- Heftarchiv - Internet World Business
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€ 4,50 I FR. 9,00 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 3/16 1. FEBRUAR 2016 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige Internet World Shop Trendforscher Nils Müller S. 16 Suchalgorithmus Großes Geheimnis: Wie Google wirklich tickt S. 22 Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 45 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Phänomen Amazon Apple Der Aktienkurs der Bezos-Company ist nicht zu stoppen – aus gutem Grund Ende der Ära iPhone? 18,4 Milliarden US-Dollar Nettogewinn meldet Apple für das 4. Quartal 2015 – so viel wie noch nie. Dennoch sehen Analysten ein Ende des Megawachstums in Cupertino. Denn: Der Verkauf beim wichtigsten Produkt des Konzerns stockt. 76,8 Millionen iPhones verkaufte Apple, nur 0,4 Prozent mehr als im Quartal davor. Der Absatz an Tablets ist um 25 Prozent eingeknickt, Macs gingen um rund vier Prozent zurück. Für das laufende Quartal nahm der Konzern seine Umsatzprognose von 55 auf 50 Milliarden Dollar zurück. Sollte das Wachstum bei den iPhones dauerhaft einbrechen, kommen harte Zeiten auf Apple zu: Zwei Drittel des Konzernumsatzes basieren auf dem iPhone. in Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 1.000 – eigentlich ist das Wahnsinn. Lohnend wird ein solches Investment erst, wenn das Unternehmen, um dessen Aktie es sich handelt, seinen Gewinn vervielfacht. Amazon gehört an der Börse zu den Ausnahmeerscheinungen. 2015 stieg der Kurs des Amazon-Papiers um sagenhafte 117 Prozent; der besagte fabelhafte KGVWert konnte die Broker nicht irritieren. Erstmals war Amazon an der Börse mehr wert als Walmart, der größte Einzelhandelskonzern der Welt und nach Umsatz gemessen fünfmal so groß wie der OnlinePlayer aus Seattle. Wer sein Geld in Amazon-Papiere investiert, der sollte nicht auf kurzfristige Dividenden hoffen, denn Firmengründer Jeff Bezos steckt die Einnahmen aus seinen Geschäften lieber in das Wachstum des Konzerns, als damit seine Aktionäre zu beglücken. Dieses Verhalten kennt man eigentlich von wagnisfinanzierten Start-ups, doch Bezos führt sein Imperium auch mehr als 15 Jahre nach der Gründung immer noch wie ein solches: Wachstum ist alles, Dividenden stehen auf der Agenda weit unten. Und anders als andere klassische Handelsunternehmen erobert Amazon immer weitere Geschäftsfelder. Was den Konzern so besonders macht und wie andere Online-Händler darauf reagieren, lesen Sie ab Seite 8. ◼ E-Commerce Online-Marketing Technik E Foto: Shutterstock / Hywards „Händler agieren zu kurzfristig“ Klug verzahnt ist halb gewonnen: Im „Internet World Shop“ auf der E-Commerce-Messe Internet World am 1. und 2. März in München zeigen Spezialisten den Messebesuchern neue Lösungen für die Verbindung von stationärem Geschäft und digiS. 32 talen Technologien. Foto: Google Innovationen am POS Hoch im Kurs stehen die Amazon-Aktien. Andere Händler schmierten 2015 ab Online-Shopper in Europa Anteil der Bürger ab 14, die in den letzten drei Monaten etwas im Internet gekauft haben 67 % Dänemark 64 % Deutschland Frankreich Österreich Italien 49 % 46 % 18 % Mehr als 50 % aller EU-Bürger shoppen inzwischen online INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: Eurostab Shop-Award: 34 Hoffnungsträger Wettstreit in Echtzeit Flexibel und individuell Die Shortlist steht – aus 281 Einreichungen zum INTERNET WORLD Business ShopAward 2016 haben sich 34 Bewerber für das Finale am 31. Januar qualifiziert und S. 12 können auf einen Preis hoffen. Facebook Live, Periscope und Meerkat bieten Live-Videostreaming ins Netz für jedermann. Welche Plattform sich auch als Marketingkanal behaupten kann, ist S. 24 offen. 2016 wird ein heißes Jahr. Online-Shopper werden immer anspruchsvoller und wollen die Zustellung zu jeder Zeit an jeden Ort. Auf der Internet World in München zeigen Logistikanbieter die S. 30 Lösungen der Zukunft. Neuwagen im Web: Suche ja, Kauf nein 97 % 10 % aller Käufer suchen online nach Autos aller Neuwagen werden online gekauft Vor dem Kauf eines neuen Autos ist Recherche im Web üblich. Online verkauft werden Autos noch recht selten INTERNET WORLD Business 3/16; Quelle: Roland Berger Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 75 % Großbritannien Die Themen-Guides der Internet World Business Content Marketing/ Social Media Guide 2016 Beilage INTERNET WORLD Business 8/16 vom 11.04.2016 Anzeigenschluss: 10.03.2016 Buche n Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleibe n Sie lang pr 1 Jahr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke Telefon 0 89/7 41 17-283, Fax 0 89/7 41 17-269 E-Mail juliane.roschke@nmg.de INHALT 3/16 INTERNET WORLD Business Inhalt SCHWERPUNKT Internet World 2016 – Die Ausstellungsflächen werden rar! TECHNIK Anlegers Lieblinge Börsenbewertungen von Online-Händlern 8 Flexibel und individuell Das sind die Logistiklösungen der Zukunft 30 Nur noch vier Wochen: Am 1. und 2. März 2016 findet die Internet World auf dem Münchner Messegelände statt. Auf der E-Commerce-Messe präsentieren sich rund 360 Aussteller auf 22.000 Quadratmetern. Innovation am POS Digital-Strategien aus dem Internet World Shop 32 E-COMMERCE 12 Basis für On- und Offline Wie Kodi von Middleware profitiert 34 „Händler agieren zu kurzfristig“ Keynote-Speaker Nils Müller im Gespräch 16 RFID als Game Changer Digitalisierung des Handels schreitet voran 36 Verwirrende Verbote Juristische Unklarheiten bei Marktplätzen 18 34 Hoffnungsträger Die Shortlist des Shop-Award steht Problem offenes WLAN Der neue Gesetzesentwurf wirft Fragen auf 19 KNOW-HOW Werben mit Youtube Teil 2: SEA mit und auf Youtube 20 Die Anzahl der freien Standflächen ist begrenzt. Über 270 Aussteller haben ihren Stand schon reserviert. Bis 26. Februar können Interessierte die eigene Präsenz auf der Internet World beantragen. RUBRIKEN Update 4 Dienstleisterverzeichnis 38 Personalien 42 Impressum 43 Szene 44 Stellenmarkt 45 Meinung 46 Auf der Messe kommen Sie mit den neuesten Trends und den Marktführern der Branche in Kontakt. Die Spannbreite der Leitmesse reicht von Multichannel und Shop-Optimierung bis hin zu Shop-Software und Mobile Payment. ONLINE-MARKETING Wettstreit in Echtzeit Der Livestreaming-Markt unter der Lupe 18 Foto: Sh Shutterstock / Jane Kelly Großes Geheimnis Woher SEO-Experten ihr Google-Wissen haben 22 24 Druckanleitung per E-Mail Case: individualisierte Newsletter von Epson 26 Yoga und Hähnchen Amazons verrückte Assoziationen 27 Foto: Shutterstock / Franck Boston 24 30 3 Foto: Thomas Lösch 1. Februar 2016 Inspirationen können die Besucher der Internet World auch beim kostenlosen Rahmenprogramm sammeln. Neben Fachvorträgen auf fünf Bühnen gibt es unter anderem Speed-Networking, Guided Tours und exklusive Workshops in der Internet World Academy. Informationen und das Buchungsformular unter: www.internetworld-messe.de Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Google+: internetworld.de Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Jochen Krisch Der profilierte E-Commerce-Berater und Betreiber des Blogs Exciting Commerce setzt sich mit den Börsenbewertungen der OnlineHändler auseinander und erklärt, 10 wie sie zustande kommen. Nils Müller Der Gründer des Trendforschungsbüros Trendone ist Keynote-Speaker auf dem Internet World Kongress und warnt den deutschen Handel davor, nur zu überlegen, wie man kurzfristig mehr Abverkäufe erzielt. 16 Markus Schindler Der Head of Sales and Marketing bei der Stuttgarter Marketing-Agentur Hurra Communications betont, wie wichtig es ist, in der Szene vernetzt zu sein, um kein Algorithmus-Update von Google zu verschlafen. 22 Sascha Surbach Der Head of E-Marketing im EMEARaum beim Druckerspezialisten Epson glaubt, dass Gutscheine für Kunden kein gutes Lockmittel mehr sind. Er rückt deshalb praktische Informationen in den Vordergrund. 26 Thomas Schwachenwalde Der Leiter Multichannel, Marketing und E-Commerce bei der Kodi Diskontläden GmbH verrät, wie er durch Middleware das stationäre Geschäft mit dem neuen Online-Shop verbunden hat. 34 Mirko Lange Der Inhaber der Kommunikationsberatung Talkabout Consulting ist froh, dass Content-Marketing 2015 an Bedeutung gewonnen. Nun fordert er, dass die Silostrukturen in den Unternehmen aufgelöst werden. 46 UPDATE INTERNET WORLD Business Q&A Intelligente Maschine: Amazon hat seinen Dash Replenishment Service gestartet. Die ersten Waschmaschinen bestellen nun automatisch Waschmittel nach, wenn es ausgeht. „2016 wird das Thema abgehen“ Thorben Fasching, Experte für Digital Commerce, verlässt seinen Arbeitgeber HMMH und baut die deutsche Niederlassung der Open Reply, einer Tochter der Reply-Gruppe, auf. Sein Ziel: Neue Lösungen für die Connected Devices der Zukunft entwickeln. Thorben Fasching, Geschäftsführer & Partner, Open Reply Germany in Bremen www.openreply.de 2014 wurde HMMH von der Serviceplan-Gruppe übernommen. Jetzt die Trennung? Es gab unterschiedliche Ansichten über die organisatorische und strategische Ausrichtung von HMMH. Außerdem wollte ich gerne was Neues aufbauen und hierfür gesamtverantwortlich sein. Mit Open Reply setzen wir sehr stark auf den Fokus Mobile und auf das Internet 4.0. Sie gelten beim BVDW als der Fachmann für Connected Commerce. Wie passt Ihr neues Projekt zu diesem Thema? Ich sehe Open Reply weniger als Agentur, sondern eher als Business Enabler. RTL International: In Afrika, Australien, Kanada, Israel und Georgien ist RTL International ab sofort on air. Der Kanal zeigt Sendungen von RTL Deutschland – über Pay-TV, PC und App. Whirlpool verbindet seine Geräte jetzt direkt mit Amazon START-UP ALDI Berlin ist Hauptstadt der Gründer Online-Shop für Lebensmittel Berlin bietet offenbar die besten Voraussetzungen, einer der attraktivsten Standorte für Unternehmensgründer in Europa zu werden. Bis zum Jahr 2020 könnten Start-ups in der Stadt über 100.000 neue Arbeitsplätze schaffen. Zu dieser optimistischen These gelangt eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey & Company. Schon heute sei Berlin in Deutschland in diesem Bereich führend. Auf eine Neugründung in München kommen 2,8 Startups in Berlin, so die Studie. Um allerdings zu großen Gründungszentren wie New Der Discounter Aldi entdeckt das Internet: Neben dem MusikStreaming-Dienst Aldi Music und Mobile Payment in allen Märkten startet er nun auch den ersten Online-Shop Europas in Großbritannien. Aldi geht damit einen Schritt in Richtung Lebensmittel-E-Commerce. Zurzeit hat der Webshop allerdings nur 90 Weine im Angebot. Erst einmal nur Weine anzubieten mache durchaus Sinn, so der britische Aldi-Chef Matthew Barnes in einem Interview mit der Radiosender City A.M. Der Online-Handel mit Weinen funktioniere bekanntlich recht gut und sei weitaus etablierter als das Bestellen von anderen Lebensmitteln im Internet. Ab dem zweiten Quartal will die Discounter-Kette aber auch Nonfood-Produkte wie Kleidung oder Gartenutensilien in ihrem (ks) Online-Shop anbieten. Berlin ist eine gefragte Adresse für Start-ups York, Tel Aviv und London aufschließen zu können, seien große Anstrengungen nötig. Vor allem bei der Finanzierung von Startups in der Wachstumsphase gebe es noch Nachholbedarf. (hvr) 3/16 Im Ausland muss jetzt niemand mehr auf RTL-Nachrichten verzichten die Börse zu bringen: Delivery Hero soll bereits die begleitenden Banken ausgesucht haben. Mit Hello Fresh hatte Rocket Internet bereits einen Kandidaten im Auge, der Börsegang wurde aber in letzter Minute abgeblasen. Nun soll es mit Delivery Hero klappen: Nach Informationen Delivery Hero möchte Milliardenfinanzierung von Insidern soll der Lieferdienst noch in diesem Jahr an die Börse gehen, berichtet der Wirtschaftinformationsdienst Bloomberg, ein Börsengang im könnte im 4. Quartal 2016 stattfinden. Mit dem Schritt könnteDelivery Hero laut Bloomberg bis zu eine Milliarde Euro ein(skr) nehmen. pagnenaussteuerung der Zukunft, die bereits schon Anwendung findet, heißt 24/7: Das Ziel ist es, in Echtzeit auf aktuelle Ereignisse mit passenden Werbebotschaften zu reagieren und damit die Zielgruppe präzise erreichen zu können. Mit dem neuen Anzeigenformat sollen Advertiser bei Sportveranstaltungen, Wahlen, Preisverleihungen und anderen Anlässen mobile Werbung in Echtzeit ausspielen können. Möglich werden soll dies über Youtube, zahllose Apps und die zwei Millionen mobilen Webseiten aus dem Google Display Network (GDN). Derzeit testet Google das Ganze in einer limitierten Betaversion mit dem Spieleanbieter EA Games und American Express. Unternehmen müssen vorerst bekannte Werbemittel wie Display- und (sg) Video-Ads nutzen. FACEBOOK Diskussionsforum für Sportbegeisterte GOOGLE DELIVERY HERO Food-Start-up soll an die Börse Das Beteiligungsunternehmen Rocket Internet setzt zum zweiten Versuch an, ein Food-Start-up an Real-time Ads für Live Events Nach Twitter will jetzt auch Google in das Geschäft mit Werbung bei Live Events einsteigen. Dazu testet das Unternehmen derzeit Real-time Ads. Die Kam- Facebook eröffnet in seinem Netzwerk ein Portal, das die soziale Konversation rund um Sport fördert. Bei dem „Sports Stadium“ handelt es sich um einen Teilbereich, den Nutzer besuchen können, um Sportereignisse live zu verfolgen und zu diskutieren. Spielstatistiken, Videos und ITK-Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen ITK-Branche gesamt 74 % 18 % 8% IT-Services 80 % 16 % 4% 81 % 14 % 5% Software Um als Suchmaschine auf iPhone und iPad voreingestellt zu sein, zahlte Google an Apple IT-Hardware 51 % 35 % 63 % 15 % 1 Mrd. US-$ 14 % Kommunikationstechnik 22 % Sonstige ITK-Segmente 68 % Quelle: Oracle Wie kann man sich das in der Praxis vorstellen? Eine Airline hat ihre Buchungsdaten auf komplexen Buchungssystemen laufen. Wenn das Geschäftsmodell von Airlines eigentlich ist, Kunden von A nach B zu bringen, so ist es derzeit für Dritte – wie auch die Airlines selbst – sehr schwierig, ohne detailliertes Fachwissen Lösungen hierfür zu schaffen und damit die Geschwindigkeit des Marktes mitzugehen. Hier setzen wir an: Wir entwickeln Schnittstellen, die das Geschäftsmodell unserer Kunden exponieren und für interne wie externe Verwendung nutzbar machen. Und das ohne sämtliche internen Prozesse kennen zu müssen. Bis 2020 wird es 50 Milliarden Connected Devices geben, die alle mit bestehenden Systemen kommunizieren müssen. 1. Februar 2016 Foto: Visit Berlin / Wolfgang Scholvie 4 18 % Steigend Stabil 14 % Fallend Umsatzerwartung für das 1. Halbjahr 2016 gegenüber dem 1. Halbjahr 2015 INTERNET WORLD Business 3/16 Basis: Konjunkturumfrage unter ITK-Unternehmen; Quelle: Bitkom Lieber allein: Wer in Privatwohnungen übernachtet, muss mit unliebsamen Überraschungen rechnen: In seinem neuesten Spot nimmt Fewo-Direkt den Konkurrenten Airbnb aufs Korn. 3/16 INTERNET WORLD Business Stress mit Facebook: Ein Erklärvideo des Jalousienherstellers Swiss Sonnenschutz wurde von Facebook gelöscht. Der Grund: In dem Filmchen duschte eine nackte Comic-Dame. Ferienhausvermieter Home Away startet eine weltweite Kampagne Facebook-Inhalte anderer Nutzer werden dort unter Tabs gebündelt und als Plattform für Diskussionen angeboten. „Sports Stadium ist ein Second-ScreenErlebnis, das hoffentlich das Verfolgen der Sportübertragungen noch besser macht“, so Facebook Product Manager Steve Kafka in einem Blogbeitrag. Das Portal könnte auch für Advertiser interessant sein. In der Vergangenheit wurde während sportlicher Großveranstaltungen stets intensiv diskutiert. (skr) ZALANDO Online-Händler bleibt auf Wachstumskurs Der Umsatz beträgt zwischen 865 und 872 Millionen Euro (Q4 2014: 666 Millionen Euro). Der Gewinn (vor Steuern und Zinsen) liegt bei 61 bis 78 Millionen Euro und damit in etwa auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Im Gesamtjahr 2015 erwirtschaftete Zalando einen Konzernumsatz von rund 2,9 Milliarden Euro. Das würde ein Wachstum von über 33 Prozent bedeutenund Zalando bliebe damit weiterhin profitabel. Alle veröffentlichten Zahlen sind vorläufig und nicht testiert. Die endgültigen Geschäftszahlen für das vierte Quartal 2015 gibt Zalando zusammen mit der Managementprognose für das Geschäftsjahr 2016 am 1. März (sg) 2016 bekannt. Gleich zu Beginn des neuen Jahres präsentiert Zalando erste – WPP Werberiese schluckt Conrad Caine Der Konzernumsatz nähert sich 3 Milliarden wenn auch nur vorläufige – Zahlen für das vierte Quartal 2015. Demnach konnte die OnlinePlattform den Konzernumsatz um 30 bis 31 Prozent steigern. Anhaltende Konsolidierung auf dem Markt der Digital-Agenturen: Der Werberiese WPP hat mit seiner Tochter Possible 60 Prozent an der internationalen Digital-Agentur Conrad Caine übernommen. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Der Einstieg von Possible soll zu keinen Veränderungen im Management der Firma von Gründer und CEO Conrad Caine führen. Die Agentur 5 Nacktbilder duldet Facebook nicht, auch keine gezeichneten Conrad Caine gehört künftig zum WPP-Netz firmiert aber künftig unter Possible. „Die Beteiligung gibt uns einen Zugang zu einem exzellenten internationalem Netzwerk, hervorragenden Sparringspartnern im Possible-Management und fortschrittlichsten Technologien“, so CEO und Unternehmensgründer Conrad Caine. Im Gegenzug soll die Beteiligung der WPP-Tochter Possible den Eintritt in den deutschen Markt erleichtern und neue Geschäftsfelder eröffnen. Zudem ermöglicht die Fusion beiden Parteien einen effizienten Technologietransfer. Europa sei eine strategisch wichtige Region und der deutsche Markt der Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg, so Shane Atchison, Global CEO von Possible. Die Agentur Conrad Caine wurde 1998 in München gegründet und beschäftigt 140 Mitarbeiter an den Standorten München, Erlangen, Buenos Aires (Argentinien) und Pelotas (Brasilien). Der Umsatz 2014 belief sich auf 8,5 Millionen Euro. (sg) TWITTER SPOTIFY Topmanager gehen von Bord Videos zur Musik Bei Twitter stehen in mehreren Abteilungen Personalveränderungen an. Das bestätigte jetzt CEO Jack Dorsey in einem Tweet: Twitters VP Global Media, Katie Stanton, gibt ihren Posten genauso auf wie die beiden Top-Manager Kevin Weil (Produkt) und Alex Roetter (Entwicklung) sowie VineChef Jason Toff. Alle vier waren offenbar dem ehemaligen CEO Dick Costolo verbunden. Übergangsweise übernehmen COO Adam Bain und CTO Adam Messinger ihre Aufgaben. Über mögliche Kandidaten für die Neubesetzung und die Gründe für den Abgang der Manager ist bisher noch nichts bekannt. Doch ihr Ausscheiden dürfte im Unternehmen zu spüren sein, zumal Twitter derzeit nicht nur mit stagnierenden Nutzerzahlen, sondern auch mit einem niedrigen Aktienkurs kämpft: Er beträgt nur ein Viertel dessen, was die Anteile während der Hochphase vor zwei Jahren noch kosteten. Seit der offiziellen Übernahme des CEO-Postens durch Mitgründer Jack Dorsey im Oktober 2015 kommt Twitter nicht zur Ruhe. Bereits Ende 2015 hatte das Unternehmen eine Verringerung der Mitarbeiterzahl ange(skr) kündigt. Vor rund einem halben Jahr gab es erste Ankündigungen zur Integration von Video in das Spotify-Angebot. Jetzt ist es so weit: Auf die App des MusikStreaming-Dienstes kommen nun auch Videos. Nach monatelangen Tests sollen diese schon in den nächsten Tagen integriert werden, berichtet das „Wall Street Journal“. Zunächst kommt das VideoStreaming auf die Android-App von Spotify, später dann auch auf iOS. Los geht es in den Ländern Deutschland, USA, Großbritannien und Schweden. Gezeigt werden Inhalte von den Sendern Jetzt auch Videos: MusikStreaming-Dienst Spotify BBC und Comedy Central. Während es sich bei einem Großteil um Kurzclips handle, sollen von einigen teilnehmenden ContentProvidern auch eigens Inhalte für Spotify produziert werden. Der Fokus werde aber weiterhin auf Musik liegen, so das „Wall Street (skr) Journal“. Datenvolumen in Nordamerika 2015 Schal mit LED Netflix 34,7 % Facebook Outfittery, das Shopping-Portal für Männer, erweitert sein Sortiment und kooperiert mit dem Fashion-Tech-Label Electrocouture. Eines der ersten Produkte aus dieser Zusammenarbeit ist ein Strickschal für Männer. Der Vorteil des Accessoires: Mann wird auch im Dunkeln gesehen. 2,51 % Sonstige iTunes 29,95 % 2,62 % Amazon Video HTTP Youtube 16,88 % Foto: Outfittery 1. Februar 2016 6,05 % 2,94 % Bit Torrent 4,35 % Zur Hauptsendezeit braucht Netflix das größte Volumen INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: Sandvine / Recode UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 World Wide Web Sleekshop bietet in der Cloud Backend-Funktionen für Online-Shops an Nach den Wünschen von Händlern und Marken sollen Shop-Systeme schnell skalieren, einfach in die IT-Architektur zu integrieren und leistungsfähig sein. Der Hamburger E-Commerce-Spezialist und Programmierer Kaveh Raji hat dafür im September 2015 die Plattform Sleekshop.io gestartet, die über eine APISchnittstelle Zugriff auf wichtige Shop-Funktionen wie die Einrichtung von Produktdatenbank, Warenkorb und Bezahlsystem bietet. Damit lassen sich Websites und Blogs für den E-Commerce aufrüsten. Die Idee ist nicht neu, auch Sleekshop.io: ShopSystem aus der Cloud andere Shop-Systeme legen ihre Funktionen in die Cloud, doch Sleekshop punktet mit Anpassungsfähigkeit: „Durch die E-Commerce-API können Shops auf allen Geräten und Systemen umgesetzt werden“, so Raji. „Sleekshop macht auch Apps oder Spiele zu Shops.“ Für den Einsatz werden einmal knapp 60 Euro für die Lizenz, danach je nach Datenvolumen und Kundenfrequenz ab 9 Euro pro Monat fällig. Erste Agenturen und Mittelständler arbeiten mit Sleekshop und empfehlen das System. (vs) FRANKFURT AM MAIN / DEUTSCHLAND Lufthansa verzichtet auf Printmedien http://bit.ly/LH-Lesen Gerüchten zufolge will Amazon Ocado kaufen. Der britische Online-Lebensmittelhändler hat einen Lieferservice aufgebaut und liefert Haltbares in Pfandboxen aus. Sein Börsenwert pendelt zurzeit bei rund zwei Milliarden Euro: ein Schnäppchen für Amazon, dessen Lebensmittelvertrieb in Europa kaum Fahrt aufnimmt. (vs) Die Lufthansa stellt Passagieren den Gratislesestoff jetzt digital zur Verfügung: Drei Tage vor dem Start können sie wählen, welche Magazine und Zeitungen sie während des Flugs lesen und auf ihren mobilen Geräten speichern wollen. So will die Lufthansa Personal- und Kraftstoffkosten senken, vor allem aber Erlösquellen erschließen: Die Zahl der Medien richtet sich jetzt nach der gebuchten Flugklasse, weitere können zugekauft werden. (vs) NEW YORK / USA Musical über Garagen-Gründer http://bit.ly/nerd-musical Die Feindschaft zwischen Steve Jobs und Bill Gates ist legendär –und wird in New York gerade zu einem Musical verarbeitet. Die Premiere von „Nerds“ ist für den kommenden April am Broadway geplant. Und auch die Technik kommt selbstverständlich nicht zu kurz: Die Zuschauer können per App-Voting in die Handlung eingreifen, Hologramme und 3-D-Projektionen dienen als Kulissen. (vs) CONTENT-MARKETING C3 übernimmt Agentur Seven Neuer Mega-Player auf dem Content-Marketing-Markt: Das Unternehmen C3 hat zu 100 Prozent die Londoner Agentur Seven übernommen. Die englische Hauptstadt wird damit künftig zum internationalen Zentrum von C3. Das bisherige Management-Team von Seven bleibt mit CEO Sean King, Managing Director Jessica Gibson und Content Director Nic McCarthy im Amt. Einzelheiten zum Kaufpreis gibt es nicht. Laut C3 entsteht durch die Übernahme Europas größte Content-Marketing-Agentur mit einem Umsatzvolumen von 100 Millionen Euro und 600 Mitarbeitern. Mit dem Zukauf stoßen die Berliner weltweit in die Top BASEL / SCHWEIZ Mehr E-Commerce bei Manor http://bit.ly/manor-web Die Schweizer Kaufhauskette Manor forciert den E-Commerce. Im Vergleich zum Vorjahr sank 2015 der Umsatz um knapp 75 Millionen auf rund 2,41 Milliarden Euro, aber gleichzeitig verdoppelten sich die Online-Erlöse. Immerhin: 40 Prozent der Kunden holen ihre Bestellungen in einem der 64 Häuser ab. Bis Frühjahr 2016 wird der Shop renoviert. (vs) Drei vor und konkurrieren künftig zum Beispiel mit dem USamerikanischen Marktführer Meredith Xcelerated Marketing MXM – der immerhin einen Umsatz von 115 Millionen Euro im Jahr erwirtschaftet. „Damit erfüllen sich früher als gedacht unsere lang gehegten Pläne zur Internationalisierung und zur Expansion in weitere Kompetenzfelder“, so Lukas Kircher, Geschäftsführer C3. (sg) PEKING / CHINA NEW YORK / USA Kunlun Tech kauft Dating-App Grindr http://bit.ly/grindr-kunlu Für 155 Millionen US-Dollar hat sich der chinesische Online-Spielehersteller Kunlun Tech die Mehrheit an der Dating-App Grindr gesichert. Das überrascht: Grindr richtet sich an Homosexuelle. Das Start-up hat bereits international expandiert. Ob Grindr aber nach China exportiert wird, ist fraglich. Dort gilt Homosexualität als Tabu. (vs) kann. Mittlerweile hat Apple auf die Beschwerden reagiert: Einem Support-Dokument zufolge tritt das Problem dann auf, wenn man die Uhrzeit an seinem iPhone manuell verstellt oder das Gerät manuell auf eine andere Zeitzone umschaltet. Dann werde die Akkuanzeige nicht mehr aktualisiert. In diesen Fällen empfiehlt Apple, das betroffene iPhone neu zu starten. Es ist davon auszugehen, dass der Bug mit einem der nächsten iOS-Updates gefixt wird. Apple hat derzeit einigen Ärger. Weil das Unternehmen angeblich die Kopfhörerbuchse in der nächsten iPhone-Generation streichen möchte, laufen die Nutzer bereits jetzt Sturm gegen die Pläne. (svv) APPLE Ärger mit dem Akku Ein seltsamer Akku-Bug bei den aktuellen iPhone-Modellen iPhone 6s und 6s Plus sorgt derzeit für Gesprächsstoff. So haben sich Nutzer darüber beschwert, dass ihre Akkuanzeige einfach einfriert und man den aktuellen Akkustand nicht mehr ablesen CEBIT Foto: Apple Start-up HATFIELD / GROSSBRITANNIEN Übernimmt Amazon Ocado? http://bit.ly/ocado-gerücht iPhone 6 mit seltsamem Bug in der Akkuanzeige Messe zur digitalen Transformation Der Mensch und seine Rolle als Entscheider und Gestalter der digitalen Transformation soll im 1. Februar 2016 7 3/16 Opel fährt vorne mit: Auf Youtube macht kein anderer deutscher Automobilhersteller Opel was vor. Nach einer Untersuchung der Agentur Rockit Internet nutzt Opel den Kanal am besten. Das Unternehmen zeigt unter den Automarken die stärkste Präsenz und hat eine hohe Like-Rate. Opel nutzt Youtube besser als andere deutsche Automarken Die Cebit geht alle an, weil alles digital wird Themen bieten. So liegt in diesem Jahr auch ein starkes Gewicht auf Showcases. Vorträge und die Vorstellung von Startups runden das Konzept ab. (hvr) IP DEUTSCHLAND Programmatic für lineares TV Der Vermarkter IP Deutschland startet den automatisierten Einkauf von TV-Inventar. Gemein- sam mit der Media-Agentur Mediacom hat das Unternehmen ein System entwickelt, das den dynamischen Einkauf von TVInventar für das lineare Fernsehen ermöglicht. Als „absolutes Neuland“ bezeichnet IP-Deutschland-Geschäftsführer Matthias Dang den Schritt. Der automatisierte Einkauf von Werbezeiten erfolgt in Echtzeit. Schon seit 1998 laufen die Prozesse für Ein- und Verkauf sowie Buchung und Abwicklung beim linearen TV hauptsächlich auf diesem Wege ab, ein System, das auch bei den Media-Agenturen verankert ist. IP Deutschland und Mediacom haben diese beiden Ebenen nun über eine Schnittstelle verzahnt. Das Agenturbuchungssystem – die Demand-Side-Plattform – ist mit dem Vermarkterbuchungssystem – der Sell-Side-Plattform – verknüpft. Neben der TV-Branche experimentieren derzeit auch die Radiovermarkter sowie Zeitschriftenverlage mit dem automatisierten Mediahandel. Der Audiovermarkter RMS möchte in den kommenden beiden Jahren Programmatic Buying im großem Umfang einsetzen, der Verlag Gruner + Jahr öffnet sich ebenfalls bei ausgewählten Titeln dem automatisierten Mediahandel. Dazu wurde kürzlich die Plattform www.programmatic(ks/hvr) print.de geschaffen. 34 % „Ich werde in Zukunft weniger Produkte kaufen, wenn ich sie auch on demand beziehen kann.“ CONCEPTBAKERY Agenturfusion ICH ARBEITE ALS DIRECTOR TECHNOLOGY & PROJECTS BEI PHOENIX MEDIA IN STUTTGART Die inhabergeführte DigitalAgentur Conceptbakery aus Köln schließt sich mit dem britischen Dienstleister Zone zusammen. Zone zählt zu den führenden digitalen Dienstleistern in Großbritannien und betreut beispielsweise den Kunden CocaCola. Für den Getränkehersteller realisiert Zone digitale Infrastrukturen, Webseiten und Applikationen. Conceptbakery arbeitet für Ravensburger und Pilsner Urquell. Der Standort Deutschland soll im laufenden Jahr einen Umsatz von 25 Millionen Euro (hvr) erwirtschaften. Als Magento Gold Partner in Deutschland und Österreich ist PHOENIX MEDIA ein ausgewiesener Experte in E-Commerce Systemen mit langjähriger Erfahrung und zahlreichen Referenzen. MEHR INFORMATIONEN? Foto: Unternehmen Foto: Cebit Mittelpunkt der Messe Cebit stehen, die vom 14. bis 18. März in Hannover stattfindet. Die Veranstalter haben dazu das etwas verkopft anmutende Messemotto „d!conomy: join – create – succeed“ gewählt. Damit will man ausdrücken, dass die Digitalisierung alle angeht: Wirtschaft und Unternehmen, Verwaltung, Politik und Gesellschaft. Die Cebit will die dazu nötigen Informationen liefern und auch einen Diskussionsraum für kontroverse ICH BIN DIRK SCHWARZ Aus der Kölner Conceptbakery wird Zone NEWS ONLINE SPRECHEN SIE MICH AUF DER INTERNET WORLD MESSE AN HALLE B6 STAND E241 E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. On demand statt kaufen? 19,9 % „Wenn es möglich wäre, würde ich alles nur on demand nutzen. Ich würde nichts mehr kaufen.“ Quelle: Zuora; n = 1.000 Erwachsene in Deutschland, Mehrfachnennungen möglich 34,8 % „Eigentum kann eine Bürde sein, wenn zu viele Verpflichtungen damit verbunden sind.“ www.phoenix-media.eu | Industriestraße 4 | 70565 Stuttgart-Vaihingen Registergericht: AG Stuttgart | HRB 721777 | Sitz: Stuttgart | Geschäftsführer: Daniel Gärtner Names of companies, products and services may be trademarks or registered trademarks of their respective owners. SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Foto: Shutterstock / Hywards 8 Anlegers Lieblinge Die Bewertung von Amazon an der Börse entzieht sich traditionellen Mustern. Doch auch andere Player boomen. Warum steht der Online-Handel so hoch im Kurs? eit der Jahrtausendwende sind nicht winne. Und erstmals auch zusätzliche Dollar und mehr gerechtfertigt? Unter mehr so viele Online-Händler an die Transparenz, was das Technologiegeschäft klassischen Gesichtspunkten sicher nicht. Börse gegangen wie in den vergangenen mit den Amazon Web Services angeht. beiden Jahren. Und speziell Amazon hat So wird Amazon für 2015 erstmals UmWie profitabel ist 2015 eine Kursexplosion erlebt, die es in sätze von mehr als 100 Milliarden Dollar der Börsenbewertung erstmals an Wal- vermelden können, zusätzlich zu den Amazon im Kern? mart vorbeiziehen ließ. Marktplatzumsätzen, von denen in die Warum schätzen die Anleger Amazon & Amazon-Bilanz nur die Provisionsein- Amazon entzieht sich weiterhin einer Co. auf einmal so hoch ein? Im Jahr zuvor nahmen einfließen. Doch ist für ein Un- klassischen Bewertung nach dem klassiwar das schließlich noch ganz anders. ternehmen, das kaum Gewinn ausweist, schen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV). 2014 hatte Amazon eines seiner schwär- eine Börsenbewertung von 300 Milliarden Agiert es doch nicht wie ein regulärer, am Markt bereits etablierter Hanzesten Jahre. Auf den misslundels- und Technologiekonzern, genen Einstieg in den Smartder jährlich seine Dividende phone-Markt mit dem Fire abwirft, sondern immer noch Phone folgten Abschreibungen Online-Modehandel in Europa wie ein wachstumsstarkes in Höhe von Hunderten von Zalando, Deutschland Jungunternehmen mit großen Millionen von Dollar und ent2,2 Mrd. € Ambitionen. sprechende Kursrückgänge. Vente Privée, Frankreich So optimiert Amazon beIm Jubiläumsjahr 2015 lief 1,7 Mrd. € wusst den Cashflow anstatt der für Amazon hingegen alles wie Yoox Net-A-Porter, Italien Gewinne. Solange die Einnaham Schnürchen. Amazon gab 1,3 Mrd. € men jeden Monat um ein Erden Investoren das, was sie hebliches über den Ausgaben sehen wollen: Wachstumsraten Asos, UK liegen, hat Amazon genügend von 20 Prozent (in den USA: 1,0 Mrd. £ flüssige Mittel zur Hand, um plus 25 Prozent) und neue Milliardenunternehmen im Online-Modehandel, sich milliardenschwere Zukäufe Umsatzrekorde, zudem (zwar nach Umsatz (2014, in Mrd.) und Investitionen zu leisten. minimalste, aber doch über den INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: Exciting Commerce Auf Dauer funktioniert das Erwartungen liegende) Ge- S Stichwort: GLORE25 Der Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf Initiative von Jochen Krisch als Publikumsfonds aufgelegt wurde, enthält die weltweit (wachstums-)stärksten Online-Händler und E-Commerce-Holdings. Der daraus abgeleitete Branchenindex GLORE25 (Global Online Retail Index) kann als Indikator für die Entwicklung des globalen Online-Handels dienen. Mit 100 Punkten gestartet, lag der Index zum Jahreswechsel, drei Monate nach seinem Start im Oktober 2015 bei 106,93 Punkten. Die wichtigsten Börsengewinner und -verlierer lesen Sie auf Seite 10. 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business Zehn Unternehmen auf Milliarden-Kurs 9 Was Investoren an Amazon schätzen VIPShop, China 3,8 Mrd. $ Cnova, Frankreich 3,5 Mrd. € Newegg, USA Der einstige Buchhändler ist heute weit mehr als ein Handelskonzern. Zusätzliche Erlösströme sichern Amazon Wachstumspotenziale. 2,7 Mrd. $ Zalando, Deutschland 2,2 Mrd. € Vente Privée, Frankreich 1,7 Mrd. € 1. Das Handelsgeschäft ist mit bald 100 Mrd. Dollar Umsatz immer noch die Basis des Erfolgs, wird im Amazon-Kosmos allerdings zunehmend unwichtiger. In der Entwicklung vom Distanzhändler zum Nahversorger setzt Amazon verstärkt auf Services für sich und andere. Overstock, USA 1,5 Mrd. $ Wayfair, USA 1,3 Mrd. $ Zulily, USA 1,2 Mrd. $ Asos, UK 1,0 Mrd. £ Ocado, UK 1,0 Mrd. £ Milliardenunternehmen im Online-Handel, nach Umsatz (2014) INTERNET WORLD Business 3/16 allerdings nur, wenn Amazon weiter stark wächst. Ernsthaft sorgen müssten sich die Anleger vor allem dann, wenn Amazons Ambitionen schwinden und die Wachstumsraten plötzlich unter zehn Prozent fielen. Dann würde das Modell Amazon implodieren. Doch wie profitabel arbeitet Amazon heute schon? Die ausgewiesenen Gewinne helfen einem hier nicht weiter. Zur Beurteilung müsste man das Pferd von hinten aufzäumen und sich fragen: Könnte Amazon heute bereits die für eine derartige Bewertung erforderlichen Gewinne im zweistelligen Milliardenbereich vorweisen, wenn es nicht mehr in Wachstum, in die (Logistik-)Infrastruktur und neue Geschäftsfelder investieren würde, wenn es also zum Beispiel sein kostspieliges PrimeProgramm und andere Aktivitäten einstellen oder kräftig zurückschrauben würde? Marktplatz und Web Services als Profittreiber Gewinne im zweistelligen Milliardenbereich sind für Amazon durchaus im Rahmen des Möglichen, wenn auch wohl nicht mit dem Handelsgeschäft allein, das sicherlich nicht zu den Allerprofitabelsten zählt. Amazons größte Rentabilitätsmaschine dürfte augenblicklich noch das Marktplatzgeschäft sein. Hier profitiert Amazon margenunabhängig von umsatzbasierten Provisionserlösen und festen Servicegebühren. Und wie lukrativ das sein kann, verdeutlicht nicht zuletzt Ebay, das 2014 bei einem Handelsvolumen von 83 Mrd. Dollar Provisionserlöse von 8,8 Mrd. Dollar erzielt hat – bei einer Gewinnmarge von rund 33 Prozent. Aber auch was das Technologiegeschäft mit den Web Services abwirft, ist inzwischen bekannt. Allein damit wird Amazon 2015 – bei Umsätzen von über 7 Mrd. Dollar – operative Gewinne in einer Größenordnung von 1,5 Mrd. Dollar erzielen kön- Quelle: K5 Conference nen. Und angesichts der anhaltenden Dynamik in diesem Segment werden sich Umsätze wie Gewinne in diesem Segment mittelfristig vervielfachen. Bleiben noch die Milliarden, die Amazon zurzeit in das Indien-Geschäft sowie in neue Technologien und Logistikmodelle steckt. Was, wenn die Ausgaben dafür gewinnwirksam würden? Die Phantasie der Investoren weckt Amazon mittlerweile mit einer Fülle von weiterführenden Geschäften (siehe Kasten). Das Spektrum reicht inzwischen vom Handelsgeschäft über das Marktplatzgeschäft, das „Bei Dingen des täglichen Bedarfs wollen Leute nicht um den Preis feilschen“ Jeff Bezos Gründer und CEO Amazon www.amazon.com Der wahre Gigant: Walmart ist fünfmal so groß wie Amazon über die Entwicklung von Amazon mitgetragen, aber beileibe nicht alle, wie ein Blick auf die Gewinner und Verlierer des Börsenjahres zeigt (s. Übersicht auf Seite 10). Nur ein Bruchteil der derzeit gut drei Dutzend börsennotierten Online-Händler legte 2015 Kurssprünge wie Amazon hin. Gerade Börsenneulinge wie Windeln.de und andere, die mit enormen Bewertungen an die Börse gegangen sind, hatten bei den geringsten Unsicherheiten hinsichtlich ihres Geschäftsmodells und der Erlösentwicklung mit zum Teil erheblichen Kursverlusten zu kämpfen. Neben Yoox und Net-A-Porter, die von der Fusion profitierten, zählt vor allem Zalando zu den großen Börsenüberraschungen. Trotz anfänglicher Durchhänger konnten größere Kurseinbrüche vermieden werden, 2015 ging es von Rekord zu Rekord – mit Zooplus im Windschatten. Nach den extremen Wachstumssprüngen der vergangenen Jahre war Zooplus im Vergleich zu den meisten anderen Händlern an der Börse zuletzt stark unterbewertet. Umsatzseitig hat das Unternehmen mit über 700 Mio. Euro Umsatz inzwischen selbst die Elektonikversender hinter sich gelassen und dringt nun in Umsatzregionen vor, die die Marktführerambitionen bei Tierbedarf unterstreichen. Zooplus hat zudem die Wiederbestellraten im Griff und kann hier Werte vorweisen wie kaum ein anderer Online-Versender, von Shopping Clubs einmal abgesehen. Die Großen schaffen für sich Die Fantasie der Anleger hat Amazon längst durch Musik- und VideostreamingGeschäfte, Cloud Services sowie Dash Buttons und sprachgesteuerte Bestellung via Amazon Echo geweckt. Allerdings ist und bleibt Amazon eine Ausnahmeerscheinung unter den börsennotierten Online-Händlern. Zwar wird so manch anderer von den Euphorieschüben optimale Strukturen Zunehmend mehr Online-Händler überspringen umsatzseitig die 500-MillionenEuro- beziehungsweise die Milliardenmarke und dringen damit in Umsatzregionen vor, die vorher Amazon sowie einigen wenigen chinesischen Online-Anbietern ▶ wie VIPShop vorbehalten waren. 2. Das Marktplatzgeschäft ist dabei, das Handelsgeschäft umsatzseitig zu überrunden. Amazon ist hier nicht mehr von den Margen abhängig, sondern profitiert von Umsatzprovisionen und festen Gebühren. Vor allem Hersteller zahlen für Vendor Services, für das Vine-Programm und andere produktbezogene Leistungen. 3. Das Mediengeschäft mit Filmen, Büchern und Musik sowie GamingAngeboten zählt zu den Wachstumstreibern bei Amazon. Hier konkurriert Amazon mit Netflix, iTunes und anderen. 4. Die Amazon Web Services sind für Amazon hochlukrativ. Schon heute bei einem Umsatz von knapp 7 Mrd. Dollar kann Amazon Gewinne von bis zu 1,5 Mrd. Dollar verbuchen. Die CloudServices allein können für Amazon zu einem 100-Milliarden-Dollar-Business werden. 5. Die Werbeeinnahmen werden immer relevanter. Online ist Amazon immer mehr die Anlaufstelle Nummer eins in Sachen Shopping. Je weniger handelslastig Amazon selbst sich aufstellt, umso leichter tut es sich, die eigenen Seiten konsequent zu vermarkten und so zusätzliche Erlöse zu erzielen. 6. Neue Geschäftsfelder wecken die Fantasie hinsichtlich zukünftiger Wachstumspotenziale – von der Hardware-Strategie mit den Fire Tablets bis hin zur schnellen Lieferung via Prime Now oder Prime Air, von den Dash-Nachfüllservices bis hin zur Alexa-/Echo-Technologie für die integrierte Sprachsteuerung. 7. Der Großhandel ist ein weiteres Geschäftsfeld, das Amazon zuletzt mit Amazon Business (vorm. Amazon Supply) stark forciert hat. 8. Der indische Markt ist einer der neuen Fokusmärkte für Amazon. Hier investiert Amazon derzeit Milliarden, um auch hier vorn mit dabei zu sein. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 Amazon 2015 3/16 Walmart 2015 Aktienkurs in Euro Aktienkurs in Euro 700 80 75 600 70 500 65 400 60 300 55 200 50 Feb. Mrz. April Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Um über 100 Prozent nach oben ging der Amazon-Aktienkurs im vergangenen Jahr. Erstmals zog Amazon beim Börsenwert an Walmart vorbei INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: Finanzen.net, Aktiennotierungen an der Frankfurter Börse Börsengewinner 2015 1. Wayfair (+140 %) 2. Zooplus (+121 %) 3. Amazon (+117 %) 4. Yoox / Yoox Net-A-Porter (+88 %) 5. Cafepress (+63 %) 6. Zalando (+43 %) 7. JD.com (+34 %) 8. Asos (+34 %) 9. Naspers (+15 %) 10. Kinnevik (+14 %) Börsenverlierer 2015 1. Cnova (-71 %) 2. Groupon (-62 %) 3. Lightinthebox (-54 %) 4. Overstock (-50 %) 5. Mysale (-46 %) 6. Rocket Internet (-46 %) Feb. Mrz. April Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Schreibt Gewinne und befriedigt dennoch nicht die Fantasien der Börsianer: Walmart verlor 2015 über 25 Prozent seines Aktienwerts INTERNET WORLD Business 03/16 Quelle: Finanzen.net, Aktiennotierungen an der Frankfurter Börse Größe wird für den Onlineetwa ein Prozent des GesamtHandel in der aktuellen Marktumsatzes stehen. In den USA phase ein zunehmend ausstehen dabei drei Prozent aller schlaggebendes Moment für Filialen zur Disposition. Woran es bei Walmart online die Wettbewerbsfähigkeit. Denn krankt, zeigte sich an Amazons erst wer groß genug ist, kann Prime Day im Juli, mit dem die Strukturen und die Bedinsich Amazon bewusst an gungen schaffen, um den Markt Stammkunden wendete. Waleffizienter zu bedienen und mart ließ sich dazu verleiten, damit und auf Dauer wettbesich an die Aktion des – aus werbsfähig zu bleiben. Walmart-Sicht sehr viel kleineTraditionelle Händler könren – Wettbewerbers anzuhännen mit der aktuellen Wachsgen, und das dann auch noch tumsdynamik der Onliner nur mit dem Argument, dass es bei schwer mithalten und werden Mit Pop-up-Lofts für Entwickler – wie hier in San Francisco – Walmart jederzeit günstige deshalb an der Börse abgestraft. sichert sich Amazon die Talente der Zukunft Preise für alle gibt. Hier zeigte Zwar wachsen auch Mediasich, dass Walmart weder das Saturn & Co. online stark, doch Amazon-Prinzip verstanden kommt es hier in der Regel nur zu Umsatzverlagerungen: Was in dem weist zudem jährlich Gewinne im zwei- hat noch in der Lage ist, im Internet eigene Akzente zu setzen. einen Kanal hinzukommt, das geht in dem stelligen Milliardenbereich aus. Obwohl Walmart in Sachen Digitalisieanderen verloren. Unterm Strich bleibt dann oft sogar eine rückläufige Umsatz- rung in den letzten Jahren alles andere als Unterschiedliche Maßstäbe untätig war, gibt es erheblichen Nachholentwicklung. bedarf. Denn trotz eines Online-Umsatzes gelten an der Börse von mittlerweile 13 Mrd. Dollar bleibt der Walmart als Benchmark Online-Anteil am Gesamtumsatz gering. Nach wie vor wird der Online-Handel und Um digital schlagkräftiger zu werden, hat der etablierte Handel an der Börse mit für Amazon Walmart deshalb zum Jahreswechsel ange- zweierlei Maß gemessen. Von den EtabDoch selbst für Amazon ist börsenseitig kündigt, seine Technologieabteilungen am lierten wird erwartet, dass sie möglichst immer noch Walmart die Messlatte in Stammsitz und im Silicon Valley zusam- hohe Gewinne abwerfen. Von den Onlinern Sachen Größe und Profitabilität. Noch ist menzulegen. Zugleich will Walmart 269 werden zwar ebenfalls Gewinne erwartet Walmart fünfmal größer als Amazon und unprofitable Filialen schließen, die für (und die meisten erfüllen diese Erwartung auch), mindestens ebenso wichtig sind hier aber auch die Wachstumsraten. Nur sie rechtfertigen die zum Teil sehr hohen Bewertungen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob Börsenneulinge wie Wayfair & Co. die Erwartungen ähnlich erfüllen können wie Asos und andere, die schon seit Jahren von einem ◼ Aufwärtstrend profitieren. 7. AO.com (-44 %) 8. Jumei (-35 %) 9. VIPShop (-26 %) 10. Ocado (-24 %) Ein Fest für Stammkunden: Mit dem Amazon Prime Day schaffte der OnlineHändler einen eigenen Hype-Event – und zwang Walmart zu einer Reaktion Jochen Krisch gehört zu den profiliertesten E-Commerce-Beratern Deutschlands. Bekannt durch seinen Fachblog Exciting Commerce, gelang es Krisch 2011, mit der K5 Conference in Berlin eine erfolgreiche Kongressveranstaltung zu etablieren. www.excitingcommerce.de 01.-02. März 2016, München Aktuel les Kongre ssProgra mm online Die Zukunft des E-Commerce Kongress-Referenten (u.a.): Julia Bösch Mitgründerin, Outfittery GmbH Jens Diekmann Leiter Cross-Channel & Business Dev., Douglas AG Roland Fink Geschäftsführer und Gründer, niceshops Moritz Hau Country Manager Deutschland, Zalando SE Carina Hauswald Managing Director, globeone Nils Müller Zukunftsforscher, TRENDONE GmbH Dr. Marcus Schöberl Senior Manager Seller Services Germany, Amazon.de GmbH Rupert Staines Managing Director Europe, Radiumone Saygin Yalcin Gründer & CEO, SellAnyCar.com Dr. Stephan Zoll Geschäftsführer, Ebay International AG Mit Code IW16iwb 240,– € sparen! internetworld-messe.de InternetWorldMesse #iwm E-COMMERCE 12 INTERNET WORLD Business 34 Hoffnungsträger 281 Einreichungen sichtete die Redaktion für den „INTERNET WORLD Business ShopAward 2016“. 34 davon dürfen jetzt auf einen der begehrten Preise hoffen o eng war es noch nie: Die Einreicher für den diesjährigen „INTERNET WORLD Business Shop-Award 2016“ sorgten für hitzige Diskussionen in der Redaktion. Da fast alle Anbieter zumindest das kleine Einmaleins im Shop-Design wie aus dem Effeff beherrschen, entschieden zum Teil wirklich nur kleine Nuancen darüber, wer von den 281 Bewerbern einen Platz auf der Shortlist ergattert und wer leer ausgeht. Doch am Ende gelang es doch, fast für jede Kategorie fünf Finalisten zu küren. In der S Disziplin „Höchster Innovationsgrad“ schafften es nur vier Bewerber auf die Shortlist – hier gibt es noch Luft nach oben. Besonders viele Einreichungen registrierten wir in diesem Jahr im Bereich B-to-B – ein klares Indiz dafür, dass der Markt immer stärker in Bewegung gerät. Die wenigsten Bewerbungen gab es überraschenderweise für die Kategorie Mobile. Obwohl nahezu jeder Händler von immens steigenden mobilen Shop-Zugriffen berichtet, scheinen die Händler von ihrem mobilen Angebot noch nicht ganz überzeugt zu sein – zum Teil zu Recht, wie die Redaktion bei der Vorauswahl feststellen musste. Viele Shops im Responsive Design gleichen sich in Auftritt und Prozess wie ein Ei dem anderen, Begeisterungsfaktoren fanden sich nur selten. Die finalen Sieger und der Gewinner „Best of Show“ werden am 29. Februar 2016 im Rahmen eines Galadinners im Münchner Szenelokal GOP prämiert. Gesponsert wird das Event von der auf E-Commerce-Design ◼ spezialisierten Agentur Kommerz. Unsere Jury Johannes Altmann Gründer der Usability-Beratung Shoplupe Susanne Fittkau Mitgründerin des Online-Marktforschers Fittkau & Maaß Sabine HeukrodtBauer Fachanwältin für IT- und E-Commerce-Recht Jochen Krisch E-Commerce-Berater und Betreiber des Blogs „Exciting Commerce“ Tijen Onaran Gründerin der Initiative „WIE – Women in E-Commerce“ Marcus Diekmann Mitgründer von Shopmacher und E-CommerceBuchautor Gerrit Heinemann Leiter des eWeb Research Center an der Hochschule Niederrhein Thomas Karst Geschäftsführer des Shop-Zertifizierers Trusted Shops Thomas Lang Gründer der Schweizer Carpathia Consulting für den Online-Handel Diana Versteege Mitgründerin der E-CommerceBeratung She Commerce Kategorie 1: Bester Online-Pure-Player AO.de Edited.de Keller-Sports.de Viaprinto.de Zalando.de Betreiber: AO Deutschland Ltd. Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: k. A. Begründung: Der britische Weiße-Ware-Versender will Deutschland vor allem mit einer hohen Usability und einem perfekten Kundenservice erobern. Der Klick auf den Kaufen-Button wird durch gute Produktinfos, Tiefpreisgarantie, Lieferung zum Wunschtermin im Vier-StundenZeitfenster (z. T. gratis) und Lieferankündigung per SMS am Liefertag erleichtert. Betreiber: Edited GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Inhouse Begründung: Der Online-Shop für Mode sorgt unter anderem durch eine ganz eigene Bildsprache und seine attraktive Modemarke in einem sehr wettbewerbsstarken Umfeld ein Stück weit für Unverwechselbarkeit. Zielgruppenaktueller Content zu Modetrends und Styling-Tipps sorgen für ein kurzweiliges Einkaufserlebnis. Betreiber: Keller Sports GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Cobe/Inhouse Shop-Software: Oxid Begründung: Der im Sommer 2015 komplett überarbeitete Shop hat sich auf die Fahne geschrieben, Kunden ein wirkliches Einkaufserlebnis für die besten Sportprodukte am Markt zu bieten und setzt dabei gekonnt auf emotionale Produktinszenierung, technische Beratungstools und ausgewiesene Sportexperten. Betreiber: CEWE Stiftung & Co. KGaA Konzept, Design, Umsetzung: Luum GmbH Shop-Software: k. A. Begründung: Drucksachen produzieren zu lassen kann auch sexy sein. Das beweist der Web2-Print-Anbieter Viaprinto.de. Durch eine durchdachte IconBildsprache wird der Nutzer schnell zum gewünschten Produkt geführt. Der Konfigurator erledigt den Rest. Betreiber: Zalando SE Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Eigenentwicklung Begründung: Zalando hat 2015 ein Jahr der Superlative hingelegt und nur ganz knapp die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro verpasst. Trotz des Erfolgs erfindet sich der Modeversender immer wieder neu und setzt Benchmarks in Sachen Customer Experience. 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business 13 Kategorie 2: Bester Multichannel-Anbieter Deutsche See Douglas Euronics Kupplung.de Rewe Betreiber: Deutsche See GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Shopware Begründung: Schöner als im Webshop der Deutschen See kann Fisch nicht inszeniert werden. Erstklassige Produktbilder und liebevolle Texte wecken die Lust auf frisches Seafood. Lieferterminwahl und Abholmöglichkeiten in der lokalen Niederlassung werden auf jeder Produktdetailseite übersichtlich angezeigt. Die Lieferung erfolgt in passenden Zeitfenstern, auch zwischen 19 und 21 Uhr. Betreiber: Parfümerie Douglas GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Hybris Begründung: Douglas kann Omnichannel: Filialverfügbarkeit, Filialreservierung, Click & Collect mit Bezahlung in der Filiale, Instore-Retouren, Regalverlängerung in der Filiale, interaktive Berater-Tablets und mobile Kassen: Alles das, was bei vielen anderen Handelshäusern noch auf der To-do-Liste steht, hat Douglas schon erledigt, Mitarbeiterschulung inklusive. Betreiber: Euronics Deutschland eG Konzept, Design, Umsetzung: Netformic Shop-Software: Shopware Begründung: Euronics punktet vor allem durch Service. Geräteanschluss und Reparaturen können online in Auftrag gegeben werden. Wer auf dem OnlineMarktplatz bestellt, wird vom nächstgelegenen Händler beliefert. Auch lokale Verfügbarkeiten werden angezeigt. Wer per Click & Collect bestellt, kann in der Filiale bezahlen. Betreiber: Rameder Anhängerkupplungen und Autoteile GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Kuehlhaus / Bitfriends GmbH Shop-Software: Oxid Begründung: Kupplung.de gibt auch absoluten Laien durch gute Beratungstexte, ausgeklügelte Abfragemasken und ein schönes Shop-Ambiente das gute Gefühl, die richtige Anhängerkupplung oder den passenden Dachgepäckträger zu kaufen. Betreiber: Rewe Markt GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Commercetools Begründung: Rewe peitscht den deutschen Online-Lebensmittelmarkt vor sich her. Mit Weinfreunde.de betreibt das Unternehmen einen Online-PurePlayer, mit Beef.rewe.de wird die eigene Frischetheke verlängert und im Online-Shop gefallen Innovationen wie Rezept- und Zutaten-Bundles oder Tests mit neuen Selfservice-Abholstationen. Kategorie 3: Bester Online-Shop eines Markenherstellers Comma Dürmeister Reisenthel Reishunger Sheego Betreiber: Comma GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Superreal Shop-Software: Demandware Begründung: Große Bilder, starke Emotionen: Im OnlineShop strahlt die Marke Comma aus jedem Element. „Shop the Look“-Ansichten, wechselnde Kollektionen und persönliche Empfehlungen erhöhen den Joy of Use genauso wie das übersichtliche, aber außergewöhnliche Design mit seinen eleganten Animationen. Betreiber: Dürmeister Uhren GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Agentur 3B GmbH Shop-Software: Shopware Begründung: Dürmeister verkauft individuell zusammenstellbare Luxusuhren – und selten haben wir einen schöner inszenierten Konfigurator erlebt. Große, hochwertige Bilder vermitteln ein Gefühl von Qualität und Tradition. Die Nutzerführung und die Kostentransparenz sind vorbildlich. Betreiber: Reisenthel GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse, Zeichen + Wunder, Norisk Shop-Software: Oxid Esales Begründung: Die bunten Einkaufskörbe von Reisenthel stehen für Lebensfreude und Spaß am Einkaufen – und genau den haben Kunden auch im OnlineShop der Marke. Bunt und lebendig lädt der Shop zum Stöbern ein und punktet auf den Produktdetailseiten mit vielen Bildern (besonders schön: die Modellbilder, die das Produkt im Größenverhältnis zeigen) und 360-Grad-Ansichten. Betreiber: Reishunger GmbH Konzept, Design, Umsetzung: k. A. Shop-Software: k. A. Begründung: Erstaunlich, wie viel es über ein Grundnahrungsmittel wie Reis zu sagen gibt – und wie lecker ein Online-Shop aussehen kann, der sich ausschließlich um das Reiskorn dreht. Tolle Bilder, Texte, Rezepte, Produktvarianten und eine sinnvolle Social Media-Verlängerung lassen keine Fragen offen. Betreiber: Schwab Versand Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Oxid Begründung: Die Otto-Tochter Sheego hat die Wandlung vom Große-Größen-Händler zum Big-Size-Markenhersteller erfolgreich vollzogen. Das spiegelt sich auch im Shop wieder. Verschiedene Einstiege führen in die Produktwelt, Trend- und Themenwelten laden zum Stöbern ein. Über die Social-MediaKanäle und einen eigenen Blog wird das Markenerlebnis gekonnt verlängert. ▶ E-COMMERCE 14 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Kategorie 4: Bester B-to-B-Shop Go In Hometrend Normfest Rajapack Watt24 Betreiber: GoIn GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Dasistweb GmbH Shop-Software: Shopware Begründung: Gastronomen finden auf Goin.de die passende Möblierung für Bar, Gastraum und Biergarten. Tolle Produktbilder, sinnvolle Filter und ein durchdachter Konfigurator helfen bei der Auswahl. Mit dem 2-D-Raumplaner kann das Einrichtungskonzept inklusive Servicewegen für das Bedienungspersonal am virtuellen Reißbrett geplant werden. Betreiber: Steffel Unternehmensgruppe Konzept, Design, Umsetzung: Bengsch Werbeagentur, Code-x Shop-Software: Magento Begründung: Hometrend verkauft professionellen Raumausstattern Bodenbeläge und passende Werkstoffe – und bietet dabei Beratungstools, von denen sich viele B-to-C-Shops in diesem Bereich eine große Scheibe abschneiden könnten. Besonders elegant gelöst: der Raumplaner und der Kundenbereich. Betreiber: Normfest GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Netigo, DIG GmbH Shop-Software: DIG CMS Premium Begründung: 22.000 Produkte für Kfz-Mechaniker verkauft Normfest online. Dank einer übersichtlichen Navigation, intelligenten Filtern und Produktberatern verlieren die Kunden in der großen Auswahl nie den Überblick. 360-Grad-Ansichten, Anwendervideos und ein Whatsapp-Beratungsservice runden das Angebot ab. Betreiber: Rajapack GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Intershop Begründung: Unser Vorjahressieger in der Kategorie B-to-B hat es auch in diesem Jahr in die Shortlist geschafft: Rajapack hat seinen Shop für Verpackungsmaterialien weiter optimiert und um neue Produktkonfiguratoren erweitert. Und das Cross-Selling gehört immer noch zu den besten der Branche. Betreiber: Watt24 GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Yellowtree, Sologics Shop-Software: Oxid Enterprise Begründung: Der Versender für professionelle Lichtinstallation punktet durch Persönlichkeit: Ein allgegenwärtiger Beratungskasten bietet direkten Zugang zum Team. Sehr praktisch gedacht ist der Notizzettel am Rand der Website, der die PostIt-Zettelchen aus der Katalogzeit ersetzt. Noch ein Pluspunkt: die fehlertolerante Suche, die wir so nur bei wenigen Shops gesehen haben. Kategorie 5: Bester Mobile-Auftritt Aboutyou Breuninger Otto Stylight Tigerbooks Betreiber: About You GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Eigenentwicklung Begründung: Die Apps von Aboutyou bringen die aus dem Shop bekannten Features wie das Stylequiz, den Personal Feed oder den Personal Filter auf den kleinen Screen. Bereits festgelegte Vorlieben aus dem Shop werden in die App übernommen. Betreiber: E. Breuninger GmbH & Co. Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse, Neuland Shop-Software: Hybris Begründung: Der Shop von Breuninger im Responsive Design sieht auch auf mobilen Endgeräten elegant aus und lässt sich leicht bedienen. Mit der zusätzlichen App können Mitglieder des Kundenbindungsprogramms auch in den Filialen mit dem Smartphone bezahlen. Betreiber: Otto GmbH und Co KG Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Eigenentwicklung Begründung: Ein Vorzeigeprojekt für Responsive Design bietet Otto.de. Artikel, Inhalte und Bilder passen sich auf jedem Gerät optimal dem Platz an, zudem werden Merkzettel und Warenkörbe nach dem Login über alle Geräte synchron gehalten. Schöne Beratungstools runden das Angebot ab. Betreiber: Stylight GmbH Konzept, Design, Umsetzung: k. A. Shop-Software: k. A. Begründung: Dass Shopping auf dem Handy auch Spaß machen kann, beweist Stylight mit seiner Kombination aus Unterhaltung und Shoppable Content, die zum Stöbern einlädt. Die Nutzerschaft honoriert die Mühen: Fast die Hälfte des Traffics generiert Stylight über mobile Endgeräte. Betreiber: Tigerbooks Media GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Netshops Shop-Software: Shopware Begründung: Tigerbooks präsentiert sich als das virtuelle Buchregal für Kinder für unterwegs. Die intuitive App bündelt Bücher, Hörspiele und Filme aller großen Kinderbuchverlage und beschäftigt die Kleinen darüber hinaus mit liebevoll gemachten Spielen, Puzzles und Malvorlagen. 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business 15 Kategorie 6: Beste Produktpräsentation CamforPro.com Devolo.de Gourmetfleisch.de Pech-Keks.de Wall-Art.de Betreiber: Urban Trends GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Sell it smart / Inhouse Shop-Software: Shopware Begründung: Der Kamerahersteller spart auf den Produktdetailseiten nicht mit Informationen und transportiert durch emotionale Produktfotografie den Markenspirit ins Web. Neben allgemeinen Produktbeschreibungen werden die individuellen Produktvorteile ansprechend dargestellt, potenziellen Käufern werden alle Fragen beantwortet. Betreiber: Devolo AG Konzept, Design, Umsetzung: Netshops Commerce GmbH Shop-Software: Shopware und Typo 3 Begründung: Devolo inspiriert seine Shop-Besucher durch eine gelungene Verknüpfung von Content und Commerce. Alle Produktdetailseiten beinhalten neben Produktinformationen noch weiterführenden Content wie FAQs, Videos, Testberichte, Kundenbewertungen oder Download-Material. Betreiber: Schulte-Sohn Fleischwaren GmbH & Co. KG Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse / Interaktivnet GmbH Shop-Software: Interaktivnet Begründung: Gourmetfleisch inszeniert sein edles Fleisch durch edle Produktfotografien, gute Hintergrundtexte und passende Rezeptvorschläge. Eine innovative Idee sind die HomeShopping-Partys, bei denen Kunden die Produkte zu Hause mit einem professionellen Gourmetfleisch-Koch testen können. Betreiber: Pechkeks GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Netzkombyse Shop-Software: Shopware Begründung: Jeder einzelne Text im Online-Shop von Pech-Keks.de spiegelt den Markenkern des Produkts wider und hält durch seinen schwarzen Humor den Nutzer länger als vielleicht gewollt im Shop. Die Bilder stellen die Produkte gekonnt und emotional in Szene. Potenzielle Käufer wissen so ganz genau, was sie geliefert bekommen. Betreiber: K & L Wall Art GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Oxid Enterprise Begründung: Der Versender von Wandbildern, Wandtattoos und Bildertapeten macht es seinen Nutzern durch gute Konfiguratoren besonders leicht, sich vorzustellen, wie ein Bild aus dem Shop an den eigenen vier Wänden aussieht. Zahlreiche Kundenbewertungen und gute Anleitungen runden die Artikeldetailseiten ab. Kategorie 7: Höchster Innovationsgrad Ella & Paul Messpappe.de Schuhe.de SugarTrends Betreiber: Weblift Media Ltd. Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Shopware Begründung: Ella & Paul gibt es zwar schon seit 2013, aber die Idee, aus Kinderzeichnungen, die per Internet auf einen Server hochgeladen werden, Stofftiere zu machen, ist noch immer bezaubernd. Der Shop ist einfach zu bedienen, das Ergebnis qualitativ überzeugend wie zahlreiche Fotos der fertigen Werke belegen. Betreiber: Markus Unger Konzept, Design, Umsetzung: Lehanka Kommunikationsagentur GmbH / Lackner Media Shop-Software: Virtue Mart Begründung: Wen beim Fahrradfahren das Hinterteil schmerzt, der wird Messpappe.de lieben. Auch wenn der Name es nicht gleich verrät: Kunden können im Shop mithilfe einer Messpappe einen auf ihren individuellen Sitzknochenabstand zugeschnittenen Fahrradsattel konfigurieren und bestellen. Betreiber: ANWR Media GmbH Konzept, Design, Umsetzung: Shooks GmbH Shop-Software: XT-Commerce Begründung: Eine Verbundgruppe ins Netz zu bringen, ist kein Kinderspiel. Die ANWR Group hat mit Schuhe.de viel richtig gemacht und bietet ihren angeschlossenen Händlern nicht nur die Möglichkeit, online für ihre lokalen Kunden sichtbar zu sein, sondern auch mit möglichst geringem Aufwand im Web zu verkaufen. Betreiber: Tim Lagerpusch / Christian Schwarzkopf Konzept, Design, Umsetzung: Inhouse Shop-Software: Magento, HTML 5, PHP 5, PHPUnit, MyQSL Begründung: SugarTrends will die schönsten Läden der Welt auf einer Online-Plattform zusammenführen. Besonders gefällt das liebevoll kuratierte und dargestellte Sortiment, das sich positiv vom Einheitsbrei abhebt. E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 „Händler agieren zu kurzfristig“ Trendforscher Nils Müller warnt den deutschen Handel davor, nur zu überlegen, wie man im nächsten Quartal mehr Abverkauf erzielt. Themen wie künstliche Intelligenz oder Wearables gehören dringend auf die Agenda andel im Wandel – nie hat die Formulierung besser gepasst als heute. Während der klassische Handel noch immer zögerlich Richtung digitales Zeitalter stolpert, entwickelt sich die Technik schon längst wieder weiter. Die OmnichannelHausaufgaben sind noch nicht erledigt, da stehen neue strategische Entscheidungen in Sachen Artificial Intelligence oder Wearables ins Haus. Wir sprachen mit Nils Müller, Gründer des Hamburger Trendbüros Trend One, in welche Richtung sich der Handel als Nächstes wandeln wird. Schauen Sie sich Amazon Echo an: Plötzlich haben Kunden einen Sprachcomputer zu Hause, den Händler als Callcenter der Zukunft im Kundendialog einsetzen können. Dieser hat den ganzen Warenbestand auf dem Schirm und weiß sehr genau, welchen Kunden er gerade in der Leitung hat und was dieser wahrscheinlich als Nächstes tun wird. Es gibt bereits die ersten Banken, die in den Filialen Roboter für Verkaufsdialoge einsetzen. H Welche Quellen nutzen Sie denn, um zu sehen, wie sich Märkte entwickeln? Müller: Wir schauen uns natürlich weltweit um – nicht nur in Europa und den USA, sondern auch in Israel, Japan oder Korea. Die meisten Impulse für neue Geschäftsmodelle kommen nach wie vor aus den USA. In Sachen Hardware setzen oft Japan, Korea oder China neue Trends. Was würden Sie kleinen und mittelständischen Unternehmen raten, die das Ohr am Puls der Zeit behalten wollen? Müller: Wichtig ist, die kommenden drei Jahre zu antizipieren. Geschäftsmodelle wandeln sich heute schnell. Ein Player wie Airbnb räumt mal eben in fünf Jahren ein Foto: Trend One Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“ Fühlen Sie sich denn noch gesund? Nils Müller: Ich bin mir nicht sicher, ob er das wirklich gesagt hat. Ich glaube, er hat sich von diesem Zitat auch einmal distanziert. Aber unabhängig davon muss natürlich jedes Unternehmen ein Zukunftsbild oder eine Vision davon haben, wie es als Unternehmen in Zukunft Geld verdienen will und wie die eigene Produkt- und Servicewelt in Zukunft aussieht. Das ist als Orientierungsleitplanke total wichtig, auch für die Mitarbeiter, die dann wissen, in welche Richtung marschiert werden soll. Aber gehen Kunden nicht gerade deswegen in die Filiale, um dort einem echten Menschen zu begegnen? Müller: Nein, die meisten wollen das nicht. Denn die Menschen, die sie da vermeintlich gut beraten, machen eigentlich nur Cross- und Upselling. Es gibt Studien, die belegen, dass sich Geld, das nach dem Zufallsprinzip irgendwo angelegt wird, ähnlich vermehrt wie Geld, das von einem Finanzberater angelegt wurde. Der Roboter als Metamaschine hat da einen viel intelligenteren Zugriff auf das gesamte Portfolio. „In der Regel können Sie mit einem deutschen Multichannel-Chef nicht über künstliche Intelligenz sprechen oder höchstens ein kleines bisschen“ Nils Müller, Gründer des Trendforschungsbüros Trend One www.trendone.com ganzes Marktsegment auf. Doch für große und etablierte Unternehmen sind fünf Jahre eine relativ kurze Zeit, um sich anzupassen. Entsprechend weit muss man in die Zukunft schauen. Dazu empfiehlt sich, viel im Austausch zu sein, Unternehmen live zu treffen, mit Innovatoren zu sprechen. In Berlin tummeln sich viele Startups. Kontakte, die man da kriegt, sind total wertvoll. Auch England ist uns voraus. Dort zahlt beispielsweise kaum mehr jemand mit Bargeld. Leitsysteme, keine intelligenten Beratungsansätze, keine Beacons. Die Umsetzung ist total mau. Woran liegt das? Müller: Der Handel agiert zu kurzfristig und zu zahlengetrieben. Händler schauen maximal ins nächste Quartal und überlegen, was sie dann mehr in Richtung Abverkauf machen können. Sie agieren zu operativ und nicht strategisch. Die AutomotiveBranche dagegen hat eine klare Roadmap für die kommenden fünf bis zehn Jahre. Tut das der Einzelhandel? Müller: Ich finde schon, dass Händler sehr Der Bankberater der Zukunft ist ein intelligenter Roboter interessiert sind, viel auf Konferenzen gehen und viel miteinander sprechen. Der Bottleneck ist eher in der Ausführung. In den vergangenen fünf bis sieben Jahren ist in Sachen Technik und Geschäftsmodellen viel passiert. Das spiegelt sich aber im Handel und auf der Fläche nicht wider. Ein Baumarkt sieht einfach noch genauso aus wie vor sieben Jahren. Da gibt es keine Instore-Navigation, keine Roboter, die den Kunden durch die Gegend führen, keine Was sehen Sie denn als Trends, die der Handel auf seiner noch nicht vorhandenen Roadmap berücksichtigen sollte. Müller: Aktuell sprechen alle über Digitalisierung und Multichannel. Doch diese Hausaufgaben stehen eigentlich schon seit fünf Jahren auf der Liste. Diejenigen, die sie erledigt haben, wachsen mit Multichannel. Wer es nicht tat, verliert massiv. Die nächste Welle betrifft die künstliche Intelligenz. Das klingt immer so ein bisschen nach Science Fiction à la „Kommen jetzt die Roboter?“ Ein weiterer großer Trend sind Wearables. Welche Bedeutung werden die für den Konsum der Zukunft bekommen. Müller: Wir wachsen immer mehr mit der Technologie zusammen. Über mobile Devices ist das Internet mit uns auf die Straße gesprungen. Jetzt rückt es noch näher an uns heran oder geht sogar in uns hinein. Schauen Sie sich die technologische Evolution an: Das erste Medium war Kino. Die Leinwand war ganz weit weg und die Zuschauer waren mit 100 anderen Leuten im Saal. Dann kam Fernsehen. Die Leinwand war zwei Meter weg und es waren noch vier Leute im Raum. Dann kam der Computer. Die Leinwand war einen halben Meter weg und der Nutzer saß alleine davor. Der nächste Entwicklungsschritt war das Handy, von dem der Nutzer nur noch 20 Zentimeter entfernt war. Die Wearables kommen jetzt an den Körper, ans Ohr, an die Augen, in die Fashion. Der nächste Schritt sind Implantate. Kennen Sie Bragi The Dash? Das ist ein Start-up aus München, das im vergangenen Jahr den Hauptpreis für das geilste CE-Produkt auf der CES gewonnen hat. Das Unternehmen hat ein kleines, kabelloses In-Ear-Headset mit integriertem 4-GB-Musikplayer und vier Sensoren für Tracking-Funktionen entwickelt. Damit können Sie unter anderem Real-timeTranslation machen. Sie sprechen mit einem Chinesen und bekommen seine Antworten sofort übersetzt. Damit sind Wearables noch einen Schritt weiter in uns reingekrochen. Und wenn Sie sich die neueste Generation von Hörgeräten anschauen – das sind dann schon Invisibles. Da hat man so was wie Augmented Audio. 1. Februar 2016 3/16 Das ist beispielsweise für Navigation spannend, Real-time-Translation und Ähnliches. Aber wo sehen Sie für den Handel Anwendungen, die den Kunden nicht nerven? Müller: Die neue Werbewelt ist hyperpersonalisiert. Dann nervt sie nicht, dann wird sie zum Service. Das ist die schöne neue Werbewelt, die Agenturen gerne propagieren. Ich sehe aber bislang nur einfallslose Kampagnen nach dem Motto „Kommen Sie rein, wir bieten Ihnen zehn Prozent Rabatt oder einen Gratiskaffee.“ Müller: Unternehmen, die so vorgehen, verlieren ja auch. Aber schauen Sie sich Player wie Google an, die hyperpersonalisieren und nur noch ausspielen, was für den Nutzer zum aktuellen Zeitpunkt relevant ist. Im digitalen Universum ist Targeting hochgradig erfolgreich. Und Realtime-Advertising ist ja genau das. Welche Trends sehen Sie noch? Müller: Predictive Intelligence ist auch ein Riesenthema. Händler wollen wissen, was der Kunde als Nächstes kauft. Und auch das ganze Thema Last Mile muss noch optimiert werden. In Estland gibt es jetzt einen Roboter, der dieses Thema löst. Glauben Sie an die Drohne? Müller: Ich glaube schon, dass alles, was den Lieferweg verkürzt und neu gestaltet, an Bedeutung gewinnen wird. Wir in unseren deutschen Städten können uns oft ja gar nicht vorstellen, was international abgeht. Schon in London zeigt sich, wie megaüberfrachtet die Verkehrswege sind. Und wenn Sie in Städten wie Mexico City oder irgendwo in China sind und für einen Kilometer Fahrtstrecke eine Stunde brauchen, brauchen Sie dringend Alternativen. Die Schweiz baut jetzt Tunnel für die Logistik. Cargo Sous Terrain heißt das Projekt. Sehen Sie in Deutschland Händler, die für die Zukunft gut aufgestellt sind? Müller: Ich finde einige Ansätze von Rewe in Sachen Delivery und MultichannelStrategie und auch, was an der Kasse passiert, ganz gut und sehe, dass dort viel investiert wird. Auch Douglas ist sehr progressiv und gibt Gas. Media-Saturn will viel und muss auch viel machen, muss sich aber noch ein bisschen sortieren. In den 17 kommenden ein bis zwei Jahren werden wir da sicher viel erleben, weil ja auch die Affinität der Zielgruppe zu neuen Technologien hoch ist. Fassen wir noch einmal die aus Ihrer Sicht wichtigsten To-dos für Händler zusammen, die morgen noch existieren wollen. Müller: Sie müssen Vorausschau betreiben. Statt zu schauen, was im vergangenen Quartal war, müssen sie den Markt gestalten. Amazon hat allein in Deutschland ein Team von 30 Leuten für künstliche Intelligenz. Das sind Skills, die kriegt man nicht einfach wie einen Lageristen, die muss man richtig selektieren, aufbauen, man muss sich super auskennen. Aber auch die großen Händler betreiben eine solche Vorausschau nicht. Die sind gut im Hier und Jetzt mit ihrem SEO und ihren Conversions. Aber in der Regel können Sie mit einem deutschen Multichannel-Chef nicht über künstliche Intelligenz sprechen oder höchstens ein kleines bisschen, weil er mal in San Francisco war oder bei Amazon reingeschnuppert hat. Aber ehrlich gesagt geht es nicht darum, beim Wettbewerber reinzuschnuppern, sondern die Themen selbst zu gestalten, und zwar jetzt und nicht erst 2030. Auf welche Prognose der vergangenen Jahre sind Sie denn besonders stolz? Müller: Das Outernet ist ein Begriff von Trend One und zeigt sich im Moment massiv. In Asien gibt es die ersten Shops, die nicht Mobile first, sondern Mobile only sind. Die bekommen 500 Millionen Risikokapital und sind nur mobil erreichbar. Das ist eine Ausprägung vom Outernet. Die andere ist das Internet der Dinge und Industrie 4.0. Bis 2020 werden 70 Milliarden Objekte ans Internet angeschlossen werden. Heute sind es maximal zehn Milliarden. Das ist alles Outernet-Technologie. Daher hat die Prognose schon sehr gut gepasst. Und wo lagen Sie so richtig daneben? Müller: Den medialen Hype Cycle um Second Life so um das Jahr 2005 herum haben wir auch voll mitgemacht. Das war auf jeden Fall überzogen. Aber das ganze Thema VR kommt ja jetzt wieder. Und jeder, der so eine VR-Brille aufsetzt, ist total geflasht. Ein solches Gerät hat Second Life ◼ damals vielleicht einfach gefehlt. Interview: Daniela Zimmer Treffen Sie Nils Müller auf dem Internet World Kongress Um die Zukunft des Handels geht es auch auf der E-Commerce-Messe Internet World und dem Internet World Kongress am 1. und 2. März in München. Trendforscher Nils Müller eröffnet am ersten Messetag als Keynote-Speaker den Kongress und stellt dem Fachpublikum ein Feuerwerk an Innovationen vor, die das Potenzial haben, den Handel einmal mehr zu revolutionieren. Wer es haptischer mag, kann anschließend den „Future Store“ in den Messehallen besu- chen. Dort können Fachbesucher ein paar der Neuheiten, die Müller auf dem Kongress präsentierte, in Realität betrachten und austesten. Der Besuch der Internet World Messe ist nach Registrierung im Netz kostenlos. Mehr Informationen zu Messe und Kongress finden Sie unter www.internetworld-messe.de E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Foto: Shutterstock / Jane Kelly 18 Verwirrende Verbote Das Oberlandesgericht Frankfurt lässt ein Amazon-Verbot zu, das Kartellamt verbietet Verbote: Die Unsicherheit der Händler im Umgang mit Marktplätzen wächst a was denn nun? Im September 2015 verbot das Kartellamt dem Sportartikelhersteller Asics, Händlern den Verkauf über Portale und Marktplätze zu untersagen. Jetzt aber hat das Oberlandesgericht (OLG) Frankfurt der Marke Deuter erlaubt, Händlern zu verbieten, Rucksäcke bei Amazon abzusetzen. „Rechtssicherheit zum Verkauf über Marktplätze und Amazon schafft das Urteil nicht“, stellt Marktplatz-Spezialist Markus Fost fest. Noch ist das Urteil (Az.: 11U 84/14) nicht rechtskräftig, die Richter lassen die Revision zu. Der Gang vor den Bundesgerichtshof (BGH) ist notwendig: Seit Jahren widersprechen sich die Gerichte bei der Streitschlichtung zwischen Herstellern und Händlern über Vertriebsregeln. „Es gibt viele divergierende Urteile zum Verkauf über Marktplätze und Portale, aber keine höchstrichterliche Entscheidung“, sagt Alexandra Heyn, Rechtsanwältin bei der Kanzlei Ampersand und Spezialistin für Markenrecht. „Für mehr Rechtssicherheit bei Amazon- und Marktplatzverboten wäre es sinnvoll, eine BGH-Entscheidung herbeizuführen.“ Selbst wenn es auf den ersten Blick anders aussieht: Rechtlich gesehen geht es bei den Fällen Asics und Deuter um unterschiedliche Rechtsfragen. Das Kartellamt entschied über eine generelle Marktplatzverbotsklausel für Händler von Asics, das Oberlandesgericht (OLG) indes über ein Verkaufsverbot für Amazon. Stellten die Wettbewerbsrechtler die Konkurrenzfähigkeit kleiner (Fach)Händler in den Mittelpunkt, zielen die Frankfurter Richter auf die Händler-Hersteller-Beziehung und J „Das Urteil ist kein Freibrief für ein generelles Verbot für den Verkauf über Amazon“ Alexandra Heyn Rechtsanwältin Ampersand, München www.ampersand.de „Für Hersteller stellt die Frankfurter Entscheidung einen kleinen Etappensieg dar“ Max-Lion Keller Rechtsanwalt IT-Recht Kanzlei, München www.it-recht-kanzlei.de die Angebotsurheberschaft: Ein Hersteller dürfe den Weiterverkauf der Ware grundsätzlich steuern. Auf dem Marktplatz von Amazon würden aber die Angebote eines Händler-Shops auch als solche von Amazon erscheinen. Die Richter folgern daraus: „Dem Hersteller wird damit ein Händler untergeschoben, mit dem er keine Vertragsbeziehung unterhält und auf dessen Geschäftsgebaren er keinen Einfluss hat.“ Juristen werten das Urteil als Spezialfall. „Händler, die Produkte entgegen der Vereinbarung mit dem Hersteller auf Marktplätzen vertreiben, sollten aufwachen“, sagt Max-Lion Keller von der IT-Recht Kanzlei. „Das Risiko von Unterlassungsklagen und Vertragsstrafen steigt.“ Den Freibrief, Marktplatzaktivitäten von Händlern zu begrenzen, liefern die Frankfurter Richter nicht. „Händler sollten ihre Verträge prüfen“, empfiehlt Anwältin Heyn. Bei Bedarf können sie juristisch klären, ob das Verbot für Amazon auf sie zutrifft, oder es auf eine Klage des Herstellers ankommen lassen: Noch hat das Frankfurter Urteil keine bindende Wirkung und entscheiden Richter lediglich Einzelfälle. Markenhersteller dürften die Entscheidung aus Frankfurt jedoch begrüßen. „Ob sich Online-Vertriebsverbote dadurch besser durchsetzen lassen, ist jedoch fraglich“, sagt Keller. „Vor der Einführung von selektiven Vertriebssystemen und Online-Verboten sollten Hersteller klären, wie diese auf die Marktdurchdringung ihrer Produkte, auf das Image und nicht zuletzt auf die Beziehung zu den Händlern wirken.“ Amazon ist eine Marktmacht. Der USKonzern ist die meistbesuchte Produkt- suchmaschine und der größte OnlineHändler. Über seinen Marktplatz verkaufen zudem allein in Deutschland rund 40.000 Händler und Marken, und hier finden mehr als 50 Prozent des E-Commerce statt. „Wer auf Amazon nicht präsent ist, kann das nicht mehr durch andere OnlineKanäle oder Händler wettmachen“, gibt Handelsberater Fost daher zu bedenken. Das Marktplatzkonzept wird infrage gestellt Statt Verbote empfiehlt Fost den professionellen Umgang mit der Produktsuche von Amazon, damit Markenwaren unter den ersten Ergebnissen erscheinen. Sie werden dann nicht nur bei Amazon und seinen Händlern, sondern auch in anderen Online-Kanälen gekauft. Für Amazon und andere Marktplätze indes ist das Frankfurter Urteil riskant: Es stellt indirekt das Marktplatzkonzept infrage, denn auf allen Plattformen erscheinen die Angebote von Händlern zugleich als solche der Betreiber. Den Herstellern wird also durchaus ein weiterer Player untergeschoben, was die Richter kritisieren. „Amazon wird sicher alles dafür tun, dass so eine Bewertung nicht auch noch den BGH passiert“, meint Fost. Mit einem Einspruch gegen das Frankfur◼ ter Urteil ist also zu rechnen. Susanne Vieser internetworld.de/vs 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business Problem offenes WLAN § Ein neuer Gesetzentwurf zu Public Hotspots lässt viele Fragen offen ffene WLAN-Netze, die jedermann frei nutzen kann, fristen in Deutschland im internationalen Vergleich ein Schattendasein. Ein Grund dafür: das Dauerthema Störerhaftung. Nach wie vor ist umstritten, ob und unter welchen Voraussetzungen Betreiber öffentlicher WLAN-Hotspots vom Provider-Privileg profitieren und nicht für über den Hotspot begangene Rechtsverletzungen haften. In Zeiten immer stärkerer mobiler InternetNutzung ist das ein echter Nachteil für den Digital-Standort Deutschland. Ein Entwurf zur Neuregelung des Telemediengesetzes (TMG) sollte eigentlich die Rechtslage klären. Leider ist der Entwurf wie so oft im digitalen Bereich völlig misslungen und unpraktikabel. Insbesondere wird die gewünschte Rechtssicherheit nicht erreicht. O Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net Werbung mit geringer Stückzahl Das OLG Koblenz hat eine Werbung mit dem Hinweis „nur in limitierter Stückzahl“ als unzulässig eingestuft, da der Kunde aufgrund des geringen Vorrats keine realistische Chance hatte, die Ware innerhalb der kurzen Reaktionszeit zu kaufen (Urteil vom 02.12.2015 – Az.: 9 U 296/15). Der Gesetzentwurf sieht vor, dass der Betreiber eines WLAN-Hotspots nur dann nicht als „Störer“ haftet, wenn er „zumutbare Maßnahmen ergriffen hat, um eine Rechtsverletzung durch Nutzer zu „Es wird sich immer ein Gericht finden, welches äußerst strenge Anforderungen stellt“ Marcus Beckmann Beckmann & Norda Rechtsanwälte www.beckmannundnorda.de verhindern“. Der Anbieter muss hier „angemessene Sicherungsmaßnahmen gegen den unberechtigten Zugriff auf das drahtlose lokale Netzwerk“ ergreifen. Dazu führt der Gesetzgeber aus, dass das Netz entweder per WPA2 verschlüsselt werden muss oder sich die Nutzer registrieren müssen. Offene WLAN-Netze ohne Anmeldung sollen daher vom Haftungsprivileg ausgenommen werden. Schließlich soll erforderlich sein, dass der Nutzer erklärt, „im Rahmen der Nutzung keine Rechtsverletzungen zu begehen“. Derartige Erklärungspflichten sind zwar schön und gut, hindern aber tatsächlich niemanden daran, das offene WLAN-Netz doch für rechtswidrige Aktivitäten zu nutzen. Fazit: Ziel verfehlt Problematisch ist insbesondere die Verwendung unbestimmter Rechtsbegriffe wie „angemessene“ oder „zumutbar“. Wie ein Blick in die umstrittene ums Rechtspre- chung zur Störerhaftung zeigt, wird sich immer ein Gericht finden, welches äußerst strenge Anforderungen stellt. Letztlich bedeutet die Neuregelung auch eine Verschärfung für Betreiber öffentlicher WLAN-Hotspots. Wirklich offene Hotspots werden praktisch abgeschafft. Auch die EU-Kommission hat zu Recht bereits Kritik geäußert und auf die Unvereinbarkeit mit der E-Commerce-Richtlinie hingewiesen. Der Gesetzgeber will trotz erheb◼ licher Kritik am Entwurf festhalten. Marcus Beckmann Das müssen Sie beachten ∙ Betreiber von WLAN-Netzzugängen haften für Rechtsverletzungen, die über diese Zugänge begangen werden. ∙ Gerichte fordern angemessene Sicherheitsvorkehrungen FACEBOOK MYTAXI Einladungsmails verstoßen en gegen Wettbewerbsrecht Gericht verbietet TaxiVermittler Rabattaktion Die „Freunde finden“-Funktion von Facebook verstößt gegen das Wettbewerbserbsrecht. Das hat der BGH jetzt abschließend ßend entschieden. Mit der Funktion „Freunde finden“ können Facebook-User über ihr E-MailAdressbuch danach suchen, wer von ihren Bekannten das Netzwerk ebenfalls nutzt. Facebook verschickt an Nichtmitglieder anschließend Einladungen zum Beitritt. Nach der Entscheidung des BGH stellt das unerlaubte Werbung dar. Geklagt hatten zwei Wettbewerbszentralen. (ks) Apple hat von einer Kanadierin eine gerichtliche Anordnung gefordert, damit das Unternehmen das Passwort ihres verstorbenen Mannes herausgeben kann. Der Konzern erachtet die Apple ID als „nicht übertragbar“ – im iTunes-Store gekaufte Inhalte verfallen demnach nach dem Tod des Käufers. Foto: Shutterstock / Seamartini Das Landgericht Frankfurt am Main hat eine Rabattaktion der Daimler-Tochter Mytaxi für unzulässig erklärt. Kunden konnten bei der Aktion in mehreren Städten die Hälfte des Fahrpreises einsparen, wenn sie die Fahrt bargeldlos bezahlten. Im Preisnachlass sehen die Richter eine „unlautere geschäftliche Handlung“, denn das Personenbeförderungsgesetz verbietet die Gewährung von Preisnachlässen. Dies gilt auch für den Vermittlungsdienst Mytaxi, der selbst niemanden befördert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (ks) Ein Händler hatte den Kauf eines Markenstaubsaugers im stationären Einzelhandel für einen bestimmten Tag, parallel im Online-Shop ab einer bestimmten Uhrzeit, beworben. Allerdings war die Ware dann online bereits innerhalb von vier Minuten ausverkauft. Das Gericht verurteilte das Unternehmen zur Unterlassung solcher Werbemaßnahmen, wenn damit zu rechnen sei, dass das Produkt am Geltungstag nicht für eine angemessene Dauer erhältlich sei. Trotz des Hinweises „nur in limitierter Stückzahl“ liege eine Irreführung vor, denn es gab keine Chance, die Ware innerhalb kurzer Zeit nach üblicher Kenntnisnahme erwerben zu können. Um unzulässige Lockvogelangebote zu vermeiden, ist bei geringem Warenvorrat zwar ein Hinweis wie „geringer Vorrat“ erforderlich, aber auch dann muss die Ware für einen angemessenen Zeitraum in ausreichender Menge vorhanden sein. Foto: Shutterstock / Eddy_galeotti Foto: Shutterstock / Sentavio Der Entwurf des Gesetzgebers 19 Rabatte verboten: Mytaxi darf Taxikunden keinen Sonderpreis gewähren KNOW-HOW INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Foto: Shutterstock / Anikei 20 Serie: Marketing mit Youtube Das Videonetzwerk Youtube ist – nach Google – die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Diese Serie beschreibt, wie Unternehmen Youtube erfolgreich als Marketingkanal nutzen können. Folge 1: Die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Youtube (Ausgabe 2/2016) Folge 2: Suchmaschinenwerbung mit und auf Youtube Werben mit Youtube (Ausgabe 3/2016) Nicht nur für die Verbreitung eigener Video-Inhalte ist Youtube ein wichtiger Kanal. Die Videoplattform eignet sich auch für Branding- und Performance-Werbekampagnen aum ein Werbungtreibender kann sich heute noch dem Google-Kosmos verschließen. Adwords & Co. sind längst feste Bestandteile in den Mediaplänen deutscher Unternehmen. Eine Präsenz mit eigenen Videos auf Youtube gehört selbstverständlich dazu. Aber wie sieht es mit entsprechenden Budgets für bezahlte Werbung auf Youtube aus? Schließlich handelt es sich bei der Videoplattform um die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. Hier tun sich – im Gegensatz zur Werbung auf Google – noch viele Chancen auf, doch erstaunlich wenige Unternehmen im deutschsprachigen Raum nutzen alle Möglichkeiten. K Verpasste Chance: Wer auf Youtube.de nach dem BMW-Hybridflitzer i8 sucht, bekommt keine Werbung zu sehen – noch nicht einmal von BMW Wer sich auf Youtube beispielsweise auf die Suche nach trendigen Themen wie „BMW i8 Test“ begibt, findet außer vielleicht durch Retargeting getriggerte Ads keinerlei Werbung – weder von BMW noch von anderen Automobilherstellern. Tesla, wo bist du? Und BMW, wo ist übrigens dein Youtube-Kanal? Anders sieht das in den USA aus. Dort sind bei der entsprechenden Suchanfrage „BMW i8 review“ gleich zwei Wettbewerber in Form von TrueView In-Search Ads über den organischen Ergebnissen vertreten. Ganz vorn: AMG, die Sport-Division von Mercedes-Benz. Warum deutsche Werber dieses Feld für sich noch nicht erschlossen haben, bleibt ihr Geheimnis. Ein Erklärungsansatz lautet, dass der deutsche (Online-)Marketer beim Thema „Bewegtbild“ immer noch zu sehr auf das Medium TV fixiert ist – bei Youtube-Reichweiten von bis zu 95 Prozent je nach Altersgruppe ein grober Schnitzer. Insbesondere wenn man daran denkt, wie beharrlich sich zum Beispiel gerade junge Altersgruppen vom Wunsch, einen eigenen Pkw zu besitzen, entfernen. Spannend bleibt natürlich, wo die Reise mit Youtube als Tochter eines sehr dynamischen Konzerns hingeht, Stichwort USA sind weiter: Mercedes-AMG nutzt die Aufmerksamkeit von SportwagenFans, um ihnen die schwäbische Antwort auf den BMW i8 zu zeigen 18.Februar 1. Januar 2016 3/16 2/16 Youtube Red. Diese kostenpflichtige Mitgliedschaft ist derzeit nur in den USA für 10 Dollar monatlich erhältlich. Sie ermöglicht den Nutzern neben der Gelegenheit, Videos offline zu speichern, unter anderem den werbefreien Konsum der Inhalte. Eine Attacke auf Netflix, Whatchever und Musik-Streaming-Dienste? Zumindest ist es eine Beschneidung werblicher Reichweite zugunsten eines Bezahlmodells. Es zeigt sich, dass besonders deutsche Unternehmen hier überraschend viel Potenzial verschenken und die Möglichkeiten des Online-Marketings in diesem Kanal nicht annähernd ausschöpfen – obwohl dies relativ einfach wäre, insbesondere wenn man schon GoogleAdwords-Kunde ist. Die Videokampagnen wiederum weisen mannigfaltige und wertvolle Leistungsdaten aus, angefangen von den reinen Aufrufen oder der Aufrufrate bis zum durchschnittlichen CPV (Cost per View). Der CPV ist der durchschnittliche Betrag, den ein Werbungtreibender bezahlt, wenn sich ein User die Video-Anzeige 30 Sekunden beziehungsweise vollständig ansieht. Aber auch die Klicks und die Klickrate, analog zu den Adwords, werden ausgewiesen. Spannend wird es etwa bei der Interaktionsleistung. Youtube spricht von Interaktionen bei Klicks auf interaktive Elemente wie Call-to-Action Overlays, Teaser oder Symbole, die mit dem Ziel getätigt werden, die Infokarten zu maximieren, die ein Video möglicherweise enthält. Sehr spezifisch sind die Statistiken zum Videopublikum, bei Google auch „QuartilGoogle Adwords: Eine statistik“ genannt (nicht zu verwechseln mit „Quartal“). Diese Viertelwerte sagen Oberfläche für alles etwas über die Häufigkeit aus, mit der ein Seit Mitte 2015 hat Google „Adwords für Video zu 25, 50, 75 oder 100 Prozent ausVideos“ direkt in Adwords integriert. So gespielt wurde. In diesem Kontext wird können sämtliche kampagnenrelevanten auch der Wert „Zuschauerbindung“ ausEinstellungen, Daten und Statistiken zen- gewiesen, welcher die durchschnittliche tral an einer Stelle verwaltet, eingesehen Wiedergabedauer in Prozent für alle Aufund gesteuert werden. Ausgesteuert wer- rufe eines Werbevideos angibt. Wenn etwa den diese entweder auf Keyword-Basis die Zuschauerbindung bei In-Displayoder über eine Reihe von Targeting-Optio- Anzeigen nach 60 Prozent erheblich sinkt, nen. Dazu gehören unter anderem die Aus- ist das ein eindeutiger Indikator dafür, richtung nach Alter, Geschlecht, Standort dass die darauffolgenden Abschnitte verund Interessen – die Auswahl der bessert oder das Video möglichen Anzeigenformate ist gekürzt werden muss. umfangreich (siehe Kasten). Inzwischen gibt es sogar Was für den amerikanischen smarte Marketer, die Werber der Spot während geplante Fernsehspots vor des Super Bowl, ist für den dem TV-Start auf Youtube kann eine Masthead- testen, um sie erst nach deutschen Online-MarkeAnzeige auf Youtube ter das Masthead (s. Kasder Optimierung, die spepro Tag kosten ten) bei Youtube. Diese ziell die Quartilstatistik im exklusive Anzeige kann laut TV berücksichtigt, abzuBranchenkreisen bis zu 100.000 spielen. Denn diese NutzungsEuro pro Tag kosten. daten bleiben dem Kanal Online Wichtig generell: Um auf oder in Videos beziehungsweise Youtube vorbehalten. von Nutzern der Plattform zu werben, müssen diese explizit zur Monetarisierung Schnelle Botschaft hilft, freigegeben sein. Das zieht eine standardmäßige Überprüfung der hochgeladenen Werbegeld zu sparen Videos nach sich. Damit versucht Youtube sicherzustellen, dass der Urheber alle Für TrueView-In-Stream-Anzeigen gilt: erforderlichen kommerziellen Nutzungs- Diese sind auf Youtube – bis auf wenige rechte an bestimmten beziehungsweise Ausnahmen – nur dann erfolgreich, wenn allen Inhalten des Videos besitzt. So wer- sie kurz und knackig sind. Denken Sie den etwa Videos, die zum Teil aus anderen daran: Der User kann In-Stream-Videozusammengeschnitten wurden, in der Anzeigen bereits nach fünf Sekunden Regel nicht zur Monetarisierung seitens überspringen. Dementsprechend sollte Google freigegeben. Auch bei Nacktsze- die Kernbotschaft des Werbevideos mögnen, die trotz „no nipples policy“ unter lichst früh im Video transportiert werden. pädagogischen, wissenschaftlichen, doku- Cooler Trick für clevere Werber: Die Kernmentarischen oder künstlerischen Ge- botschaft schnell und erfolgreich platziesichtspunkten freigegeben werden, ist es ren und dann die vom User genutzte Wiedergabedauer bewusst nach unten nicht möglich, diese werblich zu nutzen. drücken. Damit bleibt der Werbungtreibende unter 30 Sekunden, was keine KosAnalysetool zeigt auf, ten für den bis dahin stattgefundenen Werbekontakt verursacht. wie Nutzer Videos sehen Bei den TrueView-In-Display-Anzeigen Der Publisher der Videos, auf oder in rät Google selbst: „Damit sich der Einsatz denen geworben wird, kann auf Youtube für Sie auf Youtube lohnt, brauchen Sie Analytics zurückgreifen. Das Tool liefert Videos, deren Inhalt eine Beziehung zu ihm eine Reihe umfangreicher Informatio- den Youtube-Nutzern schafft, die über die nen zu den Videos, es stehen ihm aber herkömmliche Beziehung zwischen Werauch Statistiken zu den Einnahmen und bungtreibendem und Kunden hinausgeht. Anzeigenleistungen zur Verfügung. Mit Videos, deren Inhalt nur aus gewöhn- 100.000 € INTERNET WORLD Business 21 Youtube: Diese Anzeigenformate bietet die Plattform Display-Anzeigen (Display Ads) Banner erscheinen rechts neben oder unter dem Player. Overlay Anzeigen (Overlay Ads) Hierbei handelt es sich um halbtransparente Overlay-Banner, die im unteren Bereich von Videos erscheinen. Überspringbare Video-Anzeigen (Skippable Video Ads) Diese Bewegtbildanzeigen können vom User nach fünf Sekunden übersprungen werden. Platzierung jeweils vor, während oder nach dem Hauptvideo TrueView-Video-Anzeigen (TrueView Video Ads) ∙ TrueView In-Stream (pre-, mid-, oder post-roll) Bei diesem Anzeigenformat entscheidet der User, ober er die VideoAnzeige sehen möchte oder nicht. Nach fünf Sekunden kann die Anzeige übersprungen werden. Kosten fallen für den Werbungtreibenden erst nach 30 Sekunden Betrachtungszeit oder bei Ansehen des kompletten Spots – falls dieser kürzer als 30 Sekunden ist – an. ∙ TrueView-In-Search-Anzeigen werden auf der Youtube-Suchergebnisseite gezeigt – abhängig von der Ergebnisanzahl entweder über oder neben den Ergebnissen. Bezahlt wird, sobald ein User auf die Anzeige klickt und das Video startet. ∙ TrueView-In-Display-Anzeigen erscheinen neben der Youtube-Hauptseite oder dem Player. Bezahlt wird hier ebenfalls, sobald ein User auf die Anzeige klickt und das Video startet. Nicht überspringbare Video-Anzeigen und lange Zeit nicht überspringbare Video-Anzeigen (Non-Skippable Video Ads / Long Non-Skippable Video Ads) Diese Video-Anzeigen müssen vom Nutzer angesehen werden. Die maximale Länge beträgt 30 Sekunden. Die Platzierung des Werbeclips ist hier ebenfalls vor, während oder nach dem Hauptvideo möglich. Gesponserte Infokarten (Sponsored Cards) Hiermit lassen sich für das Video relevante Inhalte darstellen, beispielsweise Produkte, die im Video gezeigt werden. Klickt der User auf das entsprechende Symbol, erscheint eine Übersicht der Infokarten. Masthead Hierbei handelt es sich um eine exklusive In-Page-Anzeige, die die volle Breite der Youtube-Startseite ausnutzt. Die Einblendzeit beträgt 24 Std. und ist daher besonders für Branding-Kampagnen geeignet. Die Kosten werden individuell mit dem Youtube- respektive GoogleVertrieb verhandelt. In der Branche werden Zahlen zwischen 50.000 und 100.000 Euro pro Tag kolportiert. licher Werbung besteht, werden Sie es wahrscheinlich schwer haben, das Interesse der Nutzer an Ihrer Marke zu steigern.“ Geschätzt und erfolgreich sind interessante Inhalte. Werbevideos, entsprungen der heilen Marketingwelt unverbesserlicher Offline-Marketer, die gewöhnliche Werbung platzieren wollen, finden hier nicht ihr Publikum. Werbung auf Youtube ist (noch) recht günstig Je nach Modell beziehungsweise Format erfolgt die Abrechnung wie bei den klassischen Adwords auch hier auf Klickbasis. Aufgrund der unterdurchschnittlichen Präsenz von Marken, Herstellern, Händlern & Co. sind die Klickpreise auf Youtube insbesondere in kompetitiven Umfeldern derzeit ein Dorado für OnlineMarketer mit einer Passion für optimierte ◼ Werbebudgets. Ralf Zmölnig ist Gründer und CEO der Münchner SEO- und OnlineMarketing-Agentur Rockit Internet. Seit 2002 beschäftigt sich Zmölnig intensiv mit Suchmaschinenoptimierung auf allen Kanälen. www.rockit-internet.de Umfangreiche Daten: Youtube Analytics sagt dem Publisher, wie seine Videos ankommen ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 1.xx. Februar Monat 2016 3/16 x/16 Foto: Google 22 Großes Geheimnis Hunderte von SEO-Experten leben davon, dass sie Googles Suchalgorithmus genau kennen. Doch woher haben sie ihr Wissen? Google selbst verrät nur wenig anda, Penguin, Hummingbird (Englisch für Kolibri): Google hat offenbar eine Schwäche für die Tierwelt. Vielleicht versucht der Suchmaschinenkonzern mit diesen Bezeichnungen für seine Updates zu verniedlichen, welch gravierende Auswirkungen sie für Webseiten haben können, denn jede dieser Veränderungen im Algorithmus kann Konsequenzen für die Suche über Google haben. Außerhalb des Google-Imperiums werden deshalb vielfach ganze andere Begrifflichkeiten bemüht. Das ist von Phantom die Rede oder von Mobilegeddon, wie im vergangenen Frühjahr. Damals hatte Google ein Update angekündigt, das Webseiten mit einem schlechten Ranking abstraft, wenn sie für die Darstellung auf mobilen Geräten ungeeignet sind. Momentan fiebern die Spezialisten für die Suchmaschinenoptimierung (SEO) dem Update Penguin 4.0 entgegen. Seit Wochen halten sich die Gerüchte, dass unter diesem Namen wieder eine umfassende Änderung im Suchalgorithmus ansteht. Tatsächlich stellten SEO-Experten kürzlich anhand ihrer Tools geringfügige Änderungen beim Google-Verhalten fest, worauf in den einschlägigen Foren eine aufgeregte Diskussion einsetzte. Sie ebbte erst ab, als John Mueller, offizieller Webmaster Trends Analyst bei Google in Zürich, in einem Post erklärte, dass es sich P Google-Unternehmenszentrale in Mountain View. Insiderwissen ist bei SEO-Agenturen extrem gefragt Komplizierter Algorithmus: Jede Veränderung wird von Branchenexperten heiß diskutiert nicht um Penguin, sondern um eines der vielen kleinen, namenlosen Updates handelte. Penguin lasse noch auf sich warten. Wichtige Einblicke bieten Hangout-Termine Das Beispiel belegt eindrucksvoll wie groß die Abhängigkeit einer ganzen Branche von Google ist: Schätzungsweise 500 Agenturen in Deutschland haben irgendwie mit SEO zu tun und hängen damit indirekt am Tropf. Weit über 10.000 Perso- „Am wichtigsten ist es, in der Szene vernetzt zu sein“ Markus Schindler, Marketingchef, Hurra Communcations www.hurra.com nen geben auf dem Portal Xing an, dass sie Kompetenzen im Bereich SEO haben. Sie alle starren wie Geologen auf einen Vulkan kurz vor dem befürchteten Ausbruch: Selbst auf die geringsten seismografischen Ausschläge reagieren sie sofort und empfehlen ihren Kunden Gegenmaßnahmen. Ihr Geschäftsmodell besteht darin, den Google-Algorithmus genauestens zu kennen, damit sie die Webseiten ihrer Kunden entsprechend optimieren können. Das Problem dabei: Der direkte Einblick in den Maschinenraum ist ihnen verwehrt, denn Google hütet das Geheimnis seines Suchalgorithmus ähnlich eifersüchtig wie Coca-Cola die Rezeptur seiner koffeinhaltigen Brause. Das Instrumentarium, das Google all diesen Geschäftspartnern zur Verfügung stellt, ist überschaubar. Da ist einmal die Search Console, ein eher schlank anmutendes Portal mit Daten, Tools und Diagnosefunktionen zur Optimierung einer Website für die Google-Suche. Es gibt Tools wie Google Analytics, den Google Tag Manager und ein rund 30 Seiten umfassendes Papier zur „Einführung in die Suchmaschinenoptimierung“. Es gibt die Google Academy, bei der man OnlineKurse zu bestimmten Themen belegen kann, und es gibt den „Webmaster-Zentrale Blog“, über den man mit Google-Experten wie John Mueller in Kontakt treten kann. xx.Februar 1. Monat 2016 2016 x/16 3/16 INTERNET WORLD Business Suchmaschinen in Deutschland 23 Genutzte Online-Anwendungen Google Suchmaschinen wie Google nutzen 94,84 % 91,2 % 82 % Instant-Messaging-Dienste wie Whatsapp nutzen Bing 54 % 2,59 % 3,5 % Online-Nachschlagewerke wie Wikipedia nutzen 45 % Yahoo 1,66 % 1,40 % Online-Communitys wie Facebook nutzen 34 % T-Online 0,75 % 1,00 % Ask.com 0,18% 0,50 % AOL Suche 0,13 % 0,50 % 2015 2014 Fotocommunitys wie lnstagram nutzen 9% Die starke Stellung von Google führt dazu, dass sich SEO-Maßnahmen in erster Linie an Google orientieren. INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: SEO-United, Statista 2016; Deutschland Feb. 2014 und Feb. 2015 Weblogs von anderen Bloggern lesen 8% 2016: BVDW zertifiziert 13 SEO-Agenturen Soeben hat der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) wieder Qualitätszertifikate an SearchAgenturen vergeben. Microblogging-Dienste / Twitter nutzen 2% Wie wichtig SEO ist, zeigt sich an der Nutzung: Die Google-Suche ist eine der häufigsten Anwendungen INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: ARD; ZDF; Statista 2016; Deutschland; 2015; n = 1.389; ab 14 Jahre Er bietet allen SEO-Experten noch die tauschen uns kontinuierlich mit Experten und Echtzeitauswertungen“, sagt Onlinegrößte Chance, an Insights aus dem Kon- auf der ganzen Welt aus“, sagt Sandfort. Marketing Solutions Chef Michel. Zusamzern zu kommen. „Wir nutzen regelmäßig Neben diesem extern erworbenen Input men mit den eigenen Tools liefern diese eidie von Google angebotenen Hangout- ist es für die vielen SEO-Agenturen ent- ne fundierte Bewertungsgrundlage. Die Termine, um uns über Neuerungen und scheidend, intern Know-how aufzubauen, UDG in Köln leistet sich daneben eine Veränderungen direkt zu informieren und dieses an alle Kollegen weiterzugeben und Forschungs- und Entwicklungsabteilung, erhalten auch von John Mueller so indivi- nach Möglichkeit im Unternehmen zu die selbst kontinuierlich Tests durchführt duelles Feedback“, sagt Nils Sandfort, behalten. „Im Prinzip baut das Ganze auf und dadurch in der Lage ist, die allerneuSEO-Experte und Managing Director der unserem langjährigen Erfahrungsschatz esten SEO-Gerüchte zu verifizieren und United Digital Group (UDG) in Köln. Ulv auf “, sagt Markus Schindler. relevante Trends herauszufiltern. Michel, Unternehmensvorstand der Darin steckt aber auch ein gewisses Online Marketing Solutions AG in Eschborn, Risiko. In einer Branche, in der die FlukWer hat das Wissen? kauft seinen Mitarbeitern auch mal ein tuation traditionell hoch ist, droht auch Flugticket, wenn sie dadurch näher an die ständig die Gefahr, mit dem Ausscheiden Und wer gibt dies nur vor? Google-Leute rankommen. „Suchma- versierter Mitarbeiter an Kompetenz zu schinenexperten aus unserem Hause verlieren. Bei der Projecter GmbH in Leip- Fortbildung ist ein weiterer Punkt. „Durch besuchen immer wieder Googles Europa- zig finden deshalb regelmäßig Workshops Weiterbildungsmaßnahmen wie Webinare, interne Schulungen und persönHeadquarter in Dublin, um in liche Entwicklungsprozesse bleiVorträgen die wichtigsten Neuben wir stetig up to date“, sagt Oliheiten und exklusive Googlever Lindner, Geschäftsführer der Insights live vor Ort zu erfahren“, SEO-Küche. Beim Kampf um das so Michel. Um diese exklusiven Inhalte ist nötige Know-how ist nebenbei in der Branche ein regelrechter ein höchst lukrativer Markt entWettkampf entstanden. Häufig standen. Dort werden sogar werden die Auswirkungen der Online-Lehrgänge angeboten, die Neuerungen erst richtig klar, man als „zertifizierter SEOnachdem sie von den SEOManager“ abschließen kann. Experten im Haus ausführlich Diese Gemengelage macht es diskutiert wurden. „Am wichfür die Agenturen schwierig, sich tigsten ist es, innerhalb der Szene eindeutig zu positionieren, und vernetzt zu sein“, betont Markus für die Betreiber von Webseiten Qual der Wahl: Die Publisher müssen unter zahlreiSchindler, Head of Sales & Markompliziert, den richtigen Agenchen SEO-Agenturen den passenden Partner finden keting Hurra Communications, turpartner zu finden. Wer unter Stuttgart. den Hunderten von SEO-Dienstleistern verfügt wirklich über das statt, um alle Experten im Team immer auf benötigte Wissen und wer behauptet nur, Manche Kunden lassen dem gleichen Wissensstand zu halten. es zu haben? Wer ist auch bei neuesten Dort werden auch Fallbeispiele diskutiert. SEO-Fragen wie der Suchmaschinenoptineue Techniken testen „In der Kundenarbeit testet jeder Account mierung auf mobilen Geräten oder auf Elementar ist dabei der Blick in andere Manager selbstständig die Auswirkungen Amazon auf dem aktuellen Stand? Märkte, vor allem in die USA. Denn die der umgesetzten OptimierungsmaßnahDer BVDW bemüht sich hier um OrienEntscheidungen über Variationen im men und dokumentiert die Ergebnisse“, tierung. Jährlich können sich Agenturen Algorithmus fallen meist im Google- berichtet Luisa Fischer, Head of SEO. um das SEO-Qualitätszertifikat bemühen Hauptquartier, weit weg vom deutschen „Hier steht der regelmäßige Austausch der (siehe rechts). Soeben wurde die neue LisMarkt im kalifornischen Mountain View, Erkenntnisse im Team im Vordergrund.“ te veröffentlicht: 13 Agenturen dürfen sich ◼ und sind anfangs nicht richtig greifbar. Dienstleister wie die SEO-Küche in Kol- 2016 mit dem Siegel schmücken. Die Analyse versierter Kollegen aus dem bermoor oder Online Marketing Solutions Ausland kann da schon äußerst hilfreich in Eschborn testen für Kunden auch mal sein. „Wir beobachten deshalb internatio- neue Techniken und werten sie aus. „Die Helmut van Rinsum nale Trends genau, nutzen die einschlägi- Vielzahl unserer Kundenprojekte liefert internetworld.de/hvr gen Blogs und Fachveranstaltungen und uns ein hohes Maß an Performance-Daten Ausgezeichnet wurden insgesamt 41 Dienstleister, darunter 13 SEO-Agenturen. Mit dem Siegel können sich in diesem Jahr Catbird Seat, Clicks, One Advertising AG, Performics AKM3, Trust Agents, Webnetz, Eprofessional, Fairrank, Lunapark, Puetter GmbH, United Digital Group, Uniquedigital und Explido schmücken. Für das SEOSiegel hatten sich insgesamt 24 Dienstleister beworben. Die Agenturen müssen für das Zertifizierungsverfahren einen Code of Con- duct unterzeichnen, der sie beispielsweise zu einer transparenten Arbeitsweise und realistischen Kundenversprechungen verpflichtet. Maßnahmen wie verborgene Links oder das Senden automatisierter Suchanfragen an Google, um das Ranking zu pushen, sind danach verboten. Zudem müssen die Bewerber drei Projekte einreichen, in denen sie nachprüfbar das SEO ihrer Kunden verbessern konnten. Die Arbeiten sind anonymisiert, sodass die Prüfer nicht nachvollziehen können, wer sie eingereicht hat. Das SEO-Zertifikat soll Unternehmen die Suche nach kompetenten und seriösen Dienstleistern erleichtern. Weil sich der Markt schnell wandelt, wird es jährlich neu vergeben. „Es ist ein aufwendiger Prozess“, sagt Christian Vollmert, Vorsitzender der Fokusgruppe Search im BVDW, „aber wir wollen die SEO-Szene weiter professionalisieren.“ ONLINE-MARKETING 24 INTERNET WORLD Business 1.xx. Februar Monat 2016 3/16 x/16 Wünsche der Nutzer Interesse an Livestreams zu bestimmten Themen 53 % Unterhaltsame Videos 41 % Aktuelle Nachrichten 38 % Konzerte und Events Wettstreit in Echtzeit Facebook Live, Periscope und Meerkat: Der Kampf um die Vorreiterposition im Livestreaming-Markt ist voll entbrannt. 2016 wird ein heißes Jahr 30 % Übertragungen von Freunden oder Familie 29 % Sportveranstaltungen INTERNET WORLD Business 3/16 Quelle: Global Web Index Basis: Nutzer mobilen Internets zwischen 16 und 34 Jahren in Brasilien, Indien, Italien, Großbritannien und den USA; drittes Quartal 2015 Fotos: Flaticon Meerkat ∙ Die App wurde von einem Team um Ben Rubin, Gründer und CEO der Firma Life On Air, entwickelt. ∙ Im Februar 2015 wurde die Anwendung veröffentlicht und damit den Nutzern zugänglich gemacht. ∙ Die Livestreaming-App ist für die Betriebssysteme iOS und Android verfügbar. ∙ Im März 2015 sammelte der Dienst 12 Millionen US-Dollar von Risikokapitalgebern ein. s war der Weihnachtsvorabend 2015, als Facebook still und heimlich einigen privaten Nutzern erstmals seine neue Funktion „Live“ zur Verfügung stellte. Über ein Icon im Statusmenü des sozialen Netzwerks konnten die User des Dienstes von Mark Zuckerberg, die ein Smartphone mit iOS-Betriebssystem besitzen, Livestreams starten. Bereits einige Wochen zuvor hatte Facebook die Funktion, mit der Echtzeitübertragungen gestartet werden können, Betreibern von Unternehmensseiten zugänglich gemacht. Durch die Einführung von Facebook Live trat auch der blaue Riese mit neun Monaten Verspätung in den Kampf um die Krone im Livestreaming-Markt ein. Begonnen hatte alles im März 2015 als E Periscope ∙ Die neu gegründete LivestreamingApp wurde im März 2015 für rund 100 Millionen US-Dollar von Twitter übernommen. ∙ Die gedrehten Videos bleiben nach Ende der Übertragung noch 24 Stunden sichtbar. Anschließend verschwinden sie. ∙ Im ersten großen Privatstream folgten Tausende Zuschauer Tennisstar Roger Federer im Juni 2015 durch die Tennisanlage in Wimbledon. Cloud-Computing-Andie App Meerkat (deutsch: Erdbieters Salesforce aus dem männchen) durch etliche August 2015 zeigt, dass Live-Broadcasts von der dieser Schritt äußerst efDigital-Messe South by fektiv war: Während Southwest (SXSW) Livestreams Meerkat rund 2,3 Millioschnell an Bekanntheit wurden bislang nen Livestreams, zwei gewann, weil die Anwenüber Periscope Millionen registrierte Nutdung eine direkte Verbinübertragen zer und zehn Milliarden dung zu Twitter besaß. Jeder Video Views verzeichnete, erFollower eines Meerkat-Streamers wurde per Tweet an einen Quelle: Periscope reichte Periscope bei der User- und neuen Stream erinnert. Wenige Wochen Stream-Zahl den fünffachen Wert und bei später war dann aber Schluss damit. Twit- der Anzahl der gesehenen Broadcasts ter selbst hatte sich den Konkurrenten Pe- wurde der Konkurrent um Faktor zehn riscope für rund 100 Millionen US-Dollar (100 Milliarden Views) übertroffen. Ein ähnlicher Trend offenbart sich auch einverleibt und Meerkat die Schnittstelle bei einer Verhaltensanalyse: Teilten 59 gestrichen. Eine Untersuchung des internationalen Prozent der Meerkat-Nutzer nur ein Video, so teilten bei Periscope 57 Prozent gleich mehrere Livestreams mit ihrem Netzwerk. 6,5 Prozent verbreiteten im Durchschnitt sogar zehn oder mehr Facebook Live Broadcasts. 100 Mio. ∙ Nach dem Siegeszug von Periscope pushte auch Mark Zuckerberg das Thema – zunächst konnten nur Stars Livestreaming durchführen. ∙ Im Dezember 2015 begann der offizielle Roll-out von Facebook Live für Unternehmensseiten und private Nutzer. ∙ Bislang ist die Funktion nur für User mit iOS-Betriebssystem verfügbar. ∙ Die Option wird in der Statusleiste der Facebook-App verankert. Die Unterschiede Vom Grundprinzip setzen die Anbieter auf die gleichen Funktionen. Dazu zählt beispielsweise eine automatisch versendete Push-Nachricht an die Follower eines Streamenden beim Start. Eine andere Gemeinsamkeit ist das Anzeigen von beitretenden Nutzern und eingehenden Kommentaren während der Liveübertragung. (weitere Details siehe Kasten S. 25). Während die Basiseinstellungen der Anbieter vergleichbar sind, zeigen sich bei den Details die Unterschiede. Nach dem xx.Februar 1. Monat 2016 2016 x/16 3/16 INTERNET WORLD Business 25 Während des Livestreams sieht die übertragende Person eingehende Kommentare und Fragen auf dem Bildschirm, sodass sie gleich darauf reagieren kann. Außerdem sieht sie die Anzahl Livestreaming wurde schon der Follower, die sich momenAnfang des Jahres zum Marketan eingeklinkt haben. ting-Trend erkoren. Ob die VorNach Abschluss der Übertrahersagen sich bewahrheiten gung geben die drei Anbieter werden, wird sich in den komdem Nutzer eine Übersicht an ausgewählten Statistiken (z. B. menden Monaten zeigen. Wer Nutzerzahl, Dauer, ausgewählte sich die Hauptkonkurrenten im Per Knopfdruck zum Stream: Apps erlauben dem Interaktionen). Zudem kann die Markt der mobilen EchtzeitüberNutzer, seine Erlebnisse in Echtzeit zu übertragen Person, die für den Stream tragungen ansieht, stellt fest, verantwortlich war, das entdass Facebook Live, Periscope standene Videomaterial optional auf dem und auch Meerkat auf ähnliche Funktiogenügen in der Regel wenige Klicks. Die Smartphone speichern. Bei Periscope nen setzen. Nachricht, dass der Stream gestartet ist, (24 Stunden) und Facebook Live (dauerDie größte Gemeinsamkeit liegt darin, geht – wenn auch über verschiedene Kanäle – sofort und automatisch an die haft) ist der Livestream auch im Nachdass sämtliche Anwendungen es NutFollower des Streamenden. Durch diese hinein noch für andere Nutzer, die die zern und Unternehmen ermöglichen, in Push-Funktion garantieren die Dienste, Übertragung verpasst haben, mehrmals Echtzeit Bewegtbildübertragungen von dass kein Broadcast unentdeckt bleibt. abrufbar. mobilen Endgeräten zu starten. Dafür Facebook hat seine Live-Funktion in der Statusleiste eingebettet Wegfall der Twitter-Schnittstelle spricht nur noch wenig für den Dienst mit dem Erdmännchen-Logo. Die einzigen Argumente für Meerkat sind noch die FirstMover-Position und die bereits vorhandene Nutzerzahl. Beim Konkurrenten Periscope ist die Liste an Vorzügen bereits deutlich länger. Dort kommen zu höheren Werten in allen relevanten Statistiken weitere Faktoren hinzu. So werden die Livestreams in der App selbst für 24 Stunden gespeichert, sodass sie auch für Nutzer nach der Übertragung abrufbar sind. Außerdem profitiert Periscope vom Mutterkonzern Twitter. Dieser ist als Live-Medium bereits etabliert. Durch die direkte Einbindung profitiert Periscope also von dessen Eigenschaften und von dem auf Twitter vertretenen Publikum. Noch weiter ist jedoch Facebook. Es scheint fast so, als hätte sich das Warten gelohnt. Es fängt damit an, dass die LiveVideos nach dem Ende des Streams in der Timeline des Nutzers gespeichert werden. Das ist für Publisher und Unternehmen attraktiv, weil sie langfristig vom erstellten Content profitieren können. Außerdem muss der User, um Facebook Live zu nutzen, nicht wie bei Periscope und Meerkat eine zusätzliche Anwendung herunterladen. Es reicht, wenn Facebook auf dem Endgerät installiert ist. Um die neue Funktion zu pushen, wird Facebook Livestreams vor allem zu Beginn stärker aus dem Nachrichtenstrom hervorheben. Dadurch wird die Neugier und Aufmerksamkeit von Nutzern und Unternehmen geweckt. Da es sich bei Livestreams für viele Nutzer um „Neuland“ handelt, wird das Interesse anfangs groß sein. Damit steigen vermutlich zu- mindest mittelfristig auch die Interaktionen zwischen dem Sender und dem Empfänger. Langfristig wird der Livestream eines von mehreren Bewegtbildformaten sein, das in das Vermarktungskonglomerat von Facebook als eigenständiges Objekt eingegliedert wird. Einen klaren Sieger zum jetzigen Zeitpunkt zu benennen ist beinahe unmöglich. Meerkat allerdings scheint bereits verloren zu haben. Der Zweikampf zwischen Facebook und Periscope wird jedoch auf jeden Fall, so sagt es SocialMedia-Beraterin Nicole Henderson, „die Facebook-Auftritte der Marken wieder◼ beleben.“ 10 Millionen Nutzer hat Periscope Pro Tag schauen alle Nutzer zusammen 40 Jahre Videomaterial Christian Erxleben internetworld.de/erx Quelle: Periscope Subscription Management Suite Rückgrat im Abo-Commerce Abonnements, Paid Content und Produkte in der Cloud, einfach, preisgünstig, datenschutzkonform und sicher siche he er Eine G Ei Gesellschaft ll h fft d der AGNITA AGNITAS AG G YHUWUHLEHQ YHUZDOWHQ YHUDUEHLWHQ station n e s ä Pr UHQ Jetzt YHUHLQED Q L P 7HU www.aboBeats.de · kontakt@aboBeats.de · Tel. 089-55 29 08 0 · aboBeats b B t GmbH, G bH H München M h Foto: Shutterstock / Yulia Grigoryeva Quelle: Christian Erxleben Facebook Live, Periscope und Meerkat: Vom Grundprinzip her setzen die Anwendungen systemübergreifend auf ähnliche Komponenten. ONLINE-MARKETING 26 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Druckanleitung per E-Mail Mit individualisiertem E-Mail-Marketing versucht Epson, seine Kunden dauerhaft an sich zu binden b es um Formulare für eine Versicherung, das Skript für die nächste Vorlesung oder die Folien für die Präsentation in der Arbeit geht: Der Bedarf an Druckern in der Bevölkerung ist groß. Wer sich einen neues Gerät zulegt und schon bei der Installation oder Anmeldung Probleme hat, ist allerdings schnell gefrustet. Oberstes Ziel aller Hersteller ist deshalb der reibungslose Ablauf – sei es bei der Einlösung des Gutscheincodes für die kostenlose Druckerpatrone oder bei der Registrierung für das Bonusprogramm. Gelingt das nicht, droht die Gefahr, dass der nächste Drucker bei einer anderen Marke gekauft wird. „Bei Druckern sind Brands austauschbar“, sagt Sascha Surbach, Head of E-Marketing EMEA bei Epson Europe. „Deswegen war es unser Ziel, die Kunden, die wir bereits gewonnen haben, an uns zu binden.“ O E-Mail-Marketings. Doch wie kann der „Mehrwert“ für den Besitzer eines Druckers aussehen? Epson hat sich für kleine Hilfestellungen im Alltag entschieden. Das kann eine Anleitung zur Installation des Geräts sein oder – im B2B-Bereich – ein druckbares PDF, das jedem Angestellten erklärt, wie er mit einem Papierstau im Drucker umgeht. Die Devise lautet: sinnvoller Content statt anderer Geschenke. „Es ist wichtig, dem Kunden Informatio- Ziel: Loyale Kunden Für diese Kundenbindung setzt man beim Druckerhersteller Epson seit einiger Zeit auf eine individualisierte Kommunikation per E-Mail. Als Partner steht dem Unternehmen die Multichannel-Agentur Rabbit Emarketing zur Seite. Seit dem Beginn der Zusammenarbeit im Jahr 2012 hat sich bei der sogenannten Lifecycle-Kommunikation einiges verändert. Wurde am Anfang ein identischer Newsletter zum gleichen Zeitpunkt und in gleichen Abständen an alle verschickt, erhalten die Kunden nun personalisierte E-Mails mit speziell erstelltem Content, der auch noch einen Mehrwert bieten soll. „Warum sollte Epson entscheiden, wann es der richtige Zeitpunkt ist, dem Kunden etwas zuzuschicken? Der Kunde teilt ihn uns durch die Registrierung mit“, erklärt Nikolaus von Graeve. Der Geschäftsführer bei Rabbit Emarketing nennt damit den Grund für eine Individualisierung des ∙ Epson Europe ist ein Bestandteil der japanischen Firma Seiko Epson Corporation. ∙ Der europäische Ableger Epson Europe wurde 1990 in Amsterdam gegründet. „Es ist wichtig, dem Kunden Informationen zu geben, die er brauchen kann, anstatt ihn mit Gutscheinen zu ködern“ Sascha Surbach Head of E-Marketing EMEA bei Epson Europe www.epson.de nen zur Verfügung zu stellen, die er brauchen kann, anstatt ihn mit Gutscheinen zu ködern“, erläutert Surbach. Grundlage für individualisierte E-MailKampagnen, die einen Mehrwert bieten, ist die Registrierung des Geräts durch den Nutzer. Das heißt aber auch: Ist der Kunde nicht bereit, seine Daten herzugeben, findet auch keine Kommunikation statt. ∙ Die One-to-One-MultichannelAgentur Rabbit eMarketing wurde 2004 gegründet. Sie betreibt primär E-Mail-Marketing. ∙ Das Team besteht insgesamt aus rund 80 Personen. Foto: Shutterstock / Adike Das optimale Szenario aus Sicht von Epson ist, wenn der Nutzer sofort alle notwendigen Informationen, wie beispielsweise den Gerätetyp und seinen Namen, angibt. Dann kann die auf dreieinhalb Jahre angelegte Lifecycle-Kommunikation starten, über die der Nutzer individualisierte E-Mails empfängt. Insgesamt wurden für diese Kommunikation 52 individuelle Mailings für 90 Drucker in alles zusammen 23.400 verschiedenen Variationen entwickelt. „Der gesamte Lifecycle ist automatisiert. Die Systeme und die Datenbanken sind miteinander verbunden. Dadurch können wir in Echtzeit personalisierte E-Mails versenden“, sagt von Graeve. Los geht es mit einer Willkommensmail. (s. Screenshot) Nachqualifizierung Wenn der Nutzer bei der Anmeldung lediglich seine E-Mail-Adresse angibt, startet eine Nachqualifizierungskampagne, die noch einmal die Vorteile einer Registrierung hervorhebt. Denn Epson braucht weitere Informationen, um den Lifecycle starten zu können. Den Erfolg der Kommunikation möchten weder Rabbit-Geschäftsführer von Graeve noch Epson-Manager Surbach anhand von messbaren Metriken festmachen. „Aufgrund der Anmeldedaten können wir aber herausfinden, ob ein Kunde bereits sein zweites oder drittes Gerät kauft“, sagt Surbach. „Das ist ein besserer Indikator als die Conversion Rate.“ Vergleicht man die Zahlen zur Willkommensmail mit den Durchschnittswerten von Werbe-E-Mails, die der E-MailMarketing-Spezialist Silverpop errechnet hat, scheint das Konzept aufzugehen. Sowohl die Öffnungsrate (56,34 Prozent) als auch die Click-Through-Rate (15,76 Prozent) liegen deutlich über dem Durchschnitt. Ein Beleg für die Wirksamkeit der ◼ Epson-Kommunikation. Christian Erxleben internetworld.de/erx Nach der Registrierung eines Epson-Druckers erhalten die Kunden eine Willkommensmail mit ersten Anwendungstipps 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business 27 Yoga und Hähnchen Vorgestellt von Amazon versucht, mit Assoziationen Neukunden zu gewinnen er kennt es nicht? Winzige Impulse – eine Situation, eine Liedzeile oder nur ein Wortfetzen – und schon hat man die absurdesten, teils witzigsten Eingebungen. Mit der jüngsten Kampagne „Dran gedacht. Schon gebracht.“ startet Amazon die Bewerbung seiner mobilen Shopping App und greift dabei das Mysterium scheinbar unkontrollierbarer Synapsenverbindungen auf. In bis dato zwei Spots werden frech und provokant Frauen inszeniert, die durch das Verhalten Dritter zu einem Kauf inspiriert werden. Einer der Spots zeigt eine Frau beim Yoga, die inspiriert durch die etwas ungelenke Ausführung der Yoga-Übung eines anderen Kursteilnehmers an das Abendessen und den Kauf eines Bratenthermometers erinnert wird. Ein weiteres Video inszeniert eine Kellnerin, die die großen Kreolen eines Gastes mit Vorhangringen für die Befestigung ihres Duschvorhangs verbindet. Lucky Generals zeigt mit der Kampagne „Thought it. Bought it“ wie W Steckbrief ∙ Auftraggeber: Amazon ∙ Kampagne: Thought it. Bought it. ∙ Agentur: Lucky Generals ∙ Kanäle: Youtube, TV, Twitter (#ThoughtItBoughtIt) ∙ Launch: Januar 2016 Frauke Ewe Head of Strategy & Partner Development beim DatenfeedAnbieter Feed Dynamix Fotos: Amazon www.feed-dynamix.de Die neue Amazon-Kampagne will mit kreativen Assoziationen überraschen Bequem und spontan effizientes Storytelling im Online-Handel phones damit bereits omnipräsent. Die einkaufen: funktioniert: Durch die humorvolle Inte- Werbung wird ein wichtiges Ziel dennoch Das will gration des digitalen Produkts „Amazon erreichen: Sie verdeutlicht den Nutzen der Shopping“ in eine bekannte Alltagssituation mobilen App bei den Kunden und steigert Amazon seierzeugt Amazon emotionale Resonanz bei so die Zahl der aktiven App User. nen Kunden der Zielgruppe und bietet mit der App eine Amazon verabschiedet sich damit von mit der Lösung für die Herausforderung an. An- inaktiven Apps und wird bald auch von Shoppinggetrieben durch die Skurrilität der darge- den Smartphones der Online-Shopper App ermög◼ stellten Gedankensprünge steigern die nicht mehr wegzudenken sein. lichen Macher die Brand Recognition für den Handelsriesen und unterstreichen den Amazon-Gedanken des Einkaufskomforts. Dabei ist die Amazon Shopping App nicht neu. Allein im Google Play Store verzeichnet sie über zehn Millionen DownWenn der Yogi aus dem Kurs zur Inspirationsquelle für den Kauf eines Fleischthermometers wird loads und ist auf Smart- Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Aldi In Australien startet der Discounter eine neue Kampagne mit sechs individuellen Spots für das eigene Obstangebot (u. a. Youtube) BMF Bauer Ganzjährige Kampagne für die bayerische Privatmolkerei unter dem Slogan „Und was kann der?“, die im TV auf acht Sendern läuft und auch im Web zu sehen ist Zum goldenen Hirschen Bundesministerium für Verkehr Aufmerksamkeitsstarke Kampagne des Bundesministeriums für den geplanten Ausbau des Breitbandnetzes in Deutschland durch Print-, Digital- und Out-of-Home-Werbung Fischer Appelt Deichmann Neue digitale Kreativagentur des Schuhhändlers; die erste Kampagne zur Verjüngung der Zielgruppe ist für März geplant Plan Net Campaign Müller 360-Grad-Kampagne für den Fruchtjoghurt „Froop“ im Umfeld der Sendung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ mit einem SpecialAds-Paket (u. a. in TV und am Point of Sale) IP Deutschland Auftraggeber Auftrag Dienstleister Obi Regionale Social-Media-Kampagne für die Baumarktkette im Großraum München mit dem Kabarettisten „Harry G“ als Testimonial; die Werbung läuft im Social Web unter mehreren Hashtags und wird durch Video Ads gestützt Jung von Matt / Elbe Supercell TV- und Kino-Kampagne des finnischen Spieleherstellers mit Christoph Waltz für das Mobile Game „Clash of Clans“ Barton F. Graf Telekom Neuer Teil aus der digitalen Werbeserie (u. a. Youtube) des Telekommunikationsexperten mit der Familie Heins DDB Volkswagen Erste Kampagne des Autoherstellers ohne den Claim „Das Auto“ mit mehreren Fußballnationalspielern; läuft in zwei Versionen als Webspecial, in Radio, Print und Out-of-Home DDB TECHNIK INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Foto: Shutterstock / Franck Boston 30 Logistikaussteller auf der Deutsche Post DHL Halle B6 / D183 Docdata Germany Halle B6 / C139 DPD Halle B5 / A042 E-Velopment Halle B6 / E240 Hermes Halle B6 / B102 LGI Logistics Group International Halle B5 / H395 Parcellab Halle B5 / Start-Up Street Parcellock Halle B6 / D226 Pixi Software Halle B6 / C158 Flexibel und individuell Online-Shopper werden immer anspruchsvoller und wollen die Zustellung zu jeder Zeit an jeden Ort. Auf der Internet World zeigen Logistikanbieter die Lösungen der Zukunft Spring Global Delivery Solutions Halle B6 / D194 Shipcloud Halle B5 / H395 Viison Halle B6 / D190 „30 Minuten später liefert ein Kurier das Buch direkt an Ihren Standort‘“ Dirk Haschke www.pixi.eu und 2,8 Milliarden Pakete haben Paketdienstleister im vergangenen Jahr quer durch Deutschland transportiert – 1,3 Milliarden davon waren Online-Bestellungen, hat der Bundesverband Paket- und Expresslogistik ermittelt. Die Logistikbranche boomt, gleichzeitig steht sie aber vor großen Herausforderungen. Welche Entwicklungen werden die kommenden zwei bis fünf Jahre prägen? Was wird sich verändern? INTERNET WORLD Business hat Logistikaussteller, die auf der Internet World Messe am 1. und 2. März 2016 in München ausstellen werden, im Vorfeld nach ihrer Einschätzung gefragt. Das ganz große Thema der kommenden Jahre heißt Flexibilität, da sind sich die Experten einig. Im Mittelpunkt wird der Online-Shopper als Kunde mit seinen Bedürfnissen, Ansprüchen und Erwartungen stehen. Ein Beispiel: „Stellen Sie sich vor, Sie machen einen kurzen Ausflug in den Park, sitzen auf einer Bank und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen. Sie denken sich, dass ein gutes Buch diesen Moment vervollständigen könnte. Sie zücken Ihr Smartphone, klicken auf das Buch Ihrer Wahl und 30 Minuten später liefert Ihnen ein Kurier das bestellte Buch direkt an Ihren Standort. Wir bezeichnen diesen Kundennutzen als ‚shop and deliver every- R where‘“, beschreibt Dirk Haschke, Geschäftsführer des Warenwirtschafts- und Versandhandelssoftware-Herstellers Pixi Software (Halle B6 / C158) seine Vision. den, kurz, man ist kundenorientierter“, sagt Michael Schaberg, Mitglied der Geschäftsleitung beim E-Commerce- und Versandhandelssoftware-Hersteller E-Velopment (Halle B6 / E240). Entsprechend werden Software-Lösungen immer umfangDigital und mobil reicher und flexibler, verbinden OnlineTreibende Faktoren sind die zunehmende und Offline-Handel, erlauben schnellere Digitalisierung des Handels und die Ver- Anpassungen und Updates. Anton Eder, feinerung mobiler Technologien, sodass Gründer des Versandoptimierers ParcelOmnichannel für die Kunden zum Nor- lab (Halle B5 / Start-Up Street), geht sogar malfall wird. Click & Collect sowie Click & noch einen Schritt weiter: „In fünf Jahren werden die Pakete den Reserve und auf der anderen Seite das Kunden finden: OrtungsZurückgeben online bestellter funktionen etwa im Ware im Ladengeschäft sowie Mobiltelefon ermöglichen die sofortige Online-Beeine flexible Auslieferung, stellung eines in der Filiale sodass Zustellungen unnicht verfügbaren Artider Online-Shopper abhängig von festgelegten kels verlangen flexible Löüberprüfen den Zustellorten erfolgen sungen – sei es die LiefeVersandstatus ihrer werden.“ rung binnen weniger StunBestellung Das Ziel, dem Kunden den oder zu einem festgelegmöglichst alle Wünsche ten Zeitpunkt oder die Zuzu erfüllen, wenn es um stellung an jeden geZustellzeit und -ort geht, wünschten Ort. Mittlerführt gleichzeitig zu einer weile nehmen diese seit überprüfen breiter werdenden Palette Jahren diskutierten Verden Status an Zustelloptionen. So änderungen immer mehr mehrfach werden die Angebote imGestalt an. „Heute orienmer umfangreicher, egal ob tieren sich unsere Kunden es um die Zustellung an einem an den Wünschen ihrer Kun- 91 % 73 % Quelle: Metapack 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business Neue Zustellart: Im Paketkasten von Parcellock können alle Sendungen abgegeben werden bestimmten Tag, innerhalb eines festgelegten Zeitfensters, am Abend oder am Wochenende geht oder um die kurzfristige Änderung der gewünschten Zustellzeit oder die Umleitung des Pakets an einen anderen Lieferort. Die beiden größten Paketdienstleister in Deutschland, Deutsche Post DHL (Halle B6 / D183) und Hermes (Halle B6 / B102), arbeiten mit Hochdruck am Ausbau solcher Services. „Die Bereitschaft, auf eine Sendung zu warten, nimmt weiter ab – die Paketdienstleister sind künftig verstärkt aufgefordert, sich auf die Lebensgewohnheiten der Konsumenten einzustellen und die Zustellung entsprechend zu takten“, meint Martin Frommhold, Unternehmenssprecher von Hermes. Er erwartet, dass der Verbraucher in fünf Jahren ein deutlich größeres Mitspracherecht beim Versandprozess haben wird als heute und dieses auch aktiv einsetzen wird. Ein Grund dafür ist, dass Händler ihren Kunden immer mehr bieten wollen und müssen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. „Das Service-Angebot wird sich immer stärker in Richtung des flexiblen, individuellen Paketempfangs weiterentwickeln. Dabei wird es sicher nicht eine einzelne Zustelllösung geben“, betont Ole Nordhoff, Geschäftsbereichsleiter bei DHL Paket Deutschland. So verzeichnet DHL beispielsweise einen Boom bei Feierabendzustellungen. Gleichzeitig arbeitet der Konzern weiter an Konzepten zum flexiblen Paketempfang: Der Paketkasten, ein Briefkasten für Pakete, soll noch in diesem Jahr auch für Mehrfamilienhäuser bundesweit angeboten werden. Ebenfalls auf diesem Feld tätig ist der Wettbewerber Parcellock (Halle B6 / D226), der seinen für alle Paketdienstleister nutzbaren Paketkasten in diesem Sommer bundesweit auf den Markt bringen will – ergänzt um eine Pakettasche. „Die Anforderungen an eine zeit- und kostensparende sowie kundefreundliche, direkt beim ersten Versuch erfolgreiche Zustellung werden weiter wachsen“, ist sich ParcellockGeschäftsführer Dirk Reiche sicher. Zustellquote verbessern In der Verbesserung der Zustellquote sieht auch Claus Fahlbusch, Geschäftsführer des Versand-Service-Providers Shipcloud (Halle B5 / H395), eine der großen Herausforderungen, schließlich kostet jeder ver- gebliche Zustellversuch Geld und verschärft den sowieso schon teils erheblichen Kostendruck. Das Unternehmen, das alle Versanddienstleister über eine Schnittstelle für Online-Händler bündelt, hat deswegen eine Partnerschaft mit der LGI Logistics Group International (Halle B5 / H395) vereinbart. Der Logistiker aus Herrenberg bietet mit Pakadoo einen Zustellservice am Arbeitsplatz an. Fahlbusch glaubt an innovative Ideen: „Wir sehen die Dominanz des einen marktbeherrschenden Players in Deutschland schwinden und eher viele kleine innovative Logistikmodelle, die über Plattformen und Schnittstellen miteinander interagieren und komplexe Kundenanforderungen bedienen.“ „Wir sehen die Dominanz des einen marktbeherrschenden Players schwinden“ Claus Fahlbusch www.shipcloud.io Gleichzeitig wird es zu einer Marktbereinigung kommen, Start-ups werden aufgekauft oder pleitegehen. „Kleine Marktteilnehmer mit großer Abhängigkeit von einzelnen Kunden werden es schwer haben. Der Markt wird in fünf Jahren gewaltig gewachsen sein, gleichzeitig wird aber dienstleisterseitig eine Konsolidierung stattgefunden haben“, glaubt Arndt Holzmeier, Marketing Manager von Docdata Germany (Halle B6 / C139). Der Fulfillment-Anbieter wurde Ende 2015 von USKonzern Ingram Micro übernommen. Große, marktdominierende Händler wie Amazon und Zalando setzen immer wieder neue Maßstäbe bei der Liefergeschwindigkeit – Stichwort Same Day Delivery – und beim Kundenservice. „Marktführer wie Amazon und Zalando 31 DPD-App: Über ihr Smartphone können Kunden ihre Bestellung nachverfolgen, den Zusteller bewerten und ihm ein Trinkgeld geben heben mit ihrem Erfolg und jeder neuen Innovation die allgemeinen Kundenerwartungen an Fulfillment- und Retourenstandards im Online-Handel immer weiter an und erhöhen direkt oder indirekt den Leistungsdruck auf die gesamte Branche“, meint Holzmeier. Das sieht auch Samuel Vogel, Geschäftsführer von Viison (Halle B6 / D190), Hersteller der Warenwirtschaft Pickware, so: „Angesichts der Entwicklungen beim Branchenprimus Amazon – Stichwort Lieferung am gleichen Tag – wird es für KMUs immer schwerer, Schritt zu halten und die Erwartungen der Kunden zu erfüllen.“ Der Paketdienstleister DPD (Halle B5 / A042) lässt die Verbraucher seine Zusteller ganz à la Amazon mittlerweile bewerten – bequem per App. Wer will, kann dem Zusteller via Paypal auch ein Trinkgeld geben. Die App dient auch der Sendungsverfolgung. Ein gutes Tracking ist unabdingbar für zufriedene Kunden: Mehr als 90 Prozent der Shopper überprüfen den Versandstatus ihrer Bestellung, hat die Studie „Delivering Consumer Choice: 2015 State of E-Commerce Delivery“ des Verpackungsspezialisten Metapack ergeben. „Es wird zukünftig verstärkt einen hohen Fokus auf die Transparenz und Nachvollziehbarkeit der Sendungsverfolgung geben“, sagt Jan Brück, Sales Manager beim Versanddienstleister Spring Global Delivery Solutions (Halle B6 / D194). Deshalb arbeitet der Dienstleister wie viele andere auch an der Optimierung der Tracking-Services. Besonders wichtig ist dies im grenzüberschreitenden Handel. „Eine lückenlose Sendungsverfolgung auch über Ländergrenzen und über verschiedene Logistikdienstleister hinweg ist unabdingbar“, meint Parcellab-Gründer Eder. Denn die Internationalisierung wird weiter voranschreiten, auch da sind sich alle Experten einig – schließlich suchen immer mehr Shop-Betreiber im Ausland nach neuen Kunden. „Den Löwenanteil setzen die meisten deutschen Online-Händler noch im Heimatmarkt um, wohl auch, weil viele Shop-Betreiber beim Auslandsversand große Hürden befürchten“, so HermesSprecher Frommhold. Hier gebe es noch ein deutliches Entwicklungspotenzial. ◼ Christiane Fröhlich internetworld.de/cf 83 % möchten den Versandstatus per E-Mail verfolgen 32 % möchten den Status per SMS nachverfolgen Quelle: Metapack „In fünf Jahren werden die Pakete den Kunden finden, etwa über die Ortungsfunktion im Mobiltelefon“ Anton Eder www.parcellab.de TECHNIK INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Foto: Epson 32 Die Internet World Messe findet am 1. und 2. März 2016 in München statt. Auf der Messe präsentieren sich über 350 Aussteller mit Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen E-Commerce, Multichannel, Logistik, Payment und Online-Marketing. Veranstalter der Internet World ist die Fachzeitschrift INTERNET WORLD Business. Der Besuch der Messe ist nach vorheriger Anmeldung kostenlos. Besucher können sich online unter www.internetworld-messe.de für die Teilnahme registrieren. Innovation am POS Klug verzahnt, ist halb gewonnen: Der Internet World Shop zeigt Messebesuchern neue Lösungen für die Verbindung von stationärem Geschäft und digitalen Technologien ie Digitalisierung des Ladengeschäfts ist der große Trend im Handel. Wie das gehen kann und welche Lösungen es dafür gibt, erfahren die Besucher der Internet World Messe Anfang März in München. Dort gibt es gleich zwei Ausstellungsflächen, die sich mit Technologien im Handel befassen: der Internet World Shop (Halle B5 / H422) und gleich daneben der Weshop der Agentur Serviceplan (Halle 5 / G382), der in Ausgabe 04/2016 vorgestellt wird. Im Internet World Shop präsentieren verschiedene Anbieter ihre D Lösungen für die intelligente Verknüpfung der Kanäle. So zeigen der HardwareHersteller Epson und der Software-Hersteller E-Matters eine POS-Lösung (ein mobiles Kassen- und Beratungssystem), die sie gemeinsam entwickelt haben. E-Matters steuert die Software „E-Commerce-Suite“ bei. Sie bildet den OnlineShop ab und umfasst nachgelagerte Prozesse wie Bestellabwicklung, Lagerhaltung, Einkauf und Filialverkauf. Von Epson kommen die Kassenbondrucker. Eine Schnittstelle zur „TM-Intelligent Plattform“, der neuen Produktserie des Druckeranbieters, ist bereits in die E-Commerce-Suite integriert. In der Praxis könnte künftig das Verkaufspersonal, ausgestattet mit Tablets und mobilen Bondruckern, auf die Kunden zugehen, sie am Regal oder vor der Umkleidekabine beraten und die Ware gleich dort verkaufen. Die Kunden würden sich die übliche Warteschlange an der Kasse ersparen. E-Matters bringt auch eine ServiceLösung mit auf den Internet World Shop. Kassenlösung in der E-Commerce-Suite von E-Matters Responsive-Shop-Template von Commercetools 1. Februar 2016 3/16 Der „Spark-Aufkleber“ soll Geräte im Haushalt mit Händlern verbinden, sodass per Knopfdruck Waren nachbestellt werden können. Die Idee lehnt sich an den Dash-Button von Amazon an. Auch der Versandhändler Otto hatte vor Kurzem solch einen Service-Aufkleber für Geräte vorgestellt. Der Aufkleber von E-Matters ist ein QR-Code. Wird er mit einem Smartphone abgescannt, kann der Kunde mithilfe einer App eine Bestellung auslösen. Praktisch ist das für solche Produkte, die regelmäßig nachgekauft werden, zum Beispiel Kaffeebohnen für die Espressomaschine oder Waschmittel. Der Shop-Software-Anbieter Commercetools stellt auf dem Internet World Shop ein Shop-Template im Responsive Design namens „Sunrise“ vor. Eine Beispiellösung soll zeigen, wie der Shop damit an die Bildschirmgröße eines iMac oder eines iPhones angepasst wird. Zudem können Commercetools-Kunden eine White-Label-App auf iOSBasis programmieren. Kunden können mit der App beispielsweise im Laden Barcodes an Preisschildern scannen und die Artikel in den Warenkorb des Online-Shops legen. Commercetools arbeitet zudem mit dem Unternehmen Pushtec für die Analyse der Echtzeit-Traffic-Daten im Desktop-Shop und in der App zusammen. Auf Basis dieser Analyse können Händler ihren Kunden zielgerichtete Marketingbotschaften per Push-Mitteilung auf das Smartphone senden. Hybris hatte im vergangenen Jahr auf dem Internet World Shop mit dem Prototypen eines interaktiven Weinregals Aufmerksamkeit erregt. In diesem Jahr stellt Hybris Labs einen Prototypen namens „Infinite Cart“ aus. Gedacht ist die Lösung für Showrooms oder Produkte, die nicht so leicht in einen Einkaufswagen gelegt werden können. An jedem Produkt wird ein NFC-Tag angebracht, der die genauen Produktdaten aussendet. Der ShowroomBesucher erhält ein mobiles Lesegerät und kann damit Produkte, die ihm gefallen, abspeichern. Dann geht er an eine „Auslese-Station“, die alle gemerkten Produkte auflistet, Varianten anzeigt oder auf Zubehörprodukte aufmerksam macht. Will der Kunde etwas kaufen, übergibt er das Produkt an einen digitalen Warenkorb und bestellt es. Der Zahlungsdienstleister Wirecard präsentiert die INTERNET WORLD Business „Connected-POS“-Plattform. Mit dieser Plattform für den stationären Handel können Informationen von vielen verschiedenen Quellen zusammengeführt werden, um die Kundenbeziehung zu vertiefen. Da die Plattform Transaktionsvorgänge, SocialMedia-Daten und Daten von Kundenbindungssystemen vereint, erhält der stationäre Handel laut Wirecard Analysetools 33 und Vermarktungstechnologien, die bislang nur vom Online-Handel eingesetzt werden. Die Lösung soll einfach in bestehende Kassensysteme integrierbar sein. ◼ Ingrid Schutzmann internetworld.de/is Infinite Cart von Hybris Labs für Showrooms Online-Händler, aufgepasst: paydirekt heißt Zahlungsgarantie. b ei u e n J e t z t a n k! B I hrer paydirek t ist der neue Bankenst andard fürs Online-B ezahlen. Wie Sie als Händler davon profitiere n? Zum Beispiel durch garantier te Zahlungssicherheit, gesicherte Käuferidentitäten, valide Altersprüfung und 100 % igen Schutz Ihrer Transaktionsdaten. Neugierig auf paydirek t? Sprechen Sie direkt mit Ihrem Bankbera ter! vr.de/paydirekt-h aendler Raif feisenbanke n: DZ BANK , WGZ BANK , der Genossensch af tlichen FinanzGrupp e Volksbanken Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit den Spezialisten Investment, VR Leasing Gruppe, WL BANK . , easyCredit, MünchenerH yp, R+V Versicherun g, Union Bausparkass e Schwäbisch Hall, DG HYP, DZ PRIVATBANK TECHNIK 34 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 ∙ Gegründet 1981, Sitz in Oberhausen ∙ Rund 250 Filialen, vorwiegend in NRW, 2.100 Mitarbeiter ∙ Sortiment: ca. 2.500 Artikel plus 60 bis 90 Aktionsartikel pro Woche ∙ Online-Shop seit Oktober 2014 ∙ Jahresumsatz: knapp 200 Millionen Euro Basis für On- und Offline Um den Webshop mit der IT-Landschaft aus dem stationären Geschäft zu verbinden, setzt die Handelskette Kodi seine Diskontläden auf eine Middleware eit 33 Jahren kennen die Kunden Kodi, zumindest in Nordrhein-Westfalen, wo der Haushaltswaren-Discounter mit den meisten seiner rund 250 Filialen vertreten ist. Seit Oktober 2014 ist das mittelständische Unternehmen auch mit einem Online-Shop für seine Kunden da – und wurde damit vom klassischen stationären Einzelhändler zum Multichannel-Anbie„Unsere Idee war, den Online- ter. „Für uns stellte sich im Vorfeld die wichtige Frage: Müssen wir unser besteShop für unser ERP-System hendes Geschäft komplett neu aufstellen, wie eine weitere Filiale also quasi den großen Wurf wagen mit aussehen zu lassen“ neuer Warenwirtschaft, oder gelingt es, ein System anzudocken, ohne die traditioThomas Schwachenwalde nellen Prozesse groß verändern zu müsLeiter Multichannel sen?“, beschreibt Thomas Schwachenbei der Kodi Diskontläden GmbH walde die damalige Ausgangslage. Schwawww.kodi.de chenwalde verantwortet bei der Kodi Diskontläden GmbH die Abteilung Multichannel, E-Commerce und Marketing. Die IT-Lösungen, auf denen das Stationärgeschäft basiert, waren für das OnlineBusiness nicht geeignet. Ein- und Verkauf, Buchhaltung und die Verwaltung wickelt Kodi zentral über die Enterprise-ResourcePlanning-Lösung (ERP) „Dynamics AX 2009“ von Microsoft ab. In den Filialen sorgt die Warenwirtschaftslösung „Dewas“ vom Lösungsanbieter Perits für die Verwaltung des Warenbestands, die Preisgestaltung sowie die Kassenabrechnung. Etwa ein Prozent des Gesamtumsatzes stammt aus Wenn aber die dem 2014 gelaunchten Online-Shop bewährte Technik für S das Kerngeschäft infrage gestellt wird, provoziert dies in vielen Unternehmen verständlicherweise erst einmal Gegenwind, gibt Schwachenwalde zu bedenken. Zudem stellt sich das Problem der Finanzierung eines umfassenden Systemwechsels. Deswegen suchte Kodi nach einer Lösung, die eine möglichst leichte und kostengünstige Anbindung des OnlineShops an die bestehende IT-Landschaft erlaubte. Fündig wurde das Unternehmen aus Oberhausen in der Middleware von eFulfilment Transaction Services. Die Plattform dient als Vermittler zwischen den unterschiedlichen Lösungen, indem sie Daten und Prozesse angleicht und über Schnittstellen austauscht. Offline-Lösung nachgebaut Bei Kodi hieß das konkret: Die Middleware verbindet das Online-Shop-System, in diesem Fall Oxid eSales in der Enterprise-Version, mit der ERP-Lösung von Microsoft. „Unsere Idee war, den OnlineShop für die ERP-Lösung wie eine weitere Filiale aussehen zu lassen. Dafür hat eFulfilment für uns die Dewas-Lösung als eine Art Miniwarenwirtschaft für den OnlineShop nachgebaut“, erklärt Schwachenwalde. Für das ERP-System macht es somit keinen Unterschied, ob die Daten aus einer Filiale oder dem Online-Shop stammen, die Prozesse, die im Hintergrund laufen, bleiben immer die gleichen. So kann zum Beispiel sowohl Click & Collect als auch die Retourenannahme über jede beliebige Filiale abgewickelt werden. „Schließlich ist das kein anderer Prozess als der Versand von Filiale A nach Filiale B, und den gab es schon immer“, erklärt Schwachenwalde. Gleichzeitig nutzt Kodi die eFulfilmentPlattform als Backend des Webshops. Sowohl das Ordermanagement als auch das Content-Management, die Kundendatenverwaltung und die Logistik laufen über die Middleware. „Oxid verwenden wir letztlich nur als Schaufenster im Internet und für den Checkout“, sagt Schwachenwalde. Vier bis fünf Monate hat die individuelle Anpassung und Einrichtung der Middleware gedauert. „Das war bei uns schon relativ komplex, bei einfacheren Strukturen geht das sicher auch schneller“, so der Multichannel-Leiter. Die Einrichtungskosten lagen im knapp sechsstelligen Bereich. Als Mietlösung zahlt Kodi zudem pro Transaktion eine von der Warenkorbhöhe abhängige Gebühr an eFulfilment. „Das war für uns von den Kosten her sehr interessant, denn eine andere Shop-Lösung wie etwa Hybris, die für diese Anforderungen auch geeignet gewesen wäre, ist für ein mittelständisches Unternehmen wie Kodi zu teuer.“ Er schätzt an der Middleware zudem die hohe Flexibilität – auch mit Blick auf die Zukunft. „Die Lösung ist in alle Richtungen skalierbar“, hebt Schwachenwalde hervor, „auch wenn wir an einen Vertrieb über Marktplätze wie Ebay oder Amazon reden oder den Aufbau weiterer Shops.“ Eine andere Zukunftsvision ist die Digitalisierung der stationären Filialen, etwa mit Tablets. Über sie könnte das Verkaufspersonal beraten, auf den Warenbestand anderer Filialen zugreifen, Bestellungen abwickeln. Die Technik dafür steht dank ◼ der Middleware schon bereit. Christiane Fröhlich internetworld.de/cf 01.-02. März 2016, München Das Event des E-Commerce 2016 360 Aussteller O150 Vorträge O16.000 Besucher O internetworld-messe.de Wir sind umgezogen: Partner Event CMCX – Content-Marketing Conference & Exposition Halle B5 + B6 Eingang Ost Jetzt registrieren! Besuch der Messe ist kostenlos. TECHNIK 36 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 RFID als Game Changer PraxisTipp Bei der Konferenz Retail’s Big Show stand die Digitalisierung des Handels im Fokus ie Vermählung des staIntel, BT, Nexgen Packaging, tionären Handels mit Retailnext und Sato Global dem digitalem Commerce Solutions haben sich zur ist der nächste große Trei„Acuitas Digital Alliance“ ber bei Technologieinvestizusammengeschlossen. Sie tionen. Das wurde während will sichere, Cloud-basierte der diesjährigen Konferenz Lösungen für den Handel „Retail’s Big Show“ deutlich, entwickeln. die der amerikanische HanIntel hat zur Konferenz delsverband National Retail auch die „Retail Sensor Federation jedes Jahr im Platform“ vorgestellt. PilotJanuar veranstaltet. Viele kunde ist der Jeanshersteller Firmen, die man bislang Levi’s, der den gesamten Pilotprojekt bei Levi’s: Jeder Artikel erhält einen RFID-Chip nicht auf den ersten Blick Warenbestand in seinem mit dem Handel in VerbinFlagship-Store in San Frandung gebracht hätte, positicisco mit RFID-Chips ausonieren sich nun in diesem Bereich – zum steller Intel, die bei der Retail-Konferenz gestattet hat. Dadurch erhält Levi’s in Beispiel der Netzbetreiber British Tele- in den USA die „BT In-Store Visibility“- Echtzeit Überblick über den Bestand. communications (BT) und der Chip-Her- Lösung präsentierten. Dabei wird jedes Um „Smart Store Monitoring“ geht es Produkt im Ladengeschäft auch bei der Software AG. Die Darmstädmit einem RFID-Chip ter bündeln in ihrer „Digital Business versehen. Ein für das Platform“ Technologien, um Daten im Internet of Things aus- Ladengeschäft zu erfassen, beispielsweise gestattetes Funknetz im Echtzeitinformationen darüber, was im Geschäft kann so die Wa- Laden geschieht, die automatische Anpasrenbewegungen erfassen, sung von Werbeschildern anhand der in vom Lager ins Regal, vom Echtzeit übermittelten Reaktion der KunRegal in die Umkleideka- den, Prognosemodelle und das Zusambine oder zur Kasse. Der menführen verschiedener Datenfeeds. Händler kann auswerten, Adobe hat angekündigt, Bildschirmwie oft ein Kleidungs- funktionen im Content-Managementstück anprobiert wurde, System „Adobe Experience Manager“ für er sieht, ob es vielleicht „Shoppable Media“ zu erweitern. Dann falsch einsortiert wurde, können Kunden beispielsweise auch über Shoppable Media von Adobe: Produkte werden markiert, und er hat immer tagesinteraktive Store-Displays einkaufen. ◼ Ingrid Schutzmann beim Klick darauf öffnet sich der Warenkorb aktuelle Inventurdaten. D Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Blickle Räder & Rollen Relaunch der Website im Responsive Design auf Basis des ContentManagement-Systems Experience Platform von Sitecore in 34 Sprachen UDG United Digital Group, Hamburg Eddie Bauer Abwicklung des kompletten Fulfillments inklusive Kundendialog und Zahlungsabwicklung für die US-Outdoor-Marke BFS Baur Fulfilment Solutions, Burgkunstadt Ergo Direkt Einsatz der Ad-Serving-Technologie für die Display-Kampagnen Adform, Hamburg Foto Online Services Entwicklung einer mobilen App zur Gestaltung von Fotobüchern The App Guys, Köln G+J EMS Einsatz der mobilen Ad-Tech-Lösung für Programmatic Advertising Pubmatic, München Innenministerium Brandenburg Relaunch der Website www.polizei.brandenburg.de auf Basis des Content-Management-Systems Six CMS Six Offene Systeme, Stuttgart Music Store Relaunch des Webshops in zehn Sprachen auf Basis der E-CommerceLösung Intershop Commerce Suite Dotsource, Jena Österreichische Bundesbahn Entwicklung neuer, einheitlicher Zahlungssysteme im Personenverkehr über alle Vertriebskanäle hinweg Wirecard, Aschheim Rivergate Abwicklung des Vertriebs über Online-Plattformen in Europa für das Modeunternehmen inklusive Übersetzung der Produktbeschreibung Modotex, Hannover Segway Niederlande Relaunch des Online-Shops auf Basis der Shop-Lösung Shopware 5 Shopware Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de 3/16 Julien Hervouët, CEO beim Lösungsanbieter iAdvize www.iadvize.com Vier Trends beim OnlineKundenservice Kunden erwarten beim Online-Kauf einen schnelleren Kundenservice. Kontaktieren Konsumenten ein Unternehmen per E-Mail, möchten sie nicht länger als 14 Stunden auf eine Antwort warten. Über Social Media muss es noch schneller gehen. Doch es kommt nicht nur auf die Schnelligkeit an. Vier Trends zeichnen sich ab: 1. Allgegenwärtigkeit „Allgegenwärtigkeit“ bedeutet, dass Brands ihren Kunden überall, immer und sofort zur Verfügung stehen müssen und werden, und zwar auf allen Kanälen: Website, Social Media, Desktop, Mobile. Eine Marke muss mit dem Kunden zur richtigen Zeit am passenden Touchpoint kommunizieren. 2. Social-Media-Plattformen Die Präsenz von Marken auf SocialMedia-Plattformen wird sich weiter ausbreiten. Bei kleineren Unternehmen könnten soziale Medien sogar deren Website ersetzen. Dabei muss das simple Posten von MarketingContent durch One-to-One-Kommunikation auf Augenhöhe ersetzt werden. Der Online-Shopper wird den individuellen Kundenservice auf Social Media zu schätzen wissen und früher oder später auch erwarten. 3. Persönlicher Service in Echtzeit Die fortschreitende Digitalisierung hat das Informationsverhalten der Konsumenten deutlich verändert. Lange Wartezeiten sind nicht mehr akzeptabel. Stattdessen muss persönliche Kundenbetreuung in Echtzeit die Norm werden. Marken sollten ihre Strategie dieser Erwartung anpassen 4. Peer-to-Peer-Beratung und Community Unternehmen werden zunehmend Markenbotschafter aus ihrem Kundenkreis anwerben und Brand Communitys aufbauen, um damit ihren Online-Kundenservice durch Callcenter-Agents zu ergänzen. Diese Markenbotschafter beraten online andere Kunden und geben zum Beispiel Tipps zur Produktnutzung. w Internet World Night Die offizielle Messeparty der Internet World 01. März 2016 ab 19.30 Uhr Park Café Sophienstr. 7, 80333 München JETZT TICKET SICHERN! Nur 99,- € zzgl. MwSt.* unter internetworld-messe.de/tickets * Im Preis inkludiert ist der Besuch der Veranstaltung inkl. Catering und Getränke. Sponsor: Veranstalter: DIENSTLEISTERVERZEICHNIS 38 INTERNET WORLD Business AFFILIATE MARKETING PLZ CALL TRACKING PLZ 1. Februar 2016 PLZ 9 7 1 DISPLAY MARKETING E-COMMERCE ANWENDUNGEN Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Hier könnte Ihr Eintrag stehen! Informationen unter sales@nmg.de oder Tel.: 089/74117-281 Informationen unter Firstlead GmbH www.adcell.de Rosenfelder Straße 15-16 10315 Berlin Tel.: +49 (0)30 - 6098361 - 0 Fax: +49 (0)30 - 6098361 - 99 service@adcell.de Starten Sie jetzt Ihr Partnerprogramm mit über 100.000 Partnern und ohne SetupGebühr! 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Bei dem Berliner Unternehmen mit Dependancen in Großbritannien, Frankreich, Österreich, Tschechien, Polen, Belgien und den Niederlanden gehört Stefan Tweraser künftig zum Kernteam der Geschäftsleitung um die beiden Mitgründer David Turnbull und Michael Heinze sowie CMO Martin Soler. www.snapshot.travel Rainer Brosch / Peter Romianowski / Ulf Richter Optivo, Berlin Führungswechsel beim E-Mail- und Omnichannel-Marketing-Anbieter Optivo in Berlin: Zum 25 Januar hat Rainer Brosch (Foto) als Sprecher der Geschäftsführung die Leitung des Unternehmens übernommen. Während die beiden Gründer und bisherigen Geschäftsführer Ulf Richter und Peter Romianowski künftig als Berater für Optivo tätig sind, bleibt Thomas Diezmann weiterhin Geschäftsführer. Er ist seit 2010 bei den Berlinern beschäftigt und soll das Geschäft gemeinsam mit Brosch vorantreiben. Dieser war zuletzt als selbstständiger Berater aktiv, davor hatte er verschiedene Digital- und E-Commerce-Firmen, unter anderem von Rocket Internet sowie Holtzbrinck Digital, als CEO und Geschäftsführer geleitet. www.optivo.de Termine PPC Masters Eine Konferenz für all jene, die mit Klicks handeln, versprechen die Veranstalter. Zu den Themen des Events, das ein deutschund ein englischsprachiges Panel bietet, zählen „20 Adwords Tricks in 20 Minuten“, „PPC Inhousing“, „Really intelligent remarketing“ und „Effective visits like a sir“. Termin: Berlin, 11. Februar 2016 Kosten: Für Leser nur 359,10 Euro statt 399,00 Euro inkl. MWSt. (Code: MP-InternetWorldBusiness-10) www.ppcmasters.de/de Info: Mobile World Congress Zu den Keynote Speakers des Kongresses, der parallel zur Messe stattfindet, zählen Vertreter von Buzzfeed, Ericsson, Paypal 1. Februar 2016 Stefan Herzog Sabine Tietz Schwab, Hanau Sport Scheck, München Auf eigenen Wunsch verlässt Stefan Herzog, bisher Geschäftsführer von Sport Scheck, den Münchner Sportartikelspezialisten, um sich neuen beruflichen Herausforderungen zu stellen. In den vergangenen zehn Jahren war Herzog als Geschäftsführer unter anderem für die Bereiche Marketing, Einkauf und Werbung zuständig. Er ist nicht der erste Stefan Kuhlmann Exponential Interactive, Emeryville (USA) Als Nachfolger von Dariusch Hosseini, der im November 2015 als Head of Sales zu Facebook gewechselt ist, kommt Stefan Kuhlmann als Managing Director DACH zum US-Werbetechnologieanbieter Exponential Interactive. Zuletzt war der 46Jährige bei Ebay für die Wachstumsstrategie für den gewerblichen Verkaufsbereich zuständig. Weitere Stationen waren Pro Sieben Sat1, Axel Springer und Microsoft, wo er jeweils innerhalb der Vermarktungsorganisationen beschäftigt war. www.exponential.com Klaus Rohr Digitalface, Berlin Nach acht Monaten als Geschäftsführer hat Klaus Rohr den Digital-Publishing-Dienstleister Pressmatrix wieder verlassen und zum Jahresbe- und Unicef. Themen sind unter anderem: „Brands go mobile first“, „5G – Creating value for consumers“ und „Digital identity“. Termin: Barcelona, 22. bis 25. Februar 2016 Kosten: Zwischen 749 Euro zzgl. MwSt. und 4.999 Euro zzgl. MwSt. www.mobileworldcongress.com Info: Content-Marketing Conference & Expo Die Veranstaltung bietet Marketing-Entscheidern neben einem Messebereich eine Konferenz, auf der unter anderem Vertreter von Otto, BMW, Daimler, SAP und L‘Oréal sprechen. Teilnehmer erfahren, wie Content ihr Business vorantreibt, und erhalten Einblick in Praxisbeispiele. Termin: München, 1. und 2. März 2016 Kosten: Ab 490 Euro zzgl. MwSt. www.content-marketingInfo: conference.com 3/16 hochrangige Manager, der die Firmentochter der Otto Group verlässt. Bereits im Juli 2014 war Jürgen Habermann beim Multichannel-Händler ausgeschieden, im Sommer 2015 folgte ihm Finanz- und IT-Chef Guido Jaenisch. Die beiden wurden durch Lars Schöneweiß (IT) und Markus Rech ersetzt. www.sportscheck.com ginn bei Digitalface angeheuert. Der Vermarkter digitaler Publishing-Lösungen, bei dem Rohr als Partner startet, gehört zu den Vertriebspartnern von Pressmatrix. Vor seinem dortigen Engagement dort war Rohr unter anderem Geschäftsführer der PMG Presse-Monitor GmbH. www.digitalface.de Zum 1. März 2016 übernimmt Sabine Tietz den Vorsitz der Geschäftsführung beim Schwab Versand in Hanau. Die Managerin, die bereits seit Mitte 2012 als Geschäftsführerin bei der Otto-Firmentochter tätig ist, war zuletzt für die Bereiche E-Commerce, Marketing und IT sowie den Aufbau der Plus-SizeMarke Sheego verantwortlich. www.schwab.de Josephine Seidel-Leuteritz Shopping24, Hamburg Von Picturepark Studios, wo sie als Fashion Editor beschäftigt war, kommt Josephine Seidel-Leuteritz zur Shopping24 Internet Group in Hamburg. Dort verantwortet sie künftig die Bereiche Social Media und PR sowie das Fashion-Portal Yalook.com. www.s24.com Dirk Schäfer Crowdfox, Köln Das Start-up Crowdfox, das erst im Herbst 2015 sein Shopping-Portal gelauncht hat, heuert Dirk Schäfer an. Als neuer Chief Operating Officer ist er neben Gründer und CEO Wolfgang Lang sowie CTO Andreas von Oettingen für die Weiterentwicklung von Crowdfox verantwortlich. Schäfer, der zuvor unter anderem als Chief Technical Officer innerhalb des Vodafone-Konzerns tätig war, soll sich insbesondere um die Qualitätssicherung kümmern. www.crowdfox.com Swiss Online Marketing & eBusiness Expo Die beiden Veranstaltungen richten sich explizit an Geschäftsführer, MarketingFachleute sowie E-Commerce- und ITVerantwortliche. Parallel finden unter anderem der CXO-Day, die Personal Swiss sowie die Dialog Marketing Messe in der MCH Messe Schweiz statt. Termin: Zürich, 13. und 14. April 2016 Kosten: 30 CHF (eTicket für 1 Tag) bzw. 60 CHF (2 Tage) inkl. MwSt. www.swiss-online-marketing.ch Info: Digital Commerce Day Die E-Commerce-Konferenz bietet Einblicke in die Handelsstrategien bekannter Internet-Unternehmen wie Möbel.de, Outfittery, About You, Juniqe und Crowdfox. Im Fokus des Events stehen zudem der fachliche Austausch und das Networking mit anderen Branchenvertretern. Katharina Lehmann Experian Marketing Services, München Als Head of Creative Services verstärkt Katharina Lehmann das Team von Experian Marketing Services Deutschland. In der neu geschaffenen Position leitet die 31Jährige ein fünfköpfiges Team von München aus. Lehmann, die zuletzt als Head of Creative Services bei Teradata war, berichtet an Steve Lomax, Senior Vice President Marketing Services EMEA. www.experian.de Termin: Hamburg, 21. und 22. April 2016 Kosten: 199 Euro (Early Bird für 1 Tag) Info: www.digital-commerce-day.de Global E-Commerce Summit Die Kombiveranstaltung umfasst gleich mehrere Events: neben der Ecommerce Europe Annual Conference die Global ECommerce Conference und die European E-Commerce Awards sowie den Global Ecommerce Round Table, zu dem lediglich eingeladene Teilnehmer Zugang haben. Die Agenda stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest, zu den Speakers gehören unter anderem die CEOs von Origami und Holition sowie der Gründer und COO von Made.com. Termin: Barcelona, 29. Mai bis 1. Juni 2016 Kosten: Ab 295 Euro zzgl. MwSt. www.e-commercesummit.com Info: 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business Richard Reitzner Marcus Bilgeri UDG, München Stephan Lahl Europcar, Hamburg HSE24, München Das HomeshoppingUnternehmen HSE24 strukturiert seine Führungsspitze um: Künftig kümmert sich Richard Reitzner als CEO um Marketing, Production & Sales sowie den Außenauftritt des Konzerns. Weitere Aufgaben, die Reitzner bisher verantwortete, übernehmen nun andere Mitarbeiter. Während Jan Schulze zum Geschäfts- Gemeinsam mit Jörg Zabel soll Marcus Bilgeri als Managing Director künftig das neue Düsseldorfer Büro der UDG United Digital Group führen. Der 40-Jährige wechselt von der Münchner Agentur Webguerillas, bei der er seit Juli 2013 als Geschäftsführer das Office Köln geleitet hat. Bei der UDG soll sich Bilgeri vor allem um die personelle Weiterentwicklung der Schwerpunktthemen Digital Strategy, User Experience, Content Marketing sowie E-Learning kümmern. www.udg.de Michael Cimbal Sport-Tiedje, Schleswig Als Director Marketing & eCommerce wechselt Michael Cimbal zu Sport-Tiedje. Beim Spezialisten für Heimfitness verantwortet der 51-Jährige alle Marketingaktivitäten sowie die Marken- und Produktkommunikation – einschließlich des E-Commerce-Bereichs für die Sport-Tiedje Group. Zuletzt leitete Cimbal den Geschäftsbereich Mailorder der Orion Versand GmbH & Co. KG. www.sport-tiedje.de Daniel Weber / Jean-Paul Daniel Mediaplan Digital, Hamburg Die Mediaplan GmbH und die Netzwerkreklame Thomas OnlineMarketing GmbH, die bereits seit einem Jahr zusammenarbeiten, haben nun auch führer Multichannel, Einkauf, Planung & Analyse wird, ist Sonja Piller als Geschäftsführer Business Development für die Bereiche Human Resources sowie Internationalisierung und Organisationsentwicklung zuständig. Ralph Brugger kümmert sich als Geschäftsführer um die Finanzen. www.hse24.de ein gemeinsames Unternehmen gegründet: Mediaplan Digital übernimmt für die Kunden der Mediaplan-Gruppe die crossmedial integrierte Online-Mediaplanung über alle Kanäle des digitalen Marketings. Die Führungsverantwortung teilen sich die beiden Geschäftsführer Daniel Weber (Foto) von Netzwerkreklame sowie JeanPaul Daniel (Mediaplan). www.mediaplan-gruppe.de Thomas Stagat Concardis, Eschborn Thomas Koenen Rich Relevance, München Gregor Vogelsang C3, München Die US-amerikanische Rich Relevance aus San Francisco, Spezialist für OmnichannelPersonalisierung, holt Thomas Koenen als Sales Director Central Europe. In dieser Position verantwortet Koenen, der zuvor bei Oracle, Peoplesoft sowie Right Now tätig war, den Ausbau der deutschen Niederlassung und deren Geschäfte in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. www.richrelevance.de 43 Der bisherige Head of Business Development and Sales von Yapital, Thomas Stagat, geht zu Concardis. Bei dem Payment-Dienstleister verantwortet der 41-jährige Head Key Account den Bereich Handel und Digital Goods. www.concardis.com Anlässlich der Übernahme der ContentMarketing-Agentur Seven durch den Wettbewerber C3 wechselt deren Geschäftsführer Gregor Vogelsang in das Management Board von Seven aus UK. Seine Aufgaben am Münchner Standort übernimmt C3-Geschäftsführer Karsten Krämer, der bisher das Büro in Hamburg leitete. Auf ihn folgt Christian Breid, der von Hoffmann und Campe kommt. www.c3.co Den Bereich Business Services verstärkt der Autovermieter Europcar mit Stephan Lahl, um den Kundenservice zu verbessern. Der 35-Jährige ist als Corporate Online Solutions Manager künftig für die Beratung von Kunden bei der Einführung von Buchungssystemen zuständig. Bisher war Lahl Implementation Project Manager bei der SAP-Tochterfirma Concur Deutschland GmbH. www.europcar.de Ralf Laffert / Mirko Nägele Redcoon, Aschaffenburg Als Nachfolger von CEO Martin Sinner, der sich künftig auf seine CEO-Aufgaben bei der Electronics Online Group (EOG) konzentriert, verantworten in Zukunft Ralf Laffert als CEO sowie Mirko Nägele als COO die Geschäfte der Redcoon GmbH. Beide sind bei der Konzernmutter Media-Saturn tätig, Laffert als Chief Procurement Officer, Nägele als Geschäftsführer von Media Markt E-Business. www.redcoon.de Alexander Steireif Netz98, Mainz Die E-Commerceund Online-Marketingagentur Netz98 heuert Alexander Steireif an. Der ehemalige Geschäftsführer und Mitgründer der Agentur Itabs verstärkt die Consulting Unit. www.netz98.de INTERNET WORLD Business ISSN 1433-3309 Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Redaktion Print / Online: Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anzeigendisposition und INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Christian Erxleben (erx), Stefan Hofer, Einträge im Dienstleisterverzeichnis: für den Internet-Entscheider und erscheint christian.erxleben@internetworld.de Helmut van Rinsum Marita Brotz zweiwöchentlich am Montag. Christiane Fröhlich (cf), Schlussredaktion: christiane.froehlich@internetworld.de Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Susanne Gillner (sg), susanne.gillner@internetworld.de Telefon: (089) 741 17–281 Fax: (089) 741 17–269 E-Mail: sales@nmg.de Maria-Luise Sailer Gestaltung: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 01.10.2015 Ingrid Lommer (il), Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, ingrid.lommer@internetworld.de Catharina Burmester, Hedi Hefele, Leitung Herstellung/Vertrieb: Manuela Keller, Simone Köhnke, Laura Melchior (lm), Thomas Heydn, Cornelia Pflanzer, Petra Reichenspurner, laura.melchior@internetworld.de Telefon: (089) 741 17–111, Ilka Rüther, Christian Schumacher E-Mail: th@nmg.de Florian Ebner, Katharina Schneider (ks), Anzeigenberatung Dr. Günter Götz katharina.schneider@internetworld.de Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter Bank: Deutsche Bank Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) Geschäftsführer Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer Sitz des Verlags: Karlstraße 3, 89073 Ulm Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt jeweils ein Jahr. Art Directorin: im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten Chefredakteur: Ingrid Schutzmann (is), Telefon: (089) 741 17–125 IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Dr. Günter Götz (gg), ingrid.schutzmann@internetworld.de Fax: (089) 741 17–269 BIC: DEUTDEMM Rabatt von 30 Prozent. guenter.goetz@internetworld.de E-Mail: sales@nmg.de Susanne Vieser (vs), susanne.vieser@internetworld.de Stellvertretender Chefredakteur: Leserservice: Druck: Hotline: (089) 741 17–205, L.N. Schaffrath Druckmedien, Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–101 Marktweg 42 – 50, frank.kemper@internetworld.de daniela.zimmer@internetworld.de E-Mail: leserservice@internetworld.de 47608 Geldern SZENE 44 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Denkanstöße der Großen in der Digital-Branche Spannend zum Zuhören: Die DLD-Konferenz bringt Vordenker und Firmenlenker zusammen Fotos: Picture Alliance for DLD So wurde beispielsweise der Netflix-Mitgründer Reed Hastings vom ZDF-Journalisten Claus Kleber interviewt und der Whatsapp-CEO Jan Koum von Cade Metz, Redakteur beim Digital-Magazin „Wired“. Die Formate sind auf zwanzig bis dreißig Minuten beschränkt, langweilig wird es nicht, allenfalls etwas zu voll. Doch der Besucherandrang ist ja auch ein Kompliment ◼ für die Veranstalter. 01 01 Netflix-Mitgründer Reed Hastings (re.) und der TV-Journalist Claus Kleber 02 Marne Levine, COO von Instagram 03 Jan Koum, Mitgründer und CEO von Whatsapp 04 Lieferroboter von Starship Technologies 02 Virtueller Hörsaal Handeln und Zahlen Die „digitale Lernkultur“ stand im Mittelpunkt der Der 12. „Online Handel“-Kongress fand gemeinsam mit 24. Ausgabe der Kongressmesse Learntec in Karlsruhe der 10. „Payment World“ in Düsseldorf statt und 7.000 HR-Entscheider und ITVerantwortliche trafen sich vom 26. bis 28. Januar in Karlsruhe auf der Learntec 2016. Im Mittelpunkt der dreitägigen Messe, die rund 200 Aussteller angezogen hatte, und des begleitenden Kongresses standen die Themen IT-gestütztes Lernen, E R 01 02 Fotos: Veranstalter 04 03 Wissensvermittlung und -managementLösungen. Der Kongress widmete sich dem Thema „Zukunft Lernen: Lernkultur digital“ und suchte Antworten auf spannende Fragen: Wie erwerben und managen wir Wissen im Zeitalter von Industrie 4.0? Wie können Innovationen helfen, die Lernerfahrung zu verbessern? Lernen wir zukünftig mehr ◼ individuell oder eher gemeinsam? s klingt wie eine Binse: „Im Mittelpunkt steht der Kunde“, doch genau darum, so Metro-Gruppenchef Olaf Koch in seinem Vortrag, dreht sich alles im E-Commerce. Der 12. Jahreskongress „Online Handel“, veranstaltet vom Management Forum, nahm in diesem Jahr die Themen „E-Commerce in Fernost“ und „Erfolgreich in Asien“ ins Visier. Dazu konnten Händler in sogenannten Clinics konkrete Verbesserungsvorschläge für ihr Geschäft erhalten. Parallel fand im Van der Valk Airporthotel in Düsseldorf die 10. Payment World statt. Denn alles dreht sich ◼ um den Kunden – wenn er zahlt. 01 Kai Hudetz diskutiert mit Alexander Brand, Freya Oehle und Nils Seger (v. l. n. r.) 02 Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der Metro Group 03 Rund 320 Teilnehmer zählten beide Veranstaltungen in Düsseldorf 02 01 03 01 Virtual Reality bietet Potenziale für das IT-gestützte Lernen 02 Rund 7.000 Besucher wurden auf der dreitägigen Veranstaltung erwartet Fotos: Veranstalter ie wird der Journalismus überleben? Wird Blockchain unsere Institutionen wirklich radikal verändern? Was tut sich beim Liefern auf der letzten Meile? Die Bandbreite der Themen bei der DLD in München ist immer sehr groß, aber gerade das macht die Konferenz, die jeden Januar von Hubert Burda Media veranstaltet wird, unterhaltsam und interessant. Die DLD ist eine der wenigen Konferenzen, der es gelingt, so viele bekannte Unternehmer und Vordenker aus den USA nach Deutschland zu bringen. Die Auskunftsfreudigkeit der Firmenlenker ist zwar mehr oder weniger stark ausgeprägt – es geht auch um Werbung für das eigene Produkt –, aber es ist trotzdem spannend Leute, die man sonst nur aus den Medien kennt, live zu erleben. W 03 Jürgen Kaube, Herausgeber und Leiter Feuilleton der „FAZ“ 03 1. Februar 2016 3/16 INTERNET WORLD Business Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Volontär für den Beruf des Transaction Editors (m/w). Ebner Verlag GmbH & Co. KG Ulm Ulm E-Commerce Manager m/w E-Mail-Marketing Bogner Homeshopping GmbH & Co. KG München Leiter (m/w) Online Marketing & Online Service Vattenfall Europe Sales GmbH Berlin / Hamburg Online Projektmanager PROKONTEX-online GmbH München SEO-Manager PROKONTEX-online GmbH München Affiliate Manager/in campoint AG Seligenstadt Senior Full-Stack Developer (m/w) Quotendo München Sales Manager (m,w) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH München International Trade Marketing Praktikant/in Maria Galland GmbH München Marketing Koordinator Continental AG Hannover Volontär für den Beruf des Transaction Editors (m/w) Musik-Media-Verlag GmbH & Co. KG Assistenten / Sekretär (m/w) Ebner Verlag GmbH & Co KG Online Redakteur (m/w) Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Junior-Mediaberater (m/w) G&K TechMedia GmbH E-Commerce Marketing Manager (m/f) British American Tobacco (Germany) GmbH Teamleiter E-Commerce/Onlinemarketing (m/w) BRUNO BADER GmbH + Co. KG Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige unter: 089/74117–125 -HQV6FKPLGWPDQQ.ODXV$KOHULQJîVDOHV#QPJGH Köln Ulm München Emmendingen Hamburg Pforzheim 45 MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 1. Februar 2016 3/16 Schluss mit dem Egotrip Content-Marketing muss 2016 in mehrere Richtungen professionalisiert werden ontent-Marketing, dieser Begriff ist definitiv ein Phänomen. In 25 Jahren Marketing habe ich noch nie ein Thema erlebt, das von so vielen unterschiedlichen „Gewerken“ bearbeitet und bedient wird. Das reicht von SEO, Social Media, Corporate Communications und Online-Marketing über PR bis zum Corporate Publishing. Jedes dieser Fachgebiete hat seine eigenen Regeln, Stile und Rituale. Entsprechend gibt es ebenso viele Sichtweisen auf und Treiber für Content-Marketing: Mal soll „Content“ helfen, in diversen Suchmaschinen zu ranken, mal Aufmerksamkeit und Traffic generieren, mal will man Fans gewinnen, oft geht es knallhart um Leads und manchmal auch um Markenführung. Aber meistens werden diese Ziele im jeweiligen Silo verfolgt, oft sogar begrenzt auf einzelne Kanäle. Aber alles landet schlussendlich beim Konsumenten auf nur einem Teller – und nur selten ergibt sich daraus ein Menü. Nicht zuletzt weil mit Social Media ein weiterer, Content-hungriger Silo entstanden ist, produziert in den meisten Unternehmen ein halbes bis ein ganzes Dutzend verschiedener Abteilungen Content. Die meisten Aktivitäten sind intern anlassgetrieben, sie sind kanalorientiert statt themengetrieben, und die wenigsten sind abgestimmt oder gar strategisch gemeinsam geplant. 2015 war das Jahr, in dem sich ContentMarketing in den verschiedenen Silos als „Marketingtechnik“ etabliert hat. Das ist gut. Im neuen Jahr darf es aber einen Schritt weiter gehen. Die Produktion von Content in Silos ist gleichermaßen ineffizient wie ineffektiv. Was muss geschehen? C Ben Harmanus, Unbounce Vor ein paar Wochen propagierte ich, dass jedes Unternehmen, das authentisches Content-Marketing anstrebt, sogenannte Content-Marketing-Naturals rekrutieren muss. Diese „Naturtalente“ haben auf eine natürliche Weise ein Verständnis für die Inhalte, die deine Zielgruppe interessieren. Doch egal wie viel Talent jemand hat – als Content-Marketer kommst du nicht ohne die Hilfe von Content-Marketing-Tools aus. Klaus Eck, Berater und Autor Technologien sind wichtige Hilfsmittel, um vor allem im digitalen Content-Marketing die größten Erfolge zu erzielen. Sie sind eine Voraussetzung dafür, den Content an den notwendigen Kontaktpunkten zur richtigen Zeit bereitzustellen und auf diese Weise die Bedürfnisse der Stakeholder zu befriedigen. Wer hier auf den Einsatz der neuen Content-Technologien verzichtet, riskiert einen Blindflug durch die digitale Welt und nimmt damit sein eigenes Scheitern vorweg. „Im neuen Jahr darf es mit Content-Marketing einen Schritt weiter gehen“ Mirko Lange, Inhaber Talkabout Consulting www.talkabout.de 1. Die einzelnen Abteilungen müssen wie auch die Agenturen verstehen, dass sie es allein nicht können. Content braucht die Kompetenzen und die Zusammenarbeit aller! In vielen Unternehmen werden zwar schon Newsroom-Konzepte diskutiert, aber diese bleiben oft zu sehr an der Oberfläche. 2. Der Schlüssel zum Erfolg ist eine übergeordnete Content-Strategie, auf die alle Abteilungen einzahlen. Vor allem hier haben Unternehmen dringenden Nachholbedarf. 3. Die entscheidende Rolle spielen hier die Content-Strategen, die alles koordinie- #NewTLD Es gibt vieles, was man im Marketing automatisieren kann. Allerdings gilt besonders im Content-Marketing: Weniger ist mehr, denn ein Marketing, das vertrauenswürdig und nutzwertig sein will, braucht eine persönliche Note. Automatisieren Sie also nur dort, wo es Sinn macht und das Nutzererlebnis wirklich verbessert. Zum Beispiel, um Content in ihrem Blog optimal wiederzuverwerten oder per E-Mail-Newsletter zu promoten. Achten Sie aber bitte darauf, Ihre Leser nicht mit Automatisierung zu belästigen. Zitat 11.168.472 Domains waren am 31. Dezember 2015 unter einer von derzeit 841 New TLD wie .shop, oder .berlin registriert. Zum Vergleich: Unter den beiden etablierten TopLevel-Domains .com und .net sind derzeit rund 140 Millionen Webadressen registriert. Quelle: Circleid.com „Kommentare sind eine beleidigende Form der Interaktion“ Foto: Shutterstock / The Cute Design Studio Sascha von Hirschfeld, Berater und Autor Der Autor gehört zu den Sprechern auf der Content-Marketing Conference am 1. und 2. März 2016 auf dem Münchner Messegelände. Mehr Informationen finden Sie unter content-marketing-conference.com Foto: Nrkbeta [CC BY-SA 3.0] Content-Marketing Was andere schreiben ren. Hier braucht es berufliche Qualifikation und Weiterbildung. 4. Und last but not least werden geeignete Tools benötigt. Strategisches Content-Marketing ist komplex. Neben einer Vielzahl von Zielen ist Klarheit über die Bedürfnisse der Zielgruppen unabdingbar; es braucht ein Qualitätsmanagement; es müssen Daten ausgewertet werden und auch die Koordination muss besser werden. All das lässt sich mit den bestehenden Tools nicht lösen. In den USA boomt gerade der Markt für Content-Marketing-Software. In den letzten zwei Jahren sind Hunderte Millionen Dollar Venture Capital in Unternehmen wie Kapost, Newscred, Marketing AI oder Divvy HQ geflossen. Auch in Deutschland sind wir mit Scompler sehr Erfolg versprechend gestartet. Diese Tools könnten ein wichtiger Hebel für eine Neuorganisation des Marketings sein. Natürlich sind Werkzeuge nicht alles. Es gilt immer noch: „A fool with a fool is still a fool.“ Aber es gilt eben auch: Mit ExcelTabellen allein ist erfolgreiches Content◼ Marketing nicht zu stemmen. Der Journalistikprofessor und Internet-Vordenker Jeff Jarvis hat seine Haltung zu News-Kommentaren im Netz überdacht und fordert Änderungen. Quelle: Bayerischer Rundfunk Stellenmarkt 1.250.000 PI‘S 52.000 Newsletter 18.000 Druck 56.000 Social Media 200.000 unique user haben Da wir wa s e h c i l f u r e B g?! n u r e d n ä Ver für DICH! Kontakt: Jens Schmidtmann, Klaus Ahlering Tel. 089/74117-125 sales@nmg.de Alles dürfen, nichts müssen! DedicatedManaged-Root Server Wir haben die Freiheit eines Root-Servers mit der Sicherheit und dem Komfort eines managed Servers kombiniert. 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