Univ.-Prof. Dr. Georg Wydra - Sportwissenschaftlichen Instituts der

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Univ.-Prof. Dr. Georg Wydra - Sportwissenschaftlichen Instituts der
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Beobachten, Befragen, Testen
1 2 3 4 5 6 7 AUFGABENBEREICHE VON EMPIRISCHEN
ERHEBUNGSVERFAHREN TESTS BEFRAGUNGEN BEOBACHTUNGEN GÜTEKRITERIEN VON TESTS DER DIAGNOSTISCHE PROZESS DIAGNOSTISCHE VALIDITÄT Prof. Dr. Georg Wydra
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1
Empirische Erfahrung als Grundlage des Wissens
„Einmütigkeit besteht zwischen den Vertretern unterschiedlicher Positionen
innerhalb der Erfahrungswissenschaften darüber, dass empirisches Wissen, d.h. Wissen über die tatsächliche Welt, nur in Auseinandersetzung mit
der Realität gefunden und durch Beobachtung der Realität abgesichert
werden kann. „Beobachtung“ ist hierbei in einem sehr weit gefassten
Sinne zu verstehen als kontrollierte direkte oder indirekte Wahrnehmung mit Hilfe der menschlichen Wahrnehmungssinne und unterstützt
durch zu diesem Zweck konstruierte Beobachtungs- und Messinstrumente (hierher gehören z. B. auch alle Formen der Befragung)“ (Kromrey 2006, S. 29).
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1
Aufgabenbereiche von empirischen
Erhebungsverfahren

Leistungsdiagnostik

Entwicklungsdiagnostik

Experiment

Dimensionsanalyse

Eignungsdiagnostik
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Leistungsdiagnostik
Feststellung des Ist-Standes der körperlichen Leistungsfähigkeit.
Hierbei ist vor allem der Vergleich mit Normwerten wichtig.
Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit vom Kindergarten
100%
80%
60%
40%
20%
0%
Norm
stark unterdurchschnittlich
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Kita s
unterdurchschnittlich
S portkita
normal
überdurchschnittlich
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sehr gut
4
Entwicklungsdiagnostik
Erfassung von Veränderungen der körperlichen Leistungsfähigkeit
im Verlaufe des Alterns oder im Rahmen von speziellen Programmen
Veränderung der Muskeldehnbarkeit über einen Zeitraum von zwei Wochen
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Experiment
Einsatz von Tests im Rahmen von Experimenten mit Versuchs- und
Kontrollgruppen.
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6
8
Liegeststütze
Nachtest
Vortest
20
27
Testiemts
Ballw urf
44
39
Sprint
61
85
Standw eitsprung
85
86
6-m in-Lauf
92
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
Prozentuale Häufigkeiten
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7
103,5
103
T1
T2
102,5
T3
102
Z-Werte
101,5
101
100,5
100
99,5
99
98,5
98
VG
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KG
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8
Dimensionsanalyse
Erfassung der Dimensionalität des Merkmalsraums der körperlichen
Leistungsfähigkeit über Faktoren- und Dimensionsanalysen.
 Bauchmuskeltest
Leseempfehlung:
Wydra, G. (1995). Ein neuer Test zur Beurteilung der Kraft der
Bauchmuskulatur. Krankengymnastik, 47, 937 - 946.
http://www.sportpaedagogik-sb.de/pdf/crunches.pdf
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Eignungsdiagnostik
Prognose der Eignung von bestimmten Personen für bestimmte Programme. Bedeutsam für die Talentfindung und die Therapie.
 Diagnosestudien
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Tests
• Definition
• Leistungstests
• Persönlichkeitstests
• Einzeltests, Testbatterien, Testserien
• Screeningtests und adaptatives Testen
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Tests
Tests sind wissenschaftlich begründete Routineverfahren zur Untersuchung von allgemeinen und speziellen Merkmalen einer Person.
Ziel ist eine möglichst quantitative Aussage über den relativen Grad
der individuellen Merkmalsausprägung. Tests müssen unter Standardbedingungen durchführbar sein und den statistischen Gütekriterien genügen (vgl. Lienert, 1969; Bös, 1987; Moosbrugger & Kelava,
2008).
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Assessment
Unter einem Assessment versteht man einen multidimensionalen
und interdisziplinären diagnostischen Prozess mit dem Ziel, die medizinischen, psychosozialen und funktionellen Probleme und Ressourcen eines Patienten zu erfassen und einen umfassenden Behandlungs- und Betreuungsplan zu entwickeln.
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Leistungstests
Als Leistungstests bezeichnet man alle Tests, die eine Differenzierung der Probanden nach ihrer Leistungsfähigkeit erlauben. Hierbei
werden die Probanden (mit ansteigenden Anforderungen) an ihre individuelle Leistungsgrenze geführt.
Es besteht die Möglichkeit Leistungstests unter Zeitdruck (Beispiel
d2-Test) oder als Niveautests (Beispiel BKT-Reha) durchzuführen.
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Leistungstests unter Zeitdruck: d2-Test
Bei diesem Papier-Bleistift-Test sind in einer vorgegebenen Zeit alle
d, die mit zwei Strichen versehen sind, zu markieren.
• 14 Reihen zu je 47 Zeichen
• jeweils 20 Sekunden für jede Zeile
Folgende Skalen können u. a. berechnet werden:
• GZ: Gesamtzahl der bearbeiteten Zeichen
• KL (Konzentrationsleistungswert): Alle richtig durchgestrichenen
Zeichen
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Strukturmodell der Bewegungskoordination
Art des sensorischen
Analysators
Art der Bewegungsausführung
Koordination unter
Zeitdruck: Ballistische
Bewegungen
Fähigkeit zur genauen
Kontrolle: Geführte Bewegungen
Exterozeptive
Informationen
z. B. einen Ball fangen
oder zurückschlagen
z. B. Einbeinstand mit
offenen Augen
Interozeptive
Informationen
z. B. Sprünge mit geschlossenen Augen
z. B. Finger-NaseVersuch mit geschlossenen Augen
 Manual BKT-Reha
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Persönlichkeitstests
Unter Persönlichkeitstests fasst man Tests zusammen, die nicht
leistungsbezogen sind, sondern individuelle Merkmalsausprägungen
erfassen und dann eine Beurteilung des Testergebnisses im Vergleich mit anderen Menschen gleichen Alters oder Geschlechts zulassen.
Beispiele:
• Verfahren zur Beurteilung der Lebensqualität, des Wohlbefindens
und Beschwerdelisten.
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Einzeltests, Testbatterien, Testserien
Testbatterie: Hierbei handelt es sich um die Zusammenstellung verschiedener Einzeltests, um ein umfassenderes und damit genaueres
Testergebnis zu erhalten.
Man unterscheidet heterogene und homogene Testbatterien.
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Deutscher Motoriktest (DMT 6–18)
Testübung
Fähigkeitsbereich
6-Minuten-Lauf
Allgemeine aerobe Ausdauer
20-m-Sprint
Schnelligkeit
Situ-ups
Kraftausdauer Bauchmuskulatur
Liegestütze
Kraftausdauer Schultermuskulatur
Standweitsprung
Schnellkraft Beine
Balancieren rückwärts
Gleichgewicht
Seitliches Hin- und Herspringen
Koordination
Rumpfbeuge
Beweglichkeit
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Berg-Balance-Scale
International anerkanntes Assessment zur Beurteilung des Gleichgewichts.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
Vom Sitzen zum Stehen
Stehen ohne Unterstützung
Sitzen ohne Unterstützung
Vom Stehen zum Sitzen
Transfer von einem Stuhl mit zu einem Stuhl ohne Armlehne
Stehen mit geschlossenen Augen
Stehen mit Füßen dicht nebeneinander (enger Fußstand)
Mit ausgestrecktem Arm nach vorne reichen/langen
Gegenstand vom Boden aufheben
Sich umdrehen, um nach hinten zu schauen
Sich um 360° drehen
Abwechselnd die Füße auf eine Fußbank stellen
Stehen mit einem Fuß vor dem anderen (Tandemstand)
Auf einem Bein stehen (Einbeinstand)
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Soviel testen wie nötig und so wenig wie möglich
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Screeningtests
Screeningtests – auch Siebtests genannt – sind nach wissenschaftlichen Kriterien konstruierte Tests, bei denen unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Gesichtspunkte versucht wird, mit relativ einfachen und wenig belastenden Verfahren Gesunde von möglicherweise Erkrankten zu trennen. Die vermeintlich Gesunden brauchen nicht weiter untersucht und behandelt zu werden. Die vermeintlich Erkrankten werden weitergehend getestet.
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Aufgabe eines motorischen Screenings
Menschen mit motorischen Störungen von solchen ohne motorische
Störungen unterscheiden
a.) Richtig positiv: Der Patient hat eine motorische Störung, und
der Test hat dies richtig angezeigt.
b.) Falsch positiv: Der Patient hat keine motorische Störung, aber
der Test hat ihn fälschlicherweise als motorisch gestört eingestuft.
c.) Falsch negativ: Der Patient hat eine motorische Störung, aber
der Test hat ihn fälschlicherweise als nicht motorisch gestört eingestuft.
d.) Richtig negativ: Der Patient hat keine motorische Störung, und
der Test hat dies richtig angezeigt.
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Timed up and go Test
Ziel: Beurteilung der Mobilität entsprechend der ICF und hierbei insbesondere des Gehens und der Fortbewegung (d450-d469)
Der Proband sitzt auf einem Stuhl. Auf Kommando soll der Proband bis zu einer Linie in drei Meter Entfernung gehen, sich dort
umdrehen, wieder zurück zum Stuhl gehen und in die Ausgangsposition hinsetzen.
• Weniger als 10 Sekunden: Keine Mobilitätseinschränkung
• 11 bis 19 Sekunden: Leichte Mobilitätseinschränkung
• 20 bis 29 Sekunden: Mobilitätseinschränkung mit funktionellen
Auswirkungen  weiterführendes Assessment
• Über 30 Sekunden: Ausgeprägte Mobilitätseinschränkung 
Therapie
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Adaptive Tests
„Unter adaptivem Testen versteht man ein spezielles Vorgehen bei
der Messung individueller Ausprägung von Persönlichkeitsmerkmalen, bei dem sich die Auswahl der zur Bearbeitung vorgelegten Items
am Antwortverhalten des untersuchten Probanden orientiert“ (Frey,
2008, S. 262).
 Beispiel: GGT
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Sequentiell Testen
Unter sequentiellem Testen versteht man eine Diagnosestrategie,
die sich von dem Motto
„Soviel testen wie nötig und so wenig testen wie möglich“
leiten lässt. Es werden hierbei Schritt für Schritt nacheinander (sequentiell) bestimmte Tests durchgeführt. Hierbei wird auf jeder Stufe
in Abhängigkeit vom Ergebnis der vorausgegangenen Tests entschieden, welche weiteren Maßnahmen durchgeführt werden (Wydra, 2004b).
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Arbeitsauftrag
A 1: Konstruieren Sie im Sinne einer sequentiellen Diagnosestrategie ein Sturzassessment!
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Sturzassessment
Risikofaktor
Kraft der Beine
Gleichgewicht
Gang
Angst zu stürzen
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Test
Leg press (Oesch, et al., 2007);
Isokinetik (Felder, & Roemer, 1999);
Five-chair-rise-Test (Guralnik, 1994)
Kraftmessplattform (Lindemann, 2003)
Gleichgewichtstest (Wydra, 1993);
Berg-Balance-Skala (Scherfer, et al., 2006);
Tinetti-Test (Tinetti, 1986);
Romberg-Test, Tandem-Stand
Timed up and go Test (Podsiadlo, & Richardson,
1991);
Tinetti-Test (Tinetti, 1986);
Dynamic Gait Index (Schädler, 2006)
Falls Efficacy Scale (Dias et al., 2006)
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Motorische Basisdiagnostik
Fähigkeitsbereich
Beweglichkeit
Kraft
Koordination
Ausdauer
Übung
Rumpfflexion und -extension,
Beinstrecken,
Anfersen,
Ausschultern
Schulterwegdrücken,
Hüftstrecken,
Einbeinaufstehen,
Rumpfaufrichten
Achterkreisen,
Balancieren und Ballprellen,
Ball umgreifen,
An der Wand entlang
Gehen mit 6 und 7 kmh-1,
Laufen mit 7 und 8 kmh-1
Wydra, G. (2000). Eine problemorientierte Diagnosestrategie für die Sporttherapie. In K. Schüle & G. Huber (Hrsg.),
Grundlagen der Sporttherapie (S. 91 - 100). München: Urban & Fischer.
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Motorische Basisdiagnostik
Testübung
Beweglichkeit
Kraft
Koordination
Ausdauer
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Ausschultern
Rumpfbeugen
Beinstrecken
Anfersen
Schulterwegdrücken
Rumpfanheben
Rumpfaufrichten
Einbeinaufstehen
Achterkreisen
Ballprellen
Ballumgreifen
An der Wand entlang
Gehen mit 6 kmh-1
Gehen mit 7 kmh-1
Laufen mit 7 kmh-1
Laufen mit 8 kmh-1
Lösungsprozentsätze
(Männer/Frauen)
59 (54/65)
86 (85/87)
34 (21/47)
63 (59/66)
82 (88/67)
68 (69/69)
68 (67/70)
71 (75/67)
45 (47/44)
55 (58/51)
66 (74/57)
62 (59/64)
92 (92/92)
84 (88/80)
69 (80/59)
56 (69/43)
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35
Krankheitsfolgenmodell (ICIDH)
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International Classification of Functioning,
Disability and Health (ICF)
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ICF-Kapitel mit bewegungstherapeutischer
Relevanz
Körperstrukturen
Kapitel 7: Mit der Bewegung in Zusammenhang stehende Strukturen (s710 - s799)
Körperfunktionen
Kapitel 2: Vestibuläre Funktionen (b235), Propriozeption (b260), Tastsinn (b265),
Schmerzen (b280-b289)
Kapitel 4. Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen, Immun- und
Atmungssystems (b410 - b469)
Kapitel 5: Funktionen im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel (b540 - b559)
Kapitel 7. Neuromuskuloskeletale und bewegungsbezogene Funktionen (b710 b789)
Aktivitäten und Teilhabe
Kapitel 4: Mobilität (d410 - d469)
Kapitel 5: Selbstversorgung (d510 - d599)
Kapitel 9. Gemeinschafts-, soziales und staatsbürgerliches Leben (d920)
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Mobilität
Das Kapitel 4 (Mobilität) befasst sich mit der eigenen Bewegung
durch Änderung der Körperposition oder -lage oder Verlagerung von
einem Platz zu einem anderen, mit der Bewegung von Gegenständen durch Tragen, Bewegen oder Handhaben, mit der Fortbewegung
durch Gehen, Rennen, Klettern oder Steigen sowie durch den Gebrauch verschiedener Transportmittel.
 Die Körperposition ändern und aufrecht erhalten (d410-d429)
 Gegenstände tragen, bewegen und handhaben (d430-d449)
 Gehen und sich fortbewegen (d450-d469)
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Vergleich der bewegungswissenschaftlichen
Terminologie mit der Terminologie der ICF
Bewegungswissenschaft
ICF
Motorische Fertigkeiten
Mobilität
Motorische Fähigkeiten
Funktionen
Passive Systeme der Energieübertragung
Strukturen
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Mobilitätstests
 Timed up and go test
 WOMAC
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Western-Ontario and McMaster Universities
Osteoarthritis Index (WOMAC)
1)
2)
3)
4)
5)
6)
7)
Treppen hinaufsteigen
Treppen hinuntersteigen
Aufstehen vom Sitzen
Stehen
Sich zum Boden bücken
Gehen auf ebenem Boden
Einsteigen ins Auto/Aussteigen aus dem Auto
8) Einkaufen gehen
9) Socken/Strümpfe anziehen
10) Aufstehen vom Bett
11) Socken/Strümpfe ausziehen
12) Liegen im Bett
13) Ins Bad/aus dem Bad steigen
14) Sitzen
15) Sich auf die Toilette setzen/Aufstehen von der Toilette
16) Anstrengende Hausarbeiten
17) Leichte Hausarbeiten
Bewertung: 11-stufige Skala bzw. Visuelle Analog-Skala
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Aufgabenbereiche
 Aufstehen
 Hinsetzen
 Stehen
 Gehen
 Laufen
 Springen
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Soviel testen wie nötig und so wenig wie
möglich!
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Teststrategie
 Adaptatives Testen
 Sequentielles Testen
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Zusammenfassung
Vorteile der ICF-Orientierung:
 Restitutio ad integrum von Strukturen und Funktionen nicht oder
nur eingeschränkt
 Anerkannter und erwarteter Standard im medizinischen Kontext
 Modell ist mit sportwissenschaftlicher Systematik kompatibel
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Fähigkeit
Allgemeine aerobe
Ausdauer
Lokale aerobe und
anaerobe Ausdauer
Kraft
Reaktionsschnelligkeit
Aktionsschnelligkeit
Koordination
Beweglichkeit
Gelenkigkeit
Muskeldehnbarkeit
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ICF-Domäne und Kapitel
Kapitel 4: Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen und
Atmungssystems (b410 - b469),
Kapitel 5: Funktionen im Zusammenhang mit dem Stoffwechsel
(b540 - b559)
Kapitel 7: Funktionen der Muskelausdauer (b740)
Kapitel 7: Funktionen der Muskelkraft (b730) und des Muskeltonus
(b735)
Kapitel 7: Neuromuskuloskelettale und bewegungsbezogene Funktionen (b710 - b789) einschließlich der Funktionen der Reflexe und
Muskeln.
Funktionen der Bewegungsmuster beim Gehen, Rennen oder anderen Bewegungsabläufen des gesamten Körpers (b770)
Kapitel 2: Vestibuläre Funktionen (b235), Propriozeption (b260),
Tastsinn (b265)
Kapitel 7: Funktionen der Bewegung (b750-b789)
Kapitel 7: Neuromuskuloskelettale und bewegungsbezogene Funktionen (b710 - b789) einschließlich der Funktionen der Gelenke
und Knochen: Gelenkbeweglichkeit und Gelenkstabilität
Kapitel 7: Funktionen des Muskeltonus (b735)
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ICFKomponenten
Anatomische
Strukturen
Physiologische
Funktionen
Aktivitäten
und
Teilhabe
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ICF-Kategorien
Assessmentverfahren
Mit der Bewegung in Zusammenhang
stehende Strukturen
Vestibuläre Funktionen, Propriozeption,
Tastsinn
Schmerzen
Umfangs-, Dicken- und Längenmessungen
Koordinations- und Gleichgewichtstests;
Posturografie
Schmerzfragebögen, aber auch Fragebögen zum Wohlbefinden und zur Lebensqualität
Ergometrie, Spiroergometrie
Funktionen des kardiovaskulären, hämatologischen - und Atmungssystems
Funktionen im Zusammenhang mit dem
Stoffwechsel
Neuromuskuloskelettale und bewegungsbezogene Funktionen (Gelenkbeweglichkeit und Gelenkstabilität,
Muskelkraft, Muskeltonus und Muskelausdauer)
Die Körperposition ändern und aufrecht
erhalten, Gegenstände tragen, bewegen und handhaben, Gehen und sich
fortbewegen
Sich an informellen oder formell organisierten Wettkampfspielen oder athletischen Ereignissen, zu beteiligen
Auf seine Gesundheit achten und sich
über diese Notwendigkeit im Klaren
sein
Neutral-Null-Methode
Manuelle Krafttests
Apparative Krafttests: Isokinetik
Mobilitätstests: Verfahren zur Erfassung
von Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination (sportmotorische Tests, Beobachtungen, Fragebögen)
Fragebögen zur körperlichen und sportlichen Aktivität
Fragebögen zum Gesundheitsverhalten
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50
Arbeitsauftrag
A 2: Wie könnte aus Ihrer Sicht eine der Motorischen Basisdiagnostik entsprechende Diagnosestrategie für Ihren Tätigkeitsbereich aussehen?
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51
3
Befragungen
• Formen der Befragung
• Makroplanung
• Mikroplanung
• Fragentypen
• Fragebögen als Testinstrumentarien
• Arbeitsauftrag Fragebogenkonstruktion
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52
Befragung
Bei einer Befragung handelt es sich um eine wissenschaftliche Methode, bei der Versuchspersonen durch eine Reihe gezielter Fragen
bzw. anderer Stimuli, wie z. B. Bilder, zu Äußerungen veranlasst
werden, die mündlich oder schriftlich wiedergegeben werden (vgl.
Moosbrugger & Kelava 2008).
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Qualitative Befragungen
Das Narrative Interview will durch freies Erzählenlassen zu subjektiven Bedeutungsstrukturen kommen, die durch eine Vorstrukturierung nicht erschlossen werden können.
Vorteil: Erschließen neuer und unbekannter Dimensionen.
Nachteil: Hoher zeitlicher und personeller Aufwand für Durchführung
und Auswertung der Interviews.
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Qualitative Befragungen
Das Problemzentrierte Interview setzt an konkreten Problemen an,
wobei der Interviewte durch einen Interviewleitfaden auf bestimmte
Fragestellungen hingelenkt wird.
Vorteil: Überprüfung ob die Fragestellungen vom Interviewten verstanden wurden, Erschließen neuer Aspekte und größerer Zusammenhänge.
Nachteil: Hoher zeitlicher und personeller Aufwand für Durchführung
und Auswertung der Interviews.
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Standardisierte Befragungen
Bei standardisierten Interviews werden die Fragen und mögliche
Antwortmöglichkeiten vorgegeben.
Vorteil: Persönliche Ansprache fördert die Motivation zu antworten,
hohe Auswertungsökonomie.
Nachteil: Nicht abgefragte Aspekte bleiben unberücksichtigt.
Erläuterte und kontrollierte Befragung: Die Befragten bekommen
einen Fragebogen vorgelegt und erläutert.
Vorteil: Persönliche Ansprache fördert die Motivation zu antworten.
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Standardisierte Befragungen
Postalische Befragung: Die Befragten bekommen einen Fragebogen (einschließlich eines frankierten Rückumschlages) postalisch
zugestellt.
Vorteil: Ortsunabhängige Erreichbarkeit vieler Versuchspersonen.
Nachteil: Hohe Portokosten und je nach subjektiver Bedeutung der
Fragestellung geringe Rücklaufquote.
Onlinie-Befragung: Eine Befragung über das Internet, wobei die
Fragen direkt am Bildschirm (online) beantwortet werden können.
Vorteile: geringe Kosten, schneller Rücklauf.
Nachteil: Nur Internetnutzer können erreicht werden (siehe
http://www.2ask.de )
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Makroplanung (Strukturierung der Befragung)
 Festlegung des Themenbereiches unter Berücksichtigung der relevanten Literatur
 Strukturierung des Themenbereiches in Teilbereiche (Programmfragen)
 Festlegung der Reihenfolge der einzelnen Themenbereiche: Interessante aber unkritische Fragen zu Beginn (Eisbrecherfragen),
komplizierte Fragen in der Mitte des Fragebogen, leichte Fragen
(z. B. Angaben zur Person am Ende des Fragebogens)
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Mikroplanung (Spezifizierung der Inhalte der
Befragung)
 Formulierung der Fragen
 Festlegung der Antwortmöglichkeiten (offene vs. geschlossene
Fragen; Skalierung geschlossener Fragen)
 Befragungstechnische Aspekte zur Motivierung der Befragten (Eisbrecher-, Übergangs- und Ablenkungsfragen)
 Probebefragung, Itemanalyse
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Zur Formulierung von Fragen
Der Interviewer will etwas von dem Befragten. Deshalb gilt es Überforderungen zu vermeiden:




Fragen exakt, konkret und eindeutig formulieren
keine doppelten Verneinungen
keine Suggestivfragen
Bildungsniveau und intellektuelle Fähigkeiten der Befragten berücksichtigen
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Offen formulierte Fragen
Mit welchen Erwartungen lesen Sie diesen Studienbrief?
_________________________________________________
_________________________________________________
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Alternativfragen
Lesen Sie diesen Studienbrief
 um allgemeine Anregungen zu erhalten
oder
 um neue Tests kennenzulernen?
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Katalogfragen
Mit welchen Erwartungen lesen Sie diesen Studienbrief?
 um allgemeine Anregungen zu erhalten
 um neue Tests kennenzulernen
 um selbst Assessmentverfahren auswählen zu können
Andere Ziele:
__________________________________________________
__________________________________________________
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Skalen- oder Ratingfragen
Ich lese diesen Studienbrief, um allgemeine Anregungen zu erhalten
Variante 1: Diskret gestufte Ratingskala
ich stimme voll zu      lehne ich vollkommen ab
Variante 2: Verbale Ratingskala
 ich stimme voll zu
 ich stimme zu
 unentschieden
 lehne ich ab
 lehne ich vollkommen ab
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Skalen- oder Ratingfragen
Variante 3: Numerische Ratingskala
Variante 4: Visuelle Analogskala
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Grafisches Rating
Gesichterskala von Andrews und Withey (1976).
Wie fühlen Sie sich in diesem Moment? Bitte kreuzen Sie das
entsprechende Gesicht an!
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Semantisches Differential
Wie fühlen Sie sich in diesem Moment? Bitte kreuzen in jeder
Zeile Sie das Kästchen an, das Ihrer momentanen Stimmung
am nächsten kommt!
Gut
Sauber
Schwach
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


schlecht
schmutzig
stark
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Borg-Skala
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Dichotome Antwortkategorien
Ja-Nein- oder Stimmt-Stimmt-Nicht-Antworten
Ich lese diesen Studienbrief, um
allgemeine Anregungen zu erhalten
ja  nein 
um neue Tests kennenzulernen
ja  nein 
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Fragebogen zur Erfassung des motorischen
Funktionsstatus (FFB-Mot)
Selbsteinschätzungsfragebogen zur Erfassung des motorischen
Funktionsstatus in Normalpopulationen
Der Fragebogen besteht aus vier Subskalen: Kraft (K), Ausdauer (A),
Beweglichkeit (B) und Koordination (Ko). Jede dieser Subskalen umfasst sieben Items.
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70
FFB-Mot: Items zur Erfassung der Kraft
• K-ADL: auf einem Stuhl sitzend ohne Hilfe der Arme aufstehen
können
• K1: einen schweren Einkaufskorb (8 kg) über mehrere Etagen
tragen
• K2: eine volle Bierkiste in den Keller tragen
• K3: aus der Rückenlage ohne Hilfe der Arme den Oberkörper
aufrichten (Situp)
• K4: einen schweren Koffer über Kopfhöhe heben (z. B. im Zug
auf die Gepäckablage)
• K5: 2 schwere Koffer über mehrere Etagen tragen
• K-Sport: eine Hantel mit mehr als Ihrem Körpergewicht hochstemmen
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71
Fragebögen als Testinstrumentarien (FAHW)
Aspekte des
Wohlbefindens
Aspekte des
Missbefindens
Körperlicher
Bereich
Zufriedenheit mit dem momentanen Körperzustand
Körperliche Gebrechen und
Schmerzen
Psychischer
Bereich
Ruhe, Ausgeglichenheit
und Vitalität
Unsicherheit, Stress und
Anspannung
Sozialer
Bereich
Freunde haben, intaktes
Familienleben, Eingebundensein in die soziale Gemeinschaft
Einsamkeit und soziale Isolation, Enttäuschung über
Mitmenschen
http://www.sportpaedagogik-sb.de/pdf/FAW.pdf
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Trifft überhaupt
nicht zu
Trifft kaum zu
Ich weiß nicht!
Trifft ungefähr zu
Trifft voll und
ganz zu
1. Ich bin sehr ausgeglichen
2. Ich kann ohne Probleme auf andere zugehen
3. Wenn ich mich bewege, spüre ich meine Krankheit
4. Ich fühle mich alleingelassen
5. Ich habe dauernd Schmerzen
6. Ich bin mit meinem körperlichen Zustand zufrieden
7. ich habe jede Menge Freunde
8. Ich habe mein Leben im Griff
9 . Meine Stimmung ist gedrückt
10. Ich bin von meinen Mitmenschen enttäuscht
11. Ich fühle mich körperlich gesund
12. Ich halte die innere Anspannung nicht mehr aus
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73
Trifft kaum zu
Trifft überhaupt
nicht zu
Ich weiß nicht!
4
3
2
1
2. ich kann ohne Probleme auf andere zugehen
5
4
3
2
1
3. wenn ich mich bewege, spüre ich meine Krankheit
-5
-4
-3
-2
-1
4. ich fühle mich verlassen
-5
-4
-3
-2
-1
5. ich habe dauernd Schmerzen
-5
-4
-3
-2
-1
6. ich bin mit meinem Körperzustand einverstanden)
5
4
3
2
1
7. ich habe jede Menge Freunde
8. ich habe Alles im Griff
5
4
3
2
1
5
4
3
2
1
9. meine Stimmung ist gedrückt
-5
-4
-3
-2
-1
10. ich bin von meinen Mitmenschen enttäuscht
-5
-4
-3
-2
-1
11. ich fühle mich körperlich gesund
5
4
3
2
1
12. ich halte die innere Anspannung nicht mehr aus
-5
-4
-3
-2
-1
Trifft ungefähr
zu
5
Trifft voll und
ganz zu
1. ich bin sehr ausgeglichen
Siehe hierzu: http://www.sportpaedagogik-sb.de/index.php?artikel=fahw
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75
Arbeitsauftrag
A 3: Versuchen Sie einen Fragebogen zur Erfassung der körperlich-sportlichen Aktivität zu entwickeln!
• Welche Programmfragen würden Sie stellen?
• Versuchen Sie die verschiedenen Fragetypen zu berücksichtigen!
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76
4
Beobachtungen
• Definition
• Differenzierung von Beobachtungen
• Zur Erfassung der Beobachtungsdaten
• Dynamic Gait Index (DGI)
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Beobachtung
Eine Beobachtung ist eine Form der selektiven Wahrnehmung, bei
der durch die Fokussierung und Konzentration auf einzelne Aspekte
andere Aspekte ausgeblendet werden (vgl. Erdmann & Willimczik,
1978).
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Differenzierung von Beobachtungen

dem Grad der Natürlichkeit der Beobachtungssituation

der Rolle des Beobachters in teilnehmende oder nichtteilnehmende Beobachtungen

dem Grad der Strukturiertheit, als unstrukturiert, teilstrukturiert,
vollstrukturiert

Grad der Standardisierung
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79
Zur Erfassung der Beobachtungsdaten
Alle Möglichkeiten, die bei Befragungen Anwendung finden, können auch bei Beobachtungen angewandt werden.
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80
Dynamic Gait Index (DGI)
Der Dynamic Gait Index misst die Fähigkeit, das Gehen an verschiedene Erfordernisse anzupassen.
1. Gehen auf ebener Strecke 20 m
2. Gehen mit Tempowechsel: 5 m normal, 5 m schnell, 5 m langsam
3. Gehen mit Kopfdrehung rechts und links
4. Gehen und nach oben und nach unten schauen
5.Gehen und Drehung um 180°
6 Gehen über Hindernisse
7 Gehen um Hindernisse links und rechts herum
8 Treppensteigen
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81
Arbeitsauftrag
A 4: Wenden Sie die unter Befragungen genannten Strategien
auf die Items des Dynamic Gait Index (DGI) an.
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82
5
Gütekriterien von Tests
Hauptgütekriterien

Objektivität (= Interrater-Reliabilität)

Reliabilität

Validität
Nebengütekriterien

Nützlichkeit

Normierbarkeit

Normwertproblematik
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Hauptgütekriterien
Die Objektivität (= Interrater-Reliabilität) ist der Grad, in dem die
Testergebnisse unabhängig vom Untersucher sind.
Differenzierung:
• subjektive Verfahren:
• semiobjektive Verfahren:
• objektive Verfahren:
Man unterscheidet:
• Durchführungsobjektvität,
• Auswertungsobjektivität
• Interpretationsobjektivität
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Hauptgütekriterien
Die Reliabilität ist das Ausmaß der Messgenauigkeit eines Tests.
Man unterscheidet:
• Stabilität eines Tests (Test-Retestreliabilität)
• Äquivalenz von Tests (Paralleltest-Reliabilität)
• Interne Konsistenz von Tests (Split-Half-Reliabilität, Cronbachs Alpha).
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85
Itemliste BL
1. Kloßgefühl, Engigkeit oder Würgen im Hals
2. Kurzatmigkeit
3. Schwächegefühl
4. Schluckbeschwerden
5. Stiche, Schmerzen oder Ziehen in der Brust
6. Druck- oder Völlegefühl im Leib
7. Mattigkeit
8. Übelkeit
9. Sodbrennen oder saures Aufstoßen
10. Reizbarkeit
11. Grübelei
12. Starkes Schwitzen
13. Kreuz- oder Rückenschmerzen
14. Innere Unruhe
15. Schweregefühl bez. Müdigkeit in den Beinen
16. Unruhe in den Beinen
17. Überempfindlichkeit gegen Wärme
18. Überempfindlichkeit gegen Kälte
19. Übermäßiges Schlafbedürfnis
20. Schlaflosigkeit
21. Schwindelgefühl
22. Zittern
23. Nacken- oder Schulterschmerzen
24. Gewichtstabnahme
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Itemliste BL
1. Kopfschmerzen bzw. Druck im Kopf
2. Müdigkeit
3. Gleichgewichtsstörungen
4. Anfallsweise Atemnot
5. Erstickungsgefühl
6. Neigung zum Weinen
7. Appetitlosigkeit
8. Schluckauf
9. Herzklopfen, Herzjagen oder Herzstolpern
10. Rasche Erschöpfbarkeit
11. Angstgefühl
12. Leibschmerzen (einschließlich Magen und Unterleib)
13. Verstopfung
14. Energielosigkeit
15. Gelenk- oder Gliederschmerzen
16. Konzentrationsschwäche
17. Kalte Füße
18. Mangel an geschlechtlicher Erregbarkeit
19. Leichtes Erröten
20. Frieren
21. Aufsteigende Hitze, Hitzewallungen
22. Trübe Gedanken
23. Innere Gespanntheit
24. Taubheitsgefühl (Einschlafen, Absterben,
Brennen oder Kribbeln) in Händen und/oder Füßen
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86
Reliabilitätsarten
Verfahren zur
Reliabilitäts-bestimmung
Interrater
Stabilität
(Objektivität
Übereinstimmung
Test-RetestMethode
ParalleltestMethode
Äquivalenz
Konsistenz
X
X
X
Split-HalfMethode
X
Konsistenzanalyse
X
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87
Hauptgütekriterien
Die Validität eines Tests gibt die Genauigkeit an, mit der der Test
dasjenige Merkmal, das er erfassen soll, tatsächlich auch misst.
Man unterscheidet im Wesentlichen folgende Validitätsarten:
• Inhaltlich-logische Validität
• Expertenvalidität
• Kriteriumsvalidität (Vergleich mit einem Außenkriterium)
• Faktorielle Validität (Faktorenladung eines Tests)
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88
Bestimmung der Hauptgütekriterien
 Es sollten keine Unterschiede zwischen verschiedenen Messungen bestehen  Vergleich der Mittelwerte
 Es sollten positive Zusammenhänge zwischen den Messungen
bestehen  Analyse der Korrelationen
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89
Der Korrelationskoeffizient r nach Pearson
Für die Reliabilitätskoeffizienten gelten folgende Richtwerte:
 >0.90 = ausgezeichnet;
 0.80 – 0.90 = sehr gut;
 0.70 – 0.80 = annehmbar;
 0.60 – 0.70 = mäßig;
 < 0.60 = gering (vgl. BÖS 1987).
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92
Rechenbeispiel
Vpn
Tester 1
Tester 2
Tester 3
Tester 4
1
1
10
10
8
2
2
9
1
9
3
3
8
9
10
4
4
7
2
11
5
5
6
8
12
6
6
5
3
13
7
7
4
7
14
8
8
3
4
15
9
9
2
6
16
10
10
1
5
17
Prof. Dr. Georg Wydra
Sportwissenschaftliches Institut der Universität des Saarlandes
93
Mittelwerte
Tester 1
Tester 2
Tester 3
Tester 4
N
10
10
10
10
M.
5,5
5,5
5,5
12,5
Minimum Maximum
1,0
10,0
1,0
10,0
1,0
10,0
8,0
17,0
Ergebnis des Mittelwertvergleichs (t-Texts)
Tester 1
Tester 2
Tester 3
Tester 1
0,000
0,000
Tester 2
0,000
-0,000
Tester 3
0,000
0,000
Tester 4
3,7**
4,8***
SD
3,0
3,0
3,0
3,0
Tester 4
-3,7**
-4,8***
-
Ergebnis der Korrelationsanalyse
Prof. Dr. Georg Wydra
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94
Tester 1
Tester 2
Tester 3
Tester 4
Prof. Dr. Georg Wydra
Tester 1 Tester 2 Tester 3 Tester 4
-1,000 -0,152 1,000
-1,000
0,152 -1,000
-0,152 0,152
-0,152
1,000 -1,000 -0,152
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95
Grafische Darstellung der Korrelationen
1
2
3
Scatterplot: Tester 1 vs. Tester 2 (MD fallweise)
Tester 2 = 11,000 - 1,000 * Tester 1
Korrelation: r = -1,000
1
Tester 3
8
6
4
2
12
18
10
16
8
14
Tester 4
10
Tester 2
Scatterplot: Tester 1 vs. Tester 4 (MD fallweise)
Tester 4 = 7,0000 + 1,0000 * Tester 1
Korrelation: r = 1,0000
Scatterplot: Tester 1 vs. Tester 3 (MD fallweise)
Tester 3 = 6,3333 - ,1515 * Tester 1
Korrelation: r = -,1515
12
-
4
6
12
4
10
2
8
0
0
0
2
4
6
Tester 1
8
10
2
4
12
6
8
10
Tester 1
6
12
0
4
2
Tester 3
16
8
14
6
10
2
8
0
6
Tester 2
8
12
0,95 Konf.Int.
12
4
4
10
Scatterplot: Tester 2 vs. Tester 4 (MD fallweise)
Tester 4 = 18,000 - 1,000 * Tester 2
Korrelation: r = -1,000
10
2
8
18
12
0
6
Tester 1
Scatterplot: Tester 2 vs. Tester 3 (MD fallweise)
Tester 3 = 4,6667 + ,15152 * Tester 2
Korrelation: r = ,15152
-
2
0,95 Konf.Int.
0,95 Konf.Int.
Tester 4
0
10
6
12
0
2
4
0,95 Konf.Int.
6
8
10
Tester 2
12
0,95 Konf.Int.
Scatterplot: Tester 3 vs. Tester 4 (MD fallweise)
Tester 4 = 13,333 - ,1515 * Tester 3
Korrelation: r = -,1515
3
18
16
-
Tester 4
14
12
10
8
6
0
2
4
6
Tester 3
Prof. Dr. Georg Wydra
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8
10
12
0,95 Konf.Int.
96
Weitere Korrelationskoeffizienten
Urteilerübereinstimmung von kategorialen Daten:
 Kappa von Cohen
 Kappa von Fleiss
Urteilerübereinstimmung bei Rangdaten
 Weighted-Kappa von Cohen
 Konkordanzkoeffizient von Kendall
Bortz,J.; & Lienert, G. A. (2008). Kurzgefasste Statistik für die klinische Forschung. Leitfaden für die verteilungsfreie Analyse kleiner
Stichproben. Heidelberg: Springer.
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97
Intra-Klassen-Korrelation (ICC)
Intraklassen-Korrelationskoeffizient (Intra-Class-Correlation
oder ICC) wird in der Regel berechnet, wenn mehr als zwei Beobachter vorhanden sind
Berechnung erfolgt über eine Varianzanalyse, wobei die Unterschiede zwischen den Beobachtern kleiner sein müssen als die Unterschiede zwischen den Messobjekten.
Voraussetzungen: Intervallskalierte Daten, Homogenität der Varianzen
Zu den Arten des ICC und zur Berechnung siehe:
http://de.wikipedia.org/wiki/Intra-Klassen-Korrelation
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98
Zusammenhang zwischen Reliabilität und
Validität
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99
Nebengütekriterien
Ein Test ist ökonomisch, wenn er hinsichtlich der organisatorischen,
räumlichen, zeitlich/personellen, instruktions- und gerätespezifischen Testdurchführungsbedingungen keine oder nur geringe Ansprüche an Testleiter und Testpersonen stellt.
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100
Nebengütekriterien
Ein Test ist nützlich, wenn für den Testinhalt ein praktisches Bedürfnis besteht. und es die Testanwendung erlaubt, relevante Entscheidungen zu treffen.
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101
Schwierigkeit und Trennschärfe
Die Schwierigkeit eines Tests
gibt an, inwieweit er interindividuelle Unterschiede feststellen
kann. Sie ist abhängig von der
Aufgabenschwierigkeit und
der Differenziertheit der Skalierung.
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102
Nebengütekriterien
Ein Test ist normierbar, wenn die Messwerte einer Versuchsperson
in Bezug gesetzt werden können zu den Testergebnissen einer ausgewählten Population. Die Rohwerte werden dazu in sogenannte
Normwerte umgewandelt.
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103
Normbegriffe
Israel (1983) unterscheidet verschiedene Normbegriffe:
Majoritätsnormen (Orientierung an der Standardnormalverteilung)
Minimalnormen (Abgrenzung zu pathologischen Werten)
Idealnormen (im Hinblick auf die Gesundheit und die Lebenserwartung ideal)
Spezialnormen (Voraussetzungen für bestimmte Sportarten, z. B.
Körperfettanteil)
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104
Wichtige Normwerttransformationen
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105
Beispiel 1
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106
Beispiel 2
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107
Angabe von Normwerten von
Fragebögen oder von motorischen Testverfahren
Beispiel Deutscher Motoriktest
Q = Quintile (5 gleich große Bereiche)
PR = Prozentrangwerte
LS = Liegestütze; SU = Sit-ups; SHH= seitliches Hin- und Herspringen; Bal. = Balancieren; RB = Rumpfbeuge; 6-Min. = 6-MinutenLauf
z bzw. Z = z- bzw. Z-transformierte Zahlen
LK = Leistungsklasse
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108
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109
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110
Berechnungsbeispiele
M = 100; SD = 10; Wert = 110; z = ?
M = 50; SD = 20; Wert = 60; Z = ?
M = 100; SD = 10; Wert = 120; t = ?
M = 100; SD = 10; Wert = 110; z = ?
M = 100; SD = 10; Wert = 110; Prozentrangwert = ?
Installieren Sie das Psychometrica. Spielen Sie mit dem Programm
und schauen Sie sich an, wie sich die verschiedenen Normwerte
verändern!
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111
Normwertproblematik
Als Normhaltung definiert Staffel (1889, S. 12) „... die Haltung, welche der schön gebaute, kräftige Mensch unwillkürlich zur Schau
trägt, und in welcher sich das spezifisch Menschliche am charakteristischsten und typischsten ausprägt.“
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112
Haltungsindex nach Fröhner
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113
Abbildung 5-1: Prozentuale Aufteilung der untersuchten Kinder und Jugendlichen nach dem Haltungsindex nach Fröhner (nach Zahlen von Ludwig, Mazet & Schmitt, 2003, S. 167)
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114
Das optimale Verhältnis von Bauch- und Rückenmuskulatur
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115
Normwerte nach David
Normwerte nach David und daraus resultierende Trainingsempfehlungen. Angabe der Quotienten der Rumpfflexoren/Rumpfextensoren.
Männer
Frauen
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optimal
0,6 - 0,7
0,5 - 0,55
Trainingsempfehlung
Bauchmuskulatur Rückenmuskulatur
kleiner 0,6
größer 0,7
kleiner 0,5
größer 0,55
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116
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117
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118
Leseempfehlung
Wydra, G. (2004). Zur Problematik von Normwerten in der Bewegungstherapie. Krankengymnastik – Zeitschrift für Physiotherapeuten, 56, 2280 – 2289.
http://www.sportpaedagogik-sb.de/pdf/Normwertproblematik.pdf
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119
6
Der diagnostische Prozess
• Diagnostik
• Diagnose
• Indikation und Indikationsmodelle
• Tests als Hilfen beim Qualitätsmanagement
• Tests als Hilfen bei der Evaluation
• Diagnostischer Prozess
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120
Diagnostik und Diagnose
Unter Diagnostik versteht man einen Prozess, im Rahmen dessen
Informationen über Menschen gesammelt werden, um diesen eindeutige Diagnosen zuzuordnen (Tack, 1976).
Unter Diagnose kann man das Ergebnis einer Diagnostik verstehen.
Diagnosen stellen Klassifikationen bzw. Etikettierungen etc. dar
(Pawlik 1976). Im engeren medizinischen Sinne geben Diagnosen
Auskünfte über die Art und Schwere einer Erkrankung, krank oder
gesund, therapiebedürftig oder nicht therapiebedürftig. Diese Entscheidung bezeichnet man als Indikation (Biermann-Ratjen et al.,
2003).
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121
Assessment
Unter einem Assessment versteht man einen multidimensionalen
und interdisziplinären diagnostischen Prozess, mit dem Ziel, die medizinischen, psychosozialen und funktionellen Probleme und Ressourcen eines Patienten zu erfassen und einen umfassenden Behandlungs- und Betreuungsplan zu entwickeln.
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122
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123
Indikation
Unter Indikation (von lateinisch indicare = anzeigen‘) versteht man
ganz allgemein die Entscheidung für oder gegen (Kontraindikation)
eine bestimmte Strategie aufgrund von vorliegenden Informationen.
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124
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125
Prognostische Dimension von Indikationen
Jede Indikationsentscheidung beinhaltet immer auch eine prognostische Dimension im Hinblick auf den zu erwartenden Behandlungserfolg. Damit ist unmittelbar die Evidenz basierte Medizin berührt.
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126
Tests als Hilfe zur Evaluation


Qualitätsmanagement
Evidenz basierte Medizin
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127
Tests und Qualitätsmanagement
Unter Health Outcome versteht Huber (2004, S. 122) „die Veränderung der Gesundheit eines Individuums oder einer Gruppe, welche
aufgrund einer Intervention oder einer Reihe von Interventionen eingetreten ist“.
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128
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129
Tests und (EbM)
Cochrane Collaboration (2003): „Unter Evidenz-basierter Medizin (EbM)
oder evidenzbasierter Praxis im engeren Sinne versteht man eine Vorgehensweise des medizinischen Handelns, individuelle Patienten auf der Basis der besten zur Verfügung stehenden Daten zu versorgen. Diese Technik
umfasst die systematische Suche nach der relevanten Evidenz in der medizinischen Literatur für ein konkretes klinisches Problem, die kritischen
Beurteilung der Validität der Evidenz nach klinisch-epidemiologischen Gesichtspunkten; die Bewertung der Größe des beobachteten Effekts sowie
die Anwendung dieser Evidenz auf den konkreten Patienten mit Hilfe der
klinischen Erfahrung und der Vorstellungen der Patienten. Ein verwandter
Begriff ist die evidenzbasierte Gesundheitsversorgung („Evidence-Based
Health Care“), bei der die Prinzipien der EbM auf alle Bereiche der Gesundheitsversorgung, einschließlich Entscheidungen zur Steuerung des
Gesundheitssystems, angewandt werden.“
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130
Stufe
Evidenz-Typ
Ia
wenigstens ein systematischer Review auf der Basis methodisch hochwertiger kontrollierter und randomisierter Studien
Ib
wenigstens eine ausreichend große, methodisch hochwertige, kontrollierte und randomisierte Studie
IIa
wenigstens eine hochwertige Studie ohne Randomisierung
IIb
wenigstens eine hochwertige Studie eines anderen Typs quasiexperimenteller Studie
III
mehr als eine methodisch hochwertige nichtexperimentelle Studie
IV
Meinungen und Überzeugungen von angesehenen Autoritäten (aus klinischer Erfahrung); Expertenkommissionen; beschreibende Studien
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131
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132
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133
Arbeitsauftrag
A 5: Inwieweit spielen in der Therapie die Aufgabenbereiche
eines Assessments eine Rolle?
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134
7
Diagnostische Validität
Mit Hilfe von Diagnosen werden Entscheidungen im Sinne von krank
oder gesund, therapiebedürftig oder nicht therapiebedürftig bzw. die
Art der Therapie getroffen.
Diagnosestudien dienen der Untersuchung, Evaluierung, Bewertung diagnostischer Verfahren in der Medizin. Ziel ist es, die diagnostische Güte der eingesetzten Verfahren zu bestimmen.
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135
Wiederholung Gütekriterien von Tests
Hauptgütekriterien
• Objektivität
• Reliabilität
• Validität
Nebengütekriterien
• Nützlichkeit
• Ökonomie
• Normierbarkeit
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136
Möglichkeiten der Klassifikation
Nach: Gigerenzer, G. (2002). Das Einmaleins der Skepsis. Berlin: Berlin Verlag.
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137
Mögliche Entscheidungen
Goldstandard
(anerkannter Test)
Auffälligkeit
liegt nicht
liegt vor
vor
Neuer
Test
Auffälligkeit
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positives
Testergebnis
liegt vor
richtig
positiv
a
falsch
positiv
b
alle TestPositiven =
a+b
negatives
Testergebnis
liegt vor
falsch
negativ
c
richtig
negativ
d
alle TestNegativen = c +
d
a+c=
alle Auffälligen
b+d=
alle Unauffälligen
a+b+c+d=
alle Untersuchten
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138
Möglichkeiten der Klassifikation
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139
Sensitivität (Empfindlichkeit, Trefferquote)
a

ac
Sensitivität (Empfindlichkeit, Trefferquote): Anteil der Personen, bei
denen bei einem positiven Testergebnis auch tatsächlich die Erkrankung oder Auffälligkeit vorliegt.
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140
Spezifität
d

d b
Spezifität: Anteil der Personen, bei denen bei einem negativen Testergebnis tatsächlich keine Auffälligkeit oder Erkrankung vorliegt.
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141
Positiver Vorhersagewert
a

ab
Der Positive prädiktive Wert oder Positive Vorhersagewert: Die
Wahrscheinlichkeit, dass das positive Testergebnis einer Person auch
tatsächlich positiv ist.
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142
Negativer Vorhersagewert
d

d c
Der Negative prädiktive Wert oder Negative Vorhersagewert: Die
Wahrscheinlichkeit, dass das negative Testergebnis einer Person
auch wirklich negativ ist.
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143
Positive Likelihood Ratio

Sensitivität
1  Spezifität
Die Positive Likelihood Ratio (PLR) stellt das Verhältnis des Anteils zwischen Kranken mit positivem Testergebnis (Sensitivität), zum
Anteil von Gesunden mit positivem Testergebnis (Falsch-PositivRate) dar.
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144
Negative Likelihood Ratio

1  Sensitivität
Spezifität
Die Negative Likelihood Ratio (NLR) stellt dahingegen das Verhältnis des Anteils zwischen Kranken, bei denen der Test negativ
ausfällt (Falsch-Negativ-Rate), zum Anteil von Gesunden, mit negativem Testergebnis (Spezifität), dar.
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145
Testeffizienz
Weil Werte von 100 % für Sensitivität und Spezifität in der Praxis
nicht zu realisieren sind, sollte die Summe von Sensitivität und Spezifität mindestens 160 % ergeben.
Die PLR muss bei einem Test von akzeptabler Effizienz hoch und die
NLR niedrig sein.
Positive Likelihood Ratio
> 10
5 - 10
2-5
1-2
Negative Likelihood Ratio
< 0,1
0,1 – 0,2
0,2 – 0,5
0,5 - 1
Test- Effizienz
sehr gut
gut
mäßig
schlecht
(nach Zahlen von Mühlhauser & Höldke, 1999, S. 16).
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146
Gütemaß
Sensitivität
Spezifität
Positiver Vorhersagewert
Negativer Vorhersagewert
Positive Likelihood Ratio
Negative Likelihood Ratio
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Alternative Begrifflichkeiten
Richtig-Positiv-Rate, Empfindlichkeit oder Trefferquote;
englisch sensitivity, true positive rate, recall oder hit rate
Richtig-Negativ-Rate oder Kennzeichnende Eigenschaft;
englisch: specificity, true negative rate oder correct rejection rate
Relevanz, Wirksamkeit, Genauigkeit, positiver prädiktiver
Wert;
englisch: precision oder positive predictive value; Abkürzung: PPV
Segreganz oder Trennfähigkeit;
englisch: negative predictive value; Abkürzung: NPV
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147
Orientierung am Goldstandard
Goldstandard
(anerkannter Test)
Auffälligkeit
liegt nicht
liegt vor
vor
Neuer
Test
Auffälligkeit
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positives
Testergebnis
liegt vor
richtig
positiv
a
falsch
positiv
b
alle TestPositiven =
a+b
negatives
Testergebnis
liegt vor
falsch
negativ
c
richtig
negativ
d
alle TestNegativen = c +
d
a+c=
alle Auffälligen
b+d=
alle Unauffälligen
a+b+c+d=
alle Untersuchten
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148
Gütemaß
Formel
a

ac
d

d b
Sensitivität
Spezifität
Positiver Vorhersagewert
a

ab
Negativer Vorhersagewert
d

d c
Positive Likelihood Ratio
Negative Likelihood Ratio
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Grafik

Sensitivität
1  Spezifität
1  Sensitivität

Spezifität
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149
Wie denkt der Mensch?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Frau mit einem positiven
Testergebnis Brustkrebs hat?
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150
Gütemaß
Formel
a

ac
d

d b
Sensitivität
Spezifität
0,87
0,93
Positiver Vorhersagewert
a

ab
0,09
Negativer Vorhersagewert
d

d c
0,99
Positive Likelihood Ratio
Negative Likelihood Ratio
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Sensitivität
1  Spezifität
1  Sensitivität

Spezifität

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12,4
0,13
151
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine
Frau mit einem positiven Testergebnis
Brustkrebs hat?
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152
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine
Frau mit einem positiven Testergebnis
Brustkrebs hat?
Positives Testergebnis:
davon tatsächlich Krebs:
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77 Frauen
7 Frauen = 9 Prozent
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153
Arbeitsauftrag
Gegeben seien folgende Werte:
a
b
c
d
25
25
25
25
99
1
1
99
1
99
99
1
A 6: Berechnen Sie die oben angegebenen Gütemaße!
Stellen Sie das Ergebnis grafisch dar.
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154
Das Borderlineproblem
Weitestgehend ungeklärte Fragen in der Therapie:
• Ab wann wird jemand aufgrund des Befundes als krank
(= behandlungsbedürftig) klassifiziert?
• Wo liegt die Grenze (Borderline) zwischen gesund und krank?
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155
Wahrscheinlichkeiten bei gesunden- bzw. kranken Personen einen bestimmten Wert eines untersuchten Parameters zu
beobachten.
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156
Auswirkungen eines niedrigen Trennpunktes auf den Anteil falsch positiver- und falsch negativ getesteter Personen.
(Schwarzer et al., 2002, S. 446)
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157
Auswirkungen eines hohen Trennpunktes auf den Anteil falsch positiv- und falsch negativ getesteter Personen. (Schwarzer et al., 2002, 447)
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158
Gütemaße des KMS in Bezug zum MOT
Gütemaß
Formel
a

ac
d

d b
Sensitivität
Spezifität
67 %
85 %
Positiver Vorhersagewert
a

ab
43 %
Negativer Vorhersagewert
d

d c
94 %
Positive Likelihood Ratio
Negative Likelihood Ratio
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Sensitivität

1  Spezifität
1  Sensitivität

Spezifität
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4,51
0,39
159
ROC-Kurve
Eine weitere Möglichkeit zur Beurteilung von Sensitivität und Spezifität stellt die ROC-Analyse dar. Hierbei werden die Werte für 1Spezifität (X-Achse) und Sensitivität (Y-Achse) in ein Koordinatensystem eingezeichnet. Die Receiver Operating Characteristic-Kurve
bzw. Grenzwertoptimierungskurve stammt aus der Signalentdeckungstheorie (Abel, 1993). Liegen alle Werte nahe bei der Diagonale entsprechen die Werte einer Zufallsverteilung. Die Fläche zwischen ROC-Kurve und der Diagonalen (AUC=Area under curve )
stellt ein weiteres Gütemaß dar. Die Fläche kann Werte zwischen 0,
5 und 1 annehmen. Im Idealfall bei einer 100-prozentigen Trennschärfe beträgt der Wert 1.
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160
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161
Arbeitsauftrag
A 7: Worin liegt der Unterschied zwischen den Testgütekriterien und den Gütekriterien der Diagnosestudien?
A 8: Welche negativen Konsequenzen hat eine falsch positive
Diagnose in der Bewegungstherapie, außer, dass der Patient
eine Therapie bekommt, obwohl er keine benötigt?
A 9: Welchen „Goldstandard“ würden Sie zur Überprüfung von
Wohlbefindensfragebögen vorschlagen?
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162
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URL: http://www.drk-schmerz-zentrum.de.drktg.de/mz/07_infos/75_schmerzfragebogen.php
Institut für Qualitätssicherung in Prävention und Rehabilitation (IQPR): Online-Datenbank Assessmentinstrumente:
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