Jahrbuch - Gesamtverband textil+mode

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Jahrbuch - Gesamtverband textil+mode
06
Jahrbuch der deutschen
Textil- und Modeindustrie 2006
Jahrbuch
200
5
2006
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06
Jahrbuch der deutschen
Textil- und Modeindustrie 2006
Jahrbuch
2006
Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie
200
5
2006
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Jahrbuch
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
5
Moderne Piraten
6
Textile Handelspolitik – ein Dauerbrenner
10
Neue Märkte – Erste Schritte
14
High-Tex from Germany in Indien
16
Die Bombe im Baumwollballen 18
Das Öko-Tex Konzept im Vergleich zur Europäischen Blume
20
Hightech-Strategie für Deutschland und EU-Innovationsstrategie 24
REACh aktuell
27
Auf der Suche nach der nächsten Generation 30
Arbeitsverträge richtig gestalten
34
Übersicht zum Tabellenteil 38
Präsidium und Geschäftsführung
80
Impressum
82
Seite
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Vorwort
Seit dem letzten Jahrbuch des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie hat sich sehr
viel innerhalb der Branche getan. Der Gesamtverband war an vielen Fronten tätig, um die Interessen
der Textil- und Modeindustrie zu vertreten. Dabei stand stets das Ziel im Vordergrund, die Attraktivität
des Standorts Deutschland zu erhalten und die Spitzenposition der deutschen Textil- und Modebranche
weltweit zu sichern. Europa spielt eine zunehmend wichtige Rolle für unsere Branche, und daher sehe
ich es als eine meiner Aufgaben als Vize-Präsident bei EURATEX an, die Interessen der Textil- und
Modeindustrie noch stärker in Brüssel zu thematisieren.
Viele Faktoren – die auch in diesem Jahrbuch zur Sprache kommen – sind für die Innovations- und die
Wettbewerbsfähigkeit der Branche entscheidend, so beispielsweise
— die internationalen Kooperationen auf der einen Seite, der Schutz geistigen Eigentums auf der
anderen Seite,
— die Verbesserung der Zusammenarbeit von Forschungsinstituten und Unternehmen,
— das Berücksichtigen umweltpolitischer Aspekte, wie REACh und Öko-Labels,
— die Auseinandersetzung mit gesellschaftspolitischen Themen, wie dem demographischen Wandel.
Der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bieten sich interessante internationale Absatzmärkte.
Es zeigt sich immer wieder, dass unsere Produkte weltweit aufgrund ihrer hohen Qualität stark nachgefragt werden. Handelsschranken bedeuten jedoch oft einen Wettbewerbsnachteil. Unsere Aufgabe ist es,
den Handel auf internationaler Ebene voranzutreiben und Unternehmen bei der Erschließung neuer
Märkte, z. B. durch Smatchtex- oder Messe-Projekte, zu unterstützen.
Um der deutschen Textil- und Modeindustrie einen zukunftsträchtigen Wettbewerbsvorsprung zu
verschaffen und einen fairen Handel zu gewährleisten, sind auch Kooperationen mit Spitzenverbänden
notwendig. Mitte des Jahres schlossen beispielsweise der Gesamtverband und der Spitzenverband der
chinesischen Textil- und Bekleidungsindustrie die weltweit erste Branchenvereinbarung zum Schutz
geistigen Eigentums. Somit ist ein erster Schritt getan, Wirtschaft, Unternehmen und Verbraucher vor
den Folgen der „modernen Piraterie“ zu schützen.
Auch die Textilforschung in Deutschland sichert unserem Sektor zukunftsorientierte Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Im Rahmen der High-Tech-Strategie für Deutschland ist es auch für
den Gesamtverband textil+mode wichtig, die Zusammenarbeit von Forschungsinstituten und den mittelständischen Unternehmen zu vertiefen, um neu entwickelte Produkte schnell auf den Markt zu
bringen.
Das Jahr 2006 ist auch durch ein wieder aufkommendes Umweltbewusstsein geprägt. Dies hat natürlich Auswirkungen auf die textile Kette und letztendlich auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Label
können hierbei dem Verbraucher eine gewisse Sicherheit und Entscheidungshilfe beim Kauf bieten. In
diesem Zusammenhang ist auch REACh ein wichtiges Thema für die Textil- und Modebranche. Hier
sind die bislang seitens EURATEX getroffenen Aussagen zu hinterfragen und die Interessen unserer
Branche noch stärker einzubringen.
Viele der in diesem Jahrbuch erwähnten Themen zeigen deutlich, dass der Gesamtverband textil+mode
sich konkret und erfolgreich für die Textil- und Modeindustrie engagiert – sowohl in Berlin als auch in
Brüssel.Vieles bleibt noch zu tun in 2007, doch bevor Sie in das kommende Jahr schauen, wünsche ich
Ihnen erst einmal eine informative Lektüre des Jahrbuches 2006.
Peter Schwartze
Präsident des Gesamtverbandes textil+mode
Gesamtverband textil+mode
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2006
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Jahrbuch
Moderne Piraten
Dr. Wolf-Rüdiger Baumann
Branchenvereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums
Die Spitzenverbände der deutschen und der chinesischen Textilund Bekleidungsindustrie schlossen im Mai 2006 die weltweit erste
Branchenvereinbarung zum Schutz geistigen Eigentums. Die Unterzeichnung der Vereinbarung durch die Präsidenten des China
National and Apparel Council (CNTAC) und des Gesamtverbandes
der deutschen Textil- und Modeindustrie, Herrn Du Yuzhou und
Herrn Peter Schwartze, bildete einen Höhepunkt des 4. Hochtechnologie-Dialogforums in Peking. Der Abschluss der Vereinbarung,
der einen Meilenstein im Kampf gegen Marken- und Produktpiraterie darstellt, fand in Anwesenheit der Regierungschefs der Bundes­
republik Deutschland und der Volksrepublik China, Frau Dr. Angela
Merkel und Herrn Wen Jiabao am 22. Mai 2006 statt.
Ein deckungsgleiches Abkommen haben die Präsidenten der
China Chamber of Commerce for Import and Export of Textiles
(CCCT) und des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Mode­
industrie, Herr Wang Shenyang und Herr Peter Schwartze, am
22. September 2006 in Shanghai in Anwesenheit eines Vertreters des
chinesischen Handelsministeriums (MOFCOM) unterzeichnet.
In den vom Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie mit den chinesischen Verbänden unterzeichneten Verein­
barungen ist zunächst eine Grundsatzerklärung zur immensen
Bedeutung geistiger Eigentumsrechte und zur Notwendigkeit, jegliche Regelverstöße konsequent zu verfolgen, enthalten. Es schafft
somit eine Grundlage für ein gemeinsames Verständnis, was Produktpiraterie ist, und enthält ferner konkrete Maßnahmen, mit
denen gemeinsam gegen das Kopieren von Designs und Marken
sowie die Verletzung von Patenten vorgegangen werden soll. Damit
schaffen die Vereinbarungen die Voraussetzung, Rechtsverletzungen
im Bereich des geistigen Eigentums systematisch zu erfassen und
zu ahnden.
Seite
Unter anderem wollen die Verbände dafür sorgen, dass Fälscher
künftig von Textil- und Modemessen ausgeschlossen werden. Rechts­
widriges Verhalten von Mitgliedsunternehmen wird ausdrücklich
verurteilt. Die Verbände sagen sich außerdem gegenseitige Hilfe bei
Rechtsverletzungen zu. Dazu werden regelmäßig Informationen zu
nationalen gesetzlichen Grundlagen einschließlich strafrechtlicher
Vorschriften ausgetauscht. Schließlich wollen die Verbände Schritte
zur besseren Aufklärung von Opfern wie Tätern unternehmen. Auch
die Konsumenten gefälschter Waren werden ins Visier genommen.
Unter die Verletzung geistigen Eigentums fällt die Herstellung von
Produkten unter Missachtung gewerblicher Schutzrechte, indem
z.B. Patente genutzt oder Marken und/oder Designs ohne Erlaubnis
verwendet werden. Dritte nutzen also Immaterialgüterrechte, ohne
Inhaber derselben und ohne durch den Rechteinhaber mittels einer
Lizenz hierzu autorisiert zu sein.
Während früher nur Konsumartikel, wie Designerkleidung,
Taschen und Parfums, kopiert wurden, werden heute alle Arten
von Produkten, z. B. auch Unterhaltungselektronik und Medikamente, gefälscht. Dabei werden nicht nur die Kopien erfolgreicher
Markenprodukte, sondern teilweise auch die Überproduktion der
Originale über graue Märkte weltweit abgesetzt. Inzwischen wächst
das Interesse des organisierten Verbrechens an diesem Geschäft, da
die Profite häufig die Margen aus dem Drogen- und Menschenhandel übertreffen, das drohende Strafmaß in der Regel aber eher
gering ist. Die Rechnung der modernen Piraten ist einfach: Wer
fremde Innovationen nachahmt, spart hohe Entwicklungskosten
und Marketing-Aufwendungen.
Gesamtverband textil+mode
2006
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Jahrbuch
Moderne Piraten benutzen moderne Vertriebswege. Das Internet
erfreut sich als Absatzkanal größter Beliebtheit. Insbesondere in
Deutschland, wo es kaum Straßenmärkte wie in Osteuropa gibt, ist
das Internet der zentrale Abatzmarkt. Eine herausragende Stellung
nimmt hierbei das Internetauktionshaus eBay ein. Zwar bietet das
Unternehmen die rechtsverletzenden Produkte nicht selbst an, dennoch ist es als Plattformbetreiber verantwortlich, den Marktplatz
„sauber zu halten“. Die Bemühungen von eBay, mit den Rechte­
inhabern zusammenzuarbeiten, sind lobenswert, aber noch nicht
ausreichend. Insbesondere ist nach wie vor nicht sichergestellt, dass
auffällige Anbieter schnell und dauerhaft gesperrt werden. Sollte
eBay nicht willens oder nicht fähig sein, die Rechteinhaber besser
zu schützen, wird am Ende der Gesetzgeber eingreifen müssen, um
durch verschärfte Haftungsregelungen den Vertriebsweg „Internet“
piratenfrei zu machen.
China
Hongkong
USA
Thailand
Türkei
Tschechien
Polen
Japan
Sonstige Länder
0
5
10
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25
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Beschlagnahmefälle des Zolls in Deutschland nach Herkunftsländern
(2005)
Gesamtverband textil+mode
Schäden für Wirtschaft, Unternehmen und Verbraucher
Wenn von modernem Piratentum die Rede ist, mag mancher an
die Nachfolger der Störtebekers und anderer Freibeuter denken, die
durchaus auch heute noch z. B. in indonesischen Gewässern tätig
sind. Allerdings ist der von diesen angerichtete Schaden von etwa
10 Mrd. Dollar im Vergleich zum geschätzten Schaden von 600 Mrd.
Dollar, den die Verletzung geistigen Eigentums weltweit darstellt, als
gering anzusehen.
Laut einer Schätzung der OECD beträgt der Gesamtschaden, der
aus der Produktpiraterie entsteht, etwa 5 bis 7 % des Welthandels.
Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Produktpiraterie in
Europa etwa 1 Mio. Arbeitsplätze kostet. In Deutschland kommen
jährlich kopierte Waren mit einem geschätzten Wert von 600 Mio.
Euro auf den Markt.
Wertet man die Beschlagnahmung von kopierten Waren für den
Sektor Textil und Bekleidung aus, dann stammen etwa 30 % der
Kopien aus China, aber schon 20 % aus der Türkei. Da die Türkei
Mitglied der Zollunion ist und damit kaum Kontrollen unterliegt, ist
anzunehmen, dass dies nur die Spitze eines Eisbergs ist. Es ist davon
auszugehen, dass der EU-Kommission und auch der Bundesregierung diese Tatsachen bekannt sind, daher erstaunt es, dass die Frage
der Produktpiraterie in den Gesprächen mit der Türkei über eine die
Vollmitgliedschaft in der EU anscheinend kaum eine Rolle spielt.
Nach Angaben der TAXUD zählen die USA im Textil- und
Bekleidungsbereich inklusive Accessoirs mit 9 % Anteil an den
Beschlagnahmen zu den wichtigsten Herkunftsländern gefälschter
Waren. Somit nehmen die USA den 3. Platz noch vor der Türkei ein.
Im Sektor Bekleidung (ohne Sportbekleidung) liegen die USA auf
Platz 3 noch vor China. Diesem für uns bislang nicht interpretierbarem Tatbestand wird der Gesamtverband nachgehen.
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2006
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Jahrbuch
Strafverfolgung und Aufklärung
Die Strafverfolgung ist in vielen Ländern unzureichend. Rein formal gesehen ist z. B. in China geistiges Eigentum sicher; schließlich
hat China im Zuge des WTO-Beitritts 2001 auch das Marken-,
Urheber- und Patentgesetz novelliert und so den gewerblichen
Rechtsschutz verbessert – zumindest auf dem Papier.
Wenn die Gesetze oft nicht zur Anwendung gebracht werden,
hat dies zwei wesentliche Gründe:
die konfuzianistische Mentalität, aus der heraus die gelungene
Kopie eines Originals auch eine Meisterleistung sein kann,
der fortwährende Konflikt zwischen einer Zentralregierung in
Peking und den Regionen, die eher auf den lokalen Erfolg als auf
das große Ganze schauen.
Ohne Abnehmer gäbe es keine Produktion. Das meint u .a. den
einzelnen Konsumenten, der z. B. als Tourist ein kopiertes Markenprodukt erwirbt, aber vor allem auch die gewerbsmäßigen Abnehmer, die die Produktion von kopierter Ware in Auftrag geben. Solche
Abnehmer können auch Discounter und Supermarktketten sein.
Wer erfolgreiche Produkte rücksichtslos kopiert, schadet
Unternehmen und Käufer gleichermaßen. Die Unternehmen werden um den Lohn ihrer Forschung, ihrer Investitionen und ihres
Marketings gebracht. Ihnen entgeht nicht nur der Umsatz, sondern
sie können durch die häufig mangelhafte Qualität auch einen ImageSchaden erleiden. Wenig bewusst ist in der Öffentlichkeit, dass auch
die Verbraucher selbst betroffen sind. So gehen in Deutschland über
70.000 Arbeitsplätze pro Jahr verloren. Auch können Gesundheitsgefahren bestehen, z. B. durch Schadstoffe in Textilien. Zudem ist
das Gemeinwesen betroffen, dem Zoll- und Steuerausfälle entstehen.
In Produktions- wie in Absatzländern bildet sich eine Schattenwirtschaft heraus.
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Hervorzuheben ist allerdings, dass der chinesische Ministerpräsident
Wen Jiabao beim letzten Besuch der Bundeskanzlerin Merkel in
China „feierlich versprochen“ hat, den Schutz geistigen Eigentums
zu einer Priorität seiner Regierungsarbeit zu machen. Diese Zusage
entspringt sicherlich auch der Erkenntnis, dass China für weiteres
Wachstum auf ausländisches Kapital und Know-how angewiesen ist.
Viele westliche Unternehmen könnten aber von Investitionen abgehalten werden, wenn sie weiterhin von Produktpiraterie bedroht
wären. Ein weiterer Grund für das schärfere Vorgehen der chinesischen Regierung liegt darin begründet, dass auch in China zunehmend Marken entstehen, die vor Piraten aus dem eigenen Land oder
anderen asiatischen Ländern geschützt werden sollen.
In Deutschland soll im Rahmen der Umsetzung der so genannten
Enforcement-Richtlinie der Kampf gegen Produktpiraterie erleichtert
werden. Ein wesentlicher Punkt hierbei ist, den Rechteinhabern ein
Verfahren an die Hand zu geben, das die Vernichtung von Piraterieware entbürokratisiert. Eine weitere Maßnahme ist die Ausdehnung
der Auskunftspflicht, die z. B. Spediteure und Internetprovider künftig treffen soll, wenn Schutzrechte verletzt werden.
Auf europäischer Ebene wird zurzeit an Vorschriften gearbeitet,
welche die Mitgliedsstaaten verpflichten sollen, Mindeststrafen für
Produktpiraterie einzuführen. Dies stellt einen Schritt in die richtige
Richtung dar, doch ist eine „Mindesthöchststrafe“ von vier Jahren zu gering. In Fällen, in denen organisierte Netzwerke Millio-
Gesamtverband textil+mode
2006
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Jahrbuch
Der Gesamtverband als Vorreiter
Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie hat
sich daher vorgenommen, auch jenseits von Regierungsabkommen
und politischen Willenserklärungen tätig zu werden. Diesem Ziel
dienen die eingangs erwähnten Abkommen. Gleichlautende Vernenschäden verursachen, ist eine Strafandrohung von zehn Jahren einbarungen sind inzwischen auch vom italienischen Dachverband
geboten. Auch die bundesdeutschen Gesetze kommen lediglich Sistema Moda Italia (SMI) und vom Fachverband der österreiauf eine Höchststrafandrohung von fünf Jahren. Hier herrscht chischen Textilindustrie mit CNTAC unterzeichnet worden. Der
Handlungsbedarf.
europäische Spitzenverband der Textil- und Bekleidungsindustrie
Betrachtet man die zivilrechtliche Seite, stellt sich die Frage, ob EURATEX plant die Unterzeichnung eines analogen Abkommens
die Entrichtung der üblichen Lizenzgebühr, die häufig als Scha- im Rahmen des Besuchs der EU-Kommission im Oktober dieses
densersatz gewährt wird, ausreichend ist. Dies ist vergleichbar mit Jahres in Peking. Dies zeigt: Die deutsche Initiative stößt auf breite
einer Buslinie, wo ein Schwarzfahrer, wenn er denn erwischt wird, Zustimmung und findet zahlreiche Nachahmer.
lediglich den Fahrpreis nachträglich zu entrichten hätte. Eine solche
Buslinie hätte wohl nur wenige zahlende Fahrgäste. Ein Zuschlag
auf den Preis der legal erworbenen Lizenz im Falle der Verletzung Ausblick
geistigen Eigentums, wie er bereits bei der Nichtentrichtung von
GEMA-Gebühren etabliert ist, ist geboten. Zu beachten ist aller- Zu begrüßen ist, dass die Bundesregierung sich den Kampf gegen
dings, dass wir nicht in den Bereich des Strafschadensersatzes gelan- Marken- und Produktpiraterie auf ihre Fahnen geschrieben hat.
gen dürfen. Die Abschreckung hat vorrangig durch die drohende Während der deutschen Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr
strafrechtliche Sanktion zu erfolgen. Mängel gibt es darüber hinaus 2007 wird dies ein Top-Thema sein. Beim nächsten G8-Gipfel in
bei der Ausschöpfung der möglichen strafrechtlichen Sanktionen.
Heiligendamm, der sich wieder mehr den wirtschaftlichen Themen
Wie seltsam die Strafverfolgung in den westlichen Ländern widmen soll, wird der Schutz des geistigen Eigentums ein Schwerarbeitet, zeigt ein Beispiel aus Italien, wo deutsche Schüler von punktthema sein. Erfreulich ist, dass die Bundesregierung auch den
der Polizei festgenommen wurden, nachdem sie auf dem Touris- Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie in einen
tenmarkt am Piazza San Lorenzo in Florenz so genannte „Fakes“ Expertenzirkel einbezogen hat, um den anderen G8-Teilnehmern
erworben hatten. Während die Polizei die Käufer verfolgte, blieben anhand von best practice-Beispielen konkrete Vorschläge zu unterdie Händler von der Schließung ihrer Stände verschont. So kann breiten.
man dem Problem nicht Herr werden. Die Verfolgung durch die
Den freien Austausch von Ideen, den Wettbewerb der Innova­
staatlichen Behörden muss konsequent sein und sich zunächst ge- tionen wird es dauerhaft nur geben, wenn sich die Beteiligten an die
gen gewerblich handelnde Personen richten. Sie darf jedoch auch Spielregeln halten. Diese Spielregeln durchzusetzen, ist heute eine
den Verbraucher, der in vollem Bewusstsein Piraterieprodukte kauft, der wichtigsten Aufgaben internationaler Wirtschaftspolitik.
nicht aussparen.
Der einzige Weg, die Produktpiraterie einzudämmen, besteht
aus der gleichzeitigen Aufklärung der Konsumenten bei Androhung
echter Sanktionen für die Fälscher. Allerdings sieht man am Beispiel des Handels, dass dies oft schwierig ist. Manch mittelständisches
Unternehmen, das mit Produktpiraterie konfrontiert wird, will es
sich nicht mit seinen Großabnehmern verderben und drückt lieber
ein Auge zu.
Gesamtverband textil+mode
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2006
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Jahrbuch
Textile Handelspolitik – ein Dauerbrenner
Silvia M. Jungbauer
Das Jahr 2005 – und damit das Jahr nach der Quotenliberalisierung
– wird vielen im Gedächtnis bleiben: Zunächst der Quotenwegfall
und die fast unglaublichen Entwicklungen der Importstatistik, die
Wiedereinführung von Quoten gegenüber China und der ab Ende
Juli 2005 einsetzende Importstopp für verschiedene Waren, der viele
Unternehmer um ihren Schlaf und die zuständigen Beamten – zumindest teilweise – um ihre Sommerpause brachte. Das Quotenpro­
blem wurde gelöst, und allen Kosten und Nachwehen zum Trotz
könnte man den Eindruck gewinnen, alles sei wieder in Ordnung.
Die Quotendatenbank der EU-Kommission, in der die ChinaQuoten für jedermann zugänglich verwaltet werden, zeigt auch im
letzten Quartal 2006 eher moderate Auslastungen an. Aus China
war im Frühherbst gar zu hören, die zu Jahresbeginn teuer eingekauften Quoten würden billig verramscht. Der Ärger der auf
Sicherheit bedachten Ex- und Importeure ist verständlich, doch
auch Risikovermeidung gibt es nicht umsonst. Noch in 2005 hätte
man sich ein Stückchen mehr Planungssicherheit gerne mit einer
etwas kostspieligeren Quote erkauft.
Mysteriös versickert erscheint der enorme Importstrom aus
China, für den sich die Schleusen zum 01. Januar 2005 geöffnet
hatten. Verwunderlich scheint die Tatsache, dass gerade in den so
„sensiblen“ Textilkategorien, die durch das China-Abkommen abgedeckt sind, die Einfuhren gemäßigt verlaufen. Schließlich erlauben
die Mengenrestriktionen bei einigen Waren für 2006 eine geringere
Einfuhr als in 2005 – von der Tatsache ganz zu schweigen, dass im
letzten Quartal 2005 für bestimmte chinesische Produkte sogar ein
Importstopp herrschte. Woher kommt das? Und wie ist damit umzugehen?
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Gesamtverband textil+mode
2006
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Jahrbuch
Vom Umgang mit Zahlen
Der Umgang mit statistischen Zahlen ist beileibe kein einfaches
Geschäft. Die statistische Überwachung chinesischer Einfuhren ab
Januar 2005 war eine notwendige und wünschenswerte Maßnahme der EU. Ziel war die rasche Verfügbarkeit von Daten, um die
Entwicklungen nach dem Quotenfall möglichst zeitnah analysieren zu können. Die Blüten, welche die statistische Datensammlung
trieb, wirken mit zunehmendem Abstand als wunderliches Spektakel, sorgten aber in 2005 für längerfristige und ernst zu nehmende
Konsequenzen.
Zahlen wollen korrekt gesammelt und anschließend sorgfältig interpretiert werden. Für eine brauchbare EU-Importstatistik sind
zunächst einheitliche Erhebungsverfahren in den Mitgliedstaaten
notwendig. Sodann ist die Beobachtung der Importe aus einem bestimmten Ursprungsland nur dann sinnvoll, wenn die Ergebnisse
in einen Gesamtkontext eingebettet und mit den Einfuhren aus
anderen Lieferquellen verglichen werden. Diese Voraussetzungen
wurden nicht erfüllt. Nachdem einige recht fantasievoll geratenen
Einfuhrzahlen zunächst Korrekturen unterzogen wurden, verzichtete man ab März 2005 gänzlich auf die Publikation der Über­
wachungsergebnisse. Sogar bereits verlautbarte Statistiken wurden
von der Homepage der EU-Kommission entfernt und die der
Wirtschaft versprochenen Vergleichszahlen zu anderen Lieferländern nie in der vorgesehenen Form veröffentlicht. Zudem führte
die – wirtschaftsfreundliche – Ausgestaltung des Überwachungsverfahrens dazu, dass in großem Stil geplante Einfuhren in der aktuellen
Statistik erfasst wurden.
Keine Frage: Die später veröffentlichten regulären EurostatZahlen bestätigten bei einer ganzen Reihe von Warenkategorien
ein exorbitantes relatives Wachstum der China-Einfuhren, teilweise
auch eine enorme absolute Zunahme. Als die Kommission im Mai
2005 Safeguard-Verfahren in neun Kategorien einleitete, regten sich
berechtigte Zweifel an ihrem gewissenhaften Umgang mit den vorliegenden Zahlen. Sie hat es auch im weiteren Verlauf unterlassen,
die teils auffallend abrupten Verschiebungen der Importströme und
die Veränderung des Gesamtimports systematisch zu untersuchen.
Als im Juni 2006 zwischen der EU und China die Vereinbarung über Mengenbeschränkungen für zehn Warenkategorien
abgeschlossen wurde, ergab sich aus der Datenbasis, dass bei vier
Gesamtverband textil+mode
betroffenen Kategorien die chinesischen Preise über dem durchschnittlichen Importpreis lagen. Bei einer Kategorie entsprach das
chinesische Preisniveau dem Durchschnittsniveau. Bei den rest­lichen
fünf Kategorien befanden sich die chinesischen Preise unter dem
Durchschnittseinfuhrpreis, waren aber mit den Preisen anderer
großer Lieferländer Asiens vergleichbar bzw. lagen sogar deutlich
höher. Lediglich in zwei Kategorien – Strumpfwaren und Damenmäntel –, zu denen im Mai 2005 Safeguard-Untersuchungen durchgeführt wurden, suchten die außerordentlich niedrigen chinesischen
Preise ihresgleichen bei einem gleichzeitig hohen und wachsenden
Marktanteil Chinas. Erstaunlicherweise wurden gerade diese beiden
Kategorien jedoch nicht in die Mengenvereinbarung des ChinaAbkommens aufgenommen.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Importschub aus
China soll hier nicht klein geredet werden. Schließlich spielte sich
nach Abschluss des China-Abkommens nie Dagewesenes ab: Binnen
weniger Wochen waren die meisten der auf den ersten Blick großzügig bemessenen Kontingente erschöpft; in nur knapp zwei Monaten drängten in den betroffenen Kategorien mehr chinesische Waren
auf den EU-Markt als im gesamten Jahr 2004. Die vielfach angeführte Argumentation, die Einfuhrzahlen seien unrealistisch, da der
EU-Markt derartige Mengen nicht aufnehmen könne, ist insgesamt
nicht haltbar. Das defizitäre Konzept der Genehmigungserteilung
und mögliche, mitunter politisch motivierte Unterschiede in der
nationalen Handhabung des Vergabesystems könnten tatsächlich zu
Fehlbuchungen in erheblichem Umfang geführt haben. Dennoch
war die Dimension der Einfuhren ein reales Phänomen, das später
auch durch die statistischen Ämter bestätigt wurde.
Die isolierte Betrachtung der China-Einfuhr ist allerdings wenig
aussagekräftig. Die Gesamtimporte von Textilien und Bekleidung in
die EU sind in 2005 nur moderat gestiegen und geringer gewachsen
als in 2004 – bei leicht verteuerten Stückpreisen. China gehört bei
vielen Waren wettbewerbsfähigsten, aber nicht immer zu den billigsten Anbietern.Wenn Einkäufe von anderen Lieferanten auf China
umgeschichtet werden, kann dies entgegen einer weit verbreiteten
Annahme durchaus zu einer Steigerung der Importpreise führen.
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11
Von kreativen Händlern und wahren Quoteneffekten
Inwieweit Quoten zu Zeiten des ATC umgangen wurden und wel­
chen Umfang die Umgehung im Rahmen der aktuellen China­Quoten erreicht, ist kaum abzuschätzen. Allerdings können in der
Statistik eine Reihe von Brüchen hinsichtlich der Entwicklung
von Mengen, Preisen und Handelsströmen beobachtet werden.
Eine denkbare, aber beileibe nicht einzige Variante ist die betrügerische Umgehung durch Ausstellung falscher Ursprungszeugnisse.
Ein Beispiel größeren Ausmaßes wurde bei der EU-Erweiterung
2004 ersichtlich. Die Einfuhren einiger Beitrittsländer erreichten
sensa­tionelle Größenordnungen. Vieles spricht dafür, dass ein beträchtlicher Teil dieser Waren mit falscher Ursprungsangabe – und
womöglich sogar zollfrei – in die EU exportiert wurde. Ähnliches
könnte derzeit in Rumänien und Bulgarien im Gange sein. Der
chinesische Verband CCCT hat darauf hingewiesen, dass sich die
chinesischen Textil- und Bekleidungsausfuhren in diese beiden Länder im ersten Halbjahr 2006 nahezu verzehnfacht haben.
Betrügerische Praktiken sind nur eine und wahrscheinlich nicht
die häufigste Art der Umgehung von Quoten.Vielfach handelt es sich
um legale Ausweichmanöver, die eine natürliche Art der Wirtschaftsbeteiligten darstellen, um mit Interventionen und Beschränkungen
effizient und gleichzeitig gesetzestreu umzugehen. Gemeinsames
Ziel der Ausweichmöglichkeiten ist es, Produkte nicht-chinesischen
Ursprungs einzuführen. Die nahe liegendste Lösung dafür ist, die
Beschaffung von China abzuziehen und auf andere Lieferquellen
zu verteilen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ursprungsbegründende Arbeitsschritte aus China auszulagern.Trotz eines hohen
chinesischen Wertschöpfungsanteils ist die Ware dadurch alternativen Ursprungs. Außerdem kann durch gewisse Veränderungen am
Produkt eine andere Einreihung der Ware in den Zolltarif bewirkt
werden, sodass die Ware aus dem mengenbeschränkten Produktkreis
herausfällt.
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12
Eine nähere Betrachtung der deutschen Einfuhrstatistik 2006 bestätigt den Trend zur diversifizierten Beschaffung. Die Importe aus
China sind im ersten Halbjahr um 8 % gewachsen. Der Asien-Import
ist hingegen um 27 % angestiegen. Profitiert haben dabei auch Länder, die vor dem Auslaufen der Quoten als Liberalisierungsverlierer
bezeichnet wurden. Vor diesem Hintergrund ist die relativ geringe
Auslastung der China-Quoten 2006 zwar immer noch erstaunlich,
aber besser zu verstehen. Die chinesische Quotenvergabepolitik hat
ihr Übriges zum Trugbild schwindender Exportbestrebungen beigetragen: Newcomer und kleinere Unternehmen, die noch über
keine etablierten Vertriebskanäle nach Übersee verfügen, werden bei
der Quotenvergabe benachteiligt und treten erst gar nicht auf den
Markt.
Fazit
Die befristeten im Zeitablauf großzügiger ausgestalteten Beschränkungen sollen das Importwachstum bestimmter Waren aus China
dämpfen, der generelle Trend wird damit aber sicher nicht aufgehalten. China ist bereits heute Deutschlands größter Textil- und
Bekleidungslieferant. Die China-Quoten haben eine vordergründige Bremswirkung und rufen regionale Umverteilungseffekte
bei der Produktion hervor. Am Ende steht ein Importprodukt mit
Ursprung Asien.
Die Quotenlüge?
Die bisherigen Ausführungen zeigen, dass die Schutzwirkung von
Quoten mehr als begrenzt ist. Die Aufhebung der Quoten hat
wahre Gegebenheiten und Trends sichtbar werden lassen, die sich
bereits seit Jahren entwickelt haben. Tatsächlich war der EU-Markt
für Textil- und Bekleidungsimporte bereits vor dem Quotenfall
weiter geöffnet als gemeinhin angenommen. In den letzten Jahren
des ATC wirkten die Mengenbeschränkungen weniger restriktiv.
Außerdem konnten Produkte aus zahlreichen Niedriglohnländern
quotenfrei, zum Teil sogar zollfrei eingeführt werden.
Die Quotendiskussion ist also nur eine psychologische Beruhigungspille? Sicher nicht, schließlich können Quoten die realen
Handelsströme erheblich beeinflussen. Allerdings haben sich die
Mengenbeschränkungen im Zeitablauf immer weniger als Schutzinstrument für den europäischen Markt erwiesen und stattdessen,
ähnlich wie Zollpräferenzen, die Auswahl von Beschaffungsquel-
Gesamtverband textil+mode
len beeinflusst. Die ökonomischen Kennzahlen der Textil- und
Bekleidungsindustrie haben sich in einigen Mitgliedstaaten nach
dem Quotenfall positiver entwickelt als vor dem Ende des ATC.
Dies weist auf die große Bedeutung zahlreicher Einflussfaktoren hin,
die mit handelspolitischen Eingriffen wenig zu tun haben.
Allen Befürchtungen zum Trotz ist das für die Branche klassische Modell der passiven Lohnveredelung (PV) insgesamt attraktiv geblieben. Angesichts günstiger Produktionskosten in Asien sind
viele Unternehmen dazu übergegangen, ihre Fertigung komplett an
asiatische Standorte zu verlegen und dabei auf Vormaterialien aus
der Region zurückzugreifen. Das Auslaufen der Quoten hat diese
Strategie weiter begünstigt, und der Asienanteil an deutschen Importen ist entsprechend gestiegen. Dennoch verzeichnen PV-Verkehre
mit Ländern in und um Europa nach einem deutlichen Einbruch
2005 wieder beträchtliche Zuwachsraten. Ein regional angelegtes
Produktionsnetzwerk kann durch Flexibilität, schnelle, kostengünstige Transportwege und effizientes Supply Chain Management
Standortnachteile, wie z.B. höhere Lohnkosten, kompensieren. Kurze Lead Times und die just-in-time Lieferung von Vor- und Fertigwaren bilden neben Qualität und reinen Fertigungskosten wichtige
Entscheidungsfaktoren. Die europäische Industrie hat der Asienkonkurrenz damit wichtige Pluspunkte entgegenzusetzen. Hinzu kommen Arbeits- oder Umweltbedingungen der Produktion, die in Zukunft immer wichtigere Faktoren bei der Beschaffungsentscheidung
sein könnten. Der Nachweis, dass lokale Gesetze und Verhaltenskodizes eingehalten werden, könnte in bestimmten Bereichen zu
einem wesentlichen Wettbewerbsvorteil werden.
Die chinesische Textil- und Bekleidungsindustrie erzielt immer
noch 70 % ihres Umsatzes im Inland. Auf die chinesische Industrie haben die handelspolitischen Lenkungsversuche daher sehr viel
weniger Einfluss als auf die stark exportorientierten Textil- und
Bekleidungsindustrien anderer Länder, wie z. B. Bangladesch oder
Vietnam. Für diese Länder, die im Übrigen zu den klassischen Ausweichstationen in der Asienbeschaffung zählen, können Veränderungen der Quotenpolitik zu scharfen Umbrüchen führen. Allerdings forcieren chinesische Unternehmen ihre Auslandsinvestitionen
in den Nachbarländern, um den steigenden Lohnkosten im eigenen
Land zu entgehen und gleichzeitig in den Genuss von Zollvorteilen
zu kommen, die bestimmte Länder insbesondere gegenüber der EU
besitzen. Durch den Aufbau einer eigenen textilen Kette hat sich die
Situation in einigen „kleineren“ Exportländern stabilisiert, sodass
sie nach dem Wegfall der China-Quoten nicht mit einer plötzlichen
Ab- bzw. Rückwanderung ihrer Produktion nach China rechnen
müssen.
Gesamtverband textil+mode
Ruhe vor dem Sturm im Wasserglas?
Die Mengenbeschränkungen des EU-China-Abkommens laufen
Ende 2007 aus. Andere Länder, insbesondere die USA, werden noch
bis Ende 2008 Quoten gegenüber China aufrecht halten. In einigen
Mitgliedstaaten der EU regen sich bereits Forderungen nach einer
Ausdehnung der europäischen Quoten auf 2008, um einer möglichen Handelsumlenkung vorzubeugen.
Eine solche Maßnahme ist überflüssig und politisch wenig
opportun. Die bisherigen Entwicklungen zeigen, dass ein Aufschub der Quotenfreigabe eine vornehmlich verschleiernde Wirkung hat und die Gegebenheiten des Marktes wenig beeinflussen
dürfte. Überdies würde der Einsatz für ein solch zweifelhaftes Ziel
das Image der Branche gegenüber Politik und Wirtschaftspartnern
nachhaltig schwächen.
Nach 2007 werden sich in der Statistik zu den China-Einfuhren
vermutlich ähnliche Effekte einstellen wie nach dem Ende des ATC,
allerdings in abgeschwächter Form. Schließlich ist nur ein Teil der
China-Einfuhr mit Quoten belegt. Der starke China-Fokus bei der
Beschaffung wird sich – aus Vorsicht oder Erfahrung – vermindert
haben. Außerdem ist die chinesische Regierung daran interessiert,
die Branche weiter zu modernisieren und die Herstellung von Produkten größerer Wertschöpfung voranzutreiben. Dennoch werden
sich Umschichtungen und Rückflüsse der Beschaffungstätigkeit
zugunsten Chinas ergeben. Eine plötzlich entstehende Gefahr für
die europäische Industrie ist daraus jedoch nicht ersichtlich. Schließlich verfügt die EU nach wie vor über ein Instrumentarium, mit
dem unfaire Handelspraktiken abgewehrt werden können.
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist eine innovative
und exportfreudige Branche. Der Weltmarkt für ihre Produkte
wächst. Die europäische Handelspolitik muss sich daher darauf konzentrieren, den Zugang zu wichtigen Absatzmärkten zu verbessern,
gegen bestehende Handelshemmnisse vorzugehen und die Einhaltung der internationalen Handelsregeln durchzusetzen.
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2006
06
Jahrbuch
Neue Märkte – Erste Schritte
Sven Eriskat
Small and Medium Sized Enterprises Match-Making for Cooperation in the Textile and Fashion
Industry (SMATCHTEX)
Auch dieses Jahr zielt der Gesamtverband textil+mode darauf ab, die Branche bei der Erschließung
neuer Märkte weltweit zu unterstützen. Um diesen Prozess der Globalisierung fördernd zu begleiten,
hat der Gesamtverband zusammen mit Unternehmen aus allen Stufen der textilen Kette die Suche
nach geeigneten Regionen und Kooperationspartnern durch gezielte Projektvorhaben mit Mitteln aus
Brüssel durchgeführt.
Seit dem Wegfall der Quoten am 01. Januar 2005 nimmt China eine zentrale Stellung ein. Hierauf
reagierte der Gesamtverband zum einen mit der Eröffnung eines Verbindungsbüros in Shanghai in
Zusammenarbeit mit der dort ansässigen AHK, zum anderen führte er erfolgreich das SmatCHINAtexProjekt mit der Zielsetzung der Kontaktanbahnung zwischen europäischen und chinesischen Unternehmen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission durch.
Fast zeitgleich zu den rasanten Entwicklungen in China entfaltet Indien eine erstaunliche Dynamik.
Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist einer der größten und wichtigsten Wirtschaftszweige und verantwortlich für einen signifikanten Anteil an Fremdwährungserträgen mit einem Beitrag von 10 % zum
indischen BIP. Auch sozialpolitisch ist die Branche mit geschätzten 45 Mio. Beschäftigten ein Gigant
auf dem Weltmarkt.
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Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Um sich den Herausforderungen dieses gewaltigen Marktes zu stellen und seine Chancen zu nutzen,
hat der Gesamtverband federführend in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission sowie mit
den Verbänden und Regierungen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Ungarn ein erstes
Projekt – SmatchINDIAtex – durchgeführt. Auch dieses Projekt hatte die Kontaktanbahnung zwischen
europäischen und indischen Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie zum Ziel. Im April
dieses Jahres fand eine Unternehmerreise nach Mumbai und Neu Delhi statt. Dabei ist eine Reihe von
direkten Kooperationen zustande gekommen, die exemplarisch für einen ersten Schritt von kleinen und
mittelständischen Unternehmen in Richtung Indien stehen.
Um nicht die anderen Teile der Welt aus dem Auge zu verlieren, wurde mit EU Mitteln ein kleineres
Projekt – SmatchBRAZILtex – im Juni dieses Jahres mit Ziel Blumenau, Brasilien in Angriff genommen.
Obwohl die Geschäftsbeziehungen zwischen den europäischen und brasilianischen Unternehmen der
Textil- und Bekleidungsindustrie zu diesem Zeitpunkt bei weitem nicht das Ausmaß annehmen, wie
es in China und Indien der Fall ist, haben die Ergebnisse der Kontaktanbahnungen vor Ort die Erwartungen bei weitem übertroffen. Darüber hinaus wurden die ersten wichtigen Kontakte zu potentiellen
Partnerverbänden in Südamerika geknüpft.
Auch in Europa lotet der Verband die Möglichkeit aus, um ein Smatchtex Projekt in Mittel- und
Osteuropa sowie in den Ländern des Kaukasus zu verwirklichen. Zu diesem Zweck wurde den
Unternehmen kürzlich die Möglichkeit eingeräumt, die entsprechenden Wunschregionen zu benennen.
Anhand der Ergebnisse wird der Gesamtverband die kommenden Projektvorhaben planen.
Gesamtverband textil+mode
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2006
06
Jahrbuch
Mumbai – der richtige Standort
High-Tex from Germany in Indien
Claudia Saam
Aufgrund des nachhaltigen Erfolges der dritten High-Tex from Germany in Moskau beantragte der Gesamtverband textil+mode
auf Wunsch der Branche wieder das Format „Sonderveran­
staltung High-Tex from Germany zur Export-förderung für die
Textilindustrie“ beim BMWi. Die Veranstaltung wurde vom Bund
als Solitär bereits zum vierten Mal in das Auslandsmesseprogramm 2007 aufgenommen und wird vom 10.-12. Oktober 2007
in Mumbai stattfinden. Aus diesem Anlass wird zum gleichen
Zeitpunkt erstmalig die Techtextil India durchgeführt.
Mumbai, die Hauptstadt des Bundesstaates Maharastra, ist mit
1,6 Mio. Einwohnern die größte indische Stadt und das führende
Finanz- und Wirtschaftszentrum des indischen Kontinents. Das
Stadtbild ist von viktorianischen Bauten, die zum Teil zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, geprägt. In Mumbai befindet sich
Indiens bedeutendste Baumwollbörse. Im Hafen der Stadt wird der
größte Teil des nationalen Gesamtimports gelöscht, und auch die in
West-Indien hergestellten Waren werden von hier aus exportiert. Mit
der Errichtung von Baumwollspinnereien und -webereien zusammen mit dem Eisenbahnbau in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann die Industrialisierung.Weitere führende Industriezweige neben
der Textilindustrie sind Metallverarbeitung, Medien, Filmindustrie,
Schiffbau und Wartung sowie die Herstellung von Druckereierzeugnissen, Chemikalien, Maschinen, Eisenwaren und Düngemittel.
Veranstaltungsort der High-Tex from Germany ist das Bombay
Exhibition Centre, Goregaon (East) Mumbai. Das Messegelände,
eine ehemalige Baumwollfabrik, liegt auf dem Weg vom Flughafen zur Stadt. In der Nähe befinden sich internationale Hotels.
Auf dem Messegelände findet mit wachsendem Erfolg seit fünf Jahren die Heimtextil India und seit einem Jahr die Texworld statt. Der
Termin gliedert sich optimal in den Veranstaltungsreigen der Textilindustrie ein: Vom 10.-13. Oktober 2007 finden in nebeneinander
liegenden Hallen desselben Messegeländes die Texworld India und
die Heimtextil India statt.Von der Kooperation der High-Tex from
Germany mit der internationalen Techtextil India einerseits sowie
der Parallelität zur Texworld India und zur Heimtextil India andererseits sind Synergieeffekte auf der Besucherseite zu erwarten.
Bewährtes Konzept
Das Konzept der Sonderveranstaltung verfolgt das Ziel, den
mittelständischen Unternehmen der Textilindustrie den Weg zur
Erschließung und Entwicklung von Märkten außerhalb der EU zu
ebnen. Das partnerschaftlich angelegte Konzept, das auf Themen und
Märkte flexibel reagiert und somit als Türöffner fungiert, sieht die
Einbeziehung der Partner innerhalb der textilen Kette und der über
das Thema definierten Branchen vor. Weitere Erfolgssäulen
Internetauftritt,
definiertes Leitthema,
anwenderbezogene Produktpräsentation,
Leitthema
Die Veranstaltung setzt Schwerpunkte im Bereich der technischen
Textilien und bündelt die Hauptthemen Textilien für die Automobilindustrie, Infrastruktur, Vliesstoffe, Ökologie und Nachhaltigkeit.
Folgende Anwendungsbereiche werden zugeordnet: Mobiltex, Build­
tex, Geotex, Medtex, Agrotex, Protex (Objektschutz) und Oekotex.
Partnerbranchen sind entsprechend auf der Anwenderseite die Bau-,
Agrar-, und Fischereiindustrie, Zulieferer sowie die Vorstufen Faserindustrie und Textilmaschinenhersteller.
imageschärfender Standbau (schlüsselfertig),
eintägiges Fachsymposium,
Schwerpunkt Innovation,
Indien – aufsteigende Wirtschaftsmacht
Integration von Forschung und Bildung,
Organisation aus einer Hand,
Match-Making,
politische Flankierung, umfassende Werbemaßnahmen,
Synergie durch Kooperation mit einer internationalen Messe.
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16
Die westlichen Regierungen suchen enge strategische Verbindungen auf wirtschaftlicher und politischer Ebene mit Indien, da
von Indien, neben China, die größten weltwirtschaftlichen Veränderungen ausgehen werden. Auch die deutsche Regierung festigt die
Gesamtverband textil+mode
2006
Verbindungen: Bundeskanzlerin Angela Merkel eröffnete mit dem
indischen Premierminister Singh die Hannovermesse. Indien war
Partnerland auf der Frankfurter Buchmesse. Eines der wichtigsten
Themen auf dem Davoser Weltwirtschaftsforum war die Entwicklung Indiens.
Die indische Wirtschaft weist eine jährlich Wachstumsrate von
ca. 7 %. Die Deutsche Bank Research prognostiziert, dass sich das
Bruttoinlandsprodukt in den nächsten 12 Jahren verdoppeln wird.
Wirtschaftsprognosen gehen davon aus, dass Indien bis zum Jahr
2020 zur drittgrößten Volkswirtschaft nach den USA und China
herangewachsen sein wird. Die wirtschaftlichen und sozialpolitischen Vorausetzungen Indiens gleichen denen Chinas Anfang der
90er Jahre. Auch wenn jeder dritte Inder weniger als einen Dollar
täglich zum Leben besitzt, hat sich in den Ballungszentren bereits
eine starke und konsumorientierte Mittelschicht gebildet. In den
Städten sind die Konsumausgaben bereits im Jahr 2002 um 12 %
gestiegen. Bis zum Jahr 2007 soll die indische Mittelschicht auf
432 Mio. Menschen angewachsen sein.
Hinzu kommt, dass Indien dabei ist, seine Handelsbarrieren abzubauen. Die indische Regierung vereinfacht das Zollprozedere und
schafft Anreize für Investitionen, sowie Exportförderzonen für ausländische Firmen. Weitere positive Ausgangsbedingungen sind die
politisch gefestigte Demokratie des Landes, die weite Verbreitung
der englischen Sprache und das Einfühlungsvermögen der Inder in
Denkmuster der westlichen Welt. Das Ausbildungsniveau ist hoch,
bereits 2008 wird die Zahl der Hochschulabgänger doppelt so hoch
sein wie die Chinas. Das Durchschnittsalter in Indien liegt bei 25
Jahren. Der wichtigste Motor der indischen Wirtschaft ist bislang
der Dienstleistungssektor. Ziel der Regierung ist es nun, in die
Fertigungs-, Agrar-, und Bauindustrie sowie notwendigerweise in
die Infrastruktur des Landes zu investieren.
Perspektiven für die deutsche Textilindustrie
Indien selbst hat eine lange Tradition in der Fabrikation von Textilien
und ist heute der weltweit zweitgrößte Hersteller von Textilien und
Bekleidung. In der Herstellung von Jute, Seide, Baumwolle, künstlichen Fasern und Garnen gehört Indien zu den Weltmarktführern
und macht das Land auch zu einem interessanten Beschaffungsmarkt. Namhafte Bekleidungsunternehmen haben Sourcing-Büros
eingerichtet. Die jährlichen Textilexporte Indiens belaufen sich auf
13,5. Mrd. US-Dollar. Neben der Landwirtschaft ist der zweitgrößte
Arbeitgeber in Indien die Textilindustrie. Sie beschäftigt ca. 23 Mio.
Menschen. Auch wenn die Herstellung von Textilien auf Handwebstühlen immer noch eine große Bedeutung besitzt, vollzieht die indische Textilindustrie die notwendigen Modernisierungen, um zu
einem zukunftsträchtigen Weltmarktlieferant zu werden.
Gesamtverband textil+mode
06
Jahrbuch
Starke Nachfrage nach Technischen Textilien
Die Nachfrage nach Technischen Textilien auf dem indischen Binnenmarkt wurde auf 6,7 Mrd. US-Dollar geschätzt. Ausgehend von
diesem Niveau könnte sie bis 2010 unter der Annahme eines jährlichen Wachstums von 11,2 % auf 12,4 Mrd. US-Dollar steigen. Die
große Nachfrage nach Technischen Textilien betrifft alle Anwendungsbereiche; hervorzuheben sind aber die Bereiche Bauindustrie,
Infrastruktur und Automobilindustrie. Neben technischen Tex­ti­lien werden Fasern und Vliesstoffe ebenso stark nachgefragt. Indien
trägt selbst nur 1 % zur Welterzeugung technischer Textilien bei. Die
Importe belaufen sich auf einen Wert von ca. 4,8 Mrd. US-Dollar
und machen damit knapp 72 % des Marktumfangs aus. Deswegen
haben sich die indische Regierung, Verbände und die Textilindustrie zum Ziel gesetzt, diese Sparte der Textilindustrie auszubauen
und sind natürlich auch stark an einer engeren Zusammenarbeit mit
der deutschen Textilindustrie, den Forschungsinstituten und Ausbildungseinrichtungen interessiert. Ein Komitee wurde nun von der
indischen Regierung gebildet, dass Maßnahmen zur Förderung der
Sparte ausarbeiten wird.
Effektive Vorbereitung – positive Aussichten
Bereits 2004 führte der Gesamtverband textil+mode eine Erkundungsreise nach Mumbai durch, um in Kontakt mit den dortigen
Verbänden, der lokalen Regierung, den wichtigen Textil- und Bekleidungsunternehmen und der Messe Frankfurt India zu treten.
Diese Kontakte wurden seitdem vertieft und Kooperationsverträgen mit allen wichtigen Verbänden abgeschlossen. Seitdem finden
ein intensiver Austausch und regelmäßige Treffen mit den indischen
Partnern statt.
Im Rahmen des europäischen Förderprogramms Asia Invest
(Asia Interprise for small and mediumsized enterprises) führte
der Gesamtverband textil + mode im Frühjahr 2006 eine Unternehmerreise zur Markterkundung mit Vorbereitungsseminar und
Match-Making nach Mumbai und Neu Delhi mit 20 europäischen
Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie mit bereits erfolgreichen Ergebnis durch. Von diesen hervorragenden Kontakten
sind positiv verstärkend Effekte für die erfolgreiche Durchführung
der High-Tex from Germany in Bezug auf Besucherwerbung und
-frequenz, Medienpräsenz sowie ein nachhaltiges Match-Making für
die Aussteller zu erwarten.
2006
06
Jahrbuch
… aber doch nicht beim Landtransport!
Die Bombe im Baumwollballen
Dr. Christoph Schäfer
Der Bürokratieabbau und die Stärkung des Mittelstandes, die
Lissabon-Strategie zur Verbesserung der europäischen Wettbewerbs­
fähigkeit – dies alles sind häufig vernommene Schlagworte aus
Brüssel. Sie sind begrüßenswert, doch hin und wieder folgen solchen Worten Taten, die hierzu im krassen Widerspruch stehen. Der
jüngste Verordnungsvorschlag der Kommission zur Bekämpfung des
internationalen Terrorismus ist ein solches Beispiel. Einige Brüsseler
Kommissionsmitarbeiter haben sich Gedanken gemacht, wie sie
Europa vor den „Gefahren des Bösen“ bewahren können. Dabei
haben sie allerdings nicht über die Gefahren, die sie bekämpfen wollen, und schon gar nicht über die Folgen der für gut befundenen
Maßnahmen nachgedacht. Nun geht es darum, den Vorschlag aus
der Welt zu schaffen.
Terrorismus ist eine Gefahr, …
Den Ausschlag gibt ein Beschluss der europäischen Regierungschefs
vom März 2004. In einer Erklärung zum Kampf gegen den Terrorismus haben sie dazu aufgerufen, die Sicherheit aller Verkehrssysteme
zu erhöhen, u. a. durch eine Verbesserung der Präventionsmechanismen. Dieser Forderung wird man sich dem Grunde nach kaum
verschließen können und wollen. Der internationale Terrorismus
stellt eine Gefahr dar, deren Auswirkungen verheerend sind, wenn
sie sich realisieren.Terroristen brauchen eine Infrastruktur, die sie auf
vielfältige Weise für ihre Zwecke ausnutzen: das Flugzeug als Waffe,
der Personenzug als Anschlagsort oder der Container, um Waffen in
ein Land einzuschmuggeln. Dem tragen im Frachtbereich zahlreiche
Regelungen Rechnung. Die Sicherheitsbestimmungen im See- und
insbesondere im Luftverkehr weisen zu Recht ein hohes Niveau
auf. Im Personenbahnverkehr gibt es Sicherheitslücken, doch diese
kommen nicht zur Sprache.
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18
Die Kommission hat es sich zum Ziel gesetzt, den Gütertransport
auf Straße und Schiene umfassend vor terroristischen Angriffen
zu schützen. In ihrem Verordnungsvorschlag „zur Verbesserung der
Sicherheit der Lieferkette“ (Kommissionsdokument KOM(2006)79
vom 27. Februar 2006) hat sie den Güterverkehr als Objekt terroristischer Anschläge mit der Gefahr wirtschaftlicher Schäden und der
Gefahr des Verlustes von Menschenleben ausgemacht. Es geht nicht
allein um Tanklastzüge,Waffen- oder Atommülltransporte. Erfasst ist
jegliche Art von Lieferung: ein Stoffballentransport ebenso wie LKW
voller Bettwäsche oder ein Eisenbahnwagon voller Kniestrümpfe.
Dabei fehlt die Analyse des Risikos. Warum sollte ein Terrorist den
Güterverkehr als Objekt eines terroristischen Anschlags wählen und
eine Bombe im Baumwollballen deponieren? Dies widerstrebt dem
grundlegenden Ziel, mit dem Anschlag möglichst viele Menschen
zu töten. Für die Textil- und Modeindustrie ist kein Risiko erkennbar. Realistisch betrachtet würde ein Angriff auf den Güterverkehr
auch nicht aus diesem heraus stattfinden, sondern durch die am Straßenrand deponierte Bombe.
Gewinner und Verlierer
Es gibt also eigentlich gar keine Gefahr, die es zu bekämpfen gilt.
Trotzdem ist es interessant, zu erfahren, wie sich der Verordnungsvorschlag die Gefahrenabwehr vorstellt. Jedes Unternehmen, das mit
dem Transport von Waren zu tun hat, kann sich als „zuverlässiges
Unternehmen“ einstufen lassen. Davon erfasst wird nicht nur das
Transportgewerbe, sondern jedes Unternehmen, das Ware auf dem
Landweg versendet und sei es nur bis zum nächsten Flughafen. Die
Einstufung ist zwar freiwillig, faktisch wird sie aber verpflichtend
werden. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Entsprechende Forderungen von Versicherern oder von bedeutenden Kunden sind nur
zwei Beispiele. Um ein „zuverlässiges Unternehmen“ zu werden,
darf das (Textil-)Unternehmen dem Terrorismus auf seinem Betriebsgelände keine Chance geben. Die Verordnung enthält einen
Anhang, in dem die Anforderungen genau beschrieben sind: Jedes
Unternehmen soll ein auf „Risikobewertungen gestütztes Sicherheitsmanagement“ vorweisen. Dabei ist z. B. dafür zu sorgen, dass
alle Parkflächen beleuchtet sind und Privatfahrzeuge getrennt vom
Frachtbereich stehen. Alle Besucher müssen systematisch und zuverlässig identifiziert werden, und – last but not least – es bedarf eines
Beauftragten für die Gefahrenabwehr, der das Einbringen und das
Entfernen von Frachtgut überwacht.
All dies kostet Geld und ist mit Bürokratie verbunden. Die
Zertifizierungsanbieter, die die Einstufung später vornehmen sollen,
reiben sich schon heute die Hände. Es ist aber natürlich nicht so, dass
sich der bürokratische Aufwand auf die Unternehmen beschränkt.
Auch die Verwaltung hat ihren Beitrag zur effektiven Gefahrenab-
Gesamtverband textil+mode
2006
wehr zu leisten. Jedes Land hat eine Behörde zur Überwachung der
Lieferkette ins Leben zu rufen, ein nationales Register über die „zuverlässigen Unternehmen“ wird eingerichtet, und auf europäischer
Ebene schafft man einen weiteren Ausschuss.
Vorteile ? – faktisch nicht vorhanden
Richtig schocken kann weitere Bürokratie heutzutage kaum noch
ein Unternehmen. Dies gilt insbesondere, wenn mit den Lasten der
(un)freiwilligen Zertifizierung greifbare Vorteile verbunden wären.
Das weiß auch die Kommission und verkündet deshalb im Verordnungsvorschlag und im Begleitdokument an einem halben Dutzend
Stellen, dass die Unternehmer, die sich zertifizieren lassen, „Vorteile“ haben werden. Diese gebetsmühlenhafte Wiederholung kann
jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Kommission keine
konkreten Vorteile benennt. Angekündigt werden lediglich „Erleichterungen“ bei Kontrollen. Bedenkt man zunächst, dass im gesamten
EU-Binnenmarkt bei Transporten über den Landweg überhaupt keine Kontrollen stattfinden, erweist sich die Erleichterung bereits als
weitgehend inhaltsleer. Beim Überschreiten der EU-Außengrenzen
sieht es nicht anders aus. Nicht als Vorteil einordnen kann man die
Tatsache, dass zertifizierte Unternehmen vermutlich weniger stark
kontrolliert werden als solche mit Zertifikat. Der „Vorteil“ erschöpft
sich darin, dass das „zuverlässige Unternehmen“ den verschärften
Kontrollen von nicht zertifizierten Unternehmen entgehen kann.
Leidtragender ist der Mittelstand
Die Zertifizierung kostet jedes Unternehmen Geld. Unverhältnismäßig betroffen sind dabei erneut die kleinen und die mittleren
Unternehmen. Sie müssten erhebliche Mittel aufwenden, um den
Anforderungen gerecht zu werden. Faktisch werden sie dazu häufig
gar nicht in der Lage sein. Vielfach wird das Geschäftsvolumen zu
gering sein, um den Aufwand einer Zertifizierung zu rechtfertigen.
Sie werden deshalb auf die Einstufung als „zuverlässiges Unternehmen“ verzichten, auch wenn niemand ernsthaft in Frage stellen wird, dass eine Förderung des internationalen Terrorismus von
diesem Unternehmen nicht betrieben wird. Dies führt zu Wettbewerbsnachteilen. Die Erschließung außereuropäischer Märkte wird
erschwert. Durch die zu erwartenden strengeren Kontrollen wird
die Lieferpünktlichkeit herabgesetzt. Die vorgeschlagene Regelung
ist ein Exporthemmnis. Was dies für die Textil- und Bekleidungsbranche bedeutet, liegt auf der Hand. In Deutschland werden hoch
spezialisierte Produkte gefertigt, die zunehmend auf den Exportmärkten abgesetzt werden. Nachhaltige Schäden sind zu erwarten,
Arbeitsplatzverluste sind die Folge. Über all dies hätte sich die Kommission Gedanken machen müssen.
Gesamtverband textil+mode
06
Jahrbuch
Verhinderungsbemühungen
Der Vorschlag liegt jetzt auf dem Tisch. Er wurde dort entworfen und
zunächst diskutiert, wo es um Verkehrs- und nicht um Industriepolitik geht. Das erklärt die Unausgegorenheit des Vorschlags. Mittlerweile setzt sich die Auffassung durch, dass der Vorschlag in seiner
jetzigen Form unbrauchbar ist. Bis das Bundesverkehrsminis­terium
zu dieser Einsicht gekommen ist, bedurfte es allerdings massiver Intervention. Der Gesamtverband textil+mode hat sich hieran beteiligt und auch beim BDI – Abteilung Verkehrspolitik – maßgeblichen
Einfluss auf die eindeutig ablehnende Positionierung des deutschen
Industriespitzenverbandes genommen. Ob sich Deutschland für eine
Totalablehnung ausspricht oder weitere Untersuchungen und Risikoanalysen fordert, steht noch nicht abschließend fest. Jedenfalls
schwinden die Chancen des Vorschlags in seiner jetzigen Form. Auch
in den übrigen Mitgliedsstaaten stößt der Vorschlag weitgehend auf
Ablehnung. Insgesamt 14 Staaten stehen ihm mit Skepsis gegenüber.
Polen und die Niederlande begrüßen ihn. Diese beiden finden sich
damit in Gesellschaft mit der amerikanischen Handelskammer in
der EU, die den Vorschlag uneingeschränkt befürwortet. Und was
macht die Kommission? Sie verfolgt ihren Vorschlag unbeirrt weiter
und hält ihn für ein in jeder Hinsicht angemessenes Ergebnis.
Weitere Informationen
Den Verordnungsvorschlag und das Positionspapier des Gesamtverbandes stehen im Internet bei
www.texline.de und Textination
in der Rubrik „Recht/Aktuelles“ zur Verfügung. Über die weitere
Entwicklung wird der Gesamtverband textil + mode informieren.
Auch zukünftig werden wir dafür eintreten, dass Schutzmaßnahmen
gegen „die Bombe im Baumwollballen“ ein Schießen mit Kanonen auf imaginäre Spatzen sind und im Interesse aller unterbleiben
sollten.
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19
2006
06
Jahrbuch
Das Öko-Tex Konzept im Vergleich zur Europäischen Blume
Jutta Knels
Anlässlich der Revision der Prüfkriterien des EU-Labels 2006/
2007 für textile Produkte soll im vorliegenden Beitrag das Konzept des EU-Labels mit dem Öko-Tex Standard 100 und ÖkoTex Standard 1000 verglichen werden. Auf den jeweiligen Webseiten www.oeko-tex.com, www.oeko-tex1000.com sowie www.eco-label.com können Interessierte weitere Details erfahren.
Der Öko-Tex Standard 100
Der Öko-Tex Standard 100 wird seit 1992 weltweit erfolgreich für
die Zertifizierung humanökologisch optimierter Textilien umgesetzt. Es handelt sich um einen produktspezifischen Anforderungskatalog, der Jahr für Jahr von den Experten der renommierten
Textilforschungs- und Prüfinstitute der Internationalen Öko-Tex
Gemeinschaft überarbeitet und an aktuelle Entwicklungen angepasst wird. Neue Kriterien und verbesserte Messmethoden können
permanent eingebaut werden. Durch die umfassende Umsetzung
der Öko-Tex Kriterien in der textilen Kette mit einer Beteiligung
von weltweit ca. 7.000 Unternehmen und mehr als 53.000 ausgestellten Zertifikaten wird flächendeckend eine höhere Sicherheit bei
Millionen von Öko-Tex zertifizierten Produkten erzielt und damit
auch länderspezifische bzw. unterschiedliche gesetzliche Vorgaben
ausgeglichen und insgesamt angehoben.
Da ein Öko-Tex Zertifikat für jede Verarbeitungsstufe von der
Garnerzeugung und Gewebeherstellung über die Veredlung bis hin
zur Konfektion ausgestellt werden kann, ergibt sich hier ein Netzwerk, dass dem Unternehmen aus der nachfolgenden Stufe bei den
Laborprüfungen durch die Mitbenutzung Öko-Tex zertifizierter
Ausgangsmaterialien erhebliche Prüfkosten erspart. Doppelprüfungen lassen sich auf diese Weise effektiv vermeiden.
Rundtests
Markenschutz
Qualitätssicherung
Forschung
ÜbrigerAufwand
Produktkontrolle
Werbung
Die Vertragsunterlagen mit Verpflichtungs- und Konformitätserklärung sind das juristische Gerüst zur Teilnahme am Zertifizierungssystem. Zertifizierung und Prüfung werden von den Instituten
organisiert und durchgeführt. Nach wie vor werden für die Laborprüfungen ca. drei Wochen angestrebt, schneller ist die Bearbeitung
durch die Heranziehung von Öko-Tex zertifizierten Ausgangsmaterialien. In Deutschland und Frankreich erfolgt die Zertifizierung durch speziell dafür eingerichtete Zertifizierungsstellen. Die
autorisierten Institute schulen sich permanent durch gemeinsame
Ringversuche, um ein gleich bleibend hohes Prüfniveau sicherzustellen. Darüber hinaus führt die Öko-Tex Gemeinschaft permanent
Kontrollprüfungen im Markt in Höhe von 15 % aller ausgestellten
Zertifikate durch. Ergänzt werden diese durch zwei unabhängige
Auditoren, die bei Unternehmen mit Öko-Tex Zertifikat unangemeldet Betriebsprüfungen vornehmen. Ziel ist es hier, mögliche
Probleme mit der Einhaltung der geforderten Prüfkriterien im
Produktionsprozess vor Ort aufzudecken und gemeinsam mit den
Qualitätsbeauftragten der Firma zu beseitigen.
Von der Lizenzgebühr werden neben den Forschungsaktivitäten
zur Weiterentwicklung des Kriterienkatalogs, den Maßnahmen zur
Erhaltung der Prüfqualität sowie den Kontrollprüfungen auch zahlreiche Werbeaktivitäten finanziert, um insbesondere Unternehmen,
die bereits langjährig mit dem Öko-Tex Standard 100 zusammenarbeiten, bei der Vermarktung ihrer hochwertigen Produkte zu
unterstützen. Dazu werden mehrmals im Jahr Informationsaussendungen an den Fachhandel durchgeführt und diesem die kostenlose
Bestellung von Flyern zu bestimmten Produktgruppen angeboten.
Bewährt hat sich auch die Kombination dieser Printinformationen
mit einem Gewinnspiel, an dem interessierte Verbraucher über eine
dem Flyer beigefügte Antwortkarte oder im Internet teilnehmen
können.
Unternehmen haben inzwischen die Möglichkeit, sich direkt bei
der Ausstellung ihres Zertifikats durch das zuständige Prüfinstitut/
Zertifizierungsstelle kostenlos reprofähige Labelvorlagen zuschicken
zu lassen. Darüber hinaus können sie ihr gesamtes Öko-Tex zertifiziertes Produktsortiment inklusive Angabe ihrer Markennamen und
kompletten Firmendaten interessierten Besuchern kostenfrei auf der
Öko-Tex Homepage präsentieren. Schließlich bietet die Öko-Tex
Gemeinschaft ihren Lizenznehmern kostenlos redaktionelle Unterstützung bei eigenen Firmenseiten mit Hinweisen zum Öko-Tex
Standard 100 an.
Verwendung der Öko-Tex Lizenzgebühren
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20
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Ausgestellte Öko-Zertifikate von 1993 - 2005 (international)
60000
50000
40000
30000
20000
10000
0
Jahr
1993
1994
1995
1996
1997
1998
Der Öko-Tex Standard 1000
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Der Öko-Tex Standard 1000 fordert von seinen Unternehmen
die Einhaltung festgelegter Kriterien zur Vermeidung bzw. Be-
Konzeptionell haben die autorisierten Institute der Öko-Tex Prüfgemeinschaft auch einen produktionsspezifischen Standard – den
Öko-Tex Standard 1000 – entwickelt, bei dem mittels eines Fragenkatalogs und einer regelmäßigen Auditierung des Produktionsstandorts die ökologischen und sozialen Aspekte der Produktion in
einer Stärken-Schwächen-Analyse erfasst, bewertet und mit Hilfe
festzulegender Umsetzungs- und Zeitpläne Verbesserungen eingearbeitet werden. Die Zertifizierung erfolgt für drei Jahre. Betriebliche Managementsysteme und andere branchenübergreifende
Umweltmanagementsysteme, wie ISO 14001 oder EMAS, werden
dabei aufgrund der hohen Übereinstimmung mit einbezogen. Seit
Einführung im Jahre 1995 wurden bis heute 37 Unternehmen aus
allen Wertschöpfungsstufen der textilen Kette als umweltfreundliche
Betriebsstätte nach Öko-Tex Standard 1000 ausgezeichnet. Das
Öko-Tex 1000 Zertifikat kann, ähnlich wie die Auszeichnungssysteme ISO 9001 oder ISO 14001 oder auch das EG Öko-Audit,
ausschließlich zur Auslobung des auditierten Betriebsstandorts genutzt werden. Während ISO 14001 und EG Öko-Audit branchenübergreifend ausformuliert wurden, handelt es sich beim Öko-Tex
1000 um ein speziell für Produktionsstätten der textilen Kette entwickeltes Zertifizierungsystem.
schränkung von Schadstoffen in der Produktion,
die Beachtung der Grenzwerte im Abwasser- und Abluftbereich,
einen optimierten Energieeinsatz,
eine geringe Belastung mit Lärm und Staub,
Maßnahmen zur Arbeitssicherheit,
Sozialkriterien, z. B. das Untersagen von Kinderarbeit.
Aufgrund der Branchennähe der Institute kann man bei den ÖkoTex Auditoren von hoher textiler Fachkompetenz ausgehen. Nichtdestotrotz ist aufgrund des umfassenderen Arbeitsaufwands seitens
des Unternehmens und des Instituts mit den Auditierungen vor Ort
auch von höheren Kosten auszugehen. Spanische Untersuchungen
zeigen im Vergleich, das Zeit- und Kostenaufwand für die Implementierung und Zertifizierung nach EMAS oder ISO 14001 erheblich höher ausfallen.
Vorteile des umweltbezogenen Auszeichnungssystems nach
Öko-Tex Standard 1000 sind:
Alleinstellungsmerkmal im Markt
offensive Darstellung eines europäischen Umweltniveaus und
modernes Management.
Die Unternehmen fühlen sich in ihren Anstrengungen bestätigt und
sind motiviert, noch mehr zu tun, denn der ökologische Aspekt sowie der Check durch eine unabhängige Institution tragen dazu bei,
z. B. durch verbesserte Ressourcenschonung Kosten einzusparen.
Gesamtverband textil+mode
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2006
06
Jahrbuch
Das EU-Blumenlabel
Das branchenübergreifende EU-Blumenlabel besteht ebenfalls seit
1992. Die Zielsetzung des Labels ist es, am Produkt auf Grundlage
einer Lebenszyklusananlyse ein umweltbezogenes „besseres“ Produkt auszuzeichnen. Dabei wird der Anspruch erhoben, sämtliche
umweltrelevanten Eigenschaften „von der Wiege bis zur Bahre“ zu
betrachten. Die Erarbeitung von produktartspezifischen Kriterien
z. B. für Textilien dauert erfahrungsgemäß sehr lange. Zumeist wird
ein Land damit beauftragt, eine Produktart zu analysieren und dabei
produkt- und produktionsspezifische Anforderungen zu entwickeln.
Aktuell wird 2006/2007 eine Revision der Kriterien für Textilien
von der zuständigen französischen Behörde (AFNOR – Association
française de normalisation) durchgeführt, wobei ein Zeitplan von
zwei Jahren vorgesehen ist. Diese Workshops sind öffentlich und
beziehen interessierte Institute und Unternehmen, NGO’s sowie die
staatlichen Vertreter mit ein.
Anforderungsprofile bestehen derzeit für folgenden Produktsparten: Waschmittel, Campingplätze, Schuhe, Handwaschseifen,
Toilettenpapier, Reiniger, Innenraumfarben und textile Produkte,
Matratzen u. v. a. m. 288 Produktauszeichnungen wurden bisher
insgesamt für all diese Bereichen vorgenommen (Stand Oktober
2005). 50 % der Kriterienangebote in den einzelnen Produktkategorien werden von weniger als drei Anwendern genutzt. Seit 1992
wurden europaweit 67 Zertifikate im Textilbereich ausgestellt, die
meisten davon für Heimtextilien, Bekleidung sowie für Arbeits- und
Sicherheitsbekleidung.
Das Label Öko-Tex 100plus
Mit dem Zeichen Öko-Tex 100plus können Unternehmen ihre
bereits Öko-Tex zertifizierten Produkte auszeichnen, deren Produktion auch nach dem Öko-Tex Standard 1000 zertifiziert wurde.
Voraussetzung für die Auszeichnung an einem Endprodukt ist, dass
die gesamte Lieferkette ebenfalls nach dem produktionsbezogenen
Öko-Tex Standard 1000 zertifiziert wurde.
In dem Maße, wie die Unternehmen in der Vorstufe eine ÖkoTex 1000 Zertifizierung anstreben, wird eine Zertifizierung in den
nachfolgenden Fertigungstufen erheblich erleichtert. Die Komplexität in der textilen Kette macht natürlich eine Auszeichnung
nach Öko-Tex 100plus zu einer besonderen Herausforderung. Sie
verdeutlicht die Entschlossenheit des Unternehmens, seine auf der
umfangreichen europäischen Umweltgesetzgebung mit den länderspezifischen Anforderungen und regionalen Besonderheiten basierende Produktion durch die zusätzlich von neutraler Stelle bestätigte
Umweltfreundlichkeit seiner Betriebsstätte auch aktiv in die Öffentlichkeit zu tragen. Dies machen Unternehmen, bei denen ein hohes
Maß an Umweltsensibilität zur Firmenphilosophie gehört und deren
Geschäftsleitung diese Aufgabe als ein wichtiges Anliegen ansieht.
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Ein Vergleich zwischen EU-Label und Öko-Tex Standard 100 zeigt
bezüglich der produktbezogenen Parameter eine hohe Übereinstimmung, da die Öko-Tex Zielsetzung, humanökologisch optimierte Textilien sicherzustellen, eigentlich auch vom EU-Label
mitgetragen werden könnte. Nach wie vor sind umweltbezogene
Anforderungen, wie aktuelle Diskussionen um die Verbesserung der
Nachhaltigkeit zeigen, nicht auf alle modischen Textilien anwendbar.
Konzepte können daher durch Prinzipienreiterei kontraproduktiv
werden. So gilt bei den aufgestellten Parametern zu bedenken, dass
die Anzahl der Pestizide, der krebsserregenden Farbstoffe usw. nicht
zu 100 % identisch ist, sondern dass hier Unterschiede bestehen, die
zu Extraprüfungen und Extrakosten führen. Beispielsweise werden
Schwermetallrückstände nicht wie beim Öko-Tex Standard am Textil, sondern im Farbstoff selbst überprüft. Dass in Konsequenz auch
der Öko-Tex Standard 100 durch Bevorzugung schwermetallarmer
Farbstoffe in der Herstellung zu Entlastungen in der Umwelt führt,
sei nur nebenbei erwähnt. Fakt ist, für beide Label sind unterschiedliche Prüfmethoden und dadurch auch voneinander abweichende
Grenzwerte vorgeschrieben. Dabei ist zu beachten, dass die Kriterien des EU-Blumenlabels nur alle fünf Jahre überarbeitet werden,
Gesamtverband textil+mode
2006
sodass jetzt Rückstände bei der Überprüfung von Parametern, die
bereits gesetzlich in Europa reguliert wurden, dringend eingear­beitet
(z. B. Phthalate) werden müssen. Es besteht eine Übergangsfrist von
12 Monaten für bereits ausgestellte Zertifikate.
Durch die Kombination der Kriterien für das eigentliche
Produkt sowie für den Produktionsprozess umfasst das Manual und
das Antragsformular für das EU-Blumenlabel über 100 Seiten, mit
denen sich das Unternehmen befassen muss. Das Unternehmen
hat Erklärungen, Dokumente sowie Analysen in Form von
Testreports beizubringen, um die Übereinstimmung mit den
produktionsbezogenen Kriterien zu belegen.
Für jeden nicht vollstufigen Betrieb ist es sehr schwer bis unmög­
lich, konkrete produktionsspezifische Daten von seinen Zulieferanten
zu erhalten, welche ihm die jederzeitige Übereinstimmung mit
den produktionsspezifischen Anforderungen des EU-Blumenlabels
garantieren. Umgekehrt besteht möglicherweise die Problematik,
dass es keine tatsächliche Überprüfbarkeit von abgelieferten
Erklärungen gibt. Eine solche konkrete Prüfarbeit lässt sich von
Außenstehenden allerdings nur schwer beurteilen.
Die Kriterien des EU-Labels beziehen sich zusätzlich
06
Jahrbuch
Bereits seit einigen Jahren wird darüber diskutiert, bestehende
Öko-Tex Standard 100 Zertifikate für die produktbezogenen
Anforderungen zu akzeptieren. Das dies nicht schon längst
positiv und pragmatisch kostensparend entschieden wurde, ist um
so unverständlicher, da die Prüfungen teilweise von Instituten
durchgeführt werden, die autorisiert sind, sowohl die Arbeiten für
das EU-Label als auch für den Öko-Tex Standard 100 vorzunehmen.
Auch die Übernahme von anderen nationalen Zertifikaten, wie
z. B. des Blauen Engels in Deutschland für Matratzen und Möbel
(beim Blauen Engel werden die Schadstoffprüfungen inzwischen
nach dem Öko-Tex Standard kostensparend einbezogen) wird
diskutiert. Zudem sollen auch EMAS und ISO 14001 künftig
stärker berücksichtigt werden.
Da das EU-Label von der europäischen Industrie kaum genutzt
und beim Verbraucher bis heute nicht wirklich bekannt ist,
werden länderspezifische Studien erstellt, welche eine Beurteilung
der Entwicklungschancen des EU-Labels in den verschiedenen
Branchen ermöglichen sollen. Insbesondere im Bereich der
öffentlichen Beschaffung wird auf ökologisch optimierte Produkte
hingewiesen.
auf die textile Faserproduktion,
Fazit
auf die Herstellungsprozesse sowie eingesetzte Chemikalien und
Während das Herzstück des Öko-Tex Standards 100, der
Kriterienkatalog, zur weltweiten Vereinheitlichung der Anforderungen in der textilen Kette führt, bei dessen Sicher-
stellung die gesamte Herstellungspipeline gewinnt, ist eine
Produkt-auszeichnung aufgrund der gleichzeitige Kombination
von produkt- und produktionsbezogenen Anforderungen beim
EU-Label nur durch einen zusätzlichen komplexen Arbeits-, Zeit- und Kostenaufwand möglich. Diese Komplexität führt nicht
nur zu einer längeren Bearbeitungsdauer, sondern auch zu
einem umfangreicheren Informationstransfer zwischen zusammenarbeitenden Betrieben, der als bürokratischer Balast in
Form von Dokumentationen mitgeführt werden muss. Ein solches Konzept führt dazu, dass nur sehr wenige Unternehmen in der textilen Kette diese Anforderungen überhaupt
erfüllen können. Der zusätzliche Aufwand für eine freiwillige
Zertifizierung sollte vom Unternehmen klar mit einem konkreten
Nutzen, wie z. B. der Umsetzung ökologischer Verbesserungen,
abgewogen werden.
auf Gebrauchseigenschaften des Textils.
Für die verschiedensten Fasern werden einzelne Parameter,
welche die Emission bei der Polymerisation betreffen bzw. den
Wasserverbrauch und seine Wiederaufbereitung, festgesetzt. Bei
den eingesetzten Hilfsmitteln wird deren Abbaubarkeit einbezogen,
und bei Farbstoffen werden mögliche metallische Verunreinigungen
berücksichtigt. Die Arbeitsbedingungen wurden bisher nicht
einbezogen.
Bei den Gebrauchseigenschaften werden Waschechtheit,
Schweißechtheit, Nassreibechtheit und Trockenreibechtheit sowie
die Lichtechtheit des Textils beurteilt. Zusätzlich wird auch die
Dimensionsstabilität abgefragt.
Eine pauschale Einbindung und Vorgabe allein dieser
Gebrauchseigenschaften ist angesichts der Vielfalt der Materialz
usammensetzungen und Gestaltungskombinationen entlang der
textilen Kette faktisch unmöglich und kann nur von entsprechend
konzipierten Textilien erfüllt werden, wie sie etwa bei strapazierbarer
Arbeitskleidung und langlebigen Heimtextilien vorliegen.
Wie geht es bei dem EU-Label weiter? Seit Mai 2006 werden
die neuen Kriterien diskutiert, und diese Diskussion soll im Oktober
fortgeführt werden, so auch die Aufnahme von Sozialkriterien.
Dabei finden nach wie vor grundsätzliche Überlegungen statt, den
Zertifizierungsaufwand für das EU-Label zu vereinfachen und die
dazugehörigen Kosten zu verringern.
Gesamtverband textil+mode
Seite
23
2006
06
Jahrbuch
Hightech-Strategie für Deutschland und EU-Innovationsstrategie – Impulsgeber auch für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie
Dr. Walter Begemann
Ende August 2006 verabschiedete die Bundesregierung die
Hightech-Strategie für Deutschland. Erstmals wurde damit
systematisch über alle Ressorts hinweg eine nationale Strategie
entwickelt, mit der Deutschland einen weltweiten Spitzenplatz
in den Zukunftsmärkten erreichen soll. In der laufenden Legislaturperiode werden zusätzlich 6 Mrd. Euro in Forschung
und Entwicklung (FuE) investiert und bis 2009 damit annähernd
15 Mrd. Euro für diesen Bereich bereitgestellt. 2010 soll darüber hinaus das gemeinsame Ziel von Bund, Ländern und
Wirtschaft angestrebt werden, die Forschungsausgaben auf 3 % des Bruttoinlandsprodukts zu steigern.
Um die Zielsetzung zu erreichen, verfolgt die Hightech-Strategie
drei Schwerpunkte:
1. In Deutschland sollen Leitmärkte für wichtige Zukunftsfelder
entstehen
Dazu legt die Hightech-Strategie Ziele für Zukunfts- und Querschnittstechnologien fest, die neue Arbeitsplätze schaffen
sollen. Neben der engen Kooperation zwischen Wissenschaft
und Wirtschaft, einer Steigerung des privaten FuE-Engagements, der gezielten Verbreitung von Spitzentechnologien,
einer Internationalisierung von Forschung und Entwicklung
sowie der Talentförderung sind 17 besonders förderwürdige
Sektoren benannt. Diese betreffen u. a. die Bereiche
Nano- und Biotechnologie, Mikrosystemtechnik, Werkstoffund Produktionstechnologien, Luft- und Raumfahrt,
Energie- und Umwelttechnologien sowie die Bereiche Mobilität, Gesundheit, Information/Kommunikation und Sicherheit.
2. Brückenschlag zwischen Wirtschaft und Wissenschaft
Die Förderung von Kooperationen und Gemeinschaftsprojekten soll intensiviert werden. Als Anreize sind die Einführung
einer Forschungsprämie, die Förderung von Spitzenclustern
und die Auszeichnung vorbildlicher Kooperationen von Wirtschaft und Forschung vorgesehen.
3. Neue Impulse für eine direkte Umsetzung von Forschungsergebnissen
Die Wissenschaftsinvestitionen sollen grundsätzlich stärker
anwendungsorientiert werden, um die Forschungsergebnisse
schneller und effektiver in Produkte, Dienstleistungen und
Verfahren umzusetzen. Besonders für kleine und mittlere
Unternehmen (KMU), die in Deutschland die meisten Arbeitsplätze schaffen, wird eine Verbesserung der Rahmenbedingungen angestrebt.
Seite
24
Gesamtverband textil+mode
2006
Nach Jahren der Stagnation ist im laufenden Jahr auch eine zunehmende FuE-Förderung für den Mittelstand spürbar. Die Mittelstandsprogramme im Bundesministerium für Wirtschaft und
Technologie (BMWi) sollen bis 2009 einen Zuwachs von mehr als
10 % pro Jahr verzeichnen. Wichtige Bereiche sind die indirekte
Förderung der Forschungszusammenarbeit (z. B. PRO INNO II)
sowie die industrielle Gemeinschaftsforschung, für die nach 108 Mio.
Euro in 2006 weitere Erhöhungen in den zwei Folgejahren auf etwa
112,5 bzw. 119 Mio. Euro geplant sind. Beide Programme werden
von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen
(AiF) betreut, bei der das Forschungskuratorium Textil größter
Förderempfänger im Programm der industriellen Gemeinschaftsforschung ist.
Die AiF ist ebenfalls Projektträger für die Fachhochschulförderung beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).
Auch dort soll der Wissens- und Technologietransfer insbesondere
in kleine und mittlere Unternehmen intensiviert und durch weitere
Förderlinien ergänzt werden. Die Überlegungen gehen dahin, das
Fachhochschulförderbudget zu verdoppeln.
Zum 01. Januar 2007 plant das BMBF die Einführung einer Forschungsprämie zur Stärkung der Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und dem Mittelstand. Sie soll an Hochschulen und
Forschungseinrichtungen gezahlt werden, die Auftragsforschung für
KMU durchführen. Leider sind die gemeinnützigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen in den Kreis der Antragsberechtigten
für die Forschungsprämie derzeit nicht einbezogen. Für mittelständische Branchen, wie die Textil- und Bekleidungsindustrie, würde dies einen erheblichen Nachteil bedeuten, da Textilforschungsinstitute häufig als gemeinnützige Einrichtungen organisiert sind.
Die grundsätzliche Ausgestaltung der Hightech-Strategie für
Deutschland kann aus Sicht des Forschungskuratoriums Textil, der
Textil- und Bekleidungsindustrie sowie der Partnerbranchen nur
begrüßt werden. Das im März 2006 vom Forschungskuratorium
veröffentlichte Strategiepapier „Textilforschung in Deutschland
– Perspektiven 2015“ enthält die in der Hightech-Strategie aufgeführten Werkstoff- und Produktionstechnologien ebenso wie die
Schwerpunkte Gesundheit, Mobilität, Sicherheit und Kommunikation. Auch die vom Forschungskuratorium verfolgte Intensivierung des Technologietransfers wird mit den Querschnittsaktivitäten
der Hightech-Strategie künftig stärker unterstützt. Insofern finden
sich die von der Bundesregierung angestrebten Zielsetzungen in
Gesamtverband textil+mode
06
Jahrbuch
guter Übereinstimmung mit der Ausrichtung der Textilforschung
in Deutschland.
Der bedeutende Produktionsbereich Technischer Textilien zählt bereits weltweit zu den Leitmärkten und damit zu den wichtigen Zukunftsfeldern der Hightech-Strategie.
Aktuell unterstützt das BMBF mit dem Schwerpunktprogramm
„Intelligente Technische Textilien“ im Rahmenprogramm Mikrosysteme textile Anwendungen der Mikrosystemtechnik. Die in einer
ersten Antragsstufe ausgewählten Projekte befinden sich derzeit in
der Antragsausarbeitung und sollen voraussichtlich ab Februar/März
2007 mit etwa 15 Mio. Euro vom BMBF gefördert werden, sofern
die in den Konsortien beteiligten Unternehmen geldwerte Leistungen in etwa gleicher Höhe einbringen. Entsprechende Vorbereitungen für Förderschwerpunkte zu textilen Anwendungen der
Nanotechnologie und Nachhaltigkeitszielen durch textile Innovation laufen ebenfalls.
Mit einer Gesamtbeschäftigtenzahl von über 2,2 Mio. und einem
Jahresumsatz von etwa 200 Mrd. Euro gehört die Textil- und Bekleidungsindustrie in Europa nach wie vor zu den bedeutendsten
Industriezweigen. Um die Wettbewerbsfähigkeit unter den weltweit
zunehmend schwierigeren Marktbedingungen zu stärken, wurde
Ende 2004 die „Europäische Technologieplattform für die Zukunft
der Textil- und Bekleidungsindustrie“ beim Dachverband EURATEX ins Leben gerufen (www.textile-platform.org). Ziele der
industriegeführten Initiative sind die Entwicklung und Umsetzung
eines strategischen Forschungsprogramms, die Bündelung textiler
Forschungskapazitäten sowie der Aufbau von Partnerschaften in der
Industrie und mit Partnerbranchen.
Eine erste Vision 2020 der „Europäischen Technologieplattform für
die Zukunft der Textil- und Bekleidungsindustrie“ beschreibt zunächst drei grundsätzliche Trends:
—die Abkehr von Standardprodukten hin zu Spezialitäten, gefertigt
mit Hightech-Verfahren entlang der Wertschöpfungskette,
—die Nutzung textiler Materialien in neuen Anwendungsgebieten,
—der Rückgang industrieller Massenfertigung zugunsten wettbewerbsfähiger kundenspezifischer Produktdienstleistungen.
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2006
06
Jahrbuch
Ausgehend von diesen Einschätzungen erarbeiteten neun Arbeitsgruppen Forschungsprioritäten in den Bereichen innovativer textiler
Produkte und Fertigungsprozesse, zu neuen textilen Anwendungen
sowie zum Übergang von einer Massen- zur Individualfertigung.
Im Juni 2006 wurde die resultierende Forschungsstrategie Vertretern aus Industrie, Forschung, Politik und Medien vorgestellt. Die
Ergebnisse dienen u. a. der EU-Kommission zur Festlegung von
Prioritäten für das 7. EU-Forschungsrahmenprogramm (2007 –
2013) mit einem Budget von insgesamt 50 Mio. Euro. Forschungsinhalte auf europäischer Ebene werden dabei in spezifischen Programmen erarbeitet, zu denen die EU-Kommission derzeit in allen
Themenbereichen die Arbeitsprogramme erstellt. Konkrete Textilbezüge sind vorrangig im Arbeitsprogramm „Nanowissenschaften,
Nanotechnologien,Werkstoffe und neue Produktionstechnologien“
mit Ausschreibungen im Dezember 2006 bzw. Januar 2007 zu erwarten. Erste Entwürfe enthalten bereits das Thema „Application
of New Materials Including Bio-Based Fibres in High-Added Value
Textile Products“. Die Diskussionen im Rahmen der Technologieplattform zeigen damit erste Früchte.
Langfristig geht es bei der europäischen Initiative allerdings nicht
nur um die Entwicklung einer Forschungsstrategie für die Branche
mit der Einwerbung von Fördermitteln zu deren Umsetzung, sondern auch um eine effiziente Vernetzung nationaler und regionaler
Textilforschungs- und Innovationsinitiativen. Wie im nationalen
Forschungsumfeld steht im Vordergrund, Doppelarbeit zu vermeiden und der Industrie bei einer raschen Umsetzung technologischer
Entwicklungen behilflich zu sein. EU-Kommission, Europäischer
Rat und Parlament unterstützen entsprechende Prozesse durch eine
breit angelegte Innovationsstrategie, die über die Forschungsförderung weit hinausgeht und Unternehmen, den öffentlichen Sektor
sowie Verbraucher einbezieht. Die Schaffung optimaler Rahmenbedingungen soll insgesamt einen innovationsfreundlichen Markt
schaffen und zu einer verstärkten Nachfrage nach innovativen Produkten und Dienstleistungen führen. Stichworte wie Leitmärkte,
Clusterinitiativen und Verbesserungen des Technologie- und Wissenstransfers finden sich daher in gleicher Weise wie in der Hightech-Strategie für Deutschland.
Grundsätzlich sind also auch die Voraussetzungen für eine Impulsgeberfunktion der EU-Innovationsstrategie im Marktgeschehen
gegeben. Das Forschungskuratorium Textil ist über seinen Vorsitzenden im Leitungsgremium der Technologieplattform bei EURATEX
Seite
26
vertreten und über die kooperierenden Textilforschungsinstitute
und Unternehmensvertreter in die Arbeit der Expertengruppen
eingebunden. Durch laufende Projekte und Projektplanungen, in
denen die Geschäftsführung des Forschungskuratoriums direkt koordinierend oder als Partner beteiligt ist, gibt es intensive Kontakte
zu Verbänden und Forschungseinrichtungen in Tschechien, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Belgien und anderen EU-Staaten.
Die partnerschaftlichen Beziehungen der Verbandsbereiche kommen hier den gemeinsamen Zielsetzungen zugute.
National wie europaweit sind nachhaltig allerdings nur dann Erfolge zu erzielen, wenn die Mitgliedsverbände im Forschungskuratorium mit ihren Unternehmen und die Partnerinstitute gemeinsam
zu einer Stärkung des Forschungskuratoriums Textil als Dachmarke
für textile Innovationen in Deutschland beitragen. Durch Unterstützung der Forschungseinrichtungen und Verbände wird daher eine
intensivere Zusammenarbeit mit den Partnerregionen Nord-West,
Nord-Ost und Süd angestrebt. Dies setzt eine verbesserte Kommunikation aller im Innovationsprozess Beteiligten untereinander
voraus und soll durch eine Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit
und des Transfers zugunsten der Mitgliedsunternehmen begleitet
werden.
Als erstes erfreuliches Ergebnis ist die Zusammenführung der
Dresdner und der Aachener Textiltagung zu einer jährlich stattfindenden nationalen Textilveranstaltung zu nennen. Mehr und mehr
setzt sich auch die gemeinsame Vorbereitung großer Forschungsschwerpunkte beim BMBF durch, sodass das Forschungskuratorium
zunehmend von Ministerien und Projektträgern als kompetenter
Ansprechpartner konsultiert wird, der die Belange von Industrie
und Textilforschung vereint. Es liegt also bei den Akteuren aus Industrie und Textilforschung, ob die Hightech-Strategie Deutschland
sowie die EU-Innovationsstrategie Impulsgeber auch für die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie sein werden. Die forschungspolitischen Randbedingungen dazu sind in jedem Fall so gut wie
lange nicht mehr.
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
REACh aktuell
Dr. Friedhelm Ahlers
Gesetzgebungsverfahren
Das Gesetzgebungsverfahren zur europäischen Chemikalienverordnung (REACh)
ist weit fortgeschritten. Die erste Lesung
ist mit dem gemeinsamen Standpunkt
des Ministerrates im Juni 2006 abgeschlossen worden. Die zweite Lesung wird
nach Expertenmeinung vom Parlament
und vom Rat ohne Vermittlungsausschuss
durchgeführt. Es verdichten sich die
Hinweise, dass REACh unter finnischer
Ratspräsidentschaft verabschiedet wird,
da sich mit hoher Wahrscheinlichkeit Rat,
Parlament und Kommission im inoffi­
ziellen Verfahren des Trilogs, der „hinter
den Kulissen“ stattfindet, noch bis
Dezember 2006 einigen. Nach der
politischen Verabschiedung muss der
Verordnungstext in die offiziellen EUSprachen übersetzt und auf Gesetzeskonformität geprüft werden. Dieser Prozess
wird voraussichtlich im April 2007
abgeschlossen sein. Die Chemikalienverordnung tritt dann am 20. Tag
nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt
der Europä­ischen Union in Kraft.
Betroffenheit der Textilindustrie
Die Unternehmen erwarten durch die
REACh-Regelung bezüglich der Stoffe in
Der Abschlussbericht der Studie „Analyse zum potentiellen Einfluss von REACh
auf die textile Kette in der EU“ ist von der
Europäischen Kommission endlich am
15. Februar 2006 freigegeben worden und
bestätigt die Befürchtungen des Gesamtverbandes textil+mode (t+m).
Erzeugnissen (Art. 7) einen Wettbewerbsnachteil gegenüber Nicht-EU-Wettbewerbern. Die Veredler befürchten, dass
es zu ernsthaften Umsetzungsproblemen
im Bereich der Textilien kommt. Insbesondere befürchten sie, dass gleiche
Wettbewerbsbedingungen nicht erreicht
werden, ohne den beabsichtigten Nutzen
Die drei wesentlichen Kernaussagen der
Studie lauten:
Die meisten Textilveredler zählen zu den
kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Ihr Hauptinteresse gilt
den kritischen Stoffen und den Zubereitungen. Ihnen stehen nur limitierte
finanzielle Mittel und eine begrenzte
Anzahl von Mitarbeitern zur Verfügung,
um die Kosten, die verwaltungsmäßigen
Erfordernisse und die benötigten
Umstellungen zu bewältigen, die durch
REACh verursacht werden.
im Umweltschutz zu erzielt.
Die anfängliche CEFIC-konforme EURATEX-Position zum Art. 7 „Registrierung
und Anmeldung von Stoffen in Erzeugnissen“ (ehemals Art. 6) wurde durch die permanente und substanzielle Argumentation
(z. B. Präsidiumsbeschuss vom 30. November
2005) vom Gesamtverband stark verändert.
EURATEX hat die Konsequenzen für die
europäische Textilindustrie erkannt. In der
Schlussfolgerung vom EURATEX-Beitrag
in Helsinki zu Art. 7 heißt es:
Die EU-Produzenten werden Wettbe-
Kritische Stoffe und Zubereitungen
werbsnachteile erleiden.
werden unweigerlich vom Markt
Der Art. 7 ist provisorisch und fehlerhaft.
verschwinden und Textilveredler mit
Das Risiko von Substanzen in impor-
erheblichen Reformulierungs- und
tierten Waren wird nicht angemessen
Verfahrensanpassungskosten
behandelt.
konfrontieren, die sie weder selbst
kompensieren noch an ihre Kunden
weitergeben können.
Gesamtverband textil+mode
Seite
27
2006
06
Jahrbuch
Trotz dieser getätigten Aussagen hat EURATEX letztendlich keine Position eingenommen, die für den Gesamtverband zufriedenstellend ist.
Der Gesamtverband ist der Auffassung,
dass der Art.7 in der jetzigen Fassung einen
Papiertiger darstellt, da die Praktikabilität
nicht gegeben ist (mangelnder Vollzug durch
Zollbehörden, praktisch besteht keine Möglichkeit einer Überprüfung mittels Chemischer Analytik). Daher wird t+m durch
intensives Lobbying die deutsche Position
der Textil- und Modeindustrie zu Art.7 auch
in Zukunft vertreten.
Wesentliche Handelspartner der Europäischen Union, wie die USA, Japan, Australien, Brasilien, Chile, Indien, Israel, Korea,
Malaysia, Singapur, Südafrika und Thailand,
haben eine gemeinsame Presseerklärung
herausgegeben, die zu drastischen Änderungen an der vorgeschlagenen Gesetz­
gebung aufruft, da die geplante REAChVerordnung gegen Handelsrecht verstößt.
Ein entscheidender Kritikpunkt der führenden WTO-Länder richtet sich dagegen, dass
auch Unternehmen außerhalb der EU ihre
Produkte registrieren müssen, wenn diese
bestimmte chemische Substanzen enthalten
und in die EU eingeführt werden.
Seite
28
Vorbereitungen auf REACh
Textile Unternehmen werden im Normalfall
nach REACh als nachgeschaltete Anwender
(Downstream user) bezeichnet.
Um die spätere Umsetzung der Verordnung zu erleichtern, können und sollten
textile Unternehmen schon im Vorfeld einige Vorbereitungen treffen, die sich auf das
Sammeln und Zusammenstellen von Daten
und Fakten beziehen.
Eine weitere Aufweichung des Art. 7 würde nach Meinung von t+m zu einer noch
größeren Benachteiligung der hiesigen
Hersteller im Vergleich mit den Nicht-EUImporteuren führen. Die Kernforderung
von t+m, gestützt auf die Beschlussfassung
des Präsidiums zum Art. 7, lautet daher weiterhin „Gleichbehandlung von importierten
Fertigwaren mit Erzeugnissen aus europäischer Fertigung“, um die Wettbewerbs­
fähigkeit der einheimischen Industrie nicht
zu schwächen. In diesem Zusammenhang
wurde von t+m erwogen, eine Expertise
anfertigen zu lassen, mit dem Ziel, dass eine
Verschärfung des Art.7 (2) hinsichtlich der
Resolution des Gesamtverband-Präsidiums
WTO-konform ist. Da jedoch die Aussagen
der angesprochenen Sozietäten zur WTOKonformität widersprüchlich waren, wurde
von einer Auftragsvergabe seitens t+m Abstand genommen.
Erstellung eines Stoff- und Textilhilfsmittelinventars, um einen schnellen
Überblick, z. B. über Anwendung und
Eigenschaft, Zusammensetzung der
Zubereitung, Gefährliche Inhaltsstoffe,
Lieferant etc., zu ermöglichen.
Die Daten sind zumeist aus dem Sicherheitsdatenblatt oder dem Beiblatt
„Ergänzende Informationen gemäß
Anhang 38 für Lieferungen an die Textilindustrie“ zu entnehmen. Das Inventar
sollte in elektronischer Form und
in einem gängigen Format vorliegen.
Zahlen zu den jährlichen Verbrauchsmengen
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Unterstützung durch den Gesamtverband textil + mode
Erfassung der eigenen Expositionssituation (Mitarbeiter/Umwelt). Welche Stoffe
werden in welchen Mengen bei welchen
Verwendungen eingesetzt?
Wie sehen die Expositionsmuster (Dauer
und Häufigkeit der Exposition) aus?
Wie sind die Expositionswege
(Aufnahmewege) im Humanbereich (oral,
dermal, inhalativ) und in den Umweltkompartimenten (Wasser, Luft, Boden)?
Abschätzung der Exposition beim
Verbraucher und in der Umwelt. Sind im
Produkt Stoffe, die beabsichtigt freigesetzt werden sollen, z. B. Duftstoffe?
Sind gefährliche Substanzen in dem
Produkt und wenn, in welcher Konzentration? Wie sehen die Expositionsmuster
(Dauer und Häufigkeit der Exposition)
aus? Wie sind die Expositionswege
(Aufnahmewege) im Humanbereich (oral,
dermal, inhalativ) und in den Umweltkompartimenten (Wasser, Luft, Boden)?
Gesamtverband textil+mode
Ziel der beschriebenen Vorbereitungen ist es,
eine gute Ausgangssituation zu schaffen, die
es ermöglicht, die sicherlich vielen Fragen
und Problemsituationen bezüglich der Europäischen Chemikalienverordnung planvoll
und zielgerichtet zu bewältigen.
Ausdrücklich sei darauf hingewiesen,
dass zum jetzigen Zeitpunkt Fragen an die
Lieferanten bezüglich REACh (z. B.: Welche Stoffe werden registriert, welche nicht?)
nicht sinnvoll sind, da die genaue Ausgestaltung des Verordnungstextes auf solche Fragen noch gravierenden Einfluss haben kann.
Ebenfalls ist von der Beauftragung eines Beraters abzusehen, da dieser zum einen den
genauen Gesetzestext noch nicht kennen
kann und zum anderen kaum genügend textilspezifischen Hintergrund besitzt, um eine
wirkliche Hilfe zu sein.
Um die Belastungen, die durch REACh
auf unsere Unternehmen zukommen, zu
mildern, wird nicht nur im Bereich der
Gesetzesgestaltung, sondern auch im Umsetzungsbereich intensiv gearbeitet. Aktuell
befindet sich die Gesamtverband-REAChArbeitsgruppe im Gespräch mit dem Umweltbundesamt über die Möglichkeit einer
Projektmitarbeit bezüglich „Umsetzungshilfen für das Risikomanagement im Rahmen
von REACh“. Ziel des Projekts aus textiler
Sicht ist es, einen praxisnahen und kurzen
Leitfaden (max. 25 Seiten) für die Textilindustrie zu entwickeln.
Nach dem Inkrafttreten von REACh soll
der textilspezifische Leitfaden auf einer zentralen Informationsveranstaltung von t+m
allen Unternehmen vorgestellt werden.
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2006
06
Jahrbuch
Auf der Suche nach der nächsten Generation
Dietmar Fries
Ausgangssituation
Die demographische Zeitenwende ist bereits angebrochen. Sinkende Geburtenraten und eine steigende Lebenserwartung führen zu
gravierenden Veränderungen innerhalb der Gesellschaft und im Arbeitsleben. Bedingt durch diesen Wandel gibt es seit einiger Zeit
einen eindeutigen Trend:
Die Jungen werden weniger.
Die Menschen werden älter.
War das Verhältnis zwischen Jung und Alt im Jahr 1990 noch 2,6 : 1,
so wird sich das Verhältnis bis zum Jahr 2020 mit 1,3 : 1 halbieren.
Diese Realität wird die Unternehmen früher oder später ereilen,
und die Unternehmen müssen sich bereits heute personalpolitisch
auf den unausweichlichen altersstrukturellen Wandel der Belegschaft
einstellen und u. a. folgende Fragen stellen:
Wie kann ein demographisch bedingter Mangel an Fach- und
Führungskräften verhindert werden?
Ist der derzeitige sporadisch vorhandene Personalmangel
bereits ein Vorgeschmack auf einen in Zukunft leer geräumten
Arbeitsmarkt?
Lassen sich die wirtschaftlichen Herausforderungen der Globalisierung mit älteren Beschäftigten bewältigen?
Wie steht es um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit der
Unternehmen, wenn kaum noch junge, „frisch“ ausgebildete
Weitere Informationen erhalten Sie auch bei
folgenden Einrichtungen:
www.destatis.de
boomer“-Jahrgänge kollektiv in Rente verabschieden und ihre
Kultusministerkonferenz
www.kmk.org
Kompetenzen sowie ihr Erfahrungswissen mitnehmen?
www.inqa.de
Fraunhofer Institut für Arbeitswissenschaft
und Organisation
www.iao.fraunhofer.de
BMBF-Transferprojekte zum
demografischen Wandel
www.demotrans.de
30
Wie will man damit fertig werden, wenn sich in Kürze die „Baby-
Statistisches Bundesamt
inqa – Initiative der Arbeit
Seite
Köpfe mit neuen Ideen nachrücken?
Aufgrund der gemachten Aussagen und Fragen besteht unter dem
Gesichtspunkt von zwei Komponenten, d. h. einer quantitativen und
einer qualitativen Komponente, ein Bedarf für eine Neujustierung
der unternehmerischen Personalpolitik.
Gesamtverband textil+mode
Bevölkerung nach Altersgruppen
100.000.000
ab 1990 – Deutschland
50.000.000
0
unter 1 - 6
Jahr 1960
unter 15
15 - 18
Jahr 2005
Jahr 1980
18 - 21
21 - 40
40 - 60
Die quantitative Komponente
Die Bevölkerungsentwicklung unterliegt drei Einflussfaktoren:
Zahl der Geburten
Lebenserwartung
Zuwanderungsrate
60 - 65
65 und mehr
Zusammenfassend sehen die Prognosen für die nahe Zukunft wie
folgt aus:
Der Altersscheitelpunkt erhöht sich stetig. Gegenwärtig ist die
Hälfte der Bevölkerung über 40 Jahre alt. 2040 wird der Scheitelpunkt bei 50 Jahren liegen.
Es ist eine massive Zunahme der über 50-Jährigen Erwerbstätigen ab 2010 zu erwarten, die ihren Höhepunkt um 2020
Betrachtet man die Zahl der Geburten, so bekommen laut Aussagen
von destatis in Deutschland Frauen im Alter zwischen 15 bis 50
Jahren im Durchschnitt 1,36 Kinder. In Folge dessen sinkt die Zahl
der Kinder pro Generation um ein Drittel. Das bedeutet, dass auch
die Zahl der potentiellen Erwerbspersonen bis zum Jahr 2020 um
1,8 Millionen abnehmen wird. Auch die Kultusministerkonferenz
prognostiziert bis zum Jahr 2020 einen Rückgang der Schüler-Gesamtzahl um mindestens 17 %.
Die Lebenserwartung wird weiter steigen. Geschlechterspezifisch betrachtet heißt dies, dass Frauen bis zum Jahr 2015 durchschnittlich 81,7 Jahre und Männer 76,2 Jahre alt werden. Da das
Renteneintrittsalter kürzlich auf 67 Jahre angehoben worden ist,
wird sich die betriebliche Verweilzeit der Beschäftigten erhöhen, den
Fachkräftebedarf aber nur um zwei Jahre verzögern.
Betrachtet man die Zuwanderungsrate, so beträgt diese im Moment ca. 200.000 Personen pro Jahr. Eine Erhöhung der Zuwanderung ließe sich mittelfristig nur politisch über eine Gesetzesänderung
und mit Hilfe konsequenter Integrationsmaßnahmen erreichen. Sie
ist, nicht zuletzt wegen der Ungewissheit über den Ausbildungsstand
der Zuwanderer, deshalb vorerst für die Unternehmen nur bedingt
relevant.
erreichen wird und erst danach wieder zurückgeht.
Es wird künftig einen zunächst leichten Rückgang des „Nachwuchses“ der 15- bis 19-Jährigen geben, der sich dann ab 2035
stark beschleunigt.
Schon ab 2010 wird es einen deutlichen Rückgang des
„Mittelalters“ geben, das gegenwärtig die Kernbelegschaft in
den Unternehmen bildet.
In den Betrieben steigt das durchschnittliche Alter der Belegschaften an. Erst­mals gibt es 2015 unter den Erwerbspersonen
mehr über 50-Jährige als unter 30-Jährige.
Resultierend aus den geschilderten Umständen empfiehlt das Fraunhofer-Institut für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) den
Unternehmen einige personalpolitische Maßnahmen:
Die Attraktivität der Arbeit im eigenen Unternehmen entwickeln
und herausstellen. Nur wer künftig auf dem Markt als attraktives
Unternehmen wahrgenommen wird, hat eine Chance, die besten
Talente anzulocken und zu halten.
Die betriebliche und bereichsspezifische Altersstruktur
analysieren, um unausgewogene Altersverteilungen und daraus
resultierende Problemfelder identifizieren zu können.
Ausgewogene betriebliche und bereichsspezifische Personalund Altersstrukturen etablieren, um Einstellungs- und
Verrentungswellen zu vermeiden.
Angepasste und erweitere Rekrutierungs- und Personalentwicklungsstrategien zur Ausschöpfung der Arbeitsmarktreserven für
andere Zielgruppen entwickeln, z. B. Arbeitslose oder Personen
mit anderen Berufsabschlüssen.
Gesamtverband textil+mode
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31
2006
06
Jahrbuch
Die qualitative Komponente
Der demographische Wandel wird unausweichlich dazu führen, dass
es künftig mehr ältere und weniger jüngere Erwerbstätige geben
wird. Dass es ohne die Älteren in Zukunft nicht geht, ist angesichts
der demographischen Entwicklung unbestritten. Damit es mit den
Älteren in die Zukunft geht, müssen allerdings in den Betrieben die
entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden.
Die Fachleute sind einhellig der Meinung, dass sich die Unternehmen um bestehende Aufgabenbereiche verstärkt kümmern
und mit neuen Themenfeldern auseinander setzen müssen. Das wird
insbesondere folgende Handlungsfelder betreffen:
Qualifikation, Weiterbildung und lebenslanges Lernen
Arbeitsorganisation und Arbeitsgestaltung
Personalführung
Gesundheit
Hinsichtlich des Handlungsfeldes von Qualifikation, Weiterbildung
und lebenslangem Lernen muss die Kompetenzentwicklung zukünftig eine neue Wertigkeit erhalten, um die Innovationsfähigkeit
sicherzustellen. Angesichts des technologischen Fortschritts (z. B.
Modernisierung von Produktionsverfahren, arbeitsteiligen Fertigungsprozessen, schnelllebigen Zyklen von Informations- und Kommunikationstechnologien, Dynamisierung der Produktentwicklung,
schnelles Umsetzen von Forschungsergebnissen in die Praxis, Änderung der Organisationsentwicklung oder Einführung virtueller
Arbeitsplätze), ist eine permanente Personalentwicklung vonnöten.
Nur so lassen sich die erforderlichen Handlungskompetenzen bekommen und ausbauen. Neben den benötigten disziplinären und
interdisziplinären Fachkompetenzen, Sozial- und Methodenkompetenzen gewinnen jetzt neu zu erwerbende Kompetenzen ebenfalls
einen hohen Stellenwert. Genannt seien hier beispielsweise Entscheidungskompetenz, Dienstleistungskompetenz sowie Kulturkompetenz. Bezüglich der Personalentwicklung von Älteren bedarf
es eines Eingehens auf die altersspezifischen Umfeldbedingungen,
Seite
32
so z.B. durch Lerngruppen mit altershomogenen Teilnehmern, erfahrungsbasierte, durch methodisch-didaktische Unterweisung oder
durch Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch.
Betrachtet man das Handlungsfeld von Arbeitsorganisation und
Arbeitsplatzgestaltung, so sind hier zukünftig nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Arbeit altersgerecht zu gestalten. Denn mit
dem Alterungsprozess gehen physische und psychische Veränderungen einher, die eine entsprechende Anpassung in Abstimmung
mit den Älteren erfordern. Dies betrifft insbesondere die nachlassenden Regenerationszeiten und eine Verminderung der Wahrnehmung (Einschränkung der Sinne). Hier gilt es, einen Belastungsmix
zu finden, der die physischen und die psychischen Leistungspotentiale angemessen fordert und auch fördert.
Im Bereich der Personalführung, insbesondere von Älteren,
ist das Verhalten von Führungskräften ganz wesentlich. Ein hochsignifikanter Faktor für eine Verbesserung der Arbeitsfähigkeit und
-motivation älterer Arbeitnehmer ist ein glaubwürdiges Führungsverhalten. Nur wer ein positives Betriebsklima pflegt, durch eine
angepasste Führung überzeugt und die Potentiale jedes Einzelnen
fördert, schafft leistungsfördernde Arbeitsbedingungen und sichert
sich nicht nur die Wertschätzung der älteren Arbeitnehmer. Als
wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur müssen zukünftig
die realistische und vorurteilsfreie Einschätzung des Leistungsvermögens Älterer, die Rücksicht auf die individuelle Arbeitsplanung
und Anerkennung der Leistung Älterer (aber auch die Thematisierung von Leistungsdefiziten) sowie die Förderung eines integrativen
Dialogs und Erfahrungsaustauschs zwischen Älteren und Jüngeren in
den Mittelpunkt rücken. Eine gute Unternehmenskultur orientiert
sich an einem ausgeglichenen Miteinander der Generationen.
Bezüglich des Handlungsfeldes der Gesundheit sollte eine optimale Arbeitsfähigkeit für alle Altersgruppen berücksichtigt werden.
Hier erscheint eine verhaltens- und verhältnispräventive Gesund-
Gesamtverband textil+mode
2006
heitsförderung angebracht. Damit lassen sich die Folgen von physischen und psychischen Fehlbelastungen minimieren. Dazu zählen
z. B. Maßnahmen zur ergonomischen Optimierung von Arbeitsplatz
und -umgebung, Mitarbeitergespräche sowie Hinweise auf entsprechende Vorsorgeprogramme.
06
Jahrbuch
Zusammenfassend ist zu sagen, dass eine vorausschauende Personalpolitik bereits heute das „Mittelalter“ im Auge hat, das morgen den
Großteil der älteren Mitarbeiter stellen wird. Als Ausgangslage für
eine ergebnisorientierte, zukunftsweisende Unternehmenspolitik
sollten weiterhin auch die drei Thesen gelten:
Die wirtschaftliche Basis eines Unternehmens ist seine Fähigkeit,
Auch für die qualitative Komponente hält das Fraunhofer-Institut
für Arbeitswissenschaft und Organisation (IAO) Ratschläge bereit:
Altersgemischte Teams (auch Tandems) einführen, um die
komplementären Stärken von Jüngeren und Älteren zu nutzen
und um rechtzeitig die Übertragung von Erfahrungen und
kundengerechte Produkte und Dienstleistungen für die Märkte zu
entwickeln und anzubieten.
Für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens ist seine
strategische Innovations- und Personalpolitik entscheidend.
Eine strategisch ausgerichtete Personalpolitik eines
Wissen künftig ausscheidender Mitarbeiter auf ihre Nachfolger
Unternehmens berücksichtigt die quantitativen und qualitativen
zu gewährleisten.
Komponenten des Bildungs- und Arbeitsmarktes.
Vorurteile über die Leistungsunfähigkeit Älterer abbauen
und auch in Innovationsprojekten die Erfahrung Älterer zur
Vermeidung von Sackgassen nutzen.
Den älter werdenden Mitarbeitern eine Entwicklungsperspektive
geben und damit die mittlerweile fest gefügte Erwartung auf
vorzeitige Verrentung aufbrechen, z. B. durch die Entwicklung
einer altersgerechten, lebensphasenorientierten Laufbahngestaltung und flexibler Übergänge in die Nacherwerbsphase.
Den Status von Fachlaufbahnen neben hierarchischen
Karrieren aufwerten; Förderung der Veränderungs- und Lernfähigkeit durch Wechsel zwischen Aufgaben und Positionen.
Lebensbegleitende Kompetenzentwicklung fördern;
insbesondere Aktivierung der älteren Mitarbeiter durch Weiterbildung und Tätigkeitswechsel.
Diese Ausgangsthesen unter dem Blickwinkel des demographischen
Wandels reibungslos umzusetzen, stellt die Unternehmenspolitik vor
eine große Herausforderung. Sie bedeutet für die Unternehmen
allerdings auch eine große Chance, mit den kommenden Veränderungen eine win-win-Situation entstehen zu lassen, die es bislang so nicht gegeben hat. Eine an den Qualifikationsbedürfnissen
der Beschäftigten orientierte Arbeitsorganisation, Sicherheit und
Gesundheit am Arbeitsplatz sowie eine öffentlichkeitswirksame
Außendarstellung müssen als Wettbewerbsfaktoren keine Gegensätze
mehr sein; sie sind als Bausteine einer neuen Unternehmenskultur
zu verstehen. Nur so ist ein Unternehmen in der Lage, für die anstehenden Aufgaben die Ressourcen seiner Mitarbeiter zu mobilisieren
und die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu sichern.
Tätigkeiten, die nur begrenzte Zeit ausgeübt werden können,
vermeiden; längerfristige, einseitige Belastungen der
Mitarbeiter verhindern und für Belastungswechsel sorgen.
Gesamtverband textil+mode
Seite
33
2006
06
Jahrbuch
Arbeitsverträge richtig gestalten – Was darf noch rein, was sollte draußen bleiben?
Klaus Müthrath
Arbeitsverträge werden von den Arbeitsgerichten seit jeher daraufhin überprüft, ob sie
Klauseln enthalten, die den Arbeitnehmer
unangemessen benachteiligen. Seit nunmehr
knapp fünf Jahren wird die Vertragskontrolle anhand der §§ 305 ff. BGB vorgenommen. Dies gibt dem Arbeitgeber einerseits
Rechtssicherheit, da das Risiko bei der Gestaltung von Arbeitsverträgen ein Stück weit
kalkulierbarer geworden ist. Andererseits ist
das Risiko der Klauselanwendung für den
Arbeitgeber durch die reformierte Vertragskontrolle insgesamt jedoch erheblich gestiegen. Dies verdeutlichen zwei neuere Entscheidungen des Bundesarbeitsgerichts:
Seit Mitte 2005 steht fest, dass Arbeitnehmer zumindest beim Abschluss des Arbeitsvertrages „Verbraucher“ sind. Dies hat
zur Folge, dass nicht nur diejenigen Arbeitsverträge unter die AGB-Kontrolle nach den
§§ 305 ff. BGB fallen, welche für eine Vielzahl von Fällen vorformuliert sind. Auch
wenn die vorformulierten Vertragsbedingungen nur zur einmaligen Verwendung
bestimmt sind, hat eine Inhaltskontrolle
stattzufinden. Lediglich individuell ausgehandelte Arbeitsverträge sind von der AGBKontrolle ausgenommen.
Eine so genannte geltungserhaltende
Reduktion unzulässiger Klauseln wird vom
Bundesarbeitsgericht unter Hinweis auf
die reformierte Vertragskontrolle abgelehnt.
Klauseln, welche der Überprüfung nicht
standhalten, fallen nunmehr vollständig weg.
Ein „Zurechtstutzen“ der Klauseln auf das
noch zulässige Maß findet nicht mehr statt.
An die Stelle der unwirksamen Klauseln tre-
Seite
34
ten die gesetzlichen Vorschriften, und zwar
unabhängig davon, ob diese für den konkreten Fall eine sachgerechte Lösung bereithalten.
Diese nicht unerhebliche Ausweitung der
inhaltlichen Überprüfung von Arbeitsverträgen hat erwartungsgemäß dazu geführt, dass
mittlerweile eine fast unüberschaubare Anzahl von Gerichtsentscheidungen zu diesem
Thema ergangen ist. Die folgende Aufstellung informiert über den aktuellen Stand der
Rechtsprechung und zeigt dem Arbeitgeber,
welche Klauseln er noch zulässigerweise in
seinen Arbeitsverträgen verwenden darf und
auf welche er besser verzichten sollte.
Änderungsvorbehalte Möchte der Arbeitgeber flexibel auf zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen reagieren können, sollte er sich im Arbeitsvertrag
vorbehalten, Änderungen bezüglich seiner
eigenen Leistung oder bezüglich der vom
Arbeitnehmer zu verrichtenden Tätigkeit
vornehmen zu können. Als mögliche Änderungsvorbehalte sind insbesondere die
Versetzungsklausel, Veränderungen bei der
Arbeitszeit und Widerrufs- und Anrechnungsvorbehalte beim Entgelt zu nennen.
Sollen die Änderungsvorbehalte einer
Vertragskontrolle Stand halten, so müssen sie
klar und verständlich zum Ausdruck bringen, auf welche Leistung sich der Vorbehalt
bezieht. Auch müssen sie für den Arbeitnehmer zumutbare Gründe für die mögliche
Änderung angeben. Klauseln, welche bei-
spielsweise dem Arbeitgeber die „jederzeitige Möglichkeit“ geben, den Arbeitnehmer
auf „einen anderen Arbeitsplatz“ zu versetzen oder Sondervergütungen „jederzeit und
unbeschränkt“ zu widerrufen, sind unwirksam, da sie Anlass, Art und Weise, Umfang
und Grenzen der vorbehaltenen Änderung
nicht ausreichend wiedergeben.
Daneben gilt, dass Änderungsvorbehalte
im so genannten „Kernbereich des Arbeitsverhältnisses“ – dieser ist betroffen bei
Regelungen, die unmittelbar das Gleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung
betreffen – generell unzulässig sind. Im Entgeltbereich beläuft sich der veränderungsfeste Kernbereich auf 70 – 75 % der Bezüge.
Widerrufsvorbehalte dürfen hier also höchstens 25 – 30 % der Gesamtvergütung umfassen. Im Bereich der Arbeitszeit ist der Kernbereich tangiert, wenn der Arbeitgeber bei
arbeitszeitabhängiger Vergütung befugt ist,
die Arbeitszeitdauer einseitig zu reduzieren.
Vertragliche Änderungsvorbehalte hinsichtlich der Lage der Arbeitszeit sind hingegen
unproblematisch.
Versetzungsklauseln dürfen den Arbeitgeber nur berechtigen, dem Arbeitnehmer
eine andere gleichwertige Arbeit unter
Fortzahlung seiner bisherigen Vergütung
zuzuweisen. Umfasst das Direktionsrecht
hingegen auch die Versetzung auf einen geringwertigeren Arbeitsplatz oder muss der
Arbeitnehmer auf der neuen Stelle Abschläge bei seiner Vergütung in Kauf nehmen,
liegt ein unzulässiger Eingriff in den Kernbereich des Arbeitsverhältnisses vor.
Gesamtverband textil+mode
2006
Mit einer Anrechnungsklausel kann sich der
Arbeitgeber vorbehalten, eine spätere Tariflohnerhöhung auf übertarifliche Zulagen
anzurechnen. Da sich hierdurch der Gesamtbruttoverdienst des Arbeitnehmers nicht
verringert, ist die Aufnahme einer solchen
Klausel in den Arbeitsvertrag zulässig und
dem Arbeitgeber zu empfehlen („Darüber
hinaus erhalten Sie eine übertarifliche Zulage, die mit zukünftigen Tariferhöhungen
verrechnet wird.“).
Pauschalierungsabreden zur Vergütung von Mehr­arbeit und Überstunden
Insbesondere in Arbeitsverträgen von leitenden Angestellten wird häufig vereinbart,
dass geleistete Mehrarbeit mit dem Gehalt
abgegolten ist. Solche Pauschalierungsabreden zur Vergütung von Mehrarbeit und
Überstunden sind nur innerhalb der gesetzlich zulässigen Arbeitszeit wirksam. Diese
beträgt für alle Arbeitnehmer mit Ausnahme
der leitenden Angestellten acht Stunden pro
Tag bzw. 10 Stunden pro Tag, wenn innerhalb von sechs Monaten oder 24 Wochen ein
Ausgleich erfolgt. Über diese Grenzen hinausgehende Arbeitsstunden sind von der Abgeltungsklausel von vornherein nicht erfasst.
Ob die pauschale Abgeltung von Überstunden innerhalb der Grenzen des Arbeitszeitgesetzes zulässigerweise durch die Zahlung
eines pauschalen Monatsgehalts erfolgen
kann, hat das BAG in einer kürzlich ergangenen Entscheidung offen gelassen. Andere
Gesamtverband textil+mode
Arbeitsgerichte haben eine solche Klausel
bereits wegen krasser Beeinträchtigung des
Äquivalenzinteresses für unwirksam erklärt.
Will man dieser Rechtsprechung folgen, so
sollten Pauschalierungsabreden ausdrücklich
eine zumutbare Obergrenze vorsehen.
06
Jahrbuch
Bezug genommen wird (Einzelverweisung).
Hier muss eine vollständige Inhaltskontrolle
der einbezogenen Klauseln stattfinden. Bei
der Einzelverweisung kann nämlich gerade
nicht davon ausgegangen werden, dass eine
inhaltliche Ausgewogenheit und Kompensation von Nachteilen durch Vorteile gewährleistet ist.
Tarifverträge
Bei Tarifverträgen soll nach dem Willen des
Gesetzgebers keine AGB-Kontrolle stattfinden. Für sie gilt die Vermutung der Ausgewogenheit. In Formulararbeitsverträgen finden sich des Öfteren Bezugnahmeklauseln
auf Tarifverträge, welche bewirken, dass Vereinbarungen aus Tarifverträgen unmittelbar
Gegenstand des Arbeitsvertrages werden. Es
stellt sich die Frage, ob eine Inhaltskontrolle der Tarifvertragsklauseln auch dann ausscheidet, wenn diese durch Inbezugnahme
Inhalt des Arbeitsvertrages werden.
Hierbei muss unterschieden werden:
Verweist die einzelvertragliche Regelung
auf den gesamten Tarifvertrag der jeweils
einschlägigen Branche (Globalverweisung),
können dessen Klauseln konsequenterweise
auch nicht überprüfbar sein. Wird lediglich
auf bestimmte Regelungskomplexe des Tarifvertrages verwiesen (Teilverweisung), soll
eine Inhaltskontrolle ausscheiden, wenn auf
einen abgrenzbaren und in sich geschlossenen Sachkomplex eines – auch hier notwendigerweise einschlägigen – Tarifvertrages
Bezug genommen wird. Anders sieht es aus,
wenn im Formulararbeitsvertrag lediglich
auf einzelne Passagen eines Tarifvertrages
Beweislastvereinbarungen
Hin und wieder findet man in Arbeitsverträgen Beweislastvereinbarungen, die beispielsweise vorsehen, dass der Arbeitgeber
dem Arbeitnehmer nur dann Schadensersatz
leisten muss, wenn der Arbeitnehmer ein
Verschulden des Arbeitgebers nachweist,
oder in denen sich der Arbeitgeber vom
Arbeitnehmer bestimmte Tatsachen bestätigen lässt, wofür eigentlich der Arbeitgeber
beweispflichtig ist. Da solche Klauseln gegen die im Gesetz zwingend vorgesehenen
Beweislastregeln verstoßen, ist eine solche
Beweislastvereinbarung zum Nachteil des
Arbeitnehmers nicht möglich.
Rückzahlungsklauseln
In Rückzahlungsklauseln verpflichtet sich
der Arbeitnehmer, die vom Arbeitgeber aufgewendeten Beträge für Sondervergütungen
oder Aus- und Fortbildungskosten diesem
zu erstatten, wenn er vor einem bestimmten
Stichtag aus dem Betrieb ausscheidet.
Seite
35
2006
06
Jahrbuch
Bei Sondervergütungen, welche nicht reinen
Entgeltcharakter haben, ist die Vereinbarung
eines Rückzahlungsvorbehalts grundsätzlich
zulässig, wenn der Arbeitnehmer hierdurch
nicht in seiner Berufsausübung behindert
wird. Das Bundesarbeitsgericht hat hierzu
Grenzwerte entwickelt: Danach sind Rückzahlungsklauseln bei Sonderzuwendungen
bis 100 Euro immer unwirksam. Beträgt die
Sonderzuwendung 100 Euro bis zu einem
Bruttomonatsverdienst, soll eine Rückzahlungsklausel zulässig sein, die bis zum
31.März des Folgejahres reicht. Erhält der
Arbeitnehmer ein volles Monatsgehalt oder
mehr, ist eine Bindung bis zum 30. Juni des
Folgejahres möglich, es sei denn, es handelt
sich um eine außergewöhnlich hohe Zuwendung.
Bei Aus- und Fortbildungskosten kann
eine Rückzahlungsklausel vereinbart werden, wenn der Arbeitnehmer durch die Aus/Fortbildung tatsächlich einen beruflichen
Vorteil erlangt hat. Auch hier hat die Rechtsprechung in mehreren Entscheidungen ein
Modell entwickelt, welches dem Arbeitgeber
als grobe Richtschnur dienen kann. Zulässig
ist hiernach:
bei einer Fortbildungsdauer von
bis zu einem Monat eine Bindung
von bis zu sechs Monaten,
bei einer Fortbildungsdauer von
bis zu zwei Monaten eine Bindungsdauer
von bis zu einem Jahr,
bei einer Fortbildungsdauer von
bis zu vier Monaten eine Bindungsdauer
von zwei Jahren,
bei einer Fortbildungsdauer von
bis zu zwölf Monaten eine Bindungsdauer von bis zu drei Jahren,
Seite
36
bei längerer Fortbildungsdauer
Vertragsstrafe
maximal fünf Jahre als grundsätzliche
Ober­grenze.
Haftungsfragen
Haftungsfragen spielen in Arbeitsverträgen
an zwei Stellen eine Rolle: Zum einen hat
der Arbeitgeber ein Interesse daran, seine
Haftung gegenüber dem Arbeitnehmer zu
beschränken. Für Schäden, die der Arbeitnehmer an seinem Körper erleidet, ist eine
Haftungsbeschränkung von vornherein
nicht möglich. Einer solchen Vereinbarung
stehen zwingende gesetzliche Vorschriften
aus dem Sozialversicherungsrecht entgegen.
Für Sachschäden des Arbeitnehmers kann
der Arbeitgeber die Haftung nicht für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit ausschließen.
Ein Haftungsausschluss ist somit nur für den
Bereich der einfachen Fahrlässigkeit möglich.
Eine andere Möglichkeit ist, die Haftung des Arbeitnehmers über die von der
Rechtsprechung entwickelten Grundsätze der privilegierten Arbeitnehmerhaftung
hinaus zu erweitern. Dies wird hingegen in
einer für den Arbeitgeber sinnvollen Weise
kaum möglich sein. Die Gerichte verlangen,
dass der Arbeitnehmer als Kompensation für
die Haftungsverschärfung einen wirtschaftlichen Ausgleich erhält. Dieser Ausgleich
muss garantieren, dass der Arbeitnehmer im
Ergebnis keine finanziellen Nachteile durch
die erweiterte Haftung erlangt. Eine entsprechende Vereinbarung verliert für den Arbeitgeber aufgrund dieser Rechtsprechung
deutlich an Attraktivität.
Für den Fall, dass der Arbeitnehmer sich
unberechtigt vom Arbeitsvertrag löst, lassen
sich Arbeitgeber häufig die Zahlung einer
Vertragsstrafe versprechen. Dies ist auch zulässig. Der Arbeitnehmer hat in der Regel
weder ein Recht noch ein schützenswertes
Interesse daran, den Arbeitsvertrag zu brechen. Der Arbeitgeber hat hingegen ein
schützenswertes Interesse an der Einhaltung
der arbeitsvertraglichen Pflichten.
Voraussetzung für eine wirksame Vertragsstrafe ist zunächst, dass sowohl die
vereinbarte Strafe als auch die Pflichtverletzung, die sie auslösen soll, so klar und
deutlich bezeichnet ist, dass der Arbeitnehmer sein Verhalten danach einrichten kann.
Pauschale Formulierungen, nach denen die
Vertragsstrafe bei „schuldhaft vertragswidrigem Verhalten des Arbeitnehmers, das den
Arbeitgeber zur fristlosen Kündigung des
Arbeitsverhältnisses veranlasst“, zu zahlen ist,
reichen hierfür nicht aus.
Nach der Rechtsprechung der Arbeitsgerichte ist eine Vertragsstrafe unverhältnismäßig, die zum Gewicht der Pflichtverletzung oder zur Höhe des zu erwartenden
Schadens in keinem vernünftigen Verhältnis
steht. Als Höchstgrenze für eine Vertragsstrafe wird regelmäßig ein Monatsverdienst
angesehen. Ausnahmsweise kann ein Überschreiten dieser Summe beispielsweise zur
Sicherung einer längerfristigen Bindung
zulässig sein. Andererseits ist eine Vertragsstrafe in Höhe eines Monatsverdienstes für
den Fall des Nichtantritts der Arbeit bei einer zweiwöchigen Kündigungsfrist zu hoch.
Die Höhe der Vertragsstrafe sollte daher im
Gesamtverband textil+mode
2006
Regelfall das Arbeitsentgelt während der
Kündigungsfrist nicht überschreiten. Dem
Arbeitgeber ist zu empfehlen, bei der Festlegung der Höhe von Vertragsstrafen für jeden
Fall gesondert abzuwägen: Welches Interesse
habe ich als Arbeitgeber an der Sanktionierung bestimmter Verhaltensweisen einerseits;
welche nachteiligen (finanziellen) Belastungen kommen hierdurch andererseits auf den
Arbeitnehmer zu?
Form von Anzeige und Erklärung
Für die Wirksamkeit von Erklärungen gegenüber dem Arbeitgeber dürfen keine besonderen Form- und Zugangserfordernisse
aufgestellt werden. Damit sind Bestimmungen in Arbeitsverträgen, welche beispielsweise für die Arbeitnehmerkündigung einen
eingeschriebenen Brief verlangen, unwirksam.
Ausschlussfristen
Ausschlussfristen dienen dem Rechtsfrieden
und der Rechtssicherheit im Vertragsverhältnis. Der Arbeitgeber soll sich nach Ablauf einer bestimmten Frist darauf verlassen können, dass gegen ihn keine Ansprüche mehr
erhoben werden. Jedoch darf eine solche
Klausel nach der Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts nicht einen Anspruchsverlust nur für den Arbeitnehmer vorsehen
(einseitige Ausschlussfrist). Die Ausschlussfrist muss für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
gleichermaßen gelten.
Die Länge der Frist ist nach der Rechtsprechung so zu bemessen, dass sowohl die
einstufige als auch die zweistufige Ausschlussfrist jeweils mindestens drei Monate
beträgt. Der Arbeitnehmer muss also drei
Monate Zeit haben, seine Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber geltend zu machen
Gesamtverband textil+mode
(erste Stufe), sowie weitere drei Monate, um
diese nach Ablehnung durch den Arbeitgeber bei Gericht geltend zu machen (zweite
Stufe).
Hinsichtlich des Fristbeginns darf die
im Formulararbeitsvertrag vereinbarte Ausschlussfrist nicht allein auf die Beendigung
des Arbeitsverhältnisses abstellen, sondern
muss die „Fälligkeit“ der Ansprüche zu
Grunde legen.
Nachlässigkeiten bei der Formulierung
von Ausschlussfristen haben besonders einschneidende Folgen: Die Klausel ist unwirksam und fällt insgesamt weg. Eine Reduzierung der Klausel auf das zulässige Maß
(3+3 Monate) findet bekanntlich nicht statt
(„Verbot der geltungserhaltenden Reduktion“). Der Arbeitgeber sieht sich also unter
Umständen noch Jahre nach Beendigung
des Arbeitsverhältnisses Ansprüchen seiner
ehemaligen Arbeitnehmer ausgesetzt.
Ausgleichsquittung
Bei der Beendigung eines Arbeitsverhältnisses wird häufig eine Ausgleichsquittung
unterzeichnet. In ihr bestätigen die Parteien,
keine Ansprüche mehr gegeneinander zu
haben. Hierdurch sollen Streitigkeiten um
bestehende oder zukünftige Ansprüche verhindert und klare Verhältnisse geschaffen
werden.
Soll der Arbeitnehmer auf das Recht
verzichten, eine Kündigungsschutzklage zu
erheben, so muss dies klar und eindeutig
aus der Formulierung hervorgehen. Darüber hinaus wird von manchen Gerichten
verlangt, dass dem Arbeitnehmer für seine
Verzichtserklärung eine kompensatorische
Gegenleistung – beispielsweise eine Abfindung – zufließt. Von vielen wird in dieser
Rechtsprechung das Ende der Ausgleichsquittung gesehen.
06
Jahrbuch
Fazit
Die Ausführungen haben gezeigt, dass
einige bisher übliche Klauseln nur noch
eingeschränkt zulässig sind. Grund hierfür ist die Einbeziehung der Arbeitsverträge in die AGB-Kontrolle nach §§ 305 ff. BGB und die hierzu ergangene
Rechtsprechung der Arbeitsgerichte. Alle
Arbeitgeber werden daher gut beraten
sein, ihre Arbeitsverträge regelmäßig auf
deren Vereinbarkeit mit der einschlägigen
Rechtsprechung hin zu überprüfen. Mit
Informationen zu den neuesten Entwicklungen in der Rechtsprechung und den
Formulierungshilfen zu problematischen
Klauseln stehen die Arbeitgeberverbände
ihren Mitgliedern gerne zur Seite.
Seite
37
2006
06
Jahrbuch
Übersicht zum Tabellenteil
I. Inlandsprodukt
1. Entstehung
2. Verwendung
II. Konsumausgaben der privaten Haushalte
1. Deutschland
2. Früheres Bundesgebiet
3. Neue Länder und Berlin-Ost
III. Beschäftige
1. Betriebe und Beschäftigte 2005
2. Struktur nach Beschäftigtengrößenklassen 2004
3. Betriebe und Beschäftigte nach Bundesländern 2005
IV. Produktionsentwicklung
1. Index nach Hauptgruppen
2. Index nach Wirtschaftszweigen des Textilgewerbes
3. Index nach Wirtschaftszweigen des Bekleidungsgewerbes
V. Auftragseingang, Umsatz, Preise
1. Auftragseingang
a)Entwicklung des Auftragseingangs
b) Auftragseingang nach Produktionszweigen
des Textilgewerbes
c) Auftragseingang nach Produktionszweigen des
Bekleidungsgewerbes
2. Umsatz 2005
3. Preise
a) Index der ausländischen textilen
Rohstoffpreise ( Einfuhrpreise)
b) Index der Erzeugerpreise und der
Außenhandelspreise
c) Verbraucherpreisindex für Deutschland
2006
VI. Außenhandel
XI. Internationale Daten
1. Textilaußenhandel nach Warengruppen
1. Welterzeugnisse von Textilrohstoffen
a) Ausfuhr
2. Textil- und Bekleidungsgewerbe im
b) Einfuhr
internationalen Vergleich
2. Außenhandel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen
a) Produktionsentwicklung im Textilgewerbe
nach ausgewählten Ländern
b) Beschäftigte des Textilgewerbes
a) Ausfuhr
c) Umsatz des Textilgewerbes
b) Einfuhr
d) Beschäftigte des Bekleidungsgewerbes
e) Umsatz des Bekleidungsgewerbes
06
Jahrbuch
3. Internationaler Handel mit Textilien und
VII. Kostenstruktur, Leistungsgrößen und Bilanzergebnisse
Bekleidungserzeugnissen 2004
1. Kostenstruktur 2004 nach ausgewählten Kostenarten
2. Leistungsgrößen 2004
3. Bilanzergebnisse der Textilunternehmen
Quellen der Inlandsstatistik, soweit nicht anders vermerkt:
4. Bilanzergebnisse der Bekleidungsunternehmen
Statistisches Bundesamt, Wiesbaden
Quellen der internationalen Daten: siehe jeweilige Tabelle
VIII. Investitionen 2004
Angaben aus der Industriestatistik umfassen, soweit nicht
anders vermerkt, Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten
für das gesamte Bundesgebiet.
IX. Sozialpolitische Daten
1. Beschäftigtenentwicklung im Textil- und Bekleidungsgewerbe
(gesamtes Bundesgebiet)
2. Arbeiter-/Arbeitsstunden, Löhne und Gehälter im Textilgewerbe
3. Wochenarbeitszeiten und Verdienste der Arbeiter im
Textilgewerbe in Deutschland
4. Angestelltenverdienste im Textilgewerbe in Deutschland
X. Energieverbrauch im Textilgewerbe
Seite
39
2006
06
Jahrbuch
I. Inlandsprodukt (in jeweiligen Preisen)
1. Entstehung
Werte in Milliarden Euro
Beiträge der Wirtschaftsbereiche
Bruttoinlandsprodukt
=
+
−
=
+
−
=
−
=
−
+
=
2003*
2004*
2005*
Land- und Forstwirtschaft; Fischerei
Produzierendes Gewerbe (ohne Baugewerbe)
Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden
Verarbeitendes Gewerbe
darunter:
Textilgewerbe
Bekleidungsgewerbe
Energie- und Wasserversorgung
Baugewerbe
Handel, Gastgewerbe und Verkehr
Handel; Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern
Gastgewerbe
Verkehr und Nachrichtenübermittlung
Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister
Kredit- und Versicherungsgewerbe
Grundstückswesen, Vermietung, Unternehmensdienstleister
Öffentliche und private Dienstleister
Alle Wirtschaftsbereiche
Gütersteuern
21,4
476,7
3,9
434,0
22,1
500,2
4,0
455,5
17,8
524,2
478,2
5,0
2,7
38,9
84,5
349,7
210,4
30,5
108,8
568,0
93,4
474,6
448,8
1 949,0
225,0
40,7
82,7
359,9
217,9
30,7
111,4
583,6
92,6
491,0
454,7
2 003,2
223,2
78,1
366,4
222,3
30,7
113,5
590,4
452,4
2029,4
224,5
Gütersubventionen
Bruttoinlandsprodukt
Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH
Primäreinkommen aus der übrigen Welt
Primäreinkommen an die übrige Welt
Bruttonationaleinkommen (Bruttosozialprodukt)
Abschreibungen
Nettonationaleinkommen (Primäreinkommen)
Produktions- und Importabgaben
Subventionen
Volkseinkommen
10,7
2 163,4
0,9
104,6
120,7
2 147,3
321,4
1 825,9
255,8
29,9
1 600,0
10,7
2 215,7
2,4
114,6
114,2
2 216,0
326,5
1 889,5
260,2
29,0
1 658,3
6,5
2 247,4
1,4
126,1
122,3
2 251,2
327,7
1 923,5
264,9
27,2
1 685,8
1,2
3,6
1,7
Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH
*) Vorläufige Ergebnisse
Seite
40
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
2. Verwendung
Werte in Milliarden Euro
Ausgabengruppe
Konsum
Private Konsumausgaben
Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH
2003*
2004*
2005*
1 703,1
1 725,3
1 749,4
1 287,6
1 312,5
1 332,2
1,7
1,9
1,5
darunter:
für Bekleidung und Schuhe
Konsumausgaben des Staates
66,7
66,3
412,8
417,2
0,8
- 0,6
1,1
372,8
380,9
386,0
384,4
384,9
384,7
- 2,2
0,1
- 0,1
Ausrüstungen
146,9
149,4
153,9
Bauten
213,0
210,7
205,6
24,5
24,9
25,2
- 11,6
- 4,0
1,3
2 075,8
2 106,2
2 135,3
Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH
+
66,4
415,5
Bruttoinvestitionen
Bruttoanlageinvestitionen
Veränderungen gegenüber Vorjahr in vH
darunter:
Sonstige Anlagen
Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen
=
+
=
Inländische Verwendung
Aussenbeitrag
87,6
109,5
112,1
Exporte
772,7
842,8
901,7
abzüglich: Importe
685,1
733,4
789,6
2 163,4
2 215,7
2 247,4
Bruttoinlandsprodukt
*) Vorläufige Ergebnisse
Gesamtverband textil+mode
Seite
41
2006
06
Jahrbuch
II. Konsumausgaben der privaten Haushalte
1. Deutschland
Monatsdurchschnitt in Euro
2003
2004
Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe)
dArunter:
Bekleidung
Herrenbekleidung
Damenbekleidung
Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre)
Sonstige Bekleidung und Zubehör
Reparaturen, Reinigung, Ausleihe
Heimtextilien
Schuhe und Schuhzubehör
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung
Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände
Gesundheitspflege
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
Freizeit, Unterhaltung und Kultur
Bildungswesen
Beherbergungs- und Gaststättendienstl.
Andere Waren und Dienstleistungen
Privater Verbrauch
Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten
in vH
91
87
4,3
78
22
41
7
6
2
13
17
273
634
132
81
344
218
9
101
81
73
19
40
7
5
2
13
18
273
645
128
87
339
228
13
103
78
3,7
1,0
2,0
0,3
0,3
0,1
0,6
0,9
13,7
32,4
6,4
4,4
17,1
11,5
0,6
5,2
3,9
1 972
1 989
100
Monatsdurchschnitt in Euro
2003
2004
Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten
in vH
2. Früheres Bundesgebiet
Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe)
darunter:
Bekleidung
Herrenbekleidung
Damenbekleidung
Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre)
Sonstige Bekleidung und Zubehör
Reparaturen, Reinigung, Ausleihe
Heimtextilien
Schuhe und Schuhzubehör
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Seite
42
93
90
4,5
80
23
42
7
6
2
13
18
278
76
20
41
7
6
2
13
18
278
3,6
1,0
2,0
0,4
0,3
0,1
0,6
0,9
13,5
Gesamtverband textil+mode
2006
Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung
Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände
Gesundheitspflege
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
Freizeit, Unterhaltung und Kultur
Bildungswesen
Beherbergungs- und Gaststättendienstl.
Andere Waren und Dienstleistungen
Privater Verbrauch
Monatsdurchschnitt in Euro
2003
2004
664
674
139
130
90
93
355
347
224
233
9
14
106
108
85
82
2 052
06
Jahrbuch
Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten
in vH
32,7
6,3
4,5
16,8
11,3
0,7
5,3
4,0
2 057
100
Monatsdurchschnitt in Euro
2003
2004
Anteil an den Gesamtlebenshaltungskosten
in vH
3. Neue Länder und Berlin-Ost
Bekleidung inkl. Heimtextilien (ohne Schuhe)
davon:
Bekleidung
Herrenbekleidung
Damenbekleidung
Bekleidung für Kinder (unter 14 Jahre)
Sonstige Bekleidung und Zubehör
Reparaturen, Reinigung, Ausleihe
Heimtextilien
Schuhe und Schuhzubehör
Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren
Wohnen, Energie, Wohnungsinstandsetzung
Innenausst., Haushaltsgeräte, -gegenstände
Gesundheitspflege
Verkehr, Nachrichtenübermittlung
Freizeit, Unterhaltung und Kultur
Bildungswesen
Beherbergungs- und Gaststättendienstl.
Andere Waren und Dienstleistungen
Privater Verbrauch
Gesamtverband textil+mode
74
74
4,3
62
17
36
4
4
1
12
14
252
502
104
45
300
195
6
79
65
61
16
35
4
4
2
12
15
249
523
120
60
308
209
8
79
16
3,7
0,9
2,1
0,2
0,2
0,1
0,7
0,9
14,7
30,8
7,0
3,6
18,2
12,3
0,5
4,7
1,0
1 629
1 698
100,0
Seite
43
2006
06
Jahrbuch
III. Beschäftigte
1. Betriebe und Beschäftigte 2005 1)
Zahl der Betriebe
Beschäftigte insgesamt 2)
49
12 162
981
88 335
39
4 160
8
10
79
17
36
133
222
51
15
50
928
1 666
9 239
2 055
4 660
10 892
13 694
5 288
834
6 435
44
31
47
3 682
4 649
2 530
Textilgewerbe in Westdeutschland
766
73 224
Textilgewerbe in Ostdeutschland
215
15 111
Bekleidungsgewerbe
darunter:
Lederbekleidung
Bekleidung ohne Lederbekleidung
DArunter: Arbeits- und Berufsbekleidung
Oberbekleidung (ohne Arbeits- und Berufsbekleidung)
Wäsche
Sonstige Bekleidung und -zubehör
Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.)
444
42 183
6
432
36
231
102
63
6
274
41 665
2 008
25 698
9 971
3 988
244
Bekleidungsgewerbe in Westdeutschland
Bekleidungsgewerbe in Ostdeutschland
391
53
39 705
2 478
Chemiefaserindustrie
Textilgewerbe
darunter:
Baumwollspinnerei
Wollspinnerei
Nähgarnfertigung
Baumwollweberei
Wollweberei
Seidenweberei
Textilveredlung
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
Teppichindustrie
Seilerwarenherstellung
Vliesstoffindustrie
3)
Maschenstoffherstellung
Strumpfwarenindustrie
Herstellung von Pullovern u. Strickjacken
Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk
Die statistische Untergliederung zwischen Arbeiter und Angestellten wird nicht mehr fortgeführt.
3)
Nur Kammgarnspinnerei
1)
2)
Seite
44
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
2. Struktur nach Beschäftigtengrößenklassen 2004
Textilgewerbe
Bekleidungsgewerbe
BeschäfZahl der Unternehmen
tigte
Unternehmen mit...
bis...Beschäftigten
Zahl der Unternehmen
Beschäftigte
Umsatz in Mio.
Euro
20 – 49
375
12 486
1 345
188
6 339
958
50 – 99
100 – 249
244
190
17 037
30 144
2 331
4 497
95
90
6 665
13 323
1 419
3 006
250 – 499
500 – 999
1000 und mehr
54
13
5
17 646
8 668
6 639
2 913
1 085
1 174
24
8
3
8 350
5 370
5 093
1 554
1 161
1 034
Insgesamt
881
92 620
13 346
408
45 139
9 134
Anteile in vH
Umsatz in
Mio.Euro
Anteile in vH
20 – 49
50 – 99
100 – 249
250 – 499
500 – 999
1000 und mehr
42,6
27,7
21,6
6,1
1,5
0,6
13,5
18,4
32,5
19,1
9,4
7,2
10,1
17,5
33,7
21,8
8,1
8,8
46,1
23,3
22,1
5,9
2,0
0,7
14,0
14,8
29,5
18,5
11,9
11,3
10,5
15,5
32,9
17,0
12,7
11,3
Insgesamt
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
3. Betriebe und Beschäftigte nach Bundesländern 2005 ( Jahresdurchschnitt) 1)
Betriebe
Deutschland
darunter:
Baden-Württemberg
Nordrhein-Westfalen
Bayern
Niedersachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Schleswig-Holstein
Bremen
Saarland
Brandenburg
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Thüringen
1)
Textilgewerbe
Beschäftigte in vH aller
Beschäftigte
Industriebeschäftigten
Betriebe
Bekleidungsgewerbe
Beschäftigte in vH aller
Beschäftigte
Industriebeschäftigten
1026
91 415
14,9
467
43 566
5,0
185
18 385
1,4
102
13 493
1,1
286
200
55
42
26
12
5
9
155
7
44
27 766
18 760
5 799
3 542
1 026
272
635
11 511
729
2 990
2,0
1,5
1,1
0,8
0,8
0,3
0,7
4,4
1,9
101
148
34
22
10
3
4
35
8
9 776
13 315
2 829
1 494
487
211
170
1575
216
0,7
1,1
0,5
0,3
0,1
0,1
0,2
0,8
0,1
Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschl. produzierendes Handwerk
Gesamtverband textil+mode
Seite
45
2006
06
Jahrbuch
2006
06
Jahrbuch
IV. Produktionsentwicklung
Kalendermonatlicher Jahresdurchschnitt nach fachlichen Unternehmensteilen
1. Index nach Hauptgruppen (Originalwerte)
Index 2000 = 100
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Verarbeitendes Gewerbe
Verbrauchsgüterproduzenten
Herstellung von Chemiefasern
Textilgewerbe
85,9
95,3
92,7
106,5
88,8
95,8
104,0
105,9
93,1
96,9
101,0
106,3
94,6
98,9
95,0
99,4
100,0
100,0
100,0
100,0
100,1
98,6
89,3
96,7
98,9
97,9
80,7
91,2
99,1
97,1
82,3
87,6
103,5
98,7
80,7
86,8
106,9
101,3
79,7
83,2
Bekleidungsgewerbe
141,9
132,3
126,2
110,3
100,0
93,2
79,5
70,4
67,6
62,3
2. Index nach Wirtschaftszweigen des Textilgewerbes (Originalwerte)
Index 2000 = 100
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
Spinnerei
Weberei
Maschenstoffherstellung
Textilveredlung
122,6
116,4
83,4
120,6
122,4
119,5
89,1
111,8
115,6
120,4
95,4
107,8
98,3
105,3
91,7
98,3
100,0
100,0
100,0
100,0
97,2
99,2
91,2
94,1
85,6
90,6
86,5
85,1
80,1
83,1
87,4
78,6
77,4
79,6
87,3
79,8
69,6
72,8
82,5
77,1
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
Sonstiges Textilgewerbe
100,5
88,9
97,0
91,7
98,2
98,1
97,6
96,3
100,0
100,0
91,0
99,7
89,6
98,8
88,6
98,4
85,1
102,9
79,3
104,2
Index 2000 = 100
2004
2005
3. Index nach Wirtschaftszweigen des Bekleidungsgewerbes (Originalwerte)
Lederbekleidung
Bekleidung (ohne Lederbekleidung)
Arbeits- und Berufsbekleidung
Oberbekleidung (ohne Arbeits- u.
Berufsbekleidung)
Wäsche
Sonst. Bekleidung und -zubehör
Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.)
Gesamtverband textil+mode
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
208,7
142,0
118,7
194,2
132,5
111,5
170,8
126,4
108,9
144,7
110,3
122,4
100,0
100,0
100,0
148,2
93,3
92,9
112,6
79,4
89,0
117,2
69,9
91,7
84,7
67,1
74,0
65,1
61,9
82,2
143,4
141,1
147,4
129,4
133,0
135,8
133,1
113,3
127,5
130,6
117,3
109,6
110,5
109,7
102,8
103,4
100,0
100,0
100,0
100,0
95,6
89,7
83,5
79,9
80,3
77,0
71,7
79,0
68,1
72,0
66,4
80,8
67,9
66,5
57,7
81,6
63,9
54,4
51,8
75,7
Seite
47
2006
06
Jahrbuch
V. Auftragseingang, Umsatz, Preise
1. Auftragseingang
a) Entwicklung des Auftragseingangs
Index 2000 = 100
Verarbeitendes Gewerbe
Textilgewerbe
Bekleidungsgewerbe
Jahr
Insgesamt
Insgesamt
Inland
Ausland
Insgesamt
Inland
Ausland
1996
77,3
82,7
102,2
102,1
111,6
107,9
84,9
91,4
105,2
105,1
111,3
109,1
90,1
95,1
86,2
88,3
100,0
98,0
97,9
98,6
105,6
112,2
102,5
95,8
100,0
95,3
89,7
86,3
84,5
81,9
107,4
99,3
100,0
94,9
86,0
81,9
77,7
73,7
93,6
89,4
100,0
96,1
96,6
94,3
97,0
97,0
107,1
103,0
100,0
105,0
88,5
85,2
79,4
84,5
109,3
104,6
100,0
97,2
83,9
80,6
75,1
78,3
101,6
99,0
100,0
124,2
99,7
96,3
90,0
99,7
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
b) Auftragseingang nach Produktionszweigen der Textilindustrie
Jahr
Spinnerei
Weberei
Maschenstoffherstellung
Textilveredlung
Textilkonfektion
(o. Bekleidung)
Sonstiges Textilgewerbe
1996
115,3
104,8
86,4
127,0
90,9
91,5
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
115,8
105,7
90,9
100,0
93,3
78,7
71,5
62,7
64,8
107,1
106,3
94,0
100,0
91,8
83,0
78,2
76,1
67,7
89,7
100,5
91,4
100,0
89,1
90,1
93,0
89,6
84,7
120,9
112,4
96,2
100,0
96,5
90,4
81,1
80,6
76,1
89,9
95,8
96,7
100,0
96,7
92,3
90,9
85,2
78,6
94,4
99,2
95,5
100,0
97,9
96,2
96,0
100,2
102,2
Seite
48
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
c) Auftragseingang nach Produktionszweigen der Bekleidungsindustrie
Arbeits- und
Berufsbekleidung
Oberbekleidung
(o. Arbeits- und
Berufsbekleidung)
Wäsche
Sonstige Bekleidung
und Zubehör
Jahr
Lederbekleidung
Bekleidung
(o. Lederbekleidung)
1996
218,0
104,8
117,6
103,6
101,2
125,3
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
211,6
172,6
175,1
100,0
168,2
126,3
150,4
124,6
112,1
104,7
106,8
102,8
100,0
104,8
88,4
85,0
79,3
84,4
106,4
105,7
102,9
100,0
92,5
90,3
89,8
90,0
93,8
105,6
106,3
102,3
100,0
109,4
89,5
84,7
79,1
84,9
99,5
108,9
104,8
100,0
93,1
85,3
82,9
75,8
77,0
111,5
105,4
99,5
100,0
98,7
84,8
93,0
87,4
98,9
2. Umsatz der Textil- und Bekleidungsindustrie 2005 1)
(Werte in 1000 Euro)
Chemiefaserindustrie
Inland
Ausland
Insgesamt
Exportquote in vH
733 798
1 817 316
2 551 114
71,2
Textilindustrie
darunter:
Baumwollspinnerei
Wollspinnerei 2)
Nähgarnfertigung
Baumwollweberei
Wollweberei
Seidenweberei
Textilveredlung
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
Teppichindustrie
Seilerwarenherstellung
Vliesstoffindustrie
Maschenstoffherstellung
Strumpfwarenindustrie
Herstellung von Pullovern u. Strickjacken
7 710 301
5 217 933
12 928 234
40,4
285 230
189 056
745 399
398 104
800 699
1 398 980
815 759
72 632
501 234
315 720
448 778
206 785
189 306
220 647
549 807
455 861
292 882
362 271
267 311
40 704
730 070
337 103
101 806
72 933
474 536
409 703
1 295 206
217 605
853 965
1 093 581
1 761 251
1 083 070
113 336
1 231 304
652 823
550 584
279 718
39,9
53,9
42,4
53,4
26,8
20,6
24,7
35,9
59,3
51,6
18,5
26,1
Textilindustrie im früheren Bundesgebiet
Textilindustrie in den neuen Bundesländern und Berlin-Ost
6 689 931
1 020 370
4 787 266
430 667
11 477 197
1 451 037
41,7
29,7
Gesamtverband textil+mode
Seite
49
2006
06
Jahrbuch
(Werte in 1000 Euro)
Bekleidungsindustrie
darunter:
Lederbekleidung
Bekleidung (ohne Lederbekleidung)
Arbeits- und Berufsbekleidung
Oberbekleidung (ohne Arbeits- und Berufsbekleidung)
Wäsche
Sonstige Bekleidung und Zubehör
Pelzwaren (einschl. Zurichtung etc.)
Bekleidungsgewerbe im früheren Bundesgebiet
Bekleidungsgewerbe in den neuen Ländern und Berlin-Ost
1)
2)
Inland
Ausland
Insgesamt
Exportquote in vH
6 090 868
31 415
6 046 043
294 883
3 143 597
11 061
3 124 875
34 961
9 234 465
42 476
9 170 918
329 844
34,0
4 080 993
1 296 909
373 258
13 410
5 848 687
242 181
2 550 131
345 225
194 558
7 661
3 103 561
40 036
6 631 124
1 642 134
567 816
21 071
8 952 248
282 217
38,5
21,0
34,3
36,4
26,0
34,1
10,6
34,7
14,2
Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk
Nur Kammgarnspinnerei
3. Preise
a) Index der ausländischen textilen Rohstoffpreise (Einfuhrpreise) 1)
Jahr
Synthetische Spinnstoffe
und Garne 2)
Textile Spinnstoffe
und Garne 3)
Rohe Baumwolle
Index 2000 = 100
Baumwollgarne, auch gezwirnt
(ohne Nähgarne)
2000
100,0
100,0
100,0
100,0
2001
107,2
102,7
83,4
102,4
2002
107,1
102,4
76,7
97,7
2003
109,7
102,6
85,0
96,3
2004
108,3
98,9
76,9
93,2
2005
115,1
97,6
69,4
69,4
- 16,6
2,4
Veränderungen in vH
2000
7,2
2,7
2001
- 0,1
- 0,3
- 8,0
- 4,6
2002
2,4
0,2
10,8
- 1,4
2003
- 1,3
- 3,6
- 9,5
- 3,2
2004
6,3
- 1,3
- 9,8
- 25,5
Nach neuer Systematik GP 2002 und auf Basis 2000 = 100
Kabel aus synthetischen Filamenten; synthetische Spinnfasern; hochfeste Garne aus Polyamiden und Polyestern, texturierte Garne aus synthetischen
Filamenten; synthetische Monofile
3)
Textile Spinnstoffe und Garne, nicht nur Wolle
1)
2)
Seite
50
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
b) Index der Erzeugerpreise und der Aussenhandelspreise
Index 2000 = 100
Erzeugerpreise
Exportpreise
Importpreise
Jahr
Erzeugnisse des verarbeitenden Gewerbes *)
Chemie­fasern
Textilien
Bekleidung
Textilien
Bekleidung
Textilien
Bekleidung
2001
101,5
105,9
100,9
100,5
101,0
101,2
101,0
101,6
2002
101,7
104,4
101,3
101,0
102,0
102,8
100,5
101,5
2003
102,0
101,2
101,3
100,6
102,4
102,3
100,3
98,0
2004
103,5
98,9
100,7
99,4
101,7
102,7
98,8
96,4
2005
105,6
99,4
100,7
100,2
101,6
102,8
98,5
96,3
2,0
2,5
Veränderungen in vH
*)
2000
1,7
1,6
0,3
0,3
0,7
0,9
2001
2002
1,5
5,9
0,9
0,5
1,0
1,2
1,0
1,6
0,2
- 1,4
0,4
0,5
1,0
1,6
- 0,5
- 0,1
2003
0,3
- 3,1
0
- 0,4
0,4
- 0,5
- 0,2
- 3,4
2004
1,5
- 2,3
- 0,6
- 1,2
- 0,7
0,4
- 0,5
- 1,6
2005
2,1
0,5
0
0,8
- 0,1
0,1
- 0,3
- 0,1
ohne Mineralölerzeugnisse
c) Verbraucherpreisindex für Deutschland
Index 2000 = 100
Jahr
Gesamtindex
Nahrungsmittel und
alkoholfreie Getränke
Wohnungsmieten
Strom, Gas und
andere Brennstoffe
Bekleidung
2000
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
2001
102,0
104,5
101,1
109,1
100,5
2002
103,4
105,3
102,5
108,0
100,9
2003
104,5
105,2
103,6
111,8
100,1
2004
106,2
104,8
104,5
116,1
99,3
2005
108,3
105,3
105,4
129,8
97,3
10,9
0,0
0,5
Veränderungen zum Vorjahr
2000
1,4
-0,7
1,2
2001
2,0
4,5
1,1
9,1
2002
1,4
0,8
1,4
-0,1
0,4
2003
1,1
-0,1
1,1
3,5
-0,8
2004
1,6
-0,4
0,9
3,8
2005
2,0
0,5
0,9
11,8
Gesamtverband textil+mode
-0,8
-2,0
Seite
51
2006
06
Jahrbuch
2006
06
Jahrbuch
VI. Außenhandel
1. Textilaußenhandel nach Warengruppen
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Veränderung in vH
Halbwaren
Vorerzeugnisse
2 627 467
5 009 427
2 392 477
4 495 959
- 8,9
- 10,3
Enderzeugnisse Textil
Enderzeugnisse Bekleidung
7 502 260
5 591 988
7 535 991
5 514 286
0,4
- 1,4
20 731 142
19 938 713
- 3,8
Textilien insgesamt (ohne Rohstoffe)
b) Einfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Veränderung in vH
Halbwaren
1 579 491
1 473 274
- 6,7
Vorerzeugnisse
3 354 108
2 975 868
- 11,3
Enderzeugnisse Textil
13 311 553
12 990 713
- 2,4
Enderzeugnisse Bekleidung
10 629 282
10 360 479
- 2,5
Textilien insgesamt (ohne Rohstoffe)
28 874 434
27 800 334
- 3,7
8 143 292
7 861 621
- 3,5
Einfuhrüberschuss
Gesamtverband textil+mode
Seite
53
2006
06
Jahrbuch
2. Außenhandel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen nach ausgewählten Ländern
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Vorerzeugnisse
Länder
Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Europa
18 778 462
17 979 092
2 063 237
3 872 962
6 837 544
5 205 349
Länder der EU
14 800 903
13 918 729
1 704 368
2 531 322
5 543 560
4 139 479
Belgien/Luxemburg
Dänemark
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Malta
Niederlande
Österreich
Polen
Portugal
Schweden
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechische Republik
Ungarn
Zypern
1 052 760
393 177
30 063
225 887
1 875 511
217 916
1 126 238
132 603
1 156 302
38 893
117 475
6 385
1 912 092
2 305 524
1 015 442
276 437
314 221
247 320
180 126
798 281
1 007 204
360 538
10 508
1 034 606
368 053
33 607
236 319
1 751 211
200 494
989 252
127 486
1 100 772
40 959
111 174
6 394
1 822 583
2 258 047
923 436
223 668
324 833
249 050
176 889
866 413
708 556
357 391
7 536
139 631
48 605
4 289
24 466
186 108
23 601
131 782
13 195
339 029
5 906
36 386
272
170 928
108 210
101 840
52 707
30 427
26 314
10 386
113 563
105 302
30 815
606
115 060
61 772
10 205
31 995
231 669
21 968
123 405
4 842
218 204
19 112
43 076
2 380
176 004
203 988
479 011
68 661
32 638
124 442
88 360
118 008
221 573
133 402
1 547
424 655
154 452
12 313
102 715
734 123
86 687
431 905
43 362
382 557
9 336
18 315
2 245
748 994
984 083
238 326
71 836
171 765
77 819
51 949
378 535
268 070
146 822
2 696
355 260
103 224
6 800
77 143
599 311
68 238
302 160
66 087
160 982
6 605
13 397
1 497
726 657
961 766
104 259
30 464
90 003
20 475
26 194
256 307
113 611
46 352
2 687
Übriges Europa
3 584 382
3 692 310
310 264
1 279 868
1 139 532
962 646
6 588
2 118
40 349
49 462
183 407
9 909
137 400
3 145
113 185
108 938
31 410
5 465
2 646
33 820
51 036
177 354
11 969
133 407
3 481
120 232
112 620
27 625
64
157
2 387
2 647
11 816
368
8 881
287
5 918
10 671
2 208
4 430
22
16 222
33 738
127 693
655
66 192
1 135
99 485
9 622
20 602
657
813
8 451
10 954
26 196
4 993
38 854
1 209
9 801
50 052
3 801
314
1 654
6 760
3 697
11 649
5 953
19 480
850
5 028
42 275
1 014
Albanien
Andorra
Belarus
Bosnien und Herzegowina
Bulgarien
Island
Kroatien
Liechtenstein
Mazedonien
Norwegen
Republik Moldau
Seite
54
Gesamtverband textil+mode
2006
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Vorerzeugnisse
Länder
Enderzeugnisse
Textilien
06
Jahrbuch
Bekleidung
596 896
466 769
43 356
1 203 442
356 172
230 652
1 184
551 944
576 980
45 504
1 296 342
324 678
216 353
854
42 516
37 345
11 862
58 897
88 361
25 847
32
389 614
67 122
23 426
148 520
140 213
131 079
98
98 646
224 079
6 354
540 206
78 621
35 453
392
21 168
248 434
3 862
548 719
17 483
23 974
332
Amerika
868 885
882 517
146 292
203 327
360 063
172 835
Nordamerika
Kanada
USA
724 765
96 671
628 094
719 377
107 323
612 054
103 198
13 928
89 270
151 733
13 521
138 212
308 673
29 477
279 196
155 773
50 397
105 376
Mittelamerika
64 363
85 065
12 320
34 242
26 178
12 325
Anguilla
Antigua und Barbuda
Aruba
Bahamas
Barbados
Bermuda
Costa Rica
Dominikanische Republik
El Salvador
Guatemala
Haiti
Honduras
Jamaika
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Niederländische Antillen
Panama
St. Vincent und die Grenadinen
Trinidad und Tobago
Sonstige
118
80
277
247
241
266
716
434
104
931
31
468
500
369
56 561
49
777
1 016
26
752
400
107
105
269
332
375
258
1 388
669
189
872
33
369
622
479
76 155
19
690
901
14
865
354
3
5
7
2
12
546
9
234
7
18
48
11 324
8
83
14
29
23
10
61
218
3
128
219
5
68
1
80
36
33 051
47
21
1
201
40
17
51
116
198
148
81
585
309
107
362
17
194
412
306
21 910
14
268
313
13
540
217
58
31
138
66
7
162
129
141
68
208
8
95
192
89
9 870
5
367
567
41
83
Rumänien
Russische Föderation
Serbien und Montenegro
Schweiz
Türkei
Ukraine
Sonstige
Gesamtverband textil+mode
Seite
55
2006
06
Jahrbuch
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Vorerzeugnisse
Länder
Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Südamerika
79 757
78 075
30 774
17 352
25 212
4 737
Argentinien
Bolivien
Brasilien
Chile
Ecuador
Kolumbien
Paraguay
Peru
Uruguay
Venezuela
Sonstige
6 601
657
31 743
13 538
5 810
9 452
2 783
4 854
1 024
3 117
178
5 927
430
31 733
13 120
5 271
10 118
162
5 921
1 467
3 666
260
1 545
252
9 451
8 008
4 124
3 399
23
3 508
420
36
8
903
26
10 519
956
69
3 381
44
124
590
622
118
2 657
110
10 831
3 364
553
2 663
90
2 019
375
2 465
85
822
42
932
792
525
675
5
270
82
543
49
Afrika
404 328
354 809
40 714
206 249
88 371
19 475
Ägypten
Algerien
Äthiopien
Benin
Elfenbeinküste
Ghana
Kamerun
Kenia
Libysch-Arabische Dschamahirija
Mali
Marokko
Mauretanien
Mauritius
Nigeria
Sao Tome und Principe
Senegal
Sierra Leone
Simbabwe
21 597
3 592
508
467
1 445
917
760
2 711
1 445
28 876
100 638
1 563
3 396
4 151
491
899
2 490
819
24 065
2 531
829
165
419
896
809
2 589
941
24 062
94 871
1 703
3 775
3 171
1 068
81
557
8 044
68
13
1
91
19
8
1 465
32
14 687
8
309
539
18
4 650
353
442
117
203
383
281
232
88
24 027
55 352
1 580
2 389
1 027
602
9
154
7 835
1 954
253
33
104
308
434
417
616
22
22 754
91
1 007
1 447
276
65
376
3 536
156
121
14
21
186
86
475
205
13
2 078
24
70
158
190
7
9
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56
Gesamtverband textil+mode
2006
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Vorerzeugnisse
Länder
Enderzeugnisse
Textilien
06
Jahrbuch
Bekleidung
Südafrika
Sudan
Tunesien
Vereinigte Republik Tansania
Zentralafrikanische Republik
Sonstige
58 787
1 450
160 671
321
34
6 300
57 260
2 336
124 731
396
45
7 509
5 946
2 154
6 648
14
650
15 292
30
95 459
29
29
3 521
30 905
128
17 125
258
14
1 949
5 117
24
5 499
95
2
1 389
Asien
975 969
1 000 274
174 035
259 074
369 158
198 007
Arabische Republik Syrien
Aserbaidschan
Bahrain
China
Georgien
Hongkong
Indien
Indonesien
Islamische Republik Iran
Israel
Japan
Jordanien
Kasachstan
Katar
Kuwait
Libanon
Macau
Malaysia
Myanmar
Pakistan
Philippinen
Republik Korea
Saudi-Arabien
Singapur
Sri Lanka
Taiwan
Thailand
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Sonstige
7 966
3 801
2 655
145 008
2 561
134 782
42 359
36 205
27 281
26 196
160 251
5 564
18 958
2 648
10 808
14 036
3 445
16 995
2 739
4 016
10 312
71 778
45 526
22 779
17 280
36 408
28 649
29 747
31 657
13 559
11 268
4 224
2 172
154 253
3 554
130 893
48 070
31 539
30 593
25 958
147 682
5 489
27 261
7 409
10 123
13 339
4 049
15 283
1 674
5 387
9 172
71 733
48 037
24 308
12 919
36 230
28 777
40 303
32 242
16 333
6 212
34
29 796
44
9 016
21 706
7 856
21 013
3 287
19 823
104
5 691
15
58
42
2
5 080
1 939
1 969
7 588
13 650
2 313
2 051
4 049
6 251
322
1 981
2 143
2 008
86
241
47 911
1 329
51 395
11 563
10 404
1 117
6 060
21 048
945
468
366
1 037
1 085
1 237
2 310
1 308
944
4 935
19 234
8 362
4 406
7 702
5 847
9 938
5 806
24 381
5 601
2 454
967
997
59 977
1 067
37 549
13 821
12 567
7 101
11 710
66 044
1 877
10 433
5 472
3 406
4 110
1 227
6 162
356
2 173
2 063
30 014
16 400
11 601
2 919
15 908
11 622
18 813
4 973
5 375
594
3 171
900
16 569
1 114
32 933
980
712
1 362
4 901
40 767
2 563
10 669
1 556
5 622
8 102
1 583
1 731
10
331
205
14 897
9 625
5 988
247
10 426
966
15 362
907
3 214
Gesamtverband textil+mode
Seite
57
2006
06
Jahrbuch
a) Ausfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Vorerzeugnisse
Länder
Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Australien/Ozeanien
83 604
84 130
16 611
15 057
32 969
19 493
Amerikanisch-Samoa
Australien
Cookinseln
Fidschi
Französiche Südseegebiete
Französisch-Polynesien
Neukaledonien
Neuseeland
Nördliche Marianen
Tokelau
Sonstige
16
71 811
37
197
10
209
484
10 219
13
188
420
70 867
4
68
31
172
488
11 474
480
17
529
14 226
10
66
18
2 056
235
10 099
44
3
6
226
4 067
480
132
28 054
3
7
26
96
214
4 427
5
137
18 488
1
7
2
4
30
924
12
25
Nicht ermittelte
Länder und Gebiete
10 634
4 955
193
1 059
1 627
2 076
20 731 142
19 938 713
2 392 477
4 495 959
7 535 991
5 514 286
Welt
Seite
58
Gesamtverband textil+mode
2006
b) EINfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Länder
06
Jahrbuch
Vorerzeugnisse Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Europa
18 149 088
16 041 462
1 166 843
2 443 509
7 125 303
5 305 807
Länder der EU
11 501 761
9 648 003
1 013 947
2 080 647
4 152 881
2 400 528
Belgien/Luxemburg
Dänemark
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
Irland
Italien
Lettland
Litauen
Malta
Niederlande
Österreich
Polen
Portugal
Schweden
Slowakei
Slowenien
Spanien
Tschechische Republik
Ungarn
Zypern
1 153 753
312 336
46 937
25 849
870 799
362 460
572 955
53 070
2 760 463
67 853
164 087
30 203
982 854
516 089
1 024 426
491 494
71 296
296 377
156 261
387 008
843 707
307 566
3 918
1 091 196
277 897
36 877
28 423
728 873
273 645
513 777
46 339
2 305 545
57 008
114 077
23 883
888 317
486 449
817 698
404 764
55 091
246 216
114 520
346 907
546 740
242 753
1 008
62 919
17 071
1
204
55 162
13 347
60 988
24 552
262 263
6 404
202
1
140 883
66 321
85 560
34 791
3 991
22 962
2 829
71 018
75 358
7 120
-
308 024
21 241
2 741
1 882
201 749
13 165
118 721
1 902
783 677
1 491
26 012
20 198
98 597
125 653
22 022
78 808
8 524
15 186
2 015
99 885
112 669
16 479
6
520 826
167 598
27 441
22 800
312 419
221 166
209 750
17 070
759 190
20 145
33 572
1 710
443 753
203 922
296 148
231 190
31 773
96 066
25 932
156 307
228 553
125 360
190
199 427
71 987
6 694
3 537
159 543
25 967
124 318
2 815
500 415
28 968
54 291
1 974
205 084
90 553
413 968
59 975
10 803
112 002
83 744
19 697
130 160
93 794
812
Übriges Europa
6 647 327
6 393 459
152 896
362 862
2 972 422
2 905 279
Albanien
Belarus
Bosnien und Herzegowina
Bulgarien
Kroatien
Liechtenstein
Mazedonien
Norwegen
Republik Moldau
Rumänien
Russische Föderation
11 884
62 074
68 524
417 720
167 899
8 667
188 793
3 803
50 191
1 098 876
58 176
14 537
60 399
71 078
414 775
149 714
6 914
211 897
3 944
41 777
1 039 061
50 194
15 134
22
7 007
4 059
1 966
116
11
19 918
1 105
1 142
86
5 554
1 845
95
292
587
317
5 300
13 861
3 530
5 321
14 328
92 910
44 642
5 430
15 831
2 754
6 865
200 505
10 387
11 007
38 802
56 642
309 304
99 168
1 389
193 808
487
34 584
813 338
24 841
Gesamtverband textil+mode
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59
2006
06
Jahrbuch
b) EINfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Länder
Vorerzeugnisse Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
557 271
42 320
3 624 582
285 356
1 191
528 158
45 544
3 481 493
273 029
945
44 345
74
58 238
838
63
168 460
13
162 868
2 429
13
272 756
17 632
2 227 193
51 632
706
42 597
27 825
1 033 194
218 130
163
Amerika
402 029
388 523
66 322
45 844
226 041
50 316
Nordamerika
Kanada
USA
294 171
43 236
250 935
304 686
34 756
269 930
61 892
1 611
60 281
39 798
912
38 886
165 365
24 534
140 831
37 631
7 699
29 932
Mittelamerika
40 741
20 309
2 065
594
13 286
4 364
Antigua und Barbuda
Bahamas
Belize
Costa Rica
Dominikanische Republik
El Salvador
Grenada
Guatemala
Haiti
Honduras
Jamaika
Kuba
Mexiko
Nicaragua
Panama
Trinidad und Tobago
Sonstige
7
2
7
68
1 886
737
46
278
43
3 106
13 782
30
19 312
872
267
99
199
148
7
23
164
1 654
839
7
462
30
2 526
635
3
12 068
90
349
40
1 264
7
1 409
17
632
6
1
4
558
6
1
2
16
24
7
61
1 044
815
278
29
1 837
633
3
8 076
51
307
22
99
124
23
97
609
24
180
1
689
2
2 025
33
24
16
517
Schweiz
Serbien und Montenegro
Türkei
Ukraine
Sonstige
Seite
60
Gesamtverband textil+mode
2006
b) EINfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Länder
06
Jahrbuch
Vorerzeugnisse Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Südamerika
67 117
63 528
2 365
5 452
47 390
8 321
Argentinien
Bolivien
Brasilien
Chile
Ecuador
Kolumbien
Paraguay
Peru
Uruguay
Venezuela
Sonstige
296
1 530
40 102
86
1 676
9 452
169
13 021
692
50
43
836
1 148
33 878
171
2 257
7 925
144
16 125
970
10
64
19
596
5
1 721
20
4
-
43
4 596
1
232
578
2
553
1 070
26 553
98
1 815
3 287
14
13 790
194
4
12
221
78
2 133
72
437
4 638
130
382
178
2
50
Afrika
758 675
685 774
20 910
8 967
294 724
361 173
Ägypten
Äthiopien
Botsuana
Elfenbeinküste
Kamerun
Liberia
Madagaskar
Marokko
Mauretanien
Mauritius
Mosambik
Namibia
98 026
1 568
3 457
588
383
331
34 236
200 357
169
24 517
643
251
94 765
1 720
3 028
340
278
663
47 673
176 824
19
17 418
440
199
7 416
39
37
204
40
1 447
311
2
3
46
1 372
60
10
72 012
1 368
3 025
330
197
194
47 304
110 630
6
13 732
419
101
13 890
2
3
10
79
466
286
64 618
13
3 626
21
48
Gesamtverband textil+mode
Seite
61
2006
06
Jahrbuch
b) EINfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
Länder
Vorerzeugnisse Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
3 971
52
582
6 617
16 746
365 259
922
3 739
2
251
4 659
18 368
9
314 156
1 223
3 735
9
8 895
7
464
64
6
7
5 240
2
355
106
4
2
215
44
4 125
40 536
480
21
4 608
108
272 801
573
Asien
9 558 775
10 678 785
218 916
477 294
5 341 016
4 641 559
Afghanistan
Arabische Republik Syrien
Bahrain
Bangladesch
China, Volksrepublik
Demokratische Volksrepublik Korea
Demokratische Volksrepublik Laos
Georgien
Hongkong
Indien
Indonesien
Islamische Republik Iran
Israel
Japan
Kambodscha
Libanon
Macau
Malaysia
Malediven
Mongolei
Myanmar
Nepal
Pakistan
Philippinen
Republik Korea
Singapur
Sri Lanka
Taiwan
Thailand
Turkmenistan
2 282
43 466
1 032
1 207 887
3 681 925
7 058
21 995
2 119
622 964
844 023
508 741
118 248
61 497
120 906
222 350
2 259
169 530
67 938
43
6 364
94 638
42 935
448 389
103 510
288 360
17 612
99 074
206 724
239 826
5 457
1 411
38 264
1 991
1 130 480
5 370 281
8 358
22 325
2 871
491 557
945 384
496 985
99 629
48 864
104 194
232 581
2 314
113 408
68 037
8
8 355
78 602
35 867
383 001
53 136
201 344
13 280
91 842
140 894
203 022
5 726
4 244
239
2 305
83 296
5
82
37 643
20 360
1 036
29 203
7 548
4
2 297
2
15 709
90
26
8 059
2 818
-
1 748
629
164 622
35
1
450
43 256
24 016
1 220
846
36 959
3
2
14 412
11
23
5
51 986
336
72 498
41
178
25 610
27 928
239
1 403
28 730
3
690 088
2 382 119
477
4 216
111
260 401
577 123
234 203
97 917
44 465
30 714
201 634
2 232
47 518
34 992
6
7 027
12 880
31 010
196 852
27 494
95 219
10 379
44 621
84 060
119 595
5 396
8
5 290
1
437 458
2 740 244
7 841
18 108
2 760
230 624
287 362
218 406
492
2 517
7 318
30 947
79
65 888
11 085
2
1 317
65 699
4 848
131 866
25 304
17 918
2 770
47 017
23 165
52 681
91
Sambia
Sao Tome und Principe
Sierra Leone
Simbabwe
Südafrika
Tschad
Tunesien
Sonstige
Seite
62
Gesamtverband textil+mode
2006
b) EINfuhr
Werte in 1000 Euro
2004
2005
Insgesamt
Insgesamt
Halbwaren
06
Jahrbuch
Vorerzeugnisse Enderzeugnisse
Textilien
Bekleidung
Länder
9 934
30 412
254 163
5 114
7 119
19 672
252 980
5 003
3 545
43
280
82
2 752
3 514
1 051
2 923
792
9 204
56 854
1 281
30
6 911
194 795
717
Australien/Ozeanien
5 201
4 935
247
199
2 981
1 508
Australien
Fidschi
Neuseeland
Samoa
Tokelauinseln
Sonstige
3 562
59
623
14
56
887
3 776
128
605
342
84
1
244
2
112
42
45
2 481
22
253
193
32
1 182
106
66
149
5
666
852
36
52
648
116
28 874 434
27 800 334
1 473 274
2 975 868
12 990 713
10 360 479
Usbekistan
Vereinigte Arabische Emirate
Vietnam
Sonstige
Nicht ermittelte
Länder und Gebiete
Welt
Gesamtverband textil+mode
Seite
63
2006
06
Jahrbuch
VII. Kostenstruktur, Leistungsgrößen und Bilanzergebnisse
1. Kostenstruktur 2004 nach ausgewählten Kostenarten
Kosten für Lohnarbeiten
19,0
8,4
0,9
4,4
23,3
3,2
5,7
Fremdkapitalzinsen
Einsatz an Handelsware
5,8
57,3
Abschreibungen
Personalkosten
49,5
Baumwollaufbereitung und -spinnerei
Sonstige Kosten
Energieverbrauch
Chemiefaserindustrie
Mieten und Pachten
Materialverbrauch
Anteile in vH des Bruttoproduktionswertes
0,8
1,2
10,4
5,5
2,8
3,7
0,6
1,7
-
-
-
-
-
-
-
-
-
59,3
1,8
11,8
10,3
3,8
1,7
12,3
2,7
1,8
-
-
-
-
-
-
-
-
-
Nähgarnfertigung
38,4
1,4
26,0
14,8
2,1
1,1
15,2
2,1
0,8
Baumwollweberei
43,7
3,2
26,1
6,1
5,7
Streichgarnweberei
43,6
3,1
33,7
0,1
2,9
2,8
2,6
8,3
6,6
3,2
3,4
1,2
0,4
Kammgarnweberei
48,9
1,7
24,3
2,3
15,0
0,7
7,8
2,8
1,4
Seiden- und Filamentgarnweberei
48,3
2,5
20,7
3,0
4,9
2,2
7,1
3,2
1,1
Sonstige Weberei
40,2
2,7
20,7
13,6
3,6
1,3
10,3
2,8
2,5
Textilveredlung *)
41,8
6,6
33,1
1,0
1,5
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
40,4
1,2
22,7
11,1
4,2
3,3
1,9
8,8
8,6
5,1
1,8
1,2
1,0
Teppichindustrie
44,8
2,1
20,2
19,7
0,9
2,0
10,0
2,1
0,8
Seilerwaren
46,1
1,0
24,9
4,9
0,1
4,7
7,7
2,1
0,9
Vliesstoffindustrie
47,9
3,1
23,3
3,2
1,7
2,3
9,2
5,0
0,7
Textilgewerbe a.n.g.
39,1
1,7
26,2
6,4
2,6
Maschenstoffherstellung
39,3
2,0
21,5
4,3
13,7
1,5
2,2
11,6
7,0
2,9
4,0
1,2
1,2
Strumpfwarenindustrie
22,7
1,1
27,8
7,6
8,5
Herstellung von Pullovern, Strickjacken u. ä.
34,4
1,1
23,8
4,7
11,3
1,6
2,9
15,3
13,0
2,2
2,2
1,1
1,0
Textilgewerbe
42,8
2,5
24,3
7,2
4,4
Bekleidungsgewerbe
39,6
0,4
16,9
8,7
11,2
2,1
1,8
9,6
13,6
3,1
1,3
1,1
1,0
Verarbeitendes Gewerbe
42,7
1,6
20,0
11,5
2,4
1,5
9,7
3,0
0,8
Wollaufbereitung und -streichgarnspinnerei
Wollaufbereitung und -kammgarnspinnerei
Flachsaufbereitung und -spinnerei
*) Zusammenfassung von einstufigen Eigenveredlern (Bruttoproduktionswert bezieht sich auf Veredlungswert und Warenwert) und einstufigen
Auftragsveredlern (Bruttoproduktionswert bezieht sich nur auf Veredlungswert)
Seite
64
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
2. Leistungsgrößen 2004
Wollaufbereitung und -streichgarnspinnerei
Wollaufbereitung und -kammgarnspinnerei
1 078
15
1 062
113
949
453
150
3
147
22
124
-
-
-
-
-
-
-
359
323
37
-
36
10
27
(6) Abschreibungen
(4) Indirekte Steuern
abzüglich Subventionen
(7) Nettowertschöpfung
zu Faktorkosten
(5) – (6)
2 948
603
(5) Bruttowertschöpfung
zu Faktorkosten
(3) – (4)
4 026
(3) Bruttowertschöpfung
(1) – (2)
(2) Vorleistungen
Chemiefaserindustrie
Baumwollaufbereitung und -spinnerei
(1) Bruttoproduktionswert
in Millionen Euro
-
-
-
-
-
-
-
407
298
109
2
107
9
99
1 346
930
416
8
407
44
364
15
8
6
-
6
-
5
Kammgarnweberei
333
254
79
1
78
9
69
Seiden- und Filamentgarnweberei
841
566
275
9
266
27
240
Sonstige Weberei
155
110
45
1
44
4
40
Textilveredlung
1 105
654
450
7
443
56
387
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
1 865
1 263
602
16
586
34
552
Teppichindustrie
1 026
809
217
2
215
22
193
Flachsaufbereitung und -spinnerei
Nähgarnfertigung
Baumwollweberei
Streichgarnweberei
88
57
30
1
29
2
27
Vliesstoffindustrie
1 265
847
418
8
410
63
347
Textilgewerbe a.n.g.
Seilerwaren
2 296
1 465
831
21
810
68
742
Maschenstoffherstellung
628
429
199
6
192
25
168
Strumpfwarenindustrie
575
326
249
5
244
13
231
Herstellung von Pullovern, Strickjacken u. ä.
299
202
97
1
96
7
89
13 336
9 092
4 245
93
4 151
416
3 735
9 192
6 967
2 225
67
2 159
115
2 044
1 487 159
1 043 879
443 280
51 513
391 767
44 869
346 899
Textilgewerbe
Bekleidungsgewerbe
Verarbeitendes Gewerbe
Anmerkungen
Leistungsgrößen:
Vorleistungen:
Eingang an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen ±
Bestandsveränderung; Eingang an Handelsware
± Bestandsveränderung; Kosten für Lohnarbeiten;
Kosten für sonstige Industrie- und Handwerksdienstleistungen
Die in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
benötigten Leistungsgrößen werden aus den
einzelnen Angaben der Kostenstruktur ermittelt und
Indirekte Steuern (ohne Umsatzsteuer):
hochgerechnet.
Grundsteuern, Gewerbesteuern, LohnsumBruttoproduktionswert:
mensteuern, Vermögenssteuern von KapitalgeGesamtumsatz ± Bestandsveränderung an unsellschaften, Kraftfahrzeugsteuern, Verbrauchs­
fertigen und fertigen Erzeugnissen aus eigener
steuern, Wechselsteuern sowie öffentliche
Produktion + selbst erstellter Anlagen; entspricht
Gebühren und Beiträge
somit der Gesamtleistung des Unternehmens bzw.
Abschreibung:
des Industriezweiges
Verbrauchsbedingte Abschreibung von Sach­
anlagen, die nach Möglichkeit vom Wieder­
beschaffungswert ausgehen
Gesamtverband textil+mode
Bruttowertschöpfung:
Bruttoproduktionswert - Vorleistung
Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten:
Bruttowertschöpfung - indirekte Steuern
+ Subventionen
Nettowertschöpfung zu Faktorkosten:
Bruttowertschöpfung zu Faktorkosten
- Abschreibungen
Subventionen für die laufende Produktion:
Zuwendungen, die Bund, Länder und Gemeinden
oder die EU an das Unternehmen für laufende
Produktionszwecke ohne Gegenleistungen gewähren, um Produktionskosten bzw. Verkaufspreise
zu senken oder eine hinreichende Entlohnung der
Produktionsfaktoren zu ermöglichen
Seite
65
2006
06
Jahrbuch
3. Bilanz und Erfolgsrechnung des Textil- und des Bekleidungsgewerbes *)
I. Bilanz
Werte in Milliarden Euro
2000
2001
2002
2003
2004
Immaterielle Vermögensgegenstände
0,2
0,2
0,2
0,2
0,2
0,1
0,1
0,1
0,0
0,1
4,0
4,0
3,6
3,5
3,5
2,0
2,0
1,9
1,8
1,8
6,4
6,2
5,4
5,0
5,1
Vermögen
darunter: Geschäfts- oder Firmenwert
Sachanlagen
darunter: Grundstücke und Gebäude
Vorräte
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
1,8
1,6
1,5
1,3
1,3
unfertige Erzeugnisse und Leistungen
1,0
1,0
0,9
0,8
0,8
fertige Erzeugnisse und Waren
3,6
3,6
3,1
2,9
3,0
geleistete Anzahlungen
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
10,6
10,4
9,3
8,7
8,8
Kasse und Bankguthaben
1,0
1,1
1,1
1,2
1,2
Forderungen
6,7
6,6
6,4
6,1
5,8
6,3
6,2
6,0
5,6
5,3
Sachvermögen
kurzfristige
darunter: aus Lieferungen und Leistungen
3,6
3,3
3,0
2,9
2,9
gegen verbundene Unternehmen
2,0
2,1
2,3
2,1
1,8
0,5
0,4
0,5
0,5
0,5
0,3
0,3
0,3
0,3
0,4
langfristige
darunter: gegen verbundene Unternehmen
Wertpapiere
0,1
0,1
0,1
0,2
0,2
des Umlaufvermögens
0,1
0,1
0,1
0,1
0,2
Wertpapiere des Anlagevermögens
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
Beteiligungen
1,2
1,2
1,2
1,2
1,0
Rechnungsabgrenzungsposten
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Forderungsvermögen
9,2
9,1
8,9
8,6
8,2
19,7
19,5
18,2
17,3
17,0
Bilanzsumme (berichtigt)
Kapital
4,3
4,7
4,7
4,5
4,7
13,1
12,4
11,3
10,7
10,1
9,4
9,1
8,3
7,9
7,6
Eigenmittel (berichtigt)
Verbindlichkeiten
kurzfristige
darunter: gegenüber Kreditinstituten
2,8
2,8
2,4
2,2
1,9
aus Lieferungen und Leistungen
2,7
2,4
2,0
1,8
1,7
gegenüber verbundenen Unternehmen
2,5
2,6
2,8
2,8
3,1
erhaltene Anzahlungen
0,1
0,0
0,0
0,1
0,1
3,7
3,3
3,0
2,8
2,5
langfristige
darunter: gegenüber Kreditinstituten
2,1
1,8
1,5
1,4
1,5
gegenüber verbundenen Unternehmen
1,2
1,2
1,1
1,0
0,7
Seite
66
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Werte in Milliarden Euro
2000
2001
2002
2003
2004
Rückstellungen
2,4
2,4
2,1
2,1
2,2
darunter: Pensionsrückstellungen
1,0
1,0
0,9
0,9
0,9
hälftiger Sonderposten mit Rücklageanteil
0,2
0,2
0,1
0,1
0,1
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
15,5
14,8
13,5
12,8
12,3
19,7
19,5
18,2
17,3
17,0
2000
2001
2002
2003
2004
35,3
34,3
31,2
29,9
29,7
0,1
0,1
- 0,2
0,0
0,1
35,5
34,5
31,0
29,8
29,8
Rechnungsabgrenzungsposten
Fremdmittel
Bilanzsumme (berichtigt)
II. Erfolgsrechnung
Werte in Milliarden Euro
Umsatz
Bestandsveränderung an Erzeugnissen
Gesamtleistung
Zinserträge
0,2
0,2
0,1
0,1
0,1
Übrige Erträge
1,4
1,5
1,6
1,7
1,2
darunter: aus Beteiligungen
0,1
0,1
0,1
0,1
0,0
Gesamte Erträge
37,0
36,1
32,7
31,7
31,1
Materialaufwand
20,8
20,1
18,0
17,2
17,3
Personalaufwand
7,4
7,2
6,5
6,4
6,0
Abschreibungen
1,1
1,2
1,1
1,0
0,9
1,0
1,0
0,9
0,7
0,7
Zinsaufwendungen
0,5
0,6
0,5
0,5
0,4
Betriebssteuern
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
0,0
5,7
5,9
5,4
5,7
5,3
35,6
35,0
31,6
30,8
30,0
1,4
1,1
1,1
0,9
1,1
Steuern vom Einkommen und Ertrag
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
Jahresergebnis
1,0
0,8
0,8
0,6
0,9
Cash Flow (eigenerwirtschaftete Mittel)
2,2
2,0
1,6
1,6
1,8
darunter: auf Sachanlagen
darunter: Verbrauchsteuern
Übrige Aufwendungen
Gesamte Aufwendungen vor Gewinnsteuern
Jahresergebnis vor Gewinnsteuern
Die Daten für Textil und Bekleidung sind nicht, wie bisher, getrennt voneinander gelistet, da einige Bereiche des verarbeitenden Gewerbes zu breiteren
Aggregaten zusammengefasst worden sind, um eine bessere Übereinstimmung zwischen der Unternehmensbilanzstatistik und den Angaben der
Umsatzsteuerstatistik zu erhalten.
*)
Quelle: Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main
Gesamtverband textil+mode
Seite
67
2006
06
Jahrbuch
VIII. Investitionen 2004 1)
1.Deutschland
Werte in 1000 Euro
Chemiefaserindustrie
Textilgewerbe
darunter:
Baumwollspinnerei
Wollspinnerei
Nähgarnfertigung
Baumwollweberei
Wollweberei
Seidenweberei
Textilveredlung
Textilkonfektion (ohne Bekleidung)
Teppichindustrie
Seilerwarenherstellung
Vliesstoffindustrie
Maschenstoffherstellung
Strumpfwarenindustrie
Herstellung von Pullovern u. Strickjacken
Bekleidungsgewerbe
1)
2)
Insgesamt
Investitionen
darunter Maschinen
und maschinelle
Anlagen 2)
darunter bebaute
Grundstücke und
Bauten
95 256
420 065
349 373
-
9 588
6 518
46 451
9 216
26 002
48 617
44 436
15 616
2 335
46 926
21 998
10 469
3 939
98 782
505
19 296
30 306
9 960
3 360
78 196
-
509
-
Aufwendungen für gemietete Sachanlagen sowie der Lagerbestand werden nicht mehr erhoben.
Einschließlich Betriebs- und Geschäftsausstattung
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
IX. Sozialpolitische Daten
1. Beschäftigtenentwicklung im Textil- und im Bekleidungsgewerbe
gesamtes Bundesgebiet
Textilgewerbe
Jahr
Bekleidungsgewerbe
Textil- und Bekleidungsberufe
Beschäftigte
Kurzarbeiter
Beschäftigte
Kurzarbeiter
Arbeitslose
2000
121 532
1 636
66 199
515
58 493
2001
2002
2003
2004
2005
118 671
110 332
101 775
95149
88335
2 216
4 928
-
60 832
53 901
49 142
44 732
42 183
681
1 346
-
53 511
52 217
50 951
46 478
-
2. Arbeiter-/Arbeitsstunden, Löhne und Gehälter im Textilgewerbe 1)
Geleistete Arbeiter-/Arbeitsstunden in 1000
Jahr
Lohn- und Gehaltssumme in 1000 Euro
Löhne
Gehälter
Insgesamt
2000
133 201
1 811 255
1 310 377
3 121 631
2001
2002
2003 2)
2004
2005
128 658
116 834
154 365
147 364
135 609
1 802 225
1 669 547
1 560 823
1 486 352
-
1 319 533
1 273 476
1 181 134
1 141 958
-
3 121 758
2 943 023
2 741 957
2 628 310
2 476 215
Angaben für Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten, einschließlich produzierendes Handwerk
Die Angaben sind aufgrund einer Aktualisierung des Berichtskreises nicht mit Vorjahren vergleichbar.
Ab dem Berichtsjahr 2003 werden „Geleistete Arbeitsstunden” anstelle „Geleistete Arbeiterstunden” erhoben.
1)
2)
Gesamtverband textil+mode
Seite
69
2006
06
Jahrbuch
3. Wochenarbeitszeiten und Verdienste der Arbeiter im Textilgewerbe in Deutschland
Bezahlte Wochenstunden
Bruttostundenverdienst in Euro
Bruttomonatsverdienst in Euro
männlich
weiblich
alle
männlich
weiblich
alle
männlich
weiblich
alle
38,8
39,0
38,0
38,2
38,6
38,7
12,45
12,32
9,27
9,20
11,25
11,13
2 101
2 088
1 535
1 527
1 886
1 872
39,0
38,7
38,8
38,1
38,1
38,1
38,6
38,5
38,6
14,45
12,50
14,47
9,29
9,29
9,25
11,26
11,30
11,27
2 107
2 102
2 103
1 538
1 538
1 533
1 890
1 888
1 888
2004
Januar
April
Juli
Oktober
38,6
38,4
38,5
38,6
38,6
38,1
38,1
37,9
38,0
38,2
38,4
38,3
38,3
38,4
38,5
12,75
12,61
12,73
12,78
12,81
9,43
9,37
9,44
9,45
9,45
11,56
11,41
11,54
11,59
11,60
2 139
2 106
2 131
2 146
2 151
1 561
1 550
1 556
1 562
1 569
1 929
1 899
1 922
1 935
1 940
2005
Januar
April
Juli
Oktober
38,6
38,4
38,6
38,5
38,7
38,5
38,2
38,5
38,2
38,7
38,5
38,3
38,6
38,4
38,7
12,78
12,74
12,72
12,79
12,83
9,47
9,43
9,52
9,45
9,48
11,59
11,55
11,57
11,60
11,62
2 143
2 125
2 132
2 142
2 159
1 582
1 566
1 592
1 570
1 593
1 942
1 923
1 939
1 938
1 955
2003
Januar
April
Juli
Oktober
4. Angestelltenverdienste im Textilgewerbe in Deutschland
monatlich in Euro
Kaufmännische Angestellte
männlich
weiblich
Technische Angestellte
alle
männlich
weiblich
Insgesamt
alle
männlich
weiblich
alle
2003
3 545
2 404
2 911
3 214
2 493
3 075
3 360
2 422
2 978
Januar
April
Juli
Oktober
3 352
3 557
3 548
3 542
2 415
2 398
2 407
2 410
2 895
2 912
2 914
2 916
3 212
3 219
3 216
3 209
2 493
2 489
2 493
2 497
3 073
3 077
3 075
3 073
3 352
3 368
3 363
3 357
2 415
2 416
2 424
2 427
2 968
2 980
2 980
2 980
2004
Januar
April
Juli
Oktober
3 442
3 595
3 620
3 643
3 648
2 464
2 441
2 440
2 451
2 458
3 043
2 950
2 962
2 981
2 988
3 633
3 256
3 289
3 293
3 303
2 450
2 521
2 516
2 526
2 530
2 975
3 115
3 141
3 146
3 154
3 290
3 405
3 435
3 449
3 457
2 524
2 456
2 455
2 466
2 472
3 143
3 018
3 036
3 048
3 055
2005
Januar
April
Juli
Oktober
3 474
3 628
3 667
3 678
3 676
2 505
2 477
2 480
2 477
2 502
3 082
2 993
3 019
3 024
3 034
3 668
3 289
3 303
3 305
3 333
2 486
2 559
2 585
2 568
2 602
3 022
3 152
3 165
3 166
3 191
3 312
3 441
3 467
3 475
3 491
2 582
2 492
2 501
2 494
2 521
3 172
3 057
3 078
3 081
3 097
Seite
70
Gesamtverband textil+mode
2006
X. Energieverbrauch im Textilgewerbe *)
Energieverbrauch in GJ
2004
Insgesamt 1)
31 711 925
Steinkohle
1 316 463
Braunkohle
-
Heizöl 2)
2 397 509
Erdgas
Erneuerbare Energien
16 698 134
-
3)
10 198 626
Strom
Fernwärme
Sonstige Energieträger
4)
-
* Durch eine methodische Änderung (Umstellung einer monatlichen auf eine jährliche Erhebung) ist
die Fortführung der gewohnten Zeitreihe nicht mehr möglich. Hintergrund: Entlastung der Betriebe von
der statistischen Auskunftspflicht.
Soweit Energieträger als Brennstoffe zur Stromerzeugung in eigenen Anlagen eingesetzt werden,
enthält der Gesamtenergieverbrauch Doppelzählungen, die sowohl den Energiegehalt der eingesetzten
Brennstoffe als auch des erzeugten Stroms umfassen.
1)
2)
Einschließlich Dieselkraftstoff
Beinhaltet feste und flüssige biogene Stoffe, Bio-, Klär- und Deponiegas und sonstige erneuerbare
Energien
3)
4)
Sonstige Mineralöerzeugnisse, hergestellte Gase, Abfälle und Dampf
Gesamtverband textil+mode
06
Jahrbuch
2006
06
Jahrbuch
XI. Internationale Daten
1. Welterzeugung von Textilrohstoffen
Werte in 1000 t
2000
Wolle (Basis gewaschen) 1)
2001
2002
2003
2004
2005
1 380
1 361
1 308
1 274
-
-
18 901
21 237
19 142
20 420
-
-
2 290
2 191
2 226
2 361
-
-
491
480
464
486
-
-
Synthetische Spinnfasern
12 736
12 609
13 291
13 661
-
-
Synthetische Filamentgarne
17 585
17 689
19 002
19 988
-
-
Seide
107
132
141
137
135
139
Flachsfasern und Spinnkabel
479
611
762
748
751
792
51
63
74
83
83
67
413
305
287
301
307
328
3 048
3 356
3 273
3 143
3 179
3 250
Baumwolle
Zellulosische Spinnfasern
Zellulosische Filamentgarne
Hanffasern und Spinnkabel
Sisal
Jute und juteähnliche Fasern
1)
Geschäftsjahr vom 01.07 bis 30.06. Angegeben ist jeweils das Jahr, in dem das Geschäftsjahr endet.
Quelle:
International Rayon and Synthetic Fibres Committee, www.cirfs.org
FAOSTAT Databases, www.fao.org
IWTO: Wool Statistics 2002 – 2003
Seite
72
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
2. Die Textil- und Bekleidungsindustrie im internationalen Vergleich
a) Produktionsentwicklung
Index 2000 = 100
2001
2002
2003
2004
2005
Belgien *)
96,5
94,8
92,5
95,5
90,7
Dänemark
94,2
90,1
88,3
82,4
80,3
97,0
91,6
87,9
86,0
82,9
Estland
116,0
129,5
141,9
142,9
132,9
Finnland
105,4
105,2
102,0
103,5
101,4
95,7
89,5
82,9
76,9
71,0
92,6
87,2
112,4
90,2
82,6
85,5
87,2
84,5
69,7
78,1
78,3
65,2
63,8
77,4
55,2
97,9
92,3
89,3
84,6
81,9
Lettland
106,1
110,2
105,3
98,1
116,8
Litauen
Luxemburg (Grand-Duché)
Malta
113,7
102,4
115,4
104,3
104,4
109,5
112,2
109,9
108,9
115,8
83,9
Deutschland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
Irland
Italien
Niederlande *)
95,8
91,9
89,3
86,4
Österreich
97,0
100,1
99,4
86,8
81,7
Polen
97,7
99,2
105,0
115,8
112,2
Portugal
100,6
98,9
91,7
86,2
78,8
Schweden
103,2
99,4
95,5
95,2
-
Slowakei
111,4
117,6
110,6
113,0
106,2
Slowenien
-
-
-
-
-
Spanien **)
97,4
95,0
88,4
83,2
73,9
104,3
97,0
97,6
97,9
94,2
87,1
83,9
73,1
75,1
70,3
-
-
-
-
-
EU insgesamt 1)
96,1
91,7
88,7
84,8
80,8
EU insgesamt 2)
95,9
91,4
88,2
83,8
79,8
Tschechische Republik *)
Ungarn
Zypern
**)
Werte für 2005: vorläufig
Werte für 2005: Schätzung Eurostat
1)
Europäische Union (25 Länder)
2)
Europäische Union (15 Länder, d. h. ohne Estland, Malta, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechische Republik, Ungarn und Zypern)
*)
**)
Quelle: Eurostat
Gesamtverband textil+mode
Seite
73
2006
06
Jahrbuch
b) Beschäftigte der Textilindustrie
Werte in 1000
Belgien
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
1999
2000
2001
2002
2003
43,4
42,7
9,3
9,3
43,5
- 38,6
8,6
7,8
138,3
7,1
136,4
136,4
124,3
116,8
-
8,9
10,7
10,9
11,4
7,0
6,3
5,9
5,9
5,3
127,6
122,2
118,5
112,6
104,8
-
-
-
-
-
164,7
142,1
126,7
122,7
101,9
Irland
7,2
7,0
6,7
6,3
4,4
Italien
311,5
305,5
297,7
289,7
285,9
Lettland
10,7
10,7
10,5
11,3
10,6
Litauen
24,0
22,3
21,4
19,2
19,5
Luxemburg (Grand-Duché)
1,3
1,3
1,3
1,3
-
Malta
0,8
0,7
0,8
1,3
-
Niederlande
19,7
21,3
21,5
19,6
17,1
Österreich
21,7
21,1
19,9
19,8
18,2
-
-
-
85,8
85,1
107,3
99,3
99,6
95,4
87,1
Ungarn
34,5
33,3
36,0
34,7
-
Schweden
11,4
10,0
9,8
9,6
-
Slowenien
-
-
-
15,1
13,4
Slowakei
-
17,4
19,4
18,7
18,2
111,5
112,0
115,1
110,1
105,0
74,0
69,1
68,8
63,9
58,3
-
1,0
0,8
0,8
0,8
13,9
13,3
12,9
12,4
-
Polen
Portugal
Spanien
Tschechische Republik
Zypern
EU insgesamt *)
*)
Europäische Union (25 Länder)
Quelle: Eurostat
Seite
74
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
c) Umsatz der Textilindustrie
Werte in Milliarden Euro
1999
2000
2001
Belgien
7,0
7,3
Dänemark
1,2
1,2
17,5
0,2
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
2002
2003
7,5
- 6,9
1,1
1,1
1,0
16,9
16,8
15,3
14,8
0,2
0,2
0,3
0,3
0,7
0,7
0,7
0,7
0,7
16,2
16,3
16,0
15,2
14,2
-
-
-
-
-
14,7
14,4
13,3
11,9
10,1
Irland
0,5
0,6
0,5
0,5
0,4
Italien
35,7
38,0
40,0
38,0
36,1
Lettland
0,1
0,2
0,2
0,2
0,2
Litauen
0,2
0,3
0,3
0,3
0,3
Luxemburg (Grand-Duché)
0,5
0,5
0,5
0,5
-
-
0,1
-
0,1
-
Niederlande
3,1
3,3
3,2
3,0
2,7
Österreich
2,7
2,7
2,7
2,8
2,3
Polen
2,0
2,4
2,7
2,8
2,5
Portugal
4,5
4,5
4,8
4,4
4,2
Schweden
1,1
1,2
1,1
1,1
-
Slowakei
0,2
0,2
0,3
0,3
0,3
Slowenien
0,6
0,9
1,2
1,1
1,1
Spanien
8,7
9,4
9,6
9,5
9,5
Tschechische Republik
1,5
1,7
1,8
1,8
1,8
Ungarn
0,6
0,7
0,7
0,7
-
-
-
-
-
-
120,8
125,1
126,5
120,1
-
Malta
Zypern
EU insgesamt
*) Europäische Union (25 Länder)
Quelle: Eurostat
Gesamtverband textil+mode
Seite
75
2006
06
Jahrbuch
d) Beschäftigte der Bekleidungsindustrie
Werte in 1000
Belgien
Dänemark
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
1999
2000
2001
2002
2003
12,7
11,7
5,7
5,2
11,1
-
9,0
4,6
3,7
87,5
3,3
79,8
74,7
65,9
59,2
-
13,7
13,6
14,0
13,1
6,7
6,7
6,7
6,1
5,5
111,5
104,6
96,3
92,5
83,3
-
-
-
-
-
133,6
121,0
83,2
72,7
63,8
Irland
5,6
4,3
3,6
3,2
2,7
Italien
322,2
311,4
306,8
290,9
277,8
Lettland
13,1
14,3
15,0
16,3
14,3
Litauen
33,7
37,7
39,0
42,0
48,9
-
-
-
-
-
3,2
3,0
3,4
3,2
-
Niederlande
10,0
8,7
8,2
5,9
4,8
Österreich
12,5
11,3
10,6
10,6
9,7
-
-
-
184,5
171,9
Portugal
153,0
136,3
126,3
147,8
135,5
Schweden
5,9
3,9
3,5
3,6
-
-
30,2
30,2
28,8
28,5
Luxemburg (Grand-Duché)
Malta
Polen
Slowakei
-
-
-
16,6
13,9
145,9
139,9
134,5
119,9
112,7
Tschechische Republik
67,0
64,2
56,0
55,3
50,2
Ungarn
73,7
68,5
77,5
72,3
62,5
-
2,8
2,7
2,4
2,4
15,2
14,3
13,0
12,9
-
Slowenien
Spanien
Zypern
EU insgesamt *)
*) Europäische Union (25 Länder)
Quelle: Eurostat
Seite
76
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
e) Umsatz der Bekleidungsindustrie
Werte in Milliarden Euro
1999
2000
2001
Belgien
2,0
2,9
Dänemark
0,7
0,7
12,5
Estland
Finnland
Deutschland
Frankreich
Griechenland
Grossbritannien
2002
2003
2,1
-
1,7
0,7
0,6
0,6
11,5
11,3
11,0
10,1
0,1
0,2
0,2
0,2
0,2
0,6
0,6
0,6
0,6
0,6
12,1
12,3
12,9
13,2
12,6
-
-
-
-
-
9,8
9,1
8,2
7,4
6,4
Irland
0,4
0,4
0,4
0,3
0,3
Italien
25,8
31,0
30,0
31,0
27,8
Lettland
0,1
0,1
0,1
0,1
0,1
Litauen
0,2
0,2
0,3
0,3
0,3
-
-
-
-
-
Malta
0,2
0,1
0,1
0,2
-
Niederlande
0,9
0,8
0,8
0,8
0,6
Österreich
1,0
1,0
1,0
1,0
1,0
Polen
2,1
2,3
2,3
2,3
2,0
Portugal
4,0
3,5
3,6
3,7
4,0
Schweden
0,3
0,4
0,3
0,3
-
Slowenien
0,3
0,3
0,3
0,3
0,3
Slowakei
0,2
0,2
0,2
0,2
0,3
Spanien
8,0
8,2
7,6
7,6
7,6
Tschechische Republik
0,6
0,6
0,6
0,7
0,6
Ungarn
0,7
0,7
1,0
1,0
1,0
-
0,1
0,1
0,1
0,1
83,9
88,4
85,7
86,3
-
Luxemburg (Grand-Duché)
Zypern
EU insgesamt *)
*) Europäische Union (25 Länder)
Quelle: Eurostat
Gesamtverband textil+mode
Seite
77
2006
06
Jahrbuch
3. Internationaler Handel mit Textilien und Bekleidungserzeugnissen 2004
Werte in Mio. US-$
Ausfuhr
Einfuhr
Textil*)
Bekleidung**)
Insgesamt
Textil*)
Bekleidung**)
Insgesamt
Europäische Union
Belgien
7 563
6 073
13 636
4 141
7 060
Dänemark
1 079
2 631
3 710
1 235
3 090
4 325
13 957
11 877
25 834
11 995
24 840
36 835
204
281
485
310
163
473
Deutschland
Estland
Finnland
Frankreich
11 201
414
278
692
678
1 293
1 971
7 327
7 832
15 159
7 597
16 682
24 279
694
1 804
2 498
1 167
1 634
2 801
4 729
5 022
9 751
7 901
19 962
27 863
Irland
407
364
771
617
1 607
2 224
Italien
Griechenland
Grossbritannien
15 525
18 670
34 195
7 943
11 393
19 336
Lettland
236
354
590
291
162
453
Litauen
344
711
1 055
605
167
772
Luxemburg
513
122
635
353
368
721
47
135
182
72
103
175
Niederlande
4 415
3 915
8 330
3 085
6 289
9 374
Malta
Österreich
1 881
1 662
3 543
1 890
3 639
5 529
Polen
1 398
2 214
3 612
3 673
1 095
4 768
Portugal
1 904
3 455
5 359
1 952
1 563
3 515
Schweden
988
945
1 933
1 286
2 726
4 012
Slowakische Republik
581
791
1 372
976
352
1 328
471
338
809
512
359
871
Spanien
3 948
4 118
8 066
4 571
8 243
12 814
Tschechische Republik
Slowenien
1 894
1 031
2 925
1 921
1 094
3 015
Ungarn
683
1 485
2 168
1 396
886
2 282
Zypern
16
24
40
91
256
347
206
81
287
657
1 666
2 323
Andere europäische Länder
Norwegen
Schweiz
1 603
1 257
2 860
1 615
4 342
5 957
Türkei
6 428
11 193
17 621
4 169
651
4 820
Seite
78
Gesamtverband textil+mode
2006
06
Jahrbuch
Werte in Mio. US-$
Ausfuhr
Einfuhr
Textil*)
Bekleidung**)
Insgesamt
Textil*)
Bekleidung**)
Insgesamt
Sonstige Länder
Australien
327
212
539
1.824
2.661
4 485
Hongkong
14 295
25 097
39 392
14 110
17 129
31 239
Japan
7 137
611
7 748
5 599
21 687
27 286
Kanada
2 431
1 994
4 425
4 113
5 224
9 337
10 383
3 390
13 773
3 384
2 747
6 131
Mexiko
2 071
7 489
9 560
5 752
2 570
8 322
Indien
7 009
6 631
13 640
1 393
40
1 433
Korea, Republik
251
200
451
473
618
1 091
Vereinigte Staaten
11 989
5 059
17 048
20 662
75 731
96 393
VR China
33 427
61 856
95 283
15 304
1 542
16 846
Neuseeland
1)
2)
Garne, Gewebe, andere fertig gestellte Spinnstofferzeugnisse
Bekleidung und Bekleidungszubehör
Quelle:
Comtrade Database, United Nations
Gesamtverband textil+mode
Seite
79
2006
06
Jahrbuch
Präsidium und Geschäftsführung
Präsidium
– Stand: Oktober 2006 –
Präsident
Peter Schwartze
Vizepräsidenten
Peter Boveleth
Wolfgang Brinkmann
Klaus Huneke
Carl-Friedrich Moll
Dr. Christian Heinrich Sandler
Präsidiumsmitglieder
Martina Bandte
Dr. Alexander Calsmann
Claas E. Daun
Hans Digel
Franz-Peter Falke
Dr. Klaus Faust
Oliver Galling
Dr. Georg Heidemann
Ernst-Albert Holzapfel
Holger Kappus
Dieter Laubmann
Reinhart Leendertz
Thomas Lindner
Dr. L. Sebastian Meyer-Stork
Ingeborg Neumann
Justus Schmitz
Ehrenpräsidenten
Wilfried Brandes
Dr. Fritz Goost
Wolf Dieter Kruse
Frankfurter Straße 10 – 14
65760 Eschborn
Telefon: 06196 966 - 0
Telefax: 06196 4 21 70
Internet: www.textil-mode.de
Seite
80
Gesamtverband textil+mode
2006
Hauptgeschäftsführung
Bereich Sozialpolitik
Hauptgeschäftsführer
Sozial- und Tarifpolitik
Dr. Wolf-Rüdiger Baumann | Telefon: 966 - 234
Helge Martin Krollmann, Telefon: 966 - 222
Hauptgeschäftsführer und Geschäftsführer Arbeitgeberverbund
Arbeits- und Sozialversicherungsrecht
Helge Martin Krollmann | Telefon: 966 - 222
Klaus Müthrath, Telefon: 966 - 224
06
Jahrbuch
Berufsbildung, Nachwuchswerbung,
Virtuelles Bildungsnetz ViBiNeT®
Bereich Wirtschaftspolitik
Dipl.-Ing. (FH) Dietmar Fries | Telefon: 966 - 223
Wirtschaftspolitik
Dr. Wolf-Rüdiger Baumann | Telefon: 966 - 234
Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Stefanie Engel | Telefon: 966 - 266
Außenhandels- und Europapolitik
Silvia M. Jungbauer | Telefon: 966 - 232
Verwaltung, Finanzen
Wilfried Müller | Telefon: 966 - 251
Forschung, Rationalisierung, Normung, Betriebswirtschaft,
Textile Rohstoff- und Pflegekennzeichnung
Registratur, Versand
Dr. Walter Begemann | Telefon: 966 - 229
Thomas Steiger | Telefon: 966 - 262
Recht und Wettbewerb, einschließlich Kartellrecht, Konditionen,
Gewerblicher Rechtsschutz, Verbandsorganisation, Finanzen
und Steuern, Verkehrs- und Sicherheitsfragen
Büro Brüssel
RA Dr. Christoph Schäfer | Telefon: 030 30 01 09 83
Yvonne Hendrych, Jörn Kronenwerth
Rue de l’Amazone 2, B-1050 Brüssel
Internationale Märkte und Messen
Telefon: 0032 2 534 95 95, Fax: 0032 2 534 96 96
Claudia Saam | Telefon: 966 - 237
Büro Berlin
Umwelt, Energietechnik, technischer Arbeitsschutz
Sven Eriskat, Dr. Christian Schäfer
Dr. Friedhelm Ahlers | Telefon: 966 - 263
Wichmannstraße 20, 10787 Berlin
Telefon: 030 25 79 85 25, Fax: 030 25 79 85 27
Konjunktur und Internationale Projekte EU
Sven Eriskat | Telefon: 030 30 01 09 80
C.E.T.A.-Büro Shanghai
Vivian Zhu, Stella Sun, Rinoa Zong
29F POS Piaza, 1600 Century Avenue
Pudong, Shanghai 200122
Telefon: +86 (0) 21 6875 85-36
Fax: +86 (0) 21 6875 85-73
Gesamtverband textil+mode
Seite
81
2006
06
Jahrbuch
Jahrbuch der deutschen Textil- und Modeindustrie 2006
Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie
Eschborn, November 2006
Impressum
Bibliographische Informationen der Deutschen Bibliothek
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliothek,
detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar.
© 2006 Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, Eschborn
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Gesamtverbandes.
Herausgeber: Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie, Eschborn
Redaktion: Stefanie Engel
Anschrift Gesamtverband textil+mode
der Redaktion:
Frankfurter Str. 10-14
65760 Eschborn
Fotos (soweit nicht anders angegeben): Gesamtverband textil+mode, Eschborn
Bildnachweise:
Titelfoto: Ursula Raapke, Darmstadt
S. 7 oben: Reuters, Arnd Wiegmann
S. 14, 15, 18: Martin Ott und Gesamtverband textil+mode
S. 22: Verband der deutschen Heimtextilien-Industrie e.V. (Heimtex)
S. 24 links, 25 rechts: Euratex
S. 24 rechts, 25 links, 26: vti-pressedienst
S. 27-29: Nicolaus Weber GmbH & Ko. KG
S. 34/35 großes Motiv, S. 35 rechts: vti-pressedienst
S. 35 links und Mitte: vti-pressedienst / Wolfgang Thieme
S. 36 links und Mitte: vti-pressedienst / Wolfgang Schmidt
S. 36 rechts: vti-pressedienst / Stefan Möbius
S. 39, 46, 52, 68, 71: Sascha Radke und Gesamtverband textil+mode
Wir danken unseren Fach- und Landesverbänden bzw. den Unternehmen für die Bereitsstellung von Bildmaterial.
Seite
82
Basisdaten S. 7 unten: Oberfinanzdirektion Nürnberg, Gewerblicher Rechtsschutz
für Statistiken:
S. 20, 21: Ökotex
Gestaltung: Eva Vitting, Wiesbaden und sorgdesign, www.sorgdesign.de
Produktion: Druckerei Chmielorz GmbH, Wiesbaden
Auflage: 4.000
Gesamtverband textil+mode
Ö k o Te x
Standard 100
Deutsche Zertifizierungsstelle Öko-Tex
Frankfurter Str. 10-14
D-65 760 Eschborn
Tel. +49 61 96 966 -230
Fax +49 61 96 966 -226
zert.de@oeko-tex.com
www.oeko-tex.com
Forschungsinstitut
Hohenstein
Schloss Hohenstein
D-74 357 Bönnigheim
Tel. +49 71 43 271 -121
Fax +49 71 43 271 -8741
oekotex@hohenstein.de
www.hohenstein.de
Mit diesem Zeichen
liegen Sie richtig!
Immer mehr Verbraucher achten beim Kauf von Textilien auf dieses
Zeichen! Denn die von unabhängigen Prüfinstituten nach den
Kriterien des Öko-Tex Standard 100 getesteten und mit diesem
Label ausgezeichneten Produkte sind gesundheitlich unbedenklich.
Über 7.000 Unternehmen beteiligen sich kontinuierlich an diesem
Zertifizierungssystem und erreichen damit ein hohes Sicherheitsniveau für ihre Produkte. Der Öko-Tex Standard 100 ist das weltweit
bedeutendste Label für schadstoffgeprüfte Textilien.
Gesamtverband der
deutschen Textil- und Modeindustrie
Bei uns
laufen die Fäden
zusammen
06