- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 5/14 3. MÄRZ 2014 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige INTERNET WORLD Business Guide Profiler für digitale Kampagnen S. 30 Wichtige Entwicklungen zum Thema E-Payment beleuchtet der 56-seitige Business Guide, der dieser Ausgabe beiliegt. Als Extra: Übersicht der relevanten Anbieter Booklet im Heft Eine Technik auf dem Weg zum Massenmarkt S. 18 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 45 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Mehr als virtuelles Geld Zalando Gründe zum Schreien Bitcoins sind ein faszinierendes Konzept und eine hochriskante Kapitalanlage Verfehlt hat Zalando die Umsatzprognosen für 2013 (S. 4). Anlass zum Jubeln gab es dennoch: Der Online Retailer gewann den INTERNET S. 14 WORLD Business Award 2014 Markenwert 2014 in Mrd. US-$ 30,607 BMW 28,962 ragt man Kritiker, dann ist der 24. Februar 2014 für die virtuelle Währung Bitcoins das, was die Lehman-Pleite 2009 für die Weltwirtschaft war. An diesem Tag ging die weltweit größte Bitcoins-Tauschbörse Mt. Gox offline – Tausende Anleger bangen seitdem um ihr Geld (S. 5). Bitcoins sind schwer zu fassen: Die eigentliche Währung besteht aus Codeschnipseln, die in riesigen Serverfarmen errechnet werden. Dieser „Mining“-Prozess ist so aufwendig, dass es meistt bil bilns liger ist, bereits generierte Bitcoins zu kaufen als selbst welche zu errechnen. Theoretisch kann es maximal 21 Millionen Bitcoins geben, davon wurde rund die Hälfte bereits erzeugt. Der Kurs, zu dem Bitcoins gehandelt werden, en schwankte in den letzten Monaten extrem. Bitcoins werden dezentral verwaltet, kein Staat reguliert sie oder bürgt für ihren Wert. Was Skeptikern die Haare zu Berge stehen lässt, kümmert Bitcoin- Fans wenig – schließlich stehen hinter Euro, Yen oder Dollar heute auch keine echten Sicherheiten mehr. Sie sind fasziniert von der Möglichkeit, weltweit Finanztransak- tionen mit minimalem Aufwand auszuführen. Spielwiese für Finanzjongleure oder Modell für die digitale Wirtschaft der ◼ Zukunft? Mehr ab Seite 8 E-Commerce Online-Marketing Technik Screenshot: Coinmap.org F Foto: Fotolia / Gromovataya Deutsche Top-5-Marken Deutsche Telekom 3D Printing Foto: Shapeways Adserver Foto: DrAfter123 / iStockphoto E-Payment 2014: Trends, Risiken, Anbieter Überall auf der Welt werden Bitcoins bereits als Zahlungsmittel akzeptiert Übe Volkswagen 27,062 Mercedes-Benz 24,171 Allianz 20,425 30 Milliarden US-Dollar ist die Marke „Deutsche Telekom“ wert INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: Brand Finance Betrug per Abmahnung Zielgruppe: Silver Surfer Den richtigen Preis festlegen Online-Unternehmer, die mit einer Abmahnung arglistig getäuscht wurden, müssen aufpassen: Eventuell abgegebene Unterlassungserklärungen bleiben S. 20 nämlich gültig. Ältere Konsumenten verfügen über eine hohe Kaufkraft – und sind deshalb für den E-Commerce attraktiv. Doch die Generation Gold als Zielgruppe ist sehr heterogen und S. 22 online schwer zu fassen. Shop-Betreiber befinden sich in starkem Wettbewerb, oft geprägt durch den Preis. Preismonitoring zeigt, wo ein Händler mit seinem Angebot steht – und wo er S. 32 stehen könnte. In eigener Sache Smartphone-Nutzung in Deutschland pro Tag Knapp über 13.000 Besucher – 25 Prozent mehr als 2013 – zählte die Internet World 2014 und übertraf damit die eigenen Erwartungen. Eindrücke von S. 46 Messe, Kongress und Party ab Schnitt 81 Minuten 87 Minuten 103 Minuten Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt Rekordergebnis INTERNET WORLD Business 5/14; Quelle: Goldmedia; Stand Februar 2014 Die neue For Digital Professionals E-COMMERCE MOBILE ONLINE MARKETING SOCIAL MEDIA TECHNIK SERVICE internetworld.de INHALT 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Inhalt 3 Redaktion mit Anschluss SCHWERPUNKT Bezahlen per Kilobyte Bitcoins: Währung und Spekulationsobjekt 8 Serie: Leads generieren, Teil 2: B2B Gesucht: Geschäftsleute 28 TECHNIK E-COMMERCE 14 Profiler für Werbekampagnen Adserver werden zu Datenmanagern 30 Die nächste Revolution 3-D-Druck wird erschwinglich 18 Den richtigen Preis festlegen Automatisiertes Preismonitoring 32 Betrug per Abmahnung Abmahnungen ohne Rechtsgrundlage 20 ePages und 1&1 kooperieren United Internet nutzt Shop-Software 36 Retargeting bei Facebook Einsatz von Website Custom Audience 37 ONLINE-MARKETING Zielgruppe ohne festes Profil Wo man Best Ager im Internet erreicht 22 Illustre Inhalte Pay Walls gewinnen an Attraktivität 24 Anschub für Start-ups Mediatechnologie im Tausch gegen Anteile 25 Etikette über Bord Viralkampagne für Kraft Foods RUBRIKEN 4 Update 25 26 Pro & Contra: Whats-App-Deal 12 Personalien 42 Szene: Internet World Messe 46 Meinung: Im Dickicht der Marktzahlen 50 Termine 42 Impressum 47 Stellenmarkt 45 Dienstleisterverzeichnis 38 Foto:iulifunke.com / Bitcoin.de Zalando räumt ab Die Sieger des Shop-Award 2014 Digitale Rockstars Aktuelle Werbetrends im Web Neues Design, neue Funktionen: Seit einer Woche ist unsere Web-Präsenz www.internetworld.de im neuen Design online – und ermöglicht neue Wege der Interaktion. So finden Sie jetzt unter allen wichtigen Artikeln, egal ob sie in gedruckter Form im Heft stehen oder online erscheinen, nicht mehr nur ein kleines Namenskürzel, sondern eine Web-Adresse. Diese Adresse verweist auf die neue Autoren-Detailseite. Jede Redakteurin und jeder Redakteur von INTERNET WORLD Business hat eine eigene Seite, auf der Sie nicht nur Informationen zum Menschen hinter dem Kürzel finden, sondern auch eine Übersicht der Beiträge, die dieses Redaktionsmitglied im Web veröffentlicht hat. Außerdem enthält die Seite Links zu Social Networks, in denen die Autoren aktiv sowie, sowie einen Mail Link, über den Sie direkten Kontakt aufnehmen kön- KNOW-HOW 8 18 Auf Seite 50 finden Sie erste Kommentare zum Relaunch von INTERNET WORLD Business. Wir freuen uns auch auf Ihr Feedback! Social Media Foto: iStockphoto / Ljupco 22 Foto: Shapeways nen. Wir sind zwar nicht immer am Schreibtisch und auch nicht immer telefonisch zu erreichen, dennoch freuen wir uns, wenn Sie sich mit uns austauschen möchten. Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter Menschen in diesem Heft Thomas Bily Gründer und Vorstand der Seniorbook AG, glaubt, dass die InternetNutzung der 60-Plus-Generation deutlich unterschätzt wird. Mit dem Best-Ager-Portal Seniorbook.de soll 22 sich das ändern. Gerrit Heinemann Professor und Leiter eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein, fragt sich, wie die stark abweichenden Umsatzzahlen der Handelsverbände BVH und HDE für das Jahr 50 2013 zu erklären sind. Thorben Fasching Director Marketing & User Experience bei der hmmh AG, findet, dass der Deal zwischen Facebook und Whats App spannende Optionen bietet – für Anwender und Werbungtreibende 12 wie auch für Dienstleister. Claudia Petri Head of SEA Operations bei Soquero, erklärt, auf was man achten muss, um Leads im B2B-Bereich zu generieren: nicht Kaufrausch erzeugen, sondern gezielt auf die Bedürfnisse 29 von Geschäftsleuten eingehen. Jörg Klekamp Vorstand der Adition Technologies AG in Düsseldorf, tauscht Mediatechnologie gegen Unternehmensanteile und will Start-ups so dabei helfen, ihre Werbemaßnahmen über ein 25 Dashboard zu analysieren. Jochen Siegert Managing Director beim Spieleanbieter Bigpoint, hat Bitcoins als Zahlungsmittel eingeführt, glaubt aber, dass der Zahlungsverkehr mit virtuellen Währungen sicherer werden muss. 9 UPDATE INTERNET WORLD Business 3. März 2014 Charity: Online Shopping mal anders: Unter www. mygoodshop.org, dem SpendenShop des internationalen Kinderhilfswerks NPH Deutschland, können Spender lebensnotwendige Produkte kaufen, die sie per Mausklick dann konkreten Projekten und Empfängern zukommen lassen. Q&A Jan Winkler Geschäftsführer beim Berliner AdservingAnbieter Adspirit, erklärt, wo es brennt beim Adserving (s. auch Artikel Seite 30) Wie steht es um die Brand Safety beim Adserving? Wir beobachten leider zunehmend mehr Fraud, also unsauberen Traffic, der als sauberer Traffic getarnt wird, und sehen gleichzeitig, dass die meisten Advertiser und Agenturen damit noch zu unbedarft umgehen. Oft verlassen sie sich auf die Versprechungen der Ad Exchanges, dass deren Traffic sauber ist, anstatt die Sauberkeit selbst zu überwachen oder ein Trading Desk für die Überwachung zu nutzen. Welchen Stellenwert hat mobiles Adserving? Insgesamt sehen wir eher einen Trend weg von reinem Mobile: Da die meisten User auf ihren Handys mittlerweile große Auflösungen haben und damit lieber auf normalen Webseiten surfen, geht hier Mobile Marketing zunehmend in Display Marketing über. Launch: Fans schneidiger Küchenprodukte bietet Zwilling ab sofort Inspiration auf seiner Facebook-Seite. Denkwerk hat die Fanpage zusammen mit dem Solinger Hersteller entwickelt und gelauncht, als ersten Teil einer übergreifenden SocialMedia-Strategie. LEBENSMITTELHANDEL Amazon Fresh kommt nach Deutschland Deutschland ist reif für den Handel mit frischen Lebensmitteln übers Web. Das findet jedenfalls Amazon und bietet ab September seinen Dienst „Fresh“ auch hierzulande an. Derzeit verhandelt das Unternehmen über Lagerflächen und Transportmöglichkeiten an mindestens vier Standorten in Deutschland, Österreich und Nachbarländern. Das berichtet „Bild“ unter Berufung auf Insiderinformationen. Das Sortiment soll sich an dem klassischer Supermärkte orientieren und auch Obst, Gemüse, Milchprodukte und Fleisch umfassen. In den USA beliefert Amazon Fresh bereits Kunden in Seattle, Los Angeles und San Francisco. Bald in Deutschland: Frische Lebensmittel per Amazon Die können aus einem Sortiment von über 500.000 Produkten wählen. Für dieses Jahr steht die Expansion in weitere 20 Städte auf dem Programm. Die Idee ist nicht neu: Einen ähnlichen Service bieten bereits reine Online-Unternehmen wie Allyouneed.com, Mytime.de, Lebensmittel.de und Food.de sowie Supermarktketten wie Rewe oder Edeka an. Allerdings noch mit überschaubaren Erlösen. KOOPERATION MIT E-PLUS Whats App wird Mobilfunkmarke Die 19-Milliarden-Übernahme durch Facebook sorgte unlängst für Schlagzeilen, jetzt hat Whats App eine neue Bombe platzen lassen. Der Messaging-Dienst wird zur Mobilfunkmarke. Der Startschuss fällt in Deutschland, Partner ist E-Plus. Mit der „Mobile Virtual Network Operator“-Partnerschaft, wollen beide Unternehmen laut E-Plus schon bald das „exklusive WhatsApp-Angebot“ im E-Plus-Netz präsentieren. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona hat WhatsApp-Mitgründer Jan Koum zudem die Integration einer Sprachfunktion in den MessagingDienst angekündigt. Mit dieser sollen Nutzer von Whats App bald auch Telefonate über die App führen können. Damit tritt der Dienst in direkte Konkurrenz zu etablierten Telko-Unternehmen oder Anbietern wie Skype. Supergeil: Edeka stürmt Youtube Charts Das Original erzielte innerhalb eines Jahres gerade mal 600.000 Hits, mit dem adaptierten Musik-Video „Supergeil“ stürmt Schauspieler Friedrich Liechtenstein (Bild) für Edeka die Youtube Charts. Ziel ist, die Vielfalt der Edeka-Eigenmarken einem jüngeren Publikum zu kommunizieren: „Super-Würstchen, Super-Dorsch, Super-Bio, alles geil“ – auch die Abrufzahlen: Rund 3 Millionen User haben den kultigen Spot in den ersten fünf Tagen nach Veröffentlichung abgerufen. Der Song wird nur über Social-Media-Kanäle verbreitet. Die Idee hatte Jung von Matt. Zu sehen auch unter www.edeka.de/supergeil. Jan Koum: Erst Facebook Deal, dann Telefonie im Visier Ziel sei es, langfristig auf jedem Mobiltelefon vertreten zu sein, so Koum. Derzeit zählt Whats App rund 450 Millionen Nutzer – nach der angekündigten Übernahme durch Facebook gibt es allerdings zahlreiche User, die dem Dienst den Rücken kehren wollen. Mehr dazu auf Seite 12. WETTER IST SCHULD Zalando verpasst Umsatzziel für 2013 Knapp daneben ist auch vorbei: Zwei Milliarden Euro Nettoumsatz hatte Zalando ursprünglich für das vergangene Jahr anvisiert. Herausgekommen sind letzten 94 % aller EU-Bürger schränken im Ausland aus Angst vor hohen Roaming-Gebühren ihre Smartphone-Nutzung ein. Quelle: Befragung der EU-Kommission unter 28.800 EU-Bürgern 5/14 Auftraggeber: Zwilling J. A. Henckels AG Agentur: Denkwerk Foto: Robert Schlesinger 4 Endes nur 1,76 Milliarden Euro – immerhin 52 Prozent mehr als im Jahr 2012. Eine Milliarde Euro Umsatz erzielte das Unternehmen allein in der Kernregion Deutschland, Österreich und Schweiz. Dort schreibe man auf Ebit-Ebene auch weiterhin schwarze Zahlen, heißt es bei dem Modehändler. Zalando-Geschäftsführer Rubin Ritter machte den späten Sommer und den milden Winter dafür verantwortlich, dass die Umsätze nicht so gut liefen wie erhofft. Dadurch seien die Preise im Modemarkt insgesamt stark reduziert. worden. Spannend war der Hinweis auf die Retourenquote. Diese liegt „stabil bei rund 50 Prozent“. FINANZSPRITZE Facelift bekommt 15 Millionen Dollar Facelift schließt seine erste Kapitalrunde ab und erhält 15 Millionen US-Dollar. Die Investition kommt von einem nicht näher genannten „Family Office“. Das Hamburger Unternehmen mit 50 Mitarbeitern entwickelt Enterprise-Lösungen für professionelles Facebook Marketing. Der sogenannte Fan Activator ist dabei die Schnittstelle zwischen dem Netzwerk und den Nutzern zur Erstellung, Veröffentlichung, Die teuersten .de-Domains 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Domain Fotograf.de Schokolade.de Gayforum.de Build.de Singlebörse.de Saubillig.de Cbs.de Bankenvergleich.de Speck.de Schiffssuche.de Preis 90.000 Euro 63.000 Euro 35.000 Euro 33.000 Euro 30.000 Euro 25.000 Euro 22.000 Euro 20.000 Euro 18.000 Euro 18.000 Euro Beliebteste Web-Endung ist „.com“, doch auch für „.de“ wird viel bezahlt INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: Sedo Domainreport 2013 INTERNET WORLD Business Kampagne: Neues Auto, neues Werbeformat. Um Zielgruppen zur Probefahrt zu animieren, inszeniert der japanische Autobauer die Fahreigenschaften des Suzuki SX4 S-Cross per Vibrant Storyboard. Der Mauszeiger öffnet eingebettete Produkt-Videos, Fotogalerien oder eine 360-Grad-Ansicht. INTERAKTIVER HANDEL 2013 Mehr als 40 Prozent Plus im E-Commerce Der Bundesverband des Deutschen Versandhandels (BVH) verkündet für 2013 ein Plus von 41,7 Prozent für den E-Commerce mit Waren im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz im B2C-Geschäft stiegt damit auf 39,1 Milliarden Euro. Die drei stärksten Absatzkanäle waren die Online-Marktplätze mit einem Umsatz von 26,0 Milliarden Euro, die Multichannel-Versender mit 7,4 Milliarden Euro und die Internet Pure Player mit 4,7 Milliarden Euro. Das nicht alles Gold ist, was glänzt, zeigt ein Vergleich mit den aktuellen Zahlen des Handelsverbands HDE, hier ist von 14 Prozent Wachstum die Rede – Diskrepanzen, die beide Verbände einfach unkommentiert nebeneinander stehen lassen. Zum „Dickicht der Marktzahlen“ nimmt Professor Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein, auf Seite 50 Stellung. 330 Millionen Gigabyte werden 2014 in Deutschland über mobile Datendienste übertragen, schätzt der Branchenverband Bitkom. Das ist eine Steigerung um das 30-Fache seit 2008. Auftraggeber: Suzuki International Europe GmbH Werbeformat: Vibrant Media BITCOINS EINGEFROREN Mt. Gox setzt BitcoinHandel aus Mt. Gox schließt auf unbestimmte Zeit. Die in Tokio ansässige Bitcoin-Handelsplattform war zeitweise der größte Marktplatz für die Digitalwährung. Seit dem 7. Februar hatte der Anbieter alle Guthaben eingefroren, laut Angaben des Marktplatzes wegen technischer Probleme. Am 24. Februar fanden Bitcoin-Nutzer nur noch eine leere Website vor. Man habe sich entschieden, „alle Transaktionen auszusetzen, um nd die Nutzer zu die Seite und o das Unternehschützen“, so ppen men in einerr knap knappen beeMitteilung. Man beobachte die Situation und werde gegebenenfallss reagieren. Mehrr zu n Sie Bitcoins lesen ab Seite 8. PRÜGEL FÜR ZANOX Keine Knebelverträge im Affiliate Marketing Mit seinen neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen hatte Performance-Marketing-Dienstleister Zanox zuletzt einen Schrei der Empörung in der Branche ausgelöst. Jetzt rudert das Affi- liate-Netzwerk zurück und entschuldigt sich öffentlich. Insbesondere zwei Änderungen für Publisher, die ab 12. März in Kraft treten sollten, sorgten für Unruhe: So untersagten die AGB, den bei Zanox angemeldeten Publishern mit anderen AffiliateNetzwerken zu kooperieren. Dieser Konkurrenzausschluss hätte auch noch sechs Monate nach Ende der Zusammenarbeit gegolten. Bei Vertragsbruch wäre die durchschnittliche Provision der letzten sechs Monate fällig geworden. Nach einer breiten Welle der Kritik hat Zanox inzwischen einD neue Version der gelenkt. Die AGB wird nun nicht umgesetzt. sieh das Unternehmen So sieht naac eigener Aussage nach in inzwischen ein, dass e „zu stark in die es G Geschäftsprozesse“ s seiner Publisher e eingegriffen habe. Za Z Zanox-CSO Stefanie Lü üde Lüdecke entschuldigte ei sich in einem Sonder-Newsletter, rech rechtfertigte aber gleichzeitig die Motivation für die Neuerungen. Neben „klareren, verständlicheren und transparenteren Formulierungen“ habe Zanox „einen Lösungsansatz für das Problem des Bypassing“ finden wollen, also die Abwanderung zu großen Networks, die die gesamte Performance-Advertising-Industrie betreffe. Besuchen Sie uns. Foto: Ulifunke.com Bitcoin.de Moderation, Steuerung und Messung ihrer gesamten Aktionen und Kampagnen in dem sozialen Netzwerk. Zu den Kunden zählen Unternehmen wie Bayer, Deutsche Bahn, O2/Telefonica und Philips. 5 10. - 14. März 2014 Halle 6 - Stand K17 Facebook bringt ins Gespräch Facebook mobil 17,4 % Facebook nicht mobil 15,4 % 16,2 % 12. April 2014 Stand 11 8,0 % 11,8 % 9,0 % 9,6 % 10,4 % 8% 8,3 % 4% 0% Jul 2013 Aug Sep Okt Nov Dez Jan 2014 Facebooks Bedeutung als Traffic-Lieferant für Websites steigt stetig, die meisten Verweise kommen von Mobil INTERNET WORLD Business 5/14; Quelle: Shareaholic Basis: 200.000+ Webseiten weltweit und 250+ Mio. Unique Visitors pro Monat www.plentymarkets.com UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 World Wide Web Start-up Zum ersten Mal wurde auf der Internet World Messe 2014 das „Start-Up mit Zukunft“ ausgezeichnet. Gewinner des Award ist das Unternehmen Conversion Boosting aus Mannheim. BOSTON / USA Das Start-up Spritz will das digitale Lesen „neu erfinden” www.spritzinc.com Das Start-up Spritz will das analoge Leseschema – von links nach rechts und von oben nach unten – an das digitale Tempo anpassen. Dazu werden Sätze zerlegt und anschließend Wort für Wort je nach individueller Lesegeschwindigkeit auf dem Screen präsentiert. Das schafft vor allem auf mobilen Geräten Platz – beispielsweise für Werbung. IRREFÜHRENDE SPERRTEXTE Gema gewinnt gegen Youtube Gewinner Jörg Dennis Krüger (re.) mit Sponsor Uwe Horn von DHL Paket version-Optimierung ihrer Webshops selbst in die Hand zu nehmen. Krüger konnte sich im Anschluss an den Wettbewerb über einen Gutschein in Höhe von 500 Euro von Sponsor DHL Paket freuen. Ausgelobt wurde der Preis von der Internet World Messe. Seit drei Jahren wehrt sich die Gema gegen den Wortlaut der Sperrtexte auf Youtube, da dieser einen falschen Eindruck erwecke. Jetzt konnte die Verwertungsgesellschaft für Musikrechte einen ersten Teilerfolg im Rechtsstreit gegen die Google-Tochter verbuchen. Das Landgericht München bewertete die Tafeln als illegale Anschwärzung und Herabwürdigung. Der Text vermittle den Eindruck, die Gema sei für die Sperrungen der Videos verantwortlich. Tatsächlich nehme diese jedoch Youtube selbst vor. Das Video-Portal muss die Texte nun ändern oder Ordnungsgeld zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. BESSERES BUSINESS Xing erhöht Umsatz um 16 Prozent Das vergangene Jahr ging für Xing erfolgreich zu Ende. 2013 erwirtschaftete das Internet-Karrierenetzwerk knapp 85 Millionen AMSTERDAM / NIEDERLANDE Das erste „faire“ Smartphone www.fairphone.com Umdenken in der TK-Branche – dafür will das niederländische Start-up Fairphone mit seinen alternativen Entwicklungsprozessen sorgen. Aktuell arbeitet das Unternehmen an dem nach eigenen Angaben ersten „fairen“ Smartphone. Es soll mit geringstmöglichen Belastungen für Mensch und Natur transparent produziert werden. Für die Arbeiter in China gibt es beispielsweise eigene Wohltätigkeitsfonds. Euro, rund 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Das operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um elf Prozent auf 24,3 Millionen Euro, das Nettoergebnis betrug 10,5 Millionen Euro, und damit 15 Prozent mehr als 2012. Dazu beigetragen hat vor allem das Segment E-Recruiting: Hier gab es mit 23,7 Millionen Euro ein Plus von 42 Prozent im Vergleich zu 2012. NEUER ABLEGER UBUP Momox verkauft gebrauchte Kleidung Momox verkauft ab sofort gebrauchte Kleidung. Die neue Plattform Ubup (Used But Precious) des Re-Commerce-Anbieters hat fast 30.000 SecondHand-Klamotten sowie einige elektronische Geräte im Portfolio. Hauptzielgruppe sind Frauen. Nach dem Deutschlandstart plant Ubup die Internationalisierung. Momox selbst hat laut Gründerszene.de rund eine Million Kunden. Neben gebrauchten Büchern, CDs, DVDs und Elektronik hat das Berliner Unternehmen seit vergangenem Juli auch getragene Kleidung im Sortiment. GENF / SCHWEIZ eCom Fachmesse www.ecom-ch.com 29. April 2014 Die Fachmesse eCom für E-Commerce und E-Kommunikation öffnet am 29. April in Genf ihre Tore. Sie wird in französischer Sprache gehalten und richtet sich an Unternehmer, Web-Händler, Projektleiter, Marketingverantwortliche, Webmaster, Vermarkter und Personal aus der IT und Logistik. Für Fachbesucher ist der Eintritt kostenlos. SCHUHVERKAUF IM WEB sein. „Textilwirtschaft“ vermutet, dass der Shop wegen tiefroter Zahlen geschlossen wurde. Reno schließt seinen Online Shop CHEF-ABGANG Neue Online-Wege bei Reno: Der Schuhfilialist hat seinen Webshop nach drei Jahren geschlossen. Unter Reno.de gibt es stattdessen nun eine Kombination aus OnlineMagazin und Showroom. Einige ausgewählte Schuhe können auf der Seite zwar noch bestellt werden, allerdings nur Paare, die der Händler auf Otto.de zum Verkauf anbietet. Einer Reno-Sprecherin zufolge gibt es keinen endgültigen Harald Kratel verlässt den BVDW Foto: Screenshot Reno Für Jungunternehmer gab es in diesem Jahr auf der Internet World Messe ein ganz besonderes Highlight. Zum ersten Mal wurde das „Start-Up mit Zukunft“ ausgezeichnet. In einem Wettkampf zwischen fünf nominierten Unternehmen konnte schließlich das aus Mannheim stammende Start-up Conversion Boosting die Juroren überzeugen. Gründer Jörg Dennis Krüger bietet Unternehmen mit seinem Portal die Möglichkeit, die Con- Reno gibt es online nun als Kombi aus Magazin und Showroom Abschied vom E-Commerce, man wolle das Geschäft aus dem Internet lediglich wieder in den stationären Handel holen. Die wahren Beweggründe könnten hingegen auch finanzieller Natur Harald Kratel und der Bundesverband Digitale Wirtschaft gehen getrennte Wege – einvernehmlich, wie beide Parteien betonen. Kratel war seit September 2013 neben Tanja Feller zweiter Geschäftsführer des BVDW. Personalien vermelden auch die Fachkreise, die soeben ihre Vorsitzenden gewählt haben. Für Affiliate Netzwerke etwa sind Manuel Kester (Yoc Mobile Advertising) und Martin Riess (Zanox) zuständig. Neu im Vorsitz des Fachkreises Online-Mediaagenturen ist Christian Franzen von Mediacom, wiedergewählt wurden Manfred Klaus (Plan Net), Sascha Jansen (Annalect) und Ulrich Kramer (Pilot). Die Vorsitzenden des Online-Vermarkterkreises sind Paul Mudter (IP Deutschland), Markus Frank (Microsoft Advertising), Marianne Stroehmann (Interactive Media), Matthias Wahl (OMS) und Oliver von Wersch (G+J EMS). ECHTES HOSTING! VON PROFIS FÜR PROFIS NEU U! NEU U! Verfügbarkeit: Load Balancer bieten maximalen Schutz und 99,94 % Verfügbarkeit durch echte Lastverteilung. PFS (Perfect Forward Secrecy): Abhörsicherer E-Mail-Verkehr durch PFS-Verschlüsselung. Hat nicht jeder – bei uns selbstverständlich. Bei uns standardmäßig. NEU U! NEU U! Performance Boost: Jetzt 30 % mehr RAM, SSDs in allen Datenbank-Servern und neue Caching-Technologie. Sicherheit durch SSL: Standard- und Wildcard-Zertifikate einfach per 1-Click verfügbar – mit 256-Bit-Verschlüsselung. Gibt’s bei uns on top. Bei uns echt günstig. 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Am meisten davon gibt es in Westeuropa und den Business-Zentren der USA Bitcoin – neues Weltgeld Günstiges Zahlverfahren, hoch spekulative Anlage Mit der Technologie entsteht eine neue Infrastruktur für Web und Wirtschaft Der Bitcoin wird häufiger eingesetzt – so steigen die Reichweite und sein Wert Bezahlen per Kilobyte Sie werden weltweit immer häufiger als Zahlungsmittel akzeptiert: Ob Bitcoins aber massentauglich werden, ist höchst unsicher. Eine lukrative Spekulation sind sie allemal ypisch Nerd: Ausgerechnet zwei Pizzen waren das Erste, was mit Bitcoins bezahlt wurde. 10.000 Bitcoins kostete die heiße Ware. Das war 2010. Seither erfährt die virtuelle Währung größte Zustimmung wie auch absolute Ablehnung: Die einen preisen ihre Unabhängigkeit von Kontrollinstanzen wie Staat und Banken, die Fälschungssicherheit, den einfachen Austausch selbst über Grenzen hinweg: „Bitcoins sind für mich die Zukunft des Bezahlens“, meint etwa Sandra Rauch, Tec-Artistin und Bitcoin-Nutzerin aus T Berlin. Andere weisen auf nicht einschätzbare Risiken hin: „Bei der virtuellen Währung gibt es keine staatliche Garantie, das könnte zum Totalverlust führen“, warnt Carl-Ludwig Thiele, Vorstand der Deutschen Bundesbank. Ebenfalls am Image kratzt, dass Bitcoins in den dunklen Ecken des Webs kursieren und für Kanäle wie Drogen- und Menschenhandel oder Geldwäsche taugen. Die Nationalbanken von China und Russland überlegen ein Verbot. Derart gelobt und gleichzeitig niedergemacht schwankt der Bitcoin-Kurs zwi- schen Extremen; der Wert der virtuellen Währung aber steigt: Für 10.000 Bitcoins zahlen Anhänger heute mehr als eine Million Euro. Das Prinzip des Marktes – Angebot und Nachfrage – bleibt erhalten. Weltweit wächst die Zahl der Unternehmen, die Bitcoins annehmen: Web-Anbieter wie Bigpoint, Parfuemerie.de, Lieferservice oder Chip45 akzeptieren sie ebenso wie Sandra Rauch im Kunstsalon Europa in Berlin, die Bar Niederlassung in München oder der Kindergarten Pulguitas in Köln. US-Händler wie Tigerdirect.com berich- „Bitcoins sind für mich im Moment keine Währung im Sinne von gespeichertem Wert. Ihr Wert schwankt zu stark. Wir müssen sehen, wie die Regulierungsbehörden rund um die Welt entscheiden.“ „Bitcoin ist mehr als eine Währung, es ist der Start für eine neue Infrastruktur der Digitalwirtschaft und des Crowdsourcings sowie ein Authentifizierungssystem.“ „Bitcoins sind ein günstiges und zuverlässiges Zahlungssystem, jede Transaktion ist irreversibel.“ David Marcus, President Paypal Thomas Hessler, Zanox-Mitgründer, Investor Achim Himmelreich, Berater Mücke Sturm & Partner 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Bitcoins in Zahlen 9 Bitcoins auf Berg- und Talfahrt 8 Minuten irgendwo auf der Zurzeit werden alle Angaben in Euro 1000 Erde Bitcoins getauscht. 800 Pro Tag werden weltweit 64. 000 Überweisungen registriert, durch die rund 22. 953, 21 Bitcoins 600 den Besitzer wechseln. Im Moment sind etwa 12, 3 Millionen Jochen Siegert 400 leitet die Luxemburger Tochter des Spieleanbieters Bigpoint. Er führte als Director Payment 2013 Bitcoins ein. Bitcoins im Umlauf. 200 Kurs Mitte Februar: 1 US-Dollar = 0, 0026 Bitcoins, 1 Euro = 0, 0035 Bitcoins Ein Bitcoin kann in bis zu 108 Einheiten unterteilt werden. Die kleinste Größe, ein Millionstel Bitcoin, ist der Satoshi. ten von Wachstumschancen: Innerhalb von drei Tagen nach der Einführung von Bitcoins gingen bei dem Elektronikspezialisten 2.500 Bestellungen mehr ein. Umsatzplus: 500.000 US-Dollar. „Das Zahlverfahren interessierte mich“, erzählt Sebastian Jaudzim. Der Händler führte Bitcoins 2011 bei Eleganteduefte.de ein: „Das System war einfach zu integrieren, es fielen deutlich niedrigere Kosten an und jede Transaktion war irreversibel, also sicher.“ Während Kreditkartenfirmen und andere Zahlungsdienstleister bis zu drei Prozent der Kaufsumme einheimsen, berechnen Bitcoin-Systeme die Gebühr nach der Anzahl der Transaktionen. Einmal geleistete Zahlungen können nicht zurückgeholt werden. Jaudzim gab zwar aufgrund der hohen Kursschwankungen wieder auf („Wir mussten jede Nacht Preise nachjustieren“), dieses Problem haben Dienstleister wie Bitpay oder Coinbase jedoch mittlerweile gelöst. Sie tauschen Kaufsummen sofort in reales Geld um. Der Bitcoin ist dadurch nützlich im Handel geworden: „Es hat nicht das große Geschäft gebracht, aber eine neue Zielgruppe – Technik-affine Männer – angezogen“, resümiert Jaudzim. Er ist überzeugt: „Bitcoins werden eine gute Alternative zum Euro werden.“ Dazu aber müssten sie nun nach den Wallets der Internet-Kenner auch die elektronischen Börsen von Verbrauchern www.bigpoint.net 0 27.5.13 24.6.13 22.7.13 14.10.13 11.11.13 9.12.13 6.1.14 3.2.14 „Noch ein Nerd-Produkt“ Der Bitcoin-Kurs ist volatil. Ende 2013 lag er bei über 800, Anfang Februar bei 200 und Ende Februar bei 104 Euro Hochleistungscomputer errechnen die Währung Mehr noch als Geld und ein Bezahlsystem ist Bitcoin eine Technologie, die Datenbankund Verschlüsselungsfunktionen miteinander verknüpft. Sie geht auf Satoshi Nakamotos Ideen zu einem sicheren elektronischen Bezahlsystem für jedermann zurück. Wer hinter dem Namen steckt – ein Programmierer oder eine Gruppe – steht nicht fest. Doch Nakamoto entwickelte die Software (Client), mit der die Blocks oder Codes für Bitcoins aus mathematischen Formeln errechnet werden. Ihre Zahl ist auf 21 Millionen beschränkt. Bisher sind etwa 12,3 Millionen entstanden. Waren für das Berechnen der Blocks und die Entstehung der Währung (Mining) anfangs wenige Hoch- Oliver Flaskämper, Gründer Bitcoin.de 16.9.13 INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: Finanzen.net erobern. Hindernis ist hier die Technik: Was der Bitcoin ist und wie er funktioniert, lässt sich nur schwer vermitteln. Das Erklärproblem aber führt zu Unsicherheiten, Vorurteilen, falschen Vorstellungen: „Medien widmen sich dem Bitcoin nur als Spekulationsobjekt und beschreiben selten seine Eigenschaften und Funktionen“, bedauert Stanislav Wolf, der in Geschäftsideen rund um die virtuelle Währung investiert. „Bitcoins automatisieren den Geldtransfer und vereinfachen den Geldaustausch zwischen zwei Parteien.“ „Bitcoins sind digitales Gold mit Bezahlfunktion, dessen Echtheit jeder sofort prüfen kann.“ 19.8.13 leistungsrechner notwendig, entstehen Bitcoins heute in gigantischen Serverfarmen und Computernetzen. „In unseren Breitengraden ist es aufgrund hoher Energieund Hardwarekosten profitabler, Bitcoins zu kaufen als zu minen“, erklärt der Kölner E-Commerce-Berater Adrian Hotz. Zum Tauschen und Speichern der virtuellen Währung benötigt man eine elektronische Geldbörse (Wallet), außerdem den Bitcoin-Client. Damit wird jede Transaktion in der sogenannten Blockchain – in etwa zu vergleichen mit dem Orderbuch von Börsen – gespeichert und im Netzwerk blitzschnell überprüft. „Man kann jeden Bitcoin bis zu seinem Entstehen nachverfolgen“, erläutert Wolf. „Das Netzwerk sorgt dafür, dass kein Bitcoin kopiert und doppelt ausgegeben wird.“ Das komplexe System hat sich bewährt; Fälschungen sind bisher nicht bekannt. Trotzdem setzten Börsen wie Bitstamp, Bitcoin.de oder Mt. Gox Anfang Februar den Handel aus: Fehler in ihren Systemen führten dazu, dass Überweisungen mit kleinsten Bitcoin-Teilen protokolliert wurden, ohne dass sie stattfanden. Inzwischen sei diese Sicherheitslücke geschlossen. Der Handel wurde wieder aufgenommen. Riskant bleibt der Bitcoin dennoch, das zeigt der neueste Fall von Mt. Gox. Die Börse soll angeblich von Hackern angegriffen worden sein. Mt. Gox hat derzeit alle Trans▶ aktionen eingefroren (Seite 5). „Händlern und Dienstleistern nützt der Bitcoin, folglich sollten sie etwas dafür tun, damit er öfter genutzt wird und sich durchsetzt. Ein neues Bezahlverfahren bringt man nur mit Vorteilen zum Kunden.“ Adrian Hotz, E-Commerce-Berater Warum haben Sie Bitcoins eingeführt? Jochen Siegert: Sie sind im internationalen Zahlungsverkehr sehr günstig und vereinheitlichen für Händler die Frage nach Abgaben und Steuern. Das müssen Sie näher erklären. Siegert: Wenn es um ihre Währung und die Position der Banken geht, verfolgen viele Staaten eine eher protektionistische Politik. In Brasilien etwa muss man eine Tochterfirma gründen, um Transaktionen in Real annehmen zu können. Das ist sehr aufwendig. Mit Bitcoins umgehen wir solche Regeln, die es auch in vielen anderen Staaten gibt. Im September 2013 eingeführt – wie oft wird jetzt mit Bitcoins bezahlt? Siegert: „In den ersten vier Wochen haben wir etwa zehn Transaktionen gezählt, das hat sich in den letzten Monaten jeweils verdoppelt. Aber bisher setzen wir keine 6.000 Euro im Monat in Bitcoins um. Wir haben sie auch nicht wegen der Wachstumschancen eingeführt, sondern um den Umgang mit virtuellen Währungen kennenzulernen. Bitcoins sind noch ein Nerd-Produkt. Wo wird oft mit Bitcoins bezahlt? Siegert: In der Ukraine, dort ist Mining ein großes Geschäft. Vermutlich geben die Leute hier mehr Bitcoins aus. In den westlichen Ländern funktionieren Bitcoins noch nicht im Massenmarkt. Was muss passieren, dass Bitcoins allgemein akzeptiert werden? Siegert: Rund um virtuelle Währungen werden neue Geschäfte entstehen, die Zahlverfahren vereinfachen. Damit sich virtuelle Währungen durchsetzen, muss die Nutzung deutlich einfacher werden. Zweitens muss mehr für Vertrauen und Zuverlässigkeit getan werden. Nach Hackerangriffen froren vor Kurzem Bitcoin-Börsen die Ausschüttung ein, das darf nicht mehr vorkommen. Der Zahlungsverkehr mit virtuellen Währungen muss abgesichert werden. Wird aber diese Frage gelöst, dann könnten sie sich durchsetzen. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 BitcoinGlossar Kryptografie ist die Verschlüsselung von Informationen in Codes oder Blocks. So entstehen auch Kryptowährungen wie der Bitcoin oder Litecoin. Mining Immer mehr Online-Händler wie Parfuemerie.de oder Bigpoint nehmen Bitcoins an. Die notwendigen Bezahlsysteme sind schnell zu integrieren. Gebühren werden nicht nach Höhe der Kaufsumme, sondern nach Anzahl der Transaktionen erhoben. Im internationalen Zahlungsverkehr entfallen Währungsverluste, der Bitcoin zieht neue, gut verdienende Kunden an. heißt die Entstehung von Bitcoins: Sie werden mit hochkomplexen mathematischen Formeln und gigantischen Computerleistungen errechnet. 10 10 Bitcoin-Transaktionen sind öffentlich nachvollziehbar, Käufer und Händler bleiben aber anonym: Wie anderes Geld wird auch der Bitcoin für kriminelle Geschäfte missbraucht, etwa auf Silk Road, dem Marktplatz für Illegales Wallets sind elektronische Geldbörsen für den Austausch von Geld. Alle Beteiligten nutzen dabei die gleiche Wallet-Art Die Blockchain speichert den Bitcoin-Code sowie alle Transaktionen damit. Das garantiert, dass Bitcoins nicht dupliziert werden. Bitcoin-Börsen handeln mit der Bitcoins. Es gibt weltweit 93 Handelsplätze (http:// howtobuybitcoins.info/), die sie gegen reales Geld eintauschen. Wie die Börse muss auch die Wallet zum Speichern ständig aktualisiert, gut gesichert und immer kontrolliert werden. Durch Hackerangriffe könnten Bitcoins verloren gehen. Ohne Backup lassen sie sich nach einem Crash von Festplatte oder Speicherchip nicht wiederherstellen. Und das verschreckt die meisten Verbraucher. Als Anlageobjekt ist der Bitcoin ebenfalls reine Spekulation: Ob er sich als Bezahlmittel und Währung durchsetzen wird, ist trotz wachsender Nachfrage nicht sicher. Konkurrent Litecoin gewinnt derzeit nicht nur an den elektronischen Handelsplätzen an Bedeutung. „Viele Leute behalten Bitcoins, weil sie auf einen Kursanstieg hoffen“, beobachtet Berater Hotz. „Mit der Zeit und mit steigender Nutzung kommen mehr Mehr Hintergrund Als „privates Geld“ behandeln Behörden den Bitcoin: Er kann gegen Aktien oder Sachwerte getauscht werden. Dabei entstehende Gewinne sind zu versteuern. PPCoin, Namecoin, Litecoin heißt die Konkurrenz. Transaktionen mit dem Litecoin erfolgen schneller, seine Verbreitung nimmt derzeit zu. ∙ https://bitcoin.org/bitcoin.pdf: Satoshi Nakamotos Papier ∙ https://medium.com/p/73b4257 ac833: Einfache Erklärung ∙ https://de.bitcoin.it/wiki/ Hauptseite: Bitcoin-Wiki ∙ http://bitcoin-konferenz.de/: Rück- und Vorschau ∙ http://coinmap.org/: Karte mit Annahmestellen und Miningfarmen ∙ http://bit.ly/1fm8ABm: BitcoinStudie von Mücke Sturm & Partner ∙ Bitcoin-Bezahlsysteme: Bitpay, Coinbase, Gocoin, Bitcoin Payflow ∙ Shop-Systeme mit Bitcoin: Magento, Shopify Bitcoins in Umlauf, das wird den Kurs festigen.“ Zurzeit aber werden pro Tag weltweit 70.000 Transaktionen mit Bitcoins registriert – im Vergleich zu den knapp 60 Millionen Überweisungen und Lastschriften, die allein in Deutschland gezählt werden, lediglich Kleinkram. Staaten und Banken können keine Kontrolle ausüben Garantien, wie sie Staaten oder Banken für Spareinlagen oder für Bankpleiten gewähren, gelten für Bitcoins nicht. Doch über solche Warnungen lachen die Anhänger: Sie verweisen auf die Verschuldung von Staaten und auf die Vertrauenskrise der Banken, die ebenfalls Werte vernichten. „Heutiges Geld ist durch keinerlei Sachwerte mehr gedeckt“, erklärt selbst Bundesbank-Chef Jens Weidmann. „Banknoten sind bedrucktes Papier.“ Produkte von Banken, so eine Lehre aus der Finanzkrise, sind oft das Papier nicht wert, auf dem sie gedruckt werden. Bitcoins sind elektronisches Geld, allerdings befreit vom Zugriff durch Staaten und Banken Der Wert von Bitcoins unterliegt bisher einzig Angebot und Nachfrage: „Bitcoins sind wie Gold wertvoll, selten und ermöglichen Werte zu speichern“, sagt Oliver Flaskämper, Gründer des Marktplatzes Bitcoin.de. „Anders als mit Gold kann mit Bitcoins bezahlt werden.“ Unter Investoren gelten Bitcoins bereits als krisensichere Parallelwährung. Doch nicht nur Kritiker fordern Kontrolle: Zwar ist jede Transaktion dokumentiert, wer aber mit Bitcoins handelt, bleibt anonym. So werden sie für Geldwäsche und Steuerhinterziehung interessant. „Die bestehenden Gesetze zum Geldtransfer müssen beim Bitcoin Anwendung finden“, verlangt Achim Himmelreich, Partner der Beratung Mücke & Sturm in einer Studie zur Nutzung der Währung. „Außerdem müssen technische Sicherheit und ständige Verfügbarkeit gewährleistet sein.“ Bitcoins als Bezahlmittel findet Thomas Hessler spannend, doch mehr noch faszinieren den Mitgründer und Ex-Chef des Performance-Netzwerks Zanox die Strukturen, die das dezentrale System bietet: „Durch die Vernetzung der Clients oder Rechner entsteht der größte Backbone, der keinem gehört und unabhängig ist, außerdem ein sicheres Authentifizierungssystem.“ Beides könnte der Ausgangspunkt für eine neue Infrastruktur der Digitalwirtschaft sein: „Wie heute der Bitcoin von einem Wallet zum anderen wandert, könnten digitale Güter wie etwa Kunst ausgetauscht werden“, so Hessler. „Gleichzeitig ist es möglich, deren Herkunft nachzuweisen.“ Neben Kunst könnten so durchaus auch die Anteile von Unternehmen, Vertragswerke oder der Wert von Arbeit digital codiert werden. „Das schafft erst die Grundlagen für Crowdsourcing“, schwärmt Hessler. „Jetzt ist ein günstiger Zeitpunkt, um bei Bitcoins einzusteigen, sie auszupro◼ bieren und sich zu engagieren.“ Susanne Vieser internetworld.de/vs Die Themen-Guides der Internet World Business ● Webagenturen Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 8/14 vom 14.04.2014 ● Mobile Internet Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 11/14 vom 26.05.2014 ● Aus- und Weiterbildung Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 15/14 vom 21.07.2014 ● Bewegtbild Guide 2014 Beilage INTERNET WORLD Business 18/14 01.09.2014 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie 1 Jahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de PRO CONTRA 12 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Foto: Shutterstock / Alexander Supertramp Whats-App-Deal – gut oder schlecht? 19 Milliarden US-Dollar zahlt Facebook für das Start-up Whats App. Eine gute Nachricht für die digitale Branche? or knapp fünf Jahren musste Brian Acton innerhalb von vier Monaten zwei Niederlagen einstecken. Er hatte sich bei Twitter und bei Facebook beworben – und wurde beide Male nicht genommen. Der damals 37-Jährige nahm es sportlich und gründete 2009 gemeinsam mit seinem Kumpel Jan Koum den Messaging Service Whats App. Noch im Januar 2014 auf der DLD Conference in München wurde Koum als Stargast gefeiert und hatte versichert, Whats App werde sich niemals kaufen lassen und niemals Werbung akzeptieren. Lange hat er sich an sein Versprechen allerdings nicht V gehalten: Jetzt übernimmt Erzrivale Facebook das Start-up, das in noch nicht einmal fünf Jahren 450 Millionen Nutzer gewinnen konnte. Der Preis: 19 Milliarden US-Dollar (vier Milliarden in bar, der Rest in Facebook-Aktien). Das entspricht ungefähr 20 Prozent des Staatshaushalts der Republik Österreich. Acton und Koum gehören jetzt zu den Superreichen im Silicon Valley, und auch Investmentbanken wie Sequoia haben an dem Deal gut verdient. Facebook übernimmt mit Whats App einen Rivalen, der nach Meinung vieler Analysten maßgeblich mitverantwortlich für das gebremste Mitglieder- wachstum der Zuckerberg-Company war. Insbesondere jüngere Zielgruppen hatten sich dem Messaging-Dienst zugewendet. Die hat Facebook nun auf einen Schlag eingesackt. An Facebook, so viel scheint sicher, kommt im Bereich Social Networks so schnell niemand vorbei. Für Anwender und Online-Dienstleister mag der Zusammenschluss einiges vereinfachen, doch es gibt auch kritische Stimmen zum Deal. Ist Whats App wirklich so viel wert? Wie wird Facebook mit den Milliarden an Telefonnummern umgehen, die Whats-App-Nutzer dem Messaging-Service überlassen haben und die Datenschützer schon jetzt schlecht schlafen lassen? Und ist es eigentlich gut, dass ein einziges Social Network eine dermaßen große Marktmacht auf sich vereint? Kurz: Ist die bislang gewaltigste Übernahme des Jahres 2014 eine gute oder schlechte Nachricht für die ◼ digitale Branche? Pro & Contra Thorben Fasching Director Marketing & User Experience hmmh AG Konstantin Neven DuMont Immobilien- und Medienunternehmer www.kndm.de www.hmmh.de „SPANNENDE OPTIONEN“ Das böse Facebook hat das gute Whats App geschluckt. Wir zeigen es Herrn Zuckerberg und wechseln nun alle zu Threema, so der einhellige Tenor in meinem Facebook Newsfeed! Ich werde dem Aufruf nicht folgen. Ich finde den Deal richtig gut – auch als Anwender. Zwei meiner am häufigsten genutzten „Zusammenschluss lässt Synergien hoffen“ Kommunikationsdienste finden zusammen. Das lässt auf Synergien hoffen. Mittelfristig wird es sicherlich einen Desktop Client geben, um geräteunabhängig und unterbrechungsfrei zu kommunizieren. Meine Bewegungsdaten werden sowieso aufgezeichnet. Wenn es dann bald einen virtuellen Meta Layer gibt, der wirklich relevante Inhalte sendet und keine nervige Werbung, habe ich durch die Übernahme von Whats App einen persönlichen Nutzen. Aus Dienstleistersicht freuen wir uns auf spannende Optionen, ist Facebook doch dafür bekannt, dass wir an der Entwicklung des sozialen Netzwerks beteiligt sein können. Das wird man auch bei Whats App erwarten auf dürfen. Werbetreibende können sich über höhere Reichweiten und Zugang zu jüngeren Zielgruppen freuen, die Facebook sich durch den Deal zuhauf eingekauft hat. Am Ende aber beschäftigt mich noch eine Frage: Wäre es nicht viel konsequenter, wenn die Zuckerberg-Hasser jetzt nicht nur zu Threema wechseln, sondern gleich ihren kompletten Facebook Account löschen und zu Google+ wechseln? Ich freue mich auf zahlreiche Antworten. „KEIN DATENSCHUTZ“ Jan Philipp Albrecht hat ebenfalls Bereits vor dem 19-Milliarden-DollarBedenken angemeldet: „Die EU-KomDeal habe ich meinen Whats App mission muss prüfen, ob sie ein wettAccount gelöscht und zu Threema gewechselt. Ich hatte einfach keine bewerbsrechtliches Verfahren einleiLust mehr, mich über den miserablen tet. Es ist offenkundig, dass Facebook Datenschutz sowie die absurde Komund Whats App zusammen eine munikationspolitik des wohl bekannmarktbeherrschende Stellung einnehtesten Messengermen und zu MonoDienstes zu ärgern. polisten in Europa Jetzt frage ich werden“, erklärte mich natürlich, wie Albrecht. „Kapitalisierung sich diese gigantiTrotz meiner dader personenbesche Summe refitenschutzrechtlizogenen Daten“ nanzieren lässt. chen Bedenken Vermutlich wird werde ich Facebook eine Kapitalisierung vorerst weiterhin über die personenbezogenen Daten nutzen. Zurzeit überwiegen für mich der Nutzer erfolgen. Darum ist davon die Vorteile gegenüber den Nachteiauszugehen, dass diese Daten mit den len, was bei Whats App nicht mehr der Facebook-Daten verknüpft werden. Fall war. Außerdem habe ich ein geneDas ist der Hauptgrund, warum relles Problem mit Monopolisten, weil Datenschützer Alarm schlagen und sie den Wettbewerb zu sehr eindavor warnen, beide Dienste parallel schränken. Dem übertriebenen Zuzu nutzen. Kritik kommt auch von anckerberg-Bashing einiger Medien deren Seiten. Der Europaabgeordnete kann ich aber gar nichts abgewinnen. For Digital Professionals E-COMMERCETRENDS Jeden Morgen topaktuell informiert! Jetzt kostenlos anmelden: internetworld.de/newsletter E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Zalando räumt ab Die Würfel sind gefallen: Auf der E-Commerce-Messe „Internet World“ wurden die besten Webshops aus dem deutschsprachigen Raum mit der Trophäe „INTERNET WORLD Business Shop-Award 2014“ gekürt iesenerfolg für Zalando. Auf der E-Commerce-Messe „Internet World“ ist der Online Pure Player mit dem Sonderpreis „Best of Show“ ausgezeichnet worden. Der Berliner Modeversender, der innerhalb von sechs Jahren seit Gründung auf einen Jahresumsatz von rund 1,8 Milliarden Euro wuchs, wurde von der Jury des INTERNET WORLD Business Shop-Award 2014 zudem einstimmig zum „Online Pure Player“ des Jahres gewählt. Außerdem auf den Siegertreppchen: Cyberport (Bester Multichannel-Anbieter), Deutsche See (Bester Online-Marken-Shop), Meinmetzger.de (Beste Produktpräsentation), Ludwig Beck (Bester Mobile Shop) und Localgourmet.de (Innovativstes Geschäftsmodell). Insgesamt hatten sich 380 Shops um eine der Siegertrophäen beworben. Das Niveau der Einsendungen war hoch und machte der Jury ihre Arbeit nicht leicht. Schon ein Eintrag auf die 30 Plätze der Shortlist stellte eine Auszeichnung dar. ◼ R Sonderpreis: Best of Show Zalando: Ständig im Windkanal für noch mehr Performance und eine bessere Anpassung an aktuelle Marktbedingungen Zalando wird vom stationären Handel gefürchtet, vom OnlineHandel kopiert und als einer von wenigen deutschen E-Commerce Playern auch von der internationalen Presse bemerkt und porträtiert. In nur sechs Jahren hat sich das Unternehmen an die Spitze des deutschen Online-Handels katapultiert. Kaum ein anderer Webshop versteht es besser, alle Register des Marketings zu ziehen und gleichzeitig den Shop ständig zu optimieren. Im vergangenen Jahr gab es einige Veränderungen im Shopdesign, bei denen Emotionen stärker in den Mittelpunkt rückten. Insbesondere der Bereich Inspiration hat deutlich dazugewonnen. Auch die mobilen Kanäle – ob Smartphone oder Tablet – sollen konzentrierter bespielt werden. Wie in der Formel 1 ruht sich Zalando nicht auf Erreichtem aus, sondern bleibt ständig im Windkanal und am Testen für noch mehr Performance und eine bessere Anpassung an die aktuellen Marktbedingungen. Daniela Zimmer und Ingrid Lommer Kategorie 1: Bester Online Pure Player Kategorie 2: Bester Multichannel-Anbieter 1. Zalando.de Leitstern des E-Commerce 1. Cyberport Filialen von großer Bedeutung Betreiber: Zalando AG Konzept, Design, Umsetzung: inhouse Shop-Software: Eigenentwicklung Im Gespräch mit Lukas Erlebach, Country Manager DACH bei Zalando Betreiber: Cyberport GmbH Konzept, Design, Umsetzung: VOR Werbeagentur, Omeco, inhouse Shop-Software: Eigenentwicklung auf Basis von Omeco Im Gespräch mit Danilo Frasiak, Geschäftsführer von Cyberport Zalando gelingt es immer wieder, Maßstäbe in Sachen Webshop-Design zu setzen und bietet in seinem Shop eine Fülle von attraktiven Marken. Dabei wird das umfangreiche und attraktive Sortiment übersichtlich und gut bedienbar dargestellt und über neue Features wie den Styleshaker oder andere inspirative Produktzugänge stets neu zugänglich gemacht. Auch der Kundenservice mit 24-Stunden-Zustellung und 100 Tagen Rückgaberecht ist vorbildlich. 2. Gartenxxl.de Betreiber: Plus Online GmbH 3. Fitness.de Betreiber: Hammer Sport AG Wenn Zalando sein Teaser-Bild einen Zentimeter nach rechts verschiebt, zieht die gesamte Branche innerhalb von zwei Wochen nach. Wie gehen Sie mit Ihrer Rolle als Leitstern des Online-Handels um? Lukas Erlebach: Wenn das so ist, dann nehmen wir das als Kompliment. Wir investieren viel, um das Einkaufserlebnis für die Kunden weiterzuentwickeln. Und manchmal macht schon ein Button oder Bild an einem anderen Platz eine Menge aus. Wir sehen, dass sich der Markt in Deutschland rasant entwickelt. Daher werden wir weiter hart an innovativen Konzepten für den Shop arbeiten, um den Kunden einen echten Mehrwert zu bieten und unsere Marktposition langfristig zu stärken. Was haben Sie dieses Jahr vor? Erlebach: Wir werden unser Angebot, sowohl beim Sortiment als auch in Sachen Experience und Inspiration, noch stärker auf unsere Kunden zuschneiden. Dafür haben wir die ersten Grundsteine schon im letzten Jahr gelegt. Dieses Jahr wollen wir vor allem mit einigen technologischen Neuerungen beim persönlichen Erlebnis noch eins drauflegen. Das Thema Mobile wird uns international noch stärker begleiten, auch hier arbeiten wir an neuen Features. Cyberport hat die Verzahnung der Vertriebskanäle verstanden. So werden beispielsweise im Webshop Monatsdeals beworben, die es aber nur in der Filiale zu kaufen gibt, und so Online Traffic auf die Fläche transferiert. Auch die Preiskommunikation erfolgt über die Kanäle sehr transparent. Im Shop werden Versandund Filialpreis klar ausgewiesen und der Bestand in der jeweiligen Filiale angezeigt. Multichannel Services wie Retouren in der Filiale sind selbstverständlich. 2. Christ Betreiber: Christ Juweliere GmbH 3. Thelook.com Betreiber: PKZ Burger-Kehl & Co. AG Was erwarten Sie für den Markt in diesem Jahr? Danilo Frasiak: Der Markt im Elektronikbereich ist seit Jahren hart umkämpft und mit dem Eintritt von Media-Saturn in den Online-Handel hat sich diese Situation nicht verbessert. Wir begegnen dem, indem wir unser E-CommerceModell auf ein Multichannel-Modell erweitert haben. Diesen Weg wollen wir weitergehen. Wir haben letztes Jahr schon angefangen, mit einer breit angelegten TV-Kampagne in die Markenbildung zu investieren. Ähnliches haben wir auch für dieses Jahr vor. Wie wichtig sind die Filialen inzwischen für den einstigen Online Pure Player Cyberport? Frasiak: Die Filialen sind mittlerweile ein ganz wichtiger Teil des Geschäftsmodells und ihr Beitrag zum Gesamtumsatz wächst. Wir haben aktuell 12 Filialen, dieses Jahr werden wir zwei weitere in Berlin und in München eröffnen. Deshalb freuen wir uns auch besonders, dass wir als Unternehmen, das eigentlich aus dem E-Commerce kommt, jetzt den Preis für den besten Multichannel-Anbieter gewonnen haben. 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Kategorie 3: Bester Marken-Shop 15 Kategorie 4: Beste Produktpräsentation 1. Deutschesee.de Kühlkette im Griff 1. Meinmetzger.de Know-how in der Familie Betreiber: Deutsche See GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Netshops Commerce, inhouse Shop-Software: Shopware Im Gespräch mit René Steinbusch, Projektleiter E-Commerce Deutsche See Betreiber: Versandmetzgerei Adolf Fries e.K. Konzept, Design, Umsetzung: Christopher Fries Shop-Software: Magento Im Gespräch mit Adolf Fries, Inhaber der Versandmetzgerei Adolf Fries e. K. Ein hoher Grad an Emotionen, eine tolle Bildsprache und mehr machen richtig Lust auf den Fisch der Fischmanufaktur Deutsche See. Angefangen bei den großen Bildern über die umfangreichen Hintergrundinformationen bis hin zur einfachen Produktauswahl und dem Checkout wurde hier vieles sehr richtig gemacht. Der Anspruch auf Qualität und Nachhaltigkeit wird im Shop perfekt widergespiegelt. Zusatzfeatures wie Themenboxen oder Zubereitungstipps wecken den Appetit. 2. Donkey-products.com Betreiber: Donkey Products GmbH & Co. KG 3. Funfactory.com Betreiber: Fun Factory GmbH Wollen Sie ernsthaft frischen Fisch im Internet verkaufen oder ist der Online Shop eher ein Marketing-Muss? René Steinbusch: Nein, nein, wir wollen mit dem Shop in erster Linie Fisch verkaufen, wir wollen zum Endkunden. Wie reagieren die Kunden? Steinbusch: Zunächst skeptisch, aber dann oft sehr mutig. Man muss dieses Konzept von frischem Fisch per Post erst einmal denken können, dann ist es eine Vertrauensfrage. Wie schaffen Sie dieses Vertrauen? Steinbusch: Die ganz mutigen Kunden rufen selbst bei unserer Hotline an. Denen können wir dann erklären, dass wir die Kühlkette im Griff haben und dass jeder Fisch bei 2 Grad Temperatur transportiert wird. Manche lassen sich auch von den Texten auf unserer Website überzeugen. Kann man bei einer so anspruchsvollen Logistik überhaupt Geld verdienen? Steinbusch: Wir schon. Wir kommen ja aus dem B2B-Vertrieb, beliefern seit 70 Jahren die Gastronomie deutschlandweit. Daher sind unsere Logistikprozesse sehr effizient. Dieses Netz können wir jetzt für die B2C-Belieferung nutzen. Kategorie 5: Bester Mobile Shop Mit dem Versand von Wurst und Fleisch hat die Versandmetzgerei Adolf Fries schon lange Erfahrung. Der Webshop jedoch ist ganz neu und vermittelt dem Besucher das Gefühl, in einer richtigen Metzgerei zu stehen. Es gibt eine Auslage und einen Metzger-Avatar, der für Fragen zur Verfügung steht. Die Produkte werden sympathisch und informativ dargestellt, Hintergrundberichte zum Unternehmen sorgen für das notwendige Kundenvertrauen. Da darf‘s auch mal „ein bisschen mehr sein“. 2. Interiorpark.com Betreiber: Interiorpark GmbH 3. Voomates.de Betreiber: Goods & Gadgets Gmbh Wie kam es zu der Idee, eine Wursttheke im Netz abzubilden? Adolf Fries: Die Idee ist definitiv von mir. Wir haben uns im Vorfeld sehr viele Gedanken gemacht, haben ein Pflichtenheft erstellt. Das Know-how liegt im eigenen Haus – mein Sohn ist Programmierer – und so waren die Wege bei der Umsetzung kurz und Änderungswünsche konnten immer schnell umgesetzt werden. Wie haben die Kunden reagiert? Fries: Es gab anfangs schon auch Kritik, vor allem von Bestandskunden, weil wir davor 12 Jahre lang einen anderen Online Shop betrieben haben, der viel einfacher gestrickt war. Da gab es natürlich Anpassungsschwierigkeiten, aber grundsätzlich war die Resonanz durchweg positiv. Was haben Sie in diesem Jahr vor? Fries: Der Avatar soll ausgetauscht werden; statt der Kunstfigur werde künftig ich die Kunden online beraten. Außerdem steht natürlich Umsatzsteigerung auf dem Plan. Wir haben aktuell ein zweistelliges Wachstum, 80 Prozent der Umsätze machen wir online. Das stimmt uns optimistisch. Außerdem wird die Logistik in diesem Jahr ausgebaut, und SEO-Optimierung steht auch noch an. Kategorie 6: Innovativstes Geschäftsmodell 1. Ludwigbeck.de Kleines Team, starke Partner 1. Localgourmet.de Nachhaltige Argumente Betreiber: Ludwigbeck.de GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Mzentrale, inhouse Shop-Software: Magento Enterprise Edition Im Gespräch mit Fabian Goehler, Geschäftsführer der Ludwigbeck.de GmbH Betreiber: Moinmoin GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Netshops Commerce Shop-Software: Shopware Im Gespräch mit Ramona Meier von eTribes, verantwortlich für Localgourmet Das Traditionshaus Ludwig Beck ist einer der deutschen Vorreiter in Sachen Responsive Design. Egal ob man die OnlineParfümerie über den Desktop, das Tablet oder das Smartphone besucht – auf allen Kanälen zeigt sich das gleiche Look & Feel, das auch auf der kleinen Fläche nicht verloren geht. Die einfache Navigation ist intuitiv nutzbar, der Shop lässt sich auf allen Kanälen gleich gut und komfortabel bedienen. 2. Codello Betreiber: Codello Lifestyle Accessoires GmbH 3. Douglas Betreiber: Parfümerie Douglas GmbH Ihr Shop wird von einem kleinen Team betrieben. Wie wichtig sind Ihre Dienstleister und wie wählen Sie sie aus? Fabian Goehler: Ein kleines Team braucht natürlich starke Partner. Wir haben die Partner in einem Auswahlverfahren mit Screening und interner Punktevergabe ausgewählt. Pro Bereich haben wir etwa drei Dienstleister eingeladen, die dann bewertet wurden. Ein nicht zu unterschätzender Punkt war für uns der regionale Bezug. E-Mail und Telefon gut und schön, aber gerade in der Anfangsphase war es uns sehr wichtig, dass man sich schnell und unkompliziert zwischendurch treffen kann, um Probleme und Fragen persönlich aus der Welt zu schaffen. Das ist immer besser, als wenn man zehn Mails hin- und herschreibt. Wie wichtig ist der mobile Kanal? Göhler: Bisher generieren wir 20 bis 30 Prozent der Zugriffe über den mobilen Kanal. Es ist sicher die Zukunft, die Geräte werden immer handlicher und hochauflösender, irgendwann haben wir die Infos dann auf der Uhr. Immer mehr wird sich in Zukunft mobil abspielen, und da musst du halt präsent sein und das emotionale Einkaufserlebnis vermitteln. Auf Localgourmet.de können sich Kunden Fleischpakete von ihrem persönlichen Bauernhof bestellen. Besucher sehen Bilder der lebenden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, können sich über den Hof und die Aufzuchtbedingungen informieren und erhalten Informationen über das geplante Schlachtdatum und das Lieferdatum ihres Fleischpakets. Bauern profitieren von höheren Fleischpreisen und können ihre Schlachttermine nach dem tatsächlichen Bedarf ausrichten. 2. Rebelle.de Betreiber: Styleremains GmbH 3. Eyeglass24.de Betreiber: Eyeglass24 GmbH Wie ist Ihre Geschäftsidee entstanden? Ramona Meier: Wir wollten eine Alternative schaffen zur Massentierhaltung und zu minderwertigen Fleischprodukten – und dafür wollten wir die vielen großartigen Möglichkeiten nutzen, die das Internet heute bietet. Der Bedarf für hochwertige Fleischprodukte aus nachhaltiger Landwirtschaft ist definitiv da, es ist aber sehr schwierig, diese Nachfrage mit einem stationären Angebot abzudecken. Online haben wir aber die Möglichkeit, dieses tolle Produkt ganz vielen Leuten zugänglich zu machen. Wie stellen Sie den Kontakt zu den Viehbauern her? Man stellt sich diese Branche nicht unbedingt Online-affin vor ... Meier: Die Höfe sind zwar nicht unbedingt Online-affin, sie sind aber natürlich immer auf der Suche nach neuen Vertriebswegen. Tatsächlich kommen die Viehbauern deshalb oft direkt auf uns zu, weil sie uns als spannende Alternative wahrnehmen. Außerdem bieten wir ihnen für ihre Fleischprodukte schlichtweg wesentlich mehr Geld, als das der übliche Großhandel tut, und liefern damit nicht nur Nachhaltigkeits-, sondern auch Rentabilitätsargumente. 1(: (6 *87$866(+(1 %(66(59(5.$8)(1 Q)ðU(LQVWHLJHUXQG3URILV(6KRSLQ ZHQLJHQ6FKULWWHQRQOLQHVHOEVWDXIEDXHQ Q$XVZDKODXVKRFKZHUWLJHQ'HVLJQV XQGEUDQFKHQVSH]LILVFKHQ9RUODJHQ Q(6KRSHLQIDFKPLWYRUKDQGHQHU'RPDLQ YHUOLQNHQRGHUQHXH,QNOXVLY'RPDLQQXW]HQ Q2E3&7DEOHWRGHU6PDUWSKRQH,KU(6KRS ZLUGDXWRPDWLVFKDXIDOOHQ(QGJHU²WHQ RSWLPDOGDUJHVWHOOW 0,7ĘĦ3$<3$/ *876&+5,)7 '20$,16_0$,/_+267,1*_(6+236_6(59(5 'DV$QJHERWYRQ3D\3DOJLOWIðU1HXNXQGHQGLHELV]XPHLQQHXHV3D\3DO*HVFK²IWVNRQWRðEHUGHQ$NWLRQVOLQNLPQHXHQ(6KRSHUÜIIQHQXQGLQQHUKDOEYRQGUHL0RQDWHQ 3D\3DO7UDQVDNWLRQHQDEZLFNHOQ .203/(773$.(7 +23 -$+5 =80(,1)¤+581*635(,6 Ħ0RQDW 6LHVSDUHQĘĦ -(7=767$57(181'(5)2/*5(,&+9(5.$8)(1 0(+50*/,&+.(,7(1 0(+5(5)2/* .81'(1*(:,11(1 .81'(1%,1'(1 0$;,0$/6,&+(5 352)(66,21(// Q8PVDW]RKQH%HJUHQ]XQJ,KU(6KRS Z²FKVWPLW,KUHP8QWHUQHKPHQ Q7RS3ODW]LHUXQJHQEHL*RRJOH &RGXUFK6XFKPDVFKLQHQ 2SWLPLHUXQJ6(2 Q=HUWLú]LHUWH6LFKHUKHLWGXUFK7UXVWHG 6KRSVIðU.XQGHQH[NOXVLYPLW YRUEHUHLWHWHQ5HFKWVWH[WHQ Q/HLFKWH6\QFKURQLVDWLRQPLW $PD]RQH%D\&R Q%HTXHPHVLFKHUH9HUVDQGDEZLFNOXQJ YLD'+/836HWF Q%HZHUWXQJHQXQG5H]HQVLRQHQ ODVVHQ6LH,KUH.XQGHQVSUHFKHQ Q(UVWHOOHQ6LH]XV²W]OLFKHLQIDFK ,KUHQHLJHQHQ)DFHERRN6KRS Q:HOWZHLWYHUNDXIHQJURèH$XVZDKO DQ6SUDFKHQ:²KUXQJHQXQGVLFKHUHQ =DKOXQJVDUWHQZLH]%3D\3DO Q.XQGHQELQGXQJGXUFKNRVWHQORVH 1HZVOHWWHUXQG*XWVFKHLQH Q0D[LPDOH$XVIDOOVLFKHUKHLWGXUFKJHR UHGXQGDQWHQ%HWULHE,KUHV(6KRSVLQ]ZHL ÜUWOLFKJHWUHQQWHQ5HFKHQ]HQWUHQ Q3HUVRQDOLVLHUEDUH3URGXNWH6RQGHU DNWLRQHQXQG&URVV6HOOLQJYHUNDXIHQ 6LHJH]LHOWZDV,KUHQ.XQGHQJHI²OOW Q([SHUWHQ+RWOLQH 7(67 021$7 $158) 7$*( $86352%,(5(1 9(575$*6 /$8)=(,7 (;3(57(1 5$7 XQGLQIR (6KRS.RPSOHWW3DNHWHPLW7DJHQ*HOG]XUðFN*DUDQWLH3UHLVYRUWHLOEHL0RQDWHQ9HUWUDJVELQGXQJ]%(6KRS%DVLF0RQDWHIðUQXUĦ0RQDWGDQDFKUHJXO²UĦ0RQDW 0RQDWH0LQGHVWYHUWUDJVODXI]HLW.HLQH(LQULFKWXQJVJHEðKU3UHLVHLQNO0Z6W,QWHUQHW$*(OJHQGRUIHU6WUDèH0RQWDEDXU E-COMMERCE 18 INTERNET WORLD Business Die nächste Revolution Der Endnutzermarkt für in 3-D gedruckte Objekte kommt gerade in Schwung. Auf dem Weg zum Massenmarkt müssen allerdings noch einige Hürden genommen werden in Abbild von sich in kleiner 3-D-Ausführung ausdrucken zu lassen, ist gerade der Renner bei den massentauglichen Anwendungen von 3-D-Druck. Copyshops wie Youin3d, Botspot, 3dprintstyle, Youlittle und Freeform4u eröffnen in Berlin, Hannover und München. Für ein paar Hundert Euro, je nach Größe, kann man eine Skulptur von sich anfertigen lassen. Dabei wird der Kunde per Fotogrammetrie-Technik aus allen Blickwinkeln gescannt und ein dreidimensionales Modell erstellt. In Schritt zwei formt ein 3-D-Drucker aus der digitalen Vorlage Schicht für Schicht ein reales Objekt aus Gips. Die Plastik wird während des Prozesses automatisch eingefärbt, gehärtet und anschließend mit einem Infiltrat nachbehandelt, um die Miniatur widerstandsfähiger und lebensechter zu machen. Nach spätestens zwei Wochen ist die Figur zur Abholung oder zum Versand bereit. Freeform4u will seinen Kunden schon bald auch 3-DDrucker für den Heimgebrauch sowie passendes Zubehör anbieten. Für Tüftler und Bastler gibt es dazu mehrstündige Einführungen oder ganztägige Kurse zum Umgang mit der Technik. E Im Tal der Ernüchterung Victoria’s Secret: Die Outfits der Victoria’s-Secret-Engel sind immer spektakulär. 2013 trug Supermodel Lindsay Ellingson eine in 3-D gedruckte Kreation alles interessant, was sehr individuell ist und nur einmal hergestellt wird oder hochkomplex ist. Denn im Unterschied zum 3-D-Druck können beim Abgießen oder CNC-Fräsen keine Hinterschneidungen dargestellt werden. Auch Prototypen, die so filigran und dünn sind, dass sie sich nicht fräsen oder gießen lassen, sind hier ein Problem. „Wie das Produkt am Ende aussieht, ist für die Herstellung im 3-DDruck gleichgültig. Man hat also völlige Designfreiheit“, resümiert Strohschein. Schwierigkeiten bereitet vielen Endnutzern eher das Design. Man muss zumindest mit gängigen Grafikanwendungen umgehen können, um druckfähige Designvorlagen zustande zu bringen. Einen professionellen CAD-Designer an die Fertigung von Herzchenanhänger zu setzen Foto: Propshop Modelmakers Ltd. & Voxeljet AG Es tut sich viel in Sachen 3-D-Druck. Erste findige Unternehmer bemühen sich das Thema im Massenmarkt zu verankern, suchen nach passenden Geschäftsmodellen. Dennoch: Auf dem Gartner Hype Cycle dargestellt, befände sich das Thema 3-DDruck derzeit auf dem Scheitelpunkt. im Klartext: Das Tal der Ernüchterung muss noch durchquert werden, um herauszufinden, welche Anwendungen sinnvoll sind, so die Einschätzung der Experten. Dass der Hype um eine 40 Jahre alte Technik gerade jetzt entsteht, hat mehrere Gründe: Die Patente auf die 3-D-DruckTechnik hielt bis vor zwei Jahren der USHersteller 3D Systems und erst dieser Tage sind die Patente für das Laser-Sinter-Verfahren ausgelaufen, mit der Folge, dass 3-D-Drucker deutlich günstiger werden. Schon für unter 1.000 Euro gibt es Drucker, mit denen Individualisten und Early Adopter eigene Kreationen aus einem Werkstoff ausdrucken können, wie Schmuckstücke, das Bild der Freundin als Figur für den Schreibtisch, Kerzenhalter und Ähnliches. „Hobbybastler brauchen keine aufwendige Gießanlage und keinen Hochofen mehr, um Dinge einfach zu fertigen, auch wenn die günstigen 3-DDrucker mit professionellen Anlagen und Dienstleistern nicht zu vergleichen sind“, erklärt Fabian Strohschein, Geschäftsführer von 3D Activation. Der Mass-Customization-Anbieter für 3-D-Druck stellt hauptsächlich industrielle Anlagen her. Seit 2010 drucken die Wiesbadener auch für Endkunden, die immerhin schon zehn Prozent des Kundenstamms ausmachen. Insgesamt bewegen sich die Nutzerzahlen im B2C-Markt meist noch im Promillebereich. Grundsätzlich ist 3-D-Druck für Mini-Me in 3-D: Selbstporträts in Skulpturform bieten 3-D-Copyshops in Berlin, München und Hannover an Aston Martin: Damit James Bond nicht immer die sündhaft teuren Edelkutschen schrotten muss, gibt es die Nobelkarosse auch als in 3-D gedrucktes Kunststoffmodell, das nach dem Druck noch veredelt wird kann sich niemand leisten. Es braucht also mehr als hohe Skalierbarkeit und geringe Produktionskosten für kleine Stückzahlen, um massenmarktfähig zu sein: Stichwort „Ease of Use“. Deshalb werden – ähnlich wie vor Jahren bei der Entwicklung des digitalen Musikmarkts – künftig auch rund um 3-D-Druck Geschäftsmodelle entstehen, die die Dinge einfacher machen, ist Trendforscher Jörg Wallner überzeugt (siehe Interview). Geschlossene Systeme, in denen Hardware, Software und Anwender zusammenkommen, böten da eine lukrative Perspektive. Problem Copyright Mit Thingiverse.com und Makershop.co gibt es bereits Plattformen, auf denen Cubex Mit dem Cubex Trio des US Cubex: US-HerstelHerstel lers 3D Systems können Objekte von der Größe eines Basketballs, etwa das geplante Eigenheim, als Kunststoffmodell ausgedruckt werden. Kostenpunkt: rund 4.000 Euro INTERNET WORLD Business 19 Achtung! Spitze Zielgruppen! Jörg Wallner Trendforscher und Director Innovation Management & Consulting, 2b Ahead Think Tank GmbH „Es fehlt noch an Geschäftsmodellen“ Foto: Shapeways Trendforscher Jörg Wallner berät Unternehmen aus Industrie und Handel zum sinnvollen Einsatz von 3-DDruck in ihren Geschäftsprozessen. 14.335 3-D-Drucker der Preisklasse unter 100.000 USDollar wurden nach Schätzung des Marktforschungsunternehmens Gartner 2013 in Westeuropa verkauft Datensätze für Baupläne und Entwürfe gehandelt und getauscht werden können. Auch Pionier Shapeways bietet solche Optionen an. Eine andere Parallele zum Musikmarkt, die Marktforscher Gartner sieht, ist eher unerwünscht, aber wohl unvermeidbar: Rechteinhaber von Designs müssen in vier Jahren mit jährlichen Einbußen von mindestens 100 Milliarden Dollar rechnen. Internet-Unternehmer und Herausgeber des Fachblogs 3dprints.com Ibrahim Evsan geht sogar noch einen Schritt weiter: „Diesmal werden Copyright-Verletzungen nicht nur Ausmaße wie im Musikmarkt, sondern weiter reichende Konsequenzen haben, weil sich mit 3-D-Druck Produktionsvorgänge komplett verändern werden. Diesmal geht’s an die Substanz.“ Und das betrifft auch Arbeitsabläufe und -plätze. Evsans Einschätzung zufolge wird 3-D-Druck hierzulande ab 2018 ein Massenmarkt werden: „Dann werden wir zum ersten Mal unterm Weihnachtsbaum 3-D-Produkte finden, die man bei Nichtgefallen auch recyceln kann.“ ◼ Christine Rose 3-D-Druck scheint massentauglich zu werden: Immer mehr Druckereidienste bieten nun auch endnutzerorientierte Anwendungen und Produkte an. Warum kommt der Marktdurchbruch gerade jetzt? Jörg Wallner: Die Technik ist günstiger geworden, die Produktion flexibler, es können sehr viele unterschiedliche Materialien verarbeitet werden und die ersten neuen Geschäftsmodelle zeichnen sich ab. Die Kunden wollen adaptive Produkte, weil sie durch die Digitalisierung immer mehr Transparenz und auf sie zugeschnittene Angebote erleben. Darauf müssen Unternehmen jetzt reagieren, das heißt in der Lage sein, für Kunden die passgenauen Produkte und Services anzubieten. Was ist für die Herstellung per 3-D-Druck geeignet und wo sind die Grenzen? Wallner: Die Palette reicht von superkomplexen und belastbaren Materialien, die etwa in der Automobilindustrie oder der Raketentechnik eingesetzt werden, über den Druck kompletter Häuser innerhalb von 20 Stunden bis hin zu menschlichem Gewebe und Lebensmitteln wie Schokolade oder Nudeln. Die Grenzen werden weniger von der Technologie als vielmehr von den heute noch nicht ausformulierten Geschäftsmodellen gesetzt. Welche Anwendungen werden wir hierzulande in Zukunft vermehrt sehen? Wallner: Neben der privaten Nutzung von dann bezahlbaren 3-D-Druckern werden wir in Zukunft Copyshopähnliche Geschäftsmodelle sehen, die Anwendern die Möglichkeit bieten, vorkonfigurierte oder selbst entworfene Designs mit verschiedenen Materialien in guter Qualität ausdrucken zu lassen. Im B2B-Markt werden künftig neben den heute schon bekannten Prototypen auch vermehrt Zubehör und Ersatzteile per 3-D-Druck gefertigt. Welche Konsequenzen haben diese Veränderungen in der Produktion durch 3-D-Druck für Unternehmen? Wallner: Generell werden IT und Produktion stärker zusammenwachsen, um die mögliche, aber auch erforderliche Flexibilität beim Einsatz von 3-D-Druckern zu erzielen. Kleine Stückzahlen lassen sich dann zu annähernd den gleichen Kosten produzieren wie große Chargen; Themen wie Halbfertigprodukte und hohe Kapitalbindung durch Ersatzteillagerung können neu gedacht werden. Im Endkundenbereich gibt es Early Adopter und Technikaffine, um deren Bedürfnisse herum neue Geschäftsmodelle entstehen werden. Es gibt bereits erste Software- und Tauschplattformen, auf denen gescannte Datensätze von Produkten gehandelt werden. Sicher werden auch große Anbieter wie Amazon oder Apple in diesen Markt einsteigen, sodass ich in Zukunft nicht nur das fertige Produkt kaufen kann. Der EntscheiderChannel für Mittelstand und KMU. Zielsichere B2B-Kommunikation an Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Personal, Arbeitsschutz, Sozialwesen, Immobilien, Finance, Steuern, Recht, Controlling, Public Sector, Public Life, Marketing, Vertrieb, Sekretariat und Assistenz. Mediainformationen unter: Tel. 0931 2791-770 oder www.haufe.de/mediacenter RECHT 20 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 § Foto: Fotolia / Lassedesignen Sabine Heukrodt-Bauer LL.M. Betrug per Abmahnung Eine Abmahnung trifft ein, der Betroffene gibt eine Unterlassungserklärung ab. Doch was tun, wenn die Abmahnung in betrügerischer Absicht verschickt wurde? icht alle Abmahner sind Betrüger – aber es kommt immer wieder vor, dass Abmahnungen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen verschickt werden. Mitunter gibt der Empfänger aus Unwissenheit oder Vorsicht eine strafbewehrte Unterlassungserklärung ab. Erst später stellt sich dann heraus, dass der Mitbewerber gar nicht geschäftlich tätig oder der Anwalt nicht mandatiert war. Was jetzt? Grundsätzlich ist eine strafbewehrte Un- terlassungserklärung wirksam und bei einem Verstoß drohen erhebliche Vertragsstrafen. Zwar lässt sich juristisch auch begründen, dass eine betrügerisch erlangte Unterlassungserklärung per se nichtig ist, verlassen sollte man sich hierauf jedoch nicht. Gerade im unternehmerischen Rechtsverkehr geht die Rechtsprechung im Zweifel immer von der Wirksamkeit einer Unterlassungserklärung aus, da durch diese auch rechtliche Unwägbarkeiten geregelt werden sollen. Besser ist es, die abgegegebene Unterlassungserklärung zu kündigen und die Anfechtung wegen arglistiger Täuschung zu erklären. Dabei hat der zu Unrecht Abgemahnte einen Anspruch darauf, so gestellt zu werden, wie er ohne die betrügerische Handlung stünde (also ohne Unterlassungserklärung). Der Abmahner sollte unter Fristsetzung aufgefordert werden, rechtsverbindlich zu erklären, dass er aus der strafbewehrten Unterlassungserklärung N Darauf müssen Sie achten ∙ Eine strafbewehrte Unterlassungserklärung ist grundsätzlich bindend. ∙ Bei arglistiger Täuschung sollten Sie die Erklärung anfechten und ggfs. klagen. „Auch unbegründete Unterlassungserklärungen sind erst einmal wirksam“ Marcus Beckmann ist Experte für Marken- und Online-Recht www.beckmannundnorda.de keine Ansprüche mehr herleitet. Reagiert der Abmahner nicht fristgerecht, kommt ◼ eine Feststellungsklage in Betracht. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.legalershop.de Button mit „Bestellung abschicken“ ist unzulässig Das Oberlandesgericht Hamm hat entschieden, dass die Beschriftung des Bestell-Buttons mit „Bestellung abschicken“ unzulässig ist (Urteil vom 19.11.2013, Az.: 4 U 65/13). Ein Online-Händler hatte aufgrund der Beschriftung des Bestell-Buttons in seinem Shop mit „Bestellung abschicken“ eine Abmahnung erhalten. Zu Recht, wie das Oberlandesgericht entschied. Unternehmer im elektronischen Geschäftsverkehr müssen die Bestellsituation so gestalten, dass die Verbraucher mit ihrer Bestellung ausdrücklich bestätigen, zu einer Zahlung verpflichtet zu sein. Diesen Anforderungen genüge die Schaltfläche „Bestellung abschicken“ nicht. Seit dem 01.08.2012 gilt für den Online-Handel über § 312 g Abs. 3 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) die sogenannte „Buttonlösung“. Danach ist der Bestell-Button mit „zahlungspflichtig bestellen“ oder einer entsprechenden eindeutigen Formulierung zu beschriften. Diese Regelung wurde unverändert in die neue zum 13.06.2014 in Kraft tretende Fassung des BGB zum Fernabsatzrecht übernommen. Es sind daher nur Bezeichnungen wie „Zahlungspflichtig bestellen“, „Kaufen“ oder „Jetzt kaufen“ zulässig. RA Marcus Beckmann TELEFON-MARKETING 44 Kaltakquise: Vertrag ist ungültig aller Server, die Malware hosten, befinden sich in den USA. 9% Aus Deutschland stammen nur Quelle: Solutionary Foto: Fotolia / Lassedesignen % Cold Calls verstoßen nicht nur gegen das Wettbewerbsrecht Es ist bekannt: Werbe-Telefonanrufe ohne bestehende Kundenbeziehung oder vorliegende Einverständniserklärung sind ein Wettbewerbsverstoß. Das Amtsgericht Bremen ging in einer Entscheidung (Az. 9 C 573/12) noch einen Schritt weiter. Es erklärte einen per Telefon abgeschlossenen Telekommunikationsvertrag für unwirksam. Nach Ansicht des Gerichtes ist das Verbot von so genannten Cold Calls nicht nur wettbewerbsrechtlich begründet. Es soll vor allem Verbraucher vor Überrumpelung schützen. thomas-krenn.com Limited OFFER Top-Server zu Top-Preisen: Nur bei Thomas Krenn Angebote gültig bis 31.03.2014 Top-Server sichern: statt € 729,- ab 629,€ Einer von Vieren: Server-Tower Intel Single-CPU TI104+ Neben dem flexiblen, leistungsfähigen Server mit Umbaumöglichkeiten auf 19“ halten wir noch 3 weitere Top-Server für Sie bereit! Server sichern unter: www.thomas-krenn.com/topserver Windows vorinstalliert bei Thomas Krenn Servern Sie möchten Ihren Server sofort nach Lieferung in Betrieb nehmen und keine Zeit mit der Installation des Betriebssystems verschwenden? Dann sichern Sie sich jetzt kostenlos unsere Windows-Vorinstallation! Einfach unter www.thomas-krenn.com/vorinstallation DE: CH: AT: +49 (0) 8551 9150 - 0 +41 (0) 848 207970 +43 (0) 732 2363 - 0 Verkauf erfolgt ausschließlich an Gewerbetreibende, Firmen, Freiberufler (Ärzte, Rechtsanwälte etc.), staatliche Institutionen und Behörden. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen in Preis und Ausstattung vorbehalten. Unsere Versandkosten richten sich nach Gewicht und Versandart - mehr unter: www.thomas-krenn.com/versandkosten.Thomas-Krenn.AG, Speltenbach-Steinäcker 1, D-94078 Freyung ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Foto: iStockphoto / Ljupco 22 Zielgruppe ohne festes Profil Früher hießen sie Senioren. Heute heißen sie Best Ager, Generation Gold oder Silver Surfer – und ihre Kaufkraft ist hoch. Damit steigt ihre Attraktivität als Zielgruppe – doch sie sind online schwer zu fassen est Ager – das erinnert an TreppenliftAnzeigen, Lebensversicherungen und Galama Tonikum. Doch wer gibt schon gerne zu, dass er alt wird? Und wer will von den Medien und der Werbewirtschaft als „Best Ager“ oder gar „Silver Surfer“ angesprochen werden? Nur die wenigsten. Während es in der Zeitschriftenlandschaft noch möglich ist, Themen für die ältere Generation geschickt in Frauenmagazinen, TV-Programmies oder LifestyleTiteln zu „verstecken“, ist das in der OnlineWelt ungleich schwerer. „Best Ager sind eine unglaublich facettenreiche Zielgruppe, die differenziert angesprochen werden will“, sagt Uwe Lebok, Vorstand der K&A Brand Research AG, Röthenbach. „Hersteller müssen immer vorsichtig sein, dass sie keine Produkte und Dienstleistungen explizit für Alte anbieten.“ Gerade bei den Best Agern gehe die Schere zwischen biologischem und gefühltem Alter oft weit auseinander. „Die Kunst besteht darin, Produkte auf Best Ager auszurichten, ohne die Zielgruppe zu benennen.“ So verwundert es nicht, dass Web-Angebote für reifere Jahrgänge und Menschen jenseits der 50 oder gar 60 Mangelware sind – präziser gesagt die guten, professionell gemachten Angebote. Oft scheint bei Web-Plattformen für Ältere die Zeit stehen geblieben, weht HTML-Flair der ersten Stunde durch schlecht strukturierte Seiten, die nicht selten einen „Regionalcharakter“ haben. Angebote wie „Senioren Net“, B „Die 60-plus-Generation wird in ihrer Internet-Nutzung deutlich unterschätzt“ Thomas Bily, Gründer Seniorbook AG, www.seniorbook.de „Mediencenter50plus“ oder „Herbstzeit“ wirken wie Grüße aus einer entfernten Welt. „Fast alle bedienen das tradierte Altersbild, dem kaum einer entsprechen will“, erklärt Thomas Bily, Vorstand der 2012 gegründeten Seniorbook AG. Geht es nach Bily, soll Seniorbook.de bald die erste Adresse für reifere Jahrgänge sein, um Erfahrungen auszutauschen, neue Seiten und Menschen kennenzulernen. Bisher hat Seniorbook.de rund 80.000 registrierte Nutzer, fünf Millionen sollen es langfristig werden. Zum Vergleich: Facebook hat derzeit knapp 27 Millionen Mitglieder in Deutschland. Gründer Bily will jedoch nicht in eine Schublade mit dem Social-Media-Riesen gesteckt werden. Seniorbook habe einen ganz anderen Anspruch, sagt er. Das Netzwerk versteht sich nicht als kleinere Pinnwand-Gemeinschaft, sondern als Portal zum Austausch von Wissen, Neuigkeiten und Erfahrungen seiner Mitglieder. Seit Juli 2013 ist es möglich, in der Community zielgerichtet Werbung zu platzieren. Bilys Vision: Seniorbook für größere Unternehmen mit einer älteren Zielgruppe interessant zu machen. Ein ambitionierter Plan: Zwar ist die Generation 50 plus zusammen mit den Ü40 die Kaufkräftigste – sie tätigen 50 Prozent aller Konsumausgaben im Lande, ihr Mediennutzungsverhalten ist aber mit Altmodische Anmutung: Das Seniorenportal Herbstzeit.de scheint selbst schon etwas in die Jahre gekommen zu sein 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Wo Best Ager surfen Best Ager shoppen zunehmend im Netz Online Shops wie Amazon, Shop24.de 68 66 Online-Nutzer über 50 Jahre 71 Online Banking 61 58 65 Vergleichsportale wie Idealo, Billiger.de 52 47 59 Online-Auktionshäuser wie eBay 40 47 54 Private Angebote wie Autoscout24.de 37 42 47 Angaben in Prozent 17 Nutze keines dieser Angebote 32 % 8,07 31 2 eBay.de 6,95 27 3 Web.de 4,05 28 4 Computerbild.de 3,75 26 5 Gutefrage.net 3,64 20 6 GMX 3,22 27 7 Dastelefonbuch.de 3,18 31 8 Chip Online 2,96 21 9 Chefkoch.de 2,86 23 10 Das Örtliche 2,80 31 Die reichweitenstärksten General-Interest-Portale für Ü50 (Nettoreichweite Unique User) INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: Agof Internet Facts 2013-12 Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder Xing 25 Mio. 1 T-Online Gesamt Männer Frauen immer noch an fünf von sieben Tagen in der Woche. Und während sich etwa 85 Prozent der „Teens“ bei Facebook tummeln, sind es 24 Frage: „Welche der folgenden Internet-Angebote nutzen Sie?“ Prozent der 50- bis 59-Jährigen – das ist INTERNET WORLD Business 5/14 jeder Vierte. Ein weiterer Silberstreifen: Quelle: Anxo Management Consulting, Düsseldorf; Basis: Personen von 50 bis 87 Jahre; n = 168 Dass Internet-Werbung lästig sei, äußerten laut der Erhebung 34 Prozent der 20bis 29-Jährigen und 35 Prozent der 30- bis dem der Youngster, die ihre Smartphones geringen Einfluss auf die Kaufentschei- 39-Jährigen, doch nur 29 Prozent der 50permanent nutzen, nicht vergleichbar. Und dung. Nur 14 Prozent der 400 Teilnehmer bis 59-Jährigen. „Möglicherweise sind die überdrehte Online-Werbung dürfte den konnten sich an eine bestimmte Werbung reiferen Jahrgänge aber eher durch Consouveränen Oldies schnell sauer aufstoßen. erinnern. Vor allem Produktvorteile blie- tent Marketing oder Native Advertising ben im Gedächtnis hängen, emotionale ansprechbar als durch stark Klick-orienAspekte hingegen kaum. tierte Online-Werbung“, so Thomas. Werbewelt für Ältere Das spricht für einen abgeklärten UmAndere Medien dürfen dennoch nicht Entsprechend vorsichtig ist die Werbe- gang mit Werbung. „Wir dürfen nicht ver- außen vor bleiben. „Die finanzstarken und wirtschaft, eine auf die „Älteren“ zuge- gessen, dass, wenn wir von einem heute an Zeit reichen 50- bis 70-Jährigen sind schnittene Werbewelt zu kreieren. Online 50-Jährigen reden, dieser schon gut 15 online und offline fit. Sie nutzen beide Marketing für die Zielgruppen jenseits der Jahre online ist“, sagt Wolfgang Thomas, Welten, Print und Online, gleichermaßen“, 50 sucht man vergebens. Web-Werbung Geschäftsführer der Online-Marketing- erläutert Alexander Wild, Gründer und bleibt vornehmlich angepasst an das jewei- Agentur Netzwerkreklame, Hamburg. „Er Vorsitzender des Vorstands der Feierlige Produkt – ohne Beachtung möglicher hat also tendenziell eine längere Netz- abend AG. Daher müssen sich die UnterAlterszielgruppen der Käufer. Bestes Bei- Erfahrung als ein 25-Jähriger.“ In einer nehmen in Bezug auf diese Zielgruppe viel spiel: Samsung. Laut der Studie „Wie Best Auswertung des Surfverhaltens älterer stärker mit dem Thema Crossmedia ausAger kaufen“, durchgeführt von der Köl- Zielgruppen auf Basis der Media-Studie einandersetzen. Feierabend.de ist Deutschner Markenberatung Cyriax, ist der korea- „Best for Planning“ hat Thomas einige lands größte Community für Senioren mit nische Konsumgüterhersteller die meist- zentrale Punkte ausgemacht: So sind etwa über 175.000 Mitgliedern. In über 200 Regekaufte Technikmarke der Generation 50 76 Prozent der über 50-Jährigen regelmä- gionalgruppen finden regelmäßig „Treffen plus. Dennoch richtet der Konzern seine ßig online – immerhin noch 53 Prozent vor Ort“ und andere gemeinsame Freizeitwerblichen Maßnahmen nicht auf Ältere der Nutzer zwischen 60 und 69 Jahren. aktivitäten statt. Die Mitgliedschaft ist graaus. Befragt wurden von Cyriax übrigens Erst ab 70 geht die „Online-Kurve“ mit 23 tis, die Seite wird über Werbung finanziert. insgesamt 400 Kaufentscheider im Alter Prozent deutlich nach unten. Zudem wird, Beerdigungsinstitute werben hier, aber von 50 bis 69 Jahren. Fazit: Die Marke ist so eine weitere Erkenntnis, ab 50 nicht auch die Eislauf-Revue „Holiday on Ice“. wichtig, aber Werbung hat nur einen mehr unbedingt täglich gesurft, allerdings Sofern das Thema interessiert, erreichen Werbende die Zielgruppe 50 plus auch dann, wenn sie sie nicht explizit im Fokus haben. „Wir betreiben kein gezieltes Marketing für Best Ager, vielmehr versuchen wir, unsere Kernzielgruppe von 40 bis 60 Jahren durch ein umfangreiches Angebot für verschiedene Verwendungsanlässe anzuspre„Eher Content Marketing und chen“, so Silvia Botz, Managerin für PR und Events Native Advertising als Klickbeim Schokoladenherstelorientierte Werbung“ ler Lindt & Sprüngli. Auch die im älteren Wolfgang Thomas, Geschäftsführer Ziel 5 Millionen Nutzer: Momentan sind 80.000 Best Alterssegment stark veranNetzwerkreklame, Hamburg www.netzwerkreklame.de Ager auf Seniorbook.de registriert kerte Gesundheitsmittel14 13 14 23 Marke Kneipp wirbt nach diesem Prinzip – konsequent crossmedial zwischen Dialogmarketing und Online-Werbung. Gemeinsam mit Feierabend.de betreibt Kneipp eine Online Community, die mit weiteren Dialogmaßnahmen verbunden wird. Damit erreicht die Marke „überdurchschnittliche Response-Quoten bei den Best-Ager-Zielgruppen“, erläutert der für die Kneipp-Strategie verantwortliche Volker Neumann, Geschäftsführer der Media-Agentur JOM Jäschke Operational Media, Hamburg. Wie sehr sich die Mediennutzung im digitalen Leben der „Best Ager“ wandelt, zeigt die ARD/ZDF-Onlinestudie 2013: Danach liegt die Fernsehnutzung der über 50-Jährigen bei täglich 302 Minuten. Daneben sind sie aber auch die Treiber des Online-Wachstums. Insbesondere der Anteil der über 70-Jährigen, die online gehen, stieg seit 2012 um mehr als zehn auf 30,4 Prozent. Die 50- bis 59-Jährigen legten auf 82,6 Prozent (+ 6 Prozent) und die 60- bis 69-Jährigen auf 42,9 Prozent (+ 3 Prozent) zu. Dazu passen neue Umfrageergebnisse des Branchenverbands Bitkom. Sie belegen, dass immer mehr ältere Internet-Nutzer in sozialen Medien aktiv sind: So stieg der Anteil der bei mindestens einem Dienst angemeldeten 50- bis 64-jährigen Onliner auf 68 Prozent (2011: 60 Prozent), bei den über 65-Jährigen sogar um 26 auf 66 Prozent. Auch der Handybesitz hat in diesen Zielgruppen deutlich zugenommen. 96,5 Prozent der 50- bis 64-Jährigen sowie 68 Prozent der Generation 65 plus besitzen ein Mobiltelefon. Während allerdings rund zwei Drittel der 14- bis 29-Jährigen ein netztaugliches Smartphone ihr Eigen nennen, ist es bei den über 50-Jährigen nur rund jeder Vierte. Best Ager shoppen online „Die heutige 60-plus-Generation wird in Bezug auf ihre Internet-Nutzung und den Umgang mit dem Social Web deutlich unterschätzt“, findet Seniorbook-Vorstand Bily. Er hat auf seiner Plattform 2.000 Nutzer speziell nach ihrem Shopping-Verhalten im Netz befragt und überraschende Ergebnisse erhalten, die mit jedem Klischee aufräumen. So gaben 41 Prozent an, häufiger im Internet einzukaufen. Populärster Online Shop ist Amazon. Über die Hälfte der 45- bis 65-Jährigen nutzt das Angebot des Internet-Riesen regelmäßig. 60,37 Prozent bestellen hier „hin und wieder“ bis „häufig“ – am liebsten Bücher. Auf Platz zwei und drei der beliebtesten Produkte im Internet folgen Kleidung und Reisen. Mittelfristig also wird es eine zentrale Herausforderung sein, die Best Ager mit ihrem Konsumverhalten differenziert zu betrachten und auf ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen – offline wie online. „Marken sollten bei der Ansprache von Best Agern ihren eigentlichen Markenkern nicht verwässern“, rät Berater Lebok. „Produktkategorien, die im Konsumgüterbereich von Best Agern stark nachgefragt werden, dürfen den Anschluss an nachwachsende Zielgruppen nicht verpassen. Sonst teilen sie das Schicksal der Saurier.“ ◼ Detlev Brechtel ONLINE-MARKETING 24 3. März 2014 INTERNET WORLD Business 5/14 Illustre Inhalte Pay Walls gewinnen für Verlage als Finanzierungsmodell an Attraktivität. Werbung gibt es aber auch hinter Bezahlmauern. Kostenlose Alternativen sind Ad Walls Walls. Bis Ende 2014 werden es nach Hans-Joachim Fuhrmann weit über 100 sein. „Ich kenne kein Zeitungshaus, das sich nicht intensiv mit diesem Thema befasst“, so der Leiter Kommunikation und Multimedia beim BDZV. Die PayWall-Modelle selbst sind unterschiedlich. Am populärsten ist die Freemium-Variante. Dabei gewähren Portale wie Bild.de oder Abendblatt.de ihren Nutzern den Zugang zu exklusiven Inhalten nur nach Erwerb eines Tagespasses oder mit Abo. Auf das Metered-Modell setzen „Die Welt“ oder die „Augsburger Allgemeine“. Usern steht hier eine gewisse Zahl an Artikeln im Monat frei zur Verfügung. Ist das Kontingent ausgeschöpft, greift die Pay Wall. Ausnahmen sind die harte Bezahlschranke, bei der alle Beiträge kostenpflichtig sind, und das freiwillige Bezahlmodell der „Taz“. Ohne Werbung geht’s nicht Eine Bezahlmauer ist jedoch keine Garantie für Werbefreiheit. Banner und Co. gibt es auch hinter Pay Walls. Bei der Anzeigenauslieferung unterscheiden die Verlage zurzeit noch nicht zwischen kostenpflichtigem und kostenfreiem Content. Für Christian Röpke, Geschäftsführer von Zeit Online, ist Werbung hinter Pay Walls nur konsequent, da ja auch am Kiosk oder im Abo erworbene Zeitungen Anzeigen beinhalten. „Wir sollten unsere User und Leser nicht dahingehend erziehen, dass die Bezahlung eines journalistischen Produkts Werbefreiheit bedeutet“, so Röpke. Bei Zeit Online selbst gibt es nach eigenen Angaben derzeit keine Pläne für Pay Walls. Grundsätzlich bieten Anzeigen hinter Bezahlmauern Werbungtreibenden ideale Targeting-Voraussetzungen. Dass Werbung in Paid-Content-Umfeldern langfristig Premiumstatus erlangt und damit hochpreisiger wird, ist ein weiterer logi- Foto: iStockphoto / Agitons er ,Bild‘ lesen will, der muss jetzt Strafe zahlen“, spottete Journalist Friedrich Küppersbusch im Juni 2013 in der WDR-Sendung Tagesschaum. Anlass war das kurz zuvor gestartete Bezahlangebot Bild Plus. User von Bild.de, die Zugriff auf spezielle Inhalte wie Reportagen möchten, müssen nun zahlen – mindestens 4,99 Euro im Monat. Sechs Monate nach Einführung verzeichnete „Bild“ immerhin 152.493 Bild-Plus-Abonnenten – eine Zahl, die laut Springer für das Konzept Pay Wall spricht. Tatsächlich scheinen Bezahlschranken im Web bei Nutzern langsam Akzeptanz zu finden. Dem Branchenverband Bitkom nach geben 25 Prozent von 770 befragten Usern in Deutschland Geld für journalistische Inhalte aus. Mehr als ein Drittel derjenigen, die noch kein Geld für Online Content zahlen, erklären sich grundsätzlich bereit dazu. Langfristig wird Lesern kaum etwas anderes übrig bleiben, als sich mit Bezahlmodellen auseinanderzusetzen. Denn mit Anzeigen- und Transaktionsgeschäften allein finanzieren Medienhäuser ihre Web-Inhalte nicht mehr. „Unabhängiger und kritisch recherchierter Journalismus wird in der digitalen Welt nur möglich sein, wenn er finanziell nicht allein vom Anzeigengeschäft abhängt“, betonte Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender Axel Springer SE, beim International Paid Content Summit in Berlin. Dem InternetVerband Eco zufolge bringen kostenpflichtige, digitalisierte Print-Inhalte auch richtig Geld: 270 Millionen Euro soll das Segment 2014 hierzulande erwirtschaften, 2016 sogar 560 Millionen Euro. Springer ist schon lange nicht mehr das einzige Medienhaus, das auf Bezahlmauern im Netz setzt (s. Kasten). Laut dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) finanzieren sich im Moment 76 deutschen Zeitungen auch über Pay W Gute Schlagzeilen hatten schon immer ihren Preis: 76 deutsche Zeitungen finanzieren ihre Online-Portale inzwischen auch mit Pay Walls scher Schritt. Die Begründung liefert Fuhrmann vom BDZV. Für ihn ist der User-Kontakt mit kostenpflichtigen Online-Angeboten in der Regel intensiver und enger als mit Gratisinhalten. Daher könne auch Werbung in Paid-ContentUmfeldern einen höheren Wert erlangen. Röpke rät Publishern sich zu überlegen, nicht alle Werbeformen hinter der Pay Wall anzuzeigen. „Restplatzvermarktung, Performance oder auch geringpreisige Tausend-Kontakt-Preis-Kampagnen sind dem User bei einem bezahlten Produkt schwerer zu vermitteln als Branding-Kampagnen“ so der Zeit-Online-Chef. Alternative zur Pay Wall Nutzern, die für Web Content kein Geld ausgeben möchten, dürften Ad Walls entgegenkommen. Der Spezialvermarkter Captcha Ad etwa hat mit der CAD Wall ein solches Werbemittel entwickelt. Es erlaubt Usern den vollen Zugriff auf den Artikel erst dann, wenn sie einen Werbespot betrachtet und eine Frage dazu beantwortet haben (s. Bild). Ad Walls bieten Verlagen ebenso wie Pay Walls alternative Monetarisierungsmöglichkeiten. Der Vorteil: Die aufwendige technische Integration von Bezahlmodellen entfällt. „Für Werbungtreibende ergibt sich bisher ungenutztes Video-Inventar, welches zudem sicherstellt, dass ihre Werbung gesehen und verstanden wird“, erklärt CaptchaAd-Chef Jan Philipp Hinrichs. „Awareness und Markenerinnerung werden so signifikant gesteigert.“ Werbekunden, die die Frage-Antwort-Systematik bereits nutzen, sind Disney, Spreadshirt oder McDonald’s. Die Anzeige der Fast-Food-Kette beispielsweise war auf der Online-Ausgabe der ◼ „Berliner Morgenpost“ zu sehen. Susanne Gillner internetworld.de/sg Paid-Content-Modelle in Deutschland Freemium 53 Metered-Modell 19 Harte Bezahlschranke 3 Freiwillige Bezahlung 1 76 deutsche Zeitungen betreiben derzeit eine Pay Wall im Netz Ad Walls sind kostenlose Alternativen zu Pay Walls. Ein Beispiel ist das Werbeformat CAD Wall des Vermarkters Captcha Ad. Es basiert auf einer Frage-Antwort-Systematik INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: BDZV; Stand 24.02.2014 Mit der Herausgabe ihrer Abozahlen halten sich die Verlage zurück – auch, weil es für eine valide Bilanz noch zu früh ist: Viele Medienhäuser haben erst seit 2013 eine Pay Wall. Das Freemium-Modell des „Südkurier“ beispielsweise ging im Juni 2013 online und verzeichnet über 6.000 Mitglieder. Der „Donaukurier“ setzt seit Juni 2013 auf das Metered-Modell, das zurzeit ca. 8.000 von 84.000 Print-Abonnenten intensiv nutzen. Pro Monat werden 240 Tagespässe verkauft. 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business 25 Anschub für Start-ups Mit Mediatech4equity erhalten Start-ups Medialeistung und digitale Technologie im Tausch gegen Unternehmensanteile edialeistung gegen Unternehmensbeteiligung – dieses Geschäftsmodell hat sich in den vergangenen Jahren auf dem deutschen Markt etabliert. Am bekanntesten dürfte hier der Online-Händler Zalando sein, der so groß werden konnte, weil der TV-Konzern Pro Sieben Sat1 günstig Spots zur Verfügung stellt und sich im Gegenzug Unternehmensanteile sicherte. Nun wird M „Viele erkennen, dass sie mit den gängigen KPIs nicht mehr weiterkommen“ Jörg Klekamp, Adition Technologies AG, www.adition.com dieses „Media for Equity“-Prinzip durch eine neue Variante bereichert: Unter dem Namen Mediatech4equity bieten die beiden Dienstleister Leverate Media, Berlin, und Adition Technologies, Düsseldorf, jungen Wachstumsunternehmen im Tausch gegen Unternehmensanteile nicht nur kostenlose Medialeistung an, sondern auch die nötige digitale Mediatechnologie. Das Angebot richtet sich in erster Linie an vielversprechende Start-ups aus dem E-Commerce-Bereich, die nach den ersten Monaten der Gründung ihr Geschäft in ruhigere Gewässer steuern und nach weiteren Wachstumsperspektiven suchen. „Ein gewisser geschäftlicher Reifegrad ist wichtig“, sagt Sebastian Erasmus, Geschäftsführer und Mitgründer der Leverate Media GmbH. „Die meisten unserer Kunden machen bereits einen Jahresumsatz in mindestens mittlerer einstelliger Millionenhöhe. Initiales Wachstum ist hervorragend über Google und Facebook zu erreichen, aber signifikanter Umsatz und nach- haltiges Wachstum lässt sich nicht allein über Performance-Kanäle generieren.“ Tatsächlich zeigt sich immer wieder, dass neue, transaktionsbasierte Geschäftsideen mithilfe von Werbemaßnahmen auf Google und Facebook schnell erfolgreich werden können. Erasmus: „Es ist aber schwierig, über Google und Facebook BrandingEffekte zu erzielen.“ Hier könnte das Mediatech4equity-Modell greifen. Leverate Media kümmert sich um Branding-orientierte Platzierungen in hochwertigen Umfeldern und um abverkaufsoptimierte Performance-Platzierungen. Adition Technologies steuert die Mediatechnologie bei, die alle gängigen Auslieferungs-, Tracking- und CustomerJourney-Tools umfasst und das Start-up in die Lage versetzt, seine Werbemaßnahmen über ein Dashboard zu analysieren und in „Es ist schwierig, über Google und Facebook BrandingEffekte zu erzielen“ Sebastian Erasmus, Leverate Media GmbH, www.leverate.de Echtzeit zu optimieren. Das Start-up betritt damit in der Regel Marketing-Neuland. Bislang waren die bestimmenden Kennziffern Cost-per-Lead, Cost-per-Click oder Cost-per-Aquisition: Mit diesen Daten fühlte man sich gut versorgt. „Doch dann erkennen viele, dass sie allein mit diesen KPIs nicht mehr weiterkommen“, sagt Jörg Klekamp, Vorstand Adition Technologies AG. Das gelte insbesondere für wettbewerbsintensive Branchen wie beispielsweise Möbel oder Reisen. Klekamp: „Dort ist der Wettbewerbsdruck so hoch, dass eine Kampagne, die allein auf Google Adwords basiert, einfach zu teuer wird.“ ◼ Helmut van Rinsum Digitale Rockstars Mobile, Content und Second Screen: Die Online Marketing Rockstars beleuchteten die aktuellen Werbetrends im Web Sportmarketing: Carsten Cramer vom BVB o gewöhnlich die Darsteller des Musicals „König der Löwen“ ihr Bestes geben, stand am 21. Februar alles im Zeichen des digitalen Marketings: Bei der Online Marketing Rockstars Konferenz im Hamburger Stage Theater versammelten sich über 2.000 Besucher und 21 Speaker. Eines der wichtigsten Themen: Mobile. W Inhalte teilen via Handy Buzzfeed-Gründer Jonah Peretti verdeutlichte in seiner Keynote, wie wichtig Smartphones und Co. als Marketinginstrument für sein Social-Publishing-Portal inzwischen sind. Buzzfeed aggregiert Content aus sozialen Netzwerken und anderen Internet-Foren und publiziert ihn tagesaktuell. Mehr als die Hälfte ihrer Views generiert die Seite bereits über den mobilen Kanal. Das Unternehmen ist laut Peretti profitabel und erwirtschaftet seinen Umsatz ganz über Social Content Marketing. 62 der Top-100-US-Marken, darunter General Electric, Virgin Mobile oder Toyota, posten ihre Inhalte auf Buzzfeed. Diese werden von Usern weiterverbreitet und kommentiert. Der Deutschlandstart von Buzzfeed soll in Planung sein. Tipps für Mobile Marketing hatte Cornelius Rost, Gründer der Flirt-App Qeep, parat. Er rät Unternehmen, weniger auf Mobil-optimierte Websites als auf native Apps zu setzen. Mit diesen speziell auf bestimmte Geräte oder Software zugeschnittenen Anwendungen sei es möglich, optimale Eröffnungs-Keynote: Jonah Peretti von Buzzfeed User Experience zu garantieren und mobiles Wachstum zu generieren. Qeep selbst verzeichnet weltweit fast zwei Milliarden Page Views im Monat und hat über 20 Millionen registrierte Nutzer. Der wichtigste Markt ist Lateinamerika, nur fünf Prozent des Traffics kommt aus Deutschland. Sport- und Digitalmarketing Einblicke in die Online-Welt eines Fußballvereins lieferte Carsten Cramer, Direktor Marketing und Vertrieb bei Borussia Dortmund. Der Verein betreibt seine SocialMedia- und InternetAuftritte in erster Linie, um Reichweite aufzubauen und das Image zu stärken. Für den Umsatz ist der Web-Fanshop besonders wichtig. Mit Fanartikeln erwirtschaftet der BVB über 35 Millionen Euro – der Online-Verkauf trägt über 50 Prozent dazu bei. Daneben gab Cramer auch Einblicke in das neueste BVB-Projekt: Unter #spieltag entsteht eine Second-Screen-Anwendung, die für Fans das Markenerlebnis über die Fußballspielzeit hinaus verlängern soll. Neben Branding-Effekten erhofft sich der Verein einen weiteren Verkaufskanal: Nutzer können über die Anwendung beispielsweise Trikots mit dem Namen des Lieblingsspielers online kaufen. Wie Cramer betonte, soll das Projekt in erster Linie einen Mehrwert für den Nutzer haben. Kommerziellen Partnern soll die Plattform daher nicht zur Verfügung gestellt werden. ◼ Susanne Gillner TOP-KAMPAGNE 26 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 Etikette über Bord 5/14 Vorgestellt von Mit ihren neuen Fernseh- und Online Spots will die Marke Kraft Foods zeigen: Käse-Makkaroni kann einfach niemand widerstehen Amina Omaizat n den USA gibt es kaum jemanden, der sie nicht liebt: köstliche Käse-Makkaroni. Wie beliebt der Nudelauflauf bei den amerikanischen Konsumenten wirklich ist, zeigen die aktuellen Spots des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods für dessen Fertigprodukt „Macaroni & Cheese“. In mehreren 16-Sekündern, die sowohl im Fernsehen als auch auf Youtube laufen, bekommt „Mac & Cheese“ die verdiente I Online Marketing Manager bei der Triplemind GmbH www.triplemind.com Steckbrief ∙ Marke: Kraft Foods „Macaroni & Cheese“ ∙ Agentur: Crispin, Porter + Bogusky (CP+B) ∙ Kanäle: TV und Online ∙ Start: Januar 2014 Wertschätzung. Die Clips beweisen, dass Benimmregeln nicht mehr gelten, wenn der cremig-käsige Genuss verheißungsvoll auf dem Teller duftet: So nascht Opa heimlich aus der Auflaufform, Mutti kratzt gierig die letzten Nudelreste vom Teller und Dad füllt das kochende Nudelwasser gnadenlos mit der mühevoll aus trockenen Nudeln arrangierten Bastelarbeit des eigenen Filius auf. Neben den Videos wirbt Kraft auch auf einer eigenen Käse-Makkaroni von Kraft Foods sind für US-Konsumenten purer Genuss Microsite für das „amerikanische Natio- Wahre Markenbindung funktioniert nalgericht“. Auf Facebook konnten die immer noch am besten über Emotionen. Käsenudeln bereits über 1,5 Millionen Und das hat Kraft einfach drauf! ◼ Likes sammeln. Seit den späten 30ern gehört das bekannte Fertiggericht zum Sortiment von Kraft Foods, und seitdem bleibt Kraft seiner Werbelinie treu und unterhält mit lustigen Werbespots rund um die Familie. Besonders passend ist auch der gewählte Musiktitel zu den neuen Spots – „What I did for Love“ aus den Siebzigern. Wahre Liebe geht eben einfach durch den Magen. Und nicht nur das: Auch Opa kann sich nicht beherrschen und nascht heimlich Nudeln Begehrt: Mac & Cheese Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag Dienstleister BGL*, SVG**, Kravag Versicherung Entwicklung des Kommunikationskonzepts für die aktuelle Recruiting-Kampagne, mit Microsite und Online Video Huth + Wenzel Pets Premium Serviceplan Public Relations DB Fernverkehr AG Konzeption, Gestaltung und Umsetzung der Direktmarketingkampagnen (online, offline und mobil) für die Bahncard und das Bahn-Bonusprogramm Wunderman Verantwortung der PR-Maßnahmen für den Tierfutter-Online-Shop, geplante Maßnahmen für 2014 sind u. a. Mailings sowie Marken- und Medienkooperationen Real 19:13 Betreuung der strategischen Markenentwicklung und Markenführung für den Hersteller von Werkzeugen, außerdem Entwicklung eines länderübergreifenden Werbeauftritts Ogilvy & Mather Frankfurt Gewinn des Kommunikationsetats, zu den Aufgaben zählen die Erarbeitung eines neuen Markenauftritts und die Umsetzung von Werbemaßnahmen in allen Kanälen Rodenstock Berger Baader Hermes Ikea Deutschland Verantwortung des Social-Media-Etats des schwedischen Möbelkonzerns, zudem Betreuung des Community Managements des Facebook-Auftritts von Ikea Deutschland Razorfish Entwicklung einer neuen Digitalstrategie für den Hersteller von Brillengläsern und Brillenfassungen, darunter Planung und Durchführung von Online-Kampagnen Wobenzym Betreuung des Mediaetats der Innungskrankenkasse, Verantwortung der aktuellen TV- und Online-Aktivitäten OMD Gewinn des Mediaetats des Pharmaherstellers Mucos für den Entzündungshemmer Wobenzym, Verantwortung der Zielgruppenansprache in allen Kommunikationskanälen Mediavest IKK Classic Hoffmann Group *Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, ** Straßenverkehrsgenossenschaften thomas-krenn.com Limited OFFER Top-Server zu Top-Preisen: Nur bei Thomas Krenn Angebote gültig bis 31.03.2014 Top-Server sichern: statt € 729,- ab 629,€ Einer von Vieren: Server-Tower Intel Single-CPU TI104+ Neben dem flexiblen, leistungsfähigen Server mit Umbaumöglichkeiten auf 19“ halten wir noch 3 weitere Top-Server für Sie bereit! 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März 2014 5/14 Serie: Leads effektiv generieren in B2C und B2B Foto: Fotolia / Julien Eichinger Ein Lead ist der erste Schritt zu einer Kundenbeziehung. Wie man effektiv, zielgerichtet und legal Leads im Consumer- und im B2BUmfeld generiert, erklärt diese zweiteilige Serie. Folge 1: Lead-Generierung im Verbraucherumfeld (B2C) (Ausgabe 4/2014) Folge 2: Lead-Generierung im Business-Umfeld (B2B) (Ausgabe 5/2014) Gesucht: Geschäftsleute Business-Kunden müssen bei der Lead-Gewinnung anders angesprochen werden als Consumer. Doch die gesetzlichen Rahmenbedingungen bleiben dieselben eukundenakquise ist ein schwieriges Geschäft: Werbemails oder -faxe sind ohne vorherige Einverständniserklärung des Empfängers oder bestehende Kundenbeziehungen tabu, Telefonanrufe ebenso. Anders als viele andere Verbraucherschutzrechte gilt dies jedoch nicht nur gegenüber Verbrauchern, sondern auch gegenüber Unternehmen. Deshalb müssen bei der Lead-Generierung im B2BBereich dieselben Regeln beachtet werden wie bei B2C-Leads – sonst drohen Abmahnungen. N Dauerhafte Beziehung per ist ein Fachartikel oder auch ein ganzer Ratgeber, meist im PDF-Format. Das Unternehmen, das diese Inhalte zum Download anbietet, schlägt dabei zwei Fliegen mit einer Klappe: Durch sorgfältige Themenauswahl lässt sich die Zielgruppe eingrenzen – wer etwa einen Ratgeber zur Optimierung von Landing Pages herunterlädt, zeigt einen eindeutigen Bedarf an. Außerdem bietet der Download-Prozess eine gute Möglichkeit, Kundendaten abzufragen. Klickt der Interessent auf den entsprechenden Link, öffnet sich eine Maske, in der er seine Kontaktdaten eingeben muss, darunter auch die E-Mail-Adresse. An die- se Adresse erhält der Nutzer eine Mail mit dem Download Link. Diesen Mail-Dialog kann man als Double-Opt-in gestalten und sich so das Einverständnis zu einem regelkonformen Werbeversand holen. Ob dabei schon der Klick auf den Download Link als Einverständniserklärung gilt, ist unter Juristen noch umstritten. Auch der Performance-MarketingDienstleister Quisma verlangt von Interessenten vor dem Whitepaper Download die Eingabe der Kontaktdaten, holt sich aber weder in der Eingabemaske noch in der darauffolgenden Bestätigungsmail mit dem Download Link die Erlaubnis für ei- statt Quick Win „Leider kann man B2BLeads nicht mit Gewinnspielen locken“ Stefan Appenrodt, geschäftsführender Gesellschafter McCrazy Hat man dieses Grundprinzip verinnerlicht, sollte man sich die Unterschiede vor Augen führen: „Bei B2B geht es nicht darum, den Kunden in einen ständigen Kaufrausch zu versetzen“, erklärt Claudia Petri, Head of SEA Operations bei der Performance-Marketing-Agentur Soquero. Vielmehr soll der Lead der erste Schritt zu einer längerfristigen Kundenbeziehung werden. Im Gegensatz zur massenhaften Kundenansprache bei B2C zielt die Kommunikation im Businessbereich eher darauf ab, Kompetenz zu beweisen und sich als verlässlicher Partner zu präsentieren. Dazu eignen sich Informationsangebote wie Whitepapers oder Webinare. Ein Whitepa- Die Mühe lohnt sich: Rabbit eMarketing setzt auf kostenlose Webinare Hürde für Trolle: Kontaktdatenabfrage vor dem Download bei Quisma 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Ungewöhnlich: Treiber.de weist die Nutzer darauf hin, dass der Download eines Treibers nur mit Zustimmung zum Werbeempfang möglich ist Kein Entrinnen: Wer in der Bestätigungsmail den Link anklickt, stellt eine Vollmacht zum Werbeempfang aus – für B2B-Leads nicht zu empfehlen ne weitere Kontaktaufnahme. Marketing Manager Mirko Tolle erklärt: „Wir wollen nicht, dass sich Hinz und Kunz unsere Inhalte herunterlädt, deshalb dient die Eingabemaske als Barriere.“ Die Maske hat allerdings eher einen psychologischen Effekt. Ein echter Filter ist sie nicht: Die Bestätigungsmail mit dem Download Link wird in jedem Fall automatisch verschickt – ohne Prüfung des Interessenten. Die Interessenten melden sich schon von selbst Quisma nutzt die eingegebenen Kontaktdaten auch nicht ungefragt zum telefonischen Nachhaken, man verlässt sich darauf, dass die Whitepaper-Leser, die den Content interessant finden, sich von selbst melden – oft genug einfach per Telefon. Dennoch liefert die Eingabemaske wichtige Informationen: „Von Zeit zur Zeit sichten wir manuell, wer sich dort anmeldet, und erkennen so, welche Themen auf gro- Umfrageergebnis gegen E-Mail: Die „Zeit“ gelangt so an Leads ßes Interesse stoßen und ob wir damit die Zielgruppen erreichen, die wir erreichen wollen“, so Tolle. Die Download-Zahlen der Whitepapers liegen je nach Thema und Zielgruppe im zwei- bis mittleren dreistelligen Bereich. Grundsätzlich nicht fehlen dürfen die kompletten Kontaktinformationen zum herausgebenden Unternehmen im Dokument. So können auch die Papiere noch Leads erzeugen, die nach dem ursprünglichen Download unter Kollegen weitergeleitet werden. Aufwendiger in der Produktion, aber dafür durchschlagender in der Wirkung sind Webinare, wie sie zum Beispiel der E-Mail-Marketing-Dienstleister Rabbit eMarketing unter dem einprägsamen Namen „Rabbinar“ veranstaltet. Ein Referent hält live im Netz einen Vortrag, führt dabei durch eine Präsentation und antwortet auf Fragen, die ihm die Teilnehmer schriftlich per Chat senden. Auch hier werden die Teilnehmerinformationen vorab angefragt. Ein Webinar findet zu einer bestimmten Zeit statt, aber eine Aufnahme der Session kann anschließend immer noch – wie ein Whitepaper – zum Download angeboten werden. Bei entsprechender Vorbereitung können an einem Webinar bis zu 200 Zuhörer teilnehmen. Für die Umwandlung gekaufter Adressen in eigene Leads eignen sich Umfragen zu fachspezifischen Themen: Die Adressaten, die Dienstleister wie Schober oder McCrazy aus ihrer Datenbank liefern, werden per Mail zur Teilnahme an einer Umfrage gebeten. Am Ende der Fragen steht das Angebot, den Teilnehmern die Ergebnisse der Umfrage nach der Auswertung zu schicken – dazu müssen sie ihre Kontaktdaten eingeben. Diese bestätigten Leads gehören anschließend dem Auftraggeber – er kann sie nutzen, ohne dafür erneut den Dienstleister zu bezahlen. Die Wochenzeitung „Zeit“ geht noch einen Schritt weiter und offeriert im Rahmen der Umfrage gleich ein Probe-Abo. Neben dem Kauf oder der Miete von Adressen bietet sich vor allem klassische Suchwortvermarktung an, um potenzielle Kunden auf das eigene Informationsangebot aufmerksam zu machen. Bei der Planung der entsprechenden Adwords-Kampagnen sollte jedoch auf die spezifische Situation der B2B-Zielgruppe Rücksicht genommen werden, legt SEA-Spezialistin Petri nahe: „Business Decision Maker suchen anders als Verbraucher, gezielter“, sagt sie und rät dazu, auf spezifische Keywords zu setzen. Auf den Kampagnenplaner kommen höhere inhaltliche Anforderungen zu als im Consumer-Segment, weiß Petri: „Die Account Manager müssen ein Verständnis dafür haben, was genau sie bewerben.“ Zur optimalen B2B-Ansprache gehört auch, Kampagnen vor allem zu Bürozeiten und außerhalb der großen Ferien laufen zu lassen. Aber auch eine Landing Page, die auf den Informationen suchenden Profi zugeschnitten ist, darf nicht fehlen. Petri hat zum Beispiel gute Erfahrungen mit Landing Pages gemacht, die direkt ein Kontaktformular enthielten. Im B2B-Bereich sind die Zielgruppen häufig kleiner, die Kosten für fachspezifische Lead-Generierungsmaßnahmen dagegen höher. Deshalb kosten B2B-Leads 29 § Gleiche Regeln Keine Kaltakquise Für den Versand von elektronischen Werbebotschaften (Mail, Fax, Telefon etc.) benötigt man vom Empfänger eine Erlaubnis – das gilt bei Verbrauchern ebenso wie im Business. Double-Opt-in Hat ein Kontakt durch Klick auf einen Download Link o. Ä. Interesse an einer Kommunikation gezeigt, muss er dieses Interesse in einem weiteren Schritt (Double-Opt-in) bestätigen. Kundenbeziehung Hat ein Kunde etwas gekauft, darf ihn der Verkäufer erneut ansprechen – wenn es sich um ein vergleichbares Angebot handelt. Werbung zu anderen Themen ist dagegen nicht erlaubt. „Es geht nicht darum, den Kunden in einen ständigen Kaufrausch zu versetzen“ Claudia Petri, Head of SEA Operations, Soquero Dokumentationspflicht Newsletter-Versender müssen genau dokumentieren, wann, wo und in welchem Umfang ihnen ein Kontakt das Einverständnis zum Empfang von Werbebotschaften erteilt hat. Abmahnung deutlich mehr. „B2C- und B2B-Adressgenerierung kann man nicht miteinander vergleichen“, erklärt Stefan Appenrodt, geschäftsführender Gesellschafter des auf Lead-Gewinnung spezialisierten Dienstleisters McCrazy. „Eine normale Adresse können wir ab 25 Cent erzeugen, die B2BAdressgenerierung geht eher ab vier Euro pro Adresse los.“ Auch Soquero-Expertin Petri weiß von höheren Preisen im B2BBereich, „das hängt aber auch von der Branche ab und schwankt von Land zu Land“. Wie teuer ein B2B-Lead maximal sein darf, bestimmt der Auftraggeber der Kampagne. Als Richtwert bieten sich die Kosten an, die die Lead-Generierung in anderen Kanälen ◼ verursacht, etwa auf Messen. Frank Kemper internetworld.de/fk Das Zusenden von Werbung ohne gültiges Einverständnis ist ein Verstoß gegen UWG § 7 (unzumutbare Belästigung) und kann deshalb eine Abmahnung nach sich ziehen. Marcus Beckmann Rechtsanwalt und Experte für Onlineund Markenrecht in Bielefeld www.beckmannund norda.de TECHNIK INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Foto: DrAfter123 / istockphoto 30 Profiler für Werbekampagnen Nach Daten drängt, an Daten hängt die Adserving-Welt. Viele Adserver-Anbieter entwickeln sich zu Datenmanagement-Plattformen weiter. Denn: Präzise Nutzerprofile versprechen eine bessere Kampagnenaussteuerung s ist eine hochkomplexe Aufgabe: das Ausliefern digitaler Werbung. Sobald ein Nutzer eine Webseite mit Werbung aufruft, laufen im Hintergrund vielschichtige Prozesse ab. Profildatenabgleich, Targeting, dynamische Anzeigeninhalte, Bietprozesse in Echtzeit – Adserver bewältigen heute viele Aufgaben und Anforderungen gleichzeitig. Mit dem Integrieren neuer Funktionen reagieren Adserver-Unternehmen auf die stetig steigenden Anforde- E rungen von Kunden und die Marktentwicklung. Und verschaffen sich damit neue Umsatzmöglichkeiten, weil für zusätzliche Services natürlich auch zusätzlich Geld verlangt werden kann. Während in den vergangenen Jahren bei sehr vielen Adservern die Anbindung an den Echtzeithandel sowie die Entwicklung entsprechender Technologien im Vordergrund standen, geht es nun im nächsten Schritt um die Zusammenführung von Nutzerprofildaten und um das Ausliefern von Kampagnen auf den unterschiedlichsten Screens. Viele Adserver-Anbieter entwickeln sich zu Datenmanagement-Plattformen weiter oder integrieren entsprechende Lösungen. Das Ziel: Nutzerprofile zu erkennen und zu verfeinern, um Anzeigen noch besser aussteuern zu können. Angetrieben wird diese Evolution durch den Ansatz, Display-Werbung automatisiert in Echt- zeit zu handeln, Stichwort Real-Time Advertising (RTA). Welchen Weg eine Anzeige dabei zurücklegt, zeigt die unten stehende Infografik. Next Audience beschäftigt sich schon seit einiger Zeit mit Datenzusammenführung. Laut Thorsten Ahlers, Geschäftsführer der Sinner-Schrader-Tochter, gewinnt das Zusammenspiel von Adserver-Lösung mit Kunden- und Produktdaten der Werbungtreibenden maßgeblich Der Weg einer Anzeige im Echtzeit-Bieterverfahren 0 Sekunden 0,04 Sek. 0,10 Sek. Anwender „XY“ klickt auf eine URL-Adresse. Die Inhalte des Publishers werden in den Browser geladen. Der Publisher fragt seinen Adserver nach der Verfügbarkeit von Anzeigen. Wenn keine Anzeige abrufbar ist, fragt der Server bei der Ad Exchange an. 0,08 Sek. 0,125 Sek. Die Ad Exchange leitet die Anfrage an verschiedene DemandSide-Plattformen (DSPs) weiter. Die Ad Exchange schickt an alle DSPs das anonyme Profil des Anwenders „XY“ sowie die WebseitenKategorie und Sicherheitsinformationen für Webseiten mit Werbung. 0,12 Sek. 0,14 Sek. Jede DSP zieht 3rd-Party-Daten hinzu und prüft, ob es Werbungtreibende gibt, die auf das Profil bieten möchten. Die DSPAlgorithmen werten die Daten aus und berechnen das für den Werbungtreibenden günstigste Gebot auf das Profil „XY“. 0,13 Sek. Jede DSP schickt ihre Antwort an die Ad Exchange. 3. März 2014 5/14 an Stellenwert. „Wir arbeiten an der Weiterentwicklung der Server-seitigen Datenspeicherung. Auf einem zentralen Server unter der Domain des Advertisers werden die Daten und die Profile der User gespeichert, sodass die Daten auch bei CookieLöschungen weiterhin bereitstehen“, sagt Ahlers. Diese Daten können dann mit Kauf- oder Vertragsinformationen oder anderen Werten aus dem Customer Relationship Management ergänzt werden. Wie andere Adserving-Spezialisten arbeitet Next Audience auch daran, die Multi-Device-Nutzung zu dokumentieren und verschiedene Formen des Logins zu identifizieren. Große Unternehmen wollen Transparenz und Kontrolle über ihre Kampagnen und Ausgaben für digitale Werbung, auch über mehrere Plattformen hinweg. Deshalb holen sie sich die Analysetechnik ins eigene Haus. Hendrik Kempfert von Adform sieht einen „leichten Trend“ bei Großunternehmen, alle Daten rund um Kampagnen und Kunden selbst zu besitzen und analysieren zu können. „Unternehmen suchen die Gesamtsicht auf die Daten und damit die Kontrolle über sie“, sagt Kempfert. Anfang 2014 konnte der Adserving-Anbieter die Deutsche Telekom als Kunden gewinnen. Auf der Adform-Plattform werden die Daten der Werbekanäle Performance, Brand und Search erfasst. So soll ein genaues Abbild der Customer Journey entstehen. Um ein besseres Kundenverständnis und Daten für ein besseres Targeting geht es auch bei Mediaplex. Die Adserver-Technologie von Valueclick hat sich zu einer Data-Management-Plattform weiterentwickelt. Nutzerdaten werden anonymisiert gesammelt und zu Profilen angereichert. Das Ziel: Kampagnen geräteübergreifend zu optimieren. Werbeauslieferung über alle Kanäle Neben der Verwaltung und Auswertung von Nutzerprofildaten ist das Ausliefern von Werbekampagnen auf den unterschiedlichsten Bildschirmen ein weiterer Entwicklungsschritt, den die AdserverAnbieter derzeit vollziehen. Doch auch das muss den technologischen Lösungen erst „beigebracht“ werden. So arbeitet etwa Smart Ad Server, ein Tochterunter- INTERNET WORLD Business nehmen der Axel Springer Group, an einer integrierten Adserving-Plattform für alle digitalen Kanäle. „Wir haben in den vergangenen 18 Monaten viele Entwicklungsressourcen in neue Datenhaltungskonzepte für Reporting, Analyse und Forecasting, in eine neue Video-Adserving-Lösung und in unsere integrierte RTB+-Lösung investiert“, berichtet Manuel Koubek, Country Manager DACH bei Smart Ad Server. RTB+ ist eine Lösung zur Optimierung der Restplatzierungen für Publisher. Auch das US-Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Emarketer nennt den Echtzeithandel als Schlüsseltrend für 2014. Daneben glaubt man dort an den Durchbruch des mobilen Marketings. Da immer mehr Smartphones und Tablets gekauft und genutzt werden, schlussfolgern die Berater, dass auch die mobilen Werbeausgaben steigen werden. Davon ist schon seit einigen Jahren die Rede, doch bisher lassen aufmerksamkeitsstarke Mobile-Kampagnen noch auf sich warten. „Unternehmen suchen die Gesamtsicht auf die Daten und damit die Kontrolle über sie“ Hendrik Kempfert Commercial Director DACH, Adform Welchen Stellenwert hat mobiles Adserving in der Realität? Die Antwort der AdserverAnbieter lautet: Es wird zunehmend als Teil des gesamten Marketingpakets und nicht mehr isoliert betrachtet. Jan Winkler, Geschäftsführer von Adspirit, beobachtet, dass Kunden ganz unterschiedlich mit mobilen Werbekampagnen umgehen: „Manche Kunden machen quasi nichts anderes, manche stecken in den ersten Gehversuchen und wieder andere haben das Thema schon wieder hinter sich und wenden sich ab, um sich auf das DisplayGeschäft zu konzentrieren.“ Der Trend zeige eher weg vom reinen Mobile, so Winkler. Mobile Marketing gehe zunehmend in Display Marketing über. Jörg Klekamp, Vorstand Adition Technologies, und Manuel Koubek von Smart Ad Server bestätigen das. Statt Mobile als isolierten Kanal zu betrachten, denken und agieren Kunden kanalübergreifend. Visibility bleibt Topthema 2014 Die Ad Exchange führt eine Second Price Auction durch und wählt aus den DSPAntworten diejenige mit dem besten Gebot aus. Die Ad Exchange schickt den Preis und die Anzeige des Gebots, das den Zuschlag bekommen hat, an den Adserver des Publishers. Der Adserver des Werbungtreibenden schickt die Anzeige an den Browser. Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Der Browser zeigt die aufgerufene Webseite zusammen mit der Anzeige, die den Zuschlag bekommen hat, an und signalisiert der DSP, dass die Anzeige gesehen wurde. 0,36 Sek. 0,18 Sek. Eine Ad Impression ist die Einblendung eines Werbemittels auf einer Webseite. Durch den „Ad Request“ wird eine Ad Impression vom Adserver angefordert. Ad Operations Als Ad Operations wird die Abteilung bezeichnet, die eine digitale Werbekampagne konkret umsetzt. Während der Laufzeit beobachtet und optimiert Ad Operations die Kampagne. Adserver Ein Adserver ist eine Software für die digitale Werbemittelauslieferung. Die Software übernimmt viele zusätzliche Funktionen wie Kampagnenoptimierung, Targeting, Tracking und Reporting. Der Adserver zählt die Ad Clicks und die Ad Impressions. Für das Targeting werden auch Datenbanken angebunden, die Drittdaten zuliefern, zum Beispiel Nutzerprofile oder Geodaten. In den vergangenen zwei Jahren haben viele Adserver-Anbieter ihre Lösung um Real-Time-Advertising- und Real-Time-Bidding-Funktionen ergänzt. Ad Tag 0,31 Sek. Der Adserver des Publishers teilt dem Browser mit, welche Anzeige er darstellen soll. Glossar Ad Impression Ein weiteres Thema, das Adserver-Anbieter schon etwas länger beschäftigt, ist die Sichtbarkeitsmessung von Werbung. Google hat Ende 2013 eine „Active View“Messung für das Google-Display-Netzwerk eingeführt. Sie basiert auf dem vom IAB USA vorgeschlagenen Standard, dass mindestens 50 Prozent einer Werbefläche für mindestens eine Sekunde sichtbar sein müssen. Werbungtreibende können mit Active View gezielt Anzeigen zu dem Kriterium „Sichtbarkeit“ buchen und messen. Die Active-View-Technologie soll Werbungtreibenden und Publishern schrittweise zur Verfügung gestellt werden, teilt Neal Mohan, Vice President Display Advertising bei Google, im Doubleclick Advertiser Blog mit. Seit der Einführung haben laut Mohan schon mehr als 1.500 Marken Ad Impressions basierend auf „Viewability“ eingekauft. Der Datengigant Google entwickelt zudem eine Suite von „Brand Lift“-Produkten. Marken sollen mit ihr die Werbewirkung ihrer digitalen Kampagnen messen können. Erste Tests liefen im vergangenen Jahr, schreibt Mohan im Blog, weitere sollen bald folgen. Bei den Umfragen zur Werbewirkung verzeichnete Google eine Antwortrate von 20 bis 30 Prozent. Während herkömmliche Werbewirkungsstudien Zeit benötigen, kann Google die Ergebnisse der Umfragen fast in Echtzeit liefern. Eben mal eine Anzeige ausliefern – damit ist es längst nicht mehr getan: Der Wettkampf unter den Adservern um attraktive Zusatzfunktionen geht immer weiter. ◼ 0,36 Sekunden 0,19 Sek. 31 0,23 Sek. Quelle: Turn Um Werbebanner in einer Webseite einzubinden, werden kurze Java-Script-Codes, sogenannnte Tags, in den Quellcode der Seite gesetzt. Wenn die Webseite aufgerufen wird, erzeugen diese Tags eine Anfrage an den Adserver („Ad Request“). Dieser wählt ein Werbemittel nach bestimmten Kriterien aus den aktuellen Kampagnen aus und sendet es an die Webseite. Dort wird es an der definierten Stelle eingeblendet („Ad Impression“). Ad Click Der Klick auf ein Werbemittel. Durch einen Ad Click wird der Nutzer auf eine Webseite oder die Landing Page eines Werbungtreibenden weitergeleitet. TECHNIK 32 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Den richtigen Preis festlegen Shop-Betreiber stehen in starkem Wettbewerb, oft geprägt durch den Preis. Preismonitoring zeigt, wo ein Händler mit seinem Angebot steht – und wo er stehen könnte chon immer hat der Handel seine Preise dem Markt angepasst: Bei Regenwetter In kostet der Schirm mehr als bei Sonnenschein; senkt der Unternehmen die Tankstelle gegenüber bestimmt der den Preis für einen Liter Vertrieb die Benzin um drei Cent, zieht Preise der Wettbewerber nach. Im Internet lassen sich Preise noch leichter vergleichen als im stationären Handel. Das In nutzen die Konsumenten der Unternehmen konsequent aus, sodass in redet die Geschäftsvielen Branchen der Markt führung bei der Preisden Preis diktiert. gestaltung mit Preismonitoring heißt irische Unternehmen Profitero, Upstream Commerce aus Israel oder die US-Firma Wise Pricer vertreten; in Deutschland sind sie jedoch kaum aktiv. Für Marktplätze wie Amazon und eBay gibt es eine ganze Reihe von ausschließlich auf diesen Marktplatz bezogene Repricing Tools (siehe Kasten). Das Vorgehen ist in seinen Grundzügen bei allen identisch: Der Händler legt fest, welche Produkte hier das Schlüsselwort. Wähund welche direkten rend kleinere Shops oft selbst Wettbewerber er wie manuell das Preisumfeld häufig beobachtet haben In ihrer Wettbewerber beobmöchte. Bei Webdata Soachten, etwa indem sie die lutions und Preisanalytics der Unternehmen Daten von Preissuchstehen zunächst die grosind die Preise maschinen auswerten, ßen Preissuchmaschinen stark vom Markt greifen größere Shops auf wie Idealo.de, Billiger.de, vorgegeben professionelle Datenliefeund Günstiger.de ganz oben ranten zurück. auf der Beobachtungsliste, da sie meist schon einen sehr guten Überblick bieten und zudem zeigen, wenn Wettbewerb im Blick ein weiterer Anbieter ein Produkt neu in So bieten hierzulande Unternehmen wie sein Sortiment aufgenommen hat. DaneWebdata Solutions aus Leipzig, Preisana- ben werden vor allem die Preise auf Marktlytics aus München oder Evoscout aus plätzen wie Amazon und eBay erfasst. Je Köln Preismonitoring und auch Lösungen nach Wunsch des einzelnen Händlers zur automatischen Preisanpassung, dem kommen Konkurrenz-Shops dazu. Die Analyse liefert dem Shop-Betreiber sogenannten Repricing, an. Im Ausland sind darüber hinaus Anbieter wie das eine Vielzahl von Aussagen rund um seinen S 55 % Foto: Fotolia / fh medien.de 64 % 66 % Stichworte und Tools Produktpreis, etwa in welcher Range sich ein Produkt bewegt, welches der höchste und der niedrigste Preis ist, welche Wettbewerber wo welche Beträge verlangen, welchen Platz sie mit ihrem Preis im Ranking einnehmen sowie historische Verläufe, die verraten, welcher Händler einen Produktpreis wann und wie oft angepasst hat. Anhand der Daten liefern die Anbieter Handlungsempfehlungen, die manuell wie auch automatisch umgesetzt werden kön- Auswirkungen der Preisoptimierung Steigerung der Kundenprofitabilität Repricing Unter Repricing versteht man eine automatisierte Preisgestaltung, die sich an den beobachteten Preisen von zuvor festgelegten Wettbewerbern orientiert. Dafür setzt der Händler Preisregeln; diese können auch miteinander kombiniert werden. Dynamic Pricing Dynamic Pricing baut ebenfalls auf der Beobachtung der Wettbewerbspreise auf. Ziel ist es, den bestmöglichen Preis herauszufinden, optimiert nach Umsatz- oder auch Ertragszielen – teils sogar auf einzelne Kundengruppen zugeschnitten. Auswahl an Repricing Tools für die Preisgestaltung innerhalb von Marktplätzen 61,5% 23,1% Beschleunigung des Preisgestaltungsprozesses 23,1% Für Amazon: 4Sellers, Repricing, Clousale, Logicsale, JTL Repricer, Priceparser, Repricing.de, Starsellersworld, Totalseller 38,5% Kostensenkung des Preisgestaltungsprozesses 15,4% 30,8% Verzeichnung einer Gewinnzunahme 7,7% Für eBay: Bayprice, Clousale, Logicsale, Pricespectre, Starsellersworld Für alle Marktplätze: Beny-Repricing 53,8% Steigerung der Kundenloyalität Trifft voll und ganz zu 7,7% 15,4% Trifft eher zu INTERNET WORLD Business 5/14 Quelle: TU Chemnitz „Price-Intelligence-Studie 2012“; n = 170 Kosten und Zeitaufwand für die Preisgestaltung sinken, die Kundenprofitabilität steigt nen. Dafür setzt der Händler Preisregeln fest wie etwa „Folge diesem Wettbewerber“ oder „Setze Produkt A immer an Preisposition drei“. Diese Regeln lassen sich miteinander verknüpfen und enthalten zudem Sicherheitsvorkehrungen, die eine unkontrollierte Abwärtsspirale verhindern sollen. Denn das Ziel ist Preisintelligenz: Ergibt die Analyse, dass der Preis auf Platz vier bei 3,99 Euro liegt – der Händler will aber Platz drei belegen, schlägt das System 3,98 Euro statt der bisher verlangten 3,59 Euro vor. Die Kosten für das Preismonitoring hängen jeweils von der Anzahl der Produkte, den beobachteten Seiten und der Abfragehäufigkeit ab, werden also meist individuell berechnet. Die Untergrenze liegt bei rund 300 bis 500 Euro im Monat. Außer für Händlern sind solche Daten auch für Hersteller interessant. Sie beobachten damit, zu welchen Preisen Händler ihre Produkte anbieten und ob sich dies mit ihren Vorgaben deckt. Evoscout legt seinen Fokus mehr auf diese Klientel und hat sich dafür auf einige Branchen wie Autoteile, Baumärkte, Pharma, professionelles Audio-Equipment und seit Anfang März auch den Reisemarkt spezialisiert. ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf Programm 2014 Die Konferenz für Trends im Online Marketing Düsseldorf 26. März 2014 Frankfurt 27. März 2014 Hamburg 01. April 2014 München 03. April 2014 Jetzt an m e Internet lden! World Busines s-Leser zahlen nur € 18 9,– * statt € 2 49,– * Ihr Code : F OM wb i 14 Die Referenten (Auswahl): Katja Griesser, Manager netzclub, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Germany AG Johanna Mercier, Manager New Media / Marketing, Ball Packaging Europe Holding GmbH & Co. KG Marek Sandrock, E-Trade Marketing Manager D / A / CH, Philips Consumer Lifestyle Michael Vietze, Geschäftsleitung, stylefruits GmbH * alle Preise zzgl. MwSt. Information und Anmeldung: www.onlinemarketingforum.de Sponsoren: Veranstalter: Online Marketing Forum Programm 2014 Düsseldorf, 26. März 2014 Frankfurt, 27. März 2014 Hotel Nikko Düsseldorf, Immermannstr. 41, 40210 Düsseldorf 9.00 Begrüßung durch die Moderatorin Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business 9.15 Status Quo & aktuelle Trends Wann wird das Online-Marketing „endlich“ erwachsen? Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Fleming‘s Conference Hotel, Elbinger Straße 1-3, 60487 Frankfurt am Main 9.00 9.15 Keynote Branding im Web N.N. 10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche Keynote 10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche SEA-Trends & Google-Shopping Ivo Aasland, Head of SEA, SoQuero GmbH 11.15 Gesteigerte Aufmerksamkeit – Höhere Reichweite SEA-Trends & Google-Shopping Claudia Petri, Head of SEA Operations, SoQuero GmbH Facebook Ätsch-Rank – Algorithmus Trends 2014 Hendrik Unger, Head of Social Media, netspirits Online Marketing De-averaging: Effizientere SEA-Kampagnen durch gezielte Segmentierung Johannes Tarnow, Head of Campaign Management, crealytics GmbH Ganzheitliches Marketing im Social Web am Best Case – LG Electronics Wojtek Misiewicz, Consultant, VICO Research & Consulting GmbH 12.45 - 13.45 Mittagessen und Zeit für Gespräche Content Management als SEO Tool im Bereich Online Marketing Kambiz Djafari, Leiter Online Marketing & PR, FLIP4NEW / Flip4 GmbH 13.45 Der Kunde im Fokus Praxis 12.45 - 13.45 Mittagessen und Zeit für Gespräche Neue Ansätze der Personalisierung im E-Mail-Marketing Ideen – Lösungen – Erfolgsbeispiele Frank Strzyzewski, Geschäftsführer, XQueue GmbH 13.45 Social Media, Content Marketing & Co. Content Marketing und Storytelling: Corporate Blogging mit Haut und Haar anhand eines Praxisbeispiels Harald Sturm, Bundesverband Medien und Marketing / Gründer und Geschäftsführer, NGM Nextgenerationmedia.eu – Content Marketing Agentur Cross Device Nutzung – Herausforderung für Werbetreibende Gert-Jan van Wijk, Department Head of Advertising, mobile.de Advertising Praxis 15.30 - 16.00 Kaffeepause und Zeit für Gespräche Proaktives Community Management Anna-Lena Radünz, Inhaberin & Social Media Consultant, SOCIAL PASSION e.K. Partizipieren statt konsumieren Stefan Rymar, Gründer und Geschäftsführer, elbkind GmbH 16.00 Optimierte Kundenansprache & Recht 15.15 - 15.45 Kaffeepause und Zeit für Gespräche Native Advertising Curt Simon Harlinghausen, GF – Strategie und Konzeption, AKOM360 GmbH 15.45 Optimierte Kundenansprache & Recht Customer Journey in der Praxis – am Beispiel von Mister Spex Robert Käfert, Head of Acquisition Marketing, Mister Spex GmbH Show don‘t tell. YouTube und der Wandel zur BewegtbildKommunikation. Bertram Gugel, gugelproductions Individuelle Kundenansprache zwischen Wunsch und Wirklichkeit – was ist rechtlich möglich? Lösungsmöglichkeiten, wie ein rechtskonformes Online-Marketing und die gewünschte Individualisierung zu realisieren ist. Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Status Quo & aktuelle Trends Wann wird das Online-Marketing „endlich“ erwachsen? Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Je mehr ich über den Interessenten weiß, desto besser kann ich ihn bewerben – Wissenbasiertes Lead-Management in Echtzeit Thomas Gabor, Senior Sales Consultant - Innovative Technologie, schober marketing group 11.15 Trends SEA/SEO + Social Media Verkaufsförderung durch die interaktive Verpackung Wirksamer Einsatz von Augmented Reality und QR-Codes Johanna Mercier, Manager New Media / Marketing, Ball Packaging Europe Holding GmbH & Co. KG Begrüßung durch die Moderatorin Ingrid Schutzmann, Redaktion, INTERNET WORLD Business Praxis Cross Device Nutzung – Herausforderung für Werbetreibende Gert-Jan van Wijk, Department Head of Advertising, mobile.de Advertising Recht Individuelle Kundenansprache zwischen Wunsch und Wirklichkeit – was ist rechtlich möglich? Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Recht 17.15 Ende der Konferenz 17.30 Ende der Konferenz Workshops in Düsseldorf * Workshop in Frankfurt * Workshop 1 – 11.15 bis 12.45 Uhr Workshop – 13.45 bis 15.15 Uhr SEO mit Entitäten Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH SEO mit Entitäten Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH Workshop 2 – 13.45 bis 15.15 Uhr Case Study SEO – Erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung Olaf Pleines, Projektmanager – SEO & Online Marketing / construktiv GmbH Jan Schweder, Prokurist, Teamleiter, Technischer Leiter trafficmaxx – SEO & Online Marketing / construktiv GmbH Wer sollte teilnehmen? Ihr Code: OMF14iwb Das Online Marketing Forum richtet sich an Online Marketing Leiter, Online Marketing Manager, E-Commerce Leiter und Geschäftsführer aus mittelständischen bis Großunternehmen. INTERNET WORLD Business-Leser zahlen nur € 189,– zzgl. MwSt. (statt € 249,- zzgl. MwSt.) Information und Anmeldung unter: Die Konferenz für Online Marketing Entscheider Hamburg, 01. April 2014 München, 03. April 2014 Sofitel Hamburg Alter Wall, Alter Wall 40, 20457 Hamburg Maritim Hotel München, Goethestr. 7, 80336 München 9.00 Begrüßung durch die Moderatorin Elke Häberle, freie Redakteurin und Kommunikationsberaterin 9.00 9.15 Status Quo & aktuelle Trends 9.15 Wann wird das Online-Marketing „endlich“ erwachsen? Marcus Koch, Vorstand, Goldbach Interactive Keynote Vermessung des Internets – Analyse der 2.000 größten Internet und E-Commerce Unternehmen in Deutschland Dr. Friedrich Schwandt, Geschäftsführer, Statista GmbH Begrüßung durch die Moderatorin Elke Häberle, freie Redakteurin und Kommunikationsberaterin Status Quo & aktuelle Trends Behavior Based Marketing: Chancen und Risiken Dr. Tilman Buchner, Chief Technology and Innovation Officer, SevenVentures (Pro7Sat1) Horizontalität – der Schlüssel zum erfolgreichen Online Marketing Frank Wolfram, Chief Technology Officer - EMEA, Geometry Global, Germany 10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche 10.30 - 11.15 Kaffeepause und Zeit für Gespräche 11.15 Social Media, Content Marketing & Co. 11.15 SEA Trends & Optimierte Kundenansprache Je mehr ich über den Interessenten weiß, desto besser kann ich ihn bewerben – Wissenbasiertes Lead-Management in Echtzeit Katrin Meier, Senior Sales Consultant, schober marketing group SEA-Trends & Google-Shopping Ivo Aasland, Head of SEA, SoQuero GmbH Mehr Leads mit cleverem Content – dynamische Vernetzung von Inhalten, Themen & Produkten Ruth Philipp, Director Business Development, NetPress GmbH & Co. KG – Content Marketing Agentur Stefan Rosenträger, Projektmanager, moresophy GmbH De-averaging: Effizientere SEA-Kampagnen durch gezielte Segmentierung Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Kunden verstehen – Ansprache optimieren Susanne Fittkau, Geschäftsführung, Fittkau + Fittkau & Maaß Consulting GmbH Performance Marketing – Titel in Absprache N.N. (reserviert Stream:20) 12.45 - 13.45 Mittagessen und Zeit für Gespräche 12.45 - 13.45 Mittagessen und Zeit für Gespräche 13.45 SEA-Trends & Big Data 13.45 Social Media & Content Marketing Content is Liquid – The Shopper Relevance is King Marek Sandrock, E-Trade Marketing Manager D / A / CH, Philips Consumer Lifestyle Praxis De-averaging: Effizientere SEA-Kampagnen durch gezielte Segmentierung Andreas Reiffen, Gründer & Geschäftsführer, crealytics GmbH Shares & Likes – Inhalte die überzeugen N.N. Data Driven Advertising – Best Practices und Ideen für Google & Co. Michael Vietze, Gründer und Geschäftsleitung, stylefruits GmbH Ganzheitliches Marketing im Social Web am Best CaseLG Electronics Wojtek Misiewicz, Consultant, VICO Research & Consulting GmbH Praxis 15.15 - 15.45 Kaffeepause und Zeit für Gespräche 15.45 Optimierte Kundenansprache 15.15 - 15.45 Kaffeepause und Zeit für Gespräche Kunden verstehen – Ansprache optimieren Susanne Fittkau, Geschäftsführung, Fittkau + Fittkau & Maaß Consulting GmbH 15.45 Big Data & Marketing über alle Kanäle Mobile Marketing – Werbeformen, Trends und Marktentwicklungen Florian Brandt, Berater & Herausgeber, Mobile Marketing Welt Machen Sie Kunden zu Ihren Botschaftern! Erfolgreiche Viral Praxis Marketing Konzepte zum Markenaufbau und zur Neukundengewinnung am Beispiel des werbefinanzierten Mobilfunktarifs netzclub Katja Griesser, Manager netzclub, Telefónica Germany GmbH & Co. OHG Dem Verbraucher auf der Spur: Die Customer Journey über alle Kanäle Frank Vogel, Mitglied der Geschäftsleitung, G+J Media Sales EMS Big Data aus rechtlicher Sicht Dr. Frank Eickmeier, Rechtsanwalt und Partner, Unverzagt von Have SEA-Trends & Google-Shopping Claudia Petri, Head of SEA Operations, SoQuero GmbH Recht Individuelle Kundenansprache zwischen Wunsch und Wirklichkeit – was ist rechtlich möglich? Kathrin Schürmann, Rechtsanwältin, SCHÜRMANN WOLSCHENDORF DREYER Recht 17.15 Ende der Konferenz 17.15 Ende der Konferenz Programmänderungen vorbehalten Workshop in Hamburg * Workshops in München * Workshop – 13.45 bis 15.15 Uhr Workshop – 11.45 bis 12.45 Uhr SEO mit Entitäten Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH SEO mit Entitäten Herbert Hartung, Geschäftsführer, isa-media GmbH In der Teilnahmegebühr sind enthalten: Besuch der Vorträge und Workshops Stand: 21.02.2014 Workshop 2 – 13.45 bis 15.15 Uhr Performance Marketing – Titel in Absprache N.N. (reserviert Stream:20) Gemeinsames Mittagessen und Kaffeepausen Zugang zum Download der Vorträge nach der Konferenz * begrenzt auf 25 Teilnehmer, Vorabregistrierung notwendig. Es werden keine Anbieter/Agenturen zugelassen. onlinemarketingforum.de TECHNIK 36 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 ePages und 1&1 kooperieren United Internet beteiligt sich am Shop-Software-Anbieter er Shop-Software-Anbieter ePages liefert ab März die Technologieplattform für die Online Shops der United-InternetTochter 1&1. Im Gegenzug beteiligt sich United Internet über die United Internet Ventures AG mit rund 25 Prozent an ePages. Gemeinsam mit 1&1 plant das Hamburger Softwareunternehmen nun den Schritt in den nordamerikanischen Markt. Bislang nutzte der Webhosting-Anbieter 1&1 eine Eigenentwicklung für seine Miet-Shops. Nun wird 1&1 gemeinsam mit ePages die E-Shop-Bestandskunden auf die neue ePages-Plattform migrieren. Die vorhandenen Kundendaten und ShopLayouts bleiben erhalten. Zum Start der Zusammenarbeit bietet 1&1 das „E-Shop Basic“-Paket für 99 Cent pro Monat im ersten Jahr an, danach kostet es knapp 10 Euro pro Monat. Die Miet-Shops von 1&1 sind in vier Varianten erhältlich: als Starterpaket für Einsteiger mit maximal 100 Produkten, als D Foto: Fotolia / fotogestoeber ePages, der nun in den US-Markt expandiert Basic-Paket für maximal 1.000 Produkte, als E-Shop Plus und als E-Shop Unlimited für knapp 30 Euro pro Monat. Die Lizenzvereinbarung mit 1&1 stellt für ePages den größten Auftrag in der Firmengeschichte dar. „Die geschlossene LiMit dem neuen Investor United Internet Ventures und 1&1 als Partner startet ePages den Markteintritt in Nordamerika „Mit unserem neuen Partner gehen wir jetzt auf den wichtigen US-Markt“ Wilfried Beeck CEO, ePages zenzvereinbarung über 20 Millionen Euro in den nächsten Jahren ist einmalig“, so der Kommentar von Wilfried Beeck, CEO von ePages. Die Zahl der ePages-Shops steigt durch die Zusammenarbeit mit 1&1 auf über 120.000. Die Kooperation mit dem Webhoster dient auch der Expansion. „Mit unserem neuen Partner gehen wir jetzt auf den wichtigen US-Markt“, erklärt Beeck. 1&1 ist bereits seit 2003 in den USA präsent, seit 2011 auch in Kanada. Ab Mai 2014 wird ePages mit einem Team in New York vertreten sein, um im nordamerikanischen Markt neue Kunden zu gewinnen. Für 1&1 musste ePages besondere Sicherheitsstandards erfüllen, etwa eine Sicherheitsprüfung. Um gegen Ausfälle gewappnet zu sein, ist die Infrastruktur für den Shop-Betrieb jetzt in Europa und in den USA doppelt vorhanden. Speziell für den US-Markteintritt hat ePages Integrationen zu Logistikern wie Fedex oder UPS und zu anderen Dienstleistern wie Avalara ◼ (Steuer-Berechnungen) entwickelt. Ingrid Schutzmann Gewinn steigern Hilfreiche Tipps, wie sich mehr Umsatz und Gewinn erzielen lassen, bekamen Händler beim Plentymarkets-Kongress ransparenz lautet eines der Geheimnisse, das im Online Shop für mehr Geld in der Kasse sorgen kann: Findet der Kaufwillige auf Anhieb Informationen zu Versandkosten und angebotenen Bezahlarten, so schafft dies Vertrauen und wirkt sich günstig auf die Kaufabbruchquote aus. Wie das konkret aussehen kann, hat Swantje-Juliane Harder, Managing Partner Business Development bei Paypal, in einem Vortrag unlängst auf dem Plentymarkets-Kongress in Kassel geschildert. So können Shop-Betreiber die angebotenen Bezahlverfahren gut sichtbar auf der Startseite und außerdem auch auf der Produktdetailseite zeigen, damit der Kunde sofort sieht, wie er bezahlen kann. Zudem sollten die unterschiedlichen Bezahlmethoden kurz beschrieben werden. Speziell für Händler, die Paypal anbieten, empfiehlt Harder das eigene Shop-Logo in die Bezahlseite von Paypal einzubinden, auf der der Online Shopper seine Zahlung bestätigt. Außerdem kann der Händler dafür sorgen, dass dort auch die Details aus dem T Warenkorb nochmals angezeigt werden. So bleibt der Shop während des Bezahlvorgangs präsent und der Kunde hat immer im Blick, welche Artikel er gerade zu welchem Preis kauft. Auch ausländische Kunden sollten Harders Meinung nach nicht vernachlässigt werden: Laut einer Nielsen-Studie kauft rund jeder siebte US-Amerikaner, jeder fünfte Brite und jeder vierte Chinese gern auch mal in einem deutschen Online Shop ein. Eine englischsprachige Website könne Jeder vierte Chinese kauft in deutschen Online Shops Quelle: Nielsen/Payal: „Modern Spice Routes“, Juli 2013 1.200 Besucher haben sich bei den rund 60 Ausstellern und in den 35 Vorträgen auf dem 7. Plentymarkets-Kongress im Kongress Palais in Kassel informiert hier als erster Schritt dienen, um neue Kundengruppen zu erschließen. Dass Umsatz nicht alles ist, zeigten Peter Höschl, Betreiber des Blogs Shopanbieter.de, und Thomas Jäger, Experte für Finance & Controlling ebendort. Ihrer Einschätzung nach nutzen viele OnlineHändler die Daten, die ihnen ihre Buchhaltung nahezu automatisch liefert, nicht sinnvoll zur Unternehmenssteuerung. So erfassen viele Shop-Betreiber ihre Buchhaltungsdaten nicht getrennt nach unterschiedlichen Kanälen wie dem eigenen Online Shop und Marktplatz-Shops bei Amazon oder eBay. Oft reiche es aber aus, bei der Datenerfassung die Zuordnung zu einer Kostenstelle um einige Ziffern zu erweitern, um erkennen zu können, dass beispielsweise in einem Marktplatz-Shop die Personalkosten für die Retourenbearbeitung oder die Marketingkosten deutlich höher sind als für den eigenen Shop. Damit werde dann beispielsweise sichtbar, dass der Marktplatz-Shop zwar viel Umsatz bringe, unter dem Strich aber keinen Gewinn abwerfe. Hier gebe es noch einen Schatz, „den es zu heben gilt“, so die Meinung von Thomas Jäger. Sein Tipp: Händler sollen sich mit ihrem Steuerberater zusammensetzen und überlegen, wie die Daten besser erfasst werden können. Der Aufwand sei sehr überschaubar, das Er◼ gebnis aber oft erstaunlich. Christiane Fröhlich 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business Neues Retargeting bei Facebook Wie Händler das neue Tool „Website Custom Audience“ acebook hat ein neues Retargeting Tool auf den Markt gebracht: „Website Custom Audience“ (WCA). Was verbirgt sich dahinter und wie funktioniert es? F 1. Was ist WCA? Website Custom Audience ist ein neues Feature, über das Werbungtreibende Facebook-Nutzer geräteübergreifend identifizieren und ansprechen können – unabhängig davon, ob der letzte Kontakt übers Smartphone, das Tablet oder den Desktop stattgefunden hat. 2. Wie funktioniert es? Auf der Website werden verschiedene Facebook-Pixel integriert. Die potenziellen Käufer, die sich auf diesen Seiten bewegen, werden so gekennzeichnet und speziellen Foto: Fotolia / Georgejmclittle für die gezielte Kundenansprache einsetzen können so markiert und beim Retargeting ausgeschlossen werden. Da sich ein FacebookNutzer auf dem Desktop und mobil mit demselben Profil einloggt, lässt er sich geräteübergreifend identifizieren und targeten. Zwei Beispiele: Ein Frequent Traveler recherchiert über sein Smartphone nach Flügen, bucht jedoch nicht. Der Reiseanbieter kann diesen potenziellen Kunden nun erneut ansprechen, sobald er sich wieder auf Facebook anmeldet – egal mit welchem Gerät. Oder ein Nutzer will online sein Handyguthaben aufladen, bricht aber den Prozess ab. Sobald er sich mobil auf Facebook einloggt, kann der Mobilfunkanbieter ihn gezielt mit individuellen (Sonder-)Angeboten ansprechen und so eventuell über das Smartphone zu einem Abschluss bewegen. Das Bogner Magazin als Versandkatalog ist auch online verfügbar 3. Welche Vorteile hat WCA? Clustern (Custom Audiences) zugeordnet etwa der Kategorie „Schuhe“, „Produktdetailseite“ oder „Kaufabbrecher“. Auch Site-Besucher, die gekauft haben, können Das Tool ist direkt über Facebook steuerbar, es ist kein technologischer Drittanbieter notwendig. Deswegen können es alle Unternehmen nutzen – auch solche, die 37 PraxisTipp Vorgestellt von Markus Schindler Head of Sales & Marekting beim Performance-Anbieter Hurra.com www.hurra.com zunächst Tests mit kleineren Budgets durchführen wollen. Ein weiterer Fortschritt ist, dass die geräteübergreifende Customer Journey transparenter wird. Die Performance kann somit besser den einzelnen Geräten zugeordnet werden. 4. Das Potenzial von WCS? Dank des neuen Werkzeugs ist es möglich, einen sehr günstigen Erstkontakt über mobile Anzeigen herzustellen und diejenigen Nutzer, die nicht konvertiert haben, auf dem Desktop wieder anzusprechen. Dort ist die Conversion Rate bei den meis◼ ten Shops in der Regel höher. Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag AH-Trading GmbH Relaunch des Online Shops www.gartenmoe Top Concepts bel.de im Responsive Webdesign auf Basis der Shop-Software Oxid eSales Enterprise Edition Dienstleister Deutsche Messe AG Entwicklung einer Messe-App für die Cebit für iOS und Android Heidelberg Mobil Deyk Relaunch des Online-Auftritts des Luxusmode-Labels inklusive Online-Journal Super Real Esri Deutschland Group Relaunch des Corporate-Auftritts des Geoinformationssysteme-Anbieters, Aufbau einer neuen Website für die Tochter Geosecure Netzkern Kufferath + Prüssing Einsatz der Shop-Software Cosmoshop für den neuen Shop des Holzgroßhändlers Zaunz Publishing Lizenzo Trends24 Integration der Payment-Module Vorkasse, Kreditkarte und Sofortüberweisung sowie Abwicklung des Zahlungsverkehrs Heidelberger Payment Mediamarkt Einsatz der Such- und Navigationstechnologie in den Shops www.mediamarkt.de und www.saturn.de Factfinder MSC Kreuzfahrten Aufbau eines Business-to-Business-Portals für Reisebüros Code64 Provinzial Rheinland Einrichtung eines neuen Intranets für die Lippische Landes-Brandversicherungsanstalt Innovation Gate Sky Deutschland Optimierung der User Experience in der Online-Videothek Snap Coeno Theo Förch Implementierung einer mobilen Vertriebslösung für rund 600 Außendienstmitarbeiter IBM/Mip Walbusch Migration von sechs Shops in drei Ländern auf das Shop-System Hybris Denkwerk Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de Das KomfortPaket für den anspruchsvollen Versandhandel websale.de/mehr DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 38 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING BILDBEARBEITUNG PLZ 3. März 2014 E-COMMERCE PLZ 9 9 PLZ 1 Firstlead GmbH www.adcell.de Marcus Seidel Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 service@adcell.de Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 75.000 Affiliates und ohne SetupGebühr! 4 ad-cons GmbH www.ad-cons.com In den Schwanenhöfen Erkrather Str. 228a 40233 Düsseldorf Tel.: +49 (0) 211 – 563 843 – 0 Fax.: +49 (0) 211 – 563 843 – 10 mail@ad-cons.com Die ad-cons GmbH steht für nachhaltige Vertriebserfolge im Affiliate-Marketing für Advertiser und Publisher. Intelligente Digitalisierung von Marken und Kundenbeziehungen. Deutschlandweit an 10 Standorten in Ihrer Nähe. 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Peter Glowka (Foto) kommt als Chief Sales Officer. Er war zuvor als Head of Sales für den Vertrieb in der DACH-Region bei der Intelligent App GmbH, dem Anbieter der Mytaxi-App, beschäftigt. Zudem kümmern sich die neuen Account Manager Lynda Vollmer und Rubén González de Luna um die Betreuung Performance-basierter Werbeschaltungen. Sie waren zuvor bei Game Point Deutschland und Mondia Media beziehungsweise als Country Manager Spanien bei Looki Publishing tätig. Ebenfalls neu bei Traffic Captain ist Cristina Piriz-Roda, die als Qualitäts- und Kampagnenmanagerin von Exo Click in Barcelona kommt. www.trafficcaptain.com Termine CMC – Content Marketing Conference Themen des Events, das erstmals über zwei Tage stattfindet, sind unter anderem: „Warum erfolgreiches Content Marketing gutes Storytelling braucht“ und „Die Realisierung von ContentMarketing-Strategien“. Termin: Köln, 5. und 6. März 2014 Kosten: 799 Euro inkl. MwSt. (2 Tage) www.content-marketingInfo: conference.com Search Marketing Expo Large Scale SEO, die richtigen Texte für Suchmaschinenmarketing und die wichtigsten Suchmaschinen-Ranking-Faktoren: Diese und ähnliche Themen stehen im Fokus der Veranstaltung, die sich an 3. März 2014 Heiko Genzlinger / Steffen Hopf Yahoo, München Ende März 2014 verlässt Heiko Genzlinger nach mehr als zehn Jahren, in denen er unterschiedliche Managementpositionen innehatte, Yahoo Deutschland. Als Geschäftsführer und Country Commercial Director beerbt ihn Steffen Hopf (Foto), der vergangenes Jahr als stellvertretender Geschäftsführer und Sales Director zu Yahoo zurück- Michael Koch 247Grad Labs, Koblenz Das Start-up 247Grad Labs hat Michael Koch als neuen Leiter des Vertriebsteams verpflichtet. In der Position übernimmt Koch, der zuletzt am Standort Düsseldorf der Akom360 GmbH für das New Business zuständig war, die strategische und operative Verantwortung für den Vertrieb von 247Grad Connect, der Software-Lösung für Social-Media-Kommunikation. www.247grad.de Christina Stelzer / Reza Safai / Andreas Süß / Kai Lohberger Atkon, Berlin Die Agentur Atkon, ein Spezialist für Content sowie Bewegtbild mit Standorten in Berlin, Köln und Frankfurt am Main, hat Christina Stelzer (Foto) als Creative Director Content & Digital an Bord geholt. Neben der 32-Jährigen, die Spezialisten für Suchmaschinenmarketing und -optimierung richtet. Termin: München, 25. und 26. März 2014 Kosten: 2.235 Euro inkl. MwSt. (SMX Super Kombi Pass inkl. Search Summit am 27. März) www.smxmuenchen.de Info: Online Marketing Forum Die Konferenz für Trends im Online Marketing wie Social Media und interaktive Verpackung, die von INTERNET WORLD Business präsentiert wird, richtet sich insbesondere an Marketingverantwortliche und Webshop-Betreiber. Parallel werden kostenlose Workshops angeboten, unter anderem zu „SEO mit Entitäten“ und „Performance Marketing“. Termine: Düsseldorf, 26. März 2014; Frankfurt, 27. März 2014; Hamburg, 1. April 2014 gekehrt ist, nachdem er bereits zwischen 2006 und 2011 bei Yahoo aktiv war. Zwischenzeitlich war Hopf als Geschäftsführer von Specific Media / Myspace tätig. Genzlinger kam 2003 zu Yahoo Deutschland, zunächst als Director Media Sales, später war er unter anderem Head of Sales. www.yahoo.com zuvor bei Jung von Matt/Brand Activation als Senior UX Designer beschäftigt war, haben drei weitere Führungskräfte neu zu Atkon gewechselt: Reza Safai (38) als Technical Director, Andreas Süß (40) als Client Service Director und Kai Lohberger (36), der als Leiter Business Development angeheuert hat. www.atkon.de Michael Sodar Aperto, Berlin Nach vier Jahren verlässt Michael Sodar, Gründer und Geschäftsführer von Aperto Plenum sowie Mitglied des Management Board, nun die Berliner Agenturgruppe Aperto AG. Er möchte sich neuen Aufgaben widmen, nachdem der Aufbau der Bereiche Campaigning, Social Media und Public Relations abgeschlossen sowie die Zusammenführung mit der Online- und Video-Redaktion von Aperto Berlin erfolgt ist. Die Leitung bei Aperto Plenum übernimmt Leonore Busch. www.aperto.de München, 3. April 2014 Kosten: Für unsere Leser 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OMF14iwb) www.onlinemarketingforum.de Info: BVH 2.014 Auf der Veranstaltung des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels soll operatives Know-how für den interaktiven Handel vermittelt werden, unter anderem in Masterclasses sowie Workshops. Themen sind hier vor allem Link Building, Customer Journey, Conversion, E-Mail-Gestaltung, Shop-Layout, Texten, Operations, SEO und Social Media. Darüber hinaus steht der Best-Practice-Austausch auf dem Programm. Termin: Hamburg, 2. und 3. April 2014 Kosten: 399 Euro zzgl. MwSt. www.bvh2014.de Info: 5/14 Sabrina Schmidt Improve Digital, München Sein deutsches Büro in München verstärkt Improve Digital, ein Technologieanbieter für Real-Time Advertising mit Hauptsitz in Amsterdam, mit Sabrina Schmidt. Als Account Director Demand and Partnerships verantwortet sie künftig den Aufbau des Premium-Partnergeschäfts sowie die Betreuung der Media-Agenturen und Trading Desks. Schmidt, die bislang Senior Account Manager bei IDG Tech Media in München war, berichtet an Managing Director DACH Torben Heimann. www.improvedigital.com Jörg Trouvain / Daniel Puschmann Pro Sieben Travel, Unterföhring Die Pro Sieben Sat 1 Group bündelt ihre Aktivitäten im Reisegeschäft in Zukunft in der Pro Sieben Travel GmbH. Unter das Dach des neuen ProSieben-Arms in Unterföhring fallen nun die Reiseportale Weg.de und Ferien.de, der Reiseveranstalter Tropo, die Angebote Billiger-mietwagen.de, Mydays.de sowie das Web-Reisebüro Reise.com. Mit integriert wird außerdem das sendereigene Internet-Portal Wetter.com. Als neue Geschäftsführer von Pro Sieben Travel fungieren Jörg Trouvain als CEO (Foto) und Daniel Puschmann, der den COO-Posten übernimmt. Mit der Gründung der Dachgesellschaft will die Senderfamilie ihr Geschäft im Travel-Business fokussieren und dadurch die Grundlage für weiteres Wachstum schaffen. www.prosiebensat1.com Swiss Online Marketing Die Schweizer Fachmesse für Digital Marketing & E-Business findet bereits zum sechsten Mal statt. Ergänzend zu den Standpräsentationen der Aussteller erwarten die Besucher Vorträge, Podiumsdiskussionen sowie Praxisbeispiele für Einsteiger, Fortgeschrittene und Experten. Zwei Themen der Keynotes: „Full Service E-Commerce – Wie der Besteller bestimmt“ und „Mobile Commerce“. Im Ticketpreis enthalten ist außerdem ein Besuch auf der Messe Personal Swiss, die am 8. und 9. April 2014 ebenfalls in der Messe Zürich stattfindet. Termin: Zürich, 9. und 10. April 2014 Kosten: 30 CHF (1 Tag), 60 CHF (2 Tage) bei Online-Vorabregistrierung www.swiss-onlineInfo: marketing.ch 3. März 2014 5/14 Markus Munk Helpster.de, München Die Münchner Gutefrage.net GmbH hat Markus Munk als Leiter Produktentwicklung für ihre Online-Ratgeberplattform Helpster.de verpflichtet. Der 48-Jährige wechselt von der Holiday Check AG, bei der er als Director Product Management beschäftigt war, und berichtet direkt an die Geschäftsleitung der Gutefrage.net GmbH. www.helpster.de Frank Münster Infectious Media, Hamburg Als Head of Sales für Deutschland, Österreich und die Schweiz wechselt Frank Münster zu Infectious Media, einem Spezialisten für Real-Time Advertising. Der bisherige Senior Sales Manager der Plista GmbH soll insbesondere das Wachstum in der DACH-Region vorantreiben. www.infectiousmedia.com INTERNET WORLD Business Greg Ellis / Martin Enderle Michael Kruse Belboon, Berlin Zum 1. Februar 2014 hat Michael Kruse die Geschäftsführung bei der Belboon GmbH, dem Affiliate-Netzwerk der Yoc-Gruppe, übernommen. Der bisherige geschäftsführende Gesellschafter der Performance-Agentur AD:C Media in München war zuvor unter anderem als Country Manager für Deutschland, Österreich und die Schweiz beim Affiliate-Netzwork Commission Junction tätig. www.belboon.com Stephan Ritter Sapient Nitro, Köln Stephan Ritter wechselt zu Sapient Nitro als Director Client Services für das Büro in Köln. Dort berichtet er an Joachim Bader, Vice President von Sapient Nitro Deutschland. Ritter war die vergangenen dreieinhalb Jahre als Geschäftsführer der Digitalagentur Fork Unstable Media für den Aufbau des Kölner Standorts verantwortlich. www.sapient.com Hitmeister E-Commerce Day Online-Händler, Webshop-Betreiber und E-Commerce-Dienstleister treffen sich hier zum Austausch über aktuelle Entwicklungen im Online-Handel. Geboten werden neben einer Ausstellungsfläche zahlreiche Fachvorträge über aktuelle Trends und Geschäftsmodelle. Termin: Köln, 12. April 2014 Kosten: 99 Euro inkl. MwSt. www.hitmeister.de/ Info: ecommerceday eCom Die Fachmesse in französischer Sprache für E-Commerce und E-Kommunikation richtet sich vor allem an Unternehmer, Web-Händler, Projektleiter, Marketingverantwortliche, Webmaster, Vermarkter und Personal aus der IT und Logistik. Peter Gollowitsch Netural, Linz (A) Scout24-Gruppe, München Nach zehn Jahren an der Spitze der Scout24 Group wechselt Martin Enderle in das Advisory Council des Münchner Konzerns, um künftig in beratender Funktion zu arbeiten. Seine Nachfolge als CEO übernimmt noch im ersten Halbjahr 2014 der Australier Greg Ellis (Foto). Der 51-Jährige leitet bislang die Immobilienportale der Harald Müller / Markus Stemmler / Marc-Michael Schoberer Oplayo, Bayreuth Der bisherige CIO des Mobile Monday Germany e.V. Harald Müller (Foto) hat gemeinsam mit Marc-Michael Schoberer sowie Markus Stemmler, der unter anderem als Creative Web Developer bei Opus arbei- Termin: Genf (Schweiz), 29. April 2014 Kosten: Für Fachbesucher kostenlos. www.ecom-ch.com Info: Audiovisual Media Days Das Vortragsprogramm umfasst interaktives und personalisiertes Video, Converged Video, Connected TV, „Bye-bye 20:15? Gezeitenwechsel im Fernsehgeschäft“, The Future of Watching TV, Bewegtbildmonetarisierung und In-Page Video. Termin: München, 29. und 30. April 2014 Kosten: 580 Euro zzgl. MwSt. (2 Tage) www.audiovisual-media-days.de Info: ecommerce conference Aktuelle Trends und Erfolgstipps für den Webshop stehen im Fokus des Events, das sich an E-Commerce-Leiter richtet. 43 australischen REA Group in Europa, Asien und Australien als CEO. Ellis will in Zukunft insbesondere das Wachstum und die Innovationskraft der Gruppe vorantreiben, zu der unter anderem Immobilienscout24, Friendscout24, Autoscout24, Travelscout24 und Jobscout24 gehören. www.scout24.com tete, die Oplayo GmbH i.G. ins Leben gerufen. Neben SEO und SEA sowie YoutubeKanalverwaltung wollen Schoberer, der unter anderem Inhaber der Agentur Creative Contents war, Müller und Stemmler mit ihrer Fullservice-Agentur für Online Marketing Webdesign, IT-Hosting, Website-Programmierung und Video-Promotion anbieten. Zielgruppe sind mittelständische und größere B2C-Unternehmen. www.oplayo.com Der Gründer und Gesellschafter der Web-Agentur BDF-net aus Wien verlässt das Unternehmen: Stattdessen arbeitet Peter Gollowitsch nun bei der Digitalagentur Netural GmbH in Linz als Stratege und Berater. www.netural.com Oliver Roth / Daniel Fitzpatrick Triplesense Reply, Frankfurt Neues Führungsduo für das Technikteam von Triplesense Reply: Oliver Roth (Foto) verantwortet als Head of Backend Development das Entwicklerteam, das Contenet-Management-Systeme und digitale Lösungen implementiert. Den Einsatz von Workflow-Technologien soll Daniel Fitzpatrick vorantreiben. Wie Roth ist er bereits bei Triplesense Reply tätig und steigt nun zum Head of Frontend und Mobile Development auf. www.triplesensereply.de Daniel Simon Aperto, Berlin Zusätzlich zu seiner Position als Geschäftsführer der StrategieAgentur Greenkern, die zur Aperto AG in Berlin gehört, übernimmt Daniel Simon Vorstandsaufgaben bei der Aperto AG. Der Greenkern-Gründer zählt in Zukunft gemeinsam mit den bisherigen Vorständen Stephan Haagen und Kai Großmann zum Führungskreis um den Vorstandsvorsitzenden Dirk Buddensiek. www.aperto.de Termine: Hamburg, 13. Mai 2014; Frankfurt, 20. Mai 2014; München, 22. Mai 2014 Kosten: Für unsere Leser nur 189 Euro statt 249 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: ecom14iwb) www.ecommerce-conference.de Info: Meet Magento Auf der Magento-Fachkonferenz treffen sich Internet-Händler und -Entscheider sowie Entwickler und Web-Agenturen. Termin: Leipzig, 12. und 13. Mai 2014 Kosten: 175 Euro für zwei Tage zzgl. MwSt. (bis 13. April) http://de.meet-magento.com Info: Mobile Business Conference Auf der Konferenz stehen Mobile Marketing & Commerce, Apps & Co. Oliver Dehning Eco, Köln Die Kompetenzgruppe Sicherheit des Eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft wird nun von Oliver Dehning geleitet. Der 51-Jährige, der zudem Leiter der Arbeitsgruppe „Cloud Security“ beim TeleTrusT – Bundesverband IT-Sicherheit ist, bleibt auch Geschäftsführer der Antispameurope GmbH. www.eco.de im Fokus. Geboten werden aktuelle Case Studies, Studien und praxisnahe Tipps. Termin: Hamburg, 23. und 24. Juni 2014 Kosten: Für unsere Leser nur 640 Euro statt 790 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: MBC14iwb) www.mobile-businessInfo: conference.de Online B2B Conference Zwei Tage lang dreht sich hier alles um die Themen Online, Mobile und Social für den B2B-Sektor. Termin: München, 1. und 2. Juli 2014 Kosten: Für unsere Leser nur 750 Euro statt 890 Euro zzgl. MwSt. (Rabattcode: OBC14iwb) www.online-businessInfo: conference.de Recruiting auf allen Kanälen Qualifizierte Mitarbeiter gesucht? Jetzt unser Karriereportal nutzen! Print, Online, Newsletter, Apps ▪ Top-Reichweite Optimale Zielgruppenansprache ▪ effizient und ohne Streuverluste In allen Fragen rund um das Karriereportal berät Sie Frau Berthmann gerne persönlich! Kerstin Berthmann ▪ 0 89 / 7 41 17 - 327 ▪ kerstin.berthmann@nmg.de 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business 45 Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.der/stellenmarkt eCommerce Manager (m/w) – Nr. 18241 3M Deutschland GmbH Neuss ID 795 Online-Marketing-Manager (m/w) mit Schwerpunkt Affiliate-Marketing / SEA internetwarriors GmbH Senior Online Marketing Manager (m/w) (SEA/SEM International) myTheresa.com GmbH Berlin ID 794 Aschheim bei München ID 793 Sales Manager | Vertriebsleiter (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen am Neckar ID 791 (Trainee) Junior Consultant (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen am Neckar ID 790 Account Manager (m/w) Mindlab Solutions GmbH Esslingen am Neckar ID 789 Projektleiter - Online Produkte (m/w) Internetone AG Senior Manager Online Marketing & Mobile (m/w) 1-2-3.tv Köln ID 788 Unterföhring ID 787 Junior Manager Web-Analyse (m/w) Steigenberger Hotels AG Frankfurt ID 785 Senior E-Mail-Marketing-Manager (m/w) Hubert Burda Media München ID 783 Junior Marketing Manager (m/w) Regiondo GmbH München ID 780 SEO-Manager (m/w) Home Shopping Europe GmbH Ismaning ID 779 Senior Manager Einkauf E-Commerce 1-2-3.TV GmbH Unterföhring ID 778 Teamleiter Online Marketing (m/w) Internetone AG Köln ID 776 Co-Founder | CMO Black Friday GmbH Wien ID 774 Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–327 Kerstin Berthmann, kerstin.berthmann@nmg.de SZENE 46 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Rekordjahr für die Internet World Über 13.000 Besucher informierten sich am 25. und 26. Februar 2014 in München über Trends im E-Commerce ie Bilanz für die Internet World 2014 kann sich sehen lassen: Über 13.000 Besucher informierten sich am 25. und 26. Februar 2014 auf dem Münchner Messegelände über die aktuellen Trends und die Zukunft des E-Commerce. Damit ging Deutschlands größte E-Commerce-Messe mit Rekordzahlen zu Ende: Im Vergleich zum Vorjahr kamen diesmal 24 Prozent mehr Besucher nach München und auch die Zahl der Aussteller und Sponsoren konnte um 25 Prozent auf 311 gesteigert werden. Die Internet World richtet sich dabei längst nicht mehr nur an das nationale Fachpublikum. Der Anteil an auslän- D dischen Ausstellern verdoppelte sich im Vorjahresvergleich. Die Ausstellungsfläche wuchs gleichfalls um 22 Prozent. Auch der parallel zur Messe stattfindende Kongress war rund um die Uhr sehr gut besucht. Über 60 Branchenexperten vermittelten in Fachvorträgen ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu Themen wie Mobile Commerce, Markenführung, Multichannel oder Social CRM & Social Commerce. In diesem Jahr fand die E-CommerceMesse zum 18. Mal statt – der Termin für das kommende Jahr steht schon fest: Die nächste Internet World findet vom 24. bis 25. März 2015 statt. ◼ 01 01 Full House: Die Infoarenen boten mehrere Vortäge zu einem Themenblock 02 Hielt die Keynote: Stefan Weitz, Director of Search bei Bing/Microsoft 03 Einen spannenden Vortrag zum Thema Neuromarketing hielt Hans-Georg Häusel, Dozent an der Hochschule für Wirtschaft in Zürich 02 02 04 Die Antwort gab es auf der Internet World Messe 2014: Was ist die Zukunft des E-Commerce? 03 03 06 04 05 05 Stolze 311 Aussteller und Sponsoren präsentierten sich an ihren Ständen dem Fachpublikum 06 Verwirrende Vielfalt: Zwei Hallen boten genügend Platz für alle Themen rund ums digitale Business 07 Zwei Tage volles Programm: Der Kongress bot Besuchern Vorträge zum Thema E-Commerce und Online Marketing 08 Ausgefallen: Promo von Payprotect 07 08 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business 47 Warm-up zur Messe Am Vorabend der Internet World Messe trafen sich geladene Branchenvertreter zum Networking n der Orangha Bar im Münchner Glockenbachviertel herrschte dichtes Gedränge, als sich die geladenen Vertreter der Internet-Branche zum Networking trafen. Zusammen mit der Redaktion der INTERNET WORLD Business wurden bereits am Vorabend des eigentlichen Events die wichtigsten Digitalthemen diskutiert. Neben fachlichem Austausch blieb I auch noch genug Zeit, um gemeinsam auf den Relaunch anzustoßen. Einige Gäste gaben ihr Feedback sogar live im VideoInterview zum Besten. Die kulinarischen Freuden kamen ebenfalls nicht zu kurz. Kredenzt wurden unter anderem Jakobsmuscheln auf MangoLauch-Salat. ◼ 01 01 Herrenrunde: Thomas Schnieders und Matthias Häsel, beide Otto, mit Marcus Greven von Klarna (v. li.) 02 Ingrid Schutzmann (Redaktion), Marcus Tandler (Tandler Dörje Partner) und Dorothea von Wichert-Nick (Affilinet, v. li.) 03 Gerald Schönbucher (Hitmeister), Philipp von Stülpnagel (Sumo), Günter Götz (Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, v. li.) 04 Rolf Gierhard (ePages) mit Miriam Friedmann (Ströer Digital Group) 05 Rasmus Giese (United Internet Media, l.), Sven van den Bergh (Limango) 02 03 04 05 INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17-0, Fax -101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 41, 89073 Ulm Geschäftsführer: Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), guenter.goetz@internetworld.de Stellvertretender Chefredakteur: Frank Kemper (fk), frank.kemper@internetworld.de Leitung Online-Redaktion: Tanja Gabler (tga), tanja.gabler@internetworld.de Redaktion: Till Dziallas (tdz), till.dziallas@internetworld.de Christiane Fröhlich (cf), christiane.froehlich@internetworld.de Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Stefan Hofer (host), stefan.hofer@internetworld.de Ingrid Lommer (il), ingrid.lommer@internetworld.de Ingrid Schutzmann (is), ingrid.schutzmann@internetworld.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Daniela Zimmer (dz), daniela.zimmer@internetworld.de Mitarbeiter dieser Ausgabe: Detlev Brechtel, Helmut van Rinsum (hvr), Schlussredaktion: Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Chefin vom Dienst: Vera Günther (vg), vera.guenther@internetworld.de Art Directorin: Maria-Luise Sailer Gestaltung: Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Catharina Burmester, Hedi Hefele, Manuela Keller, Simone Köhnke, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Christian Schumacher Anzeigenleitung: Angelika Hochmuth, Telefon: (089) 741 17-432, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: angelika.hochmuth@internetworld.de Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz, Telefon: (089) 741 17-281, Fax: (089) 741 17-269, E-Mail: marita.brotz@nmg.de Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 01.10.2013 Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17-111, E-Mail: th@nmg.de Leserservice: Hotline: (089) 741 17-205, Fax: (089) 741 17-101 E-Mail: leserservice@internetworld.de Kooperationen: Larissa Oßwald Telefon: (089) 741 17-116, E-Mail: kooperation@nmg.de Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung für den Internet-Entscheider und erscheint zweiwöchentlich am Montag. Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 53,50 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 4,50 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 61,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 107,10 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. SZENE 48 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 People, Party und eine Reithalle Ausklang nach einem anstrengenden Messetag: Die Reithalle in Schwabing bot die perfekte Location zum Feiern nde des 19. Jahrhunderts exerzierten in der Reithalle in München-Schwabing die berittenen Kräfte des 2. Bayerischen Infanterieregiments „Kronprinz“ – heute lassen hier des Nachts heiße Rhythmen die Lautsprecher vibrieren. Am Abend des ersten Tages der Internet World 2014 folgten rund 1.000 feierwütige Digital Professionals dem Ruf der Organisatoren von Internet World, Affiliate Tactixx und Phoenix Media. Das Konzept des Abends war ebenso erprobt wie erfolgreich: Essen, Getränke und Musik. Als Live Act war niemand Geringeres als Soul Kitchen am Start, eine der besten Coverbands Deutschlands, die diesen Ruf mit E ihrer Performance in der Reithalle eindrucksvoll verteidigen konnte. Als sehr willkommenes Möbelstück mit Komfortfunktion erwiesen sich – trotz durchgängig tanzbarer Musik – dennoch die aufgestellten Tische, an denen man entspannt die am Buffet ausgesuchten Spezereien verspeisen und dabei mit dem Sitznachbarn den neuesten Branchentalk austauschen konnte. Hauptthema in der Sitzgruppe hinten links, die von AffiliateTactixx-Veranstalter Explido gesponsert wurde: der Gegenbeweis zur in der letzten Zeit geäußerten These, Affiliate Marketing sei tot. Fazit: Tote sehen anders aus – und können nicht tanzen. ◼ 01 02 01 Vor 100 Jahren diente die Reithalle in Schwabing-West als Exerzierhalle eines Infanteriebataillons – heute ist sie eine gefragte Event Location 02 Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen – deshalb gab es von beidem für alle Gäste reichlich 03 Ben Bach, Sandra Drinic, Anna Bilek, Rainer Wiedmann, Marc Schmitt (alle Aquarius Consulting (v. l. n. r) 03 04 04 Dominik Johnson, Theresa Vogel, Vanessa Berger (Explido, v. l. n. r) mit Mike Rübesam (Rübie Pictures, hi.) 05 Klare Message: Tim Böker und Sebastian Bomm (v. l.) von der Agentur Kommerz mit Shopmacher-Chef Marcus Diekmann 06 André Menegazzi (l.) und Michael Freund (r.) von Commercetools im Gespräch mit Julian Kellermann und Philipp Walz von Tiramizoo 05 Fotos: Marion Vogel 07 Andreas Kulpa von Arvato Infoscore im Gespräch mit Alexandra Nikolai (l.) und Nancy Lüpges von der Santander Consumer Bank 06 07 3. März 2014 5/14 INTERNET WORLD Business 49 11 08 Kongress-Chefin Nicole Rüdlin (l.) mit Julian Riedlbauer (GP Bullhound) und Natalia Nazarova (Westwing Home and Living) 09 Sven-Olaf Peeck (Crowdmedia, l.) mit Björn Adrian, Senior Product Manager INTERNET WORLD online 10 Frank Kemper, stellv. Chefredakteur INTERNET WORLD Business, mit Stefanie Promm von Cocodibu 11 Rund 1.000 Besucher kamen zur Internet World Night und brachten die 120 Jahre alte Halle zum Beben 08 12 Betriebsausflug: Nicole Schichtl, Matthias Feifel, Liesa Markus und Olga Odenbach von Online United (v. l. n. r.) 12 13 In Performance vereint: Markus Wolfbauer (Booming, l.) und Wolfhart Fröhlich (Intelliad) 14 Hottest Act in Town: Die Showband Soul Kitchen brachte den Saal zum Kochen – mit Hits von Earth, Wind & Fire bis Marvin Gaye 09 13 10 14 MEINUNG 50 INTERNET WORLD Business 3. März 2014 5/14 Im Dickicht der Marktzahlen Die E-Commerce-Umsatzprognosen führender Institute weichen stark voneinander ab. Warum eigentlich? ei Zahlen, die vor allem öffentlichkeitswirksam sein sollen, gibt es spätestens seit der ADAC-Affäre keinen Vertrauensvorschuss mehr. Dies gilt auch für sensible Branchenzahlen, die aus unterschiedlichen Quellen stammen und dabei auch noch recht breit streuen: zum Beispiel Umsätze im Online-Handel, die entweder vor oder nach Retouren, mit oder ohne Umsatzsteuer, mit oder ohne Services sowie inklusive oder exklusive Cross-BorderUmsätze ausgewiesen sein können. Mittlerweile ist es üblich, Online-Umsätze grundsätzlich netto, also nach Retouren und ohne Umsatzsteuer, sowie ausschließlich für B2C zu nennen. Eigentlich müsste das die Streubreite stark reduzieren. Doch die jüngst veröffentlichten Zahlen zum E-Commerce 2013 lassen neutrale Berater ratlos zurück: Auf der einen Seite spricht der HDE von 13 Prozent Wachstum für 2013, auf der anderen Seite veröffentlicht der BVH ein Plus von 42 Prozent für den deutschen Online-Handel auf über 39 Milliarden Euro Umsatz. Noch nie gab es bei Jahreszahlen für eine Branche eine derartige Streuung und zugleich so wenig Erklärungen dazu. Wie kann es sein, dass zwei Verbände, die in den nationalen Medien bis hin zur Tagesschau zitiert werden, dermaßen auseinanderliegen? Wie kann es sein, dass keiner von beiden Verbänden auch den tatsächlich realisierten – weil bereits überwiegend von den größten Vertretern der Branche publizierten – Umsatzzahlen auch nur annähernd nahekommt? Amazon und eBay sind börsennotiert. Nimmt man ihre publizierten Quartalszahlen und zählt die in den ersten Pressekonferenzen genannten Online- B Stimmen zum Relaunch In der Ausgabe 4/2014 überraschten wir unsere Leser mit einem neu gestalteten Heft. Seit 24. Februar ist auch die neue Website online. Dazu einige Kommentare: Toon Bouten CEO Tomorrow Focus AG Die Kachelstruktur der Website mit großen Bildern gibt einen schnellen Überblick über die wichtigsten Themen und macht die Navigation sehr intuitiv. Die User gelangen so auf einfache Weise zu den lesenswerten Artikeln aus der Internet-Szene. Die neue Website ist ganz klar auf meiner „Leseliste“. Ulrike Kotzam, Valueclick klarer, moderner, ... cooler! Harald R. Fortmann @HRFortmann Gratuliere liebe @internet_world zum Redesign – ein optischer Augenschmaus! Tanja Koschade, Koschade PR Die farbliche Orientierungshilfe ist gelungen, optisch wirkt das Heft jetzt großzügiger und moderner. „Marktzahlen mit unklarer Berechnungsgrundlage schaden mehr als sie nützen“ Prof. Dr. Gerrit Heinemann Leiter eWeb Research Center Hochschule Niederrhein Umsätze von Zalando, Otto und Notebooksbilliger sowie großen Multi-Channel-Händlern wie Media-Saturn, Douglas und Galeria Kaufhof dazu, errechnet sich für 2013 ein Zuwachs des deutschen Online-Handels von rund 21 Prozent. Amazon Deutschland publizierte 8,5 Milliarden Euro Umsatz und dürfte – wenn man die Marktplatzprovisionen hochrechnet – 2013 deutlich über 10 Milliarden Euro Handelsvolumen ohne Mehrwertsteuer gedreht haben. Dennoch veröffentlichte das EHI jüngst eine Umsatzzahl, die nur gut halb so hoch ist. Und eBay, mit ebenfalls Zitatt rund 10 Milliarden Euro Handelsvolumen in Deutschland auf Augenhöhe mit Amazon, taucht wieder einmal in keinem Ranking auf, obwohl mindestens 70 Prozent des Geschäfts mit Festpreisen im Marktplatz gemacht werden. Wie kann das sein? Wieso werden Zahlen veröffentlicht, die weder darauf hinweisen, dass sie Umsatzsteuer enthalten, noch dass sie wegen der falschen Vorjahresbasis mit Vorsicht zu betrachten sind? Wie kann es sein, dass auf eine geänderte Erhebungsmethode hingewiesen wird, ohne die Vergleichsbasis anzupassen? Wieso nimmt man in Kauf, dass die publizierten Wachstumszahlen mit der Wirklichkeit rein gar nichts zu tun haben? Der Leser weiß es nicht und kann nur spekulieren. Die Vermutung liegt nahe, dass in den diversen Verbänden gewisse Interessenlagen vertreten werden, die jeweils auch die Zahlentendenz widerspiegeln – oder aber Unkenntnis im Spiel ist. Immerhin zeichnet sich ab, dass sich zumindest die absoluten Umsatzzahlen netto, also ohne Umsatzsteuer, bei rund 33 Milliarden Euro auf einem Niveau einpendeln, das von allen Instituten ähnlich gesehen wird. Doch es bleibt zu klären, ob es sich ausschließlich um Warenumsätze handelt oder aber Tickets und Downloads oder gar Reiseumsätze enthalten sind, die nicht als Einzelhandelsumsätze gelten. Das Zahlendickicht muss im Interesse der digitalen Wirtschaft gelichtet werden. Denn immer noch gibt es zu viele „alteingesessene Händler“, die den E-CommerceZahlen nicht trauen und ihre Widerstände gegen das Thema auch mit angeblich falschen Zahlen begründen. ◼ #E-Mobilityy B BMW i3 1.754 1 Stephan Bausback SHB Stuttgart GmbH Ich bin großer Fan der Internet World. Aber dieses neue Layout ist eine Katastrophe. Wer hat das denn gemacht? Total überfrachtet mit Elementen, alles bunt. Da redet alles von Reduktion und Flat Design ... Bin sprachlos. Daniela Hinrichs Dear Photography Mein erster Gedanke: Cool! Aufgeräumt, übersichtlich und frisch. So kann’s also gehen, wenn man es richtig macht. Tesla Model S 1.265 Renault Zoe 547 „Man muss schon extrem naiv sein, um zu glauben, dass Whats App langfristig das heutige Preismodell von 0,99 US-Dollar pro Jahr bestehen lassen wird“ IT-Berater Ekkehard Stadie, Simon-Kucher & Partners, hält 19 Milliarden für Whats App für fair Nissan Leaf 446 VW E-UP 399 BMW vor Tesla: Zahl der Nennungen aktueller Elektroautos in den deutschen Online-Medien im Januar 2014 Quelle: Electrive.net / Landau Media JOSS WA www.edeka-lebensmittel.de EDEKA MACHT MEHR UMSATZ! DURCH EINE BESSERE SUCHFUNKTION IN WWW.EDEKA-LEBENSMITTEL.DE. MEHR ERFOLG! Testen auch Sie die revolutionäre Suche für spürbaren Mehrumsatz - von FINDOLOGIC. Alle Infos unter: www.findologic.com/edeka FINDOLOGIC GmbH . Schillerstr. 30 . A-5020 Salzburg . Tel. +43/6 62/45 67 08 . edeka@findologic.com . www.findologic.com/edeka