Heft 4 - der Brünner Heimatbote

Transcription

Heft 4 - der Brünner Heimatbote
ISSN 0007­263x
Offizielles Nachrichtenblatt der BRUNA – Heimatverband der Brünner e. V.
und der Brünner Sprachinselgemeinden e. V.
Heft 4/2011
Schwäbisch Gmünd
Otto von Habsburg †
Jahrgang 63
Auch wir haben uns als BRUNA­Brünn im Kondolenzbuch eingetra­
gen, das war neben einem stillen Gebet das geringste, womit wir ihm
unsere Dankbarkeit zeigen konnten. Er hat sich immer den Sudeten­
deutschen und den Vertriebenen aus den „Habsburger Landen“ ver­
bunden gefühlt.
Links St. Ulrich, rechts St. Pius
und in der Mitte das Wappen des Hauses Habsburg
Der nächste Heimatbote erscheint Anfang Oktober.
Redaktionsschluß ist am 10.9.
146
Liebe Brünnerinnen
und Brünner, liebe
Landsleute der
Sprachinsel, liebe
Freunde Brünns und
der BRUNA,
Mit dem Tod Otto von Habsburgs geht eine Ära zu Ende. Sie spannt
einen weiten Bogen vom friedlichen, den verschiedenen Volksgruppen
größtmögliche Freiheit gebenden österreichischen Kaiserreich bis heu­
te. Während vor dem 1. Weltkrieg im Habsburgerreich Deutsche Städ­
te, wie Brünn, Olmütz, Reichenberg, Znaim prägten, und einträchtig
mit ihren Nachbarn lebten, gibt es dort heute nach der Vertreibung
fast keine Deutschen mehr. Eine wichtige Voraussetzung für die Ver­
treibung war die Zerstörung der alten Machtstrukturen.
Benesch hat deshalb im Exil alle Versuche Ottos, eine Donau­Konföde­
ration – ein demokratischer Zusammenschluss der Nachfolgestaaten
der k.u.k. Monarchie ­ nach Kriegsende 1945 ins Leben zu rufen, tor­
pediert. Der aus dem böhmischen Adel entstammende Graf Czernin
erhielt von Benesch für die Arbeit gegen Otto von Habsburg beträcht­
liche Gelder. Doch, was wäre gewesen, wenn Ottos Idee damals ver­
wirklicht worden wäre ? Und was wäre geschehen, wenn von
Habsburg dabei eine führende Stellung innegehabt hätte ? Hätte dies
die Unterjochung Ost­/Mitteleuropas durch Stalin verhindert ? Und
welchen Stellenwert hätten die Deutschen in solch einem Staat gehabt?
Fragen über Fragen. Jede Antwort bleibt Spekulation. Dies auch dann,
wenn Otto von Habsburg sie geben würde. Sicher ist, dass er sein Le­
ben in den Dienst der Völker Mittel­/Osteuropas gestellt hat und da­
bei unermüdlich wirkte.
Zu den wichtigsten Zielen Ottos gehörte die Verwirklichung eines eu­
ropaweiten Volksgruppen­ und Selbstbestimmungsrechtes. Dazu ge­
hört zweifelsfrei die Abschaffung der Benesch­Dekrete. Dies scheiterte
bisher an den Prager Betonköpfen. Somit gilt es im Sinne eines Ver­
mächtnisses von Otto von Habsburg hier weiterzuarbeiten, um dem
Erbe und Auftrag dieses großen Europäers gerecht zu werden.
Mit den besten Grüßen verbleibe ich
Ihr
Dr. Rudolf Landrock, Bundesvorsitzender
147
Otto von Habsburg lebt nicht mehr.
Er war Realpolitiker – und überzeugter Europäer.
Otto von Habsburg, der älteste Sohn des letzten Kaisers von
Österreich und Königs von Ungarn starb am 4. Juli 2011 im Alter von
98 Jahren in seinem Haus in Pöcking am Starnberger See.
Er wurde am 20. November 1912 in Reichenau in Niederösterreich als
Sohn von Erzherzog Karl geboren. Die Familie ging 1919 ins Exil. Erst
nach langem Rechtsstreit konnte er 1966 die Einreise nach Österreich
erzwingen. In Ungarn war er schon früher.
Er war 31 Jahre Präsident der Paneuropa­ Union und von 1979 bis 1999
war er Abgeordneter für die CSU im Europaparlament.
Er war es auch, der 1989 das Paneuropäische Picknick an der
österreichisch­ungarischen Grenze initiierte, in dessen Folge 600 DDR­
Bürger in den Westen reisen konnten.
Bernd Posselt, der fast zwei Jahrzehnte sein engster Mitarbeiter war
und sein Nachfolger als Präsident der Paneuropa­Union wurde,
schrieb in seinem Nachruf u.a.:
Otto von Habsburg war „der letzte große Baumeister der
Europäischen Einigung aus der Pionier­Generation“. Er schloß sich
„schon in den dreißiger Jahren der Paneuropa­Bewegung an und
kämpfte gegen Nationalsozialismus und Kommunismus. Mit anderen
trieb er die politische Einigung Europas mit dem Ziel eines starken
supranationalen Bundes voran. Entscheidend trug er dazu bei, den
Eisernen Vorhang niederzureißen“. Nach der ersten Europawahl 1979
habe der Verstorbene „in der europäischen Volksvertretung als einer
ihrer Motoren gewirkt und wir werden dieses Vermächtnis gegen alle
Tendenzen zur Renationalisierung weitertragen“. Aus tiefer
christlicher Überzeugung sei er als langjähriger Präsident und
Ehrenpräsident der Paneuropa­Union einer jener vorbildlichen
Politiker gewesen, „die eine glaubwürdige Persönlichkeit und eine
klare Programmatik mit einer unermüdlichen Basisarbeit vereinten“.
Posselt, der Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe ist, dankte
dem ehemaligen Thronfolger von Österreich­Ungarn und damit
letzten Kronprinzen von Böhmen, „dass er stets mit Herzblut für
Bayerns Vierten Stamm, zu dem er sich zählte, gekämpft hat“.
Pöcking trauert
Otto von Habsburg war ein Weltbürger, aber am Starnberger See war
er zu Hause. Er war ein Prominenter und äußerst beliebter Mitbürger
der Gemeinde.
148
Er wurde in der Pöckinger St. Ulrichskirche aufgebahrt um den
Pöckingern Gelegenheit zu geben, von ihm Abschied zu nehmen und
sich in das Kondolenzbuch einzutragen. In der Gemeinde herrschte
bis zum Requiem am Samstag eine Art Ausnahmezustand , die
Straßen um die Ulrichskirche wurden abgesperrt. Österreichische und
deutsche Traditionsvereine halten die Ehrenwache.
Die Beisetzung wird allerdings in Wien stattfinden.
Gerd Hanak
Über die Trauer zum Heimgang seiner kaiserlich­königlichen Hoheit
Otto von Habsburg kann auch das gesegnete Alter das ihm vergönnt
war, nicht hinwegtrösten. Viele von uns erinnern sich noch seiner so
packenden und fundierten Festrede die er in seiner überlegenen Art
beim Bundestreffen der BRUNA 1995 hielt.
Aber über die Trauer mag eine kleine Anekdote, die man sich in den
Wandelgängen
des
Straßburger
Europaparlaments
erzählt,
hinweghelfen.
Nichts kennzeichnet Habsburgs tiefe Verwurzelung mit der
habsburgischen
Tradition
bezeichnender.
Fragt
doch
ein
vorübereilender Abgeordneter seinen Kollegen, den langjährigen
Abgeordneten von Habsburg: Hoheit, schauen Sie sich heute das
Fußballspiel an? Darauf Otto von Habsburg: Wer spielt denn?
Antwort: Österreich­ Ungarn.
Darauf hin seine Hoheit: So, so,
gegen wen denn ?
Das klingt ein wenig nach
Weltfremdheit – oder nach
feinem hintersinnigen Humor.
Wer ihn je getroffen hat, und
das waren viele von uns, der
weiß, daß er nicht weltfremd
war.
S.K.K.H. Otto von Habsburg am Stand der BRUNA (Ausstellung
Mährischer Ausgleich von 1905) mit Frau Inge Biefel und K.W.Ziegler
(Sudetendeutschertag 2005 Augsburg)
149
Bildeindrücke vom Sudetendeutschen Tag 2011
Wie in den Vorjahren auch, gestalteten wir, BRUNA, DSKV und
Sprachinselverein) auch in diesem Jahr wieder einen Gemeinschafts­
stand in der Aktionshalle beim Sudetendeutschen Tag. Hier einige Fo­
to­ Impressionen.
Unser Stand: oben 10 Jahre DSKV, Deutscher Sprach­und Kulturverein
Brno/Brünn, unten: Grenzgänge in Südmähren und Niederösterreich auf den
Spuren des Barockmalers Johann Leopold Daysigner.
150
Unsere Standbesatzung, oder ein Teil davon, mit Gästen
Halleneröffnung durch Franz Pany und Bernd Posselt
Gespräche, Standbesucher….
151
152
Hieronymus Lorm
Am 23. Juni wurde in Nikolsburg eine Gedenktafel am Geburtshaus
von Hieronymus Lorm enthüllt. Anlaß dazu war der 190. Jahrestag
seiner Geburt. Die Enthüllung wurde von einer Feierstunde begleitet,
mit Ansprachen des Bürgermeisters, der Vorsitzenden des Nikolsbur­
ger Museumvereins Frau Dr. Cernova und von Reiner Elsinger, dem
Leiter des Kulturverein Südmährerhof im Museumsdorf in Nieder­
sulz – NÖ.
Die Ansprachen wurden vom tschechischen ins deutsche, bzw. vom
deutschen ins tschechische übersetzt.
Die Enthüllung wurde von der Vor­
sitzenden des Nikolsburger Muse­
umvereins und von Reiner Elsinger
gemeinsam vorgenommen. Um­
rahmt wurde die Feier von einem ge­
mischten Chor, der jüdische Lieder
in hebräischer Sprache sang.
Eine kleine Ausstellung über Hieronymus Lorm war in der Ausseg­
nungshalle am jüdischen Friedhof zu besichtigen.
Daten zu seinem Leben:
Hieronymus Lorm (eigentlich Heinrich Landesmann); geboren am 9.
August 1821 in Nikolsburg, Mähren, als Sohn des jüdischen Kauf­
manns Christian Landesmann, gestor­
ben am 3. Dezember 1902 in Brünn, war
ein österreichischer gesellschaftskriti­
scher Schriftsteller, philosophischer
Schreiber und ist Erfinder des Lorm­Al­
phabets, eines Tastalphabets für
Taubblinde.
Mit 15 Jahren ertaubte er nach langer
Krankheit und musste sein Musikstudi­
um aufgeben. Als Schriftsteller siedelte
er nach Berlin und später nach Dresden
über. Sein erstes Werk veröffentlichte er
1843: Abdul. 1856 heiratete er. Knapp 25
Jahre später, 1881, verlor er sein Augen­
licht, nachdem er etliche Jahre zuvor
153
nur noch schlecht sehen konnte. Um sich mit seinen Mitmenschen ver­
ständigen zu können, stellte er sein Lorm­Alphabet zusammen. 1873
zog es ihn nach Dresden, von wo er 1892 nach Brünn weiterzog. Sei­
nen Lebensabend verbrachte er dort bei seinen Kindern, wo er 81jäh­
rig am 3. Dezember 1902 starb.
Im Jahr 1956 wurde in Wien Floridsdorf (21. Bezirk) der Lormweg nach
ihm benannt.
Das Lorm­Alphabet wurde erst nach Landesmanns Tod von seiner
Tochter veröffentlicht.
Lorms Schwester Nina Landesmann war seit 1849 mit dem Schriftstel­
ler Berthold Auerbach verheiratet.
Lorm hinterließ ein umfangreiches schriftstellerisches Werk. Einiges
daraus gibt es auch heute noch im Buchhandel.
Hier aber sein „Alphabet“.
154
Sommerwege
Carnuntum
Eigentlich heißt der Ort heute Petronell – Carnuntum. Petronell ist
wohl neueren Datums, aber Carnuntum gibt es schon seit 2000 Jahren,
auch wenn es zwischendurch für ein paar Jahrhunderte buchstäblich
von der Erdoberfläche verschwand, aber seit mehr als 100 Jahren
Schritt für Schritt wieder ausgegraben wird.
Die diesjährige Niederösterreichische Landesausstellung nahm sich
der Römer an, denn Carnuntum war eine römische Stadt. Eine ziem­
lich wichtige sogar, Provinzhauptstadt der Provinz Pannonien und
nach der Teilung weiterhin die Metropole von Ober­Pannonien. Römi­
sche Kaiser hielten hier Hof und einmal, es war im Jahre 308 nach Chr.
gab es hier eine Konferenz von 3 Kaisern, zu der Diokletian lud. Es
war friedvoller als das Treffen der 3 Kaiser im Jahre 1805. Es ging um
die Zukunft des Reiches und die Nachwirkungen spüren wir heute
noch: Hier und mit dieser Konferenz begann der Siegeszug des Chris­
tentumes und damit wurde auch das Fundament unserer abendländi­
schen Kultur gelegt. Einer der Teilnehmer war Constantin, der später
„der Große“ genannt wurde.
155
Carnuntum hatte in seiner Blütezeit geschätzte 50 000 Einwohner, 2
Amphitheater und sonst alles was zu so einer Großstadt gehörte. Das
Modell unter der Eingangshalle zeigt die gewaltige Dimension dieser
Stadt und macht die hohe Einwohnerzahl glaubhaft. Der Niedergang
im 5. Jahrhundert wird auf eine Naturkatastrophe, ein Erdbeben, zu­
rückgeführt, von dem sich die Stadt nicht mehr erholte. Das römische
Reich hatte nicht mehr die Kraft, diese Stadt wieder aufzubauen und
zu beleben. Auch die später von Westen eindringenden Bayern bauten
sich lieber eine eigene Siedlung weiter östlich, bei Deutsch­Altenburg.
Die Landesausstellung brauchte eigentlich nichts mehr speziell aufzu­
bauen. Die freigelegten Mauern römischer Häuser sind zu sehen und
vor allem gibt es nach antikem Vorbild erstellte Häuser:
Da ist einmal das Haus der Tuchhändlers Lucius.
Es ist ein Haus, das mit den Mitteln der experimentellen Archäologie
funktionstüchtig am Originalstandort, d.h. auf den fast 2000 Jahre al­
ten Fundamenten des römischen Hauses wiedererrichtet wurde.
Das Haus zeigt sehr gut den Lebensstandard der Carnuntumer Mittel­
schicht. Der großzügige Schnitt des Hauses und die solide Ausstat­
tung sind ein Indiz für den beträchtlichen Wohlstand zu dem es viele
Bürger der Stadt gebracht haben. Carnuntum liegt an der Kreuzung
zweier wichtiger Handelsstraßen, nämlich der Bernsteinstraße und
der Limesstraße und war somit ein bedeutender Warenumschlagplatz.
Lucius Meticeius Clemens hat seinen Wohlstand sicherlich als Händ­
ler erwirtschaftet. Ob er wirklich Stoffhändler war, ist nicht erwiesen.
Ursprünglich waren wohl beide Geschosse bewohnt, aber da sich kei­
nerlei Spuren des Obergeschosses fanden, wurde nur das Erdgeschoss
ausgebaut. Erstmals wurde hier auch die römische Fußbodenheizung
in der Praxis untersucht.
156
Die Villa Urbana ist der zweite wiederhergestellte Gebäudekomplex.
Wer der Eigentümer war, wissen wir nicht – leider. Aber die Villa zeigt
vom Willen der Römer, den Lebensstandard von Rom bis in die ent­
ferntesten Gegenden des Reiches zu transportieren. Die Villa Urbana
dürfte von einem sehr wohlhabenden Bürger bewohnt worden sein.
Rekonstruiert wurde nur der Bereich der öffentlichen Repräsentati­
onsräume, der 600 Quadratmeter umfaßt. Bemerkenswert war der
Fund von rund 30 m2 aufwendiger Wandmalerei, die in einer späteren
Bauphase abgeschlagen und mit sonstigem Bauschutt planiert wurde.
In mühevolle Kleinarbeit wurde die Malerei wiederhergestellt und ist
heute im Hauptsaal zu sehen.
Interessant sind die Details der Fußbodenheizung, die teilweise rekon­
struiert funktionstüchtig sind, teilweise aber offen gezeigt werden, da­
mit man die „Innereien“ sehen kann. (Sogar im Original!)
Die Heizung: links rekonstruiert, rechts das Original
Die Wohnräume sind so, daß man sich vorstellen kann, dort einzuzie­
hen. Auch, wenn die Möblierung für unseren Geschmack recht spar­
sam ist.
157
Die Therme
Der Besuch der Therme war ein fester Bestandteil der römischen Le­
benskultur. Die Römer errichteten solche Badehäuser überall, wohin
sie auch kamen, denn sie wollten ihren Standard beibehalten. Die wie­
dererrichtete Therme war eine von mehreren in Carnuntum. Der ar­
chäologische Befund ergab, daß diese Therme als öffentliches
Bauvorhaben errichtet wurde, wahrscheinlich um das Jahr 124, also
dem Jahr in dem die Siedlung zum „Municipium Aelium Karnun­
tum“ erhoben wurde, was der Verleihung des Stadtrechtes entspricht.
158
Die Therme bedeckt
eine Fläche von 1500
m2. Der Wiederauf­
bau wurde in reiner
Handarbeit durchge­
führt.
Es ist weltweit die
einzige Therme, die
voll
funktionsfähig
am Originalstandort
in antiker Bautechnik
wieder errichtet wur­
de. Dazu mußte eini­
ges erforscht werden,
wie die Wasserver­
sorgung und das
Heizsystem.
Man
kann sich vorstellen,
daß hier manche Ge­
schäfte
besprochen
und
abgeschlossen
wurden. Ein inter­
essantes Detail ist das
Gemeinschafts­WC.
Das war kein stiller
Ort, sondern hatte ei­
ne gesellschaft­liche
Funktion. (Es war
Garküche mit Ausgabeschalter
wirklich ein WC, denn unter den Sitzen floß das Wasser!)
An der Straßenseite dieses öffentlichen Hauses befinden sich zwei
Garküchen, also antike Imbissstuben. Schade, daß sie nur zum Anse­
hen sind, es gibt dort keine römischen Gerichte.
Zum ganzen Komplex gehört noch das Museum „Carnuntinum“ mit
Funden aus Carnuntum, es ist das reichhaltigste Museum mit römi­
schen Ausgrabungsfunden in ganz Österreich.
159
Aus der Brünner Stube im Prediger:
Die Sammlungen der BRUNA im Prediger in Schwäbisch­Gmünd sind
seit einiger Zeit wegen der Neugestaltung des Museums nicht zugäng­
lich. Um zu zeigen, welche Schätze dort liegen, bringen wir in loser
Folge Beispiele.
Die Originale dieser Repliken gehören zu den ältesten bekannten
„Kunstwerken“ der Menschheit. Ausgegraben wurden sie von Dr.
Fritz Freising, der diese Nachbildungen auch der „Brünner Stube“ stif­
tete.
Frauenkopf und Mammut
Linkes Abbildung: Frauen­Köpfchen aus Mammut­Elfenbein, um
24 000 v. Chr.­Unter­Wisternitz, Südmähren. Erste bekannte Darstel­
lung eines Menschengesichtes.
Rechte Abbildung: Mammut­ Halbrelief, aus Mammut­Elfenbein, um
23 000 v. Chr.­ Pollau, Südmähren.
160
Mähren Teil 3
Kyrill (und Method)
Bild: Ikone Kyrill und Method, Bukarest,
19. Jahrhundert
Kyrill (griechisch Kyrillos Κύριλλος,
kirchenslawisch Kiril Кирилъ; geboren
ca. 826/827 in Thessaloniki; gestorben
14. Februar 869 in Rom), auch Cyril,
der jüngere und anfangs bedeutendere
der beiden wichtigsten Missionare im
slawischen Raum, Kyrill und Method,
hieß eigentlich Konstantin bzw. Kon­
stantinos und nahm den Namen Kyrill
wahrscheinlich erst an, als er kurz vor
seinem Tod in Rom in ein griechisches
Kloster eintrat.Beide standen dabei im
Spannungsfeld zwischen griechisch­
byzantinischem und römisch­deut­
schem Einfluss und erreichten gegen viele Widerstände eine echte In­
kulturation des Christentums bei den Slawen.
Kyrill und Method wurden im 9. Jahrhundert als Konstantin und Mi­
chael in Thessaloniki geboren. Ihr Vater war ein byzantinischer Drun­
garios (Marineoffizier) namens Leontios (geboren in Saloniki), ihre
Mutter hieß Maria. Beide waren hochgebildet.
Gemäß Vita Cyrilli, die die Zahl Sieben offenbar übertrieben oft ver­
wendet, war Konstantin der jüngste von sieben Brüdern. Im Alter von
sieben Jahren soll er einen Traum gehabt haben, in dem der städtische
Stratege sämtliche Frauen der Stadt vor ihm versammelte und ihn er­
suchte, eine auszuwählen. Konstantin wählte Sofia, die Weisheit, was
seine Begeisterung für Wissen erklären soll. Im Alter von 14 Jahren
(d. h. 2 mal 7) verwaiste er.
Seine Grundausbildung erhielt Konstantin in Thessaloniki. Etwa im
Alter von 17 Jahren (842/843) begab er sich nach Konstantinopel, wo
er etwa 842/3–847 Philosophie, Grammatik, Rhetorik, Musik, Arith­
metik, Geographie und Astronomie an der kaiserlichen Universität
von Konstantinopel studierte. Er lernte auch Griechisch, Latein (diese
beiden Sprachen beherrschte er zusammen mit Slawisch wohl schon
161
seit seiner Kindheit), sowie Syrisch und zum Teil Hebräisch. Zu seinen
Lehrern zählte vor allem der Lektor Leon der Mathematiker und Pro­
fessor (später Patriarch) Photius I.. Seine Patrone waren der Eunuch
und Logothet (Staatssekretär am kaiserlichen Hof) Theoktistos (Theoc­
tistes), der wahrscheinlich sein Verwandter war, ihn auch seinerzeit
nach Konstantinopel brachte und ein Günstling der Kaiserinwitwe
Theodora war, die 842 die byzantinische Regierung für den unmündi­
gen Erben Michael III. übernahm. Laut Anastasius entstand später
zwischen Konstantin und Photius eine freundschaftliche Beziehung,
aber auch ein Konflikt hinsichtlich religiöser Fragen.
Nach dem Abschluss seiner Studien und seiner Weihung zum Subdia­
kon und Diakon um 848 wurde er Chartophylax (Bibliothekar, Archi­
var und Sekretär) von Ignatius (847–857), dem Patriarchen von
Konstantinopel.
Ungefähr zwei Jahre später – nachdem er es abgelehnt hatte, eine rei­
che Braut zu heiraten, die ihm Theoktistos ausgewählt hatte – zog er
sich insgeheim in das Kloster von Kleidion (slawisch: Kljutsch, nord­
östlich von Thessaloniki) auf dem Bosporus zurück. In diesem Kloster
versteckte er sich sechs Monate lang. Als man ihn dort entdeckte, lud
man ihn ein, an der Universität von Konstantinopel als Philosophie­
professor tätig zu werden (Ende 850 oder Anfang 851). Seitdem trägt
er wahrscheinlich den Beinamen Philosoph. In dieser Zeit hatte er eine
Kontroverse mit dem abgesetzten ikonoklastischen Patriarchen Johan­
nes und Dispute auch mit anderen Ikonoklasten („Bilderstürmer“).
Aus Konstantinopel wurde er jedoch sehr bald mit einer politischen
und religiösen Mission (850–851) am arabischen Hofe des Kalifen Al­
Mutawakkil in der Stadt Samarra betraut wegen Eintreibung von Ab­
gaben und Unterdrückung der Christen seitens der Araber. Hier betei­
ligte er sich an einem intensiven theologischen Disput mit den
muslimischen Gelehrten und Mönchen, so dass ihn die Araber sogar
angeblich vergiften wollten. Im Disput ging es um den dreieinigen
Gott, dessen Existenz die Muslime nicht anerkennen konnten, und
Konstantin erwies sich als guter Kenner auch des Korans. Dies waren
genau jene Jahre, in denen die Unterschiede zwischen dem Christen­
tum und dem Islam größer wurden.
Nach seiner Rückkehr nach Konstantinopel legte er seine Professur
nieder und ging in ein Kloster auf dem Berg Olymp in Kleinasien (bei
Brussa). In diesem Kloster begegnete er seinem Bruder Method, der
162
hier schon länger wohnte. Auch dieser Klosteraufenthalt hatte einen
politischen Hintergrund – 856 wurde die Kaiserin Theodora abgesetzt
und ihr Günstling Theoktistos wurde ermordet.
Mission bei den Chasaren
Auf Einladung des Herrschers der Chasaren unternahm Konstantin
etwa 860 eine Mission zu den Chasaren, einem nördlich des Kaukasus
(nach manchen Quellen eher am Asowschen Meer) sesshaften Volk,
dessen jüdischer König ein friedliches Zusammenleben von Juden,
Moslemen und Christen ermöglicht hatte. Vor dieser Reise wurde er
wahrscheinlich zu einem ordentlichen Priester geweiht.
Auf dem Weg zu den Chasaren ging er in die Stadt Cherson, in der er
die hebräische, chasarische und gotische Sprache lernte. In Cherson
fand er auch die sterblichen Überreste des um 101 verstorbenen heili­
gen Klemens (die er dann später nach Großmähren und 867 nach Rom
mitbrachte und die wohl zum herzlichen Empfang in Rom beitrugen).
Konstantin verfasste über diese Entdeckung drei Schriften (historica
narratio, sermo declamatorius und hymnus).
Bei den Chasaren führte er dann erfolgreiche theologische Dispute mit
jüdischen Gelehrten und Rabbinern. Zweihundert Chasaren ließen
sich taufen. Statt der ihm seitens des Chasaren­Herrschers angebote­
nen Entlohnung soll Konstantin nur veranlasst haben, dass 200 grie­
chische Sklaven entlassen werden. Der Chasaren­König schrieb später
dem byzantinischen Kaiser einen Dankesbrief, in dem er die Mission
lobte und er die Freundschaft seines Volkes zusicherte. Konstantin ge­
lang es zwar nicht, die Chasaren, dafür aber ein kleines Volk im fuli­
schen Gebiet, das aus den restlichen Alanen und Gothen bestand, zum
Christentum zu bekehren. Die Behauptung, dass Konstantin bei der
Mission zu den Chasaren von Method begleitet wurde, ist nach man­
chen Ansichten eher eine spätere Le­
gende.
861 kehrte Konstantin nach Konstanti­
nopel zurück und widmete sich der
Sprachforschung.
Großmährische Mission: Kyrill und
Method
Tafel von Baska (kroatische Sprache) ­ Beispiel für Glagolitische Schrift, die
von Kyrill für die Großmährische Mission entwickelt wurde.
163
Nachdem sich der groß­
mährische Fürst Rastislav
zuerst erfolglos an den
Papst in Rom gewandt
hatte, bat er den byzanti­
nischen Kaiser 862 um
einen „Bischof und Leh­
rer“, der die Leute in der
Sprache des Volkes, also
slavisch, im christlichen
Glauben unterweisen kön­
ne. Es ging aber nicht nur
um die Sprache des Vol­
kes. Es ging hauptsächlich
um den politischen Ein­
fluß, den Bayern und Rom
über die Mission ausüb­
ten. Bisher wurden die
Missionare nämlich von
den Bistümern Passau
und Regensburg ausge­
sandt. Diese bekehrten
das Volk zum wahren
Glauben und stärkten die
Macht des Papstes in Rom
und den Einfluß des Her­
zogs von Bayern.
(Bayern war südlich der
Donau römische Provinz,
d.h. daß dieses Land
schon seit Kaiser Constan­
tin christlich war, also
schon bevor die Bojern
aus Böhmen ins Land ka­
men.)
Oben: Kyrill und Method,
unten: Die Basilika von
Welehrad
164
Mit den Worten Hörst du, Philosoph, diese Worte? Es gibt keinen anderen
außer dir, der dies erledigen kann, so, nimm viele Geschenke und deinen Bru­
der Method mit, und geh! Weil ihr Saloniker seid, und alle Saloniker sprechen
reines Slawisch (Quelle: Vita Methodii) bat Kaiser Michael III. Konstan­
tin um die christliche Mission in Großmähren.
Konstantin erklärte sich auf die Zureden von Kaiser Michael III. und
Patriarch Photius I. dazu bereit.
863 oder 864 (laut Tradition am 5. Juli 863) kamen Konstantin und Me­
thod in Großmähren an. Sie brachten ihre ersten Übersetzungen mit,
das Symbol des byzantinischen Doppelkreuzes (das heute im slowaki­
schen Staatswappen steht) sowie die Reliquien eines der ersten Bischö­
fe von Rom, des heiligen Klemens, die Konstantin seinerzeit 860 in
Cherson aufgefunden hatte.
863 gründete Konstantin die so genannte Großmährische Akademie,
in der künftige slawische Priester und Verwaltungskräfte ausgebildet
wurden, und die zum Zentrum der slawischen Literatur wurde. 885
hatte sie etwa 200 Absolventen. Ihre Lage ist leider unbekannt, aber ar­
chäologischen Funden zufolge gab es eine kirchliche Schule an der
Burg Devín im heutigen Bratislava.
Begleitet von seinem Bruder Method missionierte Konstantin mehrere
Jahre lang in Großmähren. Von Anfang an hatten sie als Vertreter des
östlichen, griechisch­byzantinischen Christentums gegen die Kritik
der bayerischen Priester in Großmähren zu kämpfen, die als Vertreter
des westlichen, lateinischen Christentums ihren Einfluss schrumpfen
sahen und behaupteten, dass der Gottesdienst nur in den drei Spra­
chen abgehalten werden dürfe, die die Pilatus­Inschrift auf dem Kreuz
von Jesus enthält (Latein, Griechisch, Hebräisch).
Da Großmähren in den Einflussbereich Roms gehörte, gingen die bei­
den Brüder 867 mit der Zustimmung der großmährischen Herrscher
Rastislav (heutiges Mähren) und Sventopluk (Neutraer Fürstentum
[heutige Slowakei]) nach Rom, um die Zustimmung des Papstes zur
Liturgiesprache Altkirchenslawisch zu erhalten. Sie nahmen dabei
auch einige Schüler mit, die zu Priestern geweiht werden sollten.
(Nach anderen Quellen wollten sie ursprünglich vom Hafen von Vene­
dig aus nach Konstantinopel reisen, um die Zustimmung des Patriar­
chen zu erhalten).
165
Auf dem Weg nach Rom machten sie im Sommer einen kurzen Halt
im Plattensee­Fürstentum des Fürsten Kocel und unterrichteten auch
dort einige Schüler. Im Herbst 867 kamen die Brüder und ihre Schüler
in Venedig an, wo sie vor einer Versammlung von Priestern die Ver­
wendung des Altkirchenslawischen als Liturgiesprache zu verteidigen
hatten. In Venedig erhielt Konstantin die offizielle Einladung des
Papstes Nikolaus I. nach Rom. Dies geschah wohl, weil er die oben er­
wähnten Reliquien von Klemens I. mit sich trug und weil er Freunde
in Rom hatte (Bischof Arsenius).
Im Winter 867 wurden sie vom (neuen) Papst Hadrian II. feierlich
empfangen und ihre gesamte Mission in Großmähren wurde gebilligt.
Zu Weihnachten wurden sogar die Bibelübersetzungen auf den Altar
der Peterskirche in Rom und die Übersetzungen der liturgischen Texte
auf den Hauptaltar der Basilika Santa Maria Maggiore feierlich gelegt,
um so symbolisch deren Akzeptanz seitens Roms zu zeigen. Im Febru­
ar 868 wurden Method und drei Schüler (der aus der heutigen Slowa­
kei stammende Gorazd und die Südslawen Kliment und Naum) in
Rom zu Priestern, bzw. zwei von ihnen zu Diakonen geweiht.
Im März 868 wurde schließlich die slawische Liturgiesprache (Altkir­
chenslawisch) zugelassen, als vierte Sprache in der Westkirche. Dies
war ein überaus bedeutendes Ereignis, da erst im 20. Jahrhundert (d.
h. mehr als 1000 Jahre später) wieder eine Liturgiesprache außer La­
tein, Griechisch und Hebräisch von Rom zugelassen wurde. 880 wur­
de die slawische Kirchensprache jedoch von Papst Marinus I. wieder
verboten.
Ende 868 erkrankte Konstantin in Rom, wurde Mönch in einem Klos­
ter, wo er auch wahrscheinlich den Namen Kyrill (Kyrillos) annahm,
und starb im Februar 869. Er wurde in der St. Klemens Basilika in
Rom begraben. Umstritten bleibt die Behauptung des Dokumentes
Translatio, dass Konstantin noch zum Bischof geweiht wurde.
Anzumerken sei noch, daß Kyrill in seiner Zeit in Mähren noch Kon­
stantin hieß. Kyrill wurde er erst bei seinem Eintritt ins Kloster, also
erst ca. 1 Jahr vor seinem Tode
G.Hanak; Quelle: Wikipedia
166
Judentaufen unter Maria Teresia
Zu einem der dunkelsten Kapiteln des Kirchenstaates gehörte die
Zwangstaufe von Juden, oder eigentlich viel schlimmer, die Wegnah­
me von jüdischen Kindern von ihren Eltern um sie zu taufen bzw. ih­
nen eine christliche Erziehung nach den Regeln der
alleinseligmachenden Kirche angedeihen zu lassen, um sie so der ewi­
gen Verdammnis zu entreißen. Der Kirchenstaat wurde erst nach der
italienischen Staatsgründung aufgehoben.
Das war also in Italien, recht weit weg von Mähren. In mancher Hin­
sicht aber doch so nah an diesen finsteren Zuständen. Auch in Mähren
gab es Zwangstaufen und auch die Wegnahme von Kindern. Es ist be­
kannt, daß Maria Teresia den Juden nicht wohlgesonnen war. Sie ver­
dächtigte sie zeitlebens des Verrates zugunsten ihres Gegners
Friedrich II. von Preußen. Sie verfügte auch eine „Entfernung der Ju­
den“ aus ihrem Reiche. Das scheiterte bekanntlich am Widerstand der
Stände, die erhebliche wirtschaftliche Nachteile und gewaltige Steuer­
Mindereinnahmen befürchteten. Das Dekret wurde zunächst für 10
Jahre ausgesetzt und schließlich ganz vergessen.
Maria Theresia hat bei ihrem Amtsantritt ein Reskript ihres Vaters
vom 7. Oktober 1739 vorgefunden, in dem „Bey vermeidung scharfen
Einsehens verboten worden war, jüdischen Eltern die Kinder wegzu­
nehmen und zwangsweise zu taufen“.
Die Kaiserin war aber eine treue Tochter der Kirche und tat nichts,
was den Interessen Roms widersprochen hätte.
Auch unter ihrer Regierung fanden Judentaufen statt.
Heimliche Kindstaufen
Obwohl es verboten war, tauften Hebammen heimlich Kinder jüdi­
scher Mütter, um sie so zu „retten“. Die Taufe ist aber ein unauflösli­
ches Sakrament der Kirche und somit haben solch heimlich getaufte
Kinder eine christliche Erziehung zu bekommen. Weil das im jüdi­
schen Elternhaus nicht gewährleistet werden konnte, wurden die Kin­
der auf „allerhöchsten Erlaß“ einer christlichen Erziehung zugeführt.
Das bedeutete im Klartext, daß sie den Eltern weggenommen wurden.
Auch wenn die illegal Taufenden bestraft wurden. Rückgängig konnte
eine solche Taufe nicht gemacht werden.
Hier ein Beispiel:
Am 19. Juli 1766 meldete der Pfarradministrator Florentinius Honisch
zu Aujezd bei Černa Hora dem Olmützer Konsistorium, daß drei
167
christliche Weiber zufällig der Geburt eines jüdischen Mädchens in
dem Dorfe Lažan beigewohnt haben und daß eines der Weiber das
neugeborene Kind mit den Worten „Dítě já tebe křtím v jménu Boha
Otce, Boha syna a Boha svatého“ getauft habe, ohne daß es die Mutter
des Kindes merkte. Das Weib habe die Taufe deshalb vollzogen, weil
sie der Meinung war, daß das schwächliche Kind sterben werde. Ob­
wohl zwar solches Unternehmen widerrechtlich und unerlaubter Wei­
se geschehen, sei die Taufe trotzdem giltig und P. Honesch fragt nun
an, was zu geschehen sei.
Das Konsistorium macht von dieser Meldung Anzeige an das Guber­
num und dieses beauftragt zunächst den Kreishauptmann von Brünn,
Erhebungen zu pflegen. Nachdem durch diese Erhebungen die Rich­
tigkeit der Aussage des Pfarrverwesers sichergestellt war, erhielt der
Kreishauptmann den Befehl, das Kind nicht nur dem jüdischen Eltern­
paare abzunehmen und einer christlichen Amme zu übergeben, son­
dern auch die Vermögensverhältnisse der Eltern des Kindes , sowie
der Weiber, die bei dem Geburtsakte zugegen waren, sicherzustellen.
Das Ergebnis dieser Erhebungen war jedoch durchaus negativ. Es han­
delte sich um lauter blutarme Menschen. Der Vater war ein Gehilfe
des Lažaner Pottaschesieders und zuständig nach Boskowitz. Die dor­
tige Obrigkeit erhielt also den Auftrag, die Erhaltungskosten des Kin­
des, das bei der dortigen Amme bleiben sollte, zu bezahlen.
Dieses Beispiel zeigt, daß unter Maria Theresia oft das Kirchenrecht
über das Gesetz gestellt wurde. Ein anderes Kind wurde von einem
heilkundigen Franziskaner geheilt und dabei auch heimlich getauft.
Auch dieses wurde den Großeltern, die Mutter starb bei der Geburt,
weggenommen.
Kinder, die sich freiwillig taufen lassen wollen
Das ist ein Thema, das ziemlich heikel ist, weil es sich nicht wie die
Kindstaufen als illegalen Akt einordnen läßt. So ist das Beispiel eines
14­jährigen jüdischen Mädchens bekannt, das, nachdem es in einem
christlichen Haushalt gelebt hatte, unbedingt nach der Taufe verlang­
te. Der Vater widersprach dem Verlangen des Kindes, doch wurde
sein Einspruch zurückgewiesen. Das Mädchen wurde getauft und so­
mit seinem Elternhause entzogen. Es mag ja sein, daß es solchen
Drang nach der Taufe gab, aber auch hier wurde das Kirchenrecht
über das Elternrecht gestellt.
168
Ehefrauen flüchten in die Taufe
Das gibt es auch heute noch. Manche Frauen, die es mit ihren ange­
trauten Ehemännern nicht mehr aushalten können, flüchten sich in ei­
ne christliche Sekte, die dann als Belohnung für die Mitgliedschaft die
Scheidung betreibt.
Das gab es offensichtlich auch schon zu Maria Theresiens Zeiten. Die
Frauen hatten im Judentume reduzierte Rechte. Weil es auch damals
schon emanzipierwillige Frauen gab, suchten sie den einzigen Weg,
der ihnen die Freiheit gab, den der Taufe. Ob sie allerdings als konver­
tierte Christinnen glücklich waren, können wir leider nicht nachvoll­
ziehen. Wir können aber vermuten, daß sie in der neuen, jetzt
christlichen Umgebung, auch Außenseiterinnen blieben.
Ehemänner flüchten in die Taufe
Ein solcher Fall ist nicht bekannt.
G.H.
Erinnerung an ein Brünner Musikergeschlecht und an das
Brünner Musikleben.
Brünn hatte auch schon lange vor unserer Zeit ein reiches, ausgepräg­
tes und vielgestaltiges Musikleben. Würden wir rund 150 Jahre zu­
rückblenden, dann gerieten wie in eine Zeit, die wir allenfalls noch ein
wenig aus Büchern, oder aus den Schilderungen unserer Großeltern
kennen.
Wir könnten aber mühelos noch weiter zurückgehen und z.B. auf eine
Musikerdynastie verweisen, deren Kenntnis wir einem Nachfahren
verdanken, dem Lm. Dr. Egon Streit, der leider kürzlich, wenige Tage
bevor er 100 Lebensjahre erreicht hätte, verstarb.. Ihm verdanken wir,
und darauf verwies er mit Stolz, daß die Musikerdynastie Streit über
drei Generationen in Brünn nachgewiesen werden kann. Es beginnt
mit Leopold Streit, der 1813 die Bassistenstelle bei St. Jakob erhielt und
1815 dortselbst Regens Chori wurde und eine Vielzahl von Instrumen­
ten beherrschte.
169
Sein Sohn Eduard wurde sein Nachfolger als Regens Chori, ebenfalls
an St. Jakob, wo er zugleich als Organist tätig war.
Und schließlich der Sohn aus zweiter Ehe, Robert Josef Streit, der an
der Brünner Musikvereinschule Violine und später Klavier unterrich­
tete und 1924 in Brünn starb.
Mitte des 19. Jahrhunderts war Brünn eine überwiegend deutsche
Stadt; der tschechische Bevölkerungsanteil war in den Vororten, be­
sonders im Norden und Nordosten anzutreffen. Das hinderte die
tschechischen Mitbürger aber keineswegs daran, ein reges Gesell­
schafts­ und Musikleben zu entwickeln, wozu sie ihr Besední dům be­
fähigte, über das sie schon mehrere Jahre verfügten, bevor das
Deutsche Haus errichtet wurde.
Man scheute sich aber damals nicht wechselseitig Konzerte zu besu­
chen oder Solisten einzuladen. Zwei typische Beispiele seien ange­
führt:
Das erste ist ein Jubiläumskonzert am tschechischen Konservatorium,
wo das Konzert für 4 Klaviere von Bach/Vivaldi aufgeführt wurde
und wo neben zwei tschechischen Professoren auch die bekannte
deutsche Klavierpädagogin Brünns, Frau Prof. Marianne Ertl, am Flü­
gel saß.
Das zweite Beispiel, das etliche Jahre früher datiert, ist ein Konzert,
das die Geschwister Neruda, die einer bedeutenden tschechischen
Musikerfamilie entstammten, zugunsten des neu gegründeten deut­
schen Musikvereines gaben; wo sie später auch Ehrenmitglieder wur­
den.
Der deutsche Musikverein wurde 1862 gegründet, ein Jahr früher be­
gann auch der deutsche Männergesangsverein seine Tätigkeit. Zwan­
zig Jahre später wurde der Kammermusikverein gegründet und 1902
die Brünner Philharmoniker.
Die Tschechen verfügten bereits ab 1860 über den Gesangverein Bese­
da brněnská, und etwa 20 Jahre später, als Leoš Janáček die Chorlei­
tung übernahm, begannen die Tschechen merklich aus dem Schatten
des deutschen Musiklebens herauszutreten.
Janáček führte 1878 das Mozart Requiem auf (das man seit 25 Jahren
nicht mehr in Brünn gehört hatte), 1879 gar die Beethovensche Missa
solemnis, an die sich der deutsche Musikverein erst 9 Jahre später her­
anwagte.
170
Nationale Gegensätze, hatten in diesen Jahrzehnten kaum eine Bedeu­
tung, und das ermöglichte damals die erwähnten wechselseitigen Be­
ziehungen. Wie so oft feststellbar: Musik erleichtert offenbar die
Beziehungen zwischen den Menschen und den Völkern. Erst gegen
Ende des Jahrhunderts verschärften sich im politischen Raum die Ge­
gensätze.
Unberührt davon aber gab es bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges in
Brünn ein reiches Musikleben, reich an namhaften Komponisten, Diri­
genten und Solisten, die Brünn die Ehre gaben. Die meisten Namen
werden auch heute noch einigen bekannt sein: Hans von Bülow, Euge­
ne d´Albert, Busoni, Brahms, Dvořák, Mahler, Strauß, Bruno Walter,
Arthur Rubinstein, die Geiger Joachim, Kreisler und Kubelík. Alle wa­
ren sie in Brünn, und noch einige mehr.
Einiges dieser knappen Rückblende stammt aus einer bemerkenswer­
ten Publikation, die vor einiger Zeit zweisprachig in der tschechischen
Republik erschien unter dem Titel „Berühmte Musikpersönlichkeiten
in Brünn 1859 – 1914“. Recht bemerkenswert ist dort der Schlußsatz
der Einleitung, der unseren Lesern nicht vorenthalten werden soll:
Přiznáním a zhodnocením velikosti a významu koncertního života
brněnských Němců i nezanedbatelné židovské komunity splácíme
dluh naší hudební historiografie.
Was zu deutsch heißt:
Durch das Eingestehen und die Schätzung der Größe und Bedeutung
des Konzert­lebens der Brünner Deutschen sowie der mitnichten über­
sehbaren jüdischen Kommunität, zahlen wir eine Schuld unserer Mu­
sikgeschichtsschreibung ab. (Wörtlich aus der Publikation
übernommen).
Besser:
Dadurch, daß wir die Größe und Bedeutung des Konzertlebens der
Brünner Deutschen sowie der nicht zu übersehenden jüdischen Ge­
meinde eingestehen, zahlen wir eine Schuld unserer Musikgeschichts­
schreibung ab.
Dieser ehrenhaften und begrüßenswerten Feststellung ist nichts hin­
zuzufügen.
erich pillwein
171
Von der SLÖ erhielten wir folgenden hochinteressanten Beitrag:
Elsinger: Bemühungen zur Erhaltung des Europäischen
Kulturerbes: „Lost in Translation“
Seit der EU­Erweiterung sind intensive Bemühungen im Gange das
traditionelle und auch das immaterielle Kulturerbe zu erhalten. Dazu
gehört auch die Praxis historischer, geografischer Bezeichnungen, die
in ihrer Vielfalt kulturellen Reichtum ausdrücken. Alle Formen sind
gleichwertig. Ihr Gebrauch ist der Ausdruck der verfassungsrechtlich
verbürgten Entfaltung der Persönlichkeit und ein Element mitteleuro­
päischer Identität.
Im Verhältnis von Tschechen und Deutschen gehören diese sprachli­
chen Varianten auch zum kulturellen Erbe, das Tschechen und Deut­
sche verbindet! Es wird ausdrücklich angeregt Kinder im
Schulunterreicht zu lehren, wie ihr Ort und andere geographische Ob­
jekte in der anderen Sprache heißen, was eine große kulturelle Berei­
cherung ergibt.
Die verschiedenen sprachlichen Formen der Ortsnamen sollten nicht
„bestimmten staatsrechtlichen Verhältnissen zugeordnet werden“, wie
das immer wieder mit Formulierungen, wie „Liberec, das ehemalige
Reichenberg“ geschieht. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass diese
Materie weniger durch Gesetze entkrampft werden kann, als vielmehr
durch allmähliche „Veränderung der öffentlichen Meinung hin zur of­
fenen Bürgergesellschaft.“ Dabei schlägt z.B. das von beiden Regie­
rungen eingesetzte „Deutsch­Tschechische Gesprächsforum“ vor, dass
zumindest im nichtamtlichen Verkehr Ortsnamen und sonstige geo­
grafische Bezeichnungen „in der Sprache benutzt werden, in welcher
der übliche Text steht, z.B. in Reiseführern“. Im allgemeinen sagen wir
ja auch in der deutschen Sprache z.B. „Mailand, Prag, Paris, Brünn
oder Preßburg“ und benutzen nicht fremdsprachige Namensformen,
wie englisch, französisch oder eben tschechisch.
Letztere sind noch dazu mangels korrekter tschechischer Schreibweise
meist verstümmelt.
Die lange historische Gemeinsamkeit der Länder der Monarchie ist
vor allem hinsichtlich der historische Ereignisse, wie „Frieden von
Preßburg oder Prag oder Nikolsburg“ ein Gebot der historischen Red­
lichkeit und keinesfalls ein territorialer – wie z.Z. des Kommunismus
– sondern ein kultureller Anspruch.
Mit der ausschließlichen Verwendung tschechischer Ortsnamen wird
nicht nur das europäische Kulturerbe von der Landkarte gelöscht,
172
sondern auch die nicht gelöste Nachbarschaftsgeschichte (s. Ausnah­
meregelung für Völkermord­Dekrete) tabuisiert.
„Lost in translation“ bedeutet hier: „Negierung durch Nichterwäh­
nung“.
Es fällt auf, dass das „Kulturland Österreich“ durch Vernachlässigung
und Tabuisierung der kulturellen und historischen Aspekte und ver­
einfachter, vorauseilender Verwendung amtlicher, fremdsprachiger
Ortsnamen gegen die Grundsätze des Europäischen Kulturerbes han­
delt. „Eigentlich ein kulturelles Armutszeugnis und vermutlich auch
der fehlenden, historischen Bildung von Politikern und Journalisten
zuzuschreiben“, so Ing. Reiner Elsinger, Bundesobmann­Stv. und Bun­
desreferent für Heimatpolitik der Sudetendeutschen Landsmann­
schaft in Österreich (SLÖ).
Nehmerland
Die Tschechische Republik ist zumindest bis 2013 EU­Netto­Nehmer­
land, kein unbedeutendes, denn das Land erhält, umgerechnet auf
den Kopf der Bevölkerung EU­weit die höchsten Subventionen. Das
sieht man allenthalben im Lande, denn kaum ein Bauwerk, das der In­
frastruktur dient, wird ohne EU­Gelder gebaut. Der Anteil dieser För­
dermittel hängt natürlich von der Bedeutung des Vorhabens ab. In
Welehrad ist die Neugestaltung des Platzes vor der Basilika mit 285
Millionen Kronen veranschlagt. Davon trägt die EU fast 200 Millionen.
Bei anderen Bauvorhaben wird es wohl ähnlich sein.
Um der Gefahr zu entgehen, in einigen Jahren zum Geber zu werden,
bemüht sich die tschechische Regierung zur Zeit intensiv darum, auch
über das Jahr 2013 den Status als Nehmerland zu behalten.
Das trotz aller EU­Skepsis des Präsidenten und eines großen Teiles der
Bevölkerung.
Deutschland bezahlt insgesamt ca. 25 % dieser Fördermittel. Und wie
hoch ist dann der rechnerische Anteil der vertriebenen Sudetendeut­
schen? Grob gerechnet ist der Bevölkerungsanteil der Sudetendeut­
schen und deren Nachkommen mit 5 % der Gesamtbevölkerung
anzusetzen. Somit beträgt der Anteil der Sudetendeutschen an dem
Förderbeitrag für Tschechien 5% von 25, also ca. 1,25 % der Gesamt­
summe. Das ist nicht wenig, auch wenn es sich hier um eine Milch­
mädchenrechnung handelt.
173
BUCHBESPRECHUNG
Sanftes Monster Brüssel oder
Die Entmündigung Europas
Wer Ironie und Sarkasmus schätzt
wird hier fündig.
Der Autor Hans Magnus Enzens­
berger bedient sich dieser Mittel
um eine Entwicklung zu beschrei­
ben, die in der Verwirklichung
wohl unaufhaltsam voran kommt,
über deren endgültige Form aber
noch gestritten wird: EUROPA ­
soll es ein Europa der Vaterländer
sein, ein Bundesstaat oder ein zen­
tral gelenktes Europa mit „Vasallen­
staaten“ ?
Darüber wird noch gestritten, ob­
wohl Enzensberger in seiner Bro­
schüre ziemlich deutlich macht,
daß der Zug zum „Einheitsstaat“
schon abgefahren sein dürfte. Zwar
beginnt er nach rechtschaffener
journalistischer Art mit der Erwäh­
nung positiv zu bezeichnender Sachverhalte. Dafür reichten ihm aller­
dings 3 Seiten. Nicht viel im Vergleich zu den 68 Gesamtseiten.
Allerdings fügt er dann noch wissenswerte Fakten hinzu, über die
vorbereitenden und einleitenden Phasen und die Männer, die sie ge­
stalteten, von der Montanunion und der EWG hin zur heutigen EU.
Hier kann selbst der historisch gut beschlagene Wissenslücken schlie­
ßen.
Dann aber seziert er genüßlich die ausufernde Flut von Organisatio­
nen und Unterorganisationen, die von Brüssel, Straßburg und anderen
Orten gesteuert werden. Ein Mediziner würde von maligner Prolifera­
tion sprechen, einer krankhaften Wucherung. Im weiteren Verlauf
spießt er, und das zurecht, völlig unnötige, unverständliche Regelun­
gen auf, wie z.B. die Verordnung 244/2009 die allen Europäern auf 14
eng bedruckten Seiten vorschreibt, wie (und womit) sie ihre Privaträu­
174
me zu beleuchten haben; und er frägt: Schikane? Dummheit? Willkür?
Oder die Richtlinie 2000/84 die dafür sorgt, „daß ein paar hundert
Millionen Leute zweimal im Jahr an sämtlichen Armband­ Taschen­
und Wanduhren herumfingern müssen, was zur Folge hat, daß ihr
Biorhythmus ein paar Wochen lang verrückt spielt“. Wobei von Ener­
gieeinsparung, die dabei erzielt werden sollte, keine Rede sein kann.
Mit klaren Worten beschreibt er auch den kaum wieder gut zu ma­
chenden Geburtsfehler der Gemeinschaft. Damit ist nicht die übereilte
Aufnahme von Rumänien und Bulgarien gemeint und die in Roßtäu­
schermanier listig erschlichene Aufnahme Griechenlands. Nein, den
Geburtsfehler sieht er wo anders. Die Gründerstaaten verfügten über
eine vergleichbare Wirtschafskraft. Bald aber stießen mehr und mehr
unsichere Genossen zur Gemeinschaft, mit nicht vergleichbaren
Volkswirtschaften. So waren sie dem Wettbewerb des gemeinsamen
Marktes nicht gewachsen. Die Einführung der Einheitswährung er­
schwerte ihr Schicksal: Irland, Portugal, und jetzt noch gravierender
Griechenland lassen die Konstruktionsfehler klar erkennen.
Wir beenden hier die Besprechung und vergeben das Prädikat: lesens­
wert.
Noch dazu preiswert; € 7.00 ISBN 978­3­518­06172­5
e.p.
PS: ……. eine treffliche Ergänzung von Prof. Willeke „Deutschland,
Zahlmeister der EU“ – Abrechnung mit einer ungerechten Lastenver­
teilung – ist eben erschienen. Wir werden sie nächstens vorstellen.
Erinnerungssplitter
„Nichteinmal ein noch so steil emporführender Lebensweg konnte mir
die Freude ersetzen, nach Hause zurückzukehren und wieder von all
dem umgeben zu sein, was der Mensch bei seiner Geburt erhält: den
Horizont der heimatlichen Landschaft, die Intimität der vier Wände,
die Mutter, den Vater. Ich kehrte mit einer großen Erleichterung nach
Hause zurück.
(Aus dem Roman „Der Scherz’“’ von Milan Kundera; geb. am 1.4.1929
in Brünn)
175
Neues aus Brünn
Schiff auf der Zeile
Als wir im letz­
ten BHB über die
neuen Schiffe be­
richtet
haben
wussten wir noch
nicht, was aus
dem damals noch
nicht
fertigem
Schiff auf der
Zeile wird. Wir
hatten an eine
Kneipe gedacht.
Das
stimmte
nicht. Aber jetzt
ist der Schiffbau
beendet und es wurde bekannt, dass es sich um ein „Marionettenmu­
seum“ handelt. Es gehört einem Brünner Theater namens „Radost“ ­
Freude. Im Inneren des Schiffes soll sich eine Sammlung von 1500 Ma­
rionetten befinden die das Theater seit Jahren archivierte und bisher
dafür keine Ausstellungsräume hatte. Wie man auf dem Bilde sieht
gibt es jetzt auf der „hohen See in Brünn“ für die Marionetten genü­
gend Platz.
Weiterer Flugverbindung aus Brünn gestrichen.
Wir haben unlängst über die gescheiterte Flugverbindung von Brünn
nach Prag berichtet. Man hatte (auch dank der Bemühungen des
Brünner Magistrats) bald eine andere Fluggesellschaft gefunden und
die Flüge nach Prag fanden weiterhin statt. Jetzt ist es wieder vorbei
mit dem Anflug auf die „Goldene Stadt der 100 Türme“ (wie Prag oft
benannt wird). Auch die neue Gesellschaft hat Flüge nach Prag gestri­
chen. Sie lohnen sich, bis auf ein paar Ausnahmen wie die Russland­
Destinationen, anscheinend wenig bis gar nicht. Ob wenigstens die
neuen Schiffe am Brünner Stausee etwas Bewegung nach Brünn brin­
gen?
Bauarbeiten am Spielberg
Anfang 2011 hat man mit umfangreichen Umbauarbeiten am Spiel­
berg begonnen. Es sollen neue Ausstellungsräume, Konzertbühnen,
176
Restaurants und andere touristische Attraktionen auf dem Spielberg­
Areal entstehen. Fast ein Drittel der Finanzmittel gibt die EU, der Rest
soll Brünn selbst aufbringen.
Forschungszentrum „par excellence“ in Brünn
Die Europäische Union hat für Brünn 217 Millionen Euro für den Bau
eines Forschungszentrums „par excellence“ gebilligt. Dieses wird in
dem neu entstandenen Kampus der Masarykuniversität in Bohunice
zusätzlich gebaut. An dem Projekt beteiligen sich auch andere Hoch­
schulen in Brünn wie die technische Hochschule in Königsfeld. Dort
wird ebenfalls ein neues Spitzenforschungszentrum gebaut. Dement­
sprechend sind die Ziele der Brünner Wissenschaftler breit angelegt.
Von der Medizin­ und Bioforschung bis hin zu Materialforschung ist
die Rede. Topwissenschaftler aus aller Welt sollen kommen.
Etwas verdächtig ist allerdings die Höhe der Finanzmittel. Aufgrund
des breiten Forschungs­spektrums sind 200 Millionen relativ wenig.
Darüber macht sich aber in Brünn niemand Sorgen. Man verspricht
sich von den neuen Forschungszentren, daß sie große Firmen anlo­
cken. Über ein Brünner Stanford oder Heidelberg ist derzeit die Rede.
Das neue Forschungszentrum soll 2015 fertig werden.
Schmutziges Wasser in dem neuen Universitätskampus
Obwohl man derzeit in Brünn von einem neuen Heidelberg und
Standford träumt, gibt es im täglichen Leben ganz andere Probleme.
In dem neu gebauten Kampus der Masarykuniversität bekommen die
Professoren und Studenten nur schmutziges und übel riechendes
Wasser aus den Wasserhähnen. Man hat bei den riesigen Bauarbeiten
der letzten Jahre offenbar irgend etwas versäumt und das Wasser im
Kampus ist kaum zu benutzen. Die Masarykuniversität beklagte sich
zuletzt darüber in den Brünner Medien; die für den Bau des Kampus
zuständige Firma sei dafür verantwortlich.
Die Existenz der Gymnasien ist bedroht
Obwohl man in Brünn viel Geld in die Top­Wissenschaft investiert ist
das Bildungswesen in dem Lande bedroht. Von der Schließung von
vielen Gymnasien und Mittelschulen in ganz Mähren ist die Rede. So
soll ein Gymnasium in Seelowitz gestrichen werden und in Nikols­
burg soll das 400 Jahre alte piaristische Gymnasium mit einer Fach­
schule zusammengeschlossen werden. Auch viele Lehrer verlieren
derzeit ihre Arbeit.
177
Ein Mann beim Waggonklettern durch Strom verletzt
Ein Man hat am Zugbahnhof in Königsfeld aus unbekannten Gründen
versucht einen Transportwaggon zu besteigen. Als er in die Nähe der
Elektrizitätsleitung kam, wurde er vom Strom verletzt, obwohl es zu
keinem direkten Kontakt mit der Leitung kam. Der Mann erlitt schwe­
re Verletzungen und befindet sich in Lebensgefahr.
Ein ähnlicher Unfall passierte im August 2009 einer 55 jährigen Frau in
einer Brünner Straßenbahn als sie in der Wienerstraße die Lüftungs­
öffnung im Dach des Straßenbahnwagens während eines Sommerge­
witters schließen wollte. Die Frau erlitt beim Berühren des Deckels
Verbrennungen an der Hand. Aus dem Lüftungsdeckel aus Metall
sprühten Funken, es entwickelte sich schwarzer Rauch und der Stra­
ßenbahnwagen kam ruckweise zum Stillstand. Die verletzte Frau wur­
de schließlich noch von einem der Mitfahrenden beschimpft, weil er
„wegen ihr“ seinen Zug verpassen werde.
Arbeiten in der Knochenkammer unter der Jakobskirche
Es wird derzeit an der Knochenkammer unter der Jakobskirche gear­
beitet. Man will die Räume der Öffentlichkeit zugängig machen. Um
für die Arbeiten Platz zu schaffen werden die vielen Menschenüber­
reste in den ehemaligen unterirdischen Luftschutzraum unter dem
Kuhberg verlagert. Nach Beendigung der Arbeiten kommen die Über­
reste wieder zurück.
Unter den Haufen von Knochen und Knochenstaub fand man auch al­
te bemalte Särge. Man vermutet es handelt sich dabei um wichtige
Brünner Bürger.
Neues Kreuz in Dobrenz
Vor einer Zeit haben Unbekannte das hölzerne Kreuz in Dobrenz/Do­
bronín zerstört. Das von der Gemeinde Dobronín errichtete einfache
Kreuz erinnerte nur kurze Zeit an das Massaker an Deutschen von
1945. Unbekannte haben an der Stelle jetzt ein neues Kreuz aufgestellt,
das möglichen Angriffen besser widerstehen soll. Wieso sich niemand
zu der Aufstellung des Kreuzes bekannte ist unklar. Anscheinend ist
es in Tschechien immer noch gefährlich, öffentlich an die tschechische
Gräueltaten von 1945 zu erinnern.
178
Die Veröffentlichungen in dieser Rubrik erfolgen nur auf der Grundlage
von Meldungen der Kreisverbände, die auch für die Richtigkeit verant­
wortlich sind, oder laut Zusendungen von BHB­Beziehern, die einen Ein­
trag wünschen. Meldungen für die Ausgabe März­April bis 10.1.; für
Mai­Juni bis 10.3.; für Juli­August bis 10.5.; für September­Oktober bis
10.7.; für November­Dezember bis 10.9.; für Januar­Februar bis 10.11.
98.: Martin, Hermine, Marienstift, Joh,­Phil.­Palm­Str. 44,
73614 Schorndorf, am 26. 08.
96.: Schneider geb. Lederer, Emilie, Pfarrgasse 6, A­2130 Paasdorf,
am 14. 09., frh. Mödritz
94.: Lorenz geb. Schulz, Maria, Porzer Str. 142, 53859 Niederkassel,
am 31. 08,. frh. Mödritz
Polzer, Franz, Föhrenstr.38, 83052 Bruckmühl, am 22.Oktober,
frh. Priesenitz
93.: Schneider, Helmuth, Dr.Ing., Bruhweg 9, 70839 Gerlingen,
am 28. 08.
92.: Benda, Karl, Staudenweg 24 a, 68305 Mannheim, am 13. 10.,
frh. Morbes
91.: Dangelmaier, Hanne, Wiesensteiger Str. 28,
73347 Mühlhausen, am 7. 10.
90.: Hauser geb. Lederer, Herta, Sonnenweg 7, 76337 Waldbrunn,
am 16. 08., frh. Mödritz
89.: Pfander, Richard, Philosophenweg 8, 70734 Fellbach, am 16. 10.
Wentzek­Pinker, 92637 Weiden, am 8. 09.
Hladik, Ludmila, Aalen­Unterkochen, am 18. 08.
88.: Pressburger, Alice, Oberfeldstr. 38, 76149 Karlsruhe, am 13. 09.
Breda, Notburga, Strümpfelbacher Str. 63,
Otto Mühlschlegel Haus, 71384 Weinstadt, am 1. 10.
87.: Treibl, Friederike, Geyersperger Str. 62, 80689 München, am 18. 09.
179
86.:
85.:
84.:
83.:
82.:
81.:
80.:
79.:
Mannsbarth, Heinrich, Hohenstaufenring 4,
85586 Poing, am 8. 10.
Polzer, Felix, von ­Ravenstein­Weg 10,
89160 Dornstadt­Tomerdingen, frh.Priesenitz
Gebauer geb. Hanak, Irmgard, A.d.Waldesruh,
36039 Fulda, am 13. 10., frh. Mödritz
Schreiner, Alfred, Jagstzell, am 22. 09.
Hawranek, Gerhard, Fehläcker 7, 73054 Eislingen, am 15. 09.
Bauer geb. Brislinger, Auguste, Otto­Gessler­Str. 3,
71638 Ludwigsburg, am 24. 08.
Friedrich, Therese, Bezgenrieter Str. 10, 73092 Heiningen, am 7. 10.
Köder, Elisabeth, Ziegelbachstr. 36, 73054 Eislingen, am 21. 09.
Lachmann, Walter, Hornschuchstr. 66, 74679 Weißbach,
am 1. 10., frh. Mödritz
Witt, Resi, Göllnerstr. 21/9, A­1030 Wien, am 1. 10., frh. Mödritz
Hlauschek, Gerhard, Brahmsstr.30, 86368 Gersthofen,
frh. Priesenitz
Sokoluk, Elisabeth, Rabenkopfstr. 8, 81545 München, am 31. 08.
Lukes, Gertrud, Hilblestr. 4, 80636 München, am 3. 10.
Haas, Herta, Silberstreifen 5, 76287 Rheinstetten, am 21. 09.
Havlik, Silvia, Lindenstr. 12, 73061 Ebersbach, am 23. 09.
Schwihalek, Willy, Gollernstr. 31, 73733 Esslingen, am 2. 09.
Fuxa, Mathäus, Rosenhof 6, 74889 Sinsheim, am 14. 09.,
frh. Morbes
Samstag, Ernst, Maisachstr. 27, 82282 Aufkirchen, am 3. 09.,
frh. Mödritz
Frost, Inge, Sebaldplatz 4,
73525 Schwäbisch Gmünd z.Zt. England, am 6. 09.
Mannsbarth, Erna, Hohenstaufenring 4, 85586 Poing, am 1. 10.
Ottich, Robert, Schießstättstr. 16, 80339 München, am 22. 09.
Weithofer, Erika, Waldenbühlweg 3, 73072 Donzdorf,
am 28. 10., frh. Mödritz
Holz, Alois, Hauptstr. 23, 75032 Mühlbach,
am 20. 09., frh. Mödritz
180
78.:
77.:
75.:
72.:
71.:
68.:
61.:
Polzer, Marie, von­ Ravenstein­Weg 10,
89160 Dornstadt­Tomerdingen, frh. Priesenitz
Kettel geb. Taborsky, Edeltraut, Otto­Konz­Str.7,
73733 Esslingen, am 2. 09.
Wystrcil geb. Wirwas, Brigitte, Bolzstr. 38,
74321 Bietighem­Bissingen, am 26. 09.
Zöger geb. Butschek, Brigitte, Schweinheimer Str. 25,
53881 Euskirchen, am 9. 10.
Grimm, Rosa, Wermeshöferstr. 17, 74706 Osterburken,
frh. Priesenitz
Herrmann, Horst, Aalen­Waldhausen, am 6. 08.
Braun, Johann, Asternweg 3, 73642 Welzheim, am 27. 09.
Schwarz, Helene, Bischof­Keppler­Str. 4/1,
73525 Schwäbisch Gmünd, am 18. 08.
Kinauer, Erna, Ebertstr. 12, 89537 Giengen,
am 29. 09., frh. Mödritz
Wolfram, Hannelore, Füssener Str. 11, 81476 München, am 20. 08.
Schwarzer, Hannelore, Bonner Str. 19, 80804 München, am 14. 09.
Webinger, Erika, Heubachstr. 11, 73092 Heiningen, am 20. 09.
Grübl, Hannelore, Ebereschenweg 22,
73333 Gingen/Fils, am 11. 10.
Taborsky, Willy, Goethestr. 5, 74360 Ilsfeld, am 15. 08.
Eckert geb. Ehrenberger, Christel, Wiesenstr. 3,
74918 Angelbachtal, am 21. 09., frh. Morbes
Geburtstage die schon früher erscheinen sollten, jedoch zu spät zur
Kenntnis kamen:
93.: Kellner, Johann, Rosenweg 23, 85774 Unterföhring,
am 16. 06., frh. Morbes
87.: Stahl geb. Pavelka, Hilde, Lenzhalde, 70806 Kornwestheim,
am 7. 07., frh. Morbes
Koschabek, Helene, Allee 9, 74933 Neidenstein, am 15.06.
79.: Heinisch, Friedrich, Fliederweg 3, 89150 Laichingen,
am 29. 06., frh. Morbes
65.: Duchon, Kurt, Calvinstr. 15, 68229 Mannheim,
am 28. 07., frh.Morbes
181
58.: Barth, Bernhard, Biddersbacher Hof, 74931 Lobbach,
am 18. 06., frh. Morbes
Allen Geburtstagskindern wünscht der Brünner Heimatbote Glück und
Gesundheit, damit sie noch viele schöne Tage im Kreise ihrer Lieben
erleben können!
Todesfälle:
Chwalkowsky, Walter,
* 10. 09. 1928 ­ † 21. 04. 2010, frh. Mödritz
Dörner geb. Klitschnik, Rosa,
Untere Sonnenhalde 21, Tauberbischofsheim,
* 1934 ­ † 18. 06. 2011, frh. Morbes
Hanny geb. Lochmann, Luise, A­ 2120 Wolkersdorf,
* 26. 05. 1927 ­ † 3. 07. 2011, frh. Mödritz
Jakobeit geb. Schatral, 74544 Michelbach,
* 23. 07. 1928 ­ † 18. 06. 2011, frh. Mödritz
Janaczek, Friedrich Dr., Voitstr. 4, 80637 München,
* 18. 07. 1918 ­ † 25. 04. 2011
Kunetka, Luise, Königsbrunner Str. 39 a, 86179 Augsburg,
* 20. 05. 1918 – † 2. 08. 2010
Mayer geb. Kubik, Gerti, 89537 Giengen,
* 30. 07. 1920 ­ † 28. 06.2011, frh. Mödritz
Streit, Egon Dr. Fasanenstr. 24, 85591 Vaterstetten,
* 16. 06. 1911 ­ † 14. 06. 2011 (2 Tage vor dem 100. Geburtstag)
182
Helmut Schneider
Dr.Ing., Regierungsbaudirektor
Kulturpreisträger der BRUNA
hat uns im 93. Lebensjahr verlassen.
Er hat ein gesegnetes Alter erreicht und solange seine Kraft reichte
hat er sie unserem Heimatverband als stellvertretender Bundesvor­
sitzender und als Kulturreferent zur Verfügung gestellt. Kaum eine
Sitzung des Bundesvorstandes, an der er nicht teilnahm.
Im Jahre 1998 verlieh ihm die BRUNA ihren Kulturpreis. Das war ein
kleiner und bescheidener Dank für seine vielfältigen Aktivitäten. Die
BRUNA würdigte dabei neben anderem seine Dokumentation „1000
Jahre Deutsche und Tschechen in Böhmen und Mähren“, seine Mitar­
beit an den Dokumentationen „Brünner Köpfe“, „Lexikon Bedeuten­
der Brünner Deutscher“ und an der Dokumentation über den
Brünner Todesmarsch.
Seinen Aktivitäten ist der Entwurf des Weißen Marterl zu verdanken,
das als Nachbildung des Brünner Originales heute in der Patenstadt
Schwäbisch Gmünd steht. Auch die redaktionelle Bearbeitung des
Buches von Dora Müller „Die Wintererreise in die Brünner Sprachin­
sel 1975.“ nahm er vor. Darüber hinaus befasste er sich in zahlreichen
Referaten mit der Geschichte unserer Heimatstadt. Er widmete sich
so der Erhaltung unseres heimatlichen Kulturgutes und der Überlie­
ferung der besonderen gesellschaftlichen und strukturellen Eigenhei­
ten des Brünner Deutschtums, wie es uns in der BRUNA­ Satzung
aufgegeben ist.
Dr. Schneider war immer eine verlässliche und uneigennützige Stütze
der Bundesvorsitzenden der BRUNA. Von der Stadt Brünn eingela­
den, weilte er mit mir und mit Paul Lochmann 1993 als offizieller Ver­
treter der BRUNA bei der 750­Jahrfeier der Stadt Brünn.
Sein Studium begann er an der Deutschen Technischen Hochschule
in Brünn. Nach dem Wehrdienst beendete er es an der Technischen
Hochschule in Stuttgart und wurde dort im Jahre 1961 zum Doktor­
Ingenieur promoviert.
Nun, da wir Abschied nehmen müssen, können wir Dr. Helmut
Schneider nur danken für seinen Einsatz für das Deutsche Brünn.
Wir werden unserem verdienten Landsmann ein bleibendes und eh­
rendes Gedenken bewahren.
Karl Walter Ziegler
183
Aus dem Verbandsleben
BRUNA Remstalkreis
Am 29. Mai feierten die Mitglieder der BRUNA Remstal­
kreis nachträglich das Mutter­ und Vatertagsfest. Alle wa­
ren zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Der Vorsitzende,
Ldm. Erich Wenzel, begrüßte die Anwesenden und wies
auf das bevorstehende Pfingstfest hin. In Schorndorf ist
das katholische Kirchengebäude dem Hl. Geist geweiht, sodass an die­
sem Pfingstfest das Patroziniumsfest gefeiert wird. Im Jahre 1946 ka­
men überwiegend katholische Heimatvertriebene nach Schorndorf,
sodass nach einigen Jahren das kleine Kirchlein für die Gläubigen
nicht mehr ausreichte. Es wurde eine größere Kirche gebaut und dem
Hl. Geist geweiht. Dabei erinnerte Erich Wenzel an den damaligen
Stadtpfarrer Krahmer, der viel für die Integration der Vertriebenen,
vor allem der Jugend, getan hatte. Dieser Pfarrer ist einigen von uns
noch in guter Erinnerung und es wurden lustige Begebenheiten aus
dieser Zeit erzählt. Neben der angeregten Unterhaltung gedachten wir
auch unserer kranken Landsleute, wie an unseren Ehrenvorsitzenden,
Ldm. Karl Walter Ziegler. Wir wünschten allen gute Besserung und
angenehme Tage.
Mit heimatlichem Gruß
BRUNA Kreisverband München
Am 27. Mai 2011 traf sich der harte Kern der BRUNA München zum
zweimonatlichen Beisammensein im Rhaetenhaus.
Die Vorsitzende, Frau Walz, begrüßte die Gäste und verlas nach einem
kurzen Gedenken an die in der letzten Zeit verstorbenen Mitglieder
die Geburtstags­liste.
Herr Hanak berichtete über die Bundesversammlung in Stuttgart und
die letzte Brünnreise, die Dank seiner hervorragenden Organisation
wieder ein voller Erfolg geworden war. Die geplante Sommerreise der
BRUNA München in das Altmühltal fand einen unerwartet großen
184
Anklang, so daß über eine Erhöhung der vorgesehenen Plätze nachge­
dacht werden muß.
Frau Walz und Herr Hauswirth trugen noch einige Gedichte vor, ehe
der Nachmittag nach lebhafter Unterhaltung endete.
Die Arbeit der Münchner BRUNA war in letzter Zeit von einer Reihe
von Aktivitäten bestimmt.
Am Sonntag dem 15. Mai fand in der vollbesetzten Wieskirche bei
Freising ein Gedenkgottesdienst für die beim Brünner Todesmarsch
ums Leben gekommenen deutschen Bewohner Brünns statt. Der Wies­
kurat Dr. Brugger erinnerte daran, dass nicht nur von Deutschen Ver­
brechen verübt worden sind und gedachte während der Messe der
Opfer der Vertreibung. Der Gottesdienst wurde von der Schubert­
Messe begleitet. Es war ein Erlebnis, wieder einmal die altvertrauten
Klänge zu hören.
Nach der Messe traf sich ein kleiner Kreis im „Wiesstadel“ zum ge­
mütlichen Beisammensein, wobei auch Kontakte zu der Sudetendeut­
schen Landsmannschaft in Freising und Moosburg geknüpft werden
konnten.
Am 21.5. statteten wir der SL Moosburg einen Besuch ab, wo wir ei­
nem Vortrag über Erbrecht und Vorsorge beiwohnten. Anschließend
hatten wir Gelegenheit das Hodschaker Heimatmuseum im Haus der
Heimat in Moosburg zu besichtigen. Ein wirklich sehenswertes und
mit viel Liebe gestaltetes Museum. Neben den schönen Trachten be­
eindruckte besonders die Gedenkwand mit den Namen der von Parti­
sanen umgebrachten deutschen Bewohner.
Im Seniorenheim von Zolling hielten wir einen mit großem Interesse
aufgenommenen Vortrag über die Flucht aus Brünn, die Rückkehr
und den anschließenden Todesmarsch. Leider sind unsere Bemühun­
gen, auch die jüngere Generation über die Geschehnisse von 1945 zu
informieren, bisher wenig erfolgreich geblieben.
Hans Hauswirth
Am 22. Juli trafen wir uns in den bewährten Räumen im Rhaetenhaus.
Das April­Sommerwetter zwang uns auf den Biergarten zu verzichten
und im Hause zu bleiben. Dafür war der Besuch erfreulich hoch, an
die dreißig Freunde hatten sich aufgerafft zu kommen, was die Vorsit­
zende, Frau Walz, bei der Eröffnung und Begrüßung erfreut feststellte
bevor sie die Geburtstage bekannt gab. Zwei Betroffene waren anwe­
185
send und bekamen, verbunden mit den besten Wünschen auch ihren
Applaus.
Herr Hauswirth gab dann Einzelheiten zum traditionellen Sommer­
ausflug bekannt, der diesmal per Bus und Schiff das Altmühltal zum
Ziele hat. Anschließend berichtete Herr Schmidt über die Hauptkund­
gebung am Sudetendeutschen Tag in Augsburg und Herr Gabrisch er­
gänzte mit Einzelheiten aus der politischen, auch der tschechischen
Landschaft. So der in Augsburg ausgesprochene Hinweis auf den Be­
such der englischen Königin in Irland, die sich nicht zu schade war
die Fehler der englischen Besatzungszeit zu erwähnen, dort verbun­
den mit der Frage, ob dies nicht auch dem tschechischen Präsidenten
möglich wäre. Die wütenden Reaktionen aus Prag wurden auch er­
wähnt. Eine rege Diskussion war die Folge, die sich auch der eklatan­
ten Fehler der bundes­deutschen Politik (im Zusammenhang mit dem
Nachbarschaftsvertrag) annahm. Die weitgehende Unkenntnis der
verantwortlichen deutschen Politiker über das Ausland­ Deutschtum
hatte dort zu völlig unakzeptablen Zugeständnissen geführt.
Herr Fritsch erwähnte eine für den Spätherbst im Sudetendeutschen
Haus geplante Ausstellung und Dr. Pillwein berichtet über die Eröff­
nung der derzeitigen Ausstellung des Jüdischen Museums Prag über
die “Verschwundenen Nachbarn“, deren Besuch empfohlen werden
kann.
Es war wie immer eine ergiebige Zusammenkunft, die sicher die meis­
ten mit Zufriedenheit entließ.
HH
Heimatnachmittag am Samstag den 14.05.2011
Bei unserem heutigen Heimattreffen gestalteten wir ein Muttertags­
programm mit einfühlsam vorgetragenen Gedichten und frühlings­
haften Liedern, was stimmungsvolle Atmosphäre auslöste und von
unseren Landsleuten freudigst mitgesungen wurde. Für das leibliche
Wohl wurde mit köstlichen Torten, Kaffee, Brötchen und einem guten
Glaserl Wein gesorgt.
186
Im Böhmerwaldmuseum in 1030 Wien, Ungargasse 3 wurde die Son­
derausstellung Karlsbad – Altösterreichischer Kurort zwischen Erzge­
birge und Kaiserwald am 07. Mai 2011 eröffnet. Die Ausstellung ist bis
April 2012, jeden Sonntag von 09:00 – 12:00 Uhr zu besichtigen. Eben­
falls begleitet das Böhmerwaldmuseum eine Busreise unter dem Titel
„Zu den verschwundenen Dörfern“ vom 19.08.­21.08.2011. Abfahrt von
Wien nach Linz über Budweis, Krummau und Gratzen. Man wird ei­
nige der fast verschwundenen Dörfer sehen und kommt in das roman­
tische Wittingau, nach Zlabings, eine der schönsten Städte dieser
Region, Znaim und abschließend Retz. Eine neue Ausstellung ist Egon
Schiele, dem zentralen Künstler der österreichischen Moderne und
auch seinen Anfängen bis 30. Oktober 2011 im Egon Schiele Museum,
in seiner Geburtsstadt Tulln gewidmet. Seine Mutter stammte aus
Krummau, wo er auch einige Zeit lebte. Wir erinnerten an den 62. Su­
detendeutschen Tag am 11. & 12.06.2011 zu Pfingsten in Augsburg.
Bernd Posselt, Europaabgeordneter und Sprecher der Sudetendeut­
schen Volksgruppe wird beim Sudetendeutschen Tag in Augsburg
den Europäischen Karlspreis 2011 der Sudetendeutschen Landsmann­
schaft an den ehemaligen Staatspräsidenten der Slowakischen Repu­
blik, Rudolf Schuster, verleihen. Am Samstag den 18.06.2011 ist unser
letzter Heimatnachmittag vor der Sommerpause und wir hoffen trotz
Urlaubszeit auf zahlreiches Kommen. Wie jedes Jahr findet am Fron­
leichnamstag – Donnerstag den 23.06.2011 unsere Gräberfahrt im Ge­
denken an den Brünner Todesmarsch statt. Wer Interesse hat daran
teilzunehmen, den möchten wir höflichst darauf hinweisen, dass die
Mitfahrt nur mit eigenem PKW möglich wäre. Für etwaige Rückfragen
stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung unter der Telefonnummer:
0676 374­33­62 (abends ab 18:00 Uhr).
Heimatnachmittag am Samstag den 18.06.2011
An unserem letzten Heimatnachmittag vor der Sommerpause haben
sich leider nur mehr wenige Landsleute eingefunden, da schon einige
unserer Mitglieder auf Urlaub sind. Beim 62. Sudetendeutschen Tag
zu Pfingsten in Augsburg wurde von Bernd Posselt, CSU ­ Europaab­
geordneter und Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe der Eu­
ropäische Karlspreis 2011 der Sudetendeutschen Landsmannschaft an
den ehemaligen Staatspräsidenten der Slowakischen Republik, Rudolf
Schuster, verliehen. Rudolf Schuster setzte sich für die Versöhnung der
Völker und Volksgruppen in Mitteleuropa ein und ist deshalb als Kar­
patendeutscher vom slowakischen Volk zum Staatspräsidenten ge­
187
wählt worden. Als erfolgreicher Oberbürgermeister von Kaschau
(Košice) vermittelte er zwischen Ungarn, Slowaken, Deutschen und
Ruthenen in diesem Teil Mitteleuropas, so begründete der Sprecher
Bernd Posselt. Weitere Festreden hielten der bayrische Ministerpräsi­
dent Horst Seehofer und der SL – Bundesvorsitzende Franz Pany un­
ter dem diesjährigen Motto des Sudetendeutschen Tages: „Dialog und
Wahrheit – Nachbarschaft gestalten“. Wir möchten nochmals darauf
hinweisen, dass im Böhmerwald Museum die Sonderausstellung über
Karlsbad – Altösterreichischer Kurort zwischen Erzgebirge und Kai­
serwald bis April 2012 in 1030 Wien, Ungargasse 3, jeden Sonntag von
09:00­12:00Uhr zu besichtigen ist. Die österreichische Nationalbiblio­
thek lädt zu einer Ausstellung über Altösterreich – Menschen – Län­
der und Völker in der Habsburgermonarchie, eine beeindruckende
Bilderreise durch die Geschichte. Die österreichisch – ungarische
Monarchie stellte den letzten großen Versuch dar, alle Länder und
Völkerstämme der Monarchie gleichwertig zu präsentieren. Zum Bei­
spiel ist ein Bild von Eduard Gurk, Böhmen „Carlsbad Promenade auf
der alten und neuen Wiesengasse“ um das Jahr 1825 zu sehen. Die
Öffnungszeiten sind Dienstag – Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr, Donnerstag
10:00 – 21:00 Uhr, die Ausstellung läuft noch bis 30. Oktober 2011. Am
Donnerstag den 23.06.2011 ­ Fronleichnamstag fand unsere Gräber­
fahrt im Gedenken an die Opfer des Brünner Todesmarsches zu den
Massengräbern entlang der Brünner Straße statt. Am Sonntag den
26.06.2011 war das Kreuzbergtreffen der Südmährer in Kleinschwein­
barth, die Festmesse am Kreuzberg hielt Bischofsvikar Prälat Karl
Rühringer, Kundgebung mit Verleihung des Ehrenbriefes des SLR an
Alt­Landeshauptmann HR Siegfried Ludwig, anschließend Südmäh­
rer Kirtag beim Dorfwirt. Das 63. Bundestreffen der Südmährer in
Geislingen / Steige ist im Sommer am 30. und 31.07.2011. Wie alljähr­
lich ist Sonntag den 14.08.2011 ab 09:30Uhr der Südmährer Kirtag in
Niedersulz im Weinviertel. Der Sudetendeutsche Heimattag in Wien
am Samstag den 17.09.2011 im „Haus der Heimat“ mit einer Lesung
von Erika Örtel aus Gablonz und am Sonntag den 18.09.2011 in Klos­
terneuburg mit feierlichen Hochamt in der Stiftskirche, Fest­ und
Trachtenzug zum Sudetendeutschen Platz, Totengedenken mit Dkfm.
Hans­Günter Grech und Kundgebung in der Babenbergerhalle. Die
Festrede zum Thema „Die Wahrheit siegt – Pravda Vìtězí“ hält der
3. Nationalratspräsident Mag. Dr. Martin Graf. Festabzeichen für den
Heimattag in Wien und Klosterneuburg sind bei der „BRUNA“ um
188
€ 5,­ erhältlich. Der Komponist Alexander Blechinger gibt ein Konzert
am Donnerstag den 29.09.2011 um 19:30 Uhr im „Haus der Heimat“.
Unser erster Heimatnachmittag ist am Samstag den 08.10.2011 und wir
freuen uns, Sie im Herbst wieder zahlreich begrüßen zu dürfen. Wir
hoffen, dass Sie eine der angeführten Veranstaltungen oder Ausstel­
lungen besuchen werden. Der Vorstand der BRUNA – Wien wünscht
Ihnen einen schönen erholsamen Sommer.
Obfrau:
Schriftführerin:
Ulrike Tumberger
ChristianeTumberger
BRUNA Kreisverband Göppingen
Statt den Monatsberichten
Zusammenkünfte 2010 bekannt:
geben
wir
die
Themen
der
Januar:
Vortrag: „Wiener Küche­Böhmische Küche“
Geschichtl. literarisch aufbereitet
Februar: Film „Dubai“ mit Kurzvortrag über ARABIEN
März:
Referat: ARABIEN das Land der
Fatamorgana­ Tausend­undeiner Nacht,
des Kaffees und der Baumwolle
April:
Jahreshauptersammlung; anschl.Kurzvortrag
über „Böhmisches Glas“, mit Diaschau
Mai:
Vortrag: „Iglau und Gustav Mahler“;
mit musikal.Kostproben
aus „Des Knaben Wunderhorn“
Juni:
Lesung aus „Blühendes Mährerland“
von Reinhard Pozorny
Sept.:
„Spaziergang durch Brünn“ – Film von
Ldm.Horst Morawek
Okt.:
„Kirchweihsonntag“ mit Ehrung
langjähriger Mitglieder
Nov.:
Vortrag : „St.Martin“ ­ sein Leben und Volksbräuche –
Martiniritt und das Martinigans­Essen
Dez.:
Traditioneller „Nikolo­ Nachmittag“
(Die Red. entschuldigt sich dafür, daß die für Heft 2­2011 vorgesehene
Veröffentlichung wegen eines technischen Versehens unterblieb.)
189
Deutsche Sprachinselorte bei Brünn, e. V.
Ortsgemeinschaft Mödritz
Das Mödritzer­ Treffen am 18. Juni 2011
Das Mödritzer Treffen 2011 fand wieder in Stetten am Heuchelberg
statt. Über 50 Personen folgten der Einladung. „Maritschi“ Weiner mit
ihrer Familie hatten alles gut vorbereitet. Ihre beiden Töchter Irmtraud
und Monika hatten, zusammen mit Marianne Piller ein buntes Pro­
gramm zusammengestellt. Schon beim Eintreffen der ersten Mödritzer
war zu spüren, dass sich alle auf ein geselliges Beisammensein freu­
ten.
Herbert Kinauer, Vorsitzender der Ortsgemeinschaft Mödritz, begrüß­
te zunächst die erwartungsfrohen Teilnehmer aus nah und fern. Er ge­
dachte auch derer, die aus Alters­ und Gesundheitsgründen nicht
dabei sein konnten und derer, die aus den Reihen der Mödritzer ver­
schieden waren. 66 Jahre nach der Vertreibung ist es nicht selbst ver­
ständlich, dass die Ortsgemeinschaft noch zusammenhält. Der Beweis
dafür, dass sich Mödritz nicht aus den Herzen verdrängen lässt, zeigt
das heutige Beisammensein.
In diesem Jahr wurde Mödritz zweimal besucht. Anfang April fuhr
ein Bus mit CDU­Mitgliedern aus Erbach in die alte Heimat. Vom 6.­
9.Mai machte sich eine Abordnung des Erbacher Gemeiderates, mit
dem neuen Erbacher Bürgermeister an der Spitze, auf den Weg nach
Mödritz. Da Mödritz auch das 870jährige Stadtjubiläum feierte, wur­
den gleich Kontakte Mödritz/Erbach geknüpft. Marianne Piller nahm
an beiden Besuchen teil und berichtete recht positiv darüber.
Nach dem gemeinsamen Essen, führte Marianne Piller durch das wei­
tere Programm. Es wurden heimatliche Lieder gesungen. Ein Gedicht
von Kathi Müller(Weiner), in Mundart (baurasch), brachte viel Erhei­
terung in den Saal. Mathias Weigel führte ein Video vom letzten Tref­
fen vor und zeigte auch historische Bilder.
Die Stunden vergingen wie im Flug, natürlich war die Zeit zum Aus­
tausch von Erinnerungen wieder einmal zu kurz, und es war Zeit zum
Abschiednehmen geworden. Herbert Kinauer dankte allen die zum
Gelingen des Treffens beigeholfen haben. Auf die Frage: „Soll nächstes
190
Vorne Links: Franz Weiner (88 Jahre)
Kathi Müller bei Gedichtvortrag
Der Jahrgang 1931 (die 80ziger)
Rege Gespräche über die Heimat
Jahr wieder ein Treffen stattfinden“, gab es ein vielstimmiges „Ja“. Mit
den Liedern „Wahre Freundschaft“ und „Kein schöner Land“ endeten
die harmonischen Stunden.
Viele schöne Sommertage wünscht allen Mödritzern, Erbachern, Wol­
kersdorfern, Freunden und Bekannten
Euer Herbert Kinauer
Mödritz hat einen schweren Verlust erlitten
Luise Hanny geb. Lochmann
unsere Heimaträtin,
ist am 03.07.2011 im
85. Lebensjahr verstorben.
Wir haben in ihr eine treue Mödritzerin verloren
und danken ihr für ihre Liebe und Treue zur Heimat.
Die ewige Ruhe sei ihr vergönnt.
Wir werden ihr Andenken in Ehren bewahren.
Der Heimatrat Mödritz
191
Verantwortlich für Geburtstagslisten:
Thomas Schnirch, Uhlandstr. 45, D­73092
Heiningen, Ruf und Fax: (0761) 41523.
e­Mail: ThomasSchnirch@online.de
Herausgeber:
BRUNA Heimatverband der Brünner e. V.
Bundesvorsitzender:
Dr. Rudolf Landrock,
Venantiusstraße 12, 53125 Bonn,
Ruf: (0228) 25 12 94, Funk: (0177) 8 99 32 89,
e­mail: Rudolf.Landrock@gmx.de
Internet: http://www.bruenn.eu
Redaktion und Anzeigen:
Gerd Hanak, Tábor 30a, CZ­60200 Brno,
Ruf: 00420­541236985, Fax: 00420­541236986
BHB­Redaktion@Bruenn.eu
Erscheinungsweise zweimonatlich.
Druck: Druck­ u. Medienzentrum Gerlingen
Vertrieb, Adressverwaltung, Bestellungen,
Abbestellungen: Rotraut Pfaff,
Silcherstr. 101a, 73614 Schorndorf
Ruf: 07181­73881
Fax: 07181­73881
bhb­versand@live.de
Der BHB­Bezug kostet jährlich € 23,­­.
Zahlungen auf das Konto:
BRUNA­Referat BHB, Postbank Stuttgart,
Kto.­Nr. 134 024­705 (BLZ 600 100 70).
Für Zahlungen aus Österreich und anderen
€uro­Staaten:
IBAN DE67 600 100 700 134 024 705
BIC PBNKDEFF