Geschäftsjahr 2010
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Geschäftsjahr 2010
2010 gemeinsam leben, gemeinsam arbeiten, gemeinsam erfolgreich sein. Bericht über das 144. Geschäftsjahr 2010 Inhalt Inhalt 04 06 10 12 14 16 34 Vorwort Gastbeitrag Mitarbeiter Soziale Verantwortung Überblick Geschäftsfelder Bilanz und Erläuterungen 03 04 Vorwort „Integrationsbemühungen können und dürfen keine Einbahnstraße sein, sie fordern das Geben und Nehmen aller Beteiligten.“ Vorwort Liebe Leserin, Iieber Leser, das 144. Geschäftsjahr unseres Familienunternehmens hatte einen deutlich positiveren Verlauf als erwartet: Alle Geschäftsfelder der Unternehmensgruppe Tengelmann erzielten ein Umsatz- und Ergebnisplus. Auch die Expansion konnte sehr erfolgreich vorangetrieben werden. Einziger Wermutstropfen war die Chapter-11-Anmeldung unserer amerikanischen Supermarktbeteiligung A & P im Dezember 2010. In den zwei Jahren der Weltwirtschaftskrise hat sich unser Handelsunter nehmen als robust und nachhaltig erwiesen. In die Zukunft schauen wir deshalb mit großer Zuversicht. Im Jahr 2010 war das Thema Integration eines der meistdiskutierten; noch befeuert durch die Thesen von Herrn Thilo Sarrazin. Und es ist eines der wichtigsten, denn Deutschland ist mit Abstand das bevölkerungsreichste Land der Europäischen Union. Rund 82 Millionen Menschen wohnen hier, davon mehr als 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Die Bundesrepublik hat sich in den vergangenen 50 Jahren von einem Gastarbeiter- zu einem Zuwanderungsland entwickelt. Dadurch sind auch die Formen des Zusammenlebens und die kulturellen Entwicklungen in den vergangenen Jahrzehnten vielfältiger geworden. Unterschiedliche Herkunft und Kulturen erfordern von allen Bürgerinnen und Bürgern viel Verständnis, gegenseitige Rücksichtnahme und auch Anpassungsbereitschaft. Leider scheint das problemlose Miteinander der unterschiedlichen Kulturen in fast jedem Land der Erde noch immer nicht reibungslos zu klappen. Zu oft verhindern Vorurteile, Scheu und auch unterschwelliges Misstrauen ein offenes und vertrauensvolles Zusammenleben. unternehmen so gut wie kein Thema. Und ich meine an dieser Stelle ganz ausdrücklich nicht nur die Integration von verschiedenen Kulturen, sondern auch die von Alt und Jung, von Mann und Frau oder auch die Integration behinderter Menschen in den Unternehmensalltag. Dabei setzen wir nicht auf vorgegebene Integrationsprogramme. Vielmehr steht im Familienunternehmen Tengelmann das partnerschaftliche Miteinander im Vordergrund: miteinander arbeiten, miteinander leben und miteinander erfolgreich sein. In der Holding und in den Tochtergesellschaften unseres Unternehmens arbeiten Menschen aus mehr als 100 verschiedenen Nationen Seite an Seite, und das Tag für Tag. Sie alle sind Teil der Tengelmann-Familie und zeigen das gerne… auch in diesem Geschäftsbericht, den wir ausnahmslos mit Fotos eigener Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bebildern konnten. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Beteiligten. Die Bereitschaft aller, den Prozess der Integration zu gestalten und zu tragen, ist von zentraler Bedeutung. Integrationsbemühungen können und dürfen keine Einbahnstraße sein, sie fordern das Geben und Nehmen aller Beteiligten. Problematisch bleiben zweifelsohne diejenigen, die nicht willens sind, sich zu integrieren – weder in die Gesellschaft noch in den Arbeitsalltag. Das ist allerdings ein „Phänomen“, das nicht nur in Migrationskreisen zu finden ist. Erfolgreiche Integration ist und bleibt eine Herausforderung, der wir uns alle jeden Tag stellen müssen. Ihr Was in der Bevölkerung so schwierig zu sein scheint – nämlich die erfolgreiche Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger – ist in unserem Familien- Karl-Erivan W. Haub 05 06 Gastbeitrag „Wir müssen Integration erfolgreich gestalten. Davon hängt der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wesentlich ab.“ Gastbeitrag Integration statt Spaltung Es ist ein sorgenvoller Satz. Es ist ein Satz, der warnt. Und es ist ein Satz, der nicht von jemandem stammt, der sich durch Ressentiments gegenüber dem Islam auszeichnet. Es ist ein Satz von Altkanzler Helmut Schmidt: „Wer die Zahlen der Muslime in Deutschland erhöhen will, nimmt eine zunehmende Gefährdung unseres inneren Friedens in Kauf.“ 1 Schmidt hat ihn bereits vor rund zweieinhalb Jahren in seinem Buch „Außer Dienst“ veröffentlicht. Viel Aufsehen darüber gab es seinerzeit nicht. Seit der Debatte um die Thesen des ehemaligen Berliner Finanzsenators Thilo Sarrazin sind die Themen Zuwanderung und Integration in aller Munde. Zwar ist auch früher darüber diskutiert worden – etwa über die Unterschriftenaktion gegen die doppelte Staatsangehörigkeit in Hessen, über den Bau von Moscheen in Duisburg-Marxloh und in Köln oder über jugendliche Straftäter mit Zuwanderungsgeschichte in Berlin. Neu ist allerdings die Breite, die Intensität und die Grundsätzlichkeit der politischen und gesellschaftlichen Debatten: Ist Multikulti gescheitert oder längst Realität? Sind Ausländer- und Deutschenfeindlichkeit Randprobleme oder weit verbreitet? Ist der Islam ein Teil Deutschlands oder ist er es nicht? 15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund In der Bundesrepublik Deutschland leben heute rund 15,6 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund.2 Das heißt, für fast jeden Fünften in Deutschland ist Migration ein Teil der persönlichen oder familiären Biografie. In Großstädten wie Köln hat der Anteil von Kindern bis 14 Jahre aus zugewanderten Familien bereits die 50-Prozent-Marke überschritten. 3 In wenigen Jahren wird das voraussichtlich in allen Großstädten der Fall sein. Angesichts solcher Fakten stellt sich gar nicht mehr die Frage, ob Integration gelingen kann. Wir müssen Integration erfolgreich gestalten. Davon hängt der Zusammenhalt unserer Gesellschaft wesentlich ab – und zwar unabhängig davon, ob wir künftig mehr oder weniger Zuwanderung brauchen. Friedliches und weltoffenes Zusammenleben Für mich ist klar: Eine Multikulti-Gesellschaft im Sinne von Parallel-Gesellschaften ist hart und menschenverachtend. Man lebt nicht miteinander, sondern nebeneinander. Ein friedliches und weltoffenes Zusammenleben kann nur auf der Basis gemeinsamer Sprache und Leitwerte gelingen. Die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, die Gleichheit von Mann und Frau, Rechtsstaatlichkeit, Pluralismus: Es sind die Leitwerte der christlich-jüdisch-abendländischen Kultur, des Humanismus und der Aufklärung. Sie haben sich über Jahrhunderte hinweg entwickelt und prägen unsere Gesellschaft. Sie finden ihren Ausdruck in unserem Grundgesetz. Alle in unserem Land lebenden Menschen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion – müssen sie achten und beachten. Es ist unser aller Aufgabe, sie mit Leben zu füllen. Dieser Grundkonsens ist zugleich die unabdingbare Voraussetzung für Toleranz und die Akzeptanz von Verschiedenheit. Kein Zuwanderer muss seine kulturellen, religiösen und weltanschaulichen Wurzeln und Traditionen aufgeben. Er kann sie leben, solange er nicht die Leitwerte und die Rechte anderer verletzt. Ehrenmorde, Zwangsehen und Genitalverstümmelungen sind keine kulturellen Besonderheiten, sondern Straftaten. Auch dann, wenn sie etwa in den Herkunftsländern zum Alltag gehören. Unsere Verfassung gewährleistet die ungestörte Religionsausübung. Dies umfasst auch den Bau von Gotteshäusern für alle Religionen. Wir brauchen Moscheen in unserem Land – sichtbar und erkennbar und nicht in Hinterhöfen. Und wir brauchen einen bekenntnisorientierten 07 08 Gastbeitrag „Auf dem Weg zu einer gelingenden Integration werden vielen noch größte Anstrengungen abverlangt werden.“ islamischen Religionsunterricht, allerdings in deutscher Sprache, mit an deutschen Universitäten ausgebildeten Lehrern und unter deutscher Schulaufsicht. Eine gelingende Integration hat das Ziel, die Einheit in Vielfalt zu wahren. Das gehört zu unserem europäischen Auftrag. Das heißt nicht Zwang zur Assimilation, wenngleich diese nicht, wie vom türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoǧan behauptet, ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ 4 darstellt. In welchem Maß sich Zuwanderer über den Grundkonsens hinaus an die aufnehmende Gesellschaft anpassen, ist eine Frage, die nur sie selbst beantworten können.5 Entscheidend ist, dass die Gesellschaft sie nicht zwingt – weder die Gesellschaft, aus der sie kommen, noch unsere deutsche. Sprache als zentraler Schlüssel Integration kann nur gelingen, wenn die Menschen, die zu uns kommen, gerechte Bildungs-, Berufs- und Aufstiegschancen haben. Von den Zuwanderern muss erwartet werden, dass sie diese Angebote auch nutzen. Es geht um Fördern und Fordern. Hier hat es in der Vergangenheit Versäumnisse gegeben. Noch immer gibt es zu viele Zuwanderer und vor allem Kinder und Jugendliche, die auch lange Jahre nach der Zuwanderung nicht in der neuen Heimat angekommen sind. Zum Teil massive Integrationsmängel bestehen bei Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Afrika und aus der Türkei. 6 Zu viele sprechen unzureichend Deutsch, haben schlechtere Bildungsabschlüsse und sind deshalb häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen. Um dies festzustellen, braucht man kein Buch von Thilo Sarrazin. In einer freiheitlichen Demokratie darf jeder auf Probleme hinweisen. Sarrazins Beobachtungen verlieren sich aber in zwei falschen Grundannahmen: Erstens reduziert er den Wert des Menschen auf wirt- schaftliche Nützlichkeitserwägungen. Der Einzelne, die Familie, Bildung und Kultur, ihr Wert an sich spielen keine Rolle. Zweitens beruht die Intelligenz eines Menschen nicht vor allem auf Vererbung. Sarrazin vertritt ein deterministisches Weltbild, das die Würde und die Freiheit des Einzelnen in Frage stellt. Der öffentliche Erfolg seiner oft abstrusen Theorien kommt nicht davon, dass die Menschen in Deutschland ausländerfeindlich sind. Vielmehr werden Thesen vorgetragen mit dem Unterton: „Man wird doch noch mal sagen dürfen.“ Erfolg hat diese Methode der Rechtspopulisten, weil die öffentliche und veröffentlichte Meinung sich der Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit zu oft aus Gründen der „political correctness“ verweigert. Statt unbestreitbare Sachverhalte zu benennen und gemeinsam Abhilfe zu schaffen, entsteht ein politisches Klima, das Lösungen und das Zusammenleben erschwert. Wie gelingt es aber, die vorhandenen Integrationsprobleme zu lösen? In einem sind sich nahezu alle Experten einig: Die deutsche Sprache ist der zentrale Schlüssel auf dem Weg zu einer gelingenden Integration. Sie zu beherrschen ist die unerlässliche Voraussetzung dafür, sich in der Gesellschaft zurechtzufinden und in der Schule und im Beruf Erfolg zu haben. Deshalb ist es richtig, den Zuzug nach Deutschland an die Bereitschaft, die deutsche Sprache zu erlernen, zu koppeln. Und deshalb ist es richtig, wenn es verpflichtende Sprachtests und erforderlichenfalls eine verbindliche Sprachförderung für alle Vierjährigen gibt. Auch wenn es der eine oder andere nicht hören möchte: Wer in Deutschland geboren und deutscher Staatsangehöriger ist, dessen Muttersprache ist Deutsch. Auch wenn die Eltern aus der Türkei oder einem anderen Land kommen. Zusätzlich sollten wir die Herkunftssprachen fördern. Wer zu seiner deutschen Muttersprache als Zweitsprache Gastbeitrag Dr. Jürgen Rüttgers war von 1994 bis 1998 Bundesminister für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie, von 2000 bis 2005 Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen und von 2005 bis 2010 Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Er ist Ehrendoktor der Université Pierre et Marie Curie an der Sorbonne in Paris, der Universität Roma Tre in Rom und der Waseda-Universität Tokyo. 2008 erhielt er eine Honorprofessur der Ben-Gurion-Universität des Negev. Türkisch kann, kann etwas Besonderes. Gerade in einer globalisierten Welt ist Mehrsprachigkeit eine Kompetenz von unschätzbarem Wert. Wir brauchen mehr Ganztagsschulen, mehr individuelle Förderung in den Schulen und geeignete Beratungsund Qualifizierungsangebote beim Übergang vom Schul- ins Berufsleben – etwa in Kooperation mit der Wirtschaft, den Arbeitsagenturen, den Industrie- und Handelskammern und den Migrantenselbstorganisationen. Auch die Eltern sollen mit einbezogen werden. Sie müssen bei einer erfolgreichen schulischen und beruflichen Bildung ihrer Kinder helfen. Vorbild Familienunternehmen Zudem müssen wir Vorbehalte gegenüber Zuwanderern abbauen und ihre Leistungen stärker anerkennen. Aber: Diejenigen, die sich der Integration konsequent verweigern, müssen auch die Konsequenzen tragen – bis hin zur Kürzung von Sozialleistungen oder, wenn es sich nicht um deutsche Staatsangehörige handelt, zum Verlust des Aufenthaltsrechts. Klar ist: Auf dem Weg zu einer gelingenden Integration werden vielen noch größte Anstrengungen abverlangt werden. Dabei dürfen wir die Wirklichkeit weder tabuisieren noch schönreden. Vor allem aber müssen wir sie gemeinsam gestalten. Ein Blick in deutsche Wirtschaftsunternehmen macht hier durchaus Mut. Dort gelingt in der Regel schon lange das, was unsere Gesellschaft noch lernen muss. Insbesondere in den Familienunternehmen vollzieht sich Integration ohne weitreichende Eingliederungsprogramme. Sie passiert ungezwungen, fast wie nebenbei durch ein freundliches, kollegiales Miteinander, durch ein Miteinanderarbeiten und Miteinanderleben. Und das ist gut. 1 Helmut Schmidt: Außer Dienst. Eine Bilanz, München 2008, S. 236. Vgl. Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration: 8. Bericht der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland, Berlin 2010, S. 37. 3 Vgl. Kirsten Boldt: Aus Minderheiten wird die Mehrheit, Kölner Stadt-Anzeiger vom 30. Dezember 2010, S. 26. 4 Mariam Lau: Erdoǧans deutsches Spiel, in: Die Welt vom 12. Februar 2008. 5 Vgl. Peter Müller: Verbrecherische Assimilation?, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 16. Februar 2008. 6 Vgl. Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung: Ungenutzte Potenziale. Zur Lage der Integration in Deutschland, Berlin 2009. 2 09 10 Mitarbeiter Erfolg bedeutet auch, Beschäftigte unterschiedlichster Herkunft zu einem starken Team zusammenzuführen. Mitarbeiter Gemeinsam in eine sichere Zukunft Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat seit langem erkannt, dass nur gewachsene Belegschaften mit vielen kulturellen Facetten auf den Märkten innerhalb und außerhalb Deutschlands Erfolg haben. Um diese Belegschaft zu formen, stehen nicht Integrationsprogramme im Vordergrund, sondern eine gründliche Ausbildung und das kollegiale Miteinander. 107 Nationen unter einem Dach Internationalität bedeutet für das Familienunternehmen Tengelmann, nicht nur auf vielen europäischen Märkten aktiv zu sein. Es bedeutet vor allem, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 107 Nationen zu einem Team zusammenzuführen, das den Kunden aller Konzerngesellschaften das Gefühl gibt, willkommen und gut beraten zu sein. OBI kann sich dabei auf 40.610 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 76 Nationen verlassen, 18.089 Beschäftigte davon sind international im Einsatz. Durch einen einheitlichen Ausbildungsstandard, einen gemeinsamen Code of Conduct sowie gegenseitigen Respekt sind sie zu einem Team im Dienst der Kunden zusammengewachsen. Ständige Weiterbildung spielt bei Aufbau und Pflege der OBI-Mannschaft eine wesentliche Rolle. Zudem ist es Tradition, junge Menschen frühzeitig an Verantwortung heranzuführen. Zu diesem Zweck fand 2010 wieder der „Azubimarkt“ statt. 105 Nachwuchskräfte führten im Oktober den OBI-Markt Berlin-Spandau für drei Wochen in Eigenregie. Die hohe Konkurrenzdichte in Berlin war dabei eine zusätzliche besondere Herausforderung. Beim Textildiscounter KiK bietet sich ein ähnlich internationales Bild in der Struktur der Mitarbeiterschaft. Die Beschäftigten stammen aus über 70 Nationen. Da viele von ihnen im Unternehmen ausgebildet werden, sind sie fast automatisch eine geschlossene Mannschaft. Durch interne Fort- und Weiterbildungen können sie sich im Unternehmen zu Teamleitern oder zum „Geprüften Handelsfachwirt Einzelhandel“ weiterbilden. KiK geht auch auf die individuelle Lebenssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Im Rahmen eines Mutter-Kind-Projektes befanden sich beispielsweise zum Ende des letzten Jahres 21 junge Mütter in der Ausbildung. Der Erfolg des Ausbildungskonzeptes lässt sich nicht nur an der überdurchschnittlich hohen Übernahmequote von Auszubildenden und Praktikanten ablesen. Auch die weiteren beruflichen Erfolge der Nachwuchskräfte sprechen für sich. So konnten 69 Prozent der ehemaligen Auszubildenden in den vergangenen Jahren bereits Führungsverantwortung im Unternehmen übernehmen. Teambildung durch Fort- und Weiterbildung Schon seit Langem sind bei Kaiser’s Tengelmann Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Migrationshintergrund sehr erfolgreich über alle Führungsebenen hinweg beschäftigt. Zum Ende des Geschäftsjahres 2010 waren es 1.975 Mitarbeiter mit ausländischer Staatsbürgerschaft aus 92 Nationen. Dies entspricht einem Anteil an der Gesamtbelegschaft von über 10 Prozent. Unter den Führungskräften haben fast 8 Prozent einen Migrationshintergrund. Der Anteil der ausländischen jungen Auszubildenden liegt gemessen an der Gesamtbelegschaft bei über 17 Prozent. 11 12 Soziale Verantwortung Verantwortung leben heißt Verantwortung übernehmen Verantwortliches Handeln und nachhaltiges Wirtschaften hatten im Familienunternehmen Tengelmann seit jeher einen hohen Stellenwert – schon lange bevor dafür der Begriff „Corporate Social Responsibility“ (CSR) erfunden wurde. Das gesellschaftliche Engagement der Unternehmensgruppe Tengelmann wird von zwei Säulen getragen: dem Einsatz für Umwelt und Natur sowie den Aktivitäten im sozialen Bereich. Das Umweltengagement nahm bereits 1968 mit der Gründung des Karl-Schmitz-Scholl-Fonds seinen Anfang. Die Stiftung setzt sich im politischen Raum für den Erlass und die Befolgung von Rechtsvorschriften zur Erhaltung von Natur, Wasser und Luft ein. Durch den Verkauf des Naturkalenders in den Kaiser’s- und Tengelmann-Filialen sowie im Online-Shop wird die Stiftung bis heute finanziell unterstützt. Für seine bahnbrechenden Initiativen in den 80er Jahren unter dem Umweltsymbol „Frosch und Schildkröte“ wurde das Unternehmen vielfach als Vorreiter ausgezeichnet. Tengelmann Klimainitiative Mit der aktuellen Tengelmann Klimainitiative sollen bis 2020 die von der Unternehmensgruppe verursachten Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase um 20 Prozent gesenkt werden. Das Projekt wurde 2007 gestartet. Durch den Einsatz von Grünstrom und Energieeffizienzmaßnahmen wird das Ziel der Emissionssenkung angestrebt. Als Leuchtturmprojekt wurde im Dezember 2008 der Tengelmann Klimamarkt eingerichtet. Er ist der erste CO2-freie Supermarkt in Deutschland, der 50 Prozent weniger Energie als ein herkömmlicher Markt verbraucht. Inzwischen werden auch die Filialen der Unternehmensgruppe Tengelmann fast flächendeckend mit zertifiziertem Grünstrom betrieben. KiK, OBI und TEDi konzipieren neue Filialen nach GreenBuildingStandards, dem Programm der Europäischen Kommission zur Verbesserung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in Nicht-Wohngebäuden. Zudem organisiert KiK seine Warentransporte so umweltschonend wie möglich: Im Vergleich zum Lufttransport verursacht die von KiK bevorzugte Lieferung auf dem Seeweg nur knapp 5 Prozent des CO2-Ausstoßes. Der lokale Transport in Europa erfolgt zu 99 Prozent per Bahn oder Binnenschiff. Nachhaltiges Gestalten von Sortimenten Auch Sortimente sollen nachhaltig gestaltet werden: Beim Kauf von Fisch und Meerestieren achtet Kaiser’s Tengelmann auf eine nachhaltige Fischpolitik. Fisch aus durch Überfischung bedrohten Beständen wird nach Möglichkeit durch Fisch aus gesunden Beständen ersetzt. Lieferungen aus unregulierter und unregistrierter Fischerei sowie illegale und umweltschädliche Fangmethoden und die Fütterung von Zuchtfisch mit gentechnisch veränderten Futtermitteln werden nicht akzeptiert. Darüber hinaus ist Kaiser’s Tengelmann seit 15 Jahren Partner von TransFair und fördert so den fairen Handel mit Qualitätsprodukten. Durch die Gewährleistung angemessener Preise wird die Lebensgrundlage der Kleinproduzenten in den Erzeugerländern gesichert. Regionale Produzenten werden auch in Deutschland gefördert, nicht zuletzt um lange, umweltschädliche Transporte zu vermeiden. So sind für die Ballungsräume Berlin und München besonders Lebensmittelproduzenten aus Brandenburg und Oberbayern gelistet. OBI engagiert sich außerdem durch eine ständige Ausweitung des Sortiments aus nachhaltiger Produktion und durch eine Umstellung der Märkte auf umweltfreundliche Energieträger. Auch die Kunden werden durch Veröffentlichungen und kostenlose Ausgabe von Umweltleitfäden zu umweltbewussterem Verhalten angeregt. In der Produktpolitik werden schadstoffarme Lacke und Farben ebenso bevorzugt wie Soziale Verantwortung Soziales Engagement: Jüngste Beispiele sind die Unterstützung der Flickenteppichproduktion in Rangpur, Bangladesch, durch KiK und der Vertrieb von Fair-Trade-Produkten der GEPA, Europas größter Fair-Handels-Organisation, durch Kaiser’s Tengelmann. torffreie Artikel und nachhaltig produzierte Hölzer. Ressourcen- und energieeffiziente Produkte werden aktiv als solche beworben. Die Bewässerung in den Gartencentern erfolgt durch Regenwasseranlagen. Zudem wurde der Fuhrpark auf klimaschonende und schadstoffarme Fahrzeuge umgestellt. Mit finanzieller und personeller Unterstützung der Unternehmensgruppe Tengelmann werden seit 2001 auch Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Rahmen des Gospelprojektes Ruhr zur aktiven Mitwirkung bei professionellen Konzertveranstaltungen angeleitet. Das soziale Engagement von KiK, das mit der Gründung der Stiftung „help & hope“ 2005 seinen Anfang nahm, wurde 2009 erstmals ausgezeichnet. In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ erhielt das Unternehmen in Hongkong für seine Aktivitäten in Asien den „Gold Standard Award 2009“. Durch die nachhaltige Produktion von Flickenteppichen und Bastkörben in Bangladesch wurden 400 Arbeitsplätze vor Ort geschaffen. Der Ertrag aus mehr als einer Millionen verkauften Teilen fließt zurück in nachhaltige Projekte. Zudem unterstützt KiK die ärztliche Versorgung, Kindertagesstätten, Schulen, Hygieneprojekte und Gesundheitscamps in dem zentralasiatischen Land. Mit den Erlösen des jährlich stattfindenden TengelmannLaufs unterstützt die Unternehmensgruppe Einrichtungen zur Förderung behinderter Kinder und Jugendlicher. Spontane Notfallhilfe In akuten Notsituationen hilft die Unternehmensgruppe Tengelmann spontan – im Großen wie im Kleinen. Das kann neben der Notfallhilfe bei Naturkatastrophen wie dem Erdbeben in Haiti oder dem Tsunami in Südostasien auch die Finanzierung eines Vita-Assistenzhundes für eine Rollstuhlfahrerin in der Nachbarschaft sein. Soziales Engagement fördern Seit 2007 fördert die Tengelmann-Gruppe mit dem Ehrenamtstag das soziale Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eine klassische Win-win-Situation: Die gemeinnützigen Organisationen profitieren von der Unterstützung, die Mitarbeiter von den Einblicken in andere Lebensbereiche. Seit Einführung des Tages haben fast 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über 70 Projekte unter anderem in Kindergärten und Altenheimen realisiert. 13 Überblick Gesundes Wachstum, gesunde Aussichten Im Geschäftsjahr 2010 hat die Unternehmensgruppe Tengelmann mit 80.282 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 4.117 Filialen in 15 europäischen Ländern einen Umsatz von 11,34 Mrd. Euro erzielt und lag damit auf dem Niveau des Vorjahres. Im europäischen Ausland erzielte die Gruppe mit OBI und KiK einen Umsatzanteil von 34 Prozent und konnte dort trotz des Problemlandes Ungarn Umsatzund Ertragszuwächse erzielen. Lebensmittel Das Geschäftsjahr 2010 stand bei der Kaiser’s Tengelmann GmbH im Zeichen der Zukunftssicherung. Der Unternehmenssitz wurde von Viersen nach Mülheim an der Ruhr verlegt und die Vertriebsregion RheinMain-Neckar aufgegeben. Gleichzeitig wurde jedoch das Filialnetz in den bestehenden Kerngebieten weiter verdichtet. Kleidung und Nonfood KiK war im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 3.025 Filialen in sechs Ländern vertreten. Das Unternehmen konnte seine Position als Marktführer im Segment des Textildiscounts mit einem Umsatzanstieg von 2,1 Prozent behaupten. Gestiegene Baumwollpreise sowie die Verknappung der Rohstoffe prägten bereits den Verlauf des zweiten Halbjahres. Bauen und Wohnen Für OBI war 2010 eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre. Im 40. Jahr seines Bestehens wuchs das Unternehmen europaweit um 24 Standorte und betrieb somit 561 Märkte in 13 Ländern. In Deutschland verteidigte OBI mit einem Umsatzwachstum von 6,8 Prozent weiterhin erfolgreich seine Position als Baumarkt Nummer eins. Beteiligungen Zu den erfolgreichen und wachstumsstarken Beteiligungen Netto Marken-Discount und TEDi kam im Geschäftsjahr 2010 mit Woolworth ein weiteres Engagement hinzu. Die Beteiligung der Unternehmensgruppe Tengelmann an der nordamerikanischen Supermarktkette A&P reichte im Rahmen einer grundlegenden Restrukturierungsbemühung im Dezember Planinsolvenz gemäß Chapter 11 ein. E-Commerce Unter dem neu gegründeten Dach der Tengelmann E-Commerce GmbH hat sich der Plus Online Shop zu einem der meistbesuchten Shopping-Portale in Deutschland entwickelt. Darüber hinaus konnte durch zehn Beteiligungen an Start-up-Unternehmen das Portfolio im E-Commerce-Bereich stark ausgedehnt werden. Weitere Geschäftsfelder Zur Unternehmensgruppe Tengelmann gehören außerdem Geschäftsfelder im Immobilien-, im Energie- und im Dienstleistungsbereich. Die TREI Real Estate verwaltet die Handelsimmobilien der ehemaligen PlusLandesgesellschaften und entwickelt neue Filialprojekte. Die Tengelmann Energie GmbH (TEG) bietet neben dem Stromeinkauf für gewerbliche Kunden auch Energieeffizienzberatung an. Zu den Aufgaben der Tengelmann Audit GmbH (TAG) und der Tengelmann Auditing Services & COnsulting GmbH (TASCO) gehört die ganze Bandbreite der Revisionsdienstleistungen. Die Subrenta Immobilienverwaltungsgesellschaft mbH, die Tengelmann Assekuranz Vermittlungs-GmbH und die TSG Sicherheit & Service GmbH konnten ihre gute Entwicklung der Vorjahre fortsetzen. –› www.tengelmann.de 15 Kaiser’s Tengelmann Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann Qualität und Frische garantiert. 17.975 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 531 Filialen erzielten einen Umsatz von 2,34 Mrd. Euro. Gefragt: Qualität und Frische Weiter im Trend: Bio-Produkte Gestärkt: Eigenmarke A&P 17 18 Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann Restrukturierung und Modernisierung eingeleitet Kaiser’s Tengelmann erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 einen Bruttoumsatz von 2,34 Mrd. Euro. Da die Filialen der Region Rhein-Main-Neckar veräußert oder geschlossen wurden, ging der Bruttoumsatz im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, wobei der Filialumsatz der verbliebenen Regionen Berlin, München/Oberbayern und Nordrhein zulegen konnte. Die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den 531 Filialen betrug zum Ende des Geschäftsjahres 17.975, davon waren 1.136 Auszubildende. Der Fokus der Aktivitäten von Kaiser’s Tengelmann lag im vergangenen Geschäftsjahr vor allem auf der Zukunftssicherung. Hierzu wurden 2010 auch strukturelle Maßnahmen umgesetzt. Insbesondere die Aufgabe der seit Jahren defizitären Vertriebsregion Rhein-MainNeckar war ein harter, aber notwendiger Schritt. Die Filialen wurden bis auf wenige Ausnahmen an Wettbewerber abgegeben. Darüber hinaus zog die Zentrale der Kaiser’s Tengelmann GmbH von Viersen nach Mülheim an der Ruhr. Am Stammsitz der Unternehmensgruppe kann Kaiser’s Tengelmann weitere Synergieeffekte ausschöpfen. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten einen Restrukturierungsbeitrag: Durch den Verzicht auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes tragen sie über einen Zukunftssicherungsvertrag zur Unternehmensentwicklung bei. Dieser Verzicht und die hohen Investitionen des Mutterkonzerns ermöglichen die zwingend erforderliche Modernisierung der Filialen. Erfolgreiche strategische Profilierung Neben Projekten zur intelligenten Preissetzung am Point of Sale, zur Sortimentsgestaltung und zum einheitlichen Marktkonzept wurde die Optimierung des sich in der Einführung befindenden neuen Warenwirtschafts- systems vorangetrieben. Darüber hinaus wurde die strategische Profilierung von Kaiser’s Tengelmann als Qualitäts- und Frischesupermarkt unter dem Konzept „Schwarz-Rot-Gold“ konsequent fortgesetzt. Das Frischekonzept unterliegt vom Einkauf über Disposition, Wareneingang, Lagerung und Transport bis zum Verkauf in den Kaiser’s- und TengelmannMärkten einer permanenten Qualitätssicherung. Durch Sortimentsüberarbeitung wurde ein deutlich kundengerechteres Angebot erzielt. Mit einem Sortiment von rund 200 Artikeln wurde die Eigenmarke „Star Marke“ als „ausgesuchte Qualität für den besonderen Geschmack“ zu einem günstigen Preis positioniert. Das zunehmende Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher schlägt sich im Wachstum des Angebotes für Bio-Produkte nieder. Dieser Trend ist auch bei der Bio-Eigenmarke „Naturkind“ zu spüren. einer älteren Bevölkerung begünstigt, für die Wohnortnähe und Genussorientierung an Bedeutung gewinnen. Kaiser’s Tengelmann sieht sich in seiner Standortstruktur hierfür bestens positioniert. Wettbewerb um Nachwuchs Der Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte ist in vollem Gange, so dass der Aus- und Fortbildung junger Menschen eine noch größere Bedeutung zukommt. Der Kundenorientierung sowie Fach- und Handlungskompetenzen für den Frischebereich gilt bei Kaiser’s Tengelmann dabei besondere Aufmerksamkeit. Um geeigneten und motivierten Nachwuchs für das Unternehmen zu rekrutieren, wurden im Rahmen von Schulpartnerschaften zahlreiche Veranstaltungen zur Berufsvorbereitung für Schülerinnen und Schüler durchgeführt. Der Lebensmitteleinzelhandel in Deutschland wird auch künftig von einem Verdrängungs- und Preiswettbewerb geprägt sein. Die Supermärkte werden dabei zunehmend vom demographischen Wandel zu –› www.kaiserstengelmann.de KiK Geschäftsfelder KiK Clever einkaufen. 20.009 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 3.025 KiK-Filialen erzielten einen Umsatz von 1,66 Mrd. Euro. Gefestigt: Position als Marktführer Forciert: Kontrollen in Erzeugerländern Erweitert: Neue Kollektionen im Sortiment 21 22 Geschäftsfelder KiK Der Preisführer in Deutschland als Preisführer im Wettbewerb zu verteidigen. Die Diversifikation des Sortiments spielt dabei eine große Rolle und ermöglicht die Verkaufspreise für die Kunden stabil zu halten. Auch die langfristige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ausgesuchten Lieferanten und die Erschließung neuer Beschaffungsmärkte tragen dazu bei, die Einkaufskosten zu kontrollieren. Nachhaltiges Wirtschaften KiK blickt erneut auf ein gutes, erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der Gesamtumsatz stieg um 2,1 Prozent auf 1,66 Mrd. Euro. Dieser Erfolg wurde von 20.009 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in sechs europäischen Ländern erzielt. Dort betrieb der Textildiscounter 3.025 Filialen, 2.517 davon in Deutschland. Im November 2010 konnte in Berlin die Eröffnung des 3.000. KiK-Marktes in Europa gefeiert werden. In Tschechien wurde der 100., in Österreich der 250. Standort eröffnet. Obwohl die Rohstoffpreise bereits seit dem zweiten Halbjahr 2010 steigen, ist KiK bestrebt, seine Position Trotz des Kostenbewusstseins genießen aber nachhaltiges Wirtschaften und die Qualitätssicherung höchste Priorität. Strenge Kontrollen in den Erzeugerländern, durchgeführt von KiK und unabhängigen Prüfungsinstituten, sollen vertretbare Arbeitsbedingungen sowie eine nachhaltige Produktions- und Logistikkette sicherstellen. Dazu gehören neben wiederholten Auditierungen vor Ort und der Ausbildung der Arbeiterinnen und Arbeiter auch die Ausbildung der Lieferanten über Qualifizierungsmaßnahmen und Workshops sowie Projekte zur Gesundheitsvorsorge. Im Fokus liegt auch die permanente Überwachung des Herstellungsprozesses. Bereits im März 2007 begann KiK mit umfassenden Überprüfungen von Sozialstandards in den Herstellerländern. Seit Oktober 2006 gilt der Code of Conduct als verbindliche Einkaufsleitlinie. Die Qualitätssicherung beginnt mit der Vorgabe bestimmter Qualitätsmerkmale. Danach wird das fertige Produkt sowohl im Erzeugerland als auch in Deutschland stichprobenartig geprüft, bevor es in den Handel kommt. Das Sortiment im Bereich „Mode“ wurde im Berichtszeitraum durch drei Verona-Pooth-Kollektionen mit verschiedenen Produktthemen erweitert. Dieser langfristige Prozess der Sortimentserweiterung wird durch die Verlängerung der Zusammenarbeit mit Verona Pooth bis 2014 unterstützt. So sollen im Geschäftsjahr 2011 eine Umstandsmoden- und eine Baby-Kollektion unter dem Label „Verona Pooth“ das Sortiment von KiK ergänzen. Auch bei den Lizenzprodukten und bei der Eigenmarke „Ergee“ vergrößerte KiK die Auswahl für die Kunden. für Nachhaltigkeit und Unternehmenskommunikation eingerichtet. Zahl der Auszubildenden erhöht Die nachhaltige Pflege des eigenen Nachwuchses genießt im Unternehmen eine hohe Priorität. Im Ausbildungsjahr 2010 starteten 544 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Ausbildung bei KiK. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Auszubildenden damit bis zum Jahresende auf 1.732, was einer Ausbildungsquote von rund 11 Prozent entspricht. Im Sommer konnten 74 Prozent der Auszubildenden in eine Festanstellung und 76 Prozent der Praktikantinnen und Praktikanten in eine Ausbildung übernommen werden. Damit lag KiK in beiden Bereichen deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt. Aus der negativen Berichterstattung des vergangenen Jahres hat KiK gelernt und ein Geschäftsführungsressort –› www.kik-textilien.com OBI Geschäftsfelder OBI Alles aus einer Hand. 40.610 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 561 Märkten erzielten einen Umsatz von 6,4 Mrd. Euro. Expansiv: Eröffnung von 30 neuen Märkten Ausgebaut: Online-Aktivitäten Erneut: Auszeichnung als Top-Arbeitgeber 25 26 Geschäftsfelder OBI Weiter auf Expansionskurs vergrößerte OBI 2010 die Anzahl seiner Märkte weltweit um 24 neue Standorte (incl. 6 Schließungen). Mit diesem Wachstumskurs positionierte sich die Nummer eins der Branche als expansivstes Baumarktunternehmen in Europa. Bei der Realisierung neuer Niederlassungen wird Wert auf ressourceneffizientes und umweltgerechtes Bauen gelegt. Mehr als 60.000 Artikel OBI ist in Deutschland und zwölf weiteren europäischen Ländern vertreten. Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise gelang es OBI, im Geschäftsjahr 2010 den Bruttoumsatz aller Märkte erneut zu steigern. Mit 6,4 Mrd. Euro wurde ein Anstieg von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Dieses Ergebnis verdankt das Unternehmen dem Einsatz von 40.610 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 561 Märkten, 340 davon in Deutschland. Die Expansion von OBI auf internationalen Marktplätzen ist ein prägendes Element für die Entwicklung der Baumarktkette. Im 40. Jahr seines Bestehens OBI hat sich über Jahre hinweg mit den Sortimentsschwerpunkten Technik, Bauen, Wohnen und Garten nachhaltig als Marktführer positioniert. Zu den Kunden gehören nicht nur Heimwerker, sondern auch professionelle Handwerker. Sie alle schätzen die einfache, flexible und schnelle Erfüllung ihrer Wünsche aus einem Sortiment von über 60.000 Artikeln. Dafür dienen nicht nur die Märkte als Anlaufpunkte. Wie in vielen anderen Bereichen des Handels kaufen Kunden zunehmend über das Internet oder suchen dort Informationen. Über Blogging, mobile Applikationen und weitere OnlineAktivitäten gehört das Unternehmen auch im Internet zu einer der am häufigsten kontaktierten Adressen. Mitte November 2010 brachte OBI seinen neuen Online-Shop an den Start. Innerhalb kürzester Zeit hat das Unternehmen hierfür das Gütesiegel des führenden deutschen Zertifizierungsunternehmens Trusted Shops erhalten. Über 100 Einzelkriterien wie Zahlungssicherheit, Preistransparenz, Informationspflichten, Kundenservice und Datenschutz wurden im Rahmen der Zertifizierung geprüft. Mit dem erhaltenen Gütesiegel bietet OBI seinen Kunden eine zusätzliche Garantie für sicheres Online-Shopping. Neben einem Querschnitt aus dem OBI-Sortiment sind in das Online-Angebot Zusatzsortimente mit weiteren 5.000 Artikeln integriert. Im Frühjahr 2011 kommt ein Gartensortiment hinzu. Auch telefonische Bestellungen im Online-Shop sind möglich. Neueröffnungswelle im Frühjahr 2011 arbeiterinnen und Mitarbeitern. Im Berichtszeitraum beschäftigte OBI 22.521 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland. Unter diesen absolvieren 1.175 eine Ausbildung und 113 ein ausbildungsparalleles Bachelor-Studium. Die hohe Qualifikation und starke Kundenorientierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch Schulungen permanent gefördert. Auch in Zukunft hat OBI das Ziel, stärker als der Wettbewerb zu expandieren und so vor allem in Deutschland weitere Marktanteile zu erringen. Neben einer Neueröffnungswelle im Frühjahr 2011 und einem modernen, selbstbewussten Marktauftritt werden vor allem die mit der Marke OBI verbundene Zuverlässigkeit und Qualität sowie spürbare Preis- und Leistungsvorteile zum Erreichen dieses Ziels beitragen. 2010 wurde OBI zum dritten Mal in Folge als „TopArbeitgeber“ ausgezeichnet und gelangte in Schülerumfragen erstmals unter die Top-100-Arbeitgeber. Dieses Ranking stärkt die Positionierung als „Employer of Choice“ unter gegenwärtigen und zukünftigen Mit- –› www.obi.de 28 Geschäftsfelder E-Commerce Einfach online einkaufen E-Commerce Das World Wide Web erwies sich 2010 erneut als Handelsvertriebskanal mit der höchsten Wachstumsdynamik. Der erreichte Umsatz in Höhe von 18 Mrd. Euro stieg um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dieser Entwicklung trug die Unternehmensgruppe Tengelmann Rechnung, indem sie die Plus Online GmbH, die Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH und die Tengelmann New Media GmbH unter dem Dach der Tengelmann E-Commerce GmbH neu gliederte. Ausbau des Dauersortiments Mit zehn Jahren zählt Plus.de zu den ältesten und meistbesuchten deutschen Online-Shops und bietet Sortimente aus den Bereichen Garten und DIY, Wohnen und Schlafen, Haushaltsartikel und Unterhaltungselektronik. Jede Woche steht eine spezielle thematische Auswahl im Sonderangebot. Zudem gibt es täglich wechselnde Angebote als „Plus des Tages“. Das zum September 2010 eingeführte neue Shopsystem ermöglicht das Einkaufen in einem optisch ansprechenden und modernen Design. Eine komplett überarbeitete Navigation, eine suchmaschinenoptimierte Produktpräsentation und neue Funktionen vereinfachen dem Kunden die Nutzung. Die Relation von Kauf pro Seitenbesuch erhöhte sich deutlich. Auch das Dauersortiment wurde ausgebaut. Die Zusammenarbeit mit neuen Partnern macht ein Angebot von 50.000 Artikeln möglich – gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um fast 70 Prozent. In der ersten Jahreshälfte 2010 begann die Unternehmensgruppe Tengelmann, ihre Aktivitäten im E-Commerce durch Beteiligungen an dem Online-Shopping-Club brands4friends, dem Online-Schuhhändler Zalando, dem spanischen Spezialitätenanbieter Enólogos und BabyMarkt.de auszubauen. Die Anteile werden von der Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH in Mülheim an der Ruhr unter dem Leitsatz „Funding your ideas“ gehalten. So sollen schnell wachsende, junge Unternehmen gefördert und so soll dem steigenden Bedarf der Kunden nach Online-Shopping-Angeboten begegnet werden. In der zweiten Jahreshälfte folgte der Einstieg beim führenden Internet-Maßschneider youtailor.de, beim Anbieter für Gourmetprodukte Otto-Gourmet.de und bei der Plattform Stylight.de. Der Online-Marktplatz Stylight.de ist die führende Internet-Suchmaschine für Mode und kann auf über 50 verschiedene OnlineShops zugreifen. Eine Beteiligung an der Supreme NewMedia GmbH schloss im Dezember den Ausbau des E-Commerce-Portfolios für 2010 ab. Zum gleichen Zeitpunkt trennte sich die Unternehmensgruppe Tengelmann bereits wieder von ihrem Anteil an brands4friends, nachdem der Shopping-Club komplett vom Online-Auktionshaus ebay übernommen wurde. Der Marketingbereich der Plus Online GmbH wurde in die neu gegründete Tengelmann New Media GmbH ausgegliedert. Als Full-Service-Dienstleister bietet das Unternehmen integrierte Kommunikationskonzepte mit einem Fokus auf E-Commerce. Der Tätigkeitsschwerpunkt liegt auf der Werbeansprache des Kunden über sämtliche Mediakanäle. Zu den Kunden gehören neben den Gesellschaften der Tengelmann-Gruppe auch konzernfremde Dritte. –› www.e-tengelmann.de Immobilien Geschäftsfelder Immobilien professionell gemanagt TREI Real Estate Die TREI Real Estate betreut und verwaltet mit rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 361 überwiegend langfristig vermietete Handelsimmobilien der Unternehmensgruppe Tengelmann. Diese ehemaligen Plus-Auslandsimmobilien wurden 2008 in der TREI zusammengefasst und liegen vor allem in Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich und Portugal. Im Geschäftsjahr 2010 wurde neben der strategischen Weiterentwicklung des Unternehmens ein neuer einheitlicher Marktauftritt unter dem Namen TREI Real Estate etabliert. Die TREI hat ihren Hauptsitz in Mülheim an der Ruhr und unterhält zusätzlich vier Auslandsbüros. Im Zuge der hinzugekommenen Immobilienverwaltung von 89 Zielpunkt-Objekten wurde ein weiteres Büro in Wien eröffnet. Standortgerechte Nutzungskonzepte Als Einzelhandelsspezialist konzentriert sich die TREI auf die Projektentwicklung und das Management von Fachmarktzentren und Lebensmittelmärkten. Dabei übernimmt sie das gesamte Leistungsspektrum von der Projektentwicklung über das Asset-Manage- ment für die vermieteten Bestandsobjekte bis hin zum Portfolio-Management. Im Geschäftsjahr 2010 wurden fünf neue Objekte in Polen, Tschechien und Österreich fertiggestellt und an die Mieter übergeben. Darüber hinaus wurden Strukturen geschaffen, um sowohl in Eigenentwicklung als auch mit Kooperationspartnern erfolgreich neue Projekte zu konzipieren. Mit dem Know-how eigener Projektentwickler und Handelsspezialisten sowie der Einbindung erfahrener internationaler Kooperationspartner werden standortgerechte Nutzungskonzepte für namhafte Mieter umgesetzt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf kleineren und mittleren Fachmarktzentren vor allem in Mittelund Osteuropa. Für die kommenden Jahre ist ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant, um den Immobilienbestand weiter zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2011 liegt der Schwerpunkt auf der Realisierung der geplanten und bereits gesicherten Fachmarktzentren sowie der Erschließung neuer Projekte, vor allem in den stabilen Wachstumsmärkten Polen und Tschechien. Gleichzeitig ist im Rahmen der Projektentwicklung der Markteintritt in der Slowakei geplant. –› www.treirealestate.com 29 30 Beteiligungen Erfolgreiche Entwicklungen Netto TEDi Umsatz- und Ergebnissteigerungen Der führende deutsche 1-Euro-Discounter Netto erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz von über 10,4 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 4,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Mit mehr als 4.000 Filialen festigte der Discounter seine Position als Nummer drei im deutschen Lebensmitteldiscount. Das Geschäftsjahr 2010 begann für TEDi am neuen zentralen Verwaltungsstandort in Dortmund-Brakel. Aus dem dortigen Logistikzentrum mit 17.000 Quadratmetern werden alle 1.140 Filialen im gesamten Bundesgebiet beliefert. In diesen Filialen haben 8.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter rund 290 Auszubildende, dafür gesorgt, dass TEDi seine Position als führender deutscher 1-Euro-Discounter deutlich ausbauen konnte. Die kontinuierliche Erweiterung des Sortiments und die Vorbereitungen für die Einführung eines zertifizierten Qualitätssystems wurden konsequent fortgesetzt. Der eingeschlagene Expansionskurs des Unternehmens wird auch im Jahr 2011 weitergeführt. Unter anderem steht die Eröffnung der ersten Filialen in Österreich auf dem Programm. Nachdem im Jahr 2010 die Umstellung aller ehemaligen Plus-Filialen erfolgreich abgeschlossen wurde, erreicht Netto künftig eine einheitliche, flächendeckende Präsenz. Die rund 2.100 umgestellten Märkte wurden sukzessive modernisiert. Mehrere hundert vornehmlich in Innenstädten gelegene Filialen werden künftig als CITY-DISCOUNT-Märkte betrieben. Sie bieten ein kompaktes Frische- und convenienceorientiertes Sortiment, das den Bedürfnissen vieler Verbraucher nach einem nachbarschaftsnahen und schnellen Einkauf Rechnung trägt. Auch in den nächsten Geschäftsjahren werden Umsatz- und Ergebnissteigerungen erwartet. –› www.netto-online.de Die Wirtschaftsförderung Dortmund zertifizierte den Discounter als familienbewusstes Unternehmen und zeichnete so das Engagement von TEDi für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Auch die Stiftung „help & hope“ zur Unterstützung sozial benachteiligter Kinder konnte wieder auf die finanzielle Hilfe von TEDi zählen. –› www.tedi-discount.com 31 Woolworth Moderner Auftritt, veränderte Sortimente Zum 1. Juli 2010 übernahm ein Konsortium unter Beteiligung der Unternehmensgruppe Tengelmann die Warenhauskette Woolworth mit 158 Filialen und rund 4.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Insolvenz. Das Filialnetz soll nun stufenweise zunächst auf 250, später dann auf 500 Standorte wachsen. Zwischen Übernahme und Jahresende wurden bereits fünf neue Kaufhäuser eröffnet und 350 neue Arbeitsplätze geschaffen. Bis Ende 2012 sollen über 3.100 weitere neue Stellen entstehen. Der neue Woolworth zeichnet sich durch ein klares Ladenlayout, einen modernen und bedarfsoptimierten Auftritt sowie veränderte Sortimente aus. Während Alkohol, Zeitschriften, Straßenschuhe und Unterhaltungselektronik aus dem Sortiment herausgenommen wurden, kommen Dekorationswaren, Wohnaccessoires, Tierartikel und Lizenzprodukte hinzu. Das breite Segment der unteren und mittleren Preislagen wird erhalten bleiben. Neben einem umfangreichen Eigenmarkenprogramm setzt Woolworth auch auf bewährte Markenartikel. Für das Geschäftsjahr 2011/2012 sind 30 Neueröffnungen geplant. Bestehende Märkte erhalten bis 2013 das neue Design. –› www.woolworth.de 32 Geschäftsfelder TEG Energie für die Zukunft TEG Als Energiedienstleister der Unternehmensgruppe Tengelmann bietet die Tengelmann Energie GmbH (TEG) gewerblichen Kunden ein Energiemanagement vom Stromeinkauf über die Abrechnung bis zur Energieeffizienzberatung. Im Geschäftsjahr 2010 erzielte die TEG mit 102 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen Umsatz von 241,6 Mio. Euro. Davon wurden gut 70 Prozent außerhalb des Konzerns erzielt. Als Neukunden konnten Woolworth, Neckermann, Möbel Höffner und Promontoria gewonnen werden. Zur Belieferung der Kunden wurden im Berichtszeitraum rund 1,3 Terawattstunden Strom, 650 Gigawattstunden Gas sowie knapp 7 Mio. Liter Heizöl und Diesel zu Großabnehmerkonditionen eingekauft. Auf Grund des günstigen Marktniveaus wurden auf Empfehlungen der TEG vorzeitig große Energiemengen für das Jahr 2012 beschafft. Grünstrom versorgt und trägt so zum Engagement für Umwelt und effiziente Ressourcennutzung bei. Die Tochtergesellschaft GrünHausEnergie beliefert auch Privatkunden und kleine Unternehmen mit zertifizier tem Grünstrom. Das Unternehmen wird gemeinsam mit dem Freiburger Energieversorger badenova betrieben. Die geschäftliche Entwicklung der TEG führt zunehmend in die Energieeffizienzberatung. Die Qualifikation von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu geprüften Energieeffizienz-Auditoren ist ein Teil der Basis für eine Fortsetzung der positiven Unternehmensentwicklung. Ausbau von Dienstleistungsangeboten Darüber hinaus reagiert das Unternehmen mit der Entwicklung und dem Ausbau zukunftsfähiger Dienstleistungsangebote im Bereich Messstellenbetrieb und Umwelt auf veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen. Zertifizierter Ökostrom Eine stetig steigende Nachfrage ist bei Ökostrom zu verzeichnen. Das schlägt sich auch in der Unternehmensgruppe Tengelmann nieder. Die Mehrzahl der Konzerngesellschaften wird im Jahr 2011 mit zertifiziertem –› www.tengelmann-energie.de TAG/TASCO Geschäftsfelder Revision schafft Transparenz TAG / TASCO Die Unternehmensgruppe Tengelmann verfügt als Familienunternehmen traditionell über eine umfangreiche Revisionsorganisation. Gemeinsam bieten die Tengelmann Audit GmbH (TAG) und die Tengelmann Auditing Services & COnsulting GmbH (TASCO) die gesamte Prüfungspalette nach den Standards des Deutschen Instituts für Interne Revision e.V. sowohl für die eigenen Konzerngesellschaften als auch für externe Kunden an. Die externen Kunden werden aus Groß- und Einzelhandel, Dienstleistung, Industrie und dem Bereich der Non-Profit-Organisationen rekrutiert. Das Aktionsfeld der Revisionsunternehmen erstreckt sich auf Europa, Russland und China. Maßgeschneiderte Prüfungskonzepte Revisionsprüfungen tragen dazu bei, Geschäftsprozesse zu optimieren und sicher zu gestalten. Hierbei gehen die Revisoren auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden ein und erarbeiten daraus maßgeschneiderte Prüfungskonzepte. So erfolgt zum Beispiel die Beurteilung der Funktionalität interner Kontrollsysteme auf Basis von Untersuchungen zur Wirtschaftlichkeit, Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit und Compliance. Prüfthemen einer kaufmännischen Revision finden sich im Finanz- und Rechnungswesen, in Einkauf, Logistik, Personalwesen, Marketing und Werbung. Ein interessanter Arbeitsbereich ist in diesem Zusammenhang die Cash-Recovery. Ziel dieser Einheit ist es, nicht abgerechnete Konditionen wie Boni, Werbekostenzuschüsse und Skonti abgeschlossener Geschäftsjahre zu identifizieren und als außerordentliche Erträge zu realisieren. Im Rahmen der Filialrevision werden alle kaufmännischen Prozesse und Funktionen in den zu kontrollierenden Verkaufsstellen untersucht. Neben Qualitätskontrollen gehören auch anonyme Tests zum Repertoire. Auch bei der technischen Revision und der Baurevision ist die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben von großer Bedeutung. Spezialistenteams betreuen daher Baumaßnahmen von der Auftragsvergabe bis hin zum FacilityManagement nach Abschluss der Maßnahme. Revision von Datenschutzprozessen Die effektive IT-Revision gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die hohe Komplexität der eingesetzten Hard- und Software-Systeme sowie die schnell voranschreitende technische Entwicklung stellen hier hohe Anforderungen. In diesem Zusammenhang ist auch die Revision der Datenschutzprozesse in Unternehmen zu sehen. Schwerpunkt E-Commerce Neben den Prüfaufträgen interner und externer Kunden war das erste Jahr des Bestehens der TAG unter der direkten Zugehörigkeit zur Tengelmann-Gruppe vom erfolgreichen Aufbau eines vollständigen Teams für Innenrevision geprägt. Im Laufe des Geschäftsjahres zeichnete sich ab, dass sich der Bereich E-Commerce in Zukunft zu einem zunehmenden Schwerpunkt der Tätigkeit entwickeln wird. In den E-CommerceBeteiligungen der Unternehmensgruppe Tengelmann sehen TAG und TASCO ein hohes Kundenpotenzial. –› www.tasco-revision.de 33 2010 Bilanz und Erläuterungen Bilanz und Erläuterungen 36 60 62 64 73 Konzernlagebericht Konzernbilanz Konzernanlagevermögen Konzernanhang Bestätigungsvermerk 35 36 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Auszüge aus dem Konzernlagebericht zum Geschäftsjahr 2010 Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist ein international tätiger Multibranchenhändler mit Sitz in Mülheim an der Ruhr, der mit verschiedenen Geschäftsfeldern in Deutschland und in 14 weiteren europäischen Ländern tätig ist. Die Unternehmensgruppe hält in Nordamerika eine Beteiligung an der Supermarktkette A & P. 1 Konjunktur- und Branchenentwicklung Nach dem starken Einbruch im Jahr 2009 hat sich die Weltwirtschaft 2010 schnell wieder erholt. Die Weltproduktion erreichte 2010 wieder das Niveau von vor der Finanzkrise und der Welthandel holte den drastischen Rückgang des vorangegangenen Jahres nahezu wieder auf. Zu dieser konjunkturellen Verbesserung haben vor allem die sehr expansive Geld- und Fiskalpolitik in vielen Ländern und die stabile Nachfrage der Schwellenländer beigetragen. 1 Die Weltwirtschaft verzeichnete 2010 ein starkes Wachstum von 5,0 Prozent. Während die Schwellenländer einen Anstieg von etwa 7,1 Prozent erzielten, wuchs das Bruttoinlandsprodukt der Industrieländer im Vergleich zum Vorjahr um 3,0 Prozent. Die Eurozone konnte ebenfalls einen leichten Zuwachs von 1,7 Prozent verzeichnen. Deutschland lieferte den größten Beitrag. Das Wachstum im Euroraum ohne Deutschland wurde durch die Folgen von Verschuldungskrisen in einigen Mitgliedsländern gedämpft (1,0 Prozent). Die Staatsverschuldung – bezogen auf das nominale Bruttoinlandsprodukt – erhöhte sich im Euroraum gegenüber dem Jahr 2007 insgesamt durchschnittlich um 18,0 Prozentpunkte. Hohe BIP-Wachstumsraten konnten neben Deutschland auch in der Slowakei, Polen, Luxemburg und Finnland verzeichnet werden, während zum Beispiel in Rumänien ein Rückgang von 2,1 Prozent erfolgte. 2 Nachdem Deutschland im Vorjahr die stärkste Rezession der Nachkriegszeit mit einem Einbruch von - 4,7 Prozent hinnehmen musste, folgte im Jahr 2010 der größte Aufschwung seit der deutschen Wiedervereinigung. Die deutsche Wirtschaft wuchs 2010 preisbereinigt um 3,6 Prozent. Bei einer kalenderbereinigten Betrachtung ergibt sich eine niedrigere Wachstumsrate des BIP von 3,5 Prozent, da im Jahr 2010 geringfügig mehr Arbeitstage zur Verfügung standen als im Jahr 2009. Der Außenbeitrag steuerte 2010 mit einem positiven Wachstumsbeitrag von 1,1 Prozentpunkten zum BIP bei und erwies sich, wie auch in den Vorkrisenjahren, wieder als Stütze der wirtschaftlichen Entwicklung. 3 Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Im Jahr 2010 kamen die Wachstumsimpulse nicht nur vom Außenhandel, sondern auch aus dem Inland. Es wurde insbesondere deutlich mehr in Ausrüstungen investiert (+ 9,4 Prozent) als im Vorjahr, wobei 2009 in diesem Bereich auch die stärksten Rückgänge zu beobachten waren (- 22,6 Prozent). Auch die privaten Konsumausgaben stiegen preisbereinigt um 0,5 Prozent. Die privaten Konsumausgaben für Bekleidung und Schuhe stiegen am meisten (+ 3,2 Prozent). Die staatlichen Konsumausgaben erhöhten sich um 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 3 Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stieg im Jahr 2010 um 2,6 Prozent. Die privaten Konsumausgaben, berechnet in jeweiligen Preisen, fielen mit einem Plus von 2,4 Prozent etwas niedriger als das verfügbare Einkommen aus. Die Sparquote erhöhte sich 2010 leicht von 11,1 Prozent auf 11,4 Prozent. Die durchschnittliche Inflationsrate nahm im Jahr 2010 um 1,1 Prozent leicht zu. Der größte Inflationsbeitrag kam vor allem mit knapp 0,4 Prozentpunkten aus dem Güterbereich Verkehr, was auf die Teuerung der Kraftstoffe zurückzuführen ist. Auch die Nahrungsmittel verteuerten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Prozent. 3 Nach vorläufigen Ergebnissen erhöhte sich der Umsatz im Einzelhandel im Vergleich zum Vorjahr real um 1,2 Prozent, nominal stieg er sogar um 2,3 Prozent. Damit entwickelte sich der Einzelhandelsumsatz im Jahr 2010 nach den negativen Veränderungsraten im Krisenjahr 2009 (nominal - 3,7 Prozent, real - 3,1 Prozent) positiv. Auch im Lebensmitteleinzelhandel (über 100 m2, ohne Aldi, Lidl, Norma) wurden 2010 insgesamt 0,8 Prozent mehr umgesetzt. Jedoch standen den Händlern im Jahr 2010 zwei Tage mehr zur Verfügung. Bereinigt um diesen Einfluss ergab sich eine Stagnation des LEH-Umsatzes von 0,1 Prozent. Alle Vertriebstypen – mit Ausnahme der kleinen Supermärkte – haben sich positiv entwickelt. Die großen Supermärkte (400 – 999 m2) konnten den größten Umsatzzuwachs von 1,5 Prozent erzielen, gefolgt von den großen Verbrauchermärkten (über 2.500 m2) mit einem Umsatzplus von 1,3 Prozent. Auch der Umsatz der kleinen Verbrauchermärkte (1.000 – 2.499 m2) entwickelte sich leicht positiv (+ 0,5 Prozent). Lediglich die kleinen Supermärkte (100 – 399 m 2) mussten einen deutlichen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent hinnehmen (The Nielsen Company, Umsatzmonitor). Der Umsatz der Discounter war im Jahr 2010 leicht rückläufig (- 0,5 Prozent). Während die Softdiscounter einen Umsatzzuwachs von 1,7 Prozent verzeichnen konnten, setzten die Hard-Discounter Aldi, Lidl und Norma 2010 1,5 Prozent weniger als im Vorjahr um. 4 Der Umsatz für den Bau- und Heimwerkermarktsektor entwickelte sich auch im Jahr 2010 weiter positiv und stieg unbereinigt um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit wuchs der Baumarkthandel stärker als der Einzelhandel insgesamt. Nach der negativen Entwicklung in den Monaten April und Mai stieg der Umsatz im Juni um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Von Juni bis Ende des Jahres verzeichnete die Baumarktbranche steigende Umsätze. 5 Im Jahr 2010 erwirtschaftete der deutsche Textilmarkt das beste Ergebnis seit der Wiedervereinigung. Der Umsatz stieg 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent, obwohl 2,6 Prozent weniger Kleidung verkauft wurde. Der Anteil von Käufen reduzierter Ware ging leicht zurück und auch die Qualitätsorientierung setzte sich im Jahr 2010 fort. Beides sorgte für höhere Durchschnittspreise für Bekleidung. 6 Die deutschen Konsumenten haben 2010 ihre Ausgaben für Waren und Dienstleistungen im E-Commerce erneut erhöht. Mit einem Rekordumsatz von etwa 18 Mrd. Euro ist der Handel im Internet um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 7 37 38 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Damit bleibt das Internet weiterhin der Vertriebskanal mit der höchsten Wachstumsdynamik. In den Produktkategorien hat sich insbesondere der Bereich Technik überdurchschnittlich entwickelt (+ 17 Prozent zum Vorjahr). Die Immobilienmärkte zeigten sich 2010 insbesondere in Polen und Tschechien deutlich aktiver als im Vergleich zum Vorjahr. Die Transaktionen auf dem Immobilienmarkt in Polen nahmen im Jahr 2010 um etwa 40 Prozent zu, während im gleichen Zeitraum der Investmentumsatz im tschechischen Immobilieninvestmentmarkt um ca. 30 Prozent anstieg. Für die Immobilienmärkte beider Länder wird für 2011 eine anhaltende Wachstumstendenz erwartet. 8 In den von der Finanzkrise überdurchschnittlich betroffenen Ländern Bulgarien und Rumänien blieben im Jahr 2010 die Aktivitäten auf den Immobilienmärkten vergleichsweise zurückhaltend, während in Ungarn erste Anzeichen einer Markterholung zu beobachten waren. 9 In Deutschland, Österreich und Portugal zeigte sich auf den Immobilieninvestmentmärkten seit dem Jahr 2009 wieder ein Wachstumstrend. 10 1 Sachverständigenrat, Jahresgutachten, November 2010. IWF, WEO Update, Januar 2010; IfW, Konjunktur im Euroraum im Frühjahr 2010, März 2010; Weltkonjunktur im Frühjahr 2010, März 2010, Sachverständigenrat, Jahresgutachten, November 2010. 3 Statistisches Bundesamt, Januar 2011. 4 SymphonyIRI, Information Resources, Inc. 5 Bundesverband Deutscher Heimwerker-, Bau- und Gartenfachmärkte e.V. (BHB). 6 GfK Textilmarktforschung, Jahresbericht 2010. 7 GfK; exkl. Dienstleistungen, Reisen, Lebensmittel. 8 CB Richard Ellis, Market View EMEA Retail/Pressemitteilung vom 24.01.2011; NAI Global, Central/Eastern Europe Market Report 2010. 9 NAI Global, Central/Eastern Europe Market Report 2010; Colliers, Real Estate Review 2011; King Sturge Hungary, Pressemitteilung. 10 Jones Lang Lasalle, Investmentmarktüberblick 1. Quartal 2011; Colliers International, 2 Immobilienmarktbericht Österreich 2010; CB Richard Ellis, Investment Market – Portugal. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 2 Entwicklung des Konzerns und der operativen Geschäftsfelder 2.1 Konzernstruktur der Unternehmensgruppe Die Unternehmensstruktur ruht auf mehreren Säulen. Neben den Geschäftsfeldern des operativen Handels bilden die Bereiche Immobilien, Servicegesellschaften und Beteiligungen (stationärer Einzelhandel und E-Commerce) das Grundgerüst des Unternehmens. Geschäftsfelder Im Bereich Einzelhandel sind die stationären Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann, KiK, OBI und Plus Online enthalten. Der Bereich Immobilien beinhaltet die Gesellschaften TREI Real Estate, Wissoll und Subrenta. Diese verwalten das Immobilienportfolio der Gesellschaften. Die Servicegesellschaften Tengelmann Assekuranz, Tengelmann Energie, Tengelmann Audit GmbH/ Tengelmann Services & COnsulting GmbH (TAG/TASCO) und Tengelmann Sicherheit GmbH (TSG) erbringen Dienstleistungen zur Unterstützung der Unternehmensgruppe und externer Kunden. Beteiligungen Der Bereich der Beteiligungen konnte im Geschäftsjahr 2010 deutlich erweitert werden. Neben der Beteiligung an Woolworth konnten auch Beteiligungen im Bereich E-Commerce ausgebaut werden. Zu den Beteiligungen im stationären Einzelhandel gehören Netto, TEDi, Woolworth, A&P. Unter dem Dach der E-Commerce-Beteiligungen werden baby-markt.de, brands4friends.de, zalando.de, Stylight.de, Supreme.de, Youtailor.de, Enólogos.de, Otto-Gourmet.de gebündelt. Abgegebene Geschäftseinheiten/strukturelle Änderungen im Geschäftsjahr 2010 Die Discount-Filialen der Plus-Länder Österreich, Bulgarien und Rumänien wurden abgegeben (Zielpunkt an bluO, Plus Bulgarien und Plus Rumänien an Lidl). In Rumänien und Bulgarien sind die Immobilien mit verkauft worden. Die Gesellschaft Kaiser’s Tengelmann hat die Filialen der Region Rhein-Main-Neckar an den Wettbewerb veräußert. 2.2 Entwicklung der Unternehmensgruppe Im Geschäftsjahr 2010 setzten die Geschäftsfelder OBI und KiK ihre erfolgreiche Expansionsstrategie fort. Die Filialanzahl konnte gegenüber dem Vorjahr insgesamt erhöht werden: 273 neuen Filialen standen 110 Schließungen gegenüber. Der Umsatz des Konzerns lag mit 11,34 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (+ 0,0 Prozent ggü. Vorjahr). Dank der Expansion und des Umsatzwachstums von OBI und KiK konnte der Verkauf der Kaiser’s Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der Plus-Filialen der Länder Österreich, Rumänien und Bulgarien somit ausgeglichen werden. Während in Deutschland ein Umsatzwachstum von 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht werden konnte, führte die Abgabe der Plus-Filialen zu einer negativen Umsatzentwicklung. Die Entwicklung der Anteile von Deutschland und Europa sind im Vergleich zum Vorjahr unverändert. 39 40 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Bruttoumsatz in Mrd. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr) Europa 3,80 / 34% (34%) Deutschland 7,54 / 66% (66%) Abweichung in % zum Vorjahr Deutschland 0,4 Gesamt 0,0 Europa -0,8 Während KiK und OBI weiterhin ein Umsatzwachstum verzeichneten, war Kaiser’s Tengelmann dagegen rückläufig. Der Umsatz des Konzerns lag bereinigt um die Abgabe der Kaiser’s Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der Plus-Länder Österreich, Rumänien und Bulgarien mit + 4,1 Prozent (währungsbereinigt) deutlich über dem Niveau des Vorjahres. Der Non-Food-Anteil hatte sich aufgrund der durchgeführten Maßnahmen erhöht. Umsatzanteil Food/Nonfood in Mrd. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr) Food 2,98 / 26,3% (31,1%) Nonfood 8,35/ 73,7% (68,9%) Das Ergebnis der Geschäftsfelder Kaiser’s Tengelmann, KiK und OBI lag über den Erwartungen. Auch führten die Verkäufe der Plus-Länder Österreich, Rumänien und Bulgarien in Summe zu positiven Ergebnisbeiträgen. Dem gegenüber stand die Belastung aus der Equity-Bewertung der Beteiligung an A & P. Insgesamt konnte eines der besten Konzernergebnisse der vergangenen Jahre erzielt werden. Neben einer positiven Nettoanlagesituation konnte auch die Eigenmittelquote auf 36,8 Prozent gesteigert werden und lag damit noch einmal deutlich über der des Vorjahres. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 2.3 Entwicklung der Geschäftsfelder des stationären Einzelhandels Kaiser’s Tengelmann Mit seinem attraktiven und umfangreichen Gesamtsortiment positioniert sich Kaiser’s Tengelmann als Qualitäts- und Frischesupermarkt. Zum Geschäftsfeld Kaiser’s Tengelmann gehören weiterhin die Fachmetzgerei/-fleischerei Birkenhof und das Holzwerk Ligneus. Kaiser’s Tengelmann ist nicht in ganz Deutschland, sondern nur regional vertreten, nach Abgabe der Region Rhein-Main-Neckar nur noch in drei Regionen. Kaiser’s Tengelmann erzielte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 einen Bruttoumsatz von 2,67 Mrd. Euro (Vorjahr: 2,91 Mrd. Euro); davon entfielen 2,34 Mrd. Euro auf die Filialumsätze. Der Umsatzrückgang erklärt sich durch die Aufgabe der Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar. Auf vergleichbarer Fläche konnte Kaiser’s Tengelmann in den verbleibenden drei Kernregionen Berlin, Nordrhein und München/Oberbayern eine positive Umsatzentwicklung ausweisen. Kaiser’s Tengelmann betrieb zum Ende des Geschäftsjahres 531 Filialen und beschäftigte zum Stichtag 18.801 Mitarbeiter. Den höchsten Umsatz sowie die höchsten Umsatzzuwächse erzielte die Region Berlin. Bruttoumsatz nach Regionen in Mio. € (in Klammern: ggü. Vorjahr) Rhein-Main-Neckar 177,5 (-56,8%) Nordrhein 583,4 (-4,6%) München/Oberbayern 764,6 (+1,2%) Berlin 819,1 (+2,6%) Der Fokus der Aktivitäten der Kaiser’s Tengelmann GmbH lag im vergangenen Geschäftsjahr vor allem in der Umsetzung der geplanten Maßnahmen zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Dafür wurden zahlreiche Projekttätigkeiten um die Themengebiete Unternehmensstruktur, intelligentere Preissetzungen am POS, Sortimentsgestaltung, einheitlicher und ganzheitlicher Marktauftritt, Anpassung des Filialkonzepts „Schwarz-Rot-Gold“ und der Verbesserung der Einkaufskonditionen angestoßen. Zum Ende des Geschäftsjahres hat die Geschäftsführung mit Ver.di einen sogenannten Zukunftssicherungsvertrag abgeschlossen, in welchem die Mitarbeiter auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes verzichten. Im Gegenzug verpflichtet sich Kaiser’s Tengelmann im Rahmen des dreijährigen Zukunftssicherungsvertrages, erhebliche Investitionen in die Modernisierung des Filialnetzes zu tätigen. Eine Veränderung der Unternehmensstruktur wurde auch durch die Verlagerung des Unternehmenssitzes von Viersen nach Mülheim geprägt. Um Kaiser’s Tengelmann wettbewerbsfähiger zu machen, wurde intensiv an den Personalstrukturen sowohl im Filial- als auch im Dienstleistungsbereich gearbeitet. 41 42 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Die seit 2009 bestehende Einkaufskooperation mit dem Systemwettbewerber Bünting, der seine Vertriebsregionen in Norddeutschland und damit außer Konkurrenz zu Kaiser’s Tengelmann betreibt, wurde weiter vertieft. Das Geschäftsjahr 2010 stand weiterhin im Zeichen einer grundsätzlichen Sortimentsüberarbeitung, die nun stetig überprüft und angepasst wird. Ziel ist es, deutlich kundengerechtere Sortimente anzubieten und dabei auch den Zeitgeist zu treffen. Im Einklang damit steht eine sinnvolle Platzierung der Waren, um eine breite Streuung gleichartiger Waren zu verhindern. Überarbeitet wurde ebenfalls das Preiseinstiegssortiment unter dem Markennamen A& P. Das konsequent und bedarfsgerecht erweiterte Sortiment umfasst mittlerweile fast 400 Artikel. Dabei erfreut sich A& P bei den Kunden inzwischen einer Bekanntheit von fast 90 Prozent. Ein 2010 durchgeführtes Rebranding soll A& P noch attraktiver machen und insbesondere jüngere Käufer ansprechen. Abgerundet wird das Eigenmarkenkonzept durch die ins Mittelpreissegment eingegliederte „Star Marke“ und die Bio-Eigenmarke „Naturkind“. Das vor einigen Jahren entwickelte und erfolgreich eingeführte Filialkonzept „SchwarzRot-Gold“, das eine durchgängige Umsetzung der angestrebten Positionierung als Qualitäts- und Frischesupermarkt darstellt, wurde mittlerweile an 201 Standorten umgesetzt. Ziel ist es, das zukunftsfähige Filialnetz mittelfristig komplett umzustellen, um einen einheitlichen und modernen Auftritt zu gewährleisten. Der abgeschlossene Zukunftssicherungsvertrag wird in starkem Maße zu dieser Zielerreichung beitragen. Das Geschäftsergebnis wurde im Geschäftsjahr 2010 durch Sondereffekte aus den Restrukturierungsmaßnahmen beeinflusst. Kaiser’s Tengelmann beendete das Jahr mit einem erwarteten operativen Verlust. Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr) Berlin 149 (152) Nordrhein 181 (186) Rhein-Main-Neckar 0 (118) München/Oberbayern 201 (204) Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen KiK Seit der Gründung im Jahr 1994 versteht sich KiK als textiler Grundversorger für die Hauptzielgruppe der einkommensschwachen und preisbewussten Haushalte. KiK ist in sechs europäischen Ländern vertreten (Deutschland, Österreich, Tschechien, Slowenien, Ungarn und Slowakei). Die Expansion konnte mit 243 Neueröffnungen weiter vorangetrieben werden. Im November wurde in Berlin die Eröffnung der 3.000. KiK-Filiale gefeiert. Unter Berücksichtigung von 105 Schließungen konnte KiK das Filialnetz insgesamt um 138 Standorte auf 3.025 erweitern. KiK beschäftigte zum Stichtag 31. Dezember 2010 konzernweit 20.009 Mitarbeiter (davon 16.980 in Deutschland). Durch die internationale Expansion haben sich die Umsatzanteile leicht zu Gunsten des europäischen Auslands verschoben. Bruttoumsatz KiK in Mio. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr) Europa 317,5 / 19,1% (17,8%) Deutschland 1.346,7 / 80,9% (82,2%) Insgesamt konnte KiK die Bruttoumsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr expansionsbedingt um + 2,1 Prozent (wechselkursbereinigt um + 1,9 Prozent) auf 1,66 Mrd. Euro steigern. Allerdings war die Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem in den osteuropäischen Ländern (Slowenien, Tschechien und Ungarn) deutlich für KiK spürbar, so dass der Umsatz auf vergleichbarer Fläche zurückging. Während die Umsatzentwicklung in Österreich das Vorjahresniveau nahezu erreichen konnte (- 0,5 Prozent), erzielten die Länder Ungarn (+ 1,7 Prozent), Slowenien (+ 12,8 Prozent), Tschechien (+ 23,2 Prozent) und Slowakei (+ 101,8 Prozent) aufgrund der Filialnetzausweitung deutliche Umsatzzuwächse. Vor allem ab der zweiten Geschäftsjahreshälfte führte eine deutlich negative Entwicklung auf dem Beschaffungsmarkt (extrem steigende Rohstoffpreise und Ernteausfälle) zu Engpässen in der Warenverfügbarkeit, so dass es auch hierdurch zu Umsatzausfällen kam. Dennoch konnte KiK auch im Geschäftsjahr 2010, unter Wahrung der Preisführerschaft, wieder ein stabiles positives Geschäftsergebnis vor Steuern erzielen. Hierbei ist zu erwähnen, dass das Ergebnis vor Steuern durch die Einführung eines Basisstundenlohns von 7,50 Euro in Deutschland deutlich belastet wurde. 43 44 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Um die Wahrnehmung von KiK in der Öffentlichkeit zu verbessern, wurde ein neues Geschäftsführungsressort für Nachhaltigkeitsmanagement (CSR) und Unternehmenskommunikation, unter anderem mit dem Ziel der Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts, eingeführt. KiK beteiligte sich an Spendenaktionen für die Flutopfer in Pakistan und die erdbebenbedingt notleidenden Menschen in Haiti. KiK konnte auch im Geschäftsjahr 2010 zum Konzernergebnis einen positiven Beitrag leisten. Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr) Deutschland 2.517 (2.437) Tschechien 120 (94) Österreich 250 (249) Slowenien 41 (31) Slowakei 42 (25) Ungarn 55 (51) Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen OBI Die OBI-Gruppe hat den Einzelhandel mit Artikeln des Bau-, Heimwerker-, Freizeit- und Gartenbedarfs zum Geschäftsgegenstand und betreibt 561 Märkte in 13 europäischen Ländern mit 40.610 Mitarbeitern. OBI ist die führende Marke in Deutschland und weltweit fünftgrößter Baumarktbetreiber. Neben Filialmärkten werden auch Franchisepartnermärkte unter dem Namen OBI geführt. Dieser Erfolg basierte auf dem Anspruch, das Sortiment aus mehr als 60.000 Artikeln so zusammenzustellen, dass alle Kunden ihre ganz persönliche Auswahl einfach, flexibel und schnell erhalten. Die Weiterentwicklung einer leistungsstarken und flexiblen Sortimentsgestaltung sowie kompetente und freundliche Mitarbeiter im Markt stellen dies sicher. Der konsequente Fokus von OBI auf kreative Ideen und Innovationen brachte 2010 auch in anderen Produktbereichen erfolgreiche neue Trends hervor – zum Beispiel das energieeffiziente Dachausbau-Paket. Zusätzlich wurde die Präsenz der qualitätsstarken OBI-Eigenmarken deutlich erhöht. Die Einführung des OBI-Verhaltenskodex (Code of Conduct) wurde in der gesamten OBI-Gruppe bis Ende des Jahres 2010 abgeschlossen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010 konnte OBI weiter expandieren. Insgesamt wurden 30 Märkte eröffnet und sechs geschlossen. Am 25. Februar 2010 hat OBI in Deutschland seine Expansionsstärke mit fünf Neueröffnungen an einem Tag unter Beweis gestellt. Durch die Übernahme von vier Wettbewerbsstandorten gelang es OBI im August, das Saarland – eine Wirtschaftsregion, in der OBI bislang noch nicht vertreten war – ins Marktnetz zu integrieren. Neben Deutschland wurden in sieben weiteren Ländern 15 neue Standorte eröffnet. Der Bruttoumsatz aller 561 OBI-Märkte (inklusive Franchisepartnern) – 340 davon in Deutschland – belief sich im Geschäftsjahr 2010 auf 6,38 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von + 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr bzw. + 6,0 Prozent wechselkursbereinigt. OBI-Umsatz in Mio. € /Anteil (in Klammern: Vorjahr) Polen 487,3 / 8% (8%) Russland 691,9 / 11% (9%) Italien 451,2 / 7% (7%) Tschechien 344,1 / 5% (6%) Übrige 861,9 / 13% (14%) Deutschland 3.548,4 / 56% (56%) 45 46 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht In Deutschland erzielte OBI den größten Umsatz und ist unbestrittener Marktführer. Im Geschäftsjahr 2010 konnte hier der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um + 6,8 Prozent gesteigert werden, wobei auch auf vergleichbarer Fläche merkliche Umsatzzuwächse realisiert wurden, unter anderem durch seine erfolgreiche 40-Jahre-Jubiläumskampagne. Zudem hat sich die deutsche Wirtschaft im Jahr 2010 nach der Wirtschaftskrise im Vorjahr deutlicher erholt als erwartet. Hinzu kam ein sehr gutes „Baumarkt-Wetter“ in den frühen Sommermonaten, das die Umsätze positiv beeinflusst hat. Gegenüber dem BHB-Branchendurchschnitt von + 3,0 Prozent zum Vorjahr konnte OBI sich im Geschäftsjahr 2010 positiv entwickeln. Im europäischen Ausland wurde der Umsatz ebenfalls gegenüber dem Vorjahr gesteigert (+ 5,0 Prozent wechselkursbereinigt), wobei sich die Länder heterogen entwickelten. Russland (+ 20,3 Prozent wechselkursbereinigt) und Italien (+ 12,7 Prozent) konnten erneut deutliche Umsatzsteigerungsraten realisieren. Aber auch die jüngsten Expansionsländer Kroatien, Ukraine und Rumänien steigerten die Umsätze merklich. In der Ukraine war dies hauptsächlich auf Verkaufsförderungsmaßnahmen sowie ein stabileres politisches Umfeld zurückzuführen. In Rumänien überkompensierten hingegen Expansionseffekte ein rückläufiges Stammwachstum, das durch Folgen der Wirtschaftskrise (zum Beispiel Mehrwertsteuer-Erhöhung im Juli 2010) belastet wurde. Auch in anderen OBI-Ländern waren die Folgen der Wirtschaftskrise noch spürbar, wobei Ungarn und Tschechien ebenfalls nach Mehrwertsteuer-Erhöhungen Umsatzrückgänge verzeichneten. Die wirtschaftliche Entwicklung des Geschäftsjahres 2010 war mit Umsatz- und Ergebniszuwächsen als erfreulich zu bezeichnen und führte weiterhin zu positiven Ergebnisbeiträgen. Filialanzahl (in Klammern: Vorjahr) Russland 18 (15) Polen 34 (32) Deutschland 340 (330) Tschechien 30 (29) Schweiz 10 (10) Italien 49 (47) Österreich Ungarn 32 (32) 25 (23) Slowenien 7 (6) Kroatien 3 (3) Bosnien und Herzegovina 3 (3) Ukraine 3 (3) Rumänien 7 (4) Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Plus Online Plus.de startete 2001 als erster Internet-Shop eines deutschen Lebensmittel-Discounters und zählt heute zu den meistbesuchten deutschen Onlineshops. Den Kunden wird dabei ein umfangreiches Sortiment aus den Bereichen Garten & DIY, Wohnen & Schlafen, Haushaltsartikel, Möbel und Unterhaltungselektronik angeboten. Hierbei stehen Preisführerschaft und das Preis-Leistungs-Verhältnis im Mittelpunkt. Das Geschäftsjahr war geprägt durch den Wechsel auf ein neues Shop-System aus dem Hause Intershop zum 1. September 2010. Die Vorbereitung und Umsetzung dieses Projektes erlaubte es dabei nur begrenzt, neue Impulse zur Umsatzförderung zu setzen. Der gestiegene Umsatz im Vorweihnachtsgeschäft zeigte jedoch erste positive Signale der Umstellungsmaßnahmen. Die Aufschaltung neuer Partner auf der Vertriebsplattform führte zu einer deutlichen Verbreiterung und Vertiefung des Sortiments; dieses hatte sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdreifacht (ca. 50.000 Artikel). Das Unternehmen beschäftigte zum 31. Dezember 2010 insgesamt 85 Mitarbeiter. Zum Konzernergebnis konnte die Gesellschaft Plus Online GmbH im Geschäftsjahr 2010 noch keinen positiven Ergebnisbeitrag leisten. 2.4 Entwicklung des Immobiliengeschäfts TREI Real Estate Seit 2008 betreut und verwaltet die TREI Real Estate 361 überwiegend langfristig vermietete Handelsimmobilien der Unternehmensgruppe Tengelmann – vor allem in Polen, Tschechien, Ungarn, Österreich und Portugal – und positioniert sich zudem erfolgreich in der Projektentwicklung neuer Einzelhandelsstandorte. Neben dem Asset-Management für die vermieteten Bestandsobjekte wurden im Geschäftsjahr 2010 fünf neue Objekte in Polen, Tschechien und Österreich fertig gestellt und an die Mieter übergeben. Darüber hinaus wurden – nicht zuletzt durch die Gründung neuer Gesellschaften in Belgien und Luxemburg – Strukturen geschaffen, um sowohl in Eigenentwicklung als auch mit Kooperationspartnern erfolgreich neue Projekte zu entwickeln. Der Schwerpunkt lag dabei auf kleineren und mittleren Fachmarktzentren, vor allem in Mittel- und Osteuropa. Erste Grundstückssicherungs- und Mietverträge konnten bereits abgeschlossen werden. Im Rahmen des Portfoliomanagements wurden darüber hinaus sieben Objekte veräußert und drei Objekte revitalisiert bzw. nachvermietet. Im Geschäftsjahr 2010 wurde die strategische Entwicklung der TREI Real Estate fortgesetzt, die mit der Bündelung der ehemaligen Plus-Auslandsimmobilien unter dem Dach der TREI Real Estate im Jahr 2008 begonnen hatte. Im Zuge des Verkaufs der zuletzt verbliebenen Plus-Gesellschaften in Rumänien und Bulgarien sind auch die Immobilien der TREI Real Estate in beiden Ländern an den Käufer des operativen Geschäfts veräußert worden. In Österreich konnte die operative Immobilienverwaltung für 89 Objekte von Zielpunkt übernommen werden. In Polen erfolgte die Verlegung der Landeszentrale von Posen nach Warschau. Parallel dazu wurde in den fünf operativen Landesgesellschaften sowie der Muttergesellschaft in Deutschland ein neuer, einheitlicher Marktauftritt unter dem Namen „TREI Real Estate“ umgesetzt. Auch im Geschäftsjahr 2010 konnte ein positives Ergebnis realisiert werden. 47 48 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Subrenta, Wissoll Die Immobiliengesellschaft Subrenta, welche sich mit der Verwertung und bestmöglichen Verwaltung des Bestandes der nicht mehr selbst betriebenen Filialen der Unternehmensgruppe Tengelmann beschäftigt, und die Gesellschaft Wissoll (Immobilienverwaltung des Standorts Mülheim) lagen deutlich über Plan. 2.5 Entwicklung der Servicegesellschaften TEG Die Kerngeschäftstätigkeit der Tengelmann Energie GmbH (TEG) ist die Nutzenergielieferung für konzerninterne und -fremde Kunden. Weitere Tätigkeitsfelder der TEG sind unter anderem Energielieferung (Strom, Gas und Wärme), Brokergeschäft, Energieeffizienz- und Umweltberatung sowie technische Projektabwicklung. Im Rahmen des Brokergeschäftes übernimmt die TEG gegen Honorar Energiemanagementleistungen wie Einkauf und Rechnungsprüfung. Die TEG erwirtschaftete 2010 mit 102 Mitarbeitern einen Umsatz von 241,6 Mio. Euro, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einer Steigerung von 14,9 Prozent entspricht. Die Umsatzsteigerung resultierte hauptsächlich aus der Neukundengewinnung und der Umstellung einiger Nutzenergieverträge auf Cost Plus. Die TEG schloss das Geschäftsjahr 2010 mit einem positiven Ergebnis ab. Aufgrund der ab 2011 veränderten gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie des Wegfalls des Großkunden Netto (Ponholz) wurde bereits 2010 ein umfassendes Projekt für die Neuausrichtung der TEG aufgesetzt. Zukünftig wird sich die TEG stärker im Beratungsgeschäft weiterentwickeln. Sonstige Servicegesellschaften Wesentliche wirtschaftliche Besonderheiten im Geschäftsjahr 2010 stellten sich bei der TASCO ein. Durch den Verkauf von Plus an die Netto Marken-Discount AG & Co. KG (Netto) und durch den späteren Wegfall des wesentlichen Kunden Netto musste die TASCO-Filialrevision auf eine stark reduzierte Auftragslage reagieren. Dies führte im Bereich der Filialrevision zu zwei genehmigten Sozialplänen und dem damit einhergehenden Personalabbau. Die übrigen Servicegesellschaften wiesen im Geschäftsjahr 2010 einen stabilen Geschäftsverlauf aus und konnten die gesteckten Ergebnisziele realisieren. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 2.6 Entwicklung der Beteiligungen 2.6.1 Beteiligungen im stationären Einzelhandel Netto Marken-Discount Die Gesellschaft konnte im Geschäftsjahr 2010 den Umsatz auf über 10,36 Mrd. Euro um + 4,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern. Der Discounter entwickelte sich mit mehr als 4.000 Filialen zu einer festen Größe unter den drei größten deutschen Lebensmitteldiscountern. Die Integration der ehemaligen Plus-Filialen ist überwiegend vollzogen. Somit werden auch in den nächsten Geschäftsjahren Umsatz- und Ergebnissteigerungen erwartet. TEDi Auch im Geschäftsjahr 2009/ 2010 (Stichtag 30. April 2010) führte TEDi seinen erfolgreichen Geschäftsverlauf aus den Vorjahren fort und baute seine Stellung als Nummer eins unter den deutschen 1-Euro-Discountern kontinuierlich weiter aus. Im Geschäftsjahr 2009/ 2010 wurden 215 Filialen eröffnet und 24 geschlossen, so dass das Filialnetz um 191 Standorte erweitert werden konnte. Zum Stichtag 31. Dezember 2010 betrieb TEDi 1.140 Filialen im gesamten Bundesgebiet und beschäftigte 8.600 Mitarbeiter (davon ca. 290 Auszubildende). Zur Gewährleistung eines weiterhin hohen Wachstums des Unternehmens erfolgte im Jahr 2009, unter deutlicher Erweiterung der Zentral- und Logistikkapazitäten, ein Umzug des gesamten Unternehmens an den neuen Standort in Dortmund-Brackel. Die Nettoumsatzerlöse konnten im Geschäftsjahr 2009/ 2010 im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um + 27,0 Prozent auf 304,7 Mio. Euro gesteigert werden. Zusätzlich zum expansionsbedingten Umsatzzuwachs konnte TEDi auch auf vergleichbarer Fläche, vor allem durch eine kontinuierliche Optimierung der Sortimente, ein Wachstum im Vergleich zum Vorjahr erzielen. Die Ergebnissituation war ebenfalls zufriedenstellend, so dass TEDi wieder Gewinne an die Gesellschafter ausschütten konnte. Neben der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hat sich TEDi weiterhin zum Ziel gesetzt, sowohl aus sozialen als auch aus Umwelt-Gesichtspunkten Verantwortung zu übernehmen. Dementsprechend betreibt TEDi mittlerweile fünf als GreenBuilding zertifizierte Filialen. In Bezug auf die Sortimente wurde die Zusammenarbeit mit akkreditierten Unternehmen mit dem Ziel eines zertifizierten Qualitätssystems fortgesetzt. Die Ergebnisse von externen Kundenbefragungen bestätigten auch im Geschäftsjahr 2009/ 2010 die positive Wahrnehmung von TEDi bei seinen Kunden. Auch für das Geschäftsjahr 2010/2011 erwartet TEDi einen positiven Geschäftsjahresverlauf. Neben dem eingeschlagenen Expansionskurs stehen auch zukünftig die weitere Verbesserung der Sortimente und die Optimierung des Filialnetzes im Fokus. Des Weiteren wird ab Mai 2011 die erste Auslandsexpansion mit der Eröffnung von Filialen in Österreich erfolgen. 49 50 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Woolworth Nach einem Jahr Insolvenz war die Kaufhauskette Woolworth am 1. Juli 2010 als GmbH neu gestartet. An der Woolworth GmbH ist die Unternehmensgruppe Tengelmann mit 30 Prozent beteiligt. Insgesamt wurden 158 Filialen und 4.300 Mitarbeiter in die neue Gesellschaft übernommen. Mit einem strafferen, jedoch attraktiven Warensortiment sowie zeitgemäßem Auftritt hat sich das Management das Ziel gesetzt, die Marke Woolworth in Deutschland wieder erfolgreich zu machen. Woolworth dient als generationenübergreifender Nahversorger mit einem Warenangebot im Niedrig- und Mittelpreissegment. Mittelfristig wird das bestehende Filialnetz von derzeit 167 Standorten renoviert und auf ein neues Marketingkonzept umgestellt. Langfristiges Ziel ist der sukzessive Ausbau des Filialnetzes auf über 500 Geschäfte. A&P Der Lebensmitteleinzelhändler The Great Atlantic & Pacific Tea Company, Inc. (A & P) ist im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika angesiedelt. Das Unternehmen mit Sitz in Montvale ist in seinen Kernregionen New York und New Jersey Marktführer. Die Unternehmensgruppe Tengelmann ist seit 1979 an A& P beteiligt (41,2 Prozent). Aufgrund des anhaltenden Umsatzrückgangs und der dadurch belastenden Liquiditätssituation musste bei A& P im Dezember 2010 ein Verfahren nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts eingeleitet werden. Dieses Verfahren nach Chapter 11 ermöglicht A& P, neben der Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs, eine Reorganisation und Restrukturierung seiner finanziellen Verpflichtungen sowie seines Kapitals. Die Übergangsfinanzierung in Höhe von 800 Mio. US-Dollar wird von der US-amerikanischen Bank J. P. Morgan gesichert. Ziel ist die Erhaltung und Weiterführung von A& P nach Annahme eines Restrukturierungsplans durch seine Gläubiger und Aktionäre. 2.6.2 Beteiligungen im E-Commerce Mit dem Leitsatz „Funding your ideas“ beteiligt sich die Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH seit Ende 2009 an schnell wachsenden jungen Unternehmen und zählt schon jetzt zu den bedeutendsten Start-up-Investoren in Deutschland. Der Investitionsfokus liegt auf E-Commerce- und Social-Commerce-Konzepten, -Marktplätzen sowie Internet- und Web-Enabling-Technologien. Die Tengelmann E-Commerce Beteiligungs GmbH unterstützt mit Finanzierungs- und Management Know-how sowie mit Infrastruktur-Services. Equity-Beteiligungen Otto-Gourmet.de (Gebrüder Otto Gourmet GmbH) Die Otto Gourmet GmbH wurde 2004 von den Brüdern Stephan, Wolfgang und Michael Otto gegründet. Die Philosophie des Unternehmens ist es, Spitzenprodukte (Lebensmittel) aus aller Welt, die vorher nur der Sternegastronomie zur Verfügung standen, auch Hobbyköchen in Deutschland zugänglich zu machen. Gut 50 Prozent des Umsatzes erzielt Otto Gourmet mittlerweile mit Endkunden, die die hohe Qualität der Produkte auch für die eigene Küche schätzen. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Babymarkt.de (babymarkt.de GmbH) Babymarkt ist einer der größten Versender für Baby- und Kleinkindartikel in Deutschland und beschäftigt heute bereits 90 Mitarbeiter. Das Sortiment umfasst ca. 12.000 sofort verfügbare Artikel namhafter Hersteller, die zu günstigen Preisen angeboten werden. Der Umsatz betrug 2009 über 30 Mio. Euro. Der Internetshop wurde mehrfach ausgezeichnet und zertifiziert. Supreme.de (supreme new Media GmbH) Supreme ist bekannt als führender Experte für die Veredlung von eBay-Angeboten. Mit über 350.000 Verkäufern und aktuell fast 5 Millionen ständigen Liveangeboten im größten Online-Marktplatz gehören die Kölner zu den weltweit führenden eBay-Zulieferern. Enólogos.de Enólogos ist ein Lieferant von spanischen Erzeugnissen der Spitzengastronomie. Angeboten werden spanische Produkte allererster Güteklasse für den deutschen Markt. Finanzbeteiligungen Im Geschäftsjahr 2010 wurden folgende Investments getätigt: Zalando.de (Zalando GmbH) Zalando gehört zu den zehn reichweitenstärksten E-Commerce-Plattformen in Deutschland. Das Sortiment umfasst Schuhe, Mode und Accessoires. Zalando beschäftigt an mehreren Standorten mehr als 500 Mitarbeiter und expandiert erfolgreich ins europäische Ausland. Brands4friends.de (Private Sale GmbH) Brands4friends ist Deutschlands Shopping-Club Nummer eins. Die mehr als 3,5 Millionen Mitglieder können stark ermäßigte Markenware über das Internet beziehen. Das Geschäft ist stark wachsend. Brands4friends wurde im Januar 2011 an eBay verkauft, woraus nach nur neun Monaten ein positiver Reinerlös für die Unternehmensgruppe Tengelmann erzielt werden konnte. Weitere Finanzbeteiligungen erfolgten an den Unternehmen Stylight.de (stylight GmbH), Youtailor.de (BFB Handel GmbH) und Bigfoot GmbH. 51 52 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht 3 Vermögens- und Finanzlage Die konsolidierte Bilanzsumme reduzierte sich im Geschäftsjahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr um 179,7 Mio. Euro auf 4.701,0 Mio. Euro. Dabei veränderten sich die einzelnen Bilanzposten wie folgt: Aktiva Anlagevermögen Vorräte in Mio. € Passiva - 190,5 Eigenkapital + 29,9 Gebundene Forderungen und sonstige Gesellschafterguthaben Vermögensgegenstände + 35,8 Unterschiedsbetrag aus Flüssige Mittel - 34,5 Kapitalkonsolidierung Latente Steuern - 14,2 Rückstellungen Übrige Aktiva - 6,2 Finanzverbindlichkeiten in Mio. € + 144,2 0 + 12,3 - 279,7 - 46,1 Verbindlichkeiten aus Gesamt - 179,7 Lieferungen und Leistungen - 24,1 Übrige Passiva + 13,7 Gesamt - 179,7 Die Eigenmittelquote im Konzern konnte im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozentpunkte auf 36,8 Prozent deutlich gesteigert werden. Eigenmittel bestehen aus dem bilanziellen Eigenkapital und den Gebundenen Gesellschafterguthaben. Die Gesamtinvestitionen in das Sachanlagevermögen lagen im Geschäftsjahr 2010 bei 124 Mio. Euro und damit leicht unter den Abschreibungen in Höhe von 136 Mio. Euro. Unter Berücksichtigung der Veränderungen im Konsolidierungskreis und Währungseffekten verringerte sich das Sachanlagevermögen insgesamt um 152 Mio. Euro. Die Veränderungen im Konsolidierungskreis führten insgesamt zu Abgängen in Höhe von 120 Mio. Euro. Hier wirkten sich insbesondere die Verkäufe in den Geschäftsfeldern TREI und Plus Eastern Europe aus, die das Sachanlagevermögen um 229 Mio. Euro verringerten. Gegenläufig wirkten sich unter anderem Zugänge aus den Erstkonsolidierungen von neuen Zweckgesellschaften, infolge der Erstanwendung des BilMoG, in Höhe von insgesamt 91 Mio. Euro aus. In das Finanzanlagevermögen wurden im Geschäftsjahr 2010 insgesamt 84 Mio. Euro investiert. Die Investitionen betrafen im Wesentlichen den Erwerb von Beteiligungen. Die Finanzschulden konnten im Geschäftsjahr 2010 insgesamt um 46 Mio. Euro auf 166 Mio. Euro reduziert werden. Liquide Mittel standen der Unternehmensgruppe am Bilanzstichtag in Höhe von 888 Mio. Euro zur Verfügung. 4 Ertragslage Der Umsatz des Konzerns lag mit 11,34 Mrd. Euro auf dem Niveau des Vorjahres (+ 0,0 Prozent ggü. Vorjahr). Das Ergebnis lag im stabil positiven Bereich. Dank der Expansion und des Umsatzwachstums von OBI und KiK konnte der Verkauf der Kaiser’s Tengelmann Region Rhein-Main-Neckar und der Plus-Filialen der Länder Österreich, Rumänien und Bulgarien somit ausgeglichen werden. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 5 Risikomanagement und Geschäftsrisiken Risikomanagement Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) fordert ein Überwachungssystem, das Risiken, die den Fortbestand eines Unternehmens gefährden, frühzeitig erkennen lässt. Auch wenn sich für die Unternehmensgruppe Tengelmann aus dem Gesetz heraus keine unmittelbare Verpflichtung ergibt, sind Risikomanagementsysteme seit langem Bestandteil der Führungsinformationssysteme. Die Verantwortung in den Unternehmensbereichen ist funktional gesteuert. Das operative Filialgeschäft wird durch verantwortliche Regionsmanager bzw. durch gut ausgebildete Filialleiter gesteuert. In den Zentralen nehmen alle Fachbereiche – koordiniert vom Finanz-/Controllingbereich – ihre Verantwortung zur Erkennung von Risiken wahr. Alle Filialen sowie die Dienstleistungsbereiche sind in einen Strategie-, Planungs- und Budgetprozess eingebunden. Dieser Prozess umfasst die Einschätzung des Marktund Wettbewerbsumfeldes sowie die Erarbeitung von Maßnahmen für mindestens ein Geschäftsjahr. Darüber hinaus wird auf Gesamtunternehmensebene rollierend eine dreijährige Mittelfristperspektive mit den maßgeblichen Eckdaten erstellt. Die Planung umfasst auch die Einflussfaktoren auf die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Konzernunternehmen. Planabweichungen werden analysiert und den jeweiligen Führungsgremien zur Gegensteuerung bei Fehlentwicklungen und zur Nutzung von Chancen zugeleitet. Bereits im Vorfeld der Strategie- und Planungsprozesse werden anstehende Risiken und Chancen konsequent analysiert und – falls notwendig – neue Handlungsalternativen entwickelt. Markt- und Branchenrisiken Um Risiken aus Markt- und Branchenumfeld zu begegnen, ist es die Aufgabe der operativ Verantwortlichen im Konzern, Markt und Wettbewerber laufend zu beobachten, Planungen und Entscheidungen der Wettbewerber in langfristige Unternehmensentscheidungen zu integrieren und auf kurzfristige Änderungen durch Anpassungsfähigkeit und Flexibilität reagieren zu können. So werden zum Beispiel die Sortimente regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst sowie neue Artikel ins Sortiment aufgenommen. Darüber hinaus wird die Positionierung der einzelnen Filialen im lokalen Wettbewerb regelmäßig kontrolliert. Je nach Ergebnis werden beispielsweise die Sortimente von Märkten optimiert, Umbauten vorgenommen oder die lokalen Marketingaktivitäten angepasst. Starker Verdrängungswettbewerb existiert unter anderem im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Es wird deshalb verstärkt darauf ankommen, der national zunehmenden Marktmacht von Edeka und Rewe regional, das heißt in unseren Kernregionen, Einhalt zu gebieten. Ein weiteres Risiko wird in etwaigen Lebensmittelskandalen gesehen. Beschaffungsrisiken Die Auswirkungen und die Dauer der Rohstoff- und Beschaffungsmarktprobleme sind derzeit noch nicht absehbar. Das Geschäftsfeld KiK rechnet mit weiterhin konstant hohen bzw. weiter steigenden Baumwollpreisen. Es ist davon auszugehen, dass auch alle anderen Wettbewerber von dieser Entwicklung gleichermaßen betroffen sind und Preissteigerungen, die teilweise bereits angekündigt und umgesetzt sind, weiter den Verbraucher belasten. Zusätzlich wird der private Konsum durch andere steigende Grundausgaben wie Energiekosten und Lebensmittelpreise belastet, so dass das verfügbare Einkommen für Textileinkäufe geschmälert wird. 53 54 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Im Geschäftsfeld OBI wurde ein aktiver Risk-Management-Prozess etabliert, im Rahmen dessen die wichtigsten Lieferanten im Hinblick auf ihre wirtschaftliche Lage sowie alternative Bezugsquellen analysiert werden. Hierdurch konnte das Risiko von Umsatz- und Ertragseinbußen sowie von Lieferengpässen aufgrund der prekären wirtschaftlichen Situation in Osteuropa minimiert werden. Währungsrisiken Zahlungswirksame Ergebnisbeeinflussungen durch Wechselkursveränderungen (sogenannte Transaktionsrisiken) treten im Wesentlichen im Bereich des internationalen Einkaufs, sowohl der Zentral- als auch der Landesgesellschaften, auf. Darüber hinaus wirken sich Zahlungen aus Miet- und Leasingverträgen in Euro und US-Dollar auf das Ergebnis der osteuropäischen Einheiten und somit auch auf das Konzernergebnis aus. Mit einer Mischform aus Transaktionsrisiken und – zunächst nicht zahlungswirksamen – Translationsrisiken, im Zusammenhang mit Intercompany-Finanzierungen, ist überwiegend die Konzernzentrale belastet. Weiterhin entstehen Effekte aus Dividenden- und Eigenkapitalzahlungen. Im Geschäftsfeld OBI werden die vorgenannten Risiken durch eine stringente, von der Geschäftsführung beschlossene Hedging-Policy teilweise auf Einzeltransaktionsebene begrenzt. Als derivative Finanzinstrumente kommen hier Devisentermingeschäfte und Devisenoptionen zum Einsatz. Die Einhaltung der Policy wird durch eine Funktionstrennung von Handel und Risikocontrolling sichergestellt. IT-Risiken Zu den branchenüblichen internen Risiken, die einer laufenden Beobachtung unterzogen werden, gehören insbesondere Risiken, die sich aus den hochsensiblen Informationsverarbeitungsprozessen eines Handelsunternehmens ergeben. Ökonomische und politische Risiken Für den Umgang mit ökonomischen und politischen Risiken stehen nicht alle Risikostrategien (Vermeiden, Vermindern, Verlagern, Akzeptieren) vollumfänglich zur Verfügung. So sind zum Beispiel Risiken aus der Veränderung ökonomischer Rahmenbedingungen nicht versicherbar, das heißt auf einen Versicherungsgeber verlagerbar. Der durch die Finanzkrise ausgelöste weltweite Abschwung ist in den osteuropäischen Ländern noch nicht überwunden. Hier zeigt sich nach wie vor keine nachhaltige Besserung der wirtschaftlichen Lage. Daher werden für die Planung entsprechend konservative Annahmen zu Grunde gelegt und sowohl Aufwendungen als auch Investitionen daran angepasst. Auf diese Weise konnte das geänderte Nachfrageverhalten der Konsumenten im In- und Ausland antizipiert werden. Personalrisiken Ein permanentes Risiko ist die Rekrutierung von geeigneten Mitarbeitern sowie die erfolgreiche Bindung bereits beschäftigter Mitarbeiter. OBI hat sich im Jahr 2010 verstärkt auf die Anforderungen eines „Employer of Choice“ ausgerichtet. Ein Ergebnis ist die Auszeichnung „Top-Arbeitgeber“. OBI wurde im Frühjahr 2011 zum vierten Mal in Folge für hervorragendes und modernes Personalmanagement durch das CRF Institut ausgezeichnet. KiK hat im Geschäftsjahr 2010 als Reaktion auf die Dumpinglohn-Debatte freiwillig die Mitarbeitergehälter erhöht und ist somit auf die potenzielle bundesweite Einführung eines Mindestlohns vorbereitet. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Auch im Geschäftsfeld TEDi war die Förderung der eigenen Mitarbeiter und Auszubildenden durch spezielle Programme ein Schwerpunkt im Geschäftsjahr 2010. Risiken E-Commerce Die Investitionen in Start-up-Unternehmen bergen das Risiko, dass sich das Geschäftsmodell am Markt nicht wie erwartet entwickelt. Daher werden die Kennzahlen sowie der Markt durch das Controlling des Geschäftsfeldes ständig analysiert, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen einzuleiten. Insgesamt ergibt die Beurteilung der gegenwärtigen Risikosituation, dass keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdenden Risiken bestehen und künftige bestandsgefährdende Risiken nicht erkennbar sind. 6 Ausblick und Chancen 6.1 Unternehmensgruppe Tengelmann Die Unternehmensgruppe setzt in Zukunft weiterhin auf organisches Wachstum in den Kerngeschäftsfeldern sowie fallweise Zukäufe im E-Commerce-Bereich. Insbesondere werden die Geschäftsfelder OBI und KiK ihre Expansion weiter vorantreiben. Ebenso wird weiter in das Filialnetz von Kaiser’s Tengelmann investiert, um die Positionierung als Qualitäts- und Frischesupermarkt voranzutreiben. Für das laufende Jahr 2011 wird von einer leichten Erholung der Wirtschaftslage ausgegangen; das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland soll gemäß IfW um + 2,8 Prozent steigen. Dennoch plant die Unternehmensgruppe weiterhin konservativ. Es wird eine stabile Umsatzentwicklung prognostiziert. Die Geschäftsführung geht auch in den beiden nächsten Jahren von positiven Ergebnissen aus. Hierbei werden die positiven Effekte überwiegend aus den bestehenden Geschäftsfeldern generiert werden. Weitere positive Effekte auf die Ertragslage sollen aus den Beteiligungen erzielt werden. 6.2 Geschäftsfelder (stationär) Kaiser’s Tengelmann Für das laufende Jahr 2011 wird derzeit von einer Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes von 2,8 Prozent ausgegangen. Damit sollte der Trend zum Mehrkonsum, wie bereits im Vorjahr, vor allem bei Qualitäts- und Frischeanbietern wie Kaiser’s Tengelmann anhalten. Dazu trägt insbesondere der aktuelle Trend hin zu einer gesunden und nachhaltigen Ernährung der Kunden bei. Gleichwohl muss trotz der positiven Gesamtprognosen für 2011, wie in den Vorjahren, von einem anhaltenden Verdrängungswettbewerb ausgegangen werden. Es besteht im Lebensmitteleinzelhandel auch zukünftig eine klare Tendenz in Richtung Discount und preisgünstigen Preiseinstiegsartikeln. Auch im Segment der Super- und Verbrauchermärkte bleibt diese Tendenz voraussichtlich erhalten. Hier sieht sich Kaiser’s Tengelmann mit seiner Preiseinstiegsmarke A & P gut aufgestellt. Die positiven Ansätze hin zu frischen und qualitativ hochwertigen Artikeln müssen unterstützend noch stärker als in der Vergangenheit hervorgehoben werden, um den 55 56 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Kunden längerfristig an Kaiser’s Tengelmann zu binden. Lebensmittelskandale, wie der jüngste Dioxinskandal, fügen der Gesamtbranche allerdings massiven Schaden zu, führen andererseits jedoch zu einem Umdenken der Kunden, dass qualitativ hochwertige Artikel nicht zum Discountpreis zu erwerben sind. Für die Qualitätssupermärkte Kaiser’s und Tengelmann zeigen sich somit nach wie vor Möglichkeiten zur Profilierung, um mit ausgereiften Konzepten zu überzeugen. Der abgeschlossene Zukunftssicherungsvertrag wird im laufenden Geschäftsjahr 2011 einen Teil der zwingend erforderlichen Mittel zur Modernisierung der Filialen von Kaiser’s Tengelmann bereitstellen. Aufgrund der damit verbundenen massiven Umbaumaßnahmen im Geschäftsjahr 2011, die das Filialnetz deutlich attraktiver gestalten werden, geht die Planung auch für das laufende Geschäftsjahr von einem Verlust aus. Nach Abschluss der Restrukturierungsmaßnahmen wird mit einem positiven Ergebnis gerechnet. KiK Das Geschäftsfeld KiK finanziert sich weiterhin eigenständig. Somit kann die Ausweitung des operativen Geschäftsbetriebes auch zukünftig aus Eigenmitteln erfolgen. Mit einem deutlich größeren Angebot preisaggressiver Ware in Verbindung mit erhöhtem Werbeaufwand erhofft sich KiK – gerade in der Zeit der allgemeinen Preissteigerung – Absatz-, Kunden- und Umsatzzuwachs auf vergleichbarer Fläche. Für Deutschland wird das Filialpotenzial weiterhin auf mindestens 3.000 Filialen geschätzt, welches aus eigener Kraft in den nächsten fünf Jahren erschlossen werden soll. Neben der reinen Expansion sieht KiK weiterhin Ertragssteigerungspotenzial in der Bereinigung des Filialbestandes. Jährlich sollen etwa 50 kleinere Filialen zu Gunsten größerer Flächenkonzepte ausgetauscht werden. Zudem wird die Expansion in weitere europäische Märkte angestrebt. KiK selbst soll als Marke weiter ausgebaut und positioniert werden. Ebenso sollen Markenartikel in das Sortiment aufgenommen und Eigenmarken weiterentwickelt werden, um das Image zu verbessern. Im März 2009 erwarb KiK die Strumpfmarke „Ergee“, die derzeit weiterhin erfolgreich gestärkt wird. Es wird davon ausgegangen, dass sich die gestarteten Aktivitäten im Bereich des Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagements positiv auf die Imagewerte des Unternehmens auswirken werden. Daher wird vom Geschäftsfeld KiK auch in den nächsten beiden Jahren mit positiven, stabilen Ergebnisbeiträgen für den Konzern gerechnet. OBI Auch 2011 ist die Zielsetzung für das Geschäftsfeld OBI, durch eine weitere Forcierung der Expansion in Deutschland und den Ländern mehr Märkte zu eröffnen als der Wettbewerb. Darüber hinaus soll der Ausbau des Eigenmarkenanteils bzw. die Ausweitung der Private Labels unter den Marken OBI/LUX weiter vorangetrieben werden. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen Weiterhin wird der Ausbau der Multichannelaktivitäten verstärkt. Ziel ist eine stärkere Verzahnung des Online-Geschäftsmodells mit Maßnahmen in stationären Märkten. Seit dem 22. November 2010 können OBI-Kunden in Deutschland auch online einkaufen. Der Online-Shop ist eingebunden in die bestehende www.obi.de-Seite. Angeboten werden zum Start ein bunter Querschnitt aus dem OBI-Sortiment sowie attraktive Zusatzsortimente mit insgesamt knapp 5.000 Artikeln. Neben dem OnlineKauf können die Angebote aus dem OBI-Online-Shop auch in allen teilnehmenden OBI-Märkten oder telefonisch bestellt werden. Von dieser Multichannelausrichtung werden somit auch die lokalen OBI-Standorte profitieren, die auf ein ergänzendes Sortiment inklusive bequemer Nachhause-Lieferung zum Kunden zurückgreifen können. Daher wird vom Geschäftsfeld OBI auch in den nächsten beiden Jahren mit positiven Ergebnisbeiträgen für den Konzern gerechnet. Plus Online Infolge des inzwischen weitgehend optimierten Internet-Auftritts liegt der Fokus nun wieder auf umsatzsteigernden Maßnahmen. Insbesondere das zehnjährige Shop-Jubiläum wird mit einer Reihe von gezielten Aktionen und Kampagnen zu einer gesteigerten Wahrnehmung im Netz führen und verspricht hier einen deutlichen Umsatzanstieg. Die bereits im Jahr 2010 eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung der Prozesse sollen im laufenden Geschäftsjahr fortgesetzt werden. Besonders im Bereich Marketing wird trotz der Jubiläumsaktivitäten mit einem signifikanten Einsparpotenzial gerechnet. Der deutliche Ausbau des Geschäftes steht in den nächsten Jahren im Vordergrund, weshalb positive Ergebnisbeiträge erst mittelfristig geplant sind. 6.3 Immobilien TREI Real Estate Für die kommenden Jahre ist ein umfangreiches Investitionsprogramm geplant, um den Immobilienbestand weiter zu erhöhen. Im Geschäftsjahr 2011 liegt der Schwerpunkt auf der Realisierung der geplanten und bereits gesicherten Fachmarktzentren sowie der Erschließung neuer Projekte. Dies bezieht sich vor allem auf die stabilen Wachstumsmärkte in Polen und Tschechien. Darüber hinaus ist im Rahmen der Projektentwicklung der Markteintritt in der Slowakei geplant. Mit dem Know-how eigener Projektentwickler und Handelsspezialisten sowie der Einbindung erfahrener internationaler Kooperationspartner werden standortgerechte Nutzungskonzepte für namhafte Mieter entwickelt und umgesetzt, um so Raum für einen erfolgreichen Handel zu schaffen. Aufgrund des Geschäftsmodells mit langfristigen Mietverträgen ist auch in den nächsten beiden Jahren mit positiven Ergebnisbeiträgen für den Konzern zu rechnen. 6.4 Servicegesellschaften In den Folgejahren wird mit einer stabilen Geschäftstätigkeit der Servicegesellschaften geplant. Die Ergebnisse und Entwicklungen der Tengelmann Energie GmbH werden aber noch von der Restrukturierung des Geschäftsmodells beeinflusst. Dies führt im Jahr 2011 zu einem genehmigten Sozialplan und zum Personalabbau. 57 58 Bilanz und Erläuterungen Konzernlagebericht Die Tengelmann Energie GmbH wird daher die folgenden Punkte umsetzen: Durchführung der beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen, Verstärkung des Vertriebs und Bestandskundensicherung, Motivation der Mitarbeiter durch Aufzeigen von Zukunftsperspektiven, permanente Verbesserung der internen Prozessabläufe und der Dienstleistungsqualität, Weiterentwicklung bestehender, komplementärer und neuer Dienstleistungen sowie weitere Unterstützung zur Marktetablierung der Tochtergesellschaft GrünHausEnergie. 6.5 Beteiligungen im stationären Einzelhandel Bei den Gesellschaften Netto und TEDi wird von einer stabilen Weiterentwicklung ausgegangen. Die Gesellschaft Woolworth befindet sich in den Folgejahren noch in der Umbauphase. Es wird aber von einer Stabilisierung und positiven Entwicklung ausgegangen. Die Gesellschaft A & P befindet sich noch im Prozess des Verfahrens gemäß „Chapter 11“, dessen Ausgang derzeit nicht abzusehen ist. Eine wirtschaftlich negative Auswirkung auf den Konzern wird aber aufgrund der Maßnahmen im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht mehr erwartet. 6.6 E-Commerce-Beteiligungen Auch in den kommenden Geschäftsjahren wird die Unternehmensgruppe in den Bereich E-Commerce investieren. Der Investitionsfokus liegt weiterhin auf E-Commerceund Social-Commerce-Konzepten, -Marktplätzen sowie Internet- und Web-EnablingTechnologien. 6.7 Nachhaltigkeit Die Unternehmensgruppe Tengelmann hat sich bereits in den vergangenen Jahren konsequent im Bereich Umwelt und gesellschaftliche Verantwortung engagiert. Im Geschäftsjahr 2010 wurde innerhalb der Unternehmensgruppe Tengelmann ein CSR-Round-Table gegründet, aus dem sich der Konzern-Nachhaltigkeitsrat entwickelt hat. Darin sind alle Unternehmensbereiche vertreten und beraten über eine nachhaltige Ausrichtung der Geschäftsprozesse. Die Gesellschaft KiK wird eine Vorreiterrolle übernehmen und den ersten Nachhaltigkeitsbericht der Unternehmensgruppe Tengelmann veröffentlichen. 7 Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Abschluss des Geschäftsjahres Im Geschäftsbereich OBI wurden im Januar 2011 insgesamt acht Grundstücke bzw. Marktimmobilien zu einem Verkaufspreis von 83,8 Mio. Euro an einen Investor veräußert. Die aktiven Marktimmobilien werden vom neuen Eigentümer angemietet. Im April 2011 hat die Gesellschaft OBI begonnen, ihre Passivseite zu restrukturieren. In diesem Zusammenhang wurde eine Finanzierungstranche über 100 Mio. Euro mit einer Laufzeit von fünf Jahren und einem Zinskupon von fünf Prozent arrangiert. Konzernlagebericht Bilanz und Erläuterungen 8 Dank an Mitarbeiter und Kunden Wir danken unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich auch im vergangenen Geschäftsjahr mit außergewöhnlichem Engagement für die Unternehmensgruppe eingesetzt haben. Nur mit ihrer Unterstützung konnte es gelingen, das Unternehmen erfolgreich durch ein schwieriges Jahr zu steuern. Unser besonderer Dank gilt auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kaiser’s Tengelmann GmbH, die trotz der Verlagerung des Standortes Viersen nach Mülheim fest zu ihrem Unternehmen stehen. Darüber hinaus danken wir unseren Kunden, die unseren Märkten auch in diesem Jahr ihr Vertrauen geschenkt haben, sowie allen Partnern, mit denen wir gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben. Mülheim an der Ruhr, den 8. Juni 2011 Karl-Erivan W. Haub Christian W. E. Haub Geschäftsführer Geschäftsführer 59 60 Bilanz und Erläuterungen Konzernbilanz Konzernbilanz zum 31. Dezember 2010 Aktiva 31.12.2010 31.12.2009 T€ T€ 258.962 265.811 1.048.078 1.200.427 726.654 757.973 2.033.694 2.224.211 6.838 7.347 A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände II. Sachanlagen III. Finanzanlagen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 3. Fertige Erzeugnisse und Waren 4. Geleistete Anzahlungen 837 1.033 1.080.535 1.054.173 4.308 48 1.092.518 1.062.601 54.086 59.076 5.881 1.490 38.708 64.217 437.236 375.314 II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände – davon mit einer Restlaufzeit (5.745) (36.450) (90.217) (73.458) 535.911 500.097 2.395 2.395 887.743 922.162 2.518.567 2.487.255 19.867 26.180 – davon Disagio (370) (815) D. Latente Steuern 128.839 143.034 4.700.967 4.880.680 von mehr als einem Jahr – davon gegen Gesellschafter III. Wertpapiere Anteile an verbundenen Unternehmen IV. Schecks, Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Bilanzsumme Konzernbilanz Bilanz und Erläuterungen Passiva 31.12.2010 31.12.2009 T€ T€ 45.000 45.000 1.071.946 962.411 A. Eigenkapital I. Kapitaleinlagen II. Gewinnrücklagen III. Eigenkapitaldifferenz aus Währungsumrechnung -20.094 -49.681 IV. Anteile anderer Gesellschafter 188.316 183.283 1.285.168 1.141.013 445.690 445.690 1.730.858 1.586.703 12.348 0 B. Gebundene Gesellschafterguthaben C. Unterschiedsbetrag aus der Kapitalkonsolidierung D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 2. Steuerrückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen 176.181 171.992 49.532 210.913 729.287 851.805 955.000 1.234.710 166.514 212.564 (16.334) (23.578) 3.986 2.909 E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 885.168 909.298 (885.051) (908.476) 4.608 15.785 – mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr 5. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 505.164 524.843 – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr (39.764) (39.443) 386.533 364.933 (257.144) (237.974) 6. Sonstige Verbindlichkeiten – davon mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr – davon aus Steuern (43.739) (60.742) – davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (11.263) (13.836) – davon gegenüber Gesellschaftern (58.790) (41.083) 1.951.973 2.030.332 49.036 27.065 1.752 1.870 4.700.967 4.880.680 F. Rechnungsabgrenzungsposten G. Passive latente Steuern Bilanzsumme 61 62 Bilanz und Erläuterungen Konzernanlagevermögen Konzernanlagevermögen Anschaffungs- und Entwicklung des Konzernanlagevermögens Vortrag zum 01.01.2010 Änderungen Konsolidierungskreis Währungskursdifferenzen Zugänge T€ T€ T€ T€ Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte 2. Geschäfts- oder Firmenwert 184.003 -2.060 327 8.041 523.308 45.376 29 10.140 1.939 -86 -1 529 709.250 43.230 355 18.710 1.083.479 -89.233 14.409 24.877 44.501 -13.488 -97 4.074 1.105.673 -83.019 4.944 79.033 37.692 -5.475 1.193 23.086 2.271.345 -191.215 20.449 131.070 3. Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände (einschließlich geleisteter Anzahlungen) II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 4.470 22 0 2.090 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 194.616 -2.686 724 20.123 3. Übrige Beteiligungen 589.212 0 0 41.109 4.854 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 6. Sonstige Ausleihungen 5.061 0 0 9.030 0 699 2.172 46.428 -5.460 274 7.286 848.817 -8.124 1.697 77.634 22.501 2 227.414 3.829.412 1 2 -156.109 1 Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ -71.336. Die darauf entfallenden Abschreibungen des Geschäftsjahres betragen insgesamt T€ 6.096. Konzernanlagevermögen Bilanz und Erläuterungen Herstellungskosten Umbuchungen Abgänge Stand am 31.12.2010 Abschreibungen des Geschäftsjahres Kumulierte Abschreibungen Buchwert am 31.12.2010 Buchwertam 31.12.2009 T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ 724 3.149 187.886 16.477 155.126 32.760 41.953 994 0 579.847 49.445 354.610 225.237 222.053 -1.334 81 966 19 1 965 1.805 384 3.230 768.699 65.941 509.737 258.962 265.811 20.962 30.904 1.023.590 44.992 289.808 733.782 822.777 -109 1.089 33.792 3.184 19.495 14.297 23.574 2.343 95.332 1.013.642 88.044 738.455 275.187 316.420 -29.889 1.795 24.812 0 0 24.812 37.656 -6.693 129.120 2.095.836 136.220 1.047.758 1.048.078 1.200.427 7.255 576 13.261 1.933 5.195 8.066 835 -2.241 173.251 37.285 1.097 5.247 32.038 113.281 2.104 0 632.425 0 0 632.425 589.212 -2.104 750 7.061 500 5.561 1.500 0 1 1.887 10.015 0 0 10.015 9.030 -907 5.002 42.619 0 9 42.610 45.615 4.108 181.466 742.666 3.530 16.012 726.654 757.973 -2.201 313.816 3.607.201 205.691 1.573.507 2.033.694 2.224.211 63 64 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Auszüge aus dem Konzernanhang für das Geschäftsjahr 2010 Allgemeine Grundsätze Die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, ist als Personenhandelsgesellschaft nach den Vorschriften des PublG verpflichtet, einen Konzernabschluss sowie einen Konzernlagebericht aufzustellen und offenzulegen. Der Konzernabschluss der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, ist nach den für Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des HGB aufgestellt. Auf die Inanspruchnahme der Erleichterung gemäß § 13 Abs. 3 Satz 1 und 2 PublG wird verzichtet, so dass der Konzernabschluss befreiende Wirkung gemäß § 291 HGB hat. Die Gliederung der Bilanz erfolgte grundsätzlich gemäß § 266 Abs. 2 HGB. Für die Gliederung der Gewinn-und-Verlust-Rechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB angewandt. Zur Erhöhung der Klarheit der Darstellung werden in der Konzernbilanz und KonzernGewinn-und-Verlust-Rechnung Posten zusammengefasst und im Konzernanhang gemäß § 265 Abs. 7 Nr. 2 HGB gesondert ausgewiesen. Die Abschlüsse der einbezogenen Tochterunternehmen wurden nach den durch die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, vorgegebenen Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden erstellt. Die durch das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz geänderten Bilanzierungs- und Bewertungsvorschriften des HGB werden gemäß Art. 66 Abs. 3 Satz 1 EGHGB erstmalig im Geschäftsjahr 2010 angewandt. Die Anpassung der Wertansätze erfolgt unter Beachtung der Übergangsvorschriften zum 1. Januar 2010. Umstellungswahlrechte, die die Beibehaltung oder Fortführung von Vorjahreswerten betreffen, können nur im Rahmen der Umstellung ausgeübt werden. Ebenfalls nur im Rahmen der Umstellung können – soweit gesetzlich zulässig – Beträge aus der Anpassung von Vorjahreswerten ergebnisneutral durch Einstellungen in die bzw. Verrechnungen mit den Gewinnrücklagen erfasst werden. Die übrigen Aufwendungen und Erträge aus der Anpassung der Wertansätze sind erfolgswirksam zu erfassen und im außerordentlichen Ergebnis auszuweisen. Vorjahresvergleichszahlen wurden gemäß Art. 67 Abs. 8 Satz 2 EGHGB nicht an die geänderten Ansatz- und Bewertungsmethoden angepasst. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Der Konzernabschluss wird auf den Stichtag des Jahresabschlusses des Mutterunternehmens aufgestellt. Bei den meisten einbezogenen Tochterunternehmen entspricht das Geschäftsjahr dem Konzerngeschäftsjahr. Soweit Geschäftsjahre einbezogener Unternehmen mehr als drei Monate vor dem Konzernabschluss-Stichtag enden, werden zum Zweck der Konsolidierung Zwischenabschlüsse erstellt. Konsolidierungskreis In den Konzernabschluss wurden neben der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG alle wesentlichen Tochterunternehmen einbezogen, auf die die Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG unmittelbar oder mittelbar einen beherrschenden Einfluss ausüben kann. Der Kreis vollkonsolidierter Unternehmen umfasst 115 (i. Vj. 107) inländische und 60 (i. Vj. 76) ausländische Gesellschaften. Im Berichtsjahr wurden 21 (i. Vj. drei) Tochterunternehmen erstmalig in den Konzernabschluss einbezogen, 29 (i. Vj. zwölf) Unternehmen sind aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden bzw. auf einbezogene Unternehmen verschmolzen oder angewachsen. Gegenüber dem Vorjahr haben sich folgende wesentliche Änderungen im Konsolidierungskreis ergeben: Infolge des Inkrafttretens des BilMoG zum 1. Januar 2010 wurden im Teilkonzern der KiK Textilien- und Non-Food GmbH, Bönen („KiK“), eine und im Teilkonzern der Olympics Baumarkt Holding GmbH, Wermelskirchen („OBH“) neun Zweckgesellschaften erstmals in den Konzernabschluss einbezogen, da dem Konzern bei wirtschaftlicher Betrachtung die Mehrheit der Chancen und Risiken dieser Unternehmen zusteht. Der Teilkonzern OBH bezog im Geschäftsjahr 2010 eine zum 1. August 2010 erworbene österreichische Gesellschaft mit neun Franchisepartnermärkten sowie infolge des Erwerbs weiterer Anteile ein bisher at equity einbezogenes Unternehmen mit fünf Märkten und dessen Tochterunternehmen mit zwei Märkten erstmalig in den Konsolidierungskreis ein. In den Ländern Rumänien und Bulgarien wurden die im Lebensmitteleinzelhandel tätigen Einheiten Plus-Bulgaria Targovia KD, Sofia /Bulgarien, und PLUDI Market S.R.L., Aricestii Rahtivani / Rumänien, sowie die Immobiliengesellschaften Tengelmann Real Estate International Bulgaria KD, Sofia / Bulgarien, und Tengelmann Real Estate International Romania Societate in Commandita, Aricestii Rathivani/Rumänien, veräußert und auf den Veräußerungszeitpunkt 31. Oktober 2010 entkonsolidiert. Zum 30. Juni 2010 wurde zudem die österreichische Lebensmittelkette Zielpunkt Warenhandel GmbH & Co. KG, Wien/ Österreich, verkauft und ist folglich zu diesem Zeitpunkt aus dem Konsolidierungskreis ausgeschieden. Die Ergebnisse der erst- und entkonsolidierten Unternehmen sind entsprechend anteilig in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung des Konzerns eingegangen. Wesentliche Auswirkungen, die die Vergleichbarkeit der Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung mit dem Vorjahr einschränken, haben sich nicht ergeben. 65 66 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Die Auswirkungen der Veränderungen im Konsolidierungskreis beeinträchtigen jedoch bedingt die Vergleichbarkeit der immateriellen Vermögensgegenstände, des Sachanlagevermögens, des passiven Unterschiedsbetrages sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen mit dem Vorjahr. Um die Vergleichbarkeit herzustellen, werden die Auswirkungen unter den Erläuterungen zu den entsprechenden Bilanzposten in diesem Anhang dargestellt. Aufgrund ihrer insgesamt untergeordneten Bedeutung für die Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns wurde bei sieben (i. Vj. sieben) inländischen und sechs (i. Vj. neun) ausländischen Gesellschaften gemäß § 296 Abs. 2 HGB auf eine Einbeziehung verzichtet. Acht (i. Vj. vier) Gesellschaften wurden aufgrund der Weiterveräußerungs- bzw. Liquidationsabsicht gemäß § 296 Abs. 1 Nr. 3 HGB nicht konsolidiert. Im Berichtsjahr wurde, wie im Vorjahr, eine ausländische Gesellschaft, an der ein Kapitalanteil von 49 Prozent besteht, wegen der gemeinsamen Führung mit einem nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen quotal konsolidiert. 28 (i. Vj. 27) inländische und fünf (i. Vj. sieben) ausländische assoziierte Unternehmen, an denen die Unternehmensgruppe Tengelmann im Regelfall zwischen 20 Prozent und 50 Prozent der Anteile hält, sind nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen. Für drei (i. Vj. drei) inländische Beteiligungen wurde wegen untergeordneter Bedeutung gemäß § 311 Abs. 2 HGB auf eine Equity-Bewertung verzichtet. Des Weiteren hält der Konzern die folgenden Beteiligungen mit einem Anteilsbesitz größer 20 Prozent: Name, Sitz Anteil am Kapital Eigenkapital Ergebnis des letzten GJ % T€ T€ 94,0 351 138 94,0 51 -137 82,5 -2.252 -91 49,9 -1.758 16 94,0 25 2 -37 FISTULA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Wermelskirchen KG, Düsseldorf (Stimmrechte 15,0) Padlata GmbH & Co. KG, Pöcking (Stimmrechte 10,0) ROSEA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Offenburg KG, Düsseldorf (Stimmrechte 8,0) TALPA Grundstücks-Vermietungsgesellschaft mbH & Co. Objekt Bensheim KG, Düsseldorf (Stimmrechte 10,0) Wines GmbH & Co. KG, Pöcking (Stimmrechte 47,0) 1 Abschluss 31. Dezember 2009. Bei der Padlata GmbH & Co. KG, Pöcking, handelt es sich um den Kapitalanteil der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T€ 835 aus. 2 Bei der Wines GmbH & Co. KG, Pöcking, handelt es sich um die feste Kapitaleinlage der Kommanditisten. Insgesamt weist die Gesellschaft nicht durch Vermögenseinlagen gedeckte Verlustanteile in Höhe von T€ 1.130 aus. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Konsolidierungsgrundsätze Die Kapitalkonsolidierung erfolgt für im Geschäftsjahr 2010 erstmalig konsolidierte Gesellschaften gemäß den durch das BilMoG geänderten Vorschriften des § 301 Abs. 1 und 2 HGB nach der Neubewertungsmethode zum Zeitpunkt, zu dem das Unternehmen erstmals Tochterunternehmen geworden ist. Der Wertansatz der dem Mutterunternehmen mittel- und unmittelbar gehörenden Anteile wird hierbei mit dem auf diese Anteile entfallenden Betrag des Eigenkapitals des Tochterunternehmens, wie es sich aus der zum maßgeblichen Zeitpunkt aufgestellten Neubewertungsbilanz ergibt, verrechnet. Die Kapitalkonsolidierung der voll- und quotenkonsolidierten Unternehmen, die bereits vor erstmaliger Anwendung der Vorschriften des BilMoG in den Konzern einbezogen wurden, erfolgte unter Beachtung der bis zum 31. Dezember 2009 angewandten Buchwertmethode durch Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem anteiligen zum Buchwert angesetzten konsolidierungspflichtigen Eigenkapital zum Erwerbszeitpunkt oder zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung in den Konzernabschluss. Die sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden Unterschiedsbeträge werden – soweit möglich – den entsprechenden Vermögensgegenständen und Schulden zugeordnet. Ein danach verbleibender aktiver Unterschiedsbetrag wird als Geschäfts- oder Firmenwert ausgewiesen und planmäßig abgeschrieben. Ein sich ergebender passiver Unterschiedsbetrag wird aufgrund der Änderungen des BilMoG seit dem Geschäftsjahr 2010 grundsätzlich in einem gesonderten Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen und entsprechend der Vorschriften des § 309 Abs. 2 HGB fortgeschrieben. In Vorjahren entstandene passive Unterschiedsbeträge wurden, sofern sie nicht auf Gewinnthesaurierung zwischen dem Zeitpunkt des Erwerbs und der Erstkonsolidierung zurückzuführen sind, in den gesonderten Posten umgegliedert. Bei der erstmaligen Einbeziehung nach der Equity-Methode wird die Buchwertmethode angewandt, wobei ein verbleibender Unterschiedsbetrag zusammen mit der Beteiligung ausgewiesen wird. Die Ermittlung des Unterschiedsbetrages erfolgt zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung des Unternehmens als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss. Der Anteil am Jahresergebnis dieser Unternehmen einschließlich der Abschreibungen des Geschäfts- oder Firmenwerts wird im Beteiligungsergebnis des Konzerns gezeigt. Eine Zwischenergebniseliminierung ist gemäß § 312 Abs. 5 Satz 3 HGB i. V. m. § 304 Abs. 2 HGB nicht erfolgt. Zwischenergebnisse, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den konsolidierten Unternehmen werden eliminiert. Das Wahlrecht zur Konsolidierung von Drittschuldverhältnissen wird teilweise in Anspruch genommen. Auf ergebniswirksame Konsolidierungen werden Steuerabgrenzungen vorgenommen. Währungsumrechnung Die Vermögens- und Schuldposten der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, die ihre Abschlüsse in ausländischer Währung aufstellen, werden mit dem Devisenkassamittelkurs am Bilanzstichtag angesetzt. Die Posten des Eigenkapitals werden seit Inkrafttreten des BilMoG zum historischen Kurs umgerechnet, der für Gesellschaften, die bereits vor Einführung des BilMoG in den Konzernabschluss einbezogen wurden, auf den 31. Dezember 2009 festgesetzt wurde. 67 68 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Die Posten der Gewinn-und-Verlust-Rechnung einschließlich des Jahresergebnisses werden zum Durchschnittskurs des Geschäftsjahres in Euro umgerechnet. Die sich ergebenden Währungsumrechnungsdifferenzen werden erfolgsneutral in einen gesonderten Posten innerhalb des Eigenkapitals eingestellt. Eine Auflösung des Postens erfolgt ergebniswirksam bei teilweisem oder vollständigem Ausscheiden des Tochterunternehmens aus dem Konsolidierungskreis. Vor Inkrafttreten des BilMoG wurden Umrechnungsdifferenzen zum Vorjahr, bezogen auf das konsolidierte Eigenkapital zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung, erfolgsneutral in die Gewinnrücklagen eingestellt. Der Betrag zum 31. Dezember 2009 wurde zur besseren Vergleichbarkeit in den neuen Posten umgegliedert. Das Vorjahr wurde entsprechend angepasst. Die Umrechnung der Aufwendungen und Erträge der jeweiligen Gewinn-und-Verlust-Rechnungen erfolgt zum Geschäftsjahresdurchschnittskurs, während das Jahresergebnis und die Abschreibungen, mit Ausnahme im Teilkonzern OBH, mit dem Mittelkurs am Bilanzstichtag umgerechnet wurden. Die hieraus resultierenden Umrechnungsdifferenzen wurden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sowie Änderungen in den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die Abschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden grundsätzlich nach den Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG einbezogen. Soweit abweichende Wertansätze aus dem Jahresabschluss der Tochtergesellschaft übernommen wurden, sind diese für die Vermittlung eines den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns von untergeordneter Bedeutung. Entgeltlich erworbene immaterielle Vermögensgegenstände – einschließlich der Geschäfts- oder Firmenwerte – sowie das Sachanlagevermögen werden zu Anschaffungskosten aktiviert und linear über die voraussichtliche Nutzungsdauer abgeschrieben. Soweit der nach den vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Anlagegüter über dem Wert liegt, der ihnen am Abschluss-Stichtag beizulegen ist, wird dem durch außerplanmäßige Abschreibungen Rechnung getragen. Für Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung sowie aus den Einzelabschlüssen, die in Geschäftsjahren entstanden sind, die vor dem 31. Dezember 2009 endeten, wurde das Beibehaltungswahlrecht des Art. 66 Abs. 3 Satz 2 EGHGB ausgeübt und auf eine Anpassung des Abschreibungsplans an die vorgesehene Abschreibung über die individuelle Nutzungsdauer verzichtet. Die voraussichtliche Nutzungsdauer der Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung im Teilkonzern OBH beträgt aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI-Marktauftrittes acht Jahre. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung der anderen Gesellschaften werden über 15 Jahre entsprechend der durchschnittlichen Laufzeit der Filialmietverträge abgeschrieben. Geschäfts- oder Firmenwerte aus den Einzelabschlüssen resultieren sämtlich aus dem Teilkonzern OBH und werden über einen Zeitraum von 15 Jahren (Inland) bzw. zehn Jahren (Ausland) linear abgeschrieben. Die Abschreibungsdauer für aus Vorjahren stammende Geschäfts- und Firmenwerte im Inland ist auf die durchschnitt- Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen liche Laufzeit der Mietverträge der Marktgesellschaften zurückzuführen. Für die ausländischen Gesellschaften stützt sich die Abschreibungsdauer auf einen Durchschnittswert aus landesspezifischen Marktzyklen unter Berücksichtigung der Mietvertragslaufzeiten. Die Bewertung der Anteile an nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen, der übrigen Beteiligungen sowie der Wertpapiere erfolgt zu Anschaffungskosten des Konzerns oder zu niedrigeren beizulegenden Werten. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind zu fortgeschriebenen Anschaffungskosten, erhöht oder vermindert um die anteiligen noch nicht vereinnahmten Ergebnisse der Gesellschaft und vermindert um planmäßige Abschreibungen des aktiven Unterschiedsbetrags, bewertet. Die Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung im Teilkonzern OBH werden aufgrund des durchschnittlichen Innovationszyklus des OBI-Marktauftrittes über acht Jahre planmäßig linear abgeschrieben. Sämtliche übrigen Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Equity-Bewertung werden planmäßig über die voraussichtliche Nutzungsdauer von fünf Jahren linear abgeschrieben. Ausleihungen sind zum Nennwert bilanziert. Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten bzw. niedrigeren Tagesoder Marktpreisen angesetzt. Lagerhaltungs- und Marktrisiken werden durch Wertabschläge berücksichtigt. Der Ansatz der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände erfolgt zu Nennwerten. Erkennbaren Einzelrisiken und dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch angemessene Wertberichtigungen Rechnung getragen. Wertpapiere des Umlaufvermögens werden mit den Anschaffungskosten oder dem niedrigeren beizulegenden Wert am Bilanzstichtag angesetzt. Latente Steuern werden für sämtliche zukünftig abzugsfähigen bzw. zukünftig zu versteuernden temporären Unterschiede zwischen den handelsrechtlichen und steuerlichen Wertansätzen von Vermögensgegenständen, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten ermittelt. Diese können zum einen aus unterschiedlichen Wertansätzen zwischen Handels- und Steuerbilanz, aus Anpassungen von Bilanzansätzen an konzerneinheitliche Bilanzierung und Bewertung sowie aus Konsolidierungsmaßnahmen entstehen. Zusätzlich zu diesen Bilanzierungs- und Bewertungsunterschieden werden steuerliche Verlustvorträge berücksichtigt. Bei den Verlustvorträgen wird darauf abgestellt, ob eine Nutzung innerhalb der auf das Berichtsjahr folgenden fünf Geschäftsjahre zu erwarten ist. Die entsprechende Beurteilung erfolgt auf der Basis einer Planungsrechnung, die sich aus historischen Erfahrungswerten, wirtschaftlicher Entwicklung der Gesellschaft sowie des Umfeldes und sonstigen bekannten Trends zusammensetzt. Bei neuen Erkenntnissen wird die Planung entsprechend angepasst. Sofern aktive latente Steuern in Folgejahren voraussichtlich nicht realisiert werden können, erfolgt eine Wertberichtigung. Bei der Ermittlung der latenten Steuern wird von den nach derzeitiger Rechtslage geltenden Steuersätzen zum Zeitpunkt der voraussichtlichen Realisierung ausgegangen. Aktive und passive latente Steuern werden saldiert ausgewiesen, sofern sie gegenüber derselben Steuerbehörde bestehen. Die Auswirkungen von Steuersatzänderungen werden im Jahr der Gesetzesänderung ergebniswirksam berücksichtigt. 69 70 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Aufgrund der Änderungen des BilMoG werden seit dem Geschäftsjahr 2010 passive Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung erstmalig in einem gesonderten Posten unterhalb des Eigenkapitals ausgewiesen. Zum 1. Januar 2010 wurden T€ 2.684 aus dem Eigenkapital umgegliedert. Die Pensionsrückstellungen wurden bis zum 31. Dezember 2009 in Höhe des Teilwerts gemäß § 6 a EStG und unter Anwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck gebildet. Der Rechnungszinsfuß betrug 4,5 Prozent bzw. im Teilkonzern OBH 6 Prozent. Ab dem 1. Januar 2010 werden die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen versicherungsmathematisch unter Zugrundelegung biometrischer Wahrscheinlichkeiten (Richttafeln Heubeck 2005 G) nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren („Projected-Unit-Credit-Methode“) ermittelt. Zukünftige erwartete Entgelt- und Rentensteigerungen werden bei der Ermittlung der Verpflichtungen berücksichtigt. Dabei wird derzeit von jährlichen Anpassungen von 2 Prozent ausgegangen. Der Rechnungszins für die Abzinsung der Pensionsverpflichtungen beträgt unter Anwendung der Pauschalregelung gemäß § 253 Abs. 2 Satz 2 HGB zum 30. November 2010 5,15 Prozent bzw. zum 31. Dezember 2010 5,16 Prozent. Es handelt sich um den von der Deutschen Bundesbank ermittelten und veröffentlichten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre für eine angenommene Restlaufzeit von 15 Jahren. Der Rechnungszinsfuß für die steuerliche Ermittlung der Pensionsrückstellung beträgt weiterhin 6 Prozent. Aufgrund der geänderten Bewertung der laufenden Pensionen oder Anwartschaften auf Pensionen ist zum 1. Januar 2010 insgesamt eine Zuführung zu den Pensionsrückstellungen erforderlich. Entsprechend dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1 EGHGB wurde der Betrag sofort in voller Höhe zugeführt. Die Zuführung umfasste insgesamt einen Betrag in Höhe von T€ 5.879. Zuführungen zu den Pensions- und sonstigen längerfristigen Personalrückstellungen wurden im Geschäftsjahr 2010, soweit sie aus der Aufzinsung der Rückstellungen resultieren, erstmals im Zinsergebnis erfasst. Im Vorjahr erfolgte der Ausweis unter den Personalaufwendungen. Infolge des Inkrafttretens des BilMoG sind Vermögensgegenstände, die gemäß § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB nur der Erfüllung der Schulden aus Altersvorsorgeverpflichtungen dienen und dem Zugriff aller Gläubiger entzogen sind, in Höhe ihres beizulegenden Zeitwerts mit den Pensionsverpflichtungen zu verrechnen. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen in Höhe von T€ 177.076 wurden mit dem beizulegenden Zeitwert von Aktivwerten in Höhe von T€ 895 verrechnet. Die Aktivwerte entsprechen den Zeitwerten. Zinsaufwendungen in Höhe von T€ 59 wurden mit Zinserträgen in Höhe von T€ 50 verrechnet. Die Steuerrückstellungen und sonstigen Rückstellungen werden in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendigen Erfüllungsbetrags angesetzt und berücksichtigen alle bis zur Bilanzaufstellung erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden mit dem ihrer Restlaufzeit entsprechenden durchschnittlichen Marktzins der vergangenen sieben Geschäftsjahre abgezinst. Konzernanhang Bilanz und Erläuterungen Aufgrund der geänderten Bewertung der Rückstellungen zum 1. Januar 2010 ist eine Auflösung der sonstigen Rückstellungen unter anderem für Mietrisiken und Rückbau in Höhe von insgesamt T€ 40.650 erforderlich. Der Konzern hat entschieden, den Betrag gemäß Art. 67 Abs. 1 Satz 2 EGHGB beizubehalten, da der aufzulösende Betrag nach derzeitigen Erkenntnissen bis spätestens zum 31. Dezember 2024 wieder zugeführt werden müsste. Der Betrag der Überdeckung beträgt zum 31. Dezember 2010 T€ 33.807. In den sonstigen Rückstellungen enthaltene Rückstellungen für Lohnfortzahlung im Todesfall war aufgrund der Änderungen des BilMoG eine Zuführung zu den Rückstellungen in Höhe von T€ 665 erforderlich. Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag passiviert. Haftungsverhältnisse 31.12.2010 31.12.2009 T€ T€ Garantien und Bürgschaften 15.324 9.069 Bestellung von Sicherheiten 148.827 145.009 Patronatserklärungen 3.061 2.512 167.212 156.590 Die Bestellung von Sicherheiten resultieren im Wesentlichen (T€ 140.327; i. Vj. T€ 137.612) aus der Übernahme des Delkredererisikos gegenüber Lieferanten im Teilkonzern OBH. Dies betrifft Lieferantenverbindlichkeiten von Franchisepartnern in Deutschland, Österreich und Bosnien. Die TREI Austria GmbH, Wien/Österreich, hat in Höhe von T€ 2.461 Patronatserklärungen zu Gunsten der im Berichtsjahr endkonsolidierten Zielpunkt KG abgegeben. Die Patronatserklärung beinhaltet die Verpflichtung, die Zielpunkt Warenhandel GmbH & Co. KG, Wien/Österreich, so auszustatten, dass sie allen finanziellen und wirtschaftlichen Verpflichtungen ihren Gläubigern gegenüber nachkommen kann. Im Februar bzw. März 2011 wurden die Patronatserklärungen zurückerhalten bzw. wurden von den Begünstigten entsprechende Verzichtserklärungen abgegeben. Von einer Inanspruchnahme aus den bestehenden Haftungsverhältnissen ist zum Zeitpunkt der Aufstellung des Konzernabschlusses nicht auszugehen. 71 72 Bilanz und Erläuterungen Konzernanhang Sonstige finanzielle Verpflichtungen 31.12.2010 31.12.2009 davon fällig Mietverträge Leasingverträge Wartungsverträge in in einem bis nach insgesamt einem Jahr fünf Jahren fünf Jahren T€ T€ T€ T€ T€ 4.185.774 567.023 1.799.623 1.819.128 3.978.622 339.066 38.011 131.871 169.184 640.468 46.931 27.334 16.848 2.749 34.717 24.877 24.877 0 0 53.881 32.000 12.000 20.000 0 44.000 187 181 6 0 0 4.628.835 669.426 1.968.348 1.991.061 4.751.688 insgesamt Bestellobligo für Investitionen in das Anlagevermögen Verpflichtung aus Abnahmeverträgen Sonstige Die OBI Group Holding GmbH, Wermelskirchen, hat nicht eingeforderte Einzahlungsverpflichtungen von T€ 4.623 (i. Vj. T€ 3.622) auf Kommanditbeteiligungen. Bestätigungsvermerk Bilanz und Erläuterungen Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers Wir haben den von der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG, Mülheim an der Ruhr, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn-und-VerlustRechnung, Anhang, Kapitalflussrechnung und Eigenkapitalspiegel – und den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2010 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Konzernlagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanzund Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzung der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Köln, den 30. Mai 2011 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Nonnenmacher Schumacher Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer 73 Danksagung und Fotonachweis Die Unternehmensgruppe Tengelmann bedankt sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in diesem Geschäftsbericht im wahrsten Sinne des Wortes Gesicht gezeigt und beim Fotoshooting engagiert mitgemacht haben: Kaiser’s Tengelmann • Herr Nazim Civ • Herr Younes El-Habsaoui • Herr Pawan Lund • Frau Daniela Nonnenmacher • Frau Birgit Storch KiK • Frau Rufaldiye Busatovic • Frau Lydia Hermes • Frau Ingrid Heselmann • Frau Petra Katzenberger, ebenfalls auf dem Foto: Daniel Seidl, Geschäftsführer der Deutsch-Bengalischen Handelskammer • Frau Marta Lasok • Herr Hüseyin Ugur • Fijola Avdin, Tochter einer Mitarbeiterin OBI • Herr Victor Altergott • Herr Armando Calabrese • Herr Marc Giegel • Herr Dragoslav Joksimovic • Herr Gerd Koord • Herr Alexander Krist Tengelmann E-Commerce • Frau Ivanka Herceg • Frau Ayse Karabas TREI Real Estate • Herr Björn Fraeb • Frau Rebecca Giesen • Frau Sabrina König TEDi • Frau Teresa Cadilo • Herr Deniz Dogru Woolworth • Frau Susanne Komnenovic TEG • Frau Daniela Striefeler • Herr Dietmar Voss TAG / TASCO: • Frau Andrea Lenz Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2010 (1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010) Umsatz in Mrd. € Deutschland 7,54 Europa 3,80 Summe 11,34 in Mrd. € ∆ in % z. VJ Deutschland 1 7,36 3,7 3,7 Europa 1 3,16 9,9 5,2 Summe 10,52 5,5 4,1 Umsatz auf bereinigter Basis ∆ in % z. VJ währungsbereinigt ∆ in % z. VJ Mitarbeiter Deutschland 1 59.146 6,3 Europa 1 21.136 9,4 Summe 80.282 7,1 ∆ in % z. VJ Filialen Deutschland 1 1 3.388 2,4 Europa 1 729 11,0 Summe 4.117 3,8 ereinigt um „Nicht weitergeführte Landesgesellschaften und Vertriebsregionen“ b in Deutschland: Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar von Kaiser‘s Tengelmann in Europa: Plus Österreich, Rumänien, Bulgarien Allgemeine Hinweise Der Konzernumsatz beinhaltet die Umsätze der Produktionsbetriebe, bereinigt um die Innenumsätze. Aufgrund von Rundungseffekten können Additionsdifferenzen auftreten. Angaben zu Mitarbeitern und Filialen sind bezogen auf den Stichtag zum jeweiligen Geschäftsjahr. Bei Auslandsgesellschaften wurden die durchschnittlichen Wechselkurse der jeweiligen Berichtszeiträume zugrunde gelegt. Zahlen & Fakten Geschäftsjahr 2010 (1. Januar 2010 – 31. Dezember 2010) Kaiser’s Tengelmann Verkaufsfläche Filialen * Mitarbeiter ∆ in % z. VJ Ist in m2 Gesamt* Umsatz 440.395 531 ∆ in % z. VJ in Mio. € ∆ in % z. VJ -2,0 2.167,1 0,1 Ist währungsbereinigt 0,1 ∆ in % z. VJ 17.975 3,0 ohne abgegebene Vertriebsregion Rhein-Main-Neckar KiK Verkaufsfläche Filialen Mitarbeiter Umsatz ∆ in % z. VJ Ist in m2 ∆ in % z. VJ in Mio. € 2.517 3,3 1.346,7 122.902 250 0,4 26.860 42 68,0 Slowenien 25.272 41 Tschechien 68.642 Ungarn 32.977 Gesamt 1.573.815 Deutschland 1.297.162 Österreich Slowakei OBI ∆ in % z. VJ Ist währungsbereinigt ∆ in % z. VJ 0,5 0,5 16.980 191,4 -0,5 -0,5 1.393 -0,9 22,2 101,8 101,8 273 20,3 32,3 31,8 12,8 12,8 223 12,6 120 27,7 54,2 28,7 23,2 777 10,2 55 7,8 17,9 3,5 1,7 363 -0,5 3.025 4,8 1.664,2 2,1 1,9 20.009 10,4 Verkaufsfläche Filialen 11,5 Mitarbeiter Umsatz ∆ in % z. VJ ∆ in % z. VJ Ist in m2 in Mio. € ∆ in % z. VJ Ist währungsbereinigt ∆ in % z. VJ Deutschland 2.605.170 340 3,0 3.548,4 6,8 6,8 22.521 5,6 Bosnien-Herzegowina 15.782 3 0,0 18,5 0,0 0,0 215 0,5 Italien 209.585 49 4,3 451,2 12,7 12,7 2.014 5,2 Kroatien 19.109 3 0,0 14,4 22,0 21,0 0,0 Österreich 183.326 32 0,0 335,4 0,8 0,8 1.781 1,1 Polen 255.652 34 6,3 487,3 4,1 -3,7 3.744 2,3 Rumänien 55.264 7 75,0 46,9 31,7 30,3 631 45,7 Russland 215.262 18 20,0 691,9 31,8 20,3 3.673 34,0 Schweiz 75.594 10 0,0 182,4 7,7 -1,6 625 1,5 Slowenien 46.958 7 16,7 67,3 8,7 8,7 418 6,1 Tschechien 207.966 30 3,4 344,1 -1,9 -6,0 2.547 4,5 Ukraine 34.113 3 0,0 32,4 34,4 25,6 411 5,9 Ungarn 155.963 25 8,7 164,6 -7,6 -9,1 1.766 9,6 Gesamt 4.079.744 561 4,5 6.348,8 8,3 6,0 40.519 7,6 Sonstige Verkaufsfläche Filialen 173 Umsatz Mitarbeiter ∆ in % z. VJ Gesamt in m2 Ist ∆ in % z. VJ – – – – – – in Mio. € 721,5 ∆ in % z. VJ währungsbereinigt 5,9 5,9 -40,2 -40,4 Ist 1.779 ∆ in % z. VJ 1,9 Nicht weitergeführte Landesgesellschaften und Vertriebsregionen 816,6 – – IMPRESSUM Unternehmensgruppe Tengelmann Public Relations Wissollstraße 5– 43 45478 Mülheim an der Ruhr Telefon: +49 208 5806-7601 Telefax: +49 208 5806-7605 E-Mail: public-relations@uz.tengelmann.de Internet: www.tengelmann.de Verantwortlich für den Inhalt: Sieglinde Schuchardt Der Umwelt zuliebe wurde diese Publikation auf dem umweltfreundlichen Papier „Galaxi Keramik FSC“ in einem zertifizierten Druckhaus gefertigt.