EasyLinux Community Edition 03/2014
Transcription
EasyLinux Community Edition 03/2014
easy LINUX! Community-Edition Titel: Videos und Musik DVD: Kubuntu 14.04, Mint 17 easy LINUX! Frei kopieren und beliebig weiter verteilen ! einfach – klar – benutzerfreundlich Kubuntu 14.04 Linux Mint 17 KDE 4.13 (64-Bit-Version) – klassischer Desktop: Mate (ähnlich Gnome 2) – 64-Bit-Version – basiert auf Ubuntu 14.04 – verbesserte Tools für Update und Paketverwaltung – KDE-Version von Ubuntu – LibreOffice 4.2.3 – Linux-Kernel 3.13 – Firefox 28 (nach Update: 29) – LTS-Version mit fünf Jahren Long Term Support Installationsanleitung: S. 29 Ausführlicher Test: S. 110 Service Kit 03/2014 Updates für (K)Ubuntu 14.04 und OpenSuse 13.1 (je 64 Bit) Videos und Musik Aufnahmen schneiden Audiodateien schneiden und für Podcasts vorbereiten S. 41 S. 50 Metadaten für MP3 und Ogg Vorbis S. 114 Software im Test Kubuntu 14.04 mit Long Term Support Spiel: Baphomets Fluch, Teil 5 S. 107 Praxis-Workshops S. 110 LaTeX: Profi-Textsatz Grundlagen und erste Schritte mit dem Textsatzprogramm LaTeX S. 60 LaTeX-Editor LyX: TeX ohne TeX-Befehle S. 68 Alle Mozilla-Programme: Firefox 30 Thunderbird & SeaMonkey S. 57 Verzeichnisse in Writer-Dokumenten S. 53 S. 72 25 Seiten Tipps & Tricks KDE S. 78 Gnome S. 82 Kurztests/DVD-Inhalt Fotoxx 14.05 (13), Kdenlive 0.9.8 (14), Phototonic 0.99 (19), luckyBackup 0.4.8 (16), RawTherapee 4.1 (18), Mythbuntu 14.04 (22), DVDStyler 2.7.2 (12) u. v. m. Gimp Shell S. 96 S. 104 03/2014 Juli – September LibreOffice S. 86 Ubuntu/Mint S. 92 € 9,80 Österreich € 10,80 Schweiz sfr 19,60 BeNeLux € 11,25 Italien € 12,75 Spanien € 12,75 03 Kommandozeilen-Tools für Schnitt und Konvertierung S. 46 4 196177 309803 Videos mit PiTiVi schneiden easy LINUX! Editorial Hans-Georg Eßer Chefredakteur Ubuntu mit Long Term Support Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie die WM gut überstanden? Egal, ob Sie begeistert alle Spiele verfolgt ha ben, ob Sie von dem ganzen Brimborium und den regelmäßigen Verschiebungen des Fernsehprogramms genervt waren oder sich irgendwo dazwischen befanden – kurz vor dem Finale ist die neue Easy Linux-Ausgabe erschienen, in der es defi nitiv nicht um Fußball geht: so oder so eine gute Abwechslung. Für die Redak tion hat jedenfalls die Heftproduktion und kein anderes Event den Juni dominiert, denn auch damit konnten wir lange Nächte abwechslungsreich gestalten. Ubuntu: LTS oder normal? In der Redaktion kam in den letzten Wo chen die Frage auf, ob wir – wie bisher – die jeweils aktuellste Ubuntu-Version un terstützen (also diese Version in unseren Praxisartikeln berücksichtigen und dafür Pakete und Updates auf der DVD bereit stellen) sollen oder ob es besser wäre, stattdessen nur auf LTS-Versionen (Long Term Support) zu setzen. Der Vorteil der LTS-Versionen ist, dass Anwender nur alle zwei Jahre eine voll ständige Aktualisierung des Systems durchführen müssen, aber trotzdem die ganze Laufzeit über mit Sicherheitsup dates und anderen Bugfixes versorgt wer den. Andererseits landet durch Einspielen EasyLinux 03/2014 aller Zwischenversionen im Sechs-MonatsRhythmus (also zwischen 12.04 LTS und 14.04 LTS, zusätzlich Versionen 12.10, 13.04 und 13.10) regelmäßig die aktuellste Software auf dem Rechner. Auch in den LTS-Versionen lassen sich aktuellere Programme nachinstallieren, was aber erst nach dem Einrichten zu sätzlicher Paketquellen gelingt. Über den besten Ansatz waren wir uns in der Re daktion nicht einig – wir haben darum zur Klärung dieser Frage eine Umfrage entwickelt und online gestellt, an der Sie sich beteiligen können, wenn Sie Ubuntu oder das Ubuntu-basierte Linux Mint be nutzen [1] – dort fragen wir, was Ihnen lieber ist: lEasyLinux soll immer die jeweils letz te LTS-Version (Long Term Support) von Ubuntu unterstützen, die alle zwei Jahre ersetzt wird. lEasyLinux soll immer die jeweils aktuellste Version von Ubuntu unter stützen, die alle sechs Monate ersetzt wird. Außerdem haben wir noch eine Frage zu Ubuntu/Linux Mint und ein Freitextfeld integriert, in das Sie Kommentare schrei ben können. Antworten auf diese beiden Fragen sind aber optional. Wir würden uns über eine zahlreiche Teilnahme freuen, weil uns das hilft, die beste Ent www.easylinux.de scheidung zu treffen. Mehr Informationen zu den LTS-Versionen finden Sie im Wiki von ubuntuusers.de [2]. Ubuntu und Mint auf DVD Apropos Ubuntu: Die aktuelle Version 14.04 von Ubuntu ist eine LTS-Version, und deren KDE-Variante (Kubuntu 14.04 LTS) finden Sie auf der Heft-DVD. Die In stallationsanleitung beginnt auf Seite 29, einen Test lesen Sie ab Seite 110. Alterna tiv können Sie auch das brandaktuelle Li nux Mint 17 mit der Gnome-2-Weiterent wicklung Mate als Desktop einspielen, das wir ebenfalls getestet haben (Seite 35). Es basiert auf Ubuntu 14.04. Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobie ren der aktuellen Linux-Versionen und bei der Lektüre unserer Artikel, die hoffent lich den richtigen Themenmix bieten. n Infos [1]EasyLinux-Umfrage zu Ubuntu LTS: https://de.surveymonkey.com/s/ C5TLRS8 (http://ezlx.de/e3u1) [2]Long Term Support: http://wiki.ubuntuusers.de/Long_Term_ Support (http://ezlx.de/e3u2) 3 Überblick 46 53 Videos schneiden Sie komfortabel mit PiTiVi. Das Programm beherrscht viele Formate. Audio/Video Aktuell Editorial...........................................................................................3 DVD-Inhalt......................................................................................6 Leserbriefe......................................................................................7 Nachrichten....................................................................................8 Neue Software.............................................................................12 Webseiten.....................................................................................28 Heft-DVD: Kubuntu 14.04.............................................................29 Im April ist Ubuntu 14.04 erschienen – und zeitgleich auch die KDE-Variante Kubuntu. Version 14.04 ist eine Long-Term-Support-Version (LTS): Die Entwickler werden sie mindestens fünf Jahre lang mit Updates versorgen. Heft-DVD: Mint 17 Mate..............................................................35 Das Ubuntu-Derivat Linux Mint hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Debian-Ableger Ubuntu noch einmal zu ver feinern. Die Distribution lindert mit ihrem Desktop Mate einige Kopfschmerzen, die Ubuntu mit der Unity-Oberfläche manchen Anwendern bereitet. Videoschnitt mit PiTiVi...............................................................46 Im Multimediaumfeld ist der Videoschnitt die Königsdisziplin. Mit dem richtigen Werkzeug meistern Sie die Aufgabe auch unter Linux ohne Probleme – wir stellen Ihnen dazu PiTiVi vor. Videos auf der Shell umwandeln..............................................50 Um ein Video in ein anderes Format zu konvertieren, müssen Sie keine grafische Anwendung bemühen: Mit „ffmpeg“ und „mencoder“ gelingt das auch auf der Konsole. Workshop Firefox 30.......................................................................................53 Schon im Sommer 2011 geisterten Entwürfe der neuen FirefoxOber fläche durchs Netz. Wegen technischer Schwierigkeiten erschien Version 29 allerdings erst im April 2014. Inzwischen ist Version 30 herausgekommen, die einige Sicherheitslücken schließt. Wir haben uns den schlauen Fuchs näher angesehen. Thunderbird und SeaMonkey....................................................57 Audio/Video Einleitung......................................................................................40 Audio- und Videodateien können Sie unter Linux nicht nur in allen gängigen Formaten abspielen, sondern auch erstellen und bearbeiten. Darum geht es im Titelthema dieser Ausgabe. Audioschnitt: Audacity...............................................................41 Das Web 2.0 ist ein „Mitmachnetz“, und neben klassischen Blogs sind auch Podcasts eine beliebte Methode, um sich mitzuteilen. Mit Audacity erstellen und schneiden Sie Ihre eigenen Podcasts und andere Audiodateien. 4 Firefox ist einer der beliebtesten Browser – nicht nur unter Linux. Aktuell ist Version 30. Das Mozilla-Team hat nicht nur den Browser Firefox, sondern auch den E-Mail-Client Thunderbird und das Kombiprogramm SeaMonkey im Angebot. Dort geht die Entwicklung aber nur langsam – oder gar nicht – voran. LaTeX: Wenn‘s perfekt sein muss.............................................60 Briefe und andere kleinere Texte schreiben die meisten LinuxAnwender in LibreOffice Writer. Für größere (und wichtige) Dokumente ist das Officeprogramm aber nur bedingt geeignet – mit LaTeX steht eine Alternative zur Verfügung. LyX 2.1.0: TeX für Mausbenutzer................................................68 Wer LaTeX verwenden möchte, aber das Erlernen der Befehlssyntax scheut, sollte sich LyX ansehen: Das Programm arbeitet nach dem Prinzip „What you see is what you mean“ und bedient sich fast wie eine normale Textverarbeitung. www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 72 76 Längere Texte brauchen Inhalts-, Abbildungs- und weitere Verzeichnisse. In Writer sind sie schnell angelegt. Workshop Das MP3-Format ist wegen des Patentschutzes oft Anlass zum Ärger. Weichen Sie einfach auf Ogg Vorbis aus. Tipps & Tricks Verzeichnisse in Writer..............................................................72 Wissenschaftliche Arbeiten, umfangreiche Artikel und Bücher profitieren von Inhalts- und Stichwortverzeichnissen. Leser können sich so besser im Dokument orientieren und gezielt zu einer Stelle springen, ohne lange suchen zu müssen. Der Workshop zeigt, wie Sie solche Verzeichnisse in Writer anlegen. Basics Ogg Vorbis: Die MP3-Alternative..............................................76 KDE-Anwender können Musik-CDs mit Bordmitteln in komprimierte Audiodateien auf der Festplatte umwandeln – zum Beispiel ins freie Ogg-Vorbis-Format. Tipps & Tricks Tipps & Tricks zu KDE.................................................................78 Gnome-Tipps................................................................................82 Besser arbeiten mit LibreOffice................................................86 Knoppix, Ubuntu, Mint................................................................92 Effizienter arbeiten mit Gimp.....................................................96 Linux-Tipps.................................................................................100 Know-how für die Kommandozeile........................................104 Test Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall.......................................107 In seinem neuesten Adventure schickt Revolution Software zwei altbekannte Helden auf die Suche nach einem scheinbar unbedeutenden Gemälde und damit gleichzeitig in einen spannenden Kriminalfall. Den hätte es allerdings ohne seine Fans in diesem Umfang gar nicht gegeben. Kubuntu 14.04 LTS (Trusty Tahr)...............................................110 Im Frühjahr sind Ubuntu und Kubuntu planmäßig in Version 14.04 mit Langzeit-Unterstützung erschienen. Kubuntu vereint Ubuntus Einsteigerfreundlichkeit mit einem stabilen und ausgereiften KDE-Desktop, den viele Einsteiger Unity vorziehen. Mit fünf Jahren garantierter Softwarepflege drängt sich Kubuntu für Umsteiger und Profis gleichermaßen auf. Guru-Training MP3- und Ogg-Vorbis-Dateien taggen...................................114 Die meisten Audioplayer präsentieren bei der Wiedergabe Künstler und Albumtitel, den Songnamen und vieles mehr. Diese Metadaten sind in den Dateien enthalten. Wie Sie die Informationen mit Shell-Kommandos auslesen, ändern und löschen, zeigen wir Ihnen im Guru-Training. Service 68 EasyLinux 03/2014 LaTeX ist nicht ganz leicht zu erlernen. Für Freunde der Mausbedienung gibt es LyX. Linux User Groups Impressum Hardware- und Bücherservice Vorschau www.easylinux.de 117 120 121 122 5 LMMS Heft-DVD Das Linux Multimedia Studio, kurz LMMS, bietet als Komplettpaket einen Sequenzer, Drumcomputer und Software-Synthesizer. Phototonic Super Grub2 Disk 2.00 Bei diesem Programm handelt es sich um einen Bildbetrachter, den die Entwickler bewusst auf seine Kernfunktionen reduzieren. Wie bekannt überschreibt Windows bei der Installation ohne Nachfrage bestehende Bootloader. Die Live-Distribution Super Grub2 Disk hilft Ihnen dabei, die parallel installierten Systeme wieder zu erreichen. Pinta Die zu Teilen von Paint.NET abstammende Software eignet sich sowohl zum Zeichnen als auch zum Bearbeiten von Bildern. RawTherapee Audacity Der Platzhirsch unter den freien RAW-Convertern bietet viele sinnvolle Funktionen, um aus Ihren Bildern das Beste herauszuholen. Das beliebte Musikbearbeitungstool Audacity arbeitet mit mehreren Spuren und bietet reichhaltige Anpassungsmöglichkeiten. Xfburn DVDStyler Das aus der Desktopumgebung Xfce stammende schlanke Brennprogramm verwendet als Unterbau die neue Bibliothek Libburnia. Dieses Programm erlaubt es Ihnen, Videound Diashow-DVDs zu erstellen, die auf Ihrem normalen DVD-Player starten. Ausserdem auf DVD: Kdenlive • Aftershot: Die handliche Benutzeroberfläche der Software erleichtert Ihnen den Einstieg in die semiprofessionelle Videobearbeitung. Service Kit 6 RAW-Converter • Tor Browser: Sicher surfen • Firefox 30: Webbrowser • Fotoxx: Bildbearbeitung • luckyBackup: Datensicherung • Thunderbird: E-Mail-Client Kubuntu 14.04 Das Ser vice Kit enthält alle relevanten Sicherheits- und Programmaktualisierungen für OpenSuse 13.1 und Kubuntu 14.04 (jeweils 64 Bit) seit dem Erscheinungstag der Distributionen. Ein Upgrade älterer Versionen (beispielsweise von OpenSuse 12.3 auf OpenSuse 13.1) ermöglicht das Service Kit nicht. Wie üblich bietet Canonical alle zwei Jahre Releases mit so genanntem Long Term Suppor t an. Das bedeutet, dass der Distributor Sie nicht nur neun Monate, sondern volle fünf Jahre mit Updates versorgt. Mit Version 14.04 war es wieder so weit. Sie finden die 64-Bit-Variante auf Seite A der zweiten Heft-DVD. Die auf dem Service Kit enthaltenen Pakete stammen aus den Original-Downloadquellen von Novell und Canonical. Damit ist die Aktualisierung über die Service-Kit-DVD identisch mit einem Online update. Durch die zeitliche Differenz zwischen dem Fertigstellen des Datenträgers und dem Erscheinen des Heftes können jedoch neue Updates auf den Servern der Distributoren bereitstehen. Die Desktopumgebung stellt KDE in Version 4.13.0 bereit; den Unterbau bildet der Kernel 3.13. LibreOffice 4.2.3 liefert die Office-Anwendungen, Firefox 28.0 übernimmt das Surfen im Internet. Darüber hinaus hat Python in Version 3.4 Einzug gehalten sowie Qemu 2.0 zum Vir tualisieren anderer Systeme. www.easylinux.de Linux Mint 17 Auf Seite B der zweiten Heft-DVD finden Sie die 64-Bit-Version des Ubuntu-Ablegers Linux Mint. Wie auch Kubuntu basiert diese auf der LTS-Version und bietet damit ebenfalls fünf Jahre Support. Der entscheidende Unterschied findet sich im Desktop. In der auf der DVD enthaltenen Ausgabe kommt Mate zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Fork des nicht länger entwickelten Gnome 2, welches das alte und beliebte Bedienkonzept zurück auf den Rechner bringt. Zwar bietet Mint eigene Repositor ys für das System an, in erster Linie speist es sich aber aus denen von Canonical. (Thomas Leichtenstern/tle) n EasyLinux 03/2014 Aktuell Webseiten Yu , 12 3RF Angeklickt g en ©F Im Internet gibt es mehrere Milliarden Webseiten – auch Suchmaschinen helfen nur bedingt, die berühmte Nadel im Heuhaufen zu finden. EasyLinux stellt in jeder Ausgabe eine Sammlung besonders interessanter Websites vor. Sollten Sie auch eine dieser Perlen kennen, schicken Sie uns eine Mail an redaktion@easylinux.de mit dem Betreff „Angeklickt“ und einer kurzen Beschreibung der Seite. Bei Veröffentlichung Ihres Vorschlags erhalten Sie kostenlos ein Mini-Abo eines Magazins aus unserem Verlag. (Thomas Leichtenstern/tle/hge) � L inux: schnell gefunden � Sh(n)ell erklärt � Zeitschaltung In herkömmlichen Suchmaschinen wie Google oder Yahoo! nach Linux-relevanten Themen zu suchen, fördert nicht selten viele irrelevante Webseiten zutage, weil Suchmaschinen-Spammer und Preisvergleichsseiten die ersten Treffer belegen. So empfand es auch Christoph Langner, dessen Blog linuxundich.de wir bereits vorstellten. Er hat jetzt über 150 Seiten mit Linux-Bezug ausgewählt und bietet unter tuxsucht. de benutzerdefinierte Google-Suchen an, die nur auf diesen Seiten suchen. Das Unterteilen in Kategorien, etwa Blogs oder Foren, erhöht die Trefferquote zusätzlich. Sollten Sie eine Seite betreiben, die thematisch zur Suchmaschine passt, melden Sie sich beim Webmaster; er nimmt sie dann gerne mit in die Liste auf. Viele Linux-Einsteiger tun sich mit der verwirrenden Vielfalt an Befehlen und Optionen in der Shell schwer. Auch der Blick in die häufig umfangreiche Manpage hilft da nicht immer weiter. Wer ohne große Umstände sehen möchte, was sich z. B. hinter dem Befehl iptables ‑A INPUT ‑i eth0 ‑s ip‑to‑block ‑j DROP verbirgt, gibt ihn beiSeite explainshell.com ein. Die Webanwendung hält Hilfeseiten für viele Shell-Programme vor und bereitet sie grafisch auf, indem sie nur die relevanten bzw. angeforderten Abschnitte anzeigt. Da die Seite unter der GPL steht, können Profis den Code auch von GitHub herunterladen und auf einem eigenen Server aufsetzen. Derzeit bietet explainshell. com allerdings nur englische Versionen der Manpages an. Cron dient dazu, regelmäßig auszuführende Aktivitäten zu automatisieren. Für die Verwaltung müssen Sie dabei die kryptische Cron-Tabelle (Crontab) bearbeiten. Hier hilft das crontab-generator-Projekt. Eine übersichtliche Oberfläche erlaubt Ihnen die Auswahl der Zeit und die Eingabe des auszuführenden Befehls. Ein Klick auf Generate Crontab Line erzeugt danach den passenden String, etwa 0 */12 * * 1‑5 /bin/bash >/dev/null 2>&1. Ob das Intervall Ihren Vorstellungen entspricht, zeigt darunter eine Vorschau mit den ersten fünf Schaltzeiten. Um die Zeile ins System zu integrieren, öffnen Sie ein Terminalfenster und bearbeiten Ihre individuelle Crontab mit dem Kommando crontab ‑e. Im startenden Editor fügen Sie dann den generierten Eintrag ein. EasyLinux meint: Wer ohne Spam und Werbung schnell qualifizierte Treffer zum Thema Linux erhalten möchte, der ist bei tuxsucht.de genau an der richtigen Adresse. n EasyLinux meint: Durch das Reduzieren der Manpage-Inhalte auf die relevanten Informationen eignet sich die Webseite für die schnelle Recherche zu Shell-Befehlen. n EasyLinux meint: Wer mit den kryptischen Zeilen der Crontab-Datei Probleme hat, findet im crontab-generator einen tollen Helfer, um die Syntaxklippen zu umschiffen. n Infos Infos Infos Webseite: http://tuxsucht.de/ Webseite: http://explainshell.com/ (http://ezlx.de/e3b1) (http://ezlx.de/e3b2) Webseite: http://www.crontab‑generator.org/ (http://ezlx.de/e3b3) Sprache: Deutsch Sprache: Englisch Sprache: Englisch Thema: Linux-bezogene Suche Thema: Shell-Befehle nachschlagen Thema: Cronjobs einfach einrichten 28 www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 Aktuell Neue Software Neue Software Peter Kreußel Im Quartalsrhythmus erscheinen viele Programme in neuer Version. Eine Auswahl stellen wir regelmäßig vor. Auf der Heft-DVD finden Sie die passenden Pakete und Installationshinweise. DVDStyler 2.7.2: mächtiger Video-DVD-Editor DVDStyler erzeugt Video- und DiashowDVDs, die auf gängigen Wohnzimmerplayern laufen. Dabei lassen sich Textelemente, Hintergrundmusik und Diashows mit dem Videomaterial zu interaktiven Multimediashows zusammenschneiden. ★★★★★ Videos genießt man am entspanntesten am Fernseher auf der Wohnzimmercouch. Um Videos vom Computer dort abzuspielen, müssen Sie diese allerdings auf eine Video-DVD brennen. Damit das Abspielgerät in der guten Stube mit ihnen etwas anfangen kann, sollten diese dem Video-DVD-Standard entsprechen: Videodateien auf einer Daten-DVD können nur wenige Player verarbeiten. Zum Glück gibt es dazu seit vielen Jahren das DVD-Authoring-Programm DVDStyler (Abbildung 1) [1], das wir zuletzt in den Software-News 02/2013 vorgestellt haben. Das Tool erzeugt mit wenigen Mausklicks Video-DVDs, mit denen fast alle Abspielgeräte klarkommen. Da das Programm auf der Allround-Videosoftware Ffmpeg aufsetzt, kann es praktisch alle Videoformate verarbeiten: Dateien von der Kamera sollten ebenso funktionieren wie viele Clips aus dem Internet. Um die Aufbereitung nach dem DVD-Standard müssen Sie sich dabei nicht kümmern. Dreischritt Eine schlichte DVD mit einem Startmenü für mehrere Videos, zum Beispiel Aufnah- men von bestimmten Urlaubstagen, erstellen Sie ganz einfach in drei Schritten: Mit Datei / Neu erzeugen Sie ein DVD-Projekt (Abbildung 2). In der Regel müssen Sie sich hier nur beim Seitenverhältnis zwischen Breitformat (16:9) und konservativem 4:3-Format entscheiden. Achten Sie auch darauf, dass das in Deutschland übliche Videoformat PAL 720x576 ausgewählt ist; ansonsten sind die Standardeinstellungen eine gute Wahl. Wenn Sie den Dialog mit OK beenden, bietet DVDStyler die Auswahl einer Projektvorlage an. Diese Vorlagen enthalten Menüs mit vorausgewähltem Hintergrund. Die meisten stellen dem Titelauswahlmenü einen Einleitungsschirm voran; eine der mitgelieferten Vorlagen startet nach Einlegen der DVD direkt mit der Titelwahl. Nach der Auswahl der Vorlage erscheinen die Menüs in der Zeitleiste am unteren Fensterrand. Wählen Sie dort 1 2 3 Die Redaktion meint Schade, dass es für DVDStyler immer noch kein umfassendes Handbuch gibt: Man braucht viel Zeit, um die inzwischen zahllosen Features durch Ausprobieren oder über eine Websuche zu verstehen. Abb. 1: Vollautomatisch: Für eine DVD mit Kapitelmenü genügt es in der aktuellen Version von DVDStyler, Videodateien auf die vom „Neues Projekt“-Wizard erzeugten Buttons zu ziehen. 12 www.easylinux.de Wenigstens bleiben die Grundfunktionen unmittelbar verständlich: Eine DVD, die aus einem Grundmenü Videos (Kapitel) startet, gelingt auch ohne Dokumentation. EasyLinux 03/2014 Neue Software das Titelmenü (rot markiert). In der aktuellen Version von DVDStyler genügt es, Videodateien auf die Startbuttons (die je nach Vorlage rechteckigen oder runden Kästchen) zu ziehen. Ein Klick auf einen dieser Buttons spielt das zugehörige Video dann auf dem DVD-Player ab. Zur fertigen Silberscheibe fehlt dann nur noch ein Klick auf das orange-rote DVD-Symbol in der Buttonleiste des Programms. Sie können als Menühintergründe eigene Bilder wählen. Auch können die DVDs beliebig viele Menüs mit frei wählbaren Buttons oder Textelementen enthalten. Auf Wunsch beschneidet und skaliert das Programm die Videodateien oder versieht sei mit starker Videokompression. Bild, Ton, Text Eines der weniger bekannten Features von DVDStyler sind Diashows. Um sie zu erstellen, brauchen Sie nur in der Zeitleiste unten im Fenster per Rechtsklick einen Titelsatz hinzuzufügen und auf das Titelsatz-Symbol aus dem Dateimanager Bilder zu ziehen. Die aktuelle Programmversion beherrscht erstmals Übergangseffekte zwischen den Bildern und wiederholt einen HintergrundSoundtrack auf Wunsch endlos. Aktuell Sie können mit DVDStyler also Bilder, Videoclips, Text und Musik zu einer eindrucksvollen, interaktiven Präsentation verschmelzen. Ausführlicher erläutert dies ein online verfügbarer EasyLinux-Artikel [2]. Diese Grundlagen haben sich bis heute nicht verändert. Zusätzlich zu den bereits Abb. 2: Um mit DVDStyler eine im Wohnzimmer aberwähnten Endlos-Auspielbare DVD zu erzeugen, wählen Sie das PAL-Videodioschleifen sind noch weiformat und das Seitenverhältnis. Die Software kümtere neue Funktionen hinmert sich dann ohne weiteres Zutun darum, dass die zugekommen: Buttons lasgebrannte Scheibe dem DVD-Standard entspricht. sen sich nun leichter rechts- oder linksbündig anordnen, was nüs, die ein Rechtsklick auf praktisch alle akkurate Layouts erleichtert. Auch Text Elemente und Symbole öffnet. n in den Menüs darf nun rechts- oder linksbündig fließen. Wie bei vielen gekauften Infos DVDs können Sie Menüs und Diashows [1]DVDStyler: http://www.dvdstyler.org/de/ mit sich endlos wiederholenden Sound(http://ezlx.de/e3h1) tracks hinterlegen. [2]DVDStyler-Artikel: Daniel Kottmair, Leider gibt es bisher kein Handbuch, das „Scheibenwelt“, EasyLinux 01/2010, die fortgeschrittenen Features erläutert. S. 64 ff., http://linux‑community.de/ Allerdings kommt man oft durch bloßes 20183 (http://ezlx.de/e3h2) Experimentieren weiter. Ausgangspunkt sind dabei die Einträge des KontextmeSoftware auf DVD: DVDStyler Fotoxx 14.05: unkonventionelle Foto-Retusche Mehr und mehr professionelle und HobbyFotografen entdecken das freie Betriebssystem und Programme wie RawTherapee, Lightzone oder Darktable als Alternativen für teure Adobe-Programme. Doch auch das unkonventionelle, weniger bekannte Fotoxx sollten sich Fotoliebhaber unbedingt ansehen. ★★★★★ In den Software-News 02/2013 haben wir dem leichtgewichtigen Fotoxx mit Darktable einen Adobe-Lightroom-Clone gegenübergestellt. Wie es der Zufall will, treffen diesmal wieder zwei frische Fassungen von Bildbearbeitungsprogrammen aufeinander: Das unkonventionelle Fotoxx (Abbildung 3) [1] tritt nun gegen den Boliden RawTherapee (siehe Seite 18) an. Bei Fotoxx hat sich einiges getan: Die Entwickler haben die eigenwillige Benutzeroberfläche optisch ansprechender gestaltet und vor allem die Menüs neu sortiert. Auch die Dokumentation (im Ordner /usr/share/ EasyLinux 03/2014 fotoxx/data oder über Hilfe / Benutzeranleitung im Menü) ist nach einer Grundüberholung verständlicher und detaillierter. Das Programm nutzt nun außerdem Mehrkernprozessoren besser aus; die Performance hat sich insgesamt verbessert. Allseits offen Die wichtigste Neuerung des GUIs fällt Anwendern, die nicht in den Release Notes nachgesehen haben, vermutlich nur durch Zufall auf: Es können nun mehrere Effekt- und Anpassungsdialogfelder gleichzeitig offen bleiben, deren Wirkung das Programm beim Verändern der Einstellung dann live auf das geöffnete Bild anwendet. Das ist eine interessante Variation des Palettenkonzepts in Programmen wie RawTherapee, das fast ganz auf sich öffnende und wieder schließende Dialogfelder verzichtet. Fotoxx schließt Dialoge nun nicht mal mehr beim Öffnen einer neuen Datei, so dass Sie einen einmal eingestellten Effekt leicht auf mehrere Bilder anwenden können. www.easylinux.de Wo es sinnvoll erschien, haben die Entwickler Funktionen in einen gemeinsamen Dialog zusammengelegt, zum Beispiel Helligkeit, Kontrast, Farbtönung, Gamma und Weißabgleich oder die Ausschnittswahl und Rotation des ganzen Bildes. Etliche neue Funktionen sind hinzugekommen, z. B. das kontrastselektive Gestaffelte Verwischen oder der in der Abbildung bei D sichtbare Mosaikeffekt. Alleinstellungsmerkmale Seine alten Tugenden hat das Programm behalten: Hervorzuheben sind die vor- Die Redaktion meint Fotoxx ist ein interessantes Programm, das oft von Konventionen abweicht und dabei an manchen Stellen den Mainstream mit frischen Ideen überflügelt. Die vielen kleinen Überarbeitungen und Bugfixes im letzten Jahr haben dem Programm gut getan: Es wirkt nun übersichtlicher und ist stabiler. 13 Aktuell Neue Software zügliche Bildbereichsauswahl mit eingebauter Kantenerkennung, mit der es binnen weniger Minuten gelingt, eine der Blüten in der Abbildung gelb zu fär- ben. Auch die bereichsselektive Farbund Helligkeitsanpassung, die mit wenig Aufwand die Blätter im Bereich A lila einfärbt, ohne die Blüten zu verun- stalten, hilft sehr beim Aufhübschen nicht perfekt gelungener Schnappschüsse. Die ehemals orange Blüte unter C lässt sich nach einer makellos gelungenen Ausschnittsauswahl beliebig einfärben. Die zahlreichen Verzerrenund Biegenfunktionen lassen sich nicht nur zur Verzerrung, sondern vor allem auch zur Entzerrung in der Architekturfotografie nutzen. Zu den bewährten Fotoxx-Features gehören das Verarbeiten von RAW-Dateien, das Zusammenlegen von Mehrfachaufnahmen (um den Kontrastumfang zu steigern, Rauschen zu reduzieren oder Panoramen zu erzeugen) und die Smart-Löschen-Funktion, die störende Objekte durch Klonen des Hintergrundes aus dem Bild verbannt. n Infos [1]Fotoxx: http://www.kornelix.com/fotoxx. html (http://ezlx.de/e3h3) Abb. 3: Fotoxx bringt inzwischen einige spielerische Effekte mit, doch seine Hauptstärken liegen in der qualitativ hochwertigen Retusche. Software auf DVD: Fotoxx Kdenlive 0.9.8: nichtlinearer Video-Editor Der einfach zu bedienende und dennoch leistungsfähige Videoeditor Kdenlive steuert auf Version 1.0 zu. Und tatsächlich wirkt das Programm, für das es unter Linux kaum gleichwertige Alternativen gibt, inzwischen schon recht ausgereift. ★★★★★ Kdenlive (Abbildung 4) [1] erleichtert mit seiner handlichen Benutzeroberfläche den Einstieg in die professionelle Videobearbeitung nach dem nichtlinearen Prinzip. Nichtlinear bedeutet: Die Software merkt die vom Benutzer gewählten Bearbeitungsschritte zunächst nur vor und wendet sie erst in einer abschließenden Rendering-Phase auf das Video an. Da bei der Videobearbeitung Rechenzeiten im Stundenbereich an der Tagesordnung sind, braucht man dieses auf den ersten Blick umständlich wirkende nichtlineare Arbeitsprinzip, um ohne lange Wartezeiten mehrere Effekte oder Schnitte auf ein Video anzuwenden. Während der Arbeitsphase errechnet das Programm in Echtzeit eine Vorschau, deren geringere Qualität zum Begutachten der angewandten Effekte genügt. Beim 14 endgültigen Rendern des Videos braucht der Anwender den Rechner dann nicht mehr zu beaufsichtigen. Als OpenSuse-Anwender müssen Sie beim ersten Programmstart den Pfad zu den MLT Profilen angeben. Ersetzen Sie im voreingestellten Pfad den Ordner mlt durch mlt-6. Damit Kdenlive die gängigen Videoformate versteht, sollten Sie außerdem das Paket ffmpeg aus dem PackManRepository [2] installieren. Feintuning Wer die aktuelle Version 0.9.8 mit der in den Software-News 03/2012 vorgestellten Version 0.9.2 vergleicht, wird auf den ersten Blick keine Unterschiede erkennen. Dennoch gibt es Neuerungen, die es rechtfertigen, sich den in seiner Kombination von Leistung und übersichtlicher Bedienung unter Linux konkurrenzlosen Videoeditor neu anzusehen: Zuerst ist hier das inzwischen recht detaillierte Onlinehandbuch [3] zu nennen. Trotz einiger verbliebener Lücken bringt es nun Anwendern mit etwas Vorerfahrung bei der Videobearbeitung die teilweise komplexen Funktionen von Kdenlive nahe. Besonders der Abschnitt Effects ist mit vie- www.easylinux.de len anschaulichen Beispielen angereichert. Leider liegt das Handbuch bisher nicht durchgängig auf Deutsch vor. Die zweite Verbesserung, die man nicht auf den ersten Blick sieht, sind die zahllosen Bugfixes, welche die Entwickler eingepflegt haben. War das Programm vor zwei Jahren gerade stabil genug, um damit konstruktiv zu arbeiten, so wirkt es inzwischen solide. Aufgestockt Auch einige nützliche Funktionen haben die Entwickler seit Version 0.9.2 hinzugefügt: Für Heimanwender wichtig ist der verbesserte DVD-Wizard. Anders als bei Die Redaktion meint Auf Version 0.9.8 dürfte bald Version 1.0 folgen. Kdenlive erfüllt schon jetzt die meisten Ansprüche, die Anwender an ein rundes, ausgereiftes Programm stellen: Viele Bugs sind ausgebügelt, das Handbuch ist halbwegs fertig. Schön, dass es unter Linux einen handlichen Videoeditor gibt, der trotzdem so anspruchsvolle Aufgaben wie das Motion Tracking oder die Blue-Screen-Montage [4] beherrscht. EasyLinux 03/2014 Aktuell Neue Software änderung an die Auf- und Abwärtsbewegung der Hand einer gefilmten Person kann man damit realisieren. Endlich funktioniert die Screen-CaptureFunktion richtig, die Bildschirminhalte filmt. Das Programm kann nun mit mehrspurigen Videodateien umgehen. Sie können effektiver arbeiten, wenn Sie Kategorien anlegen und diesen Farben zuordnen; verwenden Sie dann Clip-Markierungen, um Textkommentare an die Videotracks zu heften, und geben Sie an, zu welcher Kategorie die Markierung gehört. Kdenlive zeigt dann die gewählte Farbe an, was für mehr Übersicht sorgt. n Infos Abb. 4: Videobearbeitung am Computer ist ein komplexes Thema. Der Videoeditor Kdenlive hilft Einsteigern mit seiner griffigen Benutzeroberfläche. [1]Kdenlive: http://www.kdenlive.org/ (http://ezlx.de/e3h4) [2]Ffmpeg bei PackMan: eigenständigen Videodateien muss man sich bei standardkonformen DVDs keine Sorgen machen, dass der Video-Codec auch auf anderen Rechnern installiert ist. Um mit Kdenlive DVDs zu erstellen, brauchen Sie die Pakete dvdauthor und xine auf Ihrem System. Für interessante Effekte sorgen die schon Anfang 2013 hinzugekommenen ClipAnalyse-Funktionen: Damit erkennt die Software im Video Formen und deren Be- wegungen. So lassen sich z. B. Gesichtsverpixelungen umsetzen: Der Verpixelungseffekt bleibt auf den gewünschten Bildausschnitt beschränkt, obwohl sich die Person bewegt. Das Handbuch erklärt auch, wie dank dieser Bewegungserkennung ein eigenständiges Objekt, zum Beispiel ein Textfeld, einem Gegenstand im Video folgen kann (Motion Tracking). Selbst so fantasievolle Effekte wie die Kopplung einer Helligkeit- oder Farbver- http://packman.links2linux.de/search?& q=ffmpeg (http://ezlx.de/e3h5) [3]Kdenlive-Handbuch: http://userbase.kde.org/Kdenlive/Manual (http://ezlx.de/e3h6) [4]Blue-Screen-Montage: http://userbase.kde.org/Kdenlive/ Manual/Effects/Alpha_manipulation (http://ezlx.de/e3h7) Software auf DVD: Kdenlive luckyBackup 0.4.8: einfache Backup-Lösung Die eigentlich unverzichtbaren regelmäßigen Backups scheitern oft an der menschlichen Trägheit. Mit luckyBackup und einer externen Festplatte oder einem zweiten Rechner im Netz lösen wenige Mausklicks dieses Problem ein für allemal. ★★★★★ Murphy’s Law besagt: „Alles, was schiefgehen kann, wird irgendwann schiefgehen.“ Leider gilt dieser Satz auch für den Einsatz von Festplatten. Dabei muss man von einer Ausfallrate von bis zu einigen Prozent pro Jahr ausgehen [1]. Bei unwiederbringlichen Daten ist das einfach zu viel; man kommt nicht um Backups herum, zumal sich auch von der Konsole aus gelöschte Dateien (meist) nicht wiederherstellen lassen. Alle, die sich beim Thema Datensicherheit nicht auf pures Glück verlassen, finden in luckyBackup (Abbildung 5) eine 16 GUI-basierte Software, die Backups von Verzeichnissen anlegt. Mit Profil luckyBackup bündelt die Backup-Einstellungen in Profilen. Der Ausführen-Button links oben im Programmfenster sichert alle in der Aufgabenliste für das aktive Profil festgelegten Ordner. Durch die Profile unterscheiden Sie Verzeichnisse, die ein tägliches Backup benötigen, und solche, die Sie seltener sichern möchten. Zu sichernde Ordner heißen in luckyBackup Aufgaben. Klicken Sie auf Aufgabe / Hinzufügen, wählen Sie im Dialog Aufgaben-Eigenschaften das zu sichernde Verzeichnis als Quelle, legen Sie mit der Einstellung Ziel fest, wohin die Software die Daten schreibt, und geben Sie der Aufgabe einen Namen. Ein Klick auf Ausführen kopiert nun alle Daten und Unterverzeichnisse in den Zielordner. Das klingt noch nicht so, als ob www.easylinux.de man dafür ein eigenes Programm benötigen würde. Doch luckyBackup nutzt dabei die leistungsfähige Kommandozeilen-Synchronisationssoftware Rsync [2], die Quelle und Ziel vor dem Kopieren vergleicht. Nur beim ersten Backup muss die Software daher alle Dateien kopieren – später bloß die Dateien, die sich verändert haben, und auch diese werden nicht vollständig neu kopiert, denn rsync kann erkennen, welche Teile einer Datei sich geändert haben. Das verringert die Backupzeit um ein Die Redaktion meint Einfacher als bei luckyBackup kann man die so wichtige wie lästige Aufgabe der Datensicherung kaum gestalten. Ein Nachteil des Programms ist, dass es die Backupdaten nicht komprimiert. Doch dafür greifen Sie auf einzelne Dateien im Backup ohne zeitaufwändiges Entpacken zu. EasyLinux 03/2014 Neue Software Vielfaches. Außerdem sorgt die Einstellung Zu behaltende Schnappschüsse dafür, dass das Programm eine bestimmte Zahl an Versionen einer Datei parallel vorhält. Auf diese Schnappschüsse greifen Sie über Aufgabe / Verwalte Sicherungen zu. Wohin mit dem Backup? Es bringt wenig, die Daten in ein Verzeichnis auf derselben Festplatte zu sichern, die auch die Quellen enthält. Wählen Sie als Ziel also ein Verzeichnis auf einem gesonderten Speichermedium, zum Beispiel einer USB-Festplatte. luckyBackup überträgt die Backupdaten alternativ auch mit SSH oder Rsync auf einen Rechner im Netzwerk. Das ist noch verlässlicher als das Speichern auf einer zweiten Festplatte, denn so überlebt die Kopie auch, wenn ein Defekt im Netzteil die gesamte Elektronik eines Rechners grillt. Die Einstellungen dazu finden Sie im Dialog Aufgaben-Eigenschaften. Ein Klick auf Erweitert gibt unten im Fenster eine Reihe von Karteireitern mit Einstellungen frei, darunter den Reiter Entfernt. Die einfachste Variante ist die Datenübertragung per SSH. Damit Sie nicht bei jedem Backup das Loginpasswort eingeben müssen, empfiehlt es sich, eine Schlüsseldatei anzulegen, wie es das Kapitel Authentifizierung über Public-Keys eines Workshops im Netz erläutert [3]. Ausschlusskriterien Nützlich in den erweiterten Einstellungen sind auch die Ausnahmen. Hier schließen sie per Mausklick auf ~ endende Backup- Aktuell dateien, den Mülleimer sowie einige andere verbreitete Platzfresser vom Backup aus. Ein Klick auf Benutzerdefiniert fügt der Ausnahmeliste weitere auszuschließende Dateinamensmuster hinzu. Dabei kommen reguläre Ausdrücke [4] zum Einsatz, wie sie Programmierer und Shell-Experten zum Filtern von Zeichenketten benutzen. Zum Glück gibt es aber einen grafischen Mustereditor, so dass man diese Funktion auch ohne vorherige Erfahrungen mit regulären Ausdrücken nutzen kann. Weil man Routineaufgaben nach dem bereits zitierten Murphy mit Sicherheit einmal vergisst, bringt luckyBackup einen Zeitplaner mit, der definierte Backupaufgaben in festgelegten Intervallen automatisch startet. Das Programm nutzt dafür den auf Linux-Systemen stets vorhandenen Systemdienst Cron [5], muss also nicht durchgehend laufen. n Infos [1]Festplattenausfallrate unter hoher Belastung: http://blog.backblaze.com/ 2013/11/12/how‑long‑do‑disk‑drives‑last/ (http://ezlx.de/e3h8) [2]Rsync: http://rsync.samba.org/ (http://ezlx.de/e3h9) [3]SSH konfigurieren: http://wiki.ubuntu users.de/SSH (http://ezlx.de/e3h10) [4]Reguläre Ausdrücke: http://de.wikipedia.org/wiki/Regulärer_ Ausdruck (http://ezlx.de/e3h11) [5]Cron-Systemdienst: http://wiki.ubuntu Abb. 5: luckyBackup erzeugt mit „rsync“ Snapshots ausgewählter Verzeichnisse. Dank des übersichtlichen GUIs bekommen Sie von den langen Shell-Befehlen, die das Programm im Hintergrund absetzt, nichts mit. users.de/Cron (http://ezlx.de/e3h12) Software auf DVD: luckyBackup Aktuell Neue Software RawTherapee 4.1: professionelle Fotobearbeitung Zwar gibt es für Linux keinen 100-prozentigen Photoshop-Ersatz, doch bei der Fotoaufbereitung und RAW-Entwicklung ist die freie Softwarewelt u. a. dank RawTherapee 4 auf Augenhöhe mit Adobe-Programmen. ★★★★★ Mit Photoshop hält Adobe unumstritten die Marktführerschaft bei der Bildbearbeitung am Computer. Allerdings taten sich Fotografen mit dem auf professionelle Grafiker zugeschnittenen Programm immer schwer. Deshalb hat Adobe für diese Zielgruppe 2007 Lightroom [1] auf den Markt gebracht, bei dem oft ein einziger Schieberegler komplexe Kontrast- oder Farbkurvenanpassungen steuert. Auch mit Lightroom war Adobe erfolgreich, und das Programm hat Nachahmer in der Welt der freien Software gefunden: Lightzone [2], Darktable [3] und RawTherapee (Abbildung 6) [4], auch wenn Letzteres mit seinem Namen nicht auf das Vorbild anspielt. RawTherapee ist nun in Version 4.1 erschienen, der ersten stabilen Fassung der 4er-Serie, deren Neuerungen sein Initiator Gabor Horvath als „big deal“ bezeichnet. Profiniveau RawTherapee verarbeitet, wie sein Name andeutet, RAW-Dateien fast aller gebräuchlichen Spiegelreflexkameras [5], die mehr Farb- und Helligkeitsschattierungen festhalten als Monitore oder Drucker wiedergeben können. Wenn Sie Helligkeit oder Kontrast des Bildes bearbeiten, sorgen die zunächst unsichtbaren Abstufungen aber für mehr Tiefe, weswegen Profis und engagierte Amateure die RAW-Dateien schätzen. Die Software ist keine Allzweckbildbearbeitung wie Gimp oder Photoshop, sondern eine Fotoaufbereitungssoftware, die Farben, Helligkeits- und Kontrastverlauf, Schärfe und den Bildausschnitt der Aufnahmen anpasst. Künstlerische oder ver- fremdende Effekte überlässt es anderen Anwendungen. Wer allerdings denkt, RawTherapee sei ein simples Programm, könnte sich nicht mehr irren: Abbildung 6 zeigt eine der einfachsten Funktionen, die Belichtungskorrektur, die schon acht Schieberegler enthält. Allein in der Rubrik Belichtung stecken sechs weitere ähnlich umfangreiche Funktionen. Für professionelle Ergebnisse reicht es eben nicht, die ganze Aufnahme gleichmäßig aufzuhellen oder abzudunkeln. Die Belichtungskorrektur in RawTherapee verhindert zum Beispiel zusätzlich, dass beim Aufhellen dunklerer Bereiche die hellen Stellen im Bild in einheitlichem Weiß versinken. Der Umfang dieser Lichterwiederherstellung genannten Funktion lässt sich über die Regler Stärke und Schwellwert einstellen. Übersicht trotz Fülle Die einzelnen Programmfunktionen lassen sich wie Unterordner im Dateimanager über die kleinen Dreiecks-Icons links im rechten Panel ein- und ausklappen. Die in Abbildung 6 mit 1–6 markierten Buttons schalten nach dem Karteireiterprinzip zwischen den Funktionskategorien um: 1 steht für Belichtung, 2 für Schärfe und Unschärfe, 3 beherbergt die Farbanpassungen, 4 verändert Ausschnitt und Größe, 5 schaltet zu den Spezialfunktionen für RAW-Dateien, und unter 6 ist ein Metadateneditor zu finden. Wer sich von dieser Funktionsfülle erschlagen fühlt, sollte bedenken: Alle Regler sind verständlich beschriftet, meist erfasst man ihre Funktionen schnell durch Ausprobieren. Überhaupt erleichtert die Benutzeroberfläche, die größtenteils auf Dialogfelder verzichtet, die Bedienung sehr. Es gibt auch ein verständliches und umfassendes Onlinehandbuch [5], allerdings nicht in deutscher Sprache. Eine der wichtigsten Neuerungen, welche die Versionsserie 4.0 eingeführt hat, verbirgt sich im Reiter Belichtung unter dem letzten Punkt CIE Color Appearance Model 2002. In diesem Farbwahrnehmungsmodell geht es, anders als in einfacheren Farbmodellen, nicht um physikalische Eigenschaften wie Lichtintensität oder Wellenlänge, sondern darum, wie hell, dunkel oder farbig das menschliche Auge Schattierungen in bestimmten Umgebungen wahrnimmt. Die Wirkungen der Schieberegler für empfundene Farbigkeit, Buntheit oder relative Helligkeit lassen sich nach ein wenig Probieren intuitiv vorhersagen; das Auge nimmt sie als natürlich wahr. Wer trotzdem nicht mit dem CIE Color Appearance Model 2002 klarkommt, sollte die einfacheren Lab-Anpassungen ausprobieren, die ebenfalls auf der Wahrnehmung statt auf physikalischen Parametern basiert. (hge) n Infos [1]Lightroom: http://www.adobe.com/de/ products/photoshop‑lightroom.html (http://ezlx.de/e3h15) [2]Lightzone: http://lightzoneproject.org/ (http://ezlx.de/e3h16) [3]Darktable: http://www.darktable.org/ (http://ezlx.de/e3h17) [4]RawTherapee: http://rawtherapee.com/ (http://ezlx.de/e3h18) [5]Dokumentation, Kapitel „Supported Cameras“: http://rawpedia.rawtherapee. com/ (http://ezlx.de/e3h19) [6]Farberscheinungsmodell CIECAM02: http://de.wikipedia.org/wiki/CIECAM02 (http://ezlx.de/e3h20) Software auf DVD: RawTherapee Die Redaktion meint Effekte und Retusche überlässt RawTherapee Gimp oder dem ebenfalls in dieser Ausgabe vorgestellten Fotoxx. Doch dafür bewegt sich das Programm bei der Farb- und Belichtungskorrektur sowie der RAW-Entwicklung durchgängig auf professionellem Niveau. 18 Abb. 6: Das RawTherapee-GUI besteht aus sehr vielen Schiebereglern. Doch da die Funktionen sinnvoll gruppiert und nachvollziehbar beschriftet sind, lernen Anwender das komplexe Programm Schritt für Schritt durch Ausprobieren kennen. www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 EINfaCH auf LINuX umSTEIGEN! 4 x im Jahr kompaktes Linux-Know-how - IMMER mit 2 DVDs 15% sparen EASYLINUX-JAHRES-ABO NUR 33,30 E* ❱ JETZT GRaTIS Zum aBo: • aktuelle ausgabe Raspberry Pi Geek • EasyLinux mega-archiv Jahres-DVD 2013 (alle artikel aus 10 Jahren EL auf einer DVD) (Wert 24,75 E, solange Vorrat reicht) Coupon *Preise außerhalb Deutschlands siehe www.easylinux.de/abo möchte EasyLinux für nur 8,33 Euro* pro Ausgabe Ja, ich abonnieren. Ich zahle pro Ausgabe nur € 8,33* statt € 9,80* im Einzelverkauf. Ich erhalte EasyLinux alle drei Monate (vier Ausgaben pro Jahr) zum Vorzugspreis von € 33,30* pro Jahr bei jährlicher Verrechnung. Möchte ich EasyLinux nicht mehr haben, kann ich das Abonnement nach einem Jahr jederzeit kündigen. SEPA-Lastschriftmandat Ich ermächtige die Medialinx AG, Zahlungen von meinem Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der Medialinx AG auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. (Medialinx AG Gläubiger-ID: DE46MLX00000752928) Mein Zahlungswunsch: SEPA-Lastschriftmandat Name, Vorname Kreditinstitut Straße, Nr. BIC IBAN Datum, Ort Unterschrift PLZ Ort Gegen Rechnung JETZT GLEICH BESTELLEN! Tel.: 07131 / 2707 274 n uRL: www.easylinux.de/abo n EL_1-1_Abo_ArchivDVD_2803-2014.indd 1 fax: n E-mail: n 07131 / 2707 78 601 abo@easylinux.de 28.03.2014 16:13:50 Uhr Heft-DVD: Mint 17 Mate Linux Mint 17 Mate auf der Heft-DVD Doppelt destilliert Peter Kreußel Das Ubuntu-Derivat Linux Mint hat sich auf die Fahnen geschrieben, den Debian-Ableger Ubuntu noch einmal zu verfeinern. Die Distribution lindert mit ihrem Desktop Mate einige Kopfschmerzen, die Ubuntu mit der UnityOberfläche manchen Anwendern bereitet. EasyLinux 03/2014 zept gewünscht haben. Außerdem ist die alte, doch weiter gepflegte Desktopumgebung wie geschaffen für in die Jahre gekommene Computer. Vorauswahl Schon ein Klick auf das Startmenü (Abbildung 2) offenbart, warum Linux-Mint-Umsteiger im Handstreich für sich einnimmt: In zwei Spalten mit großen Icons finden Anwender acht wichtige Anwendungen, darunter Browser, Mailprogramm, Taschenrechner, ein Musikprogramm und einen Texteditor. Eine Trennlinie teilt die Anwendungen übersichtlich in Vierergruppen. Ganz unten liegen die Einstellungen für die Auflösung und die Anordnung des Desktops auf mehreren Bildschirmen, die häufig direkt nach der Installation gefragt sind. Zudem ist noch die Systemüberwachung zu finden, mit der Sie blockierende Programm beenden oder herausfinden, welche Anwendungen übermäßig viel Arbeitsspeicher belegen. Die ganze linke Spalte enthält Lesezeichen zu häufig gebrauchten Ordnern. In der Rubrik System finden Sie eine Paketverwaltung. Hinzu kommen Einträge zum Sperren des Bildschirms, Abmelden und Ausschalten des Rechners. Dank der Favoriten im Startmenü finden Einsteiger gleich nach dem ersten Start die wichtigsten Programme und Einstellungen. Der Fundus der vorinstallierten Anwendungen erschöpft sich nicht in den zehn Favoriten: Ein Klick auf Alle Anwendungen bringt Sie zu einem nach Kategorien geordneten, konventionellen Startmenü (Abbildung 3). Um Programme von dort aus den Favoriten hinzuzufügen, klicken Sie rechts auf einen Menüeintrag und wählen In meinen Favoriten anzeigen. Sie entfernen Favoriten ebenfalls per Rechtsklick und Auswahl der Option Aus den Favoriten entfernen. Das Mint-Startmenü bietet außerdem im Gegensatz zum ursprünglichen Gnome-2-Menü eine Suchfunktion, mit der Sie Programme schnell durch Eintippen der ersten zwei bis drei Buchstaben des Programmnamens finden. Hängen und Würgen Selbst wenn Sie vorher freien Platz geschaffen haben, hängen leider vom Anwender hinzugefügte neue Favoriten zunächst halb verdeckt unter dem SuchenEingabefeld (Abbildung 4). Solange Sie nicht mehr als die vorgesehenen zehn Favoriten benötigen, lässt sich ©sere zniy, 1 23RF N och vor ein paar Jahren rieten erfahrene Anwender Linux-Umsteigern fast einstimmig: „Versucht es mit Ubuntu!“ Inzwischen kennt die Beliebtheitsrangliste auf DistroWatch einen neuen Star: Linux Mint [1] hat Ubuntu den ersten Rang abgejagt [2]. Mint ist ein inoffizielles Ubuntu-Derivat, das den bewährten Ubuntu-Unterbau mit alternativen, leichter zu bedienenden Desktopumgebungen kombiniert. Die Mint-Entwickler reagieren damit auf die Kritik, der sich Ubuntu zunehmend ausgesetzt sieht: Sein Desktop Unity [3] stößt Umsteiger von Windows und von anderen Linux-Distributionen gleichermaßen vor den Kopf. In der Standardeinstellung zeigt er neben installierten Programmen ungefragt Produkte von Amazon. Auf älterer Hardware läuft Unity schleppend oder gar nur in einem eingeschränkten Modus. Die aktuelle Release Linux Mint 17 kombiniert das noch frische Ubuntu 14.04 mit den Desktopumgebungen Mate (Abbildung 1) [4] und Cinnamon [5]. Beide setzen auf die altbewährte Taskleiste und ein konventionelles Startmenü. Unsere Heft-DVD enthält die Mate-Variante. Wir haben Linux Mint Mate [6] für Sie getestet. Der Mate-Desktop ist eine von einem neuen Team betreute Fassung von Gnome 2, deren Entwicklung das ursprüngliche Gnome-Team 2010 eingestellt hat – obwohl viele Anwender zufrieden waren und sich kein neues Bedienkon- Aktuell www.easylinux.de 35 Aktuell Heft-DVD: Mint 17 Mate oder Sie aktivieren die Option Bildlaufleiste erlauben (Abbildung 5). Daraufhin können Sie im Eingabefeld darunter eine fixe Höhe für das Startmenü in Bildpunkten eingeben. Versöhnliches Abb. 1: Früher war vieles besser: Wie auf dem alten Gnome-2-Desktop lassen sich auf der Mate-Arbeitsfläche Ordner und Programmstarter ablegen. Der Dateimanager kennt eine Zweispaltenansicht. Das primitive Gnome-2-Startmenü haben die Mint-Entwickler dagegen nach dem KDE-Vorbild modernisiert. dieses Problem durch Ziehen mit der Maus lösen. Allerdings dürfen Sie das Icon nicht wie erwartet an die gewünschte Leerstelle verschieben. Sie müssen es vielmehr auf ein bestehendes Icon ziehen, das dann eine Spalte nach rechts rückt. Noch unausgereifter gibt sich das MintStartmenü, wenn es mehr als die zehn voreingestellten Favoriten aufnehmen soll: Seine Größe lässt sich nicht wie in KDE mit der Maus verändern. Dafür öffnet ein Rechtsklick auf das StartmenüSymbol die Menüeinstellungen: Im Reiter Favoriten können Sie die Spaltenzahl erhöhen und die Größe der Favoriten-Icons (Symbolgröße) verringern. Die Höhe des Startmenüs lässt sich nur mit einem Umweg über den Reiter Orte in den Menüeinstellungen verändern: Entweder Sie fügen über den Button Neu weitere benutzerdefinierte Orte hinzu, Abb. 2: Manchmal erleichtern Kleinigkeiten das Leben spürbar. So sorgt das Mint-Startmenü mit zweispaltigen, durch Trennlinien optisch gruppierten Favoriten für entspanntes Arbeiten und kurze Mauswege. 36 Das Verwalten der Favoriten im MintStartmenü ist etwas mühsam. Doch hat man es einmal wie gewünscht konfiguriert, wirkt es dank mehrerer Spalten und der Trennlinien sogar übersichtlicher als das KDE-4- oder Windows-7-Startmenü (Abbildung 6). Ein Rechtsklick auf einen Menüeintrag genügt, um nicht mehr benötige Programme zu deinstallieren. Ebenfalls per Rechtsklick heften Sie Schnellstarter an die Taskleiste oder legen sie auf dem Desktop ab. Auch der Dateimanager kann mehr als seine aktuelle Gnome-3-Entsprechung: [F3] öffnet eine praktische Zweispaltenansicht (Abbildung 1), welche die Anwender den Gnome-Entwicklern nach Jahren aus den Rippen geleiert hatten und die beim aktuellen Gnome-Desktop leider ohne guten Grund wieder verschwunden ist. Extrapaket Der aktuelle Gnome-Desktop hat nach Meinung vieler Anwender auch zu wenig Einstellmöglichkeiten. Im Mint-Kontrollzentrum, das ein Menüeintrag in der linken Spalte des Startmenüs öffnet, kontrollieren Sie dagegen alle Aspekte Ihres Systems – vom Erscheinungsbild des Desktops über die Netzwerkverbindungen bis hin zur Software- und Benutzerverwaltung. Abb. 3: Mit dem rot markierten Button schalten Sie zwischen Favoritenansicht und der Anzeige aller Programme um. Der Cursor steht von Anfang an im „Suchen“-Feld. Sie brauchen nur ein paar Buchstaben zu tippen, um ein Programm zu finden. www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 Heft-DVD: Mint 17 Mate Abb. 4: Beim Bearbeiten der Favoriten zeigt das optisch hübsch gestaltete Mint-Startmenü Schwächen: Es wächst nicht mit der Zahl der Favoriten. Sie dürfen Icons auch nicht direkt auf einen leeren Bereich ziehen, sondern nur auf andere Icons, die dann nach rechts wandern. Besondere Mühe haben sich die MintEntwickler bei der Software- und Updateverwaltung gegeben. Die Aktualisierungsverwaltung meldet bereitliegende Sicherheitsfixes mit einem blauen Ausrufezeichensymbol in der Taskleiste. Ein Klick darauf öffnet die Aktualisierungsverwaltung, die, anders als unter Ubuntu, die Fixes farbig klassifiziert (Abbildung 7): Ein rotes Ausrufezeichen hebt sicherheitskritische Updates hervor, die Sie sofort installieren sollten (unten in der Abbildung). Vorsichtige Naturen ziehen es dagegen vor, auf reine Fehlerkorrekturen (blaues Symbol) zu verzichten, solange sie beim Arbeiten nicht auf Probleme stoßen. Die größte Besonderheit in der Mint-Updateverwaltung ist jedoch die Einteilung der Updates in fünf Ebenen (Abbildung 7, oben): Die Mint-Entwickler bewerten mit ihnen die Wahrscheinlichkeit, mit der es beim Update zu ernsthaften Problemen kommen könnte. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass die Ubuntu-Entwickler beim Testen ihrer Fehlerkorrekturen tatsächlich nicht immer genug Sorgfalt an den Tag legen. Mint spielt darum in der Standardeinstellung nur Fixes ein, die das Mint-Team entweder gesondert geprüft hat oder generell als unkritisch einstuft. Aktuell Abb. 5: Normalerweise richtet sich die Höhe des Mint-Startmenüs nur nach der linken Spalte. Überzählige Favoriten (große Symbole) schneidet es einfach ab – es sei denn, Sie aktivieren in den Einstellungen die etwas irreführend benannte Option „Bildlaufleiste erlauben“ und geben eine feste Höhe ein. welche die Aktualisierungsverwaltung nur nach manueller Auswahl einspielt: Fehler am Kernel reißen oft gefährliche Lücken im System auf. Darum widmet die Mint-Updateverwaltung dem Kernel eine Sonderbehandlung (Abbildung 8), auf die Sie mit Anzeigen / Linux-Kernel zugreifen. Sie listet drei aktuell verfügbare Varianten des Linux-Kernels auf, die Sie über die Installieren-Buttons unten in der Spalte aktualisieren. Einen ganz besonderen Service bieten die blauen Links: Ein Klick auf sie öffnet Beschreibungen der eingepflegten Fehlerkorrekturen und Meldungen von Rückschritten, also in Zusammenhang mit dem Update auftretenden neuen Problemen. Tatsächlich haben Anwender für den Kernel 3.13.0-27 (Abbildung 8, Mitte) gemeldet, dass sich ihr Rechner nach dem Einspielen nicht mehr starten ließ. Welche Alternative wählt man, wenn beiden ein schwer kalkulierbares Restrisiko anhaftet? Die Mint-Entwickler setzen die Voreinstellung nach Meinung der Redaktion sinnvoll: Einsteiger wissen nicht, wie man am Bootmenü mit [Esc] die vorherige Kernel-Version wählt. Für unerfahrene Anwender ist das Sicherheitsproblem wohl das kleinere Übel, solange Angreifer Lücken in Linux noch nicht wie bei Windows im großen Stil ausnutzen. Des Linux’ Kern Kritik hat es den Mint-Entwicklern jedoch eingebracht, dass sie Aktualisierungen des Linux-Kernels grundsätzlich in die Ebene 5 (Gefährliche Pakete) einordnen, EasyLinux 03/2014 Abb. 6: Nur zum Vergleich: Die optisch unstrukturierte Kolonne aus Einträgen in konventionellen Startmenüs wird schnell unübersichtlich, während Doppelspalten und Trennlinien in Mint dem Anwender die Orientierung erleichtern. www.easylinux.de 37 Aktuell Heft-DVD: Mint 17 Mate Abb. 7: Selten, aber nicht selten genug zerstören Ubuntu-Updates das laufende System. Linux Mint spielt daher in der Standardeinstellung nicht alle Aktualisierungen ein. Die Einteilung in verschiedene Updatekategorien hilft bei der Auswahl. Alte Hasen aktivieren dagegen in den Einstellungen (Bearbeiten / Einstellungen) die Option Sicherheitsaktualisierungen immer auswählen und vertrauen oder markieren Aktualisierungen der Ebene 4 und 5 als sicher. Letzteres installiert alle bereitliegenden Fixes der Ubuntu- und Mint-Teams, die generell weit mehr Probleme lösen als sie neue hervorrufen. Abb. 8: Kernel-Updates behandelt Linux Mint mit besonderer Sorgfalt: Anhand von Links auf die Ubuntu-Bugreports können Sie vor dem Einspielen prüfen, welche Probleme bei anderen Anwendern aufgetreten sind. Die Paketverwaltung ist nur gefragt, wenn Sie zum Beispiel ein EasyLinuxArtikel auffordert: „Installieren Sie das Paket xyz“. Auch unter Ubuntu gibt es eine vergleichbare Anwendungsverwaltung, doch die arbeitet auf alten Computern quälend langsam. Viele Open-Source-Anhänger stört es auch, dass sie freie Pro- Präsentierteller Das Startmenü enthält Einträge für die Anwendungsverwaltung (Abbildung 9, oben) und eine Paketverwaltung (Abbildung 9, unten), was zunächst verwirrt: Beide Programme verwalten offensichtlich Softwarepakete. Doch in der Bedienung unterscheiden sie sich stark: Die Anwendungsverwaltung präsentiert bloß eigenständige Programme. In der Paketverwaltung sind dagegen auch die Bibliotheken und Hilfsprogramme sichtbar, auf welchen die Anwendungen aufsetzen. Die meisten Anwender brauchen fast nur die viel übersichtlichere Anwendungsverwaltung: Sie installiert die benötigten Bibliotheken stillschweigend im Hintergrund. 38 gramme mit kostenpflichtigen aus dem Ubuntu-App-Store mischt. Beide Kritikpunkte beseitigt Mint mit seinem alternativen Programm. Weil Linux Mint 17 auf einer LTS-Version (Long Term Support) von Ubuntu aufsetzt, stehen bis 2019 Fehlerkorrekturen bereit. Die Mint-Entwickler widmen in den nächsten zwei Jahren ihre ganze Zeit weiteren Verbesserungen an dieser Version. Sie stellen diese als Updates bereit, die sich ohne Neuinstallation der ganzen Distribution einspielen lassen. Boxenstart Abb. 9: Zweimal Paketverwaltung: Die Anwendungsverwaltung (oben) zeigt nur Programme und hält Ihnen Bibliotheken mit kryptischen Namen vom Hals. Nur selten müssen Sie eine von ihnen mit der Paketverwaltung (unten) von Hand installieren. www.easylinux.de Bei der Installation selbst unterscheiden sich Linux Mint und Ubuntu nur in einem Punkt: Ubuntu bietet nach dem Einlegen des Installationsmediums gleich die Optionen Ubuntu ausprobieren und Ubuntu installieren an; Mint startet dagegen ungefragt das Live-System. Auf dessen Desktop liegt ein Icon Install Linux Mint, welches das bis auf die Optik unveränderte Ubuntu-Installationsprogramm aufruft. Dieses kommt problemlos mit parallel installierten Windows- EasyLinux 03/2014 Aktuell Heft-DVD: Mint 17 Mate oder Linux-Installationen zurecht (Abbildung 10, oben). Es bringt auch ein einfach zu bedienendes grafisches Werkzeug mit (Abbildung 10, unten), mit dem Sie bei Bedarf die Festplattenpartitionen anderer Systeme verkleinern. Für eine detaillierte Anleitung zur Installation lesen Sie darum den Artikel zur Ubuntu-Installation ab Seite 29. Allerdings lassen sich Ubuntu und Linux Mint im Moment nicht nebeneinander auf aktuellen Rechnern installieren, auf denen UEFI [7] das gute alte BIOS ersetzt. Computer mit vorinstalliertem Windows 8 gehören in diese Kategorie. Hier installiert Linux Mint seinen Bootloader unter dem Namen Ubuntu, und echte UbuntuSysteme lassen sich danach nicht mehr starten. Diesen Fehler erbt Linux Mint 17 aus Version 16, als welche der Installer die neue Version auch noch fälschlicherweise ankündigt. Der Mint-Installer spielt bei der Installation mehr Programme ein als sein UbuntuPendant: Mint-Systeme kommen out of the box mit MP3-Dateien und Flash-Videos zurecht. Auch das beliebte Grafikprogramm Gimp, das Ubuntu aus Platzgründen vom Installationsmedium verbannt hat, ist gleich mit an Bord. Das gilt ebenso für den auch unter Windows beliebten Video- und Musikplayer VLC [8]. Linux Mint punktet bei Umsteigern außerdem mit einem praktischen Willkommensbildschirm (Abbildung 11), der viele Informationen bereithält, nach denen man unter Ubuntu erst einmal suchen muss: das offizielle Handbuch (aktuell allerdings nur englisch) und die (auch englischen) Release Notes. Auch Links auf das Mint-Forum und zum MintChatroom stehen bereit. Abb. 10: Genau wie Ubuntu lässt sich Linux Mint parallel zu Windows oder anderen Distributionen installieren, wenn noch Platz auf der Platte frei ist. Andernfalls schafft der leicht zu bedienende grafische Patitionierer (unten) Luft. Umsteigern von Window 95 bis Windows 7 entgegen. Die Mint-Entwickler haben ihm ein übersichtliches Startmenü spendiert, so dass der Desktop nicht angestaubt wirkt, obwohl er seit 2010 nur noch sparsame Neuerungen erfahren hat. Darüber hinaus haben die Mint-Entwickler grundlegende Werkzeuge wie die Software- und Updateverwaltung einsteigertauglicher zugeschnitten, ohne dabei erfahrene Linux-Anwender einzuschränken. Linux Mint Mate kommt auch besser mit alter Hardware zurecht als Distributionen, die auf KDE 4 oder Gnome 3 setzen. Alles in allem wird Mint also seinem Ruf, Ecken und Kanten von Ubuntu zu glätten, auch in Version 17 mit Langzeit-Support gerecht. Auch die Optik der Distribution kann sich sehen lassen. (hge) n Infos [1]Linux Mint: http://www.linuxmint.com/ (http://ezlx.de/e3t1) [2]DistroWatch Distributionen-Ranking: http://distrowatch.com/dwres.php? resource=popularity (http://ezlx.de/e3t2 ) [3]Unity-Desktop: https://unity.ubuntu.com/ (http://ezlx.de/e3t3) [4]Mate-Desktop: http://mate‑desktop.org/ (http://ezlx.de/e3t4) [5]Cinnamon-Desktop: Fazit KDE 4, Gnome 3, der UbuntuDesktop Unity und Windows 8 haben eines gemeinsam: Sie brechen mit so vielen über lange Jahre selbstverständlichen Konventionen, dass Proteste der Anwender zu erwarten waren. Linux Mint trägt dem Rechnung, indem es den verbreiteten und bewährten Ubuntu-Unterbau mit einem klassischen Desktop kombiniert. Der in diesem Artikel vorgestellte Mate-Desktop kommt EasyLinux 03/2014 http://cinnamon.linuxmint. com/ (http://ezlx.de/e3t5 ) [6]Linux Mint Mate: http://www.linuxmint.com/ rel_qiana_mate.php (http://ezlx.de/e3t6 ) [7]UEFI (BIOS-Nachfolger): http://de.wikipedia.org/wiki/ Unified_Extensible_ Firmware_Interface (http://ezlx.de/e3t7 ) [8]VLC: http://www.videolan. org/vlc/ (http://ezlx.de/e3t8 ) Abb. 11: Mehr als nur eine nette Geste: Der Willkommensbildschirm in Linux Mint führt Einsteiger gleich beim ersten Start zu wichtigen Informationen wie dem offiziellen Handbuch. www.easylinux.de Software auf DVD: Linux Mint 17 (Mate; 64 Bit) 39 Digitales aBO linuxUser: Das Monatsmagazin für die Praxis DigisUB * 60,60 € nur im Jahr (12 PDFs) *Digitales Abo, jederzeit kündbar Lesen Sie News und Artikel fast 1 Woche vor dem Kiosk! Sparen Sie im Abo 15% im Vergleich zum PDF-Einzelkauf! Nutzbar auf Notebook und PC, Tablet oder Smartphone! Jetzt Bestellen Unter: www.linux-user.de/digisub Telefon: 07131 /2707 274 Fax: 07131 / 2707 78 601 E-Mail: abo@linux-user.de LU_1-1_Digisub_0606-2014.indd 1 06.06.2014 12:19:30 Uhr PiTiVi © ser ver , 12 3R F Titel Videoschnitt für Heimanwender mit PiTiVi Dünn geschnitten In Multimediaumfeld ist der Videoschnitt die Königsdisziplin. Mit dem richtigen Werkzeug meistern Sie die Aufgabe auch unter Linux ohne Probleme – wir stellen Ihnen dazu PiTiVi vor. Martin Loschwitz D ie Zeiten, in denen die Videoproduktion ausschließlich Profis vorbehalten war, sind lange vorbei: YouTube hat das Onlinestellen eigener Videos zum Massenhobby gemacht. Nutzer laden Videos aus unterschiedlichen Gründen ins Netz, entsprechend haben die Zuschauer auch ganz unterschiedliche Erwartungen an die Videoqualität. Ein Video, das mit der Handykamera aufgezeichnet und noch von unterwegs aus ins Netz gestellt wird, darf unscharf und wackelig sein oder verrauschten Ton haben. Wer hingegen einen Kurzfilm der eigenen Hochzeit als Danksagung an die Verwandtschaft verteilen möchte, wird das vermeiden wollen. Für qualitativ ansprechende Videos braucht man eine gute Kamera, und ohne Nacharbeiten geht dann auch 46 nichts. Geeignete Kameras finden sich schnell. Bis vor ein paar Jahren war der kniffligere Schritt die Nachbearbeitung, zumindest für Linux-Anwender: Während es für Windows zahlreiche Videoeditoren gab, fehlten passende LinuxTools. Das ist heute anders: Mit PiTiVi [1] und Kdenlive [2] stehen gleich zwei leistungsfähige Tools zur Verfügung, die für weit mehr zu gebrauchen sind als bloßes Basteln. Im Folgenden erfahren Sie, wie Sie mit PiTiVi aus den Filmen einer Kompaktkamera der Mittelklasse (PowerShot SX280HS) einen ansprechenden Film erstellen. Ein Wort zur Hardware Auch für das beste Schnittprogramm gilt stets, dass das fertige Video immer nur so gut wie das Ausgangsmaterial sein kann. Wer sich mit Videobearbeitung beschäftigt, sollte darum ein paar einfache Hinweise in die Planung mit www.easylinux.de einbeziehen, die schöne Videos möglich machen. Schritt 1 ist die Auswahl der Kamera. Camcorder eignen sich für Videoaufnahmen noch immer am besten, aber wer keinen Camcorder hat, muss nicht zwingend einen kaufen: Die meisten Konsumerkameras bringen mittlerweile ansehnliche Videofunktionalität mit; viele sind sogar in der Lage, Videos im Full-HD-Format aufzuzeichnen. Weil auch Full-HDFernseher immer weitere Verbreitung finden, ist das ein nicht zu vernachlässigender Faktor: Videos in Standardauflösung (SD) auf HD-Mattscheiben sehen fast zwangsläufig matschig aus. Die schon erwähnte Canon SX820HS ist ein guter Mittelweg zwischen Funktionalität und Preis; ein vergleichbarer Leistungsumfang ist zu ähnlichen Preisen auch bei Nikon & Co. erhältlich. Die richtige Kamera allein macht allerdings noch keinen Hitchcock. Mindestens so wichtig EasyLinux 03/2014 PiTiVi wie gute Hardware ist der richtige Umgang damit. Kameras, die in der Hand geführt werden, verwackeln fast automatisch, und wacklige Aufnahmen lassen sich in der Nachbearbeitung kaum noch in einen besseren Zustand versetzen. Auch bei Videoaufnahmen mit den genannten Kompaktkameras empfiehlt sich deshalb der Einsatz eines Stativs. Es muss kein teures sein; günstigere Stative sind mit weniger Zusatzfunktionen ausgerüstet, aber trotzdem gut geeignet. Schließlich darf man das Thema Ton nicht vergessen: Die Mikros, die in vielen Kameras verbaut sind, sind qualitativ nicht viel besser als jene in Mobiltelefonen. Wer mit Kameras aus höherpreisigen Segmenten werkelt, kann an diese oft externe Mikrofone anschließen; ein Blick ins Handbuch verrät im Zweifelsfall mehr. Lässt sich jedoch kein externes Mikro an die Kamera anschließen, ist eine Tonverbesserung höchstens durch digitale Nachbearbeitung zu erreichen. Auch hier gilt: Schlechter Originalton wird keinen kristallklaren Klang im fertigen Produkt erlauben. Filme und Kassetten Bevor wir in die PiTiVi-Bedienung einsteigen, noch ein Hinweis: Die folgenden Beispiele gehen davon aus, dass das Videomaterial bereits in Form von Dateien vorliegt. Gemeint sind also zum Beispiel Containerformate wie AVI oder MKV. Praktisch alle Kameras, die für normale Benutzer gedacht sind, nehmen Filme digital auf – im Gegensatz zu älteren Camcordern, die häufig noch auf Kassetten setzen. Um einen Film von diesen Kassetten auf die Festplatte zu bringen, benötigen Sie spezielle Werkzeuge, auf die wir in diesem Artikel nicht eingehen. Wenn Ihre Kamera digitale Filme aufzeichnen kann, gibt es in der Regel mehrere Methoden, um das Video von der Kamera auf die Platte zu übertragen. Die meisten Kameras haben einen eigenen USB-Port, über den sie via PTP oder MTP den Zugriff auf alle Dateien des KameraSpeichermediums freigeben. Sie können die Speicherkarte der Kamera auch direkt auf dem Computer auslesen, wenn Sie einen passenden Cardreader haben. Das gängige Format für Speicherkarten ist mittlerweile SDHC, und viele Standard-PCs und auch Notebooks sind ab Werk mit einem Kartenschacht ausgerüstet. Alternativ finden Sie im Zubehörhan- EasyLinux 03/2014 Titel del passende Cardreader für kleines Geld; diese schließen Sie dann an den USB-Port an. PiTiVi installieren Um PiTiVi auf den von EasyLinux unterstützten Distributionen zu verwenden, genügt es, das Paket pitivi über die Paketverwaltung zu installieren. Sowohl OpenSuse als auch (K)Ubuntu liegt PiTiVi in Abb. 1: Schon beim Anlegen eines neuen Projektes beeiner aktuellen Version bei. stimmen Sie dessen wesentliche Einstellungen, die AufNach der Installation finlösung und Bildrate. den Sie im KDE-Menü unter Multimedia den Eintrag PiTiVi, über für den Schnellzugriff, die allerdings außer den Sie das Programm starten. Icons für Rückgängig/Wiederholen, SpeiWegen eines Fehlers in den Abhängigchern und Erstellen leer ist. Im Bereich dakeitsbeschreibungen ist es auf Ubunturunter finden Sie die Medienbibliothek und Systemen notwendig, zusätzlich zum Paeine Bibliothek mit Effekten. PiTiVi kommt ket pitivi auch das Paket python-gi-cairo ab Werk mit einer beachten Anzahl von manuell zur Installation auszuwählen. Effekten, die später noch Gegenstand dieWer AVI-Videos verarbeiten möchte, ses Artikels sein werden. sollte unter Ubuntu außerdem das Paket Rechts davon finden Sie einen Übergstreamer1.0-libav einspielen. sichtsbereich mit den Reitern Clip, Transition und Title. Hier legen Sie später Ein Projekt einrichten fest, welche Übergänge und Effekte Ihr Video erhält, und zwar pro Clip innerNach dem Programmstart fordert PiTiVi halb der Zeitleiste. Das WiedergabefensSie auf, ein Videoprojekt einzurichten. ter bietet Ihnen eine direkte Vorschau Für PiTiVi geht es immer um Projekte, auf das, was Sie in der Zeitleiste bearbeinicht um einzelne Dateien, denn mehtet haben. rere Videos können Teil eines Projektes Im unteren Bereich des Videos schließlich sein. Die Projekteinrichtung bedeutet im finden Sie die Zeitleiste. PiTiVi gehört daWesentlichen, dass Sie die bestimmenmit zur Kategorie der Programme, die mit den Parameter des fertigen Videos festleeiner Zeitleiste arbeiten, und zwar ganz gen. Soll es sich beim fertigen Produkt einfach deshalb, weil sich Videos am also um ein Full-HD-Video in 1080p hansinnvollsten damit bearbeiten lassen. Insdeln, geben Sie das hier an. gesamt wirkt PiTivi sehr aufgeräumt. Der Dialog, den PiTiVi für diese Aufgabe vorsieht, macht es Ihnen aber leicht: Auf Videos importieren der linken Seite finden sich definierte Voreinstellungen, aus denen Sie wählen Damit Sie ein Video verarbeiten können, können; diese beschränken sich auf HDimportieren Sie es in die MedienbiblioFormate (720p oder 1080p mit jeweils thek. Aktuelle PiTiVi-Versionen haben eiunterschiedlichen Bildraten). Bildrate nen kleinen Fehler: Dieser sorgt dafür, meint dabei die Zahl der Bilder pro Sedass alle Icons in der Leiste der Medienbikunde, die ebenfalls ein Kriterium für die bliothek das gleiche Symbol darstellen. Videoqualität ist. Das folgende Beispiel Lassen Sie sich davon aber nicht irritiezielt auf ein Endprodukt im Format ren, denn die Schaltfläche, über die Sie 1080p24 ab (Abbildung 1). Die Programmoberfläche verstehen Nun ist es Zeit, sich mit der Oberfläche des Programms vertraut zu machen. Sie gliedert sich im Wesentlichen in zwei getrennte Bereiche. Oben haben Sie eine sehr übersichtliche Dateileiste und eine Leiste www.easylinux.de Glossar PTP: Das Picture Transfer Protocol ist der Standard für den Zugriff auf Kameras. MTP: Das Media Transfer Protocol erweitert PTP, unterstützt u. a. MP3-Player und die heute nicht mehr üblichen PDAs. 47 Titel PiTiVi Videos in die Zeitleiste importieren, ist mit Importieren betitelt. Klicken Sie im Feld Medienbibliothek auf den Button Importieren und wählen Sie im Dateidialog anschließend das Video, das Sie verarbeiten wollen. Der Clip erscheint als eigenständiges Icon in der Medienbibliothek. Wiederholen Sie den Vorgang für jedes weitere Video, das Bestandteil des Endproduktes sein soll. Um beispielsweise mehrere Einzelvideos zu einem großen Clip zusammenzubauen, importieren Sie alle Einzelvideos. Die Arbeit mit der Zeitleiste Das zentrale Werkzeug in PiTiVi ist die bereits erwähnte Zeitleiste am unteren Rand des PiTiVi-Fensters. Nach dem Anlegen eines Projektes ist sie leer, doch nachdem Sie Videos in Ihre Medienbibliothek geholt haben, können Sie das ändern. Klicken Sie auf ein Video der Medienbibliothek und halten Sie dabei die Maustaste gedrückt; dann ziehen Sie das Video per Drag & Drop in die Zeitleiste. Wiederholen Sie das für die übrigen Videos in der Medienbibliothek. Beim Ablegen eines Videos können Sie übrigens direkt über die gewünschte Position entscheiden – die Clips müssen nicht direkt aneinander grenzen, sondern es sind auch Abstände zwischen einzelnen Clips erlaubt. Soll also Platz bleiben, um später mit einem Effekt zwischen zwei Clips einen Übergang zu schaffen, so bietet es sich an, das bereits beim Ablegen in der Zeitleiste zu berücksichtigen. Abb. 2: Effekte en masse: Fischaugen- und Vertigo-Effekte können Sie in PiTiVi ebenso nutzen wie solche Effekte, die den Klang verändern. Wenn die ersten Clips in der Zeitleiste gelandet sind, wird deren Funktion klar: Jedes Video besteht aus zwei Ebenen für Bild (oben) und Ton (unten). Haben Sie schon mit anderen Videoeditoren gearbeitet, ist Ihnen die Bezeichnung Spur vermutlich geläufiger. Bei fertig importieren Clips gehören Ton- und Bildspur in der Regel zusammen, weil sie synchron sein sollten. Bereits beim Verschieben von Clips in die Zeitleiste können Sie übrigens auch festlegen, ob neue Clips eigene Ebenen erhalten oder in eine schon vorhandene Ebene integriert werden – ziehen Sie die Clips dazu entweder so in die Zeitleiste, dass sie unter vorhandenen Ebenen landen, oder so, dass sie rechts neben einem anderen Clip liegen. Oben links finden Sie einen Schieberegler, über den Sie die Ansicht vergrößern oder verkleinern. Die Funktion ist hilfreich, wenn Sie lange Clips in der Zeit- leiste haben, aus denen Sie größere Teile herausschneiden möchten. Am rechten äußeren Rand der Zeitleiste gibt es Icons, über die Sie Arbeiten in der Zeitleiste durchführen. Im Folgenden zeigen wir, wie Sie eine unerwünschte Sequenz aus einem Clip entfernen. Sequenzen entfernen 1 Klicken Sie in der Zeiteinteilung oberhalb der Zeitleiste zunächst mit der linken Maustaste an den Anfang des zu entfernenden Teils. Das erste Symbol rechts neben der Zeitleiste zeigt einen Film mit Schere. Klicken Sie auf dieses Symbol, um den Clip an der markierten Position in zwei Teile zu teilen. Wiederholen Sie die Prozedur am Ende der zu entfernenden Stelle, so dass Sie schließlich den unerwünschten Teil als separaten Clip in der Zeitleiste sehen. 2 3 Abb. 3: Einen Übergang zwischen zwei Videos erreichen Sie, indem Sie die Enden der Clips übereinander legen. 48 www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 PiTiVi 4 für die Audio- als auch für die Videokomponenten. Eine Übersicht über die verfügbaren Effekte erhalten Sie, indem Sie den Reiter Effekt-Bibliothek anklicken, den Sie direkt rechts neben der Medienbibliothek finden. Über ein Drop-down-Menü wechseln Sie zwischen Video- und Audioeffekten. Zwar sind die Effekte alle beschrieben, allerdings leider nur in englischer Sprache (Abbildung 2). Effekte verwenden Sie, inDie Tonspur eines Clips dem Sie einen Clip in der austauschen Zeitleiste auswählen und dann auf einen der Effekte Vielleicht möchten Sie die doppelklicken; der Effekt erEingangssequenz eines Vischeint dann sofort im Clipdeos mit einer Musik unReiter rechts neben der Zeitterlegen. Die Ouvertüre zu leiste. Hier haben Sie auch „Also sprach Zarathustra“ Abb. 4: Die „Transidie Möglichkeit, den Effekt von Richard Strauss sition“-Bibliothek stellt wieder zu deaktivieren. chert Ihnen die Aufmerkeine Reihe von ÜberWeil Übergänge ein zentrasamkeit der Zuhörer. gängen zur Verfügung. les Mittel der VideobearbeiGrundsätzlich ist das in Pitung sind, genießen diese in PiTiVi einen TiVi kein Problem: Sie benötigen ledigSonderstatus: Für sie gibt es einen eigelich das Musikstück in einem unternen Reiter namens Transition. So fügen stützten Format, also z. B. als MP3-DaSie einen Übergang zwischen den Clips tei, und Sie müssen es vorab in die MeIhrer Zeitleiste ein: dienbibliothek importieren. Wählen Sie den Clip, den Sie mit MuWählen Sie den Clip, in den der sik unterlegen möchten. Klicken Sie Übergang führen soll, in der Zeitin der Zeitleiste darauf und verwenden leiste aus und halten Sie die linke MausSie dann rechts das vierte Symbol von taste gedrückt. oben, um die Gruppierung von Bild- und Ziehen Sie den Clip so weit nach Tonebene zu lösen. links, dass er ein wenig mit dem vorangehenden Clip überlappt (Abbildung Klicken Sie in der Zeitleiste mit der 3). Die Überlappungszone ist danach blau rechten Maustaste links auf den Titel in der Zeitleiste gekennzeichnet. der Tonebene und löschen Sie diesen. Ziehen Sie das Audiostück aus der Medienbibliothek nun in die Zeitleiste an die Position, an der es anfangen soll. Wählen Sie die Bild- und die neue Tonspur aus, indem Sie beim Klicken [Umschalt] gedrückt halten; klicken Sie dann in der Zeitleiste rechts auf das dritte Symbol von oben, um die Clips wieder miteinander zu verketten. Dieser Schritt ist optional. Wählen Sie diesen Clip aus und klicken Sie aus das Symbol mit dem großen roten Kreuz rechts neben der Zeitleiste. Der Clip verschwindet. Ziehen Sie dann den Teil rechts vom gelöschten Clip so weit nach links, dass er direkt an den ersten Filmteil anknüpft. Sie können auch einen kleinen Abstand lassen, um später einen Effekt einzubauen. Damit können Sie den harten Schnitt vermeiden. 5 1 2 3 1 2 Titel 3 Ziehen Sie die Statusnadel in der Zeitleiste in die Überlappungszone. Eventuell ist es hilfreich, über den Schieberegler links näher an die zu bearbeitende Stelle zu zoomen, um diesen Bereich besser zu erkennen. Klicken Sie nun im Transition-Reiter auf einen der Übergänge, um ihn genauer zu konfigurieren (Abbildung 4). Der Effekt wird automatisch auf die Überlappungszone angewendet. Wenn Sie damit fertig sind, ist es auch der Übergang. 4 Das fertige Produkt exportieren Wenn die Schnittarbeiten abgeschlossen sind, ist der letzte Schritt das Exportieren. Nur so können Sie den Film z. B. auf YouTube hochladen oder an Bekannte weitergeben. Klicken Sie auf die Schaltfläche Erstellen oberhalb der Medienbibliothek. Wählen Sie im folgenden Fenster (Abbildung 5) einen Dateinamen aus und wählen Sie im darunter liegenden Dropdown-Menü das Containerformat, das Sie nutzen möchten. Im Beispiel haben wir MP4 verwendet, ein Format für hochauflösende Videos – wenn Sie ein HD-Video produzieren, sollten Sie hier ein HD-taugliches Format auswählen. Klicken Sie auf Erstellen und warten Sie, bis das Wartefenster mit dem Statusbalken verschwindet. Danach ist das Video fertig. (hge) n 1 2 3 Infos [1]PiTiVi: http://www.pitivi.org/ (http://ezlx.de/e3r1) [2]Kdenlive: http://www.kdenlive.org/ (http://ezlx.de/e3r2) 4 Mit Effekten arbeiten Videos leben auch von den integrierten Effekten – harte Schnitte sind zwar auch ein Stilmittel, doch oft sind sanfte Übergänge besser. PiTiVi kommt ab Werk mit einer umfassenden Bibliothek vorbereiteter Effekte, und zwar sowohl EasyLinux 03/2014 Abb. 5: Über die „Erstellen“-Funktion wird aus Ihrer Zeitleiste eine fertige Datei zur Weitergabe. Achten Sie beim Export darauf, ein HD-taugliches Format zu wählen. www.easylinux.de 49 Tipps & Tricks Gnome-Tipps Tipps und Tricks zu Gnome Gnome-Tipps Heike Jurzik Gnome ist neben KDE die zweite große Desktopumgebung für Linux. In den Gnome-Tipps stellen wir regelmäßig Nützliches und Praktisches für die alternative grafische Oberfläche vor. 01 Galerie erzeugen mit gThumb Der Gnome-Bildbetrachter gThumb punktet mit einer übersichtlichen und klar strukturierten Oberfläche. Sie können mit dem Programm Ihre Fotos anschauen, sie organisieren und sogar bearbeiten. Als nettes Extra haben die Entwickler der Anwendung eine Funktion zum Erstellen von HTML-Galerien spendiert. Die nutzen Sie wie folgt: Wechseln Sie ins Verzeichnis mit den Fotos, aus denen Sie das Album erstellen möchten. Klicken Sie in der Werkzeugleiste auf das Drop-down-Menü Freigeben und wählen Sie den Eintrag Web-Album. Im folgenden Dialogfenster tragen Sie zunächst auf dem Reiter Allgemein einen Titel für das Album ins Feld Kopfzeile ein. gThumb wählt automa- 1 2 3 tisch den Namen des Bilderverzeichnisses. Optional geben Sie einen Text für die Fußzeile ein. Darunter entscheiden Sie sich für den Speicherort. In der Voreinstellung landet die spätere index.html-Datei in Ihrem Home-Verzeichnis. Wenn Sie ein Häkchen bei Originale an den Zielort kopieren setzen, legt gThumb eine Kopie der Fotos zusammen mit der HTML-Datei ab. Darunter zeigt eine kleine Vorschau die verfügbaren Themes an. Entscheiden Sie sich per Mausklick, ob Sie die Galerie im Classic-, ClassicClips-, NeatRound- oder Wiki-Look gestalten möchten. Wenden Sie sich dem Reiter Indexseite zu. Hier definieren Sie die Anzahl der Bilder pro Seite und ob alle in einer einzigen Seite landen sollen. Auch die 4 5 6 Menge der Spalten können Sie einrichten. Wenn Sie sich da nicht festlegen wollen, bleiben Sie mit der Option An die Fensterbreite anpassen flexibel. Im Drop-down-Menü Sortieren nach stellen Sie ein, nach welchen Kriterien gThumb die Schnappschüsse anordnet. Voreingestellt ist der Zeitpunkt der letzten Änderung; alternativ sortiert das Programm nach dem Zeitpunkt der Aufnahme, nach Namen, Abmessungen oder der Dateigröße. Wenn Sie die Vorschaubilder in der Galerie beschriften möchten, setzen Sie ein Häkchen in der entsprechenden Checkbox. Darunter wählen Sie aus einer Liste aus, welche Angaben gThumb dazu einbinden soll (Datum, Bildgröße, Dateiname usw.). Auf dem letzten Reiter namens Bildseite wählen Sie aus, wie die Fotos in der Galerie beschriftet sein sollen. gThumb kreuzt in der Voreinstellung schon eine ganze Reihe von Optionen an. Weiter unten in der Liste finden Sie Kästchen, um die Exif-Informationen (siehe nächster Tipp) oder sogar Audio- und Video-Codecs für multimediale Ausstellungsstücke auszuwerten. Nach dem abschließenden Klick auf Speichern erzeugt gThumb die Galerie und zeigt dabei einen Fortschrittsbalken an. Danach bietet ein Dialogfenster an, die Galerie direkt im Browser zu öffnen (Abbildung 1). Über die Schaltfläche Ziel betrachten öffnen Sie hingegen ein Dateimanagerfenster. 7 8 9 Gnome-Tipps Tipps & Tricks die Anzeige zwischen häufig benutzten und allen Applikationen um. 04 Abb. 1: Mit dem Bildbetrachter gThumb erstellen Sie ansprechende HTML-Galerien Ihrer Bildersammlungen. Bei den Alben handelt es sich um statische Dateien, die CSSStylesheets für das Layout nutzen. 02 gThumb: Exif-Daten der Fotos anzeigen Dank des Exchangeable Image File Formats, kurz Exif, erfahren Sie über Ihre Fotos allerhand Hintergrundinformationen. Dazu gehören neben Datum und Uhrzeit beispielsweise die Bildgröße, Bilddrehung (90°, 180° und 270°), Brennweite, Belichtungszeit und Blendeneinstellung, der Kamerahersteller und das Modell sowie – falls die Kamera dies unterstützt – sogar GPS-Koordinaten. Die Exif-Daten stehen im Header der Bilddatei, also im Anfangsbereich und noch vor den eigentlichen Bildinformationen. Bildbearbeitungs- und auch viele Betrachterprograme können die Daten ausgeben und auswerten, so auch gThumb. Wenn Sie sich für die Exif-Daten interessieren, markieren Sie im rechten Bereich ein Bild und stellen dann links das Dropdown-Menü auf Eigenschaften. Mit dem Mauszeiger ziehen Sie den Bereich so zurecht, dass Sie möglichst viele Informationen auf einen Blick erhaschen können (Abbildung 2). 03 nander, die geöffneten Programmfenster und am linken Rand das Dash, über das Sie Programme starten und neue Fenster von laufenden Applikationen öffnen können. Klicken Sie ganz unten im Dash auf das Symbol mit dem Gitter, um alle Anwendungen anzuzeigen. Ein erneuter Klick bringt Sie zur Übersicht zurück. Die installierten Programme listen Sie auf, indem Sie [Windows-A] drücken. Am unteren Rand schalten Sie Menü der aktiven Anwendung per Shortcut Im oberen Panel zeigt der Gnome-Desktop für viele, aber nicht alle, Anwendungen neben den Aktivitäten ein globales Menü an. Die Entwickler verlagern also die Menüleiste aus den Applikationen heraus ins Panel und geben den Anwendungen so mehr Platz. Was einige Benutzer als praktisch empfinden, stört andere sehr, denn die Wege zum Menü sind nun länger – gerade bei großen Bildschirmen müssen Sie so recht lange Strecken mit der Maus zurücklegen. Als Abkürzung spendieren die Gnome-Macher einen Tastaturshortcut, der das globale Menü der aktiven Anwendung öffnet. Drücken Sie [Windows-F10], um es aufzuklappen. Mit den Pfeiltasten wandern Sie nun hoch und runter, und [Esc] schließt es. 05 Passwort für den eigenen Account ändern Kennwörter sollten Sie in regelmäßigen Abständen erneuern. Als Gnome-Benutzer verwenden Sie dazu ganz bequem die Systemeinstellungen. Sie erreichen das Konfigurationszentrum des Desktops entweder über das Dash auf der linken Seite oder per Klick auf den Ausschalter Aktivitäten: Installierte Anwendungen auflisten Wenn Sie unter Gnome 3 [Windows-S] drücken oder den Mauszeiger nach links oben auf Aktivitäten bewegen, gelangen Sie in den Übersichtsmodus des Desktops. Der Hintergrund erscheint abgedunkelt, Sie sehen alle vorhandenen Arbeitsflächen neben- und unterei- EasyLinux 03/2014 Abb. 2: Der Gnome-Bildbetrachter gThumb blendet unten links unter „Eigenschaften“ die Exif-Daten eines ausgewählten Bildes ein. www.easylinux.de 83 Tipps & Tricks Gnome-Tipps bei, das Passende in der wirklich umfangreichen Sammlung zu finden. Nach einem Klick auf Hinzufügen landet das Layout in der eigenen Liste. Dort sortieren Sie alle Belegungen mit den Pfeiltasten und legen die Priorität fest. 07 Abb. 3: Mit einem Klick auf das Zahnradsymbol im Feld „Neues Passwort“ fordern Sie Unterstützung beim Kennwortfinden an. Weitere Hilfe gibt die Dokumentation des Desktops, die Sie über „Erzeugen eines starken Passworts“ öffnen. rechts oben im Panel und das Symbol mit dem Schraubenschlüssel. Alternativ öffnen Sie die Aktivitäten und geben sy ein – das reicht schon, der Name ist eindeutig, und Gnome bietet als ersten Treffer die Systemeinstellungen an. Wechseln Sie ganz unten in die Abteilung Benutzer, klicken Sie rechts oben auf Entsperren und geben Sie auf Aufforderung Ihr Passwort ein. Danach klicken Sie neben Passwort auf die Punkte, die das Kennwort symbolisieren. Im oberen Feld geben Sie zunächst das alte Passwort ein. Haben Sie sich vertippt, erscheint eine entsprechende Warnung. Erst wenn das Kennwort stimmt, dürfen Sie ein neues eintragen. Im Feld darunter wiederholen Sie es, um Vertipper auszuschließen. Haben Sie sich vertan, warnt Gnome Sie, dass die beiden Kennwörter nicht übereinstimmen, und die Schaltfläche Ändern bleibt ausgegraut. Benötigen Sie Hilfe dabei, ein sicheres Passwort zu finden? Dann klicken Sie einfach auf den Link Erzeugen eines starken Passworts, und der Gnome-Hilfebrowser öffnet sich mit Erklärungen und Tipps. Alternativ beauftragen Sie das System damit, ein Kennwort für Sie einzurichten. Klicken Sie dazu im Feld Neues Passwort rechts auf das Icon mit den Zahnrädern – Gnome wählt dann selbst etwas aus. Damit Sie sich das Kennwort merken und auch bei Passwort bestätigen eintragen können, machen Sie es über ein Häkchen in der Checkbox Passwort zeigen sichtbar (Abbildung 3). Übrigens zeigt ein Balken unter dem Feld Neues Passwort, wie stark dieses ist (also: wie gut es gegen Wörterbuchattacken schützt). 84 06 Neues Tastaturlayout installieren Sie lernen eine neue Sprache wie etwa Russisch oder Arabisch, die ein völlig anderes Tastaturlayout benötigt? Dann fügen Sie ganz einfach per Mausklick ein neues Tastenlayout hinzu. Öffnen Sie dazu, wie im vorigen Tipp gezeigt, die Systemeinstellungen und wechseln Sie in der ersten Abteilung zu Region und Sprache. Gehen Sie zum Reiter Eingabequellen. In der Voreinstellung enthält die Liste normalerweise Einträge für Deutsch und Englisch (USA). Klicken Sie auf das kleine Pluszeichen unterhalb des Feldes und suchen Sie im folgenden Dialog eine neue Eingabequelle aus. Das Suchfeld hilft da- Aktuelle Tastaturbelegung im Panel anzeigen Im Gnome-Panel am oberen Bildschirmrand finden Sie neben dem Symbol mit dem Ausschalter einen Hinweis auf die aktuelle Tastaturbelegung. Haben Sie die deutschen Sprachpakete installiert, sollte hier ein de stehen. Wenn Sie mit der Maus darauf klicken, öffnet sich ein kleines Menü, in dem ggf. weitere Einträge auftauchen. Falls Sie, wie im vorigen Tipps gezeigt, alternative Tastaturlayouts hinzugefügt haben, schalten Sie über den Button im Panel bequem zu einer anderen Sprache und später auch wieder zur deutschen Belegung um. Um eine Vorschau der Tastatur einzublenden, klicken Sie ebenfalls auf den Umschalter und wählen Show Keyboard Layout („zeige das Tastaturlayout“). So sehen Sie, welche Taste welches Zeichen hervorbringt und wie die Sondertasten angeordnet sind (Abbildung 4). 08 Grafische Programme mit Aufrufoptionen Viele Gnome-Anwendungen bieten Parameter, mit denen Sie die Applikation Abb. 4: Wenn Sie eine neue Sprache lernen und dazu neue Zeichen brauchen, finden Sie ein passendes Layout vielleicht in der langen Liste der Belegungen. Über den kleinen Umschalter im Panel blenden Sie das Layout ein und wechseln die Sprache. www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 Gnome-Tipps Tipps & Tricks tiert der Dateimanager nur das Standardsymbol für den Dateityp, und Sie dürfen raten. Um auch von großen Dateien Icons zu sehen, öffnen Sie aus dem globalen Menü die Einstellungen und wechseln zum Reiter Vorschau. Wählen Sie im Drop-down-Menü Nur für Dateien kleiner als eine andere Größe aus. Hier dürfen Sie auf bis zu 4 GByte erhöhen. 10 Abb. 5: Viele Gnome-Programme verraten Ihnen zusätzliche Optionen für den Start, wenn Sie in einer Shell den Parameter „--help“ an den Befehl anhängen. schon beim Start steuern. Diese Aufrufoptionen verwenden Sie, wenn Sie das Programm aus dem Schnellstarter ([Alt-F2]) oder einem Terminal heraus aufrufen. So erreichen Sie beispielsweise mit gnome‑terminal ‑‑full‑screen, dass das Gnome-Terminal direkt im Vollbildmodus startet. Das Kommando gedit ‑‑new‑window bewirkt, dass der Texteditor GEdit ein neues Fenster öffnet. Mit einem einfachen Trick finden Sie heraus, welche Optionen Sie einer Anwendung beim Start mit auf den Weg geben können. Öffnen Sie dazu ein Terminalfenster (Eingabe von gnome‑terminal in den Schnellstarter), tippen Sie den Namen der Anwendung und hängen Sie dahinter die Option ‑‑help. Die Ausgabe verrät oft, dass es noch weitere Abfragemöglichkeiten gibt. Diese erscheinen in der Ausgabe im Terminal relativ weit oben hinter dem Hinweis Hilfeoptionen. Im Beispiel aus Abbildung 5 sehen Sie, dass Sie für GEdit weitere Informationen über gedit ‑‑help‑all bzw. gedit ‑‑help‑gtk erhalten. Direkt darunter listet der Bereich Anwendungsoptionen ein paar interessante Schalter auf. So erfahren Sie beispielsweise über ‑‑list‑encodings, welche Textkodierungen das Programm kennt (zweiter Befehl in Abbildung 5). Eine solche können Sie an den Parameter ‑‑encoding= weiterreichen, um den Editor mit einer bestimmten Textkodierung zu starten. EasyLinux 03/2014 09 Nautilus: Vorschaufunktion für Dateien Der Dateimanager des Gnome-Desktops zeigt Ihnen für viele Dateitypen einen kleinen Thumbnail an, der einen Rückschluss auf den Inhalt erlaubt. So sehen Sie für Bilder, PDF- und PostScript-Dateien direkt, welcher Schnappschuss bzw. welches Dokument sich dahinter verbirgt. In der Voreinstellung zeigt Nautilus die Thumbnails nur für Dateien an, die kleiner als 5 MByte sind. Bewahren Sie in einem Verzeichnis hochauflösende Bilddateien auf, präsen- Nautilus: Erweiterte Vorschau dank Sushi Eine Gnome-Shell-Extension namens Sushi ergänzt die Vorschaufunktion und schließt auch Audio- und Videodateien mit ein. So erfahren Sie schon im Dateimanager mehr über die Dateien, ohne sie mit einem Programm öffnen zu müssen. Sushi ist in der Voreinstellung nicht installiert, befindet sich aber in den Repositorys der von EasyLinux unterstützten Distributionen. Anwender von OpenSuse installieren das Paket sushi, Ubuntu-Benutzer suchen im Paketmanager nach gnome-sushi. Ein Neustart von Nautilus ist nicht erforderlich, um die Extension zu aktivieren. Markieren Sie nun einfach die gewünschte Datei mit einem einfachen Klick und drücken Sie dann die Leertaste. Ein kleines Fenster geht auf. Bilder, HTML-Dokumente und Ähnliches zeigt Sushi einfach an; für Multimediales erscheinen zusätzlich kleine Symbole, mit denen Sie die Wiedergabe steuern (Abbildung 6). (hge) n Abb. 6: Sushi ist eine praktische Erweiterung für die Gnome-Shell, die eine Vorschau auf multimediale Inhalte in Nautilus ermöglicht. www.easylinux.de 85 © Hans-Georg Eßer Metadaten von Audiodateien in der Shell bearbeiten MP3- und Ogg-VorbisDateien „taggen“ Die meisten Audioplayer präsentieren bei der Wiedergabe Künstler und Albumtitel, den Songnamen und vieles mehr. Diese Metadaten sind in den Dateien enthalten. Wie Sie die Informationen mit Shell-Kommandos auslesen, ändern und löschen, zeigen wir Ihnen auf den folgenden Seiten. Heike Jurzik, Hans-Georg Eßer A udiodateien können Informationen über Interpret, Album, Titel und vieles mehr in den Metadaten speichern; bei MP3-Dateien heißen diese Zusatzangaben ID3-Tags. Einige Programme sind in der Lage, diese Markierungen auszulesen und darzustellen; viele Player zeigen darüber hinaus die Metadaten im Lauftext beim Abspielen der Musik an (Abbildung 1). Metadaten kommen in vielen Audioformaten vor, darunter MP3 und Ogg Vorbis. Welche Informationen über ein Musikstück dabei gespeichert werden und wie lang die Einträge sein dürfen, hängt vom Format ab: Wir bringen Licht in den Metadatendschungel und zeigen, wie Sie mit Shell-Tools die Tags in MP3- und Ogg-Vorbis-Dateien bearbeiten. ID3: Version 1 oder 2? Der ID3-Tag-Standard [1] beschreibt zwei Formatvarianten, ID3v1 und ID3v2.x, die 114 sich technisch unterscheiden. Die älteren ID3v1-Tags beschränken sich für die Metadaten auf einen 128 Byte großen Block, der sich am Ende der Datei befindet und einen festen Aufbau hat. Hier gibt es Felder für die folgenden Informationen: lTAG: Kennzeichnung des ID3v1Blocks (drei Zeichen) lSongtitel (30 Zeichen) lName des Künstlers (30 Zeichen) lName des Albums (30 Zeichen) lErscheinungsjahr (4 Zeichen) lBeliebiger Kommentar (30 Zeichen) lGenre: Zahl zwischen 0 und 255 (Es gibt eine Liste, in der jedem Wert ein Genre zugeordnet wird.) Die ID3-Version 1.1 ist eine Erweiterung dieses 128-Byte-Standards – das Kommentarfeld ist dort zwei Zeichen kürzer, hat also nur noch Platz für insgesamt 28 Zeichen. Der frei gewordene Platz steht für die Bezeichnung der Tracknummer zur Verfügung. Da das ID3v1-Format durch die Begrenzung der Datenfeldlänge und ‑anzahl teilweise unzureichend ist (wie soll man in 30 Zeichen beispielsweise den www.easylinux.de Songtitel „Cutting Branches For A Temporary Shelter“ unterbringen?), wurde als Nachfolger der ID3v2-Standard definiert. Aktuell ist die Versionsnummer 2.4, daher lautet der volle Name ID3v2.4. ID3v2-Tags werden im Gegensatz zu ihrem Vorgänger nicht in den letzten Bytes angesiedelt, sondern der binären Audiodatei vorangestellt. Die Informationen dürfen bis zu 256 MByte Platz belegen und werden in einzelne (jeweils bis zu 16 MByte große) Frames aufgeteilt. In diesen stehen Informationen beispielsweise zum Titel, Album, Künstler, Homepage und Liedtexte, aber auch Bilder. Ein weiteres Feature ist, dass in den Beschreibungen der einzelnen Frames auch Unicode als Zeichensatz möglich ist. Die beiden ID3-Standards schließen einander nicht aus: Eine Anwendung, die auf die Metainformationen zugreift, wählt dann zur Anzeige jeweils die Tags aus, die sie versteht. Die meisten Linux-Player können somit die langen Einträge von ID3v2-Tags für Künstler oder Songtitel richtig darstellen. EasyLinux 03/2014 Metadaten für MP3 und OGG Guru-Training Wo steckt die Information? Wenn man eine MP3-Datei in einem Texteditor oder ASCII-Dateibetrachter öffnet, kann man trotz des eigentlich binären Datenformats die ID3-Tags finden. Einträge, die dem Standard der Version 1 folgen, sind am Ende der Datei in den letzten 128 Byte angesiedelt. Sie finden die Tags am schnellsten, indem Sie mit strings nach lesbarem Text in der Datei suchen: $ strings Land‑of‑Confusion.mp3 | tail ‑4 ~*TAGLand Of Confusion Genesis Munich, DE10.07.2007 Disc One 2007 Deutlich erkennt man den Start der Metadaten am Schlüsselwort TAG. Danach folgen der Titel („Land Of Confusion“), der Künstler („Genesis“), der Name des Albums („Munich, DE10.07.2007“) und die Jahreszahl („2007“). ID3v2-Tags liegen am Dateianfang. Sie beginnen mit dem Schlüsselwort ID3. Schauen Sie eine solche Datei mit hexdump an, sehen Sie auch hier die Ein- Abb. 1: Viele grafische Audioplayer zeigen die Metadaten bei der Wiedergabe an, hier als Beispiel im KDE-Player Amarok. träge der einzelnen Tags im Klartext (Abbildung 2). Taggen beim Rippen Wie aber kommen die ID3-Tags in die Audiodateien? Es gibt verschiedene Wege, die Musik mit Metainformationen zu versehen. Eine Möglichkeit ist, schon beim Rippen von Audio-CDs entsprechende Tags hinzuzufügen. Haben Sie bereits WAV-Dateien erstellt und wollen diese schnell in MP3-Da- Guru-Training Metadaten für MP3 und OGG teien umwandeln, geht das am schnellsten mit lame auf der Kommandozeile. (OpenSuse und Kubuntu enthalten kein lame-Paket, denn der MP3-Encoder verletzt eventuell das MP3-Patent. Die Software ist für beide Distributionen über alternative Repositorys verfügbar.) Um eine WAV-Datei in das MP3-Format zu konvertieren, geben Sie z. B. Folgendes in ein Terminalfenster ein: lame 01_Mozart_Requiem.wav 01_Mozart_RequU iem.mp3 Das Tool verrät in der Ausgabe Details über den Fortschritt und die Kodierung, ID3-Tags setzt das Programm allerdings nicht automatisch – die müssen Sie explizit angeben, z. B. via l--tt Titel, l--ta Artist, l--tl Album, l--ty Jahr, l--tc Kommentar (beliebiger Kommentar), l--tn Track-Nummer (Tracknummer) oder l--tg Genre. Eine Liste der möglichen Nummern für das Feld Genre erhalten Sie über lame --genre-list. Wollen Sie in einzelnen Tags Leerzeichen verwenden, setzen Sie Anführungszeichen am Anfang und Ende, z. B. ‑‑ta "Wolfgang Amadeus Mozart". Beachten Sie auch die Längenbeschränkungen des ID3v1-Formats (siehe oben). lame ist clever: Halten Sie sich bei allen Angaben an den ID3v1-Standard und beachten die Länge der Felder, fügt das Programm ausschließlich ID3v1-Tags hinzu. Überschreiten Sie jedoch in nur einem Feld die Maximallänge, erstellt lame zusätzlich ID3v2-Tags – die ID3v1-Tags am Dateiende erscheinen dann „zurechtgestutzt“, werden aber auf jeden Fall hinzugefügt, damit auch Player, die nur den älteren Standard kennen, die Metainformationen anzeigen. Wollen Sie eine ID3-Version gezielt ausschließen, verwenden Sie eine der beiden Optionen --id3v1-only und --id3v2-only. Auch oggenc, das Dateien ins Ogg-VorbisFormat [2] umwandelt, können Sie Metadaten in Parameterform mitgeben, z. B. mit -t Titel, -a Artist oder -l Album. Tags mit „id3v2“ setzen Auch bereits erstellte Dateien können Sie nachträglich mit Tags versehen bzw. diese bearbeiten. Informationen in beiden ID3-Formaten fügen Sie MP3-Dateien mit id3v2 hinzu. Unter OpenSuse und Kubuntu installieren Sie das gleichnamige Paket über die Paketverwaltung nach; auf der Konsole geht das unter OpenSuse mit dem Kommando sudo zypper in id3v2, bei Kubuntu mit sudo apt‑get install id3v2. Öffnen Sie ein Terminalfenster und prüfen Sie zunächst, ob die zu bearbeitende MP3-Datei schon Tags enthält: Dazu setzen Sie den Parameter -l ein. Mit lame erstellte MP3-Dateien haben ID3v1- und ID3v2-Tags. Gibt es keine Tags in der Datei, meldet id3v2: „01_Mozart_Requiem. mp3: No ID3 tag“. Um einer ID3-Tagfreien MP3-Datei Informationen hinzuzufügen, nutzen Sie die Parameter l-a Artist, l-A Album, -t Titel, -c Kommentar, l-g Genre, l-y Jahr oder l-T Track (Tracknummer). Auch hier gilt wieder: Felder mit Leerzeichen schließen Sie in Anführungszeichen ein, damit sie korrekt bei id3v2 ankommen. Das Tool setzt automatisch Tags im Format beider Versionen. l l „vorbiscomment“ für Ogg-Dateien Ogg-Vorbis-Dateien verwenden keine ID3-Tags, speichern aber ebenfalls Metadaten in der Datei [3]. Sie können diese mit dem Tool vorbiscomment anzeigen und verändern, das unter OpenSuse und Kubuntu automatisch installiert wird. Es arbeitet ähnlich wie id3v2; so zeigt z. B. die Option ‑l alle gespeicherten Tags einer .ogg-Datei an. Das Setzen von Tags ist etwas umständlicher als bei MP3-Dateien, weil das Format keine festen Metadatenfelder kennt. Der beste Weg führt über eine Textdatei: Mit vorbiscomment ‑l datei.ogg > datei.txt erzeugen Sie zunächst eine Liste aller in der Datei abgelegten Metadatenfelder, bearbeiten diese dann in einem Editor und schreiben Sie anschließend mit vorbiscomment ‑w ‑c datei.txt datei.ogg zurück in die Audiodatei. In die Textdatei gehören dann Einträge der Form title=Land of Confusion artist=Genesis – eine komplette Liste der erlaubten Felder finden Sie in der Onlinedokumentation [3]. Fazit Metadaten direkt beim Rippen und Kodieren zu erzeugen, spart viel Arbeit. Für die nachträgliche Bearbeitung stehen mit id3v2 und vorbiscomment Werkzeuge zur Verfügung, die alle Taggingvarianten der MP3- und Ogg-Vorbis-Formate beherrschen. (hge) n Infos [1]ID3-Homepage: http://www.id3.org/ (http://ezlx.de/e3p1) [2]Ogg Vorbis: http://www.vorbis.com/ (http://ezlx.de/e3p2) [3]Tags in Ogg-Vorbis-Dateien: http://www. xiph.org/vorbis/doc/v‑comment.html Abb. 2: Die ID3v2-Tags stehen am Anfang einer MP3-Datei. 116 www.easylinux.de (http://ezlx.de/e3p3) EasyLinux 03/2014 Service Impressum / Autoren-/Inserentenverzeichnis Impressum Autoren Artikel (Seiten) Claudia Meindl Tipps: Gimp (96) Franz Böhm LibreOffice Writer: Verzeichnisse (72), Tipps: LibreOffice (86) EasyLinux ist eine Publikation der Linux New Media, eines Geschäftsbereichs der Medialinx AG. Hans-Georg Eßer Editorial (3), Nachrichten (8), Heft-DVD: Kubuntu 14.04 LTS (29), Anschrift Putzbrunner Straße 71, 81739 München Telefon: (089) 99 34 11-0, Fax: 99 34 11-99 Schwerpunkt Multimedia (Einleitung) (40), Internet Mailinglisten News und Archiv E-Mail Leserbriefe E-Mail Heft-DVDs E-Mail Sonstiges http://www.easylinux.de http://www.easylinux.de/Mailinglisten http://www.linux-community.de redaktion@easylinux.de (Feedback), cdredaktion@easylinux.de (Fragen und Ersatzbestellungen DVDs) info@easylinux.de Schneller Shell-Schnitt (50), LaTeX-Workshop: Wenn's perfekt sein muss (60), LyX: TeX für Mausbenutzer (68), Die MP3-Alternative Ogg Vorbis (76), MP3- und Ogg-Dateien taggen (114), Heike Jurzik Firefox: Alter Fuchs im neuen Kleid (53), Tipps: Gnome (82), Geschäftsleitung Brian Osborn, bosborn@easylinux.de (Vorstand) Hermann Plank, hplank@easylinux.de (Vorstand) Tipps: LibreOffice (86), Tipps: Knoppix, Kubuntu und Mint (92), Tipps: Linux (100), Tipps: Shell (104), MP3- und Ogg-Dateien taggen (114) Kristian Kißling Nachrichten (8), Heft-DVD: Kubuntu 14.04 LTS (29) Marcel Hilzinger Die MP3-Alternative Ogg Vorbis (76) Markus Feilner Nachrichten (8) Martin Loschwitz Audacity: Achtung, Aufnahme! (41), PiTiVi: Dünn geschnitten (46), Thunderbird und SeaMonkey (57) Mathias Huber Nachrichten (8) Peter Kreußel Neue Software (12), Heft-DVD: Linux Mint (35) Thomas Drilling Tipps: KDE (78), Test: Kubuntu 14.04 (110) Thomas Leichtenstern Webseiten (28) Tim Schürmann Nachrichten (8), Test: Baphomets Fluch 5 (107) Redaktion Chefredakteur Hans-Georg Eßer (v. i. S. d. P.) (hge), hgesser@easylinux.de Redaktion Thomas Leichtenstern (tle), tleichtenstern@easylinux.de (auch Heft-DVDs) Heike Jurzik (hej), hjurzik@easylinux.de (auch Schlussredaktion) Feste freie Mitarbeiter Claudia Meindl, Martin Loschwitz Produktion Christian Ullrich, cullrich@easylinux.de Layout Kristina Fleischer, Florian Gostic, produktion@easylinux.de Titel Kristina Fleischer, Bildnachweis für Titelillustration: Natalia Lukiyanova, 123RF Abo-Preise: Deutschland Österreich Schweiz Ausland EU 9,80 E 14,95 E 6,70 E 33,30 E 10,80 E 14,95 E 6,70 E 36,70 E CHF 19,60 CHF 18,90 CHF 08,50 CHF 66,60 siehe Titel 14,95 E 6,70 E 40,– E 9,80 29,95 4,– 12,– 9,80 E 29,95 E 4,– E 12,– E CHF 12,70 CHF 43,15 CHF 00 4,- CHF 012,– 9,80 E 29,95 E 4,– E 12,– E Preise Print: Einzelheft Jahres-DVD (Einzelpreis) Jahres-DVD (zum Abo 1) Jahresabo (4 Ausgaben) Preise Digital: Heft-PDF Einzelausgabe DigiSub (4 Ausgaben) DigiSub (zum Printabo) HTML-Archiv (zum Abo 1) Inserenten E E E E ) nur erhältlich in Verbindung mit einem Jahresabo Print oder Digital Schüler- und Studentenermäßigung: 20 Prozent gegen Vorlage eines Schülerausweises oder einer aktuellen Immatrikulationsbescheinigung. Der aktuelle Nachweis ist bei Verlängerung neu zu erbringen. Andere Abo-Formen, Ermäßigungen im Ausland etc. auf Anfrage. Adressänderungen bitte umgehend mitteilen, da Nachsendeaufträge bei der Post nicht für Zeitschriften gelten. 1 Web-Seite Seiten EasyLinux http://www.easylinux.de Greenpeace http://www.greenpeace.de 17, 59, 89, 124 19 Linux-Community http://www.linux-community.de 119 Linux-Magazin http://www.linux-magazin.de 91, 119 Linuxhotel http://www.linuxhotel.de 11 LinuxUser http://www.linuxuser.de 115 Raspberry Pi Geek http://www.raspberry-pi-geek.de 33, 81 Medialinx IT-Academy http://www.medialinx-academy.de 99, 121, 121 PlusServer http://www.plusserver.de 15, 21, 23, 25, 27, 45 Stockmayer http://www.stockmayer.de 121 Tuxedo Computers http://www.linux-onlineshop.de 123 Ubuntu User http://www.ubuntu-user.de 63 Verion http://www.verion.de 2 Hinweise zu Aboformen mit Linux-Community-Clubmitgliedschaft: http://www.linux-community.de/LC-Klub Das Jahresabonnement verlängert sich ohne Kündigung um ein weiteres Jahr, ist aber jederzeit zur nächsten Ausgabe kündbar. Ein Jahresabonnement umfasst vier Ausgaben. Informationen über weitere Aboformen finden Sie unter http://www.medialinx-shop.de. Abo/Bestellung http://www.easylinux.de/Abo Abo-Service Zenit Pressevertrieb GmbH E-Mail: abo@easylinux.de Julius-Hölder-Straße 47 70597 Stuttgart D: Tel.: +49 (0) 711 72 52 - 0 • Fax: +49 (0) 711 72 52 - 350 Einzelheftbestellung http://www.easylinux.de/Abo • E-Mail: sales@easylinux.de Marketing/Sales info@easylinux.de Anzeigen Verantwortlich für den Anzeigenteil: Brian Osborn Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2014. Mediaberatung D, A, CH Petra Jaser, anzeigen@medialinx-gruppe.de Tel.: (089) 99 34 11 24 • Fax: (089) 99 34 11 99 Michael Seiter, anzeigen@medialinx-gruppe.de Tel.: (089) 99 34 11 23 • Fax: (089) 99 34 11 99 Mediaberatung USA und weitere Länder Ann Jesse, ajesse@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 841 8834 Eric Henry, ehenry@linuxnewmedia.com, Tel. +1 785 917 0990 Pressevertrieb MZV GmbH & Co. KG • Ohmstraße 1 • 85716 Unterschleißheim Tel.: (089) 31906–0 • Fax: (089) 31906–113 Druck Vogel Druck und Medienservice GmbH & Co. KG, 97204 Höchberg DVD-Probleme Sollte es bei der Nutzung der Heft-DVDs zu Problemen kommen, die auf einen defekten Datenträger schließen lassen, schicken Sie bitte eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung an cdredaktion@easylinux.de. Easylinux Community Edition EasyLinux gibt es jetzt auch als Community Edition: Das ist eine 32-seitige PDF-Datei mit Artikeln aus der aktuellen Ausgabe, die kurz vor Veröffentlichung des gedruckten Heftes erscheint. Das Besondere: Sie ist vollkommen gratis, und Sie können Sie von der EasyLinux-Webseite herunterladen oder sich in einen Newsletter eintragen und sie per E-Mail erhalten. Mehr Informationen: http://www.easylinux.de/CE Linux ist ein eingetragenes Warenzeichen von Linus Torvalds und wird von uns mit seiner freundlichen Genehmigung verwendet. »Unix« wird als Sammelbegriff für die Gruppe der Unix-ähnlichen Betriebssysteme (wie etwa HP/UX, FreeBSD, Solaris) verwendet; nicht als Bezeichnung für das Trademark (»UNIX«) von X/Open. Der Linux-Pinguin wurde von Larry Ewing mit dem Grafikprogramm »The GIMP« erstellt. Eine Haftung für die Richtigkeit von Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag nicht übernommen werden. Mit der Einsendung von Manuskripten gibt der Verfasser seine Einwilligung zur Veröffentlichung in einer Publikation der Medialinx AG. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. Autoreninformationen: http://www.easylinux.de/Autoren. Die Redaktion behält sich vor, Einsendungen zu kürzen und zu überarbeiten. Das exklusive Verwertungsrecht für angenommene Manuskripte liegt beim Verlag. Es darf kein Teil des Inhalts ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in irgendeiner Form vervielfältigt oder verbreitet werden. Copyright © 2003–2014 Medialinx AG 120 ISSN: 1613-1444 www.easylinux.de EasyLinux 03/2014 EasyLinux 04/2014 erscheint am 09.10.2014 Vorschau Desktop-Publishing mit Scribus Software installieren Das professionelle Layout von Zeitschriften wie EasyLinux entsteht meist mit Adobe InDesign oder QuarkXpress – beides sind kommerzielle Produkte, die nur unter OS X und Windows laufen. Scribus bietet als Open-SourceProgramm auch unter Linux viele der Features, die man von den beiden Standardprogrammen kennt. Wir zeigen Stärken und Schwächen von Scribus und helfen bei den ersten Schritten. Unter Linux Programme zu installieren, ist meist leichter als unter Windows: Über komfortable Paketverwalter können Sie alle verfügbaren Anwendugen auflisten und nach Auswahl aus dem Internet herunterladen und einspielen – auch mehrere in einem Rutsch. Wir führen Sie in die Bedienung ein, erklären die so genannten Repositorys (Paketquellen) und verraten, welche Extra-Repositorys Sie mit zusätzlichen Programmen versorgen. Linux vs. Windows vs. OS X Drei Betriebssysteme dominieren den Desktop- und Notebook-Markt. Wie sich Linux im Vergleich mit Marktführer Windows und dem nur für Apple-Hardware verfügbaren OS X schlägt, haben wir für Sie getestet – und dabei auch mit Windows- und OS-X-Anhängern gesprochen, damit der Bericht nicht zu einseitig wird. Vorschau auf 07/2014 Tresure, freeimages.com LU 07/2014 ist am 18. Juni 2014 erschienen. Emulatoren Emulieren bedeutet Nachahmen: Im Computerumfeld heißt das, die Funktionsweise einer anderen Maschine perfekt nachzubilden. Das ist nicht dasselbe wie Virtualisierung, auch wenn beide Methoden im Ergebnis ähnlich sind. Wir stellen Emulatoren für alte Homecomputer, Spielekonsolen, Android-Smartphones und auch vollwertige PCs vor, mit denen Sie fast sämtliche existierende Software unter Linux nutzen können. Ruckzuck zur eigenen Website Wer nur eine Visitenkarte im Netz benötigt oder eine kleine Vereinsseite pflegt, der benötigt in der Regel kein ausgewachsenes Content-Management-System wie Joomla, Typo3 oder WordPress. Auf Komfort und coole Tools brauchen Sie aber nicht zu verzichten: Wir zeigen im kommenden Schwerpunkt, wie Sie mit einem kleinen CMS, einem gut ausgestatteten Editor sowie einer Reihe ergänzender Werkzeuge im Handumdrehen eine Web präsenz aufsetzen, die dem heutigen Standard genügt, sich aber nicht zum einem zeitfressenden Vollzeitjob auswächst. Skriptgesteuertes Backup Mit dem kommandozeilenbasierten Obnam setzen Sie ein hand optimiertes lokales Backup auf, das Bandbreite und Plattenplatz schont. Das Programm versteht sich auf Delta-Sicherungen, erlaubt das Verschlüsseln der Daten, den Transfer via SSH oder SFTP und eignet sich bestens für den Einsatz in einem Skript. Arch Linux und seine Derivate Noch gehören Arch Linux und seine Ableger zu den Geheimtipps unter den Distributionen. Sie versprechen durch ein User-Repository stets topaktuelle Software. Wie gut sich mit Arch Linux im Alltag arbeiten lässt, untersuchen wir in der nächsten Ausgabe. Änderungen der Themen vorbehalten EasyLinux 03/2014