Rekorde und Innovationen

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Rekorde und Innovationen
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TRUCKNEWS
DAS KUNDENMAGAZIN VON VOLVO TRUCKS IN DEUTSCHLAND 2/2009
Josef Dewender
WENN SPEISEN
AUF REISEN GEHEN
Potenziale nutzen
BEIM FAHREN
KRAFTSTOFF SPAREN
Rekorde und
Innovationen
Wie Australiens Post einen
ganzen Kontinent bedient
Macht auch in Ihrer
Bilanz eine gute Figur
Der Volvo FH kann sich nicht nur sehen lassen, er rechnet sich
auch. Denn er ist Teil einer individuellen Geschäftslösung, die darauf
ausgelegt ist, die Effizienz und Rentabilität Ihres Unternehmens zu
steigern. Als Ihr kompetenter Partner sorgen wir mit maßgeschneiderten Dienstleistungen für den wirtschaftlichen Betrieb Ihres
Trucks und kümmern uns um alle Belange – von der Finanzierung
über den kompletten Werkstattservice bis hin zur Schulung Ihrer
Fahrer. So können Sie sich über die gesamte Lebensdauer Ihres
Volvo FH auf das Wesentliche konzentrieren: Ihr Business. Sprechen Sie mit Ihrem Volvo Trucks Partner. Er ist immer für Sie da.
VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS
www.volvotrucks.de
309_AZ_VOL_FH_Untern_TN_RZ.indd 1
26.05.2009 16:37:24 Uhr
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TRUCK NEWS 2/2009
INHALT & EDITORIAL
06 Noch sparsamer,
noch komfortabler
Der neue D13C-Motor und das weiter optimierte I-Shift-Getriebe von Volvo Trucks
sorgen für einen noch geringeren Kraftstoffverbrauch und einen einzigartigen
Schaltkomfort.
08 Logistische Meisterleistung Down Under
Die Australian Post sorgt in einem ganzen
Kontinent dafür, dass Briefe und Pakete reibungslos zu ihren Adressaten gelangen.
Truck News hat den „Postträgern“ in Down
Under einen Besuch abgestattet.
LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER,
14 Freie Fahrt nur
komplett nüchtern
Alkohol ist die Ursache für jährlich mehr als
10.000 Verkehrstote auf Europas Straßen.
Volvo Trucks bietet als erster Lkw-Hersteller
bereits seit einigen Jahren eine Alkoholsperre zur optionalen Nachrüstung an.
24 Happy Birthday
Globetrotter
Vor 30 Jahren erblickte das GlobetrotterFahrerhaus das Licht der Welt. Heute tragen 85 Prozent aller Volvo FH diese Kabine,
die im Sinne eines erhöhten Fahrerkomforts
stetig weiterentwickelt wurde.
AUSSERDEM IN DIESER AUSGABE:
04 START BUSINESS 07 START TRUCKING 30 IN KÜRZE
31 TRUCK NEWS IM INTERNET
TRUCK NEWS
ganz nah bei den Kunden zu sein, ihnen gut zuzuhören, genau auf ihre Bedürfnisse und Wünsche einzugehen – dieser Strategie hat sich Volvo Trucks schon seit
langen Jahren verschrieben. Das zahlt sich nun ganz besonders aus. Denn ganz gleich ob in rosigen oder angespannten Zeiten: Wir sind und bleiben ein verlässlicher,
berechenbarer Partner, der immer auf Augenhöhe mit
seinen Kunden agiert. Wir wollen Ihnen stets das Vertrauen zurückgeben, das Sie uns entgegenbringen. Es
ist das Vertrauen in unsere leistungsfähigen, hochmodernen Fahrzeuge, das Vertrauen in unsere umfassenden
Dienstleistungen, das Vertrauen in unser weltweites
Servicenetz. Kurzum: das Vertrauen in die innovative
Kraft eines Anbieters von Komplettlösungen.
Mit der aktuellen Ausgabe von „Truck News“ möchten wir Ihnen anhand interessanter und unterhaltsamer
Geschichten Beispiele dafür geben, wie Volvo Trucks
seinen hohen Ansprüchen gerecht wird und positive
Akzente für die Zukunft setzt. So haben wir unter anderem wieder Kunden in Deutschland und diesmal auch
in Australien über die Schulter geschaut und das wichtige
Thema Fahrer-Weiterbildung aufgegriffen. Zudem geben
wir ihnen weitere Kraftstoff-Spartipps, mit denen sich
Ihr Transport künftig noch effizienter gestalten lässt.
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
DAS KUNDENMAGAZIN VON
VOLVO TRUCKS DEUTSCHLAND
Anschrift: Volvo Trucks Region Central Europe GmbH, Oskar-Messter-Str. 20, 85737 Ismaning.
Verantwortlich für den Inhalt: Volker Stürzebecher. Tel.: +49 (0) 89 80074-0.
Fax: +49 (0) 89 80074-190. E-Mail: volker.stuerzebecher@volvo.com
Konzeptionelle Beratung: Tidningskompaniet AB, Göteborg, Schweden.
Versand: Kolumbus GmbH, Dietzenbach. Erscheinungsweise: vier Ausgaben pro Jahr.
Druckauflage: 42.000 Exemplare.
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GÖRAN SIMONSSON
GESCHÄFTSFÜHRER VOLVO TRUCKS
REGION CENTRAL EUROPE GMBH
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BUSINESS
KUNSTWERKE
AUF RÄDERN
Seit kurzem sorgen zwei eindrucksvoll lackierte Volvo Unikate für Aufsehen
auf Deutschlands Straßen.
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EIN SPEKTAKULÄR lackierter
Volvo FH 480 mit Schubbodenauflieger ist seit Mitte April im innerdeutschen Verkehr für die Karl
Stahl Spedition GmbH aus Weiherhammer unterwegs (großes
Foto). Rüdiger Fieber, renommierte Lackier- und Airbrushkünstler aus Amberg, hat den
Volvo in ein eindrucksvolles Unikat verwandelt. Auf den beiden
Flanken des Sattelzuges sind die
Skyline von New York sowie ein
originelles Weltall-Motiv zu sehen, mit denen die Firma Lüdecke wirbt. Die Lüdecke GmbH
gehört zu den führenden Herstellern von Armaturen und Kupplungssystemen für verschiedenste Medien, Druckbereiche und
Einsatzzwecke. Rüdiger Fieber
wurde im Herbst vergangenen
Jahres auf der Suche nach einem
geeigneten Spediteur mit Hilfe
der Niederlassung Ebermannsdorf des Volvo Trucks Vertragshändlers Popp Fahrzeugbau fündig. Deren Leiter Alexander
Schleicher empfahl dem Lackier-
meister den langjährigen Volvo
Kunden Karl Stahl, der Schüttgut-, Spezial- und Silotransporte
zu seinen Schwerpunkten zählt.
AUCH ALEXANDER SIEBECKER
fährt einen echten Hingucker
(Fotos rechts). Der 38-Jährige
aus Morschheim bei Kirchheimbolanden führt zusammen mit
seinem Bruder Michael ein kleines Fuhrunternehmen, das im
Baustofftransport tätig ist. Alexander Siebecker hat sich seinen
FH16/580 im Januar vom Atelier
Bohn in Hambrücken nach eigenen Vorgaben umlackieren lassen. Ein absolutes Highlight stellt
auch das Interieur des Trucks
dar. Der Pfälzer hat im Jahr zuvor
in mühevoller Detailarbeit die
Kabine nahezu komplett umgestaltet. Im weiß und terrakottafarben gehaltenen Fahrerhaus mangelt es an nichts. So ersetzt ein
Einbauschrank die zweite Liege,
hinzu kommen ein 20-Zoll-Flachbildfernseher, ein DVD-Player,
eine Playstation und vieles mehr.
Im Fahrerhaus des FH16/580 hat Alexander Siebecker eine Menge Schaumstoff und Kunstleder verarbeitet und die Armaturen entsprechend lackiert.
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BUSINESS
START
FH16 Challenge –
Wettbewerb mit 700 PS
Am 17. und 18. Juli 2009 haben 15 5PWaTaX]]T]
und Fahrer aus Deutschland, Österreich und der
Schweiz die Gelegenheit, ihr Können im Umgang
mit Europas stärkstem Serien-Lkw, dem FH16 700,
zu beweisen. In München ermitteln Volvo Trucks
und die Fachzeitschrift „Trucker“ gemeinsam nach
Eco-Fahrten, Ladungssicherungs-Tests und weiteren anspruchsvollen Aufgaben, wer Ende September als Finalist mit nach Schweden reist.
Der Wettbewerb in diesem Jahr ist die zweite
Auflage der FH16 Challenge. Die erste im Jahr
2007 war bereits ein voller Erfolg. Lesen Sie auf
Seite 7 mehr über Hubert Seufert, den Gewinner
der ersten Auflage.
In diesem Jahr wartet der FH16 mit 40 weiteren
Pferdestärken auf. 700 PS und ein maximales
Drehmoment von 3.150 Nm versprechen ein
unglaubliches Fahrerlebnis.
Rechtstipp: Die Übernahme verplombter Wechselbrücken
„Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen
sind so zu verstauen und zu sichern, dass
sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin- und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen
können. Dabei sind die anerkannten
Regeln der Technik zu beachten.“ Der
Fahrer hat laut § 22 StVO dafür zu sorgen,
dass die Ladung ordnungsgemäß gesichert ist. Wie aber verhält es sich nach der
Übernahme einer verplombten Wechselbrücke, bei der eine Sicherung im üblichen
Sinne de facto gar nicht möglich ist?
Gerät der Fahrer nach der Übernahme der Wechselbrücke in eine
Kontrolle, wird die Plombe gebrochen und die Weiterfahrt bei nicht
ordnungsgemäßer Ladungssicherung untersagt. Es drohen hohe
Bußgelder, das Erlöschen des Versicherungsschutzes und Verspätungen. Die Weiterfahrt wird nur bei ausreichend guter Sicherung gestattet.
Wie aber lassen sich bei ungenügender Sicherung die Folgen dieses
qua Gesetz „bewussten Verstoßes“ so gering wie möglich halten?
Am einfachsten ist es sicherlich, die Folgen einer fehlerhaften Ladungssicherung auf den Verlader zu verlagern. Hier genügt eine
entsprechende vertragliche Vereinbarung. Schwieriger ist es, die
Probleme vor Ort zu lösen, hier bedarf es einiger Vorbereitung.
Die Weiterfahrt wird nur gestattet, wenn eine ordnungsgemäße
Sicherung erfolgt ist. Maßgeblich ist die VDIRichtlinie 2700. Ein Exemplar dieser Richtlinie sollte
sich stets an Bord befinden – entweder um eine
entsprechende Sicherung durchführen oder den
Christian Wirtz, Fachanwalt
Nachweis einer ordnungsgemäßen Sicherung erTransport- und Speditionsbringen zu können. Der Fahrer muss theoretisch und recht, Köln
praktisch in der Lage sein, eine ordnungsgemäße
Ladungssicherung durchzuführen und das benötigte Sicherungsmaterial mit sich führen. Welches das ist, ergibt sich aus dem Frachtbrief. Zudem hat er das Sicherungsmaterial für den Fall einer nicht gesicherten Ladung mit sich zu führen. Wird der Laderaum geöffnet und
die Plombe zerstört, muss dies fotografisch festgehalten und von der
Polizei mit Datum und Uhrzeit quittiert werden. Die Reste der Plombe
werden aufgehoben. Der Fahrer sollte eine Kamera dabei haben.
Der Verlader wird im Vorfeld gebeten, eine Ersatzplombe zur Verfügung zu stellen. Dies wird er gerne tun, zeigt dies doch, dass er mit einem Transporteur zusammenarbeitet, der eventuelle Probleme antizipiert. Eine Plombenzange führt der Fahrer mit sich.
Die Neuverplombung wird ebenfalls quittiert. Dies mag zwar lästig
sein, ist jedoch die einzige Methode, die Fahrtunterbrechung auf ein
Minimum zu reduzieren. Ein Trost ist, dass sich die im Laderaum befindliche Ladung überprüfen lässt. Bei Einhaltung dieser Vorgaben
wird sich die Polizei sicherlich kulanter beim Strafmaß zeigen. Schließlich haben Fahrer und Spedition im Vorfeld allerlei Vorkehrungen getroffen. Dies kann durchaus Einfluss auf die Höhe des zu verhängenden Bußgeldes haben.
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START
PRODUKTE
DER NEUE ANTRIEBSSTRANG
Jetzt noch effizienter
Optimierter Kraftstoffverbrauch und erhöhter Schaltkomfort:
Das I-Shift-Getriebe und der D13-Motor zählen bereits zu den
Besten auf dem Markt. Mit den neuen Funktionen erhöht sich
der Nutzen für den Kunden umso mehr.
D13C
■ Um bis zu drei Prozent geringerer Verbrauch im
Vergleich zu den bisherigen Euro-5-Motoren.
Schont Umwelt und Geldbeutel.
■ Noch sauberer. Der Motor erfüllt die strengen
Emissionsanforderungen der Norm Euro 5, die im
Oktober 2009 offiziell in Kraft tritt.
■ Der neue Antriebsstrang ist nicht nur sparsamer,
sondern auch effektiver und hat ein höheres
Drehmoment. Der D13C hat ein um 20 PS
gesteigertes Leistungsniveau und erreicht im Volvo
FH eine Maximalleistung von 540 PS. Außerdem
wurde das maximale Drehmoment um 100 Nm auf
2.600 Nm erhöht.
■ Dank der Kraftstoff-Voreinspritzung konnte das
Leerlaufgeräusch um zwei Dezibel gesenkt
werden. Eine spürbare Verbesserung für
diejenigen, die in der Nähe des stehenden
Fahrzeugs arbeiten.
I-SHIFT
■ Mehr Komfort und Kraftstoffersparnis bei
Schwertransporten. Ein Fahrer, der nach einer
Schwerlastlieferung unbeladen zurückfährt, kann
zwischen zwei Schaltprogrammen wechseln.
■ Verbesserte Freilauffunktion. Spart noch mehr Kraftstoff.
Wird automatisch aktiviert, wenn keine Motorkraft oder
Motorbremsung benötigt wird.
■ In besonders anspruchsvollen Situationen kann der
Fahrer wie bislang auch in einen manuellen Modus
wechseln, um Gangwahl und Schaltzeitpunkte selbst zu
steuern.
6
■ Das überarbeitete I-Shift-Getriebe erleichtert
das Anfahren an Steigungen durch eine höhere
Anfahrdrehzahl und ein entsprechend größeres
Drehmoment. Geeignet für Bau- und Holztransporte.
■ Schnellere Kupplungsbedienung. Erleichtert dem Fahrer
das Freischaukeln, wenn der Lkw festgefahren ist.
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TRUCKING
START
DIESEL
IM BLUT
Hubert Seufert ist leidenschaftlich gerne auf Achse.
Der Sieger der FH16 Challenge 2007 hat seit langen
Jahren ein ganz besonderes Verhältnis zu Volvo.
TEXT RALF VESTER
FOTO VOLVO TRUCKS
I
ch trinke jeden Morgen einen
Liter Diesel, deswegen hab'
ich von Haus aus einen höheren Spritverbrauch", schmunzelt
Hubert Seufert. Wer sich mit
dem 53-Jährigen unterhält,
glaubt ihm auf Anhieb, dass er
mit Leib und Seele Lkw-Fahrer
und mit unheimlich viel Spaß
bei der Sache ist. Der Unterfranke blickt auf ein bewegtes
Berufsleben zurück. Nachdem er
bereits als Jungspund Mitte der
Siebziger Jahre eine erfolgreiche
Motorsportkarriere vorzuweisen
hatte, entschloss er sich mit
Anfang Zwanzig, den „Zweier“Führerschein zu machen.
IM LAUFE seiner nunmehr über
30 Berufsjahre hat Hubert Seufert
allerlei Ecken Europas kennengelernt. Anfangs führten ihn
die Touren mitunter bis nach
Griechenland und in die Türkei.
Auch Fahrten nach Südeuropa
oder Skandinavien standen immer wieder auf dem Programm.
Von 1989 bis 1999 stand er in
Diensten eines Kufsteiner Unternehmens, anschließend war er
geraume Zeit für einen Südtiroler Spediteur mit Sitz in Bruneck
unterwegs. An die guten, alten
Zeiten in den Siebzigern und
Achtzigern, in denen das Truckerdasein noch eine kräftige Brise
Romantik hatte, erinnert er sich
sehr gerne zurück. Aber auch
in der schnelllebig-hektischen
Gegenwart hat der Beruf für den
passionierten Fahrer an Attraktivität nichts eingebüßt. „Es gibt
nichts Schöneres, als bei Sonnenaufgang über den Brenner zu
fahren oder wie jetzt im Frühjahr
der Natur von unserem Logenplatz im Fahrerhaus aus beim
Blühen zuzuschauen“, nennt
Seufert Dinge, die ihn nach wie
vor am Lkw-Fahren faszinieren.
MÜßIGGANG IST für den Unterfranken ein Fremdwort. „Wenn
ich eine Zeit lang nicht hinterm
Steuer sitze, sammelt sich so viel
Adrenalin, dass ich unbedingt
wieder raus auf die Straße muss“,
lacht er. Dass seine Familie bedingungslos Verständnis für sein
permanentes Auf-Achse-Sein
aufbringt, ist für ihn mit Gold
nicht aufzuwiegen: „Meine Frau
Traudl und Tochter Steffi geben
mir wahnsinnigen Rückhalt. Bis
vor kurzem war meine Frau sogar regelmäßig mit auf Tour,
wenn es sich einrichten ließ.“
Die Familie stand auch felsenfest
an seiner Seite, als er sich 2006
nach einer schweren Schulterverletzung mit unbändigem
Willen über Monate hinweg wieder zurück ans Steuer kämpfte.
SEIT LANGEM hat Hubert Seufert
eine besondere Affinität zu
Volvo. In den letzten 20 Jahren
fuhr er zumeist einen Volvo –
vom FH12/420 der ersten FHGeneration bis hin zu einem FH
440 neuester Prägung. „Wenn
ich in einen Volvo einsteige, umgibt mich einfach etwas Besonderes. Das ist nur schwer in Worte zu fassen. Das fängt schon
beim Berühren der hochwerti-
gen Verarbeitung des Innenraums an. Von der hohen Zuverlässigkeit, Robustheit und Sicherheit dieser Fahrzeuge brauchen wir erst gar nicht zu reden",
betont der 53-Jährige.
Ins Schwärmen gerät Hubert
Seufert, wenn er an die 2007 gemeinsam vom „Trucker“ und
Volvo Trucks veranstaltete FH16Challenge zurückdenkt. Allein
die Tatsache, dass er als einer
von 15 Kandidaten für die Vorentscheidung ausgelost wurde,
quittierte er mit einem lauten
Jubelschrei. Als er sich dann sogar noch als einer von Dreien für
die Fahrt in die Volvo-Heimat
Göteborg qualifizierte, konnte er
sein Glück kaum fassen. Der
dortige Aufenthalt inklusive eines Besuchs des Volvo Museums
und der dortigen Produktionsstätten sowie der Fahrten mit
den 25,25 Meter langen und 60
Tonnen schweren FH16/660 war
für den Sieger der Challenge
2007 schlicht ein „unvergesslich
schönes Erlebnis“. ■
7
Post für einen
ganzen Kontinent
Ein schwer zugängliches, unendlich weites Land und
21 Millionen Sendungen pro Tag – in Australien die
Post auszuliefern, ist eine sehr komplexe, überaus
anspruchsvolle Aufgabe. Aber mit starken, effizienten
Lkw sowie intelligenten Lösungen sorgt die Australia
Post dafür, dass Briefe und Pakete rechtzeitig
ankommen.
8
9
er Scheinwerferkegel durchschneidet das Dunkel.
Aufmerksam steuert Rick Hoyne seinen Volvo FH durch
die australische Nacht. Seit 22 Jahren ist Rick Fahrer
für die Australia Post, die ihren Sitz in Melbourne hat.
Er fährt drei Touren pro Woche. Keine Gelände- oder
Verkehrsverhältnisse sind Rick fremd.
Diese Nacht ist er unterwegs ins über 700 Kilometer
entfernte Dubbo. Dort übernimmt ein anderer Fahrer
den Truck und bricht nach Brisbane auf. Rick fährt auf einer langen, geraden
Strecke auf dem Newell Highway nahe der abgelegenen Stadt Jerilderie im
westlichen New South Wales. Kängurus auf der Straße sind eine echte Gefahr.
Die große Trockenheit zieht sie an die Straßenränder, wo das Gras durch den
von der Fahrbahn rinnenden nächtlichen Tau etwas gehaltvoller ist.
„Unfälle mit Kängurus können einen Lkw durchaus stark beschädigen.
Größere Tiere durchschlagen dabei sogar nicht selten die Windschutzscheibe.
Was die Sicherheit im Fahrerhaus angeht, ist Volvo eine Klasse für sich“,
sagt Rick und blickt angestrengt durch die Scheibe – bereit, jederzeit ein
Ausweichmanöver vorzunehmen.
Australien ist für seine schwierigen Straßenverhältnisse bekannt, und
wer Postsendungen transportiert, muss besonders einfallsreich und flexibel
sein, um diese Verhältnisse zu bewältigen. Das australische Wetter variiert
D
10
von tropischen Unwettern mit Temperaturen um 40
Grad Celsius oben im Norden bis zu Schnee und Eis in
den australischen Alpen im Süden. Im Outback, sofern
man sich dorthin wagt, können die Temperaturen im
Tagesverlauf sogar um mehr als 20 Grad schwanken.
Doch als wäre das für die Postfahrer in diesem Land
noch nicht herausfordernd genug, kommen auch noch
die äußerst wechselhaften Straßenverhältnisse hinzu.
Schlechte Straßen belasten Truck, Anhänger, Ladung
und Fahrer, die zwischen Großstädten und abgelegenen
Regionen pendeln. Die Fahrzeuge müssen all dies bei
konstanter Leistung bewältigen.
„AUSTRALIEN IST EIN GROSSES LAND. Aufgrund
der enormen Distanzen müssen alle Einflüsse mit
einbezogen werden, damit wir die termingerechte
Ankunft der Post garantieren können“, sagt Chris Pearce,
Transportverantwortlicher bei der Australia Post.
Das Unternehmen verteilt die Post an alle Städte in
Australien und hat sein Transportsystem so organisiert,
dass sie im ganzen Land pünktlich in den Briefkästen
Rick Hoyne befördert Briefe und
Pakete für die Australia Post. Eine
Arbeit rund um die Uhr in einem Land,
das fast doppelt so groß ist wie die EU.
UNFÄLLE MIT
KÄNGURUS KÖNNEN
EINEN LKW DURCHAUS
STARK BESCHÄDIGEN. GRÖSSERE
TIERE DURCHSCHLAGEN DABEI
SOGAR NICHT SELTEN DIE
WINDSCHUTZSCHEIBE.
RICK HOYNE, LKW-FAHRER BEI DER AUSTRALIA POST
landet. Der Fuhrpark umfasst 10.600 Fahrzeuge – von
Motorrädern bis zu Sattelzugmaschinen mit zwei
Aufliegern, um enge Vorortstraßen ebenso befahren zu
können wie Autobahnen.
Die Postverteilung in Australien ist eine gigantische
logistische Aufgabe. Die Australia Post befördert täglich
21 Millionen Sendungen, davon zwei Millionen Pakete.
Zur Weihnachtszeit verdoppeln sich diese Zahlen noch
einmal.
Bei dieser enormen Menge gilt es, besonders effektiv
zu sein. Aufgrund der Volumen- und Zeitanforderungen
WEB
TV: ROAD TRAINS IN AUSTRALIEN
www.volvotrucks.de/trucknews
■ Truck News ist
mit einem echten
australischen Road Train
mitgefahren. Sehen Sie,
wie die Fahrer ihre 50
Meter langen Fernlastzüge
durch das australische
Outback steuern.
wurde der Fuhrpark innovativ strukturiert, unter anderem durch die gezielte
Auswahl der Lkw und Anhänger, die den jeweiligen Auftrag am besten
bewältigen können.
„Wir berücksichtigen die Straßenverhältnisse sowie das mitunter extreme
Wetter und haben unsere Touren und Fahrzeuge angepasst, damit sie immer
so effizient wie möglich sind“, sagt Chris Pearce.
DIE LKW VON VOLVO SIND DIE SOLIDE BASIS für Ferntransporte. Von den
125 Volvo FH der Flotte verkehren 65 mit zwei Aufliegern zwischen den
Hauptstädten der einzelnen Bundesstaaten. Solche B-Doubles kommen auch
in anderen Teilen der Erde zum Einsatz, aber in Australien wurde das Konzept
weiterentwickelt: Das maximale Gesamtgewicht wurde auf 62,5 Tonnen erhöht
und die räumliche Kapazität des 26-Meter-Lastzugs voll ausgeschöpft.
„Das räumliche Vermögen dieser B-Doubles bedeutet eine enorme
Steigerung unserer Produktivität. In unserem Bestreben, den bestmöglichen
Service zu bieten, kamen im Jahr 1994 die ersten Volvo in unseren Fuhrpark.
Diesen Trucks ist es wirklich gelungen, unsere Bedürfnisse zu erfüllen“, sagt
Chris Pearce.
Ein größeres Gespann kann viele kleinere Lkw ersetzen. Die Transporte
werden effizienter, die Emissionen sinken, Verkehrsbehinderungen und
Straßenabnutzung gehen zurück, während die Sicherheit zunimmt.
›
11
›
Durch einen vorderen Unterfahrschutz und die
serienmäßig hohe Fahrerhaussicherheit konnte Volvo
als einer der ersten Lkw-Hersteller die gesetzlichen
Anforderungen für 26 Meter lange Lastzüge mit B-Doubles
erfüllen.
Für die Australia Post haben Sicherheit und Serviceniveau
oberste Priorität. Die Fernverkehrsfahrzeuge legen jährlich
zusammen rund 25 Millionen Kilometer zurück, was dem
Abstand von der Erde zum Mond und zurück entspricht –
32 Mal. In dieser Hinsicht hält die Australia Post einen fast
unschlagbaren Rekord.
Die Entfernungen zwischen den großen Städten sind
gewaltig. Von Sydney an der Ostküste bis Perth an der
Westküste sind es 4.110 Kilometer. Das entspricht in etwa
der Luftlinie zwischen Madrid und Moskau.
„Sämtliche Touren sind gleich gefährlich. Alle haben
ihre Tücken. Die Witterungsbedingungen in Australien
sind schlecht voraussehbar. Vor einigen Wochen hatten wir
beispielsweise minus fünf Grad und Eis auf den Straßen der
Hauptstadt Canberra, aber dagegen 38 Grad plus in Darwin
im Norden“, erzählt Chris Pearce.
DAS KONTRASTREICHE australische Klima zeigte sich
jüngst im Februar. Nach jahrelanger Trockenheit
verwüsteten verheerende Brände im Bundesstaat Victoria
ganze Städte. Gleichzeitig fielen in Queensland im
Nordosten immense Regenmassen, die riesige Gebiete
überschwemmten und wichtige Straßenverbindungen von
der Außenwelt abschnitten.
Die Ferntransporte mit den eigenen Lkw des
Unternehmens konzentrieren sich auf die Ostküste und
nach Adelaide in Südaustralien, während ausgewählte
Subunternehmen nach Perth und Darwin sowie in andere
abgelegene Gebiete fahren.
Die Volvo Sattelzüge ziehen je nach Bedarf einzelne
Anhänger oder B-Doubles. Sydney hat das höchste
Postaufkommen im Land. Die Einwohnerzahl nimmt
stetig zu und damit auch die Zahl der Sendungen. Hier
kommen die B-Doubles zum Einsatz. Die Australia Post
hat zudem ihr Beladungssystem mit „Unit Load Devices“
(ULDs) effizienter gemacht. Dabei handelt es sich um
Käfige mit einheitlicher Palettengröße, die schnell und
einfach hinauf- und heruntergerollt werden können.
„B-Doubles bieten Platz für 90 ULDs – 30 Stück im
vorderen Auflieger und 60 im hinteren. Das Gewicht der
Ladung variiert je nach Paketinhalt und -volumen, liegt
aber im Schnitt bei 30 bis 35 Tonnen. Wir haben 75.000
ULDs in unserem nationalen Netz. 95 Prozent der Pakete
werden auf diese Weise transportiert“, sagt Chris Pearce.
12
IN DEN POSTZENTRALEN im ganzen Land herrscht reger
Betrieb. Nachts folgen die Trucks einem ausgeklügelten
und gut organisierten Transportsystem, das dafür sorgt,
dass die Sendungen auf die bestmögliche Art und Weise
ankommen.
Die Australia Post hat einige Transportinnovationen
als erste genutzt, darunter „Schiebedächer“ („PopTops“) an Aufliegern zum leichteren Beladen und
Lastsicherungssysteme, die vermeidbare Probleme mit der
Ladung minimieren, wenn die Lkw unterwegs sind.
Jede Woche fährt die Australia Post 258 Ferntransporte
– von dicht bevölkerten Gebieten zu einigen der
abgelegensten Regionen des Landes. Auf längeren Strecken
gibt es ein System für den Fahrerwechsel, um stets die
Die Australia Post verwendet
ein Beladungssystem mit
Käfigen und einheitlicher
Palettengröße, die leicht
hinauf- und heruntergerollt
werden können.
Lenkzeitbestimmungen einhalten zu können. In Australien beträgt die erlaubte
Fahrzeit zwischen 12 und 14 Stunden. Um die Sicherheit zu erhöhen, setzt die
Spedition ein Müdigkeitswarnsystem ein.
Die Volvo Lkw haben einen hohen Auslastungsgrad und sind mindestens
vier Jahre lang im Fernverkehr unterwegs. Nachdem sie anschließend noch
zwei Jahre im Nahverkehr ihren Dienst verrichten, werden sie ausgetauscht.
Sämtliche Volvo der Australia Post haben den Wartungsvertrag Gold
Contract, was bedeutet, dass sämtliche Arbeiten am Fahrzeug von Volvo
Vertragshändlern im ganzen Land ausgeführt werden.
Alle Fahrzeuge sind mit einem Transportinformationssystem und einem
Müdigkeitswarnsystem ausgestattet. Kontinuierlich werden Daten über den
aktuellen Status von Fahrer und Fahrzeug aufgezeichnet. Der Sicherheit des
Fahrerhauses kommt angesichts der ständigen Probleme mit Kängurus und
freilaufendem Vieh ebenfalls eine große Bedeutung zu.
„Die Lkw müssen komfortabel sein, das ist wesentlich, damit unsere Fahrer
auf keiner der langen Touren müde werden. Außerdem müssen sie äußerst
zuverlässig in einem Land sein, das Ausrüstung und Motoren extrem fordert,
um Ausfallzeiten zu minimieren“, sagt Chris Pearce.
Die kontinuierliche Fahrerausbildung ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei
Chris Pearce,
verantwortlich für
den Transport bei der
Australia Post.
Darwin
AUSTRALIEN
Brisbane
Sydney
Perth
Adelaide
Canberra
1.000 km
Melbourne
der Australia Post. Das Unternehmen arbeitet zu diesem Zweck eng mit Volvo
zusammen, um parallel zur technischen Entwicklung das Beste für Fahrer und
Fahrzeuge zu erreichen.
Die Australia Post zählt 118 Fahrer für den Fernverkehr. Jeder von ihnen
hat seine eigenen Touren. Sie kennen praktisch jedes einzelne Schlagloch inund auswendig.
KEINER WEISS BESSER, WIE WICHTIG Sicherheit und Komfort sind, als Fahrer
Rick Hoyne, während er auf seiner Nachtfahrt auf dem Newell Highway
Ausschau nach Kängurus hält. Die meisten Fernlaster fahren nachts, oft im
Konvoi mit wenigen anderen Fahrzeugen dazwischen. Die Fahrbahn kann
angenehm eben sein oder auf gewissen Autobahnabschnitten auch extrem
holprig. Doch Rick deutet an, dass es durchaus schlechtere Strecken gibt als
diese, auf der er gerade unterwegs ist.
„Am schlechtesten ist der Hume Highway zwischen Melbourne und Sydney,
der meist befahrenen Autobahn Australiens. Die Straßenverhältnisse sind zwar
ordentlich, aber hier verkehren bis zu 3.000 Trucks in einer Nacht.“ Auf dem
Newell Highway ist der Straßenzustand erheblich schlechter. Auf der Rückfahrt
zwischen Dubbo und Melbourne begegnet man oft stundenlang keinem Lkw.
„Bei beiden Touren muss man bequem sitzen, um
sicher fahren zu können. Für große Distanzen bietet
Volvo einen überragenden Fahrkomfort. Auf langen
Strecken ermüdet man weniger, wenn der Lkw einen
solch hohen Komfort bietet wie ein Volvo.“ ■
AUSTRALIA POST
■ 35.500 Angestellte sorgen
für die Zustellung der Post
in alle Städte Australiens
■ 10.600 Fahrzeuge –
Motorräder, Lkw und
Sattelzugmaschinen mit
zwei Aufliegern – kommen
dabei zum Einsatz
■ 125 Volvo Fahrzeuge
gibt es im Fuhrpark, 65
Zugmaschinen ziehen ein so
genanntes B-Double
■ 118 Fahrer mit langer
Berufserfahrung im
Fernverkehr sorgen
dafür, dass die Post stets
pünktlich ankommt
■ Weihnachten transportiert
die Australia Post
doppelt so viel Post wie
die durchschnittlich 21
Millionen Sendungen pro
Tag (davon zwei Millionen
Pakete)
13
Nüchtern
fährt besser
Über 40.000 Menschen sterben jedes Jahr auf
Europas Straßen. Ein großer Teil der Unfälle wäre
vermeidbar, wenn kein Alkohol im Spiel wäre. Jetzt
gibt es in Europa verschiedene Initiativen, dieses
Problem zu meistern.
ie Zahlen sind alles andere als erfreulich. 43.000 Menschen
starben 2007 bei Verkehrsunfällen in der EU. Der Trend
schwächt sich zwar ab – die Zahl der Todesfälle ging
seit Anfang des neuen Jahrtausends um 11.000 zurück.
Aber das Problem lässt sich nicht ignorieren: Europas
Straßen fordern genauso viele Todesopfer wie ein größeres
Flugzeugunglück – Tag für Tag, das ganze Jahr über.
Alkohol spielt dabei häufig eine große Rolle. Gut jeder
vierte Verkehrsunfall in Europa hängt mit Alkohol zusammen, was bedeutet,
dass allein dieser Faktor jedes Jahr mehr als 10.000 Menschenleben fordert.
Über die Hälfte der Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol geschieht im
Individualverkehr. Politiker und Branchenexperten in Europa setzen sich nun
verstärkt dafür ein, Alkohol ganz von den Straßen der EU zu verbannen.
„Zusammen mit der Geschwindigkeit und der Verwendung des
Sicherheitsgurts gehört Alkohol zu den Bereichen mit dem größten Einfluss
auf die Sicherheit im Straßenverkehr. Wir müssen dieses Problem angehen,
indem wir strengere Gesetze durchsetzen, neue Technologien nutzen und
die Einstellung der Menschen verändern“, sagt Ellen Townsend, „Policy
D
14
Director“ im Europäischen
Verkehrssicherheitsrat
ETSC, einer unabhängigen
Organisation, die die Zahl der
Unfälle in Europa verringern will.
Sie veranschaulicht dies
später mit der Frage, ob man
einen guten Freund nach ein
paar Gläsern Bier oder Wein mit
seinem Auto fahren lassen würde.
Ellen Townsend,
Europäischer
Verkehrssicherheitsrat.
„IN GROSSBRITANNIEN drückt
man bei solchen Verstößen oft beide Augen zu, während
man in Schweden der Person eher ein Taxi empfehlen
würde. Die gesellschaftliche Akzeptanz von Trunkenheit
am Steuer variiert stark in den EU-Mitgliedsländern.“
Zu Ellen Townsends Arbeit gehört das Einwirken
auf Politiker und Entscheidungsträger in der EU und
ihren Mitgliedsländern, die Vorschriften rund um die
Verkehrssicherheit zu verschärfen.
Außerdem soll die Anwendung von Alkoholsperren in
Europa vorangetrieben werden. Untersuchungen zeigen, dass
diese eine der effektivsten Methoden gegen Trunkenheit am
Steuer sind. Trotzdem variiert ihre Anwendung weltweit stark.
Die USA, Kanada und Australien entwickeln seit Jahrzehnten
Standards für Alkoholsperren, in Europa hingegen laufen
entsprechende Prozesse erst seit einigen Jahren.
IN DER EU HAT NUR FINNLAND gesetzliche Regelungen
für diesen Bereich. Dort sind Alkoholsperren bei der
Rehabilitation von wegen Trunkenheit am Steuer
verurteilten Personen obligatorisch. Fünf Länder –
Frankreich, Belgien, die Niederlande, Schweden und
Großbritannien – bereiten eine ähnliche Regelung vor,
nachdem sie in den letzten Jahren die Auswirkungen
von Alkoholsperren in Pilotprojekten evaluiert haben.
„Es ist wichtig, diese lebensrettende Technologie weiter zu verbreiten. Aber
das ist nicht ganz einfach. Wir müssen Überzeugungsarbeit leisten, damit die
Menschen die Vorteile der Alkoholsperren begreifen. Parallel dazu müssen wir
das Fahrzeugdesign verbessern, damit die Sperren leichter eingebaut werden
können“, sagt Ellen Townsend.
„Bei dieser Arbeit ist es wichtig, dass sich Politiker und Vertreter der
Transport- und Fahrzeugbranche engagieren“, bekräftigt sie. So könnte
die EU den Boden für eine Gesetzgebung bereiten, indem sie stufenweise
obligatorische Alkoholsperren für bestimmte Zielgruppen einführt.
Frankreich beispielsweise hat beschlossen, spätestens 2010 Alkoholsperren in
sämtlichen 60.000 Schulbussen zu installieren. Und in Schweden benutzt sie
das Straßenverkehrsamt seit mehreren Jahren in seinen Fahrzeugen.
15
IDEALERWEISE BEGINNT man mit obligatorischen Sperren für alle staatlichen
Behörden, bei gewerblichen Transporten oder im Zusammenhang mit
der Rehabilitation wegen Trunkenheit am Steuer verurteilter Personen.
Es hätte eine starke Signalwirkung, wenn alle Autos des EU-Parlaments
Alkoholsperren bekämen.
›
› Bei Volvo Trucks steht die Alkoholsperre seit 2002
im Fokus, als Volvo als weltweit erster Lkw-Hersteller
Alkoholsperren zur optionalen Nachrüstung anbot.
2005 wurden – wieder als Vorreiter – Alkoholsperren
als werksmontiertes Zubehör angeboten. Heute sind
sie als Option auch in Deutschland erhältlich.
„Verkehrssicherheit ist bei Volvo Trucks von jeher
ein Kernwert, also ist es ganz natürlich, dass wir so
stark auf Alkoholsperren setzen. Wir müssen aber
Stig Boman, Projektleiter
auch bedenken, dass Lkw-Fahrer in der Statistik
bei Volvo Trucks.
der Verkehrsunfälle mit Alkohol keineswegs
überrepräsentiert sind“, erläutert Stig Boman, Projektleiter Sicherheit bei
Volvo Trucks. Er fährt fort:
„Wir sehen die Sperren als Qualitätswerkzeug für unsere Kunden.
Sie werden in erster Linie gekauft, um die Sicherheit der Transporte
zu erhöhen, man demonstriert damit aber gleichzeitig, dass man
Verantwortung für Verkehrssicherheit übernimmt. Sie bringen eine gute
Publicity.“
DIE SPERRE AN SICH IST absolut einfach zu handhaben. Die Technologie
fußt auf Brennstoffzellen, die präziser messen als die seit langem erhältlichen
einfacheren Sperren auf Halbleiterbasis. Das Handgerät analysiert die
ausgeatmete Luft des Fahrers und sendet die Daten an das elektronische
Informationssystem des Fahrzeugs. Bei Überschreitung der zulässigen
Grenzwerte lässt sich das Fahrzeug nicht starten.
Mit einem Kalibrierungsintervall von zwölf Monaten kann die
Alkoholsperre auch einfach beim regulären Fahrzeugservice gewartet werden.
„Ziel war die Entwicklung einer sicheren, zuverlässigen Sperre zu einem
angemessenen Preis. Aber vermutlich sehen zukünftige Lösungen ganz anders
aus. Der Fahrer muss bestimmt nicht einmal mehr pusten, damit die Sperre
16
Fluckinger Transport wurde 1979 von Andreas Fluckinger gegründet.
Heute hat das Unternehmen gut 260 Angestellte in Österreich und
Schweden. Der Fuhrpark umfasst über 200 Volvo Lkw. Alle sind mit
Alkoholsperren ausgerüstet.
feststellt, ob er getrunken hat oder
nicht“, blickt Stig Boman in die
Zukunft.
Aber was halten die LkwFahrer davon, vor der Abfahrt
pusten zu müssen? Das
weiß zum Beispiel Andreas
Fluckinger, Inhaber und
Gründer des österreichischen
Lennart Pilskog, Volvo
Unternehmens Fluckinger
Trucks.
Transport, das auf Transporte
von Spezialmaschinen in ganz Europa spezialisiert ist.
Seit 2008 sind alle 200 Volvo des Unternehmens mit
Alkoholsperren ausgerüstet.
„Die Reaktionen bei uns waren ausschließlich
positiv. Anhand der Sperren können unsere Fahrer
beweisen, dass sie beim Fahren absolut nüchtern sind.
In der Debatte wird sonst für gewöhnlich der ganze
Berufskraftfahrerstand fälschlicherweise als Ursache des
Alkoholproblems auf den Straßen hingestellt.“
Als Teil eines Pilotprojekts von Volvo Trucks hat
Fluckinger Transport Alkoholsperren in das DynafleetSystem des Unternehmens integrieren lassen. So kann der
Disponent im Büro unmittelbar sehen, ob ein Fahrer „rot
pustet“ und seinen Lkw daher nicht starten kann.
„Alle Daten kommen in Echtzeit, wir wissen genau,
wann und wo etwas geschieht. Gesetzt den Fall, dass
das System ein Warnsignal gibt, würden wir umgehend
eingreifen und den Fahrer aus dem Verkehr ziehen. Wir
haben einen Maßnahmenplan, um uns um die Mitarbeiter
MIT DEN SPERREN
KÖNNEN DIE FAHRER
BEWEISEN, DASS SIE
ABSOLUT NÜCHTERN FAHREN.
IN DER DEBATTE WIRD SONST
FÜR GEWÖHNLICH DER GANZE
BERUFSKRAFTFAHRERSTAND
FÄLSCHLICHERWEISE ALS URSACHE
DES ALKOHOLPROBLEMS AUF DEN
STRASSEN HINGESTELLT.
ANDREAS FLUCKINGER, FLUCKINGER TRANSPORT
kümmern zu können, sollte dieses Problem auftauchen“,
verdeutlicht Andreas Fluckinger.
Die Investition in die Alkoholsperre zahlt sich seiner
Meinung nach schnell aus.
„Unsere Kunden sind oft sehr umwelt- und
sicherheitsbewusst. Sie verlangen, dass auch wir
entsprechend verantwortlich handeln. Mit dieser
Maßnahme zeigen wir ihnen, dass wir es ernst meinen.“
DIE ALKOHOLSPERREN sind nur ein Teil der Arbeit von
Volvo Trucks, um das Thema Alkohol von Europas
Straßen zu verbannen. Zusammen mit dem ETSC
betreibt Volvo auch die Kampagne „Safe & Sober“, mit
der Informationen und bewährte Praktiken verbreitet
werden sollen, wie Alkoholkonsum bei Fahrern von
gewerblichen Transporten am besten zu verhindern ist.
Das Alkoholsperren-System von
Volvo.
„Als Fahrzeughersteller ist es natürlich gut, wenn wir gute Alkoholsperren
für unsere Lkw entwickeln. Aber was können sie bewirken, wenn keiner sie
kauft?“ fragt Lennart Pilskog, Verantwortlicher für Behördenkontakte bei Volvo
Trucks. Er fährt fort:
„’Safe & Sober’ ist eine Kampagne, die in drei Jahren neun Hauptstädte
erreicht. Hier versammeln wir Vertreter von Behörden, Politik, nationalen und
lokalen Sicherheitsorganisationen sowie politische Entscheidungsträger, um
Lösungsansätze zu erörtern.
Und wir treten für gemeinsame Regeln in der EU ein, was die zulässigen
Alkoholgrenzen für Berufskraftfahrer betrifft.“ Heute variieren sie in der
Union zwischen 0 und 0,8 Promille.
„Wir wollen, dass der gewerbliche Verkehr mit gutem Beispiel für alle
vorangeht. Aber entsprechende Gesetze zu erlassen ist bedeutungslos, solange
die Alkoholgrenzen in der EU so stark variieren. Wir würden eine Einigung
auf eine gemeinsame Grenze begrüßen, bevor die Gesetzgebung angegangen
wird“, sagt Lennart Pilskog. ■
ALKOHOL UND VERKEHR
DIE ALKOHOLSPERRE
VON VOLVO
■ Die Zahl der
Verkehrstoten in der EU
hat stetig abgenommen,
ist aber immer noch viel
zu hoch. Im EU25-Raum
wurden 2005 gut 40 000
Menschen getötet. Ziel
ist, dass 2010 weniger
als 30 000 ihr Leben
verlieren.
Lkw sind nur bei
einem kleinen Teil der
■ Der BrAC (Breath
Alcohol Tester) von Volvo
ist in das Fahrzeugsystem
integriert, so dass der
Lkw sich nur starten
lässt, wenn der Atem des
Fahrers keinen Alkohol
enthält. Der Fahrer muss
vor dem Start sowie nach
jedem über 30-minütigen
Stopp pusten.
Unfälle mit Alkohol
beteiligt, aber Unfälle mit
Lastwagenbeteiligung
fordern ungeachtet ihrer
Ursache generell mehr
Todesopfer.
Von allen tödlichen
Verkehrsunfällen in
der EU hängt ein
Viertel unmittelbar
mit Alkoholkonsum
zusammen.
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Gut aufgestellt
Der Lebensmittelgroßhandel ist ein hart umkämpftes
Geschäft. Die Firma „Josef Dewender“ behauptet sich
mit ihrer Volvo Flotte überaus erfolgreich am Markt.
TEXT RALF VESTER
FOTOS RALF VESTER / DEWENDER
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D
er frühmorgendliche Anblick
auf dem Firmengelände von
„Josef Dewender“ lässt das
Herz eines jeden Volvo Fans
höher schlagen. In Reih und
Glied stehen an diesem
Mittwoch im April weit mehr als 30 weiß
lackierte Volvo aller Baureihen und mitunter
auch jeglichen Alters an den Laderampen.
Der Fuhrpark der Bochumer Lebensmittelgroßhandlung stellt einen wunderschönen
Querschnitt der letzten Jahrzehnte des Göteborger Lkw-Herstellers dar. Ganz gleich, ob
FH der neuesten Generation, ob FH12, FM,
FL, FE oder gar ein NH12-Hauber – alle stehen
tiptop sauber und gepflegt mit ihren Kühlund Trockenfrachtaufbauten rücklings an
den Rampen zur Beladung bereit.
Erfolgreiches Führungsteam:
Vater Hans-Josef Dewender und
seine beiden Söhne Stephan
(rechts) und Christoph (links)
lenken die Geschicke des
Unternehmens.
DOCH DAS IST längst nicht alles: Oldtimerfans
kommen bei einem Blick in die Halle hinter der eine Etage tiefer gelegenen
Werkstatt aus dem Schwärmen gar nicht mehr heraus. Hier stehen liebevoll
restaurierte und bestens erhaltene Prachtstücke wie ein F88, ein N88, oder ein
>>
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Die große Passion von Christoph Dewender sind die Oldtimer, deren Restauration er sich in seiner Freizeit mit viel Hingabe widmet.
>>
N1225, die regelmäßig zu den Highlights bei Oldtimertreffen zählen. Die
Oldies sind die große Passion von Christoph Dewender (43), dem als Technischer Betriebsleiter die Verantwortung für den Fuhrpark und die Lager der
Lebensmittelgroßhandlung obliegt. Sein Bruder Stephan (42) übernimmt
den kaufmännischen Part des bereits 1933 gegründeten Unternehmens. Vater
Hans-Josef (67) hat den Betrieb zu seiner heutigen Größe geführt und konzentriert sich inzwischen vorwiegend auf den Vertrieb. Bei ihm laufen jedoch noch
immer alle Fäden zusammen. Obwohl seine Söhne schon seit geraumer Zeit einen Großteil der Verantwortung tragen, sind sie froh, dass ihnen der Vater nach
wie vor reichlich Arbeit aus dem Rücken nimmt und die Grundsatzentscheidungen trifft.
DIE DREI BILDEN ein eingespieltes Team, das sich mit seinen heute rund 140
20
Mitarbeitern im Segment des Lebensmittelgroßhandels seit langen Jahren hervorragend zu behaupten versteht. Das Familienunternehmen hat sich auf die
Versorgung von Krankenhäusern, Altenheimen, Kliniken, Sanatorien, Kantinen, Jugendherbergen und Systemkunden spezialisiert. Als Fachgroßhändler
und Speziallieferant für Großküchen zählt Dewender seit Jahrzehnten zu den
erfolgreichsten und bedeutendsten Anbietern der Branche. Der Leistungsumfang beinhaltet eine komplette Versorgung von Verpflegungseinrichtungen mit
Lebensmitteln und Non-Food-Artikeln. Das über 9.000 Artikel umfassende
Vollsortiment wird an Kunden im gesamten Bundesgebiet und in Österreich ausgeliefert. Außer frischen Backwaren sowie frischem Obst und
Gemüse gibt es nichts, was die Bochumer nicht auf Lager haben. „Wir sind
in der Lage, jeden Ort in Deutschland zweimal pro Woche zu beliefern.
Dabei haben wir eine Top-Lieferquote von 99,8 Prozent“, betont Christoph
Dewender.
EIN WICHTIGER GARANT für das hohe Maß an Termintreue
ist zweifellos auch die 45 Einheiten umfassende, lupenreine Volvo Flotte. Der Technische Betriebsleiter ist überzeugt: „Das sind einfach superzuverlässige Fahrzeuge mit
einem erstklassigen Getriebe. Wir achten auf eine gehobene Ausstattung mit Globetrotter-Fahrerhaus, I-ShiftGetriebe und Klimaanlage.“ Auch mit dem Flottenmanagementsystem Dynafleet hat man bei Dewender nur
positive Erfahrungen gemacht. Die Lkw laufen bis zu
acht Jahre im Fernverkehr und erreichen nicht selten
Gesamtkilometerleistungen jenseits der Millionengrenze.
Die Zusammenarbeit mit Volvo bezeichnet der waschechte Bochumer als „von jeher richtig gut“. Mit Verkäufer
Carsten Rietze vom Volvo Truck Center Hannover verbindet ihn seit langem eine persönliche Freundschaft. Auch
die Fahrer sind eingefleischte Volvo Fans. Jeder hat sein
festes Fahrzeug und seine feste Tour. Ein blitzsauberer,
pünktlicher Auftritt von Fahrer und Lkw gehört zur
Firmenphilosophie, „schließlich sind sie unsere wichtigste
Visitenkarte beim Kunden“.
SEIT GERAUMER ZEIT engagiert sich das Unternehmen
beispielhaft im sozialen Bereich. Nach dem Krebstod von
Frau und Mutter Christa im Jahr 1998 unterstützen die
Dewenders vehement die „Tour der Hoffnung“. Bei dieser
alljährlich in Deutschland ausgetragenen Benefiz-Radsportveranstaltung sammeln Prominente aus Politik,
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ECKDATEN ZUR JOSEF DEWENDER LEBENSMITTELGROSSHANDLUNG
– Firmengründung: 1933 durch Josef Dewender
– Schwerpunkte: Versorgung von Krankenhäusern,
Altenheimen, Kliniken, Sanatorien, Kantinen,
Jugendherbergen und Systemgastronomie
– Sortiment: mehr als 9.000 Lebensmittelund Non-Food-Artikel
– Lieferquote: 99,8 Prozent
– Relationen: Deutschland und Österreich
– Beschäftigte: 140 Mitarbeiter (davon 50 Fahrer
sowie 50 Lager- und 40 Bürokräfte)
– Fuhrpark: 45 Lkw, reine Volvo Flotte
(alle Baureihen), 30 gezogene Einheiten des
Aufbauherstellers Wüllhorst
– Betriebsgelände: 100.000 m²
– eigene Werkstatt
– Umwelt: das gesamte Oberflächenwasser
wird abgetrennt und in einem eigens dafür
angelegten Regenrückhaltebecken gesammelt
– Internet: www.dewender.com
Unterhaltung, Wirtschaft und Sport Spenden zugunsten
krebskranker Kinder. Für den ehemaligen Leistungssportler Stephan Dewender ist die Unterstützung der
Organisatoren längst zu einer echten Lebensaufgabe geworden. Jedes Jahr tritt er kräftig selbst in die Pedale. Die
„Tour der Hoffnung“ machte bereits 1999 und 2004 Station in Bochum und wird im August ihren Abschlussabend
im eigenen, auf dem 100.000 Quadratmeter großen Betriebsgelände gelegenen Messezentrum veranstalten.
MIT DER FÜR das Ruhrgebiet geradezu sprichwörtlichen
ehrlichen, zielstrebigen und zuverlässigen Arbeit und
einer erstklassigen Vernetzung avancierte die Firma Josef
Dewender zu einem der führenden Anbieter im hart umkämpften „Haifischbecken“ des Lebensmittelgroßhandels. Der Erfolg hat die Dewenders jedoch
keineswegs in irgendeiner Form abheben lassen.
BODENSTÄNDIGKEIT IST Trumpf im Herzen des „Ruhrpotts“. Der Umgang mit
den Mitarbeitern hat familiären Charakter. Obwohl an einem Verladetag wie
heute im riesigen Trockenlager, Kühl- und Tiefkühlhaus immense Betriebsamkeit herrscht und die „Ameisen“ im Akkord die firmeneigenen Rollbehälter
zu den fast 40 Rampen manövrieren, bleibt stets Zeit für einen netten Gruß
oder einen kleinen Smalltalk mit den Chefs. Ruckzuck sind die Mehrkammeraufbauten und -anhänger der wartenden Lkw beladen. Voll beladen bricht die
aufgereihte Volvo Flotte wenig später in alle Himmelsrichtungen auf. Sonntags
wiederholt sich das Schauspiel, und die Speisen gehen erneut auf Reisen. ■
21
In modernen Hochregallagern stellen
Lagerkräfte Rollwägen für den Transport
im Kofferaufbau zusammen.
Trotz sibirischer Kälte im -24 Grad
kalten Tiefkühlhaus kommt der
Spaß nicht zu kurz.
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„Ein unschlagbares Angebot“
Ein interessantes Paket mit einer attraktiven Gesamtrate hat den Transportunternehmer Robert Kollmannsberger bewogen, bei der Finanzierung seiner
beiden jüngsten Volvo FH erstmals auf Volvo Financial Services zu setzen.
TEXT RALF VESTER
FOTO RALF VESTER
DER MENSCH ist ein Gewohnheitstier
und ändert Verhaltensweisen im Allgemeinen nur sehr ungern. Dass so
manchem besonders der Wechsel von
Versicherungen oder Geldinstituten
schwerfällt, ist geradezu ein Paradebeispiel hierfür. Mitunter ist es pure
Bequemlichkeit oder die Scheu vor
dem Neuen und dem Aufwand.
Angesichts der nach wie vor angespannten Wirtschaftslage können
sich jedoch nur noch die wenigsten
den Luxus leisten, über lukrative
Angebote hinweg zu sehen und weiterhin ausschließlich auf Bewährtes
zu setzen. Dies gilt natürlich auch für
die Transportbranche, die es durch
die jüngste Mauterhöhung und die
andauernde Rezession vielfach besonders hart getroffen hat.
22
auch sie bei der Fahrzeugfinanzierung wie immer ganz genau
hin. Bis dato setzte man entweder
auf die Hausbank oder auf eine
andere namhafte Leasinggesellschaft. Doch bei den beiden
jüngsten Neuanschaffungen, die
demnächst für die Oberbayern
auf Achse gehen – einem FH 440
sowie einem FH 460 mit dem
brandneuen D13C-Motor –
unterbreitete Jochen Stuhr von
Volvo Financial Services (VFS)
ein „unschlagbares Angebot“.
Sowohl die günstigen Konditionen als auch die hohe Planungssicherheit bewogen Robert Kollmannsberger zum Bruch mit der
Gewohnheit und dem erstmaligen Wechsel hin zu VFS.
ROBERT KOLLMANNSBERGER leitet
VOLVO TRUCKS und VFS haben
eine 60 Mitarbeiter zählende Speihm ein interessantes Paket mit
dition mit Sitz in Kirchdorf im obereiner attraktiven Gesamtrate gebayrischen Landkreis Freising. Die
schnürt. Während sich in letzter
Kollmannsberger KG hat sich weit
Zeit zahlreiche Hausbanken und
über die Region hinaus einen guten
freie Leasinggesellschaften zuNamen als Baustoff-, Tank- und
nehmend aus dem SpediteursSchüttguttransporteur gemacht. Die
geschäft zurückgezogen und
Beziehung zu Volvo besteht schon
mitunter bestehende Kreditlilange – die aktuell 32 FH und FM
nien gekürzt haben, bleiben die
im Fuhrpark zeugen von großer
Finanzexperten von VFS mit
Zufriedenheit. „Die Qualität der
ihren vielfältigen BranchenFahrzeuge stimmt. Das automatikenntnissen und maßgeschneiRobert Kollmannsberger (38) ist seit 1990 im väterlichen Betrieb
sierte I-Shift-Getriebe mit der neuesderten Angeboten fest an der
tätig und lenkt seit 2006 alleinverantwortlich die Geschicke.
ten Software zum Beispiel ist richtig
Seite der Kunden. Wichtigster
klasse“, hebt der 38-jährige Firmenchef hervor. Bis zu 1,1 Millionen Kilometer
Pluspunkt dabei: Den Transportunternehmern wie
haben manche Volvo im Laufe ihrer durchschnittlich neunjährigen BetriebsRobert Kollmannsberger wird eine sehr günstige Finanzugehörigkeit auf der Tachoscheibe. Auch den guten Service, der ihm beim
zierungsmöglichkeit eingeräumt, die nicht dessen allVolvo Truck Center Süd in Ismaning geboten wird, und die hohe Termintreue
gemeinen Kreditrahmen belastet und damit nicht seine
weiß er durchaus zu schätzen.
Liquidität gefährdet. Und Liquidität ist in Zeiten wie
diesen eines der alles entscheidenden Kriterien, um am
OBWOHL DIE Kollmannsberger KG zu denjenigen zählt, die die Auswirkungen
Markt zu bestehen – ein guter Grund, seine Gewohnder anhaltenden Wirtschaftsflaute bislang noch nicht oder kaum spüren, sieht
heiten zu ändern. ■
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Weiterbildung wird zum Muss
Am 10. September 2009 ist Stichtag: Von diesem Termin an müssen Berufskraftfahrer künftig alle fünf Jahre eine 35-stündige Weiterbildung nachweisen
und in den Führerschein eintragen lassen.
M
aßgabe für die Weiterbildung ist eine EURichtlinie, deren Ziel es ist, die Verkehrssicherheit und sparsamen Kraftstoffverbrauch zu
fördern. Die komplette Weiterbildung ist
aufgegliedert in fünf Module: wirtschaftliches Fahren
(Eco-Training), Fahrsicherheitstraining, Güterverkehr
& Rechtsgrundlagen, Gesundheit & Erste Hilfe (Risiken
und Notfälle im Straßenverkehr) sowie Lkw-Ladungssicherung, Fahrzeug- und Fahrerschutz.
VOLVO TRUCKS hat es sich zum Ziel gesetzt, jedem Fahrer
die bestmöglichen Voraussetzungen zu bieten, um mit seinem Fahrzeug Unfälle zu verhindern und fernab möglicher Gefahrensituationen zu steuern. Die Forschung zeigt,
dass menschliches Versagen noch immer zu etwa 90 Prozent der Hauptgrund für Verkehrsunfälle ist. Volvo Trucks
legt einen besonderen Schwerpunkt auf den Fahrer und
dessen Weiterentwicklung und bietet daher künftig regelmäßig ein eintägiges, siebenstündiges Trainingsprogramm
nach dem neuen Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz
(BKrFQG) an.
schen Grenze sowie auf dem ehemaligen Militärflughafen in Bitburg. Als
Schulungsfahrzeug steht ein FH16/660
mit einem Container-Auflieger zur
Verfügung, der zum Kippschutz mit
Stützrädern versehen ist. Das Training
ist Volvo-spezifisch ausgelegt. So steht
zum Beispiel beim Eco-Training speziell auch das automatisierte I-ShiftGetriebe mit der zugehörigen Software im Fokus.
Jochen M. Auler (Mitte) und Kollege Dirk
Fischer (links) instruieren einen Fahrer.
SEHR VIEL Wert legt Volvo Trucks beim theoretischen Teil der Trainings auf
einen regen Erfahrungsaustausch unter den Teilnehmern. In Gruppendiskussionen sind die Fahrer aufgefordert, ihre eigenen Erfahrungen zu schildern
und so den anderen wertvolle Tipps zu geben. Die Devise lautet: sich mit
den Themen auseinandersetzen und nicht nur berieseln lassen. Und bei aller
Ernsthaftigkeit der Thematik kommt auch der Spaß nicht zu kurz. Die Teilnehmer lernen sich selbst und die anderen durch die Interaktion untereinander
besser kennen.
DIE FAHRER äußern sich sehr zufrieden über die Lerninhalte, die bei der Um-
DAS SCHULUNGSTEAM von Volvo Trucks um den Leiter der
Fahrerentwicklung und Fahrsicherheit, Jochen M. Auler,
besteht ausnahmslos aus hauptberuflichen Lkw-Fahrlehrern sowie ISO-zertifizierten Fahrsicherheitstrainern.
Die Austragungsorte für die Fahrsicherheitstrainings befinden sich unter anderem in Weeze nahe der niederländi-
setzung in die Praxis auch einen Gewinn für das Unternehmen darstellen.
Die Investition in die Fahrerentwicklung lohnt sich für den Unternehmer allemal, denn dies kann ihm mitunter entscheidende Wettbewerbsvorteile in Form
von Kraftstoffeinsparungen (bis zu 20 Prozent), weniger Unfällen und einem
wirtschaftlichen Transport bringen. Ein geschulter Fahrer mit gutem Urteilsvermögen und hoher Kompetenz fährt sicherer und somit effizienter. ■
23
1979
Volvo führt die
Weltneuheit
Globetrotter ein.
Globetrotter –
30 Jahre Komfort
24
Bei der Einführung des Globetrotter-Fahrerhauses im Jahr
1979 rechnete Volvo Trucks mit einem jährlichen Verkauf von
400 Fahrerhäusern – eine bescheidene Erwartung, die bald
übertroffen werden sollte. 2009 feiert dieser Fahrerhaustyp sein
30-jähriges Jubiläum. Auf 85 Prozent aller neuen Volvo FH sitzt
eine Globetrotter-Kabine.
2009
Ein Dreißigjähriger,
der im Laufe der Zeit
noch komfortabler
geworden ist.
inter dem Beschluss, dieses neue Fahrerhaus zu entwickeln,
stand unter anderem der gestiegene Lkw-Verkehr von und
nach Osteuropa. Die Fahrer waren Tage oder Wochen am Stück
unterwegs, doch es fehlten probate Lösungen für das Leben im
Lkw.
Aufbauhersteller montierten damals über dem Fahrerhaus
ein Kunststoffgehäuse, doch dies ließ einiges zu wünschen übrig. Der Fahrer
musste mühsam durch die Dachluke kriechen, um sich schlafen zu legen. Der
Schlafkomfort war bescheiden, und die Unfallsicherheit entsprach nicht den
Anforderungen von Volvo“, erzählt Jan Strandberg, damaliger Marktleiter bei
Volvo Trucks in Europa.
Das Globetrotter-Motto lautete World Class Driving Environment &
Living Comfort (Weltklasse Fahrerumgebung & Lebenskomfort) – eine
Devise, die noch heute gilt. Das Fahrerhaus sollte nicht nur eine WeltklasseFahrerumgebung bieten. Mindestens ebenso wichtig war ein hoher
Lebenskomfort für Fahrer, die mitunter wochenlang im Lkw leben.
„Die Fahrerumgebung ist ein Hauptaugenmerk von Volvo, aber es geht
genauso um unseren Kernwert Sicherheit. Ein schlecht gestalteter Fahrerplatz
bietet Einbußen bei der Verkehrssicherheit. Ein bescheidener Schlafkomfort
mit enstprechend müden Fahrern verschlimmert das Ganze noch“, betont Jan
Strandberg.
H
BEI SEINER EINFÜHRUNG WAR DER GLOBETROTTER exklusiv und nicht billig.
Trotzdem war er von Beginn an ein Erfolg. Volvo hatte ein einzigartiges
Produkt geschaffen und einen neuen Markt erschlossen.
Aber es sollte 14 Jahre dauern, bevor das erreicht war, was wir heute in
Verbindung mit der 1993 eingeführten Volvo FH-Serie
als Globetrotter kennen.
Bengt Lundgren, Spezialist für Fahrerumgebung,
leitete Anfang der 1980er Jahre die Fahrerplatzforschung
bei Volvo Trucks. Dabei kamen völlig neue Ideen für die
Entwicklung einer guten Fahrerumgebung auf.
„Wir bauten einen einfachen Prototyp, ein Lehrmodell,
das wir auf Fahrzeugmessen ausstellten. Wir ließen die
Fahrer Probe sitzen und erfuhren so, welche Wünsche sie
für den Fahrerplatz hatten“, erzählte er.
DER PROTOTYP HATTE EINEN RICHTIGEN SITZ mit
Lenkrad, aber die Instrumententafel und andere Teile
bestanden aus einfachen Holzplatten. Wichtig war, dass
man alles einzeln einstellen konnte.
Über 2.000 Lkw-Fahrer machten mit. „Wir vermaßen
die Fahrer und ihre Sitzstellungen und befragten
sie, wie sie die verschiedenen Eigenschaften eines
Lkw bewerten.“ Die gesammelten Daten bildeten die
Grundlage für die weitere Entwicklungsarbeit.
„Die Kunden fühlten sich in die Entwicklung
einbezogen und begrüßten es, dass wir ihre Ansichten
mit einbezogen. Als die neuen Lkw herauskamen, hatten
sie das gute Gefühl, bei der Entwicklung mitgewirkt zu
haben“, sagt Jan Strandberg.
Die Messungen führten nicht nur zu Statistiken,
25
sondern auch zu konkreten Ergebnissen von großer
Bedeutung. Eine Maßnahme, die sich als wichtiger
Wettbewerbsvorteil für Volvo herausstellte, war die
Einführung des verstellbaren Lenkrads, das 1993 eine
Weltneuheit darstellte.
1986 begann die Entwicklung der neuen Lkw-Generation
Bengt Lundgren
von Volvo – der FH-Serie. Für Bengt Lundgren begann die
umfangreiche Arbeit, möglichst alle Wünsche der Kunden zu
berücksichtigen.
„Das Motto war das gleiche wie beim ersten Globetrotter – World Class
Driving Environment & Living Comfort – aber in der Praxis konstruierten wir
ein völlig neues, in den Lkw integriertes Fahrerhaus“, sagt Bengt Lundgren.
Als die FH-Serie 1993 eingeführt wurde, erblickte ein völlig neues
Globetrotter-Fahrerhaus das Licht der Welt. Dass von Beginn an die Arbeit
der Designer einbezogen war, spürte man deutlich. Rückspiegel, verwendete
DAS MOTTO WAR DAS
GLEICHE WIE BEIM ERSTEN
GLOBETROTTER, ABER IN DER
PRAXIS KONSTRUIERTEN WIR
EIN VÖLLIG NEUES, IN DEN LKW INTEGRIERTES FAHRERHAUS.
BENGT LUNDGREN, SPEZIALIST FÜR FAHRERUMGEBUNG BEI VOLVO TRUCKS
26
1979 Das neue
GlobetrotterFahrerhaus wird auf der
Nutzfahrzeugmesse in
Frankfurt gezeigt.
Materialien oder die Bedienelemente – alles sprach eine
gemeinsame Sprache.
Staffan Wendeberg wirkte an der Fahrerhausentwicklung
mit und war für Fahrerumgebung und Ergonomie zuständig.
Er erzählt, dass die Fahrerhauskonstruktion auf der Position
des Gaspedals basiert.
„WIR GEHEN VON DER FERSE DES GASFUSSES AUS und
bauen mit Hilfe der auf den Messen mit dem Prototypen
gesammelten Daten darauf auf. Das ist eine Menge
Detailarbeit und Geometrie, bis eine Fahrerumgebung
erreicht ist, die die Anforderungen von mindestens 98
Prozent der Fahrer voll erfüllt“, verdeutlicht er.
Die Optimierung des Fahrerplatzes ist jedoch nur die
halbe Arbeit. Für viele Fahrer ist der Lkw nicht nur ein
Arbeitsgerät, sondern auch ein Lebensraum. Es muss
ausreichend Raum für Kleidung, Lebensmittel und andere
Notwendigkeiten geben.
Wie sieht der Globetrotter der Zukunft aus? Gibt es
noch Verbesserungsmöglichkeiten?
Die Außenmaße sind nur schwer zu beeinflussen.
Heute gibt es gesetzliche Grenzen für die maximale
Länge, Breite und Höhe eines Lkw-Fahrerhauses, doch
innerhalb dieser Grenzen werden das Fahrerhaus und der
Raum darin ständig weiterentwickelt.
Staffan Wendeberg sagt, dass ein Schwerpunkt
der heutigen und künftigen Entwicklung die engere
Verzahnung der verschiedenen Systeme im Fahrzeug ist.
Stereoanlage, Navigationssystem und Computer werden
noch besser integriert. Er glaubt auch, dass bessere
Möglichkeiten erforderlich sind, um Kontakt mit Familien
und Freunden zu halten.
„FAHRER ERWARTEN zunehmend, dass sie auch unterwegs
im Internet surfen und E-Mails verschicken können.
Offline zu sein, ist für sie undenkbar“, gibt Wendeberg zu
bedenken.
Computer und Internetanschluss im Lkw bieten neue
Möglichkeiten, aber auch neue Herausforderungen, da
der Fahrer, jedenfalls bis auf Weiteres, den Lkw immer
noch selbst fahren muss.
„Einer der Kernwerte von Volvo ist Sicherheit. Es gibt
Grenzen dafür, was man während des Autofahrens tun
sollte. Wir versuchen, dem Fahrer mit moderner Technik zu
helfen, seine Arbeit zu erledigen, ohne die Verkehrssicherheit
zu gefährden. Das ist eine große Herausforderung für die
Zukunft“, bekennt Staffan Wendeberg. ■
WEB
www.volvotrucks.de/trucknews
TV: DIE FAHRER SPRECHEN
ÜBER IHRE FAHRERHÄUSER
Einer von ihnen hat viel Zeit und Geld in
sein besonders gestaltetes Fahrerhaus
investiert. Der andere verbringt bei
seinen Fahrten durch Europa viel Zeit
in seinem Fahrerhaus. Beide lieben
ihr Globetrotter-Fahrerhaus. Sehen
Sie, wie die Fahrer ihre Fahrerhäuser
präsentieren und darüber sprechen.
Jan Strandberg und Staffan Wendeberg
blicken zurück und sehen eine große
Veränderung bei der Entwicklung des
Globetrotter-Fahrerhauses im Laufe der Zeit.
30 JAHRE GLOBETROTTER
1979: Das erste
Globetrotter-Fahrerhaus
erblickt das Licht der Welt.
Zum ersten Mal gibt es
eine ganzheitliche Lösung
für das komfortable Fahren
und Leben im Lkw. Die
Verkaufserwartungen waren
bescheiden, aber bereits
einige Jahre später sind
15 Prozent der gelieferten
Lkw der F-Serie damit
ausgestattet.
1987
1993: Ein völlig neu
entwickelter Globetrotter
wird gleichzeitig mit der FHBaureihe eingeführt. Er ist
sehr beliebt und avanciert
schnell zur meistverkauften
Fahrerhausvariante der FHSerie. Neu sind Staufächer,
die von innen und außen
geöffnet werden können,
sowie das verstellbare
Lenkrad.
1995
1996: Der Globetrotter XL
wird in Paris vorgestellt.
Die Innenhöhe beträgt 193
Zentimeter. Der Begriff
„volle Standhöhe“ kommt
auf, um die Wirkung zu
verdeutlichen.
2002: Zusammen mit
neuen Motoren wird eine
Reihe von Verbesserungen
der Fahrerumgebung
eingeführt, unter anderem
eine neue Instrumententafel
und neue Sitze.
2008: Mehr Raum
wird geschaffen. Die
Wohnumgebung bietet eine
neue Liege, die hochgestellt
und als Sessel genutzt
werden kann. Der Fahrer
erhält ein Sicherheitsfach
für Wertsachen. Das Audiound Videosystem wird
modernisiert. Eine neue
Option ist der drehbare
Beifahrersitz.
2008
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Spar-Strategie
Volvo Trucks liefert ein umfangreiches Angebot von Zubehör,
mit dem sich merklich Kraftstoff sparen lässt. Großes Sparpotenzial bietet auch das automatisierte Getriebe I-Shift.
TEXT RALF VESTER
FOTOS VOLVO TRUCKS
E
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s ist nicht nur eine vorausschauende, besonnene und überlegte
Fahrweise, die Kraftstoff sparen hilft, es gibt auch
eine Menge von Möglichkeiten,
einen Lkw oder Lastzug zu optimieren, damit er im Alltag
sparsamer läuft. Dazu zählen
beispielsweise rollwiderstandsoptimierte Reifen, der richtige
Luftdruck darin, gerundete Kanten an den Aufbauten oder auch
Dachspoiler und (an Sattelzug-
maschinen) Fahrerhausendkanten. Vor allen Dingen der
Dachspoiler vor einem hohen
Aufbau oder einem hohen
Auflieger spart gewaltige Mengen Diesel. Und trotzdem sind
immer noch eine Menge Lkw
„oben ohne“ unterwegs. Weitaus
häufiger ist allerdings der Fall,
dass ein Dachspoiler falsch eingestellt ist und damit einen Teil
seines Sparpotenzials verspielt.
Die richtige Einstellung lässt sich
leicht mit einer Latte überprü-
NUN ZU I-SHIFT, also zu jenem
getriebe mit Range- und Splitgruppe. Mit den daraus resultierenden zwölf Gängen deckt
I-Shift eine Spreizung von 14,94
ab. In Kombination mit I-Shift
ist die Kupplung automatisiert.
automatisierten Getriebe von
Volvo, dem in der Branche
höchste Qualitäten bescheinigt
werden. Kurz: I-Shift gilt als
Benchmark. Bei diesem Getriebe
handelt es sich um ein unsynchronisiertes und automatisch
schaltendes Dreigang-Haupt-
DIE SCHALTARBEIT selbst erledigen Druckluftzylinder, die ihre
Befehle von einem Rechner
bekommen. Die Gangwechsel
funktionieren äußerst schnell,
so dass fast keine Zugkraftunterbrechungen spürbar sind.
fen. Die Neigung des Spoilers
stimmt dann, wenn die auf dem
Spoiler liegende Latte die obere
Kante des Aufbaus trifft.
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Vor allem an Steigungen fällt der
generell beim Schalten auftretende Geschwindigkeitsverlust
geringer aus, was sich wiederum
positiv auf den Verbrauch auswirkt.
Einsatz (Baufahrzeuge, Schwertransport, Verteiler- oder Fernverkehr) ist I-Shift mit einer speziellen Software erhältlich, die
auf einer gemeinsamen SoftwareBasis aufbaut.
DARÜBER HINAUS schaltet I-Shift
ÜBER DIE Basis-Software hinaus
verfügt zum Beispiel das für den
Fernverkehr konzipierte Paket
über ganz spezielle Funktionen
wie Enhanced Shift Strategy
(verbesserte Schaltstragie),
I-Roll (Leerlauffunktion) oder
Smart Cruise Control (optimierte Tempomatregelung).
Jede dieser Funktionen trägt zu
einer wirtschaftlichen oder zumindest verschleißmindernden
Fahrweise bei. Die optimierte
Schaltstrategie macht das Anfahren und Rangieren einfacher
und setzt bei Talfahrt die Motor-
grundsätzlich so, dass die wirtschaftlichsten Drehzahlen des
Motors genutzt werden. In der
Praxis und auch bei unabhängingen Tests hat dieses Getriebe
längst bewiesen, dass es den
Verbrauch mit einer gekonnten
Schaltstrategie merklich drückt
und sich beim Verbrauch auch
mit einem bestens geschulten
Fahrer messen kann. Der große
Vorteil: I-Shift wird nicht müde
und schaltet auch nach acht
Stunden noch genauso exakt
wie kurz nach dem Start. Je nach
bremsleistung ganz gekonnt und
natürlich automatisch ein. Wird
im Motorbremsbetrieb geschaltet, so greifen für einen kurzen
Moment die Betriebsbremsen
ein und ermöglichen damit einen ganz sanften Gangwechsel.
DASS EIN Getriebe während der
Fahrt automatisch in den Leerlauf schaltet, scheint vielleicht
unlogisch, macht aber durchaus
Sinn – jedenfalls dann, wenn
I-Shift den Leerlauf verordnet.
Rollt der Lastzug von selbst und
benötigt keine Motorkraft, dann
aktiviert I-Shift den Leerlauf, damit der Lkw leichter und länger
rollt. Abhängig von der Topografie kann der Leerlaufanteil
bis zu 20 Prozent der Fahrzeit
betragen. Die dabei erzielte
Kraftstoffersparnis addiert sich
immerhin zehntelliterweise.
Werden die eingestellten Geschwindigkeiten (Marschtempo
und maximale Schwungspitze)
überschritten, stellt I-Shift den
Kraftschluss wieder her.
UM KLEINE, aber durchaus messbare Krafstoffeinsparungen geht
es auch bei der Smart Cruise
Control. Dabei handelt es sich
um einen erweiterten Tempomaten, der sich nicht immer
sklavisch an das eingestellte
Tempo hält, sondern immer
dann, wenn es Sinn macht, ein
niedrigeres oder höheres Tempo
zulässt, um Kraftstoff zu sparen.
Insgesamt ist es also erstaunlich,
was ein intelligent gesteuertes
Getriebe alles leisten kann, um
teuren Kraftstoff zu sparen. ■
AUFBAU, FUNKTIONEN UND BEDIENUNG VON I-SHIFT
Vom Aufbau unterscheidet sich I-Shift nicht grundsätzlich von einem manuell zu schaltenden Volvo
Zwölfgang-Getriebe. Es kommt allerdings ohne
Synchronisation im Hauptgetriebe aus. Die Synchronisierung erfolgt über die Elektronik. Neben
den zwölf Vorwärtsgängen bietet I-Shift zudem
vier Rückwärtsgänge mit einer Spreizung von 17,48
bis 3,16 an. Die oben beschriebenen Zusatzfunktionen arbeiten entweder automatisch oder können vom Fahrer über einen Lenksäulenhebel (Foto
oben, Freilauffunktion) aktiviert werden. Rechts am
Fahrersitz hat der Wählhebel (Foto rechts) mit den
Stellungen Rückwärts, Neutral, Automatik und
Manuell seinen Platz. Hinter dem Wählhebel lassen sich mit einer Drucktaste die Fahrprogramme
„Wirtschaftliches Fahren“ und „Power“ aktivieren.
Bei Stillstand lässt sich der Hebel so weit nach vorne klappen, dass er beim Durchstieg nicht hindert.
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IN KÜRZE
So gut wie neu
Volvo Trucks baut das für die Region Nord-West verantwortliche Gebrauchtwagenzentrum in Kassel strategisch weiter zur Zentrale für Deutschland, Österreich und die Schweiz (Region Central Europe) aus.
„Das Truck Center Kassel liegt nicht nur geografisch
günstig, sondern bietet auch riesige Stellflächen und
eine erstklassige, auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Werkstatt“, nennt Thomas Stock (kleines Foto),
Leiter des Gebrauchtwagenverkaufs, einige der zahlreichen Vorzüge des Standorts. Der 43-Jährige weiß
mit den Verkaufsberatern Marc Heussner und Carsten
Quader sowie mit Manuela Wurm und Sven Kessler
aus dem Vertriebsinnendienst ein erfahrenes, hoch
engagiertes Team um sich.
In Kassel werden die Fahrzeuge, die sich unter anderem aus Leasingrückläufern, Inzahlungnahmen und
freien Zukäufen rekrutieren, aufbereitet und binnen
kürzester Zeit verkaufsfertig gemacht. Die Vermarktung erfolgt sowohl vor Ort im Truck Center als auch
über Internetplattformen wie den Volvo Truck Finder
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(www.volvo-truckfinder.de).
Zudem erhalten das eigene Netz
und freie Händler die ständig
aktualisierten Gebrauchtwagenlisten. Der Austausch mit dem
Gebrauchtwagenzentrum VTC
Ost (Dresden & Berlin) und mit
dem Gebrauchtwagenzentrum
VTC Süd (Ulm) sowie mit den
Standorten Pucking & Unterpremstätten (Österreich)
und Egerkingen (Schweiz) ist rege. Auch die Verzahnung mit Volvo Financial Services (VFS) ist sehr eng.
So können Fahrzeuge beispielsweise auch zu festen
monatlichen Leasingraten angeboten werden. Der
Bestand der Gebrauchtfahrzeuge beläuft sich derzeit
auf insgesamt rund 180 Einheiten. Allein der Standort
Kassel hält aktuell 60 Fahrzeuge unterschiedlichster
Couleur für die Kunden vor. Die Palette reicht von der
Sattelzugmaschine, über das Fahrgestell bis hin zum
Abrollkipper. „Wie auch im Bereich der Neufahrzeuge
kann Volvo Trucks seinen Kunden auch bei den Gebrauchten komplette Transportlösungen anbieten“,
betont Thomas Stock, der bereits seit elf Jahren in
der Volvo Trucks Organisation tätig ist.
VOLVO
TRUCKS
00.42
Web TV: Road Trains in Australien
Die Firma Simon National Carriers transportiert mit ihren Road
Trains Fracht über den gesamten australischen Kontinent. Truck
News hat eine Filmkamera eingepackt und einen der Volvo FH der
Spedition auf einer Fernverkehrstour begleitet. Sehen Sie, wie die
Fahrer ihre 50 Meter langen Lastzüge beherrschen.
www.volvotrucks.de/trucknews
VOLVO TRUCKS. DRIVING PROGRESS
www.volvotrucks.de
309_AZ_VOL_FH16_RS_RZ.indd 1
26.05.2009 11:31:02 Uhr