Empfehlungen für Bewerbungsschreiben - Europa
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Empfehlungen für Bewerbungsschreiben - Europa
Universität des Saarlandes Ehemaligen Vereinigung Europa-Institut e.V. Sektion Rechtswissenschaft EVER e.V. Europa-Institut • Sektion Rechtswissenschaft Universität des Saarlandes • Postfach 15 11 50 • D–66041 Saarbrücken Empfehlungen für Bewerbungsschreiben Das Anschreiben zählt neben dem Lebenslauf mit zu den wichtigsten Dokumenten in Ihren Bewerbungsunterlagen. Es zeigt dem Arbeitgeber auf den ersten Blick, was er bei einer potenziellen Einstellung zu erwarten hat und sollte daher Aufmerksamkeit und Interesse wecken. Gelingt Ihnen dies, dann ist das Ziel, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu werden, zum Greifen nah. Der genaue Inhalt Ihres Anschreibens kommt darauf an, weshalb Sie schreiben. Wenn Sie beispielsweise eine konkrete Stellenausschreibung beantworten, sollten Sie das Medium (Online-Portal, Zeitung,...) anführen und die genaue Stellenbeschreibung. Daraufhin sollten Sie Argumente bringen, warum Ihre Qualifikationen ideal zu der Stellenausschreibung passen. Bei einer Initiativbewerbung hingegen, sollten Sie auch Ihre Vorstellungen und Pläne im Detail benennen. Da Ihre Bewerbung in diesem Fall nicht erwartet wird, ist es umso wichtiger Interesse zu erwecken. Viele Hinweise gelten jedoch allgemein. Die folgenden Tipps sollen Ihnen dabei helfen, ein passendes Anschreiben zu gestalten. Inhalt Das A und O beim Anschreiben besteht darin die Möglichkeit zu nutzen, auf relevante Arbeitserfahrung und Ausbildungsschritte einzugehen. Erklären Sie warum Sie für die angestrebte Stelle qualifiziert sind und geben Sie nicht nur Ihren Lebenslauf wieder. Darüber hinaus haben Sie durch das Anschreiben die Gelegenheit dem (potentiellen) Arbeitgeber zu zeigen, dass Sie sich über das Unternehmen gut informiert haben. Empfehlenswert ist es, ein Blatt Papier zur Hand zu nehmen und erst einmal formlos alle Argumente aufzuschreiben, die für Sie sprechen und für die angestrebte Position relevant sind. Für das eigentliche Schreiben sollte folgende Struktur maßgeblich sein: · Erster Absatz: Die Einleitung. Warum schreiben Sie? · Zweiter Absatz: Der Hauptteil. Was haben Sie zu bieten? · Abschließender Absatz: Der Schluss. Wie verbleiben Sie? • Einleitung Ein gekonnter Beginn ist wichtig. Vermeiden Sie die Standardfloskeln „Sehr geehrte Damen und Herren“. Wenn aus der Stellenanzeige der Name des Bearbeiters hervor geht, sollten Sie diesen unbedingt verwenden. Ansonsten sollten Sie sich die Mühe machen, beim gewünschten Arbeitgeber einen Ansprechpartner ausfindig zu machen. Zur Unterscheidung von den anderen Bewerbern sollten Sie keine Standardsätze wie etwa „Hiermit bewerbe ich mich um …“ oder „Ich beziehe mich auf Ihre Stellenanzeige in …“. Beginnen Sie selbstbewusst (aber Achtung: nicht arrogant sein!). Beispiel: „Sie beschreiben eine Aufgabe, die mich in höchstem Maße interessiert …“ oder „Ich beziehe mich auf die von Ihnen ausgeschriebene Position…“. • Hauptteil Der Hauptteil ist das eigentliche „Herzstück“ des Anschreibens und sollte keine Standardsätze enthalten. Nur durch individuelle Formulierung wird es Ihnen gelingen, sich aus der Masse der Bewerber hervorzuheben. Ein konkreter Bezug zwischen dem Stellenprofil und den eigenen Kompetenzen sollte betont werden. Dabei sollte das fachliche und persönliche Profil sowie die Motivation für die Bewerbung für die Stelle, bzw. bei einer Initiativebewerbung für den Arbeitsgeber allgemein, möglichst knapp und präzise herausgearbeitet werden. Ein Zusammenhang mit den eigenen beruflichen Zielen und den Perspektiven in der potenziellen Position kann ebenfalls hergestellt werden. • Schluss Der Schluss sollte freundlich und nicht platt gestaltet sein. Betonen Sie ruhig nochmal das eigene Interesse an der Stelle. Zeigen Sie direktes Interesse an einem Bewerbungsgespräch. Einen guten Abschluss bildet beispielsweise „Ich würde mich freuen, wenn Sie mich nach Prüfung der Bewerbungsunterlagen zu einem Vorstellungsgespräch einladen.“ Sie sollten klar und deutlich zum Ausdruck bringen, dass es nichts gibt, was Sie lieber wollen, als diese Stelle zu bekommen. Gestaltung • Gestaltung in Briefform Das Anschreiben wird grundsätzlich in Briefform gestaltet. Das Anschreiben beginnt links oben mit dem Briefkopf. Dieser enthält die komplette Anschrift des Bewerbers. Anschießend folgt die komplette Anschrift des potenziellen Arbeitgebers, mit Angabe des direkten Ansprechpartners (in größeren Unternehmen eventuell zusätzlich mit Angabe der Abteilung). Danach folgt rechtsbündig das Datum ohne Ortsangabe. Linksbündig und fett geschrieben folgt nun die Angabe des Betreffs. Erst dann beginnt der eigentliche Text des Anschreibens, mit der direkten Anrede des Ansprechpartners, einem eindrucksvollen Einleitungssatz, usw. (Siehe „Inhalt“ oben). Der Anlagenhinweis kann nach einer Leerzeile unter der maschinenschriftlichen Unterschrift aufgeführt werden. • Ein übersichtliches Layout Das Layout sollte übersichtlich sein, also nicht zu voll geschrieben und mit einem ausreichend großen Seitenrand (mindestens 2,5 cm rechts und links). Der Text sollte mit Leerzeilen in übersichtliche Absätze gegliedert werden, wenn beispielsweise neue Themen angesprochen oder Informationen betont werden sollen. Wichtige Informationen können fett oder kursiv geschrieben werden, aber übertreiben Sie es hiermit nicht! • Ein gut lesbares Schriftbild Nutzen Sie eine Schriftart die einfach zu lesen ist. Wählen Sie wenn möglich eine Schriftart ohne Serifen (das sind die kleinen Striche am Anfang und Ende eines Buchstabens). Also nicht Times New Roman sondern lieber beispielsweise Arial oder Helvetica. In der Regel sollte die Schriftgröße mindestens 11 oder 12 Punkte betragen. Wenn Sie Blocksatz nutzen, gehen Sie sicher, dass keine unschönen Lücken im Text entstanden sind. Darüber hinaus erschwert auch Silbentrennung das flüssige Lesen. • Achten Sie auf eine korrekte Rechtschreibung! So einfach auch dieser Hinweis auch ist, er kann nicht oft genug wiederholt werden! Rechtschreib-, Grammatik- und Tippfehler sind für viele Arbeitgeber ein guter Grund, eine Bewerbung sofort auszusortieren. Verlassen Sie sich niemals nur allein auf die Mithilfe Ihres Rechtschreib- und Grammatikprogramms, sondern bedienen Sie sich auch der verschiedenen Suchmaschinen, wie z.B. Google. Lassen Sie auch ruhig eine dritte Person nochmal Ihr Schreiben lesen. Verwenden Sie die neue Rechtschreibung. • In der Kürze liegt die Würze! Fassen Sie sich kurz: Das Anschreiben sollte nicht länger als eine DIN A4-Seite sein. Ein Personaler hat wenig Zeit und Ihr Ziel ist es, Neugier zu erwecken und nicht Ihre ganze Lebensgeschichte widerzugeben oder Ihren Lebenslauf zu wiederholen! • Ordentlichkeit Wählen Sie qualitativ hochwertiges Papier, denn dies signalisiert Ihre Wertschätzung für die Stelle und denjenigen, der sich mit Ihrer Bewerbung beschäftigt. Achten Sie darauf, dass der Drucker einwandfrei funktioniert und ein sauberes Ergebnis liefert. Darüber hinaus sind fettige Fingerabdrücke, Kaffeeflecken und Eselsohren unbedingt zu vermeiden! Vergessen Sie nicht, dass das Anschreiben lose auf den gebundenen Bewerbungs-Unterlagen liegtheften Sie es also nicht an die anderen Dokumente. Formulierung Achten Sie auf positive Formulierungen. Im folgenden einige Beispiele von Standardsätzen und nützliche, positive Umformulierungen. • Kürze- Oft kann man das selbe, mit viel weniger Worten sagen! „Aufgrund meiner Ausbildung und meines bisherigen beruflichen Werdeganges bin ich der Meinung, dass ich den im oben genannten Inserat erwähnten Anforderungen gerecht werden kann.“ „Meine Ausbildung und meine Erfahrung entsprechen Ihrem Anforderungsprofil.“ „Aufgrund der in der Ausbildung gemachten Erfahrungen sehe ich gute Anknüpfungspunkte, meine Kenntnisse in einem der beiden im Inserat genannten Bereiche in Ihrem Unternehmen einzusetzen.“ „Die angesprochenen Bereiche interessieren mich aufgrund meiner Kenntnisse.“ • Selbstbewusstsein- Diese Formulierungen machen Sie noch lange nicht arrogant! Ich glaube .../ Ich würde gerne .../ Wäre es eventuell möglich Meine Stärken sind .../ Ich stelle mir vor, dass ..../ Ist es möglich, ... Lassen Sie Angaben wie “Leider fehlen mir Kenntnisse in der von Ihnen verwendeten Hardware“ weg. Solche Eingeständnisse müssen nicht sein! • Scheuen Sie sich nicht, direkt bei der Eröffnung schon konkrete Beispiele zu geben: „Ich kann mir sehr gut vorstellen, schon bald für Ihre Firma tätig zu sein.“ „Firma X hat sich vor allem durch innovative Lösungen im Bereich Y einen Namen gemacht. Bei [solchen] künftigen Aktivitäten kann ich Sie durch mein Wissen und mein Engagement unterstützen. • Zu Ihrer aktuellen Position: „Zurzeit arbeite ich bei XYZ.“ „Zurzeit bin ich in einer der erfolgreichsten [Unternehmensberatungen] tätig.“ „Leider stellte ich bereits nach kurzer Zeit fest, dass die Tätigkeit in der Abteilung meinen Vorstellungen nicht entspricht.“ „Um meine Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit zu vertiefen, begann ich meine berufliche Laufbahn zunächst in ...“ • Allgemein: Beginnen Sie nie wie folgt einen Satz: „Die geforderte Erfahrung habe ich zwar nicht, aber ...“ ! Vermeiden Sie rätselhafte Erklärungen wie z.B.: „Warum ich mich zu einem Fachrichtungswechsel entschieden habe, möchte ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch erörtern.“ Damit bringen Sie sich in einen Erklärungsnotstand! • Abschlussformulierungen: „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich Ihr Interesse geweckt habe und Sie mir Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch geben würden.“ „Ich freue mich, von Ihnen zu hören.“ „Über Ihre positive Antwort freue ich mich.“ „Ich würde mich freuen, Sie und Ihre Firma XY bei einem Vorstellungsgespräch persönlich kennen zu lernen.“ Und letztendlich... „Für ein Vorstellungsgespräch stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.“ „Für weitere Auskünfte stehe ich Ihnen in einem persönlichen Gespräch - vorab auch gerne telefonisch zur Verfügung.“