Nachhaltigkeitsbericht 2013 - Global Reporting Initiative

Transcription

Nachhaltigkeitsbericht 2013 - Global Reporting Initiative
Nachhaltigkeitsbericht 2013
Otto Bock Healthcare Products GmbH
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ..............................................................................................................................................................................
5
Unternehmensprofil .........................................................................................................................................................
6
Wesentlichkeitsanalyse . ................................................................................................................................................. 20
1.Wirtschaftliche Stabilität und Wertschöpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.Nachhaltige Produkte und Innovationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
3.Kommunikation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
4.Mitarbeiter.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
5.Lieferkette . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
6.Ressourcen und Abläufe .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
7.Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
8.Gesellschaftliches Engagement .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Berichtsprofil .................................................................................................................................................................... 62
Anhang............................................................................................................................................................................... 64
GRI-Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Abbildungsverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Tabellenverzeichnis .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67
Impressum........................................................................................................................................................ 67
Nachhaltigkeitsbericht 2013 3
Vorwort
• G4–1
Liebe Leserin, lieber Leser!
Ottobock steht für Quality for Life. Mit diesem
Ausspruch wird bereits sehr viel, was unser
tägliches Tun und Handeln bestimmt, beschrieben. Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt.
Mit der Zeit gehen, noch besser werden und
Veränderungen aktiv umsetzen bestimmen
unser tägliches Handeln. Wir nehmen daher
gerne neue Herausforderungen an und blicken
optimistisch in die Zukunft.
Die größte Unterstützung bei unserem ambitionierten Weg in die Zukunft erhalten wir dabei von
unseren Stakeholdern. Diesen möchten wir
zukünftig auch mehr Möglichkeiten zum Mitgestalten einräumen und haben uns aus diesem
Grund das Thema Nachhaltigkeit auf unsere
Fahnen geschrieben.
Unsere Motivation dahingehend ist jedoch
keine rein altruistische. Wir glauben, dass eine
stärkere Einbindung unserer Stakeholder langfristig positiv zum Unternehmenserfolg beiträgt.
• Geschäftsführung Otto Bock Healthcare Products GmbH (v.l.n.r. Hans Dietl, Johannes Valenta, Stefan Pollak, Hans-Willem van Vliet)
Ein erster großer Schritt in diese Richtung wurde
mit der gemeinsamen, herausfordernden Wertearbeit vollzogen. Es liegt an uns, hohen Nutzen
daraus zu generieren.
Energie- und ressourceneffiziente Prozesse sind
uns wichtig. Durch die Umsetzung zahlreicher
Maßnahmen können wir neben dem positiven
ökologischen und sozialen Fußabdruck auch
kostenreduzierende Effekte verbuchen und somit
eine Win-win-Situation sowohl für die Gesellschaft als auch für unser Unternehmen schaffen.
Aus diesem Grund haben wir uns bewusst dazu
entschieden, mit der Umsetzung des nachfolgenden Nachhaltigkeitsberichts die Transparenz in
diesem Thema weiter auszubauen und freuen uns
auf die positiven Früchte, die wir hoffen aus den
umzusetzenden Maßnahmen ziehen zu können.
Dipl.-Ing. Dr. Hans Dietl
Dipl.-Ing. Johannes Valenta
Mag. Stefan Pollak
Dipl.-Ing. Dr. Hans-Willem van Vliet
Ottobock ist ein modernes Unternehmen mit Tradition.
Gemeinsam verwirklichen wir unsere Vision:
den Menschen ein Höchstmaß an Mobilität und
Unabhängigkeit zu ermöglichen.
• Hans Dietl
4 Nachhaltigkeitsbericht 2013
• Johannes Valenta
• Stefan Pollak
• Hans-Willem van Vliet
Nachhaltigkeitsbericht 2013 5
Unternehmensprofil
Otto Bock Healthcare Products GmbH
• Produktionsgebäude am Standort Brehmstraße (Wien)
• Entwicklungsgebäude am Standort
Kaiserstraße (Wien), © Foto_Gerlach
Organisationsprofil
• G4–3
• G4–7
• G4–5
• G4–9
Die Otto Bock Healthcare Products GmbH (kurz Ottobock)
entwickelt und fertigt Hightech-Prothesen für den Weltmarkt.
Das Unternehmen mit Hauptsitz in Wien wurde
1969 gegründet und gehört zu den bedeutendsten Forschungs-und Entwicklungsstandorten
der deutschen Firmengruppe Otto Bock.
Die Geschäftsaktivitäten von Ottobock erfordern
in Wien zwei Betriebstätten:
• Kaiserstraße 39, 1070 Wien (Österreich)
• Brehmstraße 16, 1110 Wien (Österreich)
Diese zwei Betriebsstätten gewährleisten den
optimalen Betrieb, beste Produkt- und Servicequalität wie auch die Nähe und direkte Verbindung zu unseren Kunden, Partnern und
Lieferanten.
Die Otto Bock Healthcare Products GmbH
ist eine 100%ige Tochterfirma der Otto Bock
Austria GmbH.
Der Hauptsitz der Konzern-Muttergesellschaft
– der Otto Bock HealthCare GmbH – liegt in der
Max-Näder-Straße 15 in 37115 Duderstadt
(Deutschland).
Die Otto Bock HealthCare Firmengruppe ist
unterteilt in die drei Geschäftsbereiche HealthCare (Medizintechnik), Kunststoff (Chemie) und
Sycor (Informations- und Kommunikationstechnologie).
Nachhaltigkeitsbericht 2013 7
Produktportfolio
• G4–4
Die Erfolgsbasis hinter der weltweit anerkannten
Entwicklungstätigkeit von Ottobock ist die in Wien
stark ausgeprägte medizinische Forschungslandschaft,
die einen fruchtbaren Boden für interdisziplinäre
Forschungs- und Entwicklungsprojekte bietet.
Die Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern von Universitäten sowie Partnern
aus dem Anwendungsbereich und Fachhandel
bildet eine wesentliche Plattform für die
Forschungsarbeit.
Prothetik
Untere Extremität
Innerhalb dieses Forschungsbereichs werden
mechatronische Komponenten für die Exoprothetik3 der unteren Extremität4 entwickelt.
Das sind zum Beispiel:
• Füße mit beweglichem Sprunggelenk,
• Strukturteile mit gezielter Längs- und
Rotations­dämpfung sowie
• Kniegelenke.
Das Spektrum der in Wien entwickelten und
hergestellten Produkte ist sehr weitreichend
und umfasst im Wesentlichen Produkte der
Geschäftsfelder Prothetik1 und Orthetik2.
Die Otto Bock Healthcare Products GmbH ist
innerhalb der Gruppe ein Kompetenzzentrum
für Mechatronik, der technologisch höchst
anspruchsvollen Kombination aus Mechanik
und Elektronik.
Verwendet werden diese Teile von Personen mit
Amputationen oder angeborenen Fehlbildungen.
Ottobock hat sich hierbei auf Komponenten
spezialisiert, die durch die Verwendung von
elektronischen Sensoren, Mikroprozessoren,
Aktuatoren5 und damit steuerbaren, dämpfenden
Elementen die Funktion der fehlenden Gliedmaßen so gut wie möglich ersetzen.
•Anwenderin und Anwender
mit Genium/Genium X3 - Bionic
Prosthetic System
Die Otto Bock HealthCare Gruppe führt ihr Geschäft in folgenden strategischen Geschäftsfeldern:
Prothetik
Orthetik
Neurorehabilitation
Mobility Solutions
MedicalCare
• Obere Extremitäten
• Modulare Orthesensysteme
• FES-Therapie
• Manuelle Rollstühle
• Liner und Volumen
ManagementSysteme
• Orthesen /
Bandagen
• Ottobock Kompetenz‑
zentren und klinische
Zentren
• Untere Extremitäten
• Materialien
• Osseointegration
• Materialien
• Bewegungsschienen
• Rehband / Sport
• Neuroimplantate
• Elektro-Rollstühle
• Kinder-Reha
• Seating &
Positioning
• Premium Produkte
• Service Fertigung,
QM-Code of
Practice, Planen und
Einrichten, Financing
Solutions, Academy,
Technischer Service
• Geschäftsfelder der Otto Bock HealthCare Gruppe
Exoprothesen sind orthopädische Hilfsmittel, die als Körperersatzstücke dem funktionellen und ästhetisch-kosmetischen Ausgleich von amputierten oder von Geburt an
fehlenden Gliedmaßenabschnitten dienen. (Vgl. Blumentritt, Milde, Exoprothetik 2009, S. 1.753)
Gliedmaßen, d. h. durch Muskeln bewegte paarige Körperanhänge (Arme, Beine). (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Gliedma%C3%9Fen, Stand: 07.08.2014)
5
Aktoren/Aktuatoren (Wandler; Antriebselemente) setzen die elektrischen Signale in mechanische Bewegung oder andere physikalische Größen (z. B. Druck oder
Temperatur) um und greifen damit aktiv in das Regelungssystem ein und/oder geben Sollgrößen vor. (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Aktor_(Technik), Stand:
07.08.2014)
3
1
2
Die Prothetik befasst sich mit der Entwicklung bzw. Herstellung von Prothesen, d. h. dem künstlichem Ersatz für verlorene Organe oder Körperteile (z. B. Arme, Beine).
(Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Prothetik, Stand: 07.08.2014)
Die Orthetik befasst sich mit der Unterstützung vorhandener Gliedmaßen, um zu stabilisieren, zu führen und zu beeinflussen. (Vgl. http://www.eprotec.de/orthetik/
orthetik.html, Stand: 07.08.2014)
8 Nachhaltigkeitsbericht 2013
4
Nachhaltigkeitsbericht 2013 9
Hauptumsatzträger
Genium/Genium X3 –
Bionic Prosthetic System
Genium und Genium X3 stellen die nächste
Generation und konsequente Weiterentwicklung
des Erfolgsprodukts C-Leg dar, welches bereits
seit 1997 den Stand der Technik definiert. Die
beiden Prothesen setzen in vielen Bereichen
einen völlig neuen Versorgungsstandard für
mobile Anwender.
1Anwender mit Genium –
Bionic Prosthetic System
2Anwender mit Genium –
Bionic Prosthetic System
© Ottobock_A_Kromus
Es bildet das natürliche, physiologische Gehen
fast identisch nach und unterstützt den natürlichen Bewegungsablauf dank neuester Computer-,
Sensor- und Regeltechnik bis ins kleinste Detail.
Das Genium kann zudem kabellos per Induktion
geladen werden.
•Genium – Bionic Prosthetic System
3 A
nwender mit Genium X3 –
Bionic Prosthetic System
• Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System
10 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 11
C-Leg
Das C-Leg ist das weltweit erste vollständig mikroprozessorgeregelte hydraulische Beinprothesensystem. Durch den
Einsatz der einzigartigen C-Leg-Technologie hat es seit seiner
Markteinführung einen neuen Standard in Sachen Sicherheit, Komfort und wieder gewonnener Bewegungsfreiheit für
Oberschenkelamputierte gesetzt. Das C-Leg wurde 1999 mit
dem österreichischen Innovationspreis ausgezeichnet.
C-Leg compact
Das Beinprothesensystem C-Leg compact wurde speziell
für die Bedürfnisse oberschenkelamputierter Menschen mit
eingeschränkter Mobilität entwickelt, wie beispielsweise
für ältere Menschen mit geringerer Laufgeschwindigkeit oder
Prothesenträger mit besonders ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis. Mit dem C-Leg compact können nun auch
Amputierte ab Mobilitätsgrad6 2 – eingeschränkte Außenbereichsgeher – die bewährten Vorteile der elektronischen
Steuerung nutzen.
• Hightech für mehr Lebensqualität –
das C-Leg-Beinprothesensystem
• Anwenderin mit C-Leg-Beinprothesensystem (1)
6
• Anwenderin mit C-Leg-Beinprothesensystem (2)
MOBIS – das Ottobock Mobilitätssystem – ist eine Weiterentwicklung des 1994 eingeführten Ottobock Klassifizierungssystems. Es stellt den Menschen und sein Bedürfnis
nach mehr Lebensqualität in den Mittelpunkt. Vier Mobilitätsgrade bilden an Stelle der bekannten drei Funktionsklassen die Basis. Außerdem wurde eine weitere Gewichtsklasse über 125 kg Körpergewicht hinzugefügt. Mithilfe des MOBIS-Symbols erkennt der Orthopädie-Techniker auf einen Blick, für welchen Mobilitätsgrad und bis zu
welchem Patientengewicht Funktionsteile wie Prothesenfüße, Knie- und Hüftgelenke empfohlen werden. Für Strukturteile wie Adapter und Rohradapter gilt wie gewohnt die
Einteilung nach Patientengewicht.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 13
Prothetik
Obere Extremität
Ottobock ist weltweit führender Anbieter von
innovativen Produkten für die Exoprothetik
der oberen Extremitäten für Personen mit
Amputationen oder angeborenen Fehlbildungen.
Dabei werden modernste Technologien kombiniert, um den Menschen die verlorengegangene Unabhängigkeit zurückzugeben.
Hauptumsatzträger
Michelangelo Hand
Die Michelangelo Hand bietet aufgrund von vier
beweglichen Fingern und einem durch Muskelsignale separat positionierbaren Daumen eine
völlig neue, noch nie dagewesene Greifkinematik.
Um ein natürliches Bewegungsmuster zu erzielen,
ist die Hand mit zwei Antrieben ausgestattet.
Die Michelangelo Hand überzeugt auch dazu ihr
innovatives Design und wurde mit dem Designpreis Deutschland 2011, Selected und einem red
dot award, product design 2011 ausgezeichnet.
• Anwender mit Michelangelo Hand
DynamicArm
Der DynamicArm ist ein elektronisch gesteuertes Ellbogengelenk mit stufenloser Getriebeübersetzung, welches eine große Annäherung an die natürlichen
Armbewegungen ermöglicht.
DynamicArm Plus
Der DynamicArm Plus ist eine Weiterentwicklung des DynamicArms, für
die ein operativer Eingriff, eine sogenannte Targeted Muscle Reinnervation
(= Nervenverlagerung), erforderlich ist. Die Operation macht es möglich,
Nervenbahnen, die vor der Amputation den natürlichen Arm steuerten, zur
Signalübertragung vom Gehirn an die Prothese zu nützen. Der Anwender
steuert die Prothese somit direkt und intuitiv.
• Anwender mit Michelangelo Hand,
© Ottobock_mxr-productions (1)
SensorHand Speed
Die SensorHand Speed ist ein myoelektrisches Handsystem, welches schnelles
und sicheres Zugreifen ermöglicht. Das einzigartige Griffstabilisierungssystem
mit SUVA-Sensorik verhindert, dass Gegenstände aus der Hand rutschen oder
fallen gelassen werden.
• Das Herzstück des neuen Axon-Bus Prothesensystems: Michelangelo Hand (1, 2)
Transcarpal-Hand
Die Transcarpal-Hand ist ein myoelektrisches Handsystem für Menschen mit
einer Teilhandamputation. Durch ihre neue Mechanik und eine innovative,
platz­sparende Verankerungstechnik ist die Weltneuheit Transcarpal-Hand
deutlich kürzer und leichter (Gewichtsvorteil von ca. 150 Gramm) als andere
myoelektrische Hände.
• Anwender mit Michelangelo Hand,
© Ottobock_mxr-productions (2)
Nachhaltigkeitsbericht 2013 15
Hauptumsatzträger
C-Brace (mikroprozessorgesteuerte Beinorthese)
C-Brace ist die erste elektronische Kniegelenksorthese mit hydraulischer Stand- und Schwungphasensteuerung.
Mit C-Brace stellt Ottobock eine bahnbrechende Inno-vation mit einzigartigen Funktionen zur
Verfügung. Das SSCO7-System macht erstmalig die Schwungphase dynamisch kontrollierbar und
die Standphase auch unter Beugung kontrollierbar, der gesamte Gangzyklus wird erstmalig in Echtzeit
physiologisch geregelt.
Die Orthese passt sich dem Gangverhalten des Anwenders an und ermöglicht so auch auf Rampen
und Treppen komfortables Gehen. Hohe Sicherheit wird durch die Standphasendämpfung auch in
der Schwungphase gewährleistet.
• G4–9
Absatz- und Umsatzzahlen der wesentlichen Produkte
Folgende Tabelle zeigt die Absatz- und Umsatzzahlen der wesentlichen Produkte der Otto Bock Healthcare Products GmbH im Jahr 2013 der Geschäftsfelder Prothetik und Orthetik:
• Anwenderin mit C-Brace Orthesensystem (1)
• Anwenderin mit C-Brace Orthesensystem (2)
Untere Extremität
Kniegelenke
Orthetik
Sonstiges (Serviceprodukte, Zubehör, etc.)
Summe Untere Extremität
Seit 2005 arbeitet Ottobock an der Entwicklung
von High-End-Orthesensystemen. Dabei greifen
wir auf unsere Expertise im Bereich mechatronischer Systeme zurück, um ein völlig neuartiges
Orthesensystem auf den Markt zu bringen. Das
Forschungsumfeld für dieses junge Betätigungsfeld ist in Wien denkbar günstig, da viele für
andere Produkte entwickelte Module wiederverwendet werden können.
Derzeit sind die Entwicklungsaktivitäten auf
Orthesen für die untere Extremität fokussiert.
Ziel ist es, eine möglichst große Anwendergruppe
mit Lähmungen aufgrund unterschiedlicher
Patho-logien (zum Beispiel inkomplette Querschnittslähmung, Post-Polio) wieder auf die
eigenen Beine zu stellen.
Obere Extremität
Arm- und Handprothesen
Sonstiges (Serviceprodukte, Zubehör, etc.)
Summe Obere Extremität
Orthetik
Produkt "C-Brace" inkl. Zubehör und Sonstiges
Absatz in Stück (2013)
7.523
Umsatz in TEUR (2013)
54.592
30.384
7.523
Absatz in Stück (2013)
5.043
84.976
Umsatz in TEUR (2013)
12.658
10.166
5.043
Absatz in Stück (2013)
154
22.824
Umsatz in TEUR (2013)
1.060
• Tabelle 1: Absatz/Umsatz Ottobock 2013 je Segment
Politik und Wirtschaft
• G4–16
Wir fördern das Österreichische Paralympic Committee (ÖPC) durch Sponsoring des Komitees und
Einzelsponsoring eines Athleten. Unser Mitarbeiter Martin Hollitsch hat eine Funktion im Beirat des
ÖPC inne.
Weiters hat unser Geschäftsführer Johannes Valenta einen Sitz im Vorstand der Industriellen
Vereinigung (IV) und der Sprecher der Geschäftsführung, Hans Dietl, nimmt eine Funktion im
Vorstand der Österreichischen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (ÖGBMT) wahr.
• C-Brace Orthesensystem
7
16 Nachhaltigkeitsbericht 2013
SSCO = Stance- and Swing Phase Control Orthosis
Nachhaltigkeitsbericht 2013 17
Führungsstruktur
• G4–34
Unternehmensethik und Korruptionsprävention
Zum Bilanzstichtag 31.12.2013 hatte Ottobock vier
Geschäftsführer, welche jeweils unterschiedliche
Bereiche im Unternehmen leiten:
Geschäftsführung Unternehmenssprecher und
Sprecher der Geschäftsführung (GF):
Geschäftsführung Operations:
Geschäftsführung Forschung & Entwicklung (F&E):
Geschäftsführung Finanzen:
• G4–56
• G4–57
• G4–58
• G4–SO4
Saubere Geschäftspraktiken sind die Basis
für das Handeln von Ottobock.
Die Einhaltung der Gesetze und der internen
Richtlinien zum ethischen Verhalten ist dafür
Voraussetzung. Bei Ottobock leben wir in diesem
Zusammenhang nach folgenden zwei Richtlinien:
• Dipl.-Ing. Dr. Hans Dietl
• Dipl.-Ing. Johannes Valenta
• Dipl.-Ing. Dr. Hans-Willem van Vliet
Die Richtlinie gegen Korruption regelt
Verhaltensstandards für alle Mitarbeiter der
Otto Bock Healthcare Products GmbH, der
nstim Services GmH und für alle Mitarbeiter
der Otto Bock HealthCare Gruppe, die in
Österreich tätig sind.
Im Konkreten enthält die Richtlinie:
• eine Definition über Korruption;
• eine Darstellung der Konsequenzen bei
Verstößen für Mitarbeiter, Geschäftsführung
und das Unternehmen;
• Verhaltensmaßstäbe für konkrete Konstellationen bzw. Situationen;
• Nennung der Ansprechpartner bei Bekanntwerden eines Korruptionsfalles.
• Mag. Stefan Pollak
Die Verhaltensrichtlinie bei der Zusammenarbeit
mit Einrichtungen des Gesundheitswesens bzw.
deren Mitarbeitern sowie Angehörigen von
Gesundheitsberufen regelt die Zusammenarbeit
zwischen Ottobock und Einrichtungen des
Gesundheitswesens bzw. deren Mitarbeitern
sowie Angehörigen von Gesundheitsberufen.
Der Anwendungsbereich erstreckt sich auf alle
Mitarbeiter der Otto Bock Healthcare Products
GmbH, der nstim Services GmbH und auf alle
Mitarbeiter der Otto Bock HealthCare Gruppe,
die in Österreich tätig sind.
• Geschäftsführung der Otto Bock Healthcare Products GmbH
(v.l.n.r.: Stefan Pollak, Johannes Valenta, Hans Dietl, Hans-Willem van Vliet) © Mischa Erben
Diese Richtlinie stellt die Grundsätze dar, die
bei der Zusammenarbeit mit den angeführten
Einrichtungen bzw. dem angeführten Personenkreis zu beachten sind. Weiters werden auf Basis
dieser Grundsätze Verhaltensregeln für bestimmte
Konstellationen bzw. Situationen aufgestellt
(beispielsweise der Umgang mit Geschenken,
Spenden und Sachzuwendungen, Regeln für
Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen).
Auch in dieser Richtlinie sind die Ansprechpartner bei Bekanntwerden eines Verstoßes
bzw. die Konsequenzen genannt.
Die Richtlinien sind für alle Mitarbeiter im Intranet
abrufbar. Ergänzend wurden die Richtlinien im
Oktober 2012 an alle Mitarbeiter des Unternehmens per E-Mail kommuniziert. Zusätzlich hat die
Otto Bock HealthCare Gruppe eine Leitlinie der
Zusammenarbeit („Code of Conduct“) definiert.
Es gibt interne Schulungen für jene Mitarbeiter,
die am meisten vom Anwendungsbereich dieser
Richtlinien in der Praxis betroffen sind.
Weiters wird die Richtlinie gegen Korruption jedem
neuen Arbeitsvertrag beigelegt. Die Verhaltensrichtlinie bei der Zusammenarbeit mit Einrichtungen des Gesundheitswesens bzw. Mitarbeitern
sowie Angehörigen von Gesundheitsberufen wird
bei den neuen Mitarbeitern zum Arbeitsvertrag
beigelegt, die in der Praxis mit dem angeführten
Personenkreis bzw. den angeführten Einrichtungen zu tun haben.
Vorsorgeprinzip
• G4–14
Ottobock berücksichtigt das Vorsorgeprinzip als wesentlichen
Grundsatz der Nachhaltigkeit.
Mit dem Ziel der Minimierung von Umweltauswirkungen bei der Entwicklung von Gebäuden, Prozessen
und im Wesentlichen bei unseren Produkten tragen wir dem Vorsorgeprinzip Rechnung.
18 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 19
Wesentlichkeitsanalyse
Nachhaltigkeitsmanagement ist ein kontinuierlicher
Verbesserungsprozess, in welchem die wesentlichen
Nachhaltigkeitsthemen unserer Stakeholder und von
Ottobock selbst aufgegriffen und bearbeitet werden.
Prozess Wesentlichkeitsanalyse
• G4–18
• G4–26
• G4–DMA
Dieser Nachhaltigkeitsbericht orientiert sich an den von der Global Reporting Initiative (GRI) formulierten
Prinzipien der Vollständigkeit, der Wesentlichkeit und des Nachhaltigkeitskontexts. Das Prinzip der
Einbeziehung von Stakeholdern konnte – nachdem dies der erste Nachhaltigkeitsbericht von Ottobock ist –
nur begrenzt umgesetzt werden (Stakeholder-Interessen wurden berücksichtigt, jedoch Stakeholder nicht
direkt in die Wesentlichkeitsanalyse miteingebunden) und ist ein wesentlicher Ansatzpunkt für eine
Weiterentwicklung des Berichts im nächsten Jahr.
Die Nachhaltigkeitsstrategie und die Handlungsfelder sind das Ergebnis einer im Jahr 2013 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse:
Im ersten Schritt wurden die für Ottobock relevanten gegenwärtigen und zukünftigen ökologischen,
ökonomischen und gesellschaftspolitischen Themenfelder im Zuge eines Workshops im Kreis des Projektteams identifiziert. Mitarbeiter verschiedener Bereiche und Hierarchiestufen waren in diesen Prozess
involviert. Als Unterstützung und Workshop-Begleitung wurde beim Kick-off-Termin zum Thema „Nachhaltigkeitsbericht“ auch ein externer Berater mit Erfahrungen im Bereich Nachhaltigkeitsberichtserstellung
miteingebunden. In diesem Schritt wurde auch das Projektteam nochmals erweitert, wodurch weitere
potenzielle Themenfelder für den Bericht aufgedeckt wurden.
Im zweiten Schritt wurde in zwei weiteren Workshops eine Priorisierung der Handlungsfelder vorgenommen. Durch das Projektteam wurde eine systematische Gewichtung sowohl aus interner Sicht als
auch aus Sicht verschiedener externer Stakeholdergruppen – Eigentümer, Lieferanten, Kunden, Behörden,
potenzielle Mitarbeiter – vorgenommen. Die identifizierten Handlungsfelder wurden durch die Zusammenführung der Priorisierungen – aus interner und externer Sicht – in einer Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst. Für jedes Handlungsfeld wurden Arbeitsgruppen gebildet, welche die wesentlichen Inhalte dazu
ausgearbeitet haben.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 21
Wesentliche Handlungsfelder
• G4–20
• G4–21
• G4–27
• G4–DMA
Bei Ottobock besteht Nachhaltigkeit aus einer Vielzahl an
Themen, die wir acht Handlungsfeldern zuordnen:
Die definierten Handlungsfelder sind für die verschiedenen
Stakeholder von unterschiedlicher Priorität.
1. Wirtschaftliche Stabilität und
Wertschöpfung
Eine stabile wirtschaftliche Entwicklung von
Ottobock ist für alle Stakeholder von wesentlicher Bedeutung. Ein kontinuierliches Wachstum
des Unternehmens – sowohl beim Umsatz als
auch bei Mitarbeitern – stärkt die Wettbewerbsposition von Ottobock und führt zu einer Standortsicherung.
Die folgende Abbildung zeigt, wie wir die Relevanz der Handlungsfelder einerseits für externe
Stakeholder, andererseits für unser Unternehmen einordnen:
2. Nachhaltige Produkte und Innovationen
Die Produkte von Ottobock schaffen einen
gesellschaftlichen Mehrwert, indem sie Menschen
mit Behinderung zu einem selbstständigeren
Leben und zu Mobilität verhelfen. Durch die
Innovationskraft unserer Mitarbeiter wird eine
ständige Verbesserung der Funktionalität
unserer Produkte bewirkt.
3. Kommunikation
Über die interne und externe Kommunikation
möchten wir unseren Mitarbeitern und auch
externen Stakeholdern Einblick in unser Handeln
geben und dadurch Transparenz und Vertrauen
schaffen.
4. Mitarbeiter
Die herausragenden Leistungen unseres Unternehmens sind nur durch unsere Mitarbeiter
möglich. Daher haben bei uns ein fundiertes
Aus- und Weiterbildungsangebot, eine ausgewogene Life-Balance, sowie eine wertschätzende
Unternehmenskultur einen hohen Stellenwert.
22 Nachhaltigkeitsbericht 2013
5. Lieferkette
Entlang der gesamten Lieferkette von Ottobock
(von Beschaffung über die Produktion bis zum
Absatz) sind mehrere Stakeholdergruppen
miteingebunden. In diesem Bericht wird der
Schwerpunkt auf das Lieferantenmanagement
gelegt.
6. Ressourcen und Abläufe
Der Ressourcenverbrauch und der damit einhergehende ökologische Fußabdruck sollen weiter
reduziert werden. Insbesondere durch moderne
Gebäudetechnologien, aber auch durch eine
nachhaltige Gestaltung der Produktionsprozesse
werden Schritte in diese Richtung unternommen.
Kommunikation
Nachhaltige Produkte
und Innovationen
Wirtschaftliche Stabilität
und Wertschöpfung
Lieferkette
7. Sicherheit und Gesundheitsschutz
am Arbeitsplatz
Ein sicheres und motivierendes Arbeitsumfeld
wird durch Engagement im Bereich der Sicherheit
und des Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz
geschaffen. Über kontinuierliche Weiterbildungen,
gesundheitsfördernde Maßnahmen etc. möchte
Ottobock attraktive und sichere Arbeitsbedingungen schaffen.
8. Gesellschaftliches Engagement
Ottobock engagiert sich jedes Jahr für diverse
Initiativen und Projekte, vorwiegend im Bereich
der der Wissensvermittlung und der Unterstützung von Menschen mit Behinderung. Dadurch
wird ein gesellschaftlicher Mehrwert geschaffen.
Hoch
Relevanz für Stakeholder4
• G4–19
Wesentlichkeitsmatrix
Gesellschaftliches
Engagement
Sicherheit und
Gesundheitsschutz
am Arbeitsplatz
Niedrig
Mitarbeiter
Ressourcen
und Abläufe
Relevanz für Ottobock4
• Wesentlichkeitsanalyse Ottobock 2013
• G4–22
• G4–23
Nachdem dies unser erster Nachhaltigkeitsbericht ist, kann weder über Neudarstellungen von
Informationen bzw. deren Gründe noch über wichtige Änderungen im Umfang und in den Grenzen
der Aspekte im Vergleich zu früheren Berichtszeiträumen berichtet werden.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 23
1. Wirtschaftliche Stabilität und Wertschöpfung
• G4–EC1
• G4–17
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
Die Gewinn- und Verlustrechnung von Ottobock zeigt für 2013 folgendes Bild (Einzelabschluss nach
Österreichischem UGB):
Seit 1919 steht Ottobock für Innovationen und
unternehmerischen Erfolg.
Gewinn- und Verlustrechnung (in TEUR)
2011
Umsatz
Bestandsveränderung
2012
88.112
94.360
3.297
6.556
2.729
Sonstige betriebliche Erträge
3.048
2013
110.445
4.142
8.615
Die Gründung und das rasante Wachstum der österreichischen Ottobock Niederlassung basiert auf der
Erfolgsgeschichte des Mutterunternehmens in Deutschland. Der Wachstumstrend der letzten Jahre in
Bezug auf Umsatz und Personal konnte auch im Jahr 2013 weiter fortgesetzt werden.
Materialaufwand und Aufwand für bezogene Herstellungsleistungen
–26.775
–28.353
–28.335
Sonstige betriebliche Aufwendungen
–15.780
–18.809
–28.247
In den letzten 20 Jahren konnte der Umsatz von EUR 4,67 Mio. (1993) auf EUR 110,45 Mio. (2013)
gesteigert werden:
EBIT (Betriebserfolg)
23.111
22.852
27.780
EGT (Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit)
20.035
20.833
27.366
Jahresüberschuss
16.774
17.371
19.789
Personalaufwand
Abschreibungen
110
–1.771
–3.076
Steuern
120
–32.179
–1.572
Sonstiges Finanzergebnis
Umsatzentwicklung (in Mio. EUR) 1993 bis 2013: 5-Jahres-Schritte
–26.901
–2.019
–3.261
–3.462
–36.485
–2.355
–414
–7.577
• Tabelle 2: Gewinn- und Verlustrechnung Ottobock
110
100
90
74
80
70
60
50
40
40
Die Umsatzerlöse betrugen im Geschäftsjahr 2013 EUR 110,4 Mio., die sich auf die Geschäftsfelder
Orthopädietechnik mit EUR 109,4 Mio. und Rehabilitation mit EUR 1,1 Mio. aufteilen. Gegenüber dem
Vorjahr entspricht das einem Plus von 17,0 %.
Im Geschäftsjahr 2013 wurde ein EGT von EUR 27,4 Mio. erzielt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht
das einem realen Anstieg von EUR 6,5 Mio., das sind 31,4 %.
Umsatzstruktur Ottobock 2013
1% 1% 1%
30
Obere Extremität
5
10
0
Untere Extremität
14
20
Neurorehabilitation
Orthetik
21 %
Sonstiges
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013
• Umsatzentwicklung Otto Bock Healthcare Products GmbH 1993 bis 2013
76 %
• Umsatzstruktur Ottobock 2013
24 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 25
Aus strategischen Überlegungen wurde 2012 der österreichische Vertrieb an Deutschland ausgelagert.
2011 hat der Vertrieb EUR 7,8 Mio. erwirtschaftet, d. h. das Umsatzwachstum 2012 im Produktionsbereich war wie im Jahr 2013 bei rund 17 %. Der überproportionale Wachstumssprung in den
Jahren 2012 und 2013 ist auf den Verkaufsstart von zwei revolutionären Produkten – Genium und
Genium X3 – zurückzuführen. Mit dem Genium X3 wurde im März 2014 auch der Wirtschafts-Oskar
(US-A-Biz Award) in der Kategorie Innovation gewonnen. Die große Nachfrage und die erforderliche
Weiterentwicklung der Produkte haben in den letzten beiden Jahren daher auch zu einem Rekordwachstum bei den Mitarbeiterzahlen geführt. Der Nettoaufbau in den Jahren 2012 und 2013 liegt
bei rund 110 FTE oder 25 %.
• G4–EC1
Ottobock verfolgt das Ziel, nachhaltige Wertschöpfung für unsere Stakeholder zu generieren. Die
erwirtschaftete Wertschöpfung setzt sich im Jahr 2013 wie folgt zusammen und wurde an folgende
Stakeholder-Gruppen verteilt:
Wertschöpfungsbetrachtung (in TEUR)
Entstehung:
Umsatzerlöse und sonstige betriebliche Erträge
abzügl. Vorleistungen
Der Anstieg bei den sonstigen betrieblichen Erträgen ist auf die Leistungsverrechnung des Vertriebs
und weiterer internationaler Organisationseinheiten, die verstärkt in Wien aufgebaut wurden, zurückzuführen.
davon Material und bezogene Leistungen
davon sonstige betriebliche Aufwendungen
Wertschöpfung
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind vor allem wegen den Gewährleistungs- und Garantiekosten der neuen Produkte signifikant gestiegen.
Verteilung:
an Mitarbeiter (Löhne, Gehälter, Sozialaufwand)
an Muttergesellschaft (Dividende)
Ottobock verfügt über eine solide Kapitalstruktur. Die Eigenkapitalquote liegt 2013 bei 38,0 % und
ist damit im Vergleich zum Jahr 2012 (38,1 %) nahezu konstant geblieben.
• G4–9
an den Staat (Steuern & Abgaben)
an Kreditgeber (Zinsen und ähnliche Aufwendungen)
Restbetrag
Wertschöpfung
Die Grobgliederung der Bilanz von Ottobock stellt sich für das Jahr 2013 wie folgt dar:
Bilanz (in TEUR)
2011
2012
2013
24.515
28.347
29.365
Bilanzsumme
80.528
87.491
100.318
56.013
59.144
32.554
32.928
37.776
Bilanzsumme
80.528
87.491
100.318
47.974
54.563
• G4–EC4
Die Investitionen von Ottobock der letzten drei Jahre gliedern sich wie folgt:
Investitionen (in TEUR)
Maschinen
Sonstige Investitionen
2011
2012
10.273
5.135
192
684
291
10.756
198
6.017
2013
3.305
135
776
4.217
• Tabelle 4: Investitionsgliederung Ottobock
91.409
100.916
119.060
–44.127
–26.775
–48.932
–28.353
–58.937
–28.335
–15.780
–18.809
–28.247
21.446
26.201
29.392
8.715
9.441
14.670
47.282
17.000
4.124
–4.003
47.282
51.983
15.000
2.840
–1.498
51.983
60.123
11.383
1.173
3.505
60.123
Forschung und Entwicklung
Ottobock investiert jährlich einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, die durch die öffentliche Hand subventioniert werden. Im Jahr 2013 hatte Ottobock
einen Forschungs- und Entwicklungsaufwand in Höhe von EUR 26,3 Mio. und hat dafür Forschungsförderungen in Höhe von EUR 1,2 Mio. und Forschungsprämien in Höhe von EUR 2,1 Mio. erhalten.
Kennzahlen Forschung & Entwicklung (in TEUR)
F&E Aufwand
Forschungs-Förderungen
2010 wurde der Spatenstich für das neue Produktionsgebäude (BT1) am Standort im 11. Wiener
Gemeindebezirk (Brehmstraße 16) durchgeführt, im Frühjahr 2012 wurde dieses Gebäude besiedelt.
2012 wurde nach der Übersiedelung der Produktion das Bestandsgebäude (BTV) saniert und in ein
Verwaltungsgebäude umgewidmet. Die Investitionen in Maschinen sind rückläufig, da diese verstärkt
geleast werden.
26 Nachhaltigkeitsbericht 2013
2013
Die Hälfte der generierten Wertschöpfung von Ottobock – EUR 29,39 Mio. – verteilt sich direkt in
Form von Gehältern und Löhnen auf die Mitarbeiter. Des Weiteren flossen EUR 14,67 Mio. an den
Staat in Form von Steuern und Abgaben, EUR 11,38 Mio. an Dividende an die Muttergesellschaft
und EUR 1,17 Mio. als Zinsaufwand an Kreditgeber.
62.541
• Tabelle 3: Bilanz Ottobock
Gebäude & Infrastruktur
2012
Ottobock erwirtschaftete im Jahr 2013 einen Umsatz zuzüglich sonstiger betrieblicher Erträge von
EUR 119,07 Mio. Die Vorleistungen betrugen EUR 58,94 Mio., woraus sich eine Wertschöpfung von
EUR 60,12 Mio. ergibt.
70.953
Eigenkapital
Fremdkapital
2011
• Tabelle 5: Wertschöpfungsbetrachtung Ottobock
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Finanzströme an Stakeholder
Forschungs-Prämie
2011
2012
2013
19.212
22.388
26.260
1.655
1.985
2.114
1.023
873
1.154
• Tabelle 6: F&E-Kennzahlen Ottobock
Nachhaltigkeitsbericht 2013 27
2. Nachhaltige Produkte und Innovationen
Innovationen sind die Meilensteine der Erfolgsgeschichte
von Ottobock. Neben den „großen Würfen“ sind es viele
Detaillösungen, die die Funktionalität und Qualität der
Produkte verbessern und die Akzeptanz bei den Nutzern
noch weiter erhöhen.
Als Weltmarktführer in der Orthopädietechnik
setzt Ottobock Standards. Das Tempo der Entwicklungen hat sich im Zuge neuer Technologien
rapide beschleunigt. Gleichzeitig entsteht jede
Innovation bei Ottobock auch auf der Grundlage
einer jahrzehntelangen Erfahrung in einer
erfolgreichen Unternehmensgeschichte.
Fortschritt und Tradition erleben wir deshalb
nicht als Widerspruch, sondern als gewachsene
Einheit.
Aus der Vergangenheit haben wir gelernt,
dass auch in unserer zukünftigen Forschung
und Entwicklung gelten muss:
Der Mensch steht im Mittelpunkt.
Ausgerichtet auf die Kernkompetenzen der
Geschäftsbereiche Orthobionic und Bionicmobility8 forschen wir in Wien in unserem
Technologiezentrum. Die Ergebnisse sind die
Grundlage unserer erfolgreichen Innovationen
für mehr Lebensqualität.
Die Suche nach Optimierungsmöglichkeiten
führt uns immer wieder auf neue Wege und zu
kreativen Lösungen, die für den Patienten ein
Plus an Lebensqualität bedeuten. Denn das ist
der Maßstab, an dem sich Produkte von Ottobock
messen lassen müssen: Quality for Life.
Lebensqualität
Beweglichkeit ist Lebensqualität – in jedem Alter. Ottobock steht seit 1919 dafür, dass Sie Ihre
Mobilität erhalten oder wiedererlangen. Unsere Herausforderung besteht darin, die Welt mit den
Augen der Menschen zu sehen, denen wir mit unseren Produkten, unserem Know-how und unserem
Service helfen, ihre Lebensqualität zu verbessern.
Mit Ottobock-Prothesen können Sie heute viele Alltags- und Freizeitaktivitäten ohne größere
Einschränkungen gestalten. Voraussetzung hierbei ist natürlich immer eine Versorgung, die Ihren
individuellen Bedürfnissen entspricht. Die bestmögliche Art der Versorgung wird im Gespräch mit
dem Rehabilitationsteam ermittelt.
Produkt- und Technologie-Roadmap
Die Produkt- und Technologie-Roadmap liefert einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen in den
einzelnen Segmenten (obere Extremität, untere Extremität). Produktmanager und die Business-UnitLeiter weisen auf mögliche zukünftige Marktentwicklungen hin und nehmen wesentlich Einfluss auf
die Positionierung von Ottobock bzw. unseren Produkten am Markt. Eine vorausschauende Produktund Technologie-Entwicklung gewährleistet bzw. steigert daher die Kundenzufriedenheit, da die
Marktanforderungen von Anfang an in die strategische Ausrichtung des Produktportfolios miteinfließen. Ein klar definiertes Anforderungsprofil als Auftrag für die Produktentwicklung reduziert aus
diesem Grund auch die Produkt- bzw. Prozessänderungen in der Entwicklungsphase, aber auch im
Produkt-Life-Cycle.
Die Bionik ist eine wissenschaftliche Methode: Die genaue Analyse der Natur erfolgt mit dem Ziel, daraus technische Lösungen abzuleiten. Dabei geht es in der Regel
nicht um die 1:1-Nachbildung biologischer Strukturen. Vielmehr werden Prinzipien so auf die Technik übertragen, dass möglichst dieselbe Funktionalität erzielt wird.
In der Medizintechnik wird auf diese Weise erreicht, dass die Produkte dem natürlichen Vorbild immer näherkommen.
Ottobock unterscheidet hier die Orthobionic (Prothetik und Orthetik) von der Bionicmobility, die sich wiederum in die Produktsegmente Mobility Solutions und
Neurorehabilitation unterteilt. Zu den Mobility Solutions gehören manuell oder elektrisch getriebene Rollstühle und Reha-Produkte für Kinder. Der jüngste
Produktbereich Neurorehabilitation umfasst die Funktionelle Elektrostimulation und die Neuroimplantation. Beides sind Therapieoptionen, wenn zum Beispiel nach
einem Schlaganfall die nervale/zerebrale Muskelsteuerung gestört ist.
9
28 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 29
Ausblick – Wachstumsmärkte
In den letzten Jahren wurde in Studien nachgewiesen, dass mechatronische Systeme Personen mit
Amputationen an der unteren Extremität (Prothetik) enorme Vorteile verschaffen. Somit werden
sich mechatronische Systeme als Standard durchsetzen. Durch die aktuellen Projekte sollte sich
auch in den Folgejahren ein stabiles Absatzwachstum erzielen lassen. Voraussetzung dafür ist,
dass Ottobock den technologischen Vorsprung halten kann und sich die internationale Struktur
der Erstattung von Medizinprodukten nicht wesentlich ändert.
Zurzeit konzentrieren sich die Produktentwicklungen eher auf aktive Anwender. Der größte Anteil von
Betroffenen sind aber ältere Menschen (ca. 80 %). Obwohl gerade diese Gruppe den größten Nutzen
aus mechatronischen Systemen ziehen würde, werden sie nicht mit derartigen Prothesen versorgt.
Gründe dafür sind:
• Die vorhandenen Systeme sind nicht optimal für diese Gruppe geeignet.
• Spezifische Geschäftsmodelle müssen erst entwickelt werden.
• Die Tragedauer ist durch die Multimorbidität vergleichsweise niedrig.
Sollte es gelingen, für diese Anwendergruppe speziell angepasste Systeme zu entwickeln, dann könnte
dies zu einer signifikanten Ausweitung der Absatzmengen führen.
Ottobock ist im Bereich Prothetik der oberen Extremität dominierender Weltmarktführer. Die Anzahl
der Betroffenen ist global stagnierend, dennoch bieten sich interessante Wachstumspotenziale, da
zurzeit nur etwa 50 % der Betroffenen eine Armprothese tragen und die Wiederversorgungsrate ebenso
50 % beträgt. Gründe dafür sind mangelnde Funktionalität (besonders bei höheren Amputationsebenen) und ein nicht-natürliches kosmetisches Erscheinungsbild. Beide Aspekte werden durch
aktuelle Produkte adressiert.
Zusätzlich gibt es noch hohe Potenziale in den globalen Emerging Markets, die wegen des lokalen
Preisniveaus nur durch spezifische Produkte erschlossen werden können. Die globale Abdeckung
durch die Vertriebsorganisation des Unternehmens könnte zu raschen Erfolgen beitragen.
Die Markteinführung von mechatronischen Orthesen ist langwierig und komplex. Aufgrund der
bislang vielversprechenden Ergebnisse hat sich Ottobock entschlossen, das ursprünglich nur für
klinische Studien gedachte System (C-Brace System) zur Marktreife weiterzuentwickeln. Das C-Brace
System ist seit dem 3. Quartal 2012 im deutschsprachigen Raum und in Nordamerika verfügbar.
Parallel zu dieser kontrollierten Markteinführung laufen Studien zum Nachweis des klinischen
Nutzens. Ottobock erwartet sich aufgrund des noch jungen Geschäftsfeldes ein großes Wachstumspotenzial. Mittelfristig wird mit dem Bereich High-End-Orthetik ein weiteres technologisches Standbein am Standort Wien aufgebaut.
Kundenzufriedenheit
Die Marke Ottobock steht für einen hohen Qualitätsstandard. Einerseits wird Ottobock als hochqualifizierter Hersteller wahrgenommen, andererseits schätzen die Orthopädietechniker, welche
die Anwender versorgen, die kompetente Betreuung durch die Vertriebsmitarbeiter. Kundenorientiert
zeigt sich Ottobock ebenfalls im Umgang mit Leihgeräten, wenn diese von Anwendern benötigt werden.
Durch den empfohlenen Service wird ein regelmäßiger Kontakt zwischen Orthopädietechniker und
Anwender gefördert.
30 Nachhaltigkeitsbericht 2013
• Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System (1)
• Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System (2)
Kundenservice
Ottobock ist konzernweit eines von vier Unternehmen mit einem Manufacturer’s After-Sales Service
Center (MASC). Hier werden sämtliche in Wien hergestellte Hightech-Produkte repariert und serviciert.
Im Jahr 2013 wurden 2.729 Serviceaufträge bearbeitet.
Ergänzend werden Testanwender betreut und telefonischer Support angeboten. Durch die Einbindung
der Service-Abteilung im Produktentstehungsprozess und deren laufendes Feedback wird ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung neuer Produkte geleistet. Daneben werden Trainings und Schulungen
für Servicetechniker anderer Niederlassungen organisiert, sowie Serviceanleitungen und technische
Aussendungen zu den Wiener Produkten erstellt. So wird der Servicetechniker bei den Anwendern vor
Ort umfassend unterstützt und kann dem Anwender bestmöglichen Service bieten!
Kontinuierliche Verbesserung der Produktqualität
Unsere Anwender verlangen eine kontinuierliche Steigerung der Produktrobustheit sowie eine Reduktion der Wartungsintervalle. Der Schwerpunkt liegt in der kontinuierlichen Verbesserung der Qualität
der am Markt befindlichen Produkte (sogenanntes Life-Cycle-Management).
In der Produktentstehung werden mittels Anforderungsmanagement vorab Kundenanforderungen,
Produktionsanforderungen und Serviceanforderungen gesammelt und bewertet und daraus die
Entwicklungsspezifikationen/Designinput abgeleitet. Weiters führt die frühzeitige Einbindung der
Produktion bzw. des Service bei der Produktentwicklung zu einer Verbesserung der Zusammenarbeit
zwischen den Bereichen und damit zur Steigerung der Effizienz.
Eine umfangreiche kundengerechte Produktverifizierung und -validierung gewährleistet die notwendige Produktreife bei Markteintritt.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 31
Synergien nutzen durch Modularitäts- und Plattformdenken
Folgende wesentliche regulatorische Anforderungen werden von Ottobock mit dem QM-System
adressiert (u. a.):
• MPG (Medizinproduktegesetz Österreich)
• RL 93/42 EWG (Europäische Medizinprodukterichtlinie)
• 21 CFR Part 820 (US Gesetz für das QM-System von Medizinprodukteherstellern)
• Medical Device Regulations SOR-98/282 (Kanadisches Medizinproduktegesetz)
• EN ISO 13485:2003 (Harmonisierte Norm für QM-Systeme von Medizinproduktehersteller)
Modul- bzw. Plattformentwicklungen sind in einem modernen und innovativen Unternehmen
unumgänglich, um eine kosten-, zeit- und qualitätsoptimierte Produktentwicklung zu gewährleisten.
Auch in der Herstellung sind sie nicht mehr wegzudenken. Die Nutzung von vorhandenen und erprobten Bauteilen, Baugruppen, Modulen und Prozessen aus erfolgreichen Produkten schont Entwicklungs- und Produktionsressourcen und steigert nachhaltig die Produktqualität.
Ottobock hat ein Zertifikat für die Norm EN ISO 13485. Dieses Zertifikat bestätigt die Einführung
und Aufrechterhaltung eines QM-System gemäß dieser Norm.
Reklamationsmanagement
Das Erkennen, Erfassen, Analysieren und Dokumentieren von Kundenreklamationen ist die Basis,
um „erkannte Schwachstellen“ am Markt befindlicher Produkte in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess zu eliminieren.
• G4–16
Der Wiener Standort geht mit seiner F&E-Tätigkeit nicht nur Partnerschaften in Österreich, sondern
auch mit europäischen und weltweiten Forschungseinrichtungen mit unterschiedlichen Kompetenzen
ein. Manche Forschungsprojekte werden von Ottobock im Bereich der Grundlagenforschung aus
industrieller Sicht unterstützt, bei anderen Projekten wird im Produktbereich kooperiert.
Bei neuen Produkten wird auf das vorhandene Wissen des Reklamationsmanagements und der
Kundenrückmeldungen zurückgegriffen, um diese in die Produktauslegung einzubeziehen. Ein
einheitliches Risikomanagement im Produktentstehungsprozess gibt dem Entwickler die notwendige
Unterstützung, um Produktrisiken frühzeitig zu erkennen und das Design optimieren zu können.
Partner in der Wissenschaft (u. a.; Stand: Frühjahr 2014):
Applied Physics Laboratory, Bernstein Center, Göttingen, Brooke Army Medical Center, USA, Deutsches
Primatenzentrum, Fachklinikum Hornheide, Forschungsinstitut für Orthopädietechnik, Fraunhofer
IBMT St. Ingbert, INAIL-Instituto Nazionale per L’assicurazione, Johns Hopkins University, USA,
Ludwig Boltzmann Institut, Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische Universität Innsbruck,
Medizinische Universität Wien, Neurologisches Rehabilitationszentrum Rosenhügel, Oak Ridge
National Laboratory, Orthopädisches Krankenhaus Speising, Prostetic Research Study – USA,
Rehabilitation Institute of Chicago, SRL Rehabilitation Foundation Limburg Hoensbroek, Technische
Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Hamburg-Harburg,
Technikum Wien, Technische Universität Wien, University of California Berkeley, USA, University
Aalborg, Dänemark, Unfallkrankenhaus Lorenz Böhler, Vanderbilt University, USA, Walter Reed Army
Medical Center, USA.
Chargenrückverfolgbarkeit
Mit der Chargenrückverfolgbarkeit soll gewährleistet werden, dass es für jedes Produkt, je Charge oder
Serialnummer, Aufzeichnungen gibt, welche Bauteile für die Herstellung verwendet wurden. Dadurch
hat Ottobock in Reklamationsfällen mehr Informationen über die Herstellung jedes einzelnen Teils zur
Verfügung, wodurch korrigierende Maßnahmen oder Rückrufaktionen gezielter, schneller und wirtschaftlicher durchgeführt werden können. Dies bedeutet, dass nur bestimmte Anwender informiert
werden müssen, ihr Produkt kontrollieren bzw. reparieren zu lassen. Somit kann die Zeit ohne eigene
Prothese so kurz wie möglich gehalten werden. Aufgrund der vorhandenen Informationen können auch
genügend neue Ersatzteile rascher zur Verfügung gestellt werden.
Die Partner in der Wirtschaft ergänzen die Forschungs- und Entwicklungsarbeit von Ottobock
durch ihr Fach- und Spezialwissen in verschiedensten Bereichen zielgerichtet und projektbezogen.
Für bestimmte Projekte übernehmen die Partner aus der Wirtschaft Entwicklungsaufträge für Ottobock.
Qualitätsmanagement
Partner in der Wirtschaft (Stand: Frühjahr 2014):
Biomech Engineering, CDE Communication Data, Engineering GmbH, FerRobotics Compliant Robot
Technology GmbH, GP designpartners gmbh, Hagenberg Software GmbH, HKM – Messtechnik GmbH,
Implantcast GmbH, KCF – Technologies, Lindsey Composites, MKE – Metall und Kunststoffwaren
Erzeugungsgesellschaft m.b.H, MXR – Productions, r-BeSt coating GmbH, Sartorius AG, Schunk GmbH
& Co. KG, Secar Technologie GmbH, studio novo communication & product design, Teufelsberger
Ges.m.b.H., Waltron Elektronic – Gerätebau D. Walter GmbH, Wild GmbH.
Ein effektives Qualitätsmanagement (QM)-System ist in Zeiten ständig wachsender und sich stetig
verändernder regulatorischer Anforderungen ein kritischer Erfolgsfaktor für den Markzugang, und
es unterstützt maßgeblich dabei, die geltenden Anforderungen zeitgerecht zu berücksichtigen. Ein
effektives QM-System dient darüber hinaus einer raschen Durchführung von Marktzulassungsverfahren
und es gewährleistet die notwendige Sicherheit im Falle von Standortüberprüfungen durch Behörden
(AGES, FDA etc.).
Ein gelebtes QM-System ist integraler Bestandteil oder auch das Rückgrat einer Organisation – durch
effiziente Prozesse können betriebliche Abläufe und Schnittstellen optimal aufeinander abgestimmt
werden, durch klare und transparente Zuständigkeiten können Aufgaben zielgerichtet wahrgenommen
werden, und die Möglichkeit der Leistungsmessung der Prozesse erlaubt die Identifikation von Verbesserungspotenzialen.
Das vorrangige Ziel jedes QM-Systems im Medizinproduktebereich ist die Sicherstellung und Erhaltung
von Produktqualität und Produktsicherheit gegenüber dem Anwender. Beide Faktoren dienen der
Sicherheit des Kunden, binden diesen an das Unternehmen, fördern die Erweiterung des Kundenkreises und tragen somit unmittelbar zum Unternehmenserfolg bei. Dabei ist es wichtig, präventiv
zu agieren und potenzielle Fehlerquellen im Vorfeld zu beseitigen.
32 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Wissenschaftliche Vernetzung
• G4–6
• G4–8
Vertriebswege
Ottobock in Wien produziert Produkte für den Weltmarkt. Diese Produkte werden von Wien aus an
das Zentrallager in Duderstadt geliefert und von dort aus weltweit vertrieben. Ottobock beliefert den
Fachhandel und Reha-Einrichtungen.
Weltweit gibt es derzeit 51 Vertriebs- bzw. Servicestandorte der Otto Bock HealthCare Gruppe.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 33
• G4–EC4
Auszeichnungen
Unser Erfolg spiegelt sich insbesondere in zahlreichen Auszeichnungen wider, die die Otto Bock
HealthCare Gruppe in allen Unternehmensbereichen weltweit erhalten hat.
Unterstützt durch zunehmende Mitsprache und wachsendes Qualitätsbewusstsein der Anwender
gelangt die ansprechende Einheit aus Form und Funktion zu immer höherer Relevanz für die Märkte.
Die Fülle an Auszeichnungen für Produkte von Ottobock bestätigt uns, dass wir als Technologieführer
auch im Design Herausragendes geleistet haben. Die Ehrungen und Preise für Design und Funktion
betreffen alle Produktsegmente unseres Unternehmens.
Darauf sind wir stolz! – Auszeichnungen für Wiener Produkte
und Leistungen des Wiener Standorts:
1999
1999
2002
2002
2005
2005
2006
2006
2006
2006
2006
2006
2007
2007
2007
2008
2009
2009
2009
2010 2010
2011
2011
2012
2012
2013
2013
2013
2013
2013
34 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Mercur – Innovationspreis der Wirtschaftskammer Wien 1999, C-Leg, Österreich
Staatspreis für Innovation, Entwicklung des C-Leg, Österreich
Silbermedaille des Deutschen Designerclubs (DDC), C-Leg, Deutschland
Independent Living Design Award, Design und Technologie des C-Leg, UK
Nominierung für den Adolf Loos Staatspreis für Design, GeriLight
(Kooperation mit Studio Novo), Österreich
red dot award für Produkt Design, DynamicArm, Deutschland
Hermes Award – Nominiert Top 5, DynamicArm, Deutschland
da Vinci Award Winner, C-Leg, USA
Good Design Award Winner, C-Leg, Japan
Focus – Bilder der Forschung, Marco Moog mit C-Leg-Bild „Chinesische Mauer”, Deutschland
Innovationspreis des Landkreises Göttingen, DynamicArm, Deutschland
Viennovation-Award der Stadt Wien, DynamicArm, Österreich
red dot award für Produkt Design, C-Leg – best of the best, Deutschland
Popular Mechanics Award 2007 für das Projekt „Revolutionizing Prosthetics 2009“,
Ottobock Österreich (als Forschungspartner), USA
Wiener Zukunftspreis für Kinderhandsystem 2000, Österreich
Wiener Zukunftspreis für Forschungsprojekt „Gedankengesteuerte Armprothese”, Österreich
iF product design award 2009, C-Leg compact, Deutschland
Staatspreis Design, AXON Hand System – Handprothese, Österreich
Design Korea 2009 – Aufnahme von AXON Hand System in den Katalog
„World Best Design xchange in 2009. Design, Engine of Green Growth“, Korea
Trio Award für engagierte Lehrbetriebe der Stadt Wien & Wiener Arbeitnehmer
Förderungsfonds (waff), Österreich
Industriepreis 2010, Kategoriesieger Medizintechnik, Michelangelo Hand, Österreich
Golden Eye – BtoB Photo Award 2011, für diephotodesigner.de mit dem Foto
des C-Leg Beinprothesensystems mit dem Triton Prothesenfuß, Deutschland
red dot award für hohe Designqualität, Michelangelo Hand, Deutschland
red dot award für Produkt Design, Genium, Deutschland
Comprix 2012, gold, Genium Kommunikation, Deutschland
German Design Award, Special Mention für besondere Designqualität,
Michelangelo Hand, Deutschland
Nischenweltmeister, Anerkennung herausragender Verdienste
um die österreichische Exportwirtschaft, Wirtschaftskammer Österreich
SAP Quality Award Austria, Projekt „SAP Reisekostenabrechnung“, Österreich
Staatspreis Design, Genium Beinprothesensystem, Österreich
Mercur –Innovationspreis der Wirtschaftskammer Wien 2013, C-Brace, Österreich
• Anwender Genium X3 – Bionic Prosthetic System (1)
• Anwender Genium X3 – Bionic Prosthetic System (2)
Ausblick
Bei Ottobock befinden sich zahlreiche Projekte parallel in unterschiedlichen Entwicklungsstufen.
Durch die Umsetzung eines Multiprojektmanagements – an welchem wir im Jahr 2014 wesentlich
arbeiten werden – wird eine effizientere Ressourcensteuerung/-budgetierung und eine einheitliche
Bewertung der Projektlandschaft anhand von Kennzahlen möglich sein. Zusätzlich unterstützen diese
Tätigkeiten bei der Projektpriorisierung und der Identifikation kritischer Projekte. Künftig wird sich das
Multiprojektmanagement daher immer mehr als wesentliches Tool zur Steuerung des Projektportfolios
bei Ottobock etablieren.
Speziell in der Entwicklungsphase von neuen Produkten wird und muss in Zukunft verstärkt auf eine
sorgfältige vorrausschauende Material- und Teileauswahl Rücksicht genommen werden. Das Ziel ist
eine Reduktion der Diversität von eingesetzten Rohmaterialien/Bauteilen. Einheitliche standort- und
lieferantenübergreifende Standardmaterialien und Standardbauteile/-komponenten beschleunigen
den Produktentstehungsprozess, steigern die Produktqualität und reduzieren Durchlaufzeiten und
Kosten.
Eine laufende Optimierung der Berichtsstruktur unterstützt das Management bei der Entscheidungsfindung. Sowohl im Produktentstehungsprozess bei der Steuerung der Forschungs- und Entwicklungsprojektlandschaft als auch in den operativen Bereichen (Service, Produktion, Marketing) soll mithilfe
von Business-Intelligence-Lösungen eine kontinuierliche Verbesserung der Berichtsqualität fortgesetzt
werden.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 35
3. Kommunikation
Der aktive und offene Austausch mit unseren Kunden und
Geschäftspartnern, unseren Mitarbeitern, Interessensvertretern
und der breiten Öffentlichkeit ist uns ein zentrales Anliegen.
Dialog mit Stakeholdern
Unsere Geschäftstätigkeit berührt die Interessen zahlreicher Menschen bzw. Institutionen. Aus
diesem Grund orientieren sich die Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen von Ottobock immer an
den Ansprüchen und Erwartungen der Stakeholder.
• G4–24
• G4–25
Als Stakeholder gelten für uns alle Personen und Organisationen, die rechtliche, finanzielle, betriebliche oder ethische Forderungen an Ottobock stellen. Stakeholder beeinflussen unser Unternehmen
durch Entscheidungen bzw. werden durch Entscheidungen unseres Unternehmens beeinflusst.
Ottobock hat folgende Stakeholder identifiziert: Fachhändler, Anwender, Kliniken, Reha-Institute,
Kostenträger, Forschungspartner, Medien, Lieferanten, Mitarbeiter, potenzielle Mitarbeiter, Schwesterngesellschaften, Eigentümer.
Ottobock tritt über verschiedene Kommunikationskanäle in laufenden Dialog mit seinen Stakeholdern
und lädt zur Interaktion und zu Feedback ein. Für die Einbindung unserer Stakeholder nutzen wir
unter anderem Onlinemedien (die Ottobock Website), Printmedien (unsere Zeitschrift „Dialog“),
Mail-Infoletter und öffentliche Veranstaltungen.
Unsere Zeitschrift „Dialog“ erscheint quartalsweise. Per Post wird diese allen Mitarbeitern, Fachhändlern, Forschungspartnern und Eigentümern zugestellt und auch auf unserer Website veröffentlicht. Die Auflage beträgt 3.700 Stück pro Ausgabe (Stand Juni 2014).
Regelmäßig erscheinen Medienbeiträge (Beiträge in Printmedien, TV und Radio) über unser Unternehmen. Im Jahr 2013 wurden 87 Medienbeiträge veröffentlicht.
• Anwender mit Michelangelo Hand
Auch bestens formulierte Mitteilungen können fehlinterpretiert werden oder als mangelnde Wertschätzung empfunden werden.
Und: Beim schriftlichen Zur-Verfügung-Stellen von Information ist niemals sichergestellt, dass
der Adressat auch wirklich erreicht wird (auch in dem Sinne, dass die Information verstanden und
aufgenommen wurde).
Die Kommunikationsstruktur soll ein tragendes Element zur Umsetzung unseres neuen Wertesystems
werden: Wertschätzung, Mitgestaltung, Offenheit und Vertrauen sollen durch diese Struktur vorgelebt
und damit auch authentisch vermittelt werden.
Monatlich wird ergänzend ein Management-Infoletter an alle Mitarbeiter per E-Mail versandt.
Über öffentliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel das Forschungsfest, tritt Ottobock ebenfalls
in Kontakt mit seinen Stakeholdern.
Betrifft eine Kommunikation seitens der Geschäftsführung alle Mitarbeiter, so verwenden wir folgende
Informationskanäle: Management-Infoletter, Zeitschrift „Dialog“, „Quality Works“-Aussendungen,
Organisations- und Informationsaussendungen, Litfaßsäulen, Ottobock Intranet Newsletter, Datanet
(Infoportal), diverse Sharepoints, „Schwarze Bretter“ und einen sogenannten Strategietalk, bei dem
alle Mitarbeiter zur Teilnahme eingeladen sind.
Kommunikationskultur
Ausblick
Wir bei Ottobock haben uns einen einheitlichen Leitfaden zur Kommunikationskultur der Führungskräfte auferlegt. Der Leitfaden basiert auf der Beobachtung und Feststellung, dass schriftliche Informationen (auch in höchster Qualität) zwar eine unbedingt notwendige Voraussetzung zur guten Informationsweitergabe und Kommunikation sind, aber dennoch nicht ausreichend sein können (vor allem,
wenn die enthaltene Information komplexer Natur ist).
Unsere Maßnahmen dienen langfristig auch als Beitrag zu „Employer Branding“. Mitarbeiter, die sich
in ihrem Arbeitsumfeld wohlfühlen, sind gern am Arbeitsplatz und transportieren Ottobock als guten
Dienstgeber nach außen. Die gesamte Außenwirkung des Unternehmens wird dadurch nachhaltig
positiv beeinflusst. Die breite Öffentlichkeit und somit auch für Ottobock relevante Entscheidungsträger
sowie potenzielle Mitarbeiter gewinnen dadurch ein entsprechendes Bild von Ottobock.
Das kann durch einen Vergleich aus dem Bildungssystem erklärt werden: Gute Lehrbücher und
Skripten sind als Voraussetzung zur Wissensvermittlung notwendig und hilfreich, sie können
aber niemals einen guten Lehrer oder die Vorlesung vollständig ersetzen.
Mit all diesen Maßnahmen hoffen wir nachhaltig zu einer positiven Kommunikation/Information
aller Mitarbeiter beizutragen, und wir arbeiten laufend daran, unsere Kommunikations-/Informationsmedien zu optimieren.
36 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 37
4. Mitarbeiter
Unsere qualifizierten und motivierten Mitarbeiter ermöglichen
die Spitzenleistungen von Ottobock.
• G4–LA1
• G4–10
• G4–11
Firmenzugehörigkeit und Fluktuation
Die Mitarbeiter von Ottobock haben sehr lange Zugehörigkeitsdauern und es gibt eine niedrige
Fluktuation. Dies hilft uns dabei, unser sehr spezifisches Know-how zu bewahren und im Zuge
des Wachstums dieses an neue Mitarbeiter weiterzugeben.
Für die Statistik:
Die Gesamtbelegschaft von Ottobock ist in Österreich an den beiden Standorten in Wien tätig.
100 % der Arbeitnehmer werden von Kollektivvereinbarungen erfasst. Die wesentlichen Tätigkeiten
der Organisation werden von angestellten Mitarbeitern durchgeführt und nicht von gesetzlich als
freiberuflich anerkanntem Personal o. Ä. Unsere Tätigkeit hat weder einen saisonalen Charakter,
noch unterliegt die Auslastung anderen bedeutenden Schwankungen.
• G4–9
Mitarbeiterkennzahlen
2011
2012
2013
davon Arbeiter*
153
162
154
Anzahl der Mitarbeiter in Köpfen (Jahresdurchschnitt)*
davon Angestellte*
Eintritte Mitarbeiter
Austritte Mitarbeiter
Fluktuation
Frauenquote
460
479
307
317
40
38
57
95
545
391
98
22
9,50 %
7,72 %
3,72 %
2011
2012
2013
(2–5 J.) 38,9 %
36,3 %
37,7 %
13,7 %
13,0 %
18,4 %
27 %
26 %
26 %
• Tabelle 7: Mitarbeiterkennzahlen bei Ottobock
*Quelle: Prüfbericht Otto Bock Healthcare Products GmbH 2013, 2012, 2011
Firmenzugehörigkeit
< 1 Jahr
1–5 Jahre
6–10 Jahre
11–20 Jahre
> 20 Jahre
(< 2 J.) 18,6 %
22,9 %
5,9 %
18,9 %
26,5 %
5,3 %
9,0 %
29,2 %
5,7 %
• Tabelle 8: Firmenzugehörigkeit bei Ottobock
38 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 39
Mitarbeiterzufriedenheit
Integration
Mit dem Ziel einer Arbeitsplatzkulturevaluierung – durchgeführt von einem unabhängigen Dritten –
hat Ottobock im Jahr 2010 und 2011 an der Umfrage „Great Place to work“ (GPTW) teilgenommen.
Resultierend aus den „Great Place to Work“-Mitarbeiterbefragungen im Herbst 2010 bzw. 2011 wurden
insgesamt neun Arbeitsgruppen aus dem Kreise der Mitarbeiter zur Erarbeitung von Verbesserungsansätzen gebildet. Dieses Vorgehen war neuartig und eine bewusste Veränderung der bisherigen
Unternehmenskultur – noch dazu, wo diese Arbeitsgruppen durch eine zentral bereitgestellte Prozessbegleitung unterstützt wurden. Aus diesen Arbeitsgruppen resultierte ein Maßnahmenprogramm,
bestehend aus sieben Themenfeldern, welches durch das Management umgesetzt wurde:
Die sehr hohe Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen wird vor allem von neuen
Mitarbeitern wahrgenommen und zieht sich durch alle Bereiche.
• Verpflegungsangebot
• Intranet
Infoportal
• Arbeitszeitregelungen
• Sozialleistungsangebot
• Prämierungsmöglichkeiten
• Führungskräfte
• Arbeitsplatzgestaltung
Zu all diesen Themen wurden im Jahr 2013 Maßnahmen umgesetzt.
Bei der „Great Place to Work“-Mitarbeiterbefragung im Herbst 2013 konnte das Ergebnis gegenüber
2011 deutlich verbessert werden. Als besondere Stärken erwiesen sich die Flexibilität der Arbeitszeit
für alle Mitarbeiter und die gute Arbeitsatmosphäre im Team. Auch zeigte sich die Identifikation der
Mitarbeiter mit dem Unternehmen und den Produkten von Ottobock als essenzielle Stärke in unserem
Unternehmen.
Folgende Kennzahlen unterstreichen die deutliche Verbesserung von Ottobock bei der unabhängigen
Mitarbeiterbefragung:
Mitarbeiterzufriedenheit
Trust Index (= Mittelwert aller Fragen der GPTW-Mitarbeiterbefragung)
Inwieweit trifft Aussage zu:
„Alles in allem kann ich sagen, dies hier ist ein sehr guter Arbeitsplatz.“
2011
63 %
73 %
2013
74 %
84 %
• Tabelle 9: Mitarbeiterzufriedenheit lt. GPTW-Umfrage 2013 bei Ottobock
Ottobock am Bewerbermarkt
Um Bewerber auf Ottobock aufmerksam zu machen, setzen wir eine Reihe von Personalmarketingmaßnahmen ein. Wir nehmen beispielsweise zweimal jährlich an Jobmessen/Infotagen teil (TU Wien,
HTLs etc.), sind in Karriereratgebern vertreten und waren Mitveranstalter/Partner der Med-Tech
Summer Academy 2013.
Wir kooperieren mit Ausbildungseinrichtungen (zum Beispiel FH Technikum Wien, TU Wien), wo
wir Lehrveranstaltungen mitgestalten bzw. Themenstellungen für Bachelor- und Masterarbeiten
anbieten. Seit Kurzem haben wir auch ein Unternehmensprofil auf der Arbeitgeberbewertungsplattform kununu.at.
40 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Um neuen Mitarbeitern einen guten Einstieg bei Ottobock zu ermöglichen, wurde folgendes
Onboarding-Programm aufgesetzt, welches jeder Mitarbeiter durchläuft:
• Neue
Mitarbeiter erhalten schon bei Vertragsabschluss eine Willkommensmappe mit wesentlichen
Informationen über Ottobock.
• Zeitnah nach dem Eintritt werden alle Mitarbeiter zu einem „Welcome Day“ eingeladen.
Ein Geschäftsführer und Vortragende aus unterschiedlichen Bereichen/Abteilungen stellen nochmals
das Unternehmen und seine verschiedenen Organisationseinheiten vor und fördern
die Vernetzung der neuen Mitarbeiter untereinander.
• Während der Einarbeitungsphase sind Schulungen zu Arbeitssicherheit und Qualitätsmanagement
zu absolvieren.
• Besuche in relevanten Abteilungen, Schulungen zu unseren Produkten etc. werden individuell auf
die Mitarbeiter durch die Führungskraft mit dem neuen Mitarbeiter abgestimmt.
Flexible Arbeitszeit: Familienfreundliches Unternehmen
Eine individuelle Gestaltung der Arbeitszeit ist für viele Beschäftige wesentlich, um Berufs- und
Privatleben gut organisieren zu können. Ottobock hat eine Gleitzeitregelung für alle Mitarbeiter
implementiert, wodurch früher beklagte Ungleichheiten zwischen Forschungs- und Entwicklungspersonal sowie Produktionsmitarbeitern verringert werden konnten. Dieses Modell erhielt bei einer
Umfrage im März 2013 unter den Mitarbeitern eine Zustimmung von ca. 90 %.
Daneben wird Väterkarenz gefördert und zunehmend auch genutzt. Es besteht auch die Möglichkeit,
in Teilzeitmodellen zu arbeiten und auch Home Office wird angeboten.
Zusätzlich ist es Firmenpolitik, dass das Unternehmen an Fenstertagen geschlossen bleibt und den
Mitarbeitern so längere Wochenenden ermöglicht werden – dies kann über Urlaub oder Zeitguthaben
abgedeckt werden. Abhängig von der Lage der Feiertage werden so bis zu fünf Tage pro Jahr schon
Ende des vorangegangenen Jahres für das Folgejahr definiert und kommuniziert. Daher sind diese
Kurzurlaube für die Mitarbeiter langfristig planbar. Diese Regelung gilt auch für Mitarbeiter mit
All-in-Verträgen, die als Ausgleich für ihr größeres zeitliches Engagement zusätzlich bis zu drei
Gleittage nach freier Wahl konsumieren können.
Seit Sommer 2013 hat unsere Geschäftsführung freiwillig festgelegt, dass eine Erkrankung auch
die Konsumation von Zeitausgleich unterbricht (analog zu Urlaub).
Teilzeitmitarbeiter
Teilzeitmitarbeiter (in % der Köpfe, Durchschnitt aus Jän. und Dez.)
2011
10,6 %
2012
10,1 %
2013
9,6 %
• Tabelle 10: Anteil Teilzeitmitarbeiter bei Ottobock
Der relative Anteil der Teilzeitmitarbeiter ist bedingt durch hohe Eintrittszahlen von Vollzeitkräften
in den Jahren 2012 und 2013 gesunken.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 41
Weiterbildung und Mitarbeiterentwicklung
Mitgestaltung und Mitarbeiterfeedback
Die Weiterbildung bzw. Förderung der Mitarbeiter ist ein wesentlicher Baustein für die Weiterentwicklung einer Organisation. Deshalb wurde 2013 das Angebot für interne Ausbildungsprogramme erweitert und die Absolvierung von Fortbildungsmaßnahmen durch die Führungskräfte gefördert.
Die Kennzahl Aus- und Weiterbildungstage (p. a. pro Kopf) zeigt diesen Effekt deutlich.
In allen Bereichen finden regelmäßige Bereichsmeetings statt, in denen zu aktivem Fragen und
Feedback eingeladen wird. Darüber hinaus stehen alle Führungskräfte (auch Geschäftsführer)
für diesbezügliche Terminvereinbarungen zur Verfügung.
Es gibt Briefkästen für Anregungen/Beschwerden an beiden Standorten an zentral positionierten
Informationssäulen.
Der im Intranet verfügbare Ausbildungskatalog ist allen Mitarbeitern zugänglich und kann auf
Anfrage auch um neue Ausbildungsthemen erweitert werden. Er bietet sowohl fachliche als auch
persönlchkeitsbildende Themengebiete an. Für neu eintretende Mitarbeiter mit nichtdeutscher
Muttersprache bieten wir Deutschkurse an. Ebenso werden Englischkurse angeboten.
Für die Firmenzeitschrift „Dialog“ ist eine E-Mail-Adresse für Rückmeldungen/Anregungen zu
dort publizierten Themen eingerichtet.
Im Jahr 2013 wurden zu den Themen „neue Gleitzeitregelung“ und „Personalentwicklung“ erstmals
Mitarbeiterumfragen durchgeführt mit dem Ziel, die Zufriedenheit der Mitarbeiter mit diesen Themen
in Erfahrung zu bringen sowie Anregungen für Verbesserungen zu erhalten. Die Anregungen (zum
Beispiel konkrete Wünsche zur Erweiterung des Schulungskatalogs zu SAP-Themen) wurden bis
Jahresanfang 2014 umgesetzt.
Zielgruppenspezifische Angebote sind ein Mitarbeiterentwicklungsprogramm (MEP) für Mitarbeiter
mit hohem Entwicklungspotenzial und Engagement. Auf Bildungskonferenzen wird der Aus- und
Weiterbildungsbedarf der Mitarbeiter je Geschäftsbereich mit dem Personalmanagement abgestimmt.
Zu allen Ausbildungsangeboten werden systematisch das Feedback der Teilnehmer über automatisierte Feedbackbögen eingeholt und – falls nötig – entsprechende Maßnahmen gesetzt.
Freiwillige Sozialleistungen
Zur persönlichen Standortbestimmung vor allem von Nachwuchsführungskräften werden
Development Center angeboten.
Um für die Mitarbeiter ein motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen, stehen ihnen in folgenden
Bereichen freiwillige Sozialleistungen zur Verfügung:
Coaching wird zur Unterstützung bei herausfordernden Aufgaben und zur Begleitung von
Mitarbeitern in schwierigen Lebensphasen vom Personalmanagement auf Wunsch angeboten.
• Seit
Sommer 2013 bietet Ottobock für Mitarbeiter mit mindestens einjähriger Firmenzugehörigkeit
ein „Cafeteria-System von Zusatzversicherungsleistungen“ an – Ottobock leistet dafür einen jährlichen Beitrag von 300 Euro je Mitarbeiter.
• Ottobock leistet für Mitarbeiter einen Zuschuss zur Jahresnetzkarte der Wiener Linien im Ausmaß
von 60 % der Jahresgebühr. Die Parkplätze am Standort im 11. Wiener Gemeindebezirk sind für
Mitarbeiter kostenfrei.
• Alle Mitarbeiter erhalten fallweise Geschenkgutscheine zum Jahresende.
• Ottobock stellt anlässlich der Weihnachtsfeier drei großzügige Hauptpreise für die Tombola zur
Verfügung.
• Alle Mitarbeiter erhielten 2013 drei T-Shirts als Geschenk.
• Es werden Yogakurse in unseren Räumlichkeiten unentgeltlich angeboten.
• Generell fördert Ottobock sportliche Aktivitäten, die von einzelnen Mitarbeitern initiiert und
organisiert werden, durch die Übernahme der Kosten, zum Beispiel Badminton.
• Zweimal pro Jahr über jeweils vier Wochen bieten wir unseren Mitarbeitern täglich Obst als
Pausenverpflegung an.
• Am Empfang stehen den Mitarbeitern Miniapotheken zur Verfügung (Vitamintabletten etc.).
• Ein Mitarbeiterpark wurde am Firmengelände in der Brehmstraße angelegt und gestaltet.
• Es wird eine betriebliche Gesundheitsförderung (siehe Handlungsfeld „Arbeitssicherheit“)
angeboten.
Interne Nachbesetzungen erfolgen bei Ottobock über den internen Stellenmarkt. Dort werden offene
Positionen basierend auf einem Anforderungsprofil ausgeschrieben, bevor eine externe Ausschreibung
erfolgt. Falls es zur internen Nachbesetzung kommt, vereinbaren alte und neue Führungskraft gemeinsam mit dem Personalmanagement einen genauen Übergangsplan und, falls erforderlich, einen
Einschulungsplan für die neue Position.
• G4–LA11
Bei Ottobock werden jährlich Mitarbeitergespräche geführt. Im Zuge dieser findet eine Beurteilung
der erbrachten Leistung sowie Planung der Karriere statt.
Weiterbildung
Mitarbeitergespräche (% der Durchführung)
Aus- und Weiterbildungstage (p. a. je Kopf)
Kosten Weiterbildung (p. a. je Kopf)
interne Nachbesetzungen Führungskräfte (2009–2013)
2011
2012
n. v.
1,9
n. v.
342 €
84 %
100 %
696 €
n. v.
2013
100 %
3,9
1.194 €
89 %
• Tabelle 11: Mitarbeiterkennzahlen zu Weiterbildungsthemen bei Ottobock
• G4–LA2
42 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten, nicht aber Mitarbeitern mit befristeten Arbeitsverträgen oder Teilzeitbeschäftigen gewährt werden, gibt es bei Ottobock derzeit nicht.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 43
5. Lieferkette
• G4–12
Die interne Lieferkette bei Ottobock
Die interne Lieferkette beschreibt vor- und nachgelagerte Prozesse inner- und außerhalb von Ottobock.
Um unseren Bedarf für die Produktion der Endprodukte decken zu können, erfolgt eine Beschaffung
von Komponenten sowohl extern über unsere Lieferanten als auch intern über Eigenfertigungen im
Haus.
Interne Lieferkette
Lieferanten
• Mitarbeiterpark bei Ottobock (Brehmstraße)
Ausblick
Am Wiener Standort läuft derzeit ein Werteprozess, welcher Werte, Leitsätze und Verhaltensregeln
definiert. Das sind jene zehn Ottobock Werte, nach denen alle Mitarbeiter von Ottobock leben wollen:
Verlässlichkeit, Effizienz, Vertrauen, Wertschätzung, Innovation, Offenheit, soziale Verantwortung, Mitgestalten, Nachhaltigkeit, Qualität.
Bei einer Führungskräftekonferenz im November 2013 wurde das Thema „Werte“ mit allen Führungskräften in Workshops bearbeitet. Ab Jänner 2014 wird im Zweimonatsrhythmus jeweils ein Wert mit
hinterlegten Leitsätzen und Verhaltensregeln an alle Mitarbeiter kommuniziert. Führungskräfte leben
die Werte vor und unterstützen beim Implementieren durch persönliche Kommunikation in Abteilungsmeetings.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Modernisierung des Führungssystems. 2013 wurde eine
regelmäßige Kommunikationsschnittstelle zwischen Bereichsleitung und Geschäftsführung implementiert. Dort werden wichtige Themen unternehmensweit diskutiert, abgestimmt und entsprechende
Entscheidungen getroffen. Diese Abstimmungsstruktur entwickelt sich laufend weiter.
In den Geschäftsbereichen finden in regelmäßigen Abständen Jour fixes der verschiedenen Führungsebenen mit ihren Mitarbeitern statt. Hier werden Informationen an die Mitarbeiter weitergegeben bzw.
Input der Mitarbeiter gesammelt und in Folge dessen an in die Geschäftsführung weitergeleitet.
Ergänzend dazu werden über die Personalentwicklung verstärkt Ausbildungsangebote zu Führungsthemen angeboten.
Beschaffung
Produktion
Absatz
Kunden
• Interne Lieferkette bei Ottobock
Bei den intern gefertigten Bauteilen handelt es sich meist um jene, deren Fertigungstechnologie zur
strategischen Ausrichtung unserer Kernkompetenzen passen. In weiterer Folge werden die Einzelkomponenten in zahlreichen Fertigungsschritten zum Endprodukt zusammengebaut und stehen
nach Auslieferung für unsere Kunden im Zentrallager im Mutterkonzern bereit.
Beschaffung
Was wurde im Jahr 2013 erfolgreich in der Beschaffung umgesetzt?
Zu der einkaufsspezifischen Strategie bei Ottobock zählt neben der Weiterentwicklung bzw. dem
Ausbau des effizienten Lieferantenmanagements auch der kontinuierliche Verbesserungsprozess.
Durch die stetigen Optimierungen und Anpassungen war es der Abteilung Einkauf möglich, einen
effizienten abteilungsübergreifenden Ablauf für den Outsourcing-Prozess zu erstellen. Durch die
Komponentenauslagerung an unsere Lieferanten kann sich Ottobock im Produktionsbereich auch
weiterhin auf die Kernkompetenzen fokussieren.
Direkte und indirekte Einsparungen von Prozesskosten konnten durch folgende Punkte realisiert
werden:
• Effiziente
Gestaltung der administrativen Abläufe
von Verbesserungspotenzialen
• Nutzung von Synergieeffekten
• Lieferantenmanagement
• Ausschöpfung
Das 2013 erstmals angebotene Entwicklungsprogramm für Gruppenleiter hat sich bewährt und darauf
basierend wird bereits 2014 ein Entwicklungsprogramm für Abteilungsleiter (LEADA) angeboten.
Darüber hinaus wird an einem „Train-the-Trainer“-Programm gearbeitet.
44 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 45
• G4–EC9
Unsere nachhaltige Einkaufstrategie
Unsere Einkaufsstrategie ist geprägt von langfristigen Partnerschaften und Entwicklungskooperationen. Werte wie Qualität, Innovation, Effizienz und Vertrauen prägen unsere langjährigen Lieferantenbeziehungen im Alltag. Stabilität steht für uns im Vordergrund. Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit entlang der Lieferkette. Diese ermöglichte uns in Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten
im Jahr 2013 auch die rasche und wirkungsvolle Implementierung der Produktrückverfolgbarkeit für
alle Serienprodukte mittels Chargenverwaltung. Dadurch konnte ein weiterer Meilenstein der qualitätssichernden Maßnahmen erfolgreich umgesetzt werden.
Zu den elementaren Zielen im Lieferantenmanagement zählt für uns die stetige strategische Anpassung
des Portfolios innerhalb unseres Lieferantenpools. Durch die Aufnahme bzw. Qualifizierung von
Unternehmen, die die Qualitätsführer in einer Technologie sind, stärken wir unsere Wettbewerbsposition. Gemeinsam mit den Lieferanten arbeiten wir an Exzellenz und profitieren vom gegenseitigen
Know-how-Austausch, um jede noch so große Herausforderung meistern zu können.
Flexibilität sowie kurze Transportwege und Lieferzeiten zeichnen unser Lieferantennetz aus. Zu einem
großen Teil wird dies durch die räumliche Nähe zu unseren Lieferanten erreicht. Mehr als die Hälfte
unserer Lieferanten stammt aus Österreich und fast 40 % aus weiteren EU-Ländern. Nahezu 70 %
unseres Einkaufsvolumens erzielen wir mit österreichischen/lokalen Lieferanten und tragen so zur
Wertschöpfung in der Region bei.
Um unsere Position als Marktführer auszubauen, betreiben wir jedoch auch Global Sourcing über alle
Grenzen hinweg und suchen weltweit nach den besten Partnern für neue Innovationen und Technologien.
Regionale Verteilung Einkaufsvolumen
1%
AT
EU

EU-Ausland
31 %
• Anwender mit Michelangelo Hand
• Anwender mit C-Leg-Beinprothesensystem
Die Lieferantenbewertung bei Ottobock
Durch regelmäßige Bewertung und Überprüfung unserer Lieferanten stellen wir die kontinuierliche
Verbesserung entlang der Lieferkette sicher und fördern somit die Weiterentwicklung unserer Lieferanten. Wir legen großes Augenmerk auf die Bereiche Qualität und Termintreue und erwarten uns auch
in diesen Bereichen immer neue Spitzenleistungen in der Performance unserer Lieferanten.
Die Grundlage zu einer aussagekräftigen objektiven Lieferantenbewertung sehen wir in der korrekten
Datenerfassung. Hierzu werden alle relevanten Lieferungen des jeweiligen Serienlieferanten halbjährlich hinsichtlich Termintreue und Qualität ausgewertet.
Die Terminnote zur Ermittlung der Terminwertkennzahl „T“ wird wie folgt ermittelt bzw. vergeben:
1 = termingerecht, eine Woche Verzug • T = 1
2 = zwei Wochen Verzug • T = 0,75
3 = drei bis vier Wochen Verzug • T = 0,5
4 = über vier Wochen Verzug • T = 0
68 %
• Einkaufsvolumen bei Ottobock – regionale Verteilung
Die Qualitätsnote zur Ermittlung der Qualitätswertkennzahl „Q“ wird wie folgt ermittelt bzw. vergeben:
1 = keine Abweichungen • Q = 1
2 = Beobachtungen/Auffälligkeiten • Q = 0,75
3 = Lieferung mit Abweichungen • Q = 0,5
4 = Lieferung unbrauchbar • Q = 0
Im Rahmen der Datenauswertung wird der Lieferanten-Index „LI“ zwischen 0 und 100 ermittelt,
welcher zu 50 % aus der Terminwertzahl „T“ und zu 50 % aus der Qualitätswertzahl „Q“ besteht. In
Folge resultiert eine Einteilung der Lieferanten in die Kategorien A, B und C. Zwischen den Kategorien
und dem Lieferanten-Index (LI) besteht folgender Zusammenhang:
Index
Kategorie
LI 80 bis 89,9
B
LI 90 bis 100
LI 0 bis 79,9
A
C
• Tabelle 12: Lieferanten-Index „LI“ bei Ottobock
46 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 47
Produktion/Produktionsplanung
Wurde der Lieferant in die Kategorien B oder C eingestuft, so werden zwischen dem strategischen
Einkäufer, dem zuständigen Techniker und dem Lieferanten einvernehmlich Maßnahmen zur Verbesserung hinsichtlich Qualität und Termintreue festgelegt. Um die Verbesserungen dokumentieren
zu können, finden regelmäßige Audits in Zusammenarbeit mit dem Qualitätsmanagement statt.
Was wurde im Jahr 2013 erfolgreich in der Produktionsplanung umgesetzt?
Der Forecast ist die Grundlage der Produktionsplanung und wird quartalsweise von den zuständigen
Logistikstellen abgefragt und ins SAP-System eingegeben. Er entsteht unter Berücksichtigung der
Vergangenheitswerte, der Umsatzstatistik, der Hauptumsatzträgerliste und den Ergebnissen der
Rückmeldungen der Vertriebsniederlassungen. Durch das Einführen eines regelmäßigen monatlichen Abstimmungsgesprächs zwischen der Produktionsplanung und der Logistik konnten wir
eine kontinuierlichere Auslastung in der Fertigung bei den Hauptumsatzträgerprodukten erzielen.
Die Lieferantenqualifizierung bei Ottobock
Die Lieferantenqualifizierung dient dazu, im Vorfeld einer Zusammenarbeit abzuklären, ob ein Lieferant die hohen Qualitätsstandards einhalten kann und daher als Serienlieferant geeignet ist. Weiters
wird darüber entschieden, ob er aufgrund seiner Kernkompetenz ins Lieferantenportfolio passt bzw.
dort benötigt wird. Dies erfolgt mittels einer strategischen Bewertung durch den Einkauf.
• G4–EN32
Unsere nachhaltige Planungsstrategie
Wird ein Vorschlag zu einem potenziellen neuen Serienlieferanten an den Einkauf unterbreitet, so wird
zunächst geprüft, ob auch ein bestehender Lieferant den Bedarf zufriedenstellend abdecken kann oder
durch Weiterentwicklung und Ausbau des Produktportfolios in naher Zukunft abdecken könnte. Soll
aus strategischer, wirtschaftlicher oder technologischer Sicht der Lieferantenpool erweitert werden, so
wird der neue potenzielle Lieferant in einem weiteren Schritt aus strategischer Sicht bewertet. In einem
Bewertungstool werden dafür passende Kriterien wie etwa Qualitätsmanagement, Nachhaltigkeit des
Unternehmens, Branchentätigkeit etc. herangezogen. Die Erfüllung dieser Kriterien ist ausschlaggebend für eine erfolgreiche Qualifizierung. Sobald diese abgeschlossen ist, kann die Zusammenarbeit
mit dem neuen Lieferanten gestartet werden.
Unsere Planungsstrategie funktioniert wie folgt: Die Kundenbedarfe, welche durch den Verkauf
Intercompany entgegengenommen werden und durch den Forecast entstehen, werden mit den
Primärbedarfen10 abgeglichen. Abweichungen werden in der Primärbedarfsplanung (SAP) korrigiert.
Das SAP-System löst durch den Bedarf eine Bestellanforderung und/oder einen Fertigungsauftrag aus,
welcher durch den Einkäufer/Planer bearbeitet wird. Mengen und Termine werden laufend beobachtet
und Abweichungen werden mit den betreffenden Abteilungen besprochen. Die daraus resultierenden
messbaren Kennzahlen sind der Auftragsbestand, der Rückstand und der wöchentliche Umsatz.
Im Rahmen der Qualifizierung kommen weitere essenzielle Unterlagen zur Anwendung:
Ausblick im Rahmen der Produktionsplanung
• Geheimhaltungsvereinbarung,
• Lieferantenselbsteinschätzung,
Im Zuge des Projekts „Einführung einer Kapazitäts- und Ressourcenplanung über SAP“ wird die
Produktionsplanung gemeinsam mit der Fertigung die ersten Schritte unternehmen, ein Konzept für
die Budgetplanung, Personalplanung und Feinplanung zu erstellen. Die Umsetzungsphase wird
voraussichtlich bis in das Jahr 2016 andauern.
• Konformitätserklärung
• Liefer-
für ein gesetzeskonformes Schadstoffmanagement,
und Qualitätssicherungsvereinbarung.
In der Lieferantenselbsteinschätzung liegt derzeit das Hauptaugenmerk auf der Informationseinholung
zum verwendeten Qualitätssystem des potenziellen Lieferanten (ob bzw. nach welcher EN ISO dieser
zertifiziert ist). Weitere Punkte liegen in den angebotenen Fertigungstechnologien, bei den wichtigsten
Arbeitsprozessen und bei den Produktionsstandorten.
Absatz
In der Liefer- und Qualitätssicherungsvereinbarung werden alle kaufmännischen, rechtlichen und
qualitätsrelevanten Punkte vertraglich fixiert.
Zwischen den Standorten Duderstadt und Wien ist ein wöchentlicher Sammeltransport eingerichtet,
um Transportkilometer zu sparen. Bei dringenden Sendungen nutzen wir die Dienste der Paketdienstleister.
Wurden alle Prozessschritte der Qualifizierung erfolgreich durchlaufen, wird eine Partnerschaft
angestrebt und der Lieferant anschließend freigegeben.
In diesem Jahr wurde bereits erfolgreich für den Sammeltransport bei der Verpackung von Karton auf
eine Mehrwegverpackung umgestellt, mit dem Ziel Verpackungsmaterial zu reduzieren.
Ausblick im Rahmen der Beschaffung
Als nächstes Ziel haben wir uns vorgenommen, Mehrwegverpackungen gemeinsam mit den Lieferanten
für Lieferungen und Retouren einzuführen, um auch hier die Menge an anfallendem Verpackungsmaterial zu reduzieren.
Mittelfristig ist es unsere Bestrebung, im Rahmen eines Projekts die Thematik der Nachhaltigkeit weiter
auszubauen bzw. zu entwickeln. Zunächst sollen Nachhaltigkeitskriterien, welche sich aus unserem
Unternehmensbild ableiten lassen, definiert werden. In weiterer Folge soll die Implementierung von
Nachhaltigkeitsaspekten in die Instrumente zur Lieferantenqualifizierung und -bewertung diskutiert
werden. Hierbei wird einer der ersten Schritte die Ermittlung des Status quo für Nachhaltigkeitsbestrebungen bei unseren Hauptlieferanten und bei allen Neuqualifizierungen sein. Dafür soll die
Lieferantenselbsteinschätzung um Fragen zu sozialen und ökonomischen Komponenten erweitert
werden. Im Anschluss sollen die Informationen ausgewertet und miteinander verglichen werden,
um etwaige Synergiepotenziale ermitteln zu können.
10
48 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Primärbedarf = Im Rahmen der Primärbedarfsplanung wird der Bedarf an Endprodukten für einen anstehenden Planungszeitraum (mittel- bis längerfristig) festgelegt.
Dieser ergibt sich aufgrund von Absatzprognosen (Forecast ) sowie bereits angenommener Kundenaufträge und ist selbst wiederum Ausgangspunkt für weitere
Planungs- und Dispositionstätigkeiten.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 49
6. Ressourcen und Abläufe
Die Steigerung des absoluten Energiebedarfs (Strom und Heizmedien) von Ottobock ist ausschließlich
auf unser kontinuierliches Unternehmenswachstum und den daraus resultierenden Anforderungen
zurückzuführen.
• G4–EC7
Ottobock ist sich seiner Verantwortung gegenüber
der Umwelt und den Mitmenschen bewusst.
• G4–EN6
• Einsatz
von neuen umweltfreundlichen Baumaterialien
cm dicke Fassadendämmung mit Metallkassettenmantel
• Heiz- und Kühlbetrieb erfolgt zu 75 % aus der Geothermie, welche mittels einer Wärmepumpe aus
in Summe 40 Tiefensonden (130 m Tiefe) am Areal erzeugt wird. Dadurch ist Heizen, Kühlen und
Luftbefeuchten umwelt- und kostenschonend möglich.
• Infrarotgesteuerte Präsenzmelder steuern und regeln je nach Personenanzahl im Raum die Luftwechselrate, die Beleuchtungsintensität und die Temperatursteuerung der Lüftung bzw. der Klimaanlage. Dadurch wird Strom in der Medienversorgung gespart.
• Die Jalousienposition und die Lamellenstellung werden durch Sonneneinstrahlungsdetektoren
gesteuert und somit wird durch das Abdunkeln der Räume Energie für die Kühlung in den
Sommermonaten gespart. Umgekehrt sparen wir uns in den Wintermonaten Heizkosten durch
das einstrahlende Sonnenlicht.
• 20
Um mögliche negative Umweltauswirkungen kontinuierlich zu reduzieren, wird an verschiedenen
Stellen im Unternehmen an einer Minimierung des ökologischen Fußabdrucks gearbeitet.
Die Schwerpunkte legen wir auf folgende Bereiche:
• Abfallvermeidung
– Reduzierung der Restmüllkosten pro Kopf
umweltfreundlicher Materialien und Hilfsstoffe
• laufende Dokumentation der Abfallströme und Abfallmengen für Verbesserungsmaßnahmen
• Einsatz und Bezug von umweltschonenden Baumaterialien für Umbauten und Neubauten
(CO2-Reduktion bei der Herstellung)
• Gesamtenergiebedarf von Neubauten vergleichbar mit einem Passiv- bzw. Niedrigenergiehaus
(≤ 25 kWh/m²/a) – damit werden die geforderten Werte laut Energieeffizienzgesetz 2014 bei
Weitem unterschritten
• Einsatz
• G4–EN6
• G4–EN3
• G4–EN22
Eine Parkanlage wurde 2013 im Zuge der Maßnahmen für Ersatzpflanzungen am eigenen
Firmengelände angelegt und steht Mitarbeitern und Gästen zur Erholung zur Verfügung.
Am Areal wurden über 80 Bäume unterschiedlicher Dimension neu angepflanzt.
Ressourcenverbrauch
Der von WIEN ENERGIE bezogene Strom für unsere Standorte wird umweltschonend zu ca. 80 % aus
Wasserkraft, zu 12 % aus Erdgas, zu 4 % aus Wind- und Sonnenenergie und zu 4 % aus Biomasseanteilen erzeugt. Unabhängig von den Energiezulieferern versorgen wir heiz- und kühltechnisch unser
Produktionsgebäude in der Brehmstraße zu 75 % energieautark mittels Erdwärme (Wärmepumpen)
und Geothermie (adiabatische Kühlung)11. Somit können wir nachhaltig Heiz-/Kühlkosten und auch
den CO2-Ausstoß minimieren. Die restlichen 25 % des Heizmedienbedarfs in der Brehmstraße werden
mittels Fernwärmeanschluss der Stadt Wien gedeckt. Auch künftige Gebäude sollen mittels autarker
Energie wie zum Beispiel der Erdwärme/-kälte beheizt bzw. gekühlt werden können.
Energiekennzahlen*
KAI 39
Gebäude
Kaiserstraße 39
Baujahr
1895
Renovierung
Gebäudenutzfläche in m2
Jahresverlauf
Mitarbeiter
zugekaufter Heizenergiebedarf kWh pro m2
Stromverbrauch
kWh pro m2
Abwasser (Mischwasserkanal) m3 pro Kopf
BTV (Betriebs­
gebäude Verwaltung)
Gebäude
Brehmstraße 16
1972
2011
2012
104
6.050
2013
2011
2012
110
112
72
117
106
70
70
36
80
50
50
9
165
175
190
BT1 (Bauteil 1)
Gebäude
Brehmstraße 16
2011–2012
2017
7.300
10.500
12.000
190
330
–
180
2011
2012
87
17
27
61
69
35
61
69
50
32
12
0
27
15
15
170
0
170
2013
–
2013
100
2017
20
* ausgenommen angemietete Objekte (Kaiserstraße 37 und 54)
** zukünftig auf 2017
• Tabelle 13: Kennzahlen Energie bei Ottobock
11
Materialeinsatz/Materialmix
Ab 22. Juli 2014 unterliegen auch medizinische Geräte der RoHS Richtlinie 2011/65/EU, welche
die zulässige Höchstkonzentration von Blei, Cadmium, sechswertigem Chrom, Quecksilber, polybromierten Biphenylen bzw. Diphenylether in homogenen Werkstoffen festlegt.
Ziel ist es auch für alle anderen Produkte, die nicht unter diese Richtlinie fallen, sowie Werkzeuge etc.,
grundsätzlich nur mehr RoHS-konforme Materialien (zum Beispiel Legierungen) zu verwenden.
Den Großteil der in unseren Produkten verwendeten Rohstoffe beziehen wir als Bauteile von Zulieferern. Aus diesem Grund ist es im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichtserstattung nicht möglich,
konkrete Details zu Mengenangaben der verwendeten Materialien zu liefern.
BT2 (Bauteil 2)
Gebäude
Brehmstraße 16**
1973
2013
Eröffnung des Produktionsgebäudes in der Brehmstraße mit modernstem Standard
im Jahr 2012 mit folgenden Neuerungen und Schwerpunkten:
25
Abfallmanagement
Die Vermeidung und Verringerung von Abfällen – insbesondere von gefährlichen Abfällen – stehen
bei unserem Abfallmanagement an oberster Stelle.
Restmüll sowie Papier und Kartonagen stellen den Hauptanteil des Abfalls dar. Der verstärkte Einsatz
von Mehrwegverpackungen soll die Menge an Kartonageabfall reduzieren. Die wachsende Firma und
steigende Zahl der Mitarbeiter bringt auch eine Erhöhung des anfallenden Restmülls mit sich. Die
Optimierung der Mülltrennung im Haus und damit einhergehend die weitere Reduzierung der Restmüllmenge ist eines unserer nächsten Ziele.
Gefährliche Abfälle entstehen größtenteils in der Produktion (Kühlschmieremulsion, Altöl, Lösemittel).
Durch den Einsatz von wasserbasierten Entfettungsverfahren konnte der Lösemittelanteil seit 2011 um
über 40 % verringert werden.
Geothermie (adiabatische Kühlung): Geothermie bezeichnet sowohl die geowissenschaftliche Untersuchung der thermischen Situation als auch die ingenieurtechnische
Nutzung der Erdwärme. (Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Geothermie, Stand 07.08.2014)
50 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 51
Ziel ist es, durch den Einsatz moderner Bearbeitungsmaschinen und einer optimalen Arbeitsplatzgestaltung die Belastung für die Mitarbeiter und die Umwelt so gering wie möglich zu halten
(d. h. Anordnung der Arbeitsplätze nahe diverser Maschinen, um durch diverse Maßnahmen wie
Absaugung an den neuen Maschinen, Anordnung etc. die mögliche Exposition durch Lösemittel,
Kühlschmierstoffe und Staub weitestgehend zu reduzieren).
Kennzahlen Entsorgung
Entsorgungskosten gesamt in EUR
Entsorgungskosten pro Kopf in EUR
2011
22.777
49,5
2012
24.385
50,9
2013
34.291
62,9
(Die Erhöhung der Entsorgungskosten resultiert aus gestiegenen Restmüllkosten aufgrund von Mitarbeiterzuwachs.)
• Tabelle 14: Kennzahlen Entsorgungskosten bei Ottobock
Ressourcenschonung im Arbeitsalltag
In diesem Themenbereich sind wir als Unternehmen in Richtung „papierloses Büro“ unterwegs und
wollen mit der Umsetzung folgender Maßnahmen nachhaltig zur Schonung der Umweltressourcen
beitragen:
• Reduktion
des Papierverbrauchs durch vermehrten Einsatz von Softwarelösungen und Einsatz
von „mobile devices“
• Einsatz von Gemeinschaftsdruckern/Stockwerksdruckern, um die Anzahl der Einzelarbeitsplatzdrucker zu reduzieren
• Verwendung von Laserdruckern statt Tintenstrahldruckern – somit höhere Druckausbeute und
weniger Materialverbrauch
• Hinterlegung von „Schwarz-Weiß-Druck“ als Voreinstellung bei den Druckern, um Farbdrucke
zu reduzieren
• Automatisierung der Dokumentation in der Produktion (weniger händische Aufzeichnungen) durch
zum Beispiel Scanlösungen und den Einsatz von Barcode-Etiketten, um Prozessschritte digital
festzuhalten
• gebündelte, zentrale Beschaffung und zentrales Austeilen von Verbrauchsmaterialien (Büroartikel)
über den Empfang am Standort Brehmstraße, um über größere Abnahmemengen pro Bestellung
bessere Staffelpreise und Rabatte erzielen zu können
• Reduktion der Druckkosten: zukünftig werden den Mitarbeitern neben den Aufzeichnung der
Arbeitszeiten auch die Lohn- und Gehaltszettel digital zur Verfügung gestellt
Mobilität
Etwa 50 % aller Mitarbeiter legen den Weg in die Arbeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurück,
45 % mit dem privaten PKW/Motorrad und 5 % mit dem Fahrrad. Den Mitarbeitern stehen Elektrofahrräder zur Fortbewegung zwischen den Standorten zur Verfügung.
Die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel wird seit 2012 durch einen 60%igen Zuschuss zur Jahreskarte der Wiener Linien seitens des Unternehmens gefördert und dadurch eine indirekte Reduktion des
CO2-Ausstoßes bewirkt und damit auch die Attraktivität der öffentlichen Verkehrsmittel erhöht.
52 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Ausblick
Neue Gebäude, wie das geplante Gebäude für die Forschung und Entwicklung (Brehmstraße 16,
Bauteil 2 (BT2), geplant für 2017), werden energetisch optimal gedämmt, mit umweltschonenden
Materialien gebaut und sollen mittels eigener Energieversorgung betrieben werden. Somit setzen wir
weitere Verbesserungsschritte zur Ressourcenschonung. Durch neue technische und ergonomische
Ansätze in der Arbeitsplatzgestaltung wie zum Beispiel Errichtung von „Open Offices“ sollen mehr
Personen auf gleichem Raum untergebracht werden, um die Grundenergiebedarfe (Strom, Heizen,
Kühlen) pro Kopf zu senken.
Wie bereits beschrieben, sollen ab 2014 – durch den Einsatz von Mehrwegverpackungen/-paletten
für den Versand von Produkten, Halbfertigteilen und Beistellteilen – die Verpackungskosten für diesen
Bereich halbiert werden.
Die Bereitstellung einer Energietankstelle für Elektro- und Hybridfahrzeuge – auch für private Nutzung
durch die Mitarbeiter – ist ab 2015 geplant. Der hauseigene Fuhrpark soll langfristig betrachtet
ebenfalls auf hybridbetriebene Fahrzeuge umgestellt werden.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 53
7. Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
Bei der Teilnahme von Ottobock beim unabhängigen Wettbewerb „Great Place to Work“ (GPTW)
im 3. Quartal 2013 (vorangegangene Teilnahme: 3. Quartal 2011) wurden die Mitarbeiter unter
anderem zu Aspekten der Arbeitssicherheit befragt. Das ausgezeichnete Feedback durch die Mitarbeiter – insbesondere auch im Vergleich zum Durchschnittsergebnis der Top 5 Unternehmen der
gleichen Größenkategorie – bestärkt Ottobock, das Thema Arbeitssicherheit weiterhin voranzutreiben.
Der entscheidende Erfolgsfaktor für Ottobock sind motivierte
und gesunde Mitarbeiter. Aus diesem Grund hat die Schaffung
eines sicheren und motivierenden Arbeitsumfeldes einen hohen
Stellenwert.
Zufriedenheitsgrad der teilnehmenden Mitarbeiter –
gemessen an folgenden Aussagen:
„Die körperliche Sicherheit am Arbeitsplatz ist gewährleistet.“
„An diesem Arbeitsplatz bleibt man psychisch und emotional gesund.“
Arbeitsunfälle (gemeldet an AUVA)
Kranktage nach Arbeitsunfällen
Ausfallstage pro Arbeitsunfall (Arbeitstage)
(Österreich-Durchschnitt 2012: 10,5*)
Todesfälle durch Unfall
95 %
des Weiterbildungsbudgets für bestehende Funktionäre
• Erhöhung des Ausbildungsbudgets zur Funktionserweiterung bei Mitarbeitern der bestehenden
Belegschaft (Rekrutierung neuer Funktionäre)
• Schwerpunktsetzung: zum Beispiel Evaluierung hinsichtlich psychischer Belastbarkeit
• Schwerpunktsetzung: technische Erst- und Nachevaluierung der Arbeitsplätze
• Umsetzung präventiver gesundheitsfördernder Maßnahmen für Mitarbeiter
(zum Beispiel Impfaktionen, Sehtests usw.)
• G4–LA5
2011
2012
2013
9,3
9,3
9,9
460
4
20
5
0
479
12
75
6
0
Funktionen im Betrieb
Die seit Jänner 2012 stattfindenden Erstunterweisungen in die betriebliche Sicherheit haben sich
als besonders sinnvoll erwiesen und das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen am Arbeitsplatz
erhöht. Diese Unterweisung absolvieren alle Personen, die neu in unserem Betrieb beschäftigt werden.
Sie ist ein fester Bestandteil im Einarbeitungsplan. Alle Mitarbeiter haben somit die gleiche Wissensbasis, auf welcher die weiterführenden Schulungen aufbauen können.
545
Standardisierte Feedbackbögen, die von den neuen Mitarbeiter retourniert werden, gewährleisten eine
kontinuierliche Verbesserung der Schulungsqualität.
11
162
15
Kennzahlen Erstunterweisungen
2012
2013
Teilnehmer bei Erstunterweisungen
43
96
Anzahl Erstunterweisungen (neuer) Mitarbeiter
0
* statistisches Zentralamt 2012
Anzahl aufgebrachter Stunden der Sicherheitsfachkraft für Erstunterweisungen inkl. Vorbereitung
• Tabelle 15: Kennzahlen Arbeitssicherheit bei Ottobock
3
116
10
131
• Tabelle 17: Kennzahlen Erstunterweisungen bei Ottobock
12
54 Nachhaltigkeitsbericht 2013
67 %
• Erhöhung
Bis dato wurden keine Berufskrankheiten diagnostiziert bzw. keine Erkrankungsgefährdung von
Mitarbeitern im Zusammenhang mit ihrer Beschäftigung festgestellt.
Ausfallstage pro Krankenstand (Arbeitstage)
67 %
96 %
Die dafür zusätzlich bereitgestellten Mittel für den Ausbau der Arbeitssicherheit (+ TEUR 100
im Vergleich zum Vorjahr) werden folgendermaßen investiert:
Im Jahr 2013 wurden 98 neue Mitarbeiter eingestellt, 22 Personen sind ausgetreten. Das ergibt einen
Zuwachs von 76 Mitarbeitern. Trotz der höheren Mitarbeiterzahl konnte die Anzahl der Arbeitsunfälle
geringfügig reduziert und Wegzeitunfälle halbiert werden. Dieses positive Ergebnis verdanken wir
einerseits der Kompetenz, der Umsicht und der Weiterbildung aller Mitarbeiter, andererseits den
Sicherheitsvorkehrungen an unseren Arbeitsplätzen. Aufgrund der Sauberkeit und Übersichtlichkeit
im Betrieb verzeichnet Ottobock, im Vergleich zur übrigen metallverarbeitenden Industrie, weniger
Arbeitsunfälle und daraus resultierend auch geringere durchschnittliche Krankenstandstage (im
Vergleich zum österreichischen Durchschnitt).
Kennzahlen Arbeitssicherheit
62 %
94 %
Kosten für Arbeitssicherheit 2013: TEUR 174
Budget für Arbeitssicherheit 2014: TEUR 274
Gesundheit und Sicherheit im Betrieb
Mitarbeiter in Köpfen (Durchschnitt)
Top 5 GK
XL12 2013
Durch den hohen Stellenwert des Themas Arbeitssicherheit in unserem Unternehmen wurde 2013
diesem Bereich eine eigene Instanz geschaffen, welcher ein maßgebliches Budget zur Verfügung steht:
Ottobock hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur die Mindestanforderungen laut Gesetzen und Normen
zu erfüllen, sondern darüber hinaus das Sicherheitsverständnis im Unternehmen zu erhöhen und
das Sicherheitsbewusstsein zu stärken.
• G4–LA7
GPTW
2013
• Tabelle 16: Kennzahlen aus der GPTW-Umfrage zur Arbeitssicherheit bei Ottobock
Der Gesetzgeber verlangt eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitssicherheit, des Gesundheitsschutzes und der Psychohygiene. Das Wechselspiel zwischen rechtlichen Anforderungen an die
Arbeitssicherheit und unternehmerischem Denken ist für uns eine Herausforderung, die wir gerne
annehmen.
• G4–LA6
GPTW
2011
Durchschnitt der besten 5 Unternehmen der Größenklasse (GK) XL (Unternehmen > 500 Mitarbeiter)
Nachhaltigkeitsbericht 2013 55
Die Präventivfachkräfte Sicherheitsfachkraft (SFK), Arbeitsmediziner (AMED) sowie die Brandschutzbeauftragten (BSB) führen nicht nur diese erste Unterweisung durch, sondern überprüfen durch regelmäßige Begehungen, ob die gesetzlichen und die Ottobock-internen Sicherheitsregeln eingehalten
werden und Optimierungspotenziale vorhanden sind. Dabei wird durch persönliche Gespräche vor
Ort das Sicherheitsverständnis aller Mitarbeiter ständig verbessert.
Ergänzend und unerlässlich für ein gelebtes Sicherheitsverständnis im Betrieb sind die 126 Funktionäre (96 Männer, 30 Frauen), die bei Ottobock 146 Rollen (Sicherheitsvertrauenspersonen, Ersthelfer und Brandschutzwarte) ausüben. Dies entspricht per Dezember 2013 23 % der gesamten
Belegschaft. Diese Funktionäre werden durch regelmäßige Weiterbildungen, Workshops etc. geschult
und auf hohem Bereitschaftsniveau gehalten. Dadurch sind diese eine entsprechend starke Unterstützung für die Präventivfachkräfte (PFK).
Kennzahlen Funktionen im Betrieb
Standorte (Kai/Bre) 13
Anzahl Sicherheitsvertrauenspersonen
Anzahl Ersthelfer
Anzahl Brandschutzbeauftrage
Anzahl Brandschutzwarte
2011
2012
2013
Anforderungen 2013
10/14
pro Objekt: 1* – d.h. 3/4
Kai/Bre
Kai/Bre
Kai/Bre
31/39
24/45
27/50
27/11
14/25
10/11
2/2
9/12
2/2
2/3
13/27
Kai/Bre
20/40***
** Empfehlung des Arbeitsinspektorats
• Tabelle 18: Kennzahlen Funktionen im Betrieb bei Ottobock
Im Jahr 2013 wurden von den Funktionären (Sicherheitsfachkraft, Arbeitsmediziner und o. a.
Funktionen) ca. 3.500 Stunden für Arbeitssicherheit aufgebracht.
Unterstützung haben die Präventivfachkräfte zusätzlich von mehreren Beauftragten (BA), zum
Beispiel durch den Abfall-BA, Gefahrengut-BA, Regal-BA, Sprinkler-Warte und Lift-Warte erhalten.
Die eingemieteten Tochterunternehmen (nstim Services GmbH, Otto Bock Austria GmbH) am Standort Wien werden im Zuge eines „Shared Services“ durch die Funktionäre der Otto Bock Healthcare
Products GmbH mitbetreut.
Kontinuierliche Weiterbildungen
zu Gesundheits- und Sicherheitsthemen
Seit Jänner 2013 finden für Ersthelfer und Brandschutzwarte je vier Mal pro Jahr fortführende Workshops statt, für die Sicherheitsvertrauenspersonen zehn Mal pro Jahr. Bei diesen interaktiv gestalteten
Workshops werden gesetzliche Neuigkeiten besprochen und ergänzend – auch durch Mitarbeiter
angeregte – Schwerpunktthemen, wie zum Beispiel das Thema Ergonomie, aufgegriffen. Durch diese
regelmäßigen, von der Sicherheitsfachkraft organisierten Workshops wird das Ziel der laufenden
Wissensvermittlung und der Erhöhung des Sicherheitsverständnisses verfolgt und dabei das Teamgefüge der Funktionsträger gestärkt. Jeder Mitarbeiter wirkt an einer kontinuierlichen Verbesserung
des Arbeitsschutzes im Betrieb mit!
Anzahl interner Workshops (2 Standorte)
Anzahl aufgebrachter Stunden der Sicherheitsfachkraft für Workshops inkl. Vorbereitung
Zweimal im Jahr findet eine Arbeitssicherheitsausschuss-Sitzung (ASA) mit hoher Beteiligung der
Interessenvertretungen und Funktionäre statt. Neben der Geschäftsführung (oder autorisierten Vertretern), den Betriebsräten, der Sicherheitsfachkraft, dem Arbeitsmediziner und den Brandschutzbeauftragten nehmen auch mehrere Fachbeauftragte und Funktionäre (Ersthelfer, Sicherheitsvertrauenspersonen, Brandschutzwarte) teil. Etwa 30 Personen sind in diese Sitzungen miteingebunden.
Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge
Jährlich, so auch 2013, hat Ottobock seinen Mitarbeitern neben kostenlosen Gesundenuntersuchungen
auch wieder die Möglichkeit gegeben, an vergünstigten oder kostenlosen Impfaktionen teilzunehmen
(Grippe, FSME, Diphterie-Tetanus, Hepatitis). Berufsbedingte Schutzimpfungen werden vom Unternehmen immer kostenfrei angeboten. Darüber hinaus werden schwerpunktorientiert zusätzliche Untersuchungen, wie zum Beispiel Augenuntersuchungen, angeboten.
Ausblick
Ein durchgängiges Verständnis für die Sicherheits-Thematik strebt Ottobock insbesondere auf
Führungskräfte-Ebene an. Im 4. Quartal 2013 hat aus diesem Grund eine spezielle Sicherheitsschulung für Führungskräfte stattgefunden, bei welcher auch externe Experten zur Erläuterung
spezieller sicherheitsrechtlicher Themenfelder miteingebunden waren. Diese Schulungen werden
nun regelmäßig wiederholt. Nachdem Ottobock auch Arbeitssicher-heitsthemen im Aufgabenfeld der
Führungskraft sieht, sind diese Schulungen für Führungs-kräfte verbindlich. Positive Assoziationen
sollen geschaffen und Verantwortungsbewusstsein verankert werden!
*** lt. AStV §4014
Kennzahlen: Workshops Arbeitssicherheit
Arbeitssicherheitsausschuss-Sitzungen
–
pro Etage: 1**
* lt. SVP-VO
• G4–LA5
• G4–LA5
Auch 2014 sind wieder Schwerpunktthemen zur Gesundheitsförderung („BGM – betriebliches
Gesundheitsmanagement“) geplant, wie zum Beispiel Augenuntersuchung, „Rückenschule“ etc.
Themen aus der Evaluierung der psychischen Belastung sollen hier ebenfalls aufgegriffen werden.
Derzeit werden Probleme, die aus der Psychohygiene am Arbeitsplatz resultieren, überwiegend den
Präventivfachkräften in Gesprächen mitgeteilt und Maßnahmen daraus abgeleitet.
Alle Personen, die unter dem Titel „Sicherheit“ ein Amt bekleiden, verstehen sich als Dienstleister
und Ansprechpartner gegenüber allen anderen Mitarbeitern. Durch kontinuierliche Kommunikation
soll sowohl Aufklärung als auch Bewusstsein geschaffen werden und Mitarbeit zum Thema Arbeitssicherheit gefördert werden!
2013
36
300
• Tabelle 19: Kennzahlen Workshops Arbeitssicherheit bei Ottobock
13
14
Standorte: Kai = Kaiserstraße 39; Bre = Brehmstraße 16
AStV = Arbeitsstättenverordnung
56 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 57
8. Gesellschaftliches Engagement
• G4–15
Im Jahr 2013 hat Ottobock in folgenden Bereichen gemeinnützige
Institutionen und sonstige gesellschaftliche Projekte unterstützt:
• Bildung
• Unterstützung
von Menschen mit Behinderung
Volunteering
• sonstiges gesellschaftliches Engagement
• Corporate
• Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System
Unterstützung von Menschen mit Behinderung
Ottobock ist weltweiter Partner der Paralympics und fördert den Sport von Menschen mit Behinderung
seit nunmehr über drei Jahrzehnten. Ottobock in Wien unterstützt die Paralympics durch die ehrenamtlichen Tätigkeiten von Ottobock Mitarbeitern. Seit 2013 ist der Ski-Rennläufer Thomas Grochar
Werbeträger von Ottobock und wird finanziell und mit Produkten gesponsert.
Die von der Caritas der Erzdiözese Wien im September 2012 ins Leben gerufene Institution ATELIER 10
bietet Künstlern mit psychiatrischen Erkrankungen, Behinderungen oder anderen Einschränkungen
den notwendigen Raum, um ihre Kunstwerke auszustellen und der Öffentlichkeit zugänglich zu
machen. Ottobock unterstützt das ATELIER 10 in Form von Daueranmietung von Kunstwerken.
• Forschungsfest 2011 (1)
• Forschungsfest 2011 (2)
Bildung
Die Veranstaltung Wiener Forschungsfest ist für Ottobock eine gute Gelegenheit, das Thema Menschen
mit Behinderung in die breite Öffentlichkeit zu tragen, Verständnis für die Bedürfnisse dieser Menschen
zu schaffen und das Thema generell zu enttabuisieren.
Ottobock investiert bei dieser Veranstaltung Arbeitszeit, um bei diesem Event die neuesten Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung zu präsentieren und gleichzeitig für die breite Bevölkerung
verständlich darzustellen. Produkte werden im Rahmen von interaktiven Exponaten für die Besucher
zum Ausprobieren zur Verfügung gestellt. Immer ist auch eine speziell für Kinder gestaltete Station mit
im Programm.
Ottobock unterstützt Menschen mit Behinderung, die im Rahmen des sozialen Netzwerkes nicht
versorgt werden können. Ein speziell dafür gegründeter Spendenbeirat bewertet Anträge und vergibt
danach die Unterstützung in Form von Produkten.
Im Oktober 2013 wurden zwei Rollstühle von Ottobock an die Hans Radl Schule übergeben, um die
Mobilität behinderter Schüler zu fördern und ihnen eine sportliche Betätigung zu ermöglichen. Die
Rollstühle werden vorwiegend im Mobilitätstraining der integrativen Schule eingesetzt.
Ottobock sponserte für Personen mit Behinderung einen Rollstuhl für den ARBÖ-Burgenland.
Im Rahmen eines Kultursponsorings stellt Ottobock den Kammerspielen der Josefstadt einen ElektroRollstuhl zur Verfügung. Dieser wird während der gesamten Spielzeit von „Ziemlich beste Freunde“ in
den Kammerspielen genutzt. Ottobock stellt auch die Arbeitskraft für eventuelle Reparaturen in dieser
Zeit zur Verfügung.
Technische Berufe sind nach wie vor eine männliche Domäne. Mit dem Töchtertag versucht Ottobock
jungen Frauen den Zugang zu diesen Berufen zu erleichtern bzw. das Interesse bei dieser Zielgruppe
dafür zu wecken. Beim Töchtertag werden verschiedene Berufe in unterschiedlichen Bereichen
anschaulich präsentiert, d. h. die Besucher erarbeiten in kleinen Workshops ein eigenes Werkstück,
das sie auch mit nach Hause nehmen dürfen.
58 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 59
Folgende freiwillige Aktivitäten wurden von Ottobock bereits
für das Jahr 2014 geplant:
Im Jahr 2014 wird die Initiative Kinderuni 2014 unterstützt. In Kooperation mit der Medizinischen
Universitätsklinik Wien wird das Verständnis bei den Kleinsten durch interaktive Exponate erzeugt.
Kinder können in diesem Rahmen spielerisch lernen, wie eine Handprothese vom Anwender bewegt
wird.
Bei der langen Nacht der Forschung 2014 können Besucher im Wiener AKH und am Campus der FH
Krems den Umgang mit einer TMR15-Armprothese selbst ausprobieren. Anwender der Michelangelo
Hand und Experten stehen zur Verfügung und beantworten medizinische und technische Fragen der
Besucher zum Thema TMR.
• Thomas Grochar bei den Paralympics 2014 © Tom PenningtonGetty Images
Corporate Volunteering
Das karitative Projekt Weihnachtsaktion (Rumänien) wurde 2013 von Mitarbeitern ins Leben gerufen.
Im Rahmen der Aktion sammelten Mitarbeiter der Otto Bock Gruppe (aus Österreich und Deutschland)
rund 650 Weihnachtspäckchen, gefüllt unter anderem mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneartikeln,
Schreibwaren, neuer Kleidung und Stofftieren, für die rumänische Gemeinde Radeln.
Sonstiges gesellschaftliches Engagement
„Mitlaufen und die MedUni Wien im Kampf gegen den Krebs unterstützen“, lautet die Devise beim
jährlichen Krebsforschungslauf. Mit den Spenden werden ausschließlich Forschungsprojekte der
Medizinischen Universität Wien im Kampf gegen den Krebs gefördert.
Ottobock öffnet im Zuge des jährlich stattfindenden Familienfestes die Produktionsstätte für Familien
der Mitarbeiter. Alle Mitarbeiter, die in diesem Bereich ihren Arbeitsplatz haben, können an diesem Tag
der eigenen Familie ihr berufliches Umfeld selbst präsentieren. Durch diese Veranstaltung wird das
Zugehörigkeitsgefühl des Einzelnen zum Unternehmen gestärkt. Der Stolz, einen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität anderer Menschen zu leisten, ist bei diesem Event besonders spürbar.
15
60 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Targeted Muscle Reinnervation (TMR) steht für den medizinischen Begriff der Nervenumlenkung. Im Zuge des sogenannten „selektiven Nerventransfers“ werden die
verbliebenen Nerven aus dem Stumpf mit einem Muskel verbunden, der geeignet ist, die aus dem Gehirn kommende motorische Information zu verstärken. Dadurch
können die Signale, die ursprünglich für die Bewegung des Arms verantwortlich waren, für die Steuerung der Prothese genutzt werden. Während des Heilungsprozesses nach der Operation schaffen die Nerven eine Neuverbindung mit dem chirurgisch segmentierten Zielmuskel.
Nachhaltigkeitsbericht 2013 61
Berichtsprofil
Berichtsabgrenzung
Lesefreundlichkeit
• G4–28
Der vorliegende Bericht stellt die Leistungen von Ottobock im Bereich der Nachhaltigkeit dar
und bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2013 (Jänner bis Dezember 2013). Der Bericht umfasst ausschließlich die Otto Bock Healthcare Products GmbH und keine weiteren verbundenen Unternehmen.
Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wurde ausschließlich die männliche Form (beispielsweise
Mitarbeiter anstatt MitarbeiterInnen) angeführt, stets sind aber Männer wie Frauen angesprochen.
• G4–29
Nachdem das der erste Nachhaltigkeitsbericht von Ottobock ist, kann über keine Veränderungen
während des Berichtszeitraums bezüglich der Größe, Struktur und Eigentumsverhältnisse der
Organisation berichtet werden.
• G4–30
Der Nachhaltigkeitsbericht wird künftig jährlich erscheinen und die Stakeholder von Ottobock über
die für die Organisation relevanten Nachhaltigkeitsthemen informieren. Der nächste Nachhaltigkeitsbericht wird im Jahr 2015 erscheinen.
• G4–13
• G4–32
• G4–33
Berichtsmethodik
Der Nachhaltigkeitsbericht 2013 von Ottobock wurde gemäß dem Leitfaden für Nachhaltigkeitsberichtserstattung der Global Reporting Initiative (GRI 4) anhand des GRI Index G4 „In accordance“-Option
„Core“ erstellt.
Der vollständige GRI-Index kann auf der Website der Otto Bock Healthcare Products GmbH
(http://www.ottobock.at/) abgerufen werden.
Auch auf die Benennung der Rechtsformen von Unternehmen wurde zugunsten der Lesefreundlichkeit weitgehend verzichtet – Ottobock steht dabei für die Otto Bock Healthcare Products GmbH.
Definitionen zu einzelnen im Bericht angeführten Begriffen werden mittels Fußnote erläutert.
Haftungsausschluss
Bei der Erhebung der in diesem Bericht enthaltenen Daten wurde mit größter Sorgfalt vorgegangen.
Trotzdem können Fehler nicht vollkommen ausgeschlossen werden. Soweit Aussagen über künftige
Entwicklungen enthalten sind, gehen diese von den zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbaren
Informationen und Prognosen aus. Auch wenn Letztere sehr sorgfältig erarbeitet wurden, können
vielfältige, zum Erscheinungstermin noch nicht vorhersehbare Einflussgrößen zu Abweichungen
führen.
Redaktionsschluss dieses Berichts: 31.07.2014
Aufgrund der aktuell noch eingeschränkten Datenverfügbarkeit konnte zu manchen (von der GRI
als wesentlich eingestuften) GRI-Leistungsindikatoren nicht vollständig berichtet werden. Ottobock
arbeitet daran, die Datenerhebung für diese Indikatoren zu optimieren, um in Zukunft zu allen wesentlichen Leistungsindikatoren berichten zu können.
Der Bericht wurde nicht extern verifiziert. Ökonomische Kennzahlen wurden im Rahmen der Wirtschaftsprüfung geprüft. Ottobock plant, den folgenden Nachhaltigkeitsbericht des Jahres 2014 einer
externen Prüfung zu unterziehen, um die Glaubwürdigkeit und Transparenz des Berichts weiter zu
erhöhen.
Berichtsverfügbarkeit
Der Nachhaltigkeitsbericht von Ottobock ist ausschließlich auf unserer Website
(http://www.ottobock.at/) verfügbar.
Von einer gedruckten Version haben wir in Hinblick auf eine möglichst ressourcenschonende
Produktion abgesehen.
62 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 63
GRI-Index
Angaben
Kategorie
Strategie und Analyse
Allgemeine Standardangaben
Organisationsprofil
Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen
Einbindung von Stakeholdern
Berichtsprofil
Unternehmensführung
Ethik und Integrität
Spezifische Standardangaben
Angaben zum Managementansatz (DMA)
Wirtschaftlich
Ökologisch
Gesellschaftlich
G4-Code
G4-1
G4-3
G4-4
G4-5
G4-6
G4-7
G4-8
G4-9
G4-10
G4-11
G4-12
G4-13
G4-14
G4-15
G4-16
G4-17
G4-18
G4-19
G4-20
G4-21
G4-22
G4-23
G4-24
G4-25
G4-26
G4-27
G4-28
G4-29
G4-30
G4-31
G4-32
G4-33
G4-34
G4-56
G4-57
G4-58
G4-DMA
G4-EC1
G4-EC4
G4-EC7
G4-EC9
G4-EN3
G4-EN6
G4-EN22
G4-EN32
G4-LA1
G4-LA2
G4-LA5
G4-LA6
G4-LA7
G4-LA11
G4-SO4
Status
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
tlw. erfüllt
tlw. erfüllt
tlw. erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
erfüllt
tlw. erfüllt
Seitenverweis
S. 5
S. 7
S. 8
S. 7
S. 33
S. 7
S. 33
S. 7, S. 17, S. 26, S. 39
S. 39
S. 39
S. 45
S. 62
S. 19
S. 58
S. 17, S. 33
S. 25
S. 21
S. 22
S. 22
S. 22
S. 23
S. 23
S. 36
S. 36
S. 21
S. 22
S. 62
S. 62
S. 62
S. 67
S. 62
S. 62
S. 18
S. 19
S. 19
S. 19
S. 21, S. 22
S. 25, S. 27
S. 27, S. 34
S. 51
S. 46
S. 50
S. 50, S. 51
S. 50
S. 48
S. 39
S. 43
S. 55, S. 56, S. 57
S. 54
S. 54
S. 42
S. 19
• Tabelle 20: GRI-Index G4, Otto Bock Healthcare Products GmbH
Nachhaltigkeitsbericht 2013 65
Anhang
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Tabelle 1: Absatz/Umsatz Ottobock 2013 je Segment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
Geschäftsführung Otto Bock Healthcare Products GmbH .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Geschäftsführung Otto Bock Healthcare Products GmbH
(v.l.n.r. Hans Dietl, Johannes Valenta, Stefan Pollak, Hans-Willem van Vliet).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tabelle 2: Gewinn- und Verlustrechnung Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
5
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
Tabelle 4: Investitionsgliederung Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Entwicklungsgebäude am Standort Kaiserstraße (Wien), © Foto_Gerlach.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
7
Tabelle 7: Mitarbeiterkennzahlen bei Ottobock .
9
Tabelle 9: Mitarbeiterzufriedenheit lt. GPTW-Umfrage 2013 bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
Produktionsgebäude am Standort Brehmstraße (Wien). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Geschäftsfelder der Otto Bock HealthCare Gruppe.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anwenderin und Anwender mit X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tabelle 3: Bilanz Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Tabelle 5: Wertschöpfungsbetrachtung Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
7
Tabelle 6: F&E-Kennzahlen Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
8
. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Tabelle 8: Firmenzugehörigkeit bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
Genium – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Tabelle 10: Anteil Teilzeitmitarbeiter bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Tabelle 11: Mitarbeiterkennzahlen zu Weiterbildungsthemen bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Anwender mit Genium – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Tabelle 12: Lieferanten-Index „LI“ bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Anwender mit Genium – Bionic Prosthetic System © Ottobock_A_Kromus.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Tabelle 13: Kennzahlen Energie bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Tabelle 14: Kennzahlen Entsorgungskosten bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Anwenderin mit C-Leg-Beinprothesensystem.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Tabelle 15: Kennzahlen Arbeitssicherheit bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
Hightech für mehr Lebensqualität – das C-Leg-Beinprothesensystem.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Tabelle 16: Kennzahlen aus der GPTW-Umfrage zur Arbeitssicherheit bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Anwenderin mit C-Leg-Beinprothesensystem (1, 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Tabelle 17: Kennzahlen Erstunterweisungen bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
Anwender mit Michelangelo Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Tabelle 19: Kennzahlen Workshops Arbeitssicherheit bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Das Herzstück des neuen Axon-Bus Prothesensystems: Michelangelo Hand (1, 2) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Tabelle 18: Kennzahlen Funktionen im Betrieb bei Ottobock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Anwender mit Michelangelo Hand, © Ottobock_mxr-productions (1, 2) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
Tabelle 20: GRI-Index G4 - Option "Core", Otto Bock Healthcare Products GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Anwenderin mit C-Brace Orthesensystem (1, 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
C-Brace Orthesensystem.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Impressum
Geschäftsführung der Otto Bock Healthcare Products GmbH
(v.l.n.r.: Stefan Pollak, Johannes Valenta, Hans Dietl, Hans-Willem van Vliet) © Mischa Erben.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Anwender mit Genium – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Wesentlichkeitsanalyse Ottobock 2013.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
Herausgeber:
Umsatzentwicklung Otto Bock Healthcare Products GmbH 1993 bis 2013.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Otto Bock Healthcare Products GmbH, Kaiserstraße 39, 1070 Wien
Umsatzstruktur Ottobock 2013. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Redaktion:
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System (1, 2) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
R&D Controlling & Funding: Mag. (FH) Julia Fischer, MMag. Stefan Brunner
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System (1, 2) .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Otto Bock Healthcare Products GmbH, Kaiserstraße 39, 1070 Wien
Anwender mit Michelangelo Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Fotos:
Mitarbeiterpark bei Ottobock (Brehmstraße).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Alle Fotos © Ottobock, sofern keine anderen Angaben
Interne Lieferkette bei Ottobock.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45
Einkaufsvolumen bei Ottobock – regionale Verteilung.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
Design, Grafik:
Anwender mit Michelangelo Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Anwender mit C-Leg-Beinprothesensystem.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Forschungsfest 2011 (1, 2).. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Anwender mit Genium X3 – Bionic Prosthetic System. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Thomas Grochar bei den Paralympics 2014 © Tom PenningtonGetty Images. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
Anwender mit Michelangelo Hand.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
kroupa&henke mediendesign
• G4–31
Kontakt:
Otto Bock Healthcare Products GmbH Kaiserstraße 39, 1070 Wien
T +43 1 523 37 86 · F + 43 523 22 64
info.austria@ottobock.com · www.ottobock.at
Firmenbuch:
Sitz: Wien
Umsatzsteueridentifikationsnummer: ATU 57529204
Firmenbuchnummer: 242378p
Firmenbuchgericht: Handelsgericht Wien
66 Nachhaltigkeitsbericht 2013
Nachhaltigkeitsbericht 2013 67
© Otto Bock · 2014
Otto Bock Healthcare Products GmbH
Kaiserstraße 39, 1070 Wien
T +43 1 523 37 86 · F + 43 523 22 64
info.austria@ottobock.com · www.ottobock.at