"Netzwerk Ältere Migrant/innen" in Kiel-Gaarden
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"Netzwerk Ältere Migrant/innen" in Kiel-Gaarden
Abschlussbericht des Projektes NETZWERK ÄLTERE MIGRANTINNEN in Kiel-Gaarden Impressum Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. Interkulturelle Arbeit Sibeliusweg 4, 24109 Kiel Tel. +49 431 / 5114 - 350, Fax +49 431 / 5114 - 370 E-Mail: migration@awo-sh.de, Internet: www.awo-sh.de www.naem-kiel.de bis 31.12.2012 Landesverband Schleswig-Holstein e. V. Verantwortlich: Michael Treiber Texte: Ali Ustalar, Barbara Striedieck, Kirsten Levsen, Günay Turan, Özlem Ünsal, Rita Erlemann, Lidia Pfeifer Gestaltung: De Pedro Werbeagentur Hamburg Auflage: 1.000 Kiel, März 2012 Laufzeit des Projektes in Kiel-Gaarden: 01.01.2009 bis 31.03.2012 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Inhalt 1.0 Vorwort Seite 03-04 2.0 Gesamtstatistik Seite 05 3.0 Arbeiterwohlfahrt Landesverband S – H e. V. Seite 06 4.0 Beschreibung „Netzwerk ältere MigrantInnen in Gaarden“ 5.0 4.1 Projektförderung und Projektträger Seite 07 4.2 Projektpartner Seite 07 4.3 Kooperationspartner Seite 07 4.4 Projektbeschreibung Seite 08 4.5 Seite 08 Ziele Module 5.1 Modul 1 Seite 09-13 5.2 Modul 2 Seite 14-15 5.3 Modul 3 Seite 16-18 5.4 Modul 4 Seite 19 5.5 Modul 5 Seite 20 5.6 Modul 6 5.6.1 Inhalt Seite 21 5.6.2 Konzept – Sozialraum Gaarden Seite 21-23 5.6.3 Projektphasen Seite 24-30 5.6.4 Teilnehmerprofile Seite 31-34 5.6.5 Seite 35-69 Schulungen / Stundenkonzepte 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Seite 70-92 7.0 Schlusswort Seite 93 02 03 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 1.0 Vorwort Das „Netzwerk ältere Migrantinnen und Migranten“ wurde seit November 2007 als fach- und trägerübergreifendes Projekt für die Kieler Stadtteile Gaarden und Mettenhof initiiert, geplant und durchgeführt. Im Stadtteil Mettenhof endete das Projekt nach zweijähriger Laufzeit zum 31.12.2010, in Kiel - Gaarden endet das Projekt zum 31.3.2012. Ausgangspunkt für die Projektentwicklung war die Lebenssituation älterer Migrantinnen und Migranten und deren Zugang zu den Einrichtungen der Altenhilfe in der Landeshauptstadt Kiel. Nach wie vor haben viele Migrantinnen und Migranten wenige Kenntnisse über die Angebote des deutschen Altenhilfesystems, und die Einrichtungen der Altenhilfe haben wenig Kenntnis über die Bedürfnisse von Zugewanderten. Interkulturell geöffnete Einrichtungen mit entsprechenden Konzepten sind selten und die Ängste der Zugewanderten, sich mit dem eigenen Altwerden auseinander zu setzen, sind mindestens so verbreitet wie unter den Einheimischen. Migrantenfamilien fühlen sich zunehmend überfordert, ihre alt gewordenen Familienmitglieder entsprechend den Traditionen zu Hause adäquat zu versorgen. Bei der Projektkonzeption war schnell klar, dass kein Akteur sich diesem Thema widmen kann, ohne zusätzliche Personalressourcen zu akquirieren und neben Einrichtungen der Migrationsarbeit auch die Einrichtungen der Altenhilfe mit ins Boot zu holen. Ab November 2007 luden die Arbeiterwohlfahrt SchleswigHolstein und die Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein deshalb interessierte Verbände, Vereine und Einzelpersonen ein, sich zusammen zu schließen und sich mit dem „Netzwerk ältere MigrantInnen Kiel-Gaarden und Kiel-Mettenhof“ an einer Ausschreibung der Stadt Kiel für innovative Modellvorhaben im Rahmen des Bund-Länder-Programms „Soziale Stadt“ in den genannten Stadtteilen zu bewerben. Die interessierten Träger entwickelten für beide Stadtteile modulare Angebote, die in unterschiedlichen Trägerkonstellationen umgesetzt werden sollten. Durch das Erfordernis, das kommunale Drittel der Gesamtkosten des Projekts selbst zu erbringen, waren hier umfangreiche Abstimmungen und Berechnungen notwendig. Klar war, dass in jedem Stadtteil eine 0,5 Stelle für Koordination, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit und zentral eine 0,5 Stelle für Verwaltung eingerichtet werden sollten. Deren Personal- und Sachkosten müssen von allen beteiligten Partnern über Eigenmittel im Rahmen der Projektmodule eingebracht werden. Diese Eigenmittel konnten über Sach- oder Personalkosten oder Ehrenamtliche Arbeit, die mit 10,- € / Std. berechnet wird, nachgewiesen werden. Die enge inhaltliche und finanzielle Verflechtung der Projektpartner erforderte viel Disziplin der Beteiligten, denn das ganze Netzwerk funktionierte nur, wenn die einzelnen Partner ihre Angebote entsprechend der Planungen realisierten. Bei Wegfall eines Moduls waren alle Partner auch finanziell betroffen und mussten entsprechende Ausgleichszahlungen an das Netzwerk leisten. Da die Projektverwaltung beim AWO Landesverband - Interkulturelle Arbeitlag, übernahm der AWO Landesverband S-H e.V. die Projektträgerschaft für das gesamte Netzwerk. Zur Projektsteuerung wurde eine monatlich tagende Steuerungsgruppe mit Vertretern aller Partner, den Koordinatoren und der Verwaltung implementiert. Beide Projekte beinhalteten vielfältige Angebote zur Information Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden älterer Migrantinnen und Migranten und ihrer Familienangehörigen und förderten die interkulturelle Öffnung der Altenhilfeeinrichtungen beider Stadtteile. Hervor zu heben sind die Entwicklung muttersprachlicher Materialien in Russisch und Türkisch zum Gedächtnistraining von älteren Migrantinnen und Migranten, v.a. mit beginnender Demenz. Durch die Nominierung des Projekts im Rahmen des Europäischen Städtewettbewerbs „ELAC for migrants elders“ (Good practice von Städten und Gemeinden in Europa für und mit älteren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte) wurden wir in unserem innovativem Ansatz gewürdigt und bestätigt. Da die Laufzeit des Modellvorhabens in Kiel-Gaarden zum 31.3.2012 endet, legen die Träger hiermit eine Auswertung und Bilanz des „Netzwerks ältere MigrantInnen Kiel-Gaarden“ vor und freuen sich über kritische und konstruktive Rückmeldung unter www.naem-kiel.de Wir danken allen Projektpartnern und Unterstützern und den vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die gute Zusammenarbeit und das große Engagement an diesem umfangreichen Projekt. Unser besonderer Dank gilt der Projektkoordination in Gaarden, zu Beginn Ayse Yaprak und später Ali Ustalar sowie dem Projektverwalter Bastian Otte, der nie den Überblick verlor. Weiterhin danken wir dem Innenministerium des Landes SchleswigHolstein und der Landeshauptstadt Kiel, die dieses Projekt im Rahmen des Programms „Die Soziale Stadt“ gefördert und unterstützt haben. Michael Treiber AWO - Interkulturelle Arbeit im März 2012 04 05 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 2.0 Gesamtstatistik Mit dem Projekt erreichte Personen: Im Rahmen des Projektes Kiel-Gaarden wurden vom 01.01.2009 bis 31.03.2012 insgesamt 746 Personen erreicht, davon 530 Frauen und 216 Männer. Einzelstatistiken können den einzelnen Modulen entnommen werden. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 06 3.0 Arbeiterwohlfahrt Landesverband S-H e. V. Arbeiterwohlfahrt Landesverband S – H e. V. Steuerungsgruppe Hr. Treiber, Hr. Springer, Hr. Ustalar, Fr. Levsen, Fr. Meiners, Fr. Wagner, Fr. Pfeifer, Hr. Otte, Hr. Fretschner Projektkoordinator Gaarden Hr. Ustalar Projektverwaltung Hr. Otte Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 DRK LV S-H e.V. Fr. Levsen TGS-H e. V. Hr. Ustalar AWO KV IC-Ost, Fr. Turan, Fr. Ünsal AWO LV S-H e.V. Fr. Pfeifer DRK LV S-H e.V Fr. Lucassen AWO KV Fr. Striedieck TGS-H e. V. Hr. Ustalar Paritätische Pflege S-H gGmbH Fr. Alivanoglu TGS-H e. V. Hr. Ustalar AWO S-H UB Pflege gGmbH Fr. Wagner AWO S-H UB Pflege gGmbH Fr. Pfeifer AWO Beratungsstelle Demenz und Pflege Fr. Erlemann AWO LV S-H e.V. Fr. Wagner AWO KV IC-Ost Fr. Turan Fr. Ünsal TGS-H e. V. Hr. Ustalar AWO LV S-H e.V. Fr. Pfeifer Projektkoordinatorin Mettenhof Fr. Wagner Modul 1 Modul 2 Modul 3 Modul 4 Modul 5 Modul 6 AWO LV S-H e.V. TGS-H e. V. AWO LV S-H e.V. AWO S-H UB Pflege gGmbH DRK LV S-H e.V. AWO S-H UB Pflege gGmbH AWO S-H UB Pflege g GMBH Paritätische Pflege S-H gGmbH TGS-H e. V. AWO LV S-H e.V. TGS-H e. V. TGS-H e. V. AWO S-H UB Pflege gGmbH AWO S-H UB Pflege gGmbH AWO S-H UB-Pflege gGmbH Hr. Springer TGS-H Hr. Küccükkaraca DRK LV S-H e.V. Fr. Levsen Paritätischer S.–H. Fr. Meiners AWO Beratungsstelle Demenz und Pflege Fr. Erlemann Paritätischer S-H Fr. Meiners AWO KV Fr. Striedieck/Fr. Turan Paritätische Pflege S-H gGmbH Fr. Aliwanoglou AWO S-H UB Pflege gGmbH Paritätischer S.-H. 07 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 4.0 Beschreibung „Netzwerk ältere MigrantInnen in Gaarden“ 4.1 Projektförderung und Projektträger In der Landeshauptstadt Kiel wurde vom 01.01.2009 bis zum 31.03.2012 das Projekt „Netzwerk älterere MigrantInnen“ im Stadtteil Gaarden mit Unterstützung von Fördermitteln des Bund-Länderprogramms „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ durchgeführt. Das Projekt war ein Kooperationsprojekt verschiedener Institutionen, die in der Altenhilfe und der Migrationsarbeit tätig sind. Projektträger war der AWO Landesverband Schleswig-Holstein e.V. 4.2 Projektpartner Die direkt am Projekt beteiligten Partner, die in verschiedenen Konstellationen im Netzwerk arbeiteten, waren: • AWO Landesverband S-H e.V. / Zentrum für interkulturelle Konzepte, Projektentwicklung und Beratung • AWO Kreisverband Kiel e.V. / Bereich offene Altenarbeit • AWO S-H gGmbH Unternehmensbereich Pflege / Kieler Servicehäuser der AWO • AWO Pflege gGmbH / Beratungsstelle Demenz und Pflege • DRK Landesverband S-H e.V. • Der Paritätische S-H e.V. • Paritätische Pflege S-H gGmbH • Türkische Gemeinde in S-H e.V. Um die trägerübergreifende Arbeit zu strukturieren und sich auf eine intensive Kooperation vorzubereiten, wurde am Beginn des „Netzwerkes ältere MigrantInnen“ ein Workshop zum Thema „Netzwerkarbeit“ mit allen Projektpartnerinnen und Projekt- partnern von Frau Anita Gruber (Fachhochschule Kiel, Fb Soziale Arbeit und Gesundheit) durchgeführt. Hierbei wurde die Struktur der Zusammenarbeit und das Organigramm des Netzwerks entwickelt. 4.3 Kooperationspartner Das Projekt „Netzwerk ältere MigrantInnen“ wurde von folgenden Kooperationspartnern unterstützt: • Sozialverband Deutschland e.V. • Verbraucherzentralle Schleswig-Holstein e.V. • Landeshauptstadt Kiel/Amt für Familie und Soziales/ Referat Migration • Caritasverband S-H • Jüdische Gemeinde Kiel und Region • DRK Kreisverband Kiel • DRK Ambulante Service S-H gGmbH • Verein Migration e.V • Beirat für Seniorinnen und Senioren der Landeshauptstadt Kiel • Forum für Migrantinnen und Migranten der Landeshauptstadt Kiel • Fachhochschule Kiel, FB Soziale Arbeit und Gesundheit Die Unterstützung der Kooperationspartner erfolgte durch Referententätigkeit und die zur Verfügungstellung von Räumlichkeiten. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 4.4 Projektbeschreibung 4.5 Ziele Das Projekt „Netzwerk ältere MigrantInnen“ richtet sich an Menschen mit Migrationshintergrund über 50 Jahren, Familienangehörige, Vereine, Verbände und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus Einrichtungen der Altenarbeit und des Gesundheitswesens, die im Stadtteil Kiel-Gaarden aktiv sind. Ziele des Projektes waren, vorbeugend und frühzeitig auf die Probleme des Älterwerdens der Einwanderer aufmerksam zu machen und die Situation und Information der älteren Bürgerinnen und Bürger mit Migrationshintergrund nachhaltig zu verbessern. Durch Sensibilisierung von Einrichtungen und Diensten, Information und Stärkung der Handlungskompetenzen aller Beteiligten sollte eine Interkulturelle Öffnung gefördet und mögliche Zugangsbarrieren für Migranten und Migrantinnen abgebaut werden. Somit sollte eine Chancengleichheit beim Zugang zu den Angeboten der Pflege, Gesundheitsförderung und Altenhilfe hergestellt werden, um das gesellschaftliche Miteinander zu fördern. Das Projekt umfasste sechs Module, die von den Projektpartnerinnen und Projektpartnern in unterschiedlichen Konstellationen durchgeführt wurden. Die Projektkoordination und Vernetzung erfolgte durch einen Mitarbeiter der „Türkischen Gemeinde S-H“ im Umfang einer halben Stelle. Die Projektverwaltung war mit 10 Wochenarbeitsstunden beim AWO Landesverband S-H e.V. angesiedelt. 08 09 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.1 Modul 1 5.0 Module Die folgenden, nach Bedarf muttersprachlich begleiteten Module wurden von den Projektbeteiligten in unterschiedlicher Zusammenarbeit verantwortlich durchgeführt. 5.1 Modul 1 Durchführung von Informationsveranstaltungen und Gesprächskreisen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Altenhilfe sowie Migrantinnen und Migranten. In Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale SchleswigHolstein, dem Sozialverband Deutschland und weiteren Projektpartnern wurden im Stadtteil Gaarden 17 Veranstaltungen mit folgenden Themen durchgeführt: 5.1.1 Veranstaltungen: (Übersicht siehe Seite 11) Hilfsmittel im Alltag für ältere MigrantInnen Die Inhalte waren: • „Barrierefreiheit“ was bedeutet das? im Stadtteil und in der eigenen Wohnung • Welche Hilfsmittel gibt es für Menschen mit körperlichen Einschränkungen? • Wo und auf welchem Wege kann ich diese Hilfsmittel erhalten? • Welche Kosten trägt die Krankenkasse oder die Pflegekasse? • Wo muß ein Antrag gestellt werden? Wer kann dabei unterstützen? • Wohnraumanspruch für körperbehinderte SeniorInnen im Rahmen der Grundsicherung oder des ALG II Erste Hilfe im Alltag für ältere MigrantInnen (Bericht siehe Seite 12) • • • • Erste Hilfe Lebensrettende Maßnahmen Wo und auf welchem Weg kann ich Hilfsmittel erhalten? Beinhaltet unter anderem, Schock, Vergiftungen, Krampfanfall, Schlaganfall, Verätzungen Sparen für das Alter Wenn es um das Sparen geht, sind viele Menschen verunsichert. Sie fragen sich, ob die gesetzliche Rente reicht, wie sicher private Geldanlagen sind und was sie für ihre Altersvorsorge tun können. Gesunde Ernährung im Alltag Mit dem Alter kommen die körperlichen Änderungen. Aussehen, Atemsysteme, Verdauungsysteme, der Kreislauf, das Immun- und das Skelettsystem verändern sich. Wie könnte man durch richtige Ernährung vorbeugen? Unterstützung für pflegende Angehörige Vielen Menschen, die ihre Angehörigen in der häuslichen Umgebung pflegen, ist nicht bekannt, welche Unterstützungsund Entlastungsmöglichkeiten es für sie gibt. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Filmvorführung für Interessierte und Fachkräfte der Pflege (Bericht siehe Seite 13) Der Film „Beyaz Melek – Weißer Engel“ widmet sich dem heiklen Thema Familienzerfall in der modernen Welt. Essen mit Genuss Etiketten richtig lesen, sich ohne Pillen und Pülverchen gesund und ausgewogen ernähren. 5.1.2 Statistik Er beschreibt das Älterwerden in einer modernen Gesellschaft, fern von Familientraditionen. Energiesparen- aber wie? Das Thema Energiesparen betrifft jeden! Gerade angesichts der gestiegenen und weiter steigenden Energiepreise ist es wichtig, zu überlegen, wie im Haushalt Energie gespart werden kann. Arzneimittel möglichst günstig kaufen Arzneimittel kann man heute nicht nur in der Apotheke kaufen, sondern auch im Internet oder in Drogeriemärkten. Aber Vorsicht: nicht alle diese Angebote sind seriös! Auch die Preise in der Apotheke können sehr verschieden sein. Praktische Übungen: Erste Hilfe im Alltag Es wurden insgesamt 158 Gaardener im Alter zwischen 20 und 80 Jahren erreicht, davon 154 Personen mit Migrationshintergrund. Die Herkunfsländer der Teilnehmenden waren : Türkei, Russland, Kasachstan, Weißrussland und Usbekistan.Davon 108 Frauen, 50 Männer. Durch die Angebote konnten soziale Kontakte und das solidarische Miteinander im Stadtteil Gaarden gefördert werden. Als Wünsche wurden von den TeilnehmerInnen die Fortsetzungen der Informationsreihen in der Muttersprache formuliert. Durch die Angebote konnten soziale Kontakte und das solidarische Miteinander im Stadtteil Gaarden gefördert werden. 10 11 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.1 Modul 1 Veranstaltungen von Modul 1 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.1.3 Berichte Zielgruppe: Erste-Hilfe-Kurs Modul 1 – Gaarden Der Kurs richtete sich vorrangig an die Zielgruppe der türkischsprachigen Seniorinnen und Senioren. Zusätzlich nahmen auch weitere Familienangehörige teil, die direkt oder indirekt im Pflegebezug zu der primären Zielgruppe standen. Projektverantwortliche: AWO Kreisverband Kiel e.V., Deutsches Rotes Kreuz Kiel, Türkische Gemeinde Schleswig-Holstein Kursinhalte: Datum der Veranstaltung: 15.04.2010, 18:00 bis 22:00 Uhr, Teil 1 29.04.2010, 18:00 bis 22:00 Uhr, Teil 2 Ort der Veranstaltung: AWO- KV Kiel, Bürgerzentrum Räucherei, Preetzer Str.35, 24143 Kiel Leitung der Gruppe: Herr Osman Güngör, Rettungsassistent, DRK Kreisverband Kiel Unter Erster Hilfe versteht man von Jedem durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Arzt, Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehört insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten. Der Kurs hatte zum Ziel, besonders Kenntnisse über das Erkennen und das richtige Verhalten bei Unfällen oder plötzlichen Erkrankungen im häuslichen Umfeld zu vermitteln. Thema des Kurses: Erste-Hilfe-Kurs für die Zielgruppe der Migrantinnen und Migranten mit türkischem Hintergrund Herkunftsland: Türkei Gesamtanzahl der TeilnehmerInnen: 24 ( 23 weiblich, 1 männlich) Altersgruppe: 38 - 65 Der Erste-Hilfe-Kursvermittelte unter Anderem folgende Kenntnisse: Besonderheit: Der Kurs wurde muttersprachlich türkisch durchgeführt. Es entstanden keine Kursgebühren für die Zielgruppe. • Verhalten an der Notfallstelle • Erstes Glied der Rettungskette: lebensrettende /-erhaltende Sofortmaßnahmen • Zweites Glied der Rettungskette: Notruf 12 13 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.1 Modul 1 • Drittes Glied der Rettungskette: Erste Hilfe / Erweiterte Maßnahmen bei: • Schock als lebensbedrohlicher Zustand • Wunden und Wundversorgung, Blutstillung • Vergiftungen (z. B. mit Alkohol, Medikamenten, Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Pflanzenschutzmitteln, Chemikalien oder Drogen) • Krampfanfall (Epilepsie) und Schlaganfall (Hirninfarkt) • thermischen Schädigungen (Verbrennungen, Erfrierung und Unterkühlung) • Verätzungen • Insektenstichen (besonders in Mund und Rachen), • Gewalteinwirkung auf den Kopf (Kopfverletzung), Gehirnerschütterung • Ersticken (Verschlucken von Fremdkörpern) • Bauchverletzungen, akute Erkrankungen des Bauchraums mit Übelkeit und Durchfall oder Erbrechen • Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall), Herzrhythmusstörungen, • Knochen- und Gelenkverletzungen gez. Özlem Ünsal AWO KV Kiel Der Film “Beyaz Melek - Weißer Engel” Der Film “Beyaz Melek - Weißer Engel” widmet sich dem heiklen Thema Familienzerfall in der modernen Welt. Er beschreibt das Älterwerden in einer modernen Gesellschaft, fern von Familientraditionen. Ohne je plakativ zu werden, schafft es der Regisseur Kirmizigül, den Zuschauer daran zu erinnern, dass das Altern genauso zum Leben gehört wie die Jugend. Kurzinhalt Um seiner Familie nicht länger zur Last zu fallen, flieht der sterbenskranke Ahmet aus dem Krankenhaus, in dem seine Söhne hoffen, Genesung für ihren Vater zu finden. Völlig erschöpft sucht Ahmet Erholung auf den Stufen eines Altersheimes. Die Bewohner nehmen ihn herzlich in ihrer Mitte auf, in der Annahme, er sei wie sie selbst im Heim „abgegeben“ worden. Ahmets Söhne Ali und Resat finden ihren Vater in dieser ihnen völlig fremden Welt wieder. Sie sind fassungslos, als man ihnen erklärt, worum es sich bei dieser Einrichtung handelt, da sie bisher nichts von der Existenz von Altersheimen wussten. Die Gruppe, die der Zufall zusammengeführt hat, begibt sich gemeinsam auf eine freundschaftliche Reise. Diese Reise führt jedoch nicht nur vom Westen in den Osten der Türkei, sondern gleichsam auch zurück zu längst vergessenen Idealen wie Familienzusammenhalt. Am anderen Ende ihres Landes erfahren die von der Welt längst vergessenen Helden die Liebe und den Respekt, den sie im letzten Abschnitt ihres Lebens nicht mehr zu finden gehofft hatten. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.2 Modul 2 5.2 Modul 2 Angebote von Kursen und Gesprächskreisen zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen. Hierbei wurden muttersprachliche Pflegekräfte eingebunden. Ziel war die Qualifizierung, Entlastung und Stärkung der Selbsthilfepotenziale von pflegenden Angehörigen und ehrenamtlichen Unterstützern. Das Modul beinhaltet folgende Bausteine: 5.2.1 Baustein 1: Basiskurs allgemeine Pflege Ziel dieses Kurses war, den pflegenden Angehörigen und / oder ehrenamtlichen Unterstützern Basiskenntnisse und -fertigkeiten rund um das Thema „Versorgung eines Pflegebedürftigen“ zu vermitteln, um dadurch eine größere Stabilisierung und Entlastung der Pflegesituation herbeizuführen. Es wurde ein Kurs „Grundlagen der Altenpflege für zu Hause“ durchgeführt. Der Kurs beinhaltete 8 Termine á zwei Stunden. Es wurden folgende Themenschwerpunkte gesetzt: • • • • • Grundpflege und Prophylaxen, Mobilisation, Ernährung, Rückenschonende Arbeitsweisen sowie Beschaffung, Umgang und Pflege von Pflegehilfsmitteln. Es konnten insgesamt 13 Teilnehmerinnen gewonnen werden. Die Herkunftsländer der Teilnehmerinnen waren: Türkei und Indien, im Alter zwischen 23 und 60 Jahren. Alle Teilnehmerinnen waren Frauen. 5.2.2 Baustein 2: Spezielle Pflegeaspekte z.B. Pflege von dementiell oder psychisch erkrankten Menschen Ziel dieses Kurses war, den pflegenden Angehörigen und / oder ehrenamtlichen Unterstützern Kenntnisse und Fertigkeiten im Umgang mit dementiell oder psychisch erkrankten Menschen zu vermitteln. Themenschwerpunkte waren: • Merkmale einer (Alzheimer) Demenz • Auswirkungen der Krankheit auf den erkrankten Menschen und dessen Angehörige • Diagnostik, Krankheitsverlauf und Behandlung • Für andere da sein und für sich selbst sorgen • Rechte, Finanzen und Hilfsangebote Zu den beiden Kursangeboten für Angehörige von Menschen mit Demenz kamen anfangs nur vier Personen mit Migrationshintergrund. Nachdem Ort und Art des Angebotes verändert (von den Räumen der Türkischen Gemeinde zum zentral im Stadtteil gelegenen Mehrgenerationenhaus) und statt eines Vortrages Sprechstunden angeboten wurden, konnten schließlich 25 Frauen erreicht werden. 14 15 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.2 Modul 2 5.2.3 Bericht zu Baustein 2 Einander näher gekommen Im zweiten Teil der Projektzeit sollten Familien mit türkischsprachigem Migrationshintergrund erreicht werden, die ein demenzkrankes Familienmitglied haben bzw. in deren Umfeld ein Mensch mit Demenz lebt. Die Angebote wurden zunächst aus der Angebotspalette für deutsche Familien entnommen und sollten mit türkischer Übersetzung versehen werden. Ein mehrere Treffen umfassender spezieller Kurs für Angehörige von Menschen mit Demenz wurde mit paralleler Übersetzung im Bürgertreff Räucherei angeboten. Es kam keine bzw. beim zweiten Anlauf eine Person; weder Art des Angebotes noch Ort schienen angemessen. Die Schwelle scheint doch viel höher als in deutschen Familien, bereits die Teilnahme an einem Kurs für Angehörige von Menschen mit Demenz könnte Sanktionen (Gerede, Kritik) auslösen. Eine Kursteilnahme ist zur Zeit noch kein gängiges Element der Informationsvermittlung bei pflegenden Angehörigen. Die kleine Arbeitsgruppe der Kooperationspartner „speckte das Angebot ab“: Kein Kurs, sondern eine Sprechstunde und zwar in der Türkischen Gemeinde – es kamen einige wenige Personen. Ende des Jahres 2011 gab es eine weitere Sprechstunde in den Räumen der Türkischen Gemeinde mitten im Stadtteil. Hier kamen vier Frauen. Es gab sehr intensive Gespräche, die auch zu einer Empfehlung für einen Facharztbesuch führten (der mittlerweile auch erfolgt ist). Gegenseitige, sich allmählich entwickelnde Sympathie und die Sicherheit, vermittelt durch die türkische Übersetzerin schafften eine Stimmung, die das wesentliche Element des weiteren Ablaufs dieses Zusammenseins war. Angeregt durch dieses Treffen gab es Ende Januar dann nochmals einen Ortswechsel in das Mehrgenerationenhaus - direkt am Marktplatz, am Tag des Wochenmarktes – und dorthin kamen dreizehn Frauen. Es konnten erste wesentliche Informationen über Demenz gegeben und immer wieder auf die persönliche Situation einzelner Frauen bezogen werden. Es entstand wieder eine sehr offene, entspannte Atmosphäre. Zum Ende dieser Sprechstunde ergeben die Wünsche der Frauen zusammengefasst weitere Angebote: Vorträge zum Thema Demenz und Depression mit einer Fachärztin und nur für Frauen im Mehrgenerationenhaus. Beides ist bereits in Planung und wird nach der Projektzeit von der AWO Beratungsstelle Demenz und Pflege, der AWO Migrationssozialberatung und der Türkischen Gemeinde sowie dem Mehrgenerationenhaus durchgeführt. Wir sind neugierig darauf, wie die Lebenserfahrungen dieser Frauen und unser Fachwissen zu einem ganz besonderem Netz weiter verknüpft werden können. Ganz am Ende des Projektes stehen wir an einem sehr ermutigendem Anfang. gez. Rita Erlemann AWO Beratungsstelle Demenz und Pflege Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.3 Modul 3 5.3 Modul 3 Die Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“ ist eine niedrigschwellige Seminarreihe mit zahlreichen visuellen Medien und Materialien (Videofilme, Fotokarten, Folien), die zur Information älterer EinwanderInnen eingesetzt werden. Dieses Programm wurde aus den Niederlanden für Deutschland überarbeitet, angepasst und zuerst für türkische SeniorInnen übertragen. Seit 2001 wird die Informationsreihe bundesweit in über 50 Standorten erfolgreich eingesetzt. Sie steht seit 2007 auch in russischer Sprache zur Verfügung. Aktivitäten, Hilfs- und Dienstleistungen der Altenhilfe. Durch spezielle Methoden und Materialien lernten die Teilnehmenden die Angebote der Altenhilfe und Möglichkeiten, sich zu engagieren, kennen. Örtliche Organisationen der Altenhilfe erfuhren, welche Aktivitäten, Hilfs- und Dienstleistungen sich diese MigrantInnen wünschen, um sie bei der Altenhilfeplanung berücksichtigen zu können. In der Projektlaufzeit wurden im Stadtteil Gaarden vier Informationsreihen „Älter werden in Deutschland“ in türkischer Sprache durchgeführt. Die Informationsreihe wurde in Gaarden für türkisch- und russischsprachige Einwanderer in getrennten Gruppen durchgeführt. Pro Gruppe wurden 6 Treffen á 2 Stunden durchgeführt. Im Rahmen der Seminarreihe wurden Exkursionen in Einrichtungen der Altenhilfe im Stadtteil angeboten. Alle Treffen wurden inhaltlich vor- und nachbereitet. Im Rahmen der Inforeihen geäusserte Wünsche der Zugewanderten an die Institutionen der Altenhilfe: AWO Servicehaus Wellingdorf empfängt die Teilnehmenden der Inforeihe „Älter werden in Deutschland“ Die Gruppen wurden jeweils von türkischsprachigen bzw. russischsprachigen Honorarkräften des AWO IntegrationsCenters und der Türkischen Gemeinde S-H gemeinsam mit Mitarbeiter / Innen der Altenpflege der Kieler Servicehäuser geleitet. Die MigrantInnen erhielten Informationen über die angebotenen • • • • • • • • • Ein Servicehaus für türkische Senioren Pflegeangebote in der Muttersprache Infotafeln in verschiedenen Sprachen Kulturelle Angebote in der Muttersprache Vorhandene Angebote für Migrantinnen und Migranten bekannt machen Fremdsprachiges Personal in den Einrichtungen Beratung in der Muttersprache Bei den Mahlzeiten auf nationale Gerichte achten Mehr einzelne Informationsveranstaltungen, die für alle offen sind. 16 17 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.3 Modul 3 Es wurden insgesamt 44 Interessenten im Alter zwischen 48 und 78 Jahren erreicht. 17 TeilnehmerInnen waren männlich, 27 weiblich. 5.3.1 Bericht Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“ für türkisch sprachige Migranten und Migrantinnen Ziele waren, • ältere Migranten für dieses Thema zu sensibilieren, • über die Angebote der Altenhilfe im eigenen Stadtteil zu informieren • die Teilnehmer für ehrenamtliches Engagement zu motivieren • Förderung der Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Migrantenorganisationen und Diensten der Altenhilfe. Die Treffen sollten jeweils mittwochs von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr stattfinden. Nach dem zweiten Treffen fanden die weiteren vier Treffen auf Wunsch der Teilnehmenden jeweils von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr statt. Die einzige Frau ist nach dem zweiten Treffen nicht wieder gekommen. Sie hat aber ihr Interesse für eine Teilnahme an einer anderen Inforeihe, die für Frauen angeboten wird, bekundet. Thema: Durchführungsort: Älter werden in Deutschland“ Ulu Camii (Diyanet Türkisch Islamischer Kultur Verein e.V.) Elisabethstr. 6, 24143 Kiel Zahl der Teilnehmer: 17 Teilnehmer und 1 Teilnehmerin Dauer der Info-Reihe: 03.06.09 – 08.07.2009 (6 Treffen) Die o.g. Informationsreihe wurde von Frau Günay Turan (Migrationssozialberaterin) und Frau Bedriye Kocabiyik (Altenpflegerin) als Honorarkraft im Veranstaltungsraum der Diyanet-Moschee (Ulu Camii) in der Elisabethstraße in Kiel durchgeführt. Bei den Teilnehmenden handelte es sich um 17 türkische Männer und eine türkische Frau im Alter zwischen 48 und 78 Jahren. Die meisten Teilnehmer wohnen in Kiel-Gaarden und die anderen halten sich meistens tagsüber in Gaarden auf. Es war eine große Gruppe. Beim ersten Treffen wurde nach der Vorstellungsrunde das Projekt „Netzwerk Ältere MigrantInnen“ vorgestellt. Den Teilnehmenden wurde der kurze Videofilm „Älter werden in der Fremde“ gezeigt. Die Teilnehmenden haben ein Gesamtprogramm über die sechs Treffen erhalten und gemeinsam die Inhalte der nächsten Treffen besprochen. Viele der Teilnehmenden beziehen bereits eine Rente und ergänzende Leistung nach SGB XII, oder aber Wohngeld, weil sie eine geringe Rente haben. Wünsche, Erwartungen und Fragen der Teilnehmenden wurden erörtert. Beim zweiten Treffen haben die Teilnehmer die Gelegenheit erhalten, sich etwas ausführlicher vorzustellen. Danach wurden ihnen die Fotokarten gezeigt. Da das Thema sehr sensibel ist, wurden ihnen die Fotokarten gezeigt, um Problempunkte zum Thema „Älter werden“ zu nennen und um ins Gespräch zu kommen. Für das vierte Treffen war eine Exkursion ins Servicehaus der AWO am Boksberg in Kiel-Dietrichsdorf geplant. Beim dritten Treffen Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden haben die Teilnehmer dem Leitungsteam mitgeteilt, dass sie an der Exkursion nicht teilnehmen möchten. Das zeigte auch, wie sensibel das Thema „Älter werden“ ist. Statt der Exkursion wurden Informationen zu den gewünschten Themen „Grundsicherung im Alter und Wohngeld“ vermittelt. Auch aufenthaltsrechtliche Fragen bezüglich des längeren Aufenthalts im Heimatland wurden erörtert. Im zweiten Teil ging es um häusliche Pflege, Antragstellung für Pflegestufe und Pflegegeld. Beim fünften Treffen ging es um das Thema Hilfsmittel für Kranke, Pflegebedürftige und dementiell Erkrankte. Im Anschluss der Veranstaltung war ein Hausbesuch bei einem Teilnehmer, dessen Frau an Demenz erkrankt ist. Die Teilnehmerinnen haben praktische Tipps darüber erhalten, wie sich die Familienangehörigen der erkrankten Frau gegenüber verhalten sollten. Beim sechsten Treffen wurden den Teilnehmern die Angebote und Anbieter in der Altenhilfe vor Ort vorgestellt. Auch das ehrenamtliche Engagement wurde thematisiert. Zunächst wurde erörtert, was ehrenamtliches Engagement ist. Danach wurden sie gefragt, wer sich ehrenamtlich engagiert. Die Teilnehmenden berichteten, dass einige von ihnen während ihrer Berufstätigkeit bei der Gewerkschaft organisiert waren. Im Anschluss hat jeder Teilnehmer eine Info-Mappe erhalten. Die Mappe enthielt Adressen von Migrationsfachdiensten und von Anbietern in der Altenhilfe. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Teilnehmer sich an den Inhalten der Informationsreihe interessiert zeigten und sich an den Gesprächen aktiv beteiligt haben. Dennoch war es für sie nicht leicht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Vorschlag der Teilnehmer für die Zukunft war, statt Info-Reihen einzelne Informationsveranstaltungen zu aktuellen Themen, wie z.B. Rentenversicherung, Kranken- und Pflegeversicherung, Ausländerrecht usw. anzubieten. 18 19 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.4 Modul 4 5.4 Modul 4 Ziel des Projektes ist es, die Eigenverantwortung von Menschen mit Migrationshintergrund für ihre Gesundheit zu stärken und deren Zugang zum deutschen Gesundheitssystem zu verbessern. Das bundesweit anerkannte Präventionsprojekt „MiMi – Mit Migranten für Migranten“ des BKK Bundesverbands und des Ethno-Medizinischen Zentrums Hannover (EMZ) wurde in Kiel durchgeführt. Im Jahre 2007 bis 2008 wurden in Kiel 26 gut integrierte Migrantinnen zu interkulturellen Gesundheitslotsen ausgebildet. Seitdem informieren die Gesundheitslotsen ihre Landsleute in der jeweiligen Muttersprache über das deutsche Gesundheitssystem und weitere Themen der Gesundheitsförderung und Prävention. Sie bieten folgende Themen an: • Das deutsche Gesundheitswesen • Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennnungsmaßnahmen • Ernährung und Bewegung • Schwangerschaft und Familienplanung • Kindergesundheit und Unfallprävention • Mundgesundheit • Seelische Gesundheit • Stillen • Erste Hilfe beim Kind • Alter, Pflege und Gesundheit Das Projekt MiMi in Kiel richtet sich vorrangig an Migrantinnen und Migranten mit folgenden Muttersprachen: arabisch, bosnisch, englisch, französisch, kroatisch, kurdisch, persisch, russisch, serbisch und türkisch. In Rahmen des „Netzwerkes ältere MigrantInnen“ wurden in den Jahren 2009 und 2010 in Kiel-Gaarden 20 Informationsveranstaltungen durchgeführt. Die Muttersprachen folgender Länder kamen zum Einsatz: • • • • • • • • • • • • • • • • • • Afghanistan (Paschtu, Dari, Persisch) Albanien Aserbeidschan Brasilien Bulgarien Deutschland Ghana Irak (Arabisch, Kurdisch) Iran Kasachstan (Kasachisch, Russisch) Marokko Mexiko Pakistan (Urdu, Englisch) Philippinen (Filipino, Englisch) Russland Syrien Türkei Vietnam Es wurden insgesamt 201 MigrantInnen im Alter zwischen 8 und 72 Jahre erreicht. Davon waren 141 Frauen, 60 Männer. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.5 Modul 5 5.5 Modul 5 Informationen von Schülerinnen und Schülern und deren Eltern über mögliche Ausbildungswege in die Altenarbeit. Die Arbeitsmarktprognosen der nächsten Jahre für Berufe im Gesundheitswesen sind positiv, die Berufsmöglichkeiten in diesem Bereich sind aber noch nicht im Bewusstsein von Schülern, Eltern und Lehrern. Ziel des Moduls war es, über diese Berufsmöglichkeiten zu informieren und die Akzeptanz der Berufe in der Pflege zu stärken. Jugendliche und Eltern sollten einen Einblick in die Arbeit und Ausbildungswege der Altenhilfe erhalten. Zielgruppe dieses Moduls waren Jugendliche mit Migrationshintergrund am Übergang Schule-Beruf aus dem Kieler Stadtteil Gaarden, die einen mittleren Bildungsabschluss und/oder einen Hauptschulabschluss anstreben sowie Erwachsene mit Migrationshintergrund, mit und ohne qualifizierte Berufsausbildung, die eine Umschulung oder eine Erstausbildung anstreben. interkulturelle Öffnung der Einrichtungen und deren Angebote zu erreichen. Es wurden insgesamt 165 Interessenten zwischen 14 und 65 Jahren erreicht, davon 80 Prozent mit Migrationshintergrund. Es wurden 4 Veranstaltungen an Gaardener Schulen durchgeführt und 105 SchülerInnen erreicht. Ausserdem beteiligten wir uns bei den Berufsmessen in der Fridjof-Nansen-Schule und beim Infotag „Altenpflege“ in der Arbeitsagentur Kiel. Ebenso ist eine Informationsveranstaltung mit muttersprachlichen Materialien für die Eltern der Zielgruppe durchgeführt worden, da die Eltern in vielen Fällen die Berufswahlentscheidung erheblich mit beeinflussen. Da Migranten der ersten Generation ein Alter erreichen, in dem sie verstärkt medizinische und pflegerische Unterstützung benötigen, wird langfristig eine Steigerung des Anteils von Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitswesen angestrebt, um eine Vortrag in der Fridjof-Nansen-Schule Öffentlichkeitsarbeit an der Berufschule in Gaarden 20 21 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6 Modul 6 5.6.1 Inhalt Das Modul 6 „Entwicklung und Einsatz von geeigneten Materialien zum Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten (Muttersprache Türkisch), auch mit beginnender Demenz“ wurde von Barbara Striedieck (Dipl. Sozialpädagogin, Zusatzqualifikation Spielpädagogik, Fachbereich Offene Altenarbeit und Leiterin des AWO Bürgertreffs Räucherei in Gaarden) entwickelt. Hier findet schon seit mehreren Jahren Gedächtnistraining für Ältere statt. Durch die Hospitation von Praktikantinnen aus anderen Kulturkreisen wurde deutlich, dass die Umsetzung bestimmter Übungsformen aufgrund sprachlicher und kultureller Unterschiede schwierig bzw. unmöglich war. Das Modul 6 war zunächst auch für MigrantInnen mit der Muttersprache Russisch vorgesehen. Es wurde jedoch nicht in Kiel-Gaarden, sondern nur Kiel-Mettenhof durchgeführt. 5.6.2 Konzept Entwicklung und Einsatz von geeigneten Materialien zum Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten (Muttersprache Türkisch), vor allem mit beginnender Demenz. 1. Ganzheitliches Gedächtnistraining allgemein „Wer rastet, der rostet“, lautet ein bekanntes Sprichwort. Daher ist regelmäßiges Gedächtnis- und Konzentrationstraining ein wichtiger Baustein zur Förderung der Gesundheit, trägt es doch zu einer Steigerung der Gehirnleistung bei. Dies gilt für jeden Menschen, unabhängig vom Alter und der jeweiligen Lebenssituation. Mittels der Methode des ganzheitlichen Gedächtnistrainings werden Körper, Geist und Seele beteiligt. Dies geschieht durch: • • • • • Integrieren von Bewegungselementen Zulassen von Gefühlen Fördern von Kommunikation Fördern von Fantasie und Kreativität Ermöglichen von Entspannung Dabei spielen im ganzheitlichen Gedächtnistraining folgende Kategorien des Denkens eine wesentliche Rolle: Gedächtnistraining ist ein wichtiger Baustein im präventiven Bereich. Um den Bedürfnissen der zugewanderten älteren Menschen gerecht zu werden, ist es erforderlich, bestimmte Angebote kultursensibel anzupassen. Dazu gehört auch das Gedächtnistraining. Vor diesem Hintergrund entstand 2009 das nachstehende Konzept. Basis für das Konzept ist die Einbeziehung und Qualifizierung von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen als Gruppenleiter (Muttersprache Türkisch). • • • • • • • • • • Wahrnehmung Konzentration Wortfindung Strukturierung Urteilsfähigkeit Merkfähigkeit Formulierung Assoziatives Denken Logisches Denken Fantasie und Kreativität Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Der ganzheitliche Ansatz ermöglicht es, einen über die rein kognitive Ebene hinausgehenden Zugang zu den Menschen zu finden. Unterschiedliche Hirnleistungen werden nicht isoliert trainiert, sondern durch die Vielfalt der Übungen miteinander verbunden. *1) Ganzheitliches Gedächtnistraining bei älteren MigrantInnen, u.a. auch mit beginnender Demenz ihrem sozialen Muster. Daraus ziehen sie dann die Schlussfolgerung, können aber keine Korrekturen anbringen und sind damit dann völlig orientierungslos. Ziel für die Betroffenen soll sein, das Leben besser bewältigen zu können. *2) Ganzheitliches Gedächtnistraining ist ein wichtiger Baustein zur Aktivierung und zur Förderung der Kommunikations- und Erlebnisfähigkeit bei demenzerkrankten Menschen. Dabei spielt das Wissen um die Biografie eine große Rolle. Der Aufbau von Gruppenstunden unterliegt besonderen Rahmenbedingungen, sowohl personell, räumlich, sachlich und konzeptionell. Ältere MigrantInnen Aktionstag Interkulturelle Wochen 2011 Ganz allgemein kann gesagt werden, dass an Demenz erkrankte Menschen unter Gedächtnisstörungen leiden, die starke Auswirkungen auf die Bewältigung des alltäglichen Lebens haben. Das die Erkrankten an der Bewältigung des Alltags scheitern, kann unterschiedliche Gründe haben, es gibt verschiedene Stadien und Schweregrade. Drei Gruppen von Störungen sind erkennbar *1) 1. Kognitive Störungen: Kein vorausschauendes Denken, vieles wird nicht mehr erkannt. 2. Intellektuelle Störungen: Keine Zukunftsplanung, keine Schlussfolgerungen, keine Entscheidungen 3. Gedächtnisstörungen: keine oder stark eingeschränkte Merkfähigkeit, kein Aktualisieren oder Abrufen von Gedächtnisinhalten, kein richtiges Einordnen von Erinnerungen. Demente verknüpfen ihre Wahrnehmungen mit ihrem biografischen Wissen, ihrem Handlungs- und Faktenwissen sowie Der Anteil älterer MigrantInnen wächst. Als Zielgruppe beim Gedächtnistraining sind sie „unsichtbar“. Das hat zum einen mit den bereits im allgemeinen Teil (Projektbeschreibung) beschriebenen „Barrieren“ zu tun, zum anderen aber auch mit den migrationsspezifischen Besonderheiten. Gedächtnistraining und Aktivierungstraining mit älteren MigrantInnen setzt häufig den Einsatz von muttersprachlichen Kräften voraus und den Einsatz von geeigneten Materialien. Bundesweit gibt es nur wenige muttersprachlich angeleitete Gedächtnistrainingsgruppen. Muttersprachlich aufgebaute Materialien gibt es so gut wie nicht. Nachfolgend wird auf die Situation älterer MigrantInnen türkischer Herkunft eingegangen. Die demographische Entwicklung der Bundesrepublik zeigt, dass viele MigrantInnen der ersten Generation das siebzigste Lebensjahr erreicht haben. Aufgrund dieser Entwicklung und der Kenntnis, dass die Wahrscheinlichkeit an Demenz zu erkranken mit zunehmendem Alter wächst, ist in den kommenden Jahren mit einem starken Anstieg demenzerkrankter MigrantInnen zu rechnen. *1) Quelle – Bundesverband Gedächtnistraining e.V.: verschiedene Publikationen *2) Quelle – Bundesverband Gedächtnistraining e.V.: Anregungen für die geistige Aktivierung von Gruppen mit demenziell veränderten Menschen 22 23 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 Dementiell erkrankte MigrantInnen sind eine bisher vernachlässigte Gruppe bei der Zielgruppe. Die tatsächliche Anzahl von demenziell Erkrankten liegt noch im Dunkeln: 3. Ziel des Moduls • zum einen weil die Diagnostik nicht in ausreichendem Maße den Bildungsstand, den Alphabetisierungsgrad und die Ausdrucksfähigkeit in der deutschen Sprache (gilt insbesondere für die MigrantInnen der 1. Generation) berücksichtigt • Gewinnung von geeigneten muttersprachlichen MitarbeiterInnen • Kennenlernen des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings für Senioren und für dementiell Erkrankte bei der AWO • Kennenlernen des vielfältigen Materials für Trainingseinheiten • Bundesweite Recherche in Hinblick auf Erfahrungen und Materialien • Transfer und Entwicklung muttersprachlicher Methoden/Materialien • Aufbau von Trainingsgruppen • Durchführung von Gedächtnistraining und Aktivierungstraining • zum anderen weil es weitverbreitete Vorurteile über die Krankheit gibt und Schamgefühle den Zugang zu Familien erschweren 2. Materialien / Methoden Das im großen Umfang vorliegende Material für deutschsprachige Senioren mit entsprechendem kulturellen Hintergrund ist sehr häufig nicht 1 : 1 übertragbar auf die verschiedenen Gruppen der MigrantInnen, insbesondere nicht bei einer beginnender Demenz. Eine Entwicklung und der Einsatz von geeigneten Materialien sowie Methoden ist dringend notwendig. So wurde zum Beispiel vom AWO Bezirksverband Westliches Westfalen e.V. eine „Sprichwörterkartei“ (Erinnerungskarten mit türkischen Weisheiten) entwickelt und ausprobiert. Die Karten geben Anreize, miteinander ins Gespräch zu kommen. Ein erster Ansatz zur Schaffung von geeigneten Materialen, die beim Ganzheitlichen Gedächtnistraining bei älteren MigrantInnen, auch mit beginnender Demenz zum Einsatz kommen. Muttersprache Türkisch 4. Planung: Zeitlicher Ablauf - Gaarden 1. Öffentlichkeitsarbeit: Gewinnung muttersprachlicher Gruppenleiter Zeitraum: Februar bis Juni 2009 2. Schulung muttersprachlicher Gruppenleiter Zeitraum: Oktober bis Dezember 2009 3. Hospitation in deutschsprachigen Gedächtnistrainingsgruppen Zeitraum: Oktober 2009 bis Januar 2010 4. Entwicklung und Erprobung von Methoden und Materialen Zeitraum: Januar 2010 bis Projektende 5. Hospitation in einer Betreuungsgruppe dementiell Erkrankter Zeitraum: Oktober bis Dezember 2011 6. Praxiserprobung in Übungsgruppen Zeitraum: Dezember 2010 bis März 2012 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6.3 Projektphasen Inhalte der Informationsveranstaltung: 1. Öffentlichkeitsarbeit zur Gewinnung von muttersprachlichen Ehrenamtlichen als Gruppenleiter • • • • Vorstellung des Netzwerkes Ältere MigrantInnen Konzept und Projektbausteine von Modul 6 spielerische Übungen (Gedächtnistraining) Schwierigkeiten bei der Übertragbarkeit vorhandener Ansätze auf ältere Menschen mit Migrationshintergrund Ältere Bürgerinnen und Bürger Muttersprache Türkisch Ehrenamtliche MitarbeiterInnen (Muttersprache Türkisch) stehen im Mittelpunkt des Konzeptes. Zu Beginn des Projektes gab es noch keine Interessierten. Öffentlichkeitsarbeit zur Verbreitung der Idee im Stadtteil und die Zusammenarbeit im Netzwerk war in der ersten Phase von besonderer Bedeutung. Ehrenamtliche Mitarbeiter (Gedächtnistraining) NETZWERK für Ältere Migrantinnen und Migranten Informationsveranstaltungen Über gezielte Öffentlichkeitsarbeit wurden im März 2009 ehrenamtlich Interessierte gesucht. Zweisprachige Hand zettel und Plakate wurden über die Netzwerkpartner und im Stadtteil Gaarden verteilt. Für die türkischsprachige Zielgruppe wurden drei Informationsveranstaltungen durchgeführt. Insgesamt nahmen 10 Personen an den Veranstaltungen teil. Einrichtungen der Altenhilfe Einrichtungen der Gesundheitshilfe Voraussetzungen für die Mitarbeit: a) ausreichende Deutschkenntnisse und Türkisch als Muttersprache b) Zeit für eine langfristige, regelmäßige Mitarbeit im Projekt (bis März 2012) c) Ehrenamtliche Mitarbeit d) Interesse und Freude am Thema Gedächtnistraining 24 25 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 Einladung zur weiteren Teilnahme am Projekt • Kennenlernen der Projektteilnehmer • Terminabsprache für die Schulungs- und Hospitationsphase ab Herbst 2009 An beiden Schulungstagen nahmen insgesamt 13 TeilnehmerInnen teil. Die Schulungen wurden mit Referentinnen durchgeführt. Die muttersprachliche Übersetzung war bei Bedarf gewährleistet. Die TeilnehmerInnen erhielten die jeweiligen Schulungsunterlagen als Grundlage für ihre weitere Arbeit. Zum Kennenlernen von praktischen Übungen wurde eine Stundeneinheit entwickelt. Schulungsmaterial siehe Seite 35. Die Schulungsphase wurde 2011/2012 mit dem Baustein „Demenz und Gedächtnistraining“ fortgesetzt, da praktische Erfahrungen als wichtige Voraussetzung angesehen werden. Bedingt durch die angehende Sommerpause wurde die Fortsetzung des Projektes für Oktober 2009 geplant. 3. Hospitation in deutschsprachigen Gedächtnistrainingsgruppen 2. Schulung muttersprachlicher Gruppenleiter Zum Kennenlernen der Praxis war für die ehrenamtlichen ProjektteilnehmerInnen eine Hospitationsphase in verschiedenen Einrichtungen geplant. Im Juni 2009 wurden alle Interessierten eingeladen, um die weiteren zeitlichen und inhaltlichen Schritte zu besprechen. Ziel des Treffens: Für die Schulung waren im Oktober 2009 zunächst zwei Veranstaltungen mit folgenden Inhalten vorgesehen: • Einstieg in die Ziele des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings (Projektleiterin: Barbara Striedieck, Dipl. Sozialpädagogin) • Theoretisches Hintergrundwissen über das Gehirn (Referentin: Sabine Petersen, Dipl. Psychologin) • Trainingsziele des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings in Theorie und Praxis (Projektleiterin und Margot Jabur, Leiterin verschiedener Gedächtnistrainingsgruppen) • Vorbereitung auf die Hospitationsphase Sie diente dem: • Kennenlernen von Gruppenstunden für unterschiedliche Zielgruppen (deutschsprachige SeniorInnen), • Kennenlernen von Gruppenstunden durch unterschiedliche Leiterinnen in verschiedenen Einrichtungen, • Kennenlernen von unterschiedlichen Materialien. Geplant war, dass jeweils zwei ProjektteilnehmerInnen bis Ende des Jahres 2009 an insgesamt vier unterschiedlichen Gruppenstunden teilnehmen. Aus zeitlichen Gründen wurde für einige Teilnehmerinnen die Hospitationsphase im Januar 2010 fortgesetzt, so fanden auch weitere Ehrenamtliche den Projektanschluss. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Welche Rolle nehmen die TeilnehmerInnen bei der Hospitation ein? Sie sind zum einen stille Beobachter, um die Gruppenstunde kennenzulernen, zum anderen aber auch aktive Teilnehmer bei den Übungen. Nach Beendigung der Gruppenstunde wird das Erlebte auf der Grundlage von vorgegebenen Fragestellungen analysiert: • Was habe ich heute kennengelernt? • Was könnte ich mir für die spätere Arbeit mit Älteren aus meinem Kulturkreis auch vorstellen? • Was ist mir sehr fremd vorgekommen, obwohl ich schon lange in Deutschland lebe? • Welches Spiel muss bzw. kann abgewandelt werden? Erster Zwischenstand Ende 2009: Der Projektstart verlief erfolgreich. Bis Ende 2009 konnten 5 Ehrenamtliche (4 Frauen/1 Mann) für die regelmäßige Teilnahme am Projekt gewonnen werden. Die Ehrenamtlichen hatten ein starkes eigenes Interesse an der Thematik gezeigt. Über Mund zu Mund Propaganda zeigten weitere MigantInnen Interesse an einem Einstieg ins Projekt. Bei zeitweiligen sprachlichen Schwierigkeiten unterstützten sich die Teilnehmer untereinander, insbesondere auch in der Hospitationsphase. Die deutschsprachige Projektleitung erfährt die notwendige Unterstützung durch eine zweisprachige Mitarbeiterin. Sie steht nicht nur regelmäßig für Übersetzungen zur Verfügung, sondern ist auch Ansprechpartnerin für Interessierte (Kontaktpflege, „Türöffner“-Funktion). 4. Entwicklung und Erprobung von Methoden und Materialen Ab Januar 2010 trafen sich die ehrenamtlichen Projektteilnehmer in der Regel zweimal im Monat zum sogenannten Erfahrungsaustausch im AWO Bürgertreff Räucherei, Kiel-Gaarden. Diese Treffen werden bis zum Ende des Projektes im März 2012 fortgesetzt. Sie bilden eine wichtige Basis des Konzeptes. Erfahrungsaustausch Inhalte der Treffen 2010 Der Schwerpunkt beim Erfahrungsaustausch lag zunächst bei der Vermittlung und Vertiefung von Gedächtnistraining sowie der Übertragbarkeit auf die Zielgruppe der älteren MigrantInnen in türkischer Sprache. Aber auch Organisatorisches und Öffentlichkeitsarbeit waren Inhalte der Treffen. 2010 gab es 18 Treffen mit bis zu 7 Ehrenamtlichen (6 Frauen/1 Mann) sowie einer Honorarkraft (Übersetzung). Die Erfahrung hat gezeigt, dass immer eine lange Sommerpause einzuplanen ist. Viele Ehrenamtliche, später auch die TeilnehmerInnen in den Übungsgruppen, fahren im Sommer häufig für längere Zeit in die Türkei. 26 27 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 Praktische Anwendungen kennenlernen Inhalte: • Kennenlernen, Vertiefung und Erprobung von Zielen, Übungen und Materialien (Gedächtnistraining) • Reflexion der Hospitationsphase • Überprüfung der Übertragbarkeit (Gedächtnistraining in türkischer Sprache): Was kann und was kann nicht eingesetzt werden? Was kann mit Abwandlung eingesetzt werden? • Erstellung und Erprobung von Wortschatzsammlungen, Übungen, thematischen Gruppenstunden in türkischer Sprache. • Systematischer Aufbau von Spiele Einheiten und Methodik • Materialtisch zum Kennenlernen deutschsprachiger Unterlagen • Übersetzungen der Trainingsziele in die türkische Sprache • Materialien zur einfachen „Nachgestaltung“ (Beispiel: Tastsäckchen aus Handwaschlappen , Fliegenklatsche und Luftballons, Filmdosen, Regenschirmstoff, Isoliermaterial) Schon früh erhielten die Ehrenamtlichen als muttersprachliche Experten eigenständige Aufgaben zur Umsetzung. Das Kennenlernen, die eigene Entwicklung von thematischen Gedächtnistrainingsstunden sowie Wortsammlungen in türkischer Sprache hatten einen besonderen Stellenwert. Ab Juni 2010 wurden die ersten Stundenkonzepte zum Thema „Handarbeit“ sowie „Obst und Gemüse“ mit den anderen ProjektteilnehmerInnen durchgeführt und beurteilt. Gemeinsam wurde vereinbart, wer beim nächsten Treffen die Rolle des Gruppenleiters übernimmt und eine Gruppenstunde durchführt. Zum Teil war es nicht in der ganzen Länge (in der Regel bis zu 90 Minuten) möglich. Auch die Sammlung von interessanten Themen für die späteren Übungsgruppen standen auf dem Programm. Die Themenliste wurde regelmäßig durch neue Ideen ergänzt. Öffentlichkeitsarbeit zum Aufbau von Übungsgruppen aus dem Stadtteil Da das Erlernte und Erprobte in drei Übungsgruppen mit älteren MigrantInnen aus Gaarden umgesetzt werden sollte, war das Thema Öffentlichkeitsarbeit ab Sommer 2010 ein weiterer Schwerpunkt. Wie kann das Interesse für ein eher unbekanntes Thema bei der Zielgruppe geweckt werden? Mit der Gruppe wurden folgende Wege der Öffentlichkeitsarbeit vereinbart und durchgeführt: Erstellung eines Flyers in deutscher und türkischer Sprache sowie zielgerichtete Verteilung im Stadtteil und bei Multiplikatoren. Ziele: a) Einladung zur Informationsveranstaltung am 22.11.10 (AWO BT Räucherei) und 23.11.10 (Türkische Gemeinde – Augustenstraße). Die Informationsveranstaltungen sollten Teilnehmer für das türkische Gedächtnistraining motivieren. Insgesamt nahmen 6 Interessierte teil. b) Werbung für den Beginn von Gruppenstunden (Übungsgruppen) an drei Orten im Stadtteil Gaarden mit unterschiedlicher Besucherstruktur (AWO Bürgertreff Räucherei / Mevlana Moschee/Türkische Gemeinde - Augustenstraße). In der Mevlana Moschee konnte bereits im Dezember 2010 mit der Übungsgruppe begonnen werden. Für die anderen Standorte wurde die Werbeaktion im Januar 2011 fortgesetzt. Es wurde vereinbart, dass jeweils ein Team, bestehend aus 2 bzw. 3 Gruppenleitern, für einen Standort zuständig ist. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Materialkoffer für den mobilen Einsatz (siehe Seite 42) Als Gruppenleiter für Übungsstunden benötigt man eine Grundausstattung von Materialien. Daher wurde gemeinsam eine Materialliste zusammengestellt. Das gesamte Material sollte Platz finden in einem Koffer Trolley, der dann mobil in den Einrichtungen eingesetzt werden kann. Platz sollte auch für weitere Materialien sein. von Übungsgruppen gab es eine Erweiterung der Inhalte: • • • • • • • • Austausch über Inhalt und Umsetzung der Gruppenstunden Erfahrungen mit der Gruppe Erfahrungen als Gruppenleiter Entwicklung weiterer thematischer Gruppenstunden, zum Beispiel: Feste feiern, Berufe, Handarbeit, Obst und Gemüse Vertiefung von Trainingszielen und Spielformen Praxis: Themensammlung zum Oberbegriff – für mögliche weitere Themenstunden. Beispiel: FRÜHLING (April Wetter, Tierbabys, Erinnerungen früher/heute, Garderobe, Frühjahrsputz, Vögel/ Zugvögel, Gedichte/Lieder, Blumen/Natur, Insekten, Feste, Frühjahrsmüdigkeit und Gesundheit, Klima im Wandel, Garten…) Aufbereitung des Materials für die anderen Teilnehmer Praxis: Hospitationsstunde in einer Betreuungsgruppe für Demenzerkrankte ab Oktober 2011 Organisatorisches Während des Erfahrungsaustausches stand auch das Thema Organisatorisches auf der Tagesordnung. Beispiele: • Ausgabe eines Ordners mit Register zum Abheften der Übungsmaterialien (Loseblattsammlung) • Vereinheitlichung von Formularen (z.B. Spieleeinheit, Wortsammlung) • Abrechnung der Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche (Fahrtkostenpauschale) • Protokolle der Treffen (Verantwortlich: Projektleiterin) Inhalte der Treffen 2011 Im Jahr 2011 gab es 13 Treffen mit konstanter Teilnehmerzahl (6 Frauen / 1 Mann). Durch den Aufbau Inhalte der Treffen 2012 Das Projekt Modul 6 endet am 30. März 2012. Im ersten Quartal des Jahres wurde die Durchführung von Übungsstunden fortgesetzt. Die Teilnehmer trafen sich viermal zum Erfahrungsaustausch und einmal zur Schulung „Demenz und Gedächtnistraining“. 28 29 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 Weitere ergänzende Inhalte der Treffen: • Perspektiven nach Beendigung der Projektlaufzeit • Dokumentation • Ergänzung der thematischen Stundeneinheiten (s. Übersicht Praxisteil Seite 36) • Reflexion Schulung Demenz 5. Hospitation in einer Betreuungsgruppe dementiell Erkrankter Vier Ehrenamtliche haben im Herbst 2011 auf freiwilliger Basis in einer Betreuungsgruppe für dementiell Erkrankte hospitiert. Diese ersten Praxiserfahrungen wurden durch einen praxisorientierter Vortrag von Gitta Vogler, Leiterin von Betreuungs- und Gedächtnistrainingsgruppen, im Februar 2012 vertieft. Im Mittelpunkt stand die Fragestellung: „Welche frühen Hinweise auf eine möglicherweise beginnende Demenz gibt es? Informationen, praktische Übungen und der Einsatz von geeigneten Spielmaterialien schärften den Blick der TeilnehmerInnen. erfolgte erneut Öffentlichkeitsarbeit: Flyer, Plakate, Besuche bei möglichen Kontaktpersonen und Einrichtungen (Arzt, Friseur, Krankengymnastikpraxen, Wohnungsbaugesellschaften, Krankenkasse). So konnten auch TeilnehmerInnen für die anderen Gruppen geworben werden. Die kostenlosen Übungsgruppen wurden von jeweils 2 Gruppenleitern und gegebenenfalls von einem zusätzlichen Springer geleitet. Sie finden 2 x im Monat statt. Dauer: 90 Minuten. Da viele TeilnehmerInnen (aber auch Gruppenleiter) den Sommer in der Türkei verbringen, gab es 2011 von Mai bis September eine Pause. Die Gruppenstärke war wechselhaft. Das Angebot in der Mevlana Moschee endete im Mai 2011. Weitere Standorte: Shefa e.V. (Oktober – Dezember 2011), Mehrgenerationenhaus (ab Februar 2012). Über die Erfahrungen in den Gruppen wurde dann auf dem Erfahrungsaustausch berichtet (Zusammensetzung der Gruppe, Frauen, Männer, fitte und schwächere Teilnehmer, Fluktuation in der Gruppe, telefonische Information vor dem jeweiligen Treffen etc.). Auch Problembereiche wurden diskutiert: • Umgang mit Störungen durch Teilnehmer ( Beispiel: Dazwischenreden, Vorsagen, Verschwiegenheitspflicht) • Rolle der Gruppenleiter (Verschwiegenheitspflicht, Rollenverständnis, Anonymisierung beim Erfahrungsaustausch) 6. Praxiserprobung in Übungsgruppen Trotz intensiver Öffentlichkeitsarbeit ( siehe Seite 27) konnte im Dezember 2010 zunächst nur mit einer Gruppe gestartet werden. Es Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 7. Perspektiven Die geschulten Gruppenleiter (siehe Teilnehmerprofile Seite 31-34) äußerten den Wunsch, sich auch nach Beendigung der Projektlaufzeit im AWO Bürgertreff Räucherei zum Erfahrungsaustausch zu treffen. Hierfür gibt es eine Zusage. Die Fortführung der bisherigen Übungsgruppen ist abhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen und den Interessen der Gruppenleiter (Finanzierung, Räumlichkeiten, Teilnehmergebühr, Honorar). Es besteht der Wunsch, neue Gruppen aufzubauen. Mit Beendigung des Projektes ist die Durchführung des türkischen Gedächtnistrainings nicht mehr an den Standort Kiel-Gaarden gebunden. gez. Barbara Striedieck Projektleiterin AWO Kreisverband Kiel 30 31 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.4 Teilnehmerprofile der Gruppenleiter Mein Name ist Ayse Ipekcioglu. Ich bin 49 Jahre alt und komme ursprünglich aus der Türkei. Nach meinem Fachabitur Textil-Modedesign in Kilis bin ich als Familienzusammenführung nach Deutschland gekommen. Seit 1981 lebe ich hier und habe seit 15 Jahren die deutsche Staatsangehörigkeit. In Rendsburg habe ich 19 Jahre als Kursleiterin (Nähkurs, Seidenmalerei, Kochkurs, Alphabetisierungskurs, Gymnastikkurs), Projektleiterin (Alt werden in Rendsburg, Integrationsprojekte -RIO- Tokio sowie Buttercreme und Börek) und Migration Sozialberaterin (Dolmetschen, Übersetzen: Frauenhaus, Ärzte, Anwalt) bei „Pädal/ UTS internationales Zentrum“ gearbeitet. Nachdem ich meine zehnmonatige Ausbildung zur „Fachkraft für Gesundheits- und Sozialdienstleistungen in der kultursensiblen Pflege“ absolviert habe, wollte ich zur Vertiefung diese Ausbildung mit dem Projekt „Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten“ kombinieren. So kann ich den älteren türkischen Landsleuten ein breites Angebot anbieten. Ich möchte ihnen ermöglichen, mit Spaß und Freude ihr Gedächtnis zu trainieren, um gesund zu bleiben. Ich habe sehr gerne mit Menschen Kontakt und bin daher sehr engagiert, ihnen zu helfen. Deswegen erhoffe ich mir eine Arbeit, in der ich mein gelerntes Wissen und meine Kompetenz für türkischsprachige ältere Menschen anbieten kann. Hier gibt es eine Lücke in unserer Gesellschaft. Mein Name ist Inci Krah. Ich lebe seit 1996 in Deutschland und bin glücklich hier. Auf meine türkische Abstammung bin ich stolz. Berufliche Erfahrungen habe ich in Hotels (Rezeption und Buchhaltung), sowie in den Firmen Siemens und WMF erworben. Im „Netzwerk ältere MigrantInnen“ habe ich noch an weiteren Modulen teilgenommen: • „MiMi - Mit Migranten für Migranten“ (Modul 4) • Informationsreihe „Älter werden in Deutschland“ (Modul 3) Ferner bin ich Mitglied im Forum für Migrantinnen und Migranten in Kiel. Meine Beweggründe am Projekt Modul 6 sind, mehr über das Gedächtnis zu erfahren, Störungen zu erkennen und durch Übungen Gedächtnisleistungen zu steigern. Sei es für mich oder für die türkische Bevölkerung in Kiel. Es gibt leider keine türkischen Übungen für solche Themen. Für mich ist es ein Gewinn, meinen Mitmenschen mit meinen Kenntnissen zu helfen. Nach Beendigung der Maßnahme hoffe ich, dass ich in dem Bereich meine Mitmenschen unterstützen kann, mehr für ihr Gesundheitsbewusstsein zu tun. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Mein Name ist Melek Lanksch-Erbel, 67 J. Ich bin gebürtige Türkin und lebe seit 1968 in Deutschland. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule in Istanbul (1965) kam ich nach Deutschland und habe u.a. an der Pädagogischen Hochschule Kiel studiert. Bis zu meiner Pensionierung in 2008 war ich als Grund- und Hauptschullehrerin in Kiel tätig. Ich bin auch geprüfte (1972) und allg. beeidigte Dolmetscherin und Übersetzerin für die türkische Sprache. Die Idee “Gedächtnistraining für ältere Mitbürger“ in die türkische Sprache zu übersetzen, um später Trainingsgruppen zu übernehmen“, reizte mich sehr. Nicht nur wegen des Übersetzens, sondern auch um zu erfahren: Wie und warum hilft gezieltes Training? Wie kann ich die Teilnehmer motivieren? Mein „neues“ Wissen wollte ich mit älteren Migranten aus der Türkei teilen. Ich wollte sie dafür begeistern, dass man besonders im Alter für sich etwas tun kann und sollte. Außerdem wollte ich unter dem Motto “Auch ich werde älter und vergesslicher“ selber davon profitieren. Durch die Beschäftigung mit neuen Sachinhalten und die Konzentration bei der Planung und Durchführung von Stundenkonzepten trainiere ich mein Gedächtnis ebenfalls. Schön wäre es, auch weiterhin als Trainerin tätig zu sein, um mein Wissen weiterzugeben und um mehr Erfahrungen zu sammeln. Mein Traum ist es, dieses Projekt in Istanbul bekannt zu machen und andere auszubilden. Ich, Leyla Tatari, wurde 1961 in Istanbul, Türkei, geboren und habe noch einen jüngeren Bruder. Ich besuchte das Atatürk Gymnasium in Istanbul. Nach meinem Abitur heiratete ich meinen in Deutschland lebenden Gatten und kam so 1979 nach Karlsruhe. Hier lernte ich Deutsch, 1981 bzw. 1984 wurden mein Sohn und meine Tochter geboren. Während dieser Zeit studierte ich im Fernstudium Betriebswirtschaft. 1986 nahmen wir die deutsche Staatsangehörigkeit an. Nach einem Zwischenaufenthalt in Friedrichsdorf, Taunus (1988-1993) zog ich mit meiner Familie nach Kiel um. Gleichzeitig begann ich, in Volkshochschulen und privat Türkisch für Ausländer zu unterrichten. Im Rahmen meines sozialen Engagements für Migranten in Deutschland hörte ich über meine Freundin Frau Lanksch-Erbel vom Projekt Modul 6 und begann mitzuarbeiten. Während ich im Rahmen des Projektes anderen half, nutzte mir das Erlernte auch persönlich. So lernte ich, mein Gedächtnis effizienter auszunutzen. Ich möchte in der Zukunft gerne entweder im selben Projekt oder in ähnlichen Projekten mitarbeiten. 32 33 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.4 Teilnehmerprofile der Gruppenleiter Mein Name ist Zöhre Duman und ich bin 53 Jahre alt. Im Jahr 1988 bin ich nach Deutschland gekommen. Seit zehn Jahren bin ich deutsche Staatsbürgerin. Zurzeit bin ich Hausfrau. In der Türkei habe ich in der Stadt Mersin gelebt. Ich mag gern den Menschen helfen und in diesem Projekt wurde mir die Möglichkeit gegeben, dieses zu tun, deshalb habe ich auch teilgenommen. In diesem Projekt habe ich erfahren, dass Gedächtnistraining so wichtig ist. Wenn die Möglichkeit geschaffen wird, würde ich gerne das Erlernte mit anderen Menschen teilen. Mein Name ist Bayram Yaprak und ich bin 51 Jahre alt. Seit 1980 lebe ich schon in Deutschland und bin seit 1997 deutscher Staatsbürger. Ursprünglich komme ich aus der türkischen Stadt Malatya und habe das Lehramtsinternat in Malatya-Akcadag besucht. Meine Teilnahme an diesem Projekt galt vor allen Dingen mir selbst, denn je älter man wird, desto vergesslicher wird man mit der Zeit. Alle Techniken, die ich durch dieses Projekt gelernt habe, wende ich bei den Teilnehmern, aber auch an mir selbst an. Die Teilnehmer zeigen den Methoden gegenüber eine große Wertschätzung und machen aktiv mit. An der Umsetzung der vielen unterschiedlichen Übungsformen mit Berücksichtigung der kulturellen Hintergründe haben die Teilnehmer, aber auch ich persönlich, viel Freude. Diese Art der Arbeit lenkt vom Alltagsstress ab, fördert die Aufnahmefähigkeit und macht einfach Spaß. Wenn die Möglichkeit geschaffen wird, würde ich gerne in verschiedenen Einrichtungen das Erlernte anbieten. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Mein Name ist Melek Ünsal und ich bin 62 Jahre alt. Ich lebe seit 1975 in Deutschland, bis 1990 in Bremen, danach in Kiel. Ich habe noch meine türkische Staatsangehörigkeit, bin zur Zeit Hausfrau und lebe alleine. In der Türkei habe ich in Konya seydisehir gewohnt und gelebt. Als Alleinlebende habe ich viel Zeit. Weil ich eine soziale und aktive Persönlichkeit bin, habe ich mit Freude an dem Projekt teilgenommen. Hier habe ich viel über das Gedächtnistraining erfahren und war auch in den Übungsgruppen aktiv dabei. Nach Beendigung des Projektes werde ich versuchen, das Erlernte auch weiterhin umzusetzen. Mein Name ist Ayse Yaprak und ich bin 46 Jahre alt. Vorerst bedanke ich mich recht herzlich bei den Teilnehmern und dem AWO Kreisverband Kiel für die innovative und lehrreiche Zusammenarbeit in diesem Projekt. Ich hatte bei den Treffen, Schulungen und bei der Entwicklung der Materialien und Methoden die Übersetzung und die Koordination zwischen Teilnehmern und der AWO Kiel übernommen. Ich stamme aus einer Gastarbeiter-Familie, die von Anatolien nach Deutschland ausgewandert ist und lebe seit 1978 hier in Kiel und bin schon seit längerem deutsche Staatsbürgerin. Meine Ausbildung zur staatlich geprüften Betriebswirtin und Kauffrau für Bürokommunikation habe ich auch in Kiel bei der Wirtschaftsakademie S-H abgeschlossen. Für die Zukunft wünsche ich, dass dieses Projekt nach Möglichkeit weiter von der Stadt Kiel und den kulturellen Einrichtungen unterstützt wird. 34 35 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Schulungen / Praxismaterial Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Gedächtnistraining: Einsatz in Gruppen I. II. III. Stundenverlauf Stundenkonzept Anfang und Ende einer Einheit II. Stundenkonzept • Planung des Stundenablaufes schriftlich – hilfreich Muster (Anlage) • Stundenaufbau: 1. Wechsel von Übungen aus verschiedenen Bereichen, damit alle Hirnregionen angeregt werden (siehe Trainingsziele) 2. Übungen/alltagsbezogene Themen müssen Sinn machen 3. Unbedingtes Vermeiden von Stress und Leistungsdruck (Zeitvorgaben/Spieltempo/Atmosphäre/Schul- und Quizsituationen vermeiden/Erfolgsergebnisse vermitteln/Fördern der „Schwachen“ und sanftes Bremsen der „Starken“) - Anlage 4. Wechsel der Methoden (Tafel/Kreis/Gruppenarbeit/Einzelarbeit /Partnerübungen/ Wahl- oder Zufallsgruppen etc.) 5. Schriftliche Übungen eignen sich dafür, auch die weniger Aktiven einzubeziehen, Ergebnisse werden mündlich vorgetragen und ausgetauscht (Achtung: niemals Teilnehmer blamieren) 6. Viele Themen eignen sich auch für biographisches Arbeiten (gemeinsame Erinnerungen an „alte“ Zeiten – jeder sollte zu Wort kommen) 7. Einsatz von Medien (z.B. Musik) und Materialien (Stifte – Arbeitsblätter….) 8. Angabe der geplanten Zeitdauer und auch Schwierigkeitsstufe Wichtig: Eine geplante Stunde ist nur das Gerüst. Es kann und sollte spontan geändert werden, wenn das Gruppengeschehen es erforderlich macht (z.B. Müdigkeit, Übungen zu schwierig, Übungen kommen nicht an, Interesse lässt nach….) III. Anfang und Ende einer Stunde Anfang: • Die 1. Übung einer Stunde weckt die Motivation. • Sie hilft, in die Thematik einzuführen. • Sie lässt die Teilnehmer „ankommen“. • Möglich auch: Einstieg über Bilder, Musik, Literatur oder reale Gegenstände oder, oder, oder Ende: • Leichte Übung • Ausklingen lassen • Texte oder Lieder als Ausklang • Nicht den geplanten Ausklang streichen bei Zeitüberschreitung, besser: vorher eine Übung ausfallen lassen. Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Stundenkonzept 19.10.09 Anzahl Teilnehmer: Zeitumfang: Rahmenthema: TIERE Lfd. Spielart Nr. 1 Einstieg: Atemübungen 2 3 4 5 5 6 7 8 Durchführung/Medium Stuhlkreis – alle -Frau Jabur Bewegung und Koordination Stuhlkreis – allle Frau Jabur Bewegung/Konzentration/Merkfähigkeit: Stuhlkreis – alle – 4er Spiel Ich gehe – in den Zoo – und Frau Striedieck sehe - …….Tiere/Menschen etc überlegt von den TN Anagramm – Variante: Tierpark Tischrunde – Tafel mündlich – alle bzw. Reihenfolge Frau Striedieck Tischrunde – Dreiecke und Rechtecke schriftlich - Vorlage Frau Striedieck Zuordnen – Farben und Tiere Tischrunde – mündlich – Frau Jabur Hörübung – Tiere Tischrunde – und Tiere ja oder nein in schriftlich – einzeln Türkei/Deutschland Frau Striedieck Entspannung/Kreativität: Puzzle - Natur Tischrunde – 3 Gruppen Frau Striedieck Abschlußrunde: Wenn Sie als Tier zur Tischrunde – wer Welt kommen sollten, welchen Wunsch möchte hätten Sie?. Beispiel: Ich möchte ein Delfin sein – und im warmen Wasser herumtollen. Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. Zeit ca. 4 Min. ca. 15 Min. ca. 10 Min. ca. 10 Min. ca. 10 Min. ca. 8 Min. ca. 10 Min. ca. 10 Min. ca. 5 Min. 36 37 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Schulungen / Praxismaterial Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Übungsbeispiele Schulung 19.10.2009 Trainingsziel: Bewegung und Koordination Durchführung: Gegenstand nach Ansage loslassen Spielart: Stuhlkreis – Ansage durch Spielleiter Material: Gegenstände (z.B. Stifte) soviel wie Teilnehmer, Gegenstände müssen von jeweils zwei Partnern angefasst werden können. Beschreibung der Übung: Gegenstand nach Ansage loslassen • • • • • • • • • Teilnehmer sitzen im Stuhlkreis und bekommen einen Gegenstand (z.B. Stift) in die rechte Hand Alle greifen mit der linken Hand nach dem Gegenstand des Nachbarn. Es entsteht ein geschlossener Kreis. Jeder Teilnehmer hat jetzt in der rechten Hand einen Gegenstand und in der linken Hand einen Gegenstand. Der Gegenstand in der rechten Hand heißt Elefant/Katze. Der Gegenstand in der linken Hand heißt Löwe/Hund. Leiterin zählt und sagt irgendwann einen von den Tiernamen. Wenn der Name gesagt wird, lassen die Teilnehmer sofort los. Beispiel: Elefant – loslassen mit der rechten Hand. Wenn alle richtig reagiert haben, hält jeder nur noch den Gegenstand mit der linken Hand. Fehler: Gegenstand liegt auf dem Boden. Mehrmals wiederholen. Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Übungsbeispiele Schulung 19.10.2009 Trainingsziel: Bewegung und Koordination Durchführung: Rhythmusübungen Spielart: Stuhlkreis – Ansage durch Spielleiter Material: keine Beschreibung der Übung: Rhythmusübungen 1. Übung • Teilnehmer klatschen auf den Oberschenkel nach Vorgabe der Leiterin: Erster Durchgang rechte Hand, zweiter Durchgang linke Hand. Der Rhythmus wird von der Leiterin vorgegeben – zunächst Handfläche, dann Handkante, zuletzt geschlossene Faust. 2. Übung • Die Finger der rechten Hand erhalten jeweils einen Tiernamen. Beispiel: Daumen – Affe, Zeigefinger – Bär, Mittelfinger – Chamäleon, Ringfinger – Delphin, kleiner Finger – Elefant. • Die Finger der linken Hand erhalten eine Zahl. Beispiel: Daumen – 1, Zeigefinger 2 usw. • Die Leiterin ruft verschiedene Kombinationen aus. Beispiel: Delfin 2. Die Teilnehmer berühren nun mit dem rechten Ringfinger (= Delfin) den linken Zeigefinger (Zahl 2). Die Übung wird öfters wiederholt. Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. 38 39 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Schulungen / Praxismaterial Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Übungsbeispiele Schulung 19.10.2009 Trainingsziel: Wortfindung und Denkflexibilität Durchführung: alle gemeinsam auf Zuruf oder Einzeln (Reihenfolge) Spielart: Anagram – Varianten Es gibt verschiedene Spielarten vom ANAGRAM: Beispiel - Aus den Buchstaben eines Wortes werden neue Wörter gebildet. Es dürfen jedoch nur die vorhandenen Buchstaben verwendet, keine neuen dazugenommen werden. Beispiel – Durcheinandergewürfelte Wörter von Redewendungen werden wieder in die richtige Reihenfolge gebracht. Beispiel: Zeilensalat: Gedichte oder Liedverse werden zerschnitten und von den Teilnehmern in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht. Bilden Sie aus den Anfangsbuchstaben des angeschriebenen Wortes neue Wörter: a) b) c) d) T Reihenfolge der Buchstaben und Teilnehmer spielt keine Rolle Reihenfolge wird festgelegt Wörter nur aus Buchstaben bilden, die im Wort enthalten sind usw. Nur Wörter, die zum Begriff passen (auch andere Buchstaben als im Wort) I E R P A R K Beispiel Tasse Insel essen Ruhe Pusteblume Arbeit Rathaus Kur a/b Tier irr Erika rar c Tiger Igel Elefant Rabe Panther Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. Partei Art rate Karte Affe Rind Katze d Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Übungsbeispiele Schulung 19.10.2009 Trainingsziel: Sinnesschulung, Konzentration, verknüpftes Denken, Urteilsfähigkeit Durchführung: Vorspielen von Tiergeräuschen. Teilnehmer schreiben für sich auf was sie hören und wahrnehmen. Nach Beendigung der Hörübungen Austausch der Ergebnisse. Material: Zettel und Stifte, Kassettenrecorder Im Anschluß: Frage 1 – Welche Tiere leben in der Türkei? Frage 2 – Welche Tiere gibt es nicht in der Türkei und nicht in Deutschland. Spielart: Hörübung zum Thema Zwei Schwierigkeitsstufen: a) Ergebnisse liegen schriftlich vor, sind aber durchandergeraten b) Ergebnisse liegen nicht vor. 1. Tiergeräusche mit Auswahl: Geräusch Nr. Hahn Schaf Kuh Ziege Hund Esel Katze Kalb Schwein Hühner Gänse Truthahn/Pute Enten Datum: 16.10.09 Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. 2. Tiergeräusche ohne Auswahl Was haben Sie gehört? 40 41 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Schulungen / Praxismaterial Gedächtnistraining für ältere Migrantinnen und Migranten – Modul 6 Materialien für Multiplikatoren Hospitation (= Besuch) in verschiedenen Einrichtungen zum Kennenlernen von Übungsstunden Gedächtnistraining 1. Ziel: • • Kennenlernen von Gruppenstunden für unterschiedliche Zielgruppen Kennenlernen von Gruppenstunden durch unterschiedliche LeiterInnen 2. Rolle: Stiller Beobachter, von Mal zu Mal Teilnahme an Aktivität Stille Beobachtung und anschließende Analyse der Gruppenstunden Was habe ich heute kennengelernt? Was könnte ich mir auch vorstellen für die spätere Arbeit mit Älteren aus meinem Kulturkreis? Was ist mir sehr fremd vorgekommen, obwohl ich schon lange in Deutschland leben? Welches Spiel muß abgewandelt werden? 3. Anzahl der Hospitation und Abrechnung: Pro Teilnehmer: 4 unterschiedliche Hospitationen - jeweils zu Zweit, oder auch zu Dritt Fahrtkostenerstattung 5,00 Euro pauschal (Abrechnung mit Zettel Ehrenamtsstunden – monatlich bzw. alle zwei Monate nach Ableistung der Stunden. 4. Übersetzung (bei Bedarf) 5. Nach Beendigung der Hospitationen: erneutes Gesamttreffen im Dezember 2009 (Erfahrungsaustausch/Fortbildung/Planung 2010/Büchertisch) Datum: Lfd. Nr. AWO Kreisverband Kiel e.V. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 42 43 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte (Praxismaterial) Exemplarisch werden die Stundenkonzepte zum Thema „Suppe“, „Feste und Feiertage“ sowie „Städte“ vorgestellt. Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 44 45 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 46 47 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 48 49 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 50 51 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 52 53 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 54 55 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 56 57 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 58 59 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 60 61 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 62 63 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 64 65 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 66 67 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 68 69 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 5.6 Modul 6 5.6.5 Stundenkonzepte Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 1-6 70 71 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 1-6 Modul 1 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Modul 1 72 73 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 1 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 74 75 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 1 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 76 77 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 1 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 78 79 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 2 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Modul 3 80 81 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 5 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden Modul 6 82 83 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 6 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 84 85 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Modul 6 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 86 87 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Aktionstag / Interkulturelle Wochen 2011 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 88 89 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Teilnahme am Europäischen Wettbewerb ELAC Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 90 91 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 6.0 Öffentlichkeitsarbeit Teilnahme am Europäischen Wettbewerb ELAC Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 92 93 Abschlussbericht des Projektes „Netzwerk ältere MigrantInnen“ in Kiel-Gaarden 7.0 Schlusswort 50 Jahre nach dem Anwerbeabkommen der Bundesrepublik mit der Türkei leben bereits viele Migrantinnen und Migranten der ersten Generation im Ruhestand. Die älteren Migrantinnen und Migranten haben sich vor allem während der wirtschaftlichen Aufbruchphase Deutschlands besonders verdient gemacht. Sie gingen meist schwerer körperlicher Arbeit nach und haben häufig nicht die Kraft oder Zeit gefunden, sich adäquat weiterzubilden. Nachdem sie Jahrzehnte gearbeitet und zum wirtschaftlichen Erfolg der Bundesrepublik beigetragen haben, ist es an der Zeit kultursensible Angebote in der Altenhilfe für sie zu aktivieren. Das Recht, in Würde Altern zu dürfen, darf ihnen nicht abgesprochen werden. Die Migrantinnen und Migranten im Ruhestand, ihre Familien sowie Ärzte und Pflegepersonal sind oft überfordert und die allgemeine Versorgung kann bis heute als nur unzureichend bezeichnet werden. Eine angemessene Versorgung setzt aber die Berücksichtigung der einflussnehmenden Faktoren, wie z.B. den Migrationshintergrund, voraus. Beispielsweise sollten kulturspezifische und sprachliche Fortbildungen für Ärzte und Pflegepersonal in Ballungsräumen mit hohem Migrationsanteil zum regulären Weiterbildungskatalog gehören und eine Qualitätssicherung für Dolmetscherdienste eingeführt werden. Für dieses Anliegen wurde das „Netzwerk ältere MigrantInnen“ (NAEM) als Projekt gegründet. In der Beschaffung der Modulhaftigkeit des Projektes, die sie auf den vorhergehenden Seiten kennenlernen konnten, und in der Zusammensetzung der zahlreichen Einrichtungen, die in dem Projekt mitgewirkt haben, war das Netzwerk einzigartig. Es ist sehr erfreulich, dass trotz der Größe des Netzwerkes eine reibungslose und fruchtbare Zusammenarbeit stattfinden konnte. Dafür möchte ich allen Beteiligten danken. Dank der einzelnen Module konnte für das Thema Migration und Alter in den verschiedensten Einrichtungen und Zielgruppen viele Erfolge erzielt werden. Sowohl Pflegeeinrichtungen und Ausbildungsstätten, als auch die Betroffenen selbst konnten mit diesem Projekt erreicht werden. Zum Gelingen haben viele Organisationen, aber vor allem viele einzelne, engagierte Personen beigetragen. Ihnen allen gilt mein herzlichster Dank. Dr. Cebel Küçükkaraca Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. Notizen Notizen Notizen Notizen Abschlussbericht des Projektes NETZWERK ÄLTERE MIGRANTINNEN in Kiel-Gaarden Impressum Herausgeber: Arbeiterwohlfahrt Landesverband Schleswig-Holstein e.V. Interkulturelle Arbeit Sibeliusweg 4, 24109 Kiel Tel. +49 431 / 5114 - 350, Fax +49 431 / 5114 - 370 E-Mail: migration@awo-sh.de, Internet: www.awo-sh.de www.naem-kiel.de bis 31.12.2012 Landesverband Schleswig-Holstein e. V. Verantwortlich: Michael Treiber Texte: Ali Ustalar, Barbara Striedieck, Kirsten Levsen, Günay Turan, Özlem Ünsal, Rita Erlemann, Lidia Pfeifer Gestaltung: De Pedro Werbeagentur Hamburg Auflage: 1.000 Kiel, März 2012 Laufzeit des Projektes in Kiel-Gaarden: 01.01.2009 bis 31.03.2012