Quelle: Ecofin
tatsächlich die Aktien der Unternehmen (full replication).
Das ist beim Ende 2010 aufgelegten „Green Tech Living Planet ETF“ der französischen Amundi anders: Er nutzt für die Indexnachbildung Derivate, so genannte Swaps. Grundlage der Fondszusammensetzung sind europäische Aktien,
deren Umsatz zu mindestens 20 Prozent mit grünen Technologien zusammenhängt. „Diese weit gefasste und großzügige Interpretation des Anlagethemas
spiegelt sich auch im Portfolio wider“, resümiert Friesenbichler. Dort fänden sich
neben vielen anerkannten Größen
dieses Segments wie EDP RenovaNachhaltige ETFs
veis, Gamesa oder Solarworld auch
Name
FondsKosten Anzahl
Titel, bei denen die grüne TechnoloStand: 30.09.2011
währung p.a.
Aktien
ISIN
gie etwas weit hergeholt scheint –
UBS MSCI World Socially Responsible A
LU0629459743
US-Dollar
0,50%
410
etwa Eurotunnel –, oder durch priUBS MSCI World Socially Responsible I
LU0629459826
US-Dollar
0,33%
410
mär konventionelle Geschäftsfelder
UBS MSCI Europe & Middle East Soc. Resp. A LU0629460675
Euro
0,40%
143
stark verwässert ist (Siemens, WaUBS MSCI Europe & Middle East Soc. Resp. I
LU0629460758
Euro
0,23%
143
cker Chemie) oder durch gängige
UBS MSCI North America Soc. Resp. A
LU0629460089
US-Dollar
0,45%
174
Ausschlusskriterien konterkariert
UBS MSCI North America Soc. Resp. I
LU0629460162
US-Dollar
0,28%
174
wird – wie bei Alstom, die auch masUBS MSCI Pacific Socially Responsible A
LU0629460832
US-Dollar
0,65%
104
siv im Nuklear- und Militärgeschäft
UBS MSCI Pacific Socially Responsible I
LU0629460915
US-Dollar
0,48%
104
Amundi Green Tech Living Planet
FR0010949479
Euro
0,45%
50
Stefan Schneider
tätig ist.
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Freiheit vom Wachstum
SEITE 13
KÖPFE & AUSSENANSICHT
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Anleger können die neue Dynamik unterstützen.
Gastbeitrag von Angelika Zahrnt und Irmi Seidl
Wachstum ist ein positiv besetzter Begriff: Kinder wachsen, Pflanzen wachsen,
Erkenntnisse wachsen, Einsicht wächst – und die Wirtschaft auch. Doch ob letzteres gut ist und für wen, darüber gibt es seit langem eine Debatte, die an Brisanz,
Bedeutung und Breite gewinnt. Negative Folgekosten und Nebenwirkungen des
Wirtschaftswachstums sind belegt, positive Effekte werden rar. Dass sich Entwicklungs- und Schwellenländer nach unserem ressourcenintensiven Wachstumsmuster entwickeln, sorgt selbst Wachstumsbefürworter. Es wundert nicht,
wenn die Skepsis steigt und Verbraucher anzweifeln, ob ein höheres Bruttoinlandsprodukt (BIP) für das eigene Wohlbefinden Positives bedeutet.
Die Diskrepanz zwischen politischem Bejubeln von Wachstumsraten und der
desillusionierten Reaktion der Bevölkerung hat Frankreich veranlasst, die „Commission on the Measurement of Economic Performance and Social Progress“ zu etablieren – sie machte 2009 Vorschläge für eine neue Messung. Der Deutsche Bundestag hat aufgrund der erstarkten Wachstumskritik die Enquete-Kommission
„Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität“ eingesetzt. Sie begann ihre dreijährige Arbeit im Januar. Ausgewiesene Wachstumsskeptiker und begeisterte Wachstumsbefürworter in einem Gremium – das verspricht spannend zu werden. Ihre Arbeit
ist wichtig, aber enthebt Wissenschaft, Wirtschaft, Finanzwelt und Öffentlichkeit
nicht der Diskussion zur Frage: Wie könnten Wirtschaft und Gesellschaft ohne
Wachstum funktionieren? Experten verschiedenster Bereiche haben sich damit befasst und bereits Vorschläge für eine „Postwachstumsgesellschaft“ gemacht.
Schon dieses Wort verletzt das Tabu. Wachstum müsse sein, man könne es ja
um neue Attribute ergänzen, sagen Semantiker. Bundeskanzlerin Angela Merkel
meint, wir bräuchten nicht maximales, sondern optimales Wachstum. Die Grünen
wollen grünes Wachstum, die Sozialdemokraten „inklusives“. Liberale und konservative Kritiker verteidigen die bisherige Konzeption, ohne sich inhaltlich mit
der Kritik zu befassen, und malen düstere Bilder: Eine Wirtschaft, die nicht vorrangig einen BIP-Anstieg anstrebe, bedeute gesellschaftliche Stagnation, graue Verwaltung des Mangels ohne Kreativität, Innovation und Produktivitätssteigerungen. Der Wille des Einzelnen, sein Wissen zu vermehren und sein Leben zu verbessern, würde ausgebremst. Es drohe ein Rückwärtsgang in vorindustrielle Zeit.
Diese Kritiker liegen falsch: Eine Postwachstumsgesellschaft heißt, dass Wirtschaften im Rahmen des ökologisch Möglichen stattfindet und gerechte Wirtschafts- und Lebensweisen zum zentralen Ziel hat. Sie wird sehr viel Kreativität
sowie technische und soziale Innovation brauchen und entwickeln. Der erforderliche Strukturwandel wird zu einer äußerst dynamischen Wirtschaft führen hin zu
ressourcenleichten, reparaturfähigen Produkten, neuen Dienstleistungen, regionalen Vernetzungen, neuen Wertschöpfungsketten sowie dezentraler Versorgung mit Energie und anderen Infrastrukturen. Eventuell gewinnen Organisationsformen wie Genossenschaften, Stiftungen oder Mitarbeiterfirmen mehr Bedeutung. Viele Branchen und Unternehmen werden wachsen.
Diese Dynamik können Anleger mit ihren Investitionsentscheidungen unterstützen. Etwa indem sie beachten, ob sich Unternehmen um die Lebenszyklen ihrer Produkte kümmern. Und indem sie überlegen, wie nachhaltige Geldanlagen
in 20 Jahren aussehen. Mit Weitblick können private und institutionelle Anleger
die Chancen des Strukturwandels für ihre Geld- und Kapitalanlagen nutzen. Die
jetzige Energiewende ist erst der Auftakt.
Gastautoren
Prof. Dr. Angelika Zahrnt
ist BUND-Ehrenvorsitzende und
Mitglied im Rat für Nachhaltige
Entwicklung der Bundesregierung.
Dr. Irmi Seidl
ist Leiterin der Forschungseinheit
Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL Birmensdorf.
Lesetipp
Die Autorinnen sind Herausgeberinnen des Buches
„Postwachstumsgesellschaft“,
Metropolis-Verlag, Marburg 2010,
ISBN 978-3-89518-811-4
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Finanzinstitute auf neuen Wegen?
Angesichts der drohenden nächsten Finanzkrise neigen Entscheidungsträger in
Unternehmen und Politik zu kurzfristigem Krisenmanagement. Einige Akteure
der Finanzwirtschaft wollen nun eine gemeinsame Ausrichtung finden, um die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und ihren Beitrag dazu zuleisten, einen
ökologisch nachhaltigen, sozial gerechten und wirtschaftlich robusten Finanzsektor auf den Weg zu bringen. Während des 7. UNEP FI / VfU Roundtable 2011 mit
dem Titel „New Deal Sustainability. Finanzinstitute auf neuen Wegen“ wollen sie
am 9. und 10. November von brancheninternen und externen Experten lernen
und sich helfen lassen, die Handlungsfelder für das nachhaltige Wirtschaften eines Finanzdienstleisters umfassend zu verstehen. In innovativen Arbeitsformaten sollen neue Lösungsansätze entwickelt werden.
» Informationen zum Roundtable
SEITE 14
MELDUNGEN & AUSBLICK
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Mit Unterstützung von
Herausforderungen nachhaltiger Geldanlagen angehen
Der Anteil nachhaltiger Geldanlagen am Gesamtvolumen des verwalteten Vermögens in Deutschland zeigt, dass zahlreiche Herausforderungen im Umgang mit
dieser Anlageform noch nicht gelöst sind. Insbesondere eine strategische und
systematische Integration in das Beratungs- und Dienstleistungsangebot steht
als wesentliches Element noch aus. Zudem ist nach Ansicht mancher Fachleute
die Qualität vieler Produkt zu verbessern. Überdies sind „Engagement“-Prozesse
von der Finanzdienstleistungsindustrie zu gestalten, mit denen Investoren in Dialog mit Unternehmen treten und ihre Anforderungen darstellen können. Die Konferenz „Nachhaltige Geldanlagen 2011“ des Frankfurt School Verlags am 23. November befasst sich darum mit derart aktuellen Fragestellungen, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen und daraus abzuleitenden Handlungsmöglichkeiten.
Neben renommierten Wissenschaftlern kommen erfahrene Praktiker zu Wort.
» Konferenzprogramm
Erscheinungsweise: monatlich
Erscheinungsart: kostenloses Abonnement
Konzeption & Organisation: Susanne Bergius
Redaktion:
Jürgen Röder
(Verantwortlicher im Sinne des §55 Abs.2 RStV),
Susanne Bergius, Stefan Schneider
Produktion: Heide Braasch
Internet:
www.handelsblatt-nachhaltigkeit.de
Kontakt: handelsblatt.com@vhb.de
+49(0)211/887-0
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+49(0)211-887-3355
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Tel.: 01805 365365 (EUR 0,14/Min.)
Geschäftsführung:
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dem Anlagehorizont oder der individuellen
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die in den Besitz dieses Dokuments gelangen, sollten sich über die dort geltenden Rechtsvorschriften informieren und diese befolgen. Kein Teil dieses Newsletters darf ohne schriftliche
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BUSINESS BRIEFING zu Nachhaltigen Investments
Die nächste Ausgabe erscheint am 11.11.2011.
– Newsletter bestellen unter www.handelsblatt-nachhaltigkeit.de
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