Wertstoff Magazin - Ausgabe 2/2010
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Wertstoff Magazin - Ausgabe 2/2010
WERTSTOFF Magazin An sämtliche Haushalte Ausgabe 2/2010 Knaller NachbarschaftsNetzwerk Interkommunale Zusammenarbeit in der HDG „Unser täglich Brot“ Wertschätzung für den deutschen Spitzenreiter Zeig dein Gesicht Müllwerker unterwegs im Auftrag der AVL Kork Unser Thema auf Seite 10 Heiko Stumpp, Mitarbeiter beim Gebrauchtwaren-Kaufhaus Warenwandel INHALT Seite Vorwort Landrat Dr. Haas im Fokus FLACH & RUND 3 4 Kommentar Geschäftsführer Dr. Utz Remlinger 4 Aktuell: Beratung auf den Häckselplätzen 5 „Unser täglich Brot“ 6 EU-Projekt „GreenCook“ – Fragebogen 7 im Gespräch Nachbarschafts-Netzwerk – HDG ProjekT Zukunft Knaller Kork Fakten 10 Gebühren 2011 12 Tipps 13 vor Ort Zeig dein Gesicht ServiceCenter Abfall 14 Wichtige Informationen 16 Adressen & Öffnungszeiten 17 im Dialog Leserbriefe 18 Kinderrätsel 18 Wissen AVL-Infomaterial IMPRESSUM Herausgeber: Redaktion: Fotos: Gestaltung: Repro: Druck: 2 8 Abfallverwertungsgesellschaft des Landkreises Ludwigsburg mbH (AVL) Hindenburgstr. 30, 71638 Ludwigsburg info@avl-ludwigsburg.de www.avl-ludwigsburg.de Susan Djalali, Jasmin Mendel AVL GmbH Reiner Pfisterer schneewolf creation media office gmbh Ungeheuer + Ulmer KG, GmbH + Co. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 19 Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, Unsere Themen „Unser täglich Brot“ wenn es um die Abfallbeseitigung im Landkreis Ludwigsburg geht, interessiert Sie zu Recht in erster Linie, wie sich die Gebühren entwickeln werden. Damit Sie Ihre Ausgaben kalkulieren können, bemühen wir uns, größere Gebührensprünge zu vermeiden und Ihnen rechtzeitig eine möglichst zuverlässige Prognose zu geben. Dabei gehen wir zuge gebenermaßen eher etwas vorsichtiger als zu optimistisch vor – schließlich wird man auch im Alltag lieber positiv als negativ überrascht. Im Herbst vergangenen Jahres waren wir noch davon ausgegangen, dass die Gebühren im Jahr 2011 steigen müssten. Damals waren wegen der Weltwirtschaftskrise die Preise für Wertstoffe eingebrochen. Doch inzwischen erlöst die AVL für Altpapier wieder fast so viel wie vor der Krise und damit mindestens eine Million Euro mehr als ursprünglich angenommen. Die Mehreinnahmen haben zusammen mit den intensiven Sparanstrengungen der AVL den Effekt, dass das tatsächliche Ergebnis deutlich besser ausfällt als die Prognose. Heute kann ich Ihnen deshalb Erfreuliches berichten: Alle Abfallgebühren – also sowohl Grund- als auch Leerungsgebühren – werden im Jahr 2011 stabil bleiben. Es wird keine Erhöhung geben! Stabil bleibt auch der umfangreiche und bürgerfreundliche Service der AVL, den Sie gewohnt sind: das haushaltsnahe Sammelsystem Flach und rund, Abrufsammlungen für Sperrmüll, Altholz, E-Schrott und Schrott, acht Recyclinghöfe, 39 Häckselplätze, Grassammelstellen, das Schadstoffmobil, das Geschirrmobil, das Gebrauchtwaren-KAUFhaus Warenwandel sowie die Abfallberatung sorgen dafür, dass Sie Ihren Abfall – gerade auch im Vergleich zu anderen Landkreisen – bequem entsorgen können. Dr. Rainer Haas Landrat Wertschätzung für den deutschen Spitzenreiter Unser liebstes Lebensmittel erfährt viel Beachtung, aber gibt es auch ein Leben nach der Frische? > Seite 6 NachbarschaftsNetzwerk Interkommunale Zusammenarbeit in der HDG Eine Zugewinngemeinschaft über den Zaun, die beide Partner stärken soll. > Seite 8 Knaller Kork Lebendige Kreislaufwirtschaft Wie ein nachwachsender Rohstoff Schule in Sachen Nachhaltigkeit macht. > Seite 10 Zeig dein Gesicht Müllwerker unterwegs im Auftrag der AVL Eine verantwortungsvolle und gelegentlich schwierige Aufgabe. Der Alltag eines Müllwerkers ist alles andere als eintönig orange. > Seite 14 Die AVL kompensierte insgesamt 5,27 t CO2 im Jahr 2009 durch GoGreen Produkte und Services. Das Carbon Management von Deutsche Post DHL gleicht die beim Transport entstehenden Emissionen durch Klimaschutzprojekte aus. Ein Großteil dieser Auflage wird wieder CO2-neutral mit der Deutschen Post DHL transportiert und zugestellt. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 3 im fokus Wertstofftrennung FLACH & RUND Das Ludwigsburger System Historie Ein durchschnittlicher Haushalt kam vor 150 Jahren mit etwa 150 Dingen aus. Heute verwenden wir vom Zahnstocher bis zum Haarfestiger, vom Kleiderschrank bis zur Heftzwecke ca. 20.000 Gegenstände in einem Haushalt. Im antiken Rom bestand der Abfall „nur“ aus Exkrementen. Später waren Lumpensammler und Händler jene, die Abfall einsammelten, sortierten und sich um die Wiederverwertung bemühten. Aus Lebensmittelabfall wurde Tierfutter, aus Knochen und Haaren wurden nützliche Dinge und aus Lumpen wurde Papier hergestellt. Holz- und Papierabfälle verheizte man und Metallteile wurden eingeschmolzen oder umgeschmiedet. kommentar Dr. Utz Remlinger Im Industriezeitalter 1970 betrug die durchschnittliche Hausmüllmenge pro Einwohner 4,7 kg wöchentlich. Also 244 kg im Jahr. Heute sind es ca. 7,1 kg Abfall, die wir in einer Woche produzieren. Der so jährlich entstehende knapp 370 kg Abfall, den jede Person mittlerweile im Durchschnitt erzeugt, wird allerdings nach dem Beispiel der Lumpen sammler und Händler wieder deutlich besser verwertet als in den 70er-Jahren. Wobei die natürlichen Ressourcen gleichermaßen stetig weiter ausgeschöpft und immer knapper werden. Ohne verändertes Bewusstsein wird dies zur Einbahnstraße. Lösungen der Kreislaufwirtschaft Weltweit wurden seither verschiedene Modelle entwickelt, um Wertstoffe zu erfassen und zu verwerten. Das Duale System Deutschland ist eines dieser Modelle und es war seiner Zeit (1990), Vorreiter für die Erfassung von Verpackungen in ganz Europa. Die Rücknahme der erzeugten Verpackungen wurde so von einem Verbund in Deutschland tätiger Unternehmen der Lebensmittel- und Verpackungsbranche selbst in die Hand genommen. Verpackungsverordnung Laut § 6 Abs. 3 der Verpackungsverordnung zur Sammlung und anschließenden Verwertung von Verpackungsabfällen gilt: Hersteller und Vertreiber, die erstmalig Verkaufsverpackungen vertreiben, welche bei privaten Endverbrauchern landen, sind verpflichtet, diese bei einem dualen System wie zum Beispiel bei „Der Grüne Punkt – DSD“ lizenzieren zu lassen. Bewährtes bleibt, Neues kommt hinzu Wie Sie dem nebenstehenden Bericht entnehmen können, möchte die AVL an dem bewährten Holsystem „FLACH und RUND“ festhalten und hat dazu bereits eine Grundsatzeinigung mit der DSD (Duales System Deutschland GmbH) erzielt. Dies ist im doppelten Sinne eine gute Nachricht: zum einen für die Bürgerinnen und Bürger, denen das gewohnte, komfortable Holsystem mit zwei Wertstofftonnen erhalten bleibt, zum anderen für die Wertstofferfassung, die mit unserem flächendeckenden System ein vorbildliches Niveau erreicht hat. Über eine Optimierung von „flach und rund“ kann man (nur) dann sprechen, wenn das System im Kern erhalten bleibt, eine Entlastung der Abfallgebühren erreicht und gleichzeitig der Komfort für die Bürger erhalten werden könnte. Die Botschaft lautet also: Alles bleibt vorerst unverändert, an eine eventuelle Optimierung des Systems gehen wir mit der gebotenen Ruhe und Sorgfalt heran. Veränderungen hat es dagegen beim Thema Grasverwertung gegeben. Sie haben im laufenden Jahr bereits festgestellt, dass an den Kompostierungsplätzen der Firma GWV im Hofgut Mauer, in Steinheim und Marbach (Häldenmühle) sowie in Ludwigsburg-Oßweil Grasschnitt nur noch gegen ein Entgelt (5 € für kleine Mengen) abgegeben werden kann. Der Kreistag hat am 22. Oktober beschlossen, diese Situation zunächst beizubehalten und sich nochmals Zeit zu nehmen, ein stimmiges System für die Annahme von privatem Grasschnitt 4 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 zu entwickeln. Die AVL hat angeboten, neben der bestehenden Abgabemöglichkeit an der Deponie Burghof in Vaihingen/Enz-Horrheim, auch an der Deponie „Am Froschgraben“ in Schwieberdingen sowie an den Recyclinghöfen in Kornwestheim und Bietigheim (nach Erweiterung) Grassammelstellen einzurichten. Damit stünde den Bürgern ein breites Entsorgungsnetz zur Verfügung, das wir bei entsprechender Nachfrage ggf. auch noch ausbauen könnten. Es wird jetzt darum gehen, eine einheitliche Regelung für alle Grasannahmestellen im Landkreis zu finden, welche die Ziele der Kundenfreundlichkeit und der Gebührengerechtigkeit miteinander verbindet. Eins steht heute schon fest: Auf den 39 Häckselplätzen im Kreis darf weiterhin kein Grasschnitt angeliefert werden, da dieser vergären und das daraus entstehende Sickerwasser Boden sowie Grundwasser beeinträchtigen könnte. Seit September berät Sie unsere Mitarbeiterin auf den Häckselplätzen des Landkreises über die richtige Entsorgung von Grüngut. Der einfachste Weg, das Gras zu entsorgen, bleibt die Biotonne (ab 60 l erhältlich) oder – ganz gebührenfrei – die Eigenkompostierung. Die AVL bedankt sich für Ihr Mitwirken. Beste Grüße Dr. Utz Remlinger AVL-Geschäftsführer Die dualen Systeme in Deutschland Als Erkennungszeichen für Verkaufsverpackungen, die bei den dualen Systemen lizenziert sind, dient „Der Grüne Punkt“ oder ein entsprechendes eigenes Zeichen. Die dualen Systeme sorgen im Gegenzug für eine haushaltsnahe Einsammlung und gewährleisten eine hochwertige Verwertung der Verpackungen im Rahmen der Produktverantwortung der Verpackungshersteller. Die Sammlung, der Transport und die Sortierung der Verpackungsabfälle werden allerdings nicht durch die dualen Systeme selbst durchgeführt. Vielmehr werden andere Entsorgungsunternehmen damit beauftragt. Die Beauftragung erfolgt dabei im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung. Hierzu ist die Bundesrepublik in sogenannte DSD-Vertragsgebiete aufgeteilt, üblicherweise analog der Grenzen der Landkreise und Städte, für die die interessierten Entsorgungsunternehmen jeweils ein Angebot abgeben können. Bei den Entsorgern handelt es sich sowohl um regional tätige als auch um überregional tätige Unternehmen. Die Kosten Die Kosten für die Sammlung, Sortierung und Verwertung der gebrauchten Verkaufsverpackungen tragen die Hersteller. Damit kommen die Hersteller ihrer Produktverantwortung nach. Die Entgelte richten sich nach Material und Gewicht der Verpackungen: Je geringer das Gewicht und damit der Materialeinsatz bei der Herstellung der Verpackung ist, desto niedriger ist das zu zahlende Entgelt. Damit trägt das System zum bewussten Umgang mit den Ressourcen bei. im fokus aktuell Warum gibt es unterschiedliche Sammelsysteme? Gemäß der Verpackungsverordnung musste sich die „Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH“ beim Aufbau der Wertstofferfassungssysteme mit den entsorgungspflichtigen Kommunen abstimmen. Diese hatten jedoch vor Einführung der neuen Verpackungsverordnung bereits bestehende unterschiedliche Sammelsysteme. Die Erfassung von Verpackungsmaterialien wurde auf den bestehenden Systemen aufgebaut. Wie sehen die Sammelsysteme aus? Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Holund Bringsystemen. Das am weitesten verbreitete Sammelsystem ist das Holsystem mit dem „Gelben Sack“ oder der „Gelben Tonne“. Darin sammeln die Verbraucher zu Hause Leichtverpackungen (zum Beispiel Joghurtbecher). Beim Bringsystem kann der Verbraucher in der Nähe der Haushalte aufgestellte Container zur Wertstoffsammlung nutzen. Auch Glas- und Papierverpackungen werden vielerorts auf diese Weise gesammelt. Ebenfalls in den Bereich der Bringsysteme fallen die Wertstoffhöfe. Über die Form des Sammelsystems entscheiden Kommunen und die dualen Systeme gemeinsam. Effizientes Recycling Eine vom Restmüll getrennte Erfassung der Verpackungswertstoffe beim Verbraucher bleibt Voraussetzung für effizientes Recycling. Es spielt jedoch auch eine große Rolle, wie die Wertstoffe sortiert werden können. Hierbei unterscheidet man zwischen „händischer“ und „maschineller“ Sortierung. Die technischen Fortentwicklungen bei der Sortierung von Verpackungsmaterialien wie z. B. Aluminium sind auch maßgeblich für die Erfassungssysteme. Warum entschied man sich im Landkreis Ludwigsburg für das System FLACH und RUND? Durch verschiedene Modelle in Versuchsgemeinden fand man heraus, dass durch die bequeme Entsorgung von Papier und Glas direkt vor der Haustüre doppelt so viel Wertstoffe erfasst werden konnten wie mit Depotcontainern. Die Erfahrungen im Landkreis Ludwigsburg und Anregungen aus den USA brachten den Impuls zur Schaffung des hiesigen Systems von FLACH und RUND. Tonne FLACH Die Papierverwertung leidet unter verschmutztem Papier. Verschmutzungen mindern die Qualität und steigern die Verwertungskosten. Saubere Folien kann man jedoch beispielsweise gut händisch von Papier trennen. Deshalb können sauberes Papier, Kartonagen, Folien und Styropor gemeinsam erfasst werden. Tonne RUND Glas, welches von vorneherein verschmutzt entsorgt wird, kann zusammen mit anderen löffelreinen Verpackungsabfällen wie Dosen, Getränkeverpackungen und Kunststoffflaschen erfasst werden. Einschränkungen Glas verursacht Scherben. Diese finden sich nach der Sortierung in anderen Stoffströmen wieder. Dadurch ist eine hochwertige Verwertung z. B. von Kunststoffen erschwert. Ein Kostenfaktor, den die DSD gerne mindern würde. Aktuelle Entwicklungen bei der Wertstofferfassung Für die DSD wäre ein einheitliches System in ganz Deutschland vorteilhaft. Allerdings ist dies wegen der geltenden Abstimmungserklärungen nicht durchsetzbar. Fünf Landkreise in Baden-Württemberg betreiben ein für die Bürger bequemes Mischerfassungssystem. Dazu gehört auch der Landkreis Ludwigsburg, der Enzkreis, die Stadt Karlsruhe, der Landkreis Karlsruhe sowie der Rhein-Neckar-Kreis. Derzeit laufen zwischen den genannten Landkreisen und den dualen Systembetreibern sowie mit den Entsorgungsunternehmen Gespräche, die eine Optimierung des Systems ermöglichen sollen. Am bewährten Holsystem im Landkreis Ludwigsburg soll sich dabei jedoch nichts ändern. Diese Form der Entsorgung ist sinnvoll, bietet Entsorgungssicherheit für die Bürger und optimale Ressourcenschonung und -nutzung. Einer Optimierung des Systems im Sinne der Nachhaltigkeit wird sich niemand verschließen. Die Sammler, also die Bürgerinnen und Bürger, haben hierbei die Macht und den Einfluss durch Ihr Trennverhalten darauf hinzuwirken, dass die Wertstofferfassung und Verwertung effizient und sinnvoll bleibt. In diesem Sinne wird die AVL die Verhandlungen fortführen. Was wird aus den Verpackungen produziert? –Metalle wie Aluminium und Weißblech werden zu neuen Aluminium- oder Weißblechdosen. Sekundärrohstoffe aus Metall finden sich aber auch in Karosserien, Kühlschränken und anderen Stahlerzeugnissen wieder. –Altglas wird in der Glashütte zu neuem Behälterglas. –Kunststoffgranulat aus gebrauchten Kunststoffverpackungen wird zu Fensterrahmen, Abflussrohren, Pflanzpaletten, Kunststoffspielzeug, Autoarmaturen und vielem mehr. –Beim Kunststoff PET, der vor allem für die Herstellung von Getränkeflaschen verwendet wird, sind die Recyclingtechnologien so weit fortgeschritten, dass sortenreines PET tatsächlich zur Herstellung neuer Getränkeflaschen eingesetzt werden kann. Auch in der Textilproduktion, z. B. bei der Herstellung von FleecePullovern, wird recyceltes PET verwendet. Steigende Rohölpreise machen den Einsatz von recyceltem Kunststoff immer interessanter. Häckselplatz-Scout erhält positive Resonanz von Bürgern Von „Sheriff“ keine Spur Frau Marianne Gnamm ist seit dem 15.09.2010 unterwegs auf den Häckselplätzen des Landkreises. Die anfängliche Skepsis der Anlieferer hat sich schnell gewandelt. Die Präsenz der Baumschulmeisterin mit langjähriger Berufserfahrung wird von den Bürgerinnen und Bürgern wohlwollend angenommen. Aufgrund unzulässiger Anlieferungen und anderen Schwierigkeiten auf den Häckselplätzen im Landkreis Ludwigsburg hat die AVL für den Zeitraum eines Jahres Frau Gnamm mit der Aufgabe betraut, alle Häckselplätze wechselweise und zu verschiedenen Tageszeiten zu besuchen und den Anlieferern beratend zur Seite zu stehen. Natürlich ist sie auch damit betraut worden, die Anlieferungen zu kontrollieren und auf Verstöße gegen die Benutzungsordnung hinzuweisen und gegebenenfalls landkreisfremde Anlieferer abzuweisen. Im Rahmen dieser Tätigkeit arbeitet Frau Gnamm auch eng mit den örtlichen Bauhöfen der jeweiligen Standortgemeinden zusammen. Ihre Anwesenheit hat bereits jetzt dazu geführt, dass die Kunden und Anwohner das Gefühl haben: „hier kümmert sich jemand“. Viele der privaten Gartenbesitzer erläutern im Gespräch mit Frau Gnamm auch, dass sie sich bei gewissen Anlieferungen gar nicht sicher waren, ob diese zulässig sind. Nicht alle wissen, dass Gras und Laub nach und nach zu einer Art Silage vergären und so das Grundwasser beeinträchtigen können. Deshalb dürfen Gras und Laub auf den nicht entsprechend befestigten und mit einer Drainage versehenen Häckselplätzen nicht abgelagert werden. So wird die Beratung durch Frau Gnamm gerne in Anspruch genommen und man kann sich mit ihr auch mal über den Feuerbrand an Pflanzen unterhalten. Das finden die Bürger nett. Der Begriff „Scout“ kann sicherlich vielfältig interpretiert werden. Im Falle von Frau Gnamm, hat er ein Gesicht bekommen. Ein Gesicht, mit dem die AVL in persönlichen Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern des Landkreises treten möchte. Wo gute Beratung stattfindet, spart man sich schon mal den „Sheriff-Stern“. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 5 im Fokus „Unser täglich Brot“ Brot galt einmal als heilig. Heute wird etwa jedes fünfte Brot ohne viel Aufhebens weggeworfen. Für die AVL hat das Thema Abfallvermeidung höchste Priorität. In diesem Sinne ist die Teilnahme am EU-Projekt „GreenCook“ eine gute Gelegenheit, um über Lebensmittelabfälle nachzudenken, mit Ihnen als Kunde darüber zu reden und Strategien zur Abfallvermeidung zu entwickeln. Am Beispiel Brot kann sich jeder bewusst machen, welchen Wert Grundnahrungsmittel heute darstellen und wie wir damit umgehen. Ein kleiner Beitrag Alle Erstklässler im Landkreis erhielten im September zum Schulstart die neue Vesperdose der AVL. Diese sieht gut aus, spart Verpackungsabfälle und das Pausenbrot bleibt frisch und lecker. Auch die „Großen“ können diesem Vorbild folgen und beim Einkauf oder Transport bereits vorhandene „Vesperdosen“ nutzen. Deutschland liegt ganz vorn 86,9 kg Deutschland ist Europameister – zwar nicht im Fußball, dafür beim Griff in den Brotkorb! Jede(r) Deutsche isst im Durchschnitt pro Jahr 86,9 Kilogramm Brot und Kleingebäck! Das sind im Jahr rund 1.500 Brotscheiben und 350 Brötchen pro Person oder täglich vier Scheiben Brot plus einem Brötchen. Deutschland ist somit unter den Ländern der Europäischen Union weiterhin mit deutlichem Abstand Spitzenreiter. TI P P Brot richtig lagern Frisches Brot soll abgedeckt, wie in einem Kasten, aber nicht unter Luftabschluss gelagert werden. Im Kühlschrank verliert es an Aroma, an Konsistenz und an Qualität. Für die Haltbarkeit spielen die Umgebungstemperatur und die Luftfeuchte eine Rolle. Wer zu große Mengen eingekauft hat oder sich einen Vorrat anlegen möchte, kann Brot einfrieren. Portionsweise in Gefrierbeuteln eingepackt, lässt es sich einige Wochen ohne Qualitätsverlust im Tiefkühlfach lagern. falsch • Brot immer luftdicht verpacken • Unterschiedliche Brotarten in einem Brotkasten zusammen aufbewahren • Brot portionsweise im Tiefkühlfach ein frieren und bei Bedarf auftauen • Aufbewahrung des Brotes im Kühlschrank 6 richtig • Brot in offener Verpackung lagern AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 • Brot an einem trockenen Platz aufbewahren Wertvolles Lebensmittel „Brot ist ein wertvolles Geschenk der Natur, das durch kein anderes Lebensmittel zu ersetzen ist“, Ausspruch eines französischen Wissenschaftlers aus dem 18. Jahrhundert. Gerade das aber macht das Brot so wertvoll: Es ist ein wichtiger Lieferant für Kohlenhydrate, Eiweiß, Mineralstoffe, Ballaststoffe und Vitamine. Die B-Vitamine, die reichlich enthalten sind, stärken die Abwehrkräfte. Durch den höheren Ballaststoffanteil ist Vollkornbrot ernährungsphysiologisch immer etwas höher anzusiedeln. Aus alt mach lecker! Brotbrösel oder Paniermehl Hartes Brot (geeignet sind helle Brote) mit der feinen Raffel zu Bröseln verarbeiten oder Brote in eine Tüte geben und mit dem Teigroller (Nudelholz) oder einer Flasche so lange bearbeiten, bis die Krümel gleichmäßig und fein sind. Brotsuppe *** 100 g Brot, altbackenes, helles 60 g Butter 1 Zwiebel(n) 2 EL Mehl 1 Liter Fleischbrühe 100 ml Sahne oder Milch Salz und Pfeffer, Muskatnuss evtl. Suppengemüse (Möhren, Sellerie und Lauch) Zubereitung In einem großen Topf die feingeschnittenen Brotreste in etwas zerlassener Butter anschwitzen. Die in Würfel geschnittene Zwiebel hinzugeben und kurz mit anrösten. Mit Mehl bestäuben, durchrühren und mit der abgekühlten Fleischbrühe aufgießen. Bei schwacher Hitze 20–30 Minuten köcheln lassen. Mit einem Stabmixer pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Zum Schluss noch ein Schuss Sahne oder Milch dazugeben. *** Geröstete Brotscheiben (für helles und bereits hartes Brot) Brot in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und mit angeschnittenen Knoblauchzehen auf beiden Seiten abreiben, großzügig mit Olivenöl bepinseln, wenig Salz aufstreuen und kurz im Back- oder Grillofen leicht anrösten. Nicht zu lange! Das Öl muss jedoch heiß und dünn flüssig werden, damit es in das Brot eindringt, dieses anfeuchtet, den Geschmack schön verteilt und eine knusprige Oberfläche erzeugt. Auf keinen Fall die Temperatur zu hoch wählen, lieber langsam bei niedriger Temperatur (höchstens 180 °C). Wer das Brot eher weich und feucht wünscht, träufelt auf die obenliegenden Flächen zusätzlich ein wenig Olivenöl auf. So zubereitet kann das Brot zu einem Glas Wein, als Vorspeise oder zu Salaten genossen werden. *** Weitere leckere Rezepte mit „altem“ Brot unter www.chefkoch.de und www.kochundback.at. im Fokus Der Fragebogen Liebe Kunden, im Rahmen des EU-Projektes „GreenCook“ zur Abfallvermeidung von Lebensmitteln, sammeln wir Informationen über das Konsumverhalten im Landkreis Ludwigsburg. Dafür benötigen wir Ihre Unterstützung. Bitte nehmen Sie sich einen Wie häufig benutzen Sie bei Ihren Einkäufen einen Einkaufszettel? ❏ immer ❏ manchmal ❏ selten ❏ nie Wie wichtig sind Ihnen beim Einkauf von Lebensmitteln folgende Punkte? sehr weniger wichtig wichtig wichtig unwichtig Verpackung Preis Sonderangebote Mindesthaltbarkeitsdatum regionales Produkt Bioprodukte Wo und wie oft kaufen Sie ein? Supermarkt / Discounter ❏ täglich ❏ wöchentlich ❏ manchmal ❏ nie Wochenmarkt / Bioladen / Bauer ❏ täglich ❏ wöchentlich ❏ manchmal ❏ nie Metzgerei / Bäckerei ❏ täglich ❏ wöchentlich ❏ manchmal ❏ nie Kaufen Sie Ihr Obst und Gemüse hauptsächlich fertig abgepackt oder lose? ❏ abgepackt ❏ lose Wie häufig wird in Ihrem Haushalt bewusst auf Vorrat gekocht – entweder für die nächsten Tage oder zum Einfrieren für später? ❏ täglich ❏ ein Mal pro Woche ❏ mehrmals pro Woche ❏ ein Mal pro Monat ❏ mehrmals pro Monat ❏ seltener ❏ nie Manchmal kommt es vor, dass von einer Mahlzeit Reste übrig geblieben sind. Wie gehen Sie in Ihrem Haushalt mit solchen Resten um? ❏ wegwerfen ❏ im Kühlschrank für später aufheben ❏ einfrieren ❏ Reste fallen bei uns in der Regel nicht an ❏ Sonstiges____________________ Werden in Ihrem Haushalt, nach eigener Meinung, viele Lebens mittel entsorgt? ❏ viele ❏ eher viele ❏ eher wenige ❏ wenige ❏ keine Können Sie sagen, wie viele Lebensmittel Sie wöchentlich in Ihren Abfall werfen? _______________________________________ in g/kg _______________________________________ in Euro Moment Zeit, um sich mit dem Thema „Lebensmittel und Lebensmittelabfälle“ und dem unten stehenden Fragebogen zu beschäftigen. Alternativ finden Sie den Fragebogen auch als Onlineformular auf unserer Homepage unter der Rubrik GreenCook: www.avl-ludwigsburg.de Welche der folgenden Lebensmittel entsorgen Sie hauptsächlich (mehrere Möglichkeiten wählbar)? ❏ Brot/Brötchen ❏ Milchprodukte ❏ Obst/Gemüse ❏ Eier ❏ Fisch/Fleisch ❏ Sonstiges______________ Wenn bei Ihnen Lebensmittelabfälle anfallen, sind die Gründe dafür: (mehrere Möglichkeiten wählbar) ❏ Ware verdorben durch falsche Lagerung ❏ Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ❏ Übersicht über Vorrat verloren ❏ zu viel Ware durch Großpackungen/Schnäppchen/Preisreduktion ❏ Platzprobleme im Kühlschrank ❏ keine Lust auf das Lebensmittel ❏ Sonstiges___________________________________ Wie entsorgen Sie Ihre Lebensmittelabfälle? ❏ Kompost ❏ Biotonne ❏ Restmüll ❏ Sonstiges______________ Was denken Sie über Produkte, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist? ❏ sollten nicht mehr verzehrt werden, da sie der Gesundheit schaden ❏ können nach Sicht- und Geruchsprüfung teilweise noch konsumiert werden ❏ können weiterhin bedenkenlos konsumiert werden Immer mehr Lebensmittel werden als Abfall entsorgt? Worin sehen Sie die Gründe dafür? Wie alt sind Sie? ❏ unter 25 Jahre ❏ 25–40 Jahre ❏ 40–55 Jahre ❏ über 55 Jahre Wie viele Personen leben in Ihrem Haushalt? ____ Erwachsene ____ Jugendliche/Kinder Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben. Bitte senden Sie uns diesen Fragebogen bis 03.12.2010 per Post oder per Fax zu: AVL mbH Hindenburgstraße 30 71638 Ludwigsburg Fax: 0 71 41 / 1 44 56 49 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 7 im gespräch Nachbarschafts-Netzwerk Das Wertstoff-Magazin im Gespräch mit den beiden HDG-Geschäftsführern Kalr-Heinz Zeller Albrecht Tschackert Dezernent für Umwelt, Abteilungsleiter Technik Landwirtschaft und Forsten und Prokurist der AVL des Enzkreises Wertstoff-Magazin: Ein neues Kürzel macht bei der AVL die Runde: HDG. HDG im Hause AVL. Man kann sich nur schwer etwas darunter vorstellen. Haben Sie es mitgebracht? Herr Zeller: Die Deponie Hamberg gibt es ja bereits seit 1972, also keine neue Wortschöpfung. HDG bedeutet Hamberg Deponie-Gesellschaft. Diese ging am 12. Juli offiziell an den Start. In der HDG haben sich der Landkreis Enzkreis und die AVL zusammengeschlossen, um künftig gemeinsam die Entsorgung von mineralischen Abfällen aus beiden Landkreisen und darüber hinaus zu gewährleisten. Wertstoff-Magazin: Das heißt, es gibt interkommunale Ziele? Herr Tschackert: Bei verschiedenen Themen macht interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen Sinn. Die Gründung der HDG setzt die seit vielen Jahren auf dem Gebiet der Abfallwirtschaft, aber auch im Klinikverbund praktizierte Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen fort. Somit ist dies ein weiterer Meilenstein für gute und sinnvoll umgesetzte Nachbarschaft. Wertstoff-Magazin: Was bringen die Nachbarn für diese Zusammenarbeit über den Zaun mit? Herr Tschackert: Die HDG ist eine kleine Projektgesellschaft, deren Ziel der umweltgerechte Betrieb zum Abschluss der Deponie Hamberg bei Maulbronn ist. Dabei bringt der Enzkreis seinen Standort, die AVL ihr operatives „Know-how“ ein. Die AVL hat mit ihren drei Deponien im Landkreis einen großen Erfahrungsschatz, den sie in die HDG einbringen kann. 8 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 Wertstoff-Magazin: Europa rückt ja immer näher zusammen. Wie lange hat es denn gedauert, bis zwei benachbarte Landkreise diese Gesellschaft gründen konnten? Herr Zeller: Im Frühjahr 2008 wurde das erste Gespräch auf Verwaltungsebene geführt. Konstruktive Verhandlungen unter Einbeziehung von Fachanwälten haben dann dazu geführt, dass der Kreistag des Enzkreises im Dezember 2009 und der Kreistag des Landkreises Ludwigsburg im Frühjahr 2010 dem Abschluss der Verträge für die Gründung der HDG zugestimmt haben. Wertstoff-Magazin: Ist dies bürokratisch gesehen, eine schnelle oder eher eine langsame Vorgehensweise? Herr Tschackert: Der Aufsichtsrat der AVL hat sich seit Oktober 2008 in zahlreichen Sitzungen mit diesem Projekt befasst und das Für und Wider eingehend abgewogen. Auf diese Weise kam auch im Kontroll organ der AVL eine gut geprüfte und verantwortliche Entscheidung zugunsten des kommunalen Kooperationsprojektes zustande. So gesehen hat das Projekt durch das durchdachte Konzept schnell überzeugen können. Wertstoff-Magazin: Welche Vorteile versprechen Sie sich von der Kooperation? Herr Zeller: Beide Seiten haben von dieser Kooperation Vorteile – eine echte „win-win“-Situation. Oder um es deutsch zu formulieren, eine sinnvolle Zugewinngemeinschaft. Der Enzkreis bekommt Planungssicherheit durch die Zusammenarbeit mit der öffentlich-rechtlich getragenen AVL. Gewisse Vorinvestitionen des Enzkreises für die Deponie Hamberg können teilweise refinanziert werden. Herr Tschackert: Die AVL kann – im Verbund mit der Deponie Burghof – ihre Geschäftsbasis verbrei tern. Da die Deponie „Burghof“ bei Vaihingen/EnzHorrheim nur ca. 10 km entfernt liegt, werden vielfältige Synergieeffekte entstehen, die zu Kosteneinsparungen im Betrieb beider Standorte führen und damit letztendlich den Bürgern beider Kreise zugutekommen. Wertstoff-Magazin: So weit die Ziele. Wie sieht das in der Praxis aus? Herr Zeller: Beide Partner stellen einen der beiden Geschäftsführer, von denen die HDG geführt wird. Zu den Geschäftsführungsaufgaben bei der AVL zählen der operative Betrieb, also unter anderem die Planung und der Bau der deponietechnischen Einrichtungen, die Akquisition von Abfällen zur Ablagerung in der Deponie sowie die Buchhaltung. Der Enzkreis stellt den Sprecher der Geschäftsführung, ist für die Organisation des HDG-Beirats verantwortlich, unterhält den Kontakt zur Stadt Maulbronn und ist für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Wertstoff-Magazin: Heißt das, es gibt jetzt eine „Hotline“ zwischen Ludwigsburg und Pforzheim? Herr Tschackert: Natürlich glühten insbesondere in der Phase der Unternehmensgründung gelegentlich die Telefonleitungen zwischen den beiden Partnern. Zwischenzeitlich sind wir aber in einem ruhigen Im Gespräch Die Deponie Hamberg –gibt es bereits seit 1972 und gehört zum Nachbarlandkreis Enzkreis. –liegt im malerischen Kraichgau, zwischen Maulbronn und Zaisersweiher, am nördlichen Abhang des Hambergs und des Eichelbergs. –verfügt über 5 Bauabschnitte. > –kümmert sich um die Nachsorge in den Deponieabschnitten 1 und 2, um die Restverfüllung der Abschnitte 3 und 4, um die bauliche Ertüchtigung des teilweise fertiggestellten Abschnittes 5 sowie dessen Verfüllung. Die Restkapazität der Deponie beträgt im Abschnitt 5 etwa 810.000 t. Die Verfülldauer dafür wird mit etwa 10 Jahren angenommen, ist aber abhängig von den zukünftigen Anlieferungsmengen. Betriebsleiter der Deponie „Hamberg“ ist Peter Maier (rechts), der sich beruflich seit über 30 Jahren mit dem Bau und dem Betrieb von Deponien beschäftigt und seit nunmehr 27 Jahren im Dienst des Landratsamtes und später der AVL steht. Seine reiche Erfahrung und sein vorausschauendes Handeln gewährleisten einen ordnungsgemäßen Betrieb der Deponie. Peter Seyb – neuer örtlicher Deponieleiter der Deponie Hamberg und AVL-Mitarbeiter – ist seit 1989 auf der Deponie Burghof tätig und ein echtes „Horrheimer Urgestein“. Als stellvertretender Deponieleiter kennt er sich mit allen Belangen eines modernen und hoch technisierten Betriebes bestens aus. –beschäftigt vor Ort ständig 3 Personen. Fahrwasser angekommen, allmählich wird auch die Zusammenarbeit eine Routinesache. Ein persönliches Gespräch ist aber selbst im Medienzeitalter nicht ersetzbar. Zur Abstimmung treffen wir uns regelmäßig vor Ort auf der Deponie. Wertstoff-Magazin: Sie haben beide bereits umfassende Aufgaben in Ihren Organisationen, nun sind Sie auch noch Geschäftsführer der HDG. Wie integrieren Sie diese Aufgaben? Herr Zeller: Die Geschäftsführung der HDG ist eine Nebenaufgabe. So umfangreich sind die Aufgaben zur Leitung dieser kleinen Gesellschaft nicht. Auch wenn nun in der Anfangsphase ein größerer Abstimmungsbedarf besteht und bautechnisch viel geleistet werden muss, bis der Betrieb am Hamberg richtig aufgenommen werden kann. Die Aufgaben sind auf mehrere Schultern verteilt, dies erleichtert vieles. Wertstoff-Magazin: Welche Art von Abfällen wird denn in Maulbronn deponiert? Herr Tschackert: Auf dem „Hamberg“ dürfen – wie auf allen deutschen Deponien – natürlich nur noch mineralische Abfälle abgelagert werden, so zum Beispiel Erdaushub, Bauschutt, Gießereisande, Straßenaufbruch, Gleisschotter, Dämmstoffe wie zum Beispiel Mineralwolle und auch Asbestzement. Es ist davon auszugehen, dass von diesen Abfällen auch in Zukunft regelmäßig größere Mengen zu entsorgen sein werden. Wertstoff-Magazin: Gibt es direkte Auswirkungen für die Bürgerinnen und Bürger der beiden Landkreise? Herr Zeller: Für den Enzkreis bedeutet dies, dass gewisse Vorinvestitionen des Enzkreises am Deponieabschnitt 5 teilweise refinanziert werden, was letztendlich für die Bürger im Enzkreis zu einer Stabilität, wenn nicht sogar zu einer weiteren Senkung der Müllgebühren beitragen kann. Herr Tschackert: Für die AVL ergeben sich aus der Zusammenarbeit Synergieeffekte: eine noch bessere Auslastung von Deponiegeräten, insbesondere Baumaschinen, sowie wirtschaftliche Vorteile durch die Ausweitung der Stoffstromsteuerung auf einen weiteren Deponiestandort. Bessere wirtschaftliche Ergebnisse der AVL kommen schlussendlich dem Ludwigsburger Kreishaushalt zugute. Der Kreistag entscheidet über die Verwendung der AVL-Ergebnisse. Wertstoff-Magazin: Dürfen Bürger des Landkreises Ludwigsburg auch am Hamberg anliefern? Herr Zeller: Ja, auch die Abfallerzeuger ihres Landkreises dürfen auf der Deponie „Hamberg“ anliefern, um dort mineralische Abfälle zu entsorgen. Es ist aber für Abfälle aus dem Kreis Ludwigsburg meines Erachtens weiterhin sinnvoller, diese auf kurzem Weg zur Deponie „Burghof“ oder der Deponie „Am Froschgraben“ zu transportieren und dort den Service der AVL in Anspruch zu nehmen. Wertstoff-Magazin: Und der dortige Recyclinghof? Herr Tschackert: Die Abfallerzeuger aus dem Landkreis Ludwigsburg dürfen den Recyclinghof auf der Deponie Hamberg nicht mitbenutzen. Dieser wird ausschließlich aus den Abfallgebühren des Enzkreises finanziert und steht daher auch nur dessen Bürgern und Bürgerinnen zur Verfügung. Aber hier gilt, warum denn in die Ferne fahren, wenn es gute Recyclinghöfe in der Nähe gibt. Damit meine ich das gut ausgebaute Recyclinghof-Netz im Landkreis Ludwigsburg. Der Recyclinghof auf der Deponie Burghof sowie der Bietigheimer Recyclinghof, der im kommenden Frühjahr kundenfreundlich mit größerer Fläche zur Verfügung stehen wird, liegen ja auch nahe. Wertstoff-Magazin: Welche Auswirkungen hat dies auf die Region? Herr Tschackert: Wir wecken den Ablagerungs betrieb auf der Deponie Hamberg aus einem Dornröschen-Schlaf und führen die Deponie gemeinsam auf den inzwischen geforderten Stand der Technik. Damit wird in der Region eine weitere Deponie auf hohem umwelttechnischen Standard betrieben. Herr Zeller: Die Menschen in Maulbronn und Zaisersweiher dürfen sich darauf verlassen, dass diese Deponie für mineralische Abfälle den höchsten Sicherheitsanforderungen und der Nachhaltigkeit Rechnung trägt. Wertstoff Magazin: Herr Zeller, Herr Tschackert, vielen Dank für das Gespräch und auf gute Nachbarschaft. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 9 projekt zukunft Knaller Kork Ökologischer Aspekt Die Landschaft der Korkeichenwälder im Mittelmeerraum bietet mit ihrer einzigartigen Mischung aus Feld-, Wald- und Weidelandschaft für viele bedrohte Arten, wie den Iberischen Luchs (Pardelluchs) oder den Königsadler eine letzte Zuflucht. Der WWF befürchtet, dass die Korkeichenwälder großflächig verschwinden, wenn der Marktanteil anderer Materialien wächst. Im Sinne der Ressourcenschonung, der Wiederverwertung und damit der Nachhaltigkeit ist der Wertstoff Kork eine durch und durch runde Sache. Zur Gewinnung des Wertstoffes Kork muss kein Baum gefällt werden. An der jahrhundertealten Bewirtschaftung hat sich nichts geändert. Das Naturprodukt Kork ist ein nachwachsender Rohstoff. Kork-Recycling ist ein aktiver Beitrag zur Ab fallvermeidung und Wiederverwertung natür licher Ressourcen. www.wwf.de; www.nabu.de Die Erfolgsgeschichte eines nachwachsenden Rohstoffes. Nach 12–15 Jahren hat die Korkeiche einen Durchmesser von 20–30 cm Korkeichen werden über 400 Der Ursprung 10 Die Korkeiche (lat. Quercus suber) gehört zur Gattung der Eichen. Der immergrüne Laubbaum wächst im westlichen Mittelmeerraum, vorwiegend in Portugal und Spanien. Unter den Gesichtspunkten von Artenvielfalt und kulturellem Erbe werden sie dort als höchst wertvoll angesehen. Die Korkeiche wird in Portugal von mehreren Städten im Stadtwappen geführt. Im Jahr 2007 wurde gar eine 2-Euro-Gedenkmünze mit dem Motiv einer Korkeiche geprägt. Die AnEin echtes Premium-Produkt baufläche mit Korkeichen in Portugal aus der Natur beträgt etwa 30 Prozent der weltweiten Gesamtanbaufläche. Kork besteht aus abgestorbeKorkbewirtschaftung ist ein gutes Bei nen, mit Luft gefüllten, dünnspiel für ökologische und wirtschaft wandigen Zellen und enthält Zellulose und Suberin. Kork ist liche Nachhaltigkeit. wärme- und schallisolierend, strapazierfähig und haltbar. Das Suberin verleiht ihm wasserabstoßende Eigenschaften. Die Korkschicht der Eiche wird vom korkproduzierenden Phellogen nachgebildet und kann daher wiederholt geerntet werden, ohne den Baum zu stark zu schädigen. Kork ist hydrophob, sehr elastisch und schlecht brennbar. Die Wärmeleitfähigkeit von Kork ist sehr gering, woraus sich seine Eignung als Dämmstoff erklärt. Die Ernte – Die Bäume werden über 400 Jahre alt – Zur Ernte muss eine Schichtstärke von 2,7–4 cm der Korkschicht erreicht sein – Die erste Ernte erfolgt etwa nach 12–15 Jahren – Alle 10–12 Jahre kann die Korkeiche abgeerntet werden – Eine Korkeiche wird im Lauf ihres Lebens fünf- bis zehnmal abgeerntet – Die Korkbahnen werden wie Bananenschalen mit AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 Ein Hektar Korkeichen spenden ca. 200 bis 500 kg Kork pro Jahr. 150.000 t Während ihres Lebens liefert die Korkeiche ca. 100 bis 200 kg Kork. 200 bis 500 kg speziellen Äxten abgezogen 100 bis 200 kg Die Korkeichen erreichen eine durchschnittliche Höhe von 10–20 m Jahre alt Jährlich werden etwa 150.000 t Kork produziert. (Fotos: Diakonie Kork, NABU) projekt zukunft Sammelstellen im Landkreis: Sozialer Aspekt – 8 Recyclinghöfe der AVL – Das jährliche Ludwigsburger Kinderfest: Sammler (Kinder) erhalten ein kleines Entgelt für die Kita- bzw. Klassenkasse. – Sammelbehälter bei vielen Gemeinden und Rathäusern – Geschäfte, Weinhandlungen, Getränkemärkte sowie Vereine, Kirchengemeinden und Naturkostläden bieten teilweise eine Rücknahme an. Zur Errichtung einer Sammelstelle kann man sich jederzeit an die Diakonie Kork wenden. Der Mensch im Mittelpunkt. Dies ist das Leitbild der Diakonie Kork. Seit 1892 begleitet die diakonische Einrichtung epilepsiekranke Menschen. Mit drei Zielsetzungen wurde die Aktion „Korken für Kork“ 1991 gestartet: 1. Menschen in eine kontinuierliche Beziehung zur „Diakonie Kork“ zu bringen. 2. Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen und zu sichern. 3. Einen Beitrag zur Abfallvermeidung und Abfallverwertung zu leisten. Durch das Projekt „Korken für Kork“ konnten feste Arbeitsplätze für 12 Menschen mit Behinderungen in der Korkverarbeitung eingerichtet werden „Korken für Kork“ ist heute ein erfolgreiches soziales und zugleich ökologisches Projekt. Jährliches Sammelaufkommen derzeit: > 2.000 m3 Korken > 80.000.000. Flaschenkorken > 10 % des gesamten Korkenaufkommens in Deutschland www.diakonie-kork.de Heute gibt es in ganz Deutschland mehr als 2.700 Sammelstellen, von der Großsammelstelle eines Recyclingho fes bis zu der engagierten Schulklasse oder dem privaten Haushalt. www.avl-ludwigsburg.de Der Einsatz Recycling > als Flaschenkorken Rund 75 Prozent der weltweit jährlich erzeugten zehn Milliarden Korkstopfen stammen aus Portugal. Schon in der frühen Antike kannten die Assyrer, Ägypter, Griechen und später die Römer den Korken. Für den Verschluss ihrer Amphoren verwendeten sie jedoch zumeist Stöpsel aus Terrakotta (gebrannte Erde = unglasierter Ton), die sie mit Bindfaden befestigten und dann mit Lack, Ton oder Pech abdichteten. Die Wiederentdeckung des Korkverschlusses wird dem Mönch Dom Pérignon (1638 bis 1715) zugeschrieben, der angeblich bei der Herstellung von Champagner damit experimentiert haben soll. > als Bodenbelag In Portugal geht die Korkproduktion Kork schluckt den Schall im etwa auf das Jahr 1700 zurück, wobei die Tieftonbereich wie ein schweersten Verarbeitungsstätten vermutlich rer Teppich (etwa 13 dB) und ist um 1770 in der Umgebung von Porto dabei weich, elastisch und anerrichtet wurden. Zu diesem Zeitpunkt tistatisch. Die hervorragende entstand der bekannte Vintage Port, ein Dämmung gegen Kälte und in Flaschen statt in Fässern reifender Wärme macht Kork zu einem Portwein. Für den Transport mussten energiesparenden Bodenbedie Flaschen verschlossen werden, was lag. Ohne PVC-Beschichtung eine große Nachfrage nach Korken mit ist das Material auch für Fußsich brachte. Heute sind es ungefähr 20.000 Arbeitskräfte, die ihren Lebensbodenheizungen geeignet. unterhalt damit bestreiten, darunter viele Großfamilien, die seit Generatio> als Dämmstoff Aufgrund geringer Wärmenen in irgendeiner Form mit dem Kork leitfähigkeit ist Kork auch als verbunden sind. Dämmstoff geeignet, beispielsweise als Korkplatten oder Korkschüttung sowie Spritzkork zur Abdichtung. Auch Verbundwerkstoffe mit einer Kunststoffmatrix gehören in den letzten Jahren zu diesem Spektrum (CorkPlasitc-Composities). Die Geschichte der Korksammlung Als man in Kork 1989 nach Möglichkeiten suchte, die Arbeit des Epilepsiezentrums nach außen zu kommunizieren, entstand bei Klaus Freuden berger, dem Leiter der dortigen Öffentlichkeitsarbeit, die Idee der Synergie aus dem Namen des Ortsteils und dem Wertstoff Kork. Dieser Stadtteil Kehls liegt inmitten der Weinbaugebiete von Baden, Pfalz und Elsass. Hier müsste es in jeder Hinsicht genügend Stoff für das Epilepsiezentrum geben. Wo Wein getrunken wird, gibt es Flaschenkorken. Und wo es Flaschenkorken gibt, entsteht Arbeit für das Epilepsiezentrum. Ein Konzept, das bis heute in jeder Hinsicht Sammelgut gut funktioniert. Die Rückführung von Abfällen Unter dem Motto „Korken für Kork“ weraus Kork zur Herstellung neuden zwischenzeitlich vielerorts – auch er Güter wird als Korkrecycling über die Grenzen Deutschlands hinbezeichnet. Es kommen dafür aus – Flaschenkorken gesammelt. Mit vor allem getrennt gesammeldiesem Projekt konnte gezeigt werden, te Flaschenkorken und unbedass die ökologischen Aspekte der Abhandelte Reste von Kork-Böfallvermeidung und Abfallverringerung den in Frage. Das Sammelgut wie auch des Klimaschutzes (CO2-Verwird zu Granulat zerkleinert minderung durch Wärmedämmung) mit und weiterverarbeitet. den sozialen Aspekten der Erhaltung von Entscheidend für funktionieArbeitsplätzen für behinderte Menschen rendes Recycling ist die Trenvorteilhaft verbunden werden können. nung des Korks von restlichen Die Aktion ist zu einem Selbstläufer Abfällen. Sortenreiner, saubegeworden, die von mehreren tausend rer und damit verwertbarer Menschen tatkräftig unterstützt wird. Kork kann nicht nachträglich Gemeinsames Sammeln macht Spaß: aus einer gemischten WertIn Kindergärten, Schulen, Gemeinden, stoffsammlung oder aus dem Firmen, bei Festen und mit Freunden. Abfall aussortiert werden. Echte Korken gehören nicht in die grüne Wertstofftonne RUND, aber auch nicht in die Biotonne. Kork ist schwer abbaubar. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 11 Fakten Informationen zum Haushalt der Abfallwirtschaft Abfallgebühren bleiben 2011 stabil Die Kosten und Erlöse der AVL GmbH und die Einnahmen und Ausgaben des Fachbereichs Abfallgebühren des Landratsamtes sind zusammen maßgeblich für die Höhe der Abfallgebühren. Die Gesamtkosten der Abfallwirtschaft im Landkreis Ludwigsburg werden im Gebührenhaushalt durch Ihre Abfallgebühren, aber auch durch die Erlöse der AVL für Ihre Wertstoffe, finanziert. Einfacher gesagt: Kosten – Erlöse = Gebühren Sie als Kunde haben auf die Kosten, wie auch auf die Erlöse, Einflussmöglichkeiten. Mit der Vermeidung von Abfällen, der richtigen Trennung von Wertstoffen und der Nutzung einer Biotonne können Sie zum Beispiel Kosten reduzieren. Bei den Erlösen durch die Vermarktung der Wertstoffe spielt Ihr Altpapier eine wichtige Rolle. Über die Hälfte aller Erlöse werden durch Ihr Altpapier erreicht. Weitere positive Entwicklungen in der Abfallwirtschaft, wie z.B. die Übernahme der Rest- und Biotonnen ins Eigentum der AVL, führen zu Einsparungen bei den Kosten. Für Sie bedeutet dies konkret: gleichbleibende Gebühren für 2011 unter Beibehaltung einer umfangreichen Leistungspalette. Haushalt der Abfallwirtschaft des Landkreises Ludwigsburg (AVL GmbH und Fachbereich Abfallgebühren) Der Gebührenhaushalt muss ausgeglichen sein. Das bedeutet, den Kosten müssen in derselben Höhe Einnahmen und Erlöse gegenüberstehen. Sind die Einnahmen und Erlöse geringer als die Kosten, werden die Überschüsse aus den Vorjahren zum Ausgleich hinzugenommen. Durch diese Verrechnung der Überschüsse können Gebührensprünge vermieden werden. 8,8 % Für Ihre Abfallgebühren erhalten Sie gewohnt qualitativ hohen Service: •Restmüllentsorgung und Biogutverwertung 84 % 84 % •Bürgerfreundliches System von FLACH und RUND (haushaltsnah) Gebühren einnahmen Gebühren einnahmen •Abrufsammlungen für Sperrmüll, Holzsperrmüll, E-Schrott und Schrott – Verwertung von Altpapier – Verwertung von ElektroSchrott – Verwertung von Schrott Einnahmen und Erlöse Kosten Von der Höhe der Erlöse sind auch Ihre Abfallgebühren abhängig. Deshalb ist es für die Abfallwirtschaft des Landkreises Ludwigs burg elementar wichtig, alle Wertstoffe von Ihnen zu erhalten, um damit Erlöse zu erzielen. •39 Häckselplätze im Landkreis Ludwigsburg und 5 Grüngutannahmestellen •Schadstoffmobil mit Samstagsterminen in Ludwigsburg-Tammerfeld und Kornwestheim 80–100 € 100 € 80–90 € 80 € 40–50 € Entwicklung des Altpapierpreises Euro pro Tonne 40–50 € 30–40 € 40 € 0–15 € 20 € 12 Mai 07 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 Dez. 07 Mai 08 Dez. 08 10–25 € Mai 09 Dez. 09 Mai 10 Über die Hälfte der Erlöse der AVL wird durch die Vermarktung Ihres Altpapiers erzielt und diese sind abhängig von der Preisentwicklung auf diesem Sektor. Zur Veranschaulichung sind hier die Entwicklungen auf dem Weltmarkt der letzten drei Jahre dargestellt. (Quelle: EUWID) •Gebrauchtwaren-Kaufhaus Warenwandel zur Reduzierung des Sperrmüllaufkommens –€ 7,2 % Erlöse für die Wertstoffe •8 Recyclinghöfe mit kundenfreundlichen Öffnungszeiten 60 € Überschussverrechnung fakten 2 3 4 5 1-PersonenHaushalt 2-PersonenHaushalt 3-PersonenHaushalt 4-PersonenHaushalt 5-PersonenHaushalt und mehr 2010 47,60 € 62,31 € 79,40 € 95,63 € 109,90 € 2011 47,60 € 62,31 € 79,40 € 95,63 € 109,90 € Mengenbezogene Leerungsgebühr + Restmüll 120 Liter 240 Liter 660 Liter 1100 Liter 2010 3,51 € 6,63 € 16,56 € 27,63 € 2011 3,51 € 6,63 € 16,56 € 27,63 € Biomüll 60 Liter 120 Liter 240 Liter 2010 1,58 € 2,60 € 4,49 € 2011 1,58 € 2,60 € 4,49 € der 1 ü b ersich t Personenbezogene Jahresgebühr ge b ühre n zusamme n se t zu n g Abfallgebühren 2011 Tipps Gebühren sparen Abfälle vermeiden, sinnvoll wiederverwerten und richtig trennen, spart Gebühren. Alle Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Ludwigsburg können dazu beitragen, Ausgaben zu senken und Kosten zu vermindern. Hier einige Tipps der AVL: Richtig sortieren Achten Sie darauf, dass keine Wertstoffe in der Restmülltonne landen. BIOGUT gehört in die Biotonne, diese ist pro Leerung sehr viel günstiger. Lebensmittel sind kein Abfall Kaufen Sie nur so viele Lebensmittel ein, wie sie auch verbrauchen können. Überschüssige Lebensmittel erhöhen Ihr Abfallaufkommen und somit Ihre Leerungsgebühren. Eigenkompostierung Im eigenen Garten oder auf dem eigenen Grundstück können Sie einen Kompost anlegen. Mit diesem entstehen Ihnen bei der Entsorgung von Garten- und Grünabfällen keine Gebühren. Sperrmüll verwandeln Das Gebrauchtwaren-Kaufhaus der AVL nimmt Ihre gut erhaltenen Haushaltsgegenstände und Möbel gerne an. Diese werden somit erhalten und landen nicht auf dem Sperrmüll. Wertvoller Schrott Melden Sie Ihre Schrottabholung mit den Anmeldekarten bei der AVL an und überlassen Sie die wertvollen Metallgegenstände nicht ungeprüft privaten Abholern. Bei Fragen zu den Gebührenbescheiden sind wir für Sie da: Telefon Fax E-Mail Internet Postanschrift Persönlich (0 71 41) 1 44-32 00 (0 71 41) 1 44-99 23 Abfallgebuehren@ landkreis-ludwigsburg.de www.landkreis-ludwigsburg.de Hindenburgstraße 40, 71638 Ludwigsburg helfen wir Ihnen gerne im ServiceCenter Abfall weiter: Hindenburgstraße 30, 71638 Ludwigsburg Öffnungszeiten Montag bis Mittwoch 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr Donnerstag 8 bis 12 Uhr und 13 bis 18 Uhr Freitag 8 bis 12 Uhr Beate Hübner, Landratsamt, Fachbereich Abfallgebühren AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 13 vor ort Zeig dein Gesicht Nichts für Morgenmuffel, Choleriker und Ungeduldige ... Thomas Römmich Wenn die Nacht in den Tag übergeht, wenn alle Tiere im Wald schweigen und alles für einen Augenblick innehält, ist es vier Uhr morgens. Dies ist genau die Zeit, in der Thomas Römmich den Wecker klingeln hört und sich noch eine Schlummertaste lang im Bett umdreht. Kurze Zeit später jedoch steht er in seiner orange-farbigen „Kluft“ bereit, die er gerne trägt. Jetzt hat er 40 km Autofahrt bis zu seinem Arbeitsplatz vor sich. Diese Zeit der Ruhe genießt Herr Römmich. Pascal Leoni, Fahrer des Heckladers der Firma Kurz Entsorgung GmbH in Poppenweiler, ist schon da, wenn sein Kollege und „Lader“ des Müllfahrzeugs in den Hof fährt. Leoni, der gebürtige Lothringer, hat eine viel kürzere Anfahrt und steht „erst“ um fünf Uhr morgens auf. Als gelernter Bergmann ist er das Arbeiten im Dunkeln gewohnt. Überhaupt scheint er die vielen Facetten und Schwierigkeiten des Berufes eines Müllwerkers eher positiv zu betrachten. „Geht nicht, gibt’s nicht!“ ist Herr Leonis Leitspruch. Beide Männer stehen von der ersten Minute des Arbeitsantritts an unter großem Druck. Das Pensum steht fest, egal ob die Sonne scheint, so wie heute, ob es regnet oder „Katzen hagelt“. Die Wertstoff-Tonnen RUND und FLACH, für die sie beide die Tour fahren, „Geht nicht, gibt’s nicht.“ müssen geleert werden. „Am Ende der Kette stehen wir“, sagt Herr Leoni und erzählt wie der Druck vom Bürger über die Firma Kurz bis zur AVL als Auftraggeber auf ihren Schultern lastet. Wenn ein Straßenzug nicht geleert werden kann oder eine Tonne stehen bleibt, trifft der Unmut 14 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 der Bürger die beiden Müllwerker. Dabei fallen ihnen unzählige Geschichten ein, die belegen, dass sie sich mit größtem Einsatz und viel Geduld bemühen, ihrem Auftrag jeden Tag aufs Neue gerecht zu werden. „Diese Arbeit macht mir Spaß, ich habe als Kind davon geträumt Räumfahrzeugfahrer zu werden. All die Berufe mit einem offiziellen Auftrag auf den Straßen, gefallen mir“, sagt Herr Römmich, der ein Berufener zu sein scheint. Er geht ca. 15 km am Tag hinter dem Fahrzeug her und muss dabei seinen ganzen Körper einsetzen. Fitnesstraining brauchen die beiden nicht, eher einen Ausgleich für den emotionalen Stress, dem sie ausgesetzt sind. „Es ist manchmal schwer, das Verständnis der Menschen zu gewinnen, für die wir unsere Arbeit tun.“ Ein neben der Tonne gestapelter Berg Kartons, eine nicht passierbare Straße, gestresste Autofahrer, die ihren Unmut am Müllfahr zeug und den beiden Arbeitern auslassen. Es gibt viele Beispiele, die zu Missverständnissen führen können. All das erfordert Diplomatie und eine dicke Haut von Römmich und Leoni und den 45 Kollegen bei der Firma Kurz. Gelegentlich werden sie beschimpft und die Bürger in Eile drohen ihnen schon mal mit Klage, falls beispielsweise der Flieger aufgrund der Verzögerung nicht rechtzeitig erreicht werde. „Dabei müsste ich manchmal den ganzen Straßenzug rückwärtsfahren, damit ein Autofahrer vorbei kommt, das darf ich aber nicht. Dies ist gesetzlich verboten. Nicht zu vergessen, die unheimlich engen Straßen mancher Stadtgebiete wie dem Hörnle, die viel Fingerspitzengefühl erfordern. Zwischen unserem Hecklader und dem Spiegel der Fahrzeuge bleiben manchmal nicht mehr als ein paar Zentimeter Luft, zu wenig, um Einzufahren. Das erfordert viel Konzentration und man trägt eine große Verantwortung.“ Wenn das Einfahren in eine „Wir kennen den Verkehr und die Straße aufgrund von Schnee Straßen in unserem Gebiet genau.“ und Eis oder falsch geparkten Fahrzeugen einfach unmöglich ist, laufen die Telefondrähte im ServiceCenter Abfall der AVL heiß. „Wir kennen den Verkehr und die Straßen in unserem Gebiet genau. Manchmal disponieren wir einfach um, damit wir unseren Tagesauftrag erfüllen können und fahren die Straße am Ende der Tour noch mal an, wenn wir sicher sind, dass wir durchfahren können“, sagt Herr Leoni. Nach seiner Gesundheit befragt, lacht er und sagt, „er sei oft vor ort Mehr als in die Tonne passt? 8 Recyclinghöfe im Landkreis Ludwigsburg nehmen das Papier von Privathaushalten unentgeltlich an. Informieren Sie sich an Ihrem Wohnort auch über eventuell angebotene Vereinssamm lungen von Altpapier. Pascal Leoni Zu Fragen rund um das Thema Abfall und zur Leerung der Tonnen hilft Ihnen das ServiceCenter Abfall unter 0 71 41-1 44 56 56 weiter. erkältet, aber so lange er arbeiten könne, fahre er. Und wird und die im Winter die Tonnen frei schaufeln und von Eis befreien. Im Gewenn Thomas hinten Hilfe braucht, steige ich auch aus.“ genzug bemühen die Müllwerker sich, z. B. am Markttag noch vor Aufbau der Die beiden verständigen sich durch Zeichensprache und Marktstände Tonnen zu leeren, damit die Marktleute freie Zufahrt haben und im Führerhaus befindet sich ein Bildschirm, den Herr Le- die Tonnen weggeräumt sind. Sie schleppen und schieben so weit sie können oni genau beobachtet, um zu wissen, was hinten beim und fahren Slalom um geparkte Fahrzeuge. Jetzt steht der Winter wieder vor der Beladen des Fahrzeugs passiert. Das Laden der Tonnen Tür und man könnte meinen, die beiden fürchteten sich vor der harten Zeit und ist anstrengend und kann gefährlich sein, wenn man nicht alle Sicherheitsvor der Kälte. „Darauf kommt es nicht an“, sagt Herr Leoni, „warme Füße und das kehrungen einhält. Die mechanischen Arme des Fahrzeugs müssen je nach gemeinsame Lachen sind viel wichtiger.“ Wir haben viel Freude bei der Arbeit Behältergröße zusammen und wieder auseinandergesteckt werden. Beide sind und wenn wir viel lachen können, ist der Tag gut.“ Der Zusammenhalt und die sich jedoch einig, dass die größte Gefahr vom Verkehr ausgeht. Selbst in Orange Unterstützung durch die Kollegen bei der Firma Kurz ist auch sehr wichtig und muss man ständig Angst haben, angefahren zu werden. Sie leeren ca. 1.000 bis der Austausch untereinander sowie die freundliche Atmosphäre geben ihnen 1.200 Behälter pro Fahrzeug am Sammeltag. Deren Inhalt sollte bei der Tonne beiden Rückhalt. FLACH aus sauberem Papier und Folien und bei Bevor Herr Leoni zu seiner Frau und den beiden der Tonne RUND aus Verpackungen und Glas beKindern nach Hause geht, hat er noch etwas auf stehen. Dabei wird das von den Bürgern nicht imdem Herzen: „Schreiben Sie bitte, dass die 45 Kurzmer so genau genommen. „Die älteren Menschen Mitarbeiter tolle Kollegen sind, immer hilfsbereit im Landkreis geben sich viel und freundlich, chapeau“, sagt Herr Leoni. Mühe mit der Trennung. Bei Man möchte nach diesem Gespräch auch den ca. 1.500 – 2.000 t Abfall am Tag vielen jungen Menschen Hut vor den beiden ziehen, die scheinbar mit zeigt die Erfahrung, dass das größter Selbstverständlichkeit und echter Freude Trennen von Abfall nicht so ernst genommen wird.“ Der Blick in die Tonne birgt oft eine ÜberMüllwerker Zeichensprache: raschung und nicht immer ist sie angenehm. So Finger ans Auge: > Bitte Tonne kontrollieren befinden sich in den Tonnen außer Wertstoffen Arme hoch: > Wir fahren, steig auf gelegentlich Restmüll, „Biogut mit Füßen“ wie es Hände kreuzen: Herr Römmich nennt, sowie Sperrmüll usw. > 1100-Liter-Tonne muss geleert werden, Hebearme Es werde oft diskutiert, warum die beiden nicht zusammenstecken alles mitnehmen, was ihnen, in oder neben die Tonne gelegt wurde. „Wir müssen da hart bleiben“, sind sie sich einig. „Wenn ich die Kartons an ihrer Arbeit, täglich unsere Tonnen leeren. „Am vom Umzug des Einen mitnehme, die neben die Ende der Kette stehen wir“, hatte Herr Leoni zu Anfang des Gespräches gesagt und er bezog dies Tonne gestellt wurden, dann erwartet der Nachbar das ebenso. Das geht einfach nicht.“ Dies fühauf die Hierarchien. Aber auch bezogen auf das re zu einem endlosen Mehraufkommen, somit Ansehen und die Akzeptanz ihrer Tätigkeit stehen Mehrkosten und es wäre ungerecht, findet Herr sie weit unten in der Liste der Traumberufe. Das Klischee vom wohlhabenden Müllwerker stammt Leoni. Er möchte aber auch betonen, dass es sehr hilfeher aus der Zeit, in der hier in Deutschland niereiche und verständnisvolle Menschen gibt, die mand diese Arbeit tun wollte. Und doch zeigen sich Mühe geben und ihre Arbeit unterstützen. Die Firma Kurz Entsorgung GmbH sowie die Firmen SITA und sie hier Gesicht und sind stolz auf das, was sie tun. Menschen, die vor dem Leerungstag so parken, Sülzle sind Partner der AVL GmbH und in deren Auftrag mit der Das dürfen sie auch. „Feierabend“ sagen sie und dass der Zugriff auf die Tonne nicht so schwierig Entsorgung der Abfälle im Landkreis betraut. gehen in Orange aus der Tür. Chapeau die Herren. AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 15 ServiceCenter Abfall Wichtige Informationen Bestellung Abfallbehälter / Umzug Wenn Sie Abfalltonnen (Restmüll- und Biotonne sowie grüne Wertstofftonnen) bestellen, umtauschen oder abmelden wollen (z.B. bei einem Umzug oder als Neubürger), wenden Sie sich bitte schriftlich an das ServiceCenter Abfall. Nur zusätzliche grüne Wertstofftonnen für Privathaushalte können Sie auch telefonisch beim ServiceCenter Abfall bestellen. Bei einem Umzug müssen Sie Ihre Restmüll- und Biotonne abmelden. Die grünen Wertstofftonnen gehören zum Haus oder Grundstück und verbleiben dort vor Ort. Britta Müllner, ServiceCenter Abfall Sperrmüll und Elektroschrott / Schrott Alle Privathaushalte erhalten zusammen mit dem Jahresgebührenbescheid zwei Anmeldekarten der AVL per Post zugesandt. Diese berechtigen zweimal jährlich zur kostenlosen Anmeldung einer Abholung. Sie erhalten ca. zwei Wochen nach Eingang ihrer Anmeldung eine Antwortkarte mit den entsprechenden Terminen. Die Abholtermine finden etwa zwei bis sechs Wochen nach der Anmeldung statt. Bitte stellen Sie Sperrmüll, Holzsperrmüll, Schrott und Elektroschrott separat bereit, damit diese Stoffe wiederverwertet werden können. Sie werden mit separaten Fahrzeugen abgeholt. Anlieferung von Sperrmüll und Schrott ist mit den Anmeldekarten der AVL auch zweimal jährlich kostenlos auf allen Recyclinghöfen im Landkreis möglich. Elektroschrott kann generell ohne Anmeldekarte kostenfrei auf den Recyclinghöfen abgegeben werden. Sperrmüll 2011 Die beiden Anmeldekarten der AVL entnehmen Sie bitte Ihrem nächsten JahresGebührenbescheid (Versand: März 2011). Bitte bewahren Sie die neuen Anmeldekarten sorgfältig auf. Die Karten für 2010 sind bis zum 31. März 2011 gültig. Anlaufstelle ServiceCenter Abfall Eine Tonne ist ins Müllfahrzeug gefallen? Nach der Renovierung liegt Bauschutt vor der Tür? Wo kann man nach dem Umzug neue Tonnen bestellen? Für Fragen rund um das Thema Abfall gibt es eine Anlaufstelle: das ServiceCenter Abfall. Hier erhalten die Bürger Informationen, Broschüren, Formulare und eine auf ihre persönliche Situation zugeschnittene Beratung. Diese umfasst sowohl den Bereich Abfallgebühren als auch die Beratung zur Wertstofferfassung und Abfallentsorgung. Hindenburgstraße 30, 71638 Ludwigsburg Tel: 0 71 41 / 1 44 56-56, Fax: 0 71 41 / 1 44 56-70 servicecenter@avl-ludwigsburg.de www.avl-ludwigsburg.de Schadstoffmobil Geben Sie Schadstoffe immer nur direkt beim Schadstoffmobil ab, damit sie fachgerecht entsorgt werden können. Einmal im Monat ist das Schadstoffmobil samstags in Ludwigsburg-Tammerfeld. Alle weiteren Termine und Standorte finden Sie in Ihrem Abfallkalender und im Internet unter: www. avl-ludwigsburg.de Leere Verpackungen und Behälter von Schadstoffen gehören in die grüne Wertstofftonne RUND. Öffnungszeiten: Mo - Mi: 8 – 12 und 13 – 16 Uhr Do: 8 – 12 und 13 – 18 Uhr Fr: 8 – 12 Uhr Wir bauen für Sie: Recyclinghof BietigheimBissingen Gras und Laub Gras- und Rasenschnitt gehören in die Biotonne oder auf den eigenen Kompost. Gegen Entgelt kann Gras auch bei den Kompostieranlagen im Landkreis angeliefert werden. Laub kann derzeit kostenfrei zu den Kompostieranlagen gebracht werden, kleinere Mengen bitte auch in die Biotonne geben. Auf den Häckselplätzen darf auf keinen Fall Gras und Laub abgelagert werden. Dorthin gehören ausschließlich Gehölze sowie Baum- und Heckenschnitt aus dem Landkreis Ludwigsburg. Der Recyclinghof Bietigheim-Bissingen soll größer und schöner werden. Die notwendigen Bauarbeiten begannen Ende Oktober. Daher ist der Recyclinghof Bietigheim-Bissingen seit dem 17. Oktober 2010 geschlossen. Bitte nutzen Sie während der Bauzeit die anderen Recyclinghöfe im Landkreis Ludwigsburg: Recyclinghof Ludwigsburg-Neckarweihingen, Recyclinghof Kornwestheim, Recyclinghof Steinheim, Recyclinghof Bönnigheim, Recyclinghof Burghof bei Vaihingen/Enz-Horrheim und Recyclinghof Hofgut Mauer in Münchingen. Für alle Kunden rund um Ludwigsburg ist der große Recyclinghof in Neckarweihingen eine optimale Möglichkeit zur Abgabe von Sperrmüll und Wertstoffen. Die Anfahrtsskizzen und Öffnungszeiten aller Recyclinghöfe finden Sie auf unserer Homepage unter www.avl-ludwigsburg.de. Die AVL bittet Ihre Kunden um Verständnis, dass der Recyclinghof Bietigheim-Bissingen aufgrund der Bauarbeiten bis zum Frühjahr 2011 nicht zur Verfügung steht. Wir freuen uns auf die Neueröffnung, deren Termin rechtzeitig veröffentlicht wird. Gebrauchtwaren-Kaufhaus Warenwandel Der WARENWANDEL ist ein Gebrauchtwaren-Kaufhaus der neuen Generation. Hier werden in ansprechendem Ambiente Gebrauchtwaren entgegengenommen und zu günstigen Preisen wieder verkauft. Vor allem Sofas, Bücher und Spielwaren zählen zu den begehrten Objekten. Bitte prüfen Sie im Sinne der Abfallvermeidung, ob Sie gut erhaltene Gebrauchtmöbel und Haushaltsgegenstände zum WARENWANDEL bringen können. Wir bieten gegen Entgelt auch einen Abholservice unter Telefon 0 71 41 / 702 58 59 an. Sperrmüllentsorgung bei Hochwasser (Foto: Stadt Ditzingen) 16 AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 Anfang Juli 2010 hat es die Strohgäu-Gemeinden, vor allem Ditzingen, Gerlingen und Schwieberdingen, nach heftigem Starkregen erwischt. Hochwasser stand in den Straßen und Häusern und verursachte große Schäden. Das zerstörte Inventar, wie Möbel und Elektrogroßgeräte, wurde kurzerhand auf die Straße gestellt und dort zeitnah von den Entsorgungspartnern mit Sonderabfuhren abgeholt. Dies war logistisch nicht leicht zu bewältigen und verursachte auch Mehrkosten, die von der AVL aber angesichts der Notsituation vor Ort unbürokratisch übernommen wurden. Allgemein gilt jedoch die Empfehlung an die Bürgerinnen und Bürger, sich – so weit zu zumutbaren Konditionen möglich – gegen Hochwasserschäden zu versichern. Servicecenter Abfall So geht’s: Kleinraumwunder Biotonne Die braune Tonne für Biogut gibt es im Landkreis Ludwigsburg auch in der praktischen 60-Liter-Variante. Diese bietet auch für geringe Mengen eine saubere und vor allem kostengünstige Möglichkeit, Biogut zur weiteren Verwertung bereitzustellen. Die Tonne hat die gleichen Außenmaße wie die 120-Liter-Tonne, allerdings mit einem eingebauten Zwischenboden, welcher eine optimale Befüllung und Reinigung gewährleistet. In der 60-Liter-Biotonne können auch kleinere Privathaushalte ihr Biogut aus Küchen- und Gartenabfällen zu 1,58 Euro pro Leerung abholen lassen. Aus dem gesamten im Landkreis gesammelten Biogut wird durch das anschließende Kompostierungsverfahren ein wertvoller Rohstoff für die Landwirtschaft zurückgewonnen. Die Bestellung für Biotonnen muss schriftlich erfolgen. Bestellformulare für alle Tonnen gibt es auch im Internet unter: www.avl-ludwigsburg.de TIPP Rücknahme von leeren PUR- und PU-Schaumdosen Neuer Service auf dem Recyclinghof Ludwigsburg-Neckarweihingen Gebrauchte PUR-Schaumdosen sind Sondermüll. Diese dürfen weder über die Restmülltonne noch über die grüne Wertstofftonne RUND oder über den Bauschuttcontainer entsorgt werden. Polyurethan wird im Bauwesen als Montageschaum zum Abdichten von Fugen, zum Stabilisieren von Fundamenten und beim Einbau von Fenstern und Türen verwendet. Einzelne Dosen können wie bisher beim Schadstoffmobil abgegeben werden. Dosen mit Rücknahmezeichen werden ab PUR sofort auch auf dem Recyclinghof Ludwigsburg-Neckarweihingen angenommen. Der Recyclinghof in Neckarweihingen bietet somit für alle Kunden aus dem Stadtgebiet Ludwigsburg und dessen Umland einen erweiterten Service zur zeitnahen Entsorgung von Sperrmüll und Wertstoffen. adressen & Öffnungszeiten 1.Bei folgenden Recyclinghöfen (nur für Privathaushalte): Burghof, Kornwestheim, Ludwigsburg-Neckarweihingen, Bönnigheim, Steinheim und Hofgut Mauer zu den üblichen Öffnungszeiten 2.Schadstoffmobil (nur für Privathaushalte): Termine im Internet und im Abfallkalender 3.Kommunale Sammelstelle auf dem Recyclinghof Kornwestheim (für Privathaushalte und Gewerbe): Öffnungszeiten Montag, Mittwoch und Donnerstag: 8:30 bis 12:30 Uhr und 14 bis 17 Uhr, Freitag: 8:30 bis 12:30 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Samstag: 8 bis 13 Uhr. (Aktuelle Öfnungszeiten ab dem 01.01.2011 finden Sie in Ihrem Abfallkalender.) 4.Kommunale Sammelstelle auf der Deponie „Burghof“ (für Privathaushalte und Gewerbe): Öffnungszeiten Montag bis Freitag: 7:45 bis 11:45 Uhr und 12:45 bis 15:45 Uhr 5.Kurz Entsorgung GmbH, Mühläckerstr. 26, 71642 LudwigsburgPoppenweiler (für Privathaushalte und Gewerbe): von 7 bis 12 Uhr möglich, Telefon (0 71 44) 84 42-30 6.Direkte Abholung und Entsorgung durch Lightcycle für Großverbraucher ab 3.000 Altlampen. Weitere Informationen auch unter: www.lightcycle.de Aktuelle Öffnungszeiten ab dem 01.01.2011 finden Sie in Ihrem Abfallkalender 2011. Warenwandel Gebrauchtwaren-Kaufhaus der AVL Maybachstraße 10 Ludwigsburg-Tammerfeld Montag geschlossen Di - Fr: 9 -12 u. 13 - 17 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Mineralstoffdeponie Am Froschgraben Schwieberdingen (direkt an der B 10) Mo - Fr: 7:45 - 11:45 u. 12:45 - 15:45 Uhr Mineralstoffdeponie Burghof Vaihingen/Enz-Horrheim Mo - Fr: 7:45 - 11:45 u. 12:45 - 15:45 Uhr Recyclinghof Burghof Mo - Fr: 7:45 - 11:45 und 12:45 - 15:45 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Recyclinghof Tammerfeld Ludwigsburg-Tammerfeld, Maybachstraße 10 Montag geschlossen Di- Fr: 9 - 12 Uhr u. 13 - 17 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Recyclinghof Bietigheim Am Fischerpfad 21 Mo, Mi, Fr: 9 - 12 Uhr Di: 14 - 17 Uhr Do: 14 - 18 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Rückgabemöglichkeiten von Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren Recyclinghof Hofgut Mauer auf dem Hofgut Mauer in Münchingen Mo, Mi: 14 - 17 Uhr Di, Do: 9 - 12 Uhr Fr: 14 - 18 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Recyclinghof LB-Neckarweihingen Gewerbegebiet „Anlände“ Donnerstag geschlossen Mo, Di, Mi: 9 - 13 u. 14:30 - 17:30 Uhr Fr: 9 - 13 u. 14:30 - 18 Uhr Sa: 9 - 14 Uhr Recyclinghof Bönnigheim Kirchheimer Straße (beim Bauhof) Dienstag bis Donnerstag geschlossen Mo, Fr: 13 - 18 Uhr Sa: 9 - 12 Uhr Recyclinghof Kornwestheim Am Wasserturm 11 Dienstag geschlossen Mo, Mi, Do: 8:30 - 12:30 u. 14 - 17 Uhr Fr: 8:30 - 12:30 u. 14 - 18 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Recyclinghof Steinheim Autenbachstraße 13 Mittwoch geschlossen Mo, Di, Do: 9 - 12:30 u. 13:30 - 17 Uhr Fr: 9 - 12:30 u. 13:30 - 18 Uhr Sa: 9 - 13 Uhr Grüngut-Annahmestellen: Häckselplatz Ludwigsburg-OSSweil Aldinger Weg (Nähe Friedhof und H undesportplatz) Di - Fr: 14 - 17 Uhr Sa: 10 - 17 Uhr Häckselplatz Am Froschgraben (bei Schwieberdingen) Mo - Fr: 8 - 15:45 Uhr Sa: 8 - 17 Uhr Kommunale Häckselplätze Nähere Informationen zu Ihrem örtlichen Häckselplatz erhalten Sie bei Ihrem Rathaus. Kompostieranlagen der GWV (Gesellschaft für Wertstoffverwertung mbH) Kompostieranlage „Häldenmühle“ Marbach (bei der Kläranlage) Mo - Fr: 7:30 - 16:30 Uhr Sa: 8 - 13 Uhr Kompostieranlage „Hofgut Mauer“ auf dem Hofgut Mauer in Münchingen Mo - Fr: 8 -17 Uhr Sa: 8 - 13 Uhr Kompostieranlage „Steinheim“ Höpfigheim Mo: 12:30 - 16:30 Uhr Mi: 7:30 - 12 u. 12:30 -16:30 Uhr Sa: 8 - 13 Uhr AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 17 im Dialog leserbriefe leserbriefe Wertstoffwahl vom 26. März 2010 Zunächst einmal Danke für den Artikel zu dem immer wieder diskutierten Thema der Getränkepackungen – der m. E. etwas zu langatmig ist, aber klare Aussagen tätigt. Ich gehe davon aus, dass dieser Artikel den aktuellen Stand der Umweltbewertung darstellt. Leider haben Sie einen wesentlichen Punkt der Bewertung der Verpackungen völlig außer Acht gelassen: Die hormonellen (nicht die giftigen) Auswirkungen der aus den Verpackungen gelösten Stoffe, die gerade in letzter Zeit wissenschaftlich eine geradezu dramatische Wende genommen haben. Schon seit vielen Jahren ist das Problem bekannt, dass im Vergleich zu 1960 die Samenqualität der Männer in Industrieländern, also auch bei uns, um 50% (!!!) gesunken ist. Schon im bekannten Bericht \ „Global 2000\“ der US-Regierung wird diese Problematik als eines der wichtigsten Probleme der Idustrieländer dargestellt. Die Ursachen waren unklar, es wurde Hypothesen aufgestellt wie z. B. die engen Jeans, die zur Erwärmung der Hoden führen, Weichmacher in Plastik u. Ä. Seit ca. 2 Jahren ist wissenschaftlich abgesichert, dass es 2 wesentliche Ursachen dafür gibt: 1. Die Anti-Baby-Pille, deren Hormone im Urin der Frauen (noch) nicht in den Kläranlagen ausgefiltert werden können. Unser Trinkwasser ist immer mehr schwach hormonell verseucht. Es ist ja bekannt, dass Flusstiere immer mehr hormonelle Störungen zeigen, männl. Fische z.B. zeigen weibl. Organe usw. 2. Die hormonellen Wirkungen der PET-Flasche (!!!), die in sehr geringem Maße Stoffe ans Getränk abgibt, die in dieser geringen Konzentration nicht giftige, aber erhebliche hormonelle Wirkungen gerade auf Männer haben. Dies wurde wissenschaftlich durch die Uni Köln/Bonn (?) grundlegend nachgewiesen. Das kam auch vor ca. 1 Jahr in den Nachrichten von ARD/ZDF ... Ich habe dazu einen mir bekannten Lebensmittelchemiker (der auch beratend bei der EU tätig ist) befragt, der dazu meinte, dass es \ „noch viel schlimmer\“ sei, als in der Öffentlichkeit bekannt! Ich halte es für – juristisch gesehen – grob fahrlässig, dass Sie diese wichtigen Informationen vernachlässigten. Das müssen Sie dringend nachholen. Ich kaufe seither persönlich Getränke nur noch in MehrwegGlasflaschen. Ich bin grundsätzlich kein Plastik-Gegner, hatte höchstens ungute Gefühle bei Lebensmitteln in Plastik. Das Problem mit der Samenqualität der Männer ist mir – wie jedem Leser von \ „Bild der Wissenschaft\“ – schon lange bekannt, und ich habe daher mit Interesse die jetzige wissenschaftliche Erklärung verfolgt. Reinhard Bolter aus Vaihingen Anmerkung der Redaktion: In der Ausgabe 1/2010 des WM war unter Randnotizen vermerkt: Weitere Kriterien zur Auswahl bieten z. B. Studien zur Belastung der Getränke durch Inhaltsstoffe aus den Verpackungen. Mineralwasser aus Plastikflaschen kann einer Studie zufolge stark mit Hormonen belastet sein. Weitere Informationen z. B. unter www.muk.uni-frankfurt.de Gedankensanstoß vom 29. März 2010 Ein Leserbrief im Wertstoff-Magazin, Ausgabe 1/2010, hat mir zu denken gegeben. Da bedauert jemand den „unerträglichen Zustand“, nach den Weihnachtsfeiertagen in Müllbergen zwischen Joghurtbechern, Milchtüten, Flaschen etc. leben zu müssen. Welch ein arrogantes Anspruchsdenken, dass der selbst verursachte Müll gefälligst so bald als möglich abgeholt werden muss! Hoffentlich gibt es nicht gar so viele Leute, die so übel dran sind! Für alle jene ein Rat: Erleben Sie doch die Feiertage geruhsamer und beschaulicher und vor allem mit weniger Konsum. Wenn das auch dem wachstumsorientierten Einzelhandel nicht gefallen mag, so ist es auf alle Fälle wichtig und gut für die Umwelt und die Bestrebungen zum Klimaschutz – und vielleicht auch für Ihre Gesundheit. Dr. Manfred Kleemann aus Tamm kinderrätsel Hallo Kinder, die meisten von Euch haben eine Schatzkiste. Darin hebt Ihr Dinge auf, die Euch ganz besonders wichtig sind. Wir beide, Tim und Tom, haben, wie Ihr vielleicht schon wisst, einen ganz besonders geheimen Auftrag. Wir sorgen dafür, dass Dinge, die wie Abfall aussehen, aber in Wahrheit viel wertvoller sind, in der richtigen Schatzkiste landen. Helft Ihr uns dabei? Die Erwachsenen nennen die einfach Abfalltonne. Verratet also bitte niemandem, dass Ihr eigentlich Schätze versteckt. Die Abfallmonster Rudi, Freddy, Bella und Rolf helfen mit! Viel Spaß 18 Tim & Tom Fröhlich AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 Rudi Rund freddy flach bella bio rolf rest im Dialog Infomaterial im neuen Look Abfall-ABC wird Wertstoff-ABC Das Wertstoff-ABC Abfallkalender Übersichtlicher gestaltet und komplett überarbeitet präsentiert sich das neue Wertstoff-ABC. Nicht nur der Name ist verändert – aus Abfall wird Wertstoff –, sondern auch Format und Inhalt sind aktualisiert und verbessert worden. Sie finden hier von A wie Adventskranz bis Z wie Zement alle richtigen Entsorgungsmöglichkeiten und weitere wichtige Informationen. Im neuen Format ist die Broschüre optimal zum Abheften geeignet und kommt somit nicht mehr in irgendwelchen Schubladen abhanden. Ab sofort ist das Nachschlagewerk zur Wertstofftrennung und Abfallentsorgung wieder verfügbar. Sie bekommen das Wertstoff-ABC direkt beim ServiceCenter Abfall zu den üblichen Öffnungszeiten (siehe Seite 14) oder Sie blättern online darin, unter www. avl-ludwigsburg.de, dies spart Papier und Porto. Im Abfallkalender für 2011 finden Sie die Schadstofftermine für Ihre jeweilige Stadt oder Gemeinde direkt im Kalendarium aufgeführt. Die Termine sind auf einen Blick an der gelben Farbe deutlich erkennbar. Zusätzlich werden auch die Samstagstermine in Ludwigsburg-Tammerfeld und auf dem Recylinghof Kornwestheim in allen Abfallkalendern veröffentlicht. Wohin mit Abbeizer, Aqua rium und Co.? Alles zur richtigen Entsorgung mit Tipps und Hinweisen – in einer Broschüre. Tonnenaufkleber NEU! Im lila Design mit auffälligen „Gestalten“ erscheinen auch die neuen Tonnenaufkleber für alle Wertstoffund Abfalltonnen. Zur besseren Unterscheidung und genaueren Kennzeichnung der einzelnen Tonnen gibt es neben BIOGUT, FLACH und RUND neuerdings den schwarzen REST-Aufkleber für die grauen Restmülltonnen. Die Tonnenaufkleber erhalten Sie auch direkt beim ServiceCenter Abfall oder Sie bestellen diese online, unter www.avl-ludwigsburg.de. Zusätzlich ist auch noch Platz für Namen (bei BIOGUT und REST) und Hausnummer (bei FLACH und RUND) vorgesehen. Wann wird was abgeholt? Alle Abfuhrtermine auf einen Blick. NEU: Jetzt sind auch die jeweiligen Termine fürs Schadstoffmobil (SSM) im Kalender aufgeführt. NEU! Diese Aufkleber machen Laune. Anhand der Abbildungen wird Wertstofftrennung kinderleicht. Zusätzlich ist auch noch Platz für Ihren Namen (bei BIOGUT und REST) und Ihre Hausnummer (bei FLACH und RUND) vorgesehen. NEU! AVL WERTstoff-Magazin 2/2010 19 Druckstücksnummer 150.27/11/10 ) Der eine hat’s, der andre will’s Bringen heißt kostenlos abgeben. Holen heißt günstig einkaufen. Warenwandel. Das Gebrauchtwaren-Kaufhaus der AVL. Gute Idee! Maybachstraße 10, 71634 Ludwigsburg (Nähe Breuningerland, Richtung TÜV) Telefon 0 71 41 / 7 02 58 59 info@warenwandel.de www.warenwandel.de Öffnungszeiten: Di - Fr: 09:00– 12: 00 Uhr 13:00– 17: 00 Uhr Sa: 09:00– 13: 00 Uhr Montag geschlossen WARENWANDEL GEBRAUCHTWAREN-KAUFHAUS