Leseprobe - dental

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Leseprobe - dental
Vollkeramische Kronentechnik
Abb. 74 und 75
Spannend:
Vorher-Nachher-Vergleich
Abb. 76
Die Restauration passt zum
Lippenbild, zum oralen Umfeld
und zum Erscheinungsbild
der Patientin
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The Art of Harmony
Abb. 77 Patientenfall 3: Die beiden lateralen Schneidezähne sind für eine
Procera-Restauration (0,4-Kappen) präpariert
Abb. 78 Alle notwendigen Informationen entnehmen wir dem ungesägten Meistermodell. Wir können mit der Schichtung beginnen
Patientenfall 3
Bei einer jungen Patientin wurden die beiden
lateralen Schneidezähne für eine ProceraRestauration präpariert (Abb. 77). Auch hier
schienen uns die Procera-Alumina-0,4-Kappen
die geeignete Basis für unsere Schichttechnik. Es
handelt sich um ein nahezu ideales Fallbeispiel:
Die Präparation ist sehr gelungen und auch die
Zahnfarbe stellt einen Zahntechniker nicht vor
Probleme. Keine besonderen Abweichungen
von der Standard-Zahnfarbe. Das ungesägte
Meistermodell versorgt uns mit allen zusätzlichen Informationen, die wir für unsere Restauration benötigen (Abb. 78). Das Ergebnis unserer
Arbeit ist auf Abbildung 79 gezeigt. Noch besser
erkennt man die Zahnform und Oberflächenstruktur, wenn man die Zahnfarbe neutralisiert.
Dies ist hier mit etwas Goldpulver geschehen.
Die Oberflächentextur wurde den Nachbarzähnen angepasst (Abb. 80).
Die Abbildungen 81 und 82 zeigen uns die Zähne
in situ. Um die Schichtung zu bewerten, haben
wir die Zähne vor schwarzem Hintergrund fotografiert. Wir erkennen deutlich, wie hervorragend sich unsere Kronen an die Nachbarzähne
adaptieren. Benachbart sind natürlich auch die
natürlichen Antagonisten (Abb. 83 und 84). Und
auch diese Informationen sind in die Schichtung
der Kronen aufzunehmen. D.h. auch die farblichen Details des Unterkiefers spielen bei der
Rekonstruktion unserer beiden lateralen OKSchneidezähne eine wesentliche Rolle. Nur so
kommt man zu einem harmonischen Gesamtbild, wie es in Abbildung 85 zu sehen ist. Die beiden lateralen Kronen sind völlig unauffällig; d.h.
die Schichtung stimmt, der Helligkeitswert ist
getroffen und auch die Form scheint gelungen.
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Abb. 79 Das Ergebnis unserer Arbeit
Abb. 80 Ohne Farbe erkennt man mehr Details: Mit etwas Goldpulver wird die Oberflächentextur sichtbar gemacht
Vollkeramische Kronentechnik
Abb. 81 und 82 Kronen in situ. Sie adaptieren sich an die Nachbarzähne
Abb. 83 und 84 Auch die Informationen über die farblichen Details der Antagonisten sind in die Schichtung der Kronen eingeflossen
Abb. 85 a und b
Gesamtbild: die Schichtung stimmt, der Helligkeitswert
ist getroffen und auch die Form scheint gelungen
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The Art of Harmony
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Abb. 86 bis 88
Restauration im
Umfeld der Lippen
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Die Abbildungen 86 bis 88 zeigt die Restauration im Umfeld der Lippen.
Um solche Einzelzahn-Restaurationen perfekt
zu adaptieren, benötigen wir den Patienten im
Labor. Ohne die direkte Kommunikation mit
ihm und ohne einen direkten visuellen Eindruck der Arbeit in situ, sind perfekte Ergebnisse eher Glückssache. Wir wollen den Erfolg
unserer Arbeit ungern vom Glück abhängig
machen. Das Ergebnis unserer Arbeit muss
möglichst vorhersagbar sein. Das Glück soll
hingegen die Patientin empfinden, wenn sie
mit einer gelungenen Arbeit zufrieden unser
Labor verlässt (Abb. 89).
Abb. 89 Bei solchen Einzelzahn-Restaurationen braucht man den Patienten im Labor. Sonst ist das Ergebnis der Arbeit nicht vorhersagbar.
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Vollkeramische Kronentechnik
Abb. 90 Patientenfall 4: Die Sanierung einer alten Versorgung.
Die Kronen regio 21/22 sollten erneuert werden.
Abb. 91 Mit gutem Gewissen nicht zu entfernen: zwei metallene
Stiftaufbauten
Abb. 92 und 93 Die Kronen vor der Feinadaptation bei der Einprobe im Labor. Die Papille zwischen 21 und 22 ist etwas geschwollen.
Patientenfall 4
Die Sanierung von alten Versorgungen gehört
immer häufiger zu unserem Arbeitsalltag. In
diesem Fall war die Krone regio 21 gesprungen
und sollte im Verbund mit der Nachbarkrone
22 erneuert werden (Abb. 90). Der Unterbau
bestand aus zwei metallenen Stiftaufbauten
(Abb. 91). Diese zu entfernen macht für den
Zahnarzt wenig Sinn. Das Risiko, dass die Zahnwurzeln dabei frakturieren, ist einfach zu groß.
Die Abbildungen 92 und 93 zeigen die Kronen
vor der Feinadaptation bei der Einprobe im
Labor. Die Oberflächentextur ist grob und der
Glanzgrad ist eher matt. Die Papille zwischen
21 und 22 ist noch etwas geschwollen; die Ursache ist wahrscheinlich in den provisorischen
Kunststoff-Käppchen zu suchen. Ganz anders
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The Art of Harmony
Abb. 94 und 95 Sechs Monate später: Das Zahnfleich hat sich an die Procera-Kronen angelegt und sieht vital aus
Abb. 96
Es wurde mit relativ viel
Transpa-Masse gearbeitet
und auch ein feiner, weißlicher
Inzisalsaum wurde hinterlegt
zeigt sich die Situation sechs Monate später
(Abb. 94 und 95): Das Zahnfleich hat sich perfekt an die Procera-Kronen angelegt und sieht
sehr vital aus.
Die Abbildung 96 verrät uns einige Details der
Schichtung. Hier wurde mit relativ viel
Transpa-Masse gearbeitet und auch ein feiner,
weißlicher Inzisalsaum wurde hinterlegt.
Abbildung 97 gibt uns einen Gesamteindruck
der beiden Kronen in situ. Gerade bei Einzelkronen muss man sich darüber klar sein, dass
die Zahnform und der Glanzgrad einen höheren Stellenwert einnehmen, als die Basisfarbe.
In diesem Fall mussten wir einen definierten
Mattglanz bei den Kronen erzeugen. Mattglanz ist nicht Glanzbrand, das heißt wir müssen unseren Keramikofen individuell steuern.
Eine niedrige Brenntemperatur und eine kürzere Haltezeit erzeugen den samtig matten
Glanz.
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Abb. 97 Die Kronen in situ. Zahnform und der Glanzgrad sind wichtiger als die Basisfarbe.
Vollkeramische Kronentechnik
Abb. 98 und 99 Patientenfall 5: Die Zahnkrone ist extrem weit nach labial positioniert und der Nachbarzahn hatte einen sehr hohen Helligkeitswert
Abb. 100
Der Zahnstumpf ist im
zervikalen Bereich verfärbt.
Die Verfärbung wollten wir
mit einer semi-transluzenten
Procera-Kappe kaschieren.
Patientenfall 5
Meistens sind es die Einzelzähne, die einem
das Leben besonders schwer machen. Bei diesem Patientenfall war die Zahnkrone extrem
weit nach labial positioniert (Abb. 98 und 99),
der Nachbarzahn hatte einen sehr hohen Helligkeitswert und noch dazu war der Zahnstumpf im zervikalen Bereich deutlich verfärbt
(Abb. 100).
Die Verfärbung des Stumpfes wollten wir mit
einer semi-transluzenten Procera-Kappe
kaschieren. Zusätzlich machte es Sinn, das
Basis-Dentin in diesem Bereich eine Farbnuance heller zu wählen. Überhaupt ist dem Helligkeitswert eine viel größere Bedeutung zuzumessen als der Basisfarbe.
Die Basisfarbe ist gerade bei einzelnen Frontzahnkronen sehr schwer zu definieren, denn
unsere Augen erliegen dabei häufig dem Phänomen der Metamerie. Wir wollen an dieser
Stelle nicht zu weit in die Farbenlehre abweichen, aber das Phänomen der Metamerie wollen wir kurz erklären: Metamerie oder bedingte
Isochromasie ist ein Phänomen der scheinbaren Farbveränderung des Objektes in Abhängigkeit von den Lichtquellen. Das Phänomen
ist dergestalt, dass die Objekte, die bei simultaner Betrachtung einer Lichtquelle die gleiche
Farbe zu scheinen haben, sich unter einer
anderen Lichtquelle farblich unterscheiden.
Das liegt daran, dass die Augen beim Betrachten von Objekten die spektrale Aufteilung des
Lichtes nicht individuell analysieren. Von daher
ist ein gewisser Grad an Metamerie bei der
Betrachtung von keramischen Kronen und
natürlichen Zähnen unvermeidbar. Leider
kommt es auch zu Metamerie zwischen natürlichen Zähnen und dem Farbmusterzahn. Der
Farbmusterzahn, die Keramikverblendung und
der natürliche Zahn sind alle aus einem anderen Material. Die Farbauswahl sollte möglichst
unter weißem Licht erfolgen.
Die Patientin wünschte sich unter anderem
eine Korrektur der Stellung, d.h. die Krone sollte in der Zahnreihe stehen. Kein einfaches
Unterfangen, betrachtet man das Meistermodell
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The Art of Harmony
Abb. 101 und 102
Schwierig zu erfüllender Patientenwunsch:
Die Krone sollte in der Zahnreihe stehen
Abb. 103 und 104
Minimum: Das ProceraAlumina-Käppchen hat
eine Stärke von 0,3 Millimeter. Kappe und Verblendung weisen 0,6
Millimeter auf.
Abb. 105 Die Krone auf dem Meistermodell. Der Zervikalbereich ist perfekt dem Gingivaverlauf angepasst.
Präparation berührt der labiale Anteil des Stumpfes noch die Tangente, die an den Nachbarzähnen angelegt wurde. Platzsparen hatte also erste
Priorität und deshalb reduzierten wir das 0,4-Millimeter-Procera-Alumina-Käppchen auf 0,3-Millimeter. Der somit geschaffene Raum sollte unserer Verblendung zugute kommen. Der Taster
verrät die Stärke von Kappe und Verblendung:
0,6 Millimeter waren das äußerste der Gefühle
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Abb. 106 Mit einem Bleistift werden die Leisten des Nachbarzahnes markiert und bei unserer Krone kopiert
0,6 Millimeter waren das äußerste der Gefühle
(Abb. 103 und 104).
Abbildung 105 zeigt die Krone auf dem Meistermodell. Der Zervikalbereich ist perfekt dem Gingivaverlauf angepasst. Systematisch geht es
auch bei der Verfeinerung der approximalen
Leisten vor sich: Mit einem Bleistift werden die
Leisten des Nachbarzahnes markiert und bei
unserer Krone kopieren wir diese Vorgabe Schritt
für Schritt (Abb. 106).
Vollkeramische Kronentechnik
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Abb. 107 bis 110
Man kann nur kopieren, was man auch sieht.
Sehen muss man lernen. Dazu analysieren wir
die Natur: Zähne im Auflicht, im Durchlicht;
Zähne mit Silberpulver oder Goldpulver
beschichtet dienen uns als Lernmittel.
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Das möglichst perfekte Kopieren gehört zu den
Talenten, die einem Zahntechniker mit in die
Wiege gelegt sein sollten. Man kann aber nur
kopieren, was man auch sieht. Und das Sehen
muss man lernen. Was manchmal in den Publikationen und auf Vorträgen nach Effekthascherei und zahntechnischem Spieltrieb aus-
sieht, ist dabei hartes Training. Immer und
immer wieder fotografieren wir die Natur und
analysieren sie (Abb. 107 bis 110). Zähne im Auflicht, im Durchlicht; Zähne mit Silberpulver
oder Goldpulver beschichtet. Und immer wieder fallen uns neue Details auf, die wir in unsere tägliche Arbeit umsetzen können.
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The Art of Harmony
Abb. 111
Das Emergenzprofil der Krone.
Wir haben es geschafft, die Krone
in die Zahnreihe zu integrieren.
Abb. 112
Die Krone weist kaum
Oberflächentextur auf
Abbildung 111 zeigt uns das Emergenzprofil der
Krone. Trotz des minimalen Platzangebotes
haben wir es geschafft, die Krone in die Zahnreihe zu integrieren. Das mit Goldpulver
beschichtete Modell macht deutlich, dass die
Krone kaum Textur aufweist (Abb. 112). Hier
wurde mit sehr feinen Diamantfräsen gearbeitet und abschließend gummipoliert.
Trotz der geringen Schichtstärke ist die Schichtung gelungen (Abb. 113). Im Randbereich
wurde der Helligkeitswert leicht erhöht. Die
zervikale Verfärbung ist kein Thema mehr.
In situ fällt sofort auf, dass sich die Krone kaum
weiter nach labial ausdehnt, als die Nachbarzähne (Abb. 114). Und die Inzisalkante ist ebenso lebendig gestaltet, wie die des natürlichen
zentralen Inzisiven. Mit dem Lippenbild (Abb.
115 und 116) und einer sehr zufriedenen Patientin wollen wir auch diesen Patientenfall
beschließen.
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Abb. 113 Die gelungene Schichtung: Im Randbereich wurde der Helligkeitswert leicht erhöht
Vollkeramische Kronentechnik
Abb. 114 a und b Die Krone steht kaum weiter nach labial als die Nachbarzähne
Abb. 115 und 116
Inzisalkante und Lippe
stehen in Harmonie
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