„Social TV“ soll Quote retten - Heftarchiv

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„Social TV“ soll Quote retten - Heftarchiv
Seite 1
Online-Werbung I E-Commerce I Technik
e 4,50 Fr. 9,00
AUSGABE 13/11 27. JUNI 2011
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
Das MarketingPhänomen
Manager –
auf Zeit
„Pure Player
sind schneller“
Tools für
alle Fälle
Wie Lady Gaga im Internet ihre
Selbstvermarktung inszeniert S. 18
Was Interimsmanager im
E-Commerce leisten
S. 10
Bastian Siebers,
Plus online
So werten Sie Ihren
Shop auf
S. 24
FACEBOOK
Browser in Planung?
Facebook hat an der neuen Betaversion
des sozialen Browsers Rock Melt kräftig
mitgearbeitet. Jetzt brodelt die Gerüchteküche: Will Facebook vielleicht Rock
Melt übernehmen und dadurch einen
eigenen Browser anbieten? il
INTERNET-NUTZUNG
Apps überholen das Web
US-Bürger haben im Juni erstmals mehr
Zeit mit mobilen Apps als im Web verbracht, meldet das Marktforschungsinstitut Flurry Analytics. fk
USA: Tägliche Nutzungsdauer von Web und Apps
Juni 2010
64
43
Dezember 2010
70
66
Juni 2011
74
81
Web
Anzeige
14:52 Uhr
43205
22.06.2011
Mobile Apps
Angaben
in Minuten
Quelle: Comscore, Alexa, Flurry Analytics
© INTERNET WORLD Business 13/11
YOC MEDIA NETWORK
Doppelt so viele Kampagnen
Der Mai 2011 war der bislang erfolgreichste Monat für das Yoc Media Network. 112 internationale Kampagnen –
doppelt so viele wie im Mai 2010 – liefen
über das mobile Advertising-Netzwerk. Zu
den Kunden zählten unter anderem
McDonald’s, Givenchy und Porsche . is
INTERNET WORLD BUSINESS GUIDE
Online Werbeplanung
Auf über 120 Seiten bietet der neue
INTERNET WORLD Business Guide Online
Werbeplanung einen
kompletten Überblick über alle relevanten Trends und
Dienstleister im
Online Marketing.
Ihr persönliches
Exemplar liegt
dieser Ausgabe
bei. red
S. 26
„Social TV“ soll Quote retten
Pro Sieben Sat1 Digital forciert Social-TV, arbeitet an Paid Video und mobilen Loyalty-Programmen
D
ie Verschmelzung von TV
und Internet steht bei Pro
Sieben Sat1 Digital ganz oben
auf der Agenda. Die Inhalte einer
Serie oder einer Sendung werden
dabei exakt auf die Nutzergewohnheiten und die Stärken der
einzelnen Endgeräte – von Mobile bis Hybrid TV – angepasst.
Bislang beschränkte sich die
Gruppe darauf, Sendungen
zuerst kostenlos ins Netz und
dann auf die kostenpflichtige
Video-on-Demand-Plattform
Maxdome zu stellen. Jetzt umfasst die digitale Verbreitung der
Inhalte drei Phasen: Im Vorfeld
wird auf den eigenen Seiten sowie in sozialen Netzwerken auf
das Format hingewiesen. Während der Ausstrahlung werden
die Zuschauer zur Interaktion
aufgefordert – hier macht sich
die Sendergruppe den Trend
zur Parallelnutzung der Medien
zunutze – und in Phase drei
Integrierer: Eun-Kyung Park
und Arnd Benninghoff vernetzen Inhalte mit Medien
wird einige Tage vor der nächsten Ausstrahlung noch einmal
exklusives Backstage-Material
nachgeladen. „Social-TV“ bezeichnet Arnd Benninghoff,
Vorstand Pro Sieben Sat1 Digital, diese Wertschöpfungskette.
Stylight setzt auf Chrome
A
ls exklusiver Partner begleitet die Modeplattform Stylight den Launch des Chrome
Web Store in Deutschland mit
dem Stylight Mag, einer eigens
für Chrome entwickelten Shopping-App. Im Chrome Web
Store werden Anwendungen
angeboten, die die Nutzer des
Google-Webbrowsers installieren können. Bislang gibt es nur
wenige Chrome-Apps für deutsche Kunden, und diese sind in
der Regel recht einfach aufgemacht. Gemessen daran kommt
das Stylight Mag optisch opulent daher und erfrischt mit
einer einfachen Navigation:
Durch die Produkte blättert
man mit der „Nach rechts“- und
der „Nach links“-Taste, zwischen den Kategorien wechselt
Das Ziel: „Die Quote zu steigern, die Zuschauer zu binden,
ihnen neue Plattformen zur
Verfügung zu stellen und so das
Format auch für Werbekunden
interessanter zu machen“,
ergänzt Geschäftsführerin Eun-
Kyung Park. Dieses RundumVersorgungspaket ließ beispielsweise die Reichweiten der
aktuellen Staffel von „Germany’s Next Topmodel“ im Netz
um bis zu 20 Prozent gegenüber
der Vorjahresstaffel wachsen.
Mit Verve wird im Münchner
Vorort Unterföring auch das
Thema Mobile vorangetrieben.
Beispielsweise soll eine zentrale
App – Stichwort Browserbasierte Zukunft – unter einer
starken Marke auf den Markt
gebracht werden. Noch in diesem Jahr soll auch ein mobiles
Loyalty-Programm kommen,
das Vielseher belohnt. Werbekunden könnten hier von den
Möglichkeiten individualisierter und ortsbasierter Werbung
❚
profitieren. häb
Echtzeithandel wird echt
A
llerorten wird an Realtimebidding-Lösungen gebastelt.
Jüngste Beispiele sind der Start
der Microsoft Advertising
Exchange in Europa (Seite 14)
oder Yieldlab (Seite 4). Die
Übernahme von Admeld durch
Google zeigt auch, wie stark der
Echtzeithandel an Fahrt gewinnt.
Es ist absehbar, dass die Lösungen den deutschen DisplayMarkt erobern. Wahrscheinlich
werden spätestens zur Dmexco
im September Technologieanbieter und Vermarkter mit die❚
sem Thema trommeln. is
Neu für Chrome: Stylight Mag
man mit „Nach oben“ und
„Nach unten“. Hat der Kunde
ein Produkt gefunden, wird er
für die Bestellung auf die Seite
eines Partner-Shops weitergeleitet. Einer rasanten Verbreitung
des Stylight Mag steht noch der
Marktanteil von Chrome entgegen, er liegt in Deutschland bei
knapp sechs Prozent. fk
❚
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
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02_Inhalt_1311.qxd
2
22.06.2011
13:22 Uhr
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AKTUELL
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
13/11
EU regelt E-Commerce neu
In Deutschland entfällt die 40-Euro-Klausel. Außerdem wird nach vielen Diskussionen die Button-Lösung eingeführt
S
pätestens in zwei Jahren wird die
E-Commerce-Landschaft in Europa
weit gehend harmonisiert sein. Am 23. Juni verabschiedete das Europäische Parlament eine neue europäische Verbraucherrechte-Richtlinie, die verschiedene Aspekte des europäischen Web-Handels neu regelt. 20 Tage nach Veröffentlichung der
Richtlinie können die einzelnen EU-Länder sie in nationales Recht umsetzen. Bis
spätestens Juni 2013 müssen die Änderungen EU-weit greifen.
informieren. Auch für die Hinsendekosten
gibt es im Widerrufsfall Neuerungen: Laut
EU-Recht müssen Händler künftig nämlich nur noch die Kosten für die günstigste
Lieferart erstatten. Hat der Verbraucher
hingegen einen teureren Service wie 24Stunden-Lieferung gewählt, trägt er die
Mehrkosten selbst. Bislang mussten
Händler hier sämtliche Kosten tragen.
Foto: Fotolia / Blechbox /
Viel Neues beim Widerruf
Größte Veränderung für den deutschen E-Commerce: Die 40-EuroKlausel für Rücksendungen, die besagt,
dass Kunden Waren über einem Bestellwert von 40 Euro kostenlos zurücksenden
dürfen, wird gestrichen. Stattdessen hat
der Verbraucher die Kosten der Rücksendung immer zu tragen, wenn ihn der
Händler vorher darüber informiert. Dabei dürfen Händler allerdings nur die
tatsächlich anfallenden Sendungskosten
geltend machen und müssen den Verbraucher bei Sendungen, die nicht mit
normaler Post zurückgeschickt werden
können (beispielsweise Sperrgut),
über die genauen Retourekosten
EU-Verbraucherrecht:
Die Vollharmonisierung
im E-Commerce gilt europaweit spätestens 2013
„Hier eröffnen sich allerdings
Verbraucher nicht an den Verneue Problemfelder“, sagt Carstrag gebunden“, erklärt Föhlisch.
ten Föhlisch, seit April 2000
Das Widerrufsrecht wird im
Rechtsanwalt und Justiziar bei
Rahmen der EU-VollharmoniTrusted Shops in Köln. Denn
sierung auf 14 Kalendertage ab
man könne etwa vortrefflich
Erhalt der Ware vereinheitlicht.
darüber streiten, ob NachnahBisher galten in den Mitgliedsmekosten hier dazuzählen und
staaten unterschiedliche Widerals Kosten für die Zahlungsart
rufsfristen zwischen sieben und
oder als Lieferart gelten. „Man
15 Tagen. Wird der Verbraucher
muss abwarten, wie Deutsch- Carsten Föhlisch
nicht korrekt über sein Widerland das in nationales Recht sieht bereits neue
rufsrecht informiert, galt in
Problemfelder
umsetzt“, sagt Föhlisch.
Deutschland bislang ein zeitlich
Ein weiteres großes Novum
unbefristetes Widerrufsrecht, in
ist die Einführung der umstrittenen But- Zukunft wird es auf zwölf Monate reduton-Lösung, die allerdings nach heftiger ziert. Darüber hinaus gibt es neue AusEinmischungen von E-Commerce-Exper- nahmen, beispielsweise für versiegelte
ten laut Föhlisch jetzt „in relativ sinnvoller Produkte, die aus hygienischen oder mediVariante“ kommt: So müssen Händler ihre zinischen Gründen nicht zur RücksenKunden klar und an prominenter Stelle dung geeignet sind, wenn der Verbraucher
unmittelbar vor der Bestellung sie entsiegelt hat. Auch wird es ein europänoch einmal auf wesentliche isches Muster für die Widerrufsbelehrung
Produktmerkmale,
sowie ein Widerrufsformular für VerbrauPreis, Versandkosten cher geben. Diese sind laut EU-Richtlinie
und – so vorhanden – künftig auch dazu verpflichtet, den UnterMindestlaufzeiten
nehmer über den Widerruf zu informiehinweisen. „Diese An- ren – über das Formular oder ein anderes
forderung erfüllen heute eindeutiges Statement. „Inwieweit es hier
schon 90 Prozent der reicht, einfach die Ware zurückzuschicken
Shop-Betreiber“, sagt der bleibt abzuwarten“, so der Rechtsexperte.
Rechtsanwalt. Auch muss der
Auch beim Payment gibt es NeuerunBestell-Button künftig mit einer ein- gen: So dürfen die Aufschläge für verschiedeutigen Formulierung wie „Kosten- dene Zahlungsarten nicht höher sein als
pflichtige Bestellung“ versehen sein. die Kosten, die für den Unternehmer selbst
„Ist dies nicht der Fall, ist der tatsächlich anfallen. dz
❚
INTERNET WORLD Business 13/2011
TRENDS & STRATEGIEN
DG übernimmt Mediamind
US-Spezialist für TV-Werbeauslieferung steigt
in den Online-Bereich ein
Mehr Geek als Gaga
Potenzial nicht ausgeschöpft
Torsten Engelken,
Schrill, Online-erfahren, erfolgreich – Lady Gaga
ist ein Paradebeispiel für modernes Marketing 18
Web-Analyse ist für viele Shop-Betreiber zwar selbstverständlich, aber die Auswertungen sind dürftig 40
Geschäftsführer Ad Pepper Media,
rät Werbungtreibenden zu neuen
Wegen im Targeting
E-COMMERCE
KARRIERE
4
Check-in-Dienste nicht populär
W3B: Verbraucher finden ortsbezogene Dienste
zwar nützlich, aber nur wenige verwenden sie
Meinungen in diesem Heft
5
„Wir setzen auf Social-TV“
Pro Sieben Sat1 Digital treibt mit viel „Social Buzz“
die inhaltliche Verschmelzung voran
6
Manager auf Zeit
Immer mehr Online-Unternehmen vertrauen in
besonderen Situationen auf Interimsmanager
10
„Bis 2020 kein Bargeld mehr“
Mobile Bezahlverfahren, Google Wallet, Amazon
Payment – der Markt bietet Raum für Visionen 12
Prinzip Fleurop: Die Verbindung von lokalem
Laden und Web-Handel ist zukunftsweisend
Constanze Hollatz,
Coaching gegen Stress
Brückenbauer gesucht
22
Arbeitgeberporträt: Die Aperto AG wirbt mit
einer offenen Unternehmenskultur
44
SZENE
Aus für Shopperella
Der Marktplatz für Kinderprodukte gibt auf – das
Konzept hatte seine Tücken
23
24
„Payment ist mein Steckenpferd“
Wie Plus.de-Chef Bastian Siebers innerhalb von drei
Jahren den E-Commerce-Olymp erreichen will 26
Targeting im Tempel
170 Marketer trafen sich mit den Dmexco-Machern
zu einem spannenden Night Talk in Düsseldorf 48
Studienautor, glaubt, dass Online
Marketer Lady Gaga zuhören sollten –
zumindest in Marketingaspekten
18
Der beste Weg zum Kunden
50
Mit Taktik die Welt erobern
Microsoft bringt Echtzeitmarktplatz
Die Realtime-bidding-Plattform Microsoft Advertising Exchange kommt bald nach Deutschland 14
Viele Händler wollen internationalisieren, doch die
28
Misserfolgsquote ist hoch. Wichtige Tipps
TOOLS & TECHNIK
Wieder alle gegen Aigner
Ministerin will Werbungtreibende für Datenschutz
haftbar machen und stößt auf viel Widerstand 15
Cyber-Attacken nehmen zu
Hackergruppen greifen immer heftiger an
36
„Last Minute“ am teuersten
Icann: Erlaubt ist, was gefällt
Studie über Performance Marketing im Tourismus
zeigt Marktbewegungen auf
16
Domain-Freigabe: Web-Adressen dürfen künftig
jede beliebige Endung haben
37
Rechnen statt verfolgen
Die Shop-Hauptschlagader – das Backend
Quisma setzt bei der Costumer Journey auf
Modelling statt auf Tracking
Viele Prozesse laufen im Backend getrennt voneinander ab. Eine Verknüpfung birgt viel Potenzial 38
17
Eun-Kyung Park,
Rechtstipp: Vorsicht beim Domain-Parking
30
Geschäftsführerin Pro Sieben Sat1
Digital, will von der Parellelnutzung
von Web und TV profitieren
Techniktipp: Tipps für Mobile Mailings
36
Georg Schardt,
Etats Tools & Technik
37
Dienstleisterverzeichnis
41
Geschäftsführer Payment Network,
will bis 2020 das Bargeld abschaffen –
und das ist nur eine seiner Ideen
12
Impressum
46
Bastian Siebers,
Menschen & Karriere
46
Stellenmarkt
47
Produktmanager Plus.de, glaubt, dass
Pure Player schneller sind als
Multichannel-Händler
26
Termine
48
Philipp Winklhofer,
Gehört
50
Feedback
50
RUBRIKEN
MARKETING & WERBUNG
Consultant bei Uniserv, weiß, dass die
Datenqualität bei vielen Webshops
viel zu häufig vernachlässigt wird
38
Martin Kupp,
MEINUNG
Ad-Pepper-Chef Torsten Engelken plädiert für
neue Targeting-Methoden
Personalberaterin E-Commerce bei
Management Angels, empfiehlt für besondere Situationen Interimsmanager 10
Christiana Klingenberg,
So werten Sie Online Shops auf
Ausgewählte Tools, mit denen sich Webshops
weiter optimieren lassen
50
6
Abteilungsleiter Shopmanagement
Baur Versand, macht mit OnlineProspekten gute Conversions
24
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22.06.2011
14:56 Uhr
Seite 3
AKTUELL
3
Display: Google schlägt Yahoo
Die neue Nummer eins im Display Marketing heißt Google – droht ein Werbemonopol?
ie Marktforscher von E-Marketer haben in den vergangenen
Wochen mit der Prognose Aufsehen
erregt, dass Facebook bis zum Ende
des Jahres zum größten Anbieter von
Display-Werbung in den USA aufsteigen könnte (s. Seite 15). Doch
während die Welt gebannt auf das
Wachstum des Social Networks sah,
fand hinter den Kulissen weitgehend
unbemerkt ein anderer Positionswechsel statt: Im ersten Quartal 2011
konnte Google nach Werbeumsätzen
erstmals mehr Display-Werbung verbreiten (14,7 Prozent Marktanteil) als
der bisherige Primus Yahoo (12,3
Prozent), haben die Marktforscher
von IDC herausgefunden. Damit Königsmord: Im ersten Quartal 2011 übernahm Google die Führung
zahlt sich eine Strategie aus, die
Google seit 2007 mit großer Zähigkeit verfolgt: Schneider, Sales Director des Vermarkters Hi-Meden Einstieg ins Display Marketing zu forcieren. dia, gelassen. Ein weiteres starkes Wachstumsfeld
Vorläufiger Höhepunkt: Die Übernahme des in den USA ist Realtime-bidding, also der autoAnzeigenoptimierers Admeld Anfang Juni.
matisierte Echtzeithandel mit Profilinformationen als Planungsgrundlage. Hier zollen eigentlich
Beherrscht Google den Display-Markt?
alle Marktteilnehmer Google Respekt. „Es ist
Skeptiker, die bereits seit der Doubleclick-Über- abzusehen, dass Google im Bereich Data Driven
nahme vor einer marktbeherrschenden Stellung Display Advertising an Boden gewinnt“, räumt
des Unternehmens warnen, dürfen sich bestätigt Schneider ein. „In diesem Feld erwarte ich Google
fühlen. Tatsächlich gibt Google dem Markt we- in Kürze auch in Deutschland als stärksten Player.“
sentliche Impulse und hat mit seinem Google Aber es bleibt fraglich, ob die vollautomatisierten
Content Network Display-Werbung vor allem für Marktplätze hier denselben Stellenwert erreichen
kleine und mittelständische Unternehmen attrak- werden, wie in den USA. Dagegen sprechen beitiv gemacht, die dort mit Selbstbuchungs-Tools spielsweise rechtliche Probleme – und ein ganz
Performance-orientiert Adsense-Anzeigen schal- simpler Umstand: „Marketing ist in Deutschland
ten können. „Als Premiumvermarkter habe ich ein People’s Business“, glaubt Mediascaledadurch jedoch keine Existenzängste“, bleibt Jörg Geschäftsführer Wolfgang Bscheid. dg
❚
Marc Nabinger,
Geschäftsführer der DigitalAgentur Xenion Isobar
Sascha Jansen,
Managing Director der
Media-Agentur OMG 4CE
„Bei uns stehen Platzierungen,
Formate und Umfelder klar im
Fokus der Mediaplanung,
anders als im amerikanischen Markt, wo BiddingSysteme und Demand-Side-Plattformen stärker
zum Einsatz kommen. Hier kann Google seine
technische Stärke ausspielen. Eine Monopolstellung
im Display-Bereich ist in Deutschland jedoch nicht
zu erwarten, auch wenn die technischen Systeme
an Bedeutung gewinnen werden. Letztendlich
entscheiden die Content-Produzenten über Googles
Marktposition. Sind sie weiterhin so freigiebig, hat
Google ein gutes Wachstumspotenzial.“
„Monopolistische Verhältnisse
sind nicht wünschenswert,
ebenso wenig allerdings die
herrschende Fragmentierung im Display-Markt.
Google ist von einer marktbeherrschenden Position weit entfernt. Daran ändert auch die AdmeldAkquise nichts. Ich verspreche mir davon positive
Impulse für das ,Display Engine Marketing‘, das in
Deutschland in den Kinderschuhen steckt. Wie
groß Google wird, haben diejenigen, die langfristig
unter einer Google-Dominanz leiden könnten – die
Publisher –, selbst in der Hand. Das ist ein wesentlicher Unterschied zum Search-Markt.“
Dirk Kraus,
Vorstand des MobileVermarkters YOC
Wolfgang Bscheid,
Geschäftsführer der Performance-Agentur Mediascale
„Google dokumentiert seit Längerem unter anderem über ihre
Adserving-Tochter Doubleclick
ihr Interesse am stark wachsenden Display-Advertising-Markt – und ist somit indirekt wie auch direkt an der Marktentwicklung beteiligt. Allerdings
wird Google hier keine Monopolstellung erreichen können. Während Google im Search-Bereich
im Wesentlichen ihr eigenes Inventar vermarktet,
wird im Display Advertising vor allem auf PublisherInventar zugegriffen – hierauf wird auch in Zukunft ein einzelner Marktspieler keinen umfassenden Zugriff haben.“
„Google wächst stark mit Adsense-Anzeigen und adressiert
kleine Unternehmen, die keine
klassischen Agenturkunden sind. Ein weiteres
Wachstumsfeld ist Realtime-bidding. Google ist
hier sehr stark aufgestellt, allerdings wird dieser
Markt in Deutschland schon aufgrund rechtlicher
Probleme weniger Bedeutung gewinnen. Zuletzt
ist der deutsche Markt People’s Business. Hierzulande ist der direkte Ansprechpartner wichtiger als
ein Softwarewerkzeug. Deswegen wird Deutschland für Google bei der Eroberung der Weltherrschaft immer eine deutlich zähere Masse sein.“
Foto: Fotolia / 18percentgrey
D
4
22.06.2011
13:26 Uhr
Seite 4
TRENDS & STRATEGIEN
Internet World BUSINESS
COMMENTS
Neues Facebook-Werbeformat
Erstmals geht ein Facebook-Werbeformat
live, das von einer Agentur entworfen wurde. Das Format namens „Comments“
stammt von Leo Burnett. Werbekunden
stellen eine Frage auf ihrer Facebook-Präsenz, Facebook-Nutzer können darauf antworten. Diese Frage erscheint auch in einem Display-Ad auf Facebook, berichtet
„Advertising Age“. Die Antwort des Nutzers erscheint in dessen Feed. is
MOBILE NEXT
Mobile Lifestyle-Trends
Am 1. Juli 2011 erscheint „Mobile Next“,
das neue Lifestyle-Magazin für mobile
Trendsetter aus dem Verlag Neue Mediengesellschaft Ulm. Mobile Next liefert Reportagen aus aller Welt und Interviews mit
Stars und modernen Helden. Das Magazin
testet die besten Apps und stellt die neuesten Smartphones und Tablets auf den Prüfstand. Doch es geht nicht nur um Technik,
sondern auch um Mode und Entertainment, wenn die
schönsten Accessoires aus der mobilen Welt präsentiert werden. red
Mobile Next
ist ein neues
LifestyleMagazin für
mobile Trendsetter
INTERSHOP
Nächste Software-Generation
Intershop-Entwickler arbeiten gemeinsam
mit GSI Commerce an einer neuen Generation der Intershop-Software, deren Markteinführung für dieses Jahr geplant ist. Seit
eBay die Anteilsmehrheit an GSI Commerce Solutions, dem bisherigen Großaktionär
des Jenaer E-Commerce-Software-Anbieters, übernommen hat (INTERNET WORLD
Business 7/11, S. 6), ist der US-Konzern der
größte Einzelaktionär bei Intershop. Intershop verspricht sich davon internationale
Wachstumschancen. is
Spotxchange, ein amerikanisches Videowerbenetzwerk, will das Geschäft in Großbritannien und in Europa vorantreiben und
hat Andrew Moore, zuvor Head of Trading
bei AOL Advertising UK, als neuen Managing Director angeworben. Spotxchange
bietet Publishern eine eigenentwickelte
Realtime-Bidding-Lösung, mit der Agenturen und Demand-Side-Plattformen Videowerbung in Echtzeit handeln können. is
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www.internetworld.de/dienstleister
13/11
DG übernimmt Mediamind
US-Spezialist für TV-Werbeauslieferung steigt in den Online-Bereich ein
D
ie US-Firma DG Fastchannel hat Mediamind für 414
Millionen US-Dollar (rund 289
Millionen Euro) gekauft. Mediamind bietet eine Rich-MediaAdserver- und Reporting-Lösung
für Agenturen an; das Unternehmen firmierte bis Juni vergangenen Jahres unter dem Namen Eyeblaster. DG Fastchannel betreibt
ein großes Distributionsnetzwerk
für die digitale Auslieferung von
Fernseh- und Radiowerbung in
Nordamerika. Beide Unternehmen sind börsennotiert.
Die Übernahme des Spezialisten für Online-Video-Adserving
Mediamind durch einen TV-Adserving-Anbieter zeigt, wohin der
Trend bei Bewegtbildwerbung
geht. Die lange angekündigte Konvergenz von Fernsehen und Online
wird Schritt für Schritt Realität, hat Auswirkungen auf die Vermarktungsstrukturen und die zugrunde liegenden Technologien der Werbeauslieferung.
Ein Budget, mehrere Kanäle
Die großen Konsumgüteranbieter unterschieden ihr Marketingbudget nicht nach
Online oder TV, wichtig sei ihnen, die
richtigen Zielgruppen zu finden, meint
Joel Crawford, Vice President Sales &
Client Services EMEA bei Mediamind.
DG Fastchannel und Mediamind könnten
dies nun kanalübergreifend aus einer
Hand anbieten. Noch sei es zu früh, um
mehr Details offenzulegen, wie eine solche
integrierte Lösung aussieht, erklärt Crawford. Er geht davon aus, dass TargetingTechnologien, die für die Auslieferung von
Online-Ads heute schon Standard sind,
künftig auch bei der Ausspielung von
Früher wurde TV-Werbung auf
Band ausgeliefert, heute digital
Fernsehwerbung zum Einsatz kommen.
TV-Anzeigen werden mit einem Interaktionslayer versehen und so messbar sein
wie Online-Werbung. Das alles sei keine
Zukunftsmusik mehr, sondern finde heute schon statt, betont Crawford. DG Fastchannel unterscheide sich auch dadurch,
Mediamind mit Hauptsitz in New York bietet
Medien- und Kreativagenturen, Werbungtreibenden und Publishern eine integrierte Plattform an, über die sie ihre Kampagnen in allen
digitalen Medienkanälen verwalten und eine
Vielzahl von Formaten ausliefern können, einschließlich Rich Media, In-Stream-Video, Display und Search. Mediamind hat weltweit
37 Verkaufsbüros.
Yieldlab entwickelt RTB-Technologie für Vermarkter und Verlage
D
ie Hamburger Yieldlab GmbH arbeitet an einer Realtime-Bidding-Plattform für Vermarkter. Yieldlab sieht sich als
„Enabler“ für den Echtzeithandel von Display-Anzeigen und entwickelt ein „Betriebssystem“ dafür, sagt Marco Klimkeit,
Geschäftsführer von Yieldlab. Vermarkter
können entscheiden, wie sie die Technologie einsetzen, zum Beispiel zum Aufbau einer Sell-Side-Plattform oder für einen Private Ad Exchange.
Yieldlab wurde 2010 vom NewtentionGründer Marco Klimkeit gegründet. Im
Dezember 2010 beteiligte sich die Freiburger Virtual Minds AG mit einer Minderheitsbeteiligung an der Firma. Die Yieldlab-Technologie soll auch den Kunden der
Virtual-Minds-Tochter Adition Technologies zur Verfügung stehen, berichtet der
Unternehmensblog von Virtual Minds.
Darin kommentierte Klimkeit die Beteiligung: „Ich freue mich, mit dieser Zusammenarbeit dem Markt eine deutsche
dass die Firma ein neutraler Technologieanbieter sei, der nicht zu einem Medienhaus gehöre, so Crawford.
Mit der Akquisition entsteht einer der
ersten weltweit tätigen Technologieanbieter für das Ausliefern von Internet- und
TV-Werbung, begründet DG Fastchannel
die Übernahme. Es gehe sowohl um die
Technologie von Mediamind als auch um
deren weltweite Präsenz, argumentiert
Neil Nguyen, CEO und President von DG
Fastchannel, in einem Interview mit dem
US-Blog Adexchanger.com. Die Vision sei,
ein universelles Netzwerk aufzubauen, das
es Anzeigenkunden ermögliche, mit nur
einer Lösung ihre TV-Inhalte global auszuliefern. „Wir sind gut dafür positioniert,
eine Plattform zu bauen, mit der unsere
Kunden über beide Kanäle Kampagnen
planen, einkaufen und optimieren können“, sagt Nguyen.
Für die deutschen Mediamind-Kunden
wird sich durch die Übernahme nichts ändern. Das US-Management bleibt gleich
und wechselt zu DG Fastchannel. Gal Trifon, President und CEO von Mediamind
wird bei DG künftig als Chief Digital Officer fungieren, Ofer Zadikario, bislang bei
Mediamind Chief Solutions Officer, übernimmt die gleiche Position bei DG. is ❚
Zahlen und Fakten: Mediamind
Arbeiten am Echtzeithandel
SPOTXCHANGE
Stärkere europäische Präsenz
27. Juni 2011
Foto: iStockphoto
04_Trend_News.qxd
Alternative zu Admeld und Rubicon Project bieten zu können, die gleich auf der
Überholspur startet.“
Viel verrät die Yieldlab-Webseite noch
nicht. Ab August 2011 will das Unternehmen offiziell loslegen. is
❚
Die Webseite der Yieldlab GmbH verrät
noch nicht viel über das Unternehmen
Im Jahr 2010 lieferte Mediamind rund 9.000
Kampagnen für Markenartikler aus. Dazu arbeitet das Unternehmen mit etwa 3.800 Mediaund Kreativ-Agenturen und über 8.200 WebPublishern aus 64 Ländern in allen Kontinenten
zusammen – im Januar 2011 waren es erst 55
Länder. Der Umsatz des Unternehmens betrug
2010 knapp 81 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn lag bei 12,4 Millionen Dollar. is
Facebook Risiko
für Firmen
F
ür Unternehmen lauern auf Facebook
einige Gefahrenquellen, meint der
Rechtswissenschaftler Thomas Hoeren in
dem Beitrag „Facebook und Co. – Risiken
für Unternehmen und Privatnutzer“, erschienen im „Deutschen Anwaltspiegel“.
Nicht nur datenschutzrechtlich sei Facebook gefährlich, weitere Fallstricke seien
die allgemeine Impressumspflicht nach
dem Telemediengesetz, fehlende Social
Media Guidelines oder das Gegendarstellungsrecht. Sein Fazit lautet „Der Rat des
Juristen kann nur sein, Facebook zu meiden. Unternehmen haben dort nichts zu
suchen; denn ihre Geschäftsinteressen beißen sich regelmäßig mit den Besonderheiten des Web 2.0 und den dort gängigen
interaktiv-privaten Umgangswünschen.“
So ein juristischer Rat nutze aber Unternehmen nichts, die Facebook für ihre
Kundenkommunikation einsetzen wollen,
meint der Blog Social Media Recht, der
sich mit dem Beitrag auseinandersetzt.
Wichtig sei, über Risiken aufzuklären. is ❚
05_W3W_Studie.qxd
13/11
21.06.2011
11:24 Uhr
Seite 5
TRENDS & STRATEGIEN
27. Juni 2011
Internet World BUSINESS
5
LOCATION BASED SERVICES
Check-in-Dienste nicht populär
W3B: Verbraucher finden ortsbezogene Dienste zwar nützlich, nur wenige setzen sie jedoch regelmäßig ein
O
rtsbezogene Dienste
ces) noch nicht zum Alltag
und Mobilfunkgeräte
der Konsumenten gehören.
sind an sich wie füreinanZwar kennen 65 Prozent der
Befragten Facebook Places,
der geschaffen – sollte man
doch nur rund 16 Prozent
meinen. Umso verwundersetzen den Geo-Dienst ein,
licher ist, dass die Konsumit dem Facebook-Nutzer
menten offenbar noch
ihren Freunden mitteilen
keine große Verwendungskönnen, wo sie sich gerade
möglichkeit für solche Anaufhalten.
gebote sehen, weder auf
dem Mobilgerät noch auf
Facebook Places ist der mit
dem PC.
Abstand bekannteste unter
Von mehr als 5.500 Befragden Check-in-Diensten. 37
ten haben 75 Prozent noch
Prozent kennen Google
nie ortsbezogene Dienste von
Places, 27 Prozent das deutunterwegs aus genutzt, hat
sche
Empfehlungsportal
die jüngste W3B-BenutzerQype. Tatsächlich genutzt
Analyse von Fittkau & Maaß
werden Qype, Foursquare,
Consulting ergeben. Das
Friendticker oder Gowalla
kann natürlich daran liegen,
aber nur von sehr wenigen
dass viele Verbraucher noch
bis wenigen Befragten.
kein Smartphone besitzen.
Zu einem ähnlichen ErLaut Untersuchungen des
gebnis kam die JugendMarktforschungsinstituts
studie 2011 von Youngcom
Ipsos sind in Deutschland Routenplanung ist die am häufigsten benützte ortsbezogene Anwendung
in Zusammenarbeit mit
derzeit rund zwölf Millionen
INTERNET WORLD BusiSmartphones privat im Einsatz. Doch und knapp 26 Prozent geben an, dass sie ness: Nur neun Prozent der 1.000 befragauch über das stationäre Internet werden gerne solche Angebote sehen möchten, ten Jugendlichen checken bei Geo-Dienortsbezogene Dienste nur von knapp 40 sobald sie ein Geschäft betreten. Für das sten ein, rund 40 Prozent kennen die DienProzent der Befragten regelmäßig oder ge- Marketing gibt es folglich rund um den ste, nutzen sie aber nicht (siehe INTERlegentlich genutzt, während die Mehrheit Aufenthaltsort der Verbraucher durchaus NET WORLD Business 10/11, Seite 11).
Die W3B-Befragung liefert einen
(61 Prozent) an sogenannten Location einiges Potenzial.
Touristikämter aufgepasst: Die Anwen- Grund, warum sich die Nutzer zurückhalBased Services nur wenig Interesse zeigt.
Zum Kreis der Anwender, die regelmäßig dung, die bei den Befragten am meisten ten: Über 60 Prozent der Befragten stimortsbezogene Dienste einsetzen, zählt ankommt, ist interessanterweise eine
lediglich jeder zehnte deutschsprachige virtuelle Stadtführung. Knapp 35 Prozent
finden die Vorstellung spannend, virtuell
Internet-Nutzer, so die W3B-Analyse.
Anwendung ortsbezogener
Am häufigsten verwenden Konsumen- am PC durch Städte zu spazieren oder mit
Dienste via PC / Laptop
ten Routenplaner, am zweithäufigsten dem Smartphone als Reiseführer auf
Gelegentlich
suchen sie nach Geschäften in ihrer Nähe. Sightseeing Tour zu gehen.
Regelmäßig
27,8 %
Auch günstige Preise ziehen die AufmerkFacebook
Places
am
bekanntesten
11,1
%
samkeit der Verbraucher an: 26 Prozent
suchen nach Angeboten in ihrer Nähe. Auch diese Befragung zeigt, dass sogeDas Nutzungspotenzial dafür ist hoch: nannte Check-in-Dienste wie Foursquare,
Knapp 28 Prozent haben daran Interesse Google Places oder Facebook Orte (Pla-
Nutzung und Nutzungspotenzial von ortsbezogenen Diensten
men dem Statement zu „Ich habe aus
Datenschutzgründen Bedenken, meinen
Standort anzugeben“. Interessanterweise
haben jüngere Nutzer unter 20 Jahren die
größten Datenschutzbedenken. Wo sich
jemand aufhält, ist Privatsache.
Privatsphäre geht vor
Abgefragt wurde außerdem die Einstellung zu ortsbezogenen Diensten. Über ein
Drittel betrachtet standortbezogene
Dienste als nützlich für die Orientierung.
22 Prozent finden, dass sie den Alltag erleichtern und bereichern. Doch nur neun
Prozent sind dadurch schon auf interessante Produkte aufmerksam geworden,
und noch weniger – nur fünf Prozent –
haben durch standortbezogene Dienste
schon einmal Rabatte oder Sonderangebote in Anspruch genommen.
Was auf Mobile-Marketing-Konferenzen
gern als Trend präsentiert wird, den Nutzern passend zu ihrem Aufenthaltsort entsprechende Angebote zu zeigen, ist also
noch Zukunftsmusik. Praktisch umgesetzt
wird es noch nicht; die Verquickung von
Social, Local, Mobile ist noch keine Realität.
Die 32. Befragungswelle der WWWBenutzer-Analyse W3B fand im April/Mai
2011 statt. 100.000 deutschsprachige
Internet-Nutzer wurden online befragt.
Die Fallzahl für diese Erhebung zu Location Based Services, die Teil der Befragung
war, beträgt rund 5.500. is
❚
Anwendung ortsbezogener
Dienste via Smartphone
Gelegentlich
Regelmäßig
15,3 %
9,6 %
Nie
Nie
61,1 %
75,1 %
Routenplaner werden am häufigsten verwendet
Nutzung (regelmäßig/ Nutzungspotenzial (keine
gelegentlich)
Nutzung, aber Interesse)
© INTERNET WORLD
Business 13/11
Routenplaner
67,0 %
14,4 %
Suche nach Geschäften /
Restaurants in der Nähe
38,0 %
24,4 %
Suche nach günstigen Angeboten
in der Nähe
26,4 %
27,7 %
Automatische Standortbestimmung
22,2 %
17,6 %
Virtuelle Stadtführung
19,1 %
34,8 %
Google Places/Hotpot
Verlinken von Fotos /
Videos zu einem Standort
10,5 %
16,8 %
Google Latitude
Angebotsanzeige beim Betreten
von Geschäften
9,9 %
26,2 %
Suche nach Freunden / Bekannten
in der Nähe
8,4 %
Check-in-Dienste
5,6 %
© INTERNET WORLD Business 13/11
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting, 32. WWW-Benutzer-Analyse
W3B, April/Mai 2011; n = 5.529
Facebook Places ist am bekanntesten
Facebook Orte/Places
Foursquare
Friendticker
14,3 %
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting, 32. WWW-Benutzer-Analyse
W3B, April/Mai 2011; n = 5.543, Mehrfachnennung möglich
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting, 32. WWW-Benutzer-Analyse
W3B, April/Mai 2011; n = 5.529
Die Bekanntheit von Check-in-Diensten
Gowalla
Yelp
© INTERNET
WORLD Business 13/11
65,1 %
15,8 %
37,2 %
10,8 %
30,6 %
7,4 %
Qype
20,3 %
© INTERNET WORLD
Business 13/11
27,2 %
6,5 %
20,1 %
2,2 %
1,0 %
1,2 %
1,1 %
16,1 %
15,6 %
14,3 %
Bekanntheitsgrad
Nutzungsgrad
Quelle: Fittkau & Maaß Consulting, 32. WWW-Benutzer-Analyse W3B, April/Mai 2011;
n = 5.376, Mehrfachnennung möglich
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Internet World BUSINESS
12:03 Uhr
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TRENDS & STRATEGIEN
27. Juni 2011
13/11
PRO SIEBEN SAT 1 DIGITAL
„Wir setzen auf Social TV“
TV und Internet wachsen zusammen. Davon will auch Pro Sieben Sat 1 profitieren und forciert den Ausbau der
digitalen Kanäle. Im Fokus: Social TV, Hybrid TV, Paid Video, Loyalty-Programme und der Relaunch aller Seiten
N
och verdient Pro Sieben Sat 1 das
meiste Geld mit Werbung im Free TV.
Die Zukunft liegt für das Medienhaus aber
in der multimedialen Verbreitung der Inhalte. Wie sich die Gruppe strategisch aufstellt, wie sie vom Social-Media-Boom
profitiert, wie die Inhalte künftig aufbereitet werden müssen und welche neuen Modelle der Refinanzierung es gibt, darüber
sprach die INTERNET WORLD Business
mit Eun-Kyung Park und Arnd Benninghoff. Die beiden stehen an der Spitze von
Pro Sieben Sat 1 Digital.
Was macht Pro Sieben Sat 1 Digital genau?
Arnd Benninghoff: Das ist leicht erklärt. Wir
haben zwei Säulen: Die erste betrifft die
Verlängerung des Fernsehgeschäfts. Wir
nehmen unsere Inhalte aus TV und spielen sie je nach Nutzungsbedürfnissen über
alle digitalen Plattformen und Endgeräte aus –
von Mobile bis hin zu
Eun-Kyung Park
Hybrid TV. Das alles mit
dem Ziel, unseren Nutkam 2009 zu Pro Sieben Sat 1 und verantzern beste Unterhaltung
wortet die strategischen Beteiligungen sorund um die Uhr und
wie die Video-Plattformen. Davor war sie
an jedem Ort zu bieten.
Director Business Development der BerUnd natürlich unseren
telsmann Direct Group.
Werbekunden attraktive
Zielgruppen und Werbeumfelder zur Verfügung
zu stellen.
rie oder einer Sendung ganz exakt auf die
Die zweite Säule bildet der Bereich Ga- Nutzungsgewohnheiten und Stärken der
mes und Entertainment. Hier haben wir einzelnen Medien an. Entscheidend ist dauns ganz den Online-Games, also brow- bei das optimale Zusammenspiel der
serbasierten Spielen, verschrieben, die Plattformen. Jedes Medium muss seinen
man kostenlos herunterladen kann. Die Stärken entsprechend zum Einsatz komRefinanzierung erfolgt in erster Linie men.
durch Mikrotransaktionen wie beispielsBisher haben wir uns hier auf die Nachweise Virtual Item Selling, also dem Ver- bereitung beschränkt. Das heißt, nach der
kauf virtueller Güter.
Ausstrahlung im TV gab es die Sendung
sieben Tage lang kostenlos im Web zu seFrau Park, Sie managen die Video-Plattfor- hen – im Fachjargon 7 Day Catch-up gemen. Worauf kommt es dabei an?
nannt. Im Anschluss kommt das Format in
Eun-Kyung Park: Ausgehend vom Leitmeunser kostenpflichtiges Archiv, in die Vidium TV passen wir die Inhalte einer Se- deo-on-Demand-Plattform Maxdome.
gestellt haben, hatten wir über eine Million Page Impressions. Wohlgemerkt: ganz
ohne dafür zu werben. Das hatte eine unheimliche Sogwirkung. Zugleich haben
wir neue Social-Media-Maßnahmen eingebunden. Die User konnten ihre Favoritin durch einen Klick auf den „Gefällt
mir“-Button zum Beispiel auf ihre Facebook-Pinnwand posten. Auch das kam
sehr gut an.
Was heißt sehr gut? Wie viele Fans haben Heidis Mädels auf Facebook und Co?
Park: Rund 200.000 Fans hat das Format
inzwischen bei Facebook. Die Begeisterung für die Show spiegelt sich jedoch in
erster Linie auf unseren eigenen Seiten
wider: Allein in der Finalwoche und der
Woche darauf konnten wir die Video-Gesamtreichweite im Vergleich zum Vorjahr
um über 120 Prozent
steigern, bei den Highlight-Clips waren es soArnd Benninghoff
gar mehr als 150 Prozent.
Sensationell war die Reist seit Mai 2010 Vorsitzender des Multisonanz auf unser Voting:
media-Unternehmens Pro Sieben Sat 1 DiHier hatten wir eine halgital der Pro Sieben Sat 1 Group. Er war
be Million Klicks.
zuvor Geschäftsführer der ehemaligen
Holtzbrinck-Beteiligungsgesellschaft eLab.
Und was ist jetzt anders?
Park: Wir haben jetzt drei Phasen. Die Vorbereitung, Interaktion während der Sendung und die Nachbereitung.
Was passiert in der Vorbereitung?
Park: Wir werden bereits circa vier Wochen
vor Erstausstrahlung der Sendungen aktiv
und bereiten unsere Zuschauer über unsere Websites und über soziale Netzwerke
darauf vor, dass das Format bald anfängt.
Nehmen wir „Germany’s next Topmodel“.
Ein regelmäßiges Event-Format mit großer Reichweite und junger Zielgruppe.
Ideal für Social TV …
Am Beispiel von Topmodel sieht das wie aus?
Park: Die aktuelle TV-Staffel startete im
März. Bereits im November vergangenen
Jahres haben wir angefangen, die ersten
Social-Media-Seiten hochzuladen. Die
Top-50-Kandidatinnen konnten schon im
Februar – also einen Monat vor Staffelstart – auf Prosieben.de angesehen und
von den Nutzern bewertet werden. Zwei
Wochen vor Start folgten Videobotschaften der Top 50. Die Resonanz war ausgesprochen positiv.
Konzernzentrale Das Thema Diversifikation wird in Unterföhring kräftig vorangetrieben
Das heißt konkret?
Park: An dem Tag, als wir die Top 50 online
TV ist ein prima Stichwort: Bieten Sie da auch
Interaktionsmöglichkeiten oder dürfen die
Zuschauer in Ruhe zugucken?
Park: Wir aktivieren den Spieltrieb der Zuschauer und greifen mit Social TV den
Trend zur Parallelnutzung von TV und
Internet oder Smartphones auf. Das heißt,
dass Nutzer auf Prosieben.de mit Freunden während der Sendung chatten oder
über die Inhalte abstimmen und mitraten
können – in Echtzeit.
Stichwort Parallelnutzung: Sind das schon
nennenswerte Größenordnungen?
Benninghoff: Definitiv. Wir haben festgestellt, dass in der Werbepause die Server
▲
… Social TV? Was ist denn das?
Park: Ja. Social TV gehört die Zukunft. Wir
bieten Zuschauern und Fans alles rund um
das Format oder die Marke. Auf allen
Plattformen und Endgeräten und mit
Raum und Möglichkeit zur Interaktion.
Nicht schlecht. Und das
verbreitet sich alles viral?
Benninghoff: Wir setzen
lediglich kleine Impulse und fordern die
Zuschauer vor der Werbepause beispielsweise durch Werbebanderolen im TV zum
Voten im Web auf.
Pro Sieben Sat 1 Digital
Pro Sieben Sat 1 Digital gehört zum Kernbereich Diversifikation der Pro Sieben Sat 1
Group. Insgesamt macht das komplette Segment Diversifikation, zu dem auch MM Merchandising Media, Starwatch Entertainment,
Seven Ventures, Maxdome und die Pay-TVSender sowie die Beteiligungsgesellschaft
Seven Ventures gehören, 12,4 Prozent des
Konzernumsatzes aus. Im ersten Quartal
2011 lag der Umsatz des Geschäftsbereichs
bei 88,4 Millionen Euro, das sind 9,3 Prozent
mehr als im Vorjahresquartal.
❚ www.prosiebensat1digital.de
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15:52 Uhr
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Internet World BUSINESS
der Social Networks zu rauchen anfangen,
weil viele Zuschauer online gehen. Das
wollen wir für unsere Angebote nutzen.
Park: Laut aktuellen Studien sind bereits –
halten Sie sich fest – 65 Prozent der 14- bis
29-Jährigen während des Fernsehens ab
und an im Netz. Zwei Drittel schreiben
E-Mails, knapp die Hälfte ist in sozialen
Netzwerken unterwegs und 39 Prozent
nutzen den Instant Messenger.
Keine Angst vor Kannibalisierung? Die Leute
sollen doch nicht im Netz rumdaddeln, sondern TV schauen?
Park: Zugegebenermaßen war uns am Anfang schon mulmig. Inzwischen nicht
mehr, im Gegenteil! Je mehr Buzz kreiert
wird, desto stärker wird die Nutzung auf
allen Plattformen, auch im TV. Wir haben
das durchgemessen.
Benninghoff: Allein Facebook sorgt schon
für ein Drittel des Buzz. Social TV ist das
große virtuelle Wohnzimmer mit Freunden, die Gespräche gehen rund um TVFormate. Unsere Aufgabe ist es, die Brücke
über die verschiedenen Kanäle zu schlagen
und auf allen Plattformen ein gewisses
Grundrauschen zu erzeugen
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TRENDS & STRATEGIEN
27. Juni 2011
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Gut und schön. Aber wofür das alles?
Park: Um die Quote zu steigern,
die Zuschauer zu binden, ihnen
neue Plattformen zur Verfügung
zu stellen und so das Format für
Werbekunden interessanter zu
machen.
Benninghoff: Wir schaffen Werbefläche für Bewegtbildwerbung.
Das ist für uns an der Stelle wichtig zu betonen: Wir sehen uns
auch in der Vermarktung als Innovationsführer: Wir kombinieren unseren Content mit den
Werbemitteln. Nach wie vor ist
die Nachfrage nach InstreamWerbung größer als das Angebot.
Womit wir bei der Refinanzierung
wären.
Benninghoff: Genau. Der Instream-Bereich ist ein sehr zu- Aushängeschilder Eventgetriebene Formate wie die Topmodels sind prädestiniert für Social TV
kunftsweisender Markt, in dem
unsere qualitativ hochwertigen Umfelder auf den roten Knopf auf ihrer Fernbedie- sichtlicher werdende Welt, die sich immer
im Wettbewerb gut performen.
nung drücken und kommen ins „Internet“ stärker auf starke Marken aggregieren
und können sich – wie beim Teletext – ver- wird. Wir selbst haben ja über 30 Apps, die
„Qualitativ hochwertig“ sagen alle von sich … tiefende Informationen holen.
wir immer wieder aktualisieren müssen.
Park: Unser Player ist großflächig, steht
Benninghoff: Da bietet es sich an, eine zenUm die verschiedenen Kanäle entsprechend nicht irgendwo am Rand, sondern zentral Davon redet die Branche schon seit Jahren … trale App unter einer starken Marke zu etabespielen zu können, brauchen Sie Content … auf der Seite. Er startet nicht per Autoplay, Benninghoff: Wir testen HbbTV ja schon blieren. Daran arbeiten wir. Mit dieser App
sondern erst, wenn der seit der letzten IFA. Und haben mit Otto wollen wir den Nutzen drei Dinge bieten:
User klickt, und wir oder BMW auch schon erste Cases. Je Social TV, Interaktion und Loyalty-Prolassen in diesem Um- mehr Content wir einstellen, desto mehr gramme, eine Art Miles and More für TV.
feld keine Display- wird er genutzt. Die Abrufzahlen verdopWerbung zusätzlicher peln sich fast monatlich, ohne dass wir das Wie sieht so ein Loyalty-Programm aus?
Werbetreibender zu.
Angebot explizit bewerben würden.
Benninghoff: Wie sind noch in der Konzeptphase. Denkbar: Wenn Sie beispielsGibt es neben Werbung Aber doch auch nur im Mikrobereich, oder?
weise 15-mal „Germany’s next Topmodel
weitere Erlösquellen?
Benninghoff: Nur Geduld. Bereits 2014
schauen und darüber sprechen, also twitBenninghoff: Ein Thewerden wir eine technische Reichweite von tern oder chatten, werden Sie belohnt. Wir
ma im nächsten Jahr etwa 60 Prozent haben.
können Ihnen eine Karte schenken oder
wird Paid Video. Das
einen Sonderstatus geben. Wir können
heißt, wir denken über Was macht Sie da so sicher?
dann unseren Werbekunden noch weitere
Bezahlmodelle für be- Park: Olympiade, Fußball-Europameister- Möglichkeiten anbieten, beispielsweise instimmten, exklusiven schaft … Großereignisse wie diese führen dividualisierte oder ortsbasierte Werbung.
Content nach. Der dazu, dass in den Haushalten die Geräte Wie gesagt: Hier sind wir in der Ideen- und
User kann dabei ent- ausgetauscht werden.
Konzeptionsphase und werden dann Ende
scheiden, ob er lieber
Kabel 1 erscheint ab Herbst in „großflächiger, opulenter TV-Optik“
des Jahres mit einem Prototyp herausbezahlen oder Wer- Wir haben noch nicht über Mobile gesprochen. kommen.
bung anschauen will. Das werden wir sanft Park: Wir sehen Mobile nicht als separates
Benninghoff: Das ist die Voraussetzung.
Aber schauen Sie, wir haben ja viel mehr austesten. Noch haben wir keine Erfah- Geschäftsfeld, sondern als weitere Platt- Noch einmal zurück zu Ihren Auftritten.
Material, als wir im Fernsehen zeigen kön- rung mit Paid-Outlets-Integrationen auf form und als zusätzliche Möglichkeit, um Bleibt hier alles wie es ist?
nen. Das lineare TV mit seinen festen Sen- unseren Webseiten.
neue Nutzer an unsere Angebote heranzu- Benninghoff: Kabeleins.de, Sat1.de und
dezeiten ist ein Flaschenhals. Das Internet
führen.
Prosieben.de stehen vor dem Relaunch.
dagegen ist ein Füllhorn.
Frau Park, Sie brennen für Hybrid TV.
Wir werden die Marken weiter stärken
Park: Nicht nur ich. Mit HbbTV haben wir
Knapp eine halbe Million Apps gibt es allein und HTML5-fähig machen. Ein ganz
Aber ist das nicht furchtbar aufwendig?
hier in Deutschland jetzt endlich einen im App Store. Egal ob von Apple oder von Goo- wichtiger Punkt wird auch sein, dass die
Benninghoff: Wir sitzen bereits bei der EntStandard für das Internet-Fernsehen. In gle: Einmal auf das Handy heruntergeladen, Werbung – wie von Werbekunden zu
wicklung eines Formats mit den Kollegen der neuen Gerätegeneration ist HbbTV fristen die meisten Apps dort ein tristes Dasein Recht gefordert – immer im sichtbaren
aus TV und Online zusammen und reden implementiert und funktioniert ähnlich und werden nie mehr angeschaut.
Bereich ist.
❚
darüber: Wie können wir es digital spielen, wie Teletext. Die Zuschauer müssen nur Park: Keine Frage. Eine immer unüberInterview: Elke Häberle
was können wir tun, damit Reichweite und
TV-Quote steigen? Entscheidend ist die My Video dient als Aggegationsplattform rund um die Sender-Sites
enge Verzahnung der Prozesse.
Park: Beispiel: Unsere Daily Soap „Anna
und die Liebe“. Da gehen wir sogar so weit,
dass wir Kommentare auf den Websites
mit in die Story einfließen lassen
User-generierter TV-Content?
Park: Ja. In der Zwischenzeit haben wir einen Dreiklang zwischen Produzenten, TV
und den Usern. Wir gehen mit „Anna und
die Liebe“ jetzt noch einen Schritt weiter
und drehen zehn Folgen zuerst nur fürs
Netz – die dann mit der Hauptgeschichte
im TV verwoben sind.
Benninghoff: Wir nennen das Transmedia:
Die Inhalte werden den Plattformen entsprechend aufbereitet. Die Krönung ist
dann die Ausstrahlung im TV.
Sat 1 wird ebenfalls zur Dmexco aufgehübscht
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INTERIMSMANAGEMENT
Manager auf Zeit
Immer mehr Online-Unternehmen setzen auf Interimsmanager, um besondere Situationen zu meistern
W
enn Thomas Cords einen neuen Job
beginnt, weiß er, dass er nach nur
wenigen Monaten nicht mehr gebraucht
wird. Der 50-Jährige E-Commerce-Experte
arbeitet sogar darauf hin, schnell wieder
überflüssig zu sein. Thomas Cords ist
Interim Manager. Der erfahrene Informatiker wird von Unternehmen gerufen,
wenn es bei ihnen brennt, ein Projekt zu
scheitern droht, Erfahrung oder spezielles
Know-how gebraucht wird, das im Betrieb
nicht aufgebaut werden kann oder soll,
wenn eine Führungskraft für längere Zeit
ersetzt werden muss oder die Firma einfach nur „frischen Wind“ braucht, um von
alten Strukturen wegzukommen.
Die Spitzenleute für wenige Wochen oder Monate haben ihren
Preis: Ein Spezialist kostet im
Schnitt 700 bis 800 Euro am Tag,
erfahrene Manager bekommen
zwischen 1.000 und 1.300 Euro
Honorar pro Tag. Hollatz: „Ein
knappes Gut ist eben teuer.“ Sie
hält diese Summen aber für gut
investiertes Geld:„Interim Manager schaffen gerade im E-Commerce-Bereich oft grundlegende
Strukturen, auf denen die
Unternehmen noch Jahre später
aufbauen können, und damit
nachhaltige Werte.“
Ideal für E-Commerce
Provider vermitteln Köpfe
Bei der Suche nach dem passenden Kandidaten für den Job helfen spezialisierte Agenturen.
Den Markt teilen sich fast 20
große und kleinere Provider, die
ähnlich wie Management AnTage und Wochen: Interimsmanager werden geholt, wenn kurzfristige Management-Aufgaben anstehen
gels arbeiten: Sie haben einen
hoch zu sein: Tipp24 ließ sich von einem Kunden in nur sechs Monaten. Neben sol- Pool von Interimsmanagern – in dem der
Interimer bei der Internationalisierung chen Generalisten, die von Unternehmen Hamburger Agentur befinden sich rund
beraten, Tchibo hat sich von Interimsma- des Online-Handels und Marketings im 1.500 geprüfte High Potentials –, können
nagern beim Aufbau der neuen E-Com- vierten Quartal 2010 gesucht wurden wie bei einer Anfrage relativ schnell eine Vormerce-Sparte unterstützen lassen. Auch die berühmte Nadel im Heuhaufen, fehlt auswahl treffen und der Firma Kandidaten
Hugo Boss und Neckermann, die Asstel es nach Beobachtung von Constanze präsentieren. Schnelligkeit ist wichtig, weil
Versicherung und die junge Berliner Hollatz auch an Spezialisten wie Suchma- die meisten Unternehmen ad hoc einen
Couponing-Company Dailydeal haben schinenoptimierern, guten Produktmana- externen Helfer brauchen. Das gilt beschon Manager auf Zeit für E-Commerce- gern, App-Entwicklern und Online-Mar- sonders in der E-Commerce- und OnlineProjekte beschäftigt. Nicht immer ist Inte- keting-Leuten mit Hands-on-Mentalität.
Marketing-Branche, wo fast jede Firma
rim Managemet eine Erfolgsstory:
unter Zeitdruck steht und es sich nicht
Widerstände abbauen
Das Versandhaus Quelle versuchte
leisten kann, auf eine langwierige Suche
mithilfe externer Führungskräfte, Bei herkömmlichen Handelsunternehmen, nach einem geeigneten Kandidaten zu
den verlorenen Anschluss an die in denen das Online-Geschäft als zusätz- gehen. Viele Projekte vertragen keine VerOnline-Konkurrenz aufzuholen. licher Vertriebskanal aufgebaut werden zögerung, dürfen nicht „vor Anker“ liegen,
Ohne Erfolg. Jetzt geht Quelle.de soll, gilt es oft Widerstände von klassischen nur weil der passende Steuermann fehlt.
in der Otto-Gruppe auf. Und die Vertrieblern zu überwinden. „Kanalkon- Personaler wissen: Die Rekrutierung einer
Abwicklung von AOL Deutsch- flikte“ nennt Christoph Alain Kappes das. neuen Führungskraft auf dem Arbeitsland ist ein Beispiel dafür, dass Er war bis 2008 Geschäftsführer Pixelpark markt dauert in der Regel sechs, acht
Interim Manager nicht nur in in Hamburg und hat in den vergangenen Monate oder länger. Und weitere sechs
Aufbau-, sondern auch für Abbau- drei Jahren als Interim Manager gearbei- Monate braucht man, um festzustellen, ob
phasen eingesetzt werden.
tet. In seiner beruflichen Laufbahn hat er der oder die Neue wirklich ins Team passt.
Constanze Hollatz, bei der über 1.000 Projekte geleitet. Um BlockaSchnell musste es vor zwei Jahren auch
Thomas Cords baut die
Constanze Hollatz von
Fulfillment-Kette seines
der Personalberatung
Hamburger
Personalberatung den abzubauen, müsse oft Überzeugungs- beim Retargeting-Spezialisten Xplosion
Kunden neu auf
Management Angels
Management Angels für das arbeit geleistet werden: „Es geht aber heu- Interactive gehen. Die 22-Mann-Firma
Marktsegment E-Commerce zu- te nicht mehr darum, ob Online-Handel gehört über die Eos-Gruppe zur Otto
rungen, macht diese Branche zu einem ständig, registriert seit zwei Jahren eine eingeführt werden soll, sondern nur noch Group. Geschäftsführer Daniel Neuhaus
idealen Arbeitsfeld für Interim Manager“, stark zunehmende Nachfrage nach „stra- darum wie.“ Beispiele aus anderen Firmen wollte mit seinem Geschäftsmodell so
sagt Thomas Cords. Als Manager auf Zeit tegisch denkenden und handelnden Ma- seien dabei hilfreich. „Mein Pluspunkt als schnell wie möglich ins Netz kommen.
im Online-Handel, der ein Projektteam nagern, die fähig sind, auch in komplexen Mann von außen ist, dass ich weiß, wie „Das Zeitfenster war klein“, erinnert er
leiten oder mehrere Arbeitsgruppen koor- Projekten alle Fäden in der Hand zu hal- andere Unternehmen es gemacht haben, sich. Neuhaus holte sich über Managedinieren soll, brauche man in erster Linie ten“. Ein Beispiel: Das aktuelle Mandat von ich kenne die Best Practice“, sagt Kappes. ment Angels den IT-Manager Sebastian
„Verständnis für Geschäftsprozesse“. Zwar Thomas Cords besteht aus dem Umbau Vor allem kleinere und mittelgroße Betriebe Hoop für die Linienfunktion „Leiter Operations“ ins Haus. Mit dessen Erfahrung
sei auch Detailwissen zu E-Shop-, ERP- der kompletten Fulfillment-Kette seines könnten „von den Besten lernen“.
klappte der Start innerhalb von sechs
oder Payment-Systemen hilfreich, „aber
Monaten. Neuhaus: „Ich habe mir mit ihm
viel entscheidender ist soziale Kompetenz,
Provider: Die Dienstleister hinter den Interimsmanagern
vor allem Wissen eingekauft.“ Mittlerweidie Fähigkeit führen und gleichzeitig
le steht Hoop als Festangestellter auf der
moderieren zu können“. Ein Mann – oder
In Deutschland gibt es schätzungsweise
Die beiden größten Provider in Deutschland
Payroll der Hamburger Company. Das ist
eine Frau – von außen habe es oft leichter,
12.000 bis 15.000 Interimsmanager. Die meissind Atreus und Management Angels. Nach
nicht untypisch: Zunehmend bieten Eein Projekt relativ komplikationsfrei
ten lassen sich von Providern in die Unternehguten Jahren brach 2009 der Umsatz der BranCommerce-Firmen dem Interim Manager
durchzuführen, „weil wir ausschließlich
men vermitteln. Acht dieser Dienstleister, darche kräftig ein: Während 2008 noch 1,6 Millian, dauerhaft im Haus zu bleiben. Man hat
als zielorientiert agierende Manager geseunter die Hamburger Agentur Management
arden Euro in den Kassen der Provider klingelsich ja kennen und schätzen gelernt. Ein
hen werden, die niemanden verdrängen
Angels, sind im Arbeitskreis Interim Manageten, waren es 2009 nur noch 1,2 Milliarden.
wollen und keinerlei Rücksichten auf
cleverer Weg des Recruitings, wenn man
ment Provider (AIMP) organisiert, neun in der
2010 erholte sich der Markt, der Umsatz stieg
mögliche Seilschaften nehmen müssen“.
die begehrten Führungskräfte für das
Dachgesellschaft Deutsches Interim Managewieder auf 1,45 Milliarden Euro. Die WachsUnternehmen gewinnen kann.
Der Bedarf an hochqualifizierten „Feu❚
ment (DDIM).
tumsaussichten sind gut.
erwehrleuten“ scheint in der Branche
Jürgen Hoffmann
Foto: Fotolia / Silkstock
Manager auf Zeit sind Freiberufler, die
vier, sechs oder zwölf Monate und länger
in einem Betrieb bleiben und wieder gehen, wenn ihre Aufgabe erledigt ist. Die
Topleute werden vornehmlich in der
ersten und zweiten Führungsebene von
Betrieben eingesetzt. Den größten Bedarf
an „Interimern“ haben Unternehmen, die
schnellem Wandel unterworfen sind, vor
immer wieder neuen Herausforderungen
stehen, beispielsweise weil sie in einer
noch relativ jungen Branche agieren.
Stichwort: E-Commerce. „Der hohe Komplexitätsgrad, den die Abbildung der
gesamten Prozesskette mit sich bringt, und
der ständige Wandel, ausgelöst durch technische Innovationen oder Marktverände-
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20.06.2011
15:59 Uhr
Seite 1
LIFE, STYLE & MOBILITY
MOBILE NEXT ist das Special-InterestMagazin für mobile Menschen.
Immer unterwegs – mit Smartphone
und Web-Tablet trotzdem überall
dabei. MOBILE NEXT stellt die neuesten
Trends vor, testet professionell und
verlässlich neue Geräte und
präsentiert die besten Apps.
Sie erhalten MOBILE NEXT
sechs Mal im Jahr an
Ihrem Zeitschriftenkiosk
(Heftpreis 4,90 Euro).
www.mobile-next.de/probelesen
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12:08 Uhr
Internet World BUSINESS
Seite 12
TRENDS & STRATEGIEN
27. Juni 2011
13/11
PAYMENT
„2020 kein Bargeld mehr“
Mobile Bezahlverfahren, Google Wallet, Amazon Payment – es tut sich etwas im Markt. Das bietet Raum für Visionen
D
er Markt für Bezahlverfahren im
Internet und über mobile Geräte ist
in den vergangenen Monaten stark in Bewegung geraten, viele alte und neue Player
wollen sich ihren Teil vom Kuchen sichern.
So drängt beispielsweise Amazon mit seinem System „Bezahlen über Amazon“ neu
in den deutschen Markt. Dazu kommen
mobile, vorwiegend NFC-basierte Zahlungsarten, die die Payment-Landschaft in
absehbarere Zukunft weiter verändern
werden – zumal große Unternehmen wie
Google oder Apple das lukrative Geschäft
rund ums Bezahlen für sich entdeckt haben und fieberhaft an eigenen Lösungen
arbeiten. Welche Konsequenzen diese Veränderungen für den Payment-Markt in
Deutschland und Europa haben werden,
welche Geschäftsmodelle sich daraus ergeben können und wie die Marktteilnehmer
darauf reagieren können, darüber hat
INTERNET WORLD Business mit Georg
Schardt, Vorstand und Chief Marketing
Officer der Payment Network AG, gesprochen. Das Gautinger Unternehmen betreibt das Online-Zahlverfahren Sofortüberweisung.de. Schardts Vision: In einigen Ländern wird es in zehn Jahren kein
Bargeld mehr geben.
Herr Schardt, Online- und Mobile-Bezahlverfahren sind auf dem Vormarsch. Werden
sie das Bargeld bald komplett ablösen?
Georg Schardt: Schweden hat sich zum Ziel
gesetzt, bis 2018 oder 2020 das Bargeld
endgültig abzuschaffen und zwar aus
einem ganz einfachen Grund: Es ist die
größte Chance des Staates, sein Defizit zu
reduzieren, weil Schwarzgeld und Geldwäsche dadurch praktisch unmöglich werden. Die Folge ist ein ehrliches Steuersystem. Gleichzeitig wird die Kriminalität
eingedämmt, weil zum Beispiel Drogendealer für ihr Geschäft auf Bargeld angewiesen sind. Ausgangspunkt für diese Überlegungen in Schweden waren übrigens
❚ 2004 wurde das Online-Überweisungsverfahren Sofortüberweisung.de entwickelt,
2005 dann wurde die Payment Network AG
gegründet. Sie hat ihren Hauptsitz in Gauting, zudem ist sie in Hürth bei Köln und in
Wetzlar ansässig. An den drei Standorten
beschäftigt die AG 75 Mitarbeiter.
❚ 17.000 angeschlossene E-Commerce-Partner wickeln Zahlungen über Sofortüberweisung.de ab, rund 1,3 Millionen Transaktionen werden monatlich durchgeführt. Der
Umsatz lag 2010 bei 7 Millionen Euro.
❚ Derzeit ist die Payment Network AG in den
sechs Ländern Deutschland, Schweiz, Österreich, Niederlande, Belgien und Großbritannien tätig. Die Produktpalette umfasst
Sofortüberweisung.de, Sofortlastschrift.de,
Sofortident.de und Sofortabo.de.
Überfälle auf die großen Überlandbusse, bei denen jährlich sechs
bis acht Fahrer erschlagen wurden.
Deswegen hat die schwedische Regierung verboten, die Tickets bar
zu bezahlen. Sie müssen entweder
vorab am Kiosk oder aber im Bus
via Handy gekauft werden. Überfälle gibt es seither keine mehr.
Was haben denn Unternehmen und
ihre Kunden von bargeldlosen Zahlungen?
Schardt: Für die Verbraucher können dadurch transparentere Abläufe entstehen, die ihnen das
Leben erleichtern. Wenn Sie online
bezahlen, haben Sie prinzipiell
auch eine digitale Quittung. Und
jetzt stellen Sie sich vor, Sie verbinden das mit rechtssicheren E-MailSystemen wie etwa DE-Mail. Dann
könnten alle Belege und Quittungen direkt an Ihren DE-MailAccount geschickt werden, Sie hätten automatisch eine lückenlose
Dokumentation über Ihre Transaktionen inklusive digitalem Zugriff von überall auf der Welt –
auch wenn Ihr Rechner abrauscht
oder Ihr Haus abbrennt. Auch die leidige
Steuererklärung wird damit leichter, weil
alle Belege sofort bereitliegen.
Und die Unternehmen?
Schardt: Wenn Technologien intelligent
miteinander verknüpft werden, entstehen
Innovationen. Sie können auf diese Weise
Prozesse optimieren, also schlanker, einfacher, schneller machen. Das gilt in besonderem Maß für Bezahlverfahren. Noch ein
Beispiel dazu: Wenn ich auf einer Messe
bin, muss ich am Morgen im Hotel
manchmal lange warten, bis ich per Kreditkarte bezahlen und dann auschecken
kann. Warum kann ich die Rechnung
nicht vorab auf mein Smartphone geschickt bekommen, die Zahlung mobil
freigeben und anschließend direkt in die
Buchhaltung schicken und so die Reisekostenabrechnung automatisieren? Wer
solche Innovationen einsetzt, spart auch
Kosten, die ihm einen Preisvorteil sichern, den er wiederum
an seine Kunden weitergeben
kann. Dadurch lässt sich ein
Vorsprung vor den Wettbewerbern erzielen.
Georg Schardt
Seit 2009 ist der 41-Jährige Vorstand und
CMO bei der Payment Network AG. Zuvor
sammelte er 15 Jahre lang bei Conrad Electronics Erfahrungen im E-Commerce, zuletzt als
Mitglied der Geschäftsleitung. Seine Karriere
begann er beim Baur Versand, wo er in elf Jahren die verschiedensten Stationen durchlief.
❚ www.payment-network.de
speichern Sie diese Prozessdaten
überhaupt nicht mehr. Sie bewahren nur die unmittelbar für eben
diese Bestellung oder eben diese
Hotelrechnung nötigen Daten auf.
Alle anderen Angaben, die in ihrer
Summe Rückschlüsse auf das Verhalten von Individuen zulassen
würden, werden überhaupt nicht
dauerhaft erfasst.
das Rezept dort einlösen, mobil Ihre Zuzahlung leisten würden und das Rezept
dann direkt an die richtige Krankenkasse
übermittelt würde, ohne Umweg über die
Kassenärztliche Vereinigung, wo das Rezept erst wieder erfasst werden muss? Das
System wäre schnell, effizient und transparent – und vor allem deutlich billiger. Ähnliches ist auch für Parkraumbewirtschaftung oder auch Straßenmaut denkbar.
Werden solche Szenarien bis in 20
Jahren in Europa tatsächlich Realität sein?
Schardt: Ich glaube, dass sogar schon
in zehn Jahren vieles davon umgesetzt sein wird. Nicht überall, aber in Ländern wie Schweden oder Finnland in jedem
Fall. Andere Staaten wie Italien oder Portugal werden sicher etwas länger brauchen.
Welche Player werden dann den PaymentMarkt dominieren?
Schardt: Ich halte drei Szenarien für denkbar. Erstens: Die großen US-Firmen wie
Google, Apple, Amazon und Paypal setzen
sich durch. Zweitens: Die großen TeleWenn aber so viele Daten gebündelt und kommunikationsfirmen etablieren ihre
gesammelt werden, ist das mit dem Daten- Bezahlsysteme im Markt. Drittens: Der
schutz vereinbar?
Kreditwirtschaft gelingt es, sich zu
Schardt: Sind die Prozesse wirklich intellibehaupten. Für alle drei Szenarien gibt es
gent miteinander verknüpft, brauchen Sie gute Argumente: Die US-Firmen verfügen
viele Daten gar nicht zu speichern. Wenn über eine völlig andere Unternehmensetwa eine Zahlung oder eine Buchung in struktur. Wenn jemand wie Steve Jobs
Realtime während eines Verfahrens auto- etwas anpackt, dann nimmt er 250 Entrisiert und in ihrer Echtheit durch eine wickler und 500 Millionen Dollar und legt
digitale Signatur oder über einen digitalen los. In Europa dagegen haben wir eine
Personalausweis bestätigt wurde, dann Konsensstruktur, alle versuchen, sich erst
einmal auf einen gemeinsamen
Standard zu einigen und dann
gemeinsam etwas auf den Weg
zu bringen. Das macht Europa
im Vergleich zu den USA sehr
langsam. Zudem ist Europa
stark zersplittert und von
unterschiedlichen nationalen
Wer wird solche Verknüpfungen
Interessen geprägt.
vorantreiben?
Für die Telcos spricht, dass sie
Schardt: Das ist nicht nur für
Unternehmen interessant, sonüber die komplette Infrastruktur
dern auch für den Staat. Denverfügen, die für das Billing
ken Sie nur mal an unser Abnötig ist. Außerdem haben sie
rechnungssystem im Gesundeinen großen Kundenstamm
heitswesen. Wie wäre es, wenn
und das sogar weltweit. Denken
Sie nur an Vodafone oder TelefóSie beim Arzt ein digitales
Rezept bekommen würden,
nica. In anderen Ländern, etwa
online checken könnten, in
in Afrika, haben die Mobilfunkwelcher Apotheke im Umkreis Auch Google will vom Payment profitieren. In den USA hat der Interbetreiber längst die Funktion
das Medikament vorrätig ist, net-Riese gerade sein mobiles Bezahlsystem „Google Wallet” eingeführt
von Banken übernommen.
012_Interview_Schardt.qxd
13/11
21.06.2011
12:08 Uhr
Seite 13
TRENDS & STRATEGIEN
27. Juni 2011
Die Banken ihrerseits, also die Kreditwirtschaft, sollten dafür sorgen, dass sie weiterhin für die Verwaltung von Geld zuständig
sind und dass dieses Geschäft nicht in
andere Systeme wie beispielsweise zu Paypal abwandert. Denn wer heute Paypal
nutzt, verwendet irgendwann vielleicht
auch eine Paypal-Kreditkarte und dann
auch eine Ratenfinanzierung über Paypal.
Dann wird Paypal endgültig zur Bank, die
Lizenz haben sie ja schon.
Schardt: Wir müssen uns damit auseinandersetzen, denn wir wissen, dass wir in
einem heißen Markt tätig sind. Aber: Je
mehr Wettbewerb herrscht, desto größer
wird der Markt, denn Wettbewerb macht
kreativ und innovativ. Unser Ziel ist, unser
Wachstum in den kommenden Jahren
zwischen 50 und 100 Prozent zu halten.
2010 lag es bei 89 Prozent, 2011 liegen wir
schon deutlich über der 50-Prozent-Linie.
Wie können sich die Banken denn gegen
diese Konkurrenz behaupten?
Schardt: Sie sollten sich auf ihre Kunden
konzentrieren und alle Systeme unterstützen, die dafür sorgen, dass das Geld
bei ihnen bleibt und nicht in solche Parallelwelten abwandert. Das gelingt dann,
wenn sie gemeinsam mit Technologiepartnern, wie etwa wir einer sind, echte
Multibanking-Lösungen schaffen. Wir
verstehen uns dabei als kooperatives
Geschäftsmodell zur Kreditwirtschaft.
Das sollte so weit gehen, dass ein polnischer Konsument in einem spanischen
Webshop sicher über eine Online-Über-
„Wir fürchten uns nicht vor dem Wettbewerb. Je mehr
Wettbewerb herrscht, desto größer wird der Markt.
Denn Wettbewerb macht kreativ und innovativ.“
Georg Schardt
Vorstand der Payment Network AG
weisung bezahlen und dass der spanische
Webshop den polnischen Käufer auch
risikolos beliefern kann. Letztendlich sind
Mängel im Zahlungsverkehr das größte
Hindernis für einen europäischen Binnenmarkt und damit auch für den grenzüberschreitenden E-Commerce. Zudem müssen sich die Banken darauf einstellen, dass
viele ihrer Kunden eben auch eine Beziehung zu einer Zweitbank unterhalten.
Ihre Aufgabe ist und bleibt die sichere Verwaltung von Geld, dafür unterliegen sie
staatlicher Regulation.
Amazon bietet Händlern seit Kurzem seinen Checkout-Prozess an
Ganz konkret: Wer sind in drei Jahren die
Player auf dem deutschen Markt?
Schardt: Neben den bestehenden hat Amazon gute Chancen, sich zu etablieren. In
den USA wickelt Amazon derzeit schon 30
Prozent der E-Commerce-Transaktionen
ab. Bei aller Skepsis werden die Händler
daran nicht vorbeikommen: Sie waren anfangs auch nicht begeistert von Paypal und
sind schließlich nicht drumherum gekommen, es einzuführen, weil die Kunden es so
wollen. Das wird bei Amazon ähnlich sein.
Und dann stellt sich natürlich die Frage,
wann ein Google-System oder ein AppleSystem nach Deutschland kommen wird.
Was bedeutet der wachsende Wettbewerb
für Sie?
Internet World BUSINESS
13
Wie wollen Sie das erreichen?
Schardt: Wir sind in Deutschland, Österreich, Schweiz, Belgien, den Niederlanden
und Großbritannien aktiv, 2011 sollen drei
Länder dazukommen. Bis Anfang 2013
wollen wir alle europäischen Kernmärkte
abdecken. Wir wollen dieses Wachstum aus
der Akquisition neuer Händler und dem
Zuwachs im E-Commerce realisieren. ❚
Sofortüberweisung.de gibt es seit 2004
Interview: Christiane Fröhlich
14_Auftakt.qxd
14
22.06.2011
10:59 Uhr
Seite 14
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
Fußball first im Internet!
APPLE
Verlage begrüßen Änderungen
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) begrüßen die Ankündigungen von Apple zur
Änderung der Geschäftsbedingungen im
App-Geschäft. So dürfen sie nun den Preis
von Zeitungs- und Zeitschriften-Abos für
iOS-Anwendungen frei wählen. Zudem
wird der In-App-Kaufzwang entfallen. häb
Der Apfel wird weich: Steve Jobs beugt
sich der Kritik deutscher Verlage
ZAW
Neuer Rat für Datenschutz
Unter dem Dach des Zentralverbands der
deutschen Werbewirtschaft (ZAW) haben
Internet- und Werbewirtschaft die Gründung einer neuen Selbstkontrolleinrichtung beschlossen. Der neue Rat für Datenschutz in der Online-Werbung verfolgt
das Ziel der Selbstverpflichtung der Branche auf einen Verhaltenskodex und die
Schaffung einer Beschwerdemöglichkeit
für den Verbraucher. häb
HUBERT BURDA MEDIA
Digital schlägt Print
Bei Hubert Burda Media hat im Geschäftsjahr 2010 der Bereich Digital erstmals das
traditionelle Verlagsgeschäft im Inland
überholt. Inklusive Direktmarketing steuerte das Segment 603,6 Millionen Euro
(35,1 Prozent) zum Gesamtumsatz bei.
Das sind 19 Prozent mehr als 2009. Die
Printerlöse (Vertrieb, Anzeigen) gingen
dagegen um 3,3 Prozent auf 586,6 Millionen Euro zurück. häb
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Sie brauchen
Content Management
Software?
Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
www.internetworld.de/dienstleister
13/11
Neuer RTB-Player
DFL
Das Bundeskartellamt hat der DFL (Deutsche Fußball Liga) bei der geplanten Neuausschreibung der Medienrechte die Genehmigung erteilt, eine erste Zusammenfassung der Samstagsspiele im Web und
auf mobilen Endgeräten statt im Free-TV
zu zeigen. Das Free-TV dürfte dann erst ab
21.45 Uhr berichten. Google und vor allem
Yahoo signalisieren seit geraumer Zeit großes Interesse an den Rechten. häb
27. Juni 2011
Die Microsoft Advertising Exchange kommt bald nach Deutschland
D
ie Microsoft Advertising
ihr Inventar bestmöglich aus“,
Exchange startet in Großsagt Markus Frank, Director
britannien und in Holland. In
Sales und Marketing Deutschden kommenden Monaten soll
land bei Microsoft Advertising.
sie auch Kunden in Deutschland,
Dieser Spagat soll durch die effiFrankreich und Kanada zur
zientere AuslieferungstechnoloVerfügung stehen. Gleichzeitig
gie gelingen. Als weiteren Vorteil
kündigte Microsoft an, dass Innennt Frank Transparenz: „Die
App-Werbeplätze für Windows
Advertising Exchange ermögPhone 7 weltweit über die Microlicht es, das Inventar zu sehen
soft Advertising Exchange for
und auch, wie viel der WettbeMobile gebucht werden können.
werb dafür zu zahlen bereit ist.“
Die Microsoft Advertising
Wenn die Microsoft AdvertiExchange, die Anfang April 2011
sing Exchange in Deutschland
in den USA an den Start ging, Appnexus liefert die Technologie für die Microsoft Ad Exchange
startet, werden Microsoft selbst
ermöglicht es Anzeigenkunden
und 20 Firmen aus dem Agofund Publishern, Display-Werbeplätze chungssystem einer Online-Media-Agen- Top-50-Ranking Inventar einstellen. Auf
automatisiert in Echzeit (Realtime-bidding, tur mit dem Adserver, wodurch der Han- Käuferseite sind zahlreiche große WerbungRTB) zu handeln. Die Technologie dafür del von Werbefläche automatisiert wird. treibende durch ihre Media-Agenturen
kommt von der US-Firma Appnexus, an RTB-Plattformen gleichen Angebot und vertreten, sagt Frank. Gehandelt werden
der Microsoft eine
Nachfrage innerhalb Standardformate. Frank schätzt, dass in
Minderheitsbeteilivon Millisekunden den nächsten zwei Jahren ein Viertel des gegung hält. Appnexus
ab, die Kampagne, samten Ad Spend für Display in Deutschhat gerade in London
für die es das höchste land im RTB-Handel ausgegeben wird. is ❚
ein Büro eröffnet
Gebot gibt, erhält
und will in weitere
den Zuschlag. PubAnzeige
europäische Länder
lisher sollen durch
expandieren. „Unser
den Verkauf der
Geschäft ist in
Werbeflächen an den
Europa im verganMeistbietenden eigenen Jahr dramanen bessseren Ertrag
tisch gewachsen“, Markus Frank,
erwirtschaften, lautet
Brian O’Kelley,
berichtet Mitgrün- Microsoft Advertising CEO Appnexus
das Versprechen der
der und CEO von
RTB-Plattformen.
Appnexus, Brian O’Kelley,. Die Technolo- „Uns ist wichtig, dass es zu einer Wingie von Appnexus wendet sich sowohl an Win-Situation von Werbungtreibenden
die Käufer- (Demand Side) als auch an die und Publishern kommt.Werbungtreibende
Verkäuferseite (Sell Side). Eine RTB- erhalten qualitativ gute Werbeflächen zu
Plattform verknüpft das Kampagnenbu- einem attraktiven Preis, Publisher schöpfen
Display-Geschäft gedeiht
Digitaler Werbemarkt und digitale Wirtschaft prosperieren
V
on wegen Wonnemonat: Im
Mai lagen die Brutto-Werbeumsätze in den deutschen
Medien gerade mal 0,4 Prozent
über denen des Vorjahresmonats.
In absoluten Zahlen flossen laut
Nielsen Media etwa 2,2 Milliarden
Euro in die klassischen Werbeträger. Insgesamt lagen die Werbeaufwendungen zwischen Januar und
Mai bei knapp 10,2 Milliarden Euro
(plus 3,9 Prozent). Großer Gewinner ist und bleibt mit einem Plus Die Digitalbranche wächst an allen Ecken und Enden
von 26,3 Prozent das Internet, das
nun in der klassischen Display-Werbung und bis 2012 werde der Umsatz dann auf
auf einen kumulierten Umsatz von knapp bis zu 120 Milliarden Euro steigen. Dies
1,1 Milliarden Euro kommt. Zum Ver- geht aus der Studie „Die Digitale Wirtgleich: Das am zweitstärksten wachsende schaft in Zahlen von 2008 bis 2012“ vom
Medium, das Plakat, legte um knapp 12 Bundesverband
Digitale
Wirtschaft
Prozent auf knapp 420 Millionen Euro zu. (BVDW) mit dem Rhein-Ruhr Institut für
Der Werbemarkt ist derweil nur ein angewandte Systeminnovation (RIAS)
kleines Rädchen im großen digitalen hervor. Die digitale Wirtschaft umfasst
Getriebe. So hat die gesamte Branche in dabei „alle Wirtschaftszweige, in denen zur
Deutschland 2010 erstmals die Umsatz- Umsetzung von Geschäftsprozessen eine
marke von 100 Milliarden Euro über- IP-Adresse genutzt wird“. Also auch Service
schritten. Für 2011 wird ein Umsatz- Access, Applikationen & Services sowie
wachstum von über acht Prozent erwartet, End-User-Applikationen. häb
❚
Jury für DMMA
OnlineStar steht
D
ie Jury des DMMA OnlineStar 2011
steht fest. In der 23-köpfigen Jury
sitzen Hochkaräter aus Werbewirtschaft
(Allianz Deutschland, Carlsberg Deutschland, Hornbach Baumarkt, Penny Markt),
Agenturen (darunter DDB Tribal, Elephant Seven, Grimm Gallun Holtappels,
Jung von Matt/Next, Markenfilm Crossing, Ogilvy One, Pixelpark, Plan Net, Serviceplan), Hochschulen und Fachmedien.
Einsendeschluss für den in neun Kategorien vergebenen Kreativ-Award ist der
15. Juli 2011.Veranstalter sind der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW), die
MFG Baden-Württemberg und die Verlagsgruppe Ebner Ulm. Günter Götz,
Geschäftsführer der zur Ebner-Gruppe
gehörenden Neuen Mediengesellschaft
Ulm (hier erscheint auch die INTERNET
WORLD Business): „Wir freuen uns sehr,
dass wir für die Jury nicht nur die wichtigsten Kreativen aus den Agenturen
gewonnen haben, sondern auch Marketingspezialisten wichtiger Unternehmen.
Sie vertreten die Auftraggeber der OnlineWerbung.“ Mehr unter: www.dmma-online
star.de. häb
❚
15_Auftakt.qxd
22.06.2011
11:01 Uhr
Seite 15
MARKETING & WERBUNG
Wieder alle gegen Aigner
Ministerium will Werbungtreibende beim Datenschutz haftbar machen
B
undesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner sorgt erneut für Wirbel. Ihr jüngster Vorschlag: Werbetreibende sollen von Wettbewerbern abgemahnt werden können, wenn sie Werbung auf Plattformen schalten, die den deutschen
Datenschutzregelungen nicht entsprechen. Im Visier hat sie dabei prinzipiell alle Internet-Anbieter,
ganz gleich ob soziale Netzwerke, Suchmaschinen, Dienste wie Twitter oder auch Communitys.
Auf diese Weise will sie ausländische Firmen, die
ihren Sitz häufig in Ländern mit weniger strengen
Datenschutzbestimmen haben, indirekt dazu
zwingen, dem hiesigen Datenschutz Rechnung zu
tragen. Vor allem Facebook wird von vielen Datenschützern immer wieder unter die Lupe genommen, mal wegen des
„Gefällt mir“-Buttons, mal
wegen einer geplanten Datenweitergabe, zuletzt wegen der Gesichtserkennung. Dabei ist das Netzwerk aus der Werbelandschaft kaum mehr wegzudenken: 44 Prozent der Matthias Ehrlich fordert
Marketer nutzen einer Chancengleichheit
eCircle-Studie zufolge Social-Media-Marketing, auf soziale Netzwerke entfällt ein Löwenanteil.
Als „schlicht unsinnig“ bezeichnet die Organisation Werbungtreibende im Markenverband
(OWM) den Vorstoß. „Wie soll ein werbungtreibendes Unternehmen einen Internet-Auftritt daraufhin kontrollieren können, dass sämtliche Bedingungen des Datenschutzes auch wirklich erfüllt werden?“, kritisiert der OWM-Vorsitzende
Uwe Becker. Er sieht die Gefahr, dass der Werbemarkt massiv behindert, wenn nicht gar vollständig abgewürgt werden könnte. Denn selbst wenn
ein Unternehmen mit aller Sorgfalt vorgehe und
der Vertragspartner versichere, dass alle Datenschutzbestimmungen eingehalten würden, könne
es immer mal zu Fehlern kommen. Das habe die
Erfahrung der Vergangenheit gezeigt.„Eine solche
Regelung wäre also schlicht unsinnig, weil Unternehmen für Dinge haftbar gemacht werden, die
sie gar nicht prüfen können“, so Becker. Die Konsequenz wäre seiner Meinung nach: „Unternehmen können in diesen Medien nicht mehr werben, wenn sie auf der sicheren Seite sein wollen.“
Ins gleiche Horn stößt der Bundesverband der
digitalen Wirtschaft (BVDW). Man betrachte den
Vorschlag mit Skepsis, da er deutsche Anzeigenkunden für die Datenschutzverstöße anderer in
die Haftung nehme. „Dieser Vorschlag wird der
Ilse Aigner will mal
wieder verbieten
Uwe Becker nennt Aigners Vorschlag unsinnig
ökonomischen Bedeutung des heutigen Internets
nicht gerecht. Er besitzt somit das Potenzial, auch
den gesamten legalen Online-Werbemarkt nachhaltig zu schädigen“, betont BVDW-Vizepräsident Matthias Ehrlich. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die unterschiedlichen Datenschutzniveaus durchaus ein Thema seien, dessen sich
die Politik annehmen solle. Allerdings spricht
sich der BVDW – wie auch schon in der Diskussion um das Targeting – für eine freiwillige Lösung aus. Eine Selbstregulierung, mit der sich die
Marktakteure unabhängig von ihrer Herkunft
zur Einhaltung bestimmter Regeln in einem
Markt verpflichten, sei eine „sinnvollere und
effektivere Lösung“. cf
❚
Facebook bedrängt Google
2011 soll das Social Network erstmals am Suchmaschinengigant vorbeiziehen
U
Jahres erstmals die unangefochtenternehmen kaufen ihre Facene Nummer eins in der Onlinebook-Fans, die Mitglieder
Werbewelt. Auf Rang zwei soll den
laufen dem Social Network in
den Marktforschern zufolge dann
Scharen davon und wegen der geYahoo mit 1,62 Milliarden Dollar
planten Gesichtserkennung gibt es
Umsatz und auf Rang drei – es geht
wieder einmal Probleme mit dem
um Display-Werbung, wohlgeDatenschutz. Es scheint, als lernt
merkt – Google mit 1,15 MilliarSuperstar Facebook allmählich die
den Dollar folgen.
Schattenseiten des Erfolgs kennen.
Immer mehr Unternehmen
Zumindest was die angebliche
würden ihr Geld in den Aufbau von
„Massenflucht“ angeht, gibt die Das F unter Druck – die
Seite Inside Facebook Entwar- Performance stimmt trotzdem Facebook-Präsenzen stecken und
dies entsprechend bewerben, ernung. In Märkten wie USA, Kanada oder Großbritannien scheint die Sättigungs- läutert David Hallerman von eMarketer die Umgrenze erreicht. In „Schwellenländern“ wie Brasi- satzexplosion im Display-Bereich. Wie bei Google
lien, Indien oder Mexico steht Facebook aber erst liege ein Grund für den Erfolg in der Einfachheit
am Anfang und wächst rasant. In Summe strebt die des Bietersystems. Damit wurde die weltgröße soPlattform mit 687 Millionen Mitgliedern weiter- ziale Plattform vor allem auch für kleine und
mittelgroße Firmen attraktiv. Weiter arbeitet
hin der 700-Millionen-Schwelle entgegen.
Die letzten Unken bringen neue optimistische Gründer Mark Zuckerberg laut dem New-YorkUmsatzprognosen zum Schweigen: E-Marketer Times-Blog Bits mit Hochdruck an einer kostentraut dem Netzwerk zu, in diesem Jahr noch 2,19 losen App fürs iPad. Beim geplanten Börsengang
Milliarden Dollar mit Display-Werbung in den im ersten Quartal 2012 will Facebook über weit
USA umsetzen. Damit wäre Facebook Ende des über 100 Milliarden Dollar einsammeln. häb
❚
15
16
22.06.2011
13:25 Uhr
Seite 16
MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
SOCIAL MEDIA MARKETING
Selbst ist der Unternehmer
Acht von zehn Firmen, die Marketing-Maßnahmen in Social Networks durchführen,
verzichten dabei auf externe Dienstleister.
Das ist eins der Ergebnisse einer Studie des
E-Commerce-Leitfadens. Mehr Ergebnisse
der Studie lesen Sie auf Seite 40. fk
Werden Sie bei Ihren Aktivitäten
in sozialen Netzwerken durch
eine Agentur unterstützt?
Ja
18 %
Nein
82 %
Quelle: Ibi Research / E-Commerce-Leitfaden
© INTERNET WORLD Business 13/11
SCHOBER GROUP
B2B-Adressen mit Opt-in
Einen neuen Adressverteiler mit E-MailAdressen für Kampagnen im B2B-Umfeld
bietet die Schober Group jetzt an. Die
rund 350.000 nach Branchen segmentierten Adressen sind nach Schober-Angaben
alle per Opt-in validiert. Sie können, so das
Unternehmen weiter, für die Zielgruppenselektion mit den Daten aus einer Datenbank kombiniert werde, die Informationen
zu 4,4 Millionen Firmen enthält. fk
Studie über Performance Marketing im Tourismus zeigt Marktbewegungen auf
W
er unter dem Stichwort „hotel buchen“ bei Google Adwords auf dem
Spitzenplatz landen will, muss tief in die
Tasche greifen: 6,09 Euro kostet der Klick.
Der CPC (Cost per Click) für „last minute“
liegt bei Google mit 3,60 Euro zwar deutlich niedriger, dennoch muss man für eine
vierwöchige Präsenz auf Platz 1 bei diesem
Keyword fast das hundertfache Budget
locker machen, denn nach den Suchbegriffen „hotel buchen“ suchen pro Monat rund
13.000 Menschen, bei „last minute“ sind es
über zwei Millionen. Klicken davon im
Schnitt sechs Prozent auf das Adword an
Position 1, kostet die Kampagne über
400.000 Euro, zu überweisen an Google
und an Yahoo.
Die Webmarketing-Agentur Explido hat
untersucht, wie die wichtigsten Player im
Tourismus in puncto Performance Marke-
Die Top Ten der Reisebranche
Die präsentesten Player im Netz
Platzierung
2010
Anbieter
Expedia
1
2
Ab-in-den-urlaub.de
2
3
Opodo
3
4
Weg.de
5
5
Tui
4
6
Lastminute.de
MEDIAPLEX
7
iPad für Mediaplaner
Eigen-Marketing einmal anders: Jörg Dennis Krüger, Spezialist für Conversion-Optimierung, stellt seinen Praxisreport „Callto-Action“ kostenlos zur Verfügung. Die
einzige Voraussetzung ist die Mitgliedschaft in der Xing-Gruppe „Conversion
Optimization“, die von ihm moderiert
wird. Sofort nach Klick auf „Mitglied werden“ erhält jedes neue Mitglied den Link
zum Praxisguide per E-Mail zugesendet. fk
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www.internetworld.de/dienstleister
Teures Vergnügen: Werbung mit typischen Urlaubs-Keywords kostet heute mehr als 2010
ting agieren und wie die Rahmenbedingungen für diese Branche aussehen. So ist
zum Beispiel der CPC für „last minute“ im
Vergleich zum Vorjahr geringfügig gefallen, während „hotel buchen“ heute 78 Prozent mehr kostet als 2010. Auch die Preise
für die gefragten Keywords „flüge“, „billigflüge“ und „mietwagen“ gingen durch die
Tourismus: Die teuersten Keywords bei Google und Yahoo
Durchschnittlicher
CPC
Suchvolumen*
Budget
Position 1**
Veränderung CPC
gegenüber 2010
1
last minute
3,33 Euro
2.013.000
401.883 Euro
-3 %
7
2
billigflüge
3,03 Euro
605.000
109.808 Euro
+160 %
Tuifly
14
3
urlaub
1,87 Euro
270.600
30.309 Euro
-7 %
8
Dertour
10
4
flüge
2,02 Euro
221.100
26.829 Euro
+137 %
9
Neckermann
9
5
mietwagen
4,57 Euro
81.400
22.300 Euro
+157 %
DER
6
Quelle: Explido Web Marketing
* Zahl der Suchanfragen mit diesem Keyword im Zeitraum der Untersuchung (4 Wochen)
** Budget, um bei einer Klickrate von 6 % Position 1 bei den bezahlten Suchwortanzeigen zu halten
Profit durch Adwords API
Schnittstelle verspricht SEA-Effizienzgewinne und Preisvorteile
E
Decke, ein Klick kostet heute zum Teil das
Dreifache von vor einem Jahr.
Im Performance Ranking sind die Spitzenplätze fest vergeben, Expedia ist in
Sachen Performance Marketing am erfolgreichsten. Vorgeprescht ist Tuifly (von
Platz 14 auf Platz 7), Federn lassen muste
DER (von Platz 6 auf Platz 10) fk
❚
Keyword
10
CONVERSION-OPTIMIERUNG
Leitfaden für Xing-Gruppe
13/11
„Last Minute“ am teuersten
1
Der Tracking- und Adserving-Anbieter Mediaplex ruft Werbungtreibende und Agenturen in den Sommermonaten zum großen Adsurfer Contest auf. Gesucht wird
hierbei Deutschlands geschicktester
Mediaplaner, der mit Hilfe der MediaplexOptimierungs-Features die beste Performance erzielt. Zu gewinnen gibt neben einem iPad 100 Millionen Gratis-Ad-Impressions im Mediaplex-Netzwerk. fk
27. Juni 2011
Foto: Fotolia / idreamphoto
16_Performance-News.qxd
ffiziente Kampagnensteuerung von
Suchmaschinenwerbung ist mit den
Tools im Adwords-Mitgliedskonto nur in
begrenztem Umfang möglich. Sobald das
Werbevolumen und die Komplexität der
Kampagnen steigen, stößt eine „händische
Verwaltung“ an ihre Grenzen. Thomas
Bindl, Gründer und Geschäftsführer des
Marketingsoftware-Spezialisten Refined
Labs, erklärt die Größenordnungen: „Ein
durchschnittlicher Kunde hat zwischen
80.000 und 500.000 Keywords mit jeweils
drei Anzeigentexten. Diese mindestens
240.000 Kombinationen multipliziert mit
zehn Datenpunkten wie etwa Klickrate,
Gebot oder Position ergeben schon 2,4
Millionen Datenpunkte.“ Um diesem
Datenwust Herr zu werden, nutzt Refined
Labs bei seiner Software Refined Ads die
Adwords API, eine Programmschnittstelle,
die Google Entwicklern bereits seit 2005
zur Verfügung stellt. Damit ist Bindl in der
Lage, Vorgaben des Kunden – etwa geringe
Cost per Order (CPO) oder hohe Clickthrough-Rate – in eine Echtzeitgebotsstrategie umzusetzen, die zweistellige Effizienzgewinne verspricht. Google belohnt
Werbekunden, die die Adwords API für ihre
Kampagnensteuerung nutzen, durch das
günstige Preismodell „Preferred Pricing“.
Nach Angaben von Refined Labs werden
Preisvorteile durch dieses Modell eins zu
eins an den Kunden weitergegeben. fk ❚
Direkter Zugriff: Die Webmarketing-Software
Refined Ads nutzt die Adwords API
Quelle: Explido Web Marketing
Optimieren auf
Cost per Call
D
er Münchner Performance-Kampagnenmanagement-Spezialist Intelliad
bietet jetzt ein Tool an, mit dem auch die
Nutzung einer Telefon-Hotline als Kriterium für die Optimierung einer AdwordsKampagne genutzt werden kann. Kernstück des Systems ist ein Telefonnummern-Generator, der bei jedem Klick auf
eine Adwords-Anzeige auf der so aufgerufenen Landing Page eine individuelle
Nummer generiert. Auf diese Weise lässt
sich ein Zusammenhang zwischen gebuchtem Keyword und Zahl der Anrufe
bei der Hotline herstellen – und eine Kampagne gegebenenfalls auf die Kosten für
einen solchen Anruf optimieren. Ein Anruf bei einer Hotline gilt vor allem bei teuren, erklärungsbedürftigen Produkten als
wichtiger Indikator für eine Kaufabsicht.
Ob der Kunde, der anruft, dann auch tatsächlich kauft, kann das Tool derzeit allerdings noch nicht tracken – an dieser Funktion arbeiten die Entwickler noch. fk
❚
17_Modelling.qxd
13/11
21.06.2011
12:09 Uhr
Seite 17
MARKETING & WERBUNG
27. Juni 2011
Internet World BUSINESS
17
SALES MODELLING
Rechnen statt verfolgen
Quisma setzt bei der Customer Journey auf Modelling statt auf Tracking
W
ar es der TV-Spot, die Suchwortanfrage, das Werbe-Banner oder ein
ganz anderes Werbemittel? Welche Berührungspunkte hatte ein Käufer vom ersten
Kontakt mit einem Produkt bis zum Kaufabschluss? Diese Frage treibt Marketer um,
denn schließlich sind dies die Stellschrauben für eine optimale Verteilung der
Werbemittel auf die einzelnen Kanäle. Ein
bisschen mehr SEO hier und ein bisschen
weniger Affiliate Marketing da – was genau
getan werden muss, um die Effizienz einer
Kampagne zu steigern, liefern Modelle der
Customer Journey.
Jede Performance-Agentur, die etwas auf
sich hält, hat ein Analysetool im Portfolio.
Die meisten davon basieren auf Cookies,
die erfassen, welche Werbemittel vom User
geklickt wurden. „Dieser rein technisch
basierte Ansatz greift viel zu kurz“, sagt
Murat Cavus, Analytical Consultant beim
Performance-Spezialisten Quisma (www.
quisma.com). Eine technische TrackingLösung könne beispielsweise keine DeviceWechsel berücksichtigen. „Die meisten
User aber nutzen mehrere Endgeräte – wie
Laptop, PC oder Handy –, um sich über ein
* Werbemittelkontakt
Woher kommt der K(l)ick? Vom Interesse bis zum Kauf passiert der User viele Stationen
Produkt zu informieren. Außen vor blieben bei Tracking-Lösungen auch CookieLöschungen und Offline-Werbung.
Um diese Mankos bei der optimalem Budget-Allokation zu beseitigen, enwickelte
Quisma ein dreistufiges Sales Modelling.
Dabei wird der Beitrag jedes einzelnen Kanals bei der Sales-Generierung künstlich
hochgerechnet. Einzelne Pfade werden
nicht nachgebildet. Cavus: „Vielmehr geht
es darum, Wirkungszusammenhänge und
Wertbeiträge jedes einzelnen Kanals und
jedes externen Faktors zu errechnen.“ Das
dahinterstehende multivariate Verfahren
berechnet dann exakt den Wertbeitrag jeder
einzelnen Aktivität auf die generierten
Sales. Der größte Vorteil des Modellings
gegenüber Tracking-Systemen sei aber,
dass auch Offline-Aktivitäten (TV, Print)
sowie externe Faktoren (saisonale Effekte,
Wettbewerbsaktivitäten, Trends, Preise
etc.) mit in den Sales-Generierungsprozess
einbezogen werden könnten. Interessant
sei der Ansatz ab Performance-Etats im
sechsstelligen Bereich, so Cavus. Und was
bringt’s? Ein „führender Anbieter von
Luxusmode“, der ausschließlich Online
verkauft, habe Budget und Media-Mix der
„Dreistufenoptimierung“ von Quisma
unterzogen. Ergebnis: Display-CPX-Kampagnen wurden hochgefahren, der Anteil
von SEA gekappt, die Sales stiegen um 24
Prozent – bei konstantem Budget. häb ❚
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18
21.06.2011
12:12 Uhr
Internet World BUSINESS
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MARKETING & WERBUNG
27. Juni 2011
13/11
MARKETINGSTRATEGIE
Mehr Geek als Gaga
Schrill, online-erfahren, äußerst erfolgreich – Lady Gaga ist ein Paradebeispiel für modernes Marketing
E
ingefleischte Musikfans sind
mitunter bereit, die verrücktesten Sachen zu machen, um ihren
Idolen nah zu sein. Ein Schaf zu
kaufen und die Pflanzen des Nachbarn zu düngen, gehörte allerdings
nicht dazu. Bislang. Denn für Fans
der Popsängerin Lady Gaga ist dies
nichts Ungewöhnliches mehr: Auf
dem Online-Bauernhof „Gagaville“,
einem Ableger des erfolgreichen
Facebook-Spiels Farmville, können
ihre Fans genau dies tun. Und das
ist lediglich ein kleiner Baustein im
Marketingkonzept der Popsängerin aus New York.
„Das Internet spielt eine zentrale
Rolle für die Marke ‚Lady Gaga‘.
Ohne Internet gäbe es das Massenphänomen Lady Gaga in dem Ausmaß sicherlich nicht“, sagt Martin
Kupp von der ESMT European
School of Management and Technology in Berlin. Zusammen mit
Co-Autoren untersuchte er in der Schön schrill: Pop Queen Lady Gaga zelebriert ihre Selbstvermarktung – auch und gerade im Internet
Fallstudie „Lady Gaga: Born This
Way“, welche Lehren Manager im Bereich Plattformen, komponiert aus „Likes“,
Die neue Twitter-Queen
strategische Innovation aus Lady Gagas „Kommentaren“ und „@Antworten“ eine
Erfolg ziehen können. Auch für Werbung- stimmgewaltige Marketingmelodie. Sie ist Nähe und Emotionen sind zentrale Wähtreibende ist die Pop-Ikone ein Paradebei- auf allen gängigen Plattformen präsent: rungen in Social Networks. „Lady Gaga
spiel für modernes Marketing: Die US- von Facebook über Twitter bis hin zu My- gelingt es traumwandlerisch sicher, diese
amerikanische Sängerin zelebriert ihre space und Youtube. Die Künstlerin mit Nähe und Emotionen zu erzeugen. Dies
Selbstvermarktung – auch und vor allem den schrillen Outfits zieht geschickt die fängt mit der konsequenten Ansprache
im Internet.
ihrer Fans als ,My Little Monsters‘ und sich
Fäden – und ihre Fans sind verzückt.
Mitte Mai forcierte sie die Vermarktung selbst als ,Mother Monster‘ an“, sagt Kupp.
Vermarktungswunder Gaga
ihres mittlerweile erschienenen Albums „My Little Monsters“ ist eine Anspielung
Wer beispielsweise verschiedene Aufgaben „Born This Way“ mit einer Online-Offen- an ihr Album „The Fame Monster“.
„Sie twittert mit ihren
in Gagaville erledigt hatte, durfte online sive: Im Rahmen der Zusammenarbeit mit
einen bis dato unveröffentlichten Song der Zynga wurden für US-Fans weitere Aktio- Fans sogar während der
Sängerin anhören. Auch an verchromte nen angeboten – unter anderem ein Con- Konzerte und involviert
Kühe, elektrische Rosen sowie Kristallfon- test in einem Mobile Social Game, bei dem sie bereits bei der Protänen sind die Musikfans nun gewöhnt. die Nutzer Konzerttickets und Fanartikel duktion eines neuen Albums. Während die reine
Denn das von der Farmville-Betreiberfir- gewinnen konnten.
ma Zynga kreierte In-Game-VermarkHierzulande wurde für Lady Gaga ein Masse an Kommunikatungsumfeld war mindestens ebenso Video-Channel auf Myvideo.de eingerich- tion durchaus auch einen
schrill wie die Künstlerin selbst. Wie kaum tet. Neben der aktuellen Clip-Premiere Wert im Internet hat, ist
eine Zweite im Show-Geschäft versteht es sind auf dem Video-Portal alle offiziellen es Lady Gagas Fähigkeit,
Lady Gaga, das Instrument „Social Web“ Musikclips und zusätzliche Live-Mit- Nähe und Emotionen zu transportieren,
zu spielen. Sie orchestriert alle angesagten schnitte der Künstlerin abrufbar. „Judas“ die sie von vielen ihrer Kollegen absetzt“,
wurde zu einer der erfolg- schildert Kupp den Unterschied.
Als erste Künstlerin hat die Popsängerin
reichsten Video-Premieren auf
auf Twitter mehr als zehn Millionen FolloMyvideo.de.
Bewegte Bilder spielen eine wer hinter sich gescharrt. Diese dürfen
zentrale Rolle in der Online- teilhaben an ihrem Leben, erfahren hier
Strategie der exzentrischen auch, dass sie Spaghetti Pomodoro liebt
Pop-Lady. Ihre Videos auf You- und bittere, dunkle Schokoladedesserts.
tube wurden mehr als eine Auf Twitter ist die Pop Queen noch beMilliarde Mal angeklickt. Und liebter als US-Präsident Barack Obama,
auch rein akustisch setzt die 25Jährige Maßstäbe: Vier Tracks
Zur Person Lady Gaga
ihres neuen Albums wurden im
Lauf der Vermarktungsoffensive
Stefani Joanne Angelina Germanotta wurde am
ins Web gestellt, User konnten
28. März 1986 in New York geboren. Die späsie vorab als Download kaufen.
tere Lady Gaga kam frühzeitig mit Computern
Die Single „Born This Way“,
in Berührung. Ihr Vater ist Internet-Unterneheroberte als erste Single übermer, ihre Mutter arbeitet in der Telekommunihaupt allein über Downloads
kationsbranche. Im Alter von vier Jahren lernte
die Spitze der Media Control
sie Klavier spielen, mit fünf hatte sie erste öfCharts. Vor allem von ihrer
fentliche Auftritte, mit 13 schrieb sie ihre erste
Social-Media-Strategie können
Ballade. Bereits mit 17 Jahren studierte sie
selbst gestandene Marketer in
Auch mit dem Kanal Social Web spielt die Sängerin Lady
Musik. Heute ist sie 25 Jahre alt und hat mehr
Gaga gekonnt – und ist so nahe dran an ihrer Zielgruppe
jedem Fall noch etwas lernen.
dessen Tweets rund 8,1 Millionen Nutzer
lesen. Auch Teenie-Schwarm Justin Bieber
hat sie hinter sich gelassen, er dürfte indes
der nächste Künstler sein, der die 10-Millionen-Follower-Marke knackt, aktuell sind
es 9,9 Millionen. Auf ihrer Homepage
führt Lady Gaga ihre Kommunikationskanäle zusammen. Hier kann man ihre
Twitter News lesen, Videos anschauen sowie ein weiterer von aktuell rund 35 Millionen Gaga-Fans auf Facebook werden.
Gefühle gefragt
„Ein wesentliches Element der Vermarktungsstrategie von Lady Gaga ist ihr sogenannter ,360 Grad Vertrag‘ mit Interscope
Records“, sagt Kupp. Bei solchen Verträgen
verdienen die Labels an allen Aktivitäten
der Künstler – Konzerteinnahmen, Merchandise, Klingeltöne und vieles mehr. Im
Gegenzug verpflichten sich die Labels, den
Künstler besonders intensiv und über
einen längeren Zeitraum durch Marketingmaßnahmen zu unterstützen. „Etwas
weiter gefasst ist Lady Gaga ein perfektes
Beispiel, dass es in bestimmten Marktund Kundensegmenten eben nicht mehr
nur um das einzelne Produkt geht, sondern um eine ganze Gefühlswelt. Fans wollen nicht nur die Musik hören, sondern
auch wissen ,Wer ist Lady Gaga? Wer sind
wir? Und wohin geht die Reise?‘“, so Kupp.
Das online so intensiv promotete neue
Album „Born This Way“ schoss in 22 Ländern unmittelbar nach Veröffentlichung
am 23. Mai 2011 auf Platz eins der iTunesCharts. Amazon wollte ebenfalls von der
„Ohne Internet gäbe es das
Massenphänomen ,Lady Gaga‘
in dem Ausmaß sicher nicht.“
Martin Kupp
Autor der Studie „Lady Gaga: Born This Way“
Gaga-Manie profitieren. Um seine WebFestplatte zu promoten, bot Amazon das
Album für einen Tag zum Kampfpreis von
99 US-Cent an. Der Ansturm auf die amerikanische Website des Online-Marktplatzes
war so groß, dass erstmals in der Firmengeschichte ein Server durch den Kaufrausch von Musikfans zusammenbrach. ❚
Karsten Zunke
als 15 Millionen Alben
sowie 51 Millionen
Singles verkauft. Weltweit wurde die Sängerin mit mehr als 90
Preisen ausgezeichnet, unter anderem
mit fünf Grammy
Awards, drei Brit Awards und 18 MTV Awards
sowie drei deutschen Echos.
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MARKETING & WERBUNG
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
Rhythmus im Schuh
13/11
Werbung funktioniert
– auch im Zeitalter
des Internets – nach
wie vor besonders gut
über Emotionen. Das
beweist die neue Kampagne
von Adidas für die „Megalizer“ – mit Musik.
Sportartikler Adidas startet eine Kampagne zur Produktneuheit Megalizer
V
ier junge Typen, vier Paar AdidasSneaker, eine Lautsprecherbox, ein
Laptop. Dazu ein paar Sensoren, Megalizer genannt, die Berührungen an den
Schuhsohlen in Klänge verwandeln: Das
sind die Zutaten, mit denen Yak Films aus
Oakland, die Macher des Adidas-Spots
„Megalize“, ein im wahrsten Sinne des
Wortes bewegtes Video für den deutschen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach geschaffen haben.
Die Story ist kurz erzählt: Die vier jungen Männer, allesamt in der Szene bekannte französische Hip-Hopper, versenken die „Megalizer“ in ihren AdidasSchuhen, verbinden sie dann mit Laptop
und Lautsprecher. Ein kurzer Sound-
Vorgestellt von:
Thomas Bindl,
Geschäftsführer
Refined Labs GmbH
in München
❚ www.refinedlabs.com
Schuhmodels: Vier französische Stars aus der Hip-Hop-Szene zeigen im Spot,
was die neuen Produkte von Adidas können
Steckbrief
❚ Auftraggeber: Adidas, Herzogenaurach
❚ Produkt: Megalizer Schuhe
❚ Kreation: Yak Films, Oakland (USA)
❚ Produktion: Sid Lee, Paris (F)
❚ URL: http://www.lestwinsonline.com/
video/yak-films-les-twins-adidas-megalizer/
❚ Launch: Mai 2011
check und es geht los: Rhythmische, teils
akrobatische Hip-Hop Moves erzeugen
unterschiedliche Klänge, die zusammen
einen knackigen Groove entstehen lassen.
Hip-Hop im Quartett.
Neben dem bekannten französischen
Rapper La Fouine, der die Musikkomposition verantwortet, wirken die Hip-HopKoryphäen Les Twins und Bboy Lamine &
Hauptdarsteller: Die Megalizer-Sensoren
von Adidas, mit deren Hilfe Bewegungen in
Musik übersetzt werden können
Mounir mit – eine clevere Wahl, die Musik – in Verbindung mit den Protagonisten
– erreicht exakt die gewünschte Konsumentengruppe und trifft den Einkaufsnerv der jugendlichen Adidas-Kunden. ❚
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Allianz
Weiterführung der Imagekampagne „Eine Erfahrung“
Grey
Mirapodo
Internet-Wettbewerb, um neue Werbegesichter zu suchen
Preuss und Preuss
Avis
Umsetzung der Marken- und Performance-Kampagnen
Syzygy / Uniquedigital
Schneekoppe
Betreuung des Online Marketing für die E-Commerce-Aktivitäten
Yellow Tomato
Blau.de
Affiliate Marketing, SEA und Facebook Advertising
Kajomi
Sheego.de
Kreation einer Online-Kampagne für den Bekleidungs-Webshop
Blue Mars
Direct Line
Betreuung des Social-Media- und PR-Etats für den Versicherer
Zucker Kommunikation
Sony Deutschland
Online-Kampagne zur Fußballweltmeisterschaft der Frauen
Bplusd
Eckes-Granini
Entwicklung einer Online-Kampagne für die Marke Frucht Tiger Berger Baader Hermes
Tamron
Endverbraucherkampagne inklusive Web-Maßnahmen in Italien Deepblue Networks
und Polen, um die Vorzüge von Kupfer zu kommunizieren
Realisierung einer interaktiven „Inselwelt“ im Internet sowie einer
begleitenden Banner-Kampagne für den Kameraspezialisten
Netzbewegung
European Copper
Institut (ECI)
Stadtwerke Ulm
Betreuung des Suchmaschinenmarketing-Etats für die SWU
Schalk&Friends
Frederique’s Choice
Search-Kampagne für den Online-Blumenladen
Mediascale
Ultron
Betreuung des Social-Media-Etats für den PC-Hardware-Hersteller
Conpublica
Hugo Boss
Kampagne inklusive Online-Maßnahmen für die Parfümsparte
Grey London
Visit Denmark
Online-Kampagne zur Bewerbung von Dänemark als Reiseziel
Netzwerk Reklame
Linden Leaves
Launch-Kampagne in Deutschland für die Pflegekosmetikmarke Dorland
Wer liefert was?
Integrierte Kampagne mit neuen Bannern und Landing Pages
Deepblue Networks
Ihre Meldung fehlt? Bitte Mail an pitch@internetworld.de
Esprit führt weiter
Modekonzern gibt im Mai am meisten Geld für Online-Werbung aus
A
uch wenn das Ratinger Unternehmen im Mai etwa 1,2 Millionen Euro
weniger in seine Online-Imagekampagne
investierte als noch im Vormonat: Esprit
bleibt das Maß aller Dinge im Ranking
der Werbungtreibenden, die das größte
Budget in Internet-Werbung investierten.
Im Vergleich zum April fallen außerdem
zwei Sachen auf: Viele Unternehmen
unter den Top Ten des Rankings – sechs
an der Zahl – warben für ihr Image. Und
sie gaben reichlich Geld im Web aus: Laut
Nielsen Media Research insgesamt rund
26 Millionen Euro brutto. host
❚
Top-Werbungtreibende in den Werbecharts im Mai 2011
Esprit verteidigt die Spitzenposition im Ranking der Werbungtreibenden mit der teuersten Web-Kampagne
Produkt
Firma
Spendings in Mio. Euro
Mai 2011
Mai 2010
Esprit Image Allgemein
Esprit Global Image GmbH, Ratingen
5,69
4,58
Base Mobile Telefonieren
E-Plus Mobilfunk, Düsseldorf
3,50
0,40
Zalando.de
Zalando GmbH, Berlin
3,12
1,12
Telekom Image
Deutsche Telekom AG, Bonn
3,02
0,93
Axa Bank Image
Axa Bank, Köln
1,88
0,01
BMW Fahrzeug-Firmenwerbung BMW AG, München
1,84
1,82
Simyo Image
Simyo GmbH, Düsseldorf
1,80
k.A.
MP New Media Werbeagentur
MP New Media Werbeagen., Stuttgart 1,79
k.A.
Zurich Versicherung Image
Zurich Versicherung AG, Frankfurt/M.
1,73
0,19
Tchibo Image
Tchibo GmbH, Hamburg
1,64
0,15
© INTERNET WORLD Business 13/11
Erneut an der Spitze: Modekonzern Esprit
Zeitraum: 01.05.2011– 31.05.2011
Quelle: Nielsen Media Research GmbH 2011
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07.06.2011
15:30 Uhr
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22
22.06.2011
11:02 Uhr
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
Nicht bei Facebook
COPIOUS
Shoppen bei Freunden
Ein bisschen wie eBay, nur sozialer – das ist
die Business-Idee des neuen Web-2.0Markplatzes Copious. Händler können wie
auf eBay ihre Ware verkaufen, doch sie bekommen ein persönlicheres Gesicht. Das
fängt damit an, dass sich jeder Händler
mit seinem Facebook-Account bei Copious
anmelden muss, und hört nicht zuletzt damit auf, dass das soziale Netzwerk von
Bei Copious haben Verkäufer und Käufer
ein persönliches Gesicht
Käufern und Verkäufern abgebildet wird.
Die Daten fließen über den Open Graph
von Facebook auf dem Marktplatz ein.
Darüber hinaus werden Produkte, die als
„Gefällt mir“ bewertet wurden, durch Filter hervorgehoben. Und Nutzer können
sehen, welche Produkte ihren Freunden
besonders gut gefallen haben. Ziel des
neuen eBay-Herausforderers ist es unter
anderem, kleinere Händler dabei zu unterstützen, sich schneller einen guten Ruf und
Vertrauen der Kunden aufzubauen. Ein
Shop mit vielen Followern signalisiere Seriosität, glauben die Gründer. dz
Intermediäre kombinieren Online-Commerce mit lokalen Vertriebsstrukturen
I
ntermediären, die eine Brücke vom
Internet in die Ladengeschäfte vor
Ort bauen, gehört die Zukunft, sind
sich die Autoren der „Sempora-Handelsstudie 2011“ sicher. Die These ist
kühn, denn bislang gibt es derartige
Geschäftsmodelle eigentlich überhaupt nicht. Lediglich Fleurop macht
vor, dass Online-Bestellung und Auslieferung von lokalen Handelspartnern vor Ort ein wirtschaftlich spannendes Konzept sein kann.
Will haben – sofort
Die Verbraucher jedenfalls wären sofort dabei, proklamieren die Berater
von Sempora und belegen dies natürlich auch mit Zahlen: Bei einer repräsentativen Online-Erhebung mit 519
Teilnehmern hielten es 98,7 Prozent
der Befragten für attraktiv, OnlineBestellungen durch lokale Händler
ausliefern zu lassen und so noch am Getränke bestellen nur drei Prozent der Verbraucher on- und offline. Interesse besteht bei 81 Prozent
Tag der Bestellung das Produkt in den
Händen zu halten. 90 Prozent der Konsu- produkte (61 Prozent) sowie Metzgerei- Bei der Frage, wann die bestellte Ware spämenten begrüßen die zeitnahe Ausliefe- produkte und Backwaren (59 Prozent). testens ausgeliefert sein sollte, zeigen sich
rung am gleichen Tag, 86 Prozent die Be- Hier belegt die Studie einmal mehr das die Kunden verhältnismäßig geduldig.
quemlichkeit des Services. Sogar einen hohe Interesse der Verbraucher an E-Com- Zwar erwartet rund die Hälfte der VerAufschlag würden die Verbraucher für die- merce-Konzepten für den Lebensmittel- braucher, die bestellte Ware innerhalb von
sen Service akzeptieren: Jeder zweite wür- handel – und zeigt eine mögliche Lösung 24 Stunden in den eigenen Händen zu halten. Schneller muss es aber oft nicht sein.
de einen Mehrpreis von fünf bis zehn Pro- für die komplexen Logistikprozesse auf.
Die affinsten Zielgruppen für Interme- Lediglich bei dringlichen oder wenig planzent bezahlen.
Zu den gefragtesten Segmenten für diäre sind gutverdienende Frauen ohne baren Bedürfnissen wie dem Stillen von
Intermediäre zählen der Studie zufolge Kinder, junge Familien, junge Singles oh- Hunger oder Schmerzen wird das ZeitMedikamente, die 90 Prozent der Befrag- ne Kinder und ältere Frauen ohne Kinder. fenster von einem Großteil der Befragten
ten über einen Intermediär kaufen wür- Dabei zeigt sich, dass Frauen eher Körper- auf maximal zwei Stunden nach Bestellden, Food-Delivery-Angebote wie Pizza- pflege- und Drogerieartikel sowie Metzge- eingang limitiert.
„Das Modell des Intermediärs öffnet
lieferdienste (89 Prozent), Getränke (81 reiprodukte und Backwaren kaufen würProzent), Sanitätsbedarfe (80 Prozent), den als Männer. Familien und ältere Da- das Internet für klassisch stationär geprägDrogerieartikel (79 Prozent), Textilreini- men finden die Getränkelieferung interes- te Märkte wie zum Beispiel den Getränkegungsdienste (79 Prozent), Delikatessen sant und junge Singles ohne Kinder wür- handel und ermöglicht auch kleinen
und Feinkost (74 Prozent), Tierbedarf (72 den sich gerne Delikatessen nach Hause Händlern den Zugang zum E-Commerce“,
so Studienleiter Ulrich Zander. dz
Prozent), Lebensmittel (67 Prozent), Bio- liefern lassen.
❚
Schlecker bei Daily Deal
MISTER SPEX
Media Markt
schlägt Web
3D-Brillenanprobe
Ab sofort können Besucher des OnlineOptikers Mister Spex Modelle dreidimensional mittels Webcam anprobieren. Über
die Webcam kann der Kunde ein reales
Bild von sich mit den Brillen in 3D zusammenführen. Diese Brillen passen sich
allen Kopfbewegungen an, sodass die Anprobe einem Spiegelbild sehr nahe
kommt. Brillenmodell und Farbe kann der
Kunde beliebig verändern. Eine Marktstudie unter Brillenträgern habe ergeben,
dass 80 Prozent eine Brille anprobieren
wollen, bevor sie sie kaufen. dz
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Sie finden sie in der DienstleisterDatenbank der INTERNET WORLD Business
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13/11
Brückenbauer gesucht
KAUFENTSCHEIDUNG
Nur ein Prozent der Facebook-Nutzer bitten ihre dortigen Freunde um Rat, bevor
sie sich ein Produkt kaufen, zeigt eine aktuelle Studie der Bank of America Meryll
Lynch. Stattdessen dominiert nach wie vor
Google als Recherchequelle (38 Prozent
suchen zuerst dort), gefolgt von Herstellerseiten (28 Prozent), Amazon (23 Prozent)
und eBay (10 Prozent). dz
27. Juni 2011
30.000 Gutscheine in 24 Stunden verkauft
M
an hat uns ein interessantes und sehr Neben Daily Deal testet Schlecker aktuell
überzeugendes Angebot gemacht, auch die Werbewirkung beim Online-Proauch die Professionalität hat uns begeis- spektanbieter Kaufda – und ist ebenfalls
tert.“ Mit diesen Worten begründet ein positiv überrascht davon, wie Kaufda die
Sprecher des Drogisten Schlecker die Wahl Reichweite der eigenen Prospekte steigert:
von Daily Deal als Dienstleister in Sachen „Wir hätten nicht gedacht, wie viele MenCouponing. Die erste Kampagne lief vom schen regelmäßig und intensiv online Pro14. bis 17. Juni – und überzeugte: Inner- spekte durchblättern. Da diese Kooperahalb von 24 Stunden wurden über 30.000 tion eine gute Entscheidung war, werden
❚
Deals abgeschlossen, bei denen Kunden 30- wir im August damit starten.“ dz
Euro-Gutscheine für 15 Euro
kaufen konnten.„Im Hinblick
auf den durchschnittlichen
Warenkorb und den Neukundenanteil ist das Verhältnis
von Preis und Leistung top“,
so der Sprecher. Wie viele
Kunden auf diesem Weg zu
Stammkunden werden, bleibt
abzuwarten: „Das ist Neuland
für uns“, so die Aussage. „Jede
Zahl, die wir nennen würden,
wäre ohne Substanz.“
Schlecker will langfristig bei Daily Deal werben
V
om 20. bis 30. Juni bläst die Elektronikfachmarktkette Media Markt stationär zum Angriff gegen die Online-Konkurrenz. Unter dem Motto „Media Markt
vs. Internet“ werden Top-Bestseller bei
TV-Geräten von Marken wie Samsung,
Sony, LG, Philips, Toshiba, Grundig und
Sharp stationär günstiger verkauft als
beim günstigsten Händler des Preisvergleichsdienstes Idealo.de. Dazu platzierte
das Unternehmen an der ersten Stelle der
Preis-Ergebnisseite von Idealo eine Anzeige mit dem Text: „Keiner schlägt den Media Markt Preis! Seite ausdrucken und in
den nächsten Media Markt gehen. Dort
den niedrigsten Preis bezahlen.“ In Blogs
wird bereits darüber spekuliert, ob die
Axel-Springer-Tochter Idealo.de für die
Aktion einige besonders günstige Händler
aus den Seiten eliminierte. Ein Schnellcheck der Redaktion bei vier anderen
Diensten zeigte allerdings immer bei Idealo.de den günstigsten Preis an. dz
❚
Quelle: Sempora
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22.06.2011
27. Juni 2011
11:03 Uhr
Seite 23
E-COMMERCE
Aus für Shopperella
Der Marktplatz für Kinderprodukte gibt auf – das Konzept hatte seine Tücken
D
er Online-Marktplatz für
Kinderprodukte, Shopperella.de, hat aufgegeben. „Leider
musste die Shopperella GmbH
aufgrund der negativen geschäftlichen Entwicklung einen
Insolvenzantrag stellen. Daher
können wir aktuell keine Bestellungen mehr annehmen“, ist auf
der Startseite des Netzwerks zu
lesen, das in elf Kategorien vom
Babyfläschchen über Kinderkleidung bis zum Treppengitter
alles verkaufte, was Eltern für
ihren Nachwuchs benötigen.
Rund 100 Händler waren zum
Schluss an den Marktplatz ange- Knaller der Woche: Shopperella schließt die Pforten
schlossen, darunter Branchenriesen wie Baby-Walz und Nischenmarken kaufen Sie es beim günstigsten Anbieter“,
wie „Die Wandpiraten“.
so Stoll. Den Anbietern von Kinderprodukten, die über den Marktplatz mehr
Preise nicht wettbewerbsfähig
Traffic für den eigenen Shop generieren
„Das größte Problem war, dass wir als wollten, war laut Stoll allerdings nur teilMarktplatz die Preise nicht selber setzen weise begreiflich zu machen, dass es nicht
konnten“, begründet Mitgründerin Ma- genügt, Produkte auf den Marktplatz zu
nuela Stoll den Schritt. „Und auch wenn stellen, sondern dass man vorher bei Amazon, Mytoys oder
Babymarkt sondieren muss, ob das
„Der einzige, der ein
eigene Angebot konMarktplatzkonzept gut
kurrenzfähig ist.
Der
fehlende
hinkriegt, ist Amazon.“
Durchgriff auf die
Manuela Stoll
Preisgestaltung soMitgründerin Shopperella
wie der mangelnde
Einfluss auf das eigene Produktportfolio
selbst unsere Investoren immer dachten, wirkte sich dann auch negativ auf das
dass Eltern für ihre Kinder viel Geld aus- Marketing aus. „Sie können sinnvolle Adgeben – die Wahrheit ist: sie kaufen viel, words-Kampagnen bei Google nur für Beaber sie kaufen nur zum besten Preis.“ griffe fahren, nach denen die Leute auch
Darüber hinaus seien die Waren sehr ver- suchen, beispielsweise Cybex-Kindersitze,
gleichbar.„Wenn Sie ein Bobby Car suchen, Käthe Kruse oder Roba“, sagt Stoll. „Wenn
Sie dann aber bei den Preisen
nicht konkurrenzfähig sind oder
die Händler auf sieben Euro
Versandkosten bestehen, haben
Sie viel Marketing-Budget in
den Sand gesetzt.“ Darüber
hinaus kam es auch vor, dass
große Händler ohne Ankündigung eine größere Anzahl von
Produkten, für die Shopperella
gerade eine teure AdwordsKampagne fuhr, ohne Ankündigung delisteten und die Kampagne ins Leere lief.„Bei derartigen Unwägbarkeiten in Sachen
Preis und Mengenverfügbarkeit
ist das Marketing sehr komplex,
fehleranfällig und personalintensiv, selbst wenn man auf teilautomatisierte Software-Lösungen hierfür setzt“,
sagt die Shopperella-Gründerin.
Nischenprodukte indes, für die wenig
Preiskonkurrenz besteht, sind über Adwords nur schwer zu bewerben, weil sie
eher Impulskäufe sind und nicht über
Google gesucht werden. Hier versuchte
Shopperella mit liebevoll gestalteten EMagazinen Kaufanreize zu schaffen. Doch
das funktionierte nur bei Leuten, die
ohnehin schon auf der Seite waren.
Basierend auf den Erfahrungen, die sie
gemacht hat, sieht Stoll auch für andere
Marktplatzkonzepte nur wenig Chancen
auf dem deutschen Markt. „Der einzige,
der es gut hinkriegt, ist Amazon, weil der
für Shops auf Wunsch auch gleich noch
das Fulfillment übernimmt und in Sachen
Logistik somit schnell und günstig agieren
kann“, glaubt die ehemalige McKinseyBeraterin. Den Aufbau von Shopperella
unterstützten die Mütterplattform Netmoms.de und der Netmoms-Investor
Michael Brehm. dz
❚
Internet World BUSINESS
23
H&M
Online-Relaunch
Der Fashion-Retailer H&M, der in Sachen
E-Commerce bislang nicht gerade durch
vorbildliche Usability glänzte, präsentiert
sich mit neuem Outfit im Web. Laut dem
Weblog „Mail Men“ wurde die schwierig
zu bedienende Flash-Navigation gestrichen, auch die Unterteilung zwischen
Shop und Marken-Website gehört der Vergangenheit an. Stattdessen können alle
präsentierten Produkte direkt bestellt werden. Am Empfehlungsmarketing muss der
Retailer allerdings noch feilen. Zur BabyTunika in Größe 86 wurden uns High
Heels in Größe 38 vorgeschlagen. dz
H&M hat die Trennung zwischen
Markenauftritt und Shop aufgegeben
ECC-KONJUNKTURINDEX
Frühlingsstimmung im Web
Während die Online Shopper ihre Ausgaben im Mai weitegehend auf konstantem
Niveau hielten, bewerteten die OnlineHändler ihre Umsätze zum ersten Mal in
diesem Jahr wieder positiver als im Vormonat. Das zeigt die Mai-Erhebung des
ECC-Konjunkturindex, die das ECC Handel
in Zusammenarbeit mit den Partnern Trador und Trusted Shops, Postbank POS
Transact und EHI Retail Institute sowie
Redcoon und Hermes monatlich erhebt.
Auch die Erwartungen für die nächsten
zwölf Monate sind positiv: Fast die Hälfte
der Online-Händler rechnet mit wachsenden Umsätzen. dz
24_Shopping-Tools.qxp
24
21.06.2011
12:23 Uhr
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
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E-COMMERCE-TOOLS
So werten Sie Ihren Shop auf
Zoombare Bilder, Produkt-Videos, Liveshopping-Elemente und alle gängigen Arten der Rechnungsstellung haben
Sie in Ihrem Webshop schon implementiert? Prima, aber damit hört die Shop-Optimierung noch lange nicht auf
W
enn die Optimierung der Konversionsrate mit den Bordmitteln des
eigenen Shop-Systems an ihre Grenzen
stößt, wird es Zeit, sich auf dem riesigen
Markt der Drittanbieter umzuschauen.
Praktisch zu jedem Prozessschritt im Online Shop gibt es Tools von Drittanbietern,
die dem User das Leben leichter oder das
Einkaufserlebnis schöner machen können. INTERNET WORLD Business hat
einige interessante Beispiele ausgesucht.
Zur Webshop-Optimierung stehen unzählige
Tools und Werkzeuge
zur Verfügung. Man
muss sie nur finden
Foto: Dan Race / Fotolia
Produktberatung wie im Laden
Die meisten Online Shops haben in
Sachen Produktberatung ein immenses
Optimierungspotenzial. Doch Besserung
ist in Sicht. Die Zeiten, in denen Produktberatung im besten Fall hieß, dass ein
virtueller Avatar den Nutzer durch die
ansonsten unübersichtliche Navigation
„Schön gestaltete Online-Kataloge
lotst, neigen sich dem
Ende entgegen. In
konvertieren besser als
Zukunft können Webvollgepflasterte Standard-Flyer.“
Händler ihre Kunden
wie von Angesicht zu
Philipp Winklhofer
Angesicht beraten –
Abteilungsleiter Shopmanagement Baur Versand
etwa über komplexe
Audio- oder VideoInterfaces, wie sie der Dienstleister Dot- rer spricht eher auf die Präsentation der
komm anbietet. Hunderte unterschiedlich Staubsauger an, die im Test am besten
aufgenommene Video-Sequenzen mit waren, um im Shop zu verweilen. Und den
einem Produktberater ermöglichen eine Websurfer, der auf das Werbe-Banner
gezielte Ansprache des Kunden. Und nicht „Bester seiner Klasse“ geklickt hat, übernur das: Anhand der Seite, von der der zeugt der Video-Berater, indem er ihm nur
Kunde kommt, kann das Video mit dem die Porsches unter den Staubsaugern präjeweils am besten zum Kauf motivieren- sentiert und ihm obendrein dabei hilft, das
Gerät zu finden, das seinen Ansprüchen
den Einstiegsargument gewählt werden.
Wie das geht, erklärt Dotkomm-Ge- (Parkettboden oder Teppich, Haustier,
schäftsführer Ralf Pispers am Beispiel eines Allergiker etc.) am ehesten entspricht.
Auch die Softwarehersteller Excentos
Kunden, der einen Staubsauger kaufen
möchte. Klickt sich dieser über StudiVZ in und Smart Information Systems haben
den Shop, kann ihn der digitale Verkaufs- sich auf intelligente Einkaufsassistenten
berater, der dann auch auf Anzug und Kra- spezialisiert. Hier allerdings geht es nicht
watte verzichtet, lässiger ansprechen (oder um Video-Berater. Stattdessen werden in
ihn sogar duzen) als einen Kunden, der einem interaktiven Frage-Antwort-Dialog
vielleicht über die Seite der „Stiftung Wa- in Textform die relevanten Wünsche, Berentest“ in den Shop gefunden hat. Letzte- dürfnisse und Anforderungen des Kunden
an das gesuchte Produkt erhoben und in
konkrete Produktempfehlungen umgesetzt. Dass eine derartige Kaufunterstützung die Konversionsrate verbessert,
bestätigt der Computerhersteller Toshiba.
Rund 50.000 Mal pro Monat wird der
Einkaufsassistent von Excentos auf der
Toshiba-Website genutzt. 55 Prozent dieser Beratungen enden damit, dass der
Kunde ein PDF-Produktblatt zur Kaufvorbereitung herunterlädt.
Winklhofer. Die absoluten Absatzzahlen
seien zwar nicht sonderlich hoch, aber der
ROI stimme, weil die Produktion so günstig sei. „Wir haben gemessen, dass schön
gestaltete Online-Kataloge mit weniger
Produktdichte, zum Beispiel aus dem Bereich Damenoberbekleidung, besser konvertieren als vollgepflasterte StandardFlyer. Aber auch die ziehen wir mit, denn
der Umsatz stimmt.“
Winklhofer ist von dem Ansatz so überzeugt, dass er mit seinem Team inzwischen
auch Kataloge für andere Händler produziert. Doch auch Portale wie Salescatalog.de oder Livepages.de sind hier aktiv. Sehenswert ist der Ansatz von
Moebel.de, der noch einen Schritt
weiter geht. Das Portal erzeugt
ein Magazin, das neben schön
gestalteten Produktangeboten
auch redaktionelle Inhalte wie
Inneneinrichtungstipps anbietet.
Die Produkte wählt die Redaktion aus
allen Partner-Shops eigenhändig aus.„Das
Magazin funktioniert so gut, das werden
wir definitiv massiv ausbauen“, meint
Online-Projektmanager Mirko Manegold.
Shop-übergreifender Wunschzettel
Die Mainzer E-Commerce-Agentur
Netz98 hat ein weiteres Tool mit Begeisterungspotenzial erspäht, das hierzulande
Anzeige
Kataloge verkaufen – auch online
Doch es muss nicht immer Hightech sein,
womit man den eigenen Shop umsatzwirksam aufhübschen kann. Auch der gute alte Katalog kann die Umsätze im Web
ankurbeln, wie Philipp Winklhofer, Abteilungsleiter Shopmanagement & Drittgeschäft beim Baur Versand, einräumt. Der
Versender verlinkt unter anderem von der
Produktdetailseite aus auf entsprechende
Kataloge. „Diese Vorgehensweise kann ich
jedem Händler nur empfehlen“, sagt
noch stiefmütterlich behandelt wird: den
universellen Wunschzettel. Während die
meisten Shop-Betreiber es den Kunden –
wenn überhaupt – nur erlauben, Produkte
aus dem eigenen Shop auf einer Merkliste
zu speichern, geht der Online-Riese Amazon einen Schritt weiter. Hier können Nutzer auch Produkte von anderen Shops auf
die Wunschliste setzen. Dies funktioniert
über einen Button, den die Nutzer anfangs
ganz einfach in die Lesezeichen-/Bookmark-Werkzeugleiste des Browsers ziehen
müssen. Sehen sie beim virtuellen Einkaufsbummel ein interessantes Produkt,
reicht ein Klick auf den Button und
Amazon speichert das Produkt auf der
Wunschliste.
Bessere Suche
Zazzle.de setzt unter anderem den Live Designer von Melco zur
Personalisierung der Produkte ein
Der blätterbare Katalog von ATU verlinkt gelegentlich auf Konfiguratoren
und nicht auf die einzelnen Produkte
Dass die Suchfunktion das A und O für
einen erfolgreichen Webshop ist, ist bereits seit Jahren bekannt. Der Versender
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Baur.de beispielsweise erzielt eigenen Aussagen zufolge über 40 Prozent des Gesamtumsatzes über die Suche. Trotzdem gibt es
noch immer große Brands, denen die Bedeutung des vermeintlich unscheinbaren
weißen Rechtecks auf der Homepage nicht
bewusst ist. Im todschicken Shop von
Gucci beispielsweise müssen InternetNutzer die sechsstellige Artikelnummer in
das Suchfeld eingeben, um überhaupt ein
Produkt zu finden. Schon eine Leerstelle in
der Zahl wird für das System zum Verhängnis. Mit einem professionellen Zusatzmodul von Anbietern wie Fact Finder, Exorbyte, Fredhopper, Weikatec oder Endeca
wäre dieses Problem zu beheben.
Neben der Trefferqualität ist auch die
Geschwindigkeit ein wichtiges Erfolgskriterium für eine gute Shop-Suche. Das gilt
Und nach dem Kauf? Versender vergessen
gern, dass der Moment, in dem der Kunde
das Paket öffnet, wichtiger dafür ist, ob ein
Erstkunde zum Bestandskunden wird, als
viele teure Optimierungsmaßnahmen im
Webshop selbst. Hier bietet sich eine
Chance für einen „Wow“-Effekt beim Kunden, die viele Webshop-Betreiber einfach
ungenutzt verstreichen lassen. Dabei wären die Investitionen gering: Der Geschen-
Billiger.de zeigt bei der Nutzung der Shop-Suche nicht nur Textvorschläge, sondern auch Bilder in der Suggestbox
besonders dann, wenn per Suggest-Funktion schon Vorschläge gemacht werden,
obwohl der User noch tippt. Während das
System der Deutschen Bahn bei der Bahnhofswahl mitunter zu träge reagiert, arbeitet die Suche von Real.de zügig. Zum Einsatz kommt die Lösung von Exorbyte.
„Wir durchsuchen bei Real.de nicht nur
einen Stichwortkatalog, sondern fehlertolerant alle Produkte“, erläutert ExorbyteMarketingleiter Thomas Braun. Bei
Moebel.de brachte die Implementierung
der Exorbyte-Suche eine zehnprozentige
Steigerung der Conversion Rate in nur
zwei Monaten.
Baur.de-Shopmanager Philip Winklhofer betont im Gespräch mit INTERNET
WORLD Business außerdem die Bedeutung von Bewertungssystemen für die
Kaufentscheidung. Während Baur.de auf
Bazaarvoice für Produktbewertungen
setzt, genügt dem Hersteller von Eingabegeräten, Wacom, ein Modul zur Shop-Bewertung von Ekomi.de. „Den Umsatzwert
des Moduls kann ich nicht genau beziffern, aber wir sind dadurch näher am
Kunden. Die geben auch Feedback zu einzelnen Produkten“, erläutert Christian
Depski. Social Media light sozusagen.
Der Produktberater von Wacom ist Marke Eigenbau, weil der Eingabegerätehersteller sehr spezielle Produkte hat
keladen Design3000.de und der OnlineOptiker Misterspex.de beispielsweise legen
einfach nur persönlich unterschriebene
Zettelchen bei, auf denen, neben einem
Dankeschön für die Bestellung, auf einer
persönlichen Art und Weise vermerkt ist,
wer die Ware gepackt hat und wer Ansprechpartner bei Reklamationen ist. Der
anonyme Webshop bekommt so ein persönliches Gesicht. Der Nischen-Webshop
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Rund-ums-kasperle.de legt Bestellungen –
thematisch passend – ein kleines Büchlein
mit einer Kasperlegeschichte als kostenloses Add-on bei. Die Kosten für den
Händler sind minimal – die Wirkung beim
Kunden positiv. Der Fantasie bei der Paketgestaltung sind keine Grenzen gesetzt –
nur sollte der Kunde soll beim Öffnen
❚
nicht als Erstes die Rechnung sehen.
Frank Puscher/dz
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INTERVIEW
„Wir wollen an die Spitze“
Plus.de will dem Retail-Riesen Amazon Marktanteile abjagen. Zahlungsarten spielen da keine unwichtige Rolle
E
in großes Ziel hat sich Bastian
Siebers in seinem 3-JahresPlan vorgenommen: Bis zum Jahr
2014 will sich der Leiter Produktmanagement Plus.de unter den
Top Ten der deutschen E-Commerce-Elite platzieren. Wie verrät
der Betriebswirt im Interview.
nal das Sagen hat. Meine berufliche Erfahrung auch aus
der Zeit bei Karstadt.de zeigt,
dass sie nie solche Geschwindigkeiten wie Pure Player aufnehmen können. Wenn sie
prozesstechnisch am großen
Stationärgeschäft
hängen,
beispielsweise an der Warenwirtschaft, limitiert das immer ihre Entwicklung. Ich bin
daher der Überzeugung, dass
jemand, der aus dem Stationärgeschäft kommt, im Online
Business nur erfolgreich ist,
wenn er es organisatorisch
vom Rest getrennt hält.
Herr Siebers, das Ziel ist klar: TopTen-Player im deutschen E-Commerce. Aber von welcher Position
im Ranking starten Sie?
Bastian Siebers: Das kommt darauf
an, welche Zahlen man berücksichtigt. Beim Traffic sehe ich uns
unter den Top 30 in Deutschland.
Beim Umsatz würde ich uns sogar noch einige Plätze weiter
vorn sehen.
Wir waren bei Ihrer Attacke auf
die Top Ten.
Siebers: Neben dem Sortiment
ist die Preisgestaltung der
Sie müssen also innerhalb von drei
Jahren mindestens 15 bis 20 Plätze
gutmachen. Wie soll das gehen?
Siebers: Wir haben ja schon einiges
getan und in den vergangenen
eineinhalb Jahren seit unserem
„Amtsantritt“ eigentlich keinen
Stein auf dem anderen gelassen.
Das Thema Plus.de wurde personell und technisch komplett neu
aufgestellt. So gibt es im Bereich Frontend
ein komplett neues Design, der Shop ist
neu, die Suche ist neu, die Recommendation Engine ist neu.
Filialen waren es durchaus auch mal über
drei Millionen. Wichtig ist für uns jedoch,
dass wir unsere KPIs wie Konversionsrate
und Warenkorbgröße im Griff haben.
Okay, Technik ist abgehakt, was gibt’s noch?
Siebers: Eines der wichtigsten Erfolgskriterien ist sicherlich das Sortiment. Als 2009
die Filialen verkauft wurden, brach der
Traffic innerhalb kürzester Zeit um rund
ein Drittel ein und musste substituiert
oder durch bessere Konversionsraten
wettgemacht werden. Da haben wir uns
entschlossen, breite Sortimente zu einem
sehr, sehr guten Preis anzubieten. Welch
Und wie funktioniert das?
Siebers: Durch tagtägliches Arbeiten, Optimieren und Steuern. Wir haben die Produktauswahl deutlich verbessert und sind
mit fünf Kernsortimenten sehr gut aufgestellt. Garten und DIY ist derzeit unser
größter Bereich, damit machen wir im
März und April über die Hälfte des Umsatzes. Unser einziger ernst zu nehmender
Wettbewerber ist der stationäre Baumarkt.
Bastian Siebers
Aber die Baumärkte sind in
Sachen E-Commerce doch
auch aufgewacht?
Siebers: Diese Versuche beobachten wir natürlich
auch, zumal innerhalb der
Tengelmann
Unternehmensgruppe eine große
Nähe zu Obi besteht. Aber
als Pure Player sind wir
schneller unterwegs als jemand, der sich weiterhin
Zehnjähriges: Plus.de verfolgt inzwischen eine ganz andere
Multichannel auf die Fahne
Strategie als beim Start mit Filialen im Rücken
schreibt. Die Baumarktketten machen ihre Sache gut,
hohen Stellenwert das Sortiment hat, er- aber der Kunde in der Filiale bleibt für sie
kennt man auch an den Mitarbeiterzahlen: weiter der Schwerpunkt. Jemand, der sich
Rund 30 Mitarbeiter im Produktmanage- auf das Internet konzentriert, ist da für
ment arbeiten permanent an der Auswahl mich besser aufgestellt.
und den Preisen.
Sie sehen also Pure Play nicht als Nachteil,
Ist der Traffic wieder auf Ursprungsniveau? obwohl zahlreiche Click Stores jetzt zu Brick
Siebers: Nein, da wollen wir auch gar nicht
and Click Stores werden?
mehr hin. Aktuell liegen wir bei rund zwei Siebers: Ich halte das ehrlich gesagt für den
Millionen Visits. In den Hochzeiten der falschen Weg. Es geht darum, welcher Ka-
wechselte im Oktober 2009 von Karstadt/
Quelle zu Tengelmann; er leitet dort das
Produktmanagement von Plus Online und
fungiert als Mitglied der Geschäftsführung
bei Tengelmann E-Commerce.
❚ www.plus.de
wichtigste Erfolgsfaktor. Als das neue
Zuhause der kleinen Preise haben wir hier
unsere Hausaufgaben gemacht und schauen uns täglich auch die Preise unserer
Wettbewerber genau an. Wir müssen nicht
jeden schlagen und besser sein als Meyerschmidt mit seiner Garage oder der eine
oder andere eBay Powerseller. Aber wir
haben uns ganz klar auf die Fahne
geschrieben, bei jedem Sortiment mit zwei
bis drei Key-Playern zumindest gleichzuziehen oder besser zu sein.
Und das verträgt sich mit Ihren Margen?
Siebers: Das ist hinterher natürlich eine
Durchschnittsbetrachtung. Das Ziel ist,
dass der Kunde nicht nur das Schnäppchen kauft, sondern noch das eine oder
andere mit in den Warenkorb legt. Aktuell
liegen wir bei durchschnittlich 1,6 bis 1,7
Artikeln im Warenkorb und wollen auf
zwei kommen. Mit einer durchschnittlichen Warenkorbhöhe von 150 Euro sind
wir auch relativ gut aufgestellt. Da ist man
selbst mit niedrigeren Margen wieder in
einem Bereich, wo es Spaß macht.
War’s das?
Siebers: Nein, wir haben das vorher ausgelagerte Callcenter wieder zu uns zurück
ins Unternehmen geholt und an den Zahlungsarten gefeilt. Unsere Zielgruppe ist
im Vergleich zu anderen Webshops ein
bisschen älter und für die ist das Thema
Rechnungskauf ganz elementar. Aus diesem Grund bieten wir seit rund einem Jahr
den Kauf auf Rechnung bis zu einem Be-
trag von 1.200 Euro an. Soweit ich weiß,
gibt es sonst in Deutschland keinen, der
das macht, und auch bei Plus konnte man
vor 18 Monaten nur bis zu einem Betrag
von 105 Euro auf Rechnung einkaufen.
Seit dieser Umstellung ist die Abbruchquote bei Käufern, die schon Produkte im
Warenkorb hatten, um zehn Prozentpunkte
zurückgegangen.
Würden Sie Amazon Checkout integrieren?
Siebers: Nein. Es gibt nicht viele WebHändler, auf die wir genau gucken. Aber
die Kollegen von Amazon nehmen wir sehr
ernst, weil die einen sehr guten Job machen. Wir wollen nach vorne kommen und
Amazon Marktanteile streitig machen, da
binden wir sie sicher nicht bei uns ein.
In Sachen Logistik arbeiten Sie stark mit
Dropshipping und haben von Ihren 60.000
Artikeln gerade einmal 4.000 selbst auf
Lager. Klappt das?
Siebers: Wir unterscheiden zwischen drei
Produktgruppen. Schnelldreher haben wir
selbst in größeren Mengen im Lager vorrätig und schicken sie schnell an den Kunden. Dann gibt es Streckenlieferanten, die
über eine Web-Plattform von uns Aufträge
bekommen und die Ware, beispielsweise
Möbel, direkt zum Kunden bringen. Als
dritte Variante bekommen wir über eine
Schnittstelle sehr umfangreiche Sortimente
von Kooperationspartnern wie Babymarkt.de in den Shop eingespielt, liefern
über diese Schnittstelle Aufträge auch
wieder zurück und bekommen Rückmeldungen, wann ausgeliefert worden ist. Natürlich dürfen Sie die Leute nicht einfach
laufen lassen. Wir haben im Einkauf in
jedem Bereich einen Performance Manager, der täglich Aufträge und Lieferzeiten
abgleicht. Und eine entscheidende Aufgabe
für die ist es, Streckenpartner sehr früh
darauf aufmerksam zu machen, wenn etwas
einmal nicht so ist, wie es sein sollte.
Wie beschleunigen Sie sonst den Versand?
Siebers: Von großer Relevanz ist für uns das
neue Backend-System, das wir dieses Jahr
einführen. Bis August soll die neue Warenwirtschaft Diva der Firma Mac IT-Solutions live gehen. Auf diesen prozessualen
Wegen geht es darum, Aufträge sehr, sehr
schnell durch die Systeme zu schleusen.
2009 hatte Plus.de das Problem, dass sich
Markenartikler ungern im Discounter-Umfeld positionieren. Ist das Problem gelöst?
Siebers: Wir sind kein Lebensmitteldiscounter mehr, sondern bewegen uns in
einem völlig anderen Umfeld. Wir sind
preisgetrieben, aber nicht die Resterampe
eines Stationärhändlers. So sind wir in Gespräche mit den Lieferanten eingestiegen.
Wenn Sie auf unseren Auftritt schauen,
finden Sie viele Markenartikel von Römer
über Gardena bis hin zu Braun und Philips.
Alles ist sicherlich noch nicht vorhanden.
Apple hat keine Lust auf uns. Aber die
haben auch keine Lust auf viele andere. ❚
Interview: Daniela Zimmer
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SERIE: E-COMMERCE INTERNATIONAL (TEIL 2)
Mit Taktik die Welt erobern
Web-Händler können mit einer wenig überlegten Internationalisierungstaktik sehr viel Geld in den Sand
setzen, warnen Experten. Die Misserfolgsquote ist hoch – und die Probleme oft handgestrickt
enn jemand eine Reise tut, so kann
er was verzählen“, dichtete schon im
18. Jahrhundert der Lyriker Matthias
Claudius. Gut 200 Jahre später hat dieser
Satz nichts von seinem Wahrheitsgehalt
eingebüßt. So mancher Webshop-Betreiber, der sich des weltumspannenden Internets bedienen wollte, um im Zuge der Globalisierung die Fühler ins nahe oder ferne
Ausland auszustrecken, weiß von zahlreichen Problemen zu berichten und kehrte
gar reumütig nach Deutschland zurück.
„Sie glauben ja gar nicht, wie unheimlich dilettantisch und blauäugig viele
Online-Händler ihre Expansionspläne
umsetzen“, sagt ein Dienstleister, der seinen Firmennamen nicht im Kontext dieser
Händlerschelte lesen will, jedoch viele
Web-Händler bei der Internationalisierung unterstützt. „Die berücksichtigen
nichts von dem, was einem der gesunde
Menschenverstand als Erstes diktieren
würde, und verlieren so sehr viel Geld.“
Auch Asknet-CEO Michael Scheib zieht,
basierend auf 16 Jahren Erfahrung als Anbieter individueller Outsourcing-Lösungen für den globalen Software-Vertrieb
mit rund 100 globalen Online Shops, eine
bittere Bilanz: „Am Internationalisieren
scheitern die meisten Unternehmen, die
mit einer eigenen Online-Shop-Lösung in
die Breite gehen wollen.“
Foto: iStockphoto
W
Dass der Mode-Shop Asos international versendet, sehen
Kunden schon auf der Startseite auf den ersten Blick
Vermarktung von „Renewals“: Autobilling
etwa ist nicht in allen Ländern zulässig.
Unbedingt sollten Händler im Vorfeld
klären, wie sie das Geld bei der Nutzung
spezifischer Bezahlverfahren aus dem
Land bekommen. „Unter Umständen
müssen sie dort eigene Niederlassungen
gründen oder zumindest ein Bankkonto
vor Ort eröffnen, sonst wird eine signifikante Ausfuhrumsatzsteuer fällig“, so
Scheibs Erfahrung. Darüber hinaus unterOhne Partner wird es schwer
scheiden sich Einkaufsverhalten und
Was Scheib damit allerdings nicht sagen Kaufkraft erheblich, was Händler in der
will, ist, dass Web-Händler von vornherein Preisgestaltung berücksichtigen müssten.
Doch: Bangemachen gilt nicht. Bei allen
die Finger vom Vertrieb ihrer Waren im
Ausland lassen sollten. „Ich würde unbe- Risiken birgt der ausländische E-Commerdingt dazu raten, zu globalisieren. Sie müs- ce-Markt auch große Chancen. Die muss
man jedoch erst erkennen – als Erstes über ei„Mit zwei Zahlungsmitteln decken
ne profunde Recherche der Zielmärkte.
Sie in jedem Land einen großen
Und die fängt schon
Teil des Volumens ab.“
beim Blick auf das eigene
ProduktsortiChrista Wagner
ment
an.
„Besonders
Wirecard
spannend ist die Expansion für Anbieter
sen nur mit Experten zusammenarbeiten, von innovativen Produkten und Spezialitädie das notwendige Globalisierungs-Know- ten, die im Ausland guten Anklang finden,
how haben und die Internationalisierung da solche Segmente naturgemäß einen gekostengünstig und effizient abwickeln.“ ringeren Wettbewerbsdruck besitzen“,
Denn bei der Internationalisierung liegt die weiß Julie Cauret, die mit ihrer Firma OnTücke im Detail, wie der Asknet-CEO nicht line Business Development von Berlin aus
müde wird zu betonen: „Dass Sie die Soft- Unternehmen bei der Internationalisieware lokalisieren, sollte selbstverständlich rung unterstützt. Doch warnt sie auch dasein. Jedoch muss in vielen Ländern auf vor, sich unbesonnen auf vermeintliche
landesspezifisches Shop-Design geachtet Marktnischen zu stürzen: „Wenn die eigewerden. Asiatische Kunden beispielsweise ne Nische online unbesetzt scheint, gibt es
mögen es, wenn es glitzert und blinkt – mitunter einen Grund dafür“, sagt sie.
In gesättigteren Segmenten sei die Exsonst fühlen sie sich nicht wohl.“
Adressformate sehen für jedes Land pansion interessant, wenn der eigene
unterschiedlich aus und auch bei der Spra- Standort oder andere lokale Vorteile dem
che müsse man vorsichtig sein: „Software- Online Shop zu einem Wettbewerbsvorteil
Hersteller, die in den USA ganz problem- gegenüber den heimischen Anbietern im
los „Subscriptions“ vertreiben, stoßen in Expansionsmarkt verhelfen. Wichtigstes
Deutschland auf Hemmschwellen, wenn Argument ist hier der Preis – und schon da
sie ihr Produkt „Abo“ nennen“, sagt er. lohnt ein genaueres Hinsehen, wie AsknetEbenfalls nicht unproblematisch bei der Chef Scheib weiß: „Beim E-Commerce
gilt: Das Land, in dem der Server steht, ist
auch in Sachen Justiz und Steuerrecht zuständig. Der deutsche Mehrwertsteuersatz
ist beispielsweise fünf Prozent günstiger
als der finnische. Wenn ich also mit einem
deutschen Server finnische Kunden anspreche, kann ich meine Ware fünf Prozent günstiger anbieten als die dort ansässige Konkurrenz“, weiß er aus Erfahrung.
Für Ralf Lieser, Leiter Quality Assurance
bei der Mainzer E-Commerce-Agentur
Netz98, ist ein Webshop reif für die Expansion, wenn man ein erhöhtes Besucheraufkommen aus bestimmten Ländern
feststellt. Auch die Konversionsrate von
ausländischen IP-Adressen sei ein Indikator dafür, ob der Shop oder das Produkt im
Ausland Chancen haben. Danach emp-
Checkliste: Lohnt sich die Internationalisierung für meinen Shop?
Marcus Diekmann, Mitgründer der auf E-Commerce spezialisierten Web-Agentur Shopmacher, rät Shop-Betreibern, vor der Internationalisierung die folgenden neun Fragen detailliert
zu beantworten.
1. Ist meine Marke im Ausland bekannt, und
welche Bedeutung, welchen Bekanntheitsgrad
hat meine Marke im jeweiligen Land?
2. Bin ich dort bereits stationär vertreten (in
der Fläche oder mit eigenem Filialnetz) und
habe ich dort auch schon Ware? Dann lassen
sich die Prozesse leichter aufbauen oder Multichannel betreiben.
3. Welcher Markt ist für mich spannend, wie
sieht dort das Verhalten der Online-Konsumenten aus, welche Spielregeln (Marketing, Media,
rechtlich) sind zu beachten?
4. Wie hoch schätze ich dort mein OnlinePotenzial ein, und was muss ich investieren,
um eine entsprechende Marktdurchdringung
zu erzielen?
5. Kann ich mit meinem bestehenden Konzept
auch im Ausland erfolgreich sein, oder muss
ich es gegebenenfalls verändern?
6. Beginne ich vorerst aus Deutschland zu
versenden, oder baue ich dezentrale Lager auf?
Vor diesem Hintergrund muss ich mir auch
kritisch die Frage stellen, wie hoch der jeweilige Deckungsbeitrag ist und welche Möglichkeiten ich vor diesem Hintergrund habe?
7. Habe ich bereits Ländergesellschaften und
damit dezentrale Einheiten, die die Marktgegebenheiten kennen und individuell steuern können, und kann ich diese Ländergesellschaften
in die Roll-outs integrieren?
8. Darf ich aus rechtlicher Sicht international
vertreiben, oder habe ich dort zum Beispiel
Vertriebspartnern/Händlern gewisse Exklusivitätsrechte/Lizenzrechte eingeräumt?
9. Betreibe ich international die gleiche Preisund Produktpolitik wie national oder gibt es
hier Unterschiede?
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E-COMMERCE
Shop-System für den internationalen
Markt eignet: „Es muss zum Beispiel die IP
Übersicht
beziehungsweise die Browser-Sprache ab„E-Commerce international“
fragen können, Artikel je Land ausblendbar machen, länderspezifische ZusatzseiAuf nach Europa: Die dreiteilige Serie
ten im CMS bieten, das komplette Um„E-Commerce international“ begleitet Sie
satzsteuer-ID-Handling innerhalb der EU
bei der Expansion Ihres Online Shops und
beziehungsweise mit EU-Drittländern mit
liefert Ihnen Grundlagen und Handlungsdiversen Besteuerungskonstellationen abempfehlungen bei der Entscheidung pro
bilden können, Umsatzschwellen je EUoder contra Internationalisierung.
Land beachten, Maße in andere Einheiten
❚ Zahlen und Fakten zum
umrechnen können und vieles mehr“,
europäischen Online-Markt
zählt Dolezalek auf. Diese Funktionen
Ausgabe 12/2011
werde man in vielen Shop-Systemen nicht
finden, viele Anbieter würden sie aber in
❚ First Steps – wie man Internationalider Hinterhand halten.
sierungsprojekte angeht
Besonders kompliziert sei die Frage des
Ausgabe 13/2011
Shop-Systems in Frankreich: „Unserer
❚ Andere Länder, andere Sitten: LänderErfahrung nach geben sich französische
Spezialitäten im Überblick
Kunden nicht mit einem lediglich auf das
Ausgabe 14/2011
Französische umgestellten deutschen
Shop-System zufrieden, sondern wollen
Die Quellenangaben für alle auf dieser
einen speziell an ihr Land und ihre natioDoppelseite verwendeten Studien finden
nalen Gewohnheiten angepassten Shop
Sie mit dem Webcode 1002024.
benutzen“, zieht der Zaunz-Chef Resümee. Um diesem Anspruch gerecht zu
fiehlt Lieser Web-Händlern, „sehr kosten- werden, böten die meisten gezielt für den
günstig bis kostenlos beim Statistischen französischen Markt entwickelte ShopBundesamt zum Beispiel das Exportvolu- Systeme an. Eine weitere Besonderheit
men bestimmter Warengruppen in stelle die Schweiz dar. „Hier findet man
bestimmte Länder zu erfragen oder via nicht nur ein anderes Preisniveau, es ist
Produktsuche bei internationalen Such- auch steuerlich ein ganz anderer Fall“, so
maschinen zu analysieren, ob die schwedi- der Software-Profi.
sche Google-Seite beispielsweise die eigeDahingegen nimmt sich die Wahl der
nen Produkte findet und welche Preise richtigen Zahlungsmittel schon fast banal
eine italienische Preissuchmaschine für aus – trotzdem werden hier erhebliche
die eigenen Produkt ausspuckt.
Fehler gemacht, wie Christa Wagner, Executive Vice President Division Consumer
Frankreich ist nicht Europa
Goods beim E-Payment-Dienstleister
Henning Heesen, Country Manager Wirecard, immer wieder feststellt. „Aus
DACH bei Salesupply Deutschland, warnt meiner Erfahrung ist für die meisten HändWeb-Händler davor, auch innerhalb von ler der Markteintritt im Ausland mit zwei
Europa alle Kunden über einen Kamm zu Bezahlverfahren pro Land eine gute Löscheren:„Für eine erfolgreiche Auslands- sung. Damit können sie zunächst den größexpansion ist es wichtig, sich ein genaues ten Teil des Handelsvolumens abdecken“,
Bild vom Kunden zu machen und Unter- sagt die E-Payment-Expertin. Im Klartext
schiede zwischen französischen, nieder- heißt das: Kreditkartenzahlung sollten
ländischen und deutschen Kunden genau Web-Händler ihren ausländischen Kunzu realisieren“, rät er. Das bestätigt auch den fast überall anbieten. Hinzu kommt
Marcus Diekmann, Geschäftsführer der noch je ein lokales Zahlverfahren pro
E-Commerce-Agentur
Shopmacher: Land. Zu beachten ist allerdings bei allen
„Franzosen zum Beispiel besitzen einen angebotenen Zahlarten, dass ein wirksames
ausgeprägten Nationalstolz und kaufen Risikomanagement unverzichtbar ist, insgerne im Inland“, sagt er. „Also sollte man besondere Fraud-Protection-Maßnahmen.
Gerade mit Kreditkartenzahlungen
dort einen Firmensitz haben.“
Sind wirtschaftlich interessante Ziel- haben Web-Händler im In- und Ausland
märkte ausfindig gemacht, die Wirt- aber auch schon schlechte Erfahrungen
schaftsbetrachtung im Detail erfolgreich gemacht. Christa Wagner wundert das
absolviert und die kulturellen und juristi- nicht: Händler sollten bei der Wahl genau
prüfen, welche Lösungen ein Dienstleister
„Die Konversionsraten von ausläneinsetzt, welche Kunden er hat und welche
dischen IP-Adressen geben AufErfolge in der eigenen
schluss über die Auslandschancen.“
Branche erzielt wurden. Das gelte vor
Ralf Lieser
allem für Händler, die
Leiter Quality Assurance Netz98
mit sehr betrugsanfälligen Produkten wie
schen und steuerrechtlichen Eigenheiten beispielsweise Laptops handeln. „Viele
der jeweiligen Länder abgeklopft, geht es Shop-Betreiber suchen im ersten Schritt
von der Theorie in die Praxis. Und die den günstigsten Anbieter“, sagt sie. „Dabei
fängt schon beim eigenen Shop-System übersehen sie aber Fragen – wie etwa die
an. „Viele Shop-Systeme bieten nur rudi- Zahlungen aus dem Ausland in das
mentäre Funktionen für den internationa- Buchungssystem einfließen können, wie
len Verkauf“, weiß Silvan Dolezalek, Ge- Rückabwicklungen erfolgen oder wie skaschäftsführer des E-Commerce-Software- lierbar eine Lösung ist. Gleichzeitig wird
Anbieters Zaunz Publishing („Cosmo- unterschätzt wie viel Zahlungsausfall sich
shop“). Zwar böten fast alle standardmä- durch eine wirksame Betrugsabwehr verßig verschiedene Währungen und Spra- meiden lässt.“
Dass Web-Händler sich zu wenig Gechen an, jedoch seien noch viele weitere
Funktionen erforderlich, damit sich ein danken über Prozesse machen, konstatiert
Internet World BUSINESS
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Amazon checkt anhand der IP-Adresse, aus welchem Land ein Kunde kommt
auch Marcus Diekmann von den Shopmachern. Dabei sei insbesondere die Auswahl
des passenden Transportführers ein
wesentlicher Punkt: „Was passiert, wenn
die Ware nicht angenommen wird?“, fragt
Diekmann.„Wird diese direkt wieder nach
Deutschland versendet? Wird sie in einer
Filiale, bei einem Logistikpartner hinterlegt? Gibt es Mehrfachzustellung?“
Sein Ratschlag an Händler, damit der
internationale Versand nicht zum Fiasko
wird: „Klären Sie vorab, wie kostspielig der
Versand aus Deutschland pro Stück ist, ob
Sie diese Kosten weitergeben können oder
ob Sie sie querfinanzieren müssen.“
Händler, die es nicht schaffen, schnell genügend Transaktionen im jeweiligen Land
zu erzielen, werden den Versand aus
Deutschland kaum je tragfähig gestalten
können, ist sich Diekmann sicher. Darüber
hinaus sollten Web-Händler bei der Wahl
ihres Logistikdienstleisters darauf achten,
dass dieser international vernetzt ist, die
eigene Ware täglich per Lkw ins jeweilige
Land bringt und dort erst Einzelpakete
einliefert.„Für die Auswahl sollte man sich
nicht mit wortreichen, aber unverbindlichen Erklärungen zufriedengeben“,
warnt Diekmann. Viele Logistiker behaupten, sie seien international gut unterwegs. Zu klären sei aber: Was macht der
Partner schon wie lange international? Mit
welchen Frachtführern kooperiert er? Wie
ist seine Kostenstruktur und welche Portokosten reicht er weiter. Welche Rollzeiten gibt es zu welchen Destinationen? Wie
erfolgt das Retourenhandling im B-to-CGeschäft? Welche Services wie Mehrfachanlieferung bietet er? Und wohin geht die
Ware, wenn der Kunde nicht da ist? Denn:
Retouren, die wieder bis nach Deutschland gehen, werden teuer. dz
❚
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E-COMMERCE
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
Vorsicht beim Parken
Urheberrechtsverletzungen können beim Domain-Parking teuer werden
M
mit Erfolg darauf berufen, dass
it Domain-Parking könihm die von seinen Kunden benen Domain-Inhaber nicht
gangenen Markenverletzungen
nur Geld verdienen, sondern
nicht bekannt sind.
auch verlieren. Domain-Parking
Für Kunden eines Domainkann insbesondere dann kostParking-Programms, die eine
spielig werden, wenn eine geInternet-Seite unter einem für
parkte Domain die Markensie registrierten und bei Sedo
rechte Dritter verletzt. Bereits
geparkten
Domain-Namen
2009 berichteten wir über das
einstellen, ist Vorsicht geboten.
mit Domain-Parking verbunSie können nämlich – anders
dene Risiko, welches bis heute
als Sedo – im Falle einer Marunterschätzt wird. Nun hat der
kenverletzung voraussichtlich
Bundesgerichtshof (BGH) erstnicht mit Erfolg einwenden,
mals einen Fall entschieden, in
dass sie nichts von einer Mardem es um die Frage einer Markenverletzung wussten. Der
kenverletzung durch eine geDomain-Inhaber kann auch
parkte Domain ging (Az.: I ZR
Auch beim Parken von Domains gelten strenge Gesetze
dann für eine Markenverlet155/09). Das höchste deutsche
Zivilgericht hat hier in seinem soeben ver- Der BGH bestätigte in dem nun ent- zung durch einen Domain-Namen im
öffentlichten Urteil eine Markenverlet- schiedenen Fall, dass die Marke und der Zusammenhang mit darunter eingestellzung bejaht.
Name des klagenden Schreibwarenher- ten Internet-Seiten und Werbeanzeigen
In dem Verfahren ging es um die Klage stellers verletzt wurden, weil auf der haften, wenn er nicht einmal weiß, dass
eines Schreibwarenherstellers gegen Internet-Seite unter dem geparkten Do- seine Domain mit der Marke eines DritSedo, den Anbieter des Domain-Par- main-Namen Werbehinweise für Wett- ten verwechslungsfähig ist. Für einen
king-Programms. Der Kunde von Sedo bewerber des Schreibwarenherstellers er- Domain-Inhaber und Kunden eines Dohatte seinen Domain-Namen, der hoch- schienen. Durch diese Werbeverweise, main-Parking-Programms bedeutet das,
gradig ähnlich zu der Marke und dem welche zu dem Angebot von Konkurrenten dass er prüfen sollte, ob seine im Rahmen
Namen des klagenden Schreibwaren- der Klägerin führten, kam es zu einer Ver- eines Domain-Parking-Programms verherstellers war, bei Sedo „geparkt“. Sedo wechslungsgefahr zwischen dem gepark- wendeten Domain-Namen die Rechte
ten Domain-Namen und den Dritter verletzen. Bereits die Kosten einer
Abmahnung durch den Markeninhaber
Kennzeichen der Klägerin.
Allerdings haftet Sedo für können die Einnahmen des DomainOliver Löffel
die Markenverletzung nach Inhabers aus dem Domain-Parking im
dem Urteil des BGH nicht. Falle einer Markenverletzung nämlich
ist Rechtsanwalt bei der
Denn Sedo wirkt bei der um ein Vielfaches übersteigen.
❚
Kanzlei Siebeke Lange Wilbert
Auswahl
der
die
Werbung
RA Oliver Löffel
in Düsseldorf.
bestimmenden Schlüssel❚ www.siebeke.com
wörter nicht mit und es ist
Darauf müssen Sie achten:
Sedo nach der Entscheidung
des BGH nicht zumutbar,
❚ Die Nutzung einer Domain, die ähnlich
fungiert dabei als Host-Provider für die jeden in sein Programm eingestellten Dooder gleich lautet wie eine fremde Marke,
unter der Domain abrufbare Internet- main-Namen auf eine Markenverletzung
kann Rechtsansprüche nach sich ziehen.
Seite, in die – ausgelöst durch vorher hin zu prüfen. Markeninhaber, die ihre
❚ Die Domain-Parking-Plattform Sedo haftet
bestimmte Schlüsselwörter – Werbung Markenrechte durch eine geparkte Donicht für solche Markenrechtsansprüche,
von dritten Unternehmen eingeblendet main verletzt sehen, sollten jedoch stets
da sie keine Überschneidungen mit Marwird. Klickt ein Besucher der Webseite auch den Domain-Parking-Anbieter von
ken überprüfen muss.
eine dort eingeblendete Werbung an, der (möglichen) Verletzung ihrer Mar❚ Vor Nutzung einer Domain (auch Parking)
erhält der Domain-Inhaber eine be- kenrechte in Kenntnis setzen. Dieser muss
deshalb selbst Markenrecherche betreiben.
stimmte Vergütung.
dann reagieren und kann sich nicht mehr
13/11
Abmahnfallen,
aktuelle Urteile,
neue Gesetze:
Auf Online-Recht
spezialisierte Fachleute helfen Ihnen weiter.
Der E-Shop-Rechtstipp
Sabine HeukrodtBauer LL.M., Rechtsund Fachanwältin für
Informationstechnologierecht in Mainz
❚ www.legalershop.de
Werbung mit Logos von
Markenherstellern
Eine unabhängige Reparaturwerkstatt
darf nach einer aktuellen Entscheidung
des Bundesgerichtshofs (BGH) nicht mit
dem Logo eines Autoherstellers für ihre
Dienstleistungen werben (Urteil vom 14.
April 2011, Az.: I ZR 33/10).
Auch in Online Shops stellt sich immer
wieder die Frage, ob fremde Markenlogos
zu Werbezwecken eingesetzt werden dürfen. Der BGH bejahte in diesem Fall eine
Markenrechtsverletzung, da die Reparaturwerkstatt zur Beschreibung ihrer
Dienstleistung nicht notwendigerweise
auf die Bildmarke des Autoherstellers, also
die Grafik, habe zugreifen müssen. Die
Verwendung der Wortmarke, also der
reinen Bezeichnung, wäre ausreichend
gewesen.
Für Online-Händler gilt: Nach Paragraf
24 Markengesetz darf ein Markeninhaber
einem Dritten die Markennutzung für
Waren nicht untersagen, wenn die Waren
mit Zustimmung des Markeninhabers im
Inland, einem EU-Staat oder einem EWRStaat in den Verkehr gebracht wurden.
Damit dürfen Online-Händler in jedem
Fall mit der Wortmarke ihre Artikel
beschreiben und dafür Werbung treiben.
Ob diese gesetzliche Erlaubnis auch für
die Nutzung von Bildmarken gilt, ist jedoch unklar. Nach der BGH-Entscheidung
ist anzuraten, Logos nur mit vorheriger
Erlaubnis des Markeninhabers im Online
Shop zu verwenden.
Aktuelle Kurzmeldungen zum Thema Internet-Recht
MARKENRECHTSVERLETZUNGEN
FLUGBUCHUNGEN
EBAY
WETTBEWERBSRECHT
EV nach zwei Monaten
Opt-out ist nicht legal
Abbruch einer Auktion
Ein Preis für alle Filialen
Der Erlass einer einstweiligen Verfügung (EV)
durch ein Gericht setzt normalerweise eine
gewisse Eilbedürftigkeit voraus: Das Gericht
erkennt, dass ein Zustand sofort beendet werden muss, auch wenn die rechtliche Auseinandersetzung länger dauern wird. Das Kammergericht Berlin erließ jetzt in einem Fall von
Markenrechtsverletzung eine EV, obwohl der
Antragsteller bereits volle zwei Monate von
der Verletzung Kenntnis hatte. Nach Ansicht
der Berliner Richter spricht diese lange Zeitspanne nicht gegen eine Eilbedürftigkeit, solange dem Antragsteller nicht vorgeworfen
werden kann, dass er selbst zur Verzögerung
❚
des Antrags beigetragen hat. fk
Eine Fluggesellschaft hat auf ihrem Online-Portal
bei Flugbuchungen automatisch eine Reiserücktrittsversicherung hinzugefügt. Wollte der Kunde
diese Versicherung nicht mitbuchen, musste er
vor Abschluss des Bestellvorgangs diesen Posten
aktiv abwählen. Dies stellt einen schweren Wettbewerbsverstoß dar, urteilte das OLG Jena. Nach
Ansicht der Jenaer Richter wurde der Reiseschutz
ohne den Willen des Kunden zur Bestellung hinzugefügt. Der Kunde müsse darüber informiert
werden, was zu seiner Bestellung hinzukomme.
Die Tatsache, dass vom Kunden zusätzliche Eingaben erforderlich sind, um das Versicherungspaket bei Nichtgefallen nicht zu bestellen, sei ein
❚
Verstoß gegen das „Opt-in“-Prinzip. fk
Unter die Rubrik „Streithansel“ dürfte ein Verfahren fallen, das tatsächlich alle Instanzen bis zum
BGH durchlaufen hat: Der Beklagte hatte auf eBay
eine Digitalkamera in einer Auktion angeboten,
die Auktion jedoch einen Tag vor Ablauf gestoppt
– mit der Begründung, die Kamera sei ihm am
Vortag gestohlen worden. Zu diesem Zeitpunkt
war der Kläger mit einem Gebot von 70 Euro führend, er verlangte die Differenz zwischen seinem
Gebot und dem Verkehrswert der Kamera als
Schadensersatz. Der BGH wies die Klage letztinstanzlich ab, auch die AGB von eBay sehen den
Diebstahl einer Sache als Grund für den Abbruch
einer Auktion vor. Die den Kläger entstandenen
❚
Verfahrenskosten sind nicht bekannt. fk
Das OLG Frankfurt hat einen Händler wegen
Wettbewerbsverstoßes verurteilt, weil die Preise,
die er im Internet nannte, in seinen Filialen
nicht eingehalten wurden. Der Beklagte betreibt neben mehreren Einrichtungshäusern
auch einen Online Shop. In diesem Shop pries
er mehrere Möbelstücke zu besonders günstigen Preisen an. Diese Preise hatten jedoch nur
im Web und in einigen Filialen Gültigkeit, in anderen Filialen wurden sie zum Teil deutlich
überschritten. Die Frankfurter Richter bewerteten dieses Vorgehen als Täuschung des Verbrauchers. Die Art der Präsentation hätte den Eindruck erweckt, die Möbelstücke hätten in allen
❚
Filialen den gleichen Preis. fk
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20.06.2011
16:17 Uhr
Seite 3
Die Konferenz zu Facebook, Twitter, Youtube & Co
04. -05. Juli 2011 Leonardo Royal Hotel München
Markenführung im Social Web
Wie verändert sich die Markenwahrnehmung im Social Web
Social Media im Marketing-Mix
Integrierte Strategie über alle Kanäle
KPIs Die wichtigsten Messgrößen im Überblick
Implementierung & Organisationsstruktur
Neue Herausforderungen für Unternehmen
Mobile Experience
Vernetzung von Augmented Reality, Social Media und Location Based Services
B2B im Fokus Was ändert sich in der B2B-Kommunikation?
Teilnahme für
Internet World Bu
siness Leser
ab € 390,zzgl. MwSt.
Ihr Anmeldecode:
SMC2011IWB
Top-Referenten auf der Social Media Conference:
Michael Buck
Dell
Veranstalter
Andrea Fiege
Telefónica
Germany
Ralf Mager
LODENFREY
Weitere Referenten • Tim Alexander Telefónica Germany • Jens Bender IntraWorlds GmbH
Christoph Bühlen Bosch Powertools • Frank Dopheide Deutsche Markenarbeit / Commarco
Heiko Eckert bigmouthmedia GmbH/LBi • Prof. Dr. Matthias Fank Fachhochschule Köln
Max Hoffmann-Dose Nodes Deutschland • Ken Kasischke Globalpark AG • Mirko Lange talkabout
communications gmbh (GPRA) • Benjamin Loos brandbutler GmbH & Co. KG • Michael Nenninger
Voycer AG • Tim Ringel metapeople GmbH • Moritz Seidel mybestbrands • Prof. Dr. Klemens
Skibicki DIKRI • Christian Solmecke WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte
Andreas Steinbeißer Gesellschaft für modernes Marketing- und Kommunikationsmanagement mbH
Andrew Thorndike Brain Injection Consulting • Markus Walter Allianz Deutschland AG
Sponsor
www.socialmediaconference.de
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www.facebook.com/socialmediaconf
#SMConf
Montag, 04.07.2011
Social Media: Ziele, Strategie und ROI
09.30 – 11.15 Uhr
• Begrüßung durch den Moderator Prof. Dr. Klemens Skibicki,
Direktor Deutsches Institut für Kommunikation und Recht im Internet (DIKRI)
• Markenlehre 1.0: Die geheime Formel der erfolgreichsten Marken der Welt – jetzt in digital / jetzt im social web
Frank Dopheide, Gesellschafter Deutsche Markenarbeit, Board Member Commarco
Keynote
• Raus aus dem Sandkasten! Social Media muss im gesamten Unternehmen nachhaltige Werte schaffen
Mirko Lange, Gründer, talkabout communications gmbh (GPRA) und
Andrew Thorndike, Partner, Brain Injection Consulting
11.15 Uhr
Kaffeepause
Implementierung & Organisationsstruktur
11.45 – 13.15 Uhr
• Wie Social Media Unternehmen und den Marketing Mix verändern – Best Practices von Dell
Michael Buck, Executive Direktor für das globale Online Marketing und Marketing Strategie, Dell
• Social Media since 1890 – was eine Versicherung im Web 2.0 zu suchen hat
Markus Walter, Social Media Communicator, Allianz Deutschland AG
Mittagessen
13.15 Uhr
Recht & Markenführung im Social Web
14.15 – 15.45 Uhr
• Social Media & Recht: Aktuelle Urteile und Tendenzen in der Gesetzgebung
Christian Solmecke, LL.M. Rechtsanwalt, WILDE BEUGER & SOLMECKE Rechtsanwälte
• Social Media als integrierte Kommunikationsstrategie
Tim Alexander, Vice President, Brand Management und Andrea Fiege, Social Media Consultant,Telefónica Germany
15.45 Uhr
Kaffeepause
Kundengewinnung und -bindung
16.00 – 18.00 Uhr
• Wie Sie mit interaktiven C2C Ansätzen Ihre Bestandskunden als Social Agents
für Neukundengewinnung nutzen
Moritz Seidel, Geschäftsführer und Co-Founder, mybestbrands und Michael Nenninger,
Vorstandsvorsitzender, Voycer AG
• Moderne Kundenansprache mit Mobile Experience – Strategische Vernetzung von Augmented Reality,
Social Media und Location Based Services
Mobile
Andreas Steinbeißer, Geschäftsführender Gesellschafter, solution10 Gesellschaft für modernes
Marketing- und Kommunikationsmanagement mbH und Strategische Markenberatung & Unternehmenskommunikation,
Sausalitos Holding GmbH
• Social versus Classic – Zwei Experten, zwei Meinungen
Heiko Eckert, Online Marketing Evangelist, bigmouthmedia GmbH/LBi im Dialog mit Mirko Lange,
talkabout communications gmbh (GPRA)
Diskutieren
Sie mit!
ab 19.30 Uhr: Abendveranstaltung in der Goldenen Bar – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking
Lassen Sie den Abend in lockerem Ambiente ausklingen. Wir laden Sie ein zu unserem Networking-Event
„INTERNET WORLD Business After Work“ in der Goldenen Bar. Nutzen Sie die Gelegenheit zum ausgiebigen
Networking in entspannter Atmosphäre. Der ideale Rahmen, um Gespräche zu vertiefen und neue Kontakte
zu knüpfen.
Programmänderung vorbehalten | Stand 16.06.2011
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20.06.2011
16:17 Uhr
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www.socialmediaconference.de
Dienstag, 05.07.2011
KPIs: Messgrößen und -arten
09.30 – 11.00 Uhr
• Welchen Einfluss hat Social Media auf Performance Marketing – Eine Cross Channel Analyse und
Zukunftsprognose
Tim Ringel, Geschäftsführer, metapeople GmbH
• Was sind relevante Treffer im Social Web und wie lassen sich diese messen?
Prof. Dr. Matthias Fank, Professor, Fachhochschule Köln, Institut für Informationswissenschaften
11.00 Uhr
Kaffeepause
Markenführung auf Facebook
11.30 – 13.00 Uhr
• Was sind Facebook-Fans wert
Christoph Bühlen, Senior Direct Marketing Manager, Bosch Powertools und Ken Kasischke,
Leiter Marketing, Globalpark AG
• Freunde?! How to handle your friends – Freunde finden, Freunde halten, mit Freunden dealen
Benjamin Loos, Geschäftsführer, brandbutler GmbH & Co. KG
13.00 Uhr
Mittagessen
Facebook-Kampagnen
14.00 – 14.45 Uhr
• Facebook Kampagne – und wo ist die Verbindung zum Brand?
Max Hoffmann-Dose, Geschäftsführer, Nodes Deutschland
Kampagne
Markenführung mit kleinem Budget
14.45 – 15.30Uhr
• LODENFREY – Wie das Münchner Modehaus e-Commerce auf höchstem Niveau betreibt mit kleinem Budget
Ralf Mager, Online-Marketing Manager, LODENFREY, Verkaufshaus GmbH & Co. KG
15.30 Uhr
Kaffeepause
Social Media und B2B
15.45 – 17.30 Uhr
• B2B & Social Media: Abgrenzung, Relevanz, Anwendungsfehler & Praxisbeispiele
Jens Bender, Geschäftsführer, IntraWorlds GmbH
B2B
• Sozial ist normal – Warum an Social Media auch im B2B-Bereich kein Weg vorbeiführt
Christian Buggisch, Leiter Online-Kommunikation, DATEV eG
17.30 Uhr
Ende der Konferenz
Jetzt anmelden unter www.socialmediaconference.de
Diskutieren Sie mit
www.facebook.com/socialmediaconf
#SMConf
Programmänderung vorbehalten | Stand 16.06.2011
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20.06.2011
16:25 Uhr
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Das Networking-Event
der Online Branche
Die INTERNET WORLD Business lädt ein zum Networking
nach Büroschluss. Fach- und Führungskräfte der Online-Branche
treffen sich, um neue Kontakte zu knüpfen, alte Bekannte
zu treffen und aktuelle Themen der Branche zu diskutieren.
Nächster Termin: 4. Juli 2011
in München in der GOLDENEN BAR
Das Motto des INTERNET WORLD Business After Work heißt:
Networking!
Einlass ab 19.30 Uhr!
Jetzt online registrieren!
Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Anmeldung und Infos unter:
www.internetworld-afterwork.de
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20.06.2011
16:08 Uhr
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36
22.06.2011
13:29 Uhr
Seite 36
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
Techniktipp
Michael Hoffmann,
Geschäftsführer der
E-Mail- und Online-Marketing-Agentur Kajomi
❚ www.kajomi.de
Tipps für Mailings auf Smartphones – auch für dicke Finger
Technische Darstellungsprobleme gehören
zu den häufigsten Gründen für eine Newsletter-Abmeldung. Mit Smartphones, die
allesamt unterschiedliche technische Eigenschaften haben, steigt für Unternehmen
auch die Herausforderung, Newsletter und
Mailings lesbar auf iPhone und Co. zu
schicken. Prüfen Sie zunächst mittels eines
Browser-Tests, wie viel Prozent Ihrer Empfänger die E-Mail auf mobilen Endgeräten
lesen und welche Smartphones sie nutzen.
Konzentrieren Sie sich nur auf die relevanten
Systeme und optimieren Sie für diese.
In der Kürze liegt die Würze
Fassen Sie sich beim Absendernamen und
Betreff des Mailings oder Newsletters kurz.
Beim iPhone 3G und 4 beispielsweise wird in
Outlook der Absendername nach 22
Zeichen abgeschnitten, der Betreff nach 32
Zeichen. Wichtige Wörter müssen nach
vorn. Dasselbe gilt innerhalb der E-Mail: Ihre
wichtigste Nachricht sollte nach dem Öffnen sofort sichtbar sein. Fassen Sie sich so
kurz wie möglich und liefern Sie relevante
Informationen. Call-to-Action-Buttons und
Branding-Elemente sind am besten oben
oder mittig platziert.
Mit Mobile-Friendly kommt man weiter
Bieten Sie immer einen Link zu einer WebVersion des Newsletters an. Der Link sollte
auf eine für mobile Endgeräte optimierte
Webseite führen, um geringe Ladezeiten zu
gewährleisten. Das World Wide Web Consortium empfiehlt eine maximale Gesamtgröße von 20 KB für mobile E Mails und
Webseiten. Vermeiden Sie Flash, Javascript,
Frames und Pop-ups auf mobilen Websites
oder Landing Pages, da manche Geräte solche Seiten nicht darstellen können.
Die Größe ist doch entscheidend
Passen Sie das Mailing-Design an. Die Display-Größe variiert zwischen den einzelnen
Geräten, deshalb ist ein Mittelmaß von 320
Pixeln günstig. Aufgrund der Breite empfiehlt sich ein säulenartiges Layout statt
Sidebars oder mehreren Spalten. Denken Sie
an dicke Finger. Der User sollte Links treffgenau ansteuern können. Ordnen Sie Links
oder Buttons deshalb nicht direkt untereinander an und lassen Sie rundherum genug
Platz. Apple empfiehlt für Links und Buttons
eine Größe von 29 x 44 Pixeln – das Maß
einer durchschnittlichen Fingerspitze.
27. Juni 2011
13/11
Cyber-Attacken nehmen zu
Hacker-Gruppen schlagen aggressiver zu als zuvor / Unternehmen und Regierungen sind Ziele
M
illionen von Sony-Playstation-Besitzern. Die Google-Konten von USamerikanischen
Regierungsvertretern.
Der internationale Währungsfonds. Nutzer von pornografischen Websites. Der
amerikanische Rüstungskonzern Lockheed Martin. Die Bankgesellschaft Citigroup. Die Urheberrechts-Institutionen
Gema und GVU. Das waren die prominentesten Ziele von Cyberattacken in den
letzten Wochen, und die Liste ließe sich beliebig erweitern, um Regierungen, Institutionen, Unternehmen. Die Gangart im Cyberkrieg zwischen Hackern und Establishment hat sich deutlich verschärft, die Anzahl und Vehemenz der Angriffe ist stark
angestiegen. Jeden Tag würden 13 neue
Schwachstellen in verbreiteter Software
entdeckt, schätzt das Innenministerium –
rund eine Million Schadprogramme würden wöchentlich entwickelt.
Professionelle Pseudo-Spaßvögel
Experten sehen zudem einen Trend zur
Professionalisierung.„Den kleinen Hacker
im Keller seines Elternhauses, der sich
irgendwo einhackt, um seine Fähigkeiten
zu beweisen, gibt es fast nicht mehr“, meint
Stefan Katzenbeisser, Informatiker beim
Forschungsbund für IT-Sicherheit Cased.
Selbst reine „Chaoten-Hacker“ wie die berüchtigte Hacker-Truppe LulzSec, die aus
anarchistischem Spaß an der Freude hacken, sind heute hervorragend ausgestattet
und ausgebildet. Ihre Opfer haben ihnen,
so scheint es, häufig wenig entgegenzusetzen. Dafür greifen die Gesetzeshüter inzwischen härter durch: Die türkische und
die spanische Regierung reagierten mit
Daten in Gefahr: Nutzerdaten und Kundenstämme werden im Netz immer häufiger gestohlen
Festnahmen mutmaßlicher Mitglieder der
Hacker-Gruppe „Anonymous“ auf einen
Angriff auf die Website der Internet-Behörde TIB. In Deutschland ist seit April
ein von der Regierung im Rahmen der
Cyber-Sicherheitsstrategie eingerichtetes
Cyber-Abwehrzentrum im Einsatz. Die
neue Hacker-Mode unterbinden solche
Anstrengungen indes bis jetzt nicht.
Gefahr für die Cloud
Angesichts der Verschärfung des Cyberwars sollte die Sicherheit von Daten im
Netz wieder mehr Gewicht gewinnen – vor
Mozilla erhöht Taktzahl
Nur drei Monate nach dem Release von Firefox 4 ist Version 5 verfügbar
D
er Open-Source-Anbieter Mozilla hat
Version 5 seines Webbrowsers Firefox
zum Download freigegeben. Vor gerade
mal drei Monaten war Version 4 veröffentlicht worden. Da ist es wenig erstaunlich,
dass der angekündigte Entwicklungssprung auf Firefox 5 eher klein ausfällt.
Der neue Browser erscheint zum ersten
Mal parallel für Windows, Mac, Linux und
Android. Der neue Fuchs ist etwas schneller und etwas ressourcensparender als in
der Version 4. Verbessert wurde auch die
Unterstützung des Canvas-Elements sowie von HTML5, XHR, MathML und
Smil. Einzige echte Neuerung: Der Firefox
allem im Zusammenhang mit dem Trend
zu Cloud Services. Einer aktuellen Umfrage von Trend Micro unter 1.200 IT-Entscheidern großer Unternehmen zufolge
ist fast die Hälfte der befragten Unternehmen derzeit mit der Einführung oder
Erprobung von Cloud-Anwendungen beschäftigt. Trend Micro schätzt, dass es in
einigen Jahren fünfmal mehr Cloud-Anwendungen geben wird als jetzt. Dabei
hatten 43 Prozent der Unternehmen, die
bereits Cloud Services einsetzen, im vergangenen Jahr mindestens einen sicherheitsrelevanten Vorfall verzeichnet. il
❚
Beschleunigte
mobile Inhalte
D
Die Monster sind zurück – mit dem Firefox 5
5 kann nun erstmals mithilfe von CSS animierte Web-Inhalte darstellen; spezielle
Funktionen steuern die Animationen. il ❚
er Content-Delivery-Anbieter Cotendo hat eine neue Technologie für die
beschleunigte Auslieferung von mobilen
Inhalten auf den Markt gebracht. Die
„Mobile Acceleration Suite“ (MAS) verbessert die Performance mobiler Websites,
indem sie die Auslieferung von komplexen
Berechnungs-Logiken, Rich-Media- und
dynamischen Inhalten, Download-Angeboten und Netzwerkprozessen optimiert.
Nach Angaben des Herstellers kann der
Einsatz des Tools die Performance von
mobilen Websites um bis zu 50 Prozent
steigern, Änderungen an der ursprüng❚
lichen Seite seien dafür nicht nötig. il
Anzeige
Täglich topaktuell
informiert
Jeden Tag ab 12:30 Uhr:
Der Newsletter der
INTERNET WORLD Business
hält Sie auf dem Laufenden.
www.internetworld.de/newsletter.html
FACEBOOK
JUNIPER
MEMONIC
Angriff auf das iPhone
Mobile Security noch am Anfang
Soziale Merkzettel
Laut einem Bericht des US-amerikanischen Blogs
Techcrunch plant Facebook unter dem Arbeitstitel „Project Spartan“ die Entwicklung eines eigenen App Stores für mobile Apps. Die Apps sollen auf HTML5 basieren und direkt auf Apples
mobilem Browser Safari aufsetzten. il
Einer Prognose des Marktforschungsinstituts Juniper Research zufolge wartet im Bereich Mobile
Security ein 3,6 Milliarden Dollar schwerer Markt
auf die Anbieter von Sicherheits-Software für
Smartphones. Bisher sei nur auf 4 Prozent der
Geräte entsprechende Software installiert. il
Das Online-Notizbuch Memonic hat seine Funktionalitäten um eine soziale Komponente erweitert. Ab sofort können Web-Inhalte, die Facebook-Freunde in ihrem Online-Notizbuch abgelegt haben, angesehen und in die eigene MemoKollektion kopiert werden. il
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13/11
22.06.2011
11:44 Uhr
Seite 37
TOOLS & TECHNIK
27. Juni 2011
Augmented
Reality für alle
D
er iOS-Entwickler Dopanic hat eine
Komplettlösung vorgestellt, mit der
Programmierer Augmented-Reality-Elemente einfach und kostengünstig in ihre
eigenen iOS-App-Projekte integrieren
können. Das Framework Panic AR erlaubt
es, ein Fenster mit Augmented-RealityFunktionen in jede beliebige iOS-App
einzubinden und in verschiedenen Konfigurationen wie Radaransicht, Porträtoder Landschaftsausrichtung darzustellen. Das Fenster zeigt dann, wie bei Augmented Reality üblich, Live-Bilder der
Smartphone-Kamera, die mit zusätzlichen
Informationen, beispielsweise für Touristen, angereichert werden können. Der
üblicherweise hohe Entwicklungsaufwand für Augmented
Reality
entfällt beim Einsatz von Dopanic.
Eine kommerzielle
Lizenz für das Tool
kostet 500 Euro,
eine Demoversion
steht kostenlos zur
Verfügung. il
❚
Augmented Reality
zum Schnäppchenpreis von Dopanic
Alles erlaubt
Web-Adressen dürfen künftig mit jedem beliebigen Wort enden
N
ichts weniger als eine allumfassende auch wie Unternehmen ihre Online-AufRevolution sieht Icann-Präsident Rod tritte planen und strukturieren, ließ die
Beckstrom auf das Internet zukommen. Der Verwaltungsorganisation verlauten.
Grund: Die internationale VerwaltungsBewerbungen ab 2012
organisation der Internet-Domains (Icann)
hat beschlossen, das bisherige Bezeich- Interessenten können sich erstmals von Janungssystem für Top-Level-Domains nuar bis April 2012 für die neuen Endun(TLD) komplett zu öffgen bewerben. Danach
nen. Zusätzlich zu den
wird es wohl eine Verbisherigen
URL-Engabepause von einigen
dungen wie .de, .com
Jahren geben, bevor
oder .org dürfen Unterwieder Bewerbungen
nehmen und Institutioeingereicht
werden
nen jetzt praktisch jedes
können. Die Antragsbeliebige Wort hinter
gebühr beträgt 185.000
den kleinen Punkt
US-Dollar, das Bewersetzen, zum Beispiel
bungsverfahren
ist
Städtenamen, Firmendeutlich komplizierter
oder Produktbezeichals bei den bisher gültinungen oder auch genegen Domain-Endunrische Begriffe wie .reise
gen. Deshalb rechnen
oder .hotel in jeder Icann-Präsident Rod Beckstrom
Experten damit, dass
Sprache und Schriftart. glaubt an die neuen TLDs
sich vor allem große,
„Icann hat das Name
international tätige MarSystem des Internets geöffnet, um weltweit ken-Unternehmen um die neuen Domains
einen neuen Einfallsreichtum anzuregen. bewerben werden, mit dem Ziel, einerseits
Wir hoffen, dass damit das Domain Name neue Marketingeffekte zu nutzen und
System (DNS) für die Menschheit nütz- andererseits ihre Markenrechte zu schütlicher sein wird“, so Beckstrom. Die neuen zen. So wird beispielsweise gemunkelt, dass
TLDs sollen die Art der Informationssuche der Imaging-Spezialist Canon sich um die
der Menschen im Internet verändern und Endung „.canon“ bewerben wird. il
❚
IT-Dienstleister und Agenturen: Neue Etats, Kunden und Tools
Auftraggeber
Auftrag
Agentur
Airberlin
Übernahme der Zahlungsabwicklung sowie eines Teils
des Aquirings
Wirecard
Autoscout24
Usability Testing und Web-Analyse der Autobörse
M-Pathy
Berliner Flughäfen
Einrichtung eines Blogs mit Neuigkeiten rund um die
Flughäfen Schönefeld und Tegel
Pixelpark
Bipa
Einstaz der E-Commerce-Software für den neuen Online
Shop der österreischen Drogeriemarktkette
Demandware
DDP Direct
Verwendung des Video-CMS Video-Manager 5
Moving Image24
Focus Online
Entwicklung einer Web-OS-App für das HP Touchpad
Cellular
Gehrlicher Solar AG
Relaunch des Internet-Auftritts
Coma
ICQ
Einsatz der Web Performance Suite zur beschleunigten
Auslieferung von Content und Anwendungen
CD Networks
Karlsruher Messe- und
Kongress GmbH
Einsatz des Content Management Systems E-Spirit
First Spirit
Land der Ideen
Relaunch der Website zur Standortinitiative der Bundesregierung und der Wirtschaft auf Basis des CMS Drupal
Aperto
Lufthansa Airplus
Servicekarten
Website-Optimierung mit Etracker Web-Analytics
Etracker
Piper Verlag
Einrichung einer Facebook-Fanpage für die KluftingerKrimis sowie der App „Mord unter Freunden“
Coma
Ratiopharm
Entwicklung einer Rückenschule-App für iPhone und
Android
OMD
Rhein Energie AG
Relaunch des Web-Auftritts auf Basis des CMS First Spirit
Kernpunkt
Siemens-Electrogeräte
Einrichtung eines virtuellen Showrooms unter
www.siemens-haus.de
Aperto
Simfy
Einsatz der E-Mail-Versandsoftware Broadmail
Optivo
Vente-privee.com
Integration der Zahlungslösungen in die E-CommerceOutsourcing-Plattform des Shopping-Clubs
Ogone
Internet World BUSINESS
37
COMPUWARE GOMEZ
Performance von IPv6
Der Performance-Spezialist Compuware
Gomez stellt unter www.gomez.com/ipv6instant-test/ ein kostenloses Online-Tool
zur Verfügung, mit dem Unternehmen die
Reaktionszeit ihrer Website nach dem Umstieg auf den neuen Web-Standard IPv6
überprüfen können. Expertentests hatten
zuletzt gezeigt, dass IPv6-Seiten oft langsamer laden als IPv4-Seiten. il
REPUTATION-MANAGEMENT
Ego-Googeln leicht gemacht
Mit einem neuen Tool von Google können
Internet-User ihre Online-Reputation ab
sofort besser im Blick behalten. Der Dienst
„Me on the Web“ erlaubt das Erstellen
benutzerdefinierter Alerts, die den User
informieren, wenn sein Name oder seine
E-Mail-Adresse in einem neuen Artikel im
Netz erscheint. Das Angebot ist Teil des
Google Dashboard. il
STRATO
Social Commerce integriert
Der Hosting-Anbieter Strato hat sein Angebot für Shop-Betreiber um ein SocialCommerce-Modul erweitert, mit dem
Händler Social-Media-Kampagnen steuern
können. Anwender des Open-SourceShop-Systems XT Commerce, die ihren
Shop mit dem Hosting-Paket PowerPlus L
bei Strato hosten, können das Modul als
kostenfreies Plug-in installieren. il
38_das große ganze.qxd
38
22.06.2011
11:15 Uhr
Seite 38
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
13/11
INTEGRIERTES BACKEND
Das große Ganze im Blick
Backend-Prozesse laufen meist getrennt voneinander / Unternehmen speichern ihre Daten in getrennten Silos /
Eine sinnvolle Verbindung der einzelnen Backend-Tools muss klug geplant werden
E
verankert. Dabei muss Integration nicht
zwangsläufig bedeuten, dass das gesamte
Backend für Wochen lahmgelegt wird.
Schnittstellen von A nach B
Foto: Fotolia / Pei Ling Hoo
in Online-Käufer bestellt in einem
Fashion-Shop mehrere Oberteile. Obwohl die Bestellung problemlos verläuft, ist
nur die Hälfte der georderten Produkte im
Paket, der Rest ist „momentan leider nicht
verfügbar“, so ein Vermerk auf der Rechnung. Ein Online-Händler wertet das
Zahlungsverhalten und die Bonität seiner
Kunden aus und setzt einen Käufer mit
besonders schlechter Zahlungsmoral auf
die schwarze Liste. Trotzdem darf der Kunde
im Online Shop auch das nächste Mal wieder mit Rechnung bezahlen – für ihn liegen
im System zwei Account-Stämme vor, und
der Händler hat nur einen gesperrt. Ein
Internet-User auf der Suche nach Informationen nimmt mit einem Unternehmen
Kontakt auf – via E-Mail, Telefon und
Facebook Fanpage. Er bekommt auf seine
Anfrage drei unterschiedliche Antworten
von drei unterschiedlichen Personen, was
sein Vertrauen in das Unternehmen nachhaltig beschädigt.
Diese drei Szenarien haben nur auf den
ersten Blick nichts miteinander zu tun.
Tatsächlich verbirgt sich hinter allen drei
Vorfällen das gleiche Problem: ein nicht
integriertes Backend-System. ERP, CRM,
CMS, Shop-System, Warenwirtschaft –
im Hintergrund einer Website laufen
ganz verschiedene datenaggregierende
Programme, die aber nicht miteinander
verbunden sind. Die Folge: hohe Kosten
aufgrund schlecht optimierter Prozesse
und hohe Verluste durch schlechtes
Datenmanagement.
„Online-Händler
keting weiß ein bisschen was, ebenso der
Bereich Customer Relations und weitere
Daten sind im ERP-System versteckt –
doch nirgends werden diese Daten zusammengeführt.“
Chaos im Backend und die Folgen
für die Unternehmensentwicklung
Das liegt meistens an einer geradezu babylonischen Sprachverwirrung, die im
Backend vieler Unternehmen herrscht. Spricht das
„Online-Händler wissen sehr viel
ERP-System
beispielsweise
von
der
„Kundenüber ihre Kunden, können das
nummer“, bezeichnet die
Wissen aber nicht nutzen.“
Warenwirtschaft
die
gleiche Zahlenfolge als
Daniel Spitzer
„Kunden-ID“. Das ShopLeiter E-Commerce bei Itellium Services
System erfasst Straße und
Hausnummer in einer
wissen beispielsweise theoretisch sehr Formularzeile, im ERP-System werden die
viel über ihre Kunden, aber sie können beiden Informationen aber getrennt abgedieses Wissen nicht nutzen, weil es auf legt. Ein Tool erfasst den Nettopreis und
einzelne Datensilos im ganzen Unter- listet den Steuersatz extra, ein anderes
nehmen verteilt ist“, meint etwa Daniel führt nur Bruttopreise auf. Für noch mehr
Spitzer, Leiter E-Commerce, Mobile Verwirrung sorgen unterschiedliche RunSolutions und Innovation beim Retail- dungsverfahren: Ein System listet zwei
Dienstleister Itellium Services. „Das Mar- Stellen hinterm dem Komma auf, das an-
dere vier. „Das Problem besteht häufig in
den gewachsenen Strukturen eines Unternehmens“, erklärt Spitzer. „Mit der Größe
eines Unternehmens wächst häufig auch
die Anzahl der Backend-Systeme. Das bedeutet, zu den alten, noch funktionierenden Tools kommen neue hinzu.“
Früher oder später ist das Chaos nicht
mehr zu vermeiden – und den Unternehmern wird klar, dass sie die viel zu komplexen Backend-Prozesse sehr viel Geld
kosten. „Ab einer Unternehmensgröße
von circa 15 Mitarbeitern wird die Notwendigkeit integrierter Prozesse bereits
deutlich, da in dieser Größenordnung die
Gesamtsicht auf den Kunden bereits verloren geht“, schätzt Ralf Preusser, Leiter
Produktmarketing CRM beim ERP-Spezialisten Sage. Noch dringlicher wird die
Lösung des Problems, wenn über eine
Internationalisierung oder eine Erweiterung der Unternehmensaktivitäten in
Richtung Multi- oder Cross Channel Veränderungen anstehen. Tatsächlich sind es
häufig eben gerade nicht integrierte Prozesse, die solchen aufwendigen Plänen
letztlich im Wege stehen und damit die
Weiterentwicklung des ganzen Unternehmens ausbremsen. Dennoch schrecken
viele Firmen vor dem Aufwand einer
Backend-Integration zurück – zu fest ist
das IT-Credo „Never change a running
system“ in den Köpfen der Entscheider
Die Verbindung zwischen zwei Einzelsystemen, beispielsweise dem ERP-System
und der Shop-Software oder zwischen
ERP- und CRM-System, lässt sich meistens
relativ problemlos mithilfe von Schnittstellen lösen. Allerdings muss die logische
Struktur der beiden Systeme vorher vereinheitlicht werden. „Dann wird bei der
Schnittstellenkonzeption ganz klar festgelegt, in welcher Struktur ein System welche
Daten benötigt, etwa ob das ERP-System
eine Aufgliederung nach Artikelposition,
Zahlart und Versandart oder nach Artikelposition und Versandart erfordert und die
Zahlart nur als Information, nicht als Kostenträger übertragen wird“, erklärt Tim
Hahn, Geschäftsführer beim IT-Dienstleister Netz98. „Je leistungsstärker die
ERP-Systeme, desto komplexer wird auch
diese Prozessdefinition.“ Auch Ralf
Preusser findet den Einsatz von Schnittstellen für bestimmte Szenarien sinnvoll:
„Wir haben viele Kunden, die teilweise
sehr komplexe, sehr individuell zugeAnzeige
schnittene Altsysteme im Einsatz haben
und die sie natürlich auch weiter betreiben
wollen“, so der Sage-Mann. „Eine Anbindung über eine Schnittstelle funktioniert
eigentlich immer, es stellt sich nur die
Budgetfrage nach der Aufwendigkeit der
Programmierung. Aber es lohnt sich
durchaus, sich dafür ein Angebot erstellen
zu lassen.“
Checkliste: So funktioniert das integrierte Backend
Die Verbindung von bislang getrennt voneinander ablaufenden Backend-Prozessen bringt viele
Vorteile mit sich – wenn die Umsetzung sorgfältig vonstatten geht! Diese Punkte sollten Sie auf
jeden Fall bei der Planung beachten:
Überblick verschaffen
✔ Alle beteiligten Parteien ausmachen und frühzeitig in die Planung einbinden
✔ Die wesentlichen Prozesse festlegen
✔ Alle beteiligten Systeme ermitteln
✔ Datenströme analysieren
Soll-Zustand beschreiben
✔ Ein gemeinsames Ziel definieren und ein
Gesamtbild von der Architektur entwickeln
✔ Erfolgsfaktoren erkennen
✔ Die richtige Lösung finden: Einfach statt
komplex / Standards statt Individuallösungen
✔ Einführungsstrategie entwickeln (Big Bang /
stufenweise / Mischformen)
✔ Vereinheitlichte Standards definieren
✔ Verantwortlichkeiten festlegen: Welche
Systeme sind für welche Daten führend?
Wer ist der „Owner“ welcher Daten?
✔ Zusammenspiel von Dateneigner und Syste-
men anstreben
✔ Prozesse, Datenfluss und Systeme optimieren
✔ Feststellen, welche Systeme welche Daten
benötigen
Realisieren
✔ Transparenz schaffen und Austausch fördern
(Reporting, Verantwortlichkeiten, To-dos)
✔ Starke Key Player etablieren, die die Verantwortung tragen, Entscheidungen treffen kön-
nen und das Gesamtbild kennen und vertreten können
✔ Realistische Ziele setzen
✔ Den/die richtigen IT-Partner für die Umsetzung finden
✔ Wachsam sein: Da sich Prozessketten über
mehrere Systeme erstrecken, besteht die
Gefahr, dass Prozesslogiken und Daten nicht
zusammenpassen. Vorsicht bei „Best-ofBreed“-Ansatz! Trotz sehr guter Einzellösungen ist die Gesamtlösung möglicherweise
nicht optimal
38_das große ganze.qxd
13/11
22.06.2011
11:15 Uhr
27. Juni 2011
Sollen nicht nur zwei Backend-Tools miteinander verbunden, sondern ein gesamtes integriertes Unternehmens-Backend
geschaffen werden, kommen Unternehmen um einen „Big Bang“, also die konzertierte, gleichzeitige Überarbeitung und
Integration sämtlicher Backend-Prozesse
kaum herum. In diesem Fall ist die nötige
Vorarbeit um einiges umfangreicher. So
muss zunächst ein Gesamtbild der vollständigen IT- und Datenarchitektur des
Unternehmens erstellt werden: Wer hält
welche Daten? Wer pflegt welche Daten in
welcher Form ein? Wer braucht welche
Daten? Wie aktuell müssen sie sein?
Seite 39
TOOLS & TECHNIK
Berechnungsfunktionalität sollte in dem
System belassen werden, das dafür vorgesehen ist – die anderen Tools importieren
nur das Ergebnis der Berechnung“, so Ralf
Preusser, der auch gleich ein Beispiel gibt:
„So sollte das ERP-System weiterhin die
Preisermittlung übernehmen – den fertig
berechneten Preis können dann Warenwirtschaft und Shop-System abrufen und
wiederum in ihre Prozesse integrieren.“
Es muss nicht immer der gesamte Austausch zwischen den einzelnen Systemen
in Echtzeit ablaufen. Sicherlich wäre es
optimal, wenn jede Veränderung etwa im
Lagerbestand direkt an den Shop gemeldet
werden würde, oder wenn der Shop in dem
Chance auf saubere Daten
Moment, in dem der Benutzer eine ArtiAm Anfang eines solchen Prozesses steht kelseite aufruft, beim ERP-System nacheine ausführliche Datenbereinigung, die fragen würde, ob der Artikel vorrätig ist.
zwar eine große Kraftanstrengung erfor- „Aus Performance-Sicht ist dies meist
dert, aber auch eine große Chance dar- schwer realisierbar, vor allem bei hohen
Besucherzahlen“, warnt
Tim Hahn von Netz98.
„Echtzeitintegrationen sind aus
„Das ERP-System müsste
zu viele Requests handeln,
Performance-Sicht nur schwer
was für die Besucher lange
realisierbar.“
Wartezeiten zur Folge
hätte.“ Hier müssen
Tim Hahn
Shop-Betreiber abwägen:
Geschäftsführer von Netz98 New Media
Reicht es vielleicht, die
Bestellungen nur alle fünf
stellt, um die Datenqualität im Unterneh- Stunden an das ERP-System zu übergeben,
men dauerhaft zu verbessern (siehe Inter- dafür aber dem Shop nicht den kompletview). „Kundendaten aus dem Shop ten Lagerbestand eines Artikels zu überwerden mit dem Debitorenmanagement mitteln, sondern einen Puffer einzubauen?
und dem Marketing gematcht, eventuell Ähnliche Überlegungen sollten Unternehkönnen noch Daten aus Offline-Loyality- men für jeden Datenstrom zwischen verProgrammen oder Kundenbefragungen in schiedenen Backend-Tools anstellen.
Ist das Datenstreckennetz einmal erden stationären Shop einfließen“, erklärt
Daniel Spitzer von Itellium. „Damit wer- stellt, müssen in einem nächsten Schritt
den doppelte Datensätze erkannt und Prozesse und Workflows so weit wie möggleichzeitig wird eine echte 360-Grad- lich automatisiert werden – ein gewisser
Warenbestand löst dann beispielsweise
Ansicht auf den Kunden ermöglicht.“
Nach der am Anfang stehenden Datenbe- eine automatische Nachbestellung aus,
reinigung müssen sich die Unternehmen die Reaktion eines Kunden auf den Newsdarüber klar werden, wie die Datenströme letter führt zur automatischen Generiefließen müssen und wer auf sie zugreifen rung einer passenden Landing Page. Nur
darf. Hier sind schlanke Verarbeitungs- solche klug konstruierten Automatiken
prozesse ein Muss, weil sich das Backend verhindern, dass das große Ganze des
sonst mit zu vielen Synchronisationsprozes- Backends letztlich in einer ganz großen
sen selbst ausbremst.„In der Regel gilt: Die Verwirrung mündet. il
❚
Internet World BUSINESS
39
Interview
Die Backend-Integration –
eine große Chance für die
Datenqualität
Frau Klingenberg, warum sollte ein
Backend-Relaunch immer auch eine
Kontrolle der Datenqualität im CRM
beinhalten?
Christiana Klingenberg: Eine schlechte
Datenbasis kann hier schnell zu unzufriedenen und frustrierten Kunden
führen und im schlimmsten Fall zum
Abbruch der Geschäftsbeziehung. Generell gilt: Korrekte und dublettenfreie
Daten sind grundsätzlich die Voraussetzung für den sogenannten Single
View of Customer. Nur optimale Daten
erlauben es, alle auf den Kunden bezogenen Daten auf einen Datensatz zu
verdichten. Und nur dies ermöglicht
eine wirklich ganzheitliche Sicht auf
den Kunden.
Wenn Unternehmen ihr Backend integrieren, führen sie oft Kundeninformationen aus verschiedenen Quellen zusammen. Wie funktioniert das am besten?
Klingenberg: Egal, ob ein komplett neues
CRM-System aufgesetzt, ein bestehendes optimiert oder zwei oder mehr
unabhängige Systeme zu einem einheitlichen CRM-System zusammengefasst
werden sollen – eine hohe Datenqualität lässt sich am besten durch einen
dreistufigen Prozess erreichen: erstens
eine initiale Datenbereinigung, zweitens die Etablierung einer Data Quality
Firewall, drittens den Einsatz von Data
Maintenance.
Wie sieht die Datenbereinigung aus?
Klingenberg: Bei diesem Vorgang wird
der gesamte Datenbestand Software-gestützt in einem Batch-Lauf geprüft und
bereinigt. Mit leistungsstarken Datenqualitäts-Tools lassen sich beispielsweise Daten in ein einheitliches Format
Christiana
Klingenberg,
Software Development
und Consulting bei der
Uniserv GmbH
❚ www.uniserv.com
bringen, Feldinhalte unterschiedlicher
Datenquellen einheitlichen Feldern zuordnen, Adressen postalisch auf ihre
Korrektheit prüfen oder im Falle von
Umzügen aktualisieren. Auch die Anreicherung mit unternehmenseigenen
oder benutzerdefinierten Informationen ist möglich.
Was sind typische Beispiele für schlechte
Daten, die bei so einer Untersuchung ans
Licht kommen?
Klingenberg: Fehlerhafte Liefer-, Rechnungs- und Mail-Adressen oder auch
die falsche Zuordnung von Auftragsnummern, Kundenaccounts mit unterschiedlicher Rechnungs- und Lieferadresse oder zwei Accounts auf die gleiche Adresse. Hier stellt sich die Frage, ob
sich die beiden Accounts auf denselben
Kunden beziehen, ob es sich um einen
Wohnort- oder Namenswechsel handelt oder ob lediglich Datenfelder falsch
ausgefüllt wurden.
Wie geht es nach der Erstbereinigung
weiter?
Klingenberg: Nach der Übernahme des
bereinigten Datenbestands ist es wichtig, bestimmte Standards festzulegen,
zum Beispiel mit Eingaberegeln in Formularen oder einer automatischen
Syntax- und Adressprüfung. Ebenso
wichtig ist es, dass vollautomatisch die
Anlage doppelter Datensätze vermieden
wird. Darüber hinaus ist es sinnvoll,
periodisch den Gesamtdatenbestand zu
prüfen, beispielsweise auf falsche Adressen oder Dubletten.
40_ibi-studie.qxd
40
21.06.2011
13:48 Uhr
Seite 40
TOOLS & TECHNIK
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
13/11
STUDIE: WEB-ANALYSE
Potenzial nicht ausgeschöpft
Web-Analyse ist für viele Shop-Betreiber zwar selbstverständlich, doch Zeitmangel verhindert effizientere Auswertungen
napp zwei Drittel der Shop-Betreiber
in Deutschland setzen auf Web-Controlling: Gut die Hälfte verlassen sich dabei auf eine Lösung, 13 Prozent verwenden
gleich mehrere. Am häufigsten kommt
Google Analytics zum Einsatz, das kostenlose Tool wird in beinahe zwei Dritteln der
Shops zur Analyse eingesetzt. Zu diesen
Ergebnissen kommt die Studie „So steigern Online-Händler ihren Umsatz“, die
das Institut Ibi Research an der Universität
Regensburg im Rahmen ihres E-Commerce-Leitfadens erstellt hat.
Größter Hemmschuh für das Web-Controlling ist demnach Zeitmangel: Über die
die Hälfte der Unternehmen klagt darüber.
Dahinter folgen fehlende Budgets und
nicht vorhandenes Know-how mit jeweils
rund 30 Prozent. Gleichzeitig sind dies die
drei Hauptgründe, warum etliche ShopBetreiber komplett auf ein Web-Controlling verzichten. Fast acht von zehn Händlern werten ihre Informationen selbst aus,
der Rest verlässt sich zumindest teilweise
auf die Unterstützung durch einen Dienstleister. Hauptgrund auch hier: Zeitmangel.
Bei kleineren Unternehmen kümmert
sich meist die Geschäftsführung selbst um
die Analyse, bei größeren ist sie eher im
Marketing oder im Vertrieb angesiedelt.
Eine tägliche Auswertung fahren 17 Prozent der Händler, jeweils knapp ein Drittel
wertet wöchentlich beziehungsweise monatlich aus. Rund die Hälfte der Befragten
Foto: Fotolia / Paolo Toscani
K
Suche nach der richtigen Lösung: Web-Händler nutzen Analyse-Tools nicht immer effizient
verwenden zwischen einer und zehn Stunden pro Woche für das Controlling, 43
Prozent weniger als eine Stunde. Generell
gilt: Je größer das Unternehmen, desto
mehr Zeit wird in das Web-Controlling
investiert. Gleiches gilt für das Geld: Während 70 Prozent der kleinen Händler maximal 500 Euro pro Jahr für das Controlling ausgeben oder überhaupt kein festes
Budget dafür eingeplant haben, stecken 43
Prozent der größeren Shop-Betreiber
mehr als 1.500 Euro in die Besucheranalyse,
jeder Zehnte von ihnen sogar mehr als
20.000 Euro. So sind es vorwiegend auch
die größeren Händler, die auf mehrere Lösungen setzen. Sie wollen damit vor allem
vom unterschiedlichen Funktionsumfang
der einzelnen Lösungen profitieren oder
andere Lösungen antesten. Den größten
Wert legen die Nutzer auf eine gute Usability: 60 Prozent nennen sie als wichtigste
Eigenschaft einer Web-Controlling-Lösung. Dahinter folgen eine schnelle Analyse
und die Einhaltung des Datenschutzes.
Die meisten Shop-Betreiber erfassen bewährte Kennzahlen wie etwa die Anzahl
der Shop-Besucher pro Woche, den Anteil
der Erstbesucher oder den Anteil derer, die
tatsächlich etwas bestellen. Auffällig ist dabei, dass viele Händler an zwei besonders
kritischen Stellen nicht genau hinschauen:
Vier von zehn Händlern analysieren nicht,
auf welchen Sites ihre Besucher besonders
häufig aussteigen, fast 50 Prozent werten
nicht aus, wie viele potenzielle Käufer den
Checkout-Prozess abbrechen. Dadurch
bleibt viel Potenzial ungenutzt. Auch eine
Kontrolle der eigenen Ziele erfolgt oft nur
bruchstückhaft: Lediglich ein Drittel der
Befragten vergleicht die Ist-Werte mit vorgegebenen Soll-Werten, meist stellen die
Händler die Daten nur den Werten aus der
Vergangenheit gegenüber.
Nachholbedarf besteht auch noch in
Sachen Datenschutz: Zwar haben die
meisten Shop-Betreiber entsprechende
Hinweise in ihre Datenschutzerklärungen
aufgenommen, aber ein Drittel speichert
noch immer die komplette IP-Adresse ihrer
Online-Besucher, was nach deutschem
Datenschutzrecht nicht zulässig ist. Und
auch nur knapp ein Drittel der Händler,
die Google Analytics nutzen, wissen, dass
die Daten außerhalb Europas gespeichert
werden und demnach nicht dem deutschen Datenschutz unterliegen. Allerdings
bleibt ein Unbehagen in Sachen Datenschutz: Die Anwender von Google Analytics bewerten die Datenschutzkonformität
nur als zufriedenstellend, die Anwender
anderer Lösungen beurteilen diese hin❚
gegen als gut. cf
Einsatz von Web-Controlling-Lösungen
Art der eingesetzten Lösung
Ausgewertetes Besucherverhalten
Setzen Sie derzeit eine Lösung ein?
Welche Web-Controling-Lösung setzen Sie ein?
Welche Informationen zum Verhalten werten Sie aus?
Ja, eine Lösung
51 %
Google
Analytics
64 %
Etracker
Ja, mehrere
Lösungen
13 %
Nein, aber
in Planung
Nein, auch
nicht geplant
19 %
17 %
Die Hälfte der Händler nutzt eine einzige Lösung
8%
Piwik
4%
Econda
4%
85 %
9%
6%
Seitenaufrufe
pro Besuch
9%
12 %
Verweildauer
pro Besuch
9%
15 %
Webtrek
2%
AWStats
2%
Verwendete Suchbegriffe in
der internen Shop-Suche
Webalyzer
Sonstige
Lösung
Selbst entwickelte
Software
2%
Häufige Ausstiegsseiten
79 %
76 %
58 %
19 %
23 %
16 %
8%
Häufige Seitenabfolge
6%
Google Analytics wird am häufigsten eingesetzt
n = 307 Unternehmen mit Webshop
Am häufigsten
aufgerufene Seiten
58 %
25 %
26 %
wird ausgewertet
in Planung
wird nicht ausgewertet
38 %
36 %
Ein Viertel wertet Ausstiegsseiten nicht aus
n = 154 Unternehmen, die mind. eine Lösung einsetzen
n = 159 – 172 Unternehmen, die mind. eine Lösung einsetzen, Mehrfachnennung möglich
Eigenschaften der Controlling-Lösung
Ausgewertete Kennzahlen
Auswertung des Kaufprozesses
Was sind die drei wichtigsten Eigenschaften?
Welche Kennzahlen ermitteln Sie?
Welche Informationen zum Kaufprozess werten Sie aus?
Usability
59 %
Schnelle Analyse
51 %
Einhaltung des
Datenschutzes
46 %
Erfolgsmessung von
Marketingmaßnahmen
Übersichtlichkeit
der Darstellung
38 %
35 %
Anzahl der Kennzahlen
Transparenz bei
der Datenerhebung
25 %
14 %
Gute Usability ist den Teilnehmern am wichtigsten
n = 168 Unternehmen, die mind. eine Lösung einsetzen; 3 Antworten möglich
© INTERNET WORLD Business 13/11
Besucher des
Shops pro Woche
Anteil Besucher, die
Bestellung abschließen
59 %
58 %
Anteil Besucher, die mehr
als eine Seite aufrufen
57 %
45 %
89 %
84 %
Anteil Besucher, die ein
Produkt in den Warenkorb legen
Anzahl Besucher, die ein
Produkt in den Warenkorb legen
Anzahl Besucher, die im
Checkout-Prozess abbrechen
36 %
37 %
Anteil der
stornierten Bestellungen
Keine dieser Kennzahlen
Durchschnittlicher
Warenkorbwert
52 %
48 %
Anteil Erstbesucher im Shop
30 %
32 %
8%
8%
Anzahl Besucher,
die einkaufen
Durchschnittliche
Verweildauer bis zum Kauf
2011
2008
Meist werden bewährte Kennzahlen ermittelt
n 2011 = 193, n 2008 = 271 Unternehmen, die mind. eine Lösung einsetzen,
Mehrfachnennung möglich
Durchschnitttliche
Klicks bis zum Kauf
80 %
10 %
10 %
60 %
17 %
22 %
52 %
26 %
22 %
26 %
22 %
32 %
25 %
24 %
29 %
52 %
43 %
wird ausgewertet
in Planung
wird nicht
ausgewertet
47 %
Ein Fünftel wertet Checkout-Abbrüche nicht aus
n = 156 – 166 Unternehmen, die mind. eine Lösung einsetzen, Mehrfachnennung möglich
Quelle: Ibi Research: „So steigern Online-Händler ihren Umsatz“, Juni 2011
41_43_Dienstleister_1311.qxd:Layout 1
13/11
22.06.2011
14:36 Uhr
Seite 41
DIENSTLEISTERVERZEICHNIS
27. Juni 2011
ADRESSANBIETER
BID-MANAGEMENT
E-COMMERCE
FULL SERVICE PROVIDER
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Internet World BUSINESS
PLZ
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44
21.06.2011
13:51 Uhr
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Innovatives Recruiting
Kurze Spots auf Facebook sollen Lust auf
einen Job bei Scholz & Friends machen
BVDW
Talent Day
Für Hamburger Unternehmen der Medienund IT-Wirtschaft gibt es am 26. Oktober
2011 die Möglichkeit, interessierte Jugendliche von der Arbeit in ihrem Betrieb zu
begeistern. An diesem Tag veranstalten die
Freie und Hansestadt Hamburg und die
Handelskammer Hamburg den „Talent
Day Medien + IT“. Unterstützt wird der
Tag vom Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW).
Im Rahmen von maximal drei 1,5-stündigen Veranstaltungen – Vortrag, Führung
oder Workshop – sollen junge Leute vor
Ort die Vielfalt der Hamburger Medienund IT-Unternehmen kennenlernen sowie
Berufe hautnah erleben. sn
LOHNSPIEGEL
Frauen liegen zurück
Frauen mit Hochschulabschluss haben
nach einer Online-Umfrage von Lohnspiegel.de gleich doppelt das Nachsehen: Sie
haben seltener Führungs- und Personalverantwortung als Männer und werden in
ihren Führungspositionen auch schlechter
bezahlt als ihre männlichen Kollegen. Laut
Umfrage haben von den Männern mit
Hochschulabschluss rund 59 Prozent eine
Führungsposition. Bei den Frauen sind es
nur ca. 43 Prozent. In Westdeutschland ist
dieser Abstand stärker ausgeprägt als in
Ostdeutschland. Auch bei den Gehältern
gibt es eine deutliche Diskrepanz. So verdienen Frauen in Führungspositionen im
Durchschnitt knapp 22 Prozent weniger
als Männer. sn
MONSTER
Jobs, Jobs, Jobs
Die Zahl der Online-Stellenangebote ist im
Monat Mai 2011 im Jahresvergleich um
42 Prozent gewachsen. Das belegt der
Monster Employment Index. Dabei legten
die Bereiche Marketing sowie PR und
Medien um je 38 Prozent zu. Auch das
Segment IT wuchs um 38 Prozent. sn
13/11
ARBEITGEBERPORTRÄT APERTO AG
SCHOLZ & FRIENDS
Scholz & Friends hat auf seiner FacebookSeite Karrierefilme seiner Mitarbeiter eingestellt. Damit sollen vor allem Berufseinsteiger auf die Hamburger Agentur aufmerksam gemacht werden. In den Filmen
„Out of Office“ berichten Mitarbeiter des
Hamburger Standorts über ihren Einstieg
in die Agentur und ihren beruflichen Alltag. So zum Beispiel Maren Henningsen,
die als Art Directorin seit neun Jahren bei
den Hamburgern arbeitet. sn
27. Juni 2011
Coaching gegen Stress
Die Aperto AG wirbt mit einer offenen Unternehmenskultur – im wahrsten Sinne des Wortes
G
enau 16 Jahre; so alt ist die Aperto AG.
In der Digitalbranche schon fast eine
Ewigkeit. Erlebt und überlebt haben die
Berliner in dieser Zeit einiges: das Platzen
der New-Economy-Blase 2000, die Wirtschaftskrise 2009, die Web-2.0-Euphorie.
Dass das Unternehmen laut GWA-Ranking auf Platz elf unter den unabhängigen
Kommunikationsagenturen in Deutschland rangiert, führt Aperto auf die konsequente Ausrichtung auf das digitale Zeitalter zurück. Firmengründer Dirk Buddensiek erklärt: „Viele klassische Agenturen
versuchen vergeblich im Digitalmarkt Fuß
zu fassen. Aperto hat es umgekehrt gemacht: Mit Plantage und Greenkern wurde
die führende Position im Digitalmarkt mit
einer klassischen Kreativagentur und strategischer Markenberatung erweitert.“
Gestartet als Online-Agentur mit Fokus
auf Websites und Portale baute das Berliner Unternehmen in den vergangenen
Jahren neben Kompetenzen in Konzept,
Design und IT/Programmierung Geschäftsbereiche wie Online Marketing,
Mobile Marketing und Redaktion auf.
Derzeit geht ein weiterer Geschäftsbereich
Unternehmenssitz: Aufgrund des kontinuierlichen Wachstums und des damit einhergehenden
Platzbedarfs mussten nach und nach weitere Fabriketagen bezogen werden
menskultur – und dies ist wörtlich zu
nehmen: Offen gestaltete Fabriketagen
sollen den Austausch innerhalb und zwischen den Teams fördern.
Für noch mehr Offenheit
sorgt eine monatliche Vollversammlung, die über den
aktuellen Stand in den Projekten und den Geschäftsbereichen berichtet. Und
außerhalb des Büros bietet
sich die Gelegenheit zum
offenen Meinungsaustausch
zum Beispiel bei BeachVolleyball oder Kinobesuchen. Auch beim
allmorgendlichen Frühstücksbuffet, an dem sich
Urgestein: Siemens Hausgeräte ist seit mehr als 13 Jahren Kunde alle Mitarbeiter bedienen
der Berliner Agentur, die als digitale Lead-Agentur fungiert
können, ist offenes Kommunizieren möglich.
an den Start: Aperto Plenum kümmert Sehr wichtig ist der Berliner Agentur Ensich um PR, Events und Campaigning, um gagement und Enthusiasmus. Besonderer
integrierte Projekte zu steuern und be- Einsatz wird gelegentlich mit einer Bonustreuen zu können.
zahlung gewürdigt. Daneben werden Mitarbeiter gefördert, die sich ganz besonders
Coaching kommt gut an
stark für ihre Projekte oder für die Firma
Heute beschäftigt die Aperto AG etwa 200 engagieren. Haagen: „Wenn sich MitarbeiMitarbeiter in Berlin Mitte sowie in einem ter nebenbei zum Beispiel in Social Media
kleinen Büro in Peking. Und
fit machen, unterstützen
wir das. Denn genau solche
es sollen noch mehr werden.
Mitarbeiter, die mit Leib
Derzeit sucht die Agentur 25
und Seele dabei sind, brauneue Mitarbeiter. Sie zu finchen wir.“ Allerdings wird
den ist nicht einfach – werlaut Haagen auch darauf geden verantwortungsvolle,
achtet, dass keiner rund um
dynamische und kreative
die Uhr an seinem ArbeitsLeute heute doch überall
platz sitzt. „Da passt jeder
gesucht. Aperto wünscht
auf den anderen auf.“ Falls
sich Mitarbeiter, die vor
es aber trotzdem passiert,
allem eine ausgeprägte
dass Stress und LeistungsTeamfähigkeit
besitzen.
druck zu groß werden, bietet
„Ellenbogenmentalität ist
Aperto ein Coaching durch
bei uns nicht erwünscht“,
die Human-Resources-Mabetont COO Stephan Haa- Unternehmensgründung:
nagerin Nadja Bulmahn an.
gen. Um zuverlässiges Per- Dirk Buddensiek startete
Dabei werden Konflikte
sonal zu gewinnen, setzen Aperto 1995 in einer
gelöst, Arbeitsabläufe neu
die Hauptstädter vor allem ehemaligen Pianofabrik in
strukturiert, Arbeitsbelasauf eine offene Unterneh- Berlin Mitte
tungen analysiert. „Das Coaching wird gut
angenommen und fördert die Zusammenarbeit“, berichtet Haagen.
Internationaler Einsatz
Unterstützt werden die Aperto-Mitarbeiter auch in Sachen Weiterbildung. So wird
für jeden Beschäftigten ein Trainingspaket
geschnürt und sowohl Fach- als auch Qualifikationsschulungen angeboten. Außerdem können alle Mitarbeiter am WissensCampus teilnehmen und ihr Wissen an
Kollegen weitergeben. Auch eine ausgewogene Work-Life-Balance ist den Berlinern
wichtig. Neben Teilzeitmodellen nach
einer Elternzeit werden individuelle Arbeitszeitmodelle oder Sabbaticals geboten.
Wer auf internationale Erfahrungen
setzt, ist bei Aperto ebenfalls richtig.„Auch
unser Geschäft in China wächst kräftig“,
sagt Vorstand Haagen. Und möglicherweise wird China nicht das einzige Land
bleiben. So hat Aperto kürzlich einen Kunden in Dubai gewonnen – neuer Standort
❚
nicht ausgeschlossen.
Susann Naumann
Steckbrief
❚ Unternehmen: Aperto AG
❚ Gründung: 1995 in Berlin
❚ Geschäftsführung: Dirk Buddensiek,
Stephan Haagen, Kai Großmann
❚ Mitarbeiter: 200
❚ Umsatz 2010/11: k.A.
❚ Leistung: Beratung, Konzept, Design,
IT/Programmierung, Online Marketing,
Mobile Marketing, Social Media, Redaktion,
PR, Event & Campaigning, Corporate
Publishing, Marketing, Werbung – Schwerpunkt Digital
❚ Kunden: Siemens, EADS, Continental,
WWF, SOS-Kinderdorf, Volkswagen China,
Bundesregierung, Audi, Höffner u.v.a.
❚ Internet: www.aperto.de
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MENSCHEN & KARRIERE
Internet World BUSINESS
Martina Wiesenbauer-Vrublovsky /
Olena Sikorska
27. Juni 2011
13/11
Mathias Entenmann
iCrossing, München
Ihre Führungsmannschaft hat
die iCrossing GmbH, OnlineAgentur aus München, verM. Wiesenbauer
stärkt: Martina WiesenbauerVrublovsky verantwortet nun
als Head of Marketing die Bereiche Messe- und Kongressplanung, Brandmanagement
und Pressearbeit. Unterstützt
wird die 35-Jährige, die bisher unter anderem für Öster- O. Sikorska
reich Werbung und ihre eigene PR-Agentur tätig war, von Olena Sikorska. Die
26-Jährige war zuvor Social Media Manager bei
der My Argument GmbH.
❚ www.icrossing.de
Steve Hale
Sophos, Boston (USA)
Als neuer Vice President Global Channels hat Steve Hale
bei Sophos, einem US-amerikanischen Anbieter für Datenund IT-Sicherheit mit Deutschlandbüros in Oberursel und Mainz, angeheuert.
Hale soll vor allem die Bereiche Geschäftsentwicklung, Vertrieb und Channel-Programme verstärken und berichtet direkt an Mike McGuiness,
Senior Vice President of Worldwide Sales and
Field Operations. Bislang war Hale als Vice President Global Channel bei Novell beschäftigt.
❚ www.sophos.de
Katharina Blum /
Jördis Stratmann
Woelke von der Brüggen,
München
Peter Vesco
Loyalty Partner, München
Clickandbuy, Köln
Seit 15. Juni 2011 ist Mathias
Entenmann Chief Operating
Officer bei der Loyalty Partner
GmbH in München sowie als
Sprecher der Geschäftsführung bei der Payback GmbH tätig. Der 44-Jährige,
der zuvor unter anderem bei Betfair, Paypal und
der von ihm gegründeten Paybox.net AG aktiv
war, verantwortet in der neu geschaffenen Position das operative Geschäft der Loyalty Partner
Gruppe. Dabei soll er sich insbesondere um die
Produktentwicklung sowie die Kanäle Online und
Mobile kümmern. Entenmann leitet das Bonusprogramm Payback in Zukunft gemeinsam mit
Bernhard Brugger, CEO Payback Central Europe,
und Kai Klippel, CEO Payback New Markets.
❚ www.loyaltypartner.com/de
Zum 1. Juli übernimmt Peter Vesco die Nachfolge von Charles
Fränkl und wird neuer Sprecher der Geschäftsführung (CEO)
des Online-Zahlungsanbieters Clickandbuy. Zuletzt war Vesco
als President & Managing Director Northern Europe bei der
Hypercom Corp. tätig, davor unter anderem bei First Data
sowie Atos Worlwide. Vorgänger Fränkl verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 30. Juni 2011.
❚ www.clickandbuy.de
Dorothea
von Wichert-Nick /
Axel Hamann
Felix Menden
Gruner + Jahr, Hamburg
Sedo Holding, München
Der Mutterkonzern von Affilinet, die Sedo Holding AG,
erweitert zum 1. Juli ihren Vor- D. v. Wichert-N.
stand: Als neuer Vorstand für
Marketing und Vertrieb der
Affilinet GmbH kommt Dorothea von Wichert-Nick. In der
Position verantwortet sie länderübergreifend die Bereiche
Kundenbetreuung, Vertrieb,
A. Hamann
Produktentwicklung sowie
Marketing für das AffiliateNetzwerk. Zuvor war die 43-Jährige als Geschäftsführerin bei Solon Management Consulting aktiv.
Von der Unternehmensberatung Alvarez & Marsal, bei der er Senior Director war, wechselt darüber hinaus Axel Hamann zur Sedo Holding. Der
50-Jährige verantwortet als neuer Chief Financial
Officer die Bereiche Finanzen sowie Human
Resources. Er folgt damit auf Andreas Janssen,
der das Unternehmen zum 30. Juni verlässt.
❚ www.sedoholding.com
Markus Fuchs
Mit zwei neuen Mitarbeitern
verstärkt sich die Woelke von
der Brüggen GmbH, eine auf K. Blum
die ITK-Branche spezialisierte
Marketingagentur: Katharina
Blum kommt als neue Junior
Account Managerin von der
Kommunikationsagentur
Heller & Partner, bei der die
27-Jährige Junior Beraterin
war. Als selbstständige Desig- J. Stratmann
nerin arbeitete Jördis Stratmann für die Serviceplan Gruppe. Die 32-Jährige
heuert nun als neues Mitglied des Kreativteams
bei der Münchner Woelke von der Brüggen an.
❚ www.woelke-brueggen.com
Billsafe, Dreilinden
Von der Paypal GmbH, die
an dem Online-Zahlungsanbieter Billsafe GmbH beteiligt
ist, wechselt Markus Fuchs zu
dem Tochterunternehmen.
Als neuer Director Sales verantwortet Fuchs den
Aufbau und die Umsetzung der Vertriebsorganisation sowie deren Strategie. Der 40-Jährige, der
an Billsafe-Gründer und Geschäftsführer Matthias
Folkers berichtet, betreute zuletzt drei Jahre den
Bereich Business Development und Large Merchant Sales bei der eBay-Tochter Paypal. Davor
war Fuchs acht Jahre lang Key Account Manager
beim Online-Zahlungsanbieter Clickandbuy.
❚ www.billsafe.de
Das Hamburger Verlagshaus
Gruner + Jahr AG & Co. KG
erweitert die Mannschaft des
Anfang des Jahres gegründeten Digital Center: Ab 1. September leitet Felix Menden (47) den Bereich, in
dem alle Digital-Aktivitäten der Marken-Websites
von G+J Deutschland gebündelt werden. Menden berichtet an Axel Wüstmann, Verlagsgeschäftsführer G+J Operations, der das Digital
Center bislang kommissarisch verantwortete.
Zuletzt war Menden bei dem Business Network
Xing als Vice President und Prokurist tätig.
❚ www.guj.de
Marcus Bader
Steigenberger Hotel Group,
Frankfurt am Main
Ab August verantwortet Marcus Bader als neuer Head of
Marketing und E-Commerce
alle Online-Vertriebs- sowie
Marketingaktivitäten bei der Steigenberger Hotel
Group in Frankfurt. Der 34-Jährige, der an Chief
Commercial Officer Dirk Führer berichtet, begann
seine Karriere im E-Commerce der Tchibo Direct
GmbH in Hamburg, bei der er zuletzt als Leiter
Social Media Marketing/Web 2.0 im Bereich Business Development beschäftigt war.
❚ www.steigenbergerhotelgroup.com
Jörg Barth
Exelution, München
Als Head of Sales startet Jörg
Barth bei der Münchner Exelution GmbH, Agentur für integriertes Digital Marketing.
Der 43-Jährige, der an Usama
Abu-Pascha berichtet, leitet den Vertrieb sowie die
Berliner Niederlassung. Er kommt von der Aperto
AG, bei der er die Unit Corporate & Brands leitete.
❚ www.exelution.com
Joel Berger
Google, Hamburg
Der frühere Deutschlandchef
des Web-Portals Myspace
Joel Berger heuert bei Google
an. In der Deutschland-Zentrale des Suchmaschinengiganten in Hamburg soll der 45-Jährige als neuer
Industry Leader Media & Entertainment unter
anderem Werbekunden aus der Musik-, TV-,
Games- sowie Verlagsbranche für den US-Konzern gewinnen. Bevor Berger zu Myspace, das
Anfang des Jahres die Pforten in Deutschland geschlossen hat, kam, war er unter anderem Mitglied der Geschäftsführung bei MTV Networks
Germany und dort insbesondere für die Bereiche
Internet und Mobile zuständig und als Director
New Media bei Sony Music beschäftigt.
❚ www.google.de
Simone Frömming
T-Systems, Frankfurt am Main
Dietmar Wendt, seit März als
neuer Vertriebschef bei T-Systems International aktiv, bündelt den deutschen Vertrieb
der Telekom-Tochter. Zum 1.
August übernimmt Simone Frömming als Senior
Vice President Germany Large & Major Accounts
die Leitung des neuen Deutschlandvertriebs, zu
dem die Bereiche Key Account Management und
Direct Sales künftig zusammengefasst werden.
Frömming, die Kunden mit deutschem Stammsitz von München aus betreuen wird, war zuletzt
beim IT-Distributor Tech Data sowie davor unter
anderem bei IBM, Ixos und Oracle tätig.
❚ www.t-systems.de
Impressum
ISSN 1433-3309
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Bayerstraße 16a, 80335 München
Telefon (089) 741 17-0, Fax -101
www.internetworld.de
Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
Karlstraße 41, 89073 Ulm
Geschäftsführer:
Florian Ebner, Dr. Günter Götz,
Thomas Perskowitz
Herausgeber:
Dr. Günter Götz,
guenter.goetz@internetworld.de
Chefredakteur:
Dominik Grollmann (dg),
dominik.grollmann@internetworld.de
Stellvertretender Chefredakteur:
Frank Kemper (fk),
frank.kemper@internetworld.de
Redaktion: Elke Häberle (häb),
elke.haeberle@internetworld.de
Ingrid Lommer (il),
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Ingrid Schutzmann (is),
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Susanne Vieser (vs),
susanne.vieser@internetworld.de
Daniela Zimmer (dz),
daniela.zimmer@internetworld.de
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Christiane Fröhlich (cf), Jürgen Hoffmann, Susann
Naumann (sn), Frank Puscher, Karsten Zunke
Schlussredaktion:
Ernst Altmannshofer,
Dr. Christa Gogu
Chef vom Dienst:
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stefan.hofer@internetworld.de
Art Directorin:
Maria-Luise Sailer
Gestaltung:
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Catharina Burmester, Hedi Hefele,
Harun Hosic, Susanna Knevels, Simone Köhnke,
Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
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Telefon: (089) 741 17-259,
E-Mail: matthias.sandner@nmg.de
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MENSCHEN & KARRIERE
27. Juni 2011
Jens Breimaier /
Veronika Reints
Andreas Krüger
Vibrant Media, Hamburg
Die größte Abteilung bei der
Spot-Media AG in Hamburg,
verantwortet künftig Andreas
Krüger, der als neuer Leiter IT
zu der Web-Agentur kommt.
Der 37-Jährige, der rund 40 Mitarbeiter anführt,
folgt in der Position auf Karim Massad, der in Zukunft den neuen IT-Bereich Prozesse & Controlling strategisch ausbauen soll. Krüger wechselt
von der Pixelpark AG, bei der er als Director IT
tätig war. Zuvor arbeitete er unter anderem bei
der Otto GmbH & Co. KG.
❚ www.spot-media.de
Internet World BUSINESS
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Spot-Media, Hamburg
Sein Publisher-Team stellt die
Hamburger Vibrant Media,
Anbieter kontextgesteuerter
Online-Werbeformate, neu
J. Breimaier
auf: Künftig leitet Jens Breimaier das Team als Head of
Media DACH. Der 42-Jährige
ist seit 2007 bei Vibrant tätig
und kam als Senior Industry
Manager FMCG & Lifestyle.
Davor war er unter anderem
bei der Bauer Media KG, der
V. Reints
Verlagsgruppe Milchstraße
und Hubert Burda Media. Unterstützt wird Breimeier künftig von Veronika Reints, die als Senior
Media Manager tätig ist. Die 30-Jährige ist nun
erster Ansprechpartner für Publisher aus Österreich und der Schweiz.
❚ www.vibrantmedia.de
Clarissa Dolff
Deepblue Networks, Hamburg
Künftig verantwortet Clarissa
Dolff als Director den Bereich
Shopper Marketing der Hamburger Kommunikationsagentur Deepblue Networks. Bislang war Dolff, die mit ihren Strategien und Lösungen Konsumenten zu Käufern der DeepblueKunden machen soll, in leitenden Positionen bei
der Beiersdorf AG, der Daimler Chrysler Betriebskrankenkasse, Qwörks Inc. Marketing Consulting
und der Agentur TBWA beschäftigt.
❚ www.dp-n.com
Andreas Kohsiek
Excentos, Potsdam
Der Guided-Selling-Spezialist
Excentos GmbH verstärkt sein
Team für Professional Services
mit Andreas Kohsiek. In der
neu geschaffenen Position als
Director Professional Services ist der 43-Jährige in
Zukunft für das Projektmanagement-Team verantwortlich. Kohsiek, der vor seinem Wechsel zu
dem Technologie-Dienstleister als CTO und Leiter
IT bei der Erento GmbH tätig war, berichtet direkt
an Excentos-CEO Ole Tangermann.
❚ www.excentos.com
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Key-Account Manager /
Regionalleiter (m/w)
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Manager (m/w)
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and Services (m/w)
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Manager (m/w)
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(Trainee/Junior) Backend/
CMS Developer
WERBEWELT Interactive GmbH
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Screendesigner Digital
Creative Services (m/w)
Xenion Isobar
Web-Shop Techniker(in)
mit Magento Erfahrung
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Konzeptioner / Texter
Hamburg
Digital Creative Services (m/w)
Xenion Isobar
Google AdWords Profi
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E-Commerce Spezialist (m/w)
DELTA-V
Herrenberg
Wuppertal
TEAMASSISTENZ / EMPFANG
(m/w) VOLLZEIT
Fashionation Online KG
Wien
Entwickler Dynamics AX (m/w) Nürnberg
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Medienoperator (w/m)
Lidl Stiftung & Co. KG
Neckarsulm
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Wien
ONLINE MERCHANDISER (m/w)
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DESIGNER (m/w)
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27. Juni 2011
E-COMMERCE-TAG 2011 IN MÜNCHEN
13/11
Gut gefüllt: Rund 170 Teilnehmer
kamen zum E-Commerce-Tag 2011
in die bayerische Landeshauptstadt
Der „Leitfaden“ kam live
Ibi Research und IHK München luden an die Isar ein
D
ie Weitergabe von Wissen
ist eines der ganz großen
Anliegen des E-CommerceForschungsinstituts Ibi Research an der Uni Regensburg.
Deshalb hat das Institut mit
einer Reihe von Dienstleistern
den „E-Commerce Leitfaden“
ins Leben gerufen. Gemeinsam mit der IHK für München
und Oberbayern lud dieses
Konsortium jetzt in die bayerische Landeshauptstadt zum E-CommerceTag 2011. Über 170 Teilnehmer nutzten die
Gelegenheit zum Lernen von erfolgreichen
Co-Gastgeber: Bernhard
Kux von der IHK München
und Oberbayern
Online-Händlern aus der
Region. Einen Tag lang ging es
um die Themenblöcke Vertrieb, Prozesse, Payment und
Risiken, abgerundet mit
Fachbeiträgen zu OnlineRecht und Social Media.
Online-Händler aus Norddeutschland sollten sich schon mal den 26.
September freihalten, dann ist eine Neuauflage in Hamburg geplant. fk
❚
Praxis
vermitteln:
Ernst Stahl vom
„E-Commerce
Leitfaden“
AIRBNB COMMUNITY EVENT IN BERLIN
Die Macher der
Dmexco: Christian
Muche (links) und Frank
Schneider
Treffen unter Freunden
Das Zimmervermittlungs-Start-up lud zum Networken ein
M
ehr als 70 Gastgeber und Freunde
des Zimmervermittlungs-Start-ups
Airbnb.com trafen sich jetzt in Berlin zu
einem Community Event. Sie tauschten
sich über ihre Erfahrungen und Erlebnisse
mit Airbnb aus. Gleichzeitig war dieser
Abend eine gute Gelegenheit, Best Practices weiterzugeben. Was macht einen guten
Gastgeber bei Airbnb aus? Was schätzen
die Gäste, wenn sie mit Airbnb auf der
ganzen Welt unterwegs sind? Airbnb plant
weitere Events in anderen Städten. fk
❚
DMEXCO NIGHT TALK IN DÜSSELDORF
Targeting im Tempel
170 Marketer trafen sich mit dem Dmexco-Team
D
ie Dmexco wirft ihren Schatten voraus: Am 16. Juni trafen sich das
Dmexco-Team und rund 170 MarketingFachleute zum Night Talk im altehrwürdigen Templum in Düsseldorf. Thema des
Abends: „Die Zukunft des Targeting“. Mit
dabei unter anderem die Chefs von Criteo
und Nugg Ad. Den Impulsvortrag hielt
Pascal Gauthier, Europachef von Criteo.
Sein deutscher Statthalter Robert Lang
musste anschließend in den „heißen
Stuhl“ und wurde von Medienjournalist
Thomas Knüwer (Indiskretion Ehrensache) eindringlich befragt. fk
❚
Gründer im Interview:
Brian Chesky, Joe Gebbia
und Nathan Blecharczyk
(von links)
Gastgeber unter sich: Die deutschen Freunde des neuen Zimmervermittlungs-Start-ups Airbnb trafen sich in Berlin zum Networken
Termine@internetworld.de
❚ Social Media Conference
Auf der zweitägigen Anwenderkonferenz werden Trends und aktuelle Entwicklungen rund
um das Thema Social-Media-Aktivitäten präsentiert. Markenbildung und -führung, Monitoring und Unternehmenskommunikation
stehen im Fokus der praxisnahen Vorträge.
Termin: München, 4. und 5. Juli 2011
Kosten: Ab 390 Euro (1 Tag) bzw. 690 Euro
(2 Tage); Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.socialmediaconference.de
❚ Werbeplanung.at Summit
Neben den Schwerpunkten Markenartikel und
Tourismus bietet dieser Digital-Marketing-Kongress zwei neue Panels zu den Themen Augmented Life und Hybrid-TV. Außerdem stehen
Mobile Marketing, E-Commerce, Targeting,
SEA und Social Media im Mittelpunkt.
Termin: Wien, 14. und 15. Juli 2011
Kosten: 490 Euro zzgl. MwSt.
Infos: http://summit.werbeplanung.at
❚ Dialogmarketing Gipfel 2011
Um die Verknüpfung von klassischem und digitalem Dialog geht es bei dem Kongress, zu
dem parallel zwei Workshops zu Social Media
und Mobile Marketing stattfinden. Im Fokus:
Old Media vs. New Media, Dialog 2.0 sowie
CRM und Kundenbindungsmanagement u.a.
Termin: Frankfurt/M., 23. und 24. August 2011
Kosten: 990 Euro (Frühbucher bis 15. Juni)
bzw. 1.290 Euro; Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.managementforum.com/
dialogmarketing
❚ IFA
In einem Mix aus Information und Entertainment präsentiert die Messe Neuheiten aus den
Bereichen Unterhaltungselektronik sowie Informations- und Kommunikationstechnik.
Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2011
Kosten: 11 Euro inkl. MwSt. (Tageskarte, bis 1.
September, danach 15 Euro)
Infos: www1.messe-berlin.de
❚ Venture Lounge
Zum Themenkomplex „Internet, IPTV, Mobile
& Games“ treffen sich Investoren, Berater und
Unternehmen, um über neue Businessmodelle
zu diskutieren und Venture-Capital-Geber für
Start-ups an Land zu ziehen.
Termin: Berlin, 5. September 2011
Kosten: 130 Euro inkl. MwSt.
Infos: www.venture-lounge.de
❚ Advance
Die Advance – International Web & Startup
Conference versucht, junge Unternehmensgründer aus der Online-Wirtschaft mit Kapitalgebern aus NRW zu vernetzen. Im Programm:
die vier Tracks „Think Beyond“, „Gain Attraction“, „Hands-on“ und „Foundersleak“ sowie
Keynotes, Workshops und Fallbeispiele.
Termin: Köln, 19. und 20. September 2011
Kosten: 249 Euro (2 Tage), 149 Euro (Studenten/Start-ups); Preise zzgl. MwSt. (Early Bird)
Infos: www.advance-conference.com
❚ Dmexco
Über 400 Aussteller aus der Marketing-, Mediaund Kreativbranche präsentieren auf der Messe
Trends aus Online, Social, Bewegtbild-, Such-,
Affiliate, und Performance Marketing. Parallel
dazu gibt es einen Kongress mit Speaker’s
Corner, Keynote-Vorträgen und Diskussionen.
Termine: Köln, 21 und 22. September 2011
Kosten: Für registrierte Fachbesucher frei
Infos: www.dmexco.de
❚ K5-Konferenz für E-Commerce
Themen dieser Veranstaltung sind unter anderem: Wie können junge Händler ein Wachstum
von 400 Prozent und mehr stemmen? Und:
Wie müssen sich Online Pure Player gegenüber
dem Einzelhandel aufstellen?
Termin: München, 6. und 7. Oktober 2011
Kosten: 1.250 Euro (Businessticket), 250 Euro
(Händlerticket); Preise zzgl. MwSt.
Infos: www.excitingcommerce.de/2011/05/k5konferenz.html
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MEINUNG
Internet World BUSINESS
27. Juni 2011
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KOMMENTAR
GASTKOMMENTAR
Die Ministerin
und Facebook
Der beste Weg zum Kunden
Sie werden keine Freunde
mehr, Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner
(CSU) und Facebook. Vor
Jahresfrist kündigte die
streitbare Bayerin öffentlich an, ihren FacebookAccount zu löschen – aus
Protest gegen mangelnFrank Kemper,
den Datenschutz beim
Social Network. Diese Ak- stv. Chefredakteur
tion brachte ihr überwiegend Spott und Häme ein, zeigte sie doch die Verzweiflung einer Politikerin, die ihre Regeln einem
Unternehmen aufzwingen will, das zwar in unserem Rechtsraum agiert, sich dabei aber auf die Gesetze des US-Bundesstaates Kalifornien beruft.
Jetzt der nächste Plan: Unternehmen, die auf
Websites werben, die von Unternehmen betrieben
werden, die sich nicht an deutsche Datenschutzbestimmungen halten (also kurz: Facebook), sollen
dafür Strafe zahlen. Das passt zum Aigner’schen
Politikstil: Wenn der direkte juristische Zugriff auf
ein ausländisches Unternehmen nicht klappt, müssen andere Wege gefunden werden, das Unternehmen zum Einlenken zu bewegen.
Der Aigner-Plan erscheint komplett realitätsfremd: Man stelle sich einfach einmal vor, die Anzeigenkunden dieser Zeitschrift würden in Haftung
genommen für irgendwelche Verstöße, die sich
Redaktion oder Verlag zuschulden kommen lassen – absurd. Es erscheint bei den derzeitigen
Machtverhältnissen im Bundesrat recht unwahrscheinlich, dass dieses Gesetz jemals Realität wird,
und wenn doch, dürfte es die erste Überprüfung
durch ein etwas höheres Gericht kaum überstehen.
Was bleibt, ist das Erstaunen darüber, dass die
Bundesregierung immer noch nicht in der Lage ist,
adäquat mit dem neuen Medium Internet umzugehen. Vielleicht wäre es an der Zeit, ein InternetMinisterium zu gründen, das sich dann nicht mehr
um EHEC, Agrarsubventionen und das momentan
laufende „Jahr des Waldes“ kümmern muss.
Ad-Pepper-Chef Torsten Engelken plädiert für neue Targeting-Methoden
U
m in der Online-Werbung die passenden User zu erreichen und sie
nicht durch unnötige Werbeeinblendungen zu verärgern, muss man sie kennen.
Doch wie schafft man das? Mit der Customer-Journey-Analyse werden Berührungspunkte mit Marken, Produkten oder
Dienstleistungen gemessen, um ein Profilbild zu erstellen. Bis dato wird dazu das
Behavioral Targeting eingesetzt, bei dem
Werbungtreibende Cookies auf dem
Rechner des Users hinterlegen, nachdem
sich dieser mit einem bestimmten Thema beschäftigt hat. Hier stellt sich die
Frage, wie effektiv diese Targeting-Methode ist und wie
viel die gewonnenen Daten
am Ende wert sind. Einkalkulieren müssen Werbungtreibende mögliche Streuverluste, da die Relevanz der
eingeblendeten Werbung
zwar durch die verwendeten
Algorithmen und soziodemografischen Hochrechnungen angenommen wird, jedoch keineswegs garantiert werden kann. Folglich sind die Rufe
nach weiteren Messsystemen laut, um ein
zutreffenderes, am Ende sogar „wahres“
Bild der Kunden erstellen zu können. Aber
lohnt sich dieser Aufwand?
Reichweite bringt Streuverluste
Mit einer allgemein weitreichenden Werbekampagne bekommt man eine enorme
Reichweite. Dabei ist das Investment nicht
unbedingt besonders hoch. Allerdings
beinhaltet diese Strategie hohe Streuverluste, da man im Vorfeld nicht viel über die
angesprochenen User weiß und auch
Leserkommentare
Stimmen zu Magento
Die Nachricht, dass eBay den Shop-Software-Entwickler Magento komplett übernehmen will, wurde auf internetworld.de
engagiert diskutiert. Hier einige Stimmen:
Schade, Magento war so genial als Open
Source Shop. Was gibt’s für Alternativen?
Marianna Patti
Alternativen gibt’s genug. Schade aber um
Magento, es hatte Potenzial. Freuen können
sich da Oxid, Shopware, XT Commerce, das
neue Gambio und viele andere. Weiß jemand
schon, wie das mit dem Support weitergehen
wird?
Jan Philipp Peter,
Geschäftsführer Web’n’Sale
Wollte gerade für unseren Firmenauftritt einen
Magento Shop etablieren. Meint Ihr, dass es
nun noch sinnvoll wäre oder sollte man sich
nach Alternativen umschauen!?
Vitus Welt
Ggfs. sollten Sie noch einen Moment warten
und schauen, was eBay draus macht. Es könnte
entweder deutlich besser oder schlechter werden, aber generell zu sagen, „Jetzt ist Magento
doof“, wäre sicherlich verkehrt.
Sigmar Kress
Erratum
In Ausgabe 13/2011 haben wir über die abgeschlossene Finanzierungsrunde des SocialGames-Hersteller Wooga berichetet („Millionen für Wooga“, Seite 7). Dort hieß es,
Wooga habe sich aus den VZ-Netzwerken zurückgezogen, um sich unabhängig von Communitys zu machen und in Zukunft Browsergames entwickeln zu können. Hierzu stellte
das Unternehmen fest, dass diese Darstellung
falsch ist. Wooga konzentriert sich weiterhin
auf Communitys und entwickelt Social Games
insbesondere für Facebook. Wir bitten den
Irrtum zu entschuldigen.
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Haben Sie Kommentare, Vorschläge oder
Kritik? Schreiben Sie einen Leserbrief an
❚ mail@internetworld.de
nicht, welche Wirkung die Werbeeinblendungen auf diese haben.
Verfolgt man im Gegensatz dazu das
Ziel, Werbung kreativ und innovativ zu
gestalten, egal ob online oder offline, zählt
die Vermittlung der Message. Dabei soll
der Inhalt möglichst Diskussionen und
Awareness erzeugen. Allerdings ist die
Budgetierung oftmals höher, da die Gestaltung aufwendiger oder die Werbung
zielgruppenorientierter gestaltet ist und
dementsprechend platziert werden soll. Es
Torsten Engelken
ist Geschäftsführer der
Ad Pepper Media GmbH
in Nürnberg.
❚ www.adpepper.de
stellt sich die Frage, ob es sich lohnt mehr
auszugeben, damit bestimmte Verbraucher direkt angesprechen werden können.
Um herauszufinden, wie man die User dazu bringt ein Produkt zu kaufen, und um
zu wissen, wie diese „ticken“, sind nämlich
immer finanzielle Investitionen etwa in
zusätzliche Tools oder Marktforschungen
notwendig. Oft sind die Ergebnisse dann
dennoch nicht akkurat und so scheuen
sich Marketer, große finanzielle Beträge
dafür auszugeben. Aus Erfahrung kann ich
behaupten, dass die gemessenen Ergebnisse – trotz Einsatz von kombinierten
Tools und Methoden – meistens nicht die
„richtigen“ Ergebnisse widerspiegeln.
Was ist die Lösung? Werbungtreibende
brauchen für ein effektives Online Marketing einen Ansatz, mit dem sie ihre Zielgruppen mit minimierten Streuverlusten
erreichen und gleichzeitig die Performance
analysieren können. Semantisches Targeting erfüllt beide Ansprüche.
Semantisches Targeting funktioniert
anders als andere Methoden, da es nicht
nur auf Zielgruppen ausgerichtet ist, sondern in erster Linie passende Umfelder bis
hin zur Mikro-Umfeldebene selektiert.
Denn die dahinterstehende Technologie
analysiert die Inhalte jeder einzelnen
Webpage, sodass die exakt dazu passende
Werbung ausgeliefert werden kann und
Fehlplatzierungen vermieden werden.
Letzteres ist ein immer wichtiger werdender Aspekt qualifizierter Mediaplanung.
Denn schon eine Platzierung in einem
markenschädigenden Umfeld kann den
Effekt der gesamten Kampagne zunichtemachen und damit die gesamten Werbeinvestitionen gefährden.
An der richtigen Stelle abgeholt
Mit semantischem Targeting wird der User
genau dann abgeholt, wenn er sich mit
dem Thema der jeweiligen Werbung
beschäftigt und somit bereits „aktiviert“
und aufgeschlossener für einen Kauf ist.
Werbung wird so unkompliziert online
messbar. In regelmäßigen Reports wird
die Performance detailliert aufgeschlüsselt und Optimierungen können während
der Kampagne vorgenommen werden.
Der Aufwand scheint zwar höher als beispielsweise bei allgemein weitreichenden
Werbekampagnen, aber die erfolgreichen
Ergebnisse zeigen, dass sich das Investment lohnt.
❚
Gehört
„Facebook wird auf Jahre hinaus rasant expandieren.
Wer die Startseite im Internet hat, gewinnt.“
L a r s H i n r i c h s , Serial Entrepreneur und Xing-Gründer, nimmt in einem
Interview mit „Focus Online“ Stellung zum Facebook-Börsengang
„Wer Bilder mit Namen in sozialen Netzwerken hinterlegt,
ist datenschutzrechtlich ausgeliefert.“
F r a n k H ä c k e r vom Deutschen Anwaltsverein kommentiert das Vorgehen der Polizei in NRW:
Diese hatte einen geblitzten Raser über sein im Facebook-Profil hinterlegtes Bild identifiziert
„Das Netz ist voll unerträglicher Langeweile.
Die Typen, die sich dort groß zu Wort melden, sind genau
die, die man im Pub besser ignorieren sollte.“
S i r B o b G e l d o f , Musiker und Band-Aid-Organisator, mag keine Blogs
„Facebook geht gar nicht. Ich möchte nicht permanent auf diesem
Wege kommunizieren müssen. Ich will lieber Augenkontakt.“
Schauspielerin U l r i k e F o l k e r t s (Tatort: Lena Odenthal) gehört nicht zu den
rund 20 Millionen Deutschen mit Facebook-Account
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