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MATERIALIEN FÜR DEN UNTERRICHT 1 INHALTSVERZEICHNIS Daten zum Film, Ansatzpunkte, Fächer.............2 Der Film Inhalt......................................................................3 Figuren....................................................................4 Sequenzprotokoll..................................................5 Themen, Motive, Konflikte Behindert sein, behindert werden......................10 Angst........................................................................11 Zivildienst..............................................................12 Filmsprache Drehbuch: Wörter für den Film..............................15 Schauspiel.................................................................20 Humor.........................................................................20 Visuelles Konzept.....................................................21 Weiteres Material Fragen an Regisseur Dietrich Brüggemann.........23 Titelsong/Songtext....................................................23 Weiterlesen...............................................................24 DATEN ZUM FILM Darsteller (Auswahl) Ben................................. Robert Gwisdek Christian....................... Jacob Matschenz Annika........................... Anna Brüggemann Mareike......................... Franziska Weisz Bens Mutter.................. Leslie Malton Cellolehrer.................... Michael Sens Stab (Auswahl) Regie.............................. Dietrich Brüggemann Drehbuch...................... Dietrich & Anne Brüggemann Kamera.......................... Alexander Sass Schnitt........................... Vincent Assmann Ausstattung.................. Christian Krumwiede Ton.................................. Jacob Ilgner Sounddesign................ Martin Frühmorgen Mischung...................... Holger Lehmann Kostümbild................... Juliane Maier Maske............................ Bernadette Reschberger, Elke Hahn Produzenten................. Ralpf Schwingel, Sabine Holtgreve, Stefan Schubert Koproduzent................. Hejo Emons Verleih................................ Zorro Film Produktion........................ Wüste Film Ost Koproduktion.................... Wüste Film West Sender................................ SWR (Stefanie Groß), ARTE (Barbara Häbe), WDR (Michael André) Gefördert durch................ Filmstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, FFA, DFFF, BKM Kinostart D........................ 29.07.2010 FSK...................................... freigegeben ab 12 Jahren Länge.................................. 116 Minuten Format............................... 35mm, Cinemscope, 1:2,35 Festivals & Preise (Auswahl) Eröffnungsfilm „Perspektive Deutsches Kino“ auf der Berlinale 2010, Nachwuchsförderpreis der DEFA-Stiftung, Cinestar Award, Filmfest Emden-Norderney, NDR Filmpreis für den Nachwuchs, Festival des deutschen Films Ludwigshafen, Shanghai International Filmfestival, World Cinema Festival Montreal, Seattle International Filmfestival & Ciné-Festival en Pays de Fayence Paris ANSATZPUNKTE FÜR DEN UNTERRICHT Religion/Ethik: 'Behindert sein, behindert werden' Prägung und Veränderung eines Begriffs im historischen Kontext normative/wertende Begriffe und ihre Auswirkungen Leben mit einer Behinderung Umgang und Freundschaft mit behinderten Menschen 'Angst' 'normale' Angst versus krankmachende Angst Lampenfieber und Prüfungsangst 'Zivildienst' Gehe ich zur Bundeswehr oder mache ich Zivildienst (ein FSJ)? Gesellschaftliche Relevanz von Zivis für soziale Einrichtungen Deutsch: Filmanalyse Umsetzung eines Drehbuchs, Wie funktioniert Humor? Kamera-Einstellungen Realismus versus Traumbilder IMPRESSUM Autor: Patrick Brunken, Verleih: Zorro Film GmbH, Astallerstraße 23, 80339 München info@zorrofilm.de, www.zorrofilm.de, Tel.: 089 452 352 90, Fax: 089 452 352 911 Alle Materialien dürfen für den Unterricht vervielfältigt werden. 2 INHALT Ben leidet an Tetraplegie, einer Querschnittslähmung, die Beine und Arme betrifft, und sitzt nach einem Unfall vor sieben Jahren im Rollstuhl. Der 26jährige ist schlagfertig, erzählt gern seltsame Geschichten und lässt niemanden an sich heran. An dem Tag, an dem sich sein neuer Zivi Christian zum Dienst melden soll, beobachtet Ben, wie dieser von einer jungen Frau mit dem Fahrrad fast umgefahren wird. Nach der Beinahe-Kollision ist das Fahrrad kaputt, die Frau mit dem Cello auf dem Rücken winkt sich ein Taxi heran und fährt davon. Für Ben ist sie allerdings keine Unbekannte, denn seit zwei Jahren schon beobachtet er mit dem Fernrohr, wie die Cellistin Annika jeden Tag an seinem Haus vorbeifährt. Nachdem Bens Computer den Geist aufgegeben hat und seine frisch ausgedruckte Magisterarbeit von einem Windstoß aus dem Fenster geweht wurde, fährt Christian mit Ben zur Uni, um Bens Professor um eine Verlängerung zu bitten – allerdings vergeblich. Ben, der seine Zivis gerne herumscheucht und aus der Fassung bringt, merkt, dass Christian sich nicht irritieren lässt. Die beiden finden einen Draht zueinander und Ben beschließt, Christian zu 'engagieren'. Annika, die an der Musikhochschule studiert, hat einen Vorspieltermin – doch die Angst vor dem Auftritt macht ihr zum wiederholten Mal einen Strich durch die Rechnung. Sie bricht ab und läuft davon. Ben und Christian haben sie mit dem Wagen abgepasst, um ihr das reparierte Fahrrad zurückzubringen und folgen ihr. Als sie vor Annikas Haus anhalten, fliegt ein voluminöser Gegenstand durchs geschlossene Fenster des dritten Stocks und landet auf Bens Motorhaube. Annika hat, halb aus Frust und halb aus Versehen, eine unhandlich große Komponistenbüste durchs Fenster geworfen und ist schockiert, als sie sieht, was sie angerichtet hat: Mit dem Scherbenregen hat sich ein respektabler Glassplitter in Bens Bein gebohrt. Die drei machen sich auf den Weg, um Hilfe zu suchen, doch Ben weigert sich, ins Krankenhaus zu fahren. Er fordert den zukünftigen Medizinstudenten Christian auf, seine erste Operation an ihm vorzunehmen. Ausgerechnet jetzt stellt Christian fest, dass er kein Blut sehen kann. Eine Flasche Wodka hilft Christian nicht nur bei der Desinfektion, sondern auch bei der Überwindung seiner Angst und er vernäht die Wunde. Ab diesem Moment sind die drei unzertrennlich. Doch eines Nachts, als sie zu dritt in Bens Bett übernachten, kommen Annika und Christian sich näher. Spannungen entstehen, denn obwohl Ben immer verkündet, dass die Liebe für ihn sowieso nicht in Frage kommt, empfindet er in Wirklichkeit sehr viel für Annika. Und auch die ist sich gar nicht so sicher, ob sie wirklich etwas mit Christian anfangen will, da sie von Ben fasziniert ist, ohne sich das einzugestehen. Bei einem Besuch erzählt sie Ben, was Christian ihr anvertraut hat: Ben beobachtet sie schon länger und träumt von ihr. Ben ist stocksauer über diesen Vertrauensbruch und feuert Christian. Mit der unsachgemäß versorgten Wunde hat sich Ben eine Blutvergiftung eingehandelt, wegen der er kurz darauf mit dem Notarzt in die Klinik eingeliefert wird. Aber Ben hasst nicht nur Krankenhäuser – er hat genug Zeit seines Lebens dort verbracht –, er will auch auf keinen Fall das Konzert verpassen, das Annika an diesem Abend mit ihrem Orchester gibt. Er haut ab und fährt mit seinem Rollstuhl Christian in die Arme. Der ist von seiner Dienststelle verwarnt worden, weil er seine Sorgfaltspflicht Ben gegenüber vernachlässigt hat. Die beiden prügeln sich, so gut es eben geht, und Christian muss erst einen kapitalen Treppensturz hinlegen, bevor er einsieht: Jetzt ist Ben an der Reihe. Er hilft ihm wieder auf und Ben gelingt es, aus eigener Kraft rechtzeitig den Konzertsaal zu erreichen. Annika nutzt im Konzert eine unerwartete Chance: Ihre Mitbewohnerin Mareike, die eigentlich das Cello-Solo spielen soll, hat sich an der Hand verletzt und Annika muss einspringen – so plötzlich, dass sie gar keine Zeit hat, nervös zu werden. Sie spielt das Solo, das sie immer spielen wollte. Ben ist sehr bewegt, und auch Annika fühlt sich zu ihm hingezogen. Als die beiden miteinander schlafen wollen, ist Annika aber von der Situation und den Komplikationen überfordert. Für Ben ist das die schlimmstmögliche Katastrophe: Endlich hat er einmal eine nichtbehinderte Frau im Bett, und schon scheinen sich all seine finstersten Befürchtungen zu bestätigen. Er ist nicht mehr 'normal' und wird es nie wieder sein. Er verkündet, sich umzubringen und verschwindet spurlos. Annika alarmiert Christian. Der hat eine Idee, wo sie ihn finden können. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Doch es geht nicht nur darum, ob Benjamin weiterleben kann, sondern ob er es auch will. Er muss zurückgehen an den Ort und den Tag, an dem er einmal fast gestorben wäre, erst dann kann sein Leben einen neuen Anfang nehmen... 3 FIGUREN Ben ...sitzt nach einem Unfall vor sieben Jahren mit Querschnittslähmung im Rollstuhl. Der intelligente 26jährige scheint auf den ersten Blick gut mit seinem harten Schicksal umgehen zu können: Er besitzt einen schlagfertigen Galgenhumor und ist den Umständen entsprechend mobil. Doch die Schuld am Tod seiner Freundin und der Umstand, zeitlebens auf andere angewiesen zu sein, bringen ihn oft zur Verzweiflung. Diese Hilflosigkeit, die Ignoranz vieler Nichtbehinderter und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, machen ihn wütend und nehmen ihm die Lust und den Mut, andere Menschen zu nahe an sich heranzulassen. Deswegen hat er sich einen Schutzpanzer aus Sarkasmus zugelegt. Und wenn’s ihm zu persönlich wird verletzt er gezielt die Gefühle anderer, oder erzählt frei erfundene Geschichten über sein Leben. Doch die Begegnung mit Christian und Annika verändert Bens Leben für immer. Annika ...ist die Cellistin, die vor der größten Herausforderung ihres Lebens steht. Sie hat es satt, ein „Tuttischwein“ zu sein und möchte nichts lieber, als in der kommenden Aufführung ihrer Musikhochschule das Solo zu spielen. Doch Annika hat ein Problem: Auftrittsangst. Die Unfallsbekanntschaft mit Christian und Ben erweist sich auf Umwegen als glücklicher Zufall. Beide helfen ihr, einen neuen Blick auf das Leben zu bekommen und sich ihrer Angst zu stellen. Christian …ist der sympathische Zivi, der immer alles anfassen muss, was ihm unter die Nase kommt. Aber er ist auch selbstbewusst, offen und gerade heraus. Mit ihm kann man Pferde stehlen. Und so findet er schnell einen Draht zum widerspenstigen, unkonventionellen Ben. Bei den ungewöhnlichen Erlebnissen mit Ben und Annika lernt auch er seine Grenzen kennen: Er kann kein Blut sehen. Seinem Wunsch, Medizin zu studieren, steht das im Wege... Mareike ...ist Annikas Mitbewohnerin, die immer alles besser kann. Mareike, die auch das erste Cello im Orchester spielt, kommt zunächst wie eine ignorante Streberin daher, doch das ist ein großer Irrtum! Sie bleibt auf dem Teppich und hat immer ein Ohr für die Probleme ihrer Freundin Annika, die sich voll auf sie verlassen kann. Regina, Bens Mutter …meint es gut mit ihrem Sohn, macht es damit aber leider nur noch schlimmer. Statt sich um die Probleme in ihrem eigenen Leben zu kümmern, hat sich die seit ihrer Trennung alleinstehende Fünfzigjährige ganz der Sorge um ihren behinderten Sohn verschrieben. Ohne zu wissen, was eigentlich in Ben vorgeht, bestimmt sie über sein Leben. Am liebsten würde sie ihn mit einer anderen Rollstuhlfahrerin verkuppeln. Sie muss lernen, sich von ihm abzunabeln. 4 SEQUENZPROTOKOLL S 1 (0.00 – 0.04) Aus subjektiver Perspektive: Zwei Hände halten das Modell eines Segelschiffes vor das Häusermeer einer Duisburger Hochhaussiedlung. Die Hände gehören zu Ben. Spöttisch scheucht der im Rollstuhl sitzende Ben seinen bedauernswerten Zivi Michael durchs Zimmer. Michael, der heute seinen letzten Tag bei Ben hat, soll schnell das Modellschiff aufhängen, denn Ben erwartet die Frau mit dem Cello. – Eine WG-Küche: Die chaotische Annika sucht hektisch Portemonnaie und Handy, während ihre Mitbewohnerin Mareike demonstrativ gelassen Zeitung liest. Beide haben am Abend ein Vorspiel an ihrer Musikhochschule. Mareike hat alles unter Kontrolle, Annika nichts. – Ein Büro: Zivi Christian soll vom Dienststellenleiter Wiener eine neue Pflegeperson zugewiesen bekommen. Das Mädchen, das er betreut hatte, will ihn nicht mehr. Möglicherweise hatte sie sich in ihn verliebt. Wiener zögert zunächst, ruft dann aber doch Problemfall Ben an, der ab heute einen neuen Zivi braucht. – Wohnung Ben: Beim Manöver, Bens Modellschiff aufzuhängen und gleichzeitig ans Telefon zu gehen, stürzt Michael vom Tisch, zerstört dabei Bens Computer mit dessen Magisterarbeit und bleibt benommen liegen. – Büro: Weil niemand ans Telefon geht, schickt Wiener Christian zu Ben. – Wohnung Ben: Ohne Gefühlsregung schickt Ben Michael vorzeitig nach Hause. Bens ausgedruckte Magisterarbeit weht versehentlich aus dem Fenster. Die Blätter flattern durch Duisburg, vorbei an der radfahrenden Annika mit ihrem Cello und Christian auf dem Weg zu Ben. – Musik: The Cooper Temple Clause: „New Toys“; Filmtitel Anfang Ben beobachtet Annika und Christian von seinem Balkon aus S2 (0.04-0.06) Titelsequenz: Ben verfolgt die Blätter durch sein Fernglas. Aber seine eigentliche Aufmerksamkeit gilt wie immer dem Mädchen mit dem Cello: Annika. – Filmtitel Ende S3 (0.06-0.08) Durchs Fernglas beobachtet Ben heute etwas Neues: Die gehetzte Annika hat einen Unfall auf der Kreuzung, Christian eilt ihr zu Hilfe. Annika, kurzangebunden, eilt mit dem Taxi weiter zur Musikhochschule. Christian sieht ihr nach. S4 (0.08-0.16) Christian kommt in Bens Wohnung und rettet als erstes einen Fisch, der in einer Pfütze auf dem Boden zappelt. Ben ignoriert Christian zunächst und sagt ihm dann, er solle den Fisch vom Balkon werfen. Ben triezt den hilfsbereiten Christian so lange, bis dem der Kragen platzt. Das macht sogar Ben kurz sprachlos. – Ben und Christian zwängen sich in Bens behindertengerechten Oldtimer und fahren zur Uni, wo Bens Professor eine Verlängerung des Abgabetermins der Magisterarbeit ablehnt. – Im Fahrstuhl zu Bens Wohnung bringt Ben ein neugieriges 3jähriges Mädchen zum Weinen und erklärt das zu seinem typischen Problem mit Frauen: erst seien sie neugierig, dann weinten sie, dann hasse ihn ihre Mutter. S5 (0.16-0.19) Christian hilft Ben unverkrampft und beherzt bei der Abendtoilette und lässt sich von Ben nicht einschüchtern. Ben schickt Christian mit den Worten in den Feierabend, dass er bei ihm vom Jüngling zum Mann werde. Eine Freundschaft deutet sich an. S6 (0.19-0.25) Durchs Fernglas beobachtet Ben, wie Christian Annikas an der Kreuzung zurückgelassenes Rad repariert. – Ben folgt dem mit dem Rad wegfahrenden Christian mit seinem Wagen. – Mareike brilliert an der Musikhochschule bei ihrem Vorspiel. Christian betritt mit dem Fahrrad den Raum, als Annika gerade wegen ihrer Auftrittsangst das Vorspiel verpatzt. – Ben sammelt Christian und Rad im Wagen ein und fährt Annika hinterher. – Annika wirft eine 5 Komponistenbüste aus ihrem Fenster, die auf Bens Wagen landet. In Bens Bein steckt nun eine Scherbe, er will aber nicht ins Krankenhaus. Der angehende Medizinstudent Christian soll sie entfernen. Annika, der das alles furchtbar leid tut, begleitet die zwei Jungs zu Ben. S7 (0.25-0.28) In Bens Bad desinfiziert Christian die Wunde mit Wodka und bekämpft damit auch seine Angst: Er kann kein Blut sehen – zu seiner eigenen Überraschung. Annika findet es seltsam, dass Christian trotzdem unbedingt Medizin studieren will und grübelt, dass ein Cellostudium mit Auftrittsangst wohl ähnlich unsinnig ist. S8 (0.28-0.33) Unterm Sternschnuppenhimmel auf Bens Balkon lauschen die drei Brahms und erzählen sich ihre unerfüllbaren Wunschträume. Annika würde gerne das Solo beim anstehenden Hochschul-Konzert spielen. Sie lädt die Jungs zu dem Konzert ein. Ben würde gerne vom Stahlgerüst des Tetraeder in Bottrop die Lichter des Feierabendverkehrs dirigieren. Christian flirtet vorsichtig mit Annika. Ben dagegen hält seine Gefühle für Annika zurück. Er belügt sie auch, als sie ihn fragt, wie er zum Rollstuhlfahrer geworden ist. Bens Mutter bringt einen neuen Goldfisch S9 (0.33-0.39) Bens Mutter Regina wirbelt ungebeten in Bens Wohnung herum. Sie beschwert sich, dass Ben wieder "dieser Fahrradfahrerin" hinterherstarrt, anstatt jemanden kennenzulernen. Außerdem hat sie ihm einen neuen Fisch mitgebracht. Ben ist diese Einmischung in sein Leben nicht recht. – Christian besucht Annika beim Üben. Als Ben ihn anruft, findet der schnell heraus, dass Christian ihm verschweigt, dass er an der Musikhochschule ist, anstatt für ihn Besorgungen zu machen. – Ben ist wütend und hilflos. Seine Mutter hat ihm eine Partnervermittlung für Rollstuhlfahrer herausgesucht, damit er nicht weiter in der Vergangenheit leben müsse. Sie hat Bens wunden Punkt getroffen. Ben will sie hinauswerfen, aber sie weigert sich. Ben geht deshalb selbst und sagt, er wolle sich jetzt eine Zukunft besorgen. Seine Mutter bleibt ratlos zurück. Christian besucht Annika 'heimlich' in der Musikschule S10 (0.39-0.45) Ben fährt "zufällig" vor der Musikhochschule vor, als Annika herauskommt. Neue Lügen – diesmal auf Annikas Frage, woher er den Wagen habe – durchschaut sie. Sie will endlich Wahrheiten hören und lenkt Ben damit aus der Reserve. Ihr Gespräch wird persönlicher. Sie entdecken, dass sie aus ähnlich zerrütteten Verhältnissen stammen. Annikas Mutter weiß bis heute nicht, dass ihre Tochter Cello spielt. Ben schlägt vor, zu ihr zu fahren, um es ihr zu sagen. Bevor Annika auf diesen Vorschlag eingehen kann, treffen sie vor Annikas Wohnung auf den wartenden Christian. Die beiden Jungs haben sich gegenseitig die Tour vermasselt. S11 (0.45-0.49) Die drei sind in Bens Auto unterwegs. Die angespannte Stimmung zwischen den beiden rivalisierenden Jungs lockert sich erst auf, als Annika vorschlägt, zum Tetraeder Bottrop zu fahren, um Ben seinen Traum zu erfüllen. Annika und Christian schaffen Ben auf den hohen Stahlturm, wo Ben das nächtliche Lichtmeer dirigiert und einen Stromausfall “verursacht“. 6 INFOBOX Tetraeder Bottrop Eine 1995 anlässlich einer Internationalen Bauausstellung erbaute, 60 Meter hohe Stahlkonstruktion in Pyramidenform. Sie steht auf dem 90 Meter hohen Gipfel der ehemaligen Halde der Schachtanlage Prosper in Bottrop. Besonders nachts bietet sich von hier ein beeindruckender Ausblick über das erleuchtete Ruhrgebiet. Über 400 Stufen steigt man zum Haldengipfel. Es folgen freischwebend wirkende Treppen zur extra angeschrägten Aussichtsplattform. Eine wahre Herausforderung für Rollstuhlfahrer Ben und seine Freunde! S12 (0.49-0.52) Aufs Bens Balkon. Annika möchte für immer so sitzen bleiben, aber Ben meint, das Schicksal werde sie in alle Winde zerstreuen. Christian spinnt den Gedanken weiter, was wäre, wenn sie immer so sitzen blieben bis Duisburg wegen der Erderwärmung unter Wasser stünde. Ben meint, sie werden auf ein Schiff steigen, das vor dem Haus hält und einfach wegfahren. Christian, Annika und Ben zusammen im Bett S13 (0.52-0.59) Im Bett warten Ben und Christian auf Annika. Ben erzählt offen, dass er Beziehungen und Sex aufgegeben habe: „Wenn ich mich verliebe, gibt es meistens riesige Katastrophen.“ Er sagt aber auch, wie sehr er auf Annika steht. Das Gespräch endet, als Annika sich zwischen sie legt. - Im Schlaf wälzt sich Annika von Ben zu Christian und der entdeckt Annikas Sehnenscheidenentzündung in der Hand. Als er ihre Hand im Wohnzimmer untersucht, kommt es zum Kuss. Mehr wird daraus nicht, weil sie an Ben denken. Ben liegt wach und sieht im Fernsehen Bilder, die veranschaulichen, was Annika und Christian da treiben könnten. S14 (0.59-1.03) Am Morgen provoziert Ben Annika. Er will, dass sie etwas vorspielt. Sie kann nicht wegen ihrer Handschmerzen – und will auch nicht. Ben ruft daraufhin ungebeten Annikas Professor an, gibt sich als Arzt aus und sagt Annikas Vorspiel ab. Annika ist geschockt, aber Ben macht sich lustig: Sie habe sich doch eh damit abgefunden, nur das "Tuttischwein" zu sein. Ben erfährt, dass einer erneuten Verlängerung seiner Magisterarbeit nicht stattgegeben wurde. Er findet, dass sei jetzt der Zeitpunkt, um vom Balkon zu springen. Nun ist es an Annika, Ben zum Kämpfen aufzufordern. S15 (1.03-1.07 ) Die drei Freunde fahren im Wagen vor der Villa von Bens Professor vor. Christian und Annika setzen sich darüber hinweg, dass Ben die Aktion plötzlich abblasen will und versuchen, über den zugefrorenen See auf das Grundstück des Professors zu kommen. Als sie unverrichteter Dinge zurückkommen, ist Ben weggefahren. – Als Christian bei Bens Wohnung ankommt, feuert der seinen Zivi. – Annikas Mitbewohnerin, die erste Cellistin im Orchester, schneidet sich die Hand am kaputten Fenster auf. Mareike versucht das Fenster zu reparieren S16 (1.07- 1.14) Annika kommt zu Ben, um ihr Cello abzuholen. Mit Ben auf dem Bett liegend sieht sie sich den Zeichentrickfilm an, den Ben ihr und Christian immer zeigen wollte. Sie unterhalten sich darüber, wovon sie träumen und warum. 7 Annika sagt, dass sie von Christian weiß, dass Ben ihr seit Jahren vom Balkon hinterher sieht. Ben ist von diesem Vertrauensbruch tief getroffen. Er gesteht ihr, dass er wegen ihr Christian gefeuert habe. Annika will, dass sie alle erst einmal Freunde sind. Plötzlich muss Ben sich übergeben. – Ben wird vom Notarztwagen mit Blutvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert. Auf der Bahre liegend, will er von Annika in Ruhe gelassen werden: "Spiel deinen Song und nicht meinen". Emotional völlig verwirrt hetzt Annika zu ihrem Auftritt. S17 (1.14- 1.19) Christian, der von seiner Dienststelle wegen Vernachlässigung seiner Aufsichtspflicht verwarnt wurde, kommt zu Ben ins Krankenhaus, als der gerade vom Tropf weg abhauen will, um zu Annikas Konzert zu fahren. Ben wirft Christian Vertrauensbruch vor. Es kommt zum verbalen und körperlichen Schlagabtausch und einem gemeinsamen Sturz auf der Treppe. Christian sieht ein, dass auch Ben ein Recht auf Eigenständigkeit hat und lässt ihn ziehen. Christian und Ben prügeln sich im Krankenhaus S18 (1.19-1.25) Ohne Christians Hilfe schafft Ben es ins Konzert von Annika und kann hier miterleben, wie Annika ihre Auftrittsangst überwindet und vor vollem Publikum anstelle ihrer verletzten Mitbewohnerin das Cello-Solo spielt. – Nach dem Auftritt passt Ben Annika ab und gesteht ihr, dass ihr Spiel sein Herz berührt hat. Sie küssen sich. Annika und Ben kommen sich näher S19 (1.25-1.29) Bei Ben zuhause wollen sie miteinander schlafen, doch das erweist sich wegen Bens Behinderung als nicht so einfach. Und romantisch ist es für das ungeübte Paar schon gar nicht. Annika, der dabei die Lust vergeht, bricht ab. Ben sieht seine schlimmsten Ängste bestätigt. S20 (1.29-1.35) Als Annika aus einem Albtraum erwacht, erklärt Ben ihr, dass sie sich einen heldenhaften Retter für ihre Kinder wünscht, der er nie sein könne: "Eigentlich hättest du mich lieber als Fußgänger, der deine Kinder gegen Dinosaurier verteidigen kann. Das ist deine Natur". Alles andere seien sinnlose Illusionen. Ben will Annika nichts von seinem Unfall erzählen, erzählt aber von seiner letzten Freundin, einer Behinderten: "Mit Behinderten kann ich einfach nichts anfangen". Annika ist geschockt von Bens Hoffnungslosigkeit, einmal eine normale Beziehung mit einem nicht behinderten Menschen zu haben und von seiner unromantischen Sicht auf die Liebe: "Mich ekelt deine Vorstellung von Liebe an." Als Ben sagt, er wolle sich jetzt umbringen, nimmt sie ihm den Rollstuhl weg. Als er aufs Klo muss, wartet sie nachdenklich auf dem Balkon und verpasst, wie Ben die Wohnung im Ersatzrollstuhl verlässt. S21 (1.35-1.40) Annika ruft Christian in Bens Wohnung. Sie hat Angst, dass Ben sich umbringen will. Christian findet den alten Zeitungsausschnitt von Bens Unfall vor sieben Jahren: Bens Beifahrerin – seine Freundin – versank mit dem Wagen in einem See und starb. Sie ahnen nun, wohin Ben unterwegs ist... – Annikas Mitbewohnerin Mareike fährt die beiden zum See. – Am See steht Bens Wagen. Im Nebel findet Annika den lebensmüden Ben auf dem zugefrorenen See. Ben: "Annika... wie schön! Du kannst mir, wenn du magst, beim Einbrechen behilflich sein. Ich 8 muss auf den Grund von diesem See. Da wartet jemand auf mich". Annika will ihn wegfahren und bricht dann aber tatsächlich mit ihm ein. Sie taucht mit Ben wieder auf und kann ihn mit Christians Hilfe bergen. S22 (1.40-1.43) Die herbeigerufenen Notärzte entdecken, dass Ben träumt. – Ben träumt davon, von zwei albern aussehenden Engeln an der Himmelspforte abgewiesen zu werden, während seine Freundin eintreten darf. Er macht seinen Frieden mit ihrem Tod und seiner Schuld. S23 (1.43-1.49) 6 Monate später: Christians letzter Tag bei Ben. Ben hat seine neue Magisterarbeit aus dem Netz heruntergeladen und bekommt eine nette neue Zivildienstleistende, die er auch attraktiv findet: "Obere Mittelklasse". Und dann kommt Annika! Christian hat sie angerufen. Gemeinsam sitzen sie noch einmal auf dem Balkon. Annika erzählt, dass sie als Meisterschülerin nach Moskau gehen wird. Christian beginnt ein Medizinstudium in Hannover und bekämpft seine Angst vor Blut. Ben behauptet, er würde im Seitenwagen seiner neuen Zivildienstleistenden durch die USA reisen und Firmen verklagen, die keinen barrierefreien Zugang hätten. Annika hält das für Ironie, Christian meint, Ben mache das wirklich. Ben meint, das Schicksal zerstreue sie in tausend Winde, wie er vorhergesagt hat. Es sei denn, meint Christian, sie blieben hier einfach sitzen. Durch Bens Fernrohr sieht er in den überfluteten Wohnblöcken ein großes Schiff nahen. Musik: The Cooper Temple Clause: „New Toys“; Abspann. Ben lernt seine neue Zivildienstleistende kennen 9 THEMEN, MOTIVE UND KONFLIKTE BEHINDERT SEIN, BEHINDERT WERDEN Menschen spricht man am besten mit ihrem Namen an. Will man aber über eine bestimmte Gruppe von Menschen reden, die ein Merkmal gemeinsam haben, braucht man dafür notgedrungen einen verallgemeinernden Begriff. Etwa 10% der Bevölkerung gelten nach internationalen Schätzungen als "behindert", 70% davon sind körperbehindert, d.h. sind in ihren Bewegungen, ihrem Sprach-, Hör-, oder Sehvermögen eingeschränkt. INFOBOX Tetraplegie [griech.: tetra = vier, plege = Schlag] Ben leidet seit seinem Unfall an einer Querschnittlähmung, bei der alle vier Gliedmaßen, also sowohl Beine als auch Arme, betroffen sind. Der medizinische Fachausdruck dafür ist Tetraplegie. Selten werden auch die Begriffe Quadriplegie oder Tetraparalyse verwendet. „Behindert“, „Behinderter Mensch“, „Mensch mit Behinderung" Begriffe und ihre Bedeutung wandeln sich mit der Gesellschaft, die diese Sprache benutzt. So ersetzte der Begriff des „Behinderten“ ältere, bewusst abwertende Begriffe und Schimpfwörter wie „Invalide“, „Krüppel“ und „Missgeburt“, die etwa in Deutschland während der Nazi-Herrschaft leicht für menschenverachtende Propaganda missbraucht werden konnten. Um die Behinderung nicht als sein Hauptmerkmal in den Vordergrund zu stellen und um zu betonen, dass auch "Behinderte" in erster Linie individuelle Menschen sind, spricht man zunehmend von "Menschen mit Behinderung". Und "behindert" ist man nicht einfach, behindert wird man auch. Zum einen: Nur bei knapp 5 Prozent der Menschen mit Behinderung ist die Behinderung angeboren. Ben etwa hatte einen Autounfall, wie ihn jeder erleben kann, wenn er Pech hat. Zum anderen wird man auch behindert, weil die Umwelt – die Gesellschaft und der Raum, in dem man lebt –, darüber entscheidet, wie stark sich diese Beeinträchtigung behindernd auswirkt und welche Rolle sie spielt. Behindert wird man also nicht nur durch physische Beeinträchtigung, sondern auch durch soziale und physische Barrieren, durch eine Verhinderung von Teilhabe am "normalen" Leben der Mehrheitsgesellschaft durch diese Barrieren und durch die Ignoranz der Mehrheitsgesellschaft, die diese Barrieren nicht sieht, oder sie akzeptiert – weil sie selbst nicht betroffen ist. Ben will nicht immer als der behinderte Rollifahrer gesehen werden, der auf Hilfe angewiesen ist. In den meisten Situationen möchte er als gleichberechtigt akzeptiert werden. Schließlich hat Ben für sich Wege gefunden, fast alles leisten zu können, was Menschen ohne Rollstuhl auch können – oder sogar noch mehr: auch nicht jeder gesunde Mensch kann Auto fahren, oder einen BH öffnen. Selbstbestimmung und für voll genommen zu werden, ist für Ben eine Frage der Würde. Und darauf hat er ein Recht. Deshalb nervt Ben die nett gemeinte, aber übergriffige Fürsorge seiner Mutter, die ihm unbedingt eine Freundin im Rollstuhl vermitteln will, obwohl Ben ganz offensichtlich in Annika verliebt ist. Und deshalb kommt es auch zur Prügelei mit Christian, der Ben nicht zu Annika ins Konzert lassen will. Aber es gibt eine Situation, vor der Ben sich besonders fürchtet, weil er hier gezwungenermaßen über seine Behinderung reden muss, obwohl es gerade dann besonders stört... Sex trotz(t) Handicap: (k)ein Tabuthema "Wir müssen drüber reden", sagt Ben zu Annika, als sie endlich gemeinsam im Bett liegen, "einfach machen geht nicht." (1.27) Sex gehört für die meisten Menschen zu einer erfüllten Liebesbeziehung dazu. Auch für die meisten Menschen mit Behinderung. Und trotzdem war die Sexualität von, bzw. mit Menschen mit Behinderung für die Mehrheitsgesellschaft lange ein Tabuthema und ist es eigentlich auch heute noch. Menschen mit Behinderungen werden als Sexualpartner häufig abgelehnt, oder fühlen sich abgelehnt. Sie entsprechen meist nicht den 10 gängigen Schönheitsnormen und schon gar nicht den idealen Männer- und Frauenbildern, die wir durch Werbung und Medien vermittelt bekommen. Sie haben es daher meist noch erheblich schwerer als nichtbehinderte Menschen, ein positives Körpergefühl zu entwickeln. Es ist deshalb immer noch nicht einfach, über "die normalste Sache der Welt" zu reden, wenn es um Menschen mit Behinderung geht. Und daher ist es eine besondere Leistung des Films, Sexualität mit Behinderung zum Thema zu machen (siehe besonders S13, S19 und S20 im Sequenzprotokoll). Man versteht als Zuschauer, warum der Film – genau wie Ben – hier keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten Nichtbehinderter nehmen kann, die davon oft am liebsten nichts hören würden. Der Film zwingt uns dazu, uns unsere eigenen Gedanken zu machen. Ein erster Anfang könnte sein, sich klarzumachen, wie unterschiedlich Sexualität auch von Menschen ohne Behinderung gelebt und erfahren wird – und dass Sex im Kopf beginnt. ARBEITSFRAGEN ✔ Was bedeutet der Begriff 'Barrierefreiheit'? ✔ Welche Beispiele gibt es für barrierefreie Maßnahmen? ✔ Ist das Schulgebäude barrierefrei? Was müsste man tun, damit es das wird? ✔ Warum kann man sagen, dass Sex im Kopf beginnt? Wie wichtig ist physische Attraktivität? ✔ Was bedeutet das für Menschen mit Behinderung? ANGST Angst ist ein natürliches, lebenswichtiges Grundgefühl des Menschen. Ohne Angst wäre man äußerst unvorsichtig und würde wahrscheinlich nicht lange leben. Angst ist auch eine körperliche Stressreaktion, die unter Umständen die Aufmerksamkeit und Reaktionsfähigkeit erhöht. Normalerweise ist Angst also kein Problem. Problematisch wird es erst, wenn Ängste unkontrollierbar werden, uns lähmen und sogar zum Lebensmittelpunkt werden. Dabei ist nicht von Bedeutung, welche Ursache diese Ängste haben, denn das ist subjektiv und individuell verschieden. Die kleinste Ursache kann die größten Ängste auslösen. Ängste können sozial begründet sein – etwa Versagensängste –, oder durch ganz bestimmte Situationen (z.B. Dunkelheit), oder Dinge (z.B. Blut) ausgelöst werden. Ben, Christian und Annika, die Hauptfiguren in Renn, wenn du kannst haben etwas gemeinsam: Ängste, die sie überwinden müssen, um ihre Träume zu erfüllen. Im Laufe des Films lernen sie, miteinander darüber zu reden und sich ihren Ängsten zu stellen – der erste Schritt, diese Ängste mutig anzugehen. Lampenfieber & Prüfungsangst Die auffälligste und wohl folgenschwerste Angst im Film ist Annikas Auftritts-, oder Podiumsangst – ein besonders bei Bühnenkünstlern bekanntes Problem. Diese Angst ist sozusagen die Steigerung des berühmten "Lampenfiebers", das wohl alle kennen, die schon einmal öffentlich aufgetreten sind. Während das Lampenfieber wie alle alltäglichen Ängste noch kontrolliert werden und dann sogar leistungssteigernd wirken kann, macht zuviel Angst den Auftritt unmöglich. Eine amerikanische Studie ergab, dass ca. 16% von befragten 2212 Orchestermusikern schwerwiegende Auftrittsängste haben. 27% der Befragten gaben außerdem an, meist ohne ärztlichen Rat Tabletten gegen Lampenfieber zu nehmen. Ein gefährlicher Fehler! Nicht nur können diese Tabletten psychisch und physisch abhängig machen und zu einem ganz eigenen Problem werden, sondern sie behandeln auch nicht 11 die eigentlichen Ursachen der Angst. Ein einfaches, gezieltes Training und psychologische Methoden haben sich daher als erheblich wirksamer erwiesen, als das Schlucken von Pillen. Lampenfieber und Auftrittsangst sind für Musiker das, was Schulstress und Prüfungsangst für Schülerinnen und Schüler sind. Es sind letztlich ganz normale Leistungs- und Versagensängste, wie man sie auch aus der Schule und ihren Prüfungssituationen kennt. Was kann man tun, wenn's zu schlimm wird? Im Film sagt Ben zu Annika: "Kannst du dich nicht mal ein bisschen lockerer machen? Verkrampfung führt zu Angst und Angst führt zu Verkrampfung" (1.00). Annikas überraschender und bravouröser Konzertauftritt ist ein Erfolgserlebnis, das ihr Selbstbewusstsein verschafft und ihre Auftrittsangst in Zukunft sicher lindern hilft. Falls ihre Auftrittsangst dennoch wiederkommen sollte, gibt es aber auch bewährte Techniken, diese Angst ganz bewusst anzugehen, sie vor dem Auftritt oder der Prüfung reflektieren und regulieren zu helfen (siehe unter „Weiterlesen“). ARBEITSFRAGEN ✔ Wovor kann man Angst haben? Wovor haben viele Menschen Angst? ✔ Wovor haben Ben und Christian Angst? ✔ Woran hindern sie diese Ängste? ✔ Was tun sie dagegen? ✔ Wovor haben Schüler in der Schule Angst? Und Lehrer? ZIVILDIENST „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden.“ Grundgesetz der BRD (Art. 4, Abs. 3) Der Zivildienst ist so vielfältig, wie seine Tätigkeitsbereiche und Möglichkeiten. Zivildienstleistende – kurz: Zivis – sind heute aus dem sozialen Sektor nicht mehr wegzudenken. Als wehrpflichtiger junger Mann lohnt es sich unbedingt, sich rechtzeitig über Zivildienst und alternative Dienste (auch im Ausland) zu informieren und sich zu überlegen, was man persönlich will, bzw. nicht will, um sich rechtzeitig nach einem entsprechenden Zivildienstplatz umzusehen. Denn je nachdem kann man im Zivildienst einzigartige Lebenserfahrungen machen. Eventuell kann man den Dienst auch als Praktikum für ein späteres Studium, oder einen Job anerkennen lassen. Viele Zivis nutzen den Pflichtdienst, um sich am künftigen Ausbildungs-, oder Studienort umzusehen, oder einfach eine neue Umgebung kennenzulernen. Seit 1956 in Deutschland die Wehrpflicht eingeführt wurde, ist laut Grundgesetz der Zivildienst als Ersatzdienst für den Kriegsdienst bei der Bundeswehr vorgesehen. Aber erst 1960 können die ersten Ersatzdienstpflichtigen ihren Dienst antreten. Die Zivildienst dauerte anfangs 12 Monate, 1984 sogar 20 Monate, wurde 1990 verkürzt auf 15, 1996 auf 13 Monate, 2000 dann auf 11, 2002 auf 10 Monate und dauert seit Oktober 2004 noch 9 Monate. Die Zivildienstdauer wurde damit zum ersten Mal der Dauer des Grundwehrdienstes angepasst, die vorher immer ca. ein Drittel kürzer war. Seit Ende der 1990er Jahre sinkt die Zahl der Zivildienstleistenden in Folge zunehmender Ausnahmetatbestände (fehlende Tauglichkeit/Ausmusterung, Befreiung und Nichtheranziehung) ständig. 2009 gab es 65.800 Zivildienstleistende. 12 WIE WERDE ICH ZIVI? Hier soll ein erster Eindruck des Ablaufs vermittelt werden, wie man Zivi wird. Einige weitergehende, teils wichtige Details, sollten zusätzlich z.B. im Handbuch für den Zivildienst nachgelesen werden (siehe „Weiterlesen“). Musterung Nach einer Einladung des jungen Mannes im wehrdienstfähigen Alter (ab 18 Jahre) durch das jeweilige Kreiswehrersatzamt, erfolgt dort die ärztliche Musterung. Hier wird die gesundheitliche Eignung für den Wehrdienst festgestellt. Obwohl es für manche junge Männer sicher nicht gerade ein tolles Gefühl ist, von Staats wegen zu einer derartigen Untersuchung gezwungen zu werden, ist die Musterung aber wohl meistens weniger schlimm, als ihr Ruf. Kriegsdienstverweigerung & persönliche Begründung Dass Zivildienst per Grundgesetz als Kriegsersatzdienst aus Gewissensgründen definiert ist (s.o.), hat Folgen: Man kann sich nicht einfach zum Zivildienst melden – alternativ zur Bundeswehr –, sondern muss erst in einer persönliche Begründung "Gewissensgründe" gegen den Dienst mit der Waffe angeben, um damit als „Kriegsdienstverweigerer“ anerkannt zu werden. Dieser Antrag wird beim Kreiswehrersatzamt gestellt und nach Beendigung des Musterungsverfahrens an das Bundesamt für den Zivildienst (BAZ) weitergeleitet, wo darüber entschieden wird. Es kann auch noch eine mündliche, nichtöffentliche Anhörung des Antragstellers notwendig werden. Aber letztlich klingt das alles schlimmer, als es ist. Angesichts der großen Zahl und des hohen Bedarfs an Zivildienstleistenden ist dieses überholt anmutende Verfahren ohnehin längst zum lästigen Ritual geworden. Wird der Antrag anerkannt, kann man Zivildienst leisten. Gegen einen abgelehnten Antrag kann Widerspruch eingelegt und ggf. vor dem Verwaltungsgericht geklagt werden. INFOBOX Eine Pflicht zum Wehr- und Ersatzdienst bei sonstiger Wehrtauglichkeit besteht nicht, wenn bereits zwei Geschwister vollen Grundwehrdienst, Zivildienst, oder ein Freiwilliges Soziales oder Ökologisches Jahr, oder einen Anderen Dienst im Ausland o.Ä. (siehe andere Infobox) geleistet haben. Zivildienstpflichtige können bis zum Alter von 23 Jahren einberufen werden. Konnten sie wegen einer Zurückstellung nicht in diesem Zeitraum einberufen werden (z.B. wg. Schulabschluss), velängert sich das Einberufungsalter bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres. Anerkennung, Vorankündigung & Einberufung Dem Anerkennungsbescheid des BAZ beigefügt ist ein Merkblatt, das bei der Suche nach Zivildienststellen hilft, die nun schon beginnen kann. Zusätzlich gibt es auf der Internetseite des BAZ eine „Zivildienstbörse“. Nach dem Anerkennungsbescheid folgt die „Ankündigung zur Heranziehung zum Datum des Einberufungstermins“, die sogenannte Vorankündigung. Jetzt ist einige Monate vor der eigentlichen Einberufung der Termin des Dienstantritts bekannt. Die eventuell heimlich gehegte Hoffnung, nicht herangezogen zu werden, hat sich damit zerschlagen. Nun kann man innerhalb von zwei Monaten eine Dienststelle finden, die dann einen Einberufungsvorschlag für das BAZ ausstellt. Mit einem Antrag auf Zurückstellung kann man den Dienstbeginn verzögern, wenn man noch nicht mit der Schule, der Ausbildung o.Ä. fertig ist. Auch Anträge auf Befreiung, Nichtheranziehung, oder Unabkömmlichkeit sind möglich. Zivildienststellen In Deutschland gibt es rund 38.000 Zivildienststellen mit 112.000 Zivildienstplätzen. Zivi Christian aus Renn, wenn du kannst ist in der individuellen Behindertenbetreuung tätig. Die meisten Zivildienststellen gibt es in den 13 klassischen, sozialen Einsatzbereichen der Wohlfahrtsverbände und im Umweltschutz. Fraglos gibt es beliebte und weniger beliebte Dienststellen. Viel hängt auch von den Begebenheiten vor Ort ab, die man sich deshalb vorher einmal ansehen sollte. Einen Anspruch auf die Einberufung zu einer bestimmten Dienststelle gibt es nicht. Listen und Links zu in Frage kommenden Institutionen, Organisationen und Verbänden und zu zahlreichen weiteren, teils ungewöhnlichen Einsatzbereichen im Zivildienst – auch im Ausland – findet man im Netz und im Handbuch für den Zivildienst. INFOBOX Alternative Dienste Anstelle des Zivildienstes kann man sich auch z.B. zu einem Jahr (oder mehr) im Entwicklungsdienst, im Katastrophenschutz, oder anderen Diensten im Ausland verpflichten. Oder man leistet ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), oder ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Inland oder Ausland bei einem vom BAZ anerkannten Träger ab. Bewerbungsverfahren und Ablauf sind hier etwas anders als beim Zivildienst. Diese Dienste stehen übrigens auch Frauen offen. ARBEITSFRAGEN ✔ Welche Konsequenzen hat es, dass der Zivildienst vom Grundgesetz als Ersatzdienst für den Kriegsdienst aufgefasst wird? Findest du das richtig? ✔ Warum und wann kann es unter Umständen auch für Frauen sinnvoll sein, ein FSJ o.Ä. abzuleisten? ✔ Wer sind die Zivis im Film? Welche Problematiken im Verhältnis von Zivi und betreuter Person spricht der Film an? 14 FILMSPRACHE DREHBUCH: WÖRTER FÜR DEN FILM ARBEITSFRAGEN ✔ Beschreibe das Aussehen der Drehbuchseiten: Was sind die „Szenenüberschriften“, „Regieanweisungen“, „Dialoge“? ✔ Lese die Drehbuchszene, in der sich Christian und Ben zum ersten Mal begegnen und stelle die Szene in den Kontext der vorangegangenen Szenen. ✔ Versuche die wahre Bedeutung des Gesagten – den Subtext – herauszufinden. Schreibe die Szene so um, dass Christian und Ben immer das sagen, was sie auch meinen. Auszug aus dem Drehbuch (siehe S4 im Sequenzprotokoll) 10 INNEN. BENJAMINS WOHNUNG / FLUR DAVOR TAG 10 Benjamins Wohnungstür steht halb offen. Christian geht hinein und sieht den verwüsteten Schreibtisch. Die Balkontür ist offen, die Vorhänge wehen im Wind. Auf dem Boden liegt der Goldfisch und schnappt nach Luft. CHRISTIAN Hallo? Er geht in die Küche, findet eine leere Safttüte, füllt sie mit Wasser und setzt den Fisch hinein. Dann geht er auf den Balkon. Dort sitzt Benjamin, hat Kopfhörer auf den Ohren und ein Teleskop im Schoß. CHRISTIAN (CONT`D) Hallo! Benjamin reagiert nicht. CHRISTIAN (CONT`D) Ich soll mich hier als Zivi vorstellen, Benjamin reagiert nicht. CHRISTIAN (CONT`D) Hier, der Fisch lag im Zimmer. Benjamin reagiert nicht. CHRISTIAN (CONT`D) Soll ich ihn wieder hinlegen? 10. 15 Benjamin guckt Christian an. Dann deutet er über die Brüstung. BENJAMIN (CONT`D) Wirf ihn runter. Christian guckt fragend. Benjamin setzt die Kopfhörer ab. BENJAMIN (CONT`D) Aber bitte so, daß er genau auf der Markierung landet. Christian guckt über die Brüstung und sieht nichts. Benjamin reicht ihm das Teleskop. Christian guckt durch und sieht jetzt ein schwarzes Kreuz, das jemand auf die Gehwegplatten gesprüht hat. BENJAMIN (CONT`D) Und dann darfst du mich hinterherwerfen. Aber vorher hätter ich gerne noch eine Zigarette. Die liegen auf dem Schreibtisch. Christian holt die Zigarettenschachtel. Benjamin zieht eine Zigarettenspitze hervor und reicht sie Christian. Christian steckt eine Zigarette hinein. Die Zigarette ist nass. BENJAMIN (CONT`D) Irgendwie paßt das zum heutigen Tag. Er wirft die Zigarette vom Balkon. CHRISTIAN Ähm, wenn es gerade etwas ungünstig ist, kann ich auch wieder gehen. Benjamin nimmt das Teleskop und guckt Christian an. BENJAMIN Du hast da was. Christian greift sich ins Gesicht und bemerkt die Schramme. CHRISTIAN Ouh. Ich wär grad fast von ner Radfahrerin überfahren worden. BENJAMIN War sie hübsch? CHRISTIAN Ja, aber sie hatte rot. BENJAMIN Das ist ja nicht so hübsch. Komm, wir führen jetzt ein Kennenlerngespräch. Er wendet den Rollstuhl. Es quietscht. Ein Reifen ist platt. 10. BENJAMIN (CONT`D) Ach du grüne Neune. CHRISTIAN Warte. 16 Er geht rasch in die Wohnung, findet eine Kehrschaufel und fegt im Zimmer die Scherben beiseite. BENJAMIN He, was fällt dir ein? CHRISTIAN Wieso? BENJAMIN Ich wollte gerade durch die Kraft meiner Gedanken die Zeit umdrehen. Dann wäre alles wieder rückwärts zusammengeflogen. Aber das geht jetzt nicht mehr. CHRISTIAN Sag das doch vorher. BENJAMIN Wenn ich die Zeit umgedreht hätte, wäre hinterher vorher gewesen. Christian packt zu und bugsiert ihn in die Wohnung. Benjamin nimmt ein flaches Plastikbrett und rutscht darauf vom Rollstuhl aufs Sofa. BENJAMIN (CONT`D) Du reparierst jetzt meinen Reifen, und währenddessen führen wir unser Kennenlerngespräch. Flickzeug ist in irgendeiner Kiste irgendwo im Flur. Christian geht aus dem Zimmer. CHRISTIAN (OFF) Da sind ganz viele Kisten! BENJAMIN Ich glaube sie ist rot. Christian kommt mit einem Wäschekorb zurück, in dem die verschiedensten Kartons und Schachteln liegen. Er nimmt eine rote Schachtel heraus. BENJAMIN (CONT`D) Wenn das für dich rot ist, dann bist du farbenblind und solltest noch mal zur Musterung gehen. Vielleicht bist du ja untauglich. Christian schüttelt die Schachtel und will den Deckel heben. BENJAMIN (CONT`D) Hey, ich hab gesagt, das ist die falsche! Stell sie zurück! CHRISTIAN Du, ich muß mich hier nicht so anfahren lassen, ich kann einfach gehen, wenn dir das lieber ist. 10. BENJAMIN Mach was du willst. Ein Moment Schweigen. Dann schluckt Christian seinen Ärger herunter und beginnt den Reifen zu reparieren. BENJAMIN (CONT`D) 17 So jetzt erzähl doch mal. CHRISTIAN Mein Name ist Christian Bauer, ich bin 20 Jahre alt, ich mach Zivildienst. BENJAMIN Ich heiße Benjamin Herzog und bin 500.000 Jahre alt. Halt. Du mußt fünf Minuten warten bevor du den Flicken drauf machst. Christian lehnt sich genervt zurück. BENJAMIN (CONT`D) Und was sind so deine Hobbies? CHRISTIAN (guckt ihn sarkastisch an) Hobbies? Er findet in seiner Tasche den zugeflogenen Zettel. CHRISTIAN (CONT`D) Der Kreis als Strukturprinzip der spätsozialistischen Arbeiterliteratur in Jugoslawien. Das ist mein Hobby. Er hebt ein anderes Blatt vom Boden auf und vergleicht. CHRISTIAN (CONT`D) Scheint auch dein Hobby zu sein. BENJAMIN Nein, seit heute nicht mehr. Christian will den Flicken auf den Reifen kleben. BENJAMIN (CONT`D) Die fünf Minuten sind noch nicht vorbei. Du bist zu ungeduldig. CHRISTIAN Jetzt mach mal halblang! Du wirfst deine DoktorarbeitBENJAMIN Magister. CHRISTIAN -aus dem Fenster und dann ist die dir egal? Warum ziehst du nicht los und sammelst alle Blätter ein, die du noch finden kannst oder guckst, ob man deinen Laptop reparieren kann, oder gehst zu deinem Professor und sagst ihm, hallo, meine Arbeit ist aus dem Fenster geflogen ,oder irgendwas? 18 SCHAUSPIEL Die Kunst des Schauspiels ist, jemanden zu spielen, der man nicht ist. Es ist schon schwer genug, einen anderen Charakter zu spielen; eine besondere Herausforderung ist es aber, zusätzlich dazu einen Menschen mit einer Behinderung zu verkörpern, die man selbst nicht hat. Damit dieses Schauspiel überzeugt und nicht etwa zur peinlichen, oder sogar beleidigenden Lachnummer wird, braucht es nicht nur gute Schauspielerinnen oder Schauspieler, sondern auch eine besondere körperliche Vorbereitung und gründliche Recherche. Der BenDarsteller Robert Gwisdek hatte dafür eigens zwei Berater (siehe „Rollstuhlcoaching“ im Filmabspann), die ihm aus eigener Erfahrung von ihrem Leben mit der Behinderung berichten konnten. Robert Gwisdek über seine Vorbereitung auf die Rolle: „Ich hatte einen Rollstuhl zu Hause, mit dem ich zwei Monate lang herumprobiert habe. Zwei behinderte Lehrer – beide sitzen seit mehreren Jahren im Rollstuhl – haben mir sehr viel gezeigt. Einer von ihnen war sogar noch schwerer behindert als Ben. Ich habe geübt, mich fortzubewegen, ohne dabei zum Beispiel meine Fingermuskeln aktiv zu benutzen, sondern nur die Streckmuskeln; und wie man es schafft, auf diese Art und Weise trotzdem Messer und Gabel zu benutzen. Oder ich musste lernen, aufzustehen, oder in mein Auto einzusteigen, ohne meine Bauchmuskeln einzusetzen. Es ist irrwitzig, wie lange einfache Dinge wie Anziehen so dauern und welche Geduld man braucht.“ HUMOR Humor soll zum Lachen sein, aber man darf ihn deswegen nicht unterschätzen. Humor hat noch andere wichtige Funktionen und ist auch gar nicht so einfach zu verstehen. Nicht ohne Grund ist Humor eine besondere Fähigkeit des Menschen –Tiere haben keinen Sinn für Humor und bringen uns höchstens unfreiwillig zum Lachen. Einige besondere Spielarten des Humors spielen auch in RENN, WENN DU KANNST eine wichtige Rolle, besonders in den Dialogen von Ben, der zwar im Rollstuhl sitzt, aber dafür besonders redegewandt ist. Schwarzer Humor, Galgenhumor, Sarkasmus Als Ben Christian auffordert, seinen Goldfisch vom Balkon auf eine Markierung weit unten fallen zu lassen, als wäre das ein alltägliches Spiel (siehe 0.08), ist dies als makaberer Scherz zu verstehen. Ein Humor, der sich über sehr ernste Dinge lustig macht – wie zum Beispiel über Behinderung oder Tod – nennt man schwarzen Humor. Bens Alltag mit Behinderung zwingt ihn dazu, mit anderen Menschen andauernd über ernste, oder sogar unangenehme Dinge und Themen zu reden. Mit Humor geht das oft leichter. Christian und Annika können gemeinsam mit Ben über die unerfreulichsten Dinge lachen, oder zumindest darüber lächeln, wenn er sie gekonnt in schwarzen Humor verwandelt. Sie teilen Bens Sinn für schwarzen Humor. Das schafft ein Gemeinschaftsgefühl und schweißt die drei zusammen. Außerdem hilft der Humor auch Ben selbst, seine oft ungünstigen Lebensumstände aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten, der manches Übel vielleicht sogar komisch und damit weniger bedrohlich erscheinen lässt. Auf diese Weise kann Ben der Behinderung ein wenig ihren Schrecken nehmen. Das stärkt Bens Selbstwertgefühl und macht Mut: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“. Spottet man mit schwarzem Humor über etwas oder jemanden, nennt man das Sarkasmus. Ben macht sich vor allem über sich selbst und seine Situation lustig. Als Ben von Annika aus dem Rollstuhl auf die Bank gehoben 19 wird, benutzt er Sarkasmus, um die etwas peinliche Situation zu entschärfen: „Ich wieg' 67 Kilo. Bei einer Körpergröße von ungefähr 1 Meter 20 ergibt das Bodymass-Index 46,5. Dass heißt ich bin k leinwüchsig und überaus fett.“ (1.24) Noch ein Beispiel: Ben mit Annika im Bett bekommt ihren BH nicht auf und sagt: „Da kannst du mal sehen, wie normal ich bin. Zwei Drittel aller Männer scheitern am Öffnen eines BHs.“ (1.26) Hier kommt zum Sarkasmus noch Selbstironie dazu, was heißt, dass das Gegenteil des Gesagten der Fall ist: Ben weiß ganz genau, dass er nicht „normal“ im Sinne von „nichtbehindert“ ist, tut aber so, als wüsste er es nicht. Außerdem macht er sich nebenbei auch über nichtbehinderte Männer lustig, die dieselben Probleme mit dem Öffnen eines BHs haben, wie er, der Schwerbehinderte. Wenn Ben eine der gefährlichen oder tragischen Situationen, in die ihn seine Behinderung bringt, ignoriert, oder sie sogar so darstellt, als wäre sie eigentlich ein Segen, ist das eine weitere Spielart schwarzen Humors: Galgenhumor. Namengebend ist der Spott eines Verurteilten angesichts des nahen Todes, etwa auf dem Weg zum Galgen: „Die Woche fängt ja gut an!“. Wenn Ben, der gerade aus seinem Rollstuhl gefallen ist, sagt: „Was liegt, kann nicht fallen“ (1.18) ist das ebenfalls Galgenhumor. Schwarzer Humor bestimmt auch die Tonlage des Films. Wie Ben nutzt der Film gekonnt schwarzen Humor, um hochdramatische, schwer verdauliche Situationen für den Zuschauer erträglicher zu machen. Als Ben nach seinem Selbstmordversuch im Traum an die Himmelspforte kommt, wird er von zwei ziemlich albern aussehenden „Engeln“ mit langen Rauschebärten mit den lapidaren Worten abgewiesen: „Machen sie was draus, das Leben kann ganz schön sein“ (1.42). Sogar der Tod wird so zum Lachen und sieht nicht mehr ganz so düster aus. Aber schwarzer Humor hat auch seine Grenzen. Er muss mit viel Gefühl eingesetzt werden, denn er kann auch vor den Kopf stoßen. Schon der Scherz mit dem Goldfisch und der Markierung (s.o.) dürfte einigen tierliebenden Menschen zu weit gehen. Witzelt etwa ein Nichtbehinderter über eine Behinderung, kann das sogar eine aggressive Wendung bekommen, wenn man nicht mehr mit einem Menschen über seine Behinderung lacht, sondern über ihn. Das hängt also von der Situation ab und davon, wie gut man sein Gegenüber und seinen Standpunkt in Sachen Humor kennt. Der Humor ist dann am Ende, wenn es nichts mehr zum Lachen gibt, weil sich hinter dem Gesagten Resignation, tiefer Frust, oder sogar (Selbst-)Hass zeigen. In einem Interview schildert Robert Gwisdek, der Darsteller von Ben, diesen Übergang von Bens Sarkasmus zum ätzenden Zynismus und wie er sich das aus Bens Charakter erklärt: „Ben ist von Natur aus ein kluger, durchsetzungsstarker Typ. Nur hat ihn leider ein Unfall vor 7 Jahren an den Rollstuhl gefesselt. Nun ist er lebenslänglich auf Hilfe von außen angewiesen (...). Das macht ihn sarkastisch. Er ist ein Krieger in einem Maulwurfskörper, dessen Waffe seine große Klappe ist. Doch sein lockerer Umgang mit seiner Behinderung täuscht. Das Laute, Extrovertierte an ihm ist bei näherem Hinsehen auch Zynikpanzer, hinter dem ein verletzlicher Kern steckt. Beim Spielen habe ich versucht, diese Verletzlichkeit nicht zu verstecken, indem ich, obwohl er derselbe bleibt, zeige, dass er mit vielen Sachen nicht umgehen kann. Mir ging es darum, erfahrbar zu machen, warum er diesen krassen Hass hat.“ ARBEITSFRAGEN ✔ Finde weitere Beispiele für die genannten Spielarten schwarzen Humors im Film. ✔ Wie benutzt Ben seinen Sarkasmus? Ist das immer eine gute Lösung? ✔ Welche Funktionen kann Humor haben? Welche hat er für dich? Welche hat er in einer Gruppe aus Freunden, oder Fremden ✔ Woher hat der „Galgenhumor“ seinen Namen? Was könnte er in dieser aussichtslosen Situation bezwecken? 20 VISUELLES KONZEPT Realismus und Traumbilder RENN, WENN DU KANNST ist trotz seines Humors sehr realistisch erzählt. Die angesprochenen Probleme, Konflikte und Gefühle sind ernst zu nehmen und nachvollziehbar. Dieser prinzipielle Realismus setzt sich auch auf der visuellen Ebene fort, d.h. im Zusammenspiel von Kamera, Licht, Schnitt, Inszenierung und Schauspiel. Es gibt keine überlebensgroße Ästhetisierung durch künstliche Zurichtung der Realität, wie man sie aus kommerziellen Hollywoodfilmen kennt. Dennoch durchbrechen einige ausgesprochen fantastische Momente und Animationssequenzen diesen Realismus: Es gibt Traumsequenzen (Ben an der „Himmelspforte“, S22) oder solche, die wenigstens traumhaft sind, wie die quer durch die Stadt zu unseren anderen beiden Protagonisten fliegenden Blätter (S1), oder der von Ben dirigierte Stromausfall einer gesamten Stadt (S11). In einem „Wunschbild“ am Ende fährt in einer digitalen Tricksequenz das herbeigewünschte große Schiff durch überflutete Duisburger Wohnblöcke bis vor Bens Balkon vor (S23). Ben an der Himmelspforte Und dann gibt es da noch die Trickfilme: Einmal als „Film im Film“ vorgeführt (S16), einmal – im selben kinderhaften Stop-Motion-Trickfilmstil - als „Platzhalter“ für den Todeskampf, den Ben und Annika nach ihrem Einbruch durch das Eis unter Wasser führen (S21). In S13 zitieren die Fernsehbilder von in Tunnel einfahrenden Fahrzeugen, aufsteigenden Raketen usw. aus der Stummfilmzeit stammende Metapher (Bilder, die für etwas anderes stehen). Sie stehen hier für den Liebesakt – also für das, was Ben gerade denkt, was Annika und Christian im Wohnzimmer treiben. Realismus und Fanastik, Szenischer Spielfilm und Trickfilm verbinden sich so in RENN, WENN DU KANNST auf kunstvolle Weise. Dietrich Brüggemann hat sich dieses visuelle Konzept ausgedacht, um damit seine eigene Vorstellung vom Kino und die Charaktere auszudrücken: „Die verspielten Elemente – die Traumsequenzen (...) – spiegeln im Film eher die Haltung der Figuren zum Leben wieder, sie stehen für ihre Sehnsüchte und Träume. Der Animationsfilm zum Beispiel steht für eine ganz andere Seite von Ben – etwas, was man mit Worten und Szenen so nicht ausdrücken kann. Film ist für mich Träumen mit offenen Augen (...). Andererseits wollte ich den Figuren gegenüber auch ehrlich sein, ihre Geschichte so wahrhaftig wie möglich erzählen. Ich mag es nicht, wenn ein Film das Blaue vom Himmel herunter lügt und ich mich verarscht fühle. Ein Film muss für mich eine gewisse Wahrheit einfangen, darf aber auch nicht so pädagogisch rüberkommen. Ich will einfach nur den Figuren glauben, dass sie sie selbst sind und ihren Weg mit ihnen gehen und deshalb darf man eben auch nicht vor Sexszenen zurückschrecken, in denen alles furchtbar schief geht. Das muss dann halt so sein, das eine fügt dem anderen etwas hinzu, deshalb greifen solche unterschiedlichen Elemente bei mir ineinander.“ INFOBOX Wenn Ben mit seinem Fernglas vom Balkon sieht, um Cellospielerin Annika und das Leben auf Straße da unten mitzubekommen, zitiert RENN, WENN DU KANNST ganz nebenbei Alfred Hitchcocks Thriller-Klassiker Das Fenster zum Hof (Rear Window) von 1954 mit James Stewart und Grace Kelly in den Hauptrollen. Stewart spielt einen ruhelosen Fotografen, der wegen eines Gipsbeins in seinem Appartment im Rollstuhl festsitzt, von hier aus mit dem Fernglas seine Nachbarn beobachtet und dabei Zeuge eines Mordes wird, was ihm aber niemand glaubt – mit beinahe fatalen Folgen. Eine moderne Adaption dieses Klassikers ist zum Beispiel Disturbia von D.J. Caruso mit Shia LaBeouf in der Hauptrolle (2007). 21 KAMERA Das erste Bild im Film, seine Eröffnung, ist eine Totale auf den Duisburger Wohnblock. Ein Modellschiff wird ins Bild gehalten und scharfgezogen. Das Bild zeigt offenbar die subjektive Perspektive eines Protagonisten, einen Point Of View-Shot (POV). Im Umschnitt auf Ben wird klar, dass es seine Augen sind, mit denen wir gerade gesehen haben. Das erleichtert uns die Identifikation mit ihm. Ben ist damit alleine durch die Auflösung, also die Wahl der Kameraeinstellungen und den Schnitt, als Hauptfigur eingeführt worden. Wenn die Kamera den Rollstuhlfahrer Ben zeigt, bleibt sie immer auf seiner Höhe, oder filmt ihn sogar leicht von unten. Wegen seiner sitzenden Position von oben auf ihn herab zu schauen, hätte genau diesen gefühlt diskriminierenden Effekt bei den Zuschauern. Dieser Blick von oben herab auf Ben wird im ganzen Film strikt vermieden. Selbst dann, wenn Ben mit nichtbehinderten, aufrecht stehenden Personen zu tun hat. Aufnahmen von oben werden nur dann verwendet, wenn auch andere Personen gleichberechtigt betroffen sind. Insgesamt ist die Kamera aber meist ganz klar auf Bens Augenhöhe. Außerdem wird schon in den ersten Szenen durch die Wahl der Bilder vom Balkon klar, dass Ben seine Umgebung trotz seiner Behinderung voll im Blick hat und die Welt nicht aus der Froschperspektive sieht. Wenn Ben dann noch die Blätter seiner über die Stadt verwehten Magisterarbeit mit dem Fernglas beobachtet und die Kamera in totalen, halbnahen und nahen Einstellungen, mit Fahrten und Schwenks diesen Blättern bis zu Annika (auf dem Rad) und Christian (in Bahn und zu Fuß) folgt, wird deutlich, wie dynamisch sich Bens Blick und seine Gedanken über seine Immobilität im Rollstuhl hinwegsetzen. Und abgesehen davon ist das auch sehr poetisch – besonders in Verbindung mit der Musik. Das ist das Idealziel der visuellen Auflösung und die eigentliche Kunst des Kinos: Zugleich Poesie und Bedeutung zu schaffen (S1 und S2). INFOBOX Eine Kamera-Einstellung (= Shot) wird beschrieben durch den Bildausschnitt, bzw. die Einstellungsgröße (Detail-, Nah-, Amerikanische, Halbnah-, Halbtotal-, Total-, Panorama-Einstellung), den Kamerastandpunkt (Aufsicht, Untersicht u.a.), die Kamerabewegung (Fahrt, Schwenk, Zoom), und den Bildinhalt (Two-Shot u.a.) und/oder die dramaturgische Funktion (Establishing Shot u.a.). ARBEITSFRAGEN ✔ Mit welchen visuellen Mitteln wird Realismus erzeugt? ✔ Was sind die ungewöhnlichen visuellen Mittel des Films? Was bedeuten sie für den Film und die Figuren? Was bewirken sie bei den Zuschauern? ✔ Wie wird am Filmbeginn rein visuell unsere Identifikation mit Ben erleichtert? ✔ Wie und warum berücksichtigt die Kameraposition Bens Behinderung? 22 MATERIAL Fragen an Regisseur Dietrich Brüggemann Frage: Du hast schon einmal einen Kurzfilm über ein behindertes Mädchen gemacht, mit deiner Schwester Anna, der hieß „Katja kann fast alles“. Was interessiert dich an dem Thema? DB: Ich war selbst Zivi in der Schwerstbehindertenbetreuung im Diakonischen Werk in Regensburg. Dort habe ich einen BWL-Studenten begleitet, auch durch sein Examen. 5 Tage lang habe ich 7 Stunden lang alles für ihn notiert, er konnte selbst nicht schreiben. Die Geschichte des Films steht also schon ganz lange im Raum. Außerdem sitzt unsere jüngere Schwester im Rollstuhl, wir sind mit dem Thema aufgewachsen in so einer Vertrautheit, die dazu geführt hat, dass wir in vielen Filmen zu dem Thema gesagt haben: „Das stimmt doch alles nicht.“ Entweder, die Filme sind übertrieben zynisch oder sie trauen sich nicht genug. Da wo es ans Eingemachte geht, wo der Mensch sich nicht mehr nur über Worte und Gedanken ausdrückt, sondern wo er seinen Körper dazu benutzen muss… zum Beispiel beim Sex. Da marschiert kaum ein Rollstuhlfilm geradeaus durch, wo es dann auch wirklich peinlich und schmerzhaft wird. Alle blenden vorher weg und wollen es auch gar nicht so genau wissen. Frage: Dein Behinderter Ben hat einen sehr speziellen Blick auf die Welt? Wieso? DB: Ben ist ein Entertainer und zum Entertainer gehört auch immer ein gewisser Anteil an Publikumsbeschimpfung, denn die Zuschauer lachen gerne über sich. Ben lebt diesen Anteil ins Extreme. Wir wollten auch gar keine allgemeinen Aussagen über Behinderte machen, sondern uns hat dieses eine Individuum interessiert – der Gegensatz aus einem sehr wachen, schnellen, lustigen Geist, der sich aber körperlich nicht bewegen kann. Vom Denken und Reden her hat er eine Menge von mir selber. Und natürlich habe ich durch meinen persönlichen Zugang einen profunden Einblick in eine Welt, die die meisten Menschen gar nicht kennenlernen wollen und vielleicht auch gar nicht kennenlernen müssen. Wobei Behinderte eine Randgruppe sind, der jeder beitreten kann, und zwar durch Krankheit oder einen Unfall. Titelsong / Lyrics The Cooper Temple Clause: „New Toys“ Album: Kick Up the Fire, and Let the Flames Break Loose (2003) We came we played we drifted away We came we played but it got away oh no What's happening to us? We came we played we drifted away We came we played but it got away oh no What's happening to us? Well I'll just shut my eyes 'til we get back home 'Til we touch back down and keep playing dumb And I'm carving my own little masterpiece Go ahead cut deep but don't tell the boys I tried but now I can't feel a thing Just gagged and bound and clipped at the wings oh no What's happening to us? Written by T. Bellamy, B. Gautrey, D. Fisher, D. Hammond, J. Harper & K: Mahon © 2003 Chrysalis Music Ltd. Courtesy of Glocal Chrysalis Music Publishing Germany (P) 2003 Morning Records Mit freundlicher Genehmigung der BMG Rights Management (UK) Limited 23 WEITERLESEN Behindert sein, behindert werden Körper und Sexualität. Sexualität und körperliche Behinderung. Pro Familia 2008. Broschüre zum Download unter URL:<http://www.profamilia.de/shop/index.php? cmd=artdetail&q=60&PHPSESSID=c6f8fe85d401542a52593843fba42890> Bartmann, Silke: Der behinderte Mensch im Spielfilm: eine kritische Auseinandersetzung mit Mustern, Legitimationen, Auswirkungen von und dem Umgang mit Darstellungsweisen von behinderten Menschen in Spielfilmen. Münster [u.a.]: Lit 2002. Mattner, Dieter: Behinderte Menschen in der Gesellschaft : zwischen Ausgrenzung und Integration. Stuttgart [u.a.]: Kohlhammer 2000. Angst Metzig, Werner / Schuster, Martin: Prüfungsangst und Lampenfieber. Bewertungssituationen vorbereiten und meistern. Berlin & Heidelberg: Springer 2006. Zivildienst Klemm, Marcel: Handbuch Zivildienst. Alles für den angehenden Zivi: Kriegsdienstverweigerung, Zivildienst, alternative Dienste und 1000 Tipps. Freiburg: interconnections 2008. Fischer, Jörn / Graf, Oliver: Zivi weltweit. Internationale Alternativen zum Zivildienst. Freiburg: interconnections 2007. http://www.zivildienst.de Internetseite des Bundesamtes für Zivildienst. http://www.pro-fsj.de Infos zu Trägern und Bewerbungsverfahren für das FSJ. http://www.foej.de Infos zum FÖJ beim Bundesarbeitskreis FÖJ. http://www.bmfsfj.de Internetseite des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend mit eigenen Broschüren und zahlreichen Adressen und Infos zu Zivildienst, FSJ und FÖJ Filmsprache James Monaco: Film verstehen. Kunst Technik, Sprache, Geschichte und Theorie des Films und der Medien. Mit einer Einführung in Multimedia. Reinbek: Rowohlt 2000. Humor Sigmund Freud: Der Humor. In: Studienausgabe, Band 4: Psychologische Schriften. Frankfurt/M.: Fischer 2000. 24